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PRAXIS PRACTICE KOSTENEFFIZIENZ Vorteile elektrischer und hydraulischer Antriebe vereint Beim Spritzgießen von Gummiartikeln geht heute noch viel Energie in Form von Blindleistung verloren. Durch Einsatz der Cool-Drive-Antriebstechnologie lassen sich diese Energieverluste deutlich reduzieren. Weil diese Lösung die Vorteile elektrischer und hydraulischer Antriebe vereint, werden außerdem die Zykluszeiten verkürzt, was nicht nur die Produktivität erhöht, sondern zu weiteren Energieeinsparungen führt. Bild: Maplan Mit der neuen Antriebslösung arbeitet die Gummispritzgießmaschine erheblich wirtschaftlicher. Dass dabei gleichzeitig der CO2-Footprint reduziert wird, bringt darüber hinaus Wettbewerbsvorteile. Gut fürs Budget und die Umwelt Energiesparende Antriebslösung Neben der Optimierung des CO2-Ausstoßes von Fahrzeugen geht der Trend in der Automobilindustrie immer mehr auch zur Verringerung der CO2-Emmission bei deren Herstellung. Diesem Trend wird ein neues Antriebskonzept für Gummispritzgießmaschinen gerecht, das nicht nur die Produktionskosten senkt, sondern gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der Zulieferteile reduziert. S chnell laufende Gummispritzgießmaschinen in vollautomatischer Produktion absolvieren jährlich bis zu 6 000 Betriebsstunden und dabei mehrere Hunderttausend Fertigungszyklen. Bedingt durch den Verarbeitungsprozess entstehen Pausen, in denen sich der Maschinenantrieb im Leerlauf befindet. Der derzeit hauptsächlich verwendete Antrieb mittels Asynchronmotor in Verbindung mit einer elektrisch/hydraulisch geregelten Pumpe erzeugt im Leerlauf Verlustleistung in Form von Wärme. Abhängig von Maschinenzyklen und Spülintervallen sinkt dadurch der Gesamtwirkungsgrad des Antriebssystems, sodass ein systembedingter Blindleistungsbedarf resultiert. Von jedem das Beste Antriebskonzepte, bei denen elektrische Energie über mechanische Komponenten direkt in translatorische Bewegungen umgesetzt wird, erreichen zwar höhere Wirkungsgrade und Verfahrgeschwindigkeiten. In der Kautschukverarbeitung schränken jedoch verfahrenstechnische Anforderungen wie Präge- und Transferprozesse sowie zahlreiche, teils kraftintensive, Entformbewegungen den technischen Einsatz rein elektrischer Systeme stark ein. Die Cool-Drive-Technologie von Maplan vereint die Vorzüge eines hydrau- 408 KGK ‚ Oktober 2010 lischen Systems mit der Energieeffizienz elektrischer Lösungen. Moderne Servotechnologie in Verbindung mit einer drehzahlvariablen Pumpe erlaubt eine Reduktion des primären elektrischen Energieverbrauchs im Bereich des Antriebs um bis zu 70 %. Außerdem führt sie zu Einsparungen durch das Entfallen der Ölkühlung und eine deutlich niedrigere Blindleistung. Auf diese Weise lassen sich auf Basis der aktuell in Betrieb befindlichen Spritzgießmaschinen jährlich etwa 850 t CO2 einsparen. Ein weiterer Vorteil dieser „Hybridtechnik“ ist die um bis zu 50 % geringere Geräuschemission. Einsparpotenzial bei Großmaschinen noch höher Im Maschinenzyklus übernimmt eine neu entwickelte Soft- und Hardwareeinheit die Mengenregelung im Hydrauliksystem. Die Kraftverteilung läuft über hydraulische Komponenten. Ist an der Maschine keine Bewegung aktiv, steht der Antrieb automatisch still, und das System verbraucht keine Energie. Dank der hydraulischen Kraftverteilung gibt es keine Einschränkungen in Bezug auf Verfahrenstechnik und hydraulisch angetriebene Zusatzbewegungen. Auf der K 2010 wird der neue Antrieb erstmals auf einer Maschine mit 4 600 kN Schließkraft gezeigt. Bei dieser Größe ist das Einsparpotenzial noch höher als bei den kleineren Bauarten. Im Vergleich zu gängigen hydraulischen Antrieben erlaubt die neue Technologie auch schnellere Maschinenbewegungen und damit kürzere Zykluszeiten. Bei den heutigen Energiepreisen amortisiert sich das als Option erhältliche System laut Hersteller in weniger als einem Jahr. Eine von einer Verstellpumpe mit konstanter Drehzahl angetriebene Maschine des Typs MTF2500/460eg beispielsweise verbraucht bei 200 000 Zyklen mit einer Dauer von 108 s rund 79 000 kWh Energie. Mit der neuen Antriebslösung wären es unter denselben Bedingungen nur 57 000 kWh. Bei Stromkosten von 0,12 Euro/kWh ergäbe sich daraus eine Kosteneinsparung von 2 640 Euro. Durch den Wegfall der Ölkühlung werden im gleichen Zeitraum außerdem rund 540 m3 Kühlwasser bzw. 9 000 kWh an Kühlleistung eingespart. Der reduzierte Blindstromverbrauch ist dabei nicht einmal mitgerechnet. eg KONTAKT Maplan, Ternitz/Österreich, Halle 16, Stand B47, Tel. +43/2630/35706, [email protected]