Wo wir sind, ist Geist...!
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Wo wir sind, ist Geist...!
Wo wir sind, ist Geist...! Ideen und Anregungen zur Gestaltung von Gottesdiensten auf dem Lager Wo wir sind, ist Geist | Inhalt Inhalt Inhalt 2 Vorwort 3 Morgen- und Abendrunden 4 Tipps zur Gottesdienstplanung 7 Ablaufschema der Gottesdienstformen 9 Musik im Gottesdienst 10 Der Geist für unterwegs 12 Geist konkret: Vorschläge für euren Lagergottesdienst 13 Gottesdienst I 14 Gottesdienst II 20 Gottesdienst III 27 Gottesdienst IV 33 Gottesdienst V 38 Morgenrunde I 42 Morgenrunde II 45 Abendrunde I 47 Abendrunde II 49 Linksammlung 54 Bei Fragen, Kritik, Anregungen,… Meldet euch gerne bei und, entweder über das Diözesanbüro oder per Mail: DPSG Hamburg | Lange Reihe 2 | 20099 Hamburg [email protected] [email protected] Wo wir sind, ist Geist! 2|55 Wo wir sind, ist Geist | Vorwort Lieber Leiter in der Diözese Hamburg! Die Lagersaison ist eröffnet und die Fahrten und Unternehmungen wollen geplant und organisiert werden. Wir wünschen euch, dass sie tolle Erlebnisse für euch und eure Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover werden. „Der Geist weht, wo er will“ (Joh 3,8) und damit er noch mehr auf euren Lagern weht, möchten wir euch mit dieser kleinen Sammlung eine Hilfestellung für die Planung und Durchführung von spirituellen Einheiten und Gottesdiensten an die Hand geben. Schaut doch mal rein, ob etwas für euch und euren Stamm dabei ist! Für Fragen und Kritik sind wir dankbar und wünschen euch gutes Gelingen und Gottes Segen für eure Aktivitäten und viel Freude bei der Planung! Gut Pfad, Jan Stefanowski Diözesankurat Dag Heinrichowski Wo wir sind, ist Geist! 3|55 Wo wir sind, ist Geist | Morgen- & Abendrunden Morgen- und Abendrunden Die meisten Stämme werden ihren Tag wohl mit einer Morgenrunde beginnen, in denen die Teilnehmer auf den Tag eingestimmt werden, vielleicht gibt es auch Abendrunden, die dem Tag einen gemeinsamen Schlusspunkt geben. Durch diese Runden wird dem Tag zum einen eine Struktur gegeben und zum anderen lässt sich damit ein roter Faden durch den Tag und auch durch das ganze Lager ziehen. Neben verschiedensten kleinen Spielen, die zum wach-werden geeignet sind, macht sich auch eine Geschichte als Einstieg gut. Neben den allseits beliebten Kurzgeschichten (es empfiehlt sich die achtbändige Sammlung von Hoffsümmer; vielleicht habt ihr diese ja in der Gemeinde bereits) kann eine solche Runde auch sehr gut durch Texte aus der Bibel angereichert werden. Die Heilige Schrift ist eine wahre Schatzkiste. Texte können für sich alleine gelesen werden, oder auch kombiniert mit einer Kurzgeschichte und/oder einem Gebet. Aber wie kann ich denn all das finden, was ich in der Bibel suche? Wenn ich nun zum Beispiel etwas zum Thema „Gemeinschaft“ oder „Mut“ oder „Freude“ suche? Oder was auch immer zur Situation auf dem Lager passt? Da helfen die sogenannten Bibel-Konkordanzen. Viele davon sind mittlerweile auch online verfügbar. Es empfiehlt sich, Grundideen für einige Runden schon vor der Fahrt zu sammeln bzw. die entsprechenden Bibelstellen zu sammeln bzw. die entsprechenden Bibelstellen heraus zu suchen. Auf der Fahrt soll dann natürlich immer noch genug Flexibilität da sein, um auch auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können. Doch egal, ob Spiel oder Geschichte, thematisch oder justfor-fun, ein Gebet ist ein Element, das in keiner dieser Runden fehlen sollte. Beten ist kein Feld, das nur dem Wo wir sind, ist Geist! 4|55 Wo wir sind, ist Geist | Morgen- & Abendrunden Kuraten oder dem Kaplan vorbehalten ist. Beten kann jeder! Egal ob Wölfling oder Leiter – ob abgelesen oder freiformuliert. Probiert doch einfach mal aus, Gebete selbst zu schreiben, oder mit einigen Vorüberlegungen frei zu formulieren. Vielleicht kann das auch immer ein Kind aus der Gruppe übernehmen. Traut euch einfach – es muss ja nicht alles perfekt ausformuliert sein, aber oft ist ein persönliches Gebet schöner, als ein vorgefertigtes und passt besser auf eure Situation. Als Einstieg – nach dem gemeinsamen Kreuzzeichen – könnt ihr einfach die Situation in der ihr seid bei Gott ansprechen, zum Beispiel: Herr, guter Gott, an diesem sonnigen Morgen kommen wir zusammen… Gott, unser Vater, der heutige Lagertag steht unter dem Motto der Freundschaft… Herr, heute brechen die Gruppen auf zu ihrem Hajk… Anschließend könnt ihr eine Bitte formulieren: …Sei du bei uns bei unseren Aktionen und begleite uns. …Gib, dass unsere Gemeinschaft stärker wird und jeder sich wohlfühlt. …Schütze uns alle, schenke uns gute Erfahrungen auf dem Weg und lass alle wieder gesund auf dem Platz ankommen. Wo wir sind, ist Geist! 5|55 Wo wir sind, ist Geist | Morgen- & Abendrunden Zum Abschluss reicht ein einfaches Amen, oder die Schlussformel, die wir auch aus der Messe kennen: Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen. Dieses grobe Schema liegt den meisten Gebeten zu Grunde und kann vielleicht eine Hilfe sein, um selbst Gebete zu formulieren – probiert es doch einfach mal aus! Für die Abendrunden kann es ein gutes Element sein, den gemeinsamen Tag nochmal Review passieren zu lassen und mit einem Vaterunser und einem kurzen Segen (So segne und behüte uns in dieser Nacht der gute und liebende Gott, der Vater und der Sohn und der Hl. Geist.) abzuschließen – so bekommen die Abendrunden auch gleich eine gewisse Struktur. Ein paar konkrete Gestaltungsideen zu thematischen Morgen- und Abendrunden findet ihr weiter hinten im Heft. Zum Schluss noch der Tipp: Macht euch ruhig schon mal zu Hause Gedanken um ein paar Runden, dann könnt ihr leichter Texte raussuchen, habt ein bisschen Material Vorort und müsst nicht alles in der Nacht vorher überlegen. J Wo wir sind, ist Geist! 6|55 Wo wir sind, ist Geist | Gottesdienstplanung Tipps zur Gottesdienstplanung Vor der konkreten Planung eines Gottesdienstes müsst ihr überlegen, ob ihr am Gemeindegottesdienst teilnehmen wollt (Adresse und Telefonnummer zur Kontaktaufnahme findet ihr leicht im Internet), vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass ihr euch mit einem Lied beteiligt, oder zumindest am Beginn der Messe begrüßt werdet und euch vorstellt. Die zweite Möglichkeit ist natürlich, dass ihr auf eurem Lagerplatz einen Gottesdienst feiert und euer Stammeskurat dem Gottesdienst vorsteht. Auch könnte der Diözesankurat, euer Kaplan oder Pfarrer euch auf dem Lager besuchen und eine Messe mit euch feiern. Neben der Messe gibt es als gute Form eines Lagergottesdienstes auch die Wort-Gottes-Feier, ihr kann jeder vorstehen. Ein grobes Ablaufschema findet ihr auf den folgenden Seiten. Hilfreich bei der Entscheidung kann es auch sein, sich die Umstände und die Gruppe gezielt anzuschauen: Seid ihr mit dem ganzen Stamm unterwegs, ist es oft sehr schön eine gemeinsame Messe zu feiern. Wenn ihr auf einem Hajk seid, oder nur mit einer Gruppe (gerade bei den Jüngeren) ist vielleicht auch eine Wort-Gottes-Feier die bessere Form, da sie nicht so lang ist und auch der Gruppenleiter sie leiten kann. Diese grundsätzliche Entscheidung ist zuerst zu treffen. Wo wir sind, ist Geist! 7|55 Wo wir sind, ist Geist | Gottesdienstplanung Um dann ein Thema für den Gottesdienst zu finden, ist es ein guter erster Schritt, sich die Texte aus der Bibel anzusehen, die für den jeweiligen Tag vorgesehen sind (diese findet ihr im Direktorium, welches ihr im Internet herunterladen könnt oder im Schott, der ebenfalls online verfügbar ist). Ihr könnt auch von eurer Situation auf dem Sommerlager ausgehen – vor der Versprechensfeier ergibt es vielleicht Sinn, sich auch im Gottesdienst mit dem Versprechen oder einem Punkt aus dem Versprechen auseinanderzusetzen, bei einem Aktionstag zur Jahresaktion liegt das Thema auch sehr nahe. Als inhaltlicher Mittelpunkt eignet sich eine Perikope (Abschnitt) aus dem Evangelium immer gut. Wenn ihr eine Messe feiert, solltet ihr in der Vorbereitung auch schon Kontakt mit dem Zelebranten aufnehmen, der hat sicher gute Tipps für euch und ist fit im Messablauf (ein Schema findet ihr auf der nächsten Seite). Die Wort-Gottes-Feier ist im Ablauf ähnlich wie die Messe. Der beste Spielraum für Aktionen ist in beiden Fällen nach dem Evangelium. Schön ist es immer, wenn die Aktion in die Fürbitten mündet. Wo wir sind, ist Geist! 8|55 Wo wir sind, ist Geist | Ablauf der Gottesdienste Ablaufschema der Gottesdienstformen Messfeier Wort-Gottes-Feier Lied zum Eingang Kreuzzeichen Einführung Bußakt Kyrie Gloria Tagesgebet Lesung Psalm oder Antwortgesang Lesung Evangelium Predigt/Aktion Glaubensbekenntnis Fürbitten Gabenbereitung Präfation Sanctus Hochgebet Vaterunser Friedensgruß Agnus Dei Kommunion Dank Schlussgebet Segen Schlusslied Lied zum Eingang Kreuzzeichen Einführung Bußakt Kyrie Gloria Tagesgebet Lesung Psalm oder Antwortgesang Lesung Evangelium Deutung/Aktion Glaubensbekenntnis Fürbitten Vaterunser Friedensgruß Dank Schlussgebet Segen Schlusslied Fettgedruckt sind die Teile, nicht weggelassen werden können. Wo wir sind, ist Geist! 9|55 Wo wir sind, ist Geist | Lieder Musik im Gottesdienst Viele der Texte, die zu einem Gottesdienst gehören, sind als Lieder vertont. Da sie für diesen Text stehen, ist es gut, wenn auch bestimmte Themen darin angesprochen werden: Bei einem Kyrie, oder auf deutsch „Herr, erbarme dich“, sollte beispielsweise auch das Thema, dass Gott sich erbarmt und bei uns ist, vorkommen. Beim Gloria, einem Lobgesang, sollte auch dieses Lob Gottes zum Ausdruck kommen. Zu diesen feststehenden Liedern (Kyrie, Gloria, Sanctus, Agnus Dei) findet ihr auch im Gotteslob noch einige Erläuterungen und den „ursprünglichen“ Text. Ein Eingangslied hingegen sollte eher zum Thema der Lesung oder des Gottesdienstes passen und ist daher freier in der Auswahl – vielleicht gibt es dafür auch ein passendes Lied aus der „weltlichen“ Musik. Als Liederbücher können wir euch empfehlen: „Du sei bei uns – Neue Geistliche Lieder im Erzbistum Hamburg“ „Ad majorem“ „God for Youth – Das Benediktbeuer Liederbuch“ Auch im neuen Gotteslob (erscheint am ersten Advent 2013) gibt es viele neuere Lieder mit Akkorden, die sich gut für einen Gottesdienst eignen. Damit ihr eine gute Liedauswahl treffen könnt, die auch zum Gottesdienstablauf passt, haben wir für euch ein paar Beispiele zusammengestellt: Wo wir sind, ist Geist! 10|55 Wo wir sind, ist Geist | Lieder Ort im Gottesdienst Eingang Kyrie Gloria Zwischengesang Halleluja Gabenbereitung Sanctus Agnus Dei Friedensgruß Dank Schluss Inhalt Beispiele1 Passend zu Lesung/ Thema Erbarmen Gottes/ Begrüßung von Christus in unserer Mitte Lob Gottes Psalmen aus dem Alten Testament/ thematisch passend/Kehrverse Halleluja, evtl. kleine Verse dazu Einstimmung auf die Eucharistiefeier Gott ist heilig und der Herr Lamm Gottes, das sich für uns hingibt Frieden, der von Christus kommt Gott danken für die Gaben und für unser Leben Abschluss des Gottesdienstes/ Abschied nehmen/passend zum Thema ... alles ist denkbar 83-91... 92-96... TaizéGesänge... 247, 250... 112-125, 153155, 242... 126-135... 150, 151... 145-149... 240, 244, 249, 250-259... ... alles ist denkbar 1 Die Nummern beziehen sich auf das Liederbuch „Du sei bei uns“. Wo wir sind, ist Geist! 11|55 Wo wir sind, ist Geist | Geist unterwegs… Der Geist für unterwegs… Damit ihr für eure Lager, Gruppenwochenenden und wo ihr sonst gerne einen Gottesdienst feiern möchtet, gut ausgerüstet seid, ist es vielleicht eine Idee, dass ihr euch für den Stamm einen Spiri-Koffer oder –Rucksack packt. Hierzu gibt es eine kleine Checkliste mit Vorschlägen, was da so drin sein könnte: Tischdecke Tücher in verschiedenen Farben Kreuz Kerzen/-halter Teelichter Feuerzeug Dochte Karteikärtchen Stifte Bibel Kinderbibel Gebetsbücher (Tagzeiten, Wegzeichen,…) Gemeinsam unterwegs Sinndeuter Liederbücher Broschüre „Wo wir sind, ist Geist...!“ …was sich sonst bei euch bewährt hat Ziel ist es, dass so ein Koffer auch auf Diözesanebene angelegt wird und euch zur Verfügung steht! Wo wir sind, ist Geist! 12|55 Wo wir sind, ist Geist | Geist konkret Geist konkret: Euer Lagergottesdienst ein paar Vorschläge Fünf verschiedene Gottesdienstmodelle haben wir uns überlegt, die ihr so oder in angepasster Form gerne verwenden könnt! Ein Gottesdienst ist für eine Wort-Gottes-Feier an Pfingsten und kann gut auch für eine Eucharistiefeier genommen werden. Der zweite Gottesdienst hat als Grundlage die Texte des 16. Sonntags im Jahreskreis (21.7.2013). In die Sommerferien fällt an einem Wochenende auch das Fest der Apostel Petrus und Paulus und auch einer unserer Gottesdienste nimmt dieses Thema auf (29.6.2013). Die nächsten Gottesdienstmodelle beziehen sich nicht auf Texte im Jahreskreis, sondern sind thematisch. Bei einem dreht sich alles um das Kirchenbild „Ein Trupp auf dem Hajk“ der DPSG und der letzte Gottesdienst ist auf die Versprechensfeier bezogen. Ihr findet außerdem je zwei Beispiele für eine Morgen- und Abendrunde auf der Fahrt. Ihr könnt die einzelnen Bausteine natürlich auch an andere Themen oder Texte anpassen. Wo wir sind, ist Geist! 13|55 Gottesdienst I | Dem Geist Gottes auf der Spur Dem Geist auf der Spur Gottesdienst für Pfingsten Das Gottesdienstmodell an Pfingsten orientiert sich an den Texten des Tages und spart die Elemente der Eucharistiefeier aus, es empfehlen sich dort Absprachen mit dem Zelebranten, der die passenden Texte haben wird. Thema: Was hat es mit dem Hl. Geist auf sich – Geist schenkt Gaben – Geist spornt an – Geist ist Gott Lied: Atme in uns, Heiliger Geist Einführung: Wir feiern Pfingsten. Der fünfzigste Tag nach Ostern. Jesus ist zum Himmel aufgefahren, aber er hat uns nicht verlassen und vergessen. Dies wird an Pfingsten besonders deutlich, er sendet uns den Heiligen Geist. Diesem Heiligen Geist wollen wir in unserem gemeinsamen Gottesdienst ein bisschen nachspüren. Der Geist ist es, der uns zum Gottesdienst zusammenführt. Lasst uns ruhig werden und uns darauf besinnen, dass Jesus selbst bei uns sein will. Ihn grüßen wir im Kyrie. Kyrie: Herr Jesus Christus, du bist unser Friede und schenkst uns den Frieden. Herr, erbarme dich. Du hast uns deinen Heiligen Geist gesendet, damit wir in unserem Leben deine Liebe leben. Christus, erbarme dich. Wo wir sind, ist Geist! 14|55 Gottesdienst I | Dem Geist Gottes auf der Spur Herr Jesus Christus, du führst uns zusammen in deinem Geist und schaffst Einheit. Herr, erbarme dich. Gloria: Gloria, Ehre sei Gott Tagesgebet: Allmächtiger, ewiger Gott, durch die Sendung des Hl. Geistes am heutigen Tag heiligst du uns als deine Gemeinschaft der Kirche hier und auf der ganzen Erde. Erfülle uns und die ganze Welt mit den Gaben des Hl. Geistes und was deine Liebe am Anfang der Kirche gewirkt hat, das wirke sie auch heute in den Herzen aller, die an dich glauben. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Lesung: Apg 2, 1-11 Halleluja: Halleluja (Ostkirchlich) Evangelium: Joh 20, 19-23 Deutung/Aktion: In den Lesungen und im Tagesgebet haben wir gehört, dass der Geist uns Gaben schenkt. Das ist ja schon mal ein erster guter Hinweis auf unserer Suche nach dem Geist. Jeder von uns hat Gaben, etwas das er oder sie besonders gut kann. Diese Fähigkeiten können ganz verschieden sein und sollen sie auch. In unserer Gruppe/auf dem Lager merken wir auch, wie wichtig es ist, dass jeder etwas anderes gut kann und wir uns gegenseitig ergänzen und helfen können. Ein weiterer Wo wir sind, ist Geist! 15|55 Gottesdienst I | Dem Geist Gottes auf der Spur Aspekt des Geistes ist, dass er Einheit schafft. Er führt die Menschen zusammen und lässt sie in einer Sprache miteinander sprechen. Der Geist führt die Jünger in der Apostelgeschichte auch noch zu einer ganz pfadfinderischen Eigenschaft: Bisher haben sich die Jünger zurückgezogen und versteckt. Nun trauen sie sich endlich raus und erzählen den anderen Menschen von dem, was ihnen wichtig ist, von dem was sie erlebt haben. Sie wagen etwas Neues und werden aktiv! Dazu spornt sie der Geist an. Im Kreuzzeichen zum Beginn des Gottesdienstes haben wir auch vom Heiligen Geist gesprochen. Er ist Teil in der Dreifaltigkeit und gehört somit zu Gott, genau wie Jesus und der Vater. Wenn wir in Taufe und Firmung, zwei von sieben Sakramenten der Kirche, den Geist empfangen, dann ist das eine Stärkung, gerade weil darin ganz besonders zum Ausdruck kommt, dass wir zu Gott gehören, dass er Gemeinschaft mit uns möchte und wir für ihn ganz besondere Menschen sind. Pfingsten ist ein Fest, an dem wir feiern können, dass jeder von uns besonders ist, mit seinen Gaben und Fähigkeiten, von Gott geliebt und dass wir mit diesen Fähigkeiten nicht hinter verschlossenen Türen bleiben sollen, sondern sie nutzen sollen um Neues zu wagen und andere zu „begeistern“. Für die Aktion gibt es zwei Ideen, die sich je nach Gruppensituation anbieten: a) Kooperationsspiel: Floß-Bau. Es werden Teppichfliesen auf dem Spielfeld (Wiese / Wo wir sind, ist Geist! 16|55 Gottesdienst I | Dem Geist Gottes auf der Spur Gruppenraum) verteilt und jeder stellt sich alleine oder zu zweit auf eine dieser Fliesen. Der Boden darf nicht berührt werden (sonst werden die Augen verbunden) und Ziel ist es, mit den Fliesen ein gemeinsames Floß zu bauen. Ist eine Fliese ohne Körperkontakt, wird sie „weggespült“ und steht nicht mehr zur Verfügung. Das Spiel zeigt, wie verschiedene Fähigkeiten gemeinsam eingesetzt werden können und wie Einheit (Floß) geschaffen wird. b) Jeder bekommt einen kleinen Zettel und einen Stift und überlegt, welche besondere Eigenschaft er hat und wie er damit zur Gemeinschaft beitragen kann und vielleicht andere begeistern kann. Die Zettel können wahlweise in eine kleine Schachtel gelegt werden, damit sie jeder bei sich hat, oder – um auszudrücken, dass die Fähigkeiten die Gemeinschaft schaffen – an eine Schnur gebunden werden. Diese kann in Form einer Lilie in die Mitte gelegt werden. Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Wo wir sind, ist Geist! 17|55 Gottesdienst I | Dem Geist Gottes auf der Spur Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. Fürbitten: Aus dem Glauben heraus, den wir gerade gemeinsam bekannt haben, wollen wir Gott unseren Vater bitten und unsere Anliegen und Sorgen vor ihn tragen. Jeder ist eingeladen, ein Teelicht an der Kerze in der Mitte zu entzünden und eine Bitte zu formulieren. Wer keine Bitte laut sagen möchte, kann auch in Stille das Teelicht entzünden. Jeder bekommt ein Teelicht und kann dieses Licht an einer großen Kerze für eine Person oder ein Anliegen entzünden. Die Anliegen können, müssen aber nicht, genannt werden. Nach einigen Kerzen kann der Ruf Du sei bei uns gesungen werden. Vaterunser: Fassen wir unsere Bitten in dem Gebet zusammen, dass uns der Herr selbst zu beten gelehrt hat. Vater, unser... Dank: Ich lobe meinen Gott, von ganzem Herzen Schlussgebet: Herr, unser Gott, du hast deine Kirche mit himmlischen Gaben, mit den Gaben deines Geistes beschenkt. Wo wir sind, ist Geist! 18|55 Gottesdienst I | Dem Geist Gottes auf der Spur Erhalte ihr deine Gnade, damit die Kraft aus der Höhe, der Heilige Geist, in ihr weiterwirkt und sie anspornt zur guten Tat in deinem Namen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Segen: Gott schenke uns immer wieder seinen Geist. Er lasse uns unsere Fähigkeiten erkennen und am richtigen Ort einsetzen. Er schenke uns für unsere Gruppe den Geist der Gemeinschaft und des Zusammenhaltes. Gott schenke uns Offenheit für unseren Nächsten und das tröstende Wort zur rechten Zeit. Und so segne uns der allmächtige und gute Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Schlusslied: Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen Wo wir sind, ist Geist! 19|55 Gottesdienst II | Wer ist Gott für mich Wer ist Gott für mich Gottesdienst am 29.6. (Heilige Petrus und Paulus) Am 29. Juni begeht die Kirche das Hochfest der „Apostelfürsten“ Petrus und Paulus. Im Jahr 2013 fällt dieser Gedenktag auf einen Samstag. Es handelt sich um das Wochenende nach der ersten vollen Ferienwoche. Einige Stämme sind dort vielleicht grade bei der „Halbzeit“ des Sommerlagers. Deshalb haben wir das nachfolgende Gottesdienstmodell entwickelt, das sich auch für den entsprechenden Sonntag gut anwenden lässt. Entsprechend des thematischen „roten Fadens“ lässt sich das Gottesdienstmodell natürlich auch in anderen Jahren und zu anderen Zeitpunkten einsetzen, auch losgelöst vom Gedenktag der Heiligen Petrus und Paulus. Thema: Wer ist Gott für mich – Was halte und wünsche ich von Gott? – Wo habe ich Gott in meinem Leben gespürt? – Was kann Gott alles bewirken? Lied: Kommt, sagt es allen weiter oder Manchmal feiern wir mitten im Tag Einführung: Am 29. Juni denkt die Kirche an zwei Männer, die für das Christentum eine sehr wichtige Rolle gespielt haben: die Heiligen Petrus und Paulus. Es waren zwei sehr unterschiedliche Männer. Von ihrer Herkunft, ihrem Beruf und auch ihrer Glaubensgeschichte her. Petrus war mit seiner Familie zusammen Fischer. Er war ein impulsiver Mensch, der ordentlich zupacken konnte. Er gehörte mit zu den ersten Jüngern Jesu und bekommt von ihm später gesagt: „Du bist der Fels, auf Wo wir sind, ist Geist! 20|55 Gottesdienst II | Wer ist Gott für mich dir will ich meine Kirche aufbauen.“ Petrus wird einmal der erste Bischof von Rom werden. Paulus war von seiner Ausbildung her Tuchmacher. Er kannte sich in der Seefahrt aus und war ein gut gebildeter Mann, der ausgezeichnetes Talent im Reden und Schreiben hatte. Er konnte Menschen überzeugen. Er war ein treuer Anhänger des jüdischen Glaubens. Zunächst verfolgte er die Jünger Jesu, hatte dann aber ein Erlebnis, das sein Leben verändern sollte: der auferstandene Jesus erscheint ihm in einer Vision. Von da an zählt Paulus zu seinen Jüngern und unternimmt viele Reisen, um den Glauben zu verkünden und Gemeinden zu gründen. Ihr seht: Gott hat mit jedem Menschen eine eigene Geschichte und eigene Wege. Das ist sehr spannend und persönlich. Wir wollen in unserem Gottesdienst mal genau hinhören, welche Wege und Pläne Gott wohl mit uns vorhat. Kyrie: Herr Jesus Christus, du ruft jeden von uns beim Namen und lädst jeden von uns ein, dir einen Platz in unserem Herzen zu geben. – Herr, erbarme dich. Herr Jesus Christus, manchmal spüren wir deine Nähe und es gelingt uns, für dich und andere da zu sein. Manchmal schauen wir aber auch zu sehr auf uns selbst und vergessen dich oder andere. – Christus, erbarme dich. Herr Jesus Christus, du hast Geduld mit uns und rufst uns immer wieder neu. – Herr, erbarme dich. Wo wir sind, ist Geist! 21|55 Gottesdienst II | Wer ist Gott für mich Gloria: Gloria patri et filio Tagesgebet: Guter Gott. Wir haben uns in Freude zum Gottesdienst versammelt. Wir denken heute besonders an die Apostel Petrus und Paulus. Wir danken dir, dass du mit jedem Menschen einen Weg gehen willst. Wir bitten dich: Hilf uns, dich und dein Wort in unserem Leben zu erkennen. Gib uns gute Boten an die Seite, die von dir erzählen und dich aufleuchten lassen. Darum bitten wir dich, durch Christus unseren Herrn. Amen. Lesung: 2 Tim 4, 6-8.17-18 Halleluja: Halleluja, preiset mehrsprachig zu singen) den Herrn (auch gut Evangelium: Mt 16, 13-19 Deutung/Aktion: Als Jesus damals auf Erden unterwegs war, haben viele Menschen eine Meinung zu ihm gehabt. Viele hatten auch Erwartungen an ihn, zum Teil haben sie auch nicht richtig verstanden, was er ihnen mitteilen wollte und wer er wirklich ist. Jesus kommt es darauf an, dass sich jeder auf ihn einlässt und versucht, einen eigenen Zugang zu ihm zu finden. Deshalb haben wir grade im Evangelium gehört, wie er nachfragt: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Petrus antwortet ja ganz euphorisch. Und Jesus gibt ihm darauf eine tolle Verheißung – obwohl er weiß, dass Wo wir sind, ist Geist! 22|55 Gottesdienst II | Wer ist Gott für mich auch Petrus seine Schwächen hat. Obwohl er weiß, dass Petrus ihn sogar verleugnen wird. Das ist die wunderschöne Botschaft auch für uns: Gott will eine Rolle in unserem Leben spielen. Er ruft uns auf, dass wir uns auf ihn einlassen – jeder ganz persönlich für sich. Und wir dürfen ihm ganz nahe kommen. Mit unseren Stärken, aber auch mit unseren Schwächen. Wir müssen nicht perfekt sein. Aber wichtig ist ihm, dass wir uns nicht verstecken oder ausweichen. Dann kann er großes in uns bewirken, kann uns Mut und Tatkraft schenken und uns unterstützen. Paulus hat davon viel in seinen Briefen geschrieben, einen kleinen Auszug davon haben wir vorhin in der Lesung ja gehört. So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch unsere Wege mit Gott. Auch hier, auf unserem Lager, sind wir ganz unterschiedlich: im Alter, in unseren Talenten, in unserem Glauben. Auch wir wollen uns jetzt ein bisschen mit der Frage von Jesus beschäftigen: „Du aber, für wen hältst du mich?“ Für die Aktion gibt es zwei Varianten: a) Auf dem Boden, auf Karteikarten o.ä., sind viele verschiedene Namen für Gott ausgebreitet. Es empfiehlt sich, alle oder einige davon zu nehmen und sie jeweils mehrfach parat zu haben. Hier eine Auswahl: Vater, Mutter, Arzt, Hirte, Wegweiser, ein Unbekannter, Fels, Burg, Retter, Erlöser, Wind, Geist, Adler, Schöpfer, Retter, König, Herrscher, Friedensfürst, Ewigkeit, das weite Meer, Unendlichkeit, Richter, Barmherzigkeit, Liebe, das weite Himmelszelt, Anfang und Ende, ... Wo wir sind, ist Geist! 23|55 Gottesdienst II | Wer ist Gott für mich Auf der Rückseite sind drei Fragen aufgedruckt: • Was spricht dich an diesem Namen für Gott an / warum hast du ihn gewählt? • Hast du schonmal ein Erlebnis gehabt, wo Du Gott so erlebt hast? • Was für Erlebnisse mit Gott wünschst du dir? Stifte bereit legen! Zum Auswählen der Zettel und zum Beschäftigen mit den Fragen empfiehlt sich etwas Hintergrundmusik, wenn möglich. Bei den jüngeren Gruppenkindern können Leiter ggf. etwas helfen. In der Bibel gibt es Dutzende von Namen, Beschreibungen und Vergleichen für Gott. Einige seht ihr hier. Nehmt euch ein bisschen Zeit und schaut euch an, welcher Name euch besonders anspricht. Wenn ihr einen Namen gefunden habt, dann nehmt euch den entsprechenden Zettel und denkt etwas über die Fragen auf der Rückseite nach. Wer mag, kann auch etwas dazu aufschreiben. Die Zettel werden nicht vorgelesen oder eingesammelt, es ist für euch persönlich eine kleine Begegnung mit Gott. b) Auf dem Boden liegen die Karteikarten, wie oben beschrieben. Allerdings eine kleinere Auswahl an Namen und jeweils nur einmal. Die Kinder/Jugendlichen können sich in Gruppen bei einem Begriff finden, der sie anspricht. In den Gruppen wird sich dann zu den Fragen ausgetauscht. Alternativ wäre auch ein Austausch in den einzelnen Stufen (ggf. in Untergruppen aufgeteilt) möglich. Wo wir sind, ist Geist! 24|55 Gottesdienst II | Wer ist Gott für mich Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. Fürbitten: Gott geht mit jedem von uns eigene Wege. Wir dürfen ihm jetzt auch unsere Bitten sagen. Wer mag, kann eine Bitte laut sagen. Man kann auch einfach einen Namen sagen, wenn es jemanden gibt, an den man besonders denkt und für den man besonders betet. Oder ihr sagt Gott eure Bitten einfach leise mit dem Herzen. Lied zur Gabenbereitung: Wenn ich alle Sprachen dieser Welt sprechen könnte (Dieses Lied passt thematisch sehr gut, ist allerdings nicht ganz leicht zu singen. Es empfiehlt sich, es in den Tagen vorher schon zu üben, z.B. bei Morgen- oder Wo wir sind, ist Geist! 25|55 Gottesdienst II | Wer ist Gott für mich Abendrunden.) Alternativ: Brot und Wein der Welt oder Unser Leben sei ein Fest Gabengebet, Eucharistisches Hochgebet: Mit dem jeweiligen Zelebranten absprechen Sanctus: Du bist heilig, du bringst Heil Dank: Durch das Dunkel hindurch Schlussgebet: Allmächtiger Gott und Vater. Du hast deinen Sohn auferweckt. Du hast ihm, dem Lebendigen, die Macht des lebensspendenden Geistes gegeben. Nimm dich deiner Kirche an, o Herr. Auf die Fürsprache der Heiligen Apostel Petrus und Paulus erneuere ihre Jugend. Lass sie aufleben durch deinen Geist, dessen Zeichen das Feuer ist. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Segen: Gott, der viele Namen hat, geht mit jedem von uns den Weg und ruft uns beim Namen. Er führe und behüte uns. Er zeige sich in unserem Leben und sei bei uns. Und so segne uns auf die Fürsprache der Apostel Petrus und Paulus der allmächtige und liebende Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Schlusslied: Gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt, 1, 2 und 8 Wo wir sind, ist Geist! 26|55 Gottesdienst III | Maria und Marta Maria und Marta Gottesdienst für den 16. Sonntag im Jahreskreis (C) Thema: Marta und Maria – jeder nach seinen Fähigkeiten – Dienen macht auch Mühe / Engagement kann frustrieren (Lesung) – Kirchenbild: Lagerfeuer – Nähe Lied: Wäre Gesanges voll unser Mund oder Da berühren sich Himmel und Erde Einführung: Wenn wir als Gruppe hier auf dem Lager sind, dann gibt es ganz viele Aufgaben, die erledigt werden müssen. Das Frühstück und die anderen Mahlzeiten müssen vorbereitet werden, die Spiele und Aktionen brauchen Planung, der Gottesdienst will gestaltet sein, das Lagerfeuer aufgebaut werden und noch einiges mehr. Auch in den einzelnen Gruppen gibt es verschiedene Aufgaben und Rollen die übernommen werden: Einer organisiert vielleicht, der andere sorgt für die Motivation und wieder ein anderer führt die gemeinsame Kasse. Im Evangelium heute hören wir von zwei Freundinnen Jesu, die beide zwei ganz verschiedene Aufgaben übernehmen. Jesus ist bei Marta und Maria zu Gast und auch wenn wir jetzt gemeinsam unseren Gottesdienst feiern, ist Jesus mitten unter uns. Begrüßen wir ihn in den Kyrierufen. Wo wir sind, ist Geist! 27|55 Gottesdienst III | Maria und Marta Kyrie: Herr Jesus Christus. Du hast gesagt, wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Herr, erbarme dich. Du hast uns in diese Gemeinschaft zusammen geführt und jeden mit Gaben ausgestattet, die er für diese Gemeinschaft einsetzen kann und mit der er sie gestalten kann. Christus, erbarme dich. Herr Jesus Christus. Wir dürfen dir in dem Wort der Schrift begegnen. Herr, erbarme dich. Lied zum Gloria: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (1,2) Tagesgebet: Herr, unser Gott, sieh gnädig auf alle, die du in deinen Dienst gerufen hast. Mach uns stark im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, damit wir immer wachsam sind und auf dem Weg deiner Gebote bleiben. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Oder: Gott, unser Vater. Wir sind als deine Gemeinschaft versammelt und rufen dich an: Öffne unser Ohr, damit wir hören und verstehen, was du uns heute sagen willst. Hilf uns, unsere Fähigkeiten und Talente, die du uns geschenkt hast, nach deinem Willen einzubringen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Wo wir sind, ist Geist! 28|55 Gottesdienst III | Maria und Marta Lesung: Kol 1, 24-28 Halleluja: Halleluja aus Taizé Evangelium: Lk 10, 38-42 Deutung: „Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. (...) Maria hat das Bessere gewählt“, das sagt Jesus im Evangelium, das wir eben gehört haben. Da müht man sich den ganzen Tag ab, damit es dem Besuch gut geht und bekommt so was zu hören. Auf den ersten Blick irgendwie eine gemeine Bemerkung. Aber was meint Jesus damit, wenn er sagt, Maria habe das bessere gewählt? Sie hört ihm zu, hört auf das, was er zu sagen hat. Das ist das Bessere und das ist in dem Moment ihre Aufgabe. Sie hat die Fähigkeit das aufzunehmen, was Jesus zu sagen hat. Ich glaube nicht, dass Jesus uns sagt, wir sollen nicht mithelfen – das würde nicht zu dem passen, was Jesus uns sonst sagt – aber wir sollen das tun, was für uns gerade das notwendige, das bessere ist. Uns keine Sorgen machen. Ich finde, immer auf einem Lager, das uns aus unserem Alltag wegführt, wird deutlich, dass unser Alltag manchmal zu sehr von Sorgen geplagt ist. Vielleicht können wir von Maria lernen und einfach aufmerksam sein und uns Zeit nehmen zu horchen. Jeder hat seinen Auftrag und seine Fähigkeiten dazu bekommen. Manchmal scheint uns diese Aufteilung vielleicht unfair. Manchmal fehlt uns auch in unserem Tun die Kraft und die Motivation etwas zu tun, was jetzt gerade dran ist. Dann geht es Wo wir sind, ist Geist! 29|55 Gottesdienst III | Maria und Marta uns vielleicht wie Paulus, der versucht, die „Leiden“, also das was nicht so gut läuft, in Freude zu ertragen. Sich keine Sorgen und Mühen damit zu machen, sondern es erstmal anzunehmen. Engagement kann frustrieren, gerade wenn ich die Mühen nicht mit Freude versuche zu ertragen. BP hat gesagt: „Ich persönlich habe festgestellt, dass das beste Gegenmittel gegen Zorn darin besteht, anzufangen zu pfeifen.“ Ein letzter Punkt fällt mir noch zum Evangelientext ein: Maria sitzt direkt bei Jesus, Marta sorgt für ihn und wirkt sehr in Aktion. Das zeigt für mich auch, dass es verschiedene Arten gibt, für Gott da zu sein. Einmal auf sein Wort zu hören und einmal aus dem Glauben heraus aktiv zu werden. Im Kirchenbild der DPSG wird die Kirche mit einer Gruppe verglichen, die um ein Lagerfeuer sitzt. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie nah er zum Feuer, wie nah er zu Jesus und Gott kommen möchte. Wie das Feuer hat aber auch Jesus eine gewisse Faszination, ist da und lädt uns ein, den eigenen Platz bei ihm zu finden. Ob nah dran oder fern. Aktion: Für eine Aktion zu dem Evangelium und der Deutung gibt es zwei Alternativen: 1. Jeder überlegt für sich, oder im Zweier-Gespräch, wo er seinen Platz und seine Aufgabe in der Gemeinschaft sieht. Wo stört mich das Verhalten anderer? Wo mache ich mir zu viele Sorgen, was Wo wir sind, ist Geist! 30|55 Gottesdienst III | Maria und Marta frustriert mich, wie kann ich das lösen? Wie nahe bin ich an Jesus? 2. Es werden Fünfer-Gruppen gebildet. Jeweils eine Person positioniert (wahlweise mit geschlossenen Augen) die anderen Personen um sich herum, wie die Nähe für ihn in Ordnung ist. Nach einer kurzen Austauschrunde kann überlegt werden, welche Rolle ich in der Gemeinschaft übernehme: Höre ich zu wie Maria, bin ich aktiv wie Marta. Welche Fähigkeiten hat jeder einzelne von uns? Glaubensbekenntnis: Ich glaube an den Vater Überleitung zu den Fürbitten: Wir bilden als Teil der Kirche eine Gemeinschaft, in der jeder seinen Platz finden kann. Für diese Gemeinschaft können wir Gott auch bitten. Er soll das erhalten, was gut ist und das stärken und bessern, was nicht so gut ist. Wir können auch für einzelne Personen beten, an die wir denken. Wir können selbst eine Bitte formulieren oder einfach den Namen nennen, für den wir beten wollen. Vorgeschlagen ist die freie Form (gute Einleitung notwendig!). Es können auch einfach Namen genannt werden, ohne nähere Einzelheiten zu nennen. Lied zur Gabenbereitung: Wenn wir das Leben teilen Wo wir sind, ist Geist! 31|55 Gottesdienst III | Maria und Marta Gabengebet: Herr, unser Gott, dein Sohn hat uns versprochen, er werde in unserer Mitte sein, wann immer wir in seinem Namen versammelt sind. Er selbst erfülle das Lobgebet, das wir über Brot und Wein sprechen, mit seiner Hingabe und Liebe, damit dir gegeben werde, was dir gebührt, heiliger Gott. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. Sanctus: Heilig, der da war Dank: Meine Hoffnung und meine Freude Schlussgebet: Allmächtiger, gütiger Gott, wir waren Gäste am Tisch deines Sohnes, und er war der Herr unseres Mahles. Wir danken dir, dass wir ihn empfangen durften. Gib, dass wir nun selber Boten seiner Liebe werden. Darum bitten wir durch ihn, Christus unseren Herrn. Oder, gerade wenn der Gottesdienst als Wort-Gottes-Feier gehalten wird: Gott, wir danken dir, dass du in deinem Wort zu uns gesprochen hast und uns nahe bist. Schenke uns die Gabe, zu erkennen, was unsere Aufgabe ist und wie wir dein Wort in die Tat umsetzen und leben können. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Schlusslied: Keinen Tag soll es geben Wo wir sind, ist Geist! 32|55 Gottesdienst IV | „Trupp auf dem Hajk“ „Trupp auf dem Hajk“ Stationsgottesdienst zu einem der Kirchenbilder der DPSG Thematischer Roter Faden: Unterwegs auf dem Hajk Einführende Gedanken: Es gibt drei Kirchenbilder der DPSG. Texte dazu auch gut auf der Homepage abrufbar (http://www.dpsg.de/aktivdabei/spirituell/kirchenbildderdp sg.html). Die Kirchenbilder nehmen drei Hauptpunkte des Pfadfinderseins auf: Gemeinschaft am Lagerfeuer, Trupp auf dem Hajk, Bauleute einer lebenswerten Stadt. Wir schlagen hier das Modell eines Stationsgottesdienstes vor. Damit wird das Bild des Trupps auf dem Hajk verdeutlicht. Außerdem ist dies eine gute Gelegenheit, grade die jüngeren Kinder mit wechselnden Methoden und Orten zu interessieren. Wichtig ist es, die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Verschiedene Orte können auf dem Lagerplatz sein, aber auch im angrenzenden Wald, Feld, Strand… Auch die Kirche im nahegelegenen Dorf wäre eine gute Möglichkeit für eine Station. Natürlich lässt sich der Gottesdienst auch an einem Ort feiern, da müssten dann einige Dinge evtl. etwas angepasst werden. Dieses Gottesdienstmodell eignet sich auch gut für einen Trupp oder eine Gruppe, die unterwegs ist und kein Standlager hat. Wo wir sind, ist Geist! 33|55 Gottesdienst IV | „Trupp auf dem Hajk“ Lied: Aus den Dörfern und aus Städten Einführung: Aus den Dörfern und aus Städten kommen die Menschen zusammen, sie machen sich auf den Weg zu Gott. Die DPSG beschreibt die Kirche als Trupp auf dem Hajk. Auch wir wollen in diesem Gottesdienst gemeinsam unterwegs sein und uns mit diesem Kirchenbild auseinandersetzen. Wenn wir als Trupp unterwegs sind, dann ist auch Christus mit uns unterwegs. Kyrie: Herr Jesus Christus, du bist mit uns auf dem Weg. Herr, erbarme dich. Du zeigst uns die richtige Richtung und gibst uns Orientierung. Christus, erbarme dich. Herr Jesus Christus, du zeigst uns den Pfad zum Leben. Herr, erbarme dich. Lied zum Gloria: Gloria aus Taizé Tagesgebet: Gott, unser Vater. Wir sind unterwegs als dein Volk. Begleite uns auf dem Weg und führe uns als Gemeinschaft immer mehr zusammen und immer näher zu dir. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Wo wir sind, ist Geist! 34|55 Gottesdienst IV | „Trupp auf dem Hajk“ Lesung: Josua 3, 1-7 An der Station zur Lesung: Wegzeichen mit Botschaftspfeil legen, das zur EvangeliumStation führt. Halleluja: Ein bekanntes Halleluja… Evangelium: Lk 24, 13-33 oder Lk 10, 1-9 Deutung/Aktion: Zwei Möglichkeiten: 1) Für Ältere: Partnerspaziergang zur nächsten Station mit der Frage: Wer ist mit mir unterwegs auf meinem Glaubensweg? Evtl. mit Überlegung zu Fürbitten (Namen, Situationen, etc.). 2) Oder: Gottesdienstteilnehmer in kleine Gruppen aufteilen. Pro Gruppe bekommt einer (abwechselnd) die Augen verbunden und wird gedreht, damit die Orientierung verloren geht. Mithilfe der anderen Gruppenmitglieder muss er ein Stück gehen und erfahren, wie es ohne Orientierung ist. Jeder in der Gruppe sollte die Erfahrung einmal machen. Dann eine kurze Austauschrunde, wie es ohne Orientierung war. Zum Abschluss der Aktionen können noch ein paar Worte in die Runde gesagt werden: Jesus kann uns Orientierung geben, er kann der Kompass für uns sein. Mit einem Kompass wird zur nächsten Station gefunden. Wo wir sind, ist Geist! 35|55 Gottesdienst IV | „Trupp auf dem Hajk“ Fürbitten: Herr Jesus Christus, du gibst uns mit deinem Leben und deiner Botschaft Orientierung. Wir bitten dich: 1. Für alle Menschen, denen ein Sinn im Leben fehlt und die sich nach Orientierung und Halt sehnen. Christus, höre uns. 2. Für alle Menschen, die in unserer Kirche Verantwortung übernommen haben, dass sie sich an Christus orientieren. Christus, höre uns. 3. Für unseren Trupp und unseren ganzen Stamm, dass wir gemeinsam unterwegs sind und eine Gemeinschaft bilden. Christus, höre uns. 4. Für alle Menschen, denen es an Selbstvertrauen mangelt, dass sie ihre Fähigkeiten entdecken und Mut haben, diese für alle einzusetzen. Christus, höre uns. Darum bitten wir dich, Christus, unseren Herrn, der uns Orientierung gibt. Amen. Als nächste Station bietet sich eine Kirche in der Nähe des Lagerplatzes an, in der die Eucharistie gefeiert werden kann. Lied zur Gabenbereitung: Du bist das Leben Gabengebet: Vater im Himmel, in deinem Sohn ist der Welt das Licht aufgeleuchtet, das unserem irdischen Leben den Weg weist. Lass uns in dieser Feier das göttliche Leben Wo wir sind, ist Geist! 36|55 Gottesdienst IV | „Trupp auf dem Hajk“ empfangen, damit wir selbst Licht werden für die Welt. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. Den Abschluss des Gottesdienstes kann man gut wieder auf dem Lagerplatz feiern. Dank: Herr, du bist die Hoffnung Schlussgebet: Gott, du hast du uns in dieser Feier an deinem Tisch gestärkt. Nimm dich deiner Kirche an, o Herr, und erneuere ihre Jugend. Lass sie aufleben durch den Geist, der uns Orientierung gibt. Darum bitten wir, durch Christus, unseren Herrn. Schluss: Möge die Straße Wo wir sind, ist Geist! 37|55 Gottesdienst V | Die Saat des Versprechens Die Saat des Versprechens Wort-Gottes-Feier zum Pfadfinderversprechen Lied: Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde Einführung: Am Abend der Versprechensfeier haben wir uns um den Bannermast versammelt, um das Wort Gottes zu hören, in dem Gott unter uns lebendig wird. Wir sind seiner Einladung an diesem besonderen Abend gefolgt und in dem Bewusstsein, dass er unter uns ist, wenn zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, begrüßen wir ihn im Kyrie. Kyrie Jesus, du rufst uns zusammen, damit wir dein Wort anhören – Herr erbarme dich. Du sagst uns für unsere Versprechensfeier und auch darüber hinaus deinen Beistand zu – Christus erbarme dich. Du führst uns zum Pfad des Lebens – Herr erbarme dich. Lied zum Gloria: Ich lobe meinen Gott, von ganzem Herzen Tagesgebet Allmächtiger Gott, heute Abend werden wir vor dem ganzen Stamm unser Pfadfinderversprechen ablegen oder bekräftigen. Mit Wo wir sind, ist Geist! 38|55 Gottesdienst V | Die Saat des Versprechens dem Versprechen stellen wir hohe Anforderungen an uns selbst. Wir bitten dich, gib uns Kraft und Mut unser Versprechen ernst zu nehmen und nicht zu Worten werden zu lassen, hinter denen wir nicht stehen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Lesung: 2 Kor 9, 6-7 Lied zum Halleluja: Gehet nicht auf, in den Sorgen dieser Welt Evangelium: Mt 13, 3-8 Deutung/Aktion: Das Versprechen ist auch nur der Samen. Es ist wichtig, was im Alltag daraus wird l Versprechen ist wie eine kleine Pflanze, die man pflegen muss l Wir selbst können beeinfluss, welche Art von Boden wir sind, in den der Samen des Versprechens fällt l Als Erinnerung daran, pflanzen wir einige Samen um das Lagermotto/das Lagerkreuz/den Bannermast (Samen verteilen und einpflanzen lassen) zur Aktion: Instrumental-Musik l Fürbitten: Zu Gott, der uns die Erde anvertraut hat, wollen wir beten: Für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in unserem Stamm: Stärke unsere Gemeinschaft und begleite uns. Gott, du Schöpfer der Erde – wir bitten dich, erhöre uns. Wo wir sind, ist Geist! 39|55 Gottesdienst V | Die Saat des Versprechens Für alle, die heute Abend ihr Pfadfinderversprechen ablegen: Hilf ihnen, ihr Versprechen zu erfüllen und lass den Samen des Versprechens in ihnen wachsen und Frucht tragen. Gott, du Schöpfer der Erde – wir bitten dich, erhöre uns. Für alle, an die wir heute besonders denken: Sei ihnen nahe und schütze sie. Gott, du Schöpfer der Erde – wir bitten dich, erhöre uns. Für alle Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, für alle Kranken und Armen: Sei ihre Hoffnung und Zuversicht. Gott, du Schöpfer der Erde – wir bitten dich, erhöre uns. Um das und alles, was wir im Herzen tragen, bitten wir dich, allmächtiger Gott, durch Christus, unseren Herrn. Amen. Vaterunser Wechselgebet Sprecher 1: Es liegt an uns. Gott hat uns die Erde gegeben, wir können mit ihr etwas gestalten, etwas entwickeln. Gott vertraut uns, er hat uns frei gemacht, so haben wir viele verschiedene Möglichkeiten mit Dingen umzugehen. Es liegt an uns. Sprecher 2: Es liegt an uns. Gleich versprechen wir, uns für die Sorgen und Nöte dieser Welt einzusetzen, die Gemeinschaft zu gestalten, nach Gott zu fragen. Viele Wo wir sind, ist Geist! 40|55 Gottesdienst V | Die Saat des Versprechens Gedanken haben wir uns darüber gemacht. Nun liegt es aber an jedem einzelnen von uns, welche der Gedanken in den Alltag überführt werden, was von dem Versprochenen in Taten umgesetzt wird. Es liegt an uns zu überlegen, wie gut die Saat des Versprechens in uns aufgeht und Wurzeln schlägt. Sprecher 3: Es liegt an uns, die Erde zu gestalten und zu wandeln. Nach unseren Idealen, unseren Werten und dem, was wir als Pfadfinder versprechen. Es liegt an jedem einzelnen von uns, jeder kann fruchtbarer Boden werden und Früchte tragen. Lied: Eine Hand voll Erde Schlussgebet Gott, nachdem wir dein Wort gehört haben, werden wir unser Versprechen ablegen. Hilf uns, fruchtbarer Boden zu werden, damit die Vorsätze und Überlegungen aus dem Versprechenstext weiter in uns wachsen und reifen können. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Segensbitte Es segne und behüte uns an diesem besonderen und wichtigen Abend der barmherzige und liebende Gott und er schenke uns seinen Frieden. Das gewähre uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Schlusslied: Herr deine Liebe Wo wir sind, ist Geist! 41|55 Morgenrunde I | Regenschirme „Wer unterm Schirm des Höchsten steht“ Morgenrunde I In dieser Morgenrunde werden verschiedene Schirme gezeigt, die jeweils zu einem Gottesbild gehören. Die Texte lassen sich gut auf zwei Sprecher verteilen. Am anschaulichsten ist es, wenn die Schirme auch wirklich gezeigt werden. Modell 1: Dekoschirm Dieser Schirm ist bei Regenwetter nicht wirklich hilfreich. Auf dem Eisbecher sieht er zwar richtig gut aus, aber als Schutz vor Regen ist er nicht zu gebrauchen. Manche Menschen haben allerdings einen Glauben, der sich gut mit dem Dekoschirm vergleichen lässt. Wie die Krönung auf dem Eisbecher an einem sonnigen Tag, so ist der Glaube Dekoration eines Lebensabschnittes, oder einer Familienfeier. Ob Erstkommunion, Firmung, Hochzeit oder Beerdigung. Mehr als ein Familienfest ist der Glaube aber nicht. Im schlechten Zeiten bringt dieser Glaube wohl ähnlich viel, wie ein Dekoschirm bei starkem Regen. Modell 2: Fundbüro Dieser Schirm hier, lagert seit einigen Zeiten in einem Fundbüro. Irgendjemand hat ihn in der U-Bahn liegen gelassen. Vermutlich ist er bei Regen losgegangen, als er ausstieg, blieb der Schirm liegen, weil die Sonne wieder schien. Erst beim Wo wir sind, ist Geist! 42|55 Morgenrunde I | Regenschirme nächsten Regen wird er ihn wohl vermissen und evtl. im Fundbüro danach suchen. Es gibt auch viele Menschen, die in schlechten Zeiten, bei Krankheit oder Trauer den Glauben sehr schätzen und er ihnen hilft. Scheint aber die Sonne wieder, wird der Glaube links liegen gelassen, bis die Zeiten wieder schlechter werden. Modell 3: Familienschirm Der Schirm, ist richtig schön groß. Wir passen hier sogar ohne Probleme zu zweit drunter und bleiben trocken. Und so groß, dass er nicht einfach liegen bleibt. Ein Glaube, den man mit Freunden und Familie teilen kann, der in schlechten Zeiten „trocken“ hält und auch danach nicht in Vergessenheit gerät. Modell 4: Kinderschirm Niedlich, dieser Schirm für Kinder. Aber wenn wir in benutzen, wirkt es leicht albern und unpassend. Wir sind eigentlich alt genug für einen richtigen Schirm. Viele Menschen, behalten ein Leben lang den Glauben, den sie als Kinder hatten. Gott sitzt mit seinem langen Rauschebart auf der Wolke. Glaube muss sich weiterentwickeln, der Kinderglaube passt für Erwachsene ebenso wenig wie ein dieser Kinderschirm. Wo wir sind, ist Geist! 43|55 Morgenrunde I | Regenschirme Modell 5: Gerippe Bei diesem Schirm fehlt wohl etwas. Ich möchte sogar meinen, es fehlt das Entscheidende. Nur Gerippe, kein Schutz vor Regen. Frommes, aber inhaltsloses Gesülze. Auch hier fehlt das wichtigste, eigentlich kann man diesen Glauben auch weglassen, denn er nimmt nur Platz weg. Modell 6: Knirps Ganz schön praktisch. Klein, passt in jede Tasche, schützt aber dennoch gut gegen Regen. Wird er gebraucht, dann erfüllt er seinen Zweck, ist es aber sonnig, kann man ihn schnell wegstecken und muss ihn nicht nach außen präsentieren, er passt bequem in die Tasche und keine unangenehmen Fragen warten. Im Fall der Fälle ist er aber immer dabei. Gebet Gott, du bist für uns Schutz und Schirm. Du bist bei uns auf unserem Lebensweg. Sei du bei uns auf unserem Weg hier auf dem Lager, stärke unsere Gemeinschaft mit dir und untereinander. Amen. Es könnte auch der Psalm 91 gebetet werden. Wo wir sind, ist Geist! 44|55 Morgenrunde II | Vor einer Gruppentour Morgenrunde am Beginn der Gruppentour Einführung: „Als Pfadfinderin und Pfadfinder gehe ich zuversichtlich und mit wachen Augen durch die Welt“ so heißt es im Pfadfindergesetz der DPSG. Gerade die Touren, zu denen wir heute aufbrechen, können eine gute Möglichkeit sein, dieses Gesetz in die Tat umzusetzen. Was ich meine, kann eine kleine Geschichte gut verdeutlichen. Geschichte: Ein weißer Mann war mit einem Indianer befreundet. Einmal besuchte der Indianer seinen Freund in der Großstadt. Als sie an einer stark befahrenen Straße entlang gingen, bemerkte der Indianer: „Hörst du auch, was ich höre?“ – „Was soll ich schon hören bei diesem Verkehrslärm“, entgegnete der Freund. „Ich höre eine Grille zirpen“, beharrte der Indianer. „Du kannst doch unmöglich eine Grille zirpen hören – bei diesem Lärm!“ Der Indianer trat zur Seite, ging auf ein Haus zu, schob ein Weinrankenblatt zur Seite; und siehe da: Eine Grille hockte an der Hauswand. „Ihr Indianer habt halt ein besseres Gehör als wir Weißen“, versuchte sich der Freund herauszureden. „Das stimmt nicht, ihr hört so gut wie wir Indianer. Soll ich ‘s dir beweisen?“ Der weiße Mann nickte. Der Indianer nahm eine Geldmünze aus der Tasche und warf sie auf den Gehsteig. Obwohl sie kein lauteres Geräusch machte als die zirpende Grille, drehten sich zwei, drei Passanten suchend um. „Siehst du“, erklärte Wo wir sind, ist Geist! 45|55 Morgenrunde II | Vor einer Gruppentour der Indianer, „ihr hört so gut wie wir; doch jeder nimmt nur das wahr, worauf sein Herz gerichtet ist.“ (Quelle unbekannt). Versucht doch einmal bei der Wanderung eure Ohren und Augen für das Besondere, das Ungewöhnliche zu öffnen. Die Vögel im Wald, das Rauschen des Meeres und vielleicht auch die Grille in der Stadt. Genießt die Zeit in euren Gruppen und seid offen! Lasst uns nun Gott um seinen Segen bitten. Gebet So segne Du uns, guter Gott, segne die Erde, auf der wir stehen, segne den Weg, den wir gehen, segne das Ziel, das wir erwarten. Segne uns, wenn wir rasten, segne das, was wir beginnen, segne das, was unsere Liebe braucht, segne das, worauf sich unsere Hoffnung stützt. Segne uns, guter Gott, dass wir, von dir gesegnet, einander zum Segen werden. Amen! Wo wir sind, ist Geist! 46|55 Abendrunde I | Den Tag bedenken… Abendrunde mit Tagesrückblick Einführung: Am Ende dieses Lagertages haben wir uns versammelt, um uns den Tag nochmal vor unsere Augen zu führen und zu überlegen, was wir heute schönes erlebt haben. Welche Begegnungen und Gespräche uns besonders in Erinnerung geblieben sind, was uns und anderen Freude bereitet hat und auch, was vielleicht nicht so gut war. Wir wollen versuchen, ruhig zu werden, wem es hilft, der kann seine Augen schließen. Wir schauen den Tag an. Tagesrückblick: Gott, du bist da. Jeden Tag auf’s Neue, auch wenn ich dich nicht immer spüre. Du hast mich geschaffen und liebst mich. Du kennst mich. In diesem Bewusstsein schaue ich den heutigen Tag an mit seinen Aktionen und Elementen (hier in Ruhe einige Programmpunkte und Besonderheiten nennen), mit den frohen Erlebnissen und den guten Begegnungen (Stille). Ich schaue, wo ich gemein oder unfair zu anderen gewesen bin, wo ich mich schlecht gefühlt habe (Stille). Ich überlege, was ich morgen besser machen könnte und wofür ich heute ganz besonders Danke sagen möchte (Stille). Alles das, was gewesen ist legen wir zurück in Gottes Hände und beschließen unsere Runde mit dem Gebet, das Jesus uns beigebracht hat. Vaterunser Wo wir sind, ist Geist! 47|55 Abendrunde I | Den Tag bedenken… Segen Gott, in deine Hände legen wir den Tag. Wir danken dir für alles Gute und Schöne und bitten dich um deinen Segen für diesen Abend und diese Nacht. Bleibe bei uns und segne uns und alle an die wir denken. Und so segne uns der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen! Wo wir sind, ist Geist! 48|55 Abendrunde II | Kein Unglück naht deinem Zelt Kein Unglück naht deinem Zelt Gott erfahren – bei Tag und bei Nacht Einführung: Es gibt in der Bibel das „Buch der Psalmen“. In 150 Gebeten sind dabei so ziemlich alle menschlichen Gefühle zusammengefasst: Freude, Trauer, Hoffnung, Euphorie, Angst, Sorgen. Und auch verschiedenste Formen der Begegnung mit Gott sind darin enthalten. Von der großen Nähe, die jemand zu Gott spürt über die Ungewissheit und die Sehnsucht nach Gott bis hin zur Frage, warum er nicht stärker zu spüren ist. Gott ist im Tagesgeschehen ganz vielfältig erlebbar. Oft auch durch die Mitmenschen, die mit uns unterwegs sind. Lasst euren Blick mal in die Runde schweifen. Vielleicht erinnert ihr euch an Situationen, wo Gott euch durch einen anderen einen kleinen Funken zugeworfen hat. – Kurze Pause – Und auch in der Nacht will Gott uns nahe sein. In den Psalmen wird oft gesagt, dass unser Körper und unser Geist zwar ausruhen, aber dass unser Herz in der Nacht bei Gott sein will. „Ich denke an Dich auf nächtlichem Lager“, heißt es da zum Beispiel. Wenn wir jetzt gleich unser nächtliches Lager beziehen, dann wollen wir Gott einladen, dass er dies mit uns bezieht. Und dass er uns in der Nacht schützen möge. Wo wir sind, ist Geist! 49|55 Abendrunde II | Kein Unglück naht deinem Zelt Dazu hören wir gleich einen Psalm, der vertrauensvoll von Gottes Schutz erzählt. Liedruf: „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht, es hat Hoffnung und Zukunft gebracht. Es gibt Trost, es gibt Halt, in Bedrängnis, Not und Ängsten. Ist wie ein Stern in der Dunkelheit“ (Nr. 248) Der Liedruf kann mehrmals wiederholt werden. Hinführung: Mehrere Engelsfiguren werden im Kreis herum gegeben, so dass jeder einmal den Engel in den Händen halten kann. Es empfiehlt sich z.B. der bronzene „Schutzengel“, den es beim Verlag „Andere Zeiten“ gibt. Oder vielleicht habt ihr andere Engels-Figuren. Manche haben ja auch Kuscheltiere in Engelsform. Bringt einfach ein paar verschiedene aufs Lager mit und gebt sie in die Runde. Es machen jetzt grade ein paar Engel hier die Runde. Engel sind besondere Wesen. Manche sprechen ihnen sogar Zauberkräfte zu. Aber die Engel haben ihre besondere Wirkung von dem, der sie schickt. Sie sind Boten Gottes. Immer wieder bringen sie Menschen in der Bibel besondere Botschaften Gottes. Sie werden auch als Schutzengel angerufen und verehrt. Aber auch da gilt: sie sind keine mächtigen Zauberer. Sondern sie bringen und geben das, was Gott ihnen verleiht. Sie sind Boten, die auch Gottes „Funken“ zu uns Menschen tragen wollen. Wo wir sind, ist Geist! 50|55 Abendrunde II | Kein Unglück naht deinem Zelt Wir hören jetzt Teile eines Psalmes, wo von Gottes Schutz durch die Engel berichtet wird. Und auch von Zelten. Denn die Menschen damals waren auch oft in Zelten unterwegs und wussten, wie wichtig das Bitten um Schutz und Sicherheit war. Psalm 91, Verse 1-5 und 9-16: Wer im Schutz des Höchsten wohnt / und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: „Du bist für mich Zuflucht und Burg, / mein Gott, dem ich vertraue.“ Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers / und aus allem Verderben. Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, / unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, / Schild und Schutz ist dir seine Treue. Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, / noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt, Denn der Herr ist deine Zuflucht, / du hast dir den Höchsten als Schutz erwählt. Dir begegnet kein Unheil, / kein Unglück naht deinem Zelt. Denn er befiehlt seinen Engeln, / dich zu behüten auf all deinen Wegen. Wo wir sind, ist Geist! 51|55 Abendrunde II | Kein Unglück naht deinem Zelt Sie tragen dich auf ihren Händen, / damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt; du schreitest über Löwen und Nattern, / trittst auf Löwen und Drachen. „Weil er an mir hängt, will ich ihn retten; / ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen. Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. / Ich bin bei ihm in der Not, / befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. Ich sättige ihn mit langem Leben / und lasse ihn schauen mein Heil.“ Ehre sei dem Vater und dem Sohn / und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit / und in Ewigkeit. Amen. Gebet: Guter Gott. Wir danken dir für diesen Tag, den wir jetzt wieder in deine Hände legen. Sei uns heute Nacht nahe. Lass uns guten Schlaf und gute Erholung finden, damit wir morgen wieder frisch und munter einen neuen gemeinsamen Tag erleben können. Schütze uns und alle, an die wir denken. Amen. Wo wir sind, ist Geist! 52|55 Abendrunde II | Kein Unglück naht deinem Zelt Liedruf: „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht, es hat Hoffnung und Zukunft gebracht. Es gibt Trost, es gibt Halt, in Bedrängnis, Not und Ängsten. Ist wie ein Stern in der Dunkelheit“ Der Liedruf kann mehrmals wiederholt werden. Wo wir sind, ist Geist! 53|55 Wo wir sind, ist Geit | Linksammlung Ein paar Links... Zur Gottesdienstvorbereitung: Bibelarbeit: • • www.bibelwerk.de www.die-bibel.de/online-bibeln Bibel-Konkordanzen: • • • • www.bibelwerk.de/Bibel.12790.html/Einheitsuebersetz ung+online.12798.html?mode=normal www.bibel-konkordanz.de www.bibel-online.net www.bibleserver.com Schott: • http://www.erzabtei-beuron.de/liturgie/index.php Direktorium des Erzbistums Hamburg: • http://www.bistumhildesheim.de/bho/dcms/sites/bistum/materialien/dire ktorium/dokumentensuche.html?f_action=search&f_ max_count=&f_search_categories=&f_next_page=firs t&f_search_keywords=%22Direktorium%22+&f_fulltex t_text= Wo wir sind, ist Geist! 54|55 Wo wir sind, ist Geit | Linksammlung Musik: • http://www.schuellers-im-netz.de/musik.html o ist eine Hochzeits-Seite; wenn man bei der Musik etwas nach unten scrollt, kommen viele Lieder, die man auch anderweitig gut einsetzen kann Material der DPSG: • • • • Spiritualität allgemein: http://www.dpsg.de/aktivdabei/spirituell/ Kirchenbilder: http://www.dpsg.de/aktivdabei/spirituell/kirchenbildd erdpsg.html Impulse zur Ordnung: http://www.dpsg.de/aktivdabei/spirituell/impulse.html Impulse zum Pfadfindergesetz: http://www.dpsg.de/files/grundlagen/morgenrunden_ zum_pfadfindergesetz.pdf Wo wir sind, ist Geist! 55|55 Wo wir sind, ist Geist | Pfadfindergebet Das Pfadfindergebet der DPSG Herr Jesus Christus! Du hast gesagt: „Seid bereit!“ Dieses Wort ist mein Wahlspruch. „Allzeit bereit“ will ich sein und nach deinem Beispiel handeln: wahr im Reden, verlässlich im Tun. In deiner Kirche ist meine Heimat, sie lässt uns geschwisterlich in dieser Welt leben: bereit zum Verzeihen, selbstlos im Helfen, geduldig, wenn es schwierig wird. Zeige mir meinen Weg und begleite mich auf dem Pfad, der zum Leben führt. Dir will ich folgen und mein Bestes tun. Hilf mir dazu und segne mich. Amen.