Ausgabe Oktober 2007 Endlich: Auch SPD in NRW für
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Ausgabe Oktober 2007 Endlich: Auch SPD in NRW für
stattBlatt Bündnis 90 / Die Grünen Castrop-Rauxel - Ausgabe Oktober 2007 KiBiz: Neue Unruhe um Kindergarten und Co. Nach der Streichung der Landeszuschüsse für die Betreuungsplätze (STATTBLATT März 2007) bringt die gelb-schwarze Landesregierung neue Unruhe in die Tageseinrichtungen für Kinder. Hinter dem netten Namen KiBiz (Kinderbildungsgesetz) – angeblich das „modernste Kindergartengesetz der Bundesrepublik“ – verbergen sich Kürzungen und organisatorische Unwägbarkeiten. Entsprechend heftig fallen die Reaktionen der Kindergartenträger über alle weltanschauliche Grenzen hinweg aus. Widerstand regt sich u.a. bei den Kirchen, bei der AWO und beim DPWV. Größter Juckepunkt ist der Abbau pädagogischer Standards: Besonders für Kinder unter 3 Jahren steht weniger Betreuungspersonal zur Verfügung als bisher. In der Konsequenz bedeutet das größere Gruppen. Zweiter kritischer Punkt ist die Erhöhung der Elternbeiträge: Von der im Bund von Ursula von der Leyen geforderten Beitragsfreiheit ist bei ihrem Landeskolle- Auch in Castrop-Rauxel protestierten am 11. Oktober auf dem Lambertusplatz Eltern und Kinder gegen das KIBIZ gen Laschet nicht die Rede. Im Gegenteil: Die Landesregierung geht von einer erheblichen Erhöhung des Elternanteils aus. Einige Eltern werden das Geld aufbringen können, andere eben nicht, mit der Folge, dass Kinder schlicht abgemeldet werden oder weniger Zeit im Kindergarten verbringen können. Ergebnis für die Städte: Sie müssen eigenes Geld in die Hand nehmen (woher?), um für Eltern mit geringem Einkommen einzuspringen. Gerade für die Städte im Ruhrgebiet mit relativ vielen Armen und relativ wenig Geld ist das ein Kraftakt, der kaum zu schultern ist. Andere Leistungen müssen gestrichen werden, um das zu bezahlen. Problematisch ist zudem die Einführung von „Kopf-Pauschalen“ ohne Bindung an Gruppen. Eine Finanzierungsregelung gibt es nicht. Damit wird die Finanzierung von Kindergartengruppen unkalkulierbar. Das Ergebnis können Gruppenschließungen, der Verlust von Arbeitsplätzen, die Umwandlung von festen Arbeitsplätzen in befristete, teilweise mit Fach- und teilweise mit Honorarkräften, sein. Damit wird den Kindergartenträgern die Planungssicherheit genommen. Noch ist das Gesetz nicht umgesetzt. Ob die Landesregierung vor dem Hintergrund der großen Demonstrationen u.a. am 15.09.2007 in Düsseldorf und flächendeckender Proteste aus Wissenschaft und Trägerverbänden das Gesetz modifiziert, bleibt abzuwarten. Welche Konsequenzen das Gesetz für unsere Stadt, die Kinder und Eltern und auch die Stadt selbst hat, kann derzeit nicht präzise benannt werden. Die rot-grüne Rathausmehrheit hat einen Fragenkatalog entwickelt, der auf der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 8. November eingebracht wird. Politisch klar ist innerhalb der rot-grünen Rathauskoalition, dass der Bereich der Tageseinrichtungen für Kinder weiter aufzuwerten ist. Wissenschaftlich ist klar: Im Elementarbereich werden die Grundlagen für die Bildungsfähigkeit und die Freude an Bildung gelegt. „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans viel schwerer.“ Und letztlich und böse: Der ungebildete Hans hat keine Chance auf dem globalisierten Arbeitsmarkt! (gew) Endlich: Auch SPD in NRW für Gemeinschaftsschule "Die SPD hat sich für den richtigen Schritt hin zu längerem gemeinsamen Lernen und zur Integration im Schulsystem entschieden", erklärt die Vorsitzende der Grünen NRW Daniela Schneckenburger zum Votum des SPD-Parteitags im August 2007zur Einführung einer Gemeinschaftsschule. Liebe Leserinnen und Leser des stattBlatt, sicher haben Sie schon gemerkt: Das stattBlatt sieht anders aus als früher. Es hat "Mit dem Beschluss vollzieht die SPD den richtigen Einstieg in die ein größeres Format und umfasst vier statt zwei Seiten. Mit dem neuen Format notwendige Schulstrukturdebatte in NRW. Editorial wollen wir noch besser über Grüne Politik vor Ort, aber auch in Land und Bund informieren. Auf den beiden Innenseiten wollen wir immer zu einem thematischen Schwerpunkt Stellung nehmen. In dieser Ausgabe ist die Energie- und Klimapolitik. Das stattBlatt erscheint zukünftig viermal im Jahr jeweils im ersten Monat eines Quartals. Die stattBlatt-Redaktion BürgerSolar gründet Verein Nachdem jetzt die zweite BürgerSolar-Gesellschaft in Castrop-Rauxel dabei ist, ihr Solar-Kraftwerk auf dem BBZ in DIngen zu installieren, ruft BürgerSolar zur Gründung eines BürgerSolar-Vereins auf. Dieser Verein soll kontinuierlich für die Förderung der Solar-Energie arbeiten und die einzelnen BürgerSolar-Gesellschaften praktisch unterstützen. Auch wer nicht selbst die Möglichkeit hat, in Solar-Energie zu investieren, kann sich hier für die Förderung regenerativer Energien engagieren. Weitere Informationen auf Seite 3. Die Gründungsversammlung findet statt: am Donnerstag, den 25. Oktober 2007 um 19:30 Uhr im "Semi-Secco" (Am Stadtgarten 20) Wir begrüßen, dass inzwischen in der SPD NRW der Mut vorhanden ist, die richtigen Schlüsse aus PISA zu ziehen. Im Gegensatz zu CDU und FDP hat die SPD erkannt, dass wir strukturelle Veränderungen brauchen und eine reine Polemik nicht weiterhilft. Wer einen "Schulkrieg" heraufbeschwört, wie die Regierungsparteien es tun, schadet den Kindern in unserem Land." "Die CDU dagegen hat offensichtlich die Absicht, in NRW einen neuen Schulkampf auszurufen", so die Vorsitzende der Grünen NRW. "Mit unsinnigen und falschen Argumenten begründet die CDU ihre Ablehnung des längeren gemeinsamen Lernens an der Empfehlung aller Bildungsforscher vorbei. Damit will sie die Schlachten der Vergangenheit wiederholen und eine Schlammschlacht auf dem Rücken der Kinder anzetteln - ohne Rücksicht auf Kinder und Eltern, die zu Schachfiguren im parteipolitischen Scharmützel gemacht werden sollen. Richtig wäre es, in NRW die Konsequenzen aus der Erkenntnis zu ziehen, dass nur integratives Lernen zukunftsweisend ist. Damit würde man auch gleichzeitig richtige Antworten auf den demographischen Wandel geben, der ein längeres integratives Lernen ohnehin nahelegt. Aber so leicht sind die Bürgerinnen und Bürger in NRW nicht in die Irre zu führen. Offensichtlich hat Jürgen Rüttgers es nötig, vom eigenen Versagen in der Schulpolitik abzulenken. Doch bei einer Schlammschlacht gilt auch für den Ministerpräsidenten: Wer mit Schlamm wirft, hat zuerst schmutzige Hände. Wir fordern den CDU-Chef Rüttgers deshalb auf, diese Schmutzkampagne sofort zu stoppen." (Quelle: Grüne NRW) Bündnis 90 / Die Grünen stattBlatt Oktober 2007 Keine neuen Kohlekraftwerke! Es reicht! Wir leben hier in Castrop-Rauxel umzingelt von Kohlekraftwerken. Stellen Sie sich einmal auf die Schweriner Halde. In enger Nachbarschaft sehen Sie in Herne, Dortmund, Datteln, Lünen und Hamm Schornsteine rauchen und Kühltürme „überschüssige“ Wärme als mächtige Dampfschwaden in die Luft abgeben. Neue Megablöcke, teilweise gleich in doppelter Ausführung wie in Datteln, Lünen und Hamm, sollen dazu kommen. Diese Kraftwerksblöcke sind mit einer Leistung von 750 / 760 MW geplant. Zum Größenvergleich: Das STEAG-Kraftwerk am Autobahnkreuz Herne hat bei seinen drei bestehenden Blöcken eine Leistung zwischen 150 und 500 MW. Bei den nun geplanten gigantischen Kraftwerken ist keine Trennung von Schornstein und Kühlturm mehr möglich. Der Schornstein wäre viel zu hoch. Darum wird beides in einem „Abluftkühlturm“ zusammengefasst werden. Wie sich dann die Schadstoffe der Abluft verhalten werden, die ja dann im selben „Behälter“ wieder heruntergekühlt werden, ist nicht geprüft. Ein derartig großer Abluftkühlturm wurde noch nie gebaut. Mit Sicherheit aber werden sich die Schadstoffe nicht mehr weiträumig in der Luft verteilen. Sie werden als hübsch lungengängige Aerosole im nahen Bereich der Kraftwerke zu Boden gehen. Zum einen geschieht hier eine Vorhaltepolitik der Kraftwerksbetreiber. Sie wollen die Baugenehmigungen in der Tasche haben, ehe die EU einen Riegel vor den Bau dieser steinzeitlichen Technik der Energieversorgung schiebt. Zum anderen sind diese Kohlekraftwerke – über 40 sollen in Deutschland ge- baut werden – völlig unnötig. Nur ein Minimum der alten sehr kleinen Blöcke soll stillgelegt werden. Wenn wir auch über hundert Jahre an Kohle gewöhnt sind, brauchen wir hier noch lange keine neuen Kohlekraftwerke. Die Kraftwerke sind mit einer unheimlichen Logistik verknüpft. 1 Block braucht ca. 6.000 – 8.000 Tonnen Steinkohle am Tag. Das sind also durch- Einfach den Stromanbieter wechseln: schnittlich über 2.500.000 Tonnen im Jahr. Diese Kohle liegt nicht hier vor unserer Haustür sondern wird in Australien und Südafrika aus der Erde geholt. Kohleschiffe transportieren sie um den halben Globus. Dabei verbrennen sie ungeschützt Schwerölreste, die eigentlich in eine Sondermüllverbrennungsanlage gehören. Megablöcke haben eine hohe Feuerungswärmeleistung. Um sie zu erreichen, muss mehr Kohle eingebracht werden als bei den herkömmlichen. Insgesamt wird bei dieser sinnlosen Verbrennung fossiler Brennstoffe nur eine ca. 30 %ige Energieeffizienz erzielt. Die Verbrennung von mindestens 2.500.000 Tonnen Steinkohle jährlich bedeutet auch, dass ungefähr 5.000.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) 50 Jahre lang, Jahr für Jahr, unsere Erde ungebremst zu einem Treibhaus machen. Deshalb sagen wir Nein zum Bau neuer Kohlekraftwerke. (Notburga Henke) Die neue Dimension: Das in Datteln geplante Kohlekraftwerk überragt den Kölner Dom. Und überragend werden auch seine CO2- und Feinstaub-Emmissionen sein. Treibhausgase und Treibhauseffekt „Schwere Überschwemmungen in Afrika – UNO geht von 1,5 Mio. Flutopfern aus“. „Hochwasser in Slowenien“, „Polkappen schmelzen“ – Meldungen im September 2007. Was geht hier vor sich? Auf unserem Planeten können wir leben, weil ein zusammenhängendes Netz unterschiedlicher Abhängigkeiten in Form von Meeresströmungen, Temperatur, Atmosphäre usw. in einem feingliedrigen Zusammenspiel von Elementen die Lebensbedingungen geschaffen hat. Alles hängt mit allem zusammen. Der CO2-Anteil Ihres Atems, den Sie gerade ausatmen, wird sich in wenigen Monaten in der Luft über unseren gesamten Planeten ausgebreitet haben. Die Atmosphäre ist ein empfindliches Schutzschild, das unsere kleine Erde in dem unendlichen Weltall lebensfähig erhält. Ihre Zusammensetzung schützt uns vor dem Erfrieren und lässt alle Zutaten des Klimas in einem gedeihlichen Zusammenspiel agieren. Ein lebensnotwendiger Bestandteil der Atmosphäre ist Kohlendioxid (CO2). Dieses Treibhausgas hält Wärme nahe der Erdoberfläche fest. Vor der Industrialisierung (um 1800) waren es ca. 280 Teile CO2 pro Million (ppM) in der Atmosphäre. Heute messen wir bereits 380 Teile ppM. Je mehr CO2 in unserer Atmosphäre mitmischt, desto mehr Wärme wird unseren Planeten aufheizen. Neben CO2 gibt es noch weitere Gase, die den gleichen „Wärmespeichereffekt“ haben. Beispielsweise Methan (CO4) – es entsteht bei Viehzucht, Reisanbau und Deponien. Ein weiteres Beispiel ist Schwefelhexafluorid (SF6). Es entsteht durch Hochspannungsleitungen. Alle sog. Treibhausgase gelten als Motor des Treibhauseffekts. Je mehr Treibhausgase in unserer Atmosphäre lauern, desto mehr Wärme wird auf die Erde zurückgestrahlt. Die Treibhauswirksamkeit der Gase ist unterschiedlich. 1 Molekül SF6 hat den Treibhauseffekt von 23 900 Molekülen CO2. Trotzdem hat CO2 mit ca. 64 % den höchsten Anteil am Treibhauseffekt. Bei jeder Verbrennung von Kohle, Gas, Erdöl und Holz geht jedes Kohlenstoffmolekül (C) die Verbindung mit einem Sauerstoffpaar ( OO ) ein. Als CO2 wird es auf der Erde aufgetroffene Wärme der Sonne festhalten und für mehr als 100 Jahre unseren Planeten aufheizen. Folgen dieses Wärmespeichers kennen Seite 2 wir. Sie sind vielfältig und langfristig gravierend. Beispielsweise: - Häufige wetterbedingte Naturkatastrophen wie Hochwasser und Wirbelstürme, - Klimaanomalien, - regionale Veränderung des Klimas führen zu veränderten Niederschlagsund Wachstumsbedingungen in der Landwirtschaft, - Abschmelzen der Gletscher, des Grönlandeises und der Polkappen. Das Abschmelzen der Gletscher führt unweigerlich zu Überschwemmungen und Trinkwassernot. In den Gletschern sind gleichzeitig 70 % der Süßwasserreserven, die als Schmelzwasser im Sommer in die Flüsse fließen. 1/3 aller Menschen leben in den Himalayastaaten und sind von dem Trinkwasser der Gletscher abhängig. Die langfristigen Folgen des Anstiegs der Treibhausgase in der Atmosphäre sind uns bewusst. Wir haben die Verantwortung für die Lebensbedingungen unserer Kinder und Kindeskinder! (Notburga Henke) Machen Sie Atomund Kohlestrom unverkäuflich Es kostet Sie 5 Minuten Die vier mächtigsten Energiekonzerne im Lande wollen sich von der Atomkonsensvereinbarung verabschieden, die sie selbst im Juni 2000 gemeinsam mit der damaligen Regierung unterzeichnet haben. Die gleichen Konzerne umzingeln uns z.Z. mit neuen gigantischen Kohlekraftwerken, deren CO2Ausstoß alle Klimaziele bis 2020 ad absurdum führen werden. Aber Gott sei Dank: Sie als Kunde haben es in der Hand, ob die Energie-Konzerne mit ihren Plänen durchkommen oder nicht. Denn jeder Haushalt kann sich seinen Stromlieferanten selbst auswählen. Das ist die gesetzliche Lage. Sie sind also nicht auf die RWE angewiesen. Sie können zu einem der vier Naturstromanbieter wechseln: z.B. zu Lichtblick. Bei Lichtblick kostet die KW-Stunde 18,98 Cent bei einem Jahresgrundpreis von 84,96 Euro. Bei RWE zahlen Sie z.Z. 18,69 Cent je KW-Stunde bei einem Jahresgrundpreis von 92,82 Euro. Der Unterschied ist minimal. RWE hat für den 1.1.2008 Strompreiserhöhungen angekündigt. Der Preis je KW-Stunde steigt dann auf 20,11 Cent. Ab dann ist also Naturstrom eindeutig billiger als der Atom- und Kohlestrom von RWE. Warum also nicht wechseln? Wechseln ist einfach und sicher: Sie füllen einen Auftrag für den neuen Stromanbieter aus, unterschreiben ihn und senden ihn ab. Das ist alles. Alles anderen erledigt der neue Stromlieferant für sie. Sie werden ab dem Wechselzeitpunkt unterbrechungsfrei mit preiswertem Naturstrom beliefert. (UW) RessourcenManagement im Rathaus In der letzten Umweltausschuß-Sitzung hat die Verwaltung Pläne für ein kommunales Ressourcen-Management vorgestellt. Es ist ein weiterer Mosaikstein in der systematischen kommunalen Klimapolitik, die vor allem von uns Grünen vorangetrieben wird. 3,3 Mio. Euro zahlt die Stadt jährlich für Strom, Heizung, Wasser etc. Allein 360.000 Euro könnten durch ein anderes Nutzerverhalten eingespart werden. Für weitere Einsparungen müssen Investitionen in Wärmedämmung und höhere Energie-Effizienz vorgenommen werden. Das Ziel ist, durch weniger Ressourcenverbrauch sowohl Umwelt und Klima als auch den Haushalt zu entlasten. (UW) Bündnis 90 / Die Grünen stattBlatt Oktober 2007 Seite 3 BürgerSolar Castrop-Rauxel gründet Verein Solar-Kraftwerk auf dem BBZ in Dingen Am 25. Oktober soll auf einer Versammlung im Semi-Secco (Am Stadtgarten 20 um 19:00 Uhr) der "BürgerSolar-Verein Castrop-Rauxel" gegründet werden. Dieser Verein soll das kontinuierliche Engagement für die Förderung der Solar-Energie sicherstellen und insbesondere auch Personen einbeziehen, die nicht selbst in Solar-Energie investieren können. Seit dem 16. Oktober errichtet BürgerSolar sein zweites Solar-Kraftwerk. Es entsteht auf dem Dach des Berufsbildungszentrums in Dingen. Gut 50.000 Euro umfasst die Investitionssumme, die von ca. 30 Gesellschaftsmitgliedern aufgebracht wurde. Das Kraftwerk hat eine Leistungsstärke von 10 KWp und soll pro Jahr über 8.000 KW-Stunden Strom erzeugen, was in etwa dem Bedarf von drei Familien mit einem Kind entspricht. Mit dieser Strom-Produktion werden im Verhältnis zu Steinkohlekraftwerken ca. 8 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr eingespart. Das Solar-Kraftwerk wird mindestens 25 Jahre lang Strom produzieren, denn die Solar-Module haben eine Leistungs-Garantie von 25 Jahren. Wenn die Anlage komplett ist, wird BürgerSolar zu einer offiziellen Inbe- triebnahme einladen. BürgerSolar Castrop-Rauxel sucht weiterhin Menschen, die in Solar-Energie investieren wollen. Auf das zweite Gebäude des BBZ in Dingen kann eine weitere Photovoltaik-Anlage installiert werden, ebenfalls mit einer Leistung von 10 KWp. Im Einladungsschreiben zur Gründungsversammlung schreibt Ulrich Werkle, Geschäftsführer von BürgerSolar Castrop-Rauxel: "Wir haben seinerzeit auf einer Mitgliederversammlung von BürgerSolar beschlossen, für jedes PV-Projekt eine eigene Gesellschaft zu gründen, um z.B. immer einen direkten Bezug zwischen den InvestorInnen und der jeweiligen PVAnlage zu haben. Gleichzeitig hatten wir die Absicht erklärt, einen Verein zu gründen, der als Rahmen, als Klammer zwischen den einzelnen BürgerSolar-Gesellschaften dienen soll. Jetzt, wo die zweite BürgerSolar-Gesellschaft in Castrop-Rauxel nicht nur gegründet, sondern auch praktisch an den Start geht, ist der richtige Zeitpunkt, um den 2004 wurde die erste PhotovoltaikBürgerSolar-Verein aus der Taufe zu heben." Anlage von BürgerSolar Castrop-Rauxel Welche Aufgaben soll der Verein wahrnehmen: auf dem Dach Bornstraße 10 - Öffentlichkeitsarbeit für erneuerbare Energien speziell für Solarenergie in Betrieb genommen - Entwickelung neuer PV-Projekte und werben um InvestorInnen - Unterstützung der bestehenden BürgerSolar-Gesellschaften bei der praktischen Arbeit wie Buchführung, Bilanzierung, Steuerwesen etc. - Mitarbeit im örtlichen Beirat für Erneuerbare Energien - Kooperation mit anderen BürgerSolar-Vereinen bzw. Gesellschaften - Pflege des Internet-Auftritts von BürgerSolar Castrop-Rauxel - Erstellen eines Katasters der örtlichen PV-Anlagen - Regelmäßige Ermittlung und Veröffentlichung der örtlichen PV-StromProduktion Fast unbemerkt ist das Gesetz „zur Reduzierung und Beschleunigung von Im geplanten BürgerSolar-Verein kann jede/jeder mitarbeiten, unabhängig immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren“ von SPD und CDU davon, ob sie/er in einer BürgerSolar-Gesellschaft Mitglied ist oder nicht. Gesetz zur Reduzierung und Beschleunigung von immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren 2007: Störfälle in Atomkraftwerken In den letzten Wochen ist es ruhig geworden um die Störfälle in Atomkraftwerken. Die Betreiber wollen trotz besseren Wissens um die Sicherheit der Atomkraft die Laufzeiten der bestehenden Anlagen verlängern. Ein Blick ins Internet fördert eine (leider nicht vollständige) Liste an Störfällen zu Tage. Diese Liste spricht für sich und bestätigt unsere Haltung: Atomkraft – Nein danke. 20.09.2007: Weiterer Störfall im AKW Krümmel gemeldet 09.09.2007: Vattenfall-Chef will AKW Brunsbüttel länger am Netz lassen 05.09.2007: Weitere Schäden im AKW Krümmel entdeckt 02.09.2007: Erneut Störfall im bulgarischen AKW Kosloduj 30.08.2007: Erneuter Störfall im AKW Fessenheim (Frankreich) 30.08.2007: AKW Krümmel: Spezialisten finden weitere Fehler 27.08.2007: Krümmel: Wieder ein Defekt entdeckt 21.08.2007: Vattenfall Schweden: Brandalarm im Pannenreaktor 17.08.2007: Neue Defekte im AKW Krümmel entdeckt 14.08.2007: Vattenfall: Trafobrand im AKW nicht genau aufzuklären 13.08.2007: AKW Brunsbüttel: Verzögerte Schnellabschaltung geklärt 08.08.2007: AKW Krümmel und Brunsbüttel vorerst weiter abgeschaltet 05.08.2007: Kurzschluss führt zu Abschaltung von AKW Gundremmingen 25.07.2007: Atomkraftwerk Brunsbüttel bleibt vorerst vom Netz 24.07.2007: AKW Unterweser: Umfassende Aufklärung gefordert 21.07.2007: AKW Brunsbüttel vollständig abgeschaltet 18.07.2007: Atomkraftwerk in Japan steht eventuell auf Erdbebenspalte 16.07.2007: Weltgrößtes AKW in Japan bei Erdbeben schwer beschädigt 13.07.2007: Wird die Betriebserlaubnis für Krümmel widerrufen? 10.07.2007: Weitere Panne: Falsche Dübel im AKW Krümmel 08.07.2007: AKW Brunsbüttel: Panne beim Wiederanfahren 07.07.2007: Vattenfall: Krümmel frühestens in drei Wochen wieder am Netz 05.07.2007: Vattenfall: Krümmel-Störfall von geringer Bedeutung 03.07.2007: Mehr Defekte am AKW Krümmel als bisher bekannt 01.07.2007: Zwei Pannen beim Anfahren im AKW Brunsbüttel 29.06.2007: Ursache für Brand im AKW Krümmel weiterhin unklar 28.06.2007: Störfall im AKW Brunsbüttel sowie Brand im AKW Krümmel 25.06.2007: Störfall im russischem AKW Kursk – Block abgeschaltet auf der 836. Sitzung des Bundesrates am 21. Sept. 2007 als 14. von 103 Tagesordnungspunkten kommentarlos durchgewunken worden. Nun erscheint zunächst die Beschleunigung eines Verfahrens durchaus erstrebenswert – doch was verbirgt sich tatsächlich dahinter? Immissionsschutz ist der Schutz von Menschen und Umwelt vor schädlichen Belastungen durch Anlagen jeder Art. Lärm, Gestank und Schadstoffausstoß beispielsweise aus Massentierhaltungen und Müllverbrennungsanlagen können nicht nur stören, sie können auch die Umwelt unwiederbringlich schädigen und / oder Gesundheitsschäden bewirken, die nachweislich zum Tode führen. Um Industrie und Landwirtschaft beim Bau von Anlagen dieser Art nicht zu behindern, werden die Rechte und der Schutz von Menschen erheblich beschnitten. Die Grenze, ab welcher Größe Anlagen überhaupt noch eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung brauchen, wird drastisch angehoben. Hinzu kommt, dass der obligatorische Erörterungstermin im förmlichen Genehmigungsverfahren entfällt. Im Erörterungstermin hatten Einwänder – einzelne oder Verbände – bislang die Möglichkeit, mit Vertretern der Genehmigungsbehörde und des Antragstellers die geplante Anlage unter die Lupe zu nehmen. Dieser Erörterungstermin ist ein wesentlicher Punkt der Kontrolle der Genehmigungsbehörde durch uns Bürgerinnen und Bürger. In aller Regel hatte es sich bei diesen Erörterungsterminen gezeigt, dass die Behörde mit unvollständigem Aktenmaterial entscheidet, dass unzureichende, nur dem Antragsteller dienenende Gutachten erstellt worden sind usw. Nun soll dieser Erörterungstermin nicht mehr zwingend notwendig sein. Vielmehr soll er nur noch auf Wunsch von Genehmigungsbehörde oder Antragsteller stattfinden – und damit auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Mit diesem Gesetz greifen CDU und SPD in ihrer bemerkenswert demütigen Haltung ausschließlich Industrie und Landwirtschaft unter die Arme. Sollte eine Regierung nicht Schaden vom ganzen Volk abwenden? (Notburga Henke) 19.05.2007: Störfall Nummer 106 im AKW Temelin (Tschechien) 10.05.2007: Fehlerhaft gesetzte Dübel im Meiler Brunsbüttel 08.05.2007: Störung im AKW Philippsburg 26.04.2007: Störfall Nummer 105 im AKW Temelin (Tschechien) 01.03.2007: AKW Temelin (Tschechien) radioaktives Wasser ausgetreten 18.02.2007: Reaktorschnellabschaltung beim Forschungsreaktor Garching 03.02.2007: AKW Forsmark Reaktorblöcke 1 und 2 nach Panne abgeschaltet 01.02.2007: AKW Balakowskaja (Russland) wegen Störfall vom Netz genommen 30.01.2007: Vattenfall räumt Sicherheitsmängel im Atomkraftwerk Forsmark ein stattBlatt Oktober 2007 Bündnis 90 / Die Grünen Ahnungslosigkeit oder gezielte Desinformation – Schäubles bedenkliches Spiel mit dem Rechtsstaat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble präsentiert immer neue Ideen, die angeblich der Terrorabwehr dienen sollen. Dabei ist allen diesen Maßnahmen in erster Linie eines gemein: Sie schränken die Bürgerrechte extrem ein. Zudem gibt es starke Zweifel an ihrer Verträglichkeit mit dem Grundgesetz. Das Lieblingskind des Ministers ist dabei die Online-Durchsuchung. Zur geplanten Verbreitung des „Bundestrojaners“ überboten sich offizielle Vertreter von Ministerium und BKA mit haarsträubenden Vorschlägen. Auch auf konkrete Anfragen der SPD-Fraktion zur geplanten technischen Durchführung kamen vom Bundesinnenministerium nur sehr ungenaue Antworten. Das hier teilweise zur Schau gestellte technischen Unverständnis kann man eigentlich kaum glauben. Und die Onlinedurchsuchung ist nur die Spitze des Eisbergs: Dem Chaos Computer Club liegt ein anonym zugespielter Entwurf des neuen BKA-Gesetzes vor, der auf den Seiten des CCC veröffentlicht worden ist. Die Vielzahl der bisher nicht öffentlich thematisierten, weitreichenden Eingriffe in die Bürgerrechte im Gesetzentwurf lassen den Verdacht aufkommen, dass es sich bei der undurchsichtigen Informationspolitik und der aufgebauschten Debatte um die Onlinedurchsuchung in erster Linie um ein Ablenkungsmanöver handelt. So gehen druck, der Bundesinnenminister ignoriere die Vorgaben des Grundgesetzes vollständig. Insbesondere müssen Bürger nach Ende einer Überwachungsmaßnahme nicht mehr informiert werden. Das widerspricht den rechtsstaatlichen Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts. Wenn das BKA-Gesetz in der vorliegen- Seite 4 den Fassung verabschiedet wird, entsteht de facto eine Geheimpolizei, wie sie in Deutschland zuletzt in der DDR existierte. Der Gesetzentwurf stellt einen innenpolitischen Dammbruch dar. Mangelnde Kontrolle öffnet dem Missbrauch alle Türen. Und damit nicht genug: Bald wird es heißen, der Bundestrojaner könne ja auch im Kampf gegen Kinderpornographie und Rechtsextremismus „gute“ Dienste leisten – um die Schnüffelei dann auf Musikdownloads oder vermeintliche Hackertätigkeiten auszudehnen. Schäuble wirkliches Ziel ist nicht der Terror, er kämpft gegen unsere Privatsphäre. Wir sollen das Gefühl bekommen, tatsächlich dauernd vom Staat überwacht werden zu können.(JK) Vorankündigung Podiumsdiskussion „Grundschule im Stadtteil“ in der Grundschule Deininghausen am Mittwoch, 21. November 2007, 19.00 Uhr andere Änderungen in der Aufregung um den Bundestrojaner unter. Im Gesetzesentwurf ist u.a. vorgesehen, dass der Einsatz des Bundestrojaners auch ohne die Genehmigung eines Richters erfolgen soll. Kein anderer Grundrechtseingriff dieser Art kommt ohne richterliche Genehmigung und Kontrolle aus. Es entsteht der Ein- Mülldeponie Brandheide zügig sanieren Frau C. Schimanski, Grundschule Kleine-Kielstraße Dortmund Frau U. Goliath, Grundschule Deininghausen nn, GEW Castrop-Rauxel Frau Dr. C. Olejniczak, Moderation Die Dortmunder Grundschule 'Kleine-Kielstraße' wurde mit dem Deutschen Schulpreis 2006 vom Bundespräsidenten ausgezeichnet. Die Grundschule liegt in der Dortmunder Nordstadt, einem Stadtteil mit schwierigen sozialen Bedingungen. Armut, Arbeitslosigkeit sowie ein hoher Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund prägen den Stadtteil. Keine einfachen Bedingungen für die Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule 'Kleine-Kielstraße'. Was ist ihr Schlüssel zum Erfolg? Was ist nötig, um gute Schule auch in einem schwierigen Umfeld zu ermöglichen? Grüne: Ausweitung der Landschaftsschutzgebiete! 16 Hektar ist das verseuchte Areal der ehemaligen Mülldeponie an der Ortsteilgrenze Merklinde/ Frohlinde groß, auf dem von 1959 bis 1972 insbesondere Industrieabfall aus der Teerverwertung und Hausmüll planlos abgekippt worden ist. Möglichst preiswert wollte man sich damals der Bündnis 90/Die Grünen fordern die Ausweitung von Landschaftsschutzgeungeliebten Rückstände von industriellen Produkten und des Wohlstan- bieten in Castrop-Rauxel. Ziel ist es, die langsame Erosion der LSGs durch des entledigen. immer neue Bauvorhaben zu stoppen und diesen Trend umzukehren. In Nunmehr, ca. 35 Jahre nach Ende der Landesregierung noch unter Grüner Fe- unserer dicht besiedelten Region Ruhrgebiet muss dem Flächenfrass EinArbeiten, werden diese Sünden vergan- derführung Gelder in Aussicht gestellt halt geboten werden und der starke Belastungsdruck auf die noch vergener Jahre immer deutlicher und kön- hat, lehnte die schwarz-gelbe Regiebliebenen Freiflächen muss reduziert werden. nen der Bevölkerung teuer zu stehen rung den Förderantrag der Stadt ab. kommen. Teurer als eine umweltver- Wie Bert Wagener, umweltpolitischer trägliche Entsorgung je gewesen wäre. Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion Die sichtbaren Folgen sind austreten- und hiesiger Stadtverbandssprecher, des Methangas sowie Beeinträchtigun- darstellt, drängen die Bündnisgrünen gen des Grundauf eine unverzügliche wassers, welches beLösung des Problems, reits massiv die um mögliche GefahrenVegetation schädigt, potenziale zu beseitiund Belastungen des gen. Dies dürfte kein Mühlenbachs, der in einfaches Unterfangen die renaturierte Emsein, da die Landesrescher fließen soll. Äugierung für derartige ßerst unappetitlich Projekte lediglich 5 Milkann man diese Verlionen Euro landesweit unreinigungen mit bereitgestellt hat, 12 bloßem Auge im BeMillionen Euro benötigt reich des Mühlenbaalleine Castrop-Rauxel ches sehen, von für die Brandheide. An welcher laut EUV Ölige, schäumende Flüssig eine Vollfinanzierung (Thorsten Wert-von keit sickert aus der Deponie durch die Stadt kann, Kampen) „definitiv über einen möglichen eine Gefährdung ausgeht.". Eigenanteil hinaus, gar nicht gedacht Schon seit langem wird an der Sanie- werden. rung gearbeitet. Nachdem ein Sanie- (Bert Wagener) rungsplan aufgestellt und die letzte In der Vergangenheit wurden die letzten Reste von naturnahen Landschaften und Freiräumen, durch die Politik der CDU in Castrop-Rauxel und von CDU und FDP in NRW, immer weiter zerstückelt und vom Rand her zubetoniert. Das Zauberwort dieser Zerstörung von noch überlebensfähigen zusammenhängenden Biotopstrukturen hieß „Arrondierung“. Ziel Rot/Grüner Politik in Castrop-Rauxel ist es aber, jeden Eingriff in ein vorhandenes Landschaftsschutzgebiet, zumindest flächengleich, besser noch ökologisch gleichwertig zu kompensieren. Dafür beantragen Bündnis 90/Die Grünen jetzt, Flächen am EVK dem Kreis Recklinghausen für die Ausweisung als dauerhaftes Landschaftsschutzgebiet zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Castrop-Rauxel würde somit auf ihr Recht der Bebauung dieser Flächen verzichten und einen wirklichen Ausgleich für den Eingriff in die Natur, der durch den Bau des Suchttherapie- zentrums entstanden ist, ermöglichen. Durch diese Baumaßnahme hinter dem EVK, wird insbesondere der Bereich des Waldsaumes in seiner Funktion als Übergang zwischen Nistgebiet und Jagdfläche für diverse Vogel- und Fledermausarten (teils Rote Liste Arten) stark eingeschränkt. Damit es nicht zu unwiderruflichen Schäden an diesem lokalen Ökosystem kommt, muss eine weitere Bebauung der südöstlich gelegenen Fläche verhindert werden. Aber dies ist erst der Anfang. In Zukunft muss einem wirklich nachhaltigem Landschaftsschutz eindeutig Vorrang gegenüber der Ausweisung neuer Bauflächen gegeben werden. (Udo Weber) Impressum: Bündnis 90 / Die Grünen Castrop-Rauxel Lambertusplatz 1 44575 Castrop-Rauxel Tel: 02305 - 86893 http://www.gruene-castrop-rauxel.de verntw.: Ulrich Werkle (Ratsmitglied)