Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 02/2007 Frauen- und Geschlechterforschung GESIS-IZ Bonn 2007 Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid Frauen- und Geschlechterforschung Band 2007/2 bearbeitet von Inken Lind mit einem Beitrag von Parminder Bakshi-Hamm GESIS-IZ Sozialwissenschaften Bonn 2007 ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb: 1614-6247 GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn Inken Lind Udo Riege, Siegfried Schomisch GESIS-IZ Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das GESIS-IZ ist eine Abteilung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist ein Institut der LeibnizGemeinschaft. © 2007 GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Parminder Bakshi-Hamm Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland …………………………………………………….................................................11 Sachgebiete 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung.......31 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft .................................................65 3 Frauenerwerbstätigkeit ........................................................................................................98 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität ...........................................................118 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich........................................131 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung ................................................154 Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................167 Personenregister ............................................................................................................................169 Sachregister...................................................................................................................................173 Institutionenregister.......................................................................................................................187 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................191 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................191 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Vorwort 7 Vorwort zum soFid „Frauen- und Geschlechterforschung“ Das GESIS-IZ bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom GESIS-IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften - bisher FORIS). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt. *** Der vorliegende Fachinformationsdienst enthält Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Themen der Frauenforschung oder Geschlechterforschung beschäftigen. Themen, die sich lediglich in Teilaspekten mit dieser Thematik auseinandersetzen, wurden außer Acht gelassen; dies hätte den Umfang gesprengt. Entsprechend den neueren Entwicklungen in dieser Forschungsdisziplin zur Generalisierung auf Geschlechtsnormen, Geschlechterbeziehungen, Geschlechterpolitik etc. wurden solche Arbeiten zur Geschlechterforschung im allgemeingültigen Sinn wie auch speziell zur Männerforschung mit einbezogen. Dies fand seinen Niederschlag in der Bezeichnung der Kapitel. Damit gibt dieser Dienst einen recht guten Überblick über den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Diskussion auf diesem Gebiet, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu stellen. Für zusätzliche Informationen zur 8 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Vorwort Thematik „Frauen im Beruf“ verweise ich zudem auf den soFid „Berufssoziologie“, der sich in einem eigenen Kapitel mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf beschäftigt. Mit der Thematik „Frauen und Technik“ beschäftigt sich zudem ein Kapitel im soFid „Wisssenschafts- und Technikforschung“, für den Bereich Sozialpolitik verweise ich auf den gleichnamigen Fachinformationsdienst hierzu. Die Auswahl der Titel wurde überwiegend auf der Basis der Klassifikation „Frauenforschung“ getroffen, also einer intellektuellen thematischen Zuordnung zum Forschungsgebiet; zusätzlich erfolgte eine Ergänzung über Schlagwörter. Zu den einzelnen Kapiteln: Das erste Kapitel beinhaltet theoretischen Arbeiten zu Feminismus und Frauen- und Geschlechterforschung sowie grundsätzliche Untersuchungen und Forschungsansätze zu diesem Themenfeld. Dem Kapitel „Stellung der Frau in der Gesellschaft“ wurden Arbeiten zugeordnet, die - auf eher praxisbezogener Grundlage - allgemeingültige Aussagen zur Situation der Frau in der Gesellschaft machen. Dazu gehören Frauenpolitik einschließlich Gleichstellungsbemühungen, ferner Sozialpolitik mit ihren Auswirkungen auf frauenspezifische Belange, Gewalt gegen Frauen und Frauenbildung und das Bild der Frau in der deutschen Gesellschaft bzw. in Österreich und der Schweiz. Kapitel 3 „Frauenerwerbstätigkeit“ ist ein recht abgeschlossener Bereich. Er bezieht neben den Berufsverläufen und der beruflichen Situation von Frauen auch die Übergänge in den Beruf, Wiedereinstieg, Karrieremöglichkeiten und Arbeitslosigkeit mit ein. Das Kapitel „Geschlechterspezifische Sozialisation und Identität“ beschäftigt sich mit individuellen Schicksalen aus dem Blickwinkel des geschlechtsspezifischen Einflusses. Dies zeigt sich anhand von Lebensverläufen, unterschiedlicher Lebensplanung und Selbstbild oder der vermittelten Einstellung zum eigenen Geschlecht, ferner anhand von spezifischen Problemen wie Fertilität, Partnerschaft, Elternschaft und daraus resultierenden individuellen Problemen und Bewältigungsstrategien. Geschlechtergerechte Erziehung und Sozialisation, Vorbilder, geschlechtsspezifische Stereotypen und Rollenmuster sind weitere Grundlagen für die geschlechtsspezifische Formung des Individuums und somit Thema dieses Kapitels. Das fünfte Kapitel umfasst interkulturelle bzw. internationale Untersuchungen zur Frauenthematik und Länderstudien zur Situation von Frauen oder dem Geschlechterverhältnis außerhalb von Deutschland, der Schweiz und Österreich. Kapitel 6 „Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung“ beschäftigt sich mit historischen Untersuchungen zur Geschlechterrolle, Frauengeschichtsforschung und feministischer Sozialgeschichte. Trotz der relativ groben Unterteilung in sechs Kapitel ergaben sich mitunter Zuordnungsschwierigkeiten, wenn mehrere Themenbereiche berührt waren. In solchen Fällen war der Schwerpunkt der Arbeit ausschlaggebend. Arbeiten aus der Schweiz und Österreich wurden entsprechend dem Interesse der Abonnentinnen allen 6 Kapiteln inhaltlich zugeordnet. soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Vorwort 9 In dieser Ausgabe wird der Band des sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienstes durch einen fachwissenschaftlichen Beitrag zu einem bislang noch sehr wenig beachteten thematischen Feld ergänzt, der Frage der Integration von Frauen mit Migrationshintergrund in akademische Laufbahnen. Der Beitrag mit dem Titel "Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an deutschen Hochschulen" geht den historischen Entwicklungen und dem aktuellen Kenntnisstand zu nicht deutschstämmigen Akademikerinnen und Wissenschaftlerinnen nach. Die Autorin, Dr. Parminder Kaur Bakshi-Hamm, ist Literatur- und Sozialwissenschaftlerin und arbeitet seit Jahren als Expertin für "Migration und Gender" im Rahmen europäischer sowie nationaler Projekte zum Thema Migration und Migrantinnen in der Wissenschaft. Mit dieser Erweiterung unseres Dienstes streben wir eine weitere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten. Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland Parminder Bakshi-Hamm 1 1 Die Entwicklung der Chancen für Frauen an Hochschulen Es ist mehr als 200 Jahre her, dass im Zeitalter der Aufklärung die Idee der Gleichheit aller Menschen zum fundamentalen Grundsatz der Menschenrechte erhoben wurde. Nichtsdestotrotz kann keine Rede davon sein, dass sich seither ein befriedigendes Einvernehmen über die daraus abzuleitenden Pflichten und Ansprüche eingestellt hätte. Insbesondere gibt es divergierende Einschätzungen darüber, ob es in praktischer Hinsicht ausreichend ist, eine Gleichheit „vor dem Gesetz“ zuzusichern, oder ob es darüber hinaus weitergehende Maßnahmen zur Herstellung von gleichen Ausgangschancen oder sogar zur faktischen Gleichstellung geben muss. Im historischen Rückblick wird deutlich, dass sich im Laufe der Zeit immer wieder der Kreis der Menschen, auf die man den Gleichheitsgrundsatz anzuwenden bereit war, veränderte und immer neue Motive für die Bekämpfung der Ungleichbehandlung in den Brennpunkt rückten: Während es zur Zeit der Aufklärung selbst zunächst die Standesunterschiede waren, die bekämpft wurden, folgte zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs der Rassismus der Sklaverei. Da der Gleichheitsgrundsatz aber nur dann überzeugend wirken kann, wenn er universell angewendet wird, ist es nicht erstaunlich, dass gerade die Abschaffung der Sklaverei in den USA einer der Auslöser für die erste Welle der Frauenbewegung war. Obwohl auch heute immer noch keine Gleichberechtigung von Frauen und Männern auf allen Gebieten erreicht ist, können die seit damals zu verzeichnenden Entwicklungen hinsichtlich der Gleichberechtigung der Geschlechter als Modell dafür dienen, wie Benachteiligungen von einzelnen Gesellschaftsgruppen abgebaut werden können. Die ersten beiden Ziele, die von der Frauenbewegung erreicht wurden, lagen auf rein rechtlicher Ebene: das Immatrikulationsrecht an Universitäten (in Baden seit 1900, in Preußen seit 1908) und das Frauenwahlrecht (in Deutschland seit 1919). Ein interessantes Detail zur allgemeinen Zulassung von Frauen zum ordentlichen Universitätsstudium an deutschen Universitäten ist folgendes: Vermutlich war es hierfür ausschlaggebend, dass am Ende des 19. Jahrhunderts eine Reihe von außerordentlich kompetenten Frauen vorwiegend russisch-jüdischer Herkunft nach erfolgreichem Auslandsstudium – beispielsweise in der Schweiz – als Gasthörerinnen an Vorlesungen in Deutschland einen starken Eindruck hinterließen.2 Dies ist ein Beispiel dafür, wie einzelne untypische Benachteiligte, die sich in mehrfacher Hinsicht in Minder1 2 Dieser Artikel entstand im Rahmen des Projekts „Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund“ am Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) unter Leitung von Dr. Inken Lind. Das Projekt wird von der EU im Programm „Equal Opportunities for All 2007“ gefördert. Vgl. Costas/Roß (2001). In Mazón (2001) wird die Zulassung von deutschen Studentinnen als eine Abwehrreaktion gegen die zunehmende Anzahl von russischen Gasthörerinnen interpretiert. 12 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland heitensituationen befinden, durch ihre Vorreiterrolle die Situation ganzer Bevölkerungsgruppen verbessern können. Abgesehen von kriegsbedingten Fluktuationen ist der Frauenanteil unter den Studierenden seit 1908 stetig gewachsen (s. Abbildung 1 ). Es hat allerdings nahezu 100 Jahre gedauert, bis das heutige Niveau eines Frauenanteils von knapp 50% – und damit eine annähernde Gleichstellung der Frauen bei der Hochschulbildung – erreicht wurde. Zudem ist anzumerken, dass mittlerweile in vielen anderen Ländern der Frauenanteil an den Studierenden über 50% liegt. Auffällig bei der Entwicklung des Frauenanteils ist, dass es in den 1980er Jahren eine Dekade der Stagnation gab, in der der Frauenanteil bei etwa 38% verharrte. Der letzte Schub, der zu der jetzigen Situation führte, setzte erst 1990 ein. Abb. 1: Frauenanteil an Studierenden in Deutschland 1908 bis 2006 Quelle: CEWS-Statistik-Portal (http://www.cews.org/statistik) Während die Situation bei den Studierendenzahlen insgesamt relativ ausgeglichen ist, zeigen die Frauenanteile bei den Professuren sehr deutlich, dass man von einer gleichberechtigten Stellung der Frauen an deutschen Universitäten noch sehr weit entfernt ist. Ein Frauenanteil von unter 15% an allen Professuren und von nur 10% an den bestbezahlten und einflussreichsten Hochschulpositionen ist – gerade auch im internationalen Vergleich – ein vollkommen unverhältnismäßiger Wert, der zweifelsfrei darauf hindeutet, dass auch heute noch Frauen an deutschen Universitäten nicht die gleichen Karrierechancen haben wie Männer.3 Zwar hat sich seit 1990 der Frauenanteil an den Professuren in Deutschland etwa verdreifacht, allerdings ist die Entwicklung in anderen Ländern sehr viel dynamischer verlaufen. 3 Vgl. European Commission Directorate-General for Research (2006) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland Abb. 2: 13 Frauenanteil an Professuren in Deutschland 1980 bis 2005 Quelle: Statistisches Bundesamt (2006a) Bei der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde im Grundgesetz (GG) 1949 die Gleichheit vor dem Gesetz in ursprünglich folgender Fassung festgeschrieben:4 [Artikel 3 (GG, Erstfassung von 1949)] (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Seine heutige Form erhielt dieser Artikel im Jahr 1994 durch zwei Zusätze:5 [Artikel 3 (GG, heutige Fassung)] (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. 4 5 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Bundesgesetzblatt I 1949, S. 1 Änderungsgesetz zum Grundgesetz, Bundesgesetzblatt I 1994, S. 3146 14 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland Damit wurde eine Entwicklung, die sich seit den 1980er Jahren abgezeichnet hatte, auf eine grundgesetzliche Basis gestellt: Während Frauenpolitik sich zunächst seit den 1950er Jahren hauptsächlich auf die familienrechtliche Fragestellungen konzentriert hatte, rückte ab 1980 die Frage der Beteiligung von Frauen am Berufsleben in den Vordergrund. Beginnend mit dem EG-Anpassungsgesetz zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz wurden nun konkrete arbeitsrechtliche Vorschriften formuliert.6 Bei einer Novellierung des Hochschulrahmengesetzes wurden 1985 die Universitäten dazu verpflichtet, bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben auf die Beseitigung der für Wissenschaftlerinnen bestehenden Nachteile hinzuwirken.7 Im selben Jahr begann man mit der Errichtung von Gleichstellungsstellen an Hochschulen. Dies kennzeichnet den Übergang von einer verbalen Beteuerung der Gleichberechtigung und eines nominellen Diskriminierungsverbots hin zu einer zielgerichteten Frauenförderung, die mit Methoden arbeitet, welche im englischen Sprachraum mit den Begriffen affirmative action und positive action umschrieben werden. Nach gesetzgeberischen Initiativen auf Bundes- und Landesebene in Form von Frauenförderungsgesetzen und dem sogenannten Zweiten Gleichberechtigungsgesetz von 1994 war die oben erwähnte Ergänzung des Verfassungsartikels konsequent.8 Speziell im Hochschulbereich flossen spätestens seit dem Zweiten Hochschulsonderprogramm von 1991 erhebliche finanzielle Mittel in Fördermaßnahmen für Frauen, wobei die konkrete Ausgestaltung der Förderprogramme hinsichtlich ihrer Wirksamkeit durchaus kritisiert wird.9 Insgesamt ist aber zu verzeichnen, dass die letzten 20 Jahre von einer fortlaufenden Professionalisierung der positiven Maßnahmen zur Frauenförderung charakterisiert sind. Frauenförderpläne als Zielvereinbarungen sind an allen Hochschulen zur Pflicht geworden. Im Jahr 1995 wurde durch die Frauenförderstatistikverordnung sichergestellt, dass gendersensitive Statistiken es erlauben, den erreichten Stand der Gleichstellungsbemühungen zu erkennen.10 Methodisch wird Gleichstellungsarbeit zunehmend zum Gender Controlling. Parallel dazu hat sich auf der Seite der Frauen ein starkes Bewusstsein dafür entwickelt, dass bestehende Benachteiligungen nicht durch eine möglichst weite Anpassung an männliche Verhaltensformen umgangen werden sollten, sondern dass man auf eine Anerkennung der besonderen Vorteile und Werte von frauentypischen Lösungen hinarbeiten sollte. Aus dieser Sichtweise kann eine dauerhafte Durchsetzung von Gleichstellungsprinzipien nur dann gelingen, wenn die Gesellschaft Gleichstellung nicht nur als formal gerecht, sondern auch als inhaltlich vorteilhaft bewertet. Auf der Grundlage dieses Verständnisses von den Vorteilen eines ausgeglichenen Nutzens weiblicher und männlicher Beteiligung fand der Gender-Mainstreaming-Gedanke Einzug auch in die Hochschulen. Welche der angesprochenen Entwicklungen den größten Anteil an der oben beschriebenen, etwa 1990 einsetzenden Verbesserung der Beteiligung von Frauen im Hochschulbetrieb hatten, lässt sich kaum entscheiden. Es erscheint jedoch wahrscheinlich, dass man ohne das Zusammenspiel von 6 7 8 9 10 Arbeitsrechtliches EG-Anpassungsgesetz, Bundesgesetzblatt I 1980, S. 1308 Hochschulrahmengesetz-Novelle, Bundesgesetzblatt I 1985, S. 2090 Zweites Gleichberechtigungsgesetz, Bundesgesetzblatt I 1994, S. 2103 Vgl. Lind (2006) Frauenförderstatistikverordnung, Bundesgesetzblatt I 1995, S. 606 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland 15 § rechtlichen Konkretisierungen § positiven Maßnahmen § statistischem Monitoring § Stärkung des Gender-Bewusstseins heute hinsichtlich der Situation von Wissenschaftlerinnen an deutschen Hochschulen nicht auf derzeitigem Stand wäre. Die ständig verbesserte Lage berechtigt zur Hoffnung auf weitere positive Entwicklungen. Auf der anderen Seite muss man aber auch die immer noch vollkommen disproportionale Beteiligung von Frauen an den obersten wissenschaftlichen Positionen trotz immenser Förderbemühungen als deutliches Indiz dafür werten, wie tief Chancenungleichheiten von Frauen und Männern im deutschen Hochschulbereich verwurzelt sind. 2 Migrationshintergrund und Chancen an Hochschulen Verglichen mit den Anstrengungen, die für die Gleichstellung von Frauen und Männern bisher unternommen wurden, haben die anderen im Artikel 3 des Grundgesetzes genannten Benachteiligungsgründe (mit Ausnahme der Gleichstellung von Behinderten) lange Zeit wenig Aufmerksamkeit erhalten. Seit Ende der 1990er Jahre hat eine Reihe von EG-Richtlinien einen Prozess eingeleitet, der das Thema der Gleichheit wieder in einen umfassenderen Rahmen stellt.11 In Deutschland führte dies zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) von 2006 mit dem in Paragraph 1 formulierten Ziel:12 Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Das AGG enthält eine Reihe von für das deutsche Gesetz neuen Vorschriften zum Schutz vor Benachteiligungen im Arbeits- und Zivilleben. Von grundsätzlicher Seite her ist bemerkenswert, dass der Begriff von unzulässigen Benachteiligungen sehr weit gefasst wird, so dass auch mittelbare Benachteiligungen verboten werden, die – nach Paragraph 3 Absatz 2 vorliegen, wenn dem Anschein nach neutrale Vorschriften, Kriterien oder Verfahren Personen wegen eines in § 1 genannten Grundes gegenüber anderen Personen in besonderer Weise benachteiligen kön11 Richtlinie 2000/43/EG des Rates vom 29. Juni 2000 zur Anwendung des Gleichbehandlungsgrundsatzes ohne Unterschied der Rasse oder der ethnischen Herkunft (Amtsblatt EG Nr. L 180 S. 22); Richtlinie 2000/78/EG des Rates vom 27. November 2000 zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf (Amtsblatt EG Nr. L 303 S. 16); Richtlinie 2002/73/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. September 2002 zur Änderung der Richtlinie 76/207/EWG des Rates zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen hinsichtlich des Zugangs zur Beschäftigung, zur Berufsbildung und zum beruflichen Aufstieg sowie in Bezug auf die Arbeitsbedingungen (Amtsblatt EG Nr. L 269 S. 15); Richtlinie 2004/113/EG des Rates vom 13. Dezember 2004 zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen beim Zugang zu und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen (Amtsblatt EG Nr. L 373 S. 37) 12 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, Bundesgesetzblatt I 2006, S. 1897 16 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland nen, es sei denn, die betreffenden Vorschriften, Kriterien oder Verfahren sind durch ein rechtmäßiges Ziel sachlich gerechtfertigt und die Mittel sind zur Erreichung dieses Ziels angemessen und erforderlich. Dieses Verbot von indirekter Diskriminierung zwingt insbesondere auch öffentliche Einrichtungen und Organisationen dazu, ihre Vorgehensweisen kritisch danach zu hinterfragen, wie sie auf die potenziell benachteiligten Gruppen wirken. Außerdem stellt das AGG nun auch für die bei der Grundgesetzänderung von 1994 nicht berücksichtigten Benachteiligungsgründe die Berechtigung von positiven Maßnahmen klar (Paragraph 5); demnach ist eine unterschiedliche Behandlung auch zulässig, wenn durch geeignete und angemessene Maßnahmen bestehende Nachteile wegen eines in § 1 genannten Grundes verhindert oder ausgeglichen werden sollen. Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft sind ein besonders sensibles Thema, das in der deutschen Geschichte im Spannungsfeld zwischen nationalsozialistischer Vergangenheit und neuen Entwicklungen zur Zuwanderungsdebatte steht. In der Öffentlichkeit erhält dieses Thema in erster Linie bei individuellen Formen von rechtsextremistischen Vorfällen Aufmerksamkeit, oder im Zusammenhang mit den Problemen von Ausländerkindern im deutschen Schulbetrieb, gerade auch im Zusammenhang mit internationalen Vergleichsstudien wie dem Programme for International Student Assessment (PISA). In diesem Kontext die Lage an deutschen Hochschulen zu thematisieren – insbesondere im Hinblick auf potenzielle indirekte Diskriminierungen oder auf die Notwendigkeit positiver Maßnahmen – ist eher unüblich. Dies gilt umso mehr, wenn man nicht nur die Lage der Studierenden betrachtet, sondern auch die Situation von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die eine Hochschulkarriere anstreben. Ob in diesem Bereich signifikante Benachteiligungen wahrscheinlich sind, könnte man am leichtesten anhand von statistischen Beobachtungen untersuchen.13 Leider gibt es in Deutschland kein statistisch erfasstes Kriterium, welches die potenziellen Opfer von ethnischer oder rassistischer Benachteiligung zweifelsfrei identifiziert. Lange Zeit war die Staatsangehörigkeit das einzige durchgängig statistisch erfasste Merkmal, das auf etwaige Ungleichbehandlungen wegen der ethnischen Herkunft oder aus rassistischen Motiven hindeuten konnte. Wenn man die Entwicklung der Chancen von Menschen anderer ethnischer Herkunft an deutschen Hochschulen studieren will, bleibt einem zunächst nichts anderes übrig, als die entsprechenden Ausländerstatistiken zu betrachten. Wenn man vor der Aufgabe steht, nicht nur individuelle, sondern auch institutionelle und sogar indirekte Benachteiligungen einzelner Bevölkerungsgruppen zu ermitteln, ist es ein naheliegender Ansatz, zu prüfen, ob die entsprechenden Bevölkerungsgruppen an allen relevanten Lebensbereichen in den ihren Gesamtbevölkerungsanteilen entsprechenden Proportionen teilhaben. Wenn dies nicht der Fall ist, ist das zwar noch kein Nachweis von Benachteiligungen, rechtfertigt aber genauere Untersuchungen zu den Ursachen der Unterrepräsentanz. 13 Vgl. Bakshi-Hamm (2007a) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland 17 Betrachtet man zunächst unter diesem Gesichtspunkt die Entwicklung der Ausländerzahlen an deutschen Hochschulen (Abbildung 3), so sieht man etwa seit dem Jahr 1990 einen deutlichen Anstieg, der dazu führte, dass seit 1998 der Ausländeranteil an deutschen Hochschulen größer ist als der Ausländeranteil in der Gesamtbevölkerung. Abb. 3: Ausländeranteile unter Studierenden und in der Gesamtbevölkerung Quelle: Statistisches Bundesamt (2006b) und DAAD (2007) Es ist jedoch wichtig, bei dieser Entwicklung eine Unterscheidung zu berücksichtigen, die 1994 in die Statistik eingeführt wurde: Diejenigen Ausländer, die in Deutschland ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben, werden als Bildungsinländer bezeichnet; dies sind also die Kinder der in Deutschland lebenden Ausländer. Davon zu unterscheiden sind die Bildungsausländer, Studierende, die aus dem Ausland nach Deutschland gekommen sind, vorwiegend zum Zweck des Studiums. Mit dieser Unterscheidung stellt man fest, dass der Anstieg in der Zahl der ausländischen Studierenden allein in der wachsenden Zahl von Bildungsausländern infolge verstärkter Bemühungen um die internationale Attraktivität deutscher Universitäten begründet ist. Der Anteil von ausländischen Bildungsinländern hat jedoch nie die 4-Prozent-Marke erreicht und ist seit 2000 sogar rückläufig (Abbildung 3). Dies ist eine von vielen Beobachtungen, welche die weithin anerkannte Tatsache belegen, dass Kinder mit Migrationshintergrund ungünstigere Bildungschancen haben als deutschstämmige Kinder.14 Auf dem weiteren Weg von jungen Menschen, die eine Hochschulkarriere verfolgen, werden die vorhandenen statistischen Daten, die zwischen Ausländern und Deutschen unterscheiden, immer unvollständiger. Der wichtige Unterschied zwischen Bildungsausländern und Bildungsinländern wird 14 vgl. Konsortium Bildungsberichterstattung (2006) und Isserstedt et al. (2007) 18 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland nicht mehr durchgängig erhoben, und sobald es um Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen geht, werden selbst die Angaben zur Staatsangehörigkeit selten erhoben. Betrachtet man den Anteil an erfolgreichen Promotionen von AusländerInnen (Abbildung 4), so ist hier gerade in den letzten Jahren ein immer größer werdender Anteil zu verzeichnen. Abb. 4: Ausländeranteil bei den Promotionsabschlüssen Quelle: Statistisches Bundesamt (2006b) Leider führen die bundesweiten Statistiken hier nicht mehr die Zahlen der Bildungsinländer auf, und nur sehr wenige Universitäten veröffentlichen diese Zahlen. Beispielsweise betrug an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt – der deutschen Hochschule mit dem höchsten Bildungsinländeranteil – im Jahr 2005 der Anteil der Bildungsinländer an den erfolgreichen Promotionen nur 3,2%, während der Bildungsausländeranteil an den Promotionen 15,6% betrug.15 Insofern deutet die Entwicklung von Abbildung 4 keinesfalls auf besonders gute Entwicklungschancen von Ausländern an deutschen Universitäten hin, sondern nur auf Erfolge dabei, junge AusländerInnen für ein Promotionsstudium in Deutschland zu gewinnen. Statistiken, die alleine nach „deutsch“ und „ausländisch“ differenzieren, geben deshalb wenig Anhaltspunkte für indirekte ethnische Benachteiligungen an deutschen Universitäten. Insbesondere sind auch die Zahlen über deutsches und ausländisches Universitätspersonal (Abbildung 5) nicht aussagekräftig. 15 Zahlen von http://www.uni-frankfurt.de/forschung/fakten/statistik/index.html (Zugriffsdatum 20.09.2007) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland Abb. 5: 19 Ausländeranteile am wissenschaftlichen Personal Quelle: Statistisches Bundesamt (2005a) Immerhin sieht man hier, dass die Ausländeranteile deutlich hinter denen der Promotionen zurückbleiben und bei den Professuren besonders niedrig sind. Aufschlussreich ist eine Aufschlüsselung des ausländischen Universitätspersonals nach Herkunftsländern (Abbildung 6). Etwa die Hälfte des ausländischen Hochschulpersonals kommt aus EU-Staaten oder Nordamerika, also aus Ländern, die Deutschland kulturell besonders nahe stehen. Dies entspricht in keiner Weise der Länderverteilung in der Gesamtbevölkerung, bei der diese Ländergruppe nur etwa ein Drittel der AusländerInnen ausmacht. Die pauschale Ausländerstatistik erscheint also ungeeignet, um Aussagen über ethnische Benachteiligungen im Hochschulbereich zu treffen, und eine Betrachtung der Herkunftsländer deutet darauf hin, dass bestimmte Herkunftsländer im Hochschulpersonal unterrepräsentiert sind. In jüngster Zeit wurde die Aussagekraft von Ausländerstatistiken zunehmender Kritik ausgesetzt, stellen sie doch offensichtlich kein adäquates Werkzeug dar, um die Erscheinungen, welche mit den migrationsbezogenen Veränderungen einhergehen, quantitativ zu erfassen. 20 Abb. 6: soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland Anteile der Herkunftsgruppen unter Ausländern Quelle: Statistisches Bundesamt (2005a) Ein bedeutsamer Mangel besteht darin, dass große Gruppen von migrationsgeprägten Personen nicht als Ausländer erfasst werden können. Dies sind zunächst einmal die Spätaussiedler mit ihren Kindern, dann aber auch Eingebürgerte mit ihren Kindern und nun auch die Kinder von Ausländern, die aufgrund des ius soli bei ihrer Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten.16 Ein anderer Aspekt, der in den herkömmlichen Ausländerstatistiken vollkommen verloren geht, ist die Unterscheidung nach bisheriger Aufenthaltsdauer und Geburtsland. Seit 2005 berücksichtigen die Mikrozensus-Erhebungen, also die jährlichen Repräsentativbefragungen von 1%-Stichproben der Bevölkerung, dieses Problem.17 Sie fragen dazu neben der eigenen Staatsangehörigkeit die Staatsangehörigkeit der Eltern, gegebenenfalls das eigene Zuzugsjahr und das der Eltern sowie das Jahr der eigenen Einbürgerung und dasjenige der Einbürgerung der Eltern ab.18 Auf dieser Grundlage werden die Menschen, die nach 1949 auf das heutige Gebiet Deutschlands zugewandert sind, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil als Menschen mit Migrationshintergrund bezeichnet. 16 Eingeführt durch das Gesetz zur Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung und zur Regelung des Aufenthalts und der Integration von Unionsbürgern und Ausländern, Bundesgesetzblatt I 2004, S. 1950 17 Zur Mikrozensus-Methodik siehe Statistisches Bundesamt (2006c) 18 Mikrozensus-Gesetz 2005, Bundesgesetzblatt I 2004, S. 1350 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland 21 In der Auswertung der Mikrozensusdaten werden unter den Menschen mit Migrationshintergrund vier Teilfälle unterschieden (Abbildung 7): I: Zugewanderte Ausländer II: Ausländer der 2. oder 3. Generation III: Spätaussiedler und eingebürgerte Zuwanderer IV: In Deutschland geborene Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit, die mindestens einen Elternteil aus I, II oder III aufweisen Geburtsland Staatsangehörigkeit Ausland Deutschland Ausländer I II Deutsche III IV Abb. 7: Verschiedene Teilfälle von Personen mit Migrationshintergrund Nach: Personen mit Migrationshintergrund – Auf dem Weg einer definitorischen Abgrenzung, in: Statistisches Bundesamt (2007) Die Verteilung von Personen mit Migrationshintergrund in verschiedenen Personengruppen verdeutlicht Abbildung 8: Die gesamte Säulenhöhe gibt den Prozentsatz von Personen mit Migrationshintergrund in den jeweiligen Gruppen an. In dieser groben Betrachtungsweise erkennt man, dass unter den Studierenden und ganz besonders unter den DoktorandInnen ein Migrationshintergrund häufiger vorkommt als in der Gesamtbevölkerung. Dieser hohe Anteil fällt recht deutlich wieder ab, wenn es darum geht, wie nach einem Studium die wissenschaftliche Karriere fortgesetzt werden kann. Unter denjenigen, die im Mikrozensus ihre berufliche Tätigkeit als „Forscher“ oder „Forscherin“ angegeben hatten, gibt es anteilmäßig kaum mehr Migrationshintergrund als in der Gesamtbevölkerung. Bei den BeamtInnen an Hochschulen, also vorwiegend den Professuren, sind Personen mit Migrationshintergrund deutlich unterrepräsentiert. Interessant ist die Aufspaltung des Anteils der Personen mit Migrationshintergrund nach Teilfällen. Allerdings ist wegen der geringen Häufigkeit eine Aufspaltung bei den BeamtInnen nicht möglich (der Gesamtanteil ist mit dem Symbol M dargestellt) und bei den DoktorandInnen und ForscherInnen nur eingeschränkt möglich (hier sind die Teilfälle II und IV, also alle in Deutschland Geborenen, zusammengefasst). 22 Abb. 8: soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland Anteile von Personen mit Migrationshintergrund 20 Quelle: Mikrozensus 2005 ; vgl. Tabelle 1 19 Es ist offensichtlich, dass sich der hohe Anteil an Personen mit Migrationshintergrund bei Studierenden und DoktorandInnen allein durch diejenigen rekrutiert, die eigens zum Studium oder Promotionsstudium nach Deutschland gekommen sind (und somit zum Teilfall I gehören). Genauso deutlich wird, dass dieser hohe Anteil bei denjenigen, die eine Arbeitsstelle als ForscherIn bekommen, nicht gehalten werden kann, und dass die Chancen auf eine Beamtenstelle an einer Hochschule für Menschen mit Migrationshintergrund sehr schlecht stehen. Ein zweiter Tatbestand, der aus Abbildung 8 hervorgeht, ist, dass die in Deutschland geborenen Menschen mit Migrationshintergrund auf dem akademischen Karriereweg immer seltener vertreten sind. Offensichtlich ist gerade diese Personengruppe auch im Hochschulbereich besonders benachteiligt. Dies setzt die Erkenntnisse fort, die sich in vielen Untersuchungen im Bereich der Schulbildung und auch in der jüngsten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks abzeichnen. Dabei ist diese Benachteiligung nicht nur als Ungerechtigkeit zu beklagen, sondern es muss auch gesehen werden, dass hier wertvolle Bildungspotenziale im Sinne des Diversity-Gedankens in Deutschland nicht genutzt werden und dass es auch nicht befriedigend gelingt, Angebote für hochqualifizierte Zuwanderer aus dem Ausland zu gestalten. 19 In der Säule „ForscherInnen“ werden die Befragten aufgeführt, die einen Beruf ausüben, der in die Berufsbereiche „Hochschullehrer“ oder „anderweitig nicht genannte geistes- oder naturwissenschaftliche Berufe“ der Klassifizierung der Berufe (Ausgabe 1992) des Statistischen Bundesamtes fallen; dies ist also ausdrücklich nicht identisch mit der Gruppe des wissenschaftlichen Hochschulpersonals. Die Säule „Hochschulbeamte“ enthält alle Befragten, die an einer Hochschule arbeiten und beamtet sind; darunter stellen die Professoren die größte Einzelgruppe. 20 Zahlen nach Statistisches Bundesamt (2007) und Spezialauswertungen, die freundlicherweise von Dr. G. Brückner vom Statistischen Bundesamt zur Verfügung gestellt wurden. soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland 23 Positive Maßnahmen zur Verbesserung der Situation an deutschen Universitäten erscheinen also dringend angebracht. Das Know-How der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten kann eine wertvolle Hilfe dabei sein. Unbedingte Voraussetzung dafür ist eine Verbesserung der statistischen Datenlage. Nicht nur der Mikrozensus, sondern auch die Hochschulstatistiken müssen dann Migrationsmerkmale erfassen – so wie das auch bei der jüngsten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks der Fall war21 und nun in den Schulstatistiken einzelner Bundesländer begonnen wird.22 Allerdings sollte hierbei darauf geachtet werden, bei all diesen Statistiken die gleichen Definitionen von Migrationshintergründen zu benutzen; schon jetzt zeigen sich die Resultate von Mikrozensus und Sozialerhebung als schwer vergleichbar, weil hier grundsätzlich andere definitorische Ansätze gewählt wurden. Langfristig ist ein Abbau von ethnischen Ungleichbehandlungen, wie ihn das AGG vorschreibt, nur auf der Grundlage eines zuverlässigen ethnic monitoring zu erreichen.23 3 Das Zusammenwirken von Gender und Migrationshintergrund Für die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten sollte sich aber auch ein konkretes weiteres Interesse am Thema Migrationshintergrund ergeben: Wirklich zufrieden mit den Fortschritten bei der Beteiligung von Frauen am universitären Wissenschaftsbetrieb kann man nur dann sein, wenn Frauen aller gesellschaftlichen Teilgruppen daran partizipieren können. Deshalb lohnt es sich ein Blick auf die verfügbaren statischen Daten über die Beteiligung von Frauen mit Migrationshintergrund:24 In Abbildung 9 sind die Frauenanteile in verschiedenen Bevölkerungsgruppen dargestellt, wobei jeweils nach dem Migrationshintergrund unterschieden wird (s. Klassifizierung aus Abbildung 7). Die Daten stammen aus dem Mikrozensus 2005 und aus der Hochschul-Personalstatistik 2005. Teilweise mussten die Teilfälle der Migrationsklassifizierung zusammengelegt werden, da sonst nicht genug Fallzahlen vertreten sind. Zunächst sieht man, dass unter den Studierenden die Migrationshintergründe II und IV die höchsten Frauenanteile aufweisen, als die in Deutschland geborenen Personen mit Migrationshintergrund. Es ist auffällig, dass gerade in dieser Gruppe im weiteren Qualifizierungsverlauf die Frauenanteile abnehmen: Schon bei den DoktorandInnen weisen genau diese Fallgruppen den niedrigsten Frauenanteil auf, und dies setzt sich fort aus der im Mikrozensus ermittelten Berufsgruppe „Professoren und Forscher“. Dies macht deutlich, dass diese Fallgruppen erhöhte Aufmerksamkeit verdienen, wenn es um Fragen der Frauenförderung an Hochschulen geht, da hier Frauen offensichtlich mehr Schwierigkeiten haben, eine wissenschaftliche Karriere aufzunehmen. 21 Vgl. Isserstedt et al. (2007) 22 Beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, vgl. Verordnung über die zur Verarbeitung zugelassenen Daten von Schülerinnen, Schülern und Eltern vom 14, Juni 2007, Systematische Sammlung aller Gesetze und Verordnungen SGV. NRW. 223 23 Vgl. hierzu Commission for Racial Equality (2003) 24 Vgl. Bakshi-Hamm (2007b) 24 Abb. 9: soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland Frauenanteile in verschiedenen Gruppen Quelle: Statistisches Bundesamt (2005a) (Wissenschaftliches Personal und Professuren) und Mikrozensus 200520 (übrige Gruppen); vgl. Tabelle 2 Die beiden untersten Balkengruppen, „Wissenschaftliches Personal“ und „Professuren“ sind der Hochschul-Personalstatistik entnommen und deshalb wird hier nur das Merkmal „AusländerIn“ unterschieden. Pauschal betrachtet scheinen nach diesen Zahlen Ausländerinnen eher leichteren Zugang zu Hochschulstellen zu finden. Es ist aber auch hier zu vermuten, dass – wie in Abbildung 6 – ein genauer Blick auf die Herkunftsländer zeigen könnte, dass die Situation sehr stark vom Herkunftsland abhängt. Leider weist die veröffentlichte Hochschul-Personalstatistik keine gleichzeitige Aufschlüsselung nach Geschlecht und Herkunftsland auf. In dieser Hinsicht ist die Studierendenstatistik etwas ausführlicher. In Abbildung 10 sieht man, dass die Frauenquote bei BildungsinländerInnen, die erfolgreich ein Studium an einer deutschen Hochschule absolviert haben, sehr stark vom Herkunftsland abhängt. Erkennbar niedrige Werte zeigen sich bei Studierenden mit türkischem und afrikanischem Hintergrund. soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland 25 Abb. 10: AbsolventInnen – BildungsinländerInnen Quelle: Statistisches Bundesamt (2005b); vgl. Tabelle 3 Abb. 11: AbsolventInnen – BildungsausländerInnen Quelle: Statistisches Bundesamt (2005b); vgl. Tabelle 4 Noch extremer sind die Unterschiede bei den BildungsausländerInnen, wie Abbildung 11 zeigt. Es ist sicherlich nicht leicht, die Ursachen für diese Herkunftsabhängigkeit zu verstehen. Allein die Zahlen für die drei am stärksten vertretenen asiatischen Länder werden noch bemerkenswerter wenn man 26 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland sie mit den Frauenquoten an Studierenden in ihren Herkunftsländern vergleicht: Für China war 2005 die Frauenquote an chinesischen Universitäten 47% (nach den Zahlen des UNESCO-Statistik-Instituts), in Deutschland die Frauenquote von chinesischen Absolventinnen 53%.25 Für Inderinnen ist die entsprechende Quote in Indien 39% und in Deutschland nur knapp 16%. Für Koreanerinnen ergibt sich umgekehrt 37% in Korea und 59% in Deutschland. Insgesamt zeigen schon die wenigen Befunde, die man aus den existierenden Statistiken ableiten kann, dass es eine Vielzahl von Herkunfts-Abhängigkeiten und Ungleichheiten für Frauen an deutschen Universitäten gibt. In einer Zeit der zunehmenden Internationalisierung ist es für die Gleichstellungsarbeit an den Hochschulen wichtig, diesen Aspekt zur Kenntnis zu nehmen. Unbedingte Voraussetzung für genauere Einsicht in diesen Problemkreis, für Handlungsempfehlungen und überprüfbare Maßnahmen ist es, den Wissensstand über die Zusammenhänge von ethnischer Herkunft, Geschlecht und universitären Chancen genauer zu untersuchen. Dies bedeutet auch, dass in die offiziellen Hochschulstatistiken (sowohl der Studierenden als auch des Personals) mindestens der Migrationshintergrund durchgängig erfasst werden sollte – so wie das einige Bundesländer gerade für die Schulstatistiken einführen. Die genderrelevanten Fragen des Migrationshintergrundes zu berücksichtigen, wird für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte zunehmend Bedeutung finden. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn alle Gleichstellungsarbeit sich immer weiter an einem umfassenden Begriff der Chancengleichheit orientiert, um verschiedene benachteiligte Gruppen nicht in unterschiedlichem Maß zu fördern – schlimmstenfalls sogar gegeneinander auszuspielen –, sondern auf eine Verwirklichung der Diversity-Idee des gemeinsamen Nutzens aller vielfältigen menschlichen Potenziale hinzuarbeiten. Literatur Bakshi-Hamm, P. (2007a): Gleichbehandlung, Migration und Statistik, Migration und Soziale Arbeit, Oktober 2007, Juventa Verlag, Weinheim Bakshi-Hamm, P. (2007b): Network on Ethnicity and Women Scientists: German National Report, to be published, Europäische Kommission, Brüssel Commission for Racial Equality (2002): Ethnic Monitoring: A Guide for Public Authorities, London ISBN 1-85442-434-3 Costas, I., Roß, B. (2001): Fächerwahlen und Karrieren der ersten Frauen an Universitäten in Deutschland, Informationen zum Forschungsprojekt Kontinuität und Diskontinuität in der geschlechtlichen Normierung von Studienfächern, wissenschaftlichen Arbeitsgebieten und Karrieren in den Professionen. Soziologisches Seminar der Universität Göttingen, http://www.data-quest.de/pionierinnen (Zugriffsdatum 20.09.2007) DAAD (2007): Wissenschaft weltoffen, Tabelle 1.1.2., Ausländische Studierende, Bildungsausländer, Bildungsinländer 1975 bis 2006, http://www.wissenschaft-weltoffen.de/daten/1/1/2, (Zugriffsdatum 20.09.2007) European Commission Directorate-General for Research (2006): Women and Science, Statistics and Indicators, She Figures 2006, Luxemburg: Office for Official Publications of the European Communities, ISBN 92-79-01566-4 25 Zahlen ermittelt über die Custom Tables auf http://stats.uis.unesco.org (Zugriffsdatum 20.09.2007) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland 27 Isserstedt, W., Middendorff, E., Fabian, G., Wolter, A. (2007): Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2006, 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System, herausgegeben vom Referat Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Bonn, Berlin Konsortium Bildungsberichterstattung (2006): Bildung in Deutschland: ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration. Im Auftrag der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der BRD und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Bielefeld, ISBN 3-7639-3535-5 Lind, I. (2006): Kurzexpertise zum Themenfeld Frauen in Wissenschaft und Forschung im Auftrag der Robert Bosch Stiftung. CEWS, Bonn Mazón, P. (2001): Das akademische Bürgerrecht und die Zulassung von Frauen zu den deutschen Universitäten 1865-1914. In: Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Bulletin 23: Zur Geschichte des Frauenstudiums und Wissenschaftlerinnenkarrieren an deutschen Universitäten, S. 1-10. Statistisches Bundesamt (2005a): Bildung und Kultur: Personal an Hochschulen, Fachserie 11, Reihe 4.4, 2005, Wiesbaden Statistisches Bundesamt (2005b): Bildung und Kultur: Prüfungen an Hochschulen, Fachserie 11, Reihe 4.2, 2005, Wiesbaden Statistisches Bundesamt (2006a): Bildung im Zahlenspiegel 2006. Wiesbaden. Statistisches Bundesamt (2006b): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Ausländische Bevölkerung, Fachserie 1, Reihe 2, 2006, Wiesbaden Statistisches Bundesamt (2006c): Qualitätsbericht Mikrozensus, 2006. Bonn. Statistisches Bundesamt (2007): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2005, Fachserie 1, Reihe 2.2, 2007. Wiesbaden Zur Person Parminder Bakshi-Hamm ist Expertin für das Thema ‘race and gender’ im Zusammenhang mit Arbeitsmarktfragen. Sie stammt aus Indien, wo sie an der Universität von Delhi studierte, bevor sie mit einem Commonwealth-Stipendium zum Promotionsstudium an die University of Warwick in England ging. Dort legte sie außerdem einen MA-Abschluss im Fachgebiet ‘Industrial Relations’ ab und verfügt somit über einen interdisziplinären Hintergrund, der Literaturwissenschaft, Soziologie und Organisationslehre umfasst. In Großbritannien hat sie Regierungsbehörden und Wirtschaftsunternehmen bei Maßnahmen zur Herstellung von Chancengleichheit in ihren Organisationen beraten. Seit zwei Jahren beschäftigt sie sich mit der Situation von hochqualifizierten Migrantinnen in Deutschland, insbesondere im Hochschulbereich. Derzeit ist sie am Aufbau eines europaweiten Netzwerkes für Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund beteiligt. 28 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland Tabellenanhang Tabelle 1: Absolute Zahlen zu Menschen mit Migrationshintergrund. Hochs ch Innen ulbeamt- 177.200 55.200 Ohne Migrationshintergrund 67.133.100 10.041.300 4.261.700 1.091.500 39.700 141.500 51.900 Mit Migrationshintergrund 15.332.200 2.332.600 890.500 337.700 19.900 35.700 3.300 darunter im Ausland geboren 10.399.000 1.984.900 810.600 232.900 16.600 27.200 / I 5.571.300 1.166.000 erInne randIn rende Studie Hochs Abitur Gesam darunter in Deutschland geboren n Forsch 59.600 nen 82.465.300 12.373.900 5.152.200 1.429.200 chulab Alle t Dokto schlus s Diese Tabelle enthält – aufgeschlüsselt nach der Art des Migrationshintergrundes (s. Abbildung 7) – die aus dem Mikrozensus 2005 (s. Fußnote 20) entnommenen, auf die Gesamtbevölkerung extrapolierten absoluten Häufigkeiten von Bildungs- und Tätigkeitsmerkmalen (s. Fußnote 19), aus denen die Anteile in Abbildung 8 berechnet wurden. Der Eintrag / bedeutet, dass die betreffende Häufigkeit in der Mikrozensus-Zählung für eine statistisch zuverlässige Angabe zu niedrig war. 516.800 163.600 13.900 18.500 / III 4.827.700 818.900 293.800 69.300 2.700 8.700 / 4.933.200 347.700 79.900 104.800 3.300 8.500 / II 1.749.300 116.100 27.400 26.500 / / / IV 3.183.900 231.600 52.500 78.300 / / / soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland 29 Tabelle 2: Absolute Zahlen für Frauen und Männer in verschiedenen Gruppen Diese Tabelle enthält – aufgeschlüsselt nach der Art des Migrationshintergrundes (s. Abbildung 7) – die aus dem Mikrozensus 2005 (s. Fußnote 20) bzw. der Hochschulpersonalstatistik (Statistisches Bundesamt (2005a)) entnommenen, auf die Gesamtbevölkerung extrapolierten absoluten Häufigkeiten von Frauen und Männern in verschiedenen Bildungs- und Tätigkeitsgruppen. Diese Zahlen bilden die Grundlage für Abbildung 9. Gesamtbevölkerung Migrationshintergrund I Migrationshintergrund II Frauen Männer 42.126.800 40.338.500 2.717.900 2.853.400 794.000 955.300 Migrationshintergrund III 2.473.400 2.354.400 Migrationshintergrund IV 1.552.100 1.631.900 Studierende 705.900 723.300 Studierende Migrationshintergrund I 81.900 81.700 Studierende Migrationshintergrund II 14.400 12.200 Studierende Migrationshintergrund III 33.600 35.700 Studierende Migrationshintergrund IV 39.700 38.600 DoktorandInnen 24.400 35.300 7.000 9.600 DoktorandInnen Migrationshintergrund I + III DoktorandInnen Migrationshintergrund II + IV Prof/ForscherInnen Prof/ForscherInnen Migrationshintergrund I Prof/ForscherInnen Migrationshintergrund III Prof/ForscherInnen Migrationshintergrund II + IV Beamtete ForscherInnen Beamtete ForscherInnen Migrationshintergrund I - IV Wissenschaftliches Personal 1.200 2.100 192.700 271.700 14.300 22.100 7.600 7.700 3.000 5.300 11.600 42.000 800 2.700 59.820 124.019 Ausländisches wissenschaftl. Personal 6.641 10.550 Professuren 2.810 18.581 176 1.031 AusländerInnen auf Professuren 30 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 Chancengleichheit für Frauen mit Migrationshintergrund an Hochschulen in Deutschland Tabelle 3: Absolute Zahlen der von BildungsinländerInnen bestandenen Hochschulprüfungen Diese Tabelle enthält für einige wichtige Herkunfts-Länder/ -Ländergruppen die Zahlen der bestandenen Hochschul-Abschlussprüfungen von ausländischen Studierenden mit in Deutschland erworbener Hochschulzugangsberechtigung nach Statistisches Bundesamt (2005b). Diese Zahlen bilden die Grundlage für Abbildung 10. Frauen Männer EU 851 956 Türkei 535 806 Kroatien 173 195 84 65 Russische Föderation Amerika 66 60 Asien 374 406 Afrika 34 123 Tabelle 4: Absolute Zahlen der von BildungsausländerInnen bestandenen Hochschulprüfungen Diese Tabelle enthält für einige wichtige Herkunfts-Länder/ -Ländergruppen die Zahlen der bestandenen Hochschul-Abschlussprüfungen von ausländischen Studierenden mit im Ausland erworbener Hochschulzugangsberechtigung nach Statistisches Bundesamt (2005b). Diese Zahlen bilden die Grundlage für Abbildung 11. Frauen Männer 3.829 3.259 Türkei 775 1294 Russische Föderation 707 380 EU Amerika 599 660 China 1.212 1.078 Indien 125 669 Republik Korea 441 305 Afrika 353 1533 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 31 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung [1-L] Aulenbacher, Brigitte; Bereswill, Mechthild; Löw, Martina; Meuser, Michael; Mordt, Gabriele; Schäfer, Reinhild; Scholz, Sylka (Hrsg.): FrauenMännerGeschlechterforschung: State of the Art, (Forum Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 19), (Jahrestagung "FrauenMännerGeschlechterforschung - State of the Art", 2005, Hannover), Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2006, 349 S., ISBN: 978-3-89691-220-8 (Standort: USB Köln(38)-34A618) INHALT: "Feministische Forschung sieht sich seit einiger Zeit fundamentaler Kritik ausgesetzt. Der Band steht für ein breites Spektrum theoretischer Ansätze und empirischer Arbeiten. Dabei geht es nicht ohne spannungsreiche Kontroversen und Kämpfe ab - über Theorien und Definitionshoheiten. Die hier versammelten Beiträge geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen sowie erkenntnistheoretische wie wissenschaftspolitische Debatten. Dabei stellen sie unterschiedliche empirische Forschungsansätze und Methodologien zur Diskussion und zeigen die FrauenMännerGeschlechterforschung als Entwicklung eines ehrgeizigen Projekts, dessen offenes und zugleich umstrittenes Profil sich zwischen feministischer Gesellschaftskritik und wissenschaftlichen Neutralitätsansprüchen sowie zwischen erfolgreicher Professionalisierung und fortlaufender Marginalisierung herausgebildet und gewandelt hat." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Brigitte Aulenbacher, Mechthild Bereswill, Martina Löw, Michael Meuser, Gabriele Mordt, Reinhild Schäfer, Sylka Scholz: Ein Hauch von Größenwahn - Einleitendes zum State of the Art der FrauenMännerGeschlechterforschung (9-19); Stefan Hirschauer, Gudrun-Axeli Knapp: Wozu Geschlechterforschung? Ein Dialog über Politik und den Willen zum Wissen (22-63); Andrea Maihofer: Von der Frauen- zur Geschlechterforschung - ein bedeutsamer Perspektivenwechsel nebst aktuellen Herausforderungen an die Geschlechterforschung (64-77); Mechthild Bereswill: Conflicting Memories (78-80); Christine Weinbach: Kein Ort für Gender? Die Geschlechterdifferenz in systemtheoretischer Perspektive (82-94); Brigitte Aulenbacher: Gender meets funktionale Differenzierung. Zur mangelnden analytischen Radikalität der systemtheoretischen Verortung von Geschlecht (95-99); Ilse Lenz: Machtmenschen, Marginalisierte, Schattenmenschen und moderne Gleichheit. Wie werden Ungleichheiten und Egalisierungen in der Moderne strukturiert? (100-115); Regina Becker-Schmidt: Die Bedeutung des Klassifizierens für die Abstützung symmetrischer oder asymmetrischer Geschlechterrelationen (116-121); Helga Krüger: Strukturdaten und Selbstinterpretation. Warum es gerade in der Geschlechterforschung so wichtig ist, beide Ebenen der Analyse aufeinander zu beziehen (122-136); Gabriele Mordt: Struktur, Kultur und Handlung (137-139); Susanne Völker: Praktiken der Instabilität: eine empirische Untersuchung zu Prekarisierungsprozessen (140-154); Margareta Steinrücke: Die doppelte Struktur der Realität. Anmerkungen zur Anwendung von Pierre Bourdieus Praxeologie auf "Praktiken der Instabilität" (155-159); Michael Meuser: Hegemoniale Männlichkeit - Überlegungen zur Leitkategorie der Men's Studies (160-174); Bettina Mathes: Ödipus in der Männerforschung - Bemerkungen zur "hegemonialen Männlichkeit" (175-178); Andrea D. Bührmann, Torsten Wöllmann: Geschlechterforschung = Frauenforschung + Männerforschung? Anmerkungen zur Normalisierung der Kategorie Geschlecht (180-193); Ute Luise Fischer: Die Differenz zwischen epistemologischem Vor-Urteil und praktischem Vorurteil als Scheideweg. Ein konstitutionstheoretischer Zugang zur Geschlechterforschung (194-204); Heike Kahlert: Geschlecht als Struktur- und Prozesskategorie - eine Re-Lektüre von Giddens' Strukturierungstheorie 32 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung (205-216); Jürgen Budde: Inklusion und Exldusion. Zentrale Mechanismen zur Herstellung von Männlichkeit zwischen Schülern (217-227); Thomas Kleynen: Vom Ansehen der Fächer: (Foto- und) Biographische Selbstdarstellungen zukünftiger Lehrer (228-240); Christine Katz, Marion Mayer: MännerWeltWald - Natur- und Geschlechterkonstruktionen in Handlungsmustern von Waldakteuren/innen (241-253); Martin Engelbrecht: 'Weibliche' oder 'männliche' Spiritualität? Die Pluralisierung religiöser Sinnstiftungsformen und ihre Beziehung zu Geschlechterstereotypen (254-264); Maja Apelt: Geschlechterforschung und Militär (265277); Diana Lengersdorf: Die Relevanzsetzung von Geschlecht im Arbeitsalltag einer Internetagentur (278-288); Heidi Schroth, Lena Schürmann: Cleaning Affairs. Geschlechterungleichheiten und Arbeitsbeziehungen im Reinigungsgewerbe (289-299); Sünne Andresen: Die Analyse feldspezifischen Geschlechter-Wissens als Voraussetzung der Implementierung einer erfolgreichen Gleichstellungspolitik (300-310); Karin Zimmermann: Geschlecht als soziale Praxis des Politischen. Das Beispiel europäischer Forschungspolitik (311-322); Birgit Riegraf: Wandel von Gerechtigkeitsvorstellungen im Wandel von Staatlichkeit: von der Gleichheit zur Differenz (323-333); Daniela Gottschlich, Tanja Mölders: Damit Nachhaltigkeit drin ist, wo Nachhaltigkeit drauf steht: zur Krise der Krisenwahrnehmung und zur Notwendigkeit eines inhaltlich-konzeptionellen Geschlechterzugangs in sozial-ökologischen Forschungen (334-346). [2-L] Bauer, Robin; Götschel, Helene (Hrsg.): Gender in Naturwissenschaften: ein Curriculum an der Schnittstelle der Wissenschaftskulturen, (Talheimer Sammlung kritisches Wissen, Bd. 53), Mössingen: Talheimer Verl. 2006, 234 S., ISBN: 3-89376-119-5 (Standort: LB Detmold(51)-STU109) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Robin Bauer, Helene Götschel: Gender in Naturwissenschaften Ein Curriculum an der Schnittstelle der Wissenschaftskulturen. Statt eines Vorworts (7-14); Helene Götschel: Curriculumentwicklung an der Schnittstelle von naturwissenschaftlicher Bildung und Gender Studies (15-23); Robin Bauer: Gender & Science Studies - Reflexion der Naturwissenschaften aus der Geschlechterperspektive (24-39); Dorit Heinsohn: Zweibahnstraßen zwischen Gender Studies und Naturwissenschaften (40-50); Helene Götschel: Das Modul Gender Studies und Naturwissenschaften an der Schnittstelle der Wissenschaftskulturen (53-60); Helene Götschel, Robin Bauer: Von Wissenschaftskriegen und Situierten Wissen - Lehrveranstaltungen für ein Modul zu Gender Studies und Naturwissenschaften (61-84); Andrea Blunck: Gender-Lehrveranstaltungen in der Mathematik (85-93); Gesa Mayer: Biologie und die Konstruktion von Geschlecht (94-102); Robin Bauer: Die eigene Fachdisziplin ganz neu entdecken: Evaluation eines Curriculums zu Gender & Science Studies (103-116); Robin Bauer: Hochschuldidaktische Realisierung von Lehre an der Schnittstelle der Wissenschaftskulturen (117-139); Helene Götschel: Strategien zur Implementierung eines Curriculums zu Gender Studies und Naturwissenschaften in Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Gender Studies (140-154); Helene Götschel, Robin Bauer: Gender in Naturwissenschaften Perspektiven in der Hochschulreform (157-166); Robin Bauer: Degendering Science - Developing a Gender and Science Studies Curriculum. Overview and Conclusions (167-182). [3-L] Bauhardt, Christine: Stadtentwicklung und Verkehrspolitik: Ergebnisse und Perspektiven feministischer Verkehrsforschung und -kritik, in: Demographischer Wandel : loeschen, 2006, S. 385-398 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 33 INHALT: In der vorliegenden Untersuchung der Verkehrsplanung und -politik des Ruhrgebiets werden Expertinnen nach ihren Visionen einer gelungenen Stadt- und Verkehrsplanung befragt und ihre Erfahrungen mit der Umsetzung eruiert. Dabei kommen drei Ansätze zur Sprache. Zum einen wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass die Stadtentwicklung viel stärker als bislang auf die Bedürfnisse der langsamen Fortbewegung, die sich aus der Betreuung und Begleitung ergeben, eingehen müsse. Zum zweiten wird die durchgängige Beteiligung von Frauen auf allen Ebenen des Planungsprozesses gefordert, damit die Sichtweisen von Frauen als Nutzerinnen des ÖPNV und als Teilnehmerinnen am Stadtverkehr in der Planung Berücksichtigung finden. Darüber hinaus wird betont, eine Verkehrsplanung, die sich an den Bedürfnissen der Fortbewegung im Nahraum orientiert, komme allen Menschen zugute. Generell leidet die Verkehrsplanung in Deutschland für die Autorin an einem grundsätzlichen Problem: Entgegen vieler Forderungen, die auch aus verkehrswissenschaftlicher Sicht vorgebracht werden, gibt es keine integrierte Verkehrsplanung, die die unterschiedlichen Verkehrsträger koordiniert und mit der Raumstruktur in Beziehung setzt. Der Aspekt, der im Zusammenhang mit der Stadtentwicklung interessiert, ist die Gestaltung des Öffentlichen Nahverkehrs. Hier werden sich Nachfrage und Bedarf aufgrund des demographischen Wandels mit großer Wahrscheinlichkeit ändern, da die städtische Bevölkerung älter werden wird. Die älteren, nicht mehr im Berufsleben stehenden Menschen sind aber genauso wenig Zielgruppe der ÖPNV-Planung wie es die Frauen mit ihren komplexen Wegeketten und Zeitbedürfnissen bisher waren. (ICA2) [4-L] Bauhardt, Christine: Feministische Verkehrs- und Raumplanung, in: Oliver Schöller, Weert Canzler, Andreas Knie (Hrsg.): Handbuch Verkehrspolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 301-319, ISBN: 978-3-531-14548-8 INHALT: "Wenn von einer feministischen Perspektive in der Verkehrs- und Raumplanung die Rede ist, dann steht erfahrungsgemäß die Annahme im Raum, das Thema behandle die besonderen, von der Norm abweichenden Mobilitätsbedürfnisse von Frauen, also eine eingeschränkte, quasi halbierte Sicht auf die (Verkehrs-)Welt. Bis vor kurzem noch konnte diese Einschätzung, die gegenüber der feministischen Analyse formuliert wurde, als spezifische Verzerrung androzentrischer Wissenschaft gelesen werden, in der das männliche Modell als neutrale Norm unterstellt wird, der gegenüber sich weibliche Besonderheit und Abweichung ausprägt. Wissenschaftliche Überzeugungen, nach denen das Universelle und Allgemeingültige auf der einen Seite und das Erleben oder die Perspektiven von Frauen auf der anderen als Gegensätze konstruiert werden, werden als androzentrisch bezeichnet, weil sie stillschweigend davon ausgehen, Universelles und Allgemeingültiges könne aus der Perspektive der anderen, der Frauen, nicht formuliert werden. Die Gender-Perspektive verlagert den Fokus der Geschlechterforschung. Die Untersuchung der Geschlechterdifferenz als ein Modus zur Legitimation von Herrschaft tritt zurück hinter die Frage nach den sozialen Prozessen, die die Geschlechterdifferenz überhaupt erst hervorbringen. Der analytische Ausgangspunkt hierfür ist die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit. In Abgrenzung zur androzentrischen Sichtweise wird postuliert: Die Genus-Gruppe der Frauen und die Genus-Gruppe der Männer repräsentieren jeweils die Hälfte der Menschheit, also kann konsequenterweise nicht die eine (männliche) Hälfte die Norm und die andere (weibliche) Hälfte die Abweichung sein. Etwas vereinfacht dargestellt liegt diese Auffassung dem Ansatz des Gender Mainstreaming zugrunde, der auf die Gender-Analyse rekurriert und dessen hochgestecktes Ziel es ist, die 34 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung Geschlechterdimension in allen Lebens- und Politikbereichen kritisch zu reflektieren, um die Hierarchie zwischen den Geschlechtern abzubauen. Dieser Ansatz löse die - so wird manchmal behauptet - einseitige feministische Betrachtungsweise ab, der unterstellt wird, sie reflektiere einseitig die Sicht der Frauen und kehre somit der Androzentrismus einfach um. Es soll in diesem Beitrag zunächst darum gehen, den Unterschied zwischen dem feministischen Ansatz und dem des Gender Mainstreaming zu klären, um dann ihre Anwendbarkeit auf die Verkehrsforschung und Raumplanung zu überprüfen. Dazu gebe ich eine Überblick über die Forschung im deutschsprachigen Raum unter Berücksichtigung der internationalen feministischen Ökologiedebatte, die den Referenzrahmen der deutschen feministischen Verkehrsdiskussion darstellt. Voranzustellen ist, dass die - empirische und theoretische - feministische Verkehrs- und Raumforschung ihre produktive Zeit in den 1990er Jahren hatte." (Textauszug) [5-L] Bendl, Regine (Hrsg.): Betriebswirtschaftslehre und Frauen- und Geschlechterforschung: T. 1, Verortung geschlechterkonstituierender (Re-)Produktionsprozesse, Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 327 S., ISBN: 3-631-51691-6 INHALT: "Dieser erste von zwei Sammelbänden zur Bestandsaufnahme von betriebswirtschaftlicher Frauen- und Geschlechterforschung bietet einen Einblick in die Prozesse der Geschlechter(re)produktion der Betriebswirtschaftslehre auf theoretischkonzeptioneller Ebene. Die 10 Beiträge dieses Buches zeigen auf, welche Konstruktions- und Produktionprozesse sowie Reproduktions- und Dekonstruktionsprozesse in den betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen Geschlechter diskursiv reproduzieren und damit einhergehend Repräsentationen von Geschlechtern für die betriebswirtschaftliche Disziplin gestalten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Regine Bendl: Betriebswirtschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung - Verortung und Standortbestimmung; Isabell Welpe: Organisation als Schnittstelle zwischen Genderforschung und Betriebswirtschaftslehre; Iris Koall: Struktur, Dilemma und Dekonstruktion der Geschlechterforschung in der Betriebswirtschaftslehre; Edeltraud Hanappi-Egger: Über die Irrationalität der betriebswirtschaftlichen Rationalität; Elisabeth Kelan: Zur (De)Konstruktion von Geschlecht in neuerer Managementliteratur; Regine Bendl: Gender Subtexte der betriebswirtschaftlichen Organisationsforschung - Analyse zum State of the Field; Susanne König, Mette Rehling, Marion Rieken: Die Geschlechterperspektive als der 'Blinde Fleck' in der strategischen Unternehmensführung - kritische Anmerkungen am Beispiel der Balanced Scorecard; Daniela Rastetter: Vertrauen in weibliche Führungskräfte; Anett Hermann: Karrieremuster als geschlechter(re)produzierende Prozesse in Organisationen; Marion Weissenberger-Eibl, Selma Kölbl: DCC-Wissen und Kompetenzen bündeln zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen; Ilona Ebbers: Unternehmensnachfolge und die Zielgruppe Frau. [6-L] Brown, Wendy: Die Unmöglichkeit der Women's Studies, in: Gabriele Dietze, Sabine Hark (Hrsg.): Gender kontrovers : Genealogien und Grenzen einer Kategorie, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 123151, ISBN: 978-3-89741-215-6 (Standort: SB München(12)-2007.3706) INHALT: Der Beitrag zur Gender Studien liefert eine Re-Vision der Grenzen des Gender-Begriffs, die als Reaktion auf eine US-weit diagnostizierte Krise der Women's Studies-Pro- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 35 gramme zu lesen ist. Die wissenschaftliche Situation wird festgemacht an der Trennung zwischen feministischer Forschung und den Women's Studies Curricula, einem Auseinanderdriften von politischer und methodologischer Programmatik, der Unzulänglichkeit gängiger additiver oder auch intersektionaler Kombinationen von Gender und anderen Kategorien der Unterdrückung und dem Paradox disziplinärer Unzulänglichkeit und strukturell wissenschaftspolizeilicher Disziplinierung. Die Autorin kritisiert, dass der akademische Feminismus sich oft lediglich als Zielscheibe und nicht auch als Vehikel von Macht versteht und dass das Modell Gender hegemonial auf andere Subjektivierungsweisen wie Rasse oder Homosexualität übertragen wird. Angesichts der Komplexität der Verbindungen und der Unmöglichkeit, diese angemessen in Women's Studies-Curricula zu operationalisieren, wird hier für eine Phase produktiver Selbstkritik votiert. (ICG2) [7-L] Dackweiler, Regina-Maria: Transversale feministische Politik für globale Gerechtigkeit: der "Frauenweltmarsch gegen Armut und Gewalt", in: Ursula Degener, Beate Rosenzweig (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit : feministische Analysen und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 183-200, ISBN: 3-531-15055-3 (Standort: USB Köln(38)-34A2102) INHALT: Die Autorin diskutiert das transformative Potenzial globaler feministischer Handlungspraxen am Beispiel der Ziele, der Organisationsprinzipien und des Selbstverständnisses des "Frauenweltmarsches gegen Armut und Gewalt". Sie verortet die beginnende dritte Phase des Feminismus im Unterschied zu Nancy Fraser nicht vorrangig in Europa, sondern zeigt, dass lateinamerikanische und afrikanische Akteurinnen eine Vorreiterinnenrolle eingenommen haben. Sie analysiert anhand des globalisierungskritischen Frauennetzwerkes die praktischpolitische Bearbeitung des Spannungsverhältnisses von kultureller Identität und universalistisch-feministischem Wertehorizont. Das transformative Potenzial der global agierenden Frauenbewegung liegt nach ihrer Ansicht in einer Politik gemeinsam geteilter Werte auf der Grundlage einer im globalen und lokalen Dialog erarbeiteten feministischen Vision zur Geschlechtergerechtigkeit, die auch die von Nancy Fraser thematisierten Dimensionen der Umverteilung, Anerkennung und Repräsentation aufgreift. (ICI2) [8-F] Dahmen, Britt, Dipl.-Sportlehrerin (Bearbeitung); Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-Prof.Dr.phil. (Leitung): Organisationsentwicklung und Gender Mainstreaming im Sport INHALT: Gender Mainstreaming bezeichnet die systematische Implementation der Gleichstellung der Geschlechter in der Gesellschaft mit dem Ziel, die sozialen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern abzubauen und Politik so zu gestalten, dass Männer und Frauen gleichermaßen profitieren. Mit dieser Strategie ist die Forderung verbunden, die Dimension der Chancengleichheit in alle politischen Konzepte und Maßnahmen - in die Planungs-, Durchführungs- und Evaluationsphasen - auf allen Ebenen der Gesellschaft einzubauen. Die Verpflichtung gegenüber diesem Prinzip kommt nicht nur im Amsterdamer Vertrag auf europäischer Ebene zum Ausdruck, sondern auch auf bundes- und landespolitischer Ebene, u.a. mit der Folge, dass alle geförderten Institutionen und Organisationen Nachweise darüber liefern müssen, inwieweit das Konzept des Gender Mainstreaming in ihren Maßnahmen berücksichtigt wurde. Im Rahmen dieses Projekts werden die Konsequenzen der Einführung des Gender 36 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung Mainstreaming-Konzepts für die Sportorganisationen erörtert, einzelne Elemente der Organisationsentwicklung beispielhaft umgesetzt und evaluiert. Hierfür wurden drei Sportverbände als Projektpartner gewonnen: der Westdeutsche Fußballverband, der Behindertensportverband Nordrhein-Westfalen sowie der Westdeutsche Schwimmverband. Ziele in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern sind: 1. Informationsvermittlung über Gender Mainstreaming und seine Umsetzungsinstrumente. 2. Beratung/ Unterstützung bei der Entwicklung von verbandsspezifischen Projekten und bei vorbereitenden Maßnahmen zur Implementierung von Gender Mainstreaming in den jeweiligen Verbänden. 3. Evaluation der Umsetzung von Gender Mainstreaming in den Verbänden. Dabei werden in einer ersten Projektphase auf dem Hintergrund einer umfassenden Literatur- und Internetrecherche Leitlinien und Umsetzungsschritte für die Projektpartner erstellt, um für die Operationalisierung der Umsetzung von Gender Mainstreaming erste Anstöße zu vermitteln. In der zweiten Projektphase werden gemeinsam mit den Projektpartnern Ist-Analysen in Bezug auf gleichstellungsrelevante Felder der jeweiligen Organisation erstellt sowie Ziele und Maßnahmen im Sinne des Gender Mainstreaming entwickelt, die dann von den Projektpartnern mit Unterstützung der DSHS realisiert werden. Die Durchführung dieser Maßnahmen wird schrittweise wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse des Projektes sollen Anhaltspunkte dafür geben, wie die Strategie des Gender Mainstreaming erfolgversprechend und wirkungsvoll in den Sportorganisationen umgesetzt werden kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Theoretischer Ansatz: Geschlechterforschung, Konstruktivismus Doing Gender; Organisationstheorie "Lernende Organisation"/ Organisationsentwicklung. Methodischer Ansatz: Evaluationsstudie, Datenerhebung schriftliche stand. und mündliche (qualitative) Befragung; Dokumentenanalyse, Datenauswertung: Beschreibende Statistik, Primärauswertung; Inhaltsanalyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Landessportbund NRW (Hrsg.): Gender Mainstreaming: eine Chance für den Sport. Bericht über die Auftaktveranstaltung und über die Projektkonzeption. in: Wir im Sport - Magazin des Landessportbundes NRW, 2004, 3, S. 10.+++HartmannTews, Ilse; Dahmen, Britt: Organisational development and gender mainstreaming in sport. in: Tokarski, Walter; Steinbach, Dirk; Petry, Karen (eds.): LEDU 2004: International Conference on Leisure, Tourism & Sport - Education, Integration, Innovation. Proceedings. Köln 2004, p. 67.++++Dahmen, Britt; Combrink, Claudia: Zur Zukunft von Sportorganisationen gehört die Chancengleichheit. in: Deutscher Sportbund (Hrsg.): DSB Jahresmagazin 2005/ 2006. Frankfurt a.M.: Eigenverl. 2005, S. 114-115.+++Dahmen, Britt; Kringe, Markus: Eine Frage der Qualität: Gender Mainstreaming in den Jugendorganisationen des Sports. Frankfurt a.M. 2005.+++Hartmann-Tews, Ilse; Dahmen, Britt: Organisationsentwicklung und Gender Mainstreaming - Rahmenbedingungen der Implementierung in den Freiwilligenorganisationen des Sports. in: Gieß-Stüber, Petra; Sobiech, Gabriele (Hrsg.): Gleichheit und Differenz in Bewegung - Entwicklungen und Perspektiven der Geschlechterforschung in der Sportwissenschaft. Hamburg: Czwalina 2006, S. 97-104. ARBEITSPAPIERE: Dahmen, Britt: Gender Mainstreaming im Sport - europäische Einblicke. 2006. Online-Ressource: http://www.dsb. delfileadmin/fm-frauen-imsport/downloads/Ergebnisse-bda-110406_Internetfassung.pdf. +++ Dahmen, Britt; Hartmann-Tews, Ilse: Gender Mainstreaming und Personalentwicklung im Sport. Bericht zur Vereinsanalyse des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes. Köln: Unveröff. Manuskript 2005. soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 37 ART: Auftragsforschung; Abschlussarbeit BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport; LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung (Carl-Diem-Weg 6, 50927 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-4982-2540, e-mail: [email protected]) [9-L] Degener, Ursula; Rosenzweig, Beate (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit: feministische Analysen und Perspektiven, (Politik und Geschlecht, Bd. 18), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 364 S., ISBN: 3-53115055-3 (Standort: USB Köln(38)-34A2102) INHALT: "Soziale Gerechtigkeit wird aktuell in Politik und Politikwissenschaft neu verhandelt. Dabei wird die Kategorie Geschlecht weitgehend vernachlässigt. Dieser Band analysiert die politikwissenschaftliche und philosophische Theoriedebatte aus feministischer Perspektive und fragt nach den Auswirkungen globaler politischer sowie sozioökonomischer Transformationsprozesse auf die Geschlechterverhältnisse." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ursula Degener/ Beate Rosenzweig: Einleitung: Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit - eine kritische Bestandsaufnahme aus feministischer Perspektive (11-34); Nancy Fraser: Mapping the Feminist Imagination: From Redistribution to Recognition to Representation (37-51); Ruth Lister: Recognition and Voice, Gender and Poverty: The Challenge for Social Justice (53-63); Susanne Lettow: Grenzverschiebungen des Politischen: Zur Artikulation von Staat, Ökonomie und Gesellschaft in der sozialphilosophischen Gerechtigkeitsdebatte (65-78); Heike Kahlert: Soziale Gerechtigkeit, Konturen einer "guten Gesellschaft" und radikalpolitische Kritik: Zum utopischen Realismus von Anthony Giddens (79-95); Maria do Mar Castro Varela: Postkoloniale feministische Theorie und soziale Gerechtigkeit (97-114); Friederike Habermann: Hegemonie und Gegenhegemonie im globalen Kapitalismus (115-130); Regina Kreide: Was heißt globale Gerechtigkeit aus feministischer Perspektive? (131-147); Brigitte Young: Geschlechter(un)gleichheit und Öffnung der globalen Märkte (151-164); Regina Barendt: Stich um Stich - fleißig und flexibel: Globalisierung, Frauenarbeit und Sozialstandards in Osteuropa (165-182); Regina-Maria Dackweiler: Transversale feministische Politik für globale Gerechtigkeit: Der "Frauenweltmarsch gegen Armut und Gewalt" (183-200); Ines Hofbauer/ Gundula Ludwig: Neue Perspektiven für soziale Gerechtigkeit? Eine kritische Analyse sozial- und gleichstellungspolitischer Leitlinien der Europäischen Union (201-217); Birgit Riegraf: New Public Management - Chance oder Risiko für Geschlechtergerechtigkeit? Eine Analyse der neuseeländischen Reformen (221-238); Clarissa Rudolph: Ambivalenzen und Umdeutungen - feministische Perspektiven auf die aktuelle Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (239-258); Helga Ostendorf: Arbeitsmarktreformen: Kommodifizierung, Familialisierung und Stratifizierung (259-279); Dagmar Baatz/ Heidi Schroth: Du putzt Deutschland: Die Prekarisierung von Erwerbsarbeit in der Reinigungsbranche (281-299); Maria Wersig/ Annegret Künzel/ Sabine Berghahn: Ehezentrierung statt staatsbürgerlicher Solidarität der Geschlechter - wohin führen die Reformen im deutschen System der Existenzsicherung? (301-319); Sigrid Leitner: Von der indirekten zur direkten Förderung von Familienarbeit: Bekannte Enttäuschungen und neue (falsche) Hoffnungen (321-339); Diana Auth: Wohlfahrtsstaat, Geschlechterverhältnis und Pflegearbeit (341-358). 38 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung [10-L] Degener, Ursula; Rosenzweig, Beate: Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit - eine kritische Bestandsaufnahme aus feministischer Perspektive, in: Ursula Degener, Beate Rosenzweig (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit : feministische Analysen und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 11-34, ISBN: 3-531-15055-3 (Standort: USB Köln(38)-34A2102) INHALT: Die Autorinnen geben eine Einführung in die Thematik des vorliegenden Sammelbandes, in welchem die Frage untersucht wird, welche Auswirkungen die aktuellen politischen und theoretischen Neuverhandlungen sozialer Gerechtigkeit auf die Geschlechterverhältnisse haben und welche neuen Chancen und Risiken sich daraus ergeben. Hierbei werden Verbindungen zwischen der seit den 1990er Jahren verstärkt geführten Theoriedebatte zum Thema sozialer Gerechtigkeit und den sozial- und geschlechterpolitischen Diskursen sowie den Veränderungsprozessen auf globaler, europäischer und nationaler Ebene hergestellt. Der gegenwärtige Stand der Debatte um die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit lässt nach Einschätzung der Autorinnen folgende Themenschwerpunkte erkennen: Die Depolitisierung sozialer Gerechtigkeit durch neoliberale Privatisierungsdiskurse, neue geschlechterhierarchische Abhängigkeitsverhältnisse durch die Ökonomisierung von Politik, die Ambivalenz von Zementierung und Modernisierung der Geschlechterverhältnisse, Anerkennung und Partizipation aus feministischer Perspektive, social (re-) turn in der feministischen Theorie und Praxis, subjektive Ungleichheitserfahrungen als Grundlage für universalistische Gerechtigkeitsprinzipien und transnationaler Feminismus. (ICI) [11-L] Dermutz, Susanne: Gender statt Feminismus?: über Begriffe und Wirkungszusammenhänge ; ein Versuch, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 21/2006, Nr. 4, S. 50-62 INHALT: Der Beitrag unterzieht die Trennung von Sex und Geschlecht einer tiefgreifenden Kritik und verweist vom Standpunkt der feministischen Theorie ausgehend auf die Nähe solcher Subjektkonzeptionen zu neoliberalen Flexibilitätsanforderungen. "Der Zusammenhang von Ökonomie- und Patriarchatskritik, Geschlechterfrage und Politik mit den Begrifflichkeiten konzentriert sich auf die Frage, welche Gesellschaft wir haben wollen." Wenn der GenderAnsatz die neoliberale und patriarchale Entwicklung der Gesellschaft rechtfertigt oder gar vorantreibt, "dann sind das andere als feministische Zielsetzungen". Die Kritik an der Trennung von Sex und Gender im Gender-Ansatz wird in fünf Punkten zusammengefasst und diesem ein Plädoyer für den Feminismus entegegengestellt: "Die Rückgewinnung des weiblichen Prinzips heißt: Den Respekt für das Leben in der Natur und das Leben in der Gesellschaft wieder ins Leben zurückrufen. Das ist der einzig mögliche Weg, der in die Zukunft führt". (UN) [12-L] Dietze, Gabriele; Hark, Sabine (Hrsg.): Gender kontrovers: Genealogien und Grenzen einer Kategorie, Königstein: Helmer 2006, 262 S., ISBN: 978-3-89741-215-6 (Standort: SB München(12)-2007.3706) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Sabine Hark und Gabriele Dietze: Unfehlbare Kategorien? - Einleitung (9-18); Sabine Hark: Frauen, Männer, Geschlechter, Fantasien. Politik der Erzählungen (19-45); Gabriele Dietze: Schnittpunkte. Gender Studies und Hermaphroditismus (46-68); soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 39 Gayle Rubin: Der Frauentausch. Zur "politischen Ökonomie" von Geschlecht (69-122); Wendy Brown: Die Unmöglichkeit der Women's Studies (123-151); Sabine Broeck: Das Subjekt der Aufklärung - Sklaverei - Gender Studies: Zu einer notwendigen Relektüre der Moderne (152-180); Judith Butler: Uneigentliche Objekte (181-213); Annette Schlichter: Queer at Last? Heterosexuelle Intellektuelle und der Wunsch nach Transgression (214-242); Carsten Junker/ Julie Miess/ Susann Neuenfeldt/ Julia Roth: Was, wenn Bartleby eine Frau wäre? (243-260). [13-L] Dini, Tristana: Ist das Persönliche (bio-)politisch?: Demokratie, Biopolitik und Geschlechterdifferenz, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 25/2007, H. 1, S. 8-24 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Den Hauptteil des offenen Heftes eröffnet ein Beitrag von Tristana Dini, die in ihrem Aufsatz 'Ist das Persönliche (bio-)politisch? Demokratie, Biopolitik und Geschlechterdifferenz' an Olympe de Gouges anschließt, indem sie der gleichzeitigen Entstehung von Biopolitik und feministischen Bewegungen nachgeht. Sie lässt sich dabei von Problemen der Demokratie und der Menschenrechte leiten, als deren 'Urszene' sie die Französische Revolution betrachtet. Die Autorin arbeitet jene Konstellation zwischen Biopolitik und Demokratie heraus, durch die weibliche Körper und gesellschaftlich bestimmte Rollen von Frauen in den historischen Prozess eingeschrieben werden, und konfrontiert diese Rollenerwartungen und zuschreibungen mit den Kämpfen von Frauen um politische Gleichheit und ihrem Anspruch auf Differenz. Die Kritik an der politischen Gleichheit, die in nuce schon bei Olympe de Gouges zu finden ist, verfolgt sie innerhalb des Feminismus der 1970er und 1980er Jahre weiter. Dabei zeigt sich die radikale Kritik am Gleichheitspostulat insbesondere an Tendenzen des italienischen Feminismus. Dini zufolge sind feministische Bewegungen und Theorien heute für eine radikale Kritik des traditionellen Demokratiebegriffs vorbildlich, weil sie auf eine Neugestaltung von Demokratie drängen, in der Freiheit und Singularität weder dem Universalismus noch einem Relativismus geopfert werden dürfen." (Textauszug) [14-L] Dölling, Irene: "Geschlechter-Wissen" - ein nützlicher Begriff für die "verstehende" Analyse von Vergeschlechtlichungsprozessen?, in: Regine Gildemeister, Angelika Wetterer (Hrsg.): Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen? : widersprüchliche Entwicklungen in professionalisierten Berufsfeldern und Organisationen, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 9-31, ISBN: 978-3-89691-642-6 (Standort: FHB Regensburg(898)-MS/2900/G468+2) INHALT: Die Autorin setzt sich mit den Debatten in der sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung auseinander und schildert die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Konzepts 'Geschlechter-Wissen'. Dabei werden die theoretischen und methodischen Implikationen des Konzepts analytisch erläutert. (ICG) 40 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung [15-L] Drinck, Barbara: Das Instrument der Diskursanalyse als Methode in der Geschlechterforschung, in: Ingeborg Siggelkow (Hrsg.): Werte und Weltbilder, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 1-13, ISBN: 3631-55695-0 INHALT: Seit dem "linguistic turn" der 1970er Jahre wird Wirklichkeit als etwas von der Sprache Unabhängiges in Frage gestellt - sie wird nun als durch Sprache konstruiert angenommen. Diskursanalysen schließen hier an, in dem Wahrheit über geschichtliche Fakten und Daten nicht "entdeckt", sondern im Rahmen einer legitimierten Diskursgemeinschaft, durch legitimierte Sprecher, "erzeugt" wird. Der vorliegende Beitrag geht vor diesem Hintergrund der Überlegung nach, wie innerhalb der Geschlechterforschung historiographisches Vorgehen mit diskursanalytischen Methoden sinnvoll ergänzt werden kann. Dazu werden "Vektoren der Macht" um die Kategorie "Geschlecht" durch diskursanalytische Verfahren kritisch untersucht. Es wird vorausgesetzt, dass Subjekte vielfältige Identitäten haben und im Zusammenhang mit Ethnizität, Geschlecht, Klasse, Rasse und sexuelle Orientierung zu betrachten sind. Hierbei kann die Diskursanalyse als dekonstruktive Methode für die Aufdeckung von Einund Ausschlussverfahren eingesetzt werden. "Dekonstruktion" heißt dabei, die diskursiv hergestellte Ordnung der Geschlechter als Logik einer hierarchischen Opposition transparent zu machen. Die Opposition männlich/weiblich und die in ihr anscheinend als sicher angenommenen Identitäten der Geschlechter (Männlichkeit wie Weiblichkeit), d.h. der vermutete naturgegebene Geschlechtsunterschied, werden somit als persistente Effekte erkennbar und damit auch überwindbar. (ICA2) [16-L] Duden, Barbara: Vom "biologischen Geschlecht" zur "statistischen Differenz": was sind Frauen? Was sind Männer? Thesen zur Geschichte der Verkörperung des Unterschieds, in: Elisabeth Greif (Hrsg.): Körper que(e)r denken : Tagungsband des 11. AbsolventInnentages der Johannes-KeplerUniversität Linz, Linz: Trauner, 2006, S. 7-26, ISBN: 3-85499-037-5 (Standort: UB Leipzig(15)01A-2006-14613) INHALT: Die Autorin unterzieht das seit den 1970er Jahren in den Geschlechterstudien etablierte Begriffspaar von biologischem und sozialem Geschlecht einer kritischen Betrachtung. Die Distanzierung feministischer Theoretikerinnen zur Biologie, die in der Auseinandersetzung um den Status des biologischen Geschlechts begann, mündet heute nach ihrer These in eine Entkörperung der Sinne. Durch die Dekonstruktion der Biologie verlieren körperbezogene Begriffe in den Gender-Studies an Bedeutsamkeit und verhindern einen Diskurs über die körperlichen Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Die Autorin weist anhand von zwei methodischen Ansätzen, die ein Verständnis für den Sinn von Wörtern und den Gehalt von Begriffen im jeweiligen zeitlichen und örtlichen Kontext ermöglichen, auf die geschichtliche Gebundenheit des Unterschieds im und am Leib hin. Als historische Beispiele der Ver- und Entkörperung von Andersartigkeit skizziert sie die Zeit des Barock, die Periode der Biologie und die heutige Postmoderne. In ihrer abschließenden Analyse von Thomas Laqueurs Studie "Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud" (1992) kritisiert sie vor allem die leeren, nicht erlebbaren oder sinnlich wahrnehmbaren Kategorien, die den sexuierten Körper der Biologie durch a-menschliche Konstrukte ersetzen. (ICI2) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 41 [17-L] Eckart, Christel: Feminismus als Streitkultur, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauenund Geschlechterforschung, Jg. 25/2007, H. 1, S. 95-97 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Veränderung der Lebensformen von Frauen setzt nach Ansicht der Autorin einen weiteren gesellschaftlichen Wandel bei der Gestaltung des Privaten in Bewegung. Die jungen Frauen von heute gehören zu einer Frauengeneration, die im Vergleich zu den früheren am besten ausgebildet ist, und sie haben entsprechende Ansprüche an ihr berufliches und privates Leben und damit auch an eine neue Lebensweise von Männern. Durch die äußere Angleichung ihrer Lebensführung an die von Männern bringen Frauen das bisherige Geschlechterarrangement ins Wanken und sind in der Öffentlichkeit als Praktikerinnen von verschiedenen persönlichen Lebensformen unübersehbar. Es sind zahlreiche praktische Versuche festzustellen, unkonventionelle Lebensformen zu erproben und verlässliche persönliche Beziehungen jenseits der "Heteronormativität" zu leben. Aus den Erfahrungen dieser praktizierten, nichtkonventionellen Kulturen von Intimität und fürsorglichen Beziehungen - Freundschaften, nicht-eheliche, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Lebensgemeinschaften mit Kindern usw. - sind die Ansprüche an die politischen Regelungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu formulieren, die eine selbstgewählte Lebensgestaltung ermöglichen sollen. Es ist ein vordringliches Ziel feministischer Politik, die Diskussionen und die Streitkultur um die Gestaltung von Privatheit und persönliche Lebensformen in die politische Öffentlichkeit zu bringen. (ICI2) [18-L] Education and democracy: a feminist perspective, in: Gad Arnsberg, Peter Fenn, Karl Schneider (Hrsg.): Democracy, education, society : aspects of their interrelationship in Israel and Germany, Freiburg im Breisgau: Fillibach Verl., 2006, S. 130-137, ISBN: 3-931240-33-9 (Standort: ULB Münster(6)-3F66297) INHALT: Kritische Pädagogik und feministische Pädagogik weisen auf die politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Ungleichheit von Männern und Frauen hin. Sie thematisieren geschlechtsspezifische Unterschiede in Bildung und Erziehung und entwickeln eigene Perspektiven in Bezug auf Wissen, Forschung und Wahrheit. Vor allem in der Lehrerbildung kommt einer Orientierung große Bedeutung zu, die als "Ethics of Caring" bekannt geworden ist. Aus der Perspektive einer "Ethics of Caring" sollte moralische Erziehung vier Komponenten aufweisen: modellhaftes Verhalten von Lehrpersonen, Dialog, Praxisbezug, Betonung und Bekräftigung des Positiven. Eine solche Pädagogik wird langfristig Gleichheit, Gerechtigkeit und Demokratie stärken. (ICE) [19-L] Enders-Dragässer, Uta; Sellach, Brigitte: Der 'Lebenslagen-Ansatz' in der Frauenforschung: Nutzen und Erkenntnisgewinn, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 2/3, S. 129-140 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorinnen zeigen am Beispiel einer qualitativ-empirischen Untersuchung zu Deutungsmustern und Lebenslagen bei Wohnungsnotfällen von Frauen den theoretischen und methodischen Nutzen des Lebenslagen-Ansatzes für den Erkenntnisgewinn und den Nutzen für 42 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung die Praxis auf. Sie berichten aus dem Teilprojekt "Wohnungsnotfälle und Wohnungslose: Zielgruppen- und Bedarfsforschung für eine integrative Wohnungs- und Sozialpolitik" aus dem Jahr 2005, in welchem gemäß der Gleichstellungsstrategie des Gender Mainstreaming eine "Frauenstudie" und eine "Männerstudie" durchgeführt wurde. Aus den Ergebnissen wurde für Wohnungsnotfälle in den Kontexten von sozialwissenschaftlicher Frauenforschung bzw. kritischer Männerforschung ein frauen- bzw. männerspezifischer Hilfebedarf abgeleitet. Die Autorinnen stellen nach einer kurzen Einführung in den geschlechtsdifferenziert erweiterten Lebenslagen-Ansatz ausgewählte Ergebnisse aus den Interviews der "Frauenstudie" vor, die sich auf den wirtschaftlichen, sozialen, gesundheitlichen und sozialstaatlichen Handlungsspielraum sowie auf die große Bedeutung eines gemeinsamen Lebens mit Kindern bei wohnungslosen Frauen beziehen. (ICI2) [20-L] Erel, Umut; Haritaworn, Jinthana; Gutiérrez Rodriguez, Encarnación; Klesse, Christian: Intersektionalität oder Simultaneität?!: zur Verschränkung und Gleichzeitigkeit mehrfacher Machtverhältnisse ; eine Einführung, in: Jutta Hartmann, Christian Klesse, Peter Wagenknecht, Bettina Fritzsche, Kristina Hackmann (Hrsg.): Heteronormativität : empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 239-250, ISBN: 978-3-531-14611-9 INHALT: Das Konzept der "Intersektionalität" bezieht auf das Ineinandergreifen und der gegenseitigen Bedingtheit verschiedener Machtverhältnisse. In Abgrenzung zu dieser Tendenz geht es im vorliegenden Text darum, eine analytische Betrachtungsweise stark zu machen, die Herrschaftsverhältnisse wie zum Beispiel Rassismus und Heterosexismus als kontextspezifische, geopolitisch verortete und durch die internationale und lokale kapitalistische Produktionsweise, der Institutionalisierung und Vermarktung von Wissensproduktionen sowie durch lokal und international eingebundene hegemoniale kulturelle Praktiken vermittelte Verhältnisse begreift. In diesem Zusammenhang wird die Frage erörtert, inwieweit die Begriffe der "Intersektionalität" oder der "Simultaneität" diese Komplexität benennen können. Dieser Frage wird in vier Schritten nachgegangen. Zunächst werden Erklärungsansätze vorgestellt, durch welche antirassistische Feministinnen hierzulande in den 1980er und 1990er Jahren die Verzahnung und die simultane Wirkungsweise von heterogenen Machtverhältnissen im Feld von Migration, Rassismus und Sexismus diskutierten. Dem folgt ein Verweis auf die englischsprachige Debatte im selben Zeitraum. In einem dritten Schritt werden die Ausschlüsse, die im Namen von Intersektionalität geschehen, vor allem innerhalb von HeteronormativitätsDiskussionen problematisiert. Im Abschluss wird die Frage der Simultaneität verschiedener Unterdrückungsverhältnisse aus einer methodologischen Perspektive beleuchtet. (ICA2) [21-L] Fraser, Nancy: Mapping the feminist imagination: from redistribution to recognition to representation, in: Ursula Degener, Beate Rosenzweig (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit : feministische Analysen und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 37-51, ISBN: 3531-15055-3 (Standort: USB Köln(38)-34A2102) INHALT: Bei der feministischen Theoriebildung und Bewegung lassen sich der Autorin zufolge drei Phasen seit Ende der 1970er Jahre feststellen: In der ersten Phase wurde im Verbund mit den neuen sozialen Bewegungen vor allem eine egalitäre, geschlechtersensible Transformati- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 43 on wohlfahrtsstaatlicher Politik gefordert. Demgegenüber standen in der zweiten Phase gegen Ende der 1980er Jahre die Forderungen nach kultureller Anerkennung im Mittelpunkt. Dieser Perspektivwandel führte jedoch nicht zu mehr Pluralität und sozialer Inklusion in der feministischen Bewegung, sondern im Gegenteil zu einer Perspektivverengung. Durch die Fokussierung auf Fragen kultureller Anerkennung und eine mangelnde Sensibilität für die Fragen sozialer Umverteilung ordnete sich die feministische Bewegung letztlich auch, wie die Autorin am Beispiel der US-amerikanischen Frauenbewegung zeigt, in konservativ-neoliberale Politiken ein. Unter den Bedingungen von ökonomischer Globalisierung und transnationaler Politik kann eine feministische Bewegung aber nur dann erfolgversprechend sein, wenn sie an der Ausgestaltung egalitärer und geschlechtersensibler Umverteilungspolitiken mitarbeitet und diese Politiken konsequent transnational ausrichtet. Die Autorin sieht in einer solchen Verbindung die große Chance für die dritte, gegenwärtige Phase des Feminismus, in welcher eine Politik der umfassenden Geschlechtergerechtigkeit postuliert wird, um die ungerechte Verteilung, mangelnde Anerkennung und fehlende Repräsentation gleichermaßen zu überwinden. (ICI2) [22-L] Frommel, Monika: Feministische Kriminologie, in: Karlhans Liebl (Hrsg.): Kriminologie im 21. Jahrhundert, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 107-123, ISBN: 978-3-531-15355-1 INHALT: Der niedrige und nur bei ganz jungen Frauen etwas steigende Anteil an der registrierten Kriminalität lässt sich mit keiner der gängigen Kriminalitätstheorien erklären. In einem ersten Schritt zeigt die Autorin, dass auch ein etikettierungstheoretischer Ansatz dieses Phänomen nicht erklären kann und schon gar nicht die These der "doppelten Unterdrückung" von Frauen; denn dies würde implizieren, dass zugeschriebene Kriminalität ein positives Gut ist. Wenn aber geschlechtsspezifisch unterschiedliche Etikettierung die registrierten Unterschiede nicht erklären kann, dann muss nicht nur eine feministische Kriminologie, sondern die Disziplin als solche ihr Theorieangebot nachbessern und die relevanten Verhaltensunterschiede differenziert erklären. Da aber alle gängigen Theorien und das Design fast aller empirischen Studien die Geschlechterfrage höchstens am Rande und meist mehr als verzerrt behandeln, stellt sich die Frage, was es bedeutet, wenn die implizite Annahme falsch ist, dass die bei männlichen Personen gefundenen Merkmale auf Anpassungsstrategien aller Menschen ohne Ansehen des Geschlechts übertragbar seien. Konstatiert wird ferner, dass zurzeit die Folge des geschilderten Misstandes ein Auseinanderfallen von Frauenpolitik, Frauenforschung und Kriminologie ist. Dies mindert die Überzeugungskraft beider Forschungsansätze und beeinträchtigt auch manches Praxisprojekt. (ICA2) [23-L] Gerhard, Ute: Feminismus heute?, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 25/2007, H. 1, S. 97-104 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Bei den gegenwärtigen Diskussionen zu einem "neuen Feminismus" handelt es sich der Autorin zufolge um eine Verständigung über die Frage, wie gleichberechtigt Frauen inzwischen sind und wie viel oder welchen Feminismus sie eigentlich noch brauchen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang der grundsätzliche Mangel von Solidarität für diejenigen 44 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung Frauen, die nicht in der "F-Klasse reüssieren" und denen es nicht gelingt, durch individuelle Leistung in die Klasse der Karrierefrauen aufzusteigen. Ein neo-liberales Einverständnis sorgt ferner dafür, dass Konzepte wie Solidarität, Quotierung oder institutionelle Formen der Frauenförderung für überholt oder ideologisch angesehen werden. Um das Ausmaß des gesellschaftlichen Wandels zu beurteilen, sollte nach Ansicht der Autorin zwischen den Beharrungstendenzen struktureller Ungleichheitslagen und den veränderten Leitbildern und Lebensentwürfen junger Frauen unterschieden werden. Sie thematisiert in ihrem Diskussionsbeitrag u.a. die anhaltende Unvereinbarkeit von Beruf und Familie für erwerbstätige Frauen, die Besonderheiten der Frauenbewegung in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern sowie die Ziele zukünftiger Geschlechterpolitik. Diese sollte vor allem die vorhandenen Kräfte im "samtenen Dreieck" von Wissenschaft, Politik und erneuter Bewegung bündeln. (ICI2) [24-F] Gottschlich, Daniela (Bearbeitung); Massarrat, Mohssen, apl.-Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung): Nachhaltigkeit und Geschlechtergerechtigkeit. Zum Verhältnis von Feminismus und nachhaltiger Entwicklung in Theorie und Praxis INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Internationale Beziehungen (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Betreuer (e-mail: [email protected]) [25-L] Haas, Birgit (Hrsg.): Der postfeministische Diskurs, (Film - Medium - Diskurs, Bd. 17), Würzburg: Königshausen u. Neumann 2006, 255 S., ISBN: 3-8260-3230-6 (Standort: UB Bonn(5)-2006-9066) INHALT: "Entstanden in den Achtzigerjahren, fungierte das Adjektiv 'postfeministisch' zunächst als eine negative Bezeichnung, die das Ende und das Scheitern des Feminismus signalisierte. Gleichzeitig entwickelte sich mit der postmodernen Dekonstruktion die Vorstellung von einem nicht-definierbaren, pluralistischen Postfeminismus. Weitgehend im Einklang mit der postmodernen Verabschiedung von Identität und Gesellschaft gibt sich der postfeministische Diskurs widersprüchlich und offen bis hin zu einem Grad, der den Begriff an sich zu einer leeren Hülle verkommen lässt. Seit den späten Achtzigerjahren wird der von postmodernen und postkolonialen Vorstellungen beeinflusste Zugriff auf den Postfeminismus auf der Ebene akademischen Diskurses in einen pluralistischen Theorienbegriff übersetzt. So stehen in dieser Forschung nicht die materiellen Verhältnisse, sondern die selbstreflexive Theoriebildung im Mittelpunkt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Birgit Haas: Der postfeministische Diskurs: Positionen und Aspekte (7-62); Jane Bacon: 'Myths of Woman' - Arabic dancing in a non-Arabic world (63-78); Anna Birch: Staging and Citing Gendered Meanings. A practicebased study of representational strategies in live and mediated performance (79-100); Birgit Haas: Notizen zum dekonstruktivistischen Postfeminismus (101-104); Elisabeth Joyce: Postfeminism as Recombinant Fragment (105-126); Elisabeth Klaus: Enthüllungen. Gedanken zum Verhältnis von Körper und Medien aus der Perspektive der Kommunikationswissenschaft (127-136); Christian Klesse: 'But if I was a man, they would think I'm a really big pervert!' - Bisexuelle Nichtmonogamie und postfeministischer Diskurs (137-156); Karin Lenzhofer (Klagenfurt): Postfeministische Camperinnen (157-178); Vida Midgelow: Choreo- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 45 graphies of Flesh and Seduction: Postfeminist Corporealities in Contemporary European Dance (179-204); Roberta Mock: HeteroQueer Ladies: Some Performative Transactions between Gay Men and Heterosexual Women (205-222); Janelle Reinelt: Navigating Postfeminism: Writing Out of the Box (223-238); Katja Sabisch: Lyotard's Lippenstift - Politische Philosophie und feministische Strategie im Widerstreit (239-252). [26-L] Hark, Sabine; Dietze, Gabriele: Unfehlbare Kategorien?, in: Gabriele Dietze, Sabine Hark (Hrsg.): Gender kontrovers : Genealogien und Grenzen einer Kategorie, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 9-18, ISBN: 978-389741-215-6 (Standort: SB München(12)-2007.3706) INHALT: Der Einführungsartikel zu dem Herausgeberband 'Gender kontrovers. Genealogien und Grenzen einer Kategorie' (2006) erörtert die Diskussion um die Kernkategorie der Gender Studies. So ist Gender auch nach seiner Etablierung als wissenschaftliche Leitkategorie ein umstrittener Begriff. Einerseits befindet sich das Wissensfeld 'Gender' in einem Prozess radikaler Selbstherausforderung und selbstkritischer Reflexion. Andererseits unterliegt es den theoretischen und politischen Versuchen seiner Zähmung. Ziel der Einzelbeiträge aus der USamerikanischen und deutschen Theoriegeschichte ist es, Rezeption und Geschichte des kontroversen Begriffs Gender nachvollziehbar zu machen. Damit wird eine Reflexion der Voraussetzungen, Grenzen und Überschreitungsmöglichkeiten des bisherigen Umgangs mit dieser Erkenntniskategorie möglich. Die AutorInnen rekonstruieren Genealogien des GenderBegriffs und befragen einige seiner Außengrenzen. (ICG2) [27-L] Hark, Sabine; Kerner, Ina: Der neue Spartenfeminismus, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauenund Geschlechterforschung, Jg. 25/2007, H. 1, S. 92-95 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorinnen nehmen unter anderem das Buch von Thea Dorn "Die neue F-Klasse. Wie die Zukunft von Frauen gemacht wird" (2006) zum Anlass einer kurzen kritischen Betrachtung des neuen Feminismus in der Bundesrepublik. Dieser stellt sich ihrer Meinung nach als ein sehr ambivalentes Projekt dar, das sich trotz anders lautender Absicht erstaunlich gut in eine mediale Mischung aus "Eva-Herman-Prinzip, Rabenmütterdiskurs, der Diskreditierung von GenderMainstreaming und kritischer Geschlechterforschung" sowie einer Wiederbelebung soziobiologischer bzw. evolutionärer Denkweisen einfügt: "Um neue feministische Positionen in der gegenwärtigen Situation mit Erfolg öffentlichkeitswirksam platzieren zu können, muss nicht nur der so genannte 'alte' Feminismus als Schreckgespenst der Geschichte entsorgt werden, sondern der neue Feminismus muss zudem als anschlussfähig an hegemoniale Diskurskonjunkturen entworfen werden - als weichgespülter Spartenfeminismus, der unter Gerechtigkeit den Zugang einiger Weniger zu den Eliten der Republik versteht. Der neue Spartenfeminismus präsentiert sich in diesem Szenario als Motivationstaktik und Bewerbungsschreiben leistungsbereiter Durchstarterinnen zugleich". (ICI) 46 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung [28-L] Hark, Sabine: Frauen, Männer, Geschlechter, Fantasien: Politik der Erzählungen, in: Gabriele Dietze, Sabine Hark (Hrsg.): Gender kontrovers : Genealogien und Grenzen einer Kategorie, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 19-45, ISBN: 978-3-89741-215-6 (Standort: SB München(12)-2007.3706) INHALT: Der Beitrag geht den Reisen des Begriffs Gender durch die Kulturen des (deutschsprachigen) akademischen Feminismus nach. Ausgehend von der These, dass Erzählungen politisch agieren, d.h. sie definieren Grenzen und konstruieren Genealogien, sie ordnen Relevanzen und generieren Plausibilität, rekonstruiert die Autorin Erzählungen feministischer Theoriegeschichte und Verwendungsweisen der Kategorie Gender. Insbesondere wird die Geschichte der Namensgebung des akademischen Projekts der Untersuchung von Geschlechterverhältnissen und Geschlechterordnung analysiert sowie die regulierende Funktion befragt, die in diesem Zusammenhang durch die Verwendungsweisen von Gender ausgeübt wird. Das zentrale Argument lautet, dass Geschichten über die Geschichte eines Feldes ebenso wie die Namen, mit denen ein Feld bezeichnet wird, nicht getreue Abbilder eines irgendwie realen Prozesses sind, sondern von aktuellen Imperativen ebenso wie von womöglich unbewussten Wünschen regierte, interessierte Geschichten und Bezeichnungen, die also aus heutiger Perspektive, mit heutigen Zielen und im Kontext gegenwärtiger wissenschaftlicher, politischer und kultureller Referenzen und Anforderungen erzählt werden. Die Ausführungen zielen auf die Frage, ob die jetzt etablierten intellektuellen und institutionellen Formationen der Gender Studien in der Lage sind, die anstehende Arbeit zu leisten, nämlich insbesondere produktiv mit dem oben angesprochenen epistemischen Paradox umzugehen. (ICG2) [29-L] Hark, Sabine: Gender Trouble und die Folgen: eine Innenansicht, in: WestEnd : neue Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 4/2007, H. 1, S. 154-165 INHALT: veröffentlicht der Frankfurter Suhrkamp Verlag in der Reihe "Gender Studies. Vom Unterschied der Geschlechter" das Buch der amerikanischen Philosophin Judith Butler "Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity". Der Untertitel ist in der deutschen Version getilgt, auch das Impressum nennt als Titel der Originalausgabe lediglich "Gender Trouble". Der vorliegende Essay beschreibt und kommentiert die Wirkungsgeschichte diese Buches. Vor allem brachte "Das Unbehagen der Geschlechter" auf den Punkt, was zum damaligen Zeitpunkt begrifflich noch kaum gefasst war, nämlich ein Unbehagen vieler feministischer Wissenschaftlerinnen an der eigenen Wissensproduktion, eine Skepsis gegenüber dem feministischen Potential, die eigenen Kategorien und die darin implizierten Ausschlüsse zu reflektieren. Es stürzte die feministische Diskussion, die sich endlich im Besitz stabiler Kategorien glaubte, in eine "heillose Irritation". Es gab kein Symposium, keine Diskussion mehr, an dem nicht heftig über die Frage gestritten wurde, ob die Kategorie des Geschlechts, für deren Einführung so hart gekämpft worden war, wieder aufzugeben sei oder nicht. "Gender Trouble" war zudem Anstoß für eine Reihe von kulturellen Kämpfen, in denen die Frage der "constituency" und der Sozialordnung des akademischen Feminismus auf der Tagesordnung standen. Und nicht zuletzt "war die "Butler-Debatte" jene Arena, in der das Verhältnis von Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität verhandelt wurde. (ICA2) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 47 [30-L] Hartmann, Jutta; Klesse, Christian; Wagenknecht, Peter; Fritzsche, Bettina; Hackmann, Kristina (Hrsg.): Heteronormativität: empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, Bd. 10), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 312 S., ISBN: 978-3-531-14611-9 INHALT: "Heteronormativität - d.h. die selbstverständliche Annahme, der Mensch existiere in zwei sich körperlich und verhaltensmäßig klar voneinander unterscheidbaren Geschlechtern, deren Begehren sich auf das jeweils andere Geschlecht richte, und die hierarchische Anordnung dieses Settings - zieht sich durch alle gesellschaftlichen und kulturellen Bereiche und findet ihren Niederschlag in wissenschaftlicher Forschung und Theoriebildung. Im Zusammenspiel mit anderen Machtfaktoren bestimmt Heteronormativität die Lebenswelten von Individuen auf vielfältige Weise. Naturalisierte Geschlechterbilder und normative Begehrensstrukturen lassen sich in den akademischen Diskursen vieler wissenschaftlicher Disziplinen nachweisen.Heteronormativitätskritische Forschung versucht hinter dem, was als natürlich gegeben angesehen wird, das Wirken normativer Mechanismen freizulegen und diese ins Zentrum der Kritik zu stellen. Der Band versammelt empirische Studien über Gehalt, Durchsetzung, Wirkungsweisen und Effekte solcher Normen, sowie über deren Zusammenhang mit weiteren gesellschaftlichen Machtmechanismen. Im interdisziplinären Vergleich zeigt sich, wie eine Kritik der heteronormativen Forschungsparadigmen gravierende Verschiebungen in allen Wissenschaftsfeldern mit sich bringt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jutta Hartmann, Christian Klesse: Heteronormativität. Empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht - eine Einführung (9-16); Peter Wagenknecht: Was ist Heteronormativität? Zu Geschichte und Gehalt des Begriffs (17-34); Christian Klesse: Heteronormativität und qualitative Forschung. Methodische Überlegungen (35-54); Jutta Hartmann: Der heteronormative Blick in wissenschaftlichen Diskursen eine Einführung (55-60); Bettina Bock v. Wülfingen: Das Lesbenhormon, oder: Geschlechtskörper - hormonell stabilisiert oder flexibilisiert? (6178); Smilla Ebeling: Heteronormativität in der Zoologie (79-94); Jutta Hartmann: Intervenieren und Perpetuieren - Konstruktionen kritischer Pädagogik in den Feldern von Geschlecht, Sexualität und Lebensform (95-114); Bettina Fritzsche: Das Begehren, das nicht eins ist. Fallstricke beim Reden über Bisexualität (115-134); Bettina Fritzsche, Jutta Hartmann: Selbst-Bewegungen. Subjektive Aushandlungsprozesse von Geschlecht und Begehren - eine Einführung (135-140); Kristina Hackmann: Changierende Suchbewegungen. Adoleszente Mädchen zwischen homosexuellen und heterosexuellen Wünschen und Phantasien (141-150); Sabine Jösting: Einarbeitungsprozesse männlicher Jugendliche in die heterosexuelle Ordnung (151-170); Matthias Rudlof: Kritische Reflexion und/oder Reproduktion von Macht? Hegemoniale Männlichkeit und Heteronormativität im Doing Gender männlicher Sozialarbeiter (171-188); Christian Klesse: Kulturelle Praxis und sexueller Diskurs: Inszenierungen von Geschlecht und Begehren - eine Einführung (189-196); Lüder Tietz: Geschlechter-Inszenierungen von Schwulen auf Pride-Paraden. Eine heteronormativitätskritische Analyse (197218); Jan Pinseler: Normalisierung und Ausschluss. Darstellungen nicht-heterosexuellen Verhaltens in Fahndungssendungen (219-238); Umut Erel, Jinthana Haritaworn, Enearnaciön Gutierrez Rodriguez, Christian Klesse: Intersektionalität oder Simultaneität?! - Zur Verschränkung und Gleichzeitigkeit mehrfacher Machtverhältnisse - eine Einführung (239-250); Umut Erel: Transnationale Migration, intime Beziehungen und Bürgerinnenrechte (251-268); Jinthana Haritaworn: (No) Fucking Difference? Eine Kritik an Heteronormativitär am Beispiel von Thailändischsein (269-290); Christian Klesse: Weibliche bisexuelle NichtMonogamie, Biphobie und Promiskuitätsvorwürfe (291-308). 48 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung [31-L] Haug, Frigga: Die einzigartige Heldin oder Eine unter Gleichen?: Rezeptionsbedingungen und Lektüreweisen der politischen Theorie von Hannah Arendt im Feminismus, in: Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.): Willkommen im Club? : Frauen und Männer in Eliten, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 187-205, ISBN: 978-3-89691-219-0 INHALT: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung erkundet die politischen und theoretischen Bedingungskonstellationen der Rezeption von H. Arendts politischer Theorie im Feminismus. Neben der Tatsache, dass sich Arendt ablehnend zur Neuen Frauenbewegung äußert und in ihrem Hauptwerk 'Vita activa' (1967) die von Frauen erbrachte Hausarbeit nicht dem Bereich des Handelns sondern dem des kreatürlichen Arbeitens zuordnet, erscheint Arendts politische Theorie vor allem gegenläufig zu den feministischen Forderungen nach Gleichheit und Gerechtigkeit sowie Selbstbestimmung und Partizipation für alle Frauen. Gleichwohl gibt es seit den 1990er Jahren eine begeisterte Rezeption der Schriften von Arendt im Feminismus. Im ersten Schritt werden zunächst die widersprüchlichen Entwicklungsetappen des Umgangs mit Leistung und Auszeichnung im Kontext der Forderung nach Gleichheit und Gerechtigkeit in der Frauenbewegung skizziert. Dies bildet das Fundament, um im zweiten Schritt feministische Lektüreweisen und Anknüpfungen an Arendts politische Theorie kritisch vorzustellen. Geprüft wird die Renaissance Arendts im Feminismus als ein Barometer für die Zustimmung zu einem feministischen Elitedenken vor dem Hintergrund der im ersten Teil skizzierten Geschichte der politischen Ideen und Forderungen der Frauenbewegung. (ICG2) [32-L] Hornung, Ursula: Soziale Ungleichheit versus soziale Differenzierung: Paradigmenwechsel feministischer Theoriebildung?, in: Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.): Willkommen im Club? : Frauen und Männer in Eliten, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 29-46, ISBN: 978-3-89691-219-0 INHALT: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung formuliert 'gute Gründe' für eine Distanz geschlechterreflektierter SoziologInnen, insbesondere jener im Bereich sozialer Ungleichheitsforschung, gegenüber Elitentheorien. So richtet sich im ersten Schritt der Blick auf die Fragestellungen und Methodologien der soziologischen Ungleichheitforschung und theorie sowie auf deren geschlechtertheoretisch informierte Variante. Von hier ausgehend, wendet sich der zweite Schritt den Unvereinbarkeiten zwischen geschlechterreflektierter Ungleichheitstheorie und Elitetheorie zu, in dem die Inkompatibilitäten der Ungleichheitsforschung mit den erkenntnisleitenden Fragestellungen, Prämissen und theoretischen Konzepten der Elitetheorie markiert werden. Dies bildet das Fundament, um im dritten Schritt aufzuzeigen, warum ein Anschluss geschlechtertheoretisch informierter Ungleichheitsforschung an Elitetheorie wenig Erkenntnisgewinn für jene verspricht. Im vierten Schritt wird dies abschließend am Beispiel der Gleichstellungspolitik, die - wenn einzig am Horizont von weiblicher Elitebildung legitimiert - sich um ihren emanzipatorischen und gesellschaftstransformatorischen Gehalt bringt. (ICG2) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 49 [33-L] Jäger, Ulle: Plessner, Körper und Geschlecht: exzentrische Positionalität im Kontext konstruktivistischer Ansätze, in: Hans-Peter Krüger, Gesa Lindemann (Hrsg.): Philosophische Anthropologie im 21. Jahrhundert, Berlin: Akad. Verl., 2006, S. 215-234, ISBN: 978-3-05-004052-3 INHALT: Die Geistes- und Sozialwissenschaften haben in den letzten drei Jahrzehnten ein Thema für sich entdeckt, das lange exklusiv zum Gegenstandsbereich der Naturwissenschaften gehörte: den Körper. In der feministischen Theorie ist der Körper als Geschlechtskörper schon immer Thema, ins Zentrum gerückt ist er ebenfalls in den 90er Jahren mit der Diskussion um Butlers performatives Verständnis von Geschlecht. Hier konkurrieren radikalkonstruktivistische und minimalessentialistische Auffassungen miteinander. Im Anschluss an die Arbeiten von Butler gibt es in der feministischen Theorie eine Auseinandersetzung um das Spannungsverhältnis zwischen Materialität und Konstruktion, denn mit der Auflösung von sex in gender entsteht die Tendenz, den materiellen Körper aus dem Blick zu verlieren. In diesem Zusammenhang ist die Philosophische Anthropologie von Helmuth Plessner fruchtbar, denn Plessner stellt mit der exzentrischen Positionalität eine Begrifflichkeit bereit, die einen solchen Mittelweg erlaubt. Die Differenzierung zwischen Körper und Leib im Anschluss an Helmuth Plessner stellt eine Möglichkeit dar, die geforderte Vermittlung zwischen einer Ebene der gesellschaftlichen Zurichtung und einer Ebene der Erfahrung und des Materiellen zu leisten, ohne einen Rest an Natürlichkeit beibehalten oder wieder einführen zu müssen. Im Sinne dieser begrifflichen Annäherung an "Körper" und "Leib" versucht der Beitrag, zwei zumeist getrennt voneinander verlaufende theoretische Ansätze, nämlich die phänomenologische Perspektive auf den Leib und die poststrukturalistische Perspektive auf den Körper, als miteinander verschränkt zu verstehen. (ICA2) [34-L] Jungwirth, Ingrid: Zum Identitätskurs in den Sozialwissenschaften: eine postkolonial und queer informierte Kritik an Georg H. Mead, Erik H. Erikson und Erving Goffman, (Sozialtheorie), Bielefeld: transcript Verl. 2007, 407 S., ISBN: 978-3-89942-571-0 INHALT: "Unter welchen Bedingungen wurde die 'Frage der Identität' zu einer akzeptablen mehr noch: dominanten - Problematisierungsweise sozialer Phänomene? In der diskursanalytischen Untersuchung wird die sozialwissenschaftliche Prägung der Begriffe Identität und Selbst in den Arbeiten von George H. Mead, Erik H. Erikson und Erving Goffman in Zusammenhang mit wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklungen und sozialen Bewegungsdiskursen in den USA rekonsturiert. Die Studie ist ein Beitrag zur Geschichte der Soziologie und zu den Gender Studies. Sie verankert feministische, queer und postkoloniale Theorien in Geschichte und Theorie der Sozialwissenschaften und präsentiert Diskursanalyse als ein wissenschaftsgeschichtliches Instrument." (Autorenreferat) [35-L] Kahlert, Heike: Soziale Gerechtigkeit, Konturen einer "guten Gesellschaft" und radikalpolitische Kritik: zum utopischen Realismus von Anthony Giddens, in: Ursula Degener, Beate Rosenzweig (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit : feministische Analysen und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 79-95, ISBN: 3-531-15055-3 (Standort: USB Köln (38)-34A2102) 50 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung INHALT: Die Autorin beschäftigt sich bei ihrer Reflexion der Chancen des sogenannten "Dritten Weges" zwischen Liberalismus und Egalitarismus mit dem utopischen Realismus von Anthony Giddens. Sie skizziert die sozialtheoretischen Grundlagen dieses Ansatzes und weist auf mögliche geschlechtertheoretische Anknüpfungspunkte hin. Die Gleichheit der Geschlechter stellt nach Giddens "das erste Prinzip der Demokratie" dar und die soziale Gerechtigkeit kann demzufolge als Inbegriff von Gleichheit gefasst werden. Giddens' Ausführungen münden in die Formulierung eines neuen Gesellschaftsvertrages, der - in Weiterführung seines Ansatzes - auch ein neuer Geschlechtervertrag ist. Die Freiheit zur Verwirklichung selbstbestimmter Ziele kann jedoch erst durch eine auf ökonomischer Umverteilung beruhende Chancengleichheit erreicht werden. Die Herstellung der "guten Gesellschaft" ist für Giddens schließlich auch eine Frage nach den konkreten Mitteln der "radikal-politischen Kritik", deren verschiedene Formen die Autorin abschließend im Rahmen des utopischen Realismus erörtert. (ICI2) [36-F] Katz, Christine, Dr.; Mayer, Marion, Dipl.-Soz.Päd.; Thiem, Anja, M.A.; Grüning, Juliane (Bearbeitung); Inden-Heinrich, Helga (Leitung): Gender Greenstreaming - Geschlechtergerechtigkeit im Natur- und Umweltschutz INHALT: Das Projekt baut auf Ergebnissen der Vorstudie "Gender Mainstreaming - Relevanz und Herausforderung für Naturschutz- und Umweltverbände" (Laufzeit Oktober 2002 bis Februar 2003) auf, welche die Universität Lüneburg im Auftrag des DNR durchgeführt hat. Im Rahmen eines Gender Mainstreaming Prozesses werden gemeinsam mit den Verbandsmitgliedern des DNR Ansätze und Möglichkeiten erarbeitet, Genderaspekte in die tägliche Arbeit zu integrieren. Zentrales Anliegen des Projektes ist der Anstoß bzw. die Begleitung von verbandseigenen und Verbände übergreifenden Aktivitäten sowie von Modellprojekten, in denen es um ein Sichtbarmachen von Genderaspekten und ihr Zusammendenken mit Umweltthemen geht. Die Sensibilisierung für die Geschlechterbezüge in der täglichen Arbeitsorganisation eröffnet strukturelle Innovationen und alternative Handlungsoptionen, die für die Entscheidungsprozesse der jeweiligen Organisation fruchtbar gemacht werden können. Auf diese Weise wird Gender zu einer Art Prüfkategorie, nach der die verbandsspezifischen Handlungsabläufe begutachtet und gestaltet werden können. Um den heterogenen Strukturen der Mitgliedsverbände und ihrer häufig basisdemokratischen Tradition gerecht werden zu können, geht es in dem Vorhaben auch um eine Ergänzung des Top-Down-Instrumentes durch Bottom-Up-Prinzipien. Das Konzept Gender Mainstreaming wurde 1997 auf europäischer Ebene im Amsterdamer Vertrag verankert, in dem alle Staaten der Europäischen Union sich verpflichteten, das Prinzip anzuwenden. Die Bundesrepublik Deutschland hat 1999 einen Kabinettsbeschluss verabschiedet, mit dem die Aufforderung an alle öffentlichen Organisationen und Institutionen erging, in jegliche Entscheidungsprozesse die Perspektive der Geschlechterverhältnisse zu integrieren. Gender Mainstreaming ist zunächst eine Strategie der Organisations- und Personalentwicklung für alle gesellschaftlichen Bereiche. Sie soll eine gleichberechtigte Teilhabe der Geschlechter in allen Phasen der Planung und Umsetzung von Projekten sichern und gleichzeitig die unterschiedlichen Fähigkeiten der Geschlechter für den Prozess verfügbar machen. Neben rechtlichen und politischen Vorgaben wird das Prinzip Gender Mainstreaming auch in die Mittelvergabe einbezogen. Bedeutende öffentliche Geldgeber prüfen inwieweit beantragte Projekt- und Forschungsvorhaben Themen mit einbinden, die auf Geschlechterverhältnisse fokussieren. Die Arbeit der Verbände erfolgt in einigen Bereichen in enger Anbindung an finanzielle Förderungen durch öffentliche Institutionen. Dies unterstreicht die Relevanz, die dem begonnenen Prozess zukommt: der Sensibilisierung für soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 51 verbandsspezifischen Hindernisse und Chancengleichheit verhindernde Strukturen, die Erarbeitung ihrer Lösungsmöglichkeiten sowie das Eröffnen neuer Inhalte, in dem Umweltthemen und Geschlechterfragen in Modellprojekten zusammengedacht und reflektiert werden. Neben der Begleitung und Unterstützung durch externe Experten/innen baut das Projekt vor allem auf eine aktive Beteiligung und Mitgestaltung seitens der unter dem Dachverband des DNR versammelten Verbände. Sie sind explizit dazu aufgefordert, sich aktiv in dem gemeinsamen Prozess einzubringen. Eine regelmäßige Berichterstattung wird in einem Newsletter über die Homepage des DNR erfolgen. Die erste Ausgabe erscheint im September 2004. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Entfällt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brouns, Ellen; Grüning, Juliane; Katz, Christine; Mayer, Marion; Mölders, Tanja: Gender Mainstreaming - Relevanz und Herausforderung für Natur- und Umweltschutzverbände. Vorstudie zur Erarbeitung von Grundlagen für ein umfassendes Gender Mainstreaming. Hrsg. vom Deutschen Naturschutzring. Bonn 2003.+++Fischer, Karin; Grüning, Juliane; Katz, Christine; Mayer, Marion; Thiem, Anja: Vielfältig, kooperativ, geschlechtergerecht. Natur- und Umweltschutzverbände auf dem Weg. Hrsg. vom Deutschen Naturschutzring. Bonn 2006.+++Fischer, Karin; Grüning, Juliane; Katz, Christine; Mayer, Marion; Thiem, Anja: Gender in Projektanträgen. Arbeitshilfe zur Beantwortung der Fragen zu geschlechterspezifischen Auswirkungen im Rahmen der Verbändeförderung des BMU/ UBA. Hrsg. vom Deutschen Naturschutzring. Bonn 2006.+++Grüning, Juliane: Ist der Naturschutz auf dem "Gender-Auge" blind? in: Rundbrief, 3- Forum Umwelt & Entwicklung. Gender und Nachhaltigkeit. Geschlechtergerechtigkeit als unerfüllte Aufgabe. Bonn 2004, S. 67.+++Grüning, Juliane; Fischer, Karin; Katz, Christine; Mayer, Marion; Thiem, Anja: Umwelt und Natur ge(nder)lesen, ge(nder)hört, ge(nder)sehen? Chancen geschlechtergerechter Öffentlichkeitsarbeit und gendersensibler Mediengestaltung im Natur- und Umweltschutz. Hrsg. vom Deutschen Naturschutzring. Bonn 2006.+++Grüning, Juliane; Thiem, Anja; Mayer, Marion: AG Frauen - Vielfältiger Auftakt - Weshalb eine Schnecke Gender Mainstreaming symbolisiert. in: Rundbrief, 1. Forum Umwelt & Entwicklung. 10 Jahre WTO. Kein Grund zum Feiern. Bonn 2005. S. 23.+++Katz, Christine: Mehr Gender in den Greenstream. in: Rundbrief, 3. Forum Umwelt & Entwicklung. Gender und Nachhaltigkeit. Geschlechtergerechtigkeit als unerfüllte Aufgabe. Bonn 2004, S. 8-10.+++Katz, Christine; Brouns, Ellen; Grüning, Juliane; Mayer, Marion; Mölders, Tanja: Geschlechteraspekte sehen und verstehen lernen. Gender Mainstreaming in Natur- und Umweltschutzorganisationen. in: Robin Wood Magazin, 2003, H. 78/3.03, S. 38-40.+++Katz, Christine; Mayer, Marion: Zwischen Sachzwang und Aufbruch: Natur- und Umweltschutzorganisationen go Gender Mainstreaming! in: Mauss, Bärbel; Petersen, Barbara (Hrsg.): NUT-Schriftenreihe, Bd. 11. 2006.+++Mayer, Marion; Fischer, Karin; Grüning, Juliane; Katz, Christine; Thiem, Anja: Gestaltung einer gendersensiblen Bildungs- und Gruppenarbeit in den Natur- und Umweltschutzverbänden. Herausgegeben vom Deutschen Naturschutzring. Bonn 2006.+++Mayer, Marion; Katz, Christine; Brouns, Ellen; Grüning, Juliane; Molders, Tanja (2003): Gender Mainstreaming für Organisationen im Bereich von Umwelt- und Naturschutz - Ansätze, Hindernisse, Herausforderungen. in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21, 2003, H. 1, S. 102-111. +++Mayer, Marion; Thiem, Anja: Gender Greenstreaming. in: punkt.um. Infodienst für Umwelt und Nachhaltigkeit, September 2005, S. 21.+++Mölders, Tanja; Brouns, Ellen; Grüning, Juliane; Katz, Christine; Mayer, Marion: Auf dem Weg zum Gender Greenstreaming"? in: Thematisierung von Geschlechterverhältnissen in Natur- und Umweltschutzverbänden. Politische Ökologie, Jg. 22, 2004, H. 87/88, S. 107 f.+++Thiem, Anja; Fischer, Karin; Grüning, Juliane; Katz, Christine; Mayer, Marion: Gender als Qualitätsmerkmal in der Organisation von Natur- und Umweltschutzverbänden. Hrsg. vom Deutschen Naturschutzring. Bonn 2006. +++ 52 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung Thiem, Anja; Grüning, Juliane; Mayer, Marion; Katz, Christine: Sex und Gender im Naturund Umweltschutz. in: DNR Deutschland-Rundbrief 05.05. Bonn 2005, S. 3. ARBEITSPAPIERE: Grüning, Juliane; Katz, Christine; Mayer, Marion; Thiem, Anja: Andere Einblicke bringen neue Aussichten. Geschlechtergerechtigkeit im Natur- und Umweltschutz. Dokumentation der Perspektivenwerkstatt am 26. Januar 2005 im Haus der Demokratie und Menschenrechte. Berlin 2005.+++Newsletter 1. Ausgabe, Menschen und Natur - Lebensvielfalt neu begreifen. in: Deutschland-Rundbrief 08.04, Bonn.+++Newsletter 2. Ausgabe, Von Gipfelstürmerinnen und der Qualifizierung von Ehrenamtlichen - Berichte aus den Verbänden. in: Deutschland-Rundbrief 11.04, Bonn.+++Newsletter 3. Ausgabe, Andere Einblicke bringen neue Aussichten. in: Deutschland-Rundbrief 12.04, Bonn.+++Newsletter 4. Ausgabe, Vielfältiger Auftakt bei der Perspektivenwerkstatt der Verbände. in: Deutschland-Rundbrief 03.05, Bonn.+++Newsletter 5. Ausgabe, Mehr Durchblick mit der Gender-Brille. in: DeutschlandRundbrief 07.05, Bonn.+++Newsletter 6. Ausgabe, Bildung für Nachhaltigkeit ohne Scheuklappen. in: Deutschland-Rundbrief 09.05, Bonn.+++Newsletter 7. Ausgabe, Vielfältig, kooperativ und offen? Beispiele für die Gestaltung der Zukunftsfähigkeit in den Natur- und Umweltschutzverbänden. in: Deutschland-Rundbrief 12.05/01.06, Bonn.+++Newsletter 8. Ausgabe, Die Zukunft gestalten - natürlich geschlechtergerecht! In: Deutschland-Rundbrief 04.06, Bonn.+++Newsletter 9110. Ausgabe, Natur- und Umweltschutzverbände auf dem Weg zu Geschlechtergerechtigkeit. in: Deutschland-Rundbrief 06.06, Bonn ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V. FINANZIERER: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit; Umweltbundesamt INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Umweltstrategien Fach Umweltplanung (Postfach 2440, 21314 Lüneburg) KONTAKT: Katz, Christine (Dr. Tel. 04131-78-2966, e-mail: [email protected]) [37-L] Klaus, Elisabeth; Röser, Jutta; Wischermann, Ulla: Frauen- und Geschlechterforschung: zum Gesellschaftsbezug der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, 2006, Sh. 5, S. 354-369 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag thematisiert die Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung innerhalb der deutschsprachigen Medienund Kommunikationswissenschaft und liefert eine Bestandsaufnahme ihrer wichtigsten Befunde und theoretischen Orientierungen. Die Ausdifferenzierung der Gender Studies in Gleichheitsansatz, Differenzansatz und (De) Konstruktivismus beinhaltet unterschiedliche Perspektiven und erkenntnistheoretische Positionen. Sie führte zu vielfältigen Forschungsfragen und schwerpunkten, in denen es längst nicht mehr um eine Nischenforschung 'von und über Frauen' geht, sondern um eine komplexe Analyse des 'Gendering' und 'Doing Gender' im Medienprozess sowie um eine Erhellung der Wechselwirkungen zwischen Ideologien, Denkmustern und sozialer Wirklichkeit. Mit dem abschließenden Blick auf Cultural Gender Studies wird aufgezeigt, dass und wie die kommunikationswissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung den wissenschaftlichen Kanon verändert und Innovationspotenziale für das Fach entfaltet." (Autorenreferat) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 53 [38-F] Klein, Thamar (Bearbeitung): Globalising body perceptions: legal, medical and political discourses on gender in South Africa INHALT: This study examines how globally circulating ideas and technologies of gender influence the way gender identities are shaped in South Africa. Particular interest will be given to identities which challenge male-female dichotomies. Topics of this interest include the translation of global (medical) technologies, practices and ideas into local forms, and vice vera; the legal mechanisms, policies, protocols, and rhetorical strategies of state and non-state actors to deal with the issues of gender identity; the economic, political and medical factors which constrain the ability of the concerned individuals to influence their legal sex status. There are three major aspects which will be addressed. One is to look at the way in which transgendered and intersexed persons make use - or not - of the available technologies and a second is to analyze the current gender concepts they live by. The third is to investigate the perception of their sexed bodies and gender by legal, medical and political stakeholders. Therefore transgendered and intersexed persons, medical practitioners, biomedical researchers as well as the personnel dealing with the issuing of legal documents will be at the centre of attention. South Africa has been chosen as research site for the reason that the biomedical etiology of transsexuality and the juridical situation of transsexual persons in this country have changed significantly in the past years. In 1996 South Africa became the first country to enshrine transsexual rights in its Constitution. In 2004 it became possible to apply for legal adjustment of one's sex description without genital surgery. Nevertheless, a report from a medical practitioner (traditional or biomedical specialist) is still mandatory. The ways in which these reports will be compiled and the extent to which the Department of Home Affairs will give credit to the different specialists needs to be looked at. In this respect the space between different medical fields (e.g. traditional, religious, and biomedical), the law and their perception of body, sex and gender will be examined in this study. The project will take into consideration not only medical and juridical aspects of sex/ gender alteration (and sex/ gender ambiguities respectively), but also historical concepts of body perception and gender awareness. Changing readings of e.g. masculinity, femininity, intersexuality, and transsexuality will be examined in different South African socio-cultural as well as historical contexts. Factors such as class, ethnicity, wealth, religion, culture, and health will be considered. This will provide a basis to analyse the malleability of sex and gender as well as cases when individual and subjective experiences defy cultural, legal and medical definitions. GEOGRAPHISCHER RAUM: South Africa ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung (Postfach 110351, 06017 Halle) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-2927-191, Fax: 0345-2927-202, e-mail: [email protected]) [39-L] Klesse, Christian: Heteronormativität und qualitative Forschung: methodische Überlegungen, in: Jutta Hartmann, Christian Klesse, Peter Wagenknecht, Bettina Fritzsche, Kristina Hackmann (Hrsg.): Heteronormativität : empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 35-51, ISBN: 978-3-531-14611-9 54 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung INHALT: Kritische Forschung zu Heterosexualität innerhalb des akademischen Feminismus hat eine Vielzahl empirischer Studien zu den geschlechtlich codierten Machtverhältnissen, die sich um institutionalisierte oder praktizierte Heterosexualitäten entwickeln, hervorgebracht. "Heteronormativität" ist in erster Linie ein machtanalytisches Konzept, das in politisierten Bewegungs- und Wissenschaftsdiskursen entstanden ist. Dieser Umstand hat wiederum einen tiefgreifenden Einfluss auf das in diesem Theoriekontext vorherrschende Verständnis wissenschaftlicher Forschung. Im vorliegenden Beitrag diskutiert der Autor einige der methodologischen und forschungsethischen Implikationen, die sich aus einer solchen Verortung des Heteronormativitätsbegriffes ergeben. Er kontextualisiert kritische Heteronormativitätsforschung dazu in aktuellen Methodenfragen der qualitativen empirischen Sozialforschung. Es wird davon ausgegangen, dass die kulturell fest verankerte Selbstverständlichkeit normativer Heterosexualität in empirischen Zugängen zu dieser Thematik eine (selbst-) reflexive methodische Herangehensweise erfordert. Dazu wird die Frage diskutiert, wie ein "heteronormativer Blick" auf das jeweilige Material - entgegen besserer Absicht - in Fragestellung, Forschungsdesign und methodischer Herangehensweise das Kritisierte wiederholt, wie dieser Blick aber auch bewusst gemacht, bearbeitet und/oder umgangen werden kann. Darüber hinaus weist der Autor darauf hin, dass eine kritische Selbstverortung der Forschenden eine wichtige Strategie bereitstellt, um sexuelle, ethnisierte, rassialisierte, kulturalistische oder klassenbezogene Zuschreibungen und stereotype Repräsentationen zu vermeiden. (ICA2) [40-L] Klesse, Christian: But if I was a man, they would think I'm a really big pervert!: bisexuelle Nichtmonogamie und postfeministischer Diskurs, in: Birgit Haas (Hrsg.): Der postfeministische Diskurs, Würzburg: Königshausen u. Neumann, 2006, S. 137-155, ISBN: 3-8260-3230-6 (Standort: UB Bonn(5)2006-9066) INHALT: Das Hauptanliegen der Autorin ist es aufzuzeigen, dass die Verneinung einer maßgeblichen Relevanz von Gender für bisexuelle nichtmonogame Lebenspraxis als Zeichen der Wirksamkeit postfeministischer Diskurse in bisexuellen Bewegungskontexten gelesen werden kann. Die Autorin verwendet den Begriff Postfeminismus in erster Linie als ein analytisches Konzept, um bestimmte Argumentationsweisen bisexueller Frauen und Männer über das Thema Geschlechterverhältnis und Nichtmonogamie zu fassen. Es wurden Interviews mit bisexuellen Frauen in Großbritannien zum Thema Nichtmonogamie durchgeführt. Die Autorin gelangt zu folgenden Ergebnissen. Viele Interviewte nehmen die bisexuelle und polyamoröse Szene in Großbritannien von der Kritik aus, dass es zwischen Männern und Frauen Unterschiede bezüglich ihrer sexuellen Freiheiten gäbe. Es wird davon ausgegangen, dass sich eine feministische Sexual- und Beziehungsethik nachhaltig in bestimmten subkulturellen Räumen verankert hat. Nur wenige argumentieren innerhalb eines Paradigmas, das einem politischen oder philosophischen Differenz-Postfeminismus zugerechnet werden könnte. (ICF) [41-L] Lettow, Susanne: Nach der Dekonstruktion: technowissenschaftlicher Antiessentialismus als Herausforderung feministischen Denkens, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 21/2006, Nr. 4, S. 15-22 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 55 INHALT: Als eine explizite Auseinandersetzung mit (de-)konstruktivistischen Positionen analysiert der Beitrag die Debatte um Essentialismus bzw. Antiessentialismus mit Blick auf die neuen Biotechnologien. Er konstatiert eine "unbehagliche Nähe" zwischen diesen einerseits und den Positionen einflussreicher postmoderner Denker wie Derrida, Lyotard, Guattari und Deleuze andererseits. Besonders die Informationstheorie und die Kybernetik, mit ihren Funktionen der Regelung, Steuerung und Kontrolle, waren von prägendem Einfluss auf die französischen Philosophen, die ihrerseits auch das gesellschaftliche Denken über Geschlechterverhältnisse beeinflussten. Es wird gezeigt, wie schon im Kontext der poststrukturalistischen Entwürfe der 1960er und 1970er Jahre die Pluralisierung von Geschlechtscharakteren und die Flexibilisierung von Geschlechterverhältnissen thematisiert und zum Teil auch begrüßt wurden. Gleichwohl sind diese Positionen nicht feministisch, insofern sie Macht- und Herrschaftsverhältnisse zwischen den Geschlechtern nicht zum Gegenstand machen. (UN) [42-L] Ludwig, Gundula: Gramscis Hegemonietheorie und die staatliche Produktion von vergeschlechtlichten Subjekten, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 49/2007, H. 2 = H. 270, S. 196-205 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Geschlecht und vergeschlechtlichte Subjektivität als Effekt von Machtverhältnissen begreifen zu wollen, stellt mehr als eineinhalb Jahrzehnte nach dem Erscheinen von Judith Butlers 'Gender Trouble' (1990) keine Überraschung mehr dar. Die Rolle des Staates in der Hervorbringung vergeschlechtlichter Subjektivierung sowie die Verknüpfung mit der Produktionsweise zu denken, fehlt bislang allerdings innerhalb feministischer Staatstheorie weitgehend. In diesem Zusammenhang möchte die Verfasserin Gramscis Gedanken zu Hegemonie und Staat für Vorschläge nutzen, die Lücke zu schließen. Dafür gibt die Verfasserin zunächst einen kursorischen Abriss feministischer staatstheoretischer Debatten." (Textauszug) [43-L] Madeker, Ellen: Pierre Bourdieu - Genderforschung aus herrschaftssoziologischer Perspektive, in: Daniela Wawra (Hrsg.): Genderforschung multidisziplinär, Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 67-84, ISBN: 978-3-631-55264-3 INHALT: Die Autorin gibt zunächst einen kurzen Überblick über das Werk Pierre Bourdieus und beleuchtet anschließend zentrale Fragestellungen seines Spätwerks. Ausgehend von der Verortung des Werks im konstruktivistischen Paradigma und einer Skizze des androzentristischen Weltbilds wird das Konzept des vergeschlechtlichten Habitus erläutert, in Bourdieus Theoriegebäude eingebettet und diskutiert. Daran anschließend werden die Implikationen einer "symbolischen" Herrschaft erhellt. Mit Überlegungen zu den gegenüber der Habitustheorie geäußerten Determinismusvorwürfen und einem Resümee, in dem die Autorin den großen Verdienst von Bourdieus Spätwerk aufzeigt, den noch heute gültigen universalen männlichen Macht- und Herrschaftsmechanismus analysiert zu haben, schließt der Artikel. (ICF) 56 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung [44-L] Meuser, Michael: Modernisierte Männlichkeit?: Kontinuitäten, Herausforderungen und Wandel männlicher Lebenslagen, in: Marie-Theres Wacker, Stefanie Rieger-Goertz (Hrsg.): Mannsbilder : kritische Männerforschung und theologische Frauenforschung im Gespräch, Münster: Lit Verl., 2006, S. 21-42, ISBN: 3-8258-9267-0 (Standort: UB Osnabrück(700)-5044045) INHALT: Der Beitrag reflektiert über Kontinuitäten, Veränderungen und neue Herausforderungen männlicher Lebenslagen als Forschungsfeld soziologischer men's studies. Beschrieben wird die Entstehung, Entwicklung und das Selbstverständnis dieses neuen Ansatzes, der die Machtfrage sowohl zwischen den Geschlechtern als auch innerhalb der eigenen (männlichen) Genusgruppe ins Zentrum stellt und den strukturellen sowie den biographischen Konstruktion von Männlichkeiten nachgeht. Die Basis des traditionellen Geschlechterverhältnisses bricht derzeit v.a. durch den Strukturwandel der Erwerbsarbeit weg, Männlichkeit verliert den Charakter der Selbstverständlichkeit und wird zur Gestaltungsaufgabe. Der Autor zeichnet diese Prozesse anhand empirischen Materials und anhand theoretischer Überlegungen nach. Einleitend werden zwei für diese Forschungsrichtung zentrale Begriffe erläutern: hegemoniale Männlichkeit und Homosozialität. Vor dem Hintergrund dieser Begriffe wird in gegenwartsdiagnostischer Perspektive der Blick auf Herausforderungen gerichtet, denen sich Männer gegenwärtig als Folge der Transformation der Geschlechterordnung und des Strukturwandels der Erwerbsarbeit gegenüber sehen. Abschließend wird erörtert, wie "Mann" sich in dem wachsenden Angebot medialer Männlichkeitsofferten orientieren kann. (ICA2) [45-L] Müller, Sabine Lucia; Schülting, Sabine (Hrsg.): Geschlechter-Revisionen: zur Zukunft von Feminismus und gender studies in den Kulturund Literaturwissenschaften, (Kulturwissenschaftliche Gender Studies, Bd. 9), Königstein: Helmer 2006, 269 S., ISBN: 978-3-89741-206-4 (Standort: USB Köln(38)-34A1292) INHALT: "Eine Bestandsaufnahme und kritische Revision der aktuellen Geschlechterforschung in den Literatur- und Kulturwissenschaften scheint geboten. Wie also sehen Kriterien für zukünftige Forschungsansätze aus? Eine Überprüfung und Problematisierung der theoretischen Prämissen und methodischen Verfahren der Geschlechterforschung steht im Mittelpunkt dieses Bandes mit wissenschaftshistorischer und wissenschaftskritischer Ausrichtung. Gefragt wird auch nach den Implikationen aktueller kultureller Entwicklungen für die Gender Studies: Verändern sich im Zuge neuer Medien und Reproduktionstechnologien die kulturellen Konstrukte von Männlichkeit und Weiblichkeit? Ist die Vorstellung von einem naturhaften Körper im Verschwinden begriffen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sabine Lucia Müller und Sabine Schülting: Einleitung (7-17); Elfi Bettinger: Changing Subjects - Women's Studies, Gender Studies und Virginia Woolf in The Hours (21-43); Ina Schabert: Gender Studies: die Wissenschaft der zwei Geschwindigkeiten (44-57); Sabine Schülting: Reading Sex Historically: Zu Problemen und Perspektiven der kulturhistorischen Gender Studies (58-74); Walter Erhart: Männlichkeitsforschung und das neue Unbehagen der Gender Studies (77-100); Renate Hof: Geschlechter(in)differenz: Einige Bemerkungen zur sozialen Konstruktion der 'Geschlechtervielfalt' (101-115); Franziska Rauchut: Wie queer ist queer? Folgen der Fixierung eines notwendig unbestimmten Begriffs (116-132); Ralph J. Poole: Wenn in 'tearooms' nicht mehr Damen verkehren: Deviante Raumordnungen und populäre Wissenschaft (133-161); Jeffrey Wallen: Sociable Robots und das Posthumane (165-189); Tanja Nusser: "I got you under my skin!" NeoPlug-Ins und aliene Gene. Codierungen von Geschlecht im Medium soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 57 Film - Einige Überlegungen zum Sci-Fi (190-213); Claudia Reiche: Zur 'Digitalen Szene' des Posthumanen - Eine antihumane Lesart am Beispiel von Schlachtfeldsimulation und Medientheorie (214-236). [46-F] Müller, Ursula, Prof.Dr.; Sauer, Birgit, Prof.Dr.; Uschakova, Walentina, Dr.; Stein-Redent, Rita, PD Dr. (Leitung): Gender studies in sociological education INHALT: keine Angaben METHODE: Methoden: Austausch von Studierenden und Lehrenden; workshops und Tagungen in den beteiligten Universitäten Bielefeld, Wien und St. Petersburg State University; Aufbau von Genderforschungsinfrastrukturen in Forschung und Lehre in St. Petersburg. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Tempus-Tacis-Programm INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE I Theorie und Geschichte der Soziologie Professur für Sozialwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Wien, Fak. für Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft (Universitätsstr. 7, 1010 Wien, Österreich); St. Petersburg State University (7-9 Universitetskaya nab., 199034 St. Petersburg, Rußland) KONTAKT: Müller, Ursula (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [47-L] Pieper, Marianne; Atzert, Thomas; Karakayali, Serhat; Tsianos, Vassilis (Hrsg.): Empire und die biopolitische Wende: die internationale Diskussion im Anschluss an Hardt und Negri, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2007, 316 S., ISBN: 978-3-593-37541-0 INHALT: "Empire von Michael Hardt und Antonio Negri ist eine scharfsinnige, aber auch heftig befehdete Analyse des modernen Kapitalismus und hat eine mitunter sehr polemisch geführte Debatte entfacht. Vor allem die von Hardt und Negri verwendeten Begriffe 'Biopolitik', 'Immanenz', 'Immaterielle Arbeit' und 'Multitude' bilden indes wichtige Anschlussstellen zum Weiterdenken in Philosophie und Sozialwissenschaften, über deren Möglichkeiten und Probleme die Autorinnen und Autoren dieses Bandes diskutieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marianne Pieper/ Thomas Atzert/ Serhat Karakayali/ Vassilis Tsianos: Einleitung (7-16); Antonio Negri: Zur gesellschaftlichen Ontologie: Materielle Arbeit, immaterielle Arbeit und Biopolitik (17-31); Paolo Virno: Multitude und das Prinzip der Individuation (3547); Rosi Braidotti: Die feministischen nomadischen Subjekte als Figur der Multitude (4966); Doreen Massey: Empire und Geographien der Verantwortung (67-84); Precarias a la deriva: Projekt und Methode einer 'militanten Untersuchung': Das Reflektieren der Multitude in actu (85-108); Marion von Osten: Irene ist Viele! Oder was die Produktivkräfte genannt wird (109-123); Encarnación Gutiérrez Rodrigues: 'Sexuelle Multitude' und prekäre Subjektivitäten - Queers, Prekarisierung und transnationaler Feminismus (125-139); Saskia Sassen: Die Re-Positionierung von Bürgerschaft (143-168); Yann Moulier Boutang: Europa, Autonomie der Migration, Biopolitik (169-178); Sandro Mezzadra: Kapitalismus, Migrationen, soziale Kämpfe (179-193); Sven Opitz/ Robert Matthies: Interferenzen der Souveränität (195-211); Marianne Pieper: Biopolitik - Die Umwendung eines Machtparadigmas: Immaterielle Arbeit und Prekarisierung (215-244); Judith Revel: Biopolitik (245-252); Maurizio Lazzarato: Leben und Lebendiges in der Kontrollgesellschaft (253-268); Isabell Lorey: Als das Leben in die 58 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung Politik eintrat (269-291); Marianne Pieper/ Thomas Atzert/ Serhat Karakayali/ Vassilis Tsianos: Empire und die biopolitische Wende (293-310). [48-L] Pieper, Marianne; Atzert, Thomas; Karakayali, Serhat; Tsianos, Vassilis: Empire und die biopolitische Wende, in: Marianne Pieper, Thomas Atzert, Serhat Karakayali, Vassilis Tsiano (Hrsg.): Empire und die biopolitische Wende : die internationale Diskussion im Anschluss an Hardt und Negri, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 293-310, ISBN: 978-3593-37541-0 INHALT: "Von den TheoretikerInnen des so genannten Postoperaismus, also der Strömung des kritischen Marxismus, der auch Hardt und Negri zugerechnet werden können, kommt der Vorschlag, die Dynamik des aktuellen Kapitalismus im Verhältnis von gesellschaftlicher Produktion und Biopolitik zu analysieren und sich dabei einer Reihe innovativer und auch vertrauter, jedoch in neue Zusammenhänge gestellter Konzepte - wie immaterielle Arbeit, General Intellect, Massenintellektualität, Biomacht - zu bedienen. Ausbeutung zielt heute, so die These, in erster Linie auf die Ausbeutung der Kooperationen immaterieller Arbeit. Um neue Formen und Visionen des Sozialen angesichts der gegenwärtig zu beobachtenden Transformationsprozesse genauer zu bestimmen, bedarf es innovativer theoretischer Konzepte und einer neuen Terminologie. Ein Wechsel des 'Standortes' und des 'Begriffsapparates' sind unausweichliche Konsequenzen. Das Buch 'Empire' ist damit auch eine theoriepolitische Intervention. Hardt und Negri unternehmen den Versuch, zeitdiagnostische Zustandsbeschreibungen des globalen Kapitalismus mit dem Entwurf einer avancierten Gesellschaftstheorie und der Vision eines widerständigen, rebellischen und emanzipatorischen Potenzials zu verbinden." (Autorenreferat) [49-L] Rubin, Gayle: Der Frauentausch: zur "politischen Ökonomie" von Geschlecht, in: Gabriele Dietze, Sabine Hark (Hrsg.): Gender kontrovers : Genealogien und Grenzen einer Kategorie, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 69-122, ISBN: 978-3-89741-215-6 (Standort: SB München(12)-2007.3706) INHALT: Der grundlegende Text zur Kategorie Gender nutzt diesen, um über die analytische Figur Sex/Gender-System die transkulturell feststellbare Unterdrückung der Frau zu entnaturalisieren. Sich auf die strukturale Anthropologie von L. Strauss und seine Erforschung der Verwandtschaftssysteme berufend, diagnostiziert die Autorin, dass das Inzesttabu eigentlich ein Heiratsgebot ist, um über Frauentausch Verwandtschaft und Frieden zu stiften. Über eine kritische Lektüre der Psychoanalyse Freuds und Lacans wird entfaltet, wie diese Verdinglichung von Frauen zu Objekten männlicher Kommunikation in die Psychogeschichte der Familie eingeschrieben wird. Nach Ansicht der Verfasserin reproduzieren Gesellschaften in je unterschiedlichen Sex/Gender-Systemen Machtasymmetrien, eine gesellschaftliche Trennung der Geschlechter und obligatorische Heterosexualität. Indem Gender hier analytisch eingesetzt wird, ist diese Struktur sowohl erkennbar als auch über den Begriff selbst problematisierbar. Eine Revolution dieser Machtverhältnisse wäre demnach in der Utopie einer genderless Gesellschaft anzudenken. (ICG2) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 59 [50-L] Sabisch, Katja: Lyotard's Lippenstift: politische Philosophie und feministische Strategie im Widerstreit, in: Birgit Haas (Hrsg.): Der postfeministische Diskurs, Würzburg: Königshausen u. Neumann, 2006, S. 239-252, ISBN: 3-8260-3230-6 (Standort: UB Bonn(5)-2006-9066) INHALT: Nach Lyotard führen die "Großen Erzählungen" des Funktionalismus letztlich zu Terror und Vernichtung, weil sie sich auf einem Herrschaftsanspruch über die Gesellschaft gründen, der auf Negation der Heterogenität basiert. Im Kontext der neuen Frauenbewegung wurden die "Großen Erzählungen" als Große Erzählungen über den Mann entlarvt. Nach Meinung der Autorin basiert jedoch auch die Große Erzählung über die Frau auf dem Verlangen nach einer einheitlichen und totalisierenden Wahrheit, da durch die ausschließliche Orientierung an politischen und theoretischen Konzepten, die Sexismus als Hauptwiderspruch und alle anderen Unterdrückungsmomente als Nebenwiderspruch stilisiert, die feministische Hegemonie entworfen wird. Die Autorin widmet sich weiterhin der "riot grrrl-Bewegung", die aus der amerikanischen Hardcore- und Punk-Szene hervor gegangen ist. Sie sieht diese Bewegung als postkoloniale Bewegung, da sie zum einen eine politische Öffnung des feministischen Subjektes fordert, indem sie sich offensiv für eine Mädchenidentität einsetzt. Zum anderen reflektiert sie diese Identitätenpolitik und praktiziert einen strategischen Essentialismus, um Ausschluss und Subsumption zu vermeiden. (ICF) [51-L] Sauer, Birgit: Politik der Gefühle - Gefühle der Politik: eine geschlechtssensible Perspektive zur GefühlsWissens-Ordnung der Moderne, in: Sabine Ammon, Corinna Heineke, Kirsten Selbmann (Hrsg.): Wissen in Bewegung : Vielfalt und Hegemonie in der Wissensgesellschaft, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2007, S. 181-199, ISBN: 978-3-938808-30-6 INHALT: "Die Autorin möchte Gefühl als einen geschlechterkritischen Begriff der Politikwissenschaft handhabbar machen und "emotionale Wissensformen" als Grundlage sozialen und politischen Handelns rehabilitieren. Gefühle sind Formen gesellschaftlichen Wissens. Sie sind Symbolisierungen und mithin nur in gesellschaftlicher Interaktion zugänglich und entstanden. Auch Politik basiert auf Gefühlen - als Form der Kognition, des Wissens, der Motivation und des Handelns. Eine geschlechterkritische ‚Politologie der Gefühle' sollte damit beginnen, die historisch-politische Hergestelltheit von Gefühlen in modernen Gesellschaften und ihre Codiertheit zu de- bzw. rekonstruieren. Diese Perspektive impliziert die Doppelfrage: Wie kreieren Gefühle den Raum des Politischen, und wie reguliert Politik Gefühle und macht sie nutzbar? Und: Inwieweit bedingen sich Gefühle und Wissensbestände in politischen Prozessen?" (Autorenreferat) [52-L] Schlüter, Anne; Faulstich-Wieland, Hannelore: Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft - Inspirationen und Modifikationen durch Pierre Bourdieu, in: Barbara Friebertshäuser, Markus Rieger-Ladich, Lothar Wigger (Hrsg.): Reflexive Erziehungswissenschaft : Forschungsperspektiven im Anschluss an Pierre Bourdieu, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 213-229, ISBN: 3-531-14813-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/8315) 60 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung INHALT: Der Aufsatz zum pädagogischen Forschungsbereich der reflexiven Erziehungswissenschaft beschäftigt sich mit dem Beitrag von Pierre Bourdieu zur Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung. Für die eher sozialwissenschaftlich orientierten Frauen- und Genderforscherinnen stellt Bourdieus Werk eine Herausforderung dar. Dies wird im ersten Abschnitt an den Debatten über die Sozialisationsforschung gezeigt. Bourdieus Habitusbegriff bietet hier eine grundlegende Bereicherung, während seine Analyse männlicher Herrschaft kontrovers diskutiert wird. Der zweite Abschnitt beleuchtet, inwiefern die 'Illusion der Chancengleichheit' von Bourdieu/Passeron (1971) Untersuchungen des Zusammenhangs von sozialer Herkunftskultur, Geschlecht und ungleichen Bildungs-, Studien-, Studienfach- und Berufschancen inspiriert. Frauen- und Geschlechterforscherinnen nutzen das Analyseinstrument vor allem zur Erforschung des Weiterwirkens der sozialen Herkunft in die Hochschule hinein sowie allgemeiner für Antworten auf die Frage nach der Reproduktion von Geschlechterverhältnissen im Wissenschaftsbetrieb. Im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Genderforschung, die sich mit schulischen und außerschulischen Arbeitsfeldern befasst, existieren bis heute wenige empirische Untersuchungen, die explizit mit dem Bourdieuschen Theorieansatz arbeiten. Dennoch lassen sich hierzu im dritten Abschnitt drei Studien vorstellen, die Bourdieus Denkwerkzeuge in diesem Kontext gewinnbringend einsetzen. Die Forschungsprojekte untersuchen (1) die Heterogenität im Schulalltag, (2) Männlichkeiten im gymnasialen Alltag sowie (3) Mädchen in einem Jugendverband. Abschließend lässt sich für die Frauen- und Geschlechterforschung fragen, ob und welche Modifikationen notwendig sind, um Bourdieus Ansätze stärker in erziehungswissenschaftliche Kontexte einzubringen. (ICG2) [53-F] Schröder, Anke, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Zibell, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung): Gender Mainstreaming in der räumlichen Stadtentwicklung - Handlungsstrategie für Kommunen auf eine veränderte Wohnraumnachfrage (Arbeitstitel) INHALT: Das Dissertationsvorhaben beschäftigt sich mit der Verknüpfung von Gender Mainstreaming und sozialem Wandel und deren Auswirkungen auf das Wohnen, dabei stehen Themen im Vordergrund, die von der Nachfrageorientierung bis zur Bestsandsanpassung reichen. Im Fokus stehen Potentiale und Chancen für eine Veränderung im Sinne des GM. GM ist ein Instrument zur Herstellung von Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern. Sie betrachtet unterschiedliche Lebensformen und bietet einen methodisch genderdifferenzierten Ansatz zur nachfrageorientierten Analyse und Projektentwicklung. Ausgangspunkt: Unterschiedlich stark abnehmende, zum Teil stagnierende und in prosperierenden Teilräume auch wachsende Bevölkerungszahlen führen zu regionalen Disparitäten, die differenzierte Handlungsstrategien erfordern. Zusätzlich führen die Auswirkungen des sozialen Wandels zu einer veränderten Wohnraumnachfrage und erfordern somit neue Angebotsstrukturen. Eine weitere Veränderung wird mit dem verstärkten Verkauf von Wohnungsbeständen auf die Kommunen zukommen. Hierbei wird die verlässliche Partnerschaft von Kommunen mit Wohnungsunternehmen an Bedeutung gewinnen. Vorgehen: In der Arbeit geht es um die Evaluierung und Darstellung von Gender Aktivitäten im Bereich Wohnungsbau in zwei bundesdeutschen Städten: Hannover (Niedersachsen) und Dortmund (Nordrhein-Westfalen) und u.a. um die Darstellung bisheriger Strategien zur Stabilisierung von Nachbarschaften. Als Querschnittsthema hat Gender Mainstreaming Auswirkungen auf allen Ebenen, somit ist der Untersuchungsfokus auf drei Ebenen gerichtet, die bei der Planung und Entwicklung neuer baulicher Maßnahmen relevant sind. Produktkriterien: Materielle Kriterien im Projekt, Umsetzung der Geschlechtergerechtigkeit in konkrete Objekte und Planwerke auf unterschiedlichen Maßstabs- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 61 ebenen. Prozesskriterien: Gestaltung von Verfahrens- und Beteiligungsformen, Partizipation, Runde Tische, Einbezug externer Gender-Expertisen. Strukturkriterien: Entscheidungsstrukturen, Organisations- und Personalausstattung und -entwicklung, Verbindlich- und Verantwortlichkeiten zur Umsetzung von GMB. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Methoden der empirischen Sozialforschung werden den Verlauf der Arbeit maßgeblich bestimmen. Eine breit angelegte Literaturrecherche zu den Themen Gender Mainstreaming in der Planung und die räumlichen Auswirkungen des sozialen Wandels sowie aktuelle Wohnungsmarktentwicklungen wird die Grundlagen für die Arbeit schaffen. In zwei ausgewählten Kommunen in Deutschland werden in einem ersten Schritt geschlechterdifferenzierte Praktiken und geschlechterdifferenzierte Kriterien dargestellt und wohnungsrelevante Veränderungen aufgezeigt. Durch Expertlnneninterviews auf kommunaler Ebene und in der Wohnungswirtschaft werden die Chancen der Gender Mainstreaming Strategie herausgefiltert, die auch zum Ausbau verlässlicher Partnerschaften zwischen den Akteurinnen führen können. Übertragbare Handlungsstrategien sollen im Laufe des Prozesses erarbeitet und dargestellt werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. ART: Dissertation BEGINN: 2004-02 ENDE: 2009-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hannover, Fak. für Architektur und Landschaft, Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser Str. 8, 30419 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-762-3270, e-mail: [email protected]) [54-L] Tauss, Ulrike: Tabu und Menstruation: Diskursanalyse des spirituellen Ökofeminismus, Wien: Turia & Kant 2006, 189 S., ISBN: 3-85132-429-3 (Standort: SB München(12)-2006.57563) INHALT: "Das gesellschaftliche Tabu um die weibliche Menstruation zeigt sich unter anderem daran, dass sie idealisiert wird. Die Autorin setzt sich mit bestimmten Strömungen des Feminismus auseinander, die als spiritueller Ökofeminismus zusammengefasst werden können. Diese stellen ein 'Zurück zur Natur' in den Vordergrund und nehmen damit das Tabu um die Menstruation in Angriff. Die Menstruation als das eigentlich Weibliche wird in Form von Riten und anderen Praktiken entnaturalisiert, spiritualisiert und damit vorgeblich der Verdrängung und Tabuisierung entrissen. Die Autorin dekonstruiert diesen Weg des Feminismus mit diskursanalytischen Mitteln und geht der Frage nach, inwieweit diese 'Enttabuisierung' der Menstruation durch ihre Rückgriffe auf vermeintlich uralte Bilder von der Frau die weibliche Identität mit neuen Tabuisierungen und Sprachlosigkeiten belegt." (Autorenreferat) [55-L] Villa, Paula-Irene: Pluralisierung, Unordnung, Verwerfung: Geschlechtertheoretische Anschlüsse an Bauman, in: Matthias Junge, Thomas Kron (Hrsg.) - 2., erw. Aufl.: Zygmunt Bauman : Soziologie zwischen Postmoderne und Ethik und Gegenwartsdiagnose, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 447-473, ISBN: 978-3-531-15000-0 62 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung INHALT: Die Autorin möchte mit ihren Ausführungen produktive Verbindungslinien zwischen dem feministischen bzw. geschlechtertheoretischen Denken einerseits und den Positionen Zgymunt Baumans andererseits herstellen. Sie untersucht anhand einiger ausgewählter Kernbegriffe, wie z.B. Pluralisierung, (Un-) Ordnung und (ambivalente) Verwerfungen, die Schnittmengen, anhand derer sich Chancen und Grenzen eines produktiven Dialogs zwischen Baumans Überlegungen und der feministischen Geschlechtertheorie bestimmen lassen. Obwohl eine Vernachlässigung der Kategorie Geschlecht sowie einige problematische Ausführungen in Bezug auf sexualisierte Gewalt festzustellen sind, weist das Denken Baumans nach Ansicht der Autorin einige interessante Berührungspunkte mit postmodernen und poststrukturalistischen Geschlechtertheorien auf. Diese betreffen zunächst die Anerkennung und produktive Bezugnahme auf den Pluralismus als irreduziblen Bestandteil sozialer und kultureller Konstellationen. Daran schließt sich eine auf allen Ebenen relevante herrschaftskritische Analyse modernen Ordnungsdenkens an. Darüber hinaus ist die Produktion von Verwerfungen und Ausschlüssen, die die Ordnung selbst unausweichlich einholen, ein gemeinsames Kernthema bei Bauman und einigen feministischen Positionen. Die skizzierten Konvergenzen und Anschlussstellen bieten daher eine Fülle an weiterführenden Fragen und Denkanstößen. (ICI2) [56-L] Vogel, Ulrike: Meilensteine der Frauen- und Geschlechterforschung: Originaltexte mit Erläuterungen zur Entwicklung in der Bundesrepublik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 226 S., ISBN: 978-3-531-15204-2 INHALT: "Diese Einführung bietet einen Überblick über ca. 30 Jahre Entwicklung der Frauenund Geschlechterforschung in der Bundesrepublik. Für diesen Wissenschaftsbereich, der seinen Impetus der Frauenbewegung verdankt, ist die enge Wechselbeziehung zwischen theoretischen Entwürfen, Methoden und empirischen Befunden kennzeichnend. Umso wichtiger ist es, Einblicke in die fortlaufende Differenzierung der verschiedenen Forschungsansätze zu gewinnen. Auszüge aus Originaltexten werden eingeleitet durch Erläuterungen mit weiteren Literaturhinweisen. Dieses Lehrbuch eignet sich für Studierende sowie für Lehrende zur Unterstützung von Lehrveranstaltungen, aber auch für interessierte Laien." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ute Gerhard: Frausein und Feminismus: Über die Möglichkeiten politischen Handelns von Frauen - Auszüge (22-28); Sigrid Metz-Gockel: Spiegelungen und Verwerfungen. Das Geschlecht aus der Sicht der Frauenforschung - Auszüge (29-34); Regina BeckerSchmidt/Gudrun-Axeli Knapp: Einleitung. In: Becker-Schmidt/Knapp (Hg.): Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften - Auszüge (35-42); Karin Hausen: Die Polarisierung der 'Geschlechtscharaktere'. Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbsund Familienleben - Auszüge (47-52); Maria Mies: Hausfrauisierung, Globalisierung, Subsistenzperspektive - Auszüge (53-62); Gertrud Nunner-Winkler: Gibt es eine weibliche Moral? - Auszüge (66-72); Elisabeth Beck-Gernsheim: Männerrolle, Frauenrolle - aber was steckt dahinter? Soziologische Perspektiven zur Arbeitsteilung und Fähigkeitsdifferenzierung zwischen den Geschlechtern - Auszüge (73-80); Regina Becker-Schmidt: Widerspruch und Ambivalenz. Konflikterfahrung als Schritt zur Emanzipation - Auszüge (87-93); GudrunAxeli Knapp: Kein Abschied von Geschlecht. Thesen zur Grundlagendiskussion in der Frauen- und Geschlechterforschung - Auszüge (94-98); Lothar Böhnisch: Körperlichkeit und Hegemonialität - Zur Neuverortung des Mannseins in der segmentierten Arbeitsgesellschaft Auszüge (99-105); Helga Krüger: Territorien - Zur Konzeptualisierung eines Bindeglieds soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 63 zwischen Sozialisation und Sozialstruktur - Auszüge (106-111); Beate Krais: Die feministische Debatte und die Soziologie Pierre Bourdieus: eine Wahlverwandtschaft - Auszüge (112119); Ilse Lenz: Geschlechtssymetrische Gesellschaften. Neue Ansätze nach der Matriarchatsdebatte - Auszüge (120-127); Irene Dölling: Aufschwung nach der Wende - Frauenforschung in der DDR und in den neuen Bundesländern - Auszüge (128-138); Hildegard Maria Nickel: Vom Umgang mit Differenzen - Auszüge (139-145); Carol Hagemann-White: Was bedeutet 'Geschlecht' in der Frauenforschung? Ein Blick zurück und ein Entwurf für heute Auszüge (151-158); Regine Gildemeister/Angelika Wetterer: Wie Geschlechter gemacht werden. Die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit und ihre Reifizierung in der Frauenforschung -Auszüge als Zitate (159-168); Regine Gildemeister: Soziale Konstruktion von Geschlecht. Fallen, Missverständnisse und Erträge einer Debatte - Auszüge als Zitate (169-177); Andrea Maihofer: Geschlecht als soziale Konstruktion - eine Zwischenbetrachtung -Auszüge (178-185); Michael Meuser: Hegemoniale Männlichkeit - Überlegungen zur Leitkategorie der Men's Studies - Auszüge (186-193); Andrea Bührmann: Das authentische Geschlecht. Die Sexualitätsdebatte der Neuen Frauenbewegung und die Foucaultsche Machtanalyse - Auszüge (194-200); Bettina Dausien: 'Geschlechtsspezifische Sozialisation' - Konstruktiv(istisch)e Ideen zu Karriere und Kritik eines Konzepts - Auszüge (201-208). [57-L] Wacker, Marie-Theres; Rieger-Goertz, Stefanie (Hrsg.): Mannsbilder: kritische Männerforschung und theologische Frauenforschung im Gespräch, (Theologische Frauenforschung in Europa, Bd. 21), Berlin: Lit Verl. 2006, 389 S., ISBN: 3-82589267-0 (Standort: UB Osnabrück(700)-5044045) INHALT: "Männerforschung leistet einen Beitrag innerhalb des Gesamtbildes der Geschlechterverhältnisse, das im Blickpunkt aktueller Forschungen von gender studies steht. Der vorliegende Band sucht erstmals Kritische Männerforschung und Theologische Frauenforschung in ein Gespräch zu bringen. Ansätze aus verschiedenen theologischen Disziplinen und kirchlichen Praxisfeldern bieten neben Beiträgen aus soziologischer, pädagogischer und philosophischer Perspektive ein facettenreiches Spektrum." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Michael Meuser: Modernisierte Männlichkeit? Kontinuitäten, Herausforderungen und Wandel männlicher Lebenslagen (21-42); Rainer Volz: Studie: Männer im Aufbruch. Männliche Identitäten, Rollenbilder und Geschlechterverhältnisse (43-64); Jürgen Ebach: Elija. Ein biblisches Mannsbild (65-91); Marie-Theres Wacker: Wann ist der Mann ein Mann? Oder: Geschlechterdisput vom Paradiese her (93-114); Martin Weiß-Flache: Männerleben zwischen Gnade und Ungnade. Grundlagen und Perspektiven einer befreienden Männerpastoral (115134); Kerstin Söderblom, Michael Brinkschröder: Andere Anrufungen. Lesbische und schwule Theologien im Dialog (135-158); Josef Früchtl: "... und räche und vergib unsere Schuld" Negative Theologie und patriarchaler Feminismus bei Clint Eastwood (159-177); Markus Rieger-Ladich: Militärische Initiationsriten, männliche Identität und symbolische Gewalt: Auf Spurensuche in James Salters "Verbrannte Tage" (179-199); Stefanie Rieger-Goertz: Wie man Mädchen und Jungen bildet. Über die Praxis im Kindergarten und im Übergang zur Grundschule (201-222); Birgit Springer, Miguel Schütz: "Ein Fall für zwei" Die Zweiverbandlichkeit der J-GCL als Chance für Geschlechtergerechtigkeit (223-235); Markus Hofer: Glauben Männder anders? (237-246); Hans Prömper: Vom vergessenen Geschlecht zur Männer in der kirchlichen Erwachsenenbildung (247-268); Ulrike Gentner: Männliches und Weibliches in Balance? (259-268); Gendertrainings - Erfahrungen, Herausforderungen, Benefit (269-283); Andreas Ruffing: Ermutigung zum Mannsein. Männerbild und Männerarbeit in 64 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung der Sicht der bischöflichen Richtlinien für die Männerseelsorge (285-297); Herbert Ulonska: Sexualisierte Gewalt im Kontext kritischer Priester- und Pfarrerforschung (299-343); Christa Schnabl, Erich Lehner: Perspektiven für eine geschlechterbewusste Theologie. Bündelung und Ausblick (345-382). [58-L] Wagenknecht, Peter: Was ist Heteronormativität?: zu Geschichte und Gehalt des Begriffs, in: Jutta Hartmann, Christian Klesse, Peter Wagenknecht, Bettina Fritzsche, Kristina Hackmann (Hrsg.): Heteronormativität : empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 17-34, ISBN: 978-3-531-14611-9 INHALT: Der Beitrag rekonstruiert die Entwicklung des Konzepts "Heteronormativität" in verschiedenen theoretischen und analytischen Traditionen. Die Idee heterosexueller Zweigeschlechtlichkeit fungiert als eine apriorische Kategorie der Interpretation, welche Subjektivität, Lebenspraxis, die symbolische Ordnung und die gesellschaftliche Organisation reguliert. Heteronormativität resultiert in einem gesellschaftlichen Zwang zu bestimmten Identifizierungen und beschreibt die Grenzen der Intelligibilität menschlicher Subjektivität und Körperlichkeit. Der Autor rekonstruiert die Genese einer heteronormativitätskritischen Perspektive in feministischer und queerer Theoriebildung und in der Geschichte lesbisch-schwuler und feministischer Bewegungsgeschichte. Darüber hinaus befasst sich der Beitrag mit dem Einfluss psychoanalytischer, diskursanalytischer und marxistischer Ideen auf die gegenwärtige Heteronormativitätsdebatte. Konkrete Strategien der Destabilisierung heteronormativer Regime bestehen vor allem in einer Kritik der Repräsentation im Sinne einer Intervention in die symbolische Ordnung oder in Kämpfen um eine grundlegende Veränderung der Verfasstheit des Gemeinwesens, die auch Auswirkungen auf die Verteilung von und den Zugriff auf Ressourcen hat. Heteronormativität ist sämtlichen gesellschaftlichen Verhältnissen eingeschrieben; auch Rassismus und Klassenverhältnisse sind heteronormativ geprägt und prägen ihrerseits die kulturellen Bilder und konkreten Praxen heteronormer Zweigeschlechtlichkeit. (ICA2) [59-L] Wetterer, Angelika: Von der Frauen- zur Geschlechterforschung?: Ausdifferenzierungen und Perspektivenwechsel, in: Ilse Hartmann-Tews, Bettina Rulofs (Hrsg.): Handbuch Sport und Geschlecht, Schorndorf: Hofmann, 2006, S. 14-25, ISBN: 978-3-7780-4580-0 INHALT: Die Geschichte der Frauen- und Geschlechterforschung wird heute in der Regel als Entwicklung von der Frauen- zur Geschlechterforschung dargestellt, die teils als sukzessive Erweiterung des Forschungsgegenstandes, teils als grundlegender Paradigmenwechsel verstanden wird. Demgegenüber zeigt der Beitrag, dass bereits die frühe Frauenforschung ihrem Programm nach Geschlechterforschung gewesen ist und dass in den Veränderungen, die mit der Ausarbeitung dieses Programms verbunden waren, grundlegende Kontinuitäten bewahrt wurden. Die kontinuierlichen Veränderungen die auch für die Sportwissenschaften von großer Bedeutung sind, werden in zwei Schritten rekonstruiert: (1) als Ausdifferenzierungen des begrifflich-analytischen Instrumentariums, der Forschungsfelder sowie der Fragerichtungen und (2) als Perspektivenwechsel in den theoretischen Grundorientierungen, die mit den Stichworten Differenz, Differenzierung, Hierarchie und Konstruktion verbunden sind. Da der soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung 65 Sport eine soziale Praxis ist, in der der Körper eine zentrale Rolle spielt, liegt hier die Naturalisierung sozialer Differenzierung besonders nahe. Die Geschlechterforschung ist hier deshalb in spezifischer Weise mit dem Problem befasst, die in ihrem Gegenstand angelegten Naturalisierungen nicht in der wissenschaftlichen Rekonstruktion noch einmal zu reproduzieren. (ICG2) [60-L] Wittmann, Veronika: Gender und die Millennium-Entwicklungsziele: 'Empowerment' ohne Veränderung der Machtstrukturen?, in: Franz Nuscheler, Michele Roth (Hrsg.): Die Millenium-Entwicklungsziele : entwicklungspolitischer Königsweg oder nur ein Irrweg?, Berlin: J. H. W. Dietz Nachf., 2006, S. 173-192, ISBN: 978-3-8012-0364-1 INHALT: Der Verfasser verweist auf empirische Nachweise dafür, dass in Afrika good governance die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit positiv beeinflusst und in einer engen Wechselwirkung mit der Anfälligkeit für Gewaltkonflikte steht. Eine Erfolge versprechende Armutsbekämpfung setzt die Überwindung schlechter Regierungsführung, die Bekämpfung der Korruption und die Herstellung rechtsstaatlicher Verhältnisse voraus. Erst dann können externe Subsidien zur Verwirklichung der Millenium-Entwicklungsziele beitragen. Es wird argumentiert, dass die Finanzierungsfrage nicht den 'strategischen Knackpunkt' bei der Umsetzung der Millenium-Entwicklungsziele darstellt. Es geht nicht um mehr Geld, sondern um einen zielgerichteten Einsatz des bereits verfügbaren Geldes - sowohl auf Seiten der Gebergemeinschaft als auch auf Seiten der Zielländer. (ICG2) 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [61-L] Bacchi, Carol: Approaches to gender mainstreaming: what's the problem (represented to be)?, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 21/2006, Nr. 4, S. 4-14 INHALT: Mit der Frage "What's the problem represented to be?" stellt die Autorin den von ihr entwickelten gleichnamigen Ansatz vor, der eine qualitative Methode zur Analyse von politischen Maßnahmen wie dem Gender Mainstreaming bezeichnet. Dabei untersucht der "What's the problem to be"-Ansatz nicht nur die Art und Weise, wie die beruflichen Probleme der Frauen im jeweiligen Programm repräsentiert werden, sondern auch, welche unterschwelligen Vorannahmen darin enthalten sind und welche Auswirkungen durch die spezifische Repräsentation des Problems zu erwarten sind. In diesem Zusammenhang plädiert der Beitrag für eine Betrachtungsweise, die Gender nicht als kulturellen Aspekt versteht, der Menschen in eine binäre Geschlechterlogik zwängt, sondern als einen in Machtbeziehungen eingebetteten politischen Prozess. Der Ansatz reicht über feministische Belange hinaus und ist auf viele Formen der Problem-Repräsentation anwendbar. (UN) 66 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [62-L] Benzer, Sabine (Hrsg.): Creating the change: Beiträge zu Theorie und Praxis von Frauenförder- und Gleichbehandlungsmaßnahmen im Kulturbereich, Wien: Turia & Kant 2006, 237 S., ISBN: 3-85132-441-2 (Standort: SB München(12)-2006.58590) INHALT: "Sind Posten oder Preise zu vergeben, haben Frauen selbst bei gleicher oder gar besserer Qualität ihrer Arbeit immer noch allzu oft das Nachsehen. Das ist auch im Kulturbereich so. Dazu wurden von Theoretikerinnen bereits die grundlegenden Fragen aufgeworfen, und diese wurden auch von Männern aufgegriffen. Dennoch hat sich nicht viel an der Situation geändert. In Vorarlberg hat die Autorin daher ein Projekt durchgeführt, das der grundlegenden Problematik nachging. Ziel war es, einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Situation der Frauen in Kulturinstitutionen bzw. kulturell freischaffender Frauen zu entwickeln, der sich zunächst konkret auf Vorarlberg bezieht, aber zugleich verallgemeinerbar ist. In Workshops und begleitenden Vorträgen wurden Bestandsaufnahmen und Maßnahmen diskutiert. Die folgenden Beiträge geben die dabei gehaltenen Vorträge und Diskussionsergebnisse wieder." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christina von Braun: Frauen im öffentlichen Raum (13-34); Yvonne P. Doderer: Other Looks - Feministische Interventionen im künstlerischen und kulturellen Feld (35-55); Hito Steyerl: Globaler Feminismus (56-61); Eveline Kilian: Gender und Transgender in der Literaturwissenschaft (62-82); Yo Taubert: GO DRAG! GenderQueer - Voices from beyond the sexual binary (83-103); Johanna Schaffer: Antirassistische feministische Repräsentationskritik (104-113); Gerda Haas: Geschlechtersensible Kunstvermittlung - Aspekte der Selbstdarstellung von bildenden Künstlerinnen im 20. Jahrhundert (114-125); Silvia Eiblmayr: Split Reality, Facing a Family, Body Sign Action. Drei frühe Arbeiten von Valie Export (126-135); Stella Rollig: "Auf Flößen arbeiten" (Interview) (136-140); Rubia Salgado: Antirassistische und feministische Kulturarbeit aus der Perspektive einer Migrantinnenorganisation (141-145); Gabriele Heidecker: FIFTITU%-Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur (148-167); Andrea Mayer-Edoloeyi: Arbeit, soziale Absicherung und Professionalisierung für Frauen im Kunst- und Kulturbereich (168-173); Juliana Alton: Grundeinkommen - eine Alternative zur Sozialbürokratie? (174-181); Erika Kronabitter: Endgültige Anleitung zur Überwindung des großen Biers (182-198); Uta Belina Waeger: Frau und Kunst (190-200); Christine Hartmann: Von der Kunst vom Ausdruck und vom Wirtschaften (201-210); Brigitte Walk: Tanzen und Spielen, das ist mein Beruf. Als Theaterschaffende im Vorarlberger Kunstbetrieb (211-220); Natalie Begle: Tanzen in Vorarlberg (221-229). [63-L] Bieber, Ina Elisabeth: Die Macht ist weiblich: Frauen als Zielgruppe in Wahlkämpfen?, (Public Affairs und Politikmanagement, 7), Münster: Lit Verl. 2005, 175 S., ISBN: 3-8258-8591-7 INHALT: Bieber versucht am Beispiel der Bundestagswahl 2002 die Frage zu klären, wie die mehrheitlich weibliche Wahlbevölkerung gewählt hat und ob es ein typisch weibliches Wahlverhalten gibt, nach dem Parteien eine feminisierte Wahlkampfstrategie entwerfen müssten. Die in zwei Teile gegliederte Arbeit beginnt mit einem theoretischen Grundlagenteil, der den idealtypischen Weg von der Wahlentscheidung zum Wählerverhalten und die Möglichkeiten der Einflussnahme durch Parteien aufzeigt. Ein Schwerpunkt ist dabei die Untersuchung des optimalen Wahlkampfmanagements, seiner Planung und der ausführenden Akteure. Im zweiten Teil werden die gewonnenen Erkenntnisse auf die Praxis übertragen und der Wählermarkt soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 67 anhand einer Segmentierung nach soziografischen, psychografischen und verhaltensbezogenen Aspekten unter die geschlechtsspezifische Lupe genommen. Das Ergebnis der Untersuchung ist nach Bieber eindeutig: Es gibt keine Unterschiede im Wahlverhalten von Frauen und Männern, ergo müssen Parteien in ihrem Wahlkampf Frauen nicht als weibliche Zielgruppe gesondert ansprechen. Zweifel an diesem Resultat sind allerdings angebracht: So schränkt Bieber dann auch selbst die Stichhaltigkeit des eigenen Forschungsdesigns mehrfach ein. Weder ist die Segmentierung des Wählermarktes besonders geeignet, um das Wahlverhalten exakt darzustellen, noch kann ihre Begutachtung des Wählermarktes als geschlechtsspezifisch bezeichnet werden. Überholt wird die Studie nicht zuletzt durch die Realitäten des Bundestagswahlkampfs 2005, der überdeutlich gezeigt hat, wie geschlechtlich Politik und Wahlkampf besetzt sind und welche Auswirkungen dies auf das männliche wie weibliche Wahlverhalten hat. Immerhin haben mehr Frauen Angela Merkel bewusst als Frau gewählt, als Männer sie deshalb nicht gewählt haben. Die Wählermacht ist also alles andere als geschlechtsneutral. (ZPol, NOMOS) [64-F] Bortfeldt, Claire, M.A. (Bearbeitung); Baer, Susanne, Prof.Dr. (Leitung): Implementierung von Gender Mainstreaming in alle für "Peking + 10" relevanten Politikfelder und die deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2007 INHALT: Das Jahr 2005 war im Bereich der Gleichstellung und Sozialentwicklung auf der Ebene der Vereinten Nationen ein wegweisendes Jahr für alle Mitgliedstaaten. Es fand sowohl der "Peking + 10 Prozess" als auch der "Kopenhagen + 10 Prozess" und darüber hinaus der Millenniumsüberprüfungsgipfel (VN-Weltgipfel) statt. Der Weltgipfel der Vereinten Nationen vom 14. bis 16. September 2005 stellt in dieser Chronologie den Höhepunkt in der Bekräftigung und Weiterentwicklung der internationalen Bekenntnisse im Gleichstellungs- und Sozialentwicklungsbereich dar. Diese drei Ereignisse der Vereinten Nationen im Gleichstellungs- und Sozialentwicklungsbereich - Peking + 10, Kopenhagen + 10 und Millenniumsgipfel + 5 - haben neben sehr wichtigen neuen Erkenntnissen auch neue Verpflichtungen mit sich gebracht. Diese neu getroffenen oder erneut bekräftigten Verpflichtungen im Gleichstellungsund Sozialentwicklungsbereich müssen nun auch national umgesetzt werden. Sie müssen gemeinsam mit den durch die Weltgemeinschaft bekräftigten Prinzipien - aktiv in die Vorbereitung und Umsetzung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 eingebracht werden. Das Projekt soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Website: http://www.peking-plus-zehn.de . ART: gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (Sophienstr. 22a, 10178 Berlin); Humboldt-Universität Berlin, Juristische Fakultät, Professur für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien (Bebelplatz 1, 10099 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-2093-3467 od. -3327, Fax: 030-2093-3431, e-mail: [email protected]) 68 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [65-L] Brabandt, Heike: 'Gender Mainstreaming' in der Asyl- und Flüchtlingspolitik in Großbritannien und Deutschland: ein Beispiel für eine erfolgreiche Politikdiffusion?, in: Politische Vierteljahresschrift : Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Sonderheft, 2007, H. 38, S. 297-326 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-FHM-XE00036; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die meisten Arbeiten zum Einfluss internationaler Menschenrechtsnormen auf nationale Politiken analysieren die Wirkung rechtlich verbindlicher Normen auf diktatorische und repressive Regime. Im folgenden Beitrag untersucht die Verfasserin am Beispiel einer nichtverbindlichen Norm und zweier Demokratien (Großbritannien und Deutschland) den Prozess der Diffusion der internationalen Norm, die von den Staaten erwartet, die Genfer Flüchtlingskonvention entsprechend dem Prinzip Gender Mainstreaming geschlechtssensibel auszulegen. Dabei zeigt sie, dass in den demokratischen Staaten des globalen Nordens die Judikative eine nicht zu unterschätzende Rolle in Prozessen der Normdiffusion einnehmen kann: zum einen kann sie sie maßgeblich vorantreiben (Großbritannien); zum anderen aber auch maßgeblich behindern (Deutschland)." (Autorenreferat) [66-L] Bührmann, Andrea D.; Diezinger, Angelika; Metz-Göckel, Sigrid: Arbeit - Sozialisation - Sexualität: zentrale Felder der Frauen- und Geschlechterforschung, (Lehrbuch zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 364 S., ISBN: 978-3-531-14554-9 INHALT: "Dieses Buch macht für Studienanfängerinnen nachvollziehbar, wie sich die Frauenund Geschlechterforschung in der Auseinandersetzung mit den realen Lebensverhältnissen von Frauen, sozialwissenschaftlichen Denktraditionen und eigenen Konzepten ihren Gegenstand geschaffen hat. Damit wird deutlich, dass Frauen- und Geschlechterforschung in der Lehre als ein unabgeschlossenes Projekt zu vermitteln ist, dessen Geschichte um seiner Zukunft willen wichtig wird. Der Band konzentriert sich auf drei zentrale Themen: Arbeit, Sozialisation und Sexualität. Zu den einzelnen Themen werden Auszüge aus solchen Texten ausgewählt und kommentiert, die die Diskussionen nachhaltig beeinflussten, Kontroversen bündelten oder neue Perspektiven eröffneten. Damit wird eine Problemgeschichte des jeweiligen Themas skizziert." (Autorenreferat) [67-L] Burbach, Christiane; Döge, Peter (Hrsg.): Gender Mainstreaming: Lernprozesse in wissenschaftlichen, kirchlichen und politischen Organisationen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006, 227 S., ISBN: 3-525-60425-4 (Standort: UB Bonn(5)-20064578) INHALT: "Gender Mainstreaming zielt auf die Veränderung von Organisationskulturen, um Chancengleichheit für Frauen und Männer herzustellen. In einem gemeinsamen Lernprozess sollen Frauen und Männer ihr Alltagshandeln auf unterschiedlichen Ebenen reflektieren und gegebenenfalls korrigieren. Das Buch gewährt Einblicke in Umsetzungsprozesse von Gender Mainstreaming in staatlichen, nichtstaatlichen und kirchlichen Einrichtungen: in Landeskirchen, Kommunalverwaltungen, Gewerkschaften und an Volkshochschulen. Darüber hinaus zeigen die Autoren Perspektiven auf, wie Gender Mainstreaming in Hochschule, Wissen- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 69 schaft, Technik, im Gesundheitswesen und in der Justiz konzeptuell angelegt und inhaltlich ausgestaltet werden kann. Zudem werden Standards von Gendertrainings und Bausteine zur Umsetzung von Gender Mainstreaming vorgestellt. Gerahmt werden die Beiträge von theoretischen Reflexionen, die Gender Mainstreaming in aktuellen Debatten um Gerechtigkeit sowie um einen benachteiligungsfreien Umgang mit Unterschiedlichkeiten von Menschen verorten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christiane Burbach: Gerechtigkeit und Fairness: Dimensionen des Gender Diskurses (15-24); Peter Döge: Von der Gleichstellung zur diskriminierungsfreien Gestaltung von Geschlechterkulturen: Gender Mainstreaming als Männlichkeitskritik (25-35); Ingeborg Kerssenfischer, Thomas Schollas: Die Nordelbische Kirche und die Umsetzung des ender Mainstreaming Verfahrens (39-49); Christiane Burbach: Genderperspektiven in der Personalentwicklung am Beispiel der Hannoverschen Landeskirche (5068); Gudrun Schenk, Manfred Ostermann: Umsetzungsprozess von Gender Mainstreaming im Landkreis Soltau-Fallingbostel; Ingelore Seifert: Gender Mainstreaming in den obersten Thüringer Landesbehörden (69-78); Brigitte Fenner: Gender Mainstreaming als Chancengleichheits-Prüfung - Erfahrungen der Umsetzung in einer kommunalen Verwaltung (79-90); Joachim H. Klett, Ilona Schulz-Müller: Gender Mainstreaming bei ver.di: Stationen eines Marathonlaufes (91-105); Christiane Burbach, Markus Krämer: Gendertrainerinnenausbildung des Landesverbandes der Volkshochschulen Niedersachsens (106-120); Heike Kahlert: Gender Mainstreaming im Hochschulwesen: Handlungsfelder, Strategien und Erträge der Implementation (123-135); Peter Döge: "Ich würde eine Tochter nicht Physik studieren lassen" (Albert Einstein): Genderaspekte in Naturwissenschaft und Technik (136-144); Christiane Burbach: Genderperspektiven in sozial-diakonischen Studiengängen - ein Blick auf die Lerndimensionen (145-156); Heike Dieball: Mit Gender Mainstreaming im Recht (157-172); Brigitte Lohff: Genderaspekte in der Medizin und im Gesundheitswesen (173-182); Christiane Burbach, Peter Döge: Gender-Bildung in Organisationen (185-194); Peter Döge: CheckListe zur Umsetzung von Gender in laufenden/ abgeschlossenen und geplanten Maßnahmen (195-197); Peter Döge: Geschlechterkultur (198-200); Peter Döge: Gender Mainstreaming Motto (201); Christiane Burbach: Organisationskultur erleben (202-208); Christiane Burbach: Fehlermanagement von Männern und Frauen (209-210); Christiane Burbach: Wahrnehmung von Kommunikationsschwierigkeiten (211-212); Peter Döge: Gender Mainstreaming als Lernprozess für Managing Diversity (215-224). [68-F] Caglar, Gülay (Bearbeitung); Scherrer, Christoph, Prof.Dr. (Betreuung): Bringing gender into global economic governance: a comparison between 'gender budget' and 'gender and trade' initiatives INHALT: In his Ph.D. thesis the researcher elaborates on the question of how gender issues are brought into the agenda of multilateral economic institutions such as the World Bank and the World Trade Organisation. International women's movements and networks have been quite successful in putting their rights claims on the agenda of institutions within the United Nations (such as the UNDP). In contrast, there is still a widespread resistance to incorporate gender issues into the macroeconomic and trade policy agenda of multilateral economic institutions. Nevertheless, the issue of "gender budgets" for instance has achieved broad recognition in the international discourse on economic development and gender justice. At the same time other topics such as "gender and trade" remain largely ignored, even though it has been widely promoted by international women's movements and networks who have been active in global advocacy work for economic and gender justice. The researcher is particularly interested 70 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft in explaining why some issues within the realm of "gender and economics" are taken up in the agenda-setting process of multilateral economic institutions while others are ignored. He is working with theoretical approaches that put emphasis on the social construction of knowledge and the role of knowledge networks in Global Governance. He also uses Neo-Gramscian and Foucauldian insights in his analysis. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fach Politikwissenschaft Fachgebiet Globalisierung und Politik (Nora-Platiel-Str. 1, 34127 Kassel) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0561-804-3253, Fax: 0561-804-3464, e-mail: [email protected]) [69-L] Dackweiler, Regina-Maria: Elite, Exzellenz, Exklusion?: Elite und Eliten; Konjunktur eines politisch-rhetorischen Begriffs und einer analytischen Kategorie, in: Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.): Willkommen im Club? : Frauen und Männer in Eliten, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 9-28, ISBN: 978-3-89691-219-0 INHALT: Der Einführungsartikel zu dem Herausgeberband 'Willkommen im Club? Frauen und Männer in Eliten' (2007) gibt einen Überblick über den Stand der Frauen- und Geschlechterforschung zum Untersuchungsgegenstand der Partizipationschancen von Frauen an gesellschaftlichen Spitzenpositionen sowie ihrer Teilhabe an der Elitepolitik. So wird zunächst 'Elite' und 'Eliten' als politisch-rhetorischer Begriff bzw. analytische Kategorie näher bestimmt. Es lässt sich resümieren, dass eine empirische Analyse, welche die Bedeutung von sozialer Herkunft und Geschlecht als Ungleichheit kumulierende Dimensionen der Selektion in den Mittelpunkt rückt, noch aussteht. Ferner wird nach der Berücksichtigung der Herrschaftskritik im Rahmen der feministischen Elitenforschung gefragt, die feministischen Diskursverschiebungen und deren Konvergenzen zu Elitendenken und Elitepolitik werden beleuchtet. Abschließend werden die Einzelbeiträge und damit die Struktur des Bandes skizziert, die folgende Aspekte umfasst: (1) sozial- und elitetheoretische Diskussionslinien sowie Geschlechterregime (2) in der Ökonomie, (3) in der Wissenschaft und (4) in der Politik. (ICG2) [70-F] Dahmen, Britt, Dipl.-Sportlehrerin; Kringe, Markus, Dipl.-Sportlehrer (Bearbeitung); Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-Prof.Dr.phil. (Leitung): Arbeitshilfe "Gender Mainstreaming im Sportverein" INHALT: Problemstellung: Gender Mainstreaming ist bisher als ein strategisches Instrument zur Herstellung von Chancengleichheit für Frauen und Männern im Sport noch nicht systematisch implementiert worden. Im Sportsystem rücken als zentrale Organisationen die Sportvereine in den Mittelpunkt und mit ihnen die konstitutiven Merkmale des organisierten Sports, d.h. als Kernelemente die demokratische Willensbildung, die Nachwuchsförderung, die Integration etc. Die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Sportverein muss diesen Strukturprinzipien Rechnung tragen und in Abgrenzung zu der Implementierung von Gender Mainstreaming in Sportverbänden Schwerpunkte setzen: in der sportbezogenen Praxis, in der Herstellung von infrastrukturellen Rahmenbedingungen für den Sport, in der Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen auf Vereinsebene sowie in der Finanzierung des Sports. Projektziele: Sportvereinsvertreter und -vertreterinnen sollen Hintergrundwissen, Argumente und In- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 71 strumente an die Hand bekommen, Gender Mainstreaming im Zusammenhang mit den aktuellen Herausforderungen in der Sportvereinsarbeit umzusetzen. Methodik: Aufbauend auf Evaluationsergebnissen einer Begleitforschung zur Implementierung von Gender Mainstreaming in Sportverbänden, auf ExpertInnengesprächen mit VerantwortungsträgerInnen aus der Sportvereinslandschaft und auf Praxistests mit Modellvereinen, wird ein Beratungskonzept für die Sportvereine entwickelt und eine entsprechende Arbeitshilfe als Broschüre erstellt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Phase I: Literaturrecherche und Expertlnnengespräche mit Beteiligten aus der Sportvereinslandschaft; Phase II: Evaluation der Anwendungsqualität beispielhafter Module mit verschiedenen Vereinsvorständen; Phase III: Erstellung des Endprodukts: Handreichung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; ExpertInnen aus der Sportvereinslandschaft in NRW). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hartmann-Tews, Ilse; Dahmen, Britt: Organisationsentwicklung und Gender Mainstreaming - Rahmenbedingungen der Implementierung in den freiwilligen Organisationen des Sports. in: Gieß-Stüber, Petra; Sobiech, Gabriele (Hrsg.): Gleichheit und Differenz in Bewegung - Entwicklungen und Perspektiven der Geschlechterforschung in der Sportwissenschaft. Hamburg: Czwalina 2006, S. 97-104.+++Deutsche Sportjugend (Hrsg.): Eine Frage der Qualität: Gender Mainstreaming in den Jugendorganisationen des Sports. Frankfurt a.M.: Eigenverl. 2005. ARBEITSPAPIERE: Entwicklung einer Handreichung für Vereinsvorstände bis 06/2007. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung (Carl-Diem-Weg 6, 50927 Köln) KONTAKT: Dahmen, Britt (Tel. 0221-4982-2540, e-mail: [email protected]) [71-L] Dahmen, Britt: Frauenförderung und Gender Mainstreaming: Gleichstellungsstrategien im Sport, in: Ilse Hartmann-Tews, Bettina Rulofs (Hrsg.): Handbuch Sport und Geschlecht, Schorndorf: Hofmann, 2006, S. 311-320, ISBN: 978-3-7780-4580-0 INHALT: Der Beitrag zur Sportentwicklung unter gleichstellungspolitischen Aspekten betrachtet die Gleichstellungsaktivitäten im Sport. Dazu gehören (1) die Implementierung von Strukturen zur Interessenvertretung von Mädchen und Frauen im Sport, (2) die Umsetzung spezieller Programme der Frauenförderung sowie (3) die Integration von Gleichstellungszielen in die allgemeine Sportentwicklung (Gender Mainstreaming). Gleichstellungsstrategien im Sport orientieren sich bislang vorrangig daran, Mädchen und Frauen den uneingeschränkten Zugang zu allen Bereichen des Sports zu ermöglichen. Die Etablierung von Strukturen der Interessenvertretung sowie die Entwicklung von Maßnahmen der Mädchen- und Frauenförderung haben zur teilweisen Erfüllung dieses Ziels beigetragen. Gleichwohl ist strukturelle Diskriminierung noch immer sichtbar. Mit der Einführung der Strategie des Gender Mainstreaming werden nun neue Handlungsfelder eröffnet und strukturelles Umdenken eingefordert. Die Aushandlung des Zusammenspiels von Frauenförderung und Gender Mainstreaming gilt mittelfristig als eine der größten Herausforderungen für die Weiterentwicklung von Gleichstellungsstrategien im Sport. (ICG2) 72 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [72-L] Denis, Monika (Hrsg.): Gender mainstreaming in der offenen Jugendarbeit: ein Praxisprojekt in der Stadt Zürich, Luzern: Interact 2006, 350 S., ISBN: 978-3-906413-35-8 (Standort: PHB Freiburg(FREI129)Paed/U/560:50) INHALT: "Kann die Strategie Gender Mainstreaming bewirken, dass sich das Geschlechterverhältnis in der offenen Jugendarbeit zugunsten der Mädchen so verändert, dass die seit zwanzig Jahren beschworene Chancengleichheit zur Realität wird? Für Jungen und Mädchen beeinflusst das Erleben und Gestalten gleichberechtigter Beziehungen in hohem Masse spätere biografische Situationen: sie sind die Grundlagen für ein faires, lustvolles und partnerschaftliches Zusammenleben. Das Fachbuch dokumentiert ein Pilot-Projekt, das in der offenen Jugendarbeit der Stadt Zürich von 2002 bis 2006 mit Methoden des Gender Mainstreaming durchgeführt wurde. Die drei Projektphasen, bestehend aus Situationsanalyse, Genderschulung und Umsetzung von Chancengleichheit im institutionellen Bereich, werden methodisch nachvollziehbar dargestellt. Fachreferate, Handlungsansätze und Modellprojekte der Fachtagung Genderbewußte Jugendarbeit bieten reichhaltiges und innovatives Genderwissen an. Die abschließende Reflexion der Projektpartner/innen stellt interessante Einsichten für Nachfolgeprojekte von Multiplikator/innen zur Verfügung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Monika Denis: Gender Mainstreaming als Projekt in der offenen Jugendarbeit (14-21); Martin Mennen, Katharina Prelicz-Huber: Auf der Suche nach Chancengleichheit und geschlechtergerechter Jugendarbeit (22-24); Monika Denis: Die drei Projektphasen und ihre Herausforderungen (25-35); Monika Denis: Phase 1 Genderbewusste Situationsanalyse (36-65); Monika Denis: Phase 2 Die Genderkompetenz der Fachkräfte schulen (66-78); Monika Denis: Phase 3 Chancengleichheit in Organisations- und Personalentwicklung (79-100); Margitta KunertZier: Geschlechtsidentität im sozialen Wandel - Konsequenzen für eine gender-orientierte Pädagogik (102-113); Patricia Purtschert: Von bisexuellen Lesben und queeren Heteros - Wie verändert die Queer Theorie den Blick auf Geschlecht und sexuelle Orientierung? (114-124); Monika Denis: Venus Boyz - Dokumentarfilm von Gabriel Bauer, Zürich (125-129); Peter Döge: Geschlechterdemokratie als Männlichkeitskritik - Der Beitrag der Männerforschung zu einer geschlechtersensiblen Jugendarbeit (130-138); Urban Brühwiler: 4 Boyz only - Zu Geschichte, Entwicklung und Perspektiven von Bubenarbeit mit Bezug zur Gewaltprävention (139-149); Katherina Washington: Sozialisation im Spannungsfeld der Migration (150-159); Monika Denis: Forumtheater AGORA: Gewalt - Wie weiter? (160-163); Gabriele Sobiech: Angst vor dem Ball? - Über die erfolgreiche Positionierung in Sportspielen und sozialen Spiel-Räumen (164-179); Else Hambsch: Der Girlassic-Park e.V. - ein Mädchenprojekt von Mädchen für Mädchen in Ludwigshafen am Rhein (180-187); Barbara Friebertshäuser: Geschlechter, Kulturen und der soziale Raum - Heranwachsende als pädagogische Herausforderung (188-204); Margitta Kunert-Zier: Koedukative Modelle genderbewusster Jugendarbeit (208-215); Sibilla Runggaldier, Dinah Zanetti-Überwasser: Wertschätzende Methoden - Zentraler Bestandteil der modernen Mädchenarbeit (216-224); Lilo Gander: Liebe, Lust und Leidenschaft - Sexualpädagogik in der Jugendarbeit: einfach schwierig? (225-229); Urban Brühwiler: "Sex's wie's well" - Sexualpädagogische Handlungsansätze mit Buben und jungen Männern (230-234); Peter Döge: Gender Mainstreaming als Männlichkeitskritik in der Jugendarbeit (235-239); Urban Brühwiler: "Was wottsch Mann?" - Arbeit mit Buben und jungen Männern im Spannungsfeld von Identitätsentwicklung, sozialem Wandel und Gewalt (240-243); Katherina Washington, Mahir Mustafa: Zusammenarbeit mit albanischen Jugendlichen und ihren Eltern - eine Herausforderung (244-247); Gjyle Krasniqi: Sozialräumliche präventive Arbeit mit jugendlichen Migrantinnen und Migranten (248-253); Barbara Frie- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 73 bertshäuser: Menschen und ihre Räume: Wege zur Erforschung einer Beziehung (254-260); Claudia-Ellen Pfalzgraf, Maggie Müller: Erlebnisorientierte Mädchenarbeit (261-272); Irene Schumacher: Medi@girls - Stärkung der Medienkompetenz von Mädchen und jungen Frauen (273-279); Andreas Hartmann: Väter, Väter und Jungen, interkulturelle Krisen unter Jungen (280-284); Else Hambsch: Die gelebte Praxis im Mädchenpark Girlassic-Park e.V. (285-291); Karin Eble: Multiline - Virtuelles Netzwerk für Multiplikator/innen in der Bildungsarbeit (292-296); Andreas Hartmann: Zusammenarbeit von Jugendarbeit und Schulsozialarbeit (297-302); Monika Denis: Ideenwerkstatt Open Space (303-310); Monika Denis Eine unkonventionelle Evaluation (312-314); Monika Denis: Rückblick und Perspektiven aus der Sicht des Sozialdepartements der Stadt Zürich. Interview mit Anita Bernhard und Therese Meier (315-323); Monika Denis: Zielerreichung und Perspektiven aus der Sicht der OJA Offene Jugendarbeit Zürich. Resümée mit Katharina Prelicz-Huber und Martin Mennen (324-336); Monika Denis: Das Projekt aus der Sicht der Auftragnehmerin (337-345). [73-L] Döge, Peter: Vielfalt produktiv gestalten: Gender Mainstreaming als Lernprozess für Managing Diversity, in: Christiane Burbach, Peter Döge (Hrsg.): Gender Mainstreaming : Lernprozesse in wissenschaftlichen, kirchlichen und politischen Organisationen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, S. 215-224, ISBN: 3-525-60425-4 (Standort: UB Bonn(5)-20064578) INHALT: Das Ziel von Gender Mainstreaming ist eine diskriminierungsfreie Gestaltung von Organisationskulturen. Rasse, Geschlecht und Klasse bilden - nicht nur - in Organisationen einen komplexen, mehrdimensionalen Herrschaftszusammenhang. Hier bildet Managing Diversity den Übergang von der Antidiskriminierung zur produktiven Gestaltung von Vielfalt. Organisationen sollen so gestaltet werden, dass es allen Personen unabhängig von soziokulturellen und körperliche Unterschieden möglich wird, ihre Kompetenzen optimal zu entfalten. Gender Mainstreaming wird damit zum Lernprozess im Umgang mit Unterschiedlichkeiten im Allgemeinen, zum Lernprozess für Managing Diversity. (ICE2) [74-L] Döge, Peter: Von der Gleichstellung zur diskriminierungsfreien Gestaltung von Geschlechterkulturen: Gender Mainstreaming als Männlichkeitskritik, in: Christiane Burbach, Peter Döge (Hrsg.): Gender Mainstreaming : Lernprozesse in wissenschaftlichen, kirchlichen und politischen Organisationen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, S. 25-35, ISBN: 3-525-60425-4 (Standort: UB Bonn(5)-20064578) INHALT: Der englische Begriff "Gender" lässt sich im Deutschen am Besten mit "Geschlechterkultur" wiedergeben. In Organisationen ist dieser Geschlechterkultur in der Regel als hegemoniale Männlichkeit ausgeprägt. "Gender Mainstreaming" wird vor diesem Hintergrund einerseits als Schlüssel für mehr Geschlechterdemokratie in Organisationen gesehen, andererseits wird ein Missbrauch dieses Konzepts zu Ungunsten frauenpolitischer Ansätze befürchtet. Letztendlich hängt der Erfolg von Gender Mainstreaming nicht unwesentlich von der geschlechtertheoretischen Fundierung des Konzepts ab. Gender Mainstreaming kann gemeinsame Lernprozesse von Männern und Frauen in Organisationen nur dann anstoßen, wenn es den Schritt von einer Männer- zu einer Männlichkeitskritik macht und dabei Heterogenität an die Stelle von Homogenität setzt. (ICE2) 74 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [75-F] Eckstein, Christiane (Bearbeitung); Heimbach-Steins, Marianne, Prof.Dr. (Betreuung): Die Familienarbeit den Frauen, die Erwerbsarbeit den Männern? Eine sozialethische Analyse der Situation in Deutschland aus der Gender-Perspektive INHALT: In Deutschland ist im öffentlichen Bewusstsein gegenwärtig eine Idealvorstellung von Partnerschaft und Familie präsent, welche die gleichberechtigte Stellung von Frau und Mann sowie die egalitäre Aufteilung von familiären und beruflichen Rechten und Pflichten betont. Empirische Studien zeigen jedoch, dass Frauen in Partnerschaften mit einem oder mehreren Kindern überwiegend die Haus- und Familienarbeit übernehmen, während Männer einer zumeist außerhäuslichen Erwerbstätigkeit nachgehen. Es besteht also eine deutliche Diskrepanz zwischen der Idee der Gleichberechtigung und der gelebten Realität. Es stellt sich die Frage, wieso sich Paare in Deutschland die Arbeit in dieser Weise aufteilen. Als Begründung lassen sich die tradierten und oftmals noch verinnerlichten Geschlechterrollen anführen, die sowohl Männer als auch Frauen in ihrem Handeln beeinflussen. Des weiteren tragen aber auch gesellschaftliche Strukturen zu einer derartigen Arbeitsverteilung bei. So ist die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zwar vordergründig geschlechtsunspezifisch, weil Paaren die Aufteilung der Familien- und Erwerbsarbeit grundsätzlich freisteht. Allerdings betrifft dieses Problem überwiegend Frauen, da sie zumeist weniger verdienen als ihre Partner und deshalb die Kinderbetreuung und Erziehung übernehmen. Andere gesellschaftliche Rahmenbedingungen wie fehlende Kindertageseinrichtungen oder der schwierige Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Zeit der Kindererziehung verfestigen diese Arbeitsaufteilung. In der Dissertation werden aktuelle empirische Studien zur Aufteilung der Familien- und Erwerbsarbeit ausgewertet und die sozioökonomischen Strukturen in Deutschland analysiert. Ziel der Arbeit ist es, aus der Perspektive einer christlichen Sozialethik normative Kriterien für die Lösung des geschlechtsspezifischen Zuordnungsproblems von Familien- und Erwerbsarbeit zu entwickeln und diese auf die gegebenen gesellschaftlichen Strukturen anzuwenden. Im Mittelpunkt der ethischen Reflexion stehen dabei der Begriff der Freiheit sowie die verschiedenen Dimensionen von Gerechtigkeit als Geschlechtergerechtigkeit. Insgesamt werden in der Arbeit Familien- und Gender-Perspektive miteinander verknüpft. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: HannsSeidel-Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Katholische Theologie, Fach Systematische Theologie Lehrstuhl für Christliche Soziallehre und allgemeine Religionssoziologie (An der Universität 2, 96045 Bamberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0951-863-1734, e-mail: [email protected]) [76-L] Eichler, Margit: The other half (or more) of the story: unpaid household and care work and lifelong learning, in: Waltraud Ernst, Ulrike Bohle (Hrsg.): Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen : Teilbd. 2., Transformationen von Geschlechterordnungen in Wissenschaft und anderen sozialen Institutionen, Münster: Lit Verl., 2006, S. 181-202, ISBN: 3-8258-9236-0 INHALT: Die Autorin stellt einen Mangel an Forschungsliteratur zur Frage des Lernens im Haushalt fest und argumentiert, dass der Sexismus in der Erwachsenenbildung überwunden und unbezahlte Hausarbeit als Arbeit wahrgenommen werden soll. Es werden Ergebnisse einer empirischen Studie zum Lernen im Haushalt präsentiert, anhand derer der ökonomische soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 75 und zivilgesellschaftliche Nutzen von im Haushalt erworbener Bildung veranschaulicht wird. Dabei handelt es sich nicht allein um Fertigkeiten wie Nähen, Putzen und Kochen, sondern auch um Planungskompetenz, Fähigkeiten wie Krisenbewältigung, Zeitorganisation, Beziehungspflege und emotionale Fürsorge. Es wird für eine Anerkennung dessen, was im Haushalt gelernt wird, in Bildungsinstitutionen sowie auf dem Arbeitsmarkt plädiert. (ICG) [77-L] Eisele, Gudrun: Wie Regionen europäische Politikkonzepte umsetzen: Gender Mainstreaming in ausgewählten Bundesländern, in: Ralf Kleinfeld (Hrsg.): Muster regionaler Politikgestaltung in Europa, Osnabrück: Koentopp, 2006, S. 185-208, ISBN: 3-938342-02-1 INHALT: Die Autorin untersucht, wie in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Niedersachsen das vom Amsterdamer Vertrag propagierte Konzept des ‚Gender Mainstreaming' umgesetzt wird. Es wird gezeigt, dass die Bestimmungen der europäischen Strukturförderung einen überaus wichtigen Anreiz zur Umsetzung des Konzepts darstellen. Weitere entscheidende Faktoren sind momentane Opportunitätsstrukturen und das Engagement treibender Akteure. Die europäische Politikgestaltung spiegelt sich in diesem Fall auf regionaler Ebene wider. (GB) [78-L] Engeli, Isabelle; Ballmer-Cao, Thanh-Huyen; Giugni, Marco: Gender gap and turnout in the 2003 federal elections, in: Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol. 12/2006, Iss. 4, S. 217-242 (URL: http://www.ingentaconnect.com/content/spsa/spsr/2006/00000012/00000004/art00009/) INHALT: "Der folgende Beitrag analysiert die Geschlechterunterschiede an der Wahlteilnahme in der Schweiz bei den eidgenössischen Parlamentswahlen 2003. Auch wenn die Variable Geschlecht zum Standard von Wahlstudien gehört, wird sie meistens nur als Kontrollfaktor benützt. So bleiben ihre Wirkungen sowie Interaktionen unteranalysiert. Drei Erklärungsmodelle auf individueller Ebene stehen im Zentrum des Interesses: die Ressourcen, die politischen Motivationen und Einstellungen sowie das soziale Kapital und (die soziale) Integration. Die Studie der Verfasser, welche binominale Logitregressionen anwendet, zeigt, dass die Kompositions- und Konditionswirkungen wichtige Erklärungsrollen für die dauerhafte 'Genderlücke' an der Wahlteilnahme in der Schweiz bilden." (Autorenreferat) [79-L] Englert, Dietrich: Die Bedeutung von Gender Mainstreaming für die Leistungsbewertung im öffentlichen Dienst, in: Susanne Baer, Dietrich Englert (Hrsg.): Gender-Mainstreaming in der Personalentwicklung : diskriminierungsfreie Leistungsbewertung im öffentlichen Dienst, Bielefeld: Kleine, 2006, S. 19-33, ISBN: 3-89370-413-2 INHALT: Der Verfasser zeigt, dass es nicht nur rechtliche Verpflichtungen für die Gleichstellungsorientierung bei der Einführung von Leistungsentgelten gibt, sondern dass auch ökonomische Gründe dafür sprechen. Wenn im Zuge der Umsetzung der Leistungsbewertung Diskriminierungseffekte festgestellt werden oder Mitarbeitende sich ungerecht bewertet fühlen, führt das neue Entgeltsystem nicht zu leistungssteigernden Effekten, sondern möglicherweise 76 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft zu Motivationsverlusten, welche der Intention der Tarifreform widersprechen. Es wird argumentiert, dass die Umsetzung von Gender Mainstreaming vor diesem Hintergrund keine zusätzliche Aufgabe, sondern eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg der Reform ist. (ICG2) [80-L] Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit (Hrsg.): 'Making work pay' debates from a gender perspective: a comparative review of some recent policy reforms in thirty European countries, Luxembourg: Amt f. amtl. Veröff. d. Europ. Gemeinschaften 2006, 166 S., ISBN: 92-79-00054-3 INHALT: "Dieser Bericht hat zum Ziel, die Debatte über das Arbeitskräfteangebot auf zweierlei Weise aus der Geschlechterperspektive zu beleuchten. Erstens durch Rückblick auf einige wichtige, auf nationalstaatlicher Ebene vorgenommene politische Reformen der Systeme der sozialen Sicherung und der damit verbundenen Arbeitsmarktprogramme, die darauf abzielen, niedrige Einkommensgruppen in Beschäftigung zu bringen, und bei welchen es, soweit sich die politischen Ziele auf das Thema 'Arbeit lohnend machen' beziehen, hauptsächlich darum geht, Beschäftigung finanziell attraktiver zu machen als den Bezug von Sozialleistungen. In dieser Diskussion prüfen wir, ob die Politik die Geschlechtergleichstellung allgemein berücksichtigt (Gender Mainstreaming), und welche geschlechtsbezogenen Auswirkungen diese Reformen voraussichtlich haben werden. Zweitens wenden wir uns den allgemeineren Anreizen und Barrieren zu, mit welchen diejenigen - nach wie vor zumeist Frauen - konfrontiert sind, die in Haushalten mit kleinen Kindern hauptsächlich für die Betreuung zuständig sind. Dabei gilt unser besonderes Augenmerk der Situation von Müttern in Haushalten mit niedrigem Einkommen (Steuern und Sozialleistungen, aktive Arbeitsmarktpolitik, Kinderbetreuung, etc.). In Abschnitt 2 prüfen wir die Regelungen für Mutterschafts- und Elternurlaub im Hinblick auf die berufliche Integration von Müttern und Vätern. Abschnitt 3 hat die Auswirkungen von Elternurlaub oder längerer Arbeitsmarktabwesenheit zur Kinderbetreuung auf die Teilnahmevoraussetzungen für aktive Arbeitsmarktmaßnahmen und anderen Schulungsregelungen zum Gegenstand. Der Ausbau der Kinderbetreuung als entscheidende soziale Infrastruktur zur Beschäftigungsförderung der Eltern wird in Abschnitt 4 untersucht. Die Schlussfolgerungen daraus werden im Abschnitt 5 gezogen. Dabei kommen auch für die Nachfrageseite relevante Punkte hinsichtlich der Arbeitsplatzqualität zur Sprache, von denen abhängt, ob diejenigen, die in Niedrigeinkommenshaushalten hauptsächlich für die Betreuung zuständig sind (in der Regel die Mütter), ihr Beschäftigungsverhältnis langfristig aufrecht erhalten können." (Autorenreferat) [81-L] Fontana, Marie-Christine; Sidler, Andreas; Hardmeier, Sibylle: The 'New Right' vote: an analysis of the gender gap in the vote choice for the SVP, in: Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol. 12/2006, Iss. 4, S. 243-271 (URL: http://www.ingentaconnect.com/content/spsa/spsr/2006/00000012/00000004/art00010/) INHALT: "Ein Blick auf die Wahlresultate 2003 zeigt einen deutlichen Gender Gap in der Wahl der SVP: Frauen wählen diese Partei signifikant weniger als Männer. Dieser Gender Gap wird mit zwei innovativen Ansätzen analysiert. Einerseits verbinden die Verfasser die Literatur zum Gender Gap mit der Forschung zur Neuen Rechten, andererseits unterscheiden die soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 77 Verfasser bei den Erklärungsfaktoren zwischen konditionalen und kompositionalen Effekten. Die Analyse zeigt, dass die konditionalen Effekte wichtiger sind als die kompositionalen. Die in der Forschung zur Neuen Rechten immer wieder verwendeten Erklärungsfaktoren wie Alter und Religion haben einen konditionalen Effekt. Sie erklären zwar das Wahlverhalten der Männer, können aber das Wahlverhalten der Frauen nicht erfassen. Dies wiederum unterstreicht die Bedeutung eines geschlechtersensiblen Fokus - auch für zukünftige Forschung." (Autorenreferat) [82-L] Fuchs, Judith; Babitsch, Birgit: Gender-based analysis: concepts and importance, in: Vera Lasch, Walburga Freitag, Ute Sonntag (ed.): Gender, health, and cultures : networking for a better future for women within an enlarged Europe, Kassel: Kassel Univ. Press, 2006, S. 85-96, ISBN: 3-89958-164-4 (Standort: LMB Kassel(34/30)-35/2006A1374; URL: http://www.uni-kassel.de/hrz/db4/extern/dbupress/publik/ab stract.php?978-3-89958-164-5) INHALT: Die Autorinnen diskutieren in ihrem Beitrag die Vorteile, die das Networking für die Gleichberechtigung der Geschlechter hat. Sie fragen nach den Möglichkeiten, die das Networking bietet, um die verschiedenen Aspekte der Geschlechtergleichheit, der gesundheitsbezogenen Forschung und der Gesundheitsvorsorge miteinander zu verbinden. Die Autorinnen berichten ferner über empirische Untersuchungen, in denen erhebliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen hinsichtlich ihrer Lebensbedingungen und ihren gesundheitsrelevanten Einstellungen festgestellt werden. Sie stellen das Konzept der "geschlechtsbasierten Analyse" vor, durch welches eine Verbesserung von Geschlechtergleichheit im Gesundheitswesen erreicht werden soll. Während sich ein Teil des Konzepts auf die nationalen Gesundheitsprogramme von Politik und Regierung richtet, versteht sich der zweite Teil des Analysekonzepts als ein Werkzeug zur Umsetzung von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen. (ICI) [83-L] Geppert, Jochen; Kühl, Jutta (Hrsg.): Gender und Lebenserwartung, (Gender kompetent : Beiträge aus dem GenderKompetenzZentrum, Bd. 2), Bielefeld: Kleine 2006, 165 S., ISBN: 3-89370-414-0 INHALT: "Frauen leben länger als Männer - zumindest im Durchschnitt. Wie sieht dieser Unterschied bei der Lebenserwartung genau aus? Und wie lässt er sich erklären? Dieser Band bündelt aktuelle Daten zur Lebenserwartung von Frauen und Männern sowie neue Erklärungsansätze und Befunde zum Thema. Eine vertiefte Gender-Perspektive erlaubt es, die Wirkungszusammenhänge zwischen biologischen Faktoren sowie verhaltensbedingten bzw. gesellschaftlichen Faktoren genauer zu bestimmen. Auch die Unterschiede innerhalb der Gruppen der Frauen und der Männer werden in den Blick genommen. Die männliche 'Übersterblichkeit' erweist sich dabei als ein Phänomen, das nicht biologisch begründet ist, sondern mit spezifischen Lebensweisen zusammenhängt. Damit macht der Band auf die gleichstellungspolitische Relevanz des Themas aufmerksam." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jochen Geppert, Jutta Kühl: Frauen leben länger? Männer (also) kurz? - Eine Einleitung (7-18); Cornelia Lange: Lebenserwartung und Todesursachen in Deutschland (19-35); Marc Luy: Ursachen der männlichen Übersterblichkeit: Eine Studie über die Mortalität von Nonnen und Mönchen (36-76); Uwe Helmert, Rolf Müller, Wolfgang Voges: Die Bedeutung sozialschichtspezifischer und berufsbezogener Faktoren zur Erklärung der Differenz der Mortalitätsentwicklung 78 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft zwischen Frauen und Männern in Deutschland. Ergebnisse von zwei prospektiven Studien im Zeitraum 1984 bis 2003 (77-91); Elmar Brähler, Martin Merbach: Geschlechtsspezifisches Gesundheitsverhalten als Ursache für Mortalitätsunterschiede - gleichstellungspolitische Folgerungen (92-112); Marc Luy, Paola Di Giulio: The Impact of Health Behaviors and Life Quality on Gender Differences in Mortality (113-147); Sebastian Schädler: 'Mann stirbt nicht als Mann, sondern wird zum Mann gestorben' oder früher Tod als Erfüllung der Konstruktion 'Männliche Identität' (148-160). [84-L] Gorges, Irmela (Hrsg.): Gender Budgeting - eine komparative Analyse der Umsetzung in verschiedenen europäischen Ländern, (Beiträge aus dem Fachbereich 1 der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin, H. 85), Berlin 2006, 60 S., ISBN: 3-933633-75-3 (Graue Literatur; URL: http://www.fhvr-berlin.de/fhvr/fileadmin/content/publikation/heft85.pdf) INHALT: "Gender Budgeting, die auf die Geschlechter bezogene Analyse und Bewertung der Verteilung von Ressourcen, ist Teil der Strategie des Gender Mainstreaming, mit dessen Hilfe die Gleichstellung von Frau und Mann sich annähern soll. Gender Budgeting ist damit ein weiterer Bereich, in dem es gilt die Implementierung des Verfassungsauftrags der Gleichstellungspolitik Schritt für Schritt, hier in Theorie und Praxis der Finanz- und Ressourcenplanung und -verwendung, durchzusetzen. Wie vielschichtig die Probleme sind, die vor einer selbstverständlichen Anwendung der Methode des Gender Budgeting überwunden werden müssen, die nicht nur die theoretischen Begriffs- und Zielanalysen betreffen, sondern vor allem auch in der Überwindung von hergebrachten Konzeptionen der Haushaltplanung liegen, zeigt die vorliegende Arbeit. Die Umsetzung des Gender Budgeting Konzepts erfordert neben dem politischen Willen zur Veränderung eine überaus differenzierte Analyse, die sich nicht nur auf die Mittelvergabe, sondern darüber hinaus auch auf die Analyse der Wirkungen, der Einnahmen und, ein spezielles Gebiet, die Bestimmung der Auswirkungen der Mittelvergabe auf das Zeitbudget der privaten Bürgerin und des privaten Bürgers bezieht. Die Komplexität der durch Gender Budgeting gestellten Aufgaben behindert daher seine zügige Implementierung in Politik und Verwaltung. Der internationale Vergleich, den die Autorin in der vorliegenden Arbeit vorstellt, zeigt, dass uns die europäischen Nachbarn in Bezug auf das Gender Budgeting zum Teil etwas, aber nicht weit, voraus geeilt sind. Vielleicht kann aber die Veröffentlichung des Stands der Umsetzung in den Mitgliedsstaaten den Wettbewerb innerhalb der Europäischen Union anregen, Gender Budgeting als Strategie zu verfolgen." (Textauszug) [85-L] Grieco, Margaret: Gender, transport and social empowerment: investigating the consequences of the interaction between gender and constrained mobility, in: Waltraud Ernst, Ulrike Bohle (Hrsg.): Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen : Teilbd. 1., Naturbilder und Lebensgrundlagen : Konstruktionen von Geschlecht, Münster: Lit Verl., 2006, S. 53-64, ISBN: 3-82589235-2 INHALT: Die Autorin argumentiert, dass Frauen nicht nur in islamischen und afrikanischen, sondern auch in westeuropäischen Gesellschaften einen beschränkteren Zugang zu öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln haben. Diese eingeschränkte Mobilität betrachtet sie als eine Beeinträchtigung ihrer Möglichkeiten, von Ressourcen und Dienstleistungen Gebrauch soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 79 zu machen, und damit ihrer sozialen Position. Vor diesem Hintergrund schildert sie bestehende Potentiale der Datenerhebung und -analyse und begründet die Notwendigkeit von Maßnahmen, durch die die Mobilität als materielle Grundlage des sozialen Empowerment von Frauen erhöht werden kann. Sie zeigt, wie neue Informations- und Kommunikationstechnologien dazu genutzt werden können, spezifische Bedürfnisse zu berücksichtigen und das Transportwesen bedarfsangemessen und geschlechtergerecht zu gestalten und die Zugänglichkeit von Dienstleistungen zu verbessern. Abschließend betont sie zusammenfassend, dass die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen von Frauen bei der Planung und Entwicklung des Verkehrswesens wesentliche Potentiale für die Verbesserung der Gesundheit und der gesellschaftliche Stellung von Frauen beinhaltet. (ICG) [86-L] Hartmann-Tews, Ilse; Rulofs, Bettina (Hrsg.): Handbuch Sport und Geschlecht, (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport, Bd. 158), Schorndorf: Hofmann 2006, 332 S., ISBN: 978-3-7780-4580-0 INHALT: "Nach ersten Beiträgen zu dem Thema Sport und Geschlecht in den 1980er Jahren hat die Geschlechterforschung mittlerweile Einzug in die Sportwissenschaft gehalten. Der vorliegende Band versammelt erstmalig systematisch Analysen zu verschiedenen thematischen Feldern der sportwissenschaftlichen Geschlechterforschung in einem Werk. Das Buch liefert damit grundlegende Einsichten zur Geschlechterordnung im Sport aus der Perspektive der Sportsoziologie, -pädagogik, -psychologie, -motorik, -geschichte und -politik und gibt in thematischer Breite einener die relevanten Forschungsthemen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Angelika Wetterer: Von der Frauen- zur Geschlechterforschung? Kontinuitäten, Ausdifferenzierungen und Perspektivenwechsel (14-25); Getrud Pfister: "Auf den Leib geschrieben" - Körper, Sport und Geschlechtaus historischer Perspektive (26-39); Ilse Hartmann-Tews: Soziale Konstruktion von Geschlecht im Sport und in den Sportwissenschaften (40-53); Klaus Bös, Franz J. Schneider: Differentielle Aspekte motorischer Entwicklung in Abhängigkeit vom Geschlecht (56-67); Dorothee Alfermann: Psychosoziale Entwicklung und ihre Bedeutung für die Geschlechterordnung im Sport (68-77); Joachim Mrzek: Somatische Kultur, Körperkonzept und Geschlecht (78-88); Anja Voss: Gesundheitssport aus Geschlechterperspektive (89-96); Petra Gieß-Stüber: Frühkindliche Bewegungsförderung, Geschlecht und Identität (98-111); Christa Kleindienst-Chachay, Karolin Heckemeyer: Frauen in Männerdomänen des Sports (112-124); Nils Neuber: Männliche Identitätsentwicklung im Sport (125-138); Nadja Schaoua, Richard Keiner: Sport, Ethnizität und Geschlecht (139-149); Bettina Rulofs: Gewalt im Sport aus Perspektive der Geschlechterforschung (150-162); Georg Anders: Geschlechtsbezogene Partizipation im Spitzensport (164-174); Ulrike Burrmann: Geschlechtsbezogene Partizipation im Freizeit- und Breitensport (175-188); Elke Gramespacher: Schule, Geschlecht und Schulsport (190-199); Claudia Combrink: Geschlechterverhältnisse in Sportvereinen und -verbänden (200-210); Marie-Luise Klein: Geschlechtsbezogene Vermarktungsstrategien kommerzieller Sportanbieter (211-218); Karen Petry: Frauen in der Sportwissenschaft: Entwicklung und Perspektiven (219-227); Bettina Rulofs, Ilse Hartmann-Tews: Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht in der medialen Vermittlung von Sport (230-242); Rosa Diketmüller: Sport im Unterhaltungsfilm und die Inszenierung von Geschlechterverhältnissen (243-250); Rolf Geßmann: Sport in Kinderbüchern und die Inszenierung von Geschlechterverhältnissen (251-258); Claudia Kugelmann, Ulrike Röger, Yvonne Weigelt: Zur Koedukationsdebatte: Gern von Mädchen und Jungen (260-274); Claudia Combrink, Uli Marienfeld: Parteiliche Mädchenarbeit und reflektierte Jungenarbeit im Sport (275-285); Claudia 80 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft Combrink, Britt Dahmen, Ilse Hartmann-Tews: Führung im Sport - eine Frage des Geschlechts? (288-297); Ilse Hartmann-Tews, Sascha A. Luetkens: Sportentwicklung, geschlechtsbezogene Inklusion und Inklusionspolitiken im internationalen Vergleich (298-310); Britt Dahmen: Frauenförderung und Gender Mainstreaming - Gleichstellungsstrategien im Sport (311-320). [87-L] Hausmann, Ricardo; Tyson, Laura D.; Zahidi, Saadia: The global gender gap report 2006, Genève 2006, 156 S. (Graue Literatur; URL: http://www.weforum.org/pdf/gendergap/report2006.pdf) INHALT: "In May 2005, the World Economic Forum launched its first study attempting to assess the size of the gender gap in 58 countries using economic-, educational-, health- and politicalbased criteria1. The Global Gender Gap Report 2006, the second in the series, contains a unique new methodology to create the Gender Gap Index 2006. The index covers over 115 economies, including all current and candidate European Union (EU) countries, 20 from Latin America and the Caribbean, over 20 from sub- Saharan Africa and 10 from the Arab world. Together, the 115 countries cover over 90% of the world's population. Merging publicly available data from international organizations and unique survey data from the World Economic Forum's Executive Opinion Survey, the study assesses the level of equality between women and men. We find that no country in the world has yet managed to eliminate the gender gap. Those that have succeeded best in narrowing the gap are the Nordic countries, with Sweden standing out as the most advanced in the world, having closed over 80% of its gender gap, followed closely by Norway (2), Finland (3), Iceland (4) and Denmark (8). Germany (5), United Kingdom (9) and Ireland (10) all hold spots in the top ten. The Philippines (6) is distinctive for being the only Asian country in the top ten while South Africa (18) holds the highest position among the African countries covered by the Report. Latvia (19) and Lithuania (20) are some of the new EU members that place well ahead of long-time EU members Austria (26) and Belgium (33), but behind Spain (11) and the Netherlands (12). Both New Zealand (7) and Australia (15) are leaders in closing the gender gap. At the other end of the rankings, Greece (69), France (70), Malta (71) and Italy (77) have the lowest rankings in the EU. The United States (22) falls behind many European nations in addition to lagging behind Canada (14). Russia (49), China (63) and Brazil (67) occupy the middle of the rankings. The lowest ranks are occupied by some of the most populous developing countries such as Nigeria (94), India (98) and Iran (108) in addition to Arab world countries such as Egypt (109), Saudi Arabia (114) and Yemen (115). The country comparisons are meant to serve a dual purpose: as a benchmark to identify existing strengths and weaknesses; and as a useful guide for policy, based on learning from the experiences of those countries that have had greater success in promoting the equality of women and men. The index quantifies the gender gap within the four critical categories - economic-, educational-, political- and health-based criteria - thus highlighting the priority areas for reform. Finally, the country profiles in part II of this report provide an overview of the national genderrelated environment in each country. They transparently represent the original data that feed into the index, in addition to other variables that encapsulate the legal and social aspects of the gender gap. Each profile contains detailed information on over 30 gender-related variables." (author's abstract) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 81 [88-F] Hildebrandt, Karin, Dr.; Upphoff, Julia, Dr.; Englert, Dietrich; Geppert, Jochen; Singhalla, Sandra (Bearbeitung); Baer, Susanne, Prof.Dr. (Leitung): Untersuchung (Implementierung) von Gender Mainstreaming in die Bundesverwaltung (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben METHODE: Strategie von Gender Mainstreaming; Bezug auf Gender ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-10 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, GenderKompetenzZentrum (Hausvogteiplatz 5-7, 10117 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-2093-4755, Fax: 030-2093-4756, e-mail: [email protected]) [89-L] Ihme, Loretta: "Zu Gast bei Freundinnen": (Re)Konstruktion von Nation, Geschlecht und Sexualität in Narrativen über die Fußball-WM und die Prostitution, in: Sabine Grenz, Martin Lücke (Hrsg.): Verhandlungen im Zwielicht : Momente der Prostitution in Geschichte und Gegenwart, Bielefeld: transcript Verl., 2006, S. 247-265, ISBN: 3-89942-549-9 INHALT: Die Autorin setzt sich mit einem medialen Diskurs in Deutschland auseinander und analysiert Diskursmechanismen, in denen ein Zusammenhang zwischen dem Besuch männlicher Fußballfans in Deutschland während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und einem Ansteigen der so genannten Zwangsprostitution hergestellt wurde. Sie arbeitet heraus, wie der Begriff der Zwangsprostitution zu einer plausiblen Redeweise werden konnte. Die Kategorien Nation, Geschlecht und Sexualität im Allgemeinen sowie Männlichkeit und männliche Sexualität im Besonderen werden vor dem Hintergrund hegemonialer Männlichkeitskonzepte zur Diskussion gestellt. (ICB2) [90-F] IUK GmbH Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung: DIGEE: Diversity and Gender Experts for Europe INHALT: Das Projekt zielt auf die Entwicklung und Erprobung eines Curriculums "Management von Diversity & Gender-Kompetenzen". Es soll Trainerinnen und Trainern europaweit zur Verfügung gestellt werden, die a) in der Entwicklung von Diversity & Gender-Kompetenzen tätig sind oder b) die mit diversen Lerngruppen in Qualifizierungsmaßnahmen arbeiten: mit geschlechter- und altersgemischten Gruppen, mit Menschen mit Migrationshintergrund oder sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen. Im ersten Schritt werden in verschiedenen europäischen Ländern bereits vorhandene Materialien, Module und Trainingskonzepte zur Entwicklung von Diversity & Gender-Kompetenz gesammelt, abgeglichen und auf ihre Eignung für diverse Zielgruppen untersucht. Im zweiten Schritt werden Train-the-Trainer-Konzepte erarbeitet und von bikulturellen geschlechter-gemischten Expertenpaaren an Trainerinnen und Trainer vermittelt. Auch die Trainingsgruppe wird aus Teilnehmenden verschiedener europäischer Länder bestehen. Auf diese Weise soll ein europaweiter Pool von Diversity & GenderExpertinnen und Experten gebildet werden. Sie sollen die erarbeiteten Konzepte nutzen, verbreiten, ihre Erfahrungen austauschen und zur Optimierung der Konzepte beitragen. Eine 82 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft web-basierte Plattform soll diese Prozesse unterstützen. In einem dritten Schritt werden Empfehlungen und Richtlinien zur Qualitätssicherung von Diversity & Gender-orientierter Lernprozessgestaltung formuliert. Das Projekt will damit einen Beitrag zur Verbesserung des Zugangs zu Lernmöglichkeiten leisten - auch für soziale Gruppen, die bisher eher wenig Möglichkeiten zur Teilhabe an Bildung und Erziehung hatten. Die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen soll damit gefördert werden. Die Zielgruppen des Projekts sind Schlüsselpersonen aus Erwachsenenbildung, Qualifizierung, Projektmanagement, aus Schule und Ausbildung, Beraterinnen und Berater, Führungskräfte, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die neun Projektpartnerorganisationen bringen ihre Klientel und Kundschaft aktiv in die Entwicklung und Erprobung des Curriculums ein. Die Partnerorganisationen: Koordinator: Landesinstitut für Qualifizierung (LfQ), Hagen (D); Dr. Angelika Kipp - Beratung, Training, Entwicklung, Bielefeld (D); IUK Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung GmbH, Dortmund (D); Merseyside Expanding Horizons (MEH), Liverpool (GB); Vlaamse Dienst voor Arbeidsbemiddeling en Beroepsopleiding (VDAB), Gent (B); Valter Fissamber & Ass.Ltd. (VFA), Athen (GR); Social Innovation Fund (SIF), Kaunas (LT) ; Europraxis 3-Formacáo, LDA, Lisboa (P); South Savo Educational Federation of Municipalities, Mikkeli (FI). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: keine Angabe BEGINN: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: IUK GmbH Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung (Stockumer Str. 259, 44225 Dortmund) KONTAKT: Institution (Tel. 0231-7281642, Fax: 0231-7281641, e-mail: [email protected]) [91-L] Jürgensen, Carsten: Die Frauengleichstellungsdebatte, in: Sigrid Faath (Hrsg.): Politische und gesellschaftliche Debatten in Nordafrika, Nah- und Mittelost : Inhalte, Träger, Perspektiven, 2004, S. 319-339, ISBN: 3-89173-086-1 (Standort: UB Kiel(8)-Bc4275; Graue Literatur) INHALT: Die Diskriminierung von Frauen in der arabischen Welt ist vielfältig und strukturell sowie traditionell tief verankert. In den meisten Ländern sind nichtstaatliche Frauenorganisationen Motoren der Debatte über Frauenrechte, seit Mitte der 1990er Jahre ergänzt - und teilweise kontrolliert - durch regierungsnahe nichtstaatliche Organisationen. Themen der Frauenarbeit in der arabischen Welt sind politische und bürgerliche Rechte, das Personenstandsrecht, Gewalt gegen Frauen sowie die sozioökonomische Lage der Frauen. Der Einfluss der Frauenbewegung in den arabischen Ländern angesichts des wachsenden gesellschaftlichen Einflusses des Islamismus, aber andererseits auch einer diesen Einfluss bekämpfenden Regierungspolitik wird unterschiedlich eingeschätzt. (ICE) [92-F] Kahlert, Heike, Dr.; Burkhardt, Anke, Dr. (Bearbeitung): Evaluation der Umsetzung von Gender Mainstreaming im Rahmen der Zielvereinbarungen an den Hochschulen Sachsen-Anhalts: Zwischenbilanz und Perspektiven INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt ART: keine Angabe BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 83 INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie (18051 Rostock) KONTAKT: Kahlert, Heike (Dr. Tel. 0381-498-4365, e-mail: [email protected]) [93-L] Kahlert, Heike: Gender Mainstreaming im Hochschulwesen: Handlungsfelder, Strategien und Erträge der Implementationen, in: Christiane Burbach, Peter Döge (Hrsg.): Gender Mainstreaming : Lernprozesse in wissenschaftlichen, kirchlichen und politischen Organisationen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, S. 123-135, ISBN: 3-525-60425-4 (Standort: UB Bonn(5)-20064578) INHALT: Die Verfasserin zeichnet zunächst ein Bild der Hochschule als Expertenorganisation. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse und Erfahrungen aus zwei Forschungs- und Beratungsprojekten vorgelegt, die die Verfasserin zu (1) gleichstellungsbezogenen Chancen und Risiken der - inzwischen vollzogenen - Fusion der Universitäten Essen und Duisburg sowie (2) zur Stategieentwicklung einer Implementation von Gender Mainstreaming an den Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns durchgeführt hat. Angesprochen werden die Handlungsfelder Hochschulsteuerung, Personalentwicklung und Nachwuchsförderung, Forschung, Lehre und Studium sowie soziale Rahmenbedingungen. Die Verfasserin formuliert Voraussetzungen für die Implementation, benennt Implementationsschritte und benötigte Ressourcen und informiert über mögliche Erwartungen in Befürchtungen im Vorfeld und Prozess der Implementation. Abschließend werden Chancen der Implementation in politisch-normativer, ökonomischer und akademischer Perspektive erörtert. (ICE2) [94-L] Kahlert, Heike: Die Kinderfrage und der halbierte Wandel in den Geschlechterverhältnissen, in: Dirk Konietzka, Michaela Kreyenfeld (Hrsg.): Ein Leben ohne Kinder : Kinderlosigkeit in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 337-363, ISBN: 978-3-531-14933-2 INHALT: Die Autorin diskutiert die makrostrukturellen Rahmenbedingungen des Geburtenverhaltens in modernen Gesellschaften aus einer feministischen Perspektive. Den Geburtenrückgang und die hohe Kinderlosigkeit interpretiert sie als Folge eines ungleichen Wandels der Geschlechterverhältnisse im privaten Bereich. Die Ungleichheit der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung wird ferner durch die Institutionen des Marktes und des modernen Wohlfahrtsstaates unterstützt, obwohl immer weniger Frauen bereit sind, die traditionellen Aufgaben, die ihnen Männer, Staat und Markt zuweisen, zu erfüllen. Hinzu treten steigende Anforderungen von Seiten des Arbeitsmarktes im Zuge des globalisierten Kapitalismus, die in zunehmendem Maße als unkompatibel mit den Anforderungen an Elternschaft und Familie empfunden werden. Die Kinderlosigkeit kann vor diesem Hintergrund auch eine Strategie zur Vermeidung der Risiken von Reproduktionsarbeit darstellen. Insgesamt lassen sich Geburtenrückgang und Kinderlosigkeit als Ausdruck der rationalen Anpassung des Geburtenverhaltens an die Widersprüche im Wandel des Geschlechterverhältnisses und insbesondere an die institutionell gestützte ungleiche Arbeitsteilung der Geschlechter erklären. (ICI2) 84 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [95-F] Kuhl, Mara (Bearbeitung); Jann, Werner, Prof.Dr. (Betreuung): Veränderungsprozesse in der deutschen Ministerialverwaltung: Verwaltungsmodernisierung durch Gender Mainstreaming (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Verwaltung und Organisation (August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam) KONTAKT: Institution (Tel. 0331-977-3240, e-mail: [email protected]) [96-L] Leschke, Janine: Gender differences in unemployment insurance coverage: a comparative analysis, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2007-106), Berlin 2007, 41 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2007/i07-106.pdf) INHALT: "Da soziale Sicherungssysteme auf sogenannte Normalarbeitsverhältnisse (Vollzeit, unbefristet, abhängig) ausgerichtet sind und häufig von Bedarfsprüfungen Gebrauch machen, reproduzieren sie Geschlechterungleichheiten im Arbeitsmarkt, die auf Grund der ungleichen Verteilung von Haushalts- und Familienaufgaben zwischen Frauen und Männern zustande kommen. So sind Frauen beispielsweise weit häufiger in Teilzeit beschäftigt, sie wechseln häufiger zwischen Beschäftigung und Inaktivität und verdienen weiterhin durchschnittlich geringere Löhne als Männer. Das Papier vergleicht auf Basis der Daten des Europäischen Haushaltspanels den Deckungsgrad und die Höhe von Arbeitslosenversicherungsleistungen zwischen Frauen und Männern. Unterschiede im Zugang zu Arbeitslosenversicherungsleistungen werden unter anderem durch die folgenden Charakteristika von Arbeitslosenversicherungssystemen bestimmt: Einkommens- oder Stundenschwellenwerte, Mindestbeitragszeiten und Bedarfsprüfungen. Die Höhe der Leistungen hängt in vielen Systemen von der Höhe der vormaligen Arbeitseinkommen ab, wird aber bei Langzeitarbeitslosen häufig auch durch Bedarfsprüfungen bestimmt. Da die Arbeitslosenversicherungssysteme unterschiedlicher Länder in ihren Zielsetzungen und in ihrer Ausgestaltung variieren, werden hier vier verschiedene Systeme verglichen: das dänische, das deutsche, das spanische und das britische Arbeitslosenversicherungssystem. Es wird erwartet, dass die Unterschiede zwischen Frauen und Männern im Zugang zu Arbeitslosenversicherungsleistungen in Ländern mit einem stark individualisierten Versicherungssystem (Dänemark) kleiner sind als in Ländern, die frühzeitigen und strikten Gebrauch von Bedarfsprüfungen (Vereinigtes Königreich) machen oder die auf starker Äquivalenz zwischen Beitragszeiten und vormaligem Einkommen und Leistungsempfang (Deutschland, Spanien) beruhen." (Autorenreferat) [97-L] Lister, Ruth: Recognition and voice, gender and poverty: the challenge for social justice, in: Ursula Degener, Beate Rosenzweig (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit : feministische Analysen und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 53-63, ISBN: 3-531-15055-3 (Standort: USB Köln(38)-34A2102) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 85 INHALT: Die Autorin plädiert bei ihrer Konkretisierung des Begriffs der Anerkennung für eine universalistische Begründung des individuellen Rechts auf Anerkennung. Nicht die essentialistischen Gruppenidentitäten und -differenzen, sondern die Ursachen und Effekte individueller Ungleichheitserfahrungen sollten ihrer Ansicht nach stärker in den Mittelpunkt feministischer Analysen gerückt werden. Sie zeigt am Beispiel der Armutsproblematik, dass eine Politik der materiellen Umverteilung unzureichend bleibt, solange diese nicht mit einer Politik der Anerkennung in Form von respektvoller Behandlung und Ermöglichung von Partizipationschancen verbunden wird. Denn die Erfahrung mangelnder Anerkennung, die auf der Konstruktion des "Armen" durch die "Nichtarmen" und den damit verbundenen Zuschreibungen beruht, erstreckt sich nicht nur auf den geringen sozialen Status, sondern äußert sich auch in emotionalen Verletzungen, z.B. durch eine stigmatisierende Sprache. Die feministische Forderung nach sozialer Gerechtigkeit auf dem Gebiet der Armutsbekämpfung sollte daher nicht nur bessere materielle Absicherungen für die Betroffenen, sondern auch mehr Mitsprache und Respekt umfassen. (ICI2) [98-L] Löffler, Sylvia: Qualität und Gender im Bologna-Prozess: die Governance-Perspektive, in: Sigrid Michel, Sylvia Löffler (Hrsg.): Mehr als ein Gendermodul : qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess, Bielefeld: Kleine, 2006, S. 142-158, ISBN: 978-3-89370-411-8 INHALT: Der Beitrag skizziert Überlegungen im Hinblick auf eine politikwissenschaftliche Analyse zu den bisher vorliegenden Ergebnissen des Themenkomplexes "Gender als Qualitätsmerkmal" und zu dessen Möglichkeiten und Grenzen politischer Durchsetzung im BolognaProzess. Dazu werden das analytische Potenzial des Governance-Konzepts und dessen Vorzüge der Fokussierung auf Politiknetzwerke sowie auf steuerungsrelevante und entscheidungsstrukturelle Merkmale genutzt. Das Konzept eignet sich besonders gut zur Analyse komplexer, durch Verflechtung und Grenzüberschreitung gekennzeichneter Politikprozesse. Der entwickelte politikwissenschaftliche Zugang zum Thema "Qualität und Gender" muss allerdings um folgende Aspekte vertieft werden: (1) Das Funktionieren des Mainstreams mit seinen "rules of the game" muss verstanden werden, und zwar im Sinne eines tiefergehenden Verständnisses von Gender in Governance-Strukturen im Hinblick auf den Bologna-Prozess sowie die spezifischeren Governance-Strukturen an den deutschen Hochschulen. (2) Der Gender-Begriff muss als wissenschaftliche Kategorie - auch von Seiten der Politikwissenschaft - besser verstanden und zugänglich gemacht werden. (ICA2) [99-L] Lorgelly, Paula K.: Gender inequalities in health and health care: what do we know so far?, in: Waltraud Ernst, Ulrike Bohle (Hrsg.): Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen : Teilbd. 1., Naturbilder und Lebensgrundlagen : Konstruktionen von Geschlecht, Münster: Lit Verl., 2006, S. 120-141, ISBN: 3-8258-9235-2 INHALT: Die Autorin setzt sich mit statistischen Befunden auseinander, denen zufolge Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer haben, aber häufiger unter Krankheiten leiden. Sie zieht die in der medizinischen Forschung gängigen Erklärungsmuster in Betracht: geschlechterspezifische biologische Konstruktion, Lebensweisen und darauf zurückzuführende Gesundheitsrisiken, unterschiedliche Inanspruchnahme von Vorsorgeangeboten und medizini- 86 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft schen Dienstleistungen sowie Wahrnehmung und Thematisierung des eigenen Gesundheitszustandes. Sie kommt zu dem Schluss, dass diese "biologischen" Risikofaktoren nicht eindeutig überprüft werden können und die Forschung die Bedeutung der sozialen Konstruktion von Geschlecht vernachlässigt hat. Die Überwindung dieses Defizits betrachtet sie als eine Voraussetzung dafür, überprüfen zu können, ob die festgestellten Geschlechterdifferenzen sozialer Natur sind, und adäquate gesundheitspolitische Konsequenzen ziehen zu können. (ICG) [100-L] Marx, Daniela: Vom "feministischen Schreckgespenst" zur gefragten Expertin - Alice Schwarzers Islamismuskritik als Eintrittskarte in die Welt der Mainstream-Medien, in: Margarete Jäger, Jürgen Link (Hrsg.): Macht - Religion - Politik : zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten, Münster: Unrast-Verl., 2006, S. 209-230, ISBN: 3-89771-740-9 (Standort: UB Bonn(5)-2006/ 8767) INHALT: "Eine Analyse der Äußerungen von Alice Schwarzer, die diese anlässlich der Ermordung des Niederländers Theo van Gogh in deutschen und ausländischen Zeitungen platzierte, nimmt die Autorin vor. Sie kann deutlich machen, weshalb die bekannteste Frauenrechtlerin Deutschlands mittlerweile im Mainstream angekommen ist. Indem sie die waltenden Machtund Herrschaftsverhältnisse in Deutschland nur noch teilweise in Frage stelle und gleichzeitig kulturkonservative Auffassungen zum Islam stütze, habe Alice Schwarzer viel von ihrer einstigen 'Bedrohlichkeit' verloren. Indem Alice Schwarzer die diskursiven Hintergründe, auf die ihre Worte treffen, nicht reflektiere (oder ignoriere), werde ihre Argumentation anschlussfähig für ausgrenzende, reaktionäre und rassistische Diskurse. Denn in der Kritik an der Diskriminierung vieler Frauen in islamisch geprägten Gesellschaften treffe sie sich mit Vertreterinnen politischer Positionen, die das Thema 'Frauenunterdrückung' funktionalisierten, um innenpolitisch eine repressive 'Ausländerinnenpolitik' oder eine interventionistische Außenpolitik zu legitimieren. Ihr Einschwenken auf diesen Diskurs zeige sich insbesondere durch die rhetorische und inhaltliche Reproduktion sowohl des 'Feindbildes Islam' als auch des 'Feindbildes Multikulturalismus'." (Autorenreferat) [101-L] Michel, Sigrid; Löffler, Sylvia (Hrsg.): Mehr als ein Gendermodul: qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im BolognaProzess, (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 158), Bielefeld: Kleine 2006, 178 S., ISBN: 978-3-89370411-8 INHALT: "Den Genderaspekt in den Bologna-Prozess zu integrieren, war zwar ein großer Fortschritt, das Anliegen allerdings so allgemein formuliert, dass es der weiteren Präzisierung bedarf. Dass es nicht ausreicht, Studiengänge um ein Gendermodul zu ergänzen und die Aufhebung von Geschlechterungleichheiten in den Studiengängen nur durch tief greifende und weitreichende Reformen an Hochschulen erreicht werden kann, wurde auf der Fachtagung 'Mehr als ein Gendermodul', im Dezember 2004, an der Fachhochschule Dortmund, deutlich. Die dort erarbeiteten Handlungsanleitungen zu den qualitativen Aspekten des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess werden nun durch theoretische Annäherungen von Wissenschaftlerinnen an das Thema vertieft und durch Artikel ergänzt, in denen Gleichstellungsbeauftragte und Genderexpertinnen an Hochschulen ihre aus der Praxis heraus entwickelten Konzepte vorstellen sowie Anregungen für die Umsetzung des Genderaspektes in die Stu- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 87 dienreform vor Ort bieten. Mit einbezogen werden Aspekte, die bisher im Rahmen des Bologna-Prozesses keine Beachtung gefunden haben, wie die physische und psychische Gesundheit von Studierenden unter Berücksichtigung des Genderaspektes, die Umsetzung der Erkenntnisse der Internationalen Frauenuniversität im Bologna-Prozess sowie die Professionalisierung der Lobbyarbeit durch neue Formen des Lobbying und Gender in GovernanceStrukturen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Michel: Gender als Qualitätsmerkmal im Bologna-Prozess (18-29); Sigrid Metz-Göckel: Die Planung frauengerechter Studiengänge: Transfer-Überlegungen aus der Evaluation der Internationalen Frauenuniversität "Technik und Kultur" (30-44); Barbara Stambolis, Sabine Hering: Universitäten "engendered": Initiativen, Studienangebote, Reflexionen (45-51); Ayla Neusel: Impulse für die Wissenschaftsentwicklung: Zum Verhältnis von Fächerkulturen und Gender (52-62); Barbara Schwarze: Mehr Chancen für Frauen in technischen Studiengängen durch das ReformEngagement von Wirtschaft und Verbänden? (63-78); Margret Bülow-Schramm: Projektstudium als Lösung für die Verankerung des Genderaspekts in zweistufigen Studiengängen? (7987); Marion Kamphans, Nicole Auferkorte-Michaelis: Spielart(en) der Umsetzung von Gender Mainstreaming in universitären Strukturen - Das "Dortmunder Modell" (88-102); Regina Milatovic, Anna Müller, Christine Weiß: Gender als Qualitätsmerkmal im Rahmen der Modularisierung (103-117); Sylvia Neuhäuser-Metternich: Mentoring für Frauen als Instrument des Change Management an Hochschulen (118-131); Anke Burkhardt: Gender Mainstreaming im Hochschulwesen Sachsen-Anhalts zwischen Wunsch und Wirklichkeit (132-141); Sylvia Löffler: Qualität und Gender im Bologna-Prozess: Die Governance-Perspektive (142158); Sigrid Michel, Sylvia Löffler: Ausblick (159-164). [102-L] Michel, Sigrid: Gender als Qualitätsmerkmal im Bologna-Prozess, in: Sigrid Michel, Sylvia Löffler (Hrsg.): Mehr als ein Gendermodul : qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im BolognaProzess, Bielefeld: Kleine, 2006, S. 18-29, ISBN: 978-3-89370-411-8 INHALT: Der Genderaspekt spielte im Bologna-Prozess bis zur Berlin-Konferenz 2004 keine Rolle. Dies ist um so erstaunlicher, als Gender Mainstreaming, ein von der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 beschlossenes politisches Konzept, bei dem es im Kern darum geht, dass alle politischen Entscheidungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf beide Geschlechter geprüft werden, um Benachteiligungen zu vermeiden, 1998 auch in den Amsterdamer Verträgen der Europäischen Union verankert wurde. Dass der Genderaspekt im Bologna-Prozess, entgegen den entsprechenden Vorgaben des Amsterdamer Vertrages durch die Politik, zunächst auch im Bereich höherer Bildung nicht konsequent durchgesetzt wurde, wird von der Autorin durch den Mangel nachdrücklicher Forderungen durch Lobbyarbeit erklärt. Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage der politischen Durchsetzung von Gender im Bologna-Prozess mit Schwerpunktsetzung auf die Notwenigkeit neuer Ausprägungen der Interessensvertretung bzw. Professionalisierung von Frauen durch modernes Lobbying. Dabei ergänzen sich das Konzept von Gender Mainstreaming als Top-Down Ansatz und das Good GovernanceKonzept, welches Bottom-Up-Ansätze insbesondere auch aus der Zivilgesellschaft heraus berücksichtigt, sehr gut. (ICA2) 88 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [103-L] Milatovic, Regina; Müller, Anna; Weiß, Christine: Gender als Qualitätsmerkmal im Rahmen der Modularisierung, in: Sigrid Michel, Sylvia Löffler (Hrsg.): Mehr als ein Gendermodul : qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess, Bielefeld: Kleine, 2006, S. 103-117, ISBN: 978-3-89370-411-8 INHALT: Die im Beitrag entwickelte Definition von Genderkompetenz macht deutlich: Genderkompetenz ist sowohl Wissen als auch Fähigkeit und Bereitschaft und erstreckt sich auf die unterschiedlichsten Ebenen (persönliche, sachliche, strukturelle, politisch-gesellschaftliche). Damit zeigt sich, dass Genderkompetenz auch eine sachlich-inhaltliche Ebene berührt. Im Rahmen der Modularisierung von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen herrscht jedoch vielfach Ratlosigkeit darüber, was man sich unter der Vermittlung von Genderkompetenz als Fachkompetenz vorzustellen habe - was im Einzelnen unter der Vermittlung von fachbezogenem Genderwissen zu verstehen ist. Auffallend ist hier, dass kaum Lehrveranstaltungen angeboten werden, die ausdrücklich in den Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften fallen. Vielmehr werden Gender Studies vor allem im sozial- und kulturwissenschaftlichen Bereich angeboten, vereinzelt auch im Recht und der Ökonomie. Gleichwohl kann für die Autoren auch in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen fachbezogenes Genderwissen vermittelt werden, so in: Selbstverständnis und Fachsozialisation; Weltbildern und Forschungspolitik; Wissenschafts- und gesellschaftskritischen Ansätzen; Technologieentwicklung und Geschlechterverhältnissen; Akteurnetzwerken in Naturwissenschaft und Technik; alternativen Lehrplänen und Studiengängen. (ICA2) [104-L] Motschenbacher, Heiko: "Women and Men Like Different Things?": Doing Gender als Strategie der Werbesprache, Marburg: Tectum Verl. 2006, 459 S., ISBN: 3-8288-9073-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4116) INHALT: "Die Headline 'Women and Men Like Different Things' kann als programmatisch für die Werbung von heute gelten, in der geschlechtliche Unterschiede eine werbestrategische Betonung erfahren. Auf diese Weise wird die Fiktion einer binärgeschlechtlichen Differenz fortgeschrieben, die adäquater als Geschlechtskontinuum wiederzugeben wäre. Wie dies auf sprachlicher Ebene geschieht, ist Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Dissertation. Geschlecht wird dabei im postmodernen Sinne als sprachlich evozierte, performative Konstruktion verstanden, die es im theoretischen Rahmen der Critical Applied Linguistics zu dekonstruieren gilt. Im Zuge der gendertheoretischen Ausrichtung der Arbeit wird zunächst versucht, postmoderne genderrelevante Fragestellungen (Judith Butler) stärker in die linguistische Forschung einzubeziehen. Die empirische Analyse beschäftigt sich mit der quantitativen und qualitativen Erfassung genderisierender sprachlicher Mittel in der Werbung zweier geschlechtstypischer Zeitschriftenformate (Cosmopolitan und Men's Health). Die Ergebnisse werden anhand zweier soziolinguistischer Modelle gedeutet, die weniger die Person der Sprechenden ins Zentrum des Interesses rücken als vielmehr die Angesprochenen: Audience Design und Politeness Theory. Geschlecht stellt sich dabei in beiden Zeitschriftenkontexten als hochgradig stereotype, stark normative Konstruktion in Reinform heraus, die gänzlich unabhängig von den biologischen Charakteristika eines sprechenden Subjektes ist und somit an das passing bei Transsexuellen erinnert. Die Diskussion darüber, wie geschlechtliche Sprachsymbolisierung heute adäquat zu theoretisieren ist, führt schließlich zu einer unabkömmlichen postmodernen Neudefinierung des Genderlektkonzepts." (Autorenreferat) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 89 [105-F] Nowak, Jörg (Bearbeitung); Scherrer, Christoph, Prof.Dr. (Betreuung): Staat und Geschlechterverhältnisse im flexiblen Kapitalismus am Beispiel der deutschen Familienpolitik INHALT: Egalitäre und hierarchische Geschlechterregimes haben je nach Kontext eine spezifische Funktionalität für die politische Klassenherrschaft. Am Beispiel der rot-grünen Familienpolitik soll verdeutlicht werden, wie staatliche Politik unter spezifischen Bedingungen in geschlechtsspezifische Arbeitsteilung eingreift und Geschlechterregime verändert. Hintergrund dafür sind ein Vergleich zwischen und ein Versuch der Integration von marxistischen und feministischen Staatstheorien. Ausgangspunkt für die Analyse geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung ist der Begriff des Verdichtungsregimes. Mit diesem soll weniger ein System politischer Herrschaft beschrieben werden, sondern es geht darum, wie bestimmte staatliche Strategien zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Arbeitsteilungen beitragen. Dieses spezifische Verdichtungsregime bezeichnet der Bearbeiter provisorisch als "geschlechterspezifisches Verdichtungsregime". Das geschlechterspezifische Verdichtungsregime ist eingebettet in das mittelfristige Geschlechterregime jedes Staates und in eine dominante Akkumulationsstrategie. Geschlechterregime und Akkumulationsstrategie sind innerhalb des Machtblocks umkämpft und werden (in der Regel) in ihm und durch ihn legitimiert. Klassentheoretisch fundierte feministische Analysen haben für gesellschaftliche Arbeitsteilung die drei Dimensionen Pflege, Lohnarbeit und staatliche Wohlfahrt als Hauptfelder herausgearbeitet. Nationalstaatliche Wohlfahrtsregime sind durch deren unterschiedliche Anordnung und ein damit einhergehendes Ernährermodell gekennzeichnet. In korporatistischen Netzwerken des Wohlfahrtsstaates gehen Fraktionen verschiedener Klassen Bündnisse ein, die Frauen benachteiligen. Dieser männlich dominierte Korporatismus hat über den fordistischen Klassenkompromiss hinaus als transformierter Machtblock Bestand. Nicht repräsentiert sind die mehrheitlich weiblichen Bezieher geringer Einkommen. Das in einem korporatistischen Regime vorhandene geschlechtsspezifische Verdichtungsregime wäre damit die dominante Weise, in der geschlechtsspezifische Arbeitsteilung durch den Staat reproduziert wird. Das modifizierte konservative Wohlfahrtsregime in Deutschland zeichnet sich durch einen relativ hohen Anteil von Alleinverdiener-Partnerschaften sowie einen hohen Anteil an weiblicher Teilzeitarbeit aus. Renate Schmidt hat als Familienministerin auf diskursiver Ebene den Bruch mit dem deutschen Familienernährermodell vollzogen, in dem sie die Ermöglichung einer Vollzeittätigkeit für Frauen zum Ziel der Familienpolitik erklärt hat. Durch Ursula von der Leyen hat sich diese Strategie des liberalen Feminismus im Staatsapparat konsolidiert, da sie vom rotgrünen Lager ausgehend nun auch im konservativen Lager eine feste, wenn auch umstrittene Stellung einnimmt. Der substanzielle Bruch mit dem westdeutschen Familienernährermodell besteht darin, dass die Erwerbstätigkeit von Doppelverdiener-Paaren mit Kindern und von Alleinerziehenden gefördert wird. Im Rahmen von Hartz IV wird die Erwerbstätigkeit von Alleinerziehenden sogar gefordert. Insbesondere das Elterngeld zielt auf gut verdienende Eltern und ist damit in die Strategie eingebettet, dass gut qualifizierte Frauen dem Arbeitsmarkt erhalten bleiben bzw. möglichst kurz nach der Geburt wieder Arbeit aufnehmen. Das hat auch einen Gleichstellungsaspekt, da somit möglicherweise der typische Karriereknick nach dem 1. Kind vermieden wird. Damit wird allmählich das Doppelverdiener-Modell auch in Deutschland hegemoniales Leitbild. Die Strategie des wettbewerbskorporatistischen Machtblocks ist insofern erweitert, dass nun die Erwerbstätigkeit gut qualifizierter Mütter gefördert wird. Die Interessen eher schlecht bezahlter Frauen werden wenig berücksichtigt: Der Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung ist mit dem Tagesbetreuungsausbaugesetz wegen des gerin- 90 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft gen finanziellen Volumens und der unverbindlichen Vorgaben nicht wirklich voran gekommen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Nowak, J.: Geschlechterverhältnisse und Politik des Kapitals: zur Relevanz staatlicher Politik für gesellschaftliche Arbeitsteilung im Neoliberalismus. in: Nachtigall, A. u.a. (Hrsg.): Gender und Migration. Berlin 2006, S. 121-138.+++Ders.: Poulantzas, Geschlechterverhältnisse und die feministische Staatstheorie. in: Bretthauer, Lars u.a. (Hrsg.): Poulantzas lesen: zur Aktualität marxistischer Staatstheorie. Hamburg: VSA-Verl. 2006. ISBN 978-3-89965-177-5. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fach Politikwissenschaft Fachgebiet Globalisierung und Politik (Nora-Platiel-Str. 1, 34127 Kassel) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0561-804-3253, Fax: 0561-804-3464, e-mail: [email protected]) [106-F] Ommert, Alexandra (Bearbeitung); Hark, Sabine, Prof.Dr. (Betreuung): Feministische Politiken und Frauenbewegung - zwischen feministischer Theorie und neuen Praktiken: eine Untersuchung des Phänomens der Ladyfeste in der Bundesrepublik Deutschland INHALT: Die Autorin versteht ihre Arbeit als Beitrag zur Erforschung aktueller feministischer (Gegen)Öffentlichkeiten. Sie untersucht gegenwärtige politische Praxen, die sie vor dem Hintergrund feministischer Theoriedebatten diskutiert. Anliegen ist es, diese als feministische Gegenöffentlichkeiten sichtbar zu machen. Die Debatten um die 'Kritik an der Kategorie Frau' und Kritiken an identitätspolitischen Konzepten sind hierfür die theoretische Hintergrundfolie. Die Autorin interessiert, inwiefern die von ihr untersuchten aktuellen politischen Praxen an Organisationsformen und Inhalten der Neuen und Autonomen Frauenbewegungen anknüpfen, wo Kontinuitäten, aber auch Brüche sichtbar werden. Zur begrifflichen Klärung wird sich die Autorin mit Konzepten von Identitätspolitiken und Gegenöffentlichkeiten kritisch auseinandersetzen. Untersuchungsgegenstand ist das relativ junge Phänomen der Ladyfeste, dessen politische Tradition in feministischer Frauenförderung und Netzwerkbildung verwurzelt ist. Ladyfeste stellen eine in Deutschland seit 2003 weit verbreitete, autonome Politikform dar. Die festivalartigen Veranstaltungen sind als Plattformen für AktivistInnen konzipiert, um einen theoretischen, kulturellen, musikalischen Austausch zu initiieren. Sie verorten sich zudem in einem geschlechterkritischen Diskurs. Die Überlegungen sind von dem Spannungsverhältnis gekennzeichnet, Theorie und Praxis eng aufeinander zu beziehen und zu vermitteln und stehen daher in der feministischen Tradition, die Frauen- und Geschlechterforschung eng an eine feministische Bewegung bzw. Politik zu knüpfen, ohne dabei das eine auf das andere zu reduzieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Frankfurt, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" am Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (Postfach 107, 60054 Frankfurt am Main); Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383, e-mail: [email protected]) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 91 [107-F] Pieck, Nadine, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Knapp, Gudrun-Axeli, Prof.Dr. (Betreuung): Integration von Gender Mainstreaming in das betriebliche Gesundheitsmanagement INHALT: Kriterien und Anforderungen der Integration von Gender Mainstreaming; Voraussetzungen - know how + Qualifikation der Akteure. Welche Geschlechterkonflikte lassen sich thematisieren? Bedeutung des partizipativen Vorgehens für Gender-Aspekte. ZEITRAUM: 2003-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Qualitativ; leitfadengestützte Interviews; Aktionsforschung; Aktenanalyse; explorativ; Grounded Theory. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Workshop zur Projektevaluation. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pieck, N.: Gesundheitsmanagement in öffentlichen Verwaltungen geschlechtergerecht gestaltet. Praxisbeispiel aus Niedersachsen. in: Kolip, Petra; Altgeld, Thomas (Hrsg.): Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung und Prävention. Weinheim: Juventa 2006, S. 219-231. ISBN 3-7799-1683-5. ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hannover, Weiterbildungsstudium Arbeitswissenschaft (Schloßwender Str. 5, 30159 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [108-L] Plantenga, Janneke; Remery, Chantal: The gender pay gap - origins and policy responses: a comparative review of 30 European countries, Luxembourg: Amt f. amtl. Veröff. d. Europ. Gemeinschaften 2006, 62 S., ISBN: 92-7902565-1 INHALT: "Reducing the gender pay gap is an important topic on the European political agenda. Since 1999 it has been part of the European Employment Strategy and policy efforts have intensified over the years. In 2003 member states were called on to formulate targets in this respect in order 'to achieve by 2010 a substantial reduction in the gender pay gap in each Member State through a multi-faceted approach addressing the underlying factors of the gender pay gap including sectoral and occupational segregation, education and training, job classifications and pay systems, awareness raising and transparency'. This report addresses the gender pay gap. Data will be provided on the extent and the development of the gender pay gap for 25 EU member states. In addition, the report contains information from three EEA countries, Iceland, Liechtenstein, Norway, and two candidate countries, Bulgaria and Romania. In particular the report focuses on how public policies try to reduce wage differences between women and men." (author's abstract) [109-L] Regitz-Zagrosek, Vera; Fuchs, Judith (Hrsg.): Geschlechterforschung in der Medizin: Ergebnisse des zweiten Berliner Symposiums an der Charité-Universitätsmedizin Berlin, (2. Symposium "Geschlechterforschung in der Medizin", 2005, Berlin), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 186 S., ISBN: 3-631-55252-1 92 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft INHALT: "Frauen sind keine kleinen Männer und Frauen sind anders krank, mit solchen Schlagzeilen wird seit einigen Jahren thematisiert, was in der Medizin bei Forscherinnen und Forschern sowie Klinikerinnen und Klinikern zunehmend in das Blickfeld wandert: Frauen weisen bei vielen Erkrankungen andere Beschwerdebilder auf als Männer, gehen anders mit sich und ihren Erkrankungen um und benötigen dementsprechend andere Behandlungsansätze. Wichtige Impulse gehen von dem vom Zentrum für Geschlechterforschung in der Medizin an der Charité - Universitätsmedizin Berlin jährlich organisierten Symposium zu Geschlechterforschung aus, auf dem die aktuellen Ergebnisse zu Gender-bezogenen Fragestellungen in der Medizin diskutiert werden. Die Beiträge der Referentinnen und Referenten, der Posterpreisträgerinnen sowie die Ergebnisse des Workshops Integration von Gender in die medizinische Lehre sind in diesem Sammelband zusammengefasst." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vera Regitz-Zagrosek, Judith Fuchs: Vorbemerkung (7-16); Gabriela Riemekasten: Ungelöste Rätsel? Warum Frauen auch aus rheumatologischer Sicht anders sind als Männer - ein Update (17-28); Duska Dragun: Nierentransplantation - Sind Männer anders? (29-30); HansGeorg Joost: Typ-2-Diabetes: Pathogenese, Risikofaktoren, Geschlechtsunterschiede (31-34); Ulla Walter, Richard Lux: Prävention: Brauchen wir unterschiedliche Strategien für Frauen und Männer? (35-48); Edeltraut Garbe: Sex-Related Differences in Pharmacokinetics and Drug Effects (49-68); Gottfried Kreutz: Geschlechterunterschiede bei der Arzneimittelzulassung und -überwachung? (69-72); Margaret Forney Prescott: Cardiovascular Disease: Different in Men and Women? (73-82); Marco Stramba-Badiale, Karine Goulene: Gender and Stroke (83-86); Vera Regitz-Zagrosek: Geschlechterunterschiede bei Herzinsuffizienz (87-102); George Sopko, Noel Bairey Merz, Leslie Shaw: Heart Disease in Women (103-118); Bettina Winzen, Bernd Koelsch, Christine Fischer, Marcus Neibecker, Andrea Kindler-Röhrborn: Gender-Specific Oligogenic Control of Resistance to Ethylnitrosourea Induced Oncogenesis in the Rat Peripheral Nervous System (119-132); Dörte Huscher, Katja Thiele, Carolin Weber, Angela Zink: Geschlechtsspezifische Unterschiede in Krankheitpräsentation und Behandlung bei Patienten mit rheumatoider Arthritis - Ergebnisse der Kerndokumentation der Rheumazentren des Jahres 2003 (133-144); Jeanette Fleisch, Markus C. Fleisch, Petra A. Thürmann: Are Women Still Underrepresented in Clinical Drug Trials? - An Update (145-154); Susanne Dettmer: Karriereplanung für Ärztinnen in Hochschule, Klinik und Praxis (155-162); Birgit Babitsch, Jutta Begenau, Klara Brixius u.a.: Integration von Gender in die medizinische Lehre - Ergebnisse eines europäischen Workshops (163-174). [110-F] Rose, Lotte, Prof.Dr. (Bearbeitung): Gender und soziale Arbeit INHALT: keine Angaben ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung INSTITUTION: Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit (Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 069-1533-830, Fax: 069-1533-2809, e-mail: [email protected]) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 93 [111-L] Rulofs, Bettina: Gewalt im Sport aus Perspektive der Geschlechterforschung, in: Ilse Hartmann-Tews, Bettina Rulofs (Hrsg.): Handbuch Sport und Geschlecht, Schorndorf: Hofmann, 2006, S. 150-162, ISBN: 978-3-7780-4580-0 INHALT: Der Beitrag zur geschlechtsbezogenen Identitätsbildung im Sport untersucht das Phänomen der Gewalt im Sport und versucht, das Erklärungspotenzial theoretischer Ansätze zur Geschlechterforschung für Gewalt im Sport aufzuzeigen. Im Fokus steht dabei das Konzept der hegemonialen Männlichkeit, die sowohl durch eine Dominanz der Männer gegenüber Frauen als auch durch eine Hierarchie der Männer untereinander gekennzeichnet ist. In thematischer Hinsicht beschreibt der Artikel den Sport zunächst als ein Feld legitimierten körperlichen Gewalt für Männer, um darauf aufbauend (1) Gewalteskalationen und unfaire Verhaltensweisen, (2) Gewalt gegen sich selbst in Form von riskantem Körpereinsatz und Verletzungen sowie (3) sexualisierte Gewalt in den Blick zu nehmen. Gewaltphänomene im Sport werden im Rahmen der deutschsprachigen Sportwissenschaft bisher allenfalls am Rande mit geschlechtsbezogenen Theoriekonzepten analysiert. Theoretische Ansätze der Geschlechterforschung, insbesondere sozial-konstruktivistische Perspektiven und das Konzept der hegemonialen Männlichkeit, enthalten jedoch ein hohes Erklärungspotenzial, das für die Erforschung von Gewalt im Sport genutzt werden sollte, um darauf aufbauend angemessene - d.h. insbesondere geschlechtsangemessene - Maßnahmen der Intervention zu entwickeln. (ICG2) [112-L] Ruppert, Uta: Frauenpolitik in der Globalisierung: zwischen feministischer Kritik, Gender-Mainstreaming und Empowerment, in: Christa Randzio-Plath (Hrsg.): Frauen und Globalisierung : zur Geschlechtergerechtigkeit in der Dritten Welt, Berlin: J. H. W. Dietz Nachf., 2004, S. 25-29, ISBN: 3-8012-0344-1 INHALT: Geschlechterverhältnisse sind für Auseinandersetzungen über Ursache und Wirkung von Globalisierung von besonderer Bedeutung, denn ohne Diskriminierung von Frauen wären bestimmte Globalisierungstrends wie z.B. Lohndiskriminierung nicht möglich. Die Globalisierung verschärft zusätzlich die Unterschiede zwischen Frauen, die entlang der Spaltungslinien Schichtzugehörigkeit und ethnische Herkunft verlaufen. Im Gegensatz zum GenderMainstreaming in Institutionen, der ein top-down-Ansatz ist, ist Empowerment ein Konzept, das Geschlechtergerechtigkeit in bottom-up-Prozessen erreichen und die individuelle Emanzipation von Frauen mit der Transformation gesellschaftlicher Ungleichheitslagen verknüpfen will. Eine interessante Verknüpfung von Gender-Mainstream und Empowerment stellen die in vielen Ländern der Welt von Frauenbewegungen und -organisationen betriebenen GenderBudget-Initiativen dar. Obwohl Gender-Budget-Initiativen die geschlechtlichen Schieflagen von Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik grundsätzlich nicht in Frage stellen, bieten sie interessante Anknüpfungspunkte für die Initiierung breiter gesellschaftlicher Auseinandersetzungen um geschlechtergerechte Inhalte und Normen wirtschaftlicher und politischer Entwicklung. (ICF) 94 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft [113-L] Sauer, Birgit: Engendering Democracy: Staatsfeminismus im Zeitalter der Restrukturierung von Staatlichkeit, in: Gert Pickel, Susanne Pickel (Hrsg.): Demokratisierung im internationalen Vergleich : neue Erkenntnisse und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 251-266, ISBN: 3-531-15113-4 (Standort: UB Bonn(5)-2007/2594) INHALT: Die Autorin wirft die Frage auf, ob diein den letzten Jahrzehnten erreichten Erfolge einer frauenfreundlichen Entwicklung auf dem politischen Sektor Nachhaltigkeit besitzen und welche Bedeutung den staatlichen Institutionen zur Gleichstellung von Frauen (Staatsfeminismus) dabei zukommt. Sie untersucht anhand einer Typologie von frauenpolitischen Einrichtungen (FPE) die Restrukturierung des Staates und die Entwicklung eines Staatsfeminismus in post-industriellen Demokratien in Europa, Japan, Australien, Kanada und den USA in den 1990er Jahren. Ihre Analyse bezieht sich u.a. auf das Framing und die Vergeschlechtlichung als Bedingungen für frauenpolitischen Erfolg, auf die Merkmale frauenpolitischer Institutionen sowie auf die Frauenbewegung und das Policy-Umfeld als Faktoren für einen geschlechterdemokratischen Erfolg. Sie zeigt, dass in den letzten Jahren - trotz des anerkannten Konzepts des Gender Mainstreaming - ein Rückgang des Handlungsspielraums von Institutionen der Frauenpolitik zu beobachten ist. Vor allem konservative und rechte Parteien beschneiden die frauenpolitischen Institutionen, so dass die Chance für ein geschlechterdemokratisches Handeln in politisch als wichtig erachteten Diskursen überwiegend geringer ausfällt, als es von der Frauenbewegung intendiert ist. (ICI) [114-F] Schwengel, Hermann, Prof.Dr. (Betreuung): Prozess der Implementierung gendersensibler Elemente mit dem Instrument Gender Mainstreaming bei der Erarbeitung von Organisationszielen INHALT: keine Angaben ART: Abschlussarbeit ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Soziologie (Rempartstr. 15, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0761-203-3495, e-mail: [email protected]) [115-L] Stecklina, Gerd: Ein kritischer Blick auf die Frauenbewegung: Alice Rühle-Gerstels Positionen zu Frauenemanzipation und Geschlechterrollen, in: Zeitschrift für Sozialpädagogik, Jg. 5/2007, H. 2, S. 181-195 INHALT: "Die aktuellen Diskussionen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden kontrovers geführt. Zugleich ist man erstaunt, welche Positionen - trotz aller Gleichstellungsbemühungen der letzten Jahrzehnte und den Erfolgen der Frauenbewegung - von manchen Autoren vertreten werden und auf wie wenig Gegenwehr sie stoßen. In dem Beitrag sollen aus einem geschichtlichen Zugang heraus die Positionen von Alice Rühle-Gerstel zur zeitgenössischen Frauenbewegung sowie deren Grenzen und Widersprüche entwickelt werden, die zugleich einen Impuls für die dringend notwendige Diskussion um die Bilanzen der modernen Emanzi- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 95 pationsbewegung sowie zu den aktuellen Debatten um die Gleichstellung von Frau und Mann und 'gender mainstreaming' sein könnten." (Autorenreferat) [116-F] Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg: Gender and the German new economy: an analysis of the German microcensus INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie, insb. Gesellschaftsvergleich und Gesellschaft Japans (47048 Duisburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0203-379-4468, Fax: 0203-379-1829, e-mail: [email protected]) [117-F] Universität Hannover: Begleitung und Beratung im Gender Assessment Verfahren INHALT: Bei diesem Projekt geht es um die Begleitung des Prozesses der Planungsvorbereitung und -durchführung der Baumaßnahme des Bundes im Sinne des Gender Mainstreaming durch die zentrale Methode des Gender Impact Assessment (GIA). Das GIA ermöglicht die Prüfung von Auswirkungen konkreter Maßnahmen auf Frauen und Männer und das Geschlechterverhältnis und wird in diesem Projekt im laufenden Prozess angewendet. Die Beratungsarbeit begann mit der Entwicklung von Gender Kriterien, die in die Wettbewerbsauslobung eingeflossen sind. Im Dezember 2005 wurden im Rahmen der Vorprüfung die eingereichten Wettbewerbsarbeiten u.a. auf die Einhaltung der Gender Kriterien geprüft. Bei der Sitzung des Preisgerichts wurden Stellungnahmen zu den einzelnen Gender Kriterien vorgestellt. Im nächsten Schritt erfolgte eine Beurteilung des Siegerentwurfes und eine Stellungnahme aus Gendersicht. Weiterhin wird eine Begleitung und Beratung des Bauherrn bei der Ausführungsplanung und Realisierung erfolgen. Quelle: http://www.igt-arch.uni-hannover.de . METHODE: Anwendung geschlechterdifferenzierter Methoden: SMART und GIA; Vorbereitung eines gendersensitiven Ausschreibungstextes für den Architekturwettbewerb mit der Bauaufgabe "Neubau des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit" in Braunschweig; Entwicklung von Genderkriterien für die Bauaufgabe zur Vorprüfung der Wettbewerbsergebnisse als Bestandteil des laufenden Verfahrens, in Absprache mit dem Auftraggeber; Kontinuierliche Begleitung des Prozesses, Beurteilung weiterer konkreter Planungsschritte und Beratung des Bauherrn bei der Ausführungsplanung und Realisierung. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion. VERÖFFENTLICHUNGEN: Zibell, Barbara (Hrsg.): Gender Mainstreaming in öffentlichen Hochschulen (Arbeitstitel). Beiträge zur Planungs- und Architektursoziologie. Frankfurt am Main u.a.: P. Lang, Europ. Verl. der Wissenschaften. ARBEITSPAPIERE: Gender Mainstreaming. Vorprüfungsbericht. Braunschweig: BVL.+++Zibell, Barbara; Schröder, Anke: Gender Assessment Verfahren: Neubau Bundesamt für Verkehrsschutz und Lebensmittelsicherheit - Stellungnahme zum überarbeiteten Siegerentwurf des Architekturbüros 360 Architektur - interner Bericht vom 17.06.2006. 96 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: Land Niedersachsen Ministerium der Finanzen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hannover, Fak. für Architektur und Landschaft, Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser Str. 8, 30419 Hannover) [118-L] Wallner, Claudia: Feministische Mädchenarbeit: vom Mythos der Selbstschöpfung und seinen Folgen, (Kritische Beiträge aus der Mädchenarbeit), Ulm: Klemm u. Oelschläger 2006, 319 S., ISBN: 3932577-70-1 (Standort: FH Landshut(860)-MS3000W2154+1) INHALT: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, entgegen der Legendenbildung der aktuellen Geschichtsschreibung über feministische Mädchenarbeit die Vielfältigkeit und Einbezogenheit ihrer Entstehung in die gesellschaftlichen Prozesse der 1960er und 1970er Jahre aufzuzeigen. Es werden hierzu folgende Forschungshypothesen empirisch überprüft: (1) Die Geschichtsschreibung zur Entstehung feministischer Mädchenarbeit verliert mit wachsendem zeitlichen Abstand zur tatsächlichen Entstehungszeit einen Teil ihrer Begründungszusammenhänge. (2) Die bisherige Geschichtsschreibung hat nicht die Gesamtheit aller Zusammenhänge der Entstehung feministischer Mädchenarbeit berücksichtigt. (3) Die feministische Mädchenarbeit wurde nicht von allen wesentlichen Diskursen ihrer Zeit beeinflusst. Nach einem Überblick über das historische Quellenmaterial und die dialektische Methode der Geschichtsschreibung nach Leo Kofler wird zunächst die Entstehung feministischer Mädchenarbeit im Spiegel literarischer Verarbeitung nachgezeichnet. Gegenstand der anschließenden Analysen sind die Bedeutung pädagogischer Forschungsentwicklungen für die Entstehung feministischer Mädchenarbeit, die gesellschaftliche Situation von Mädchen und Frauen in den 1960er und 1970er Jahren, die zweite deutsche Frauenbewegung, die feministische Sozialisationsforschung sowie die Entwicklungen in der Jugendhilfe. Der abschließende Ausblick diskutiert den Mythos der Selbstschöpfung feministischer Mädchenarbeit und dessen Folgen. (ICI) [119-L] Wichterich, Christa: Globalisierung und Geschlecht: über neoliberale Strategien zur Gleichstellung, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 52/2007, H. 6, S. 686-694 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Während viele Länder die zivilen und politischen Rechte von Frauen, vor allem den Schutz vor Gewalt, in ihrer Gesetzgebung festgeschrieben haben, und Frauen allgemein als Job-Gewinnerinnen der Globalisierung gefeiert werden, stellen empirische Daten in Zweifel, ob die Veränderung durch die globale Restrukturierung der Wirtschaft einen Mehrwert für die Geschlechtergerechtigkeit gebracht hat. Die Verantwortung der Geschlechtergleichheit wird zwischen transnationalen Konzernen, lokalen Zulieferfirmen, nationalen Regierungen und internationalen Organisationen munter hin- und her geschoben. Am Beispiel des WeltbankAktionsplans "Teilhabe an der smarten Ökonomie" wird aufgezeigt, dass das angebliche ökonomische Empowerment von Frauen in Wirklichkeit neoliberalen Zielen dient und an den feministischen Forderungen, die Makroökonomie geschlechtergerecht zu gestalten sowie Produktion und soziale Reproduktion zusammen zu denken, vollständig vorbeigeht. Diese Kon- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft 97 vergenz feministischer und neoliberaler Ziele mündet in eine neue, modernisierte Form kultureller Hegemonie, bei der die Frauen in höchst kontraproduktiver Weise im Zentrum des Geschehens stehen. (ICH) [120-L] Wiesner, Heike: Diversity & Wissensmanagement: Gender- und E-Learning-Aspekte als Ausgangspunkt für internationale virtuelle Teamarbeit in Unternehmen, Behörden und Organisationen, in: Waltraud Ernst, Ulrike Bohle (Hrsg.): Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen : Teilbd. 2., Transformationen von Geschlechterordnungen in Wissenschaft und anderen sozialen Institutionen, Münster: Lit Verl., 2006, S. 155-167, ISBN: 3-8258-9236-0 INHALT: Die Autorin setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich virtuelle Teams für alle beteiligten Personen, möglichst unabhängig von Kenntnisstand, Geschlecht und Kultur effizient innerhalb der eingesetzten Technologie in Unternehmen, Organisationen und Hochschulen gestalten lassen. Es wird gezeigt, dass diese Teams in besonderer Weise auf die Explizierung des implizit-informellen Wissens der Mitarbeiter angewiesen sind. Für erfolgreiches Wissensmanagement bedarf es erweiterter Gestaltungsspielräume für die Beteiligten, um in prozessualen, partizipativen Prozessen den inhaltlichen, wissensbasierten Ressourcenreichtum durch Netzwerkbeziehungen für die virtuellen Organisationen nutzbar zu machen. Wie Mitglieder solcher Teams durch kooperative Software-Entwicklung Gestaltungsspielräume in den eigenen Betätigungsfeldern erwerben können, zeigt die Verfasserin am Beispiel des Einsatzes von Open-content-management-Systemen in ihren Lehrveranstaltungen. (ICG) [121-L] Zaiceva, Anzelika: East-west migration and gender: is there a "double disadvantage" vis-a-vis stayers?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2810), Bonn 2007, 32 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2810.pdf) INHALT: "This paper documents whether female East-West migrants in Germany after the reunification experience a gain or a disadvantage after they moved compared to both stayers and males. It employs panel data techniques to take account of unobserved heterogeneity. I find that migrant women after migration neither experience a drop in relative employment, nor lower relative hourly wages. They do, however, work less hours and have a lower annual income. The results also suggest that for them, the income effect dominates the substitution effect and they substitute market work with home production, specifically with childcare." (author's abstract) [122-L] Zander, Margherita; Hartwig, Luise; Jansen, Irma (Hrsg.): Geschlecht Nebensache?: zur Aktualität einer Gender-Perspektive in der sozialen Arbeit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 349 S., ISBN: 978-3-531-14947-9 (Standort: UuStB Köln(38)-33A8829) INHALT: "Gender, bisher ein Themenfeld unter vielen in den Strukturbeschreibungen Sozialer Arbeit, wird in der vorliegenden Publikation arbeitsfeldbezogen ausdifferenziert. Die Autorinnen und Autoren stellen thematische Grundlagen und praktische Handlungsanforderungen 98 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft ins Zentrum einer geschlechterdifferenzierenden Analyse der Jugendhilfe und der Sozialen Arbeit mit Erwachsenen. Darüber hinaus wird das Geschlechterverhältnis der Profession in einer historischen und aktuellen Perspektive thematisiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sabine Hering: Differenz oder Vielfalt? - Frauen und Männer in der Geschichte der Sozialen Arbeit (18-32); Kerstin Feldhoff: Soziale Arbeit als Frauenberuf - Folgen für sozialen Status und Bezahlung?! (33-55); Brigitte Hasenjürgen: Transkulturalität als Strategie - Frauen und Männer als Akteurinnen und Akteure in einer pluralen (Einwanderungs-) Gesellschaft (56-83); Luise Hartwig, Kirsten Muhlak: Mädchenarbeit in Theorie und Praxis (86-117); Luise Hartwig, Martina Kriener: Gender und Erziehungshilfe: Herausforderungen an eine geschlechtergerechte Hilfeplanung nach Paragraf 36 KJHG (118-136); Andrea Reckfort: Die Mädchen vor Augen und Gender im Rücken! Praktische Erfahrungen mit einer Doppelstrategie (137-152); Alexander Bentheim, Benedikt Sturzenhecker: Jungenarbeit - Entwicklung und Stand in Deutschland (153-168); Jürgen Friedrichs: Konstruktion von Männlichkeiten Nutzen und Risiken des Konsums von Drogen (169-194); Margherita Zander: Geschlechterdifferenzierende Aspekte - Soziale Arbeit mit rechtsorientierten Mädchen und Jungen (195217); Norbert Wieland: Männlichkeit in prekären Lebenslagen (220-244); Mechthild Bereswill: "Weiblichkeit und Gewalt" - grundsätzliche Überlegungen zu einer undurchsichtigen Beziehung (245-257); Brigitte Bauer: Sanftmütige Männer - dominante Frauen: Wut und Aggression unter der Geschlechterperspektive (258-270); Irma Jansen: "Der Frauenknast" Entmystifizierung einer Organisation (271-290); Christiane Rohleder: Familie, Geschlechterkonstruktionen und Soziale Arbeit (291-310); Monika Weber: Soziale Arbeit und Gesundheit - Innovationspotenziale einer genderbezogenen Betrachtungsweise (311-330); Christel Zenker: Gender und Suchtkrankenhilfe (331-346). 3 Frauenerwerbstätigkeit [123-L] Andresen, Sünne: Mit Eliteförderung zur Geschlechtergerechtigkeit?: Stellungskämpfe von Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Wissenschaftsfeld, in: Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.): Willkommen im Club? : Frauen und Männer in Eliten, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 126-144, ISBN: 978-3-89691-219-0 INHALT: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung geht davon aus, dass sich der Kampf für den Abbau von sozialer Ungerechtigkeit und die Befürwortung eines affirmativen Elitekonzepts in Bildung und Wissenschaft ausschließen. Eine herrschaftskritische Frauenund Geschlechterforschung muss ohne dieses Konzept auskommen, so die zu begründende These. Im ersten Schritt wird auf die Frage eingegangen, warum jeder Elitebegriff ein antidemokratisches Konzept darstellt, an das Befreiungsbewegungen, die einen plural-universalistischen Anspruch verfolgen, nicht anknüpfen können. Im zweiten Schritt setzt sich die Autorin aus diesem Blickwinkel mit den Zugängen zu Elitekonzepten und zum aktuellen Elitediskurs in der Frauen- und Geschlechterforschung auseinander. Es wird gezeigt, dass die affirmative Haltung zum Elitediskurs vor allem ein Effekt der immer noch marginalen Position von Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Wissenschaftsfeld ist, die zur Folge hat, dass sie die 'Regeln des Spiels' kaum beeinflussen, geschweige denn grundlegend verändern können. Im abschließenden Fazit wird ein Ausweg aus diesem Dilemma diskutiert, der nach An- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 99 sicht der Autorin darin besteht, sich beständig die Möglichkeiten von Kritik und Widerstand im Feld von Wissenschafts- und Bildungspolitik zu vergegenwärtigen und die hier herrschenden Diskurse sowie die eigenen Handlungen daraufhin zu prüfen, ob sie Kritik und Einspruch förderlich oder hinderlich sind. (ICG2) [124-L] Antecol, Heather; Barcus, Vanessa E.; Cobb-Clark, Deborah: Gender-biased behavior at work: what can surveys tell us about the link between sexual harassment and gender discrimination?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2647), Bonn 2007, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2647.pdf) INHALT: "This paper examines the links between survey-based reports of sexual harassment and gender discrimination. In particular, we are interested in assessing whether these concepts measure similar forms of gender-biased behavior and whether they have the same effect on workers' job satisfaction and intentions to leave their jobs. Our results provide little support for the notion that survey-based measures of sexual harassment and gender discrimination capture the same underlying behavior. Respondents do appear to differentiate between incidents of sexual harassment and incidents of gender discrimination in the workplace. Both gender discrimination and sexual harassment are associated with a substantially higher degree of job dissatisfaction, particularly amongst men. While women who experience gender discrimination are somewhat more likely to intend to change jobs, amongst men it is sexual harassment that leads to an increased propensity to quit. We find no significant interactions between our two measures of gender bias, perhaps implying that the intensity of gender bias is relatively unimportant for understanding job dissatisfaction and the intention to quit. At the same time, this may reflect the lack of precision with which we estimate this interaction, especially for men." (author's abstract) [125-L] Auth, Diana: Wohlfahrtsstaat, Geschlechterverhältnis und Pflegearbeit, in: Ursula Degener, Beate Rosenzweig (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit : feministische Analysen und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 341-358, ISBN: 3-531-15055-3 (Standort: USB Köln(38)-34A2102) INHALT: Die Autorin problematisiert die Tatsache, dass das Risiko der Pflegebedürftigkeit im Alter durch die für den deutschen Wohlfahrtsstaat charakteristische privatistische Pflegekultur je nach Familienverhältnissen sehr ungleich abgesichert ist. Die vorwiegend weiblichen Angehörigen, die sich für die Pflege ihrer Eltern verantwortlich fühlen, reduzieren oder unterbrechen für die Pflegearbeit ihre Erwerbsarbeit und gefährden damit ihre berufliche Sicherheit und Aufstiegschancen sowie auch einen Teil ihrer Ansprüche auf soziale Sicherung. Die Autorin weist darauf hin, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bislang fast ausschließlich im Hinblick auf die Betreuung von Kindern diskutiert wird, während die Vereinbarkeit der Erwerbsarbeit mit der Pflege von Angehörigen trotz wachsender Bedeutung eine kaum erforschte Problematik darstellt. Um ein Analyseraster zu entwickeln, mit dessen Hilfe nationale Pflegearrangements und -politiken beschrieben, verglichen und gleichstellungspolitisch beurteilt werden können, zeigt die Autorin zunächst, wie die Pflegearbeit in der feministischen vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung und in Regimetypologien thematisiert und theoretisch verortet wird. Sie betrachtet anschließend die Pflegearbeit in Deutschland anhand 100 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit des Modells der Geschlechterkultur und der Geschlechterordnung und nimmt anhand des Konzepts der De-Familialisierung eine gleichstellungspolitische Einschätzung der deutschen Pflegepolitik seit Mitte der 1990er Jahre vor. (ICI2) [126-L] Baer, Susanne; Englert, Dietrich (Hrsg.): Gender-Mainstreaming in der Personalentwicklung: diskriminierungsfreie Leistungsbewertung im öffentlichen Dienst, (Gender kompetent : Beiträge aus dem GenderKompetenzZentrum, Bd. 1), Bielefeld: Kleine 2006, 210 S., ISBN: 3-89370-413-2 INHALT: "Mit dem ersten Band der Reihe 'Gender kompetent' wird ein sehr aktuelles Thema der Personalentwicklung aufgegriffen - Diskriminierungsfreie Leistungsbewertung. Durch den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst ist das Leistungsprinzip gestärkt worden. Zukünftig soll ein wachsender Anteil des Entgelts als Leistungskomponente ausgezahlt werden. Ziel ist, den öffentlichen Dienst insgesamt effizienter und zielorientierter auszurichten und die Motivation der Beschäftigten zu erhöhen. Dabei wird den Fragen, die für eine moderne öffentliche Verwaltung relevant sind, nachgegangen: Welche Bedeutung haben diskriminierungsfreie Verfahren der Leistungsbewertung für das moderne Personalmanagement? Wie lässt sich Gleichstellungsorientierung konkret realisieren? Im vorliegenden Sammelband werden aus der Perspektive von Wissenschaft, Verwaltung und Beratung Wege einer gleichstellungsorientierten Personalentwicklung aufgezeigt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Susanne Baer und Karin Hildebrandt: In eigener Sache (7-10); Susanne Baer: Vorwort und Einleitung (11-18); Dietrich Englert: Die Bedeutung von Gender Mainstreaming für die Leistungsbewertung im öffentlichen Dienst (19-33); Alexander Leist: Leistungsbewertung und Leistungsentgelt nach dem TVöD - Überblick zum tarifrechtlichen Rahmen der zukünftigen Leistungsbezahlung beim Bund (34-43); Gertraude Krell: Leistungsbewertung als Gegenstand des Gleichstellungscontrollings (44-61); Frank Dulisch: Herausforderungen der Tarifreform des TVöD für die Praxis der Leistungsbewertung (62-75); Karin Tondorf: Diskriminierungsmechanismen beim Leistungsentgelt (76-102); Christof Baitsch und Christian P. Katz: Personalbeurteilung und Geschlecht: Einige Probleme und das 'Gegenmittel' Abakaba. (103122); Carmen Gerstmann-Fricke und Susan Santüns: Modernisierungsschritte in der Deutschen Rentenversicherung Bund dargestellt am Beispiel der neuen Beurteilungs- und Auswahlverfahren (123-132); Friedel Schreyögg: Geschlechtergerecht beurteilen - Arbeitshilfe zur Erstellung dienstlicher Beurteilungen (133-142); Dietrich Englert: Diskriminierungsfreie Leistungsbewertung: Gleichstellungsorientierter Kulturwandel? - Ein Ausblick (143-146); Leitfaden Leistungsbewertungdes Bundesministeriums des Innern. Mit einer kurzen Einführung von Bettina Lösch-Busse (152-186); Friedel Schreyögg: Prüfliste zur Vorbereitung einer dienstlichen Beurteilung (187-210). [127-L] Baer, Susanne; Hildebrandt, Karin (Hrsg.): Gender Works!: Gender Mainstreaming: gute Beispiele aus der Facharbeit, Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 200 S., ISBN: 978-3-631-55107-3 INHALT: In diesem Band sind Beiträge zu Chancen, Barrieren und besonderen Herausforderungen bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming und Berichte über Best Practices versammelt. Aus dem Inhalt: Mieke Verloo: What could be Good Practice in Gender Mainstreaming?; Petra Ahrens, Sandra Lewalter: Auf der Suche nach guten Beispielen - Auswahl- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 101 und Qualitätskriterien für gute Beispiele im Rahmen von Gender Mainstreaming; Anne Rösgen: Gender Mainstreaming in der Facharbeit: eine Einführung; Friederike Koch: Gender Mainstreaming in betrieblichen Reorganisationsprozessen: berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern in den v. Bodelschwingschen Anstalten Bethel; Ute Brammsen: Gender Mainstreaming und Qualitätsmanagement in der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Flensburg mbH; Kristin Körner: Gender Mainstreaming in Leistungsvereinbarungen: Zuwendungsvertrag und Zielvereinbarung für die Sportförderung im Land Sachsen-Anhalt. Dokumentation des Anwendungsprojektes; Christine Färber, Jochen Geppert: Gender Mainstreaming in der Sportförderung am Beispiel des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg; Eva Katharina Gottwalles: Gender Mainstreaming im MAGDALENA Caritas Kinderund Jugendzentrum; Franz K. Schön: Implementierung von Gender Mainstreaming in der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend in der Bundesrepublik Deutschland e.V.; Ulrike Seifert: Chancengleichheit für Frauen und Männer im Deutschen Alpenverein; Cornelia Lange: Gender Mainstreaming in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes; Julia Lademann, Petra Kolip: Geschlechterbezogene Gesundheitsberichterstattung: der Bericht 'Gesundheit von Frauen und Männern im mittleren Lebensalter' des Robert Koch-Instituts; Rüdiger Meierjürgen, Rainer Wieland: Gender Mainstreaming und betriebliche Gesundheitsförderung - Überlegungen zur gender-spezifischen Bewertung des Arbeitsunfähigkeitsgeschehens mit Daten der gesetzlichen Krankenkassen am Beispiel des BARMER Gesundheitsreports. [128-L] Betzelt, Sigrid: Hartz IV aus Gender-Sicht: einige Befunde und viele offene Fragen, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-BöcklerStiftung, Jg. 60/2007, H. 6, S. 298-304 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Inwieweit sind mittlerweile geschlechtsspezifische Wirkungen von 'Hartz IV' zu beobachten? Der Beitrag untersucht anhand sekundärstatistischer Analysen, ob sich die speziell für Frauen befürchteten materiellen Verschlechterungen nachweisen lassen und inwiefern Frauen im SGB II von aktiven Förderleistungen profitieren. Die vorläufigen Befunde verdeutlichen, dass sich durch den Systemwechsel zum SGB II bestehende geschlechtsspezifische Benachteiligungen eher verstärkt haben und der gesetzliche Gleichstellungsauftrag nur unzureichend erfüllt wird. Dies zeigt sich, mit Ost-West-Unterschieden, sowohl bei den Geld- als auch bei Eingliederungsleistungen, von denen arbeitsmarktpolitische Problemgruppen insgesamt und besonders gering qualifizierte Frauen weit unterdurchschnittlich profitieren. Die positiven Erwartungen im Hinblick auf eine bessere Förderung Alleinerziehender durch das SGB II werden durch einige Befunde in Frage gestellt. Angesichts der schwierigen Datenlage in der amtlichen Statistik müssen allerdings noch viele Fragen offen bleiben, was für eine gründliche gendersensible Revision der amtlichen Datenerfassung und -aufbereitung spricht." (Autorenreferat) [129-L] Burda, Michael C.; Hamermesh, Daniel S.; Weil, Philippe: Total work, gender and social norms, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2705), Bonn 2007, 45 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2705.pdf) 102 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit INHALT: "Using time-diary data from 25 countries, we demonstrate that there is a negative relationship between real GDP per capita and the female-male difference in total work time per day - the sum of work for pay and work at home. In rich northern countries on four continents, including the United States, there is no difference - men and women do the same amount of total work. This latter fact has been presented before by several sociologists for a few rich countries; but our survey results show that labor economists, macroeconomists, the general public and sociologists are unaware of it and instead believe that women perform more total work. The facts do not arise from gender differences in the price of time (as measured by market wages), as women's total work is further below men's where their relative wages are lower. Additional tests using U.S. and German data show that they do not arise from differences in marital bargaining, as gender equality is not associated with marital status; nor do they stem from family norms, since most of the variance in the gender total work difference is due to within-couple differences. We offer a theory of social norms to explain the facts. The social-norm explanation is better able to account for within-education group and withinregion gender differences in total work being smaller than inter-group differences. It is consistent with evidence using the World Values Surveys that female total work is relatively greater than men's where both men and women believe that scarce jobs should be offered to men first." (author's abstract) [130-L] Degen, Barbara: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG): Tanzschritte auf dem Weg zur Gerechtigkeit im Erwerbsleben, in: Streit : feministische Rechtszeitschrift, Jg. 25/2007, H. 1, S. 15-22 INHALT: Die Verfasserin setzt sich mit dem neuen Gleichbehandlungsgesetz auseinander und stellt fest, dass es sehr allgemein ist. Sie analysiert die neuen gesetzlichen Regelungen bezüglich der 'unmittelbaren Benachteiligung', 'mittelbaren Benachteiligung', 'Belästigung' und 'sexuellen Belästigung' und konstatiert Widrigkeiten gegenüber dem Grundgesetz und dem Europarecht. Die Verfasserin untersucht die Schadensersatzansprüche und die Vorschriften bezüglich der Antidiskriminierungsverbände, der Bundesantidiskriminierungsstelle und der arbeitsrechtlichen Verfahren bei Diskriminierungen. Abschließend wird die Verbindung zwischen Recht und Gerechtigkeit diskutiert. (ICG) [131-L] DelBono, Emilia; Vuri, Daniela: Is it the way she moves?: new evidence on the gender wage growth gap in the early careers of men and women in Italy, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2523), Bonn 2006, 52 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2523.pdf) INHALT: "This paper explores newly available Italian data derived from a 1:90 sample of social security administrative records (INPS) to investigate gender differences in pay during the initial stages of a worker's career. We find that a significant and growing pay differential between men and women emerges during the first years of labour market experience, and that gender differences are highest when workers move across firms. In particular, we find that the most significant gender gap in log wage growth is associated with job moves which take place within a very short period of time, involve positive wage growth and result in the highest salary increases. Moreover, this gender mobility penalty occurs mainly when workers move to larger firms and we show that this is most likely explained by the fact that women value soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 103 more than men some of the characteristics of these jobs or employers. Overall our results suggest that job and firm characteristics, rather than differences in worker characteristics or across-the-board discrimination, are the most important determinants of the gender wage growth differential in the Italian labour market." (author's abstract) [132-L] Dittmer, Cordula: Military bodies, weapon use and gender in the German armed forces, in: Reinhard Heil, Andreas Kaminski, Marcus Stippak, Alexander Unger, Marc Ziegler (Eds.): Tensions and convergences : technological and aesthetic transformations of society, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 327-336, ISBN: 978-3-89942-518-5 INHALT: Anhand von Interviews mit Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr analysiert der vorliegende Beitrag die militärische Sozialisation als eine allgemeine "Disziplinartechnik" (Foucault). Die Autorin arbeitet dabei geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ausbildung, dem Gebrauch von hochtechnischen Waffensystemen und der Identifikation der SoldatInnen mit der Waffe heraus. Aus einer Gender-Perspektive wird weiterhin gezeigt, dass und wie beim Umgang mit den Waffen auch bestimmte Leitbilder und Stereotype "inkorporiert" werden und wie die Frauen mit den typisch männlich konotierten Waffen - z. B. das Gewehr als Braut des Soldaten - umgehen. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass und wie Technik als Medium und "Transportmittel" von "Botschaften" fungiert und wie Waffen bei der Ausbildung und beim Gebrauch "symbolische konstruiert" und geschlechtsspezifisch modifiziert werden. (ICA) [133-L] Dudeck, Anne; Jansen-Schulz, Bettina (Hrsg.): Hochschuldidaktik und Fachkulturen: Gender als didaktisches Prinzip, (Gestaltung motivierender Lehre in Hochschulen : Praxisanregungen, 5), (Jahrestagung der Sektion Sozialindikatoren der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, 1991, Berlin), Bielefeld: Webler 2006, 175 S., ISBN: 3-937026-47-9 (Standort: UB Bonn(5)-2006/9268) INHALT: "Im Zuge des Bologna Prozesses ist "Geschlechtergerechtigkeit" als eines der Ziele für Hochschulen festgeschrieben worden. Der Akkreditierungsrat hat "Gender" als eines der Qualitätskriterien für die Akkreditierung neuer B/M-Studiengänge festgelegt. Im Profil der neuen Universität Lüneburg sind Gender und Diversity Elemente, die alle Bereiche der Universität betreffen und durch die innovativen Prozesse in Studium, Lehre und Forschung gefördert werden sollen. Hier setzt das vom Niedersächsischen Ministerium geförderte Projekt "Gender-Kompetenz" setzt mit dem Konzept des Integrativen Gendering an. Die in diesem Band vorgestellten Aufsätze zu Gender als hochschuldidaktisches Prinzip sind überwiegend Beiträge der ersten hochschuldidaktischen Ringvorlesung zu Genderaspekten in der Lehre im Wintersemester 2005/06, die sich ausschließlich an Lehrende und Forschende der Universität Lüneburg und anderer Niedersächsischer Hochschulen wandte. Mit dieser hochschuldidaktischen Form der Ringvorlesung zu einem Genderthema betrat die Universität Lüneburg hochschuldidaktisches Neuland. Die Beiträge sind fünf Schwerpunktthemen des Bandes zugeordnet: 1. Gender als didaktisches Prinzip; 2. Gender und Fachkulturen; 3. Gender in Forschung und Lehre; 4. Konzepte genderorientierter Hochschuldidaktik; 5. Konzepte gendersensibler Lehre. In den Beiträgen wird zunächst jeweils der Stand der Frauen-, Männer-, Genderforschung jeweils unter ihren Hauptfragestellungen beschrieben, bevor sie zu Methoden und 104 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit Handlungskonzepten überleiten. Mit diesem impliziten Überblick zum aktuellen Forschungsstand versteht sich der Band auch als Einführung in Teilbereiche der neueren Genderforschung."(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kathrin van Riesen: Gender als didaktisches Prinzip (21-29); Susanne Ihsen: Von der homogenen technischen Fachkultur zu Mixed Teams - Gender - Diversity (33-45); Peter Döge: Vom Entweder-Oder zum Sowohl-Als-Auch. Wissenschafts- und Technikkulturen jenseits der Geschlechterpolarität (47-55); Heidi Schelhowe: Was macht die Informatik attraktiv? Genderaspekte in Forschung und Lehre der Informatik (57-68); Dominique Gillissen: Der "Gender Action Plan" innerhalb des EU - Forschungsprogramms (71-75); Bettina Knothe/ Klaus Schwerma: Kritische Naturwissenschaft und Männerforschung als Ausgangspunkte für die Bewertung von Drittforschung - Genderaspekte in internationalen Projekt- und Forschungsanträgen (77-88); Gerd Michelsen: General Studies an der Universität Lüneburg - Förderung der Beschäftigungsfähigkeit und Persönlichkeitsbildung (91-103); Bettina Jansen-Schulz: Integratives Gendering - Gender in die Akkreditierungspraxis einer Hochschule (105-118); Mariele Evers: Gender Issues im internationalen Studiengang "Integrated Water Resources Management" (119-132); Anja Thiem: Mentoring für Nachwuchswissenschaftlerinnen als hochschuldidaktische Maßnahme in der Universität Lüneburg (133-143); Silke Hetzer: Genderdidaktische Reflexionen in der Lehramtsausbildung für soziale Dienstleistungsberufe am Beispiel eines Seminars zur Zeitgestaltung von Frauen und Männern (147-158); Christine Meyer: Männer in Frauenberufen sind eine genderdidaktische Herausforderung für die Entwicklung personenbezogener Dienstleistungsberufe (159-169). [134-L] Ernst, Waltraud; Bohle, Ulrike (Hrsg.): Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen: Teilbd. 2., Transformationen von Geschlechterordnungen in Wissenschaft und anderen sozialen Institutionen, (Focus Gender, 5), Hamburg: Lit Verl. 2006, 219 S., ISBN: 3-8258-9236-0 INHALT: "Wissenschaft bildet keine Institution außerhalb der Gesellschaft, sondern ist als sozialer Ort aufs Engste mit Transformationsprozessen in anderen gesellschaftlichen Bereichen verwoben. Vor diesem Hintergrund erörtern die Autorinnen die Chancen von Frauen, in verschiedenen historischen Situationen und gesellschaftlichen Institutionen, ihre Lebensvorstellungen und beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Dabei ziehen sie transnationale Zusammenhänge in Betracht. Zwar scheint immer wieder zu gelingen, in ganz unterschiedlichen sozialen Institutionen Mechanismen zu installieren, welche die Platzierung von Männern in Macht- und Führungspositionen weiterhin absichern. Die Beiträge legen jedoch nahe, dass es sich lohnt, historisches Bewusstsein sowie transnationale politische Zusammenarbeit und Vernetzung zu nutzen, um Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit aller Frauen zu erringen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Waltraud Ernst & Ulrike Bohle: Einleitung Transformationen von Geschlechterordnungen (9-18); Helma Lutz: Leben in der Twilightzone. Migration, Transnationalität und Geschlecht im Privathaushalt (19-30); Kerstin Alhajsuleiman/Perdita Pohle: Migration - Integration - Segregation: Untersuchungen zur soziokulturellen Lebenssituation und Integration türkischer Migrantinnen in Göttingen (31-55); Ingrid Oswald: Gender-Display und Gender-Forschung im post-sozialistischen Russland (56-73); Marina Blagojevic: Mapping Misogyny in the Balkans: Local/Global Hybrids in Culture and Media (74-96); Renate Tobies: Geschlechterverhältnisse in Mathematik und Naturwissenschaften - Tendenzen seit 1900 (97-115); Mathilde Schmitt: Im Spannungsfeld von Innovation und Tradition. Frauen in den Agrarwissenschaften (116-137); Beate Curdes: Gender- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 105 sensitive Lehr-Lern-Formen in der Mathematikausbildung an der Fachhochschule (138-154); Heike Wiesner: Diversity & Wissensmanagement: Gender- und E-LearningAspekte als Ausgangspunkt für internationale virtuelle Teamarbeit in Unternehmen, Behörden und Organisationen (155-167); Brigitte Neumann: Equity Reference Groups: Creating Linkages to Marginalized Communities for Research and Knowledge Translation (168-180); Margrit Eichler: The Other Half (or More) of the Story: Unpaid Household and Care Work and Lifelong Learning (181-202); Renate Kosuch: Gender und Handlungskompetenz für Veränderungsprozesse. Zu den Herausforderungen bei der Vermittlung von Genderkompetenz in der Hochschullehre (203-215). [135-L] Gildemeister, Regine; Wetterer, Angelika (Hrsg.): Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen?: widersprüchliche Entwicklungen in professionalisierten Berufsfeldern und Organisationen, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2007, 214 S., ISBN: 978-3-89691-642-6 (Standort: FHB Regensburg(898)-MS/2900/ G468+2) INHALT: "Die Angleichung der Geschlechter ist eine gern zitierte Behauptung beim Blick auf die Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre. Aber: Wie grundlegend hat sich eigentlich das Verhältnis von Profession, Organisation und Geschlecht in den vergangenen Jahren verändert? Worauf sind die großen Unterschiede zwischen den verschiedenen Fächern, Berufen und Organisationsformen professioneller Arbeit zurückzuführen? - Die dahinter stehende Frage 'Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierung?' war eine der zentralen Ausgangsfragen des Forschungsschwerpunkts 'Professionalisierung, Organisation und Geschlecht'. Der Sammelband gibt erstmals einen Überblick über diese Ergebnisse. Er konzentriert sich dabei auf aktuelle Prozesse des sozialen Wandels der Geschlechterverhältnisse." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnisse: Irene Dölling: 'Geschlechter-Wissen' - ein nützlicher Begriff für die 'verstehende' Analyse von Vergeschlechtlichungsprozessen? (9-31); Ursula Müller/ Waltraud Müller-Franke/ Patricia Pfeil/ Sylvia Wilz: Zwischen De-Thematisierung und Vergewisserung Geschlechterkonstruktionen im Organisationswandel am Beispiel Polizei (32-55); Kai-Olaf Maiwald/ Regine Gildemeister: Die Gleichzeitigkeit von Gleichheitsnorm und Geschlechterdifferenzierungen im Berufsfeld Familienrecht: Zur Bedeutung lebenspraktischer Entscheidungen (56-75); Sandra Beaufays/ Beate Krais: Wissenschaftliche Leistung, Universalismus und Objektivität. Professionelles Selbstverständnis und die Kategorie Geschlecht im sozialen Feld Wissenschaft (76-98); Hedwig Rudolph: Unternehmensberatungen als männliche Eliteorganisationen (99-121); Sigrid Betzelt/ Karin Gottschall: Jenseits von Profession und Geschlecht? Erwerbsmuster in Kulturberufen (122-144); Ernst-H. Hoff/ Susanne Dettmer/ Stefanie Grote/ Hans-Uwe Hohner/ Luiza Olos: Berufsverläufe und Lebensgestaltung: Differenzierung und Angleichung von Frauen und Männern in zwei hoch qualifizierten Berufen (145-171); Jutta Allmendinger/ Thomas Hinz: Geschlechtersegregation in Organisationen und die Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen (172-188); Angelika Wetterer: Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen? Zentrale Ergebnisse des Forschungsschwerpunkts "Professionalisierung, Organisation, Geschlecht" im Überblick (189-214). 106 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit [136-L] Haffner, Yvonne: Mythen um männliche Karrieren und weibliche Leistung, Opladen: B. Budrich 2007, IX, 134 S., ISBN: 978-3-86649-050-5 (Standort: UB Bonn(5)-2007-1173) INHALT: Die Autorin schildert das inhaltliche und methodische Vorgehen der Untersuchung und setzt sich mit dem Thema des beruflichen Erfolgs auseinander. Dabei werden die Leistungskriterien und der Zusammenhang zwischen Arbeitskultur und beruflichem Erfolg analysiert. Die Leistungsbereitschaft, die private Lebenssituation sowie der berufliche Erfolg außerhalb der modernen zeit-extensiven Arbeitskultur stellen einzelne Schwerpunkte der Darstellung dar. Abschließend werden anhand der gewonnenen Forschungsergebnisse die Probleme der Chancengleichheit und die Konsequenzen der zeit-extensiven Arbeitskultur zur Diskussion gestellt. (ICG) [137-L] Hirsch, Boris; Schank, Thorsten; Schnabel, Claus: Gender differences in labor supply to monopsonistic firms: an empirical analysis using linked employer-employee data from Germany, (Diskussionspapiere / Universität ErlangenNürnberg, Lehrstuhl für VWL, insb. Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik, No. 47), Nürnberg 2006, 27 S. (Graue Literatur; URL: http://www.arbeitsmarkt.wiso.uni-erlangen.de/pdf/Diskussionspa piere/dp47.pdf; http://ftp.iza.org/dp2443.pdf) INHALT: "Mithilfe eines strukturellen Ansatzes, der auf einem dynamischen Monopsonmodell beruht, untersuchen wir das Arbeitsangebot von Frauen und Männern auf Firmenebene. Die unter Verwendung von Verweildauermodellen und eines deutschen kombinierten FirmenBeschäftigten-Datensatzes geschätzten Arbeitsangebotselastizitäten sind gering (0,9-2,4) und fallen für Frauen erheblich geringer aus als für Männer (während man für das Arbeitangebot auf Marktebene üblicherweise eine höhere Elastizität für Frauen findet). Eine Implikation hieraus ist, dass geschlechtsspezifische Lohndifferentiale die Folge von Lohndiskriminierung seitens gewinnmaximierender monopsonistischer Arbeitgeber sein könnten." (Autorenreferat) [138-F] Janczyk, Stefanie, M.A. (Bearbeitung); Kurz-Scherf, Ingrid, Prof.Dr. (Betreuung): Im Spannungsfeld von Erwerbsarbeit und anderen Lebensbereichen. Ein Beitrag zur Revision eines komplexen Verhältnisses INHALT: Will man die Geschlechterperspektive systematisch in Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik integrieren, ist es notwendig, fragmentierte Perspektiven auf den Wandel und die Zukunft der Arbeit zu überwinden und Fragestellungen miteinander in Verbindung zu bringen, die häufig noch immer gesondert voneinander betrachtet werden. Denn die Geschlechterproblematik baut sich oftmals gerade inmitten des Spannungsbogens zwischen Differenz und Interdependenz - etwa zwischen Erwerbsarbeit und Hausarbeit - auf. Daher ist der Blick auf die Zusammenhänge, die Vermittlungen und Verknüpfungen des zugleich faktisch und fiktiv Getrennten und Verschiedenen erforderlich. Vor diesem Hintergrund fokussiert die Dissertation auf das Verhältnis von Erwerbsarbeit und anderen Lebensbereichen. Ausgangsbeobachtung ist, dass dieses Verhältnis aktuell eine Neustrukturierung erfährt. Die Dissertation geht nun konkret der Frage nach, ob die sozialwissenschaftliche Arbeitsforschung in der Lage ist, dieses komplexe Verhältnis von Erwerbsarbeit und anderen Lebensbereichen und den sich darin vollziehenden Wandel konzeptionell angemessen zu er- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 107 fassen und darauf aufbauend auch gestaltungspolitische Vorschläge zu offerieren - und zwar insbesondere aus einer geschlechtersensiblen Perspektive. Die Hypothese der Dissertation lautet, dass sich sowohl in der Vergangenheit als auch aktuell relevante Ansätze finden lassen, die eben dieses Verhältnis von Erwerbsarbeit und anderen Lebensbereichen in den Blick nehmen, dass diese Ansätze aber sowohl konzeptionelle Schwachstellen und Probleme aber auch sehr fruchtbare Anknüpfungspunkte aufweisen. Eine kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit diesen Ansätzen kann daher Impulse für eine produktive konzeptionelle, genderkompetente Weiterentwicklung liefern. Im Rahmen der Promotion wird deshalb eine derartige Auseinandersetzung mit ausgewählten, existierenden älteren und neueren Ansätzen vorgenommen (z.B. feministische Ansätze der 70er und 80er Jahre zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Überlegungen aus den Forschungen zur Humanisierung der Arbeit der 80er Jahre sowie aktuelle Ansätze, wie etwa Work-Life-Balance-Ansätze oder der Ansatz der Alltäglichen Lebensführung). Damit ist das Ziel verbunden, im Zuge bzw. aufbauend auf diese kritisch-konstruktive Auseinandersetzung hoffentlich Eckpunkte für einen Ansatz entwickeln zu können, der erstens geeignet ist, das Verhältnis zwischen Erwerbsarbeit und anderen Lebensbereichen besser in seinem aktuellen Spannungs- und Konfliktreichtum zu begreifen und der zweitens auch das Potential zur Intervention in die aktuelle Auseinandersetzung um die Neustrukturierung des Verhältnisses von Erwerbsarbeit und Leben bietet. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Graduiertenkolleg "Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur" (Biegenstr. 9, 35037 Marburg); Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Politik und Geschlechterverhältnis (Wilhelm-Röpke-Str. 6 G, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [139-L] Kleindienst-Cachay, Christa; Heckemeyer, Karolin: Frauen in Männerdomänen des Sports, in: Ilse Hartmann-Tews, Bettina Rulofs (Hrsg.): Handbuch Sport und Geschlecht, Schorndorf: Hofmann, 2006, S. 112-124, ISBN: 978-3-7780-4580-0 INHALT: Der Beitrag zur geschlechtsbezogenen Identitätsbildung im Sport beschäftigt sich mit der Problematik von Frauen in Männerdomänen des Sports in der sportwissenschaftlichen Genderforschung seit den 1980er Jahren. Anfangs befassten sich die zunächst überwiegend aus dem englischsprachigen Raum kommenden Arbeiten mit Aspekten der Marginalisierung und Benachteiligung von Frauen in der 'Männerdomäne Spitzensport' allgemein. Aufgrund der vermehrten Partizipation von Athletinnen an traditionellen Männersportarten in den 1990er Jahren wandte sich die Forschung jedoch allmählich auch der Situation von Frauen in männlich dominierten Sportarten zu. Somit gibt der Artikel einen Überblick über die zu beiden Themensträngen vorliegende nationale und internationale Literatur unter besonderer Berücksichtigung identitätstheoretisch ausgerichteter Arbeiten. Insgesamt zeigt sich, dass das Thema Identität(en) von Frauen in männlich dominierten Sportarten in der englischsprachigen Literatur weitaus differenzierter erforscht ist als in der deutschsprachigen. (ICG2) 108 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit [140-L] Lechner, Michael; Wiehler, Stephan: Kids or courses?: gender differences in the effects of active labor market policies, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2740), Bonn 2007, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2740.pdf) INHALT: "This paper investigates active labor market programs in Austria with a special emphasis on male-female effect heterogeneity. On average, we find only small effects, if any, for most of the programs. A crucial advantage of the large and informative administrative data we use is that it provides records about pregnancies and times of parental leave, in addition to the information that can typically be found in European administrative data sources used for evaluating active labor market policies. We show that these variables play a key role in removing selection bias and defining outcome variables which may explain why other similar studies found such programs to be more effective for women than for men. In particular for younger women a key effect of the programs is to reduce or postpone pregnancies and to increase the attachment to the labor force. After taking into account gender specific selection effects and the effects of the programs on pregnancies, gender differences (almost) disappear." (author's abstract) [141-L] Lepperhoff, Julia: Gender- und Praxiskompetenz in der Arbeitsforschung, in: Joachim Ludwig, Manfred Moldaschl, Martin Schmauder, Klaus Schmierl (Hrsg.): Arbeitsforschung und Innovationsfähigkeit in Deutschland, München: Hampp, 2007, S. 257-266, ISBN: 978-3-86618-135-9 INHALT: "Eines der zentralen Kriterien für die Zukunfts- und Innovationsfähigkeit der Arbeitsforschung ist - so die im Weiteren entwickelte These - die Integration der Geschlechterperspektive in die Analyse von Arbeit. Sie kann neben der konkreten Problematisierung einer geschlechterhierarchischen Arbeitsordnung auch den Blick öffnen für allgemeine Schieflagen und 'blinde Flecken' bei der Analyse moderner Arbeitswelten. Dabei folgt der Beitrag der Annahme, dass das jedoch nur gelingen kann, wenn innerhalb der Arbeitsforschung neue, transdisziplinär orientierte Arbeitsweisen und Organisationsformen weiterentwickelt und erprobt werden, die dialogisch, vernetzt und problemorientiert ansetzen. Insbesondere Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis besitzen das Potenzial, Impulse für eine geschlechterkritische Neuvermessung des Wandels von Arbeit zu geben und diesbezüglich weiterführende Forschungsfragen zu generieren. Im Folgenden soll nach einer Skizze des aktuellen Wandels von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen die Entwicklung eines Verfahrens dargestellt werden, das diesem wechselseitigen Zusammenhang von Arbeit und Geschlecht gerecht werden will. Der vorgestellte Ansatz eines genderkompetenten Wissenschaft-Praxis-Dialogs mit seinem Herzstück der 'Forschungswerkstatt', der in drei Feldern der Arbeitsforschung erprobt wurde, soll den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis als ein 'wechselseitiges Kritikverhältnis' etablieren und die Selbst-Innovation in der Arbeitsforschung hinsichtlich genderkompetenter Verfahren unterstützen helfen." (Textauszug) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 109 [142-L] Metz-Göckel, Sigrid: Exzellente Bildung von Frauen: die Internationale Frauenuniversität als Forum einer Weltelite gebildeter Frauen, in: Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.): Willkommen im Club? : Frauen und Männer in Eliten, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 109-125, ISBN: 978-3-89691219-0 INHALT: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung widmet sich der Förderung von Eliten auf dem Feld der Hochschulpolitik und Wissenschaft. So werden im ersten Schritt zunächst drei maßgebliche Positionen der Frauen- und Geschlechterforschung zur Elitediskussion und -forschung dargestellt: (1) eine grundsätzliche kritische, (2) eine pragmatisch-kritische sowie (3) eine alternativ-konstruktive. Gestützt auf Ergebnisse eines Forschungsprojektes zur Konstruktion von wissenschaftspolitischen Steuerungseliten wird der pragmatisch-kritischen Position eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Im zweiten Teil wird die Internationale Frauenuniversität (ifu) als Hochschulreformprojekt mit Exzellenzanspruch beispielhaft für eine alternativ konstruktive Position vorgestellt. Im dritten Schritt wird abschließend der ExzellenzBegriff der ifu als ein reflexives Eliteverständnis diskutiert. (ICG2) [143-L] Mischau, Anina; Blättel-Mink, Birgit; Daniels, Judith; Lehmann, Jasmin: Doing gender in mathematics: indications for more gender equality in German universities?, (IFF-Forschungsreihe, Bd. 16), Bielefeld 2004, 65 S., ISBN: 3-932869-16-8 (Graue Literatur) INHALT: "On exploring the gender imbalances in German higher education, two paths can be deduced from the empirical data. The higher the status, the lower the female participation ratio ('vertical gender inequality'); and there is 'horizontal gender inequality', i.e. with the exception of medicine and economics, women and men choose different subjects. When it comes to deciding on courses of study, men prefer science and engineering, and women prefer the humanities and social sciences, i.e. men prefer to take courses leading to graduation in the German system with a 'diploma', i.e. courses in theoretical mathematics, while women prefer courses leading to the 'state examination' and a teaching certificate, i.e. mathematics education. The ratio of women students of mathematics - a former men's domain - has more or less continuously increased over the past 25 years, without being followed by higher numbers of women in the higher status positions of the academia. With a survey (standardized questionnaire) issued at three German universities, the situation and perspectives of students of mathematics has been explored. A follow-up in-depth survey gave insight into the individuals' experiences during their studies of mathematics. The goal of these surveys was to ascertain whether the increase in female participation in mathematics has led to changes in the issues surrounding gender imbalance. We take an organizational theory approach, arguing with Joan Acker (1992) that universities are gendered organizations where gender imbalances exist and are reproduced on the structural level, on the symbolic level, on the level of interactions and, finally, on the mental level. Our assumption is that gendering also occurs within scientific disciplines. The question that we try to answer runs as follows: once structural processes of gendering begin to diminish - as is the case with mathematics - can we observe processes of de-gendering on the other three levels as well? The paper starts with a short overview on gender relations in german academia, with the main emphasis on mathematics and science & technology. In the second part of the paper, we explain the theoretical framework of the project as well as the methods applied. We then present the main results of our study and finally discuss whether our assumption proves to be right or has to be modified." (extract) 110 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit [144-L] Newell, Helen: Gender and career development, Dublin 2007, o.A. (Graue Literatur; URL: http://www.eurofound.europa.eu/eiro/2006/12/studies/tn0612019s.html) INHALT: "This comparative study examines the issue of gender and career development and explores the continuing barriers to achieving equality of opportunity in this area. Looking at the current European Union countries (with the exception of Sweden) and Norway, the study explores the extent to which career patterns are changing in response to the restructuring of work and organisations and how this impacts on women's career experiences. It also examines the attitudes of the social partners regarding gender and career development. The study finds that although careers are changing in most countries, the nature of this change is best described as a gradual erosion of traditional work patterns, rather than a transformation which is likely to improve opportunities for women. Gender segregation remains a significant problem, despite women's increased activity rates. Female-dominated part-time work, associated with poor opportunities for training and promotion, also persists. The study reveals that most trade unions have been proactive in campaigning on this topic and in increasing their members' awareness of and ability to raise such issues with employers. However, it also shows that many employers appear to remain unconvinced about the need to prioritise gender and careers. While there are examples of some innovative attempts to tackle the problem, these often occur in isolation. In particular, translating legislation into practice at company level remains a significant problem." (author's abstract) [145-L] Nigges-Gellrich, Anna: Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 1/2007, S. 11-24 (URL: http://www.gesis.org/Information/soFid/pdf/Frauen_2007-1.pdf) INHALT: "Der quantitativ weit vorangeschrittene Verberuflichungsprozess institutionalisierter Gleichstellungsarbeit lässt Forderungen nach Aufwertung des Erwerbsberufes 'Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte' in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Für die Analyse einer solchen qualitativen Weiterentwicklung bietet sich das Professionskonzept an. Es erweist sich allerdings als wenig zielführend, den an den freien Berufen orientierten, historisch gewachsenen Professionsbegriff an den modernen Beruf der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten anzulegen, da diese Vorgehensweise die Berufsgruppe der Gleichstellungsbeauftragten nur in die Semiprofession verweist. Dies ist dem Wunsch nach Statusaufwertung der Berufsgruppe nicht dienlich. Der Rückgriff auf differenztheoretische (Nittel 2000) und prozesstheoretische (Hartmann 1968) Professionsüberlegungen ermöglicht hingegen a) eine Aufwertung der Beruflichkeit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten anhand eines gewandelten, den Erfordernissen moderner Dienstleistungsberufe angepassten Professionsverständnisses ohne dabei b) die heterogenen Rahmenbedingungen und Erscheinungsformen institutionalisierter Gleichstellungsarbeit ausblenden zu müssen." (Autorenreferat) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 111 [146-L] Petersen, Renate: Entscheidungsphase Promotion: Studentinnen reflektieren Voraussetzungen, antizipieren Folgen sowie Alternativen und erkennen Barrieren/ Hürden, Essen 2007, 381 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=984482938&dok_var=d1&dok_ext=pdf& filename=984482938.pdf) INHALT: "Ausgangslage und Problemstellung: Frauen und Männer bekleiden in der Wissenschaft ganz unterschiedliche Positionen: Während die StudentInnen- und AbsolventInnenzahlen in vielen Studiengängen inzwischen annähernd gleich sind, nimmt der Frauenanteil mit jeder weiteren Qualifikationsstufe deutlich ab. Ziel dieser Arbeit ist es, die der Entscheidung für bzw. gegen eine Promotion vorausgehenden Erfahrungen und diesbezüglichen Haltungen weiblicher Studierender zu analysieren. Wesentlich sind in dieser Untersuchung die Wahrnehmungen derjenigen, die sich mit einer Promotionsabsicht tragen könnten, d.h. der Studentinnen, die kurz vor dem Studienabschluss stehen und sich in der Statuspassage von der Ausbildung in die Berufstätigkeit oder in die nächst höhere Qualifizierungsstufe befinden. Es gilt, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt die Gründe dafür genauer zu explorieren, warum Frauen sich für eine Tätigkeit in Wissenschaft und Forschung seltener entscheiden als Männer. Hieraus werden Empfehlungen für universitäre Gremien formuliert, die auf Strukturveränderung zielen, indem sie neue Chancen eröffnen und Hindernisse beseitigen. In einem konzeptionellen Teil werden gezielte Überlegungen zur Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses angestellt. Aufbau der Arbeit: Aus der Abgrenzung zu dem Vorgehen bisheriger Untersuchungen werden erste Forschungsfragen entwickelt. Unter Zugrundelegung der Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung sowie der Sozialisationsforschung gehe ich davon aus, dass im Prozess der Karriere- und Biografieplanung strukturelle, soziale und individuelle Bedingungen miteinander verknüpft sind, die im Hinblick auf eine Promotion als positive wie negative Valenzen (Lewin) auf die Studentinnen wirken werden. Der Einbezug der soziologischen Perspektive Pierre Bourdieus (Habitus-Konzept) ermöglicht es, individuelle Verhaltensspielräume stets in wechselseitiger Abhängigkeit von den Strukturkategorien 'soziales Feld', 'Klasse' und 'Geschlecht' zu betrachten. Methodisches Vorgehen: Auf der Grundlage einer leitfadengestützten Befragung (qualitatives Forschungsdesign) von insgesamt 22 Studentinnen zweier Fachbereiche (11 aus dem Fachbereich Bildungswissenschaften und 11 aus den Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen, Standort Essen) wird gezeigt, welche Faktoren sich im Einzelnen hemmend bzw. fördernd auf eine hochschulwissenschaftliche Laufbahnplanung - konkret auf das Anstreben einer Promotion - auswirken können. Eine im Anschluss an das Interview eingesetzte kreative, Bild gebende Methode (Kognitive Karten) präzisiert das im Interview Gesagte und ermöglicht gleichzeitig eine kommunikative Validierung. Ergebnis: In den Interviewaussagen sind lediglich vereinzelt eindeutig klare positive oder negative Haltungen zur Promotion zu finden. Der überwiegende Teil der Befragten steht einem solchen Vorhaben äußerst ambivalent gegenüber und befindet sich in aktiver Auseinandersetzung mit verschiedenen Perspektiven der weiteren Berufs- und Lebensplanung. Rational gegeneinander abgewogen werden unterschiedliche persönliche und arbeitsmarktrelevante Chancen und Nachteile einer Promotion. Teilweise werden individuelle Ängste und strukturelle Hürden reflektiert, die zu überwinden sind. In vielen Aussagen wird jedoch deutlich, dass nicht alle Implikationen der weiblichen Geschlechtszugehörigkeit sowie der familiären Herkunft und ihrer sozialen Zwänge dem Bewusstsein der Befragten zugänglich sind und in die Überlegungen reflexiv mit einbezogen werden können. Die Interviews geben Hinweise darauf, dass kollektive geschlechtsspezifische Muster im Habitus der Befrag- 112 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit ten repräsentiert sind, die als individuelle 'gläserne Wand' den Schritt in die wissenschaftliche Weiterqualifizierung hemmen können." (Autorenreferat) [147-L] Reimer, David; Steinmetz, Stephanie: Gender differentiation in higher education: educational specialization and labour market risks in Spain and Germany, (Arbeitspapiere / Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, Nr. 99), Mannheim 2007, 38 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mzes.uni-mannheim.de/publications/wp/wp-99.pdf) INHALT: "The objective of this paper is to investigate the relationship between gender differentiation in tertiary education and labour market hazards. We analyze how differences between male and female tertiary graduates in the chosen degree level and field of study affect the likelihood to be unemployed or obtain a low status job. In order to learn about the role of institutional context, we compare Germany and Spain, two countries that differ with respect to horizontal (field of study) and vertical (degree level) segregation by gender as well as to the linkage between the education and labour market system. Using Labour Force Survey data from the year 2000, our results of logistic regression models as well as a non-linear decomposition technique generally confirm our expectation that the field of study explains a sizable portion of the gender gap in unemployment and low status jobs in both countries. Whereas the level of tertiary degree does not matter with respect to unemployment in either country, it explains part of the female disadvantage in holding a low status job in Spain. Moreover, our analyses show that women with a degree in a predominantly male field of study are not systematically disadvantaged compared to men. Finally, even though the role of the institutional context is hard to evaluate, it seems that, for the two selected countries, the horizontal and vertical gender segregation is more relevant in Spain than in Germany." (author's abstract) [148-L] Richter, Regina: Frauen in politischen Machtpositionen, Hamburg 2007, 223 S. (Graue Literatur; URL:http://de posit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=983436673&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=983436673 .pdf) INHALT: Ausgangspunkt und Problemorientierung der vorliegenden Untersuchung ist einerseits eine evident quantitative Unterrepräsentanz von Frauen in politischen Spitzenpositionen. Studien feministischer Forscherinnen weisen darauf hin, dass die Politik in modernen Gesellschaften, wie in der BRD, keine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen zulässt, weil der vorherrschende politische Konsens und die vorhandenen Strukturen Frauen und deren häufig spezifische Lebenszusammenhänge nicht berücksichtigen. Diese Verhältnisse und die dadurch erwarteten Anforderungen scheinen für Frauen Grund zu sein, auf politische Karrieren und auf entsprechende Gestaltungsmöglichkeiten zu verzichten. Andererseits ist ebenso sichtbar, dass Frauen immer häufiger in politische Spitzenpositionen aufsteigen. Im aktuellen Bundesparlament sind von 614 Bundestagsabgeordneten 194 Frauen und 420 Männer (Stand: 03/2006, nach den Internet-Angaben des Deutschen Bundestages für die 16. Wahlperiode). Damit beträgt der Frauenanteil 31,6%. Der Frauenanteil in der Politik der letzten Jahre ist relativ stabil. Ist damit das Ziel einiger feministischer Theoriepositionen erreicht und der Durchbruch von Frauen in der Politik bestätigt? (ICD2) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 113 [149-L] Rudolph, Hedwig: Unternehmensberatungen als männliche Eliteorganisationen, in: Regine Gildemeister, Angelika Wetterer (Hrsg.): Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen? : widersprüchliche Entwicklungen in professionalisierten Berufsfeldern und Organisationen, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 99-121, ISBN: 978-3-89691-642-6 (Standort: FHB Regensburg(898)-MS/2900/G468+2) INHALT: Im Beitrag wird von der These ausgegangen, dass wichtige Ansatzpunkte zur Konstruktion, Reproduktion und Legitimation asymmetrischer beruflicher Chancen von Frauen in den Arbeitsstrukturen und in den kulturellen Praktiken der Beschäftigungsorganisation angelegt sind, wobei die Branche hauptsächlich die 'nahe liegenden' Ansatzpunkte der Segregation spezialisiert. Die Darstellung basiert auf Ergebnissen einer empirischen Untersuchung, deren konzeptioneller Rahmen, methodische Zugänge und zentrale Befunde präsentiert werden. (ICG2) [150-L] Schmid, Günther: Crossing gender borders on the labor market: on the innovative potential of sharing parental risks, in: Ariane Berthoin Antal, Sigrid Quack (Hrsg.): Grenzüberschreitungen - Grenzziehungen : Implikationen für Innovation und Identität ; Festschrift für Hedwig Rudolph, Berlin: Ed. Sigma, 2006, S. 157-180, ISBN: 3-89404-243-5 (Standort: UB Dortmund(290)-Fn28276) INHALT: "Am Ausgangspunkt des Beitrags von Günther Schmid steht die Beobachtung einer stillen Revolution am Arbeitsmarkt entwickelter Industrienationen, die sich in einer steigenden Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen ausdrückt. Diese stille Revolution stagniert allerdings mittlerweile in einigen Ländern, und sie verlief auch einseitig, denn die Beteiligung von Männern an unbezahlter Familienarbeit hat sich im gleichen Zeitraum kaum ausgeweitet. Als Ursache führt Günther Schmid das Ausbleiben entsprechender gesellschaftlicher Innovationen an, die ein zufriedenstellendes Management der Risiken erlauben würden, die mit dem Überschreiten der Grenzen zwischen Familien- und Erwerbsarbeit verbunden sind. Der Wechsel zwischen diesen Bereichen birgt die Gefahr der Entwertung des Humankapitals, Arbeitsplatzrisiken durch atypische Beschäftigungsformen und das Risiko reduzierter Einkommen über den Lebensverlauf hinweg. Die im Zusammenhang damit entstehenden Risiken für Eltern überfordern die Möglichkeiten privater Versicherung. Von den öffentlichen Sozialversicherungen werden sie bislang aber auch nicht ausreichend abgedeckt. Günther Schmid plädiert dafür, dass die Gesellschaft ihre Wertschätzung für Kinder durch eine stärkere soziale Umverteilung von Mitteln zum Ausgleich der mit Elternschaft verbundenen Risiken durch die öffentliche Sozialversicherung zum Ausdruck bringen sollte." (Autorenreferat) [151-L] Schmidt, Henrike; Teubener, Katy: (Counter)Public sphere(s) on the Russian internet, in: Henrike Schmidt, Katy Teubener, Natalja Konradova (Eds.): Control + shift : public and private usages of the Russian internet, Norderstedt: Books on Demand, 2006, S. 51-72, ISBN: 3-8334-4988-8 (Standort: ULB Münster(6)3H94215) INHALT: "On April 7, 1994 the top-level domain, dot .ru was registered and the official history of the Russian Internet began. In 2004 'Our RuNet' celebrated its 10th anniversary with a se- 114 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit ries of events, ranging from scientific conferences to children's games and culminating in the spectacular 'RuNet Show'. The question remaining is, who actually celebrated the Internet and for what reason? In other words, who belongs to 'Our RuNet', who is excluded and what is the true meaning of this term, in view of a media policy (especially since the second presidency of Vladimir Putin) oriented towards tight control of strategically important sectors of the television, radio and to some extent, print media. The following article will analyse some patterns of appropriation of the Internet in Russia, while focusing on the metaphorical inscription of the Internet into the official discourses and the formation of alternative public spheres. In doing so, it assumes that cultural identity and the historic experience of the Soviet regime largely determine the understanding and usage of the 'RuNet' as a means of private, public and political anion both on the side of the official discourse and within the Internet community itself." (author's abstract) [152-L] Schmitt, Mathilde: Im Spannungsfeld von Innovation und Tradition: Frauen in den Agrarwissenschaften, in: Waltraud Ernst, Ulrike Bohle (Hrsg.): Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen : Teilbd. 2., Transformationen von Geschlechterordnungen in Wissenschaft und anderen sozialen Institutionen, Münster: Lit Verl., 2006, S. 116-136, ISBN: 3-8258-9236-0 INHALT: Die Autorin schildert im Kontext der deutschen Sozialgeschichte Entwicklungen hinsichtlich der Präsenz von Frauen in den Agrarwissenschaften seit der Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium. Es wird anhand der Karriereverläufe der Mitarbeiterinnen an dem 1914 gegründeten Institut für Vererbungsforschung gezeigt, dass die Agrarwissenschaftlerinnen zuerst in neu entstehenden Gebieten und in wissenschaftlichen Disziplinen mit wenig Sozialprestige Fuß fassen konnten, wobei sie bis nach dem 2. Weltkrieg auf untergeordnete Anstellungen und zuarbeitende Funktionen beschränkt blieben. Das Anliegen der Verfasserin ist es, durch die Präsentation dieser Vorbilder ein Bewusstsein für eine geschlechteregalitäre Entwicklung in den Agrarwissenschaften zu fördern. (ICG) [153-L] Schunter-Kleemann, Susanne: Geschlechterregime im Top-Management europäischer Konzerne: Wirtschaftseliten in Frankreich, England und Deutschland, in: Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.): Willkommen im Club? : Frauen und Männer in Eliten, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 49-68, ISBN: 978-3-89691-219-0 INHALT: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung markiert vor dem Hintergrund der Konjunktur empirischer Studien zu den Rekrutierungsmechanismen für Spitzenpositionen von Wirtschaftsunternehmen eine Leerstelle dieser Untersuchungen: Obwohl auf eindringliche Weise soziale Schließungsmechanismen nachgewiesen werden, gerät das Fernhalten der sozialen Gruppe der Frauen aus den Führungsetagen der Wirtschaft in den europäischen Ländern in diesen Untersuchungen nur am Rande in den Blick. So geht es in den Ausführungen einerseits darum, das verfügbare statistische Zahlenmaterial vorzustellen, um die Ausgrenzung von Frauen aus den obersten Führungsetagen auf quantitativer Ebene fassbar zu machen. Hierbei bezieht sich die Autorin auf zwei exklusive Gruppen: Erstens geht es um Positionen mit großer wirtschaftlicher Entscheidungsmacht, also um die Vorstände und Aufsichtsräte der jeweils größten börsennotierten Großunternehmen; zweitens um Spitzenfunktionen in soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 115 den großen multinationalen Finanzdienstleistungsunternehmen, den Banken, Börsen und Investmentfonds und damit um die Berufsgruppen der BankerInnen und AnalystInnen, die heute maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmensentscheidungen ausüben. Mehr noch als zahlenmäßige Trends interessieren hier allerdings die geschlechtsdiskriminierenden Muster und Regeln der Auswahl von Führungspersonal in diese Spitzenpositionen, die faktisch zur Ausgrenzung von Frauen führen und Schließungsprozesse ihnen gegenüber produzieren. Entsprechend werden die Karrierewege, die Habitusformen und Distinktionsstrategien der Wirtschaftseliten vor dem Hintergrund der aktuellen ökonomischen Transformationen in drei Kernländern des Kapitalismus, in Frankreich, England und Deutschland mit einem kritischdistanzierten Blick beschrieben, d.h. im sekundäranalytischen und oft gegen den Strich zu bürstenden Rekurs auf Forschungsliteratur zu den ökonomischen Machtkonstellationen in diesen drei Ländern. (ICG2) [154-L] Schwarz, Claudia: Gründungsalltag, Gender und Gründungsfinanzierung: eine genderdifferenzierende Studie zum Gründungsprozess österreichischer UnternehmerInnen mit dem Schwerpunkt auf der Unternehmensfinanzierung, (Schriftenreihe / Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, Nr. 133), Wien 2006, 161 S., ISBN: 3-902358-34-3 (Graue Literatur; URL: http://www.ibw.at/html/fb/FB_133.pdf) INHALT: "Ziel dieser im Rahmen der EQUAL Entwicklungspartnerschaft 'Alternative: Selbständigkeit, Frauen unternehmen' durchgeführten Studie war es, geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Gründerinnen und Gründern herauszuarbeiten, forschungspraktisch also geschlechterdifferenzierte Daten zum Unternehmensgründungsprozess zu erheben. Es sollten die unterschiedlichen Ansätze, Vorgehensweisen und Probleme von Frauen im Vergleich und in Abgrenzung von männlichen Gründern dargestellt werden. Der Fokus der Analyse liegt vor allem auf den Charakteristika von 'Frauenbetrieben' und den spezifischen Bedürfnissen von Frauen im Gründungsprozess, um ihre Einstiegs- aber auch Entwicklungsmöglichkeiten zu verbessern. Ziel des Gender-Mainstreaming-Ansatzes der Entwicklungspartnerschaft 'Alternative: Selbständigkeit' ist die Entwicklung von geeigneten Rahmenbedingungen für einen geschlechtsneutralen Zugang zur Selbständigkeit als existenzsichernde Alternative zur unselbständigen Tätigkeit. Im Rahmen aller Projektmodule wird der Ansatz der Chancengleichheit von Frauen und Männern im Bereich der Unternehmensgründung verfolgt, die dann besser erreicht werden kann, wenn auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen (etwa in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, alternative Finanzierungsmöglichkeiten) eingegangen wird und erfolgreiche Gründungsstrategien auf die Anwendung von Frauen adaptiert werden. Zentrale Themenbereiche der Studie sind daher die Unternehmensfinanzierung und die Betreuungspflichten, die im Zuge der Unternehmensgründung bestanden." (Autorenreferat) [155-L] Shire, Karen; Gottschall, Karin: Understanding employment systems from a gender perspective: pitfalls and potentials of new comparative analytical frameworks, (ZeS-Arbeitspapier, Nr. 5/2007), Bremen 2007, 39 S. (Graue Literatur; URL: http://www.zes.uni-bremen.de/pages/arbeitspapierBeschreibung.php? ID=261&SPRACHE=de) 116 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit INHALT: "Unter dem Einfluss von Globalisierung, Wohlfahrtsstaatstransformation und politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen sind nationale Arbeitsmärkte in fortgeschrittenen Marktökonomien erheblichen Veränderungen ausgesetzt. In geschlechtssensibler Perspektive wird deutlich, dass hier nicht nur Deregulierung von Beschäftigung sondern auch ReRegulierung eine Rolle spielt, ebenso wie Arbeitsmarktdynamiken auch durch Veränderungen im Geschlechterverhältnis beeinflusst sind. Diese Komplexität des Wandels stellt eine Herausforderung für die vergleichende Arbeitsmarkt- und Wohlfahrtsstaatsforschung dar, in deren Typisierung von Arbeitsmarktregimes Geschlechterverhältnisse nur begrenzt Berücksichtigung finden. Vor diesem Hintergrund fragen die Autorinnen, wie in einschlägigen neueren Ansätzen zur Analyse von Arbeitsmärkten Wandel von Beschäftigungssystemen und Geschlechterverhältnissen konzipiert wird. Im Mittelpunkt stehen drei prominente komparatistisch ausgerichtete Konzepte: der polit-ökonomische Ansatz 'Varieties of Capitalism' (Hall/ Soskice 2001), die mikro-ökonomische Theorie von Beschäftigungssystemen von David Marsden (1999) und Neil Fligstein's wirtschaftssoziologischer Ansatz 'The architecture of markets' (2001). Wie die Ergebnisse zeigen, unterscheiden sich die Ansätze in der Identifikation von relevanten Akteuren (Betriebe, Beschäftigte, Staat) ebenso wie in der Rolle, die Ausbildungsinstitutionen für die Strukturierung von Arbeitsmärkten zugeschrieben wird. Damit ergeben sich für die Analyse von geschlechtsspezifischen Aspekten von Beschäftigung unterschiedliche blinde Flecken und Erkenntnispotentiale." (Autorenreferat) [156-L] Siggelkow, Ingeborg (Hrsg.): Werte und Weltbilder, (Kulturwissenschaften, Bd. 3), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 151 S., ISBN: 3-631-55695-0 INHALT: "Werte sind in Individuen verankerte soziale Regeln oder Einstellungen gefühlsmäßiger und/oder rationaler Art, die sich zu Weltbildern ausweiten können, wie am Beispiel Gerhart Hauptmanns gezeigt werden kann und - auf nationaler Ebene - an der Beziehung zwischen Russen und Deutschen. Wertorientierungen werden deutlich in bürgerlicher Liebesehe, geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und Formen der Kriminalität sowie in KorruptionsMeldungen. Ehrbegriffe als Werte werden analysiert in verschiedenen Gesellschaften und an einem Stück Stoff, dem Kopftuch." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Drinck: Das Instrument der Diskursanalyse als Methode in der Geschlechterforschung (1-16); Marie-Luise Schwarz-Schilling: Die bürgerliche Liebesehe (17-24); Waltraud Schade: Höhlen und Zeichen. Über die Anfänge zeitlichen, räumlichen und symbolischen Denkens (25-32); Ingeborg Siggelkow: Arbeit, Geschlecht, Moral. Über Zusammenhänge zwischen geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und Formen der Kriminalität (33-54); Jörg Sydow: Korruptions-Meldungen - ein fester Bestandteil der heutigen politischen Berichterstattung in Deutschland? Eine Analyse aus kultureller, medialer, politischer und technologischer Sicht (55-62); Christian Wipperfürth: Russen und Deutsche. Wert- und Perzeptionsdifferenzen und ihre Auswirkungen in den zweiseitigen Beziehungen (63-88); Ute Wermer: Religion ist Poesie. Gerhart Hauptmanns Weltanschauung (89-104); Marie-Luise Schwarz-Schilling: Weibliche Würde und weibliche Ehre in patriarchalen und demokratischen Gesellschaften (105-120); Volker Neumann: Das Kopftuch. Ein Stück Stoff mit Symbolkraft (121-144); Hartmut Salzwedel: Werte (145-150). soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit 117 [157-L] Sohr, Tatjana: Gender und Gerechtigkeit, in: Arbeit und Gerechtigkeit : Entlassungen und Lohnkürzungen im Urteil der Bevölkerung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 71-86, ISBN: 978-3-53115159-5 INHALT: Der Beitrag beleuchtet geschlechtsspezifische Unterschiede für die wahrgenommene Gerechtigkeit von betriebsbedingten Lohnkürzungen und Kündigungen. Die durchgeführten Analysen berücksichtigen zwei Perspektiven: Zum einen wird untersucht, inwiefern die Gerechtigkeitsbewertung hypothetischer Szenarien davon abhängt, ob Frauen oder Männer von Entlassungen oder Lohnkürzungen betroffen sind. Zum anderen werden Szenarien und ausgewählte Statements zur Gerechtigkeit verschiedener Entlassungskriterien im Hinblick darauf analysiert, ob sich das Antwortverhalten der befragten Frauen und Männer systematisch unterscheidet. Gegenstand des ersten Teils ist die Entwicklung der Hypothesen zur Gerechtigkeitsbewertung von Lohn- und Beschäftigungsanpassungen in Abhängigkeit vom Geschlecht. Danach werden nach einer kurzen Beschreibung der angewandten Methodik die Ergebnisse der empirischen Analyse vorgestellt. In einem abschließenden Fazit werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede der Akzeptanz zusammenfassend dargestellt. (ICH2) [158-L] Thelen, Tatjana: Experiences of devaluation: work, gender and identity in eastern Germany, (Max Planck Institute for Social Anthropology Working Papers, No. 85), Halle 2006, 16 S. (Graue Literatur; URL: http://www.eth.mpg.de/pubs/wps/pdf/mpi-eth-working-paper-0085.pdf) INHALT: "The paper starts from the observation that differences in gender regimes between East and West Germany are still commonly referred to in eastern Germany. More concretely, men and women share positive images of the socialist gender model especially with regards to the working mother. This reference to the past is different from that in other postsocialist countries where the evaluation of the socialist gender model seems to be much more ambiguous. I argue that the specific East German interpretations can only be understood within the framework of former partition and later unification. Changes in gender regimes were predominately experienced in a hierarchical situation and often as imposed by West Germans. In this situation the socialist ideal of female integration into the labour force acquired more power as a resource in identity construction than in other postsocialist countries. Experiences during transformation are often perceived as a devaluation of women's paid and unpaid due to the import of a conservative gender model from western Germany. In the almost complete absence of other positive references to the socialist past, this interpretation gains in importance for identity construction. Current public debates about the need to restructure the German labour market as well as educational system contribute further to the centrality of gender images." (author's abstract) [159-L] Timm, Andreas: Die Veränderung des Heirats- und Fertilitätsverhaltens im Zuge der Bildungsexpansion, in: Andreas Hadjar, Rolf Becker (Hrsg.): Die Bildungsexpansion : erwartete und unerwartete Folgen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 277-309, ISBN: 3-531-14938-5 118 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 3 Frauenerwerbstätigkeit INHALT: Im Zuge bildungspolitischer Maßnahmen und anderer sozialer und ökonomischer Veränderungen im Industrialisierungs- und Modernisierungsprozess gab es eine allgemein zunehmende Expansion höherer Bildung, von der vor allem Frauen profitiert haben. Die zunehmende Investition von Frauen in Humankapital und die damit verbundene Verlängerung der Ausbildungszeiten, die zunehmende Unabhängigkeit der Frauen durch die Arbeitsmarktbeteiligung und die emanzipatorischen Bestrebungen der Frauen in den letzten 100 Jahren werden als wesentliche Einflussgrößen für das Ansteigen des Heiratsalters und die zunehmende Kinderlosigkeit mit verantwortlich gemacht. Dabei spielt auch die größere ökonomische Unabhängigkeit von Frauen eine Rolle, die sie durch zunehmende Bildungsbeteiligung über die Geburtskohorten hinweg erreicht haben, womit sich auch neue Rollenerwartungen zwischen den Geschlechtern entwickelten. Der methodische Fokus des Beitrags liegt auf einer kohorten- und alterspezifischen Perspektive, die es insbesondere erlaubt, sowohl den sozialstrukturellen Wandel im Allgemeinen als auch die sich durch die Bildungsexpansion im Speziellen vollziehenden nicht intendierten Folgen adäquat zu erfassen. Das Ziel des Beitrags ist insgesamt, im Längsschnitt zu untersuchen, welche Veränderungen sich für einzelne familienbiographische Übergänge wie die erste Heirat und die erste Geburt eines Kindes ergeben haben und welche Rolle die über die Geburtskohorten hinweg zunehmende Bildungsbeteiligung dabei gespielt hat. (ICA2) [160-L] Wilde, Annett; Rustemeyer, Ruth: Frauen in der Polizei: Chancen und Barrieren in einer männlichen Organisation, in: Thomas Ohlemucher, Anja Mensching, Jochen-Thomas Werner (Hrsg.): Polizei im Wandel? : Organisationskultur(en) und Organisationsreform ; empirische Polizeiforschung VIII, Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss., 2007, S. 51-70, ISBN: 978-3-86676-003-5 INHALT: Die Autorinnen setzen sich mit der Frauenpräsenz in einem charakteristischen männlichen Berufsfeld auseinander und berichten über Ergebnisse eines relevanten Forschungsprojekts. Sie schildern sein theoretisches Konzept und den methodischen Zuschnitt. Vor diesem Hintergrund stellen sie Ergebnisse der Forschung vor, die das berufliche Selbstbild, das Geschlechterselbstkonzept, sowie die emotionalen und motivationalen Aspekte des polizeilichen Berufs betreffen. (ICG) 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität [161-L] Backes, Gertrud M.; Amrhein, Ludwig; Uhlmann, Angelika: Geschlecht und Alter(n): Überlegungen zu einem Forschungsprogramm, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 2/3, S. 15-24 (Standort: USB Köln(38)FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autorinnen weisen in ihrem perspektivischen Überblick zum Themenfeld "Alter(n) und Geschlecht" auf bestehende Forschungslücken hin und skizzieren die Umrisse eines Forschungsprogramms zu Gender und Aging im deutschsprachigen Bereich. Sie beschreiben zuvor die Geschlechterperspektive in der Gerontologie und erörtern die Frage, ob ein sozial ungleiches Alter(n) bei Frauen und Männern oder eine Angleichung im Alter festzustellen ist. soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität 119 Der wechselseitige Bezug von Geschlecht und Alter(n) führt ihrer Meinung nach zu zahlreichen Herausforderungen der Forschungspraxis: Hinsichtlich der theoretischen Fundierung sollten z.B. Ansätze zur Geschlechterarbeitsteilung, der Geschlechterkonstruktion und der Komplementarität weiblicher und männlicher Lebensverläufe und Handlungsmuster in den Blick genommen werden. In Bezug auf eine fundierte empirische Analyse wäre neben gezielten Studien die Einrichtung eines Survey zu Lebenslagen der Geschlechter im Lebensverlauf sinnvoll. Das Erkenntnisinteresse sollte dementsprechend auf die sich verändernden Alter(n)srisiken und Alter(n)schancen von Frauen und Männern im Kontext geschlechtsspezifischer Lebens-und Arbeitsverhältnisse sowie auf deren gesellschaftliche Auswirkungen gerichtet sein. Dies erfordert auch, die Situation alter Frauen und Männer mit ihren kohortenund gesellschafts-, klassen- und geschlechterspezifischen Lebensrisiken und -chancen in einen systematischen Zusammenhang zu bringen. (ICI2) [162-F] Bähr, Ingrid, Dr.; Krah, Daniela (Bearbeitung): Undoing gender - Analyse des Potentials kooperativen Lernens zur Überschreitung geschlechtstypischer Verhaltensstrukturen (Teilprojekt des Forschungsprogrammes "Kooperatives Lernen in Sportunterricht und Training") INHALT: Kooperatives Lernen zeichnet sich dadurch aus, dass "Schüler in kleineren Gruppen arbeiten, um sich beim Lernen des Stoffes gegenseitig zu helfen" (Slavin 1989, 129), wodurch zwei wesentliche Anliegen schulischer Bildung (im Sportunterricht) zu integriert werden sollen: Das fachliche "Lernen des Stoffes" (Erziehung zum Sport) wird mit der Chance bzw. der Notwendigkeit des "gegenseitigen Helfens" kombiniert, das wiederum ein wichtiger Teilaspekt sozialen Lernens ist (Erziehung durch Sport, vgl. Bähr 2005). Kooperatives Lernen wird häufig in gemischtgeschlechtlichen Kleingruppen durchgeführt. Aus Sicht der sportwissenschaftlichen Geschlechterforschung stellt sich hier die Frage, ob die - pädagogisch gewollte - Eigenständigkeit der Kleingruppen im Lernprozess dazu führt, dass traditionelle geschlechtstypische Rollenverteilungen und Verhaltensweisen reproduziert werden, wie es im Rahmen nicht "pädagogisierter" gemischtgeschlechtlicher Peergroups zu beobachten ist. So wird in der sozialpsychologischen Literatur bezüglich des Interaktionsstils von Jungen und Mädchen ein vermeintlich klares Bild skizziert: Demnach neigten Jungen im Umgang mit Gleichaltrigen zu dominantem, aggressivem Verhalten; Mädchen dagegen wird ein weniger dominanter und eher auf Harmonie ausgelegter Interaktionsstil attestiert. In gemischtgeschlechtlichen Gruppen ändere sich dieser Interaktionsstil der Mädchen: Auf das Dominanzstreben der Jungen reagierten sie i.d.R. mit Rückzug bzw. Unterordnung unter die "männlichen" Beeinflussungsstrategien und Heraushalten aus Konflikten (vgl. Alfermann 1996; Bilden 1991). Das Forschungsprojekt untersucht anhand einer Feldstudie mit Schüler/innen der vierten Klassenstufe (n=118 Mädchen und 125 Jungen), ob und wenn ja wie derartige geschlechtstypische Verhaltenweisen in einer offenen Unterrichtsform wie dem Kooperativen Lernen zum Tragen kommen. Untersucht wurden mittels Videoanalyse prozessuale Aspekte des Handelns der Schüler/innen, des Weiteren mittels Tests und Fragebögen die Wirksamkeit dieser Unterrichtsform im Hinblick auf das motorische Lernen und sozial-emotionale Aspekte. Die Daten wurden im Rahmen des Forschungsprojektes "Prozessanalyse Kooperativen Lernens im Sportunterricht" erhoben. Im Ergebnis zeigen sich nur sehr vereinzelt Unterschiede im Verhalten der Geschlechter im Lernprozess, bezüglich der Wirksamkeit dieser Lernform finden sich keine geschlechtstypischen Unterschiede. Es wird diskutiert, ob diese Ergebnisse darauf hinweisen, dass die Methode des kooperativen Lernens im Sportunterricht ei- 120 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität nen Möglichkeitsraum für ein "undoing gender" in gemischtgeschlechtlichen Lerngruppen bietet. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bähr, I.: Kooperatives Lernen im Sportunterricht. in: Sportpädagogik, 29, 6, S. 4-9.+++Bähr, I.: Zur Ähnlichkeit des Verhaltens von Mädchen und Jungen in einem offenen Sportunterricht. Eine empirische Studie mit 9-11 jährigen Schulkindern. in: Hartmann-Tews, I. et al.: Sportwissenschaftliche Geschlechterforschung zwischen Theorie, Politik und Praxis. Jahrestagung der Kommission Geschlechterforschung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft in Köln 2006. Hamburg: Czwalina (in Vorbereitung). +++ Bähr. I.; Krah, D.: Geschlechtstypische Strukturen beim Kooperativen Lernen im Sportunterricht. in: Scheid, V.: Sport und Bewegung vermitteln. Jahrestagung der Sektion Sportpädagogik der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaf in Kassel 2006. Hamburg: Czwalina (im Druck).+++Bähr, I.; Koch, F.; Groben, B.: Kooperatives Lernen im Sportunterricht - empirische Befunde. in: Scheid, V.: Sport und Bewegung vermitteln. Jahrestagung der Sektion Sportpädagogik der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft in Kassel 2006. Hamburg: Czwalina (im Druck). ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 05 Psychologie und Sportwissenschaften, Institut für Sportwissenschaften Professur für Sportpädagogik, Sportdidaktik (Ginnheimer Landstr. 39, 60487 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bähr, Ingrid (Dr. Tel. 069-798-24541, e-mail: [email protected]) [163-L] Brückner, Margit: Geschlechterorientierte soziale Arbeit: "De"- und "Re"-Gendering als theoretische und praktische Aufgabe, in: Susanne Dungs, Uwe Gerber, Heinz Schmitt, Renate Zitt (Hrsg.): Soziale Arbeit und Ethik im 21. Jahrhundert : ein Handbuch, Leipzig: Evang. Verl.-Anst., 2006, S. 553564, ISBN: 978-3-374-02412-4 (Standort: UB Trier(385)-OD1n43540) INHALT: Der Beitrag zeigt, dass und wie "gender" eine (1) sozialstrukturelle Dimension zukommt, die in der gesellschaftlichen Arbeitsteilung sowohl in der Familie als auch auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wird und eine (2) personenbezogene Dimension, wie z. B. eher eine stärkere Beziehungsorientierung von Frauen und eine stärkere instrumentelle Orientierung von Männern. Die Autorin gibt jedoch kritisch zu bedenken: So hoch der Erkenntnisgewinn von Gender auch ist, die Thematisierung von Gender für die Sozialarbeit entkommt einem Problem nicht, auch wenn sie in kritischer Absicht geschieht: Sie bestärkt Geschlecht als differenzierende Kategorie. Damit trägt Geschlechterforschung vor allem in Praxiskontexten nicht selten ungewollt dazu bei, das Denken in bipolaren Mustern von Weiblichkeit und Männlichkeit zu verfestigen. Insgesamt gesehen liegt die besondere Bedeutung der Kategorie Gender für Soziale Arbeit sowohl im Aufspüren von Gender Dimensionen bezogen auf strukturelle und biografische Benachteiligungen, als auch in der Rekonstruktion geschlechtsspezifischer Leistungen, die sonst dem Vergessen anheim fallen und last but not least in der Entwicklung geschlechtergerechter Perspektiven. (ICA2) [164-F] Cremers, Michael (Bearbeitung); Krabel, Jens (Leitung): Gender Loops - Gender Mainstreaming Implementierungsstrategien für die Aus- und Fortbildung im Bereich der frühkindlichen Erziehung und für Kindertageseinrichtungen soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität 121 INHALT: Das Projekt setzt sich zum Ziel, ein Curriculum zur Implementierung von Gender Mainstreaming für die Aus- und Fortbildung von Erzieher/innen zu erstellen. Weiterhin werden praktische Methoden, Materialien und Gender-Analyse-Instrumente zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in Kindertageseinrichtungen entwickelt und praktisch erprobt. Im Projekt arbeiten Partnerorganisationen aus den Ländern Deutschland, Litauen, Norwegen, Spanien und der Türkei zusammen. (S.a. http://www.genderloops.eu/ ). METHODE: Das Projekt ist in drei aufeinander aufbauenden Arbeitsphasen eingeteilt, innerhalb derer das Curriculum und das Handbuch erarbeitet werden. Dabei werden fortlaufend Arbeitsschritte unternommen, die den Transfer der Projektergebnisse in die Fachöffentlichkeit gewährleisten sollen. 1. Arbeitsphase: In der 1. Arbeitsphase werden die Grundlagen für die Erstellung des Curriculums zur Umsetzung von Gender Mainstreaming geschaffen. Literaturanalysen und quantitative bzw. qualitative Befragungen von Ausbildungs- und Fortbildungseinrichtungen werden den aktuellen Diskussions- und Wissensstand zu den Themen "Geschlechterreflektierte Pädagogik", Geschlechterkompetenz" und "Gender Mainstreaming" in der Aus- und Fortbildung von Erzieher/innen in den Partnerländern wiedergeben. Lehrer/innen werden auch dahingehend befragt, welche Informationen und welches pädagogischedidaktische Material sie benötigten, um die oben genannten Themen (besser) in die Lehre integrieren zu können. Die Auswertungen der Befragungen werden dabei auch Schlussfolgerungen für das zu erstellende Curriculum zulassen. 2. Arbeitsphase: Der Schwerpunkt der 2. Arbeitsphase liegt in der praktischen Erprobung von geschlechterreflektierten Methoden, Materialien, Gender-Analyse-Instrumenten und von Kooperationsmodellen zwischen Fachhochschulen bzw. Fachschulen und Kindertageseinrichtungen zur Umsetzung von Gender Mainstreaming. Die in dieser Phase in Kindertageseinrichtungen erprobten Methoden, Materialien und Gender-Analyse-Instrumente ermöglichen die Entwicklung eines größeren Repertoires an praktischen geschlechterreflektierten Spielen, Projekten, Elternarbeitsmodellen, Gender-Beobachtungsfragen, Methoden zur Selbstreflexion, etc. Die Erprobung von Kooperationsmodellen ermöglicht Hochschulen, Fachschulen und Kindertageseinrichtungen die Bildung eines gemeinsamen "experimentellen" Lernfeldes, um die bisher vernachlässigte inhaltliche und praktische Zusammenführung der Themen "frühkindliche Bildung" und "geschlechterreflektierte Geschlechterbildung" weiterzuentwickeln. Die in der 2. Arbeitsphase entwickelten Kooperationsmodelle und das methodisch-didaktische Material werden dann in die Erarbeitung eines Handbuchs für Erzieher/innen und in die Erstellung eines Curriculums einfließen. 3. Arbeitsphase: In der 3. Arbeitsphase werden die Ergebnisse aufbereitet und in so genannten Evaluierungs- und Fortbildungsseminaren mit Dozent/innen und Lehrer/innen ausgewertet. Nach der Evaluierung werden das Handbuch und das Curriculum redaktionell bearbeitet und verschriftlicht. In den Zeitraum der 2. und 3. Arbeitsphase fallen auch die Hauptaktivitäten, die die Verbreitung der Projekterfahrungen und -ergebnisse ermöglichen soll. Hochschulen, Fachschulen und Kindertageseinrichtungen sollen in diesen Phasen des Projekts zudem dahingehend motiviert werden, das Curriculum und das Handbuch für die eigene Arbeit nutzbar zu machen. Am Ende des Projekts wird eine internationale Konferenz organisiert, auf der die Ergebnisse des Pilotprojekts vorgestellt und diskutiert werden. Ein Fachbeirat wird das Projekt während der Projektlaufzeit inhaltlich beraten und kritisch begleiten. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.dissens.de/de/ forschung/genderloops.php und http://www.genderloops.eu/ . ART: gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Bildung und Kultur Programm Leonardo da Vinci 122 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität INSTITUTION: Dissens e.V. (Allee der Kosmonauten 67, 12681 Berlin); Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (Köpenicker Allee 39-57, 10318 Berlin) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 030-549875-44 od. -30, Fax: 030549875-31); Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [165-F] Gramespacher, Elke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Gieß-Stüber, Petra, Prof.Dr. (Leitung): Geschlecht als Kategorie sozialer Ordnung an Schulen - eine empirische Analyse als Grundlage für die Umsetzung von Gender Mainstreaming INHALT: Gender Mainstreaming ist ein politisches Programm, das die Berücksichtigung der Gender Perspektive in allen Vorgängen und Entscheidungen von Organisationen unter Einbeziehung aller Akteure vorsieht. Ob die hierfür erforderlichen anspruchsvollen Voraussetzungen für die Institution Schule vorliegen, soll in einer empirischen Studie in Baden-Württemberg geprüft werden. Modellvorstellungen zur sozialen Konstruktion von Geschlechterverhältnissesn sowie Theorie von Schule und Schulentwicklung werden systematisch im Hinblick auf ihren Ertrag für eine Analyse schulischer Gendering Prozesse aufgearbeitet. Auf der Makroebene werden ExpertInnen aus schulbezogenen Organisationen interviewt sowie Dokumentenanalysen durchgeführt. Mittels flächendeckender Datenerhebung werden Organisations-, Personal- und Unterrichtsentwicklung von Einzelschulen (Mikroebene) detailliert erfasst. Da besonders der Sportunterricht geschlechtsbezogene Zuschreibung und Darstellung hervorbringt, wird er für die Analyse fokussiert. Mit dem Ziel, ein 'model of good practice' vorzustellen, wird abschließend unter Verwendung unterschiedlicher qualitativer Methoden eine vertiefende Einzelfallanalyse durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: BadenWürttemberg METHODE: Konstrukt. Ansatz der Geschlechterforschung; institutionelle Schulentwicklungsforschung; geschlechterbezogene Schulsportforschung. Qualitative Methoden: Experteninterview; Dokumentenanalyse. Quantitative Methoden: Totalerhebung; Querschnittanalyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: ca. 10; verbindliche Dokumente für Schulen in Baden-Württemberg; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; Experteninterviews - ExpertInnen aus schulbezogenen Organisationen zum Thema Gendering Prozesse; Auswahlverfahren: gezielte Anfrage). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 2.000; Schulen der Sekundarstufe I und II in BW; Auswahlverfahren: z.T. total, z.T. randomisiert). Einzelschulanalyse (Stichprobe: 1; Schule mit Sek. I und II in BW; Auswahlverfahren: gezielte Anfrage). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Gieß-Stüber, P.; Gramespacher, E.: Überwindung geschlechtsbezogener Ungleichheit an Schulen in Baden-Württemberg durch Gender Mainstreaming? Ein Problemaufriss und Ausblick auf ein Forschungsprojekt. in: Landesinstitut für Erziehung und Unterricht (Hrsg.): Lehren und Lernen, Jg. 30, 2004, 1, S. 5-10.+++Gieß-Stüber, P.: Gendering Prozesse im Schulalltag. in: AKTIV Frauen in Baden-Württemberg, 31, 2006, 1, S. 7. Unter: http://www.frauen-aktiv.de/aktiv/31/seite7.php abrufbar.+++Gramespacher, E.: Gender Mainstreaming und seine Bedeutung für den Schulsport. in: Gieß-Stüber, P.; Sobiech, G. (Hrsg.): Gleichheit und Differenz in Bewegung - Entwicklungen und Perspektiven der Geschlechterforschung in der Sportwissenschaft. Schriftenreihe der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Bd. 159. Hamburg: Czwalina 2006, S. 105-111. ISBN 978-3-88020-4744.+++Gramespacher, E.: "Wenn gender in die Schule kommt...": Qualitätsentwicklung und Schulsport. in: Gogoll, A.; Menze-Sonneck, A. (Hrsg.): Qualität im Schulsport. Schriftenreihe soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität 123 der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Bd. 148. Hamburg: Cwzalina 2005, S. 112-117. ISBN 3-88020-450-0.+++Gramespacher, E.: ExpertInneninterviews im Kontext von Gender Mainstreaming. in: Arbeitskreis Interpretationswerkstatt (Hrsg.): Studieren und Forschen: qualitative Forschung in der LehrerInnenbildung. Schriften der Pädagogischen Hochschule Freiburg, Bd. 17. Herbolzheim: Centaurus-Verl. 2004, S. 121-139. ISBN 3-82550519-7. ARBEITSPAPIERE: Gieß-Stüber, P.; Gramespacher, E.: Geschlecht als Kategorie sozialer Ordnung an Schulen - eine empirische Analyse als Grundlage für die Umsetzung von Gender-Mainstreaming. Forschungsprojekt, gefördert vom Sozialministerium Baden-Württemberg. Unveröffentlichter Abschlussbericht. Freiburg 2006.+++Gieß-Stüber, P: Geschlechterverhältnisse an Schulen in Baden-Württemberg - empirische Befunde und Empfehlungen für die Umsetzung von Gender Mainstreaming. Fachtagung des Ministeriums für Arbeit und Soziales Baden Württemberg 2005. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: Land BadenWürttemberg Sozialministerium FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sport und Sportwissenschaft (Schwarzwaldstr. 175, 79117 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-203-4526, e-mail: [email protected]) [166-L] Groß, Melanie: "All genders welcome" - Ladyfeste im Netz, in: Angela Tillmann, Ralf Vollbrecht (Hrsg.): Abenteuer Cyberspace : Jugendliche in virtuellen Welten, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 7787, ISBN: 3-631-54466-9 (Standort: UB Trier(385)-10/GR/ln43001) INHALT: Der Beitrag zu den Online-Aktivitäten der Jugendlichen in der Kommunikationswelt des Internet stellt eine Form der internationalen Vernetzung der feministischen und queerfeministischen Subkultur vor, die aus der 'riot grrrls'-Szene hervorgegangen ist. Die Umbenennung in 'Ladys' wurde im Zuge der medialen Vereinnahmung des Begriffs - grrrl wurde zum Girlie - vorgenommen. Bei den Ladyfesten handelt es sich um ein reales und virtuelles Netzwerk, das sich neben dem und gegen den Mainstream etabliert hat. Auf virtuellen Repräsentationsplattformen und weltweit realisierten 'Ladyfesten' leben die queer-feministische riots ihre alternativen Lebens-, Konsum- und Kulturformen jenseits des Systems der hegemonialen heterosexuellen Zweigeschlechtlichkeit. Die Websites dienen der subkulturellen Szene dabei nicht nur als Werbeträgerin, sondern verstehen sich in der Tradition der Fanzine-Kultur als kulturell-politischer Bestandteil der Ladyfeste und dienen der Sicherung der Definitionsmacht über die eigene Szene. Sie laden zum Mittagessen ein und repräsentieren eine breite Palette von diversifizierten Mädchen- und Frauenbildern. Insgesamt zeigt das Phänomen der Ladyfeste, welche innovativen neuen Wege die queer-feministischen riots bzw. Transpersonen innerhalb und - als Folge der Vernetzung - auch außerhalb des Mediums finden, um Machtrelationen, Marginalisierungen und Ungleichheiten in Frage zu stellen und produktiv, über die Grenzen der Musikkultur hinaus, zu verändern. (ICG2) [167-L] Hannover, Bettina: Gender revisited: Konsequenzen aus PISA für die Geschlechterforschung, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Beiheft, Jg. 7/2004, H. 3/2004, S. 81-99 124 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität INHALT: "PISA hat erneut Geschlechtsunterschiede in Leistungen aufgezeigt, die die individuelle Entwicklung über die Schulzeit hinausgehend nachhaltig zu beeinflussen scheinen: Während in Mathematik, Chemie und Physik Mädchen schlechter abschnitten als Jungen, waren Schüler beim Umgang mit Texten weniger kompetent als Schülerinnen. Weiter zeigte PISA eine geschlechtsspezifische Bildungsbeteiligung: Mit steigendem Niveau des schulischen Bildungsgangs wächst der Mädchenanteil. Im vorliegenden Aufsatz wird argumentiert, dass mit diesen Befunden die Untersuchung von Gender im Rahmen der empirischen Bildungsforschung verstärkte Aktualität und Bedeutsamkeit erlangt. Es werden Forschungsfragen aufgezeigt, die vor dem Hintergrund von PISA neu gestellt werden müssen. Diese betreffen die Interaktion zwischen Geschlechtsunterschieden in Fähigkeiten und motivationalen Variablen, zukünftige Formen der Förderung von Jungen bzw. Mädchen und den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse der Geschlechterforschung in die pädagogische Praxis. Abschließend werden erste Überlegungen angestellt, inwieweit geschlechtsspezifische Leistungsdefizite in der Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen ihren Ausgang nehmen." (Autorenreferat) [168-L] Jösting, Sabine: Einarbeitungsprozesse männlicher Jugendliche in die heterosexuelle Ordnung, in: Jutta Hartmann, Christian Klesse, Peter Wagenknecht, Bettina Fritzsche, Kristina Hackmann (Hrsg.): Heteronormativität : empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 151-169, ISBN: 978-3-531-14611-9 INHALT: Der Beitrag untersucht Bedeutung und Funktion freundschaftlicher Beziehungen von Jungen zum eigenen und zum anderen Geschlecht sowie die hierbei stattfindenden Konstruktionen jugendlicher Männlichkeit. Auf der Basis von Gruppendiskussionen mit Jungen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren arbeitet wird herausgearbeitet, inwiefern dabei eine heterosexuelle Orientierung und Praxis zwar als unhinterfragbare Selbstverständlichkeit betrachtet, gleichzeitig jedoch über heterosexuelle Selbstdarstellungen hervorgebracht wird. Ziel der Einarbeitung in heterosexuelle Umgangsformen scheint die Überwindung einer kindlichen Geschlechtertrennung hin zu einer erwachsenen Existenz über das Mittel der Sexualität zu sein. Als zentrale Konstruktionsfelder arbeitet die Autorin mehrere Faktoren heraus: Homosozialität, Aktionsfelder heterosexueller Männlichkeit wie Sport, Technik und (Berufs-)Arbeit, gelebte Beziehungen zu Mädchen sowie Lebensentwürfe, die sich im Kern einer anvisierten Rolle als Familienernährer gleichen. Die Einübung der Jungen in Heterosexualität erfolgt somit zu großen Teilen in der gleichgeschlechtlichen Freundesgruppe. Indem sie "Einarbeitungsprozesse" in die heterosexuelle Ordnung rekonstruiert, fokussiert die Autorin auf die Verschränkung der Konstruktionsprozesse von Geschlecht und Jugend und verfolgt eine Vergleichsperspektive zwischen Gymnasiasten und Hauptschülern, zwischen ethnischen Herkunftsmilieus sowie zu Mädchen. (ICA2) [169-F] Kruse, Anne, Dipl.-Demographin; Doblhammer-Reiter, Gabriele, Prof.Dr.; Luy, Marc, Prof.Dr. (Bearbeitung): MAGGIE - Major AGeing and Gender Issues in Europe INHALT: Das Projekt identifiziert und analysiert Indikatoren der Lebensqualität im Alter mit einem Schwerpunkt auf geschlechterbezogene Unterschiede und deren Faktoren. Für eine soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität 125 Prognose geschlechterspezifischer Unterschiede und eine Evaluation von Maßnahmen zu deren Reduzierung werden aktuell alte Kohorten (die, angesichts der Heterogenität der Lebensumstände in höherem Alter, in Altersgruppen unterteilt werden) und solche, die in den nächsten 25 Jahren ein hohes Alter erreichen werden (bezogen auf die Situation der über Vierzigjährigen im Jahr 2005) betrachtet. Die Lebensqualität im Alter wird zumeist über die Indikatoren Gesundheit, wirtschaftliche Ressourcen, Familiensituation und soziale Integration gemessen. Für jedes dieser Maße werden objektive Indikatoren der persönlichen Wahrnehmung der Lebenssituation einer Person gegenübergestellt. Es wird argumentiert, dass sich die stärksten Faktoren von Geschlechterkonflikten im Lebenslauf des Einzelnen finden lassen speziell darin, wie berufliche Karriere und Familienleben in Einklang gebracht wurden; aber auch in der Art des Erlebens bedeutender Ereignisse wie Ruhestand, Witwenschaft, gesundheitlicher Verschleiß und Umzug in Altersruhesitze. Mittels statistischer Methoden der EventHistory-Analyse, soll der Einfluss dieser Faktoren zeigen. Geschlechterspezifische Unterschiede in der Lebensqualität werden durch den sozio-kulturellen Kontext geformt (Wohlfahrtsstaat, Wirtschaftsbedingungen, normatives Klima). Politik, sowohl auf nationaler, als auch auf EU-Ebene, spielt hier eine zentrale Rolle. International vergleichende Analysen sollen diese Mechanismen nachweisen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europe METHODE: Die Studien basieren auf internationalen komparativen Surveys, die sowohl Anhaltspunkte für das Wohlbefinden der Befragten, als auch Aufschluss über deren Lebenslauf geben. Für überregionale Analysen werden Kontextinformationen gesammelt. ART: gefördert BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Empirische Sozialforschung und Demographie (18051 Rostock) KONTAKT: Kruse, Anne (e-mail: [email protected]) [170-F] Kugele, Kordula, M.A.; Tinsel, Iris, M.A. (Bearbeitung); Busolt, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): ESGI - European Studies on Gender Aspects of Inventions. Statistical survey and analysis of gender impact on inventions INHALT: Das ESGI Vorhaben ist innerhalb des sechsten Forschungsrahmenprogramms der EU im Programm "Science and Society Deepening and broadening the quantitative knowledge base on women and science in Europe" angesiedelt. Es handelt sich hierbei um eine wissenschaftliche Pilotstudie zur Partizipation von Frauen im Innovationsgeschehen und Patentwesen innerhalb des europäischen Forschungsraums. Die wenigen bisher durchgeführten Studien zeigen, dass Frauen im Verhältnis zu ihrem Anteil in Forschung und Entwicklung unterrepräsentiert sind. Hintergrund der Studie ist das erklärte Bestreben der EU, bis zum Jahre 2010 der dynamischste und wettbewerbsfähige Wirtschaftsraum der Welt zu werden. Aus dieser ambitionierten Zielsetzung heraus, scheint es unabdingbar alle vorhandenen Potentiale einzubeziehen und zu nutzen. Voraussetzung zur Zielerreichung ist allerdings eine differenzierte und gesicherte Erkenntnisbasis, die zurzeit noch unvollständig ist. Ziel dieser Studie ist die Erweiterung der quantitativen Wissensgrundlage zu Frauen und Wissenschaft in Europa. Darüber hinaus werden effiziente Maßnahmen und politische Strategien zur stärkeren Beteiligung von Frauen aufgezeigt sowie Empfehlungen und Handlungsansätze für die EUKommission herausgearbeitet. Das vorgestellte Projekt trägt zur Gender Mainstreaming Poli- 126 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität tik und den Gleichstellungsmühungen der EU bei. Als Indikator zur Erhebung der Beteiligung von Frauen im Innovationsgeschehen werden Daten aus dem Patentwesen herangezogen. Die Ergebnisse der Analysen sollen Aufschluss über die Gründe der geringen und länderspezifisch unterschiedlichen Beteiligung von Frauen im Patentwesen geben. Darüber hinaus wird in einer Online Studie das Innovationsklima in patentanmeldenden Institutionen im Hinblick auf Genderaspekte untersucht. ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mitgliedsstaaten der Europäischen Union METHODE: Folgende Untersuchungsmethoden werden zur Erreichung der übergeordneten Projektziele eingesetzt: 1. Eine Vornamensanalyse europäischer Erfinder und Erfinderinnen zur Zuordnung des Geschlechts. Eine differenzierte Datenanalyse europäischer Patentanmeldungen (aller 25 EU Mitgliedsstaaten) der Jahre 2002-2004 bezüglich des Geschlechts, der Patentkategorie und weiterer Kriterien. Ein Vergleich dieser Daten mit früheren Studien sowie mit Daten von Eurostat (Frauenanteil in den entsprechenden Forschungs- und Technologiefeldern der jeweiligen Länder; 2. eine Befragung von Schlüsselpersonen in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen europäischer Patentanmeldern/ Patentanmelderinnen per onlinesurvey. Ziel ist die Erhebung geschlechtsspezifischer Aspekte der Innovationskultur in den Unternehmen; 3. Gender Impact Assessment: europaweiter Vergleich und Integration aller Daten sowie abschließende Bewertung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 115.000; Patentanmeldungen -Datenbank des europäischen Patentamtes-; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Schlüsselpersonen in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 8.000; Schlüsselpersonen in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 4.000; Schlüsselpersonen in Forschungs- und Entwicklungsabteilung). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 380.000; europäische Erfinder und Erfinderinnen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Busolt, Ulrike; Kugele, Kordula; Tinsel, Iris: Shortcomings on gender aspects in analysis of inventions: patents invented by women in the European Union. in: Welpe, Ingelore; Reschka, Barbara (Hrsg.): Gender in engineering - problems and possibilities. 2007 (geplant). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule Furtwangen Hochschule für Technik und Wirtschaft, Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik (Jakob-Kienzle-Str. 17, 78054 Villingen-Schwenningen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 07720-307-4248, e-mail: [email protected]) [171-L] Kuhn, Hans Peter: Explaining gender differences in adolescent political and civic identity: the impact of the selfconcept of political competence and value orientations, in: Citizenship education : theory research - practice, Münster: Waxmann, 2006, S. 59-72, ISBN: 3-8309-1608-6 INHALT: Fast vierzigjährige empirische Forschungen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden zeigen, das die politischen Orientierungen und Interessen weiblicher Jugendlicher weniger ausgeprägt sind als die ihrer männlichen Altersgenossen. So konnte die Geschlechtsrolle mit dem Stereotyp des "unpolitischen Mädchens" belegt werden. Andererseits weist die Mehrzahl soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität 127 der gleichen Studien nach, dass Mädchen ein stärkeres Interesse an sozialen, ökologischen und friedenspolitischen Fragen zeigen. Auch ist ihre Bereitschaft zu sozialen Engagement und zur Teilnahme an gewaltfreien Demonstrationen höher. Die vorliegende Beitrag versucht durch eine eigene empirische Studie diese zum Teil widersprüchlichen Befunde zu erklären. Leitende Hypothese ist hier: Geschlechtspezifische Unterschiede in der politischen und zivilen Identität können dadurch erklärt werden, dass sich Jungen bei politischen Machtfragen kompetenter fühlen, während Mädchen sich stärker an prosozialen und gleichheitsbetonenden Aspekten orientieren. Die Ergebnisse der empirischen Studie bestätigen diese Hypothese und geben gleichzeitig einige Hinweise darauf, dass die auf der Makroebene des politischen Systems bestehenden Ungleichheiten bei den "offiziellen" Positionen mit großer Wahrscheinlichkeit auf Sozialisationseffekte zurückzuführen sind. (ICA) [172-L] Kutschera-Groinig, Sonja: Vorhang auf - Männer unter sich: sozialkritische Studien in Männergruppen, (Österreichische Kulturforschung, Bd. 5), Münster: Lit Verl. 2006, XI, 220 S., ISBN: 3-8258-8571-2 (Standort: USB Köln(38)-33A8545) INHALT: In den Medien und der Alltagskommunikation ist immer wieder die Rede von neuen Frauenbildern und vom "neuen Mann". Heute entsteht unter diesem Diskurs eine neue Forschungsperspektive, in der WissenschaftlerInnen zunehmend erkennen, wie eng verknüpft die Geschlechter miteinander sind, wie komplex verwoben die Machtfelder und -linien innerhalb eines Geschlechts und auch zwischen den Geschlechtern sich gestalten und wie vielfältig die gegenseitige Beeinflussung ist.Männerfragen und Frauenfragen sind systematisch aufeinander zu beziehen. Geschlecht ist eine relationale Kategorie. Das Buch untersucht anhand von Einzelinterviews und Gruppendiskussionen die Sicht der Männer auf ihren Körper und auf ihr Männlichkeitsverständnis, wobei die Kommunikationsstrukturen unter Männern, soweit sie diese beiden Themen betreffen, im Zentrum stehen.Die Gespräche zeigen insgesamt, dass das Thema Körper für Männer einen heiklen Punkt darstellt - besonders das Reden über den Körper. (ICA2) [173-L] Lane, Jan-Erik; Ersson, Svante: Gender and homosexuality as a major cultural cleavage, in: Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol. 12/2006, Iss. 2, S. 37-66 (URL: http://www.ingentaconnect.com/content/spsa/spsr/2006/00000012/00000002/art00002/) INHALT: "In der postmodernen Gesellschaft sind kulturelle Konfliktlinien mindestens so wichtig wie sozio-ökonomische. Solche Konfliktlinien können nur mit Hilfe der Umfragetechnik genau untersucht werden, die ein ganz neues Gebiet für Mikro- wie auch Makro-Analysen erschließt. Der Artikel zeigt zunächst die wichtigsten Probleme der Werteforschung auf. Danach präsentiert er eine neue Analyse der Einstellungen zu Geschlecht und Homosexualität, gestützt auf Mikro- und Makro-Daten. Ein Hauptergebnis ist, dass auf der Mikro-Ebene die Einstellungen zu Geschlecht und Homosexualität zusammen hängen. Dies erklärt zu einem gewissen Ausmaß die Salienz dieser Einstellungen als eine im Entstehen begriffene Konfliktlinie in fortgeschrittenen Gesellschaften. Auf der Makro-Ebene ist die Haupterkenntnis, dass die Einstellungen zu Geschlecht und Homosexualität stark von kulturellen und zivilisatorischen Unterschieden zwischen Ländern abhängen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass 128 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität diese Einstellungen eine neue Konfliktlinie in fortgeschrittenen Gesellschaften bilden und gleichzeitig stark durch länderspezifische kulturelle Besonderheiten geprägt sind." (Autorenreferat) [174-L] Lang, Claudia: Intersexualität: Menschen zwischen den Geschlechtern, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, 372 S., ISBN: 3-593-38223-7 INHALT: Die vorliegende ethnologische Studie über intersexuelle Menschen mit sowohl weiblichen als auch männlichen Geschlechtsmerkmalen wurde von 2002 bis 2004 in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Ihr Ziel ist es, die vielfältigen Sichtweisen von Betroffenen, Eltern, Medizinern, Psychologen und Juristen zum Thema Intersexualität zusammenzutragen und Orientierungshilfen in dem noch weitgehend tabuisierten Feld der körperlichen Zwischengeschlechtlichkeit zu geben. Die gegenwärtige Auseinandersetzung um den intersexuellen Körper ist nach der Ausgangsthese der Autorin in unterschiedlichen konflikthaften Diskursen begründet, die weder an einzelne Disziplinen noch an bestimmte Formen von Intersexualität gebunden sind. Im Mittelpunkt ihrer Studie stehen daher die kulturellen und diskursiven Ressourcen, die intersexuellen Menschen für ihr Selbstverständnis zur Verfügung stehen, wobei die verschiedenen Deutungskontexte als Wege aus der gesellschaftlichen Nicht-Existenz zweigeschlechtlicher Menschen begriffen werden. Als theoretische Grundlage werden die Strukturen einer Ethnologie der Intersexualität erarbeitet, wozu Erkenntnisse aus der ethnologischen Geschlechterforschung und der Körperethnologie aufgegriffen und Dekonstruktionen am Zweigeschlechtermodell vorgenommen werden. Darüber hinaus werden die Abhängigkeit des medizinischen Diskurses vom historischen und kulturellen Kontext aufgezeigt und die Gegendiskurse von intersexuellen Menschen sowie Selbsthilfe- und Aktivistengruppen dargestellt. (ICI) [175-L] Lasch, Vera; Backes, Gertrud M.: Geschlecht, Altern und Gesundheit: die Notwendigkeit der Verbindung von Fach- und Forschungsperspektiven ; Einführung in den Themenschwerpunkt, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 2/3, S. 3-14 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: In der deutschen Forschungslandschaft mangelt es nach Einschätzung der Autorinnen an wechselseitigen Bezügen von Geschlechterforschung, Alternsforschung und Gesundheitsforschung. Gemeinsam ist den drei Begriffen - Geschlecht, Alter(n) und Gesundheit - ihr konstruktiver Charakter und ihre scheinbare Naturhaftigkeit, obwohl sie jeweils als komplexe gesellschaftlich wirksame Kräfte zu verstehen sind. Vor allem das Geschlecht als soziale Kategorie mit spezifischen Auswirkungen auf Altern und Gesundheit ist ein wichtiger und noch nicht ausreichend integrierter Gegenstand für die Alterns- und Gesundheitsforschung. Da aber auch das Altern für die Geschlechterforschung ein noch weitgehend fremdes Untersuchungsfeld bildet, versucht das vorliegende Themenheft, das Beiträge aus den unterschiedlichen Disziplinen und Forschungsbereichen enthält, diese Lücke zu schließen. Die Autorinnen weisen in ihrer Einleitung auf die Notwendigkeit der Gender-Perspektive hin und skizzieren die Interdependenzen von Gesundheit, Altern, Körper und Identität. Sie geben ferner einen kurzen Überblick über die einzelnen Beiträge des Heftes. (ICI2) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität 129 [176-L] Lasch, Vera: Gender and health: Internet and network activities, in: Vera Lasch, Walburga Freitag, Ute Sonntag (ed.): Gender, health, and cultures : networking for a better future for women within an enlarged Europe, Kassel: Kassel Univ. Press, 2006, S. 42-64, ISBN: 3-89958-164-4 (Standort: LMB Kassel(34/30)-35/2006A1374; URL: http://www.uni-kassel.de/hrz/db4/extern/dbupress/pub lik/abstract.php?978-3-89958-164-5) INHALT: "For cross-national co-operation on the subject of Gender and Health an overview of the actors and institutions who have developed cross-national competencies is indispensable. In addition the Internet in this area is an important communication medium. It was the occasion for Internet-based research on the availability of the information sources concerned with crossnational aspects on the subject of Gender and Health. The article wishes to give a rough overview of the developments and range, describe the spectrum and, above all, make users familiar with international activities." (extract) [177-L] Rohleder, Christiane: Familie, Geschlechterkonstruktionen und soziale Arbeit, in: Margherita Zander, Luise Hartwig, Irma Jansen (Hrsg.): Geschlecht Nebensache? : zur Aktualität einer Gender-Perspektive in der sozialen Arbeit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 291-310, ISBN: 978-3-53114947-9 (Standort: UuStB Köln(38)-33A8829) INHALT: Die Autorin verdeutlicht die familiale Strukturbildung bei Familiengründung, in dem Mütter und Väter im Kontext geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung Geschlechterkonstruktionen in individuellen Arrangements aktiv produzieren und reproduzieren. Sie weist darauf hin, dass familiäre Geschlechterverhältnisse häufig erst dann in den Fokus der Sozialen Arbeit kommen, wenn Geschlechterstrukturen bereits ihr destruktives Potenzial entwickelt haben. Dabei kann eine präventive Arbeit mit Familien insbesondere die Väter frühzeitig in die Übernahme von Erziehungsverantwortung und Fürsorge einbinden und damit 'Geschlechterfallen' vermeiden. Die Verfasserin plädiert für eine geschlechtsbewusste Soziale Arbeit mit Familien, die einerseits die Interaktionen zwischen Partnern, Eltern und Kindern vor dem Hintergrund kultureller Zweigeschlechtlichkeit deuten kann und andererseits die eigenen verfestigten Mütter- und Väterkonstrukte kritisch reflektiert. (ICG2) [178-L] Rudlof, Matthias: Kritische Reflexion und/oder Reproduktion von Macht?: hegemoniale Männlichkeit und Heteronormativität im Doing Gender männlicher Sozialarbeiter, in: Jutta Hartmann, Christian Klesse, Peter Wagenknecht, Bettina Fritzsche, Kristina Hackmann (Hrsg.): Heteronormativität : empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 171-186, ISBN: 978-3-531-14611-9 INHALT: "Meine qualitativ-empirische Studie (Rudlof 2005), aus welcher dieser Beitrag hervorgegangen ist, zielt auf eine machtkritische Analyse von Strukturen und Mechanismen 'symbolischer Gewalt' (Bourdieu 1997) und faktischer Statusdominanz von Männern im Berufsfeld der Sozialen Arbeit. In narrativen Interviews wurden männliche Jugendsozialarbeiter der Jahrgänge 1960-70 über ihre Lebensgeschichte, ihre geschlechtliche Identität und ihre pädagogische Arbeit befragt. Aus deren Aussagen über ihren Beruf und über die Geschlechterver- 130 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität hältnisse im Feld der Sozialen Arbeit wurden die Männlichkeits- und Milieukonstruktionen rekonstruiert und dabei die biographische Perspektive auf die je eigene Sozialisation einbezogen. Es ging um den Zusammenhang von Geschlecht und Biographie - Doing Gender while Doing Biography - und um den Zusammenhang zwischen Geschlecht und Beruf - Doing Gender while Doing the Job (Leidner 1991). Im folgenden Fallbeispiel möchte ich biographische, berufliche und Geschlechterkonstruktionen eines männlichen Sozialarbeiters in ihrem Zusammenhang rekonstruieren: Doing Gender while Doing the Job while Doing Biography." (Autorenreferat) [179-L] Schmitz, Britta: Männer und Daily Soaps, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 51/2007, H. 2, S. 22-29 INHALT: "Männer stellen ein Drittel der Zuschauer deutscher Daily Soaps. Wie gehen Männer damit um, ein als typisch weiblich angesehenes Medienangebot zu konsumieren und was sagen diese Verhaltensweisen über ihre persönlichen Männlichkeitskonzepte aus? In einem weiteren Schritt werden die Männlichkeitsvorstellungen Soap-rezipierender Männer mit den Ergebnissen der aktuellen Männlichkeitsforschung verglichen, um aus diesen Erkenntnissen pädagogische Schlussfolgerungen zu ziehen." Der Beitrag basiert auf einer qualitativen Studie, die die Autorin für ihre Dissertation durchgeführt hat. Sie führte leitfadengestützte Gruppen- und Einzelgespräche mit 22 Soaprezipierenden Männern zwischen 20 und 30 Jahren, die zum Zeitpunkt der Erhebung unverheiratet waren und sich in universitärer oder beruflicher Ausbildung befanden. Zentrale Ergebnisse der Studie werden vorgestellt und diskutiert. Geschlechtsspezifische Identitätsarbeit in den Schulen wird gefördert. (PT) [180-L] Suffa, Andrea; Suffa, Stefan: Typisch Mann, typisch Frau!: die geschlechterspezifischen Verhaltensweisen im Vergleich, Marburg: Tectum Verl. 2006, 250 S., ISBN: 978-3-8288-9155-5 (Standort: USB Köln(38)-34A 797) INHALT: Vor dem Hintergrund der einleitenden Darstellung der Thematik und die Zielsetzung der Studie wird der Einfluss der Soziologie auf die geschlechtspezifischen Verhaltensweisen anhand der Historie der Geschlechterunterschiede und der Theorien des sozialen Geschlechts untersucht. Anschließend werden die Auswirkungen der Psychologie durch die Psychoanalyse und die Entwicklungspsychologie auf die Geschlechterunterschiede analysiert. Hierbei werden auch die spezifischen Ansichten über das soziale Geschlecht und seine Entstehung dargestellt. Des Weiteren wird der Einfluss der Erziehungswissenschaft auf die geschlechtspezifischen Verhaltensweisen anhand der Sozialisation im Kindes- und Erwachsenenalter, der Biologie und der Anthropologie präsentiert. Diese Analyse wird anhand der anthropologischen Sichtweise vom biologischen und sozialen Geschlecht sowie der Entwicklung der Sexualität in den westlichen Kulturen durchgeführt. (ICG2) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 131 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich [181-F] Arnez, Monika, Dr.; Schröter, Susanne, Prof.Dr. (Bearbeitung): Re-defining gender in contemporary Indonesia. Empowerment strategies of Muslim and secular women activists INHALT: Since the end of the dictatorship Indonesian women activists have achieved remarkable successes (Bianpoen 2000; Robinson/ Bessel 2002). Women's study centres have been established at universities and Islamic institutes, women's empowerment programmes have been launched in state and non-state institutions (Witoelar 2002), presidential decrees for the abolition of violence against women and implementing "gender mainstreaming" have been issued (Cf. Darmawan 2004), and gender relations have been questioned (Hatley 2005). Women's organizations have established advocacy units and women's shelters all over the country and have promoted a nation-wide campaign against domestic violence. In May 2004 they urged the government to implement a law against domestic violence and they have intensified efforts to implement CEDAW (The Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women), as formulated in the 1995 Beijing Declaration passed at the Fourth World Conference on Women (Cf. Oey-Gardiner 2002: 110; Sadli 2002: 91; Arivia 2006: 310-314). The matter of female political leadership became an issue when Suharto appeared to prepare his eldest daughter Tutut to be his successor, and again, when Megawati Sukarnoputri tried to secure the country's top political position, the presidency, even if later she was regarded as having been weak and indecisive in carrying out that role (Sen 2002; Suryakusuma 2003). Women's organizations are now actively trying to increase women's political participation and representation by making efforts to change the position of women in decision-making institutions (Koalisi Perempuan Indonesia 2006, Fatayat NU 2002). They challenge conservative Islamic doctrine and the ideology of kodrat wanita, the prevalent stereotype that confined women to the domestic sphere and defined their role on the basis their biological (especially reproductive) capacities, expecting them to tend the hearth, care for the children and to be chaste and submissive. (Cf. Arivia 2006; Dzuhayatin 2001; Hatley 1999; Robinson 2002; Sastramidjaja 2001; Stivens 1991: 5; Subhan 2001). "Gender mainstreaming" is recognized as part of the current transformation process away from the established order circumscribed by Islam and the kodrat wanita and thus, connects women's activism to democratization, liberalism and pluralism. Starting out from the academic works referred to below, the project will specifically look at how women's organizations convey their views about gender relationships, women's roles in society and morality, how they root them in society and how Muslim women's organizations use re-interpretations of Islamic sources to further women's empowerment. Additional points of interest are the ways in which women's associations position themselves towards the efforts of Muslim conservatives to control the female body and towards outdated gender roles as reflected in the ideology of kodrat wanita. This project is breaking new ground in so far as the discourses and social practices of Indonesian women's associations have not yet been the focus of any scholarly work. Generally, the project contributes to a) the interdisciplinary debate on gender in the Muslim world, b) the analysis of contemporary developments in the Indonesian society, where renegotiating, c) genderroles and morality plays a major role, d) the understanding of women as agents of social and political transformations. En detail it is examined a) how women's organizations in Indonesia define "gender mainstreaming", "gender justice" and "women's empowerment", b) the social practices (including life style practices) of women's organizations and female activists and i- 132 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich dentify the instruments serving to empower women, c) the networking of women's organizations, d) the influence Indonesian women's organizations exercise on current discourses about gender, sexuality and politics. GEOGRAPHISCHER RAUM: Indonesia VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schröter, Susanne; Arnez, Monika: Re-defining gender in contemporary Indonesia. Empowerment strategies of Muslim and secular women activists. 43 p. Download: http://www.iseap.de/content/blogcategory/ 67/59/ . ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Südostasienkunde (94030 Passau) KONTAKT: Schröter, Susanne (Prof.Dr. Tel. 0851-509-2740, e-mail: [email protected]) [182-F] Astuti, Sisilia Wahyuning (Bearbeitung); Schröter, Susanne, Prof.Dr. (Leitung): Pop culture, Islam, and gender in Indonesia: a tension of interpretation INHALT: This research will observe the interrelationship among popular culture, Islam, and gender issues in Indonesia. The recent development in the country shows the deeper intrusion of religious based content into the supposedly secular popular culture, as seen from the larger portion of TV programmes for religious material or the high sales figure for Islamic teen-lit. Apparently the marriage between Islam and Popular Culture in Indonesia is evidently growing. This may be due to facts that the majority of Indonesian is Muslims, hence the largest market for popular culture; or there is increasing political power of Islamic movement since the late 1990s. The former indicates that the market of popular culture dictates the Islamic content to be accommodated -for purely profit motive; while the latter states the other way around: the Islamic political power occupies the, supposedly non-sectarian, politics of popular culture. Instead of analysing the political economy of Islam and popular culture, this research shall investigate how the audiences receive the more Islamic content on their popular culture intake. Are there any dynamic and active processes for receiving such phenomenon? Or might be there a tension between the interpretation of Islam represented in media and the socalled real/ pure Islamic thought? Moreover, the tension of interpretation of Islam within the popular culture medium is evident on the issue of women. The common idea that women are always subject to media exploitation might not necessarily be true as the audience/ consumer of popular culture may have different way of interpreting the issue of womanhood -therefore they are not passive on what they consume. All above mentioned research problems refer to interwoven relationship among producers and consumers of popular culture on Islam and women. To deal with those questions, this research will, first, investigate the rationales and interpretation of producers on the issues. Second, it will describe the way the audience responses to the issues as represented by the producers. Third, it will also draw the dynamic interpretation mechanism that relates both producers and consumers to interact with each other. This research will employ the related theories on popular culture, consumption, media, and identity. GEOGRAPHISCHER RAUM: Indonesia ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Südostasienkunde (94030 Passau) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0851-509-2743, e-mail: [email protected]) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 133 [183-L] Benjamin, Orly; Sambol, Sarit: Surviving spatial oppressions over time: Israeli working poor women's localized resistance, in: Anke Bartels, Michael Schultze, Agata Stopinska (Hrsg.): Re/defining the matrix : reflections on time - space - agency, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 77-88, ISBN: 0-8204-8706-6 (Standort: UB Frankfurt am Main(30)-8816698) INHALT: Der Beitrag untersucht die Anwendungsformen des Feminismus auf lokale Sozialstrukturen und Biographien am Beispiel von zwölf israelischen Frauen, die sich in einer finanziell angespannten Situation befinden. Die Untersuchungsgruppe nimmt aufgrund dessen an einem ökonomischen Empowerment-Kurs teil, der von einer feministischen Frauenorganisation in Israel angeboten wird. Die Befragung erstreckt sich von dem Beginn bis nach dem Ende des Workshops und umfasst die Lebensgeschichten, ihre Erfahrungen und Erwartungen an den Kurs. So stellt sich das Phänomen der Isolation als ein wesentliches Merkmal der Machstrukturen heraus, das schließlich bei den betroffenen Individuen zu Minderwertigkeitsgefühlen führt, und dem deshalb die Frauen entgegenwirken wollen. Mit dem Projekt werden die möglichen positiven Effekte transnationaler feministischer Bemühungen analysiert. Die Autoren gelangen zu der Schlussfolgerung, dass feministische Projekte durch den erweiterten Geist der Frauen, sich gegenseitig zu unterstützen, lokalisiert werden kann. Allerdings kann ein Teil dieses spirits im Zuge der Auseinandersetzung mit lokalen Formen von Macht und Armut verloren gehen. (ICG) [184-L] Bernhardt, Eva; Goldscheider, Frances; Goldscheider, Calvin: Integrating the second generation: gender and family attitudes in early adulthood in Sweden, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 19/2007, H. 1, S. 55-70 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Artikel nimmt die Einstellungen zu drei im jungen Erwachsenenalter auftretenden familialen Herausforderungen bei im Lande geborenen Schweden unterschiedlicher Herkunft in den Blick. Wir untersuchten ihre Einstellungen hinsichtlich des Eingehens einer neuen Partnerschaft durch Zusammenwohnen versus Ehe und des Eingehens einer Partnerschaft innerhalb oder außerhalb der eigenen ethnischen Gruppe sowie hinsichtlich der Bevorzugung einer eher traditionellen oder eher egalitären Balance zwischen Arbeit und Familie, wenn die Kinder noch klein sind. Die Einstellungen auf diesen Dimensionen zeigen das Ausmaß auf, in dem die erwachsenen, in Schweden lebenden Kinder polnischer oder türkischer Abstammung entweder die schwedischen Familienform akzeptiert haben oder aber von sich selbst erwarten, dass sie einige familiale Besonderheiten beibehalten werden. Unsere Analyse basiert auf einem 1999 durchgeführten Survey junger Erwachsener in Schweden (Family and Working Life in the 21st Century). Dieses Survey bestand aus 2.326 Teilnehmern im Alter von 22 bis 26 Jahren, von denen 500 mindestens einen Elternteil hatten, der entweder in der Türkei oder in Polen geboren war. Wir konzentrierten uns auf die Faktoren, die die Akzeptanz schwedischer Familienformen erhöhen: Wir betrachteten die Effekte zwei Messinstrumente zur Einwirkung schwedischer Wertvorstellungen durch die Wohnumgebung (Bildungswesen, ethnische Segregation in der Nachbarschaft, eines Messinstrumentes zum Grad der Einwirkung schwedischer Wertvorstellungen während der Kindheit in der eigenen Familie (bikulturelle Ehe der eigenen Eltern) sowie einen Faktor, der von einer Abschwächung der Unterstützung für die familialen Herkunftskultur (Bruch mit der Familienstruktur der Elternfamilie) ausgeht. Wir 134 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich fanden heraus, dass systematische Unterschiede in den Einstellungen zur Familie in der zweiten Generation aufgrund der jeweiligen ethnischen Herkunft bestehen. Es gibt große Unterschiede zwischen jungen Erwachsenen türkischer und schwedischer Herkunft, wohingegen Schweden polnischer Abstammung den Schweden sehr viel ähnlicher sind. Nicht desto trotz scheinen sich die Einstellungen junger Frauen und Männer sowohl polnischer als auch türkischer Herkunft denen ihrer Altersgenossen schwedischer Herkunft anzunähern, jedenfalls im Vergleich zu den in den ethnischen Gemeinschaften ihrer Eltern. Dies hängt jedoch vom Wohnumfeld und den Familienzusammenhängen, in denen sie in Schweden aufwuchsen, ab." (Autorenreferat) [185-L] Blagojevic, Marina: Mapping misogyny in the Balkans: local/global hybrids in culture and media, in: Waltraud Ernst, Ulrike Bohle (Hrsg.): Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen : Teilbd. 2., Transformationen von Geschlechterordnungen in Wissenschaft und anderen sozialen Institutionen, Münster: Lit Verl., 2006, S. 74-95, ISBN: 3-8258-9236-0 INHALT: Die Autorin begründet das Erkenntnispotential des Begriffs "Frauenfeindlichkeit" im Sinne einer tiefen Ambivalenz gegenüber Frauen. Sie zeigt anhand von Beispielen auf, inwiefern das Wiedererstarken der Frauenfeindlichkeit in den Gesellschaften des Balkans in einem komplexen Zusammenhang mit der wachsenden Bedeutung von Frauen in der Alltagsökonomie einer 'Krise der Männlichkeit' und einer 'Implosion des Patriarchats', einer verschärften Konkurrenz zwischen Frauen und Männern auf den neuen Arbeitsmärkten sowie dem Boomen von Schönheitsindustrie, Sexindustrie und Pornographie als ersten Manifestationen der 'Demokratisierung' nach dem Zusammenbruch des ehemaligen Jugoslawiens steht. Eine weitere Manifestation von Frauenfeindlichkeit sieht sie in medialen Darstellungen von Erfolgen von Frauen als Opfer für die Nation. Frauenfeindlichkeit als Ressource ist der Autorin zufolge funktional für die lokale Nationenbildung und das 'Aufholen' der Semi-Peripherie gegenüber dem Zentrum. (ICG) [186-L] Dannecker, Petra; Spiegel, Anna: "Let's not rock the boat": Frauenorganisationen und Demokratisierung in Malaysia, in: Internationales Asienforum, Jg. 37/2006, H. 3/4, S. 297-319 (Standort: USB Köln(38)-MXG 01077; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Verfasserinnen behandeln die Frauenbewegung in Malaysia und das ihr innewohnende Demokratisierungspotenzial. Die Akteure der Zivilgesellschaft in Malaysia sehen sich durch das entwicklungsorientierte und zunehmend autoritäre politische System mit verschiedenen Restriktionen konfrontiert und müssen mit einem zunehmenden Partikularismus rechnen, der auf ethnischen und religiösen Identitäten basiert. Ausschlaggebend hierfür sind des staatliche ethno-nationalistische Projekt und der zum Teil staatlich vorangetriebene Prozess der Islamisierung, die sich beide seit den 1970er Jahren beschleunigt haben. Der Diskurs über Geschlechtergleichheit und Frauenrechte in Malaysia ist ideal geeignet, um Öffentlichkeit herzustellen und politischen Dissens zu formulieren. Das Transformationspotenzial dieser von Frauenorganisationen über die Popularisierung feministischer Ideen und transnationale Netzwerke hergestellten Öffentlichkeit basiert auf die Möglichkeit, Geschlechterfragen mit breiteren gesellschaftlichen Themen wie Demokratisierung, nachhaltiger Entwicklung und re- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 135 ligiösem Pluralismus zu verknüpfen. In diesem Raum werden alternative Visionen von Geschlechterbeziehungen, Entwicklung und politischem System formuliert. (ICEÜbers) [187-L] Erel, Umut: Transnationale Migration, intime Beziehungen und BürgerInnenrechte, in: Jutta Hartmann, Christian Klesse, Peter Wagenknecht, Bettina Fritzsche, Kristina Hackmann (Hrsg.): Heteronormativität : empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 251-267, ISBN: 978-3-531-14611-9 INHALT: "Eine der Zielsetzungen kritischer Arbeiten zu Heteronormativität ist es, die normalisierte Beziehung von biologischem Geschlecht, sozialer Geschlechteridentität und heterosexuellem Begehren ins Wanken zu bringen und eindeutige Zuschreibungen von Begehren, Geschlechteridentität und sexueller Orientierung zu hinterfragen. Dafür gibt es eine Reihe verschiedener Ansatzpunkte. In diesem Artikel beschäftige ich mich mit der Überdeterminierung und Regulierung von Femininität und sexueller Identität im Rahmen ethnischer Selbstidentifizierungen und Identitätszuschreibungen in der Migration. Dieser Aspekt ist leider oft vernachlässigt worden. Stattdessen hat sich in den vergangenen Jahren in der bundesdeutschen Öffentlichkeit ein Diskurs etabliert, der Geschlechterungleichheit und Homophobie in einer so genannten traditionellen Kultur und in einem Modernisierungs- und Demokratisierungsdefizit von MigrantInnen verortet, und zugleich Toleranz, Pluralität und Bereitschaft zur Veränderung als deutsche oder europäische (spät)moderne Errungenschaften behauptet. Dieser Beitrag reflektiert die Relevanz von Theorien über Intimate Citizenship, die auf Argumenten über neue Formen von Intimität in der Spätmoderne beruhen. Um dies zu verdeutlichen, beziehe ich mich auf Interviewmaterial mit Migrantlnnen aus der Türkei in der Bundesrepublik und in Britannien (Erel 2002). Ich untersuche, wie meine Interviewpartnerinnen diskursiv und praktisch ihre Subjektivitäten konstruieren. Ein wichtiger Fokus meiner Analyse liegt auf Formen und Grenzen von Gemeinsamkeiten und Gemeinschaft in diesen narrativen SelbstProduktionen. Dies beinhaltet die Frage, wie die Interviewten selbst ihre intimen Beziehungen sehen und diese in Aushandlung regulierender Strukturen verändern. Die von mir gewählte lebensgeschichtliche Methode stellt die Wissensproduktion der Interviewpartnerinnen über sich selbst und die Welt, in der sie leben, ins Zentrum der Analyse. Im Folgenden beschreibe ich die Selbstdarstellungen und Konstruktionen von Femininität einiger meiner Interviewpartnerinnen als alleinstehende Frau, als 'sexuelle Revolutionärin', als geschiedene Frau und Lesbe." (Autorenreferat) [188-L] Fleschenberg, Andrea: Allgemein, frei und fair?: Gender und Wahlen, in: Claudia Derichs, Thomas Heberer (Hrsg.): Wahlsysteme und Wahltypen : politische Systeme und regionale Kontexte im Vergleich, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 72-97, ISBN: 978-3-531-14890-8 (Standort: THB Aachen(82)-Mg1987) INHALT: Die Autorin geht der Frage nach, was es für eine "funktionierende" Demokratie oder einen Demokratisierungsprozess bedeutet, wenn die Hälfte der Bevölkerung dadurch lediglich eingeschränkte Repräsentations- und Partizipationsrechte wahrnehmen kann. Sie analysiert anhand quantitativer Daten den Sachverhalt, dass in vielen Ländern gender-spezifische Elemente im Hinblick auf Inklusivität und Repräsentativität bei der Kandidatenrekrutierung 136 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich oder der Wählerregistrierung und Wahlteilnahme nicht bzw. kaum berücksichtigt werden. Es werden die gender-spezifischen Hindernisse auf den einzelnen Stufen des Auswahlprozesses analysiert und anhand länderspezifischer Beispiele illustriert. Die Analyse führt zu der Schlussfolgerung, dass die gender-spezifischen Asymmetrien im politischen Leben auf soziale und politische Institutionen und nicht auf individuelle Attribute zurückzuführen sind. (ICG) [189-F] Giulio, Paola di, Dr.; Pinnelli, Antonella, Dr. (Bearbeitung); Giulio, Paola di, Dr. (Leitung): Family and health between gender roles and institutions INHALT: The demographic behaviors and the basic functions of the family are changing, as a consequence of the change in gender roles, in women's roles, and the availability of the institutional support for the support of the family roles. This process is active also in Italy, but as it is usually the case in this country, with different timing and intensities throughout the territory, because of different historical and cultural conditions, and differentiated development stages. Objectives of this research are: a) describe the gender system in Italy from the 70s on b) analyze the change in the familial, communal and social context c) analyze the effect of welfare system on gender systems d) analyze the demographic and care behaviors as dependent variables in the process of transformation of the gender system. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057 Rostock) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0381-2081-175, Fax: 0381-2081-475, e-mail: [email protected]) [190-L] Göttner-Abendroth, Heide (Hrsg.): Gesellschaft in Balance: Gender Gleichheit Konsens Kultur in matrilinearen, matrifokalen, matriarchalen Gesellschaften ; Dokumentation des 1. Weltkongresses für Matriarchatsforschung 2003 in Luxemburg, Stuttgart: Kohlhammer 2006, 311 S., ISBN: 978-3-17-018603-3 (Standort: UB Bielefeld(361)-05AR890/G3B1) INHALT: "Die Welt wieder ins Gleichgewicht bringen - das heißt, Balance finden in allen Bereichen des persönlichen Lebens zwischen den Geschlechtern, des sozialen Lebens zwischen den Generationen und des wirtschaftlichen Lebens zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Dies ist wohl das wichtigste Ziel jeder Entwicklung hin zu einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Gesellschaft. Im September 2003 fand in Luxemburg unter dem Matronat des Frauenministeriums der erste Weltkongress der internationalen, modernen Matriarchatsforschung unter diesem Motto statt - ein Ereignis von historischer Tragweite für diese junge Wissenschaft. Auf ihm wurden Erkenntnisse vorgestellt, die auf dem Weg zu einer gewaltfreien und alles Leben auf der Erde respektierenden Gesellschaftsordnung wichtig sind. International anerkannte ForscherInnen aus Europa, den USA, Nordafrika und China stellten matriarchale Gesellschaften weltweit vor, sowohl in ihren historischen wie in den gegenwärtigen Formen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marie-Josée Jacobs: Eröffnungsrede zum Kongress "Gesellschaft in Balance" (17-19); Heide Göttner-Abendroth: Moderne Matriarchatsforschung. Definitionen Reichweite Aktualität (20-29); Claudia von Werlhof: Das Patri- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 137 archat als Negation des Matriarchats. Zur Perspektive eines Wahns (30-41); Annette Kuhn: Das matriarchale Muster im historischen Prozess (42-55); Peggy Reeves Sanday: Matriarchat und Weltfrieden. Lehren von den Minangkabau (56-67); Ruxian Yan: Das VerwandtschaftsSystem der Mosuo in China (68-78); Lamu Gatusa: Matriarchale Heiratsmuster bei den Mosuo in China (79-89); Shanshan Du: Grundzüge für Gesellschaften in Balance: Eine vergleichende Perspektive zur Geschlechtergleichheit (90-100); Xiaoxing Liu: Matriarchale Spuren bei den Yi in Südwest-China (101-107); Hélène Claudot-Hawad: Die Frau als "Schützende" und der Mann als "Reisender". Die Darstellung der Geschlechter bei den Tuareg (108-123); Malika Grasshoff: Die zentrale Stellung der Frau bei den Berbern Nordafrikas am Beispiel der Kabylinnen (124-136); Veronika Bennholdt-Thomsen: Eine matriarchale Gesellschaft in Zeiten der Globalisierung: Juchitàn in Südmexiko (137-148); Riane Eisler: Der Kampf um die menschlichen Möglichkeiten: Frauen, Männer und die Theorie der kulturellen Transformation (149-164); Carola Meier-Seethaler: Alternativen zum dualistischen Kulturkonzept und das patriarchale Denkverbot (165-172); Lucia Chiavola Birnbaum: Die dunkle Mutter, die dunklen Anderen und eine neue Welt. Am Beispiel Sardiniens (173-182); Christa Mulack: Matriarchat im Alten Israel. Zum Werk von Gerda Weiler (183-194); Joan Marter: Die Ikonographie und soziale Struktur Alteuropas: Die archäo-mythologische Forschung von Marija Gimbutas (195-206); Michael Dames: Die Fußspur der Göttin in Britannien und Irland (207219); Kurt Derungs: Landschaften der Ahnin. Prinzipien der matriarchalen Naturphilosophie und Landschaftsmythologie (220-229); James DeMeo: Saharasia. Die Ursprünge patriarchaler autoritärer Kultur in Verbindung mit prähistorischer Wüstenbildung (230-248); Heide Göttner-Abendroth: Die Verbindung von matriarchaler Politik, Spiritualität, Ästhetik und Medizin (249-254); Ingrid Olbricht: Frauengesundheit - Männermedizin (255-265); Cécile Keller: Medizin in matriarchalen Gesellschaften (266-275); Erika A. Lindauer: Das MelusinenThema in der Luxemburger Geschichte (276-283). [191-L] Hajo, Siamend; Borck, Carsten; Savelsberg, Eva; Dogan, Sukriye (Hrsg.): Gender in Kurdistan und der Diaspora, (Beiträge zur Kurdologie, Bd. 6), Hamburg: UnrastVerl. 2004, 349 S., ISBN: 3-89771-014-5 (Standort: LB Speyer(107)-19/10104) INHALT: Kurdische Frauen im Exil sind doppelt ausgegrenzt: als Migrantin befinden sie sich am Rand der Mehrheitsgesellschaft, als Frau am Rande ihrer eigenen Gemeinschaft. Ihre Lebenswelten und Wertvorstellungen sowie ihre Erfahrungen und Handlungsspielräume sind Gegenstand des interdisziplinär angelegten Bandes, der verschiedene Aspekte der Geschlechterbeziehungen in der kurdischen Diaspora thematisiert. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Zur Einführung: Kurdische Studien und Genderstudien - eine Positionsbestimmung (7-14); Tijen Uguris: Landschaften der Diaspora: Kurdische Frauen in London (15-32): Geoffrey Haig: Das Genussystem in der kurdischen Sprache: Strukturelle und soziolinguistische Aspekte (33-58); Andrea Fischer-Tahir: 'Ich war eine, die keine Angst hatte'. Biographische Annäherungen an Frauen im organisierten Widerstand im irakischen Kurdistan der 1980er Jahre (59-106); Regina Steimel: Autobiografisches Schreiben als Selbstdarstellung: Henna-Mond von Fatma B. (107-148); Necla Acik: Nationaler Kampf, Frauenmythos und Frauenmobilisierung. Eine Analyse zeitgenössischer kurdischer Frauenzeitschriften aus der Türkei (149-182); Judith Wolf: Aspekte des Geschlechterverhältnisses in der Guerilla der PKK/KADEK unter besonderer Berücksichtigung des Ehrbegriffs (183-216); Marianne Rugkasa: Die Traditionellen, die Modernen und die Politischen: Politische Ausrichtung und Geschlechterideologie unter kurdischen Migranten in Oslo (217-232); Minoo Alinia: Die Grenzen der Diaspora: Ge- 138 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich schlechtsspezifische Einflüsse auf die Bildung nationaler Identität in der kurdischen Diaspora (233-254); Eva Savelsberg: Einblicke in die Vorstellungen kurdischer Jugendlicher zu Ehe und Partnerwahl (255-286); Carina Großer-Kaya: Auf der Suche nach Sicherheit: Der Alltag kurdischer Frauen in Leipzig (287-326); Paul J. White: Die Entstehung kurdischer nationaler Identität unter kurdischen Frauen aus der Türkei in Nordwest-Melbourne, Australien (327346). [192-L] Hassim, Shireen: Stimmen, Hierarchien und Räume: Rekonfiguration der Frauenbewegung im demokratischen Südafrika, in: Peripherie : Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt, Jg. 27/2007, Nr. 105/106, S. 98-119 (Standort: USB Köln(38)-XG7608; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Verfasserin analysiert, wie die südafrikanische Frauenbewegung nach einer Phase starker Koalitionen und Kooperationen über ethnische und Klassengegensätze hinweg das angestrebte strategische Gleichgewicht zwischen liberalen Integrations- und eher visionären Transformationszielen verlor. Zwar konnten die ins Parteien- und Parlamentssystem integrierten Frauen einige legislative und sozialpolitische Verbesserungen erkämpfen. Dies verdrängte jedoch die transformatorischen Ziele, führte zu einer wachsenden Entfernung zwischen Elite und Basis sowie zu einer Fragmentierung der Bewegung in wenig vernetzte Organisationen und Strategien." (Textauszug) [193-L] Heintz, Bettina: Border-crossing discourses: talking about gender equalityin the United Nations and in Germany, Switzerland, and Morocco, in: Ariane Berthoin Antal, Sigrid Quack (Hrsg.): Grenzüberschreitungen - Grenzziehungen : Implikationen für Innovation und Identität ; Festschrift für Hedwig Rudolph, Berlin: Ed. Sigma, 2006, S. 303-327, ISBN: 3-89404-243-5 (Standort: UB Dortmund(290)-Fn28276) INHALT: "Bettina Heintz beleuchtet in ihrem Beitrag 'virtuelle' Grenzüberschreitungen und Grenzziehungen im weltgesellschaftlichen Diskurs um Frauenrechte als Menschenrechte. Sie untersucht, inwieweit Akteure in Deutschland, der Schweiz und Marokko die Benachteiligung von Frauen auf die im Rahmen der Vereinten Nationen entstandene Frauenrechtskonvention (CEDAW) beziehen. Die 1979 verabschiedete Frauenrechtskonvention ist ein zentrales Dokument des UN-Menschenrechtsregimes. Sie zählt zu den sieben Kernkonventionen. Der Bezug auf diese Konvention wird jedoch in der Diskussion um die Umsetzung der Gleichheitsrechte von Frauen in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt. So wird in Deutschland, das die Frauenrechtskonvention bereits sehr früh (1985) ratifiziert hat, die Gleichstellungsdebatte bislang fast völlig ohne Bezug auf diese Konvention geführt. In der Schweiz und Marokko dagegen, die die Frauenrechtskonvention deutlich später ratifizierten (1993 bzw. 1997), wird die Gleichstellungsdebatte sehr stark mit Verweis auf diese Konvention geführt, wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen. Durch den Bezug auf die Frauenrechtskonvention wird die Gleichstellung der Frau als eine Frage der Menschenrechte und nicht ausschließlich als soziale Frage oder politisches Ziel behandelt. Bettina Heintz resümiert, dass die interne Vernetzung sowie die historische Stärke und Offenheit der Frauenbewegung den Bezug auf den weltgesellschaftlichen Menschenrechtsdiskurs befördern, wäh- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 139 rend die Existenz eines alternativen internationalen Bezugsrahmens, etwa in Form der Europäischen Union, dem entgegenwirkt." (Autorenreferat) [194-L] Hofinger, Christoph; Enzenhofer, Edith: Mehr Beruf, weniger Familie?: zur Lage der berufstätigen Väter in Österreich, in: Harald Werneck, Martina Beham, Doris Palz (Hrsg.): Aktive Vaterschaft : Männer zwischen Familie und Beruf, Gießen: Psychosozial-Verl., 2006, S. 68-79, ISBN: 978-3-89806-551-1 (Standort: HuK Bonn-Rhein-Sieg-11/OHB1118) INHALT: Anhand zentraler Ergebnisse der Arbeitsklima-Index-Daten 1997 bis 2003 zur Lage berufstätiger Väter in Österreich diskutieren die Autoren unterschiedliche Wahrnehmungsmuster der Vaterrolle. Sie zeigen, dass mit der Geburt des ersten Kindes das Rollenverständnis des Mannes als Erhalter gefestigt wird. Es werden die Arbeitszeitwünsche und die diesbezügliche Realität verglichen sowie die geschlechtsspezifischen Differenzen hinsichtlich Überstunden, Teilzeitarbeit usw. dargestellt. Aus Sicht der Betroffenen wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den letzten Jahren etwa weniger schwierig erlebt, wofür von den Autoren mehrere Erklärungen angeboten werden. (ICG2) [195-L] Idema, Hanna; Phalet, Karen: Transmission of gender-role values in Turkish-German migrant families: the role of gender, intergenerational and intercultural relations, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 19/2007, H. 1, S. 71-105 (Standort: USB Köln(38)Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In dieser Studie wird untersucht, wie die Geschlechtsrollenvorstellungen türkischdeutscher Jugendlicher sowohl durch intergenerationale als auch interkulturelle Beziehungen geprägt werden. Als Teil einer größeren Befragung von Einwandererfamilien in Deutschland (Nauck 2000) wurden Eltern-Kind-Dyaden gleichen Geschlechts (N=405) getrennt voneinander über ihre Geschlechtsrollenvorstellungen, Sozialisationsziele und Erziehungsstile in den Eltern-Kind-Beziehungen, sowie über das Ausmaß von Akkulturation und wahrgenommener Diskriminierung in den interkulturellen Beziehungen befragt. Die Diskrepanz zwischen den Generationen unterschied sich je nach Geschlecht dahingehend, dass bei den Töchtern ein signifikanter Schub in Richtung egalitärer Wertvorstellungen auftrat, während die Söhne so konservativ wie ihre Väter blieben. Um die Annahme egalitärer vs. konservativer Geschlechtsrollenvorstellungen durch türkische Heranwachsende zu erklären wurden soziodemographische, intergenerationale und interkulturelle Faktoren als unabhängige Variablen in Kovarianzanalysen einbezogen, wobei die Wertvorstellungen der Heranwachsenden als abhängige Variable angesehen wurde. Wie erwartet waren im höhere Maße akkulturierte Heranwachsende - was durch die Selbsteinschätzung der Kenntnisse in der deutschen Sprache gemessen wurde - egalitärer eingestellt. Darüber hinaus waren die egalitärsten Wertvorstellungen bei denjenigen Töchtern anzutreffen, die Mütter mit höherer Bildung und egalitären Wertvorstellungen hatten. Umgekehrt verstärkten die väterlichen Ziele im Bereich der religiösen Sozialisation und Diskrimierungswahrnehmungen konservative Wertvorstellungen bei den Söhnen. Die Ergebnisse legen ein geschlechtsspezifisches Transmissionsmuster nahe, bei dem die Mutter die unmittelbare Kulturvermittlerin ist, der Vater aber über die normative Bezugnahme auf religiöse Autorität Einfluss ausübt. Am wichtigste ist jedoch, dass angespannte 140 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich interkulturelle Beziehungen mit konservativen Geschlechterrollenvorstellungen bei den Söhnen der türkischen Migranten assoziiert sind." (Autorenreferat) [196-L] Kalka, Claudia; Klocke-Daffa, Sabine (Hrsg.): Weiblich - männlich - anders?: Geschlechterbeziehungen im Kulturvergleich, (Gegenbilder, Bd. 5), Münster: Waxmann 2006, 256 S., ISBN: 978-3-8309-1590-4 (Standort: UuStB Köln(38)33A7320) INHALT: "Warum sind bei den islamischen Tuareg die Männer und nicht die Frauen verschleiert? Warum werden griechische Dörfer als 'Orte der Frauen' bezeichnet, wo Frauen dort doch kaum zu sehen sind? Warum genießen Männer in Frauenkleidern in manchen Regionen der Welt ein besonderes Ansehen? Wir meinen häufig, dass wir genau wissen, wie die Rollen von Frauen und Männern in anderen Gesellschaften festgelegt sind. Der Blick auf fremde Kulturen fördert jedoch oft Überraschendes zutage. Vermeintlich weibliche Ohnmacht stellt sich als Macht heraus, aus offensichtlicher männlicher Vorherrschaft wird ein Gleichgewicht der Geschlechter. Sogar die Geschlechterrollen, scheinbar biologisch festgelegt, können wechseln. Dieses Buch zeigt Gegenbilder zu gängigen Vorstellungen von unterdrückten Frauen, dominanten Männern und rigide normierten Geschlechterbeziehungen. Es geht um die Position von Frauen und Männern in unterschiedlichen Kulturen und um die Frage, was eigentlich 'weiblich' oder 'männlich' ist. Gibt es darüber hinaus noch etwas an deres? Die 23 überwiegend von Ethnologinnen und Ethnologen geschriebenen Beiträge nehmen die Leser mit auf eine Reise um die Welt, von Venezuela bis Papua Neuguinea, von Alaska bis Namibia. Das Buch richtet sich an alle ethnologisch Interessierten und eignet sich besonders für das interkulturelle Lernen im Schulunterricht und in der Erwachsenenbildung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Claudia Kalka: "Das erste Fest ohne ihn!" Über die Darstellung indigener Frauen in deutschen Printmedien am Beispiel der Zeitschrift "Brigitte" (23-27); Sonja Speeter-Blaudszun: "Der Tod tanzt mit mir, schau nicht in mein Gesicht" Begegnungen mit Mai, einer Jul'hoan-Frau aus Namibia (29-37); Christiana Lütkes: "Frauen haben keine Kraft!"? Vorstellungen über Männer und Frauen bei den Wampar in Papua Neuguinea (41-49); Katrin Biallas: Beduinenfrauen und Touristen auf der Halbinsel Sinai-Ägypten- (51-58); Kerstin Brünenberg: Nur "anmutig und schön"? Zur gesellschaftlichen Stellung der Frau bei den Tuareg (61-67); Sandra de Vries: Fatimas Welt. Über das Leben einer Frau im Islam (69-74); Heike Faller, Rosabelle Rexford: "Wenn ich gebraucht werden, bin ich im Boot" Frauen beim Walfang - Interview mit einer Inuit (77-84); Ursula Bertels: Tradition versus Kommerz. Die Teilnahme von Frauen am Fliegerspiel in Mexiko (87-92); Barbara Aboueldahab: Ohnmacht oder Macht? Frauen in Ägypten (95-102); Sabine Klocke-Daffa: "Die Frau ist der Schlüssel des Hauses". Zur Macht verheirateter Frauen bei den Nama in Namibia (105-113); Rita Schäfer: Frauenproteste gegen europäische Kolonialherrschaft. Fallbeispiele aus Afrika (115-125); Claudia Kalka: "Die Männer sind der Kopf und die Frauen der Hals". Frauen im ländlichen Europa. Wanderung durch die ethnografische Literatur (127-138); Ulrike Krasberg: Die Nikokyrá. Haus-Frauen im griechischen Dorf (141-147); Gisela Stappert: Die Gesellschaft der Hopi: eine Welt der Frauen? (151-161); Cornelia Giebeler: Die "mächtigen" Frauen von Juchitán: Geschlechtergeflecht in Ökonomie, Kultur und Spiritualität (163-173); Willemijn de Jong: Einflussreich trotz Brautpreis. Weberinnen auf der Insel Flores in Indonesien (175184); Claudia Kalka: Jeder hat seine Aufgabe und keiner herrscht. Das Gleichgewicht der Geschlechter bei den Warao-Indianern in Venezuela (187-192); Maria-Barbara Watson-Franke: Die Wayúu in Südamerika. Ein Frauen-orientiertes Gender-Modell (195-199); Lydia Raes- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 141 feld: Nauasiuame. Frauenleben in einem Naua-Dorf in der Huasteka in Hidalgo, Mexiko (201-207); Barbara Meier: "Frauen wollen doch nur Kleider!" Materielle Wünsche und Geschlechterkampf in Ghanas Hauptstadt Accra (209-218); Ulrike Prinz: Yamarikumá. Die mythischen Heldinnen vom Oberen Xingu -Brasilien- (221-229); Panja Jürgens: "Die Seele ist alles", sagte Aristoteles. Gedanken zum Crossdressing. Ein Plädoyer für Toleranz (231237); Volker Beer: Die enttäuschte Braut. Geschlechtsrollen in indianischen Kulturen Nordamerikas und im "Westen" (239-249). [197-F] Keinz, Anika (Bearbeitung): Gendering Europa: Re-Formation von Gender Regimen zwischen Ideologie, Politik und Alltag in Polen INHALT: Im Zuge des Transformations- und Europäisierungsprozesses in Polen lösten die BeDeutungen von Demokratie verschiedene Kontroversen aus. Der wiederholte Ruf nach Demokratie und Toleranz einerseits sowie die Frage danach, was es im Kontext von Postsozialismus und dem Beitritt zur Europäischen Union bedeutet polnisch zu sein, stellen zentrale Konflikte im gegenwärtigen Polen dar. Die Kontroversen zeigen, dass Demokratie selbst ein umkämpftes und variables Konzept ist, das verschiedenen Glaubens- und BedeutungsRegime sowohl subkultureller Gruppen als auch des nationalen Selbst-Verständnisses reflektiert. Die verschiedenen Interpretationen von Freiheit und Toleranz, zwei Werte, die im Zentrum gegenwärtiger Definitionen von Demokratie stehen, verdeutlichen, dass Demokratie selbst ein Produkt spezifischer historischer und politischer Kontexte ist. In der Arbeit wird untersucht, inwiefern die Deutungen von Demokratie und Toleranz als Effekte des Demokratisierungs- und Europäisierungsprozesses zu betrachten sind. Gender und Sexualität stehen dabei im Zentrum dieser Debatten. Sie werden zu Gegenständen, entlang derer politische, soziale und kulturelle Themen wie Werte, Moralvorstellungen und Gesellschaftsentwürfe verhandelt und in Demokratiediskursen kodiert werden. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, auf welche Weise Demokratie "nationalisiert" und "maskulinisiert" wird bzw. gendered und sexed. Ziel der Forschung ist es, den Transformations- und Europäisierungsprozess in Polen auf die Frage hin zu untersuchen, welche Bedeutung Gender und Sexualität bei der Produktion lokaler Deutungen demokratischer Werte hat und welche Rolle dabei eine Europäisierung von Begehren und Praktiken spielt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen METHODE: Die Arbeit basiert auf einer vierzehnmonatigen Feldforschung in Warschau zwischen April 2004 und November 2005. Neben Interviews mit Mitgliedern von Frauenorganisationen und informellen Netzwerken sowie Angestellten des ehemaligen Gleichstellungsministeriums und Politikerinnen, werden parlamentarische Debatten und Presseartikel analysiert, sowie teilnehmende Beobachtung bei Veranstaltungen von Nichtregierungsorganisationen durchgeführt, darunter öffentliche Events wie Paraden und Demonstrationen, Lesungen und Diskussionsveranstaltungen. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Nachwuchsförderung (Nafög) INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Europäische Ethnologie (Mohrenstr. 41, 10117 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) 142 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich [198-L] Kim, Hae-Soon: Gleichheit, Macht und Gender im Spannungsfeld zwischen schamanischer Kultur und konfuzianischer Gesellschaftslehre in der traditionellen Gesellschaft Koreas, Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 335 S., ISBN: 3-631-53647-X INHALT: Ausgehend von dem für die schamanische wie die konfuzianische Kultur maßgebenden Ying-Yang-Prinzip versucht die vorliegende Studie eine geschichtliche Rekonstruktion von Gleichheit, Macht und Gender in Korea als soziale Konstruktionen. Die politische und soziale Entwicklung sowie das Geschlechterverhältnis in der traditionellen Gesellschaft Koreas sind im Spannungsfeld von schamanischer Kultur und konfuzianischer Lehre durch Gleichheitsund Machtvorstellungen geprägt. Erst im letzten Jahrtausend setzte sich die konfuzianische Lehre durch. Sie verdrängte die Frauen aus den machtpolitischen Ämtern und dem öffentlichen Leben und zerstörte die schamanische Kultur der Gleichheit. Anhand der Mythen, des Wandels der Rituale, der Verhältnisse in den Machtzentren und der Sphärentrennung lassen sich Maß und Schwierigkeit der Durchsetzung des neuen radikalen Paradigmas nachweisen. Mit Blick auf das moderne Korea ist die schamanische Kultur mit ihrer Flexibilität und Offenheit eine starke Kraft, sowohl für die Demokratieentwicklung als auch für die wirtschaftliche Entwicklung. Der für konfuzianische Verhältnisse unvorstellbare Wandel Koreas hat seine Wurzeln in der ursprünglichen Kultur und Mentalität der koreanischen Menschen und diese wiederum in der schamanischen Tradition. (ICA2) [199-L] Kröhnert-Othman, Susanne: Die symbolische Ordnung der Moderne, kulturelle Identität und Gender im arabischislamischen Raum, in: Michiko Mae, Britta Saal (Hrsg.): Transkulturelle Genderforschung : ein Studienbuch zum Verhältnis von Kultur und Geschlecht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 143-175, ISBN: 978-3-531-15168-7 INHALT: Die Autorin untersucht kulturelle Identitätsformulierungen im arabisch-islamischen Raum vor dem Hintergrund der symbolischen Ordnung der Moderne. Sie skizziert zunächst die gegenwärtigen Identitäts- und Alteritätsdiskurse, die vor allem durch eine kulturelle Homogenisierung und Abgrenzung geprägt sind. Unter Bezug auf die von Edward Said entwickelte Orientalismuskritik stellt sie anschließend die Bedeutung des "othering" - das Andersmachen der Anderen - bei den europäischen Vorstellungen über den Orient heraus. Das Ziel ihrer weiteren Ausführungen besteht darin, den besonderen Mehrwert des Zusammenspiels von Textquellen und Internetquellenforschung für Lernprozesse bei der Erarbeitung einer transkulturellen Perspektive aufzuzeigen. Anhand von drei Beispielen - der Analyse eines persönlichen Berichts der afro-amerikanischen Soziologin und Schriftstellerin Angela Davis über ihre Begegnung mit ägyptischen Frauen zum Thema Sexualität, der Analyse der Biographie der ägyptischen Ärztin und Schriftstellerin Nawal EI Saadawi sowie der Beschreibung der "Arab Image Foundation" - einem Internetarchiv arabischer Fotografie - diskutiert sie die Frage, wie die Aspekte Transkulturalität, Gender und Alteritätskonstruktionen in ihrem Zusammenspiel analysiert werden können. (ICI) [200-L] Krüger-Potratz, Marianne: Geschlechteraspekte bei Migranten und Integration: Ergebnisse interkultureller Ethnizitätsund Genderforschung, in: Demographischer Wandel : loeschen, 2006, S. 451-467 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 143 INHALT: Bis Ende des 20. Jahrhunderts ist politisch die Idee propagiert worden, dass Deutschland kein Einwanderungsland sei und dass es sich bei der faktisch gegebenen Zuwanderung nur um ein vorübergehendes, zeitbegrenztes Phänomen handele, das keiner grundlegenden gesetzliche Regelung bedürfe. Diese Sichtweise ist seit den 1980er Jahren vielfach kritisiert worden, doch erst mit dem Zuwanderungsgesetz von 2005 ist nach und nach ein Sichtwechsel vollzogen worden. Dieser lange Prozess von Deutschland als Einwanderungsland wider Willen bis zur Anerkennung von Zuwanderung als einer historischen Norm spiegelt sich auch in der Geschichte der Migrations- und Integrationsforschung. Dies wird im vorliegenden Beitrag am Beispiel der interkulturellen Forschung zu Migration, Ethnizität und Geschlecht gezeigt. Hier zeigt sich auch, dass sich die Forschung zu Migration, Ethnizität und Geschlecht seit den 1960er Jahren deutlich verändert und ausdifferenziert hat. Die Forschung trägt dazu bei, ein differenziertes Bild von den Ursachen und Folgen der Zuwanderung aufzuzeigen; sie kann Erkenntnisse darüber liefern, unter welchen Bedingungen sich die Einstellungen, aber auch Legitimationsstrategien verändern, und zwar auf beiden Seiten. Vor allem aber muss sie Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich die historisch herausgebildeten sozialen und politischen Strukturen verändern müssen, um allen in Deutschland Lebenden die Chancen zu eröffnen, die eine Demokratie bieten kann - einschließlich der Mittel zur Lösung der stets auftretenden Konflikte. (ICA2) [201-F] Lachenmann, Gudrun, Univ.-Prof.Dr.rer.soc. (Leitung): Women in development countries. Global and local networks of gender-specific development politics INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Development Research Center -TDRC- Arbeitsbereich Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung in Entwicklungsländern (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) [202-L] Lenz, Thomas: Konsumierende Frauen, produzierende Männer?: zum Zusammenhang von Konsumverhältnissen und Geschlechterzuschreibungen, in: Julia Reuter, Katja Wolf (Hrsg.): Geschlechterleben im Wandel : zum Verhältnis von Arbeit, Familie und Privatsphäre ; ausggewählte Beiträge der 4. Fachtagung Frauen-/ Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz, Tübingen: Stauffenburg Verl., 2006, S. 85-97, ISBN: 3-86057-795-6 (Standort: USB Köln(38)-34A1115) INHALT: Der Autor analysiert die Verknüpfung zwischen Konsumverhältnissen und Rollenzuschreibungen aus der Perspektive des Wandels der Ausprägungen des Verhältnisses von Leben und Arbeit. Der Konsum wird als eine Form von Arbeit und als ein Vehikel der modernen westlich geprägten Kultur sowie des modernen Geschlechterverständnisses dargestellt. In diesem Sinne werden die Ideen der Vorläufer der modernen Konsumsoziologie präsentiert. Vor diesem Hintergrund wird die sich seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts durchsetzende Feminisierungstendenz der Konsumgesellschaft innerhalb der Dichotomie 'Pathologisierung vs. Befreiung' thematisiert. (ICG) 144 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich [203-L] Linkova, Marcela: Forced emancipation: the ambivalent attitude of Czech women scientists to issues of gender equality in a situation of social, economic and political transformation, in: Maria Buchmayr, Julia Neissl (Hrsg.): Work-life-balance & Wissenschaft - ein Widerspruch?, Münster: Lit Verl., 2006, S. 109-128, ISBN: 3-8258-9525-4 INHALT: Die Autorin stellt die Situation von Wissenschafterinnen in Tschechien dar und zeigt dabei in einer diachronen Darstellungen die Ähnlichkeiten und Unterschiede der Situation vor und nach 1989. Sie analysiert die Auswirkungen der kommunistischen Ideologie auf den Bereich der Forschung und Entwicklung und setzt sich mit den Konsequenzen der Vollbeschäftigung von Frauen unter dem Staatssozialismus auseinander. Sie argumentiert, dass die gesellschaftliche Differenzlinie sich von der Zugehörigkeit/Nicht-Zugehörigkeit zur kommunistischen Partei ganz zentral auf die Dimension des Geschlechts verlagert hat. Dies hat insbesondere auf die Karrieremöglichkeiten von Frauen massive Auswirkungen. Anhand von Umfrageergebnissen werden die Veränderungen in den Haltungen von Männern und Frauen nach 1989 gegenüber Emanzipation und Geschlechterrollen im Kontext der besonderen Wertschätzung der Familie im Rahmen der nationalen Kultur präsentiert. (ICG) [204-L] Mae, Michiko; Saal, Britta (Hrsg.): Transkulturelle Genderforschung: ein Studienbuch zum Verhältnis von Kultur und Geschlecht, (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 9), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 340 S., ISBN: 978-3-531-15168-7 INHALT: "Das Buch behandelt aus verschiedenen disziplinären und auf unterschiedliche Kulturen gerichteten Perspektiven die enge Verknüpfung der diskursiven Kategorien Kultur und Gender. Wenn in der heutigen Situation einer zunehmenden Globalisierung die Frage nach der 'eigenen' Kultur in Abgrenzung zum kulturellen 'Anderen' gestellt wird, kommt immer auch die Genderfrage zum Vorschein, weil die jeweilige Geschlechterordnung als eine Stütze der 'eigenen' Kultur verstanden wird. Und wenn diese Geschlechterordnung in Frage gestellt wird, erscheint auch die kulturelle Identität als bedroht. Diese Verwobenheit gilt es als ein kulturübergreifendes Phänomen zu erkennen. Expertinnen aus verschiedenen Disziplinen wie Literatur- und Kulturwissenschaften, Soziologie, Sozialanthropologie und Religionswissenschaft untersuchen die unterschiedlichen sozialen und kulturellen Bedingungen der Genderverhältnisse in acht Kulturkreisen; sie zeigen, wie das kulturell ‚Eigene' immer durch seinen Bezug auf das kulturell 'Andere' geprägt wird. Durch diese Sichtbarmachung der grenzüberschreitenden Verflechtungen kann die transkulturelle Verfasstheit von Kultur zu einem neuen Bezugspunkt für die Genderforschung werden, und die Genderverhältnisse können aus ihrer Bindung an die Definitionsmacht einer spezifischen Kultur herausgelöst werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Britta Saal: Kultur in Bewegung: zur Begrifflichkeit von Transkulturalität (21-36); Michiko Mae: auf dem Weg zu einer transkulturellen Genderforschung (37-51); Susanne Kreitz-Sandberg: Exkurs: transkulturelle Genderforschung und interkulturelle Kompetenz. Strategien in der virtuellen Lehre aus der Perspektive von Studierenden (53-72); Vittoria Borso und Vera Elisabeth Gerling: Von Malinche zu Frida Kahlo: Territorium und Gender am Beispiel Mexikos (75-110); Elisabeth Schäfer-Wünsche und Nicole Schröder: Gender - Race - Kultur in den U.S.A.: Grenzen und Verflechtungen (111-141); Susanne Kröhnert-Othman: Die symbolische Ordnung der Moderne, kulturelle Identität und Gender im arabisch-islamischen Raum (143-175); Dorothea Schulz: Gender- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 145 Entwürfe und islamische Erneuerungsbewegungen im Kontext translokaler institutioneller Vernetzungen: Beispiele aus Afrika (177-206); Nikola Tietze: Muslimische Religiosität als Prozess: islamische Identitäten junger Männer in Deutschland und Frankreich (207-237); Martina Ritter: Neue Männer - neue Frauen? Zur Entstehung transkultureller Deutungsräume im Privaten im postsowjetischen Russland (239-270); Joanna Pfaff-Czarnecka: Menschenrechte und kulturelle Positionierungen in asiatischen Frauennetzwerken: zur Diffusion des Menschenrechtsdiskurses in der reflexiven Moderne (271-302); Michiko Mae: Japan zwischen Asien und dem Westen: transkulturelle Grenzüberschreitungen und der Weg zu einer machtfreien Gendergestaltung (303-328). [205-F] Mageza, Rirhandu (Bearbeitung): Gender mainstreaming peacebuilding: increasing women's ownership of Rwanda's peace process? INHALT: The editor pursues the hypothesis that Gender Mainstreaming increases the ownership of women in peace processes. Following a closer look at the arguments for and against Gender Mainstreaming, he needs to qualify this thesis. Applying it to the case study Rwanda, she poses the question under which conditions increased women's ownership can be achieved in the examined peacebuilding process. She contends that Gender Mainstreaming can only lead to this goal, if in a peace process such as that in Rwanda, a plurality of public spheres is promoted. She further asks which perspectives this opens for gender equity. Feminist analyses show, that conflicts entail gendered components and that peace processes also run along gendered lines. As Meintjes et al. (2001) demonstrate there is no "aftermath" for women: During peacebuilding gender roles and gender relations are renegotiated as a part of state and societal reconstruction. "Women, peace and security" in the context of Rwanda's transformation. Because the genocide engulfed the entire Rwandan society, a peace process needs to be comprehensive and address the needs of all members of society: not only were state institutions severely weakened but the societal fabric was ruined, in as far as new societal structures needed to be renegotiated to enable a peaceful life. She bases his analysis on the premise that the experiences of Rwandan women led to their mobilizing for gender equity. Gender Mainstreaming is in this sense recognized as an instrument, which serves local publics as a new mode of expression, presenting them with a new frame of reference to lend their experiences more weight in political discourses. United Nations Security Council Resolution 1325 creates the regulatory framework whereas the women's experiences fill it with content. This understanding characterises streaming is not regarded as a top-down approach; instead the national and international feminist communities appear as partners in the project of gender equity. Gendered Peacebuilding - multiple publics: she uses Fes Fraser's (2001) findings on the structure of publics to highlight difference amongst women and so highlight their experiences. Fraser presents a feminist critique of Habermas' representation of the bourgeois public and offers an alternative conception for current democracies, which she terms subaltern counterpublics. In comparison to Habermas' public spheres, Fraser adopts a perspective, in which actors shape and structure these spheres. She is also particularly interesting, because like Habermas, she focuses on the transformation of political and societal structures. Many contributions, despite being critical of Habermas' theory, centre on Western experiences. None of them touch on African contexts, nor relate to these. Starting with the specific history, there are numerous examples, which show that publicity (and hence privacy) are constituted differently in African 146 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich than in the Western contexts. The applicability of these theories will be a critical challenge in his dissertation. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rwanda METHODE: In the project the editor explores three thematic areas: Regional Mobilization; Human Rights; HIV/ AIDS. The expectation is that they are heavily debated, are able to reflect different perspectives and bring the agency of the actors to the fore. She has chosen a qualitative research design, in which she analyses a case study more closely. The project centres on understanding how Gender Mainstreaming takes hold within a society. For this Rwanda is able to offer a comparative perspective: which instruments were used before October 2000 to increase women's ownership of the peacebuilding process; how has Resolution 1325 impacted on the peace process between 2000 and the official end of the transition in 2003? In addition to reviewing primary and secondary literature, data will be collected by means of interviews with key actors of the peacebuilding process in Kigali. They include government and UN representatives, as well as members of national NGOs. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [206-F] Marjanen, Katja, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Drobnic, Sonja, Prof.Ph.D. (Betreuung): Economic dependency, gender and housework in Germany and Finland INHALT: Eine Konsequenz der zunehmenden Frauenerwerbstätigkeit ist eine Verschiebung vom traditionellen männlichen Ernährermodell zu Doppelverdienerhaushalten. Diese Zunahme der Doppelverdienerhaushalte zeigt an, dass Geschlechtertrollen sich hinsichtlich der Verteilung von Erwerbsarbeit ändern. Aber gibt es auch Veränderungen in der Aufteilung von Hausarbeit? Wie bewältigen Einzelpersonen die neuen Anforderungen, angesichts konkurrierender Zeitansprüche im Haushalt und sich verändernden Governance-Strukturen? International vergleichende Studien haben eine große Vielzahl von Formen der Aufteilung von Erwerbsarbeit in gegenwärtigen Gesellschaften gezeigt. Wird die Aufteilung der Hausarbeit auch durch institutionelle Kontexte und neue Governance-Strukturen beeinflusst? In welchem Verhältnis steht Globalisierung zu den veränderten Erwerbs- und Familienmodellen? Gegründet auf Theorien der ökonomischen Abhängigkeit und von Geschlechterrollen, sowie Modelle der Wohlfahrtsstaatsregime, konzentriert sich dieses Projekt auf die Aufteilung der Hausarbeit in Deutschland und Finnland. In Deutschland kombinieren Frauen häufig Erwerbstätigkeit und Familie, indem sie teilzeitbeschäftigt sind, während ganztägige Erwerbstätigkeit für finnische Frauen typisch ist, selbst wenn sie kleine Kinder haben. Die Frage wird aufgeworfen, ob länderspezifische Unterschiede auch in der Verteilung der Haushaltsarbeit gefunden werden können, und ob die Muster der Hausarbeit von unterschiedlichen Governance-Strukturen oder von den individuellen Präferenzen bestimmt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Finnland METHODE: Die empirische Analyse basiert auf einer Befragung zum Thema 'Family and Changing Gender Roles III', durchgeführt im Rahmen des International Social Survey Program (ISSP). DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 147 INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-7213, Fax: 040-42838-2499, e-mail: [email protected]) [207-F] Menz, Margarete K., M.A. (Bearbeitung); Breitenbach, Eva, Priv.Doz. Dr.; Mecheril, Paul, Priv.Doz. Dr. (Betreuung): Biographische Wechselwirkungen. Eine qualitative Studie über Konstruktionsprozesse von gender und natio-ethno-kultureller Zugehörigkeit in Biographien binationaler Paare INHALT: Gefragt wurde nach (Re-)Konstruktionen von gender und natio-ethno-kultureller Zugehörigkeit in den Biographien. In den Beziehungen der Paare, deutsche Frauen mit Migranten verheiratet, findet sich die Konstellation des female Breadwinner Modells. Als Ergebnis der Interpretation der narrativen Interviews zeigt sich, dass die Beziehungen als biographisch anschlussfähig gesehen werden im Sinne einer Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten, die beide Partner(innen) in einer mono-nationalen Beziehung nicht gesehen haben. Insbesondere die Kategorie der 'kulturellen Differenz' dient in diesem Zusammenhang als zusätzliche Ressource, die in dem Sinne instrumentalisiert wird. METHODE: Sozialkonstruktivistischer Blick auf die Kategorien gender und natio-ethnokulturelle Zugehörigkeit; die Methodologie folgt der abduktiven Forschungslogik der Grounded Theory. Untersuchungsdesign: narrativ-biographische Interviews DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; binationale Paare - deutsche Frauen, die mit Migranten verheiratet sind und in deren Beziehung das female breadwinner Modell existiert bzw. länger existiert hat; Auswahlverfahren: theoretisch begründet). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg "Migration im modernen Europa" am Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien -IMIS- (Neuer Graben 19-21, 49069 Osnabrück); Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Fach Allgemeine Pädagogik Professur für Erziehungswissenschaft, insb. Bildungspolitik (Postfach 700822, 22008 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-6541-3295, e-mail: [email protected]) [208-L] Mottier, Véronique: Eugenics and the Swiss gender regime: women's bodies and the struggle against difference, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 32/2006, Iss. 2, S. 253-267 (Standort: USB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dieser Artikel widmet sich gewissen Charakteristika des Geschlechterregimes in der Schweiz. Die Frage des politischen Ausschlusses von Frauen in der Schweiz ist wichtig, wird der Fokus aber alleine auf diesen Aspekt gerichtet, entsteht ein partielles und allzu vereinfachtes Bild des schweizerischen Geschlechterregimes, das dazu beiträgt, dass andere, komplexere Mechanismen der geschlechterabhängigen Machtbeziehungen im schweizerischen Nationalstaat vernachlässigt werden. Das Hauptargument der Verfasserin ist erstens, dass die Schweiz ein historisches Beispiel des von Bauman konzipierten 'Garten-Staates' darstellt, 148 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich welcher mit der Beseitigung des 'Unkrauts' aus dem nationalen Garten beschäftigt ist. Zweitens illustrieren die schweizerischen Experimente mit der Eugenik (1920-1960), dass der 'Frauenkörper' ein Zielort des schweizerischen Kampfs gegen 'Differenz' war." (Autorenreferat) [209-L] Oswald, Ingrid: Gender-Display und Gender-Forschung im post-sozialistischen Russland, in: Waltraud Ernst, Ulrike Bohle (Hrsg.): Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen : Teilbd. 2., Transformationen von Geschlechterordnungen in Wissenschaft und anderen sozialen Institutionen, Münster: Lit Verl., 2006, S. 56-73, ISBN: 3-8258-9236-0 INHALT: Vor dem Hintergrund der ideologischen und ökonomischen Zusammenhänge, in denen sich die Geschlechterverhältnisse in der Sowjetunion entwickelten, beschreibt die Autorin, wie das Leitbild der "arbeitenden Mutter" in der Sowjetunion eine geschlechtliche Ungleichverteilung von Arbeits- und Freizeit zur Folge hatte, aber den Frauen eine relative Machtposition verschaffte. Sie stellt fest, dass diese im Zuge der Verteilungs- und Durchsetzungskämpfe im post-sowjetischen Russland verloren gegangen ist. Es wird aufgezeigt, wie Geschlechterverhältnisse in der post-sowjetischen Soziologie und der internationalen Transformationsforschung diskutiert und institutionalisiert wurden. Die Autorin diagnostiziert eine "Archaisierung der Geschlechterbeziehungen" und illustriert ihre These anhand von Beispielen aus dem wissenschaftlichen und politischen Diskurs. (ICG) [210-F] Remmlinger, Barbara, Dipl.-Theol. (Bearbeitung); Ziebertz, Hans-Georg, Prof.Dr.theol.Dr.rer.soc. (Betreuung): Geschlechtsidentität in der multikulturellen Gesellschaft INHALT: Vor dem Hintergrund kultureller bzw. religiöser Pluralität in Deutschland sollen doinggender Prozesse von Jugendlichen innerhalb interkultureller Interaktion untersucht werden. Es wird davon ausgegangen, dass Geschlechtsidentität (Gender) vom Individuum immer wieder in einem Prozess von role-taking (aneignen) und role-making (ausgestalten) erworben werden muss. Da die Person in unterschiedliche Referenzsysteme eingebunden ist und somit mit unterschiedlichen Personen, Gruppen und Institutionen interagiert, die jeweils unterschiedliche Hintergründe bezüglich Wertesystem, Nation, Ethnie und Religion haben, ist dieser Prozess auf dem Hintergrund einer pluralen Gesellschaft sehr komplex. Die Pluralität wird mit Blick auf Werte, Normen und Handlungsmaximen besonders deutlich, unterschiedliche Gender-Konzepte liegen vor. Für das Individuum ergibt sich das Problem, dass es dennoch eigene Vorstellungen und Handlungsweisen entwickeln muss, ohne sich an einem geschlossenen Konzept der Wertevermittlung und Lebensentwürfe orientieren zu können. Diese Frage wird besonders relevant für Jugendliche. Fragestellung: Wie funktionieren doing-gender Prozesse in der interkulturellen Interaktion im multikulturellen Kontext, wenn davon ausgegangen wird, dass Jugendliche, eingebettet in unterschiedliche Referenzsysteme, mit unterschiedlichen Genderkonzepten konfrontiert werden? Um diese Frage zu verfolgen, wird auf das Konzept des "Dialogical Self" (H. Hermans, Nijmegen) zurückgegriffen. Hermans geht von einem pluralen und dynamischen Selbst aus, das in der Interaktion mit unterschiedlichen Personen/ Referenzgruppen unterschiedliche Voices ausbildet, die miteinander dialogisch kommunizieren. Je nach Situation werden die Voices dominant. Die Entwicklung der eigenen I- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 149 dentität ist hierbei ein dynamischer und andauernder Aushandlungsprozess, der nicht unabhängig von der sozial-kulturellen Umwelt vonstatten geht. Identität wird narrativ hergestellt. Innerhalb des Forschungsprojektes wird untersucht, ob die Theorie des dialogischen Selbst hilft, die intrapsychischen Verarbeitungen von konfligierenden Impulsen zu beschreiben (theoretisch/ empirisch) und zu erklären. METHODE: Als konkrete interkulturelle Kommunikationssituation wird die ca. fünfwöchige Unterrichtseinheit "Gender in christlich und muslimisch geprägten Kulturen" genutzt, die im Rahmen des Forschungsprojektes entwickelt und in mehreren 9. Klassen (Realschule) mit multikultureller Zusammensetzung durchgeführt wird. Die lnteraktionssituationen einzelner Stunden werden per Video aufgezeichnet. Zusätzlich zu den Videoaufzeichnungen werden qualitative Interviews durchgeführt. Die Videosequenzen werden mit Hilfe einer Interaktionsanalyse ausgewertet. Analysiert werden u.a. die Struktur des Kommunikationsablaufs und die Aktivitäten der Interaktionspartnerinnen. Zusätzlich wird auf die Diskursanalyse zurückgegriffen, um die Bedeutungszuschreibungen zu analysieren und einzelne Diskursstränge und deren Verschränkung zu verfolgen und die Bestandteile des sozialen / gesellschaftlichen Diskurses zu zuordnen. So kann evtl. aufgedeckt werden, von welchem Hintergrund her die Jugendlichen argumentieren, welche Sicht welcher Referenzgruppe sie übernehmen bzw. sich von dieser absetzten. Qualitativ-empirisches Verfahren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-07 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Würzburg, Katholisch-Theologische Fakultät, Institut für Praktische Theologie Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0931-888-6823, e-mail: [email protected]) [211-F] Rodemeier, Susanne (Bearbeitung); Schröter, Susanne, Prof.Dr. (Leitung): Gender relationships in bride-wealth societies with patrilineal social organization in rural areas of the Alor-Archipelago (Eastern Indonesia) INHALT: Already for quite a long time international organizations support programs to fight against poverty in rural areas of Asia and the Pacific. Some years ago it was decided to support mainly projects which aim at a symmetric gender relationship as well as better education of women and girls. The Alor-Archipelago in Indonesia became a target of those recent programs. The research aim is to understand which effects such programs have on a local community in that area. Therefore we have to study some communities in depth to comprehend their emic view on gender relationships. During previous studies I found out that on the islands of the Alor-Archipelago post-marital residence is traditionally patrilocal. As soon as the bride moves to the groom her family of birth regards her as lost. The family's loss is compensated by bride-wealth payments from the groom to the bride's father or brother. Seen from that angle one gets the impression that women are possessions of men who can transfer them regarding mainly the men's needs. On the other hand in some villages, women produce textiles and ceramics for the local market, for rituals, or to swap. Most probably women in those villages have quite a lot of influence because of their access to prestigious goods as well as to the monetary sector. In other villages women can own land and even pass it on to their chil- 150 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich dren. It is quite possible that this also give them some autonomy from their husbands or brothers. In the research it has to be examined how much influence and autonomy women have under the described circumstances. As the on-going research is on gender relationships, one important focus is the impact the women's access to the market has and has had on that relationship. Part of the research is a comparison between those villages, where a poverty reduction program is running with those villages without direct foreign interference. Another comparison is between two villages which share traditional marriage relationships and live on the same land. Nevertheless the differences between those villages are high: crafts-"women" and their fishing and trading husbands live at the coast, follow the Muslim faith, and got permission by their neighbours to live on the land and use it. The neighbours live in the interior of the island, follow the Christian - usually the Protestant - faith, regard themselves as "lord of the land", and live almost subsistent on hunting, planting and gathering. The comparison of the gender relationships in those villages will throw special light on the facts which hinder or support symmetric gender relationships. Therefore an important result of the research will be to show whether the support of gender symmetry is a useful target to reduce poverty in the rural areas of the Alor-Archipelago. As the research area is culturally closely related to most parts of Eastern Indonesia main research results might be transferred with slight changes to other rural areas in the region. GEOGRAPHISCHER RAUM: Eastern Indonesia, esp. AlorArchipelago ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Südostasienkunde (94030 Passau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0851-509-2740, e-mail: [email protected]) [212-L] Ruppert, Uta: Geschlechtergerechtigkeit in der Globalisierung: von Ungleichheitslagen zu Gerechtigkeitsansprüchen, in: Alexander Grasse, Carmen Ludwig, Berthold Dietz (Hrsg.): Soziale Gerechtigkeit Reformpolitik am Scheideweg ; Festschrift für Dieter Eißel zum 65. Geburtstag, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 383-393, ISBN: 978-3-531-15021-5 (Standort: FHB Würzburg (863)-1000/MF9200/G768) INHALT: Die Autorin weist in ihrem Beitrag darauf hin, dass durch die transnationale Politik der FrauenMenschenrechte fundamentale Herausforderungen an die Normen internationaler und nationaler Politik entwickelt worden sind. Anhand der Felder geschlechtliche Gewalt und vergeschlechtlichte Arbeitsverhältnisse zeigt sie exemplarisch, dass Ungleichheit zwischen den Geschlechtern noch immer zu den ungelösten Strukturproblemen weltweit gehört und durch die beschleunigten Prozesse ökonomischer Globalisierung noch verschärft wird. Den transnationalen Frauenbewegungen ist es gelungen, Einfluss auf die Themen und Grundlagen globaler Politikverhandlungen zu nehmen, wobei ihr nachhaltigster Erfolg in der Entwicklung des Paradigmas der FrauenMenschenrechte im Anschluss an die Menschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen 1993 in Wien liegt. Gegenwärtig ist nach Einschätzung der Autorin jedoch durch die Aushöhlung des Völkerrechts und der Degradierung der UN eine deutliche Abwertung des erkämpften Referenzrahmens der FrauenMenschenrechte zu beobachten. Deshalb kommt feministischen Zielen in der internationalen Politik eine noch größere Bedeutung zu, wie die Autorin in Bezug auf die Gerechtigkeitsansprüche von Frauen im Kontext globalisierter Ungerechtigkeiten betont. (ICI2) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 151 [213-L] Schröter, Ursula; Ullrich, Renate: Patriarchat im Sozialismus?: nachträgliche Entdeckungen in Forschungsergebnissen aus der DDR, (Texte / Rosa-Luxemburg-Stiftung, 24), Berlin: Dietz 2004, 168 S., ISBN: 978-3-32002900-5 INHALT: Der Wissenschaftliche Beirat 'Die Frau in der sozialistischen Gesellschaft' wurde Anfang der 60er-Jahre als interdisziplinäres Gremium zur Erforschung der Geschlechterverhältnisse und der Situation der Frau in der DDR gegründet und gab seit 1965 regelmäßig die Zeitschrift 'Informationen des Wissenschaftlichen Beirats 'Die Frau in der sozialistischen Gesellschaft'' heraus. Im ersten Teil der Arbeit werden die Entstehungsgeschichte des Gremiums, seine Zusammensetzung und sein Forschungsauftrag sowie die Grenzen und die ideologische Eingebundenheit in das Wissenschaftssystem der DDR dargelegt. Zu den vielfältigen Themen, mit denen sich der Beirat während seiner 25-jährigen Existenz beschäftigte (19651990), zählten vor allem Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, verschiedene Arbeitszeitmodelle, Gesundheitsuntersuchungen zur Belastbarkeit von Frauen, Familien- und Partnerschaftskonflikte, Sexualität, Kindererziehung und zur unbezahlten Hausarbeit von Frauen. Im zweiten Teil der Arbeit werden die vom Beirat in seiner Zeitschrift veröffentlichten Ergebnisse und Forderungen dieser Forschungen diskutiert, wobei der Fokus der Untersuchung auf der Arbeit im Privathaushalt liegt. Bekannt ist, dass trotz einer hohen Anzahl berufstätiger Frauen keine gerechte Arbeitsteilung im Haushalt herrschte: Die Belastung, Beruf, Familie und Haushalt zu vereinbaren, lag auf den Schultern der Frauen. Neu sind hingegen Betrachtungen geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in ost- und westdeutschen Haushalten vor der Wende (z. B. wurde im Osten insgesamt weniger Zeit als im Westen für die Hausarbeit aufgewandt und der DDR-sozialisierte Mann half dabei mehr als der West-Mann) und der Trend zur traditionellen Rollenverteilung in Ostdeutschland nach der Vereinigung. Es gehe um die Zukunft, so die Autorinnen, wenn man sich mit der Vergangenheit und Gegenwart beschäftige, weshalb die relevanten Ergebnisse aus der DDR-Frauen- und Geschlechterforschung mehr Berücksichtigung in den aktuellen sozialwissenschaftlichen Studien finden sollten. (ZPol, NOMOS) [214-L] Schulz, Dorothea: Gender-Entwürfe und islamische Erneuerungsbewegungen im Kontext translokaler institutioneller Vernetzungen: Beispiele aus Afrika, in: Michiko Mae, Britta Saal (Hrsg.): Transkulturelle Genderforschung : ein Studienbuch zum Verhältnis von Kultur und Geschlecht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 177-206, ISBN: 978-3-531-15168-7 INHALT: Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, stereotype Annahmen zu den Geschlechterverhältnissen und -ideologien im Islam anhand einiger Fallbeispiele aus der Geschichte des muslimischen Afrika zu widerlegen. Dadurch sollen Anregungen für ein kritisches Überdenken des traditionellen Kulturbegriffs und der Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern gegeben werden. Die Autorin betrachtet insbesondere die islamisch-moralischen Erneuerungsbewegungen, die im Zuge der politischen Veränderungen seit den 1980er Jahren im subsaharischen Afrika zu beobachten sind und in deren Verlauf sich prozessuale Geschlechteridentitäten herausgebildet haben. Aufgrund der hohen Mobilität muslimischer Gesellschaften in Afrika kann daher nicht von einer klar identifizierbaren und kulturspezifischen Geschlechterdifferenz gesprochen werden. Die Autorin erörtert in diesem Zusammenhang auch die neueren Ansätze in der ethnologischen Theoriebildung und wendet sich kritisch gegen Versuche, die 152 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich Transkulturalität nur modernen Gesellschaften zuzuschreiben. Ihre Ausführungen zur Geschichtlichkeit von Kultur und translokaler Erfahrung machen deutlich, dass auch in Afrika die kulturellen Inhalte und Institutionen seit Jahrhunderten veränderlich, durch Mobilität geprägt und inhomogen sind. (ICI) [215-L] Simon, Titus: Arm, wohnungslos und ... männlich!: vom Fehlen einer Geschlechterperspektive in der Arbeit mit jugendlichen und erwachsenen Wohnungslosen, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 32/2007, H. 1, S. 32-37 (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Bereich der Wohnungslosenhilfe wurden in der Praxis und in der Forschung über ein Jahrhundert hinweg Männer als größte Klientengruppe fokussiert. Mit der Entstehung der Frauenforschung vor rund dreißig Jahren wandte sich der Blick zunehmend auf die zuvor vernachlässigten wohnungslosen Frauen: die Hintergründe für weibliche Wohnungslosigkeit wurden untersucht und spezielle Hilfeangebote geschaffen. Traditionell gibt es aber immer noch mehr wohnungslose Männer als Frauen. Unverständlich ist daher die Tatsache, dass die heutige Praxisforschung die Kategorie 'männliches Geschlecht' bisher ausgelassen hat. Dieser Problematik soll mit Blick auf die besondere Situation wohnungsloser Jugendlicher und junger Erwachsener weiter nachgegangen werden." (Autorenreferat) [216-L] Spakowski, Nicola: 'Die Welt besteht nicht nur aus einem Dorf': Feminismus in China zwischen westlicher Dominanz und chinesischer Selbstbestimmung, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 48/2006, H. 5/6 = H. 268, S. 151-162 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Ende der 1970er Jahre eingeleitete Prozess von 'Reform und Öffnung' hat die chinesische Gesellschaft nach einer langen Periode der Isolation mit der Weltgesellschaft in Kontakt gebracht. Internationalisierung wurde zu einem vielgestaltigen Prozess, der kaum einen Bereich der chinesischen Realität auslässt. Dies betrifft sowohl die beteiligten Akteure als auch den Grad der internationalen Durchdringung verschiedener Bereiche der chinesischen Gesellschaft. Anstatt China auf einem unumkehrbaren und quasi selbstläufigen Weg der Integration in das 'globale Dorf' zu vermuten, muss die Öffnung gegenüber der Außenwelt als Prozess verstanden werden, dessen Modalitäten und Tendenzen für jeden Bereich getrennt ausgehandelt werden. Für den Feminismus in China, für dessen Entwicklung Internationalisierung und die Auseinandersetzung mit westlichen Einflüssen eine zentrale Rolle spielt, hat Li Xiaojiang, eine der prominentesten Feministinnen Chinas, angemahnt: 'Die Welt besteht nicht nur aus einem Dorf' (1997, 53). In China vereinigt Feminismus Frauenforschung, Theoriebildung und praktische Aktivitäten der Frauenbewegung. Er ist ein interessantes Beispiel der Internationalisierung von Diskursen und gesellschaftlichen Organisationen, deren konkrete Schritte und deren Reflexion in Interviews und Erfahrungsberichten umfangreich dokumentiert sind. Aus diesen Publikationen wissen wir, dass Internationalisierung (bzw. die Ablehnung derselben) von Akteuren (chinesischen und westlichen, Institutionen und Einzelpersonen) betrieben wird, die bestimmte Interessen verfolgen. Inhaltliche Neuausrichtungen und Schulenbildung als Ergebnis der internationalen Vernetzung sind dabei nicht Folge der blo- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich 153 ßen intellektuellen Überzeugungskraft von Ideen, sondern haben institutionelle und materielle Grundlagen, welche die Durchsetzung bestimmter Konzepte begünstigen (vgl. Spakowski 2001). Es ist Ziel dieses Beitrages, die Internationalisierung des Feminismus in China als Interaktionsprozess darzustellen, in dem die Frage von westlicher Dominanz und chinesischer Selbstbestimmung eine zentrale Rolle spielt. Im ersten und zweiten Teil soll zunächst die Formierung einer neuen chinesischen Frauenbewegung im Zeitalter der Reformen nachgezeichnet werden, die in den 1980er Jahren vorwiegend indigen, in den 90er Jahren dann zunehmend durch die Auseinandersetzung mit westlichen Akteuren und Ideen geprägt war. Im dritten Teil geht es um die Einschätzung von Internationalisierungsprozessen seitens chinesischer Akteure. Der vierte Teil ist Momenten der Selbstbestimmung in Theorie und Praxis des Feminismus in China gewidmet." (Textauszug) [217-L] Törenli, Nurcan: The 'other' faces of digital exclusion: ICT gender divides in the broader community, in: European journal of communication, Vol. 21/2006, Nr. 4, S. 435-455 (Standort: USB Köln(38)MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/21/4/435) INHALT: Ziel des Beitrages ist es, die digitale Exklusion aus der Perspektive von Frauen in benachteiligten Bereichen der Gesellschaft zu evaluieren. Diese Frauen gehören zu den "Armen" in Bezug auf Information auf Grund ihres geringen Einkommensniveaus, ihrer sozioökonomischen Lage und den Einflüssen einer traditionellen Kultur. Die digitale Exklusion von Frauen in der Türkei mit Ausnahme einer kleinen gesellschaftlichen und politischen Elite ist ein alarmierendes Signal. Nicht ausreichende berufliche Qualifikationen in Kombination mit den Kosten für den Zugang und die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs) haben wachsende negative Auswirkungen auf die sozioökonomischen Lebensbedingungen von Frauen. Der Beitrag untersucht die Möglichkeiten, die Ungleichheiten bei der öffentlichen Nutzung von IKTs in der Türkei zu überwinden und wirft dabei einen Blick auf die wachsende Zusammenarbeit benachteiligter Gruppen und die Fähigkeit von Organisationen, sich Gehör zu verschaffen. Er kommt zu dem Schluss, dass im Gegensatz zum markttheoretischen Ansatz, der besagt, dass da, wo es einen wirksamen Wettbewerb und adäquate Informationen gibt, sich automatisch ein Gleichgewicht zwischen Preisbildung und Produktion und Nutzung von Informationen einstellt, nur eine informierte Öffentlichkeit eine ständige Entwicklung ihrer Gesellschaft erreichen kann. Mit anderen Worten, wenn die Nutzung der Möglichkeiten, die IKTs bieten, bei benachteiligten Gruppen allein der Zeit oder dem "natürlichen" Marktmechanismus überlassen werden, wird sich der Prozess der digitalen Exklusion rapide beschleunigen. IKTs haben sowohl qualitative als auch quantitative Dimensionen, was Zugang und Nutzung angeht. Wo diese Dimensionen nicht übereinstimmen und wo keine Mechanismen existieren, die sicherstellen, dass sie übereinstimmen, werden Nutzung und Verbreitung auf spezifische Gruppen beschränkt bleiben. Unter diesen Bedingungen werden die Probleme, die von den bestehenden gesellschaftlichen Ungleichheiten ausgelöst werden, neue Proportionen erreichen. (UNübers.) [218-L] Wawra, Daniela (Hrsg.): Genderforschung multidisziplinär, Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 272 S., ISBN: 978-3-63155264-3 154 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich INHALT: "Was wollen Frauen und Männer wirklich? Sind Frauen die besseren Chefs? Ist der Islam frauenfeindlich? Wie kann die außerfamiliäre Kinderbetreuung in Deutschland verbessert werden? Dies ist nur eine kleine Auswahl an Fragen, die in diesem Sammelband diskutiert werden. Wissenschaftlerinnen verschiedener Fachbereiche geben in ihren Beiträgen Einblicke in interessante aktuelle Fragen der Genderforschung ihrer Disziplin. Dabei werden ganz unterschiedliche Ansätze, Methoden und Theorien vorgestellt. Diese Multidisziplinarität macht den Reiz dieses Sammelbandes aus. Er richtet sich zum einen an Forscherinnen, die im Bereich der Gender Studies arbeiten. Zum anderen möchte der Band Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit einen Einblick in die Vielfalt der Geschlechterforschung geben und sie neugierig machen auf weitere Themen und Diskussionen rund um das Thema Geschlecht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Daniela Wawra: Genderforschung: Eine multidisziplinäre Annäherung (9-15); Thomas Mohrs: Von "Sex" zu "Gender" - und wieder zurück? Nachdenkliche Überlegungen zur Gender-Philosophie (19-36); Rudolf Emons: "What women want - men want something else" (37-48); Petia Genkova: Die Frau - ein vernachlässigtes Forschungsobjekt? Psychologische Aspekte der Geschlechterrollen (49-65); Ellen Madeker: Pierre Bourdieu - Genderforschung aus herrschaftssoziologischer Perspektive (67-84); Franz-Reiner Erkens: "Notwendige Gefährtin" und "Teilhaberin der Herrschaft": Die Königin im hohen Mittelalter (87-100); Daniela Wawra: Von Venusfrauen und Marsmännern: Zur Geschichte der linguistischen Geschlechterforschung im angloamerikanischen und deutschen Raum (101-125); Werner Gamerith: "Gendered Spaces" - Frauenforschung in der Geographie (127-148); Susanne Schröter: Zwischen traditionellem Matrizentrismus, Feminismus und Islamismus: Geschlechterbeziehungen im islamischen Südostasien (149-177); Stefan Köppl: Frauen in der italienischen Politik (179-201); Oliver Falck: Bedeutung und Ausgestaltung außerfamiliärer Kinderbetreuung: Eine ökonomische Betrachtung (205-220); Anita Schilcher: Neue Leser braucht das Land! (221-241); Rudolf Kammerl, Silke Oswald, Cordula Schwiderski: Gender Mainstreaming und eLearning: Was Checklisten und Leitfäden (nicht) leisten können (243-268). 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung [219-L] Baader, Meike Sophia; Kelle, Helga; Kleinau, Elke (Hrsg.): Bildungsgeschichten: Geschlecht, Religion und Pädagogik in der Moderne ; Festschrift für Juliane Jacobi zum 60. Geburtstag, (Beiträge zur Historischen Bildungsforschung, Bd. 32), Köln: Böhlau 2006, VI, 304 S., ISBN: 978-3-412-33405-5 (Standort: UB Bonn(5)-2006-4284) INHALT: "Die hier versammelten Beiträge namhafter Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen zeichnen sich durch ein Themenspektrum aus, das sich an der Schnittstelle von bildungshistorischer Forschung, Schulforschung, Religionsgeschichte und Geschlechterforschung verortet. 'Kindheit und Jugend', 'Geschlechteranthropologie und Religion', 'Pädagogische Professionalität' sowie 'Frauenbewegung und Geselligkeitsformen' bilden die thematischen Schwerpunkte." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karin Priem: Fotografie als Befragung: Zur Wahrnehmung erziehungsbedürftiger Kinder (11-24); Ulrike Pilarczyk: Jüdische Jugendbewegung - Auf der Suche nach dem eigenen Weg (25-48); Tamar Rapoport/Yoni Garb: The Experience of Religious Fortification: the coming of age of religious Zionist young women (49-68); Helga Kelle/Georg Breidenstein: Öffentlichkeit und Pri- soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung 155 vatheit unter Schulkindern (69-90); Ulrike Gleixner: Weibliche Zanksucht und männliche Trunksucht. Misogynie und die Essentialisierung von Geschlechtals erzieherische Prinzipien in der katholischen Barockpredigt (91-102); Pia Schmid: 'In Christo ist weder Mann noch Weib'. Zur Aufwertung des Weiblichen in der Herrnhuter Brüdergemeine im 18. Jahrhundert (103-118); Christine Mayer: Geschlechteranthropologie und die Genese dermodernen Pädagogik im 18. und frühen 19. Jahrhundert (119-140); Elke Kleinau: 'Der Mann, des Weibes Herr, auf den Stufen der Cultur'. Bemerkungen eines aufgeklärten Zeitgenossen über Geschlechterverhältnisse im Kulturvergleich (141-158); Ann Taylor Allen: Feminism and Eugenics in France and Germany, 1918-1940: A Comparative Perspective (159-178); Edith Glaser: Lehrerinnen als Unternehmerinnen (179-194); Irene Stoehr: Professionalität, weibliche Kultur und 'pädagogischerEros'. Gertrud Bäumer als Sozialpädagogin (195-218); Dietlind Fischer: Selbstbilder und Spiegelbilder. Schulleitung an evangelischen Gymnasien (217-234); Hilge Landweer: Zur Philosophie der Freundschaft im Anschluss an Aristoteles (235-254); Meike Sophia Baader: Christen und Weiber in der Freundschaft? Freundschaft im Pietismus und in der Romantik (255-274); Iris Schröder: 'Was die Frau von Berlin wissen muß': Ambivalenzen weiblicher Geselligkeit im Berlin der Jahrhundertwende (275-292). [220-L] Borsó, Vittoria; Gerling, Vera Elisabeth: Von Malinche zu Frida Kahlo: Territorium und Gender am Beispiel Mexikos, in: Michiko Mae, Britta Saal (Hrsg.): Transkulturelle Genderforschung : ein Studienbuch zum Verhältnis von Kultur und Geschlecht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 75-110, ISBN: 978-3-53115168-7 INHALT: Die Autorinnen verdeutlichen die mexikanische Identitätssuche am Beispiel des Spannungsfeldes zwischen Malinche, der ersten Übersetzerin zwischen den Spaniern und der indigenen Bevölkerung, und der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wirkenden Künstlerin Frida Kahlo. Sie legen dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Parallele von Territorium und Gender, die sich in der Entsprechung von europäischen Wunschprojektionen auf die eingenommenen Territorien einerseits und von männlichen Wunschprojektionen auf den weiblichen Körper andererseits zeigt. Während Malinche zunächst als Verräterin der eigenen "reinen" Kultur galt, wurde sie später in ihrer Tätigkeit als Übersetzerin gewürdigt und zur Mutter der (Mestizen-) Kultur Mexikos stilisiert, um in dieser Weise zum Sinnbild eines transkulturellen Subjekts zu werden. Im Werk Frida Kahlos wird die Thematik von Territorium und Gender hingegen überschritten, da sich ihre Bilder allen offiziellen Kulturmodellen und dem mexikanischen Identitätsdiskurs widersetzen. Durch diese "transgressive Ästhetik des Hybriden" wird nach der These der Autorinnen der Blick dezentriert und die Position des Randes wird zu einer Waffe, welche effizienter wirkt als die Einnahme einer einfachen Gegenposition. (ICI2) [221-L] Bührmann, Andrea D.: Individualisierungsprozesse im Kontext der Modernisierung des Wohlfahrtsstaates, in: Elisabeth Greif (Hrsg.): Körper que(e)r denken : Tagungsband des 11. AbsolventInnentages der Johannes-Kepler-Universität Linz, Linz: Trauner, 2006, S. 29-57, ISBN: 3-85499-037-5 (Standort: UB Leipzig(15)-01A-2006-14613) 156 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung INHALT: Die Autorin skizziert die Anfänge einer kulturwissenschaftlich begründeten Frauenforschung und zeigt, dass an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wissenschaftlich und politisch tätige Frauen für eine Enthierarchisierung der Geschlechterverhältnisse eintraten und Wege in eine weibliche Individualität aufzeigten. Während von männlichen Wissenschaftern vertretene Erklärungsansätze davon ausgingen, dass die geschlechtliche Identität aus dem Körpergeschlecht folgt, betonten die Frauenforscherinnen hingegen das Potential des Gebärens für eine spezifisch weibliche Geisteshaltung, die sogenannte "geistige Mütterlichkeit". Die Autorin diskutiert die Forderungen der Vertreterinnen dieses Konzepts im Hinblick auf die zugrunde liegenden Normalisierungstendenzen und erläutert die Kritik von Frauenrechtlerinnen am Postulat natürlicher und unveränderlicher Geschlechterdifferenzen. Sie erörtert ferner verschiedene Ableitungslogiken zu einer adäquaten weiblichen Identität und wendet sich kritisch gegen die Thematisierung von begrenzten Individualisierungsprozessen als integralem Bestandteil hierarchisierender Normalisierung im Wohlfahrtsstaat. (ICI) [222-L] Casale, Rita; Tröhler, Daniel; Oelkers, Jürgen (Hrsg.): Methoden und Kontexte: historiographische Probleme der Bildungsforschung, Göttingen: Wallstein 2006, 392 S., ISBN: 978-3-8353-0077-4 (Standort: UB Essen(465)-HYW1924) INHALT: "In diesem Band werden zwei Ziele verfolgt, die sachlich eng miteinander verbunden sind. Einerseits wird die historische Bildungsforschung mit den Impulsen und Erträgen der methodologischen Diskussionen der vergangenen dreißig Jahre in der Geschichtswissenschaft konfrontiert. Andererseits wird beabsichtigt, einen Beitrag zur Entwicklung der Geschichtsschreibung innerhalb der Erziehungswissenschaft zu leisten. Im ersten Teil (Geschichtswissenschaftliche Methoden und Paradigmen) referieren Exponenten der Geschichtswissenschaften neuere methodologische Trends und Diskussionen und wenden sie zum Teil auf konkrete historische Fragen an. Im zweiten Teil (Historiographische Ansätze historischer Bildungsforschung) wird von Exponenten der historischen Bildungsforschung die Innovation verschiedener historiographischer Ansätze diskutiert. Im dritten Teil (Historiographische Probleme historischer Bildungsforschung( werden konkrete historiographische, Probleme bzw. case studies der historischen Bildungsforschung vorgestellt. Gemeinsam ist den Beiträgen, dass sie die Themen und Topoi der pädagogischen Geschichtsschreibung einer kritischen, historiographischen Prüfung unterziehen. Die konstitutive Funktion von tradierten Rezeptionsmustern und disziplinären Gepflogenheiten wird sowohl theoretisch als auch anhand von historischen Materialien systematisch sichtbar gemacht. Daraus haben sich eine Reihe 'historiographischer Irritationen' für die historische Bildungsforschung ergeben, die vor allem epistemologischen und politischen Charakter haben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rita Casale, Daniel Tröhler, Jürgen Oelkers: Einleitung (7-14); Jacques Revel: Sind 'Mentalitäten' eine französische Spezialität? Zur Geschichte eines Begriffs und seiner Verwendung (15-41); Rebecca Rogers: Frauen- und Geschlechtergeschichte in der Geschichte der Erziehung: Neue Perspektiven (42-63); Claudia Opitz: Mein Feind Rousseau? Zur Bedeutung philosophischpädagogischer 'Klassiker' in der historischen Geschlechterforschung (64-90); Hans Erich Bödeker: Begriffsgeschichte als Theoriegeschichte - Theoriegeschichte als Begriffsgeschichte. Ein Versuch (91-119); Philipp Sarasin: Ordnungsstrukturen. Zum Zusammenhang von Foucaults Diskurs- und Machtanalyse (120-131); Siep Stuurman: Grenzerfahrungen, Kulturrelativismus, Humanität und Gleichheit bei Diderot und Herodot (132-153); Fritz Osterwalder: Die Sprache des Herzens. Konstituierung und Transformation der theologischen Sprache der Pädagogik (155-180); Daniel Tröhler: Wirkungsvisionen und Rezeptionspraktiken oder: soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung 157 Wahrnehmung als Performanz, nationale Semantiken und transnationale Sprachen (181-198); Rebekka Horlacher: 'Bildung': Nationalisierung eines internationalen Konzeptes (199-213); Thomas S. Popkewitz: Kosmopolitismus, die Grundlage der Vernunft und die Steuerung der Schulbildung (214-240); Marc Depaepe: Jenseits der Grenzen einer 'neuen' Kulturgeschichte der Erziehung? Über die Paradoxien der Pädagogisierung (241-261); Jürgen Oelkers: Anmerkungen zum Verhältnis von pädagogischer Historiographie und Bildungsgeschichte am Beispiel der deutschen 'Einheitsschule' (263-298); Rita Casale: 'Die Geschichte Europas lernen' und 'die Geschichte Europas schreiben'. Anmerkungen zur sozialen Entstehung von Diskursen (299-318); Philipp Gonon: Von der Seelen- zur Griffel-Führung. Pestalozzis gouvernementale Pädagogik (319-345); Meike Sophia Baader: Pädagogische Kultfiguren im deutschamerikanischen Vergleich 1875-1933 (346-362); Brita Rang: 'Le vrai et le faux sont mêlés ici' - Rhetorik, Sprache und Pädagogik in Fontenelles 'Entretiens sur la pluralité des mondes habités' (1686) (363-388). [223-F] Günther, Jana (Bearbeitung); Nickel, Hildegard Maria, Prof.Dr. (Betreuung): Missing Determining Links: politische Leitbegriffe im feministischen Denken der ersten Frauenbewegung - Konzepte von Öffentlichkeit, Nation und Citizenship in Deutschland, den USA und Großbritannien INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1850-1919 GEOGRAPHISCHER RAUM: USA, Großbritannien, Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Günther, Jana: Die politische Inszenierung der Suffragetten in Großbritannien: Formen des Protests, der Gewalt und symbolische Politik einer Frauenbewegung. Freiburg/ Breisgau: Fwpf 2006. ISBN 978-3-939348-04-7. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-29350604, e-mail: [email protected]) [224-L] Hartlieb, Elisabeth: Geschlechterdifferenz im Denken Friedrich Schleiermachers, (Theologische Bibliothek Töpelmann, Bd. 136), Berlin: de Gruyter 2006, XV, 390 S., ISBN: 978-3-11-018891-2 (Standort: UB Bonn(5)-2006-5540) INHALT: Nach einer Einführung in die Problematik der Geschlechterdifferenz in der systematischen Theologie wird das Problem und die Fragestellung anhand einer Interpretation der Weihnachtsfeier von 1806 dargestellt. Diese wird in mehrfacher Hinsicht als Schlüsseltext analysiert - sowohl als literarischer Text über die theologische Frage nach der Bedeutung des Weihnachtsfestes auf der inhaltlichen als auch auf der sprachlichen Ebene nach den Themen Religion und Geschlechterdifferenz. In der chronologisch orientierten Untersuchung im Blick auf die Frage nach der Geschlechterdifferenz als anthropologischer Differenz bei Schleiermacher behandelt die Autorin seine thematisch relevanten Texte bis 1806, um die Genese seines Denkens der Geschlechterdifferenz im Rahmen seiner denkerischen Entwicklung darzustellen. Ein eigenes Thema der Untersuchung sind die philosophische Ethik, Psychologie und Pädagogik sowie die theologische Sittenlehre und die Ehepredigten zum Themenbereich Lie- 158 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung be, Ehe und Geschlechterdifferenz. Es wird gezeigt, dass in diesen Texten Schleiermacher seine Konzeption der Geschlechterdifferenz entfaltet und vertieft und sie auf seine theologische Ethik anwendet. Anschließend wird der Frage nach der impliziten Genderkodierung theologischer Aussagen und deren Bedeutung nachgegangen. Dabei steht im Mittelpunkt die Untersuchung der für Schleiermachers Theologie zentralen Begriffe Gefühl und Frömmigkeit. Zum Schluss werden die Ergebnisse zusammengefasst hinsichtlich der Frage, inwiefern bei Schleiermacher programmatisch von einer "Feminisierung der christlichen Religion" gesprochen werden kann. (ICG) [225-L] Heindl, Waltraud; Király, Edit; Millner, Alexandra (Hrsg.): Frauenbilder, feministische Praxis und nationales Bewusstsein in Österreich-Ungarn 18671918, (Kultur - Herrschaft - Differenz, Bd. 8), Tübingen: Francke 2006, VIII, 272 S., ISBN: 9783-7720-8131-6 (Standort: LB Speyer(107)-19/12417) INHALT: "Genderfragen und Identitätskonstruktionen stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Forschungsbandes, der die rasante Entwicklung und politische Kraft der internationalen Frauenbewegung innerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie darstellt. Ein besonderes Augenmerk gilt den jeweiligen Frauenbewegungen in den Kronländern der Monarchie, ihren intellektuellen und praktischen Vorstellungen und Zielen sowie ihrer speziellen Bedeutung im Zusammenhang mit dem erstarkenden Nationalismus und anderen Bewegungen. Auf beeindruckende Weise wird die Diskrepanz zwischen modernen emanzipatorischen Entwürfen und den sie begleitenden patriarchalen Praktiken nachgezeichnet, sodass ein lebendiges, von Brüchen geprägtes Bild der Frauenfrage in der späten österreichisch-ungarischen Monarchie entsteht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Edit Király, Alexandra Millner: Feministische Praxis in Österreich-Ungarn um 1900 (1-15); Edit Király: Vom Silberband zur Sandbank. Landschaft, Herrschaft und Geschlechterdifferenz in Donau-Darstellungen der Habsburger Monarchie (19-36); Christiane Zintzen: Das Weibsbild da draußen: Frauen im Kronprinzenwerk (37-51); Amalia Kerekes: Physiognomie des Korrespondentinnenwesens. Ada Christens "Wiener Plaudereien" im Ungarischen Lloyd (1873) (53-60); Hanna Bubenicek: Rosa Mayreders Essays und die Erkundung eines komplementären Erfahrungsraumes als Ort des Denkens (61-70); Anna Borgos: The Image of Woman in Psychoanalysis in the Habsburg Monarchy. Theories, Cultures, and Patients (71-85); Alexandra Millner: Wenn Sex zur Sprache kommt. Ein repräsentativer Schlagabtausch zwischen Vera und Verus (87-115); Susan Zimmermann: Reich, Nation und Internationalismus. Kooperationen und Konflikte der Frauenbewegungen der Habsburger Monarchie im Spannungsfeld internationaler Organisation und Politik (119167); Anna Loutfi: In the Name of the Father. Illegitimacy and Legal Ideology in Late Nineteenth Century Hungary (169-186); Jana Cvikova: "Sinnlose" und "sinnvolle" Emanzipation. Über die Entstehung des feministischen Bewusstseins in der Slowakei (187-207); Pavla Vosahlikova: Die Beziehung der tschechischen Feministinnen zur Nationalbewegung unter Kaiser Franz Joseph I (209-218); Martina Morawetz: Der Beginn der Frauenpresse in Slowenien zur Zeit der Habsburger Monarchie (219-239); Natali Stegmann: Der Platz polnischer Feministinnen im galizischen Machtgefüge der 1890er Jahre bis 1914 (241-255); Tatiana Zhurzhenko: Ukrainian Women in Galicia: Origins of the Feminist Tradition and the Challenges of Nationalism (257-268). soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung 159 [226-L] Henderson, Margaret: Marking feminist times: remembering the longest revolution in Australia, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 14, Angelsächsische Sprache und Literatur, Vol. 421), Bern: P. Lang 2006, 268 S., ISBN: 3-03910-847-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.28006) INHALT: "With its challenge to nearly every facet of Australian society and culture, the Australian women's movement has achieved much in a short period of time. And it has attracted controversy: fiery denunciation and equally passionate loyalty. This book explores how such a revolutionary social movement remembers its past. The women's movement has always recognised the political importance of history, narrative, and language to changing the way we think, and hence to changing the world. How then does feminism mark its own past times, and what stories does it tell of the campaigns, struggles, defeats, victories, and activists? What is remembered and what is forgotten? How do its narratives of its recent history counter those told by the mainstream culture? By reading novels, film, television, autobiographies, newspaper and magazine articles, and academic histories Marking Feminist Times traces the making of a feminist collective memory: the reasons for its emergence, the shapes taken, and the narratives that recur. And in so doing, this book reveals a feminist collective memory haunted by the early loss of an authentically revolutionary movement." (author's abstract) [227-L] Herkommer, Christina: Frauen im Nationalsozialismus - Opfer oder Täterinnen?: eine Kontroverse der Frauenforschung im Spiegel feministischer Theoriebildung und der allgemeinen historischen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, (Forum Deutsche Geschichte, 9), München: Meidenbauer 2005, 89 S., ISBN: 3-89975-521-9 (Standort: USB Köln(38)-32A2148) INHALT: "Waren Frauen Opfer oder Täterinnen des NS-Systems? Mit dieser Frage setzt sich die bundesdeutsche Frauenforschung seit Beginn der 1970er Jahre im Rahmen der allgemeinen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit so kontrovers auseinander, dass sogar von einem 'Historikerinnenstreit' die Rede war. Nur zögerlich wurden im Verlauf dieses Diskurses unangenehme Wahrheiten ausgesprochen, blinde Flecken beleuchtet und der Wunsch nach einer 'unbeschadeten weiblichen Identität' begraben. Mit der vorliegenden Arbeit von Christina Herkommer wird nicht nur die Debatte zur Rolle von Frauen im Nationalsozialismus nachvollzogen, sondern vor allem eine Einordnung dieser Debatte in die feministische Theoriebildung und die allgemeine Historiographie vorgenommen. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen dabei Studien, Analysen und Untersuchungen zu Frauen im Nationalsozialismus, die sich mit nichtverfolgtendeutschen Frauen auseinandersetzen. Zudem wird auf diskursgeschichtlicheArbeiten zurückgegriffen, welche die hier angeführten Diskurse bereits rekonstruiert haben, ohne dabei jedoch an zentraler Stelle explizit auf die Verbindungen oder Abgrenzungen zwischen den Diskursen zu verweisen. Die Analyse konzentriert sich auf den westdeutschen Diskurs; die internationale Forschung zur Situation von Frauen im NS-System wird nur dann in Betracht gezogen, wenn sie einen bedeutenden Einfluss auf den Diskurs der deutschenFrauenforschung zum Nationalsozialismus hatte. Ebenso bleibt auch der Diskurs, der in der DDR geführt wurde weitestgehend ausgespart, da sich dieser nur marginal mit der Rolle von Frauen im Nationalsozialismus auseinander setzte und zudem nach der 'Wende' und der deutschen Vereinigung nur wenig Einfluss auf den westdeutschen Diskurs hatte, der nahezu bruchlos weitergeführt wurde." (Textauszug) 160 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung [228-L] Kinnebrock, Susanne: Kommunikationsgeschichte und Geschlecht: perspektivische Implikationen der Frauen- und Geschlechtergeschichte für die historische Kommunikationsforschung, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, 2007, Nr. 1, S. 18-30 INHALT: Der Beitrag liefert eine Bestandsaufnahme frauen- und geschlechtergeschichtlicher Perspektiven und führt sie mit der Medien- und Kommunikationsgeschichte zusammen. Den Bezugspunkt bilden perspektivische Neuorientierungen, die verschiedene Ansätze der historischen Gender Studies nahe legen, die in einem zweiten Schritt auf ein zentrales, aber nach wie vor vergleichsweise wenig beforschtes kommunikationshistorisches Arbeitsfeld, die Entwicklung des Journalismus als Beruf, übertragen werden. Die Forderung W. Langenbuchers "Kommunikationsgeschichte endlich schreiben!" wird dahingehend konkretisiert, dass eine solche Kommunikationsgeschichte nicht mehr von der symbolischen und praktischen Bedeutung geschlechtsspezifischer Ordnungsmuster absehen darf; erforderlich sei die Positionierung einer Kommunikationsgeschichte, die die durchaus "besonderen" Folgen erwähnt, die von Strukturen, Machtverhältnissen oder Institutionen auf Frauen bzw. Männer ausgehen. (UN) [229-L] Knittler, Käthe; Birkner, Martin: Frau am Herd & Arbeitswert: zur Geschichte und möglichen Zukunft feministischer Auseinandersetzungen mit der marxschen Kritik der politischen Ökonomie, in: Jan Hoff, Alexis Petrioli, Ingo Stützle, Frieder Otoo Wolf (Hrsg.): Das Kapital neu lesen : Beiträge zur radikalen Philosophie, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 324-350, ISBN: 978-3-89691-605-1 (Standort: UB Trier(385)-AM.Msb41180) INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach dem Anspruch der verschiedenen, sich ab Anfang der 1970er Jahre rasch ausdifferenzierenden feministischen Ansätze und deren konkreten Herangehensweisen hinsichtlich ihrer Kritik an der marxschen Ökonomiekritik nach. Vorgestellt und kritisch überprüft werden paradigmatische Zugänge, die einerseits breitere Diskussionen um das Verhältnis von Marxismus und Feminismus entfacht haben, und die andererseits mögliche Anschlussstellen für eine zeitgemäße Thematisierung der Problematik unter aktuellen, d.h. postfordistischen Verhältnissen, darstellen. Im Zentrum der Betrachtungen steht die feministische Auseinandersetzung mit dem Kern der Kritik der politischen Ökonomie, der Werttheorie. Die Hauptaspekte der durchaus unterschiedlich gelagerten Ansätze gruppieren sich entlang der binär strukturierten Achsen Haus- bzw. Reproduktionsarbeit/Lohnarbeit, produktive/unproduktive Arbeit sowie der Diskussion um den Einfluss von Haus- bzw. Reproduktionsarbeit auf den Wert der Ware Arbeitskraft. Ziel ist die Identifikation von Anschlussstellen für eine auf die Überwindung sowohl patriarchaler als auch ökonomischer Ausbeutungs- und Herrschaftsformen orientierte zeitgenössische Theoriebildung, die geschlechtsspezifische Unterdrückungsmechanismen in ihrer relativen Autonomie und laufenden Veränderung erfassen und überwinden helfen können. (ICH2) soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung 161 [230-L] Lorey, Isabell: Der weiße Körper als feministischer Fetisch: Konsequenzen aus der Ausblendung des deutschen Kolonialismus, in: Martina Tißberger, Gabriele Dietze, Daniela Hrzán, Jana HusmannKastein (Hrsg.): Weiß - Weißsein - Whiteness : kritische Studien zu Gender und Rassismus, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 61-83, ISBN: 3-631-54823-0 INHALT: Ein Großteil der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung geht noch immer von der historisch inzwischen vielfach widerlegten Prämisse aus, dass Frauen in der europäischen Moderne aufgrund der Reduktion auf ihren Körper abgewertet und deshalb gesellschaftspolitisch ausgeschlossen wurden. Noch immer gilt die Abwertung von Frauen als gesamtgesellschaftliches, wenn nicht universales Phänomen, womit - auf unterschiedliche Weise - das Primat der Kategorie Geschlecht begründet wird. Der vorliegende Beitrag versucht zu zeigen, dass der deutschsprachige Feminismus mit seinem Primat der Kategorie "Geschlecht" und der Ausblendung des Kolonialismus und auch der Kategorie "Rasse" rassistische Effekte erzeugt. Indem sich feministische Theorie auf den primär vergeschlechtlichten und abgewerteten Körper bezieht, droht dieser die Funktion eines "Fetischs" einzunehmen. Statt den vergeschlechtlichten Körper als Struktur gebend für die Herrschaftskategorien "Rasse", Klasse und Sexualität zu erkennen, wie es eine Analyse des Kolonialismus deutlich macht, "fetischisiert der deutschsprachige Feminismus den weißen Körper als Überlegenheitskonstruktion". Unter dieser Bedingung ist für die Autorin keine Herrschaftsanalyse möglich und die eigene weiße, feministische Position wird "renaturalisiert". (ICA2) [231-F] Low, Kelvin E.Y. (Bearbeitung); Pfaff-Czarnecka, Joanna, Prof.Dr. (Betreuung): The Samsui women community in early and contemporary Singapore: gender, migrant labour, life stories and transnationality INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Singapore ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Development Research Center -TDRC- Arbeitsbereich Sozialanthropologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0521-106-4640, Fax: 0521-106-2980, e-mail: [email protected]) [232-L] Mar Castro Varela, Maria do: Postkoloniale feministische Theorie und soziale Gerechtigkeit, in: Ursula Degener, Beate Rosenzweig (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit : feministische Analysen und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 97-114, ISBN: 3-531-15055-3 (Standort: USB Köln(38)-34A2102) INHALT: Die Thematik der sozialen Gerechtigkeit kann nach der These der Autorin angesichts der globalen Interdependenzen von Ungerechtigkeiten nicht auf die Frauenfrage beschränkt werden, sondern es gilt vielmehr, die Heterogenität bestehender Macht- und Herrschaftsverhältnisse zu analysieren und die Komplexität von Identitäten, Ausgrenzung und Unterdrückung in den Mittelpunkt feministischer Theorie zu rücken. Essentialistische Deutungen von bestehenden Ungleichheiten, eine "Politik des Mitleids" und die bloße additive Verwendung 162 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung der Kategorien Rasse, Klasse und Geschlecht verhindern eine Analyse der sich überkreuzenden Machtachsen und somit ein Verständnis für die Strukturen von Intersektionalität. Das Ziel der Frauenforschung besteht der Autorin zufolge darin, die Komplexität und die sich fortlaufend verändernden Dynamiken von Diskriminierungen deutlich zu machen. Hierzu ist nicht nur ein bewusster Umgang mit essentialistischen Kategorien und politischer Repräsentation durch eine Haltung "dekonstruktiver Wachsamkeit" erforderlich, sondern es muss auch - insbesondere im Hinblick auf die geforderte Transnationalisierung der feministischen Bewegung - die Interdependenz von Privilegierten und Nichtprivilegierten, von Herrschaft und Unterdrückung stärker herausgestellt werden. (ICI2) [233-L] Morokvasic, Mirjana: Transgressing borders and shifting boundaries in post-wall Europe: a gender view, in: Ariane Berthoin Antal, Sigrid Quack (Hrsg.): Grenzüberschreitungen - Grenzziehungen : Implikationen für Innovation und Identität ; Festschrift für Hedwig Rudolph, Berlin: Ed. Sigma, 2006, S. 49-73, ISBN: 3-89404-243-5 (Standort: UB Dortmund(290)-Fn28276) INHALT: "Der Beitrag von Mirjana Morokvasic untersucht, wie die Grenzen innerhalb und an den Rändern Europas nach dem Wegfall des eisernen Vorhangs durchlässiger für bestimmte Personen und spezifische Formen der Mobilität wurden, während einer dauerhaften Migration von Bürgerinnen und Bürgern aus Staaten außerhalb der Europäischen Union nach wie vor häufig hohe Barrieren entgegenstehen. Im Umgang mit einer unsicheren Lebenssituation und ungewissen beruflichen Zukunftsperspektiven in ihren Heimatländern entwickeln viele - insbesondere weibliche - Migranten einen sozial innovativen Lebensstil der 'zeitweiligen transnationalen Migration'. Sie nutzen die neue Durchlässigkeit der Grenzen als eine Ressource, um in anderen Ländern kurzfristig Geld zu verdienen und so ihre soziale Position im Heimatland zu verbessern. Die vielfältigen Bewegungen über die Grenzen sind eingebettet in effiziente, von Gegenseitigkeit und Vertrauen geprägte transnationale Migrationsnetzwerke. Die aus dem Pendeln zwischen den Ländern resultierenden multiplen Zugehörigkeitsgefühle, Selbst- und Fremdwahrnehmungen als Einheimische oder Fremde tragen zur Entstehung transnationaler sozialer Gruppen und einer Identitätsbildung 'von unten' in Europa bei. Nach Einschätzung der Autorin birgt dieser Lebensstil - bei allen damit verbundenen Einschränkungen - Chancen für Frauen, um sich aus geschlechtsspezifischen Rollenmustern in der Heimat zu emanzipieren - zumindest dann, wenn die Frauen selbst über ihre Mobilität entscheiden." (Autorenreferat) [234-L] Reuter, Julia; Wolf, Katja (Hrsg.): Geschlechterleben im Wandel: zum Verhältnis von Arbeit, Familie und Privatsphäre ; ausggewählte Beiträge der 4. Fachtagung Frauen-/ Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz, (Frauen-/ Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz, Bd. 5), Tübingen: Stauffenburg Verl. 2006, 284 S., ISBN: 3-86057-795-6 (Standort: USB Köln(38)-34A1115) INHALT: "Emanzipation und Gleichberechtigung sind die politischen Ideale des Geschlechterwandels. Doch welche historischen Voraussetzungen haben sie und wie werden sie von Männern und Frauen in unserer Gesellschaft heutzutage umgesetzt? Der Band nähert sich diesen Fragen über theoretische wie empirisch-fallbezogene Arbeiten: Angefangen von der Trennung in weibliche Privatsphäre und männliche Arbeitswelt zu Beginn der Moderne bis hin zur soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung 163 aktuellen Debatte um alternative Familienformen und gleichberechtigte Partnerschaft zeichnet er den Wandel des Geschlechterlebens in seinen sozialen, kulturellen wie medialen Erscheinungsformen nach. Dabei bringen die Beiträge aus Philosophie, Soziologie, Kunst- und Kommunikationswissenschaft nicht nur die unterschiedlichen Facetten, sondern auch die gemeinsame Richtung des Wandels zum Ausdruck: Die Entgrenzung von Leben und Arbeit." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Julia Reuter/ Katja Wolf: Geschlechterleben im Wandel. Projekt und Paradox (7-18); Helga Meise: Tagesabläufe. Zum Verhältnis von Leben und Arbeit in weiblichen Selbstzeugnissen des 17. und 18. Jahrhunderts (19-42); Susanne Brauer: Naturgemeinschaft oder bürgerliche Institution? Mit Hegel auf die Privatheit der Familie blicken (43-66); Christina Threuter: Häusliches Glück. Maria Sèthe, Henry van de Velde und Haus Blomenwerf (67-84); Thomas Lenz: Konsumierende Frauen, produzierende Männer? Zum Zusammenhang von Konsumverhältnissen und Geschlechterzuschreibungen (85-98); Ann-Sophie Beau, Heinrich Hartmann: Am falschen Platz? Weibliche Warenhausangestellte im Spannungsverhältnis zwischen Diskurs und Arbeitssituation (99-116); Miriam Haller: 'I would prefer not to'. Zur Theorie und Textpraxis der Faulheit im Kontext der Arbeitsgesellschaft (117-138); Michaela Kuhnhenne: (K)ein Königreich für einen Mann. Zur Debatte um die Etablierung alternativer Familienformen in der westdeutschen Nachkriegszeit (139-154); Andrea Salingova: "Wir erwarten ein Kind". Zur Konstruktion von Mutter- und Vaterschaft in Frauenzeitschriften der 1970er Jahre: Ein deutsch-slowakischer Vergleich (155-168); Thomas Großbölting: Von der "heiligen Familie" zur "Ehenot". Religiöse Familienideale und praktiziertes Zusammenleben in den 1960er und 1970er Jahren (169-188); Christel BaltesLöhr: Emanzipation durch Arbeit? Das Beispiel portugiesischer Frauen in Luxemburg (189212); Ute Luise Fischer: Partnerschaft und Familie unter Bedingungen der aktuellen gesellschaftlichen Krise (213-230); Alexandra Karentzos: Familienporträts. Fotografische Inszenierungen bei Richard Billingham und Tina Barney (231-248); Bettina Heinz: Die Umsetzung egalitärer Ideale im Alltag. Entgrenztes Arbeits-/Privatleben in lesbischen Familien (249262); Julia Reuter: Geschlechterleben im Privathaushalt. Die Macht der Gleichheit und die Ohnmacht der Gesten (263-278). [235-L] Saurer, Edith; Lanzinger, Margareth; Frysak, Elisabeth (Hrsg.): Women's movements: networks and debates in post-communist countries in the 19th and 20th centuries, (L'Homme Schriften/ Reihe zur Feministischen Geschichtswissenschaft, 13), Köln: Böhlau 2006, 587 S., ISBN: 978-3-412-32205-2 (Standort: UuStB Köln(38)-33A8259) INHALT: "Unter dem Begriff "Frauenbewegungen" geht es zunächst um Bilanzen und Verortungen nach dem Zusammenbruch des Kommunismus: Die Autorinnen setzen sich hierbei mit einem breiten Themenspektrum auseinander, wie geschlechtsspezifischen Implikationen der Sozialpolitik, Positionierungen von Feminismus und virulent gewordenen Nationalismen. Sie erörtern "Körper" und "Sexualität" vor dem Hintergrund der eigenen politischen und wissenschaftlichen Tradition. Historische Rückblenden fokussieren zum Einen auf Frauenbilder und Rollenkonzepte aus der Zeit des Sozialismus und "Staatsfeminismus", zum Anderen auf Frauenbewegungen, politisch aktive Frauen und deren Vernetzungen in den einzelnen Ländern Zentral-, Ost- und Südosteuropas seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Beiträge zu rechtlichen und sozialen Kontexten beschließen den Band." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Edith Saurer, Margareth Lanzinger, Elisabeth Frysak: Women's movements, networks and debates in post-communist countries in the 19th and 20th centuries. Introduction (9-27); Kristen Ghodsee: Red nostalgia? Communism, women's emancipation, and economic 164 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung transformation in Bulgaria (31-45); Katalin Fábián: Bridges across the public-private divide. The welfare-related activism of Hungarian women after 1989 (47-64); Khatuna Javakhadze: Gender balance and the board of trustees program in Georgia (65-78); Anke Burkhardt, Uta Schlegel: Frauen an ostdeutschen Hochschulen - in den gleichstellungspolitischen Koordinaten vor und nach der "Wende" (79-102); Alissa Tolstokorova: A gender approach to linguistic discrimination. Global developments and post communist reality (103-123); Marta Kolárová: The activist stream within the feminist movement in the Czech Republic at the beginning of 21st century (125-140); Irina Novikova: History, national belongings and women's movements in the Baltic Countries (141-162); Magdalena Dabrowska: What does it mean to be feminist in Poland? Debates an feminismin the young democracy (163-178); Veronika Wöhrer: "Som feministka, no a co?" Versuche, mit einem Schimpfwort politische Arbeit zu machen (179-196); Maca Jogan: The decomposition of sexism in the second part of the 20th century in Slovenia (197-211); Biljana Kasic: Feminist moments, time-lags, innovations: a case study of feminism(s) in Croatia (213-222); Lilijana Cickaric: Nationalism, ethnic conflicts, and women's resistance in Serbia (223-234); Alma Bejtullahu: Female singers in Rural Kosovo - from the domestic to the public domain (235-250); Anastasia V. Mitrofanova: Gender in Russian literary and philosophical culture: transcending sex (251-267); Sergei Zherebkin: "Male fantasies" in Ukraine: "Fucking women and building nation" (269-279); Irina Zherebkina: "How we solve woman's issue" or performative gender in the former USSR (281-288); Milica G. Antic, Ksenija H. Vidmar: The construction of woman's identity in socialism: the case of Slovenia (291-305); Rima Praspaliauskiene: Women's activism in Lithuania: 1945-1985 (307-316); Andrea Peto: Redefinitions of "statist feminist" and contemporary conservative and extreme rightist Hungarian female politicians. The case of the Hungarian 1956 revolution (317-337); Anna Eremeeva: The woman-scientist in Soviet artistic discourse (339-361); Natalia Pushkareva: Feminism in Russia: two centuries of history (365-382); Ganna Gerasymenko: The development of feminist tradition in Ukraine (383-395); Lyudmyla Smolyar: Between feminism and nationalism or the main features of pragmatic feminism (397-411); Krassimira Daskalova: Bulgarian women's movement 1850-1940 (413-437); Roxana Cheschebec: Toward a Romanian women's movement. An organizational history 1880s1940 (439-455); Virginija Jureniene: The Lithuanian women's movement at the beginning of the 20th Century (457-474); Katarzyna Sierakowska: From the partitions to an independent state. The feminist movement in Poland in the first half of the 20th Century (475-494); Margaret McFadden: A radical exchange: Rosika Schwimmer, Emma Goldman, Hella Wuolijoki and red-white struggles for women (495-504); Anna Loutfi: Legal ambiguity and the "European Norm". Women's independence and Hungarian family law, 1880-1913 (507-521); Claudia Kraft: Die Polin als Staatsbürgerin in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Reformdebatten in der späten polnischen Adelsrepublik und zu Beginn der Teilungszeit (523-540); Jadwiga Suchmiel: Books and periodicals on the women's movement and a changing model of women's educating on polish territories at the turn oft the 19th Century (541-557); Kristina Popova: Rollenbilder von Frauen und soziale Initiativen der orthodoxen Kirche - Bulgarien nach dem Ersten Weltkrieg (559-568); Natalia Glukhova: Gender history of the Mari (569587). [236-L] Schäfer-Wünsche, Elisabeth; Schröder, Nicole: Gender - Race - Kultur in den U.S.A.: Grenzen und Verflechtungen, in: Michiko Mae, Britta Saal (Hrsg.): Transkulturelle Genderforschung : ein Studienbuch zum Verhältnis von Kultur und Geschlecht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 111-141, ISBN: 978-3-531-15168-7 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung 165 INHALT: Die Autorinnen untersuchen die weiblichen Geschlechternormen des 19. Jahrhunderts in den USA, die vor allem durch die Kategorie Rasse geprägt wurden. Die "weiße Frau" galt trotz ihrer Schwächlichkeit sowie Schutz- und Hilfebedürftigkeit als Hüterin von Reinheit und Unschuld und verkörperte das Ideal der "true woman", während der "schwarzen Frau" durch die stereotypen Zuschreibungen von "Jezebel" einerseits und "Mammy" andererseits diese Form "wahrer Weiblichkeit" abgesprochen wurde. Die Autorinnen zeigen in ihrem Beitrag, dass solche stereotypen Zuschreibungen immer interessegeleitet waren und dem Zweck einer sozialen Ab- und Ausgrenzung dienten. Auch in der Gegenwart wirken diese Stereotypen in subtiler Weise weiter, wie am Beispiel eines Benetton-Werbeplakates verdeutlicht wird. Durch ein neues Verständnis von Kultur als prozessualer Praxis könnten jedoch die ideologischen Grenzziehungen, die durch solche Zuschreibungen entstehen, aufgebrochen werden, wie die Autorinnen unter Berufung auf die Ansätze von James Clifford, Homi Bhabha und Gloria Anzaldua betonen. Die Transkulturalität erweist sich dann als eine die Gender Studies bereichernde Betrachtungsweise, mit der sowohl Grenzen als auch (Zwischen-) Räume als durchlässig, offen und vor allem verhandelbar verstanden werden können. (ICI2) [237-L] Schmerl, Christiane: Und sie bewegen sich doch...: aus der Begegnung von Frauenbewegung und Wissenschaft, Tübingen: dgvt-Verl. 2006, 370 S., ISBN: 3-87159-062-2 INHALT: "Die Frauenbewegung der letzten 40 Jahre hat die Kulturen der westlichen Welt nachhaltiger verändert als viele andere sozialen Kräfte. Sie wird aber in ihren sozialen Erfolgen und in ihren wissenschaftlichen Leistungen und Denkanstößen bei weitem unterschätzt. Neben politischen wie rechtlichen Veränderungen hat das in nur einer Generation erarbeitete Wissen im Bereich der Humanwissenschaften (Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Medizin, Sexualwissenschaft, Geschichte, Jura, Medienwissenschaften etc.) einen radikaleren Perspektivenwechsel auf alle sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Einrichtungen ermöglicht, als er je zuvor in den abendländischen Zivilisationen stattgefunden hat. Der vorliegende Band erklärt anhand zentraler Themen (Herrschaft, Recht, Aggression, Sexualität, Gesundheit, Erziehung, Wissenschaft, Liebe, Macht, Bildergebrauch u.v.m.) die Erfolge, Erkenntniswege und Kritik-Erfahrungen aus der Begegnung zwischen Frauenbewegung und Wissenschaft." (Autorenreferat) [238-L] Sigusch, Volkmar: On cultural transformations of sexuality and gender in recent decades, in: GMS German Medical Science : an Interdisciplinary Journal, Vol. 2/2004, 16 S. (URL: http://www.egms.de/pdf/gms/2004-2/gms000017.pdf) INHALT: "Nach der letzten 'sexuellen Revolution' kam es in den reichen Gesellschaften des Westens zu einer enormen kulturellen und sozialen Transformation der Sexualität. Sigusch nennt sie die 'neosexuelle Revolution'. Bisher ist diese Transformation und Umwertung der Sexualität eher langsam und leise verlaufen. Ihre symbolischen und realen Auswirkungen sind aber möglicherweise einschneidender als die der schnellen und lauten sexuellen Revolution der 1960er und 1970er Jahre. Die neosexuelle Revolution zerlegt die alte Sexualität und setzt sie neu zusammen. Dadurch treten Dimensionen, Intimbeziehungen, Präferenzen und Sexualfragmente hervor, die bisher verschüttet waren, keinen Namen hatten oder gar nicht existier- 166 soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/2 6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung ten. Insgesamt verlor die Kulturform Sexualität an symbolischer Bedeutung. Heute ist Sexualität nicht mehr die große Metapher der Lust und des Glücks. Sie wird nicht mehr so stark überschätzt wie zur Zeit der sexuellen Revolution, ist eher eine allgemeine Selbstverständlichkeit wie Egoismus oder Motilität. Während die alte Sexualität positiv mystifiziert wurde als Ekstase und Transgression, wird die neue negativ mystifiziert als Missbrauch, Gewalt und tödliche Infektion. Während die alte Sexualität vor allem aus Trieb, Orgasmus und dem heterosexuellen Paar bestand, bestehen die Neosexualitäten vor allem aus Geschlechterdifferenz, Thrills, Selbstliebe und Prothetisierungen. Aus der Unzahl der miteinander vernetzten Prozesse, die Neosexualitäten hervorbringen, werden drei herausgegriffen: die Dissoziation der sexuellen Sphäre, die Dispersion der sexuellen Fragmente und die Diversifikation der sexuellen Beziehungen. Das Resultat der neosexuellen Revolution könnte als 'Lean sexuality' oder als 'Selfsex' bezeichnet werden, der selbstdiszipliniert und selbstoptimiert ist." (Autorenreferat) [239-L] Wolf, Katja; Reuter, Julia: Geschlechterleben im Wandel: Projekt und Paradox, in: Julia Reuter, Katja Wolf (Hrsg.): Geschlechterleben im Wandel : zum Verhältnis von Arbeit, Familie und Privatsphäre ; ausggewählte Beiträge der 4. Fachtagung Frauen-/ Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz, Tübingen: Stauffenburg Verl., 2006, S. 7-16, ISBN: 3-86057-795-6 (Standort: USB Köln(38)-34A1115) INHALT: Die Autorinnen schildern die unterschiedlichen Dimensionen des Wandels des Geschlechterlebens und die konstitutiven Prinzipien der Gemeinsamkeit und Solidarität unter den Bedingungen der fortschreitenden Individualisierung und der Pluralisierung der Formen des Zusammenlebens von Männern und Frauen, die zu radikalen Veränderungen auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens führen. 'Wertewandel im Privat- und Erwerbsleben', 'Ende der Normal(-erwerbs)-Biographie', 'Umgestaltung der Lebensformen' sind die zentralen Themen ihrer Analyse. Sie setzen sich mit den daraus resultierenden Entwicklungen der Geschlechterforschung auseinander und diskutieren die neuen Schwerpunkte der Forschung in den einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen. (ICG) Register 167 Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS (bisher FORIS) und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. • Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen. Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. • Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren. Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise. Personenregister 169 Personenregister A Amrhein, Ludwig 161 Andresen, Sünne 123 Antecol, Heather 124 Arnez, Monika 181 Astuti, Sisilia Wahyuning 182 Atzert, Thomas 47, 48 Aulenbacher, Brigitte 1 Auth, Diana 125 B Baader, Meike Sophia 219 Babitsch, Birgit 82 Bacchi, Carol 61 Backes, Gertrud M. 161, 175 Baer, Susanne 64, 88, 126, 127 Bähr, Ingrid 162 Ballmer-Cao, Thanh-Huyen 78 Barcus, Vanessa E. 124 Bauer, Robin 2 Bauhardt, Christine 3, 4 Bendl, Regine 5 Benjamin, Orly 183 Benzer, Sabine 62 Bereswill, Mechthild 1 Bernhardt, Eva 184 Betzelt, Sigrid 128 Bieber, Ina Elisabeth 63 Birkner, Martin 229 Blagojevic, Marina 185 Blättel-Mink, Birgit 143 Bohle, Ulrike 134 Borck, Carsten 191 Borsó, Vittoria 220 Bortfeldt, Claire 64 Brabandt, Heike 65 Breitenbach, Eva 207 Brown, Wendy 6 Brückner, Margit 163 Bührmann, Andrea D. 66, 221 Burbach, Christiane 67 Burda, Michael C. 129 Burkhardt, Anke 92 Busolt, Ulrike 170 C Caglar, Gülay 68 Casale, Rita 222 Cobb-Clark, Deborah 124 Cremers, Michael 164 D Dackweiler, Regina-Maria 7, 69 Dahmen, Britt 8, 70, 71 Daniels, Judith 143 Dannecker, Petra 186 Degen, Barbara 130 Degener, Ursula 9, 10 DelBono, Emilia 131 Denis, Monika 72 Dermutz, Susanne 11 Dietze, Gabriele 12, 26 Diezinger, Angelika 66 Dini, Tristana 13 Dittmer, Cordula 132 Doblhammer-Reiter, Gabriele 169 Dogan, Sukriye 191 Döge, Peter 67, 73, 74 Dölling, Irene 14 Drinck, Barbara 15 Drobnic, Sonja 206 Dudeck, Anne 133 Duden, Barbara 16 E Eckart, Christel 17 Eckstein, Christiane 75 Eichler, Margit 76 Eisele, Gudrun 77 Enders-Dragässer, Uta 19 Engeli, Isabelle 78 Englert, Dietrich 79, 88, 126 Enzenhofer, Edith 194 Erel, Umut 20, 187 Ernst, Waltraud 134 Ersson, Svante 173 F Faulstich-Wieland, Hannelore 52 Fleschenberg, Andrea 188 170 Fontana, Marie-Christine 81 Fraser, Nancy 21 Fritzsche, Bettina 30 Frommel, Monika 22 Frysak, Elisabeth 235 Fuchs, Judith 82, 109 G Geppert, Jochen 83, 88 Gerhard, Ute 23 Gerling, Vera Elisabeth 220 Gieß-Stüber, Petra 165 Gildemeister, Regine 135 Giugni, Marco 78 Giulio, Paola di 189 Goldscheider, Calvin 184 Goldscheider, Frances 184 Gorges, Irmela 84 Götschel, Helene 2 Göttner-Abendroth, Heide 190 Gottschall, Karin 155 Gottschlich, Daniela 24 Gramespacher, Elke 165 Grieco, Margaret 85 Groß, Melanie 166 Grüning, Juliane 36 Günther, Jana 223 Gutiérrez Rodriguez, Encarnación 20 H Haas, Birgit 25 Hackmann, Kristina 30 Haffner, Yvonne 136 Hajo, Siamend 191 Hamermesh, Daniel S. 129 Hannover, Bettina 167 Hardmeier, Sibylle 81 Haritaworn, Jinthana 20 Hark, Sabine 12, 26, 27, 28, 29, 106 Hartlieb, Elisabeth 224 Hartmann, Jutta 30 Hartmann-Tews, Ilse 8, 70, 86 Hartwig, Luise 122 Hassim, Shireen 192 Haug, Frigga 31 Hausmann, Ricardo 87 Heckemeyer, Karolin 139 Heimbach-Steins, Marianne 75 Heindl, Waltraud 225 Personenregister Heintz, Bettina 193 Henderson, Margaret 226 Herkommer, Christina 227 Hildebrandt, Karin 88, 127 Hirsch, Boris 137 Hofinger, Christoph 194 Hornung, Ursula 32 I Idema, Hanna 195 Ihme, Loretta 89 Inden-Heinrich, Helga 36 J Jäger, Ulle 33 Janczyk, Stefanie 138 Jann, Werner 95 Jansen, Irma 122 Jansen-Schulz, Bettina 133 Jösting, Sabine 168 Jungwirth, Ingrid 34 Jürgensen, Carsten 91 K Kahlert, Heike 35, 92, 93, 94 Kalka, Claudia 196 Karakayali, Serhat 47, 48 Katz, Christine 36 Keinz, Anika 197 Kelle, Helga 219 Kerner, Ina 27 Kim, Hae-Soon 198 Kinnebrock, Susanne 228 Király, Edit 225 Klaus, Elisabeth 37 Klein, Thamar 38 Kleinau, Elke 219 Kleindienst-Cachay, Christa 139 Klesse, Christian 20, 30, 39, 40 Klocke-Daffa, Sabine 196 Knapp, Gudrun-Axeli 107 Knittler, Käthe 229 Krabel, Jens 164 Krah, Daniela 162 Kringe, Markus 70 Kröhnert-Othman, Susanne 199 Krüger-Potratz, Marianne 200 Kruse, Anne 169 Kugele, Kordula 170 Personenregister Kühl, Jutta 83 Kuhl, Mara 95 Kuhn, Hans Peter 171 Kurz-Scherf, Ingrid 138 Kutschera-Groinig, Sonja 172 L Lachenmann, Gudrun 201 Lane, Jan-Erik 173 Lang, Claudia 174 Lanzinger, Margareth 235 Lasch, Vera 175, 176 Lechner, Michael 140 Lehmann, Jasmin 143 Lenz, Thomas 202 Lepperhoff, Julia 141 Leschke, Janine 96 Lettow, Susanne 41 Linkova, Marcela 203 Lister, Ruth 97 Löffler, Sylvia 98, 101 Lorey, Isabell 230 Lorgelly, Paula K. 99 Low, Kelvin E.Y. 231 Löw, Martina 1 Ludwig, Gundula 42 Luy, Marc 169 M Madeker, Ellen 43 Mae, Michiko 204 Mageza, Rirhandu 205 Mar Castro Varela, Maria do 232 Marjanen, Katja 206 Marx, Daniela 100 Massarrat, Mohssen 24 Mayer, Marion 36 Mecheril, Paul 207 Menz, Margarete K. 207 Metz-Göckel, Sigrid 66, 142 Meuser, Michael 1, 44 Michel, Sigrid 101, 102 Milatovic, Regina 103 Millner, Alexandra 225 Mischau, Anina 143 Mordt, Gabriele 1 Morokvasic, Mirjana 233 Motschenbacher, Heiko 104 Mottier, Véronique 208 171 Müller, Anna 103 Müller, Sabine Lucia 45 Müller, Ursula 46 N Newell, Helen 144 Nickel, Hildegard Maria 223 Nigges-Gellrich, Anna 145 Nowak, Jörg 105 O Oelkers, Jürgen 222 Ommert, Alexandra 106 Oswald, Ingrid 209 P Petersen, Renate 146 Pfaff-Czarnecka, Joanna 231 Phalet, Karen 195 Pieck, Nadine 107 Pieper, Marianne 47, 48 Pinnelli, Antonella 189 Plantenga, Janneke 108 R Regitz-Zagrosek, Vera 109 Reimer, David 147 Remery, Chantal 108 Remmlinger, Barbara 210 Reuter, Julia 234, 239 Richter, Regina 148 Rieger-Goertz, Stefanie 57 Rodemeier, Susanne 211 Rohleder, Christiane 177 Rose, Lotte 110 Rosenzweig, Beate 9, 10 Röser, Jutta 37 Rubin, Gayle 49 Rudlof, Matthias 178 Rudolph, Hedwig 149 Rulofs, Bettina 86, 111 Ruppert, Uta 112, 212 Rustemeyer, Ruth 160 S Saal, Britta 204 Sabisch, Katja 50 Sambol, Sarit 183 Sauer, Birgit 46, 51, 113 172 Saurer, Edith 235 Savelsberg, Eva 191 Schäfer, Reinhild 1 Schäfer-Wünsche, Elisabeth 236 Schank, Thorsten 137 Scherrer, Christoph 68, 105 Schlüter, Anne 52 Schmerl, Christiane 237 Schmid, Günther 150 Schmidt, Henrike 151 Schmitt, Mathilde 152 Schmitz, Britta 179 Schnabel, Claus 137 Scholz, Sylka 1 Schröder, Anke 53 Schröder, Nicole 236 Schröter, Susanne 181, 182, 211 Schröter, Ursula 213 Schülting, Sabine 45 Schulz, Dorothea 214 Schunter-Kleemann, Susanne 153 Schwarz, Claudia 154 Schwengel, Hermann 114 Sellach, Brigitte 19 Shire, Karen 155 Sidler, Andreas 81 Siggelkow, Ingeborg 156 Sigusch, Volkmar 238 Simon, Titus 215 Singhalla, Sandra 88 Sohr, Tatjana 157 Spakowski, Nicola 216 Spiegel, Anna 186 Stecklina, Gerd 115 Steinmetz, Stephanie 147 Stein-Redent, Rita 46 Suffa, Andrea 180 Suffa, Stefan 180 T Tauss, Ulrike 54 Teubener, Katy 151 Thelen, Tatjana 158 Thiem, Anja 36 Timm, Andreas 159 Tinsel, Iris 170 Törenli, Nurcan 217 Tröhler, Daniel 222 Tsianos, Vassilis 47, 48 Personenregister Tyson, Laura D. 87 U Uhlmann, Angelika 161 Ullrich, Renate 213 Upphoff, Julia 88 Uschakova, Walentina 46 V Villa, Paula-Irene 55 Vogel, Ulrike 56 Vuri, Daniela 131 W Wacker, Marie-Theres 57 Wagenknecht, Peter 30, 58 Wallner, Claudia 118 Wawra, Daniela 218 Weil, Philippe 129 Weiß, Christine 103 Wetterer, Angelika 59, 135 Wichterich, Christa 119 Wiehler, Stephan 140 Wiesner, Heike 120 Wilde, Annett 160 Wischermann, Ulla 37 Wittmann, Veronika 60 Wolf, Katja 234, 239 Z Zahidi, Saadia 87 Zaiceva, Anzelika 121 Zander, Margherita 122 Zibell, Barbara 53 Ziebertz, Hans-Georg 210 Sachregister 173 Sachregister A abweichendes Verhalten 22, 34, 39 Adoleszenz 30, 171 Afrika 38, 43, 60, 190, 192, 193, 196, 205, 214 Afrika südlich der Sahara 38, 60, 192, 196, 205, 214 Aggression 180, 237 Agrarwissenschaft 152 Ägypten 196 AIDS 238 akademischer Austausch 46 Akkulturation 195 Akteur 107 Algerien 43 allein erziehender Elternteil 128 Alleinstehender 121 Alltag 191 alte Bundesländer 121, 128, 159 Altenpflege 125, 189 Altenpolitik 125 Alter 169 Altern 161, 175 amtliche Statistik 128 Androzentrismus 4, 43 Anerkennungspolitik 76 anglophones Afrika 196 Angst 151 Anreizsystem 80 Anthropologie 33, 49 Apartheid 192 arabische Länder 43, 91, 193, 196, 199 Arbeit 66, 80, 141, 156 Arbeitnehmer 96 Arbeitsbeschaffungsmaßnahme 140 Arbeitsbeziehungen 239 Arbeitsforschung 141 Arbeitsgestaltung 138 Arbeitskultur 136 Arbeitslosengeld 128 Arbeitslosengeld II 128 Arbeitslosenversicherung 80, 96 Arbeitsmarktentwicklung 147, 155 Arbeitsmarktpolitik 9, 108, 128, 140, 147, 150, 155 Arbeitsmarktsegmentation 108 Arbeitsmigration 233 Arbeitsorganisation 141 Arbeitsplatz 9, 11, 80, 96, 150 Arbeitsplatzwechsel 96, 124, 131 Arbeitsrecht 130 Arbeitssituation 234 Arbeitsteilung 9, 66, 75, 94, 96, 105, 129, 144, 163, 206, 207, 213 Arbeitsverhältnis 212, 239 Arbeitswelt 1, 141, 194 Arbeitszeit 96, 121, 129, 136, 194 Arbeitszufriedenheit 124 Arendt, H. 31 Armut 97, 112, 119, 183 Armutsbekämpfung 7, 60, 97 Arzneimittel 109 Asien 113, 164, 181, 182, 183, 186, 187, 190, 196, 198, 211, 216, 217, 218, 231 Asylpolitik 65 Asylrecht 65 Asylverfahren 65 Attribution 172 Aufklärungszeitalter 12 Ausbeutung 229 Ausbildung 164 Ausländer 200, 207 Ausländergesetz 200 Ausländerrecht 200 Australien 113, 191, 226 Autorität 160 B Baden-Württemberg 165 Baltikum 164 Bank 154 Bauman, Z. 55, 208 Bauplanung 117 Behaviorismus 180 Belohnung 122 Berichterstattung 156, 226 Berlin 219 berufliche Integration 136 beruflicher Aufstieg 87, 136, 144, 149 berufliche Reintegration 80, 140 174 berufliche Selbständigkeit 154 berufliches Selbstverständnis 135, 149 berufliche Weiterbildung 90, 144, 164 Berufsakademie 160 Berufsanfänger 131 Berufsanforderungen 149 Berufsbild 136, 160 Berufserfolg 136, 152 Berufsethos 152 Berufsgruppe 145 Berufsmobilität 96, 121, 131 Berufsrolle 152 Berufstätigkeit 138, 206 Berufsverlauf 5, 61, 131, 144 Berufswahl 144 Beschäftigung 137, 155 Beschäftigungsbedingungen 149 Beschäftigungseffekt 80, 140 Beschäftigungsentwicklung 154 Beschäftigungsförderung 80 Beschäftigungsform 96 Beschäftigungssystem 155 Beschwerde 130 Best Practice 127, 149 Betreuung 80, 154 Betrieb 107, 157 Betriebswirtschaftslehre 5 Bevölkerung 83 Bevölkerungsentwicklung 53 Bevölkerungspolitik 208 bildende Kunst 62 Bildung 18, 120 Bildungsabschluss 87, 203 Bildungsangebot 142 Bildungsarbeit 72 Bildungsbeteiligung 87, 167 Bildungschance 52, 87 Bildungsexpansion 142, 159 Bildungsforschung 167, 222 Bildungsgang 167 Bildungsniveau 144 Bildungspolitik 123, 142 Bildungswesen 123 Binnenwanderung 121 Biographie 178, 207, 239 Biologie 30 biologische Faktoren 16, 83 Biologismus 230 Biomedizin 86 Sachregister Biopolitik 13, 47, 48 Biotechnik 41 Bisexualität 25, 30, 40 Bologna-Prozess 98, 101, 102, 133 Bourdieu, P. 52, 56 Breitensport 71 Bruttoinlandsprodukt 129 Bulgarien 108 Bund 126 Bundesland 77 Bundestagswahl 63 Bundesverwaltung 88, 117 Bundeswehr 132 Bürger 47, 48 Bürgerrecht 223 C China 190, 216 Christ 219 chronische Krankheit 109 Coaching 140 computervermittelte Kommunikation 166 Contrat Social 35 Coping-Verhalten 19 Cultural Studies Approach 20, 30 Curriculum 2, 103, 164 Curriculumentwicklung 90 D Daily Soap 179 Dänemark 96 Dauerarbeitslosigkeit 128 DDR 159, 213 DDR-Forschung 56 Dekonstruktivismus 15, 29, 41 demographische Faktoren 189 Demokratieverständnis 13 Demokratisierung 186, 198 Demonstration 7 Derrida, J. 29, 41 deutscher Sprachraum 161 Deutsches Kaiserreich 115, 223 Deutschland 219, 223, 230 Deutung 14, 197 Dialog 141 Diaspora 191 Didaktik 133, 164 Dienstleistung 147 Dienstleistungsberuf 133 Sachregister Diffusion 65 Diffusionsforschung 65 direkte Demokratie 208 Dissident 186 Disziplin 208 Diversifikation 238 Doing Gender 38, 143, 162, 165, 178, 210 Dorf 211 Drittes Reich 227 Dritte Welt 112 Droge 109 Drogenabhängigkeit 122 Drogenkonsum 122 Dual Career Couple 5 E EDV 218 Egalitarismus 195, 234 Ehe 159, 184, 191, 224 Ehefrau 121 Ehepaar 207 Ehescheidung 159 Ehre 156, 191 Ehrenamt 70 Eigenkapital 154 Eigentum 211 Einfluss 41, 162 Einkommen 62, 121, 150 Einkommenseffekt 131 Einstellung 5, 78, 173, 184 Einwanderung 200 Elite 31, 32, 69, 123, 142, 149 Elitebildung 69, 123, 142, 153 Eliteforschung 32, 69, 142 Eltern 80 Elternarbeit 177 Elternbildung 177 Eltern-Kind-Beziehung 177 Elternschaft 150 Elternurlaub 80, 140 Emotionalität 51 empirische Sozialforschung 39 Empowerment 112, 119, 181, 183 Engagement 171 Entgrenzung 236 Entlassung 157 Entwicklungsgebiet 60 Entwicklungsland 38, 43, 91, 164, 181, 182, 186, 187, 190, 193, 196, 198, 175 199, 201, 205, 211, 216, 217, 218, 220, 231 Entwicklungspolitik 60, 201 Entwicklungspsychologie 180 Erfindung 170 Erfolg-Misserfolg 226 Erkenntnisinteresse 161 Erkenntnistheorie 1, 37 Erklärung 22, 60 Ernährung 109 Erwachsener 215 Erwerbsarbeit 44, 75, 96, 129, 138, 150, 206 Erwerbsbeteiligung 87, 150 Erwerbstätiger 108, 124, 129, 131 Erwerbstätigkeit 119, 206 Erwerbsverhalten 80 Erzieher 164 Erziehung 18, 115, 122, 219, 237 Erziehungswissenschaft 52 Ethik 156 ethnische Herkunft 184, 207 Ethnizität 200, 230 Ethnologie 174, 214 EU 64, 77, 80, 84, 98, 101, 102, 108, 133, 144, 170, 233 EU-Erweiterung 233 Europa 47, 65, 80, 82, 90, 113, 169, 220, 233, 235 europäische Integration 9 Europäisierung 197 Eurozentrismus 220 EU-Staat 170 Evaluation 72, 101 Exil 191 Exklusion 55, 69, 153, 208 Experte 90 F Familie 75, 94, 105, 122, 138, 163, 177, 180, 184, 189, 194, 203, 206, 211 Familie-Beruf 17, 23, 75, 80, 150, 154, 194, 203, 213 Familienangehöriger 125 Familienarbeit 9, 75, 150, 154 Familieneinkommen 207, 211 Familienforschung 234 Familiengröße 203 Familienplanung 140 176 Familienpolitik 105, 150, 206 Familienrecht 91 Familiensituation 169, 211 Familienstand 129 Feindbild 100 Feldtheorie 52 Fernsehen 179, 226 Fernsehserie 179 Fest 224 Film 226 Finanzbedarf 60 Finanzhilfe 60 Finnland 206 Flüchtling 65 Flüchtlingspolitik 65 Forschung 1, 4, 46, 82, 101, 120, 133, 141, 142, 215 Forschungsansatz 1, 10, 12, 19, 26, 28, 32, 37, 52, 55, 59, 61, 69, 82, 118, 123, 125, 139, 161, 199, 204, 214, 221, 228, 232, 236 Forschungsdefizit 6, 12, 161 Forschungsergebnis 213 Forschungsgegenstand 6, 10, 12, 26, 28, 32, 37, 59, 66, 69, 97, 139, 161, 175, 213, 228, 232 Forschungspolitik 103 Forschungspraxis 161 Forschungsprojekt 14 Forschungsschwerpunkt 59 Forschungsstand 1, 6, 12, 14, 26, 28, 44, 69, 81, 139, 142, 153, 200 Forschung und Entwicklung 203 Foucault, M. 47, 48, 222 frankophones Afrika 43, 193, 205 Frankreich 43, 153, 218, 219 Frauenberuf 9, 108, 122, 144 Frauenbewegung 7, 13, 17, 21, 23, 31, 50, 54, 91, 106, 113, 115, 118, 186, 192, 193, 212, 216, 223, 226, 235, 237 Frauenfeindlichkeit 148, 185 Frauenförderung 71, 84, 88, 95, 106, 142, 148, 183 Frauenorganisation 91, 181, 183, 231 Frauenpresse 104 Frauenrechtlerin 223, 226 Freizeit 138 Fremdbild 160, 233 Fremdheit 233 Sachregister Fremdkapital 154 Freud, S. 49, 180 Freundschaft 168, 219 Frieden 49, 190 Friedensprozess 205 Friedenssicherung 49 Führung 148 Führungskraft 5, 144, 148 Führungsposition 148 Fußball 89 G Geburtenentwicklung 159 Geburtenrückgang 94, 159 Gegenöffentlichkeit 106, 151 geistige Arbeit 47, 48 geistige Behinderung 208 Geldleistung 128 Gemeinde 53 Gemeinschaft 231 Gender Mainstreaming 4, 8, 11, 25, 36, 37, 40, 43, 53, 61, 62, 64, 67, 68, 70, 71, 72, 73, 74, 77, 79, 80, 84, 86, 88, 90, 92, 93, 95, 98, 101, 102, 103, 107, 112, 113, 114, 115, 117, 119, 126, 127, 138, 141, 164, 165, 170, 181, 205, 218 generatives Verhalten 94, 159 Genetik 208 Genfer Konvention 65 Gerechtigkeit 24, 68, 75, 112, 119, 130, 157, 160 Gerontologie 161, 175 Geschichtsschreibung 118, 222 Geschlechterpolitik 28, 32, 58, 71, 84, 99, 122, 123, 126, 155, 158, 203, 234 Geschlechterverteilung 79, 177, 188, 190, 194 Gesellschaft 5, 25, 58, 118, 181, 226 Gesellschaftsbild 190 Gesellschaftskritik 35, 39, 55 Gesellschaftslehre 198 Gesellschaftsordnung 55, 190, 199, 205 Gesellschaftstheorie 35, 48 Gesundheit 109, 169, 172, 175, 176, 237 Gesundheitsfürsorge 87 Gesundheitspolitik 82, 99, 127 Gesundheitsverhalten 83 Gesundheitsversorgung 109 Sachregister Gesundheitsvorsorge 82, 107 Gesundheitswesen 67, 82 Gewalt 7, 57, 89, 91, 111, 122, 132, 178, 212, 238 Gewaltbereitschaft 111 Gewerbe 153 Gewerkschaft 144 Gewerkschaftspolitik 144 Ghana 196 Giddens, A. 35 Glaube 57 Gleichberechtigung 21, 57, 73, 82, 84, 87, 91, 115, 144, 145, 163, 186, 190, 205 Gleichheit 31, 198 Gleichstellungsstelle 126, 130, 145 Global Governance 68 Globalisierung 7, 9, 38, 47, 56, 112, 119, 212 Goffman, E. 34 Gouvernementalität 48 Governance 60, 77, 98, 101, 102 Gramsci, A. 42 Griechenland 196 Großbritannien 25, 40, 65, 96, 139, 153, 190, 223 Großgrundbesitz 211 Grundbesitz 211 Grundlagenforschung 56 Gruppe 233 Gruppenarbeit 162 Gruppenbildung 233 Gymnasium 219 H Habitus 43, 52 Handelspolitik 68 Handlung 51 Handlungsfähigkeit 134 Handlungsorientierung 44 Handlungsspielraum 19, 71, 120, 191 Harmonisierung 101 Hartz-Reform 9, 128 Hausarbeit 76, 96, 129, 163, 206, 213, 229 Hausfrau 56 häusliche Pflege 76 Hauswirtschaft 76 Hegemonie 27, 42, 50 Heirat 159, 211 Heiratsordnung 49 177 Herrschaft 20, 30, 39, 43, 55, 69, 218, 229, 232, 237 Herrschaftsapparat 48 Herzinfarkt 109 Hilfeleistung 19, 215 historische Analyse 4, 42, 193, 208, 222, 226, 227, 238 hoch Qualifizierter 135 Hochschulbildung 142 Hochschuldidaktik 2, 103, 133 Hochschule 46, 52, 67, 92, 93, 103, 133, 142, 143 Hochschulpolitik 98, 101, 102, 142 Hochschulwesen 101, 102 Homosexualität 25, 30, 57, 72, 89, 166, 173, 187 Humanisierung der Arbeit 138 Humankapital 150 I Identitätsbildung 34, 72, 158, 167, 179, 221, 233, 236 Illegalität 89 Implementation 8, 64, 88, 92, 93, 113, 114, 164 Individualisierung 51, 221 Indonesien 181, 182, 196, 211 Industrialisierung 203 Informatik 133 Information 176 Informationstechnologie 85, 217 Informationstheorie 41 Infrastruktur 80 Ingenieurwissenschaft 103 Inklusion 71 Institution 188 institutionelle Faktoren 108, 189 Inszenierung 27, 30 Intellektueller 12, 48 Interaktion 51, 162, 178 interdisziplinäre Forschung 55, 161, 175 Interessenvertretung 144 Interferenz 20 interkulturelle Faktoren 195 interkulturelle Kommunikation 210 internationale Beziehungen 46 internationale Organisation 68 internationale Politik 212 internationales Abkommen 212 178 internationale Zusammenarbeit 176, 201 Internationalismus 216 Internet 151, 166, 176, 199 Interview 14 Intimität 187, 238 Inzest 49 Irland 190 Islam 91, 100, 156, 181, 182, 186, 196, 199, 214, 218 Islamismus 91, 100 Island 108 Israel 183, 190 Italien 129, 131, 189, 218 J Japan 113 Journalismus 226, 228 journalistischer Beruf 228 Judentum 219 Judikative 65 Jugendarbeit 72, 118, 122 Jugendlicher 166, 167, 168, 191, 195, 210, 215, 218 Jugendliteratur 218 Jugendsozialarbeit 127 Jugoslawien 185 Junge 30, 162, 167, 168, 171 junger Erwachsener 166, 184, 215 K Kampagne 186 Kanada 76, 113 Kapital 154 Kapitalismus 20, 47, 48, 105, 229 Karriere 27, 61, 143, 152, 160 Kategorie 29 Kind 19, 80, 154, 218, 219, 224 Kindergärtnerin 164 Kinderlosigkeit 94 Kindertagesstätte 164, 218 Kinderwunsch 140, 203, 218 Kirche 57, 67, 224 Klassenlage 230 Kleingruppe 162 Know-How 107 kognitive Entwicklung 180 Kolonialismus 220, 230 Kommunalplanung 3, 53 Kommunalpolitik 3 Sachregister Kommunalverwaltung 67 Kommunikationsforschung 37, 217, 228 Kommunikationstechnologie 85, 217 Kommunikationswissenschaft 37, 228 Kommunikatorforschung 228 Konfuzianismus 198 Konservatismus 195 Konstrukt 104 Konstruktion 178 Konstruktivismus 15, 33, 37, 41, 57, 132 Konsum 202 Konsumgesellschaft 202 Konsumtheorie 202 Konsumverhalten 202 Kontextanalyse 14 Konvention 193 Konzern 153 Körper 16, 25, 33, 38, 59, 86, 172, 174, 208, 220, 230, 235 körperliche Arbeit 47 Körperlichkeit 54 Korruption 60, 156 Kosmetik 172 Krankheit 99, 109, 238 Kredit 154 Kriminalität 22, 156 Kriminalsoziologie 22 Kultur 62, 72, 133, 151, 177, 180, 185, 199, 203, 204, 207, 214, 220, 236 Kulturberuf 62 kulturelle Faktoren 30, 54, 58, 61, 132, 173, 174 kulturelle Identität 204 Kulturgeschichte 221 Kulturindustrie 62 Kulturkonflikt 173 Kulturwandel 126, 182, 238 Kulturwissenschaft 45 Kündigung 157 Kunst 62 Künstler 62 künstlerischer Beruf 62 Kurde 191 Kurdistan 191 Kybernetik 41 L Lacan, J. 49 Lateinamerika 190, 196, 220 Sachregister Lebensalter 140 Lebensbedingungen 23 Lebenserwartung 83 lebenslanges Lernen 76, 80 Lebenslauf 138, 169, 231, 239 Lebensplanung 239 Lebensqualität 169 Lebenssinn 239 Lebenssituation 19, 44, 134, 136, 169, 213 Lebensstil 138, 233, 239 Lebensweise 17, 138, 166 Lebenswelt 191 Legalisierung 89 Legitimation 111 Lehramt 133 Lehre 133 Lehrerbildung 18 Leichtlohngruppe 80 Leistungsanspruch 80, 96 Leistungsbewertung 79, 126 Leistungsorientierung 79 Leistungssport 71, 139 Leitbild 79, 172 Lernen 162 Lerngruppe 162 Lernprogramm 218 Lernprozess 67, 76, 90, 162 Liebe 224, 237 Liechtenstein 108 Linguistik 15 Litauen 164 Literaturwissenschaft 45, 62 Lobby 102 Lohn 80, 108, 126, 131, 137, 157 Lohnarbeit 229 Lohnpolitik 108, 157 Lohnunterschied 87, 108, 131, 137, 144 lokale Faktoren 201 M Macht 6, 20, 25, 30, 39, 42, 43, 48, 49, 58, 61, 178, 183, 198, 237 Machtergreifung 58 Machtverfall 209 Mädchen 30, 50, 71, 115, 118, 162, 166, 167, 168, 171 Malaysia 186 Management 5, 90, 153 Managing Diversity 67, 73, 90 179 Mann 1, 16, 28, 38, 40, 43, 44, 56, 57, 63, 75, 83, 87, 89, 96, 104, 108, 109, 111, 115, 124, 128, 129, 131, 132, 137, 140, 147, 157, 172, 174, 179, 184, 195, 215 Männerberuf 108, 196 Männlichkeit 38, 44, 45, 57, 74, 89, 104, 122, 172, 177, 178, 179 Markt 94 Marktwirtschaft 119 Marokko 193 Marxismus 105, 151, 229 Mathematik 2, 143 Matriarchat 190, 218 Mead, G. 34 Mecklenburg-Vorpommern 93 Mediatisierung 89 Medien 25, 86, 185, 226 Mediengeschichte 228 Mediengesellschaft 27 Medienkompetenz 72 Medientechnik 217 Medizin 99, 109, 174, 190 medizinische Faktoren 38 Medizinsoziologie 99 Mensch 33 Menschenrechte 65, 119, 193, 212 Menstruation 54 Methodologie 6, 32, 39 Mexiko 190, 196, 220 Migrant 30, 184, 191, 195, 231, 233 Migration 47, 72, 121, 134, 187, 207, 233 Migrationsforschung 200 Mikrozensus 136 Militär 57, 132 Militärsoziologie 132 Minderheit 50 Ministerialverwaltung 95 Mischehe 207 Missbrauch 238 Mitbestimmung 3, 112 Mitsprache 97 Mittelalter 218 Mittelamerika 190, 196, 220 Mitteleuropa 235 Mobilität 85, 233 Mobilitätsbarriere 85 Mobilitätsbereitschaft 124 Moderne 12, 48, 51, 115, 199, 219 180 Modernisierung 44, 95, 198, 216, 221 Modularisierung 103 monetärer Sektor 153 Monopol 137 Moral 56, 156 moralische Erziehung 18 Motivation 136, 152 multikulturelle Gesellschaft 200 Musik 50, 166 Muslim 214 Mutter 19, 80, 154 Mutterschaft 234 Mutterschutz 80 Mystik 190 Mythos 226 N nachhaltige Entwicklung 24, 112 Nachhaltigkeit 24 Nahost 164, 183, 187, 190, 196, 217 Nahverkehr 3 Namibia 196 Nation 223 Nationalbewusstsein 197, 225 nationale Identität 191, 203, 208 Nationalismus 235 Nationalsozialismus 227 Nationalstaat 208 Natur 33, 54 Naturschutz 36 Naturwissenschaft 2, 103 Neoliberalismus 11, 119 Neomarxismus 42 Netzwerk 7, 72, 176, 201, 233 neue Bundesländer 121, 128, 158, 159 Neue Rechte 81 New Economy 116 nichtstaatliche Organisation 91 Niederlande 129 Niedersachsen 53, 77, 107, 117, 133 Niedriglohn 144 Niedrigqualifizierter 128, 144 Nordafrika 43, 190, 193, 196 Nordamerika 6, 12, 21, 26, 29, 34, 50, 76, 113, 124, 129, 223, 236 Nordeuropa 65 Nordkorea 198 Nordrhein-Westfalen 8, 46, 53, 70, 93 Norm 65 Sachregister Normalität 39, 58, 187, 221, 239 Norwegen 108, 164, 191 O Obdachlosenhilfe 215 Obdachlosigkeit 19, 215 öffentliche Förderung 36 öffentlicher Dienst 79, 95, 126 öffentlicher Verkehr 85 öffentliche Verwaltung 67, 95, 117 Öffentlichkeit 17, 186, 205, 219, 223 Ökologie 4, 149 ökonomisches Verhalten 5 Online-Dienst 176 Operationalisierung 6 Opfer 227 Organisationen 67, 73, 74, 86, 114, 186, 211 Organisationsanalyse 5 Organisationsentwicklung 8, 72, 101, 135, 165, 192 Organisationsforschung 149 Organisationskultur 67, 73, 101 Organisationsstruktur 127 Organisationsziel 114 organisatorischer Wandel 127 Orientalistik 199 Orientierung 145 Ostasien 113, 190, 198, 216 Österreich 46, 62, 140, 154, 174, 194 Österreich-Ungarn 225 Osteuropa 235 Ozeanien 196 P Pädagogik 18, 118, 219, 222 Papua-Neuguinea 196 Paradigma 1, 215 Parlamentswahl 78 Parteipolitik 63 Partnerbeziehung 234 Partnerschaft 75, 184, 207, 213 Partnerwahl 159, 180, 218 Patentwesen 170 Pathologie 202 Patriarchat 211, 213, 225, 229 Pazifischer Raum 113, 191, 196, 226 Peer Group 162, 168 Pendler 233 Sachregister Perestroika 209 peripherer Kapitalismus 185 Personaleinstellung 153 Personalentwicklung 36, 67, 72, 153, 165 Personalpolitik 5, 101, 144 Persönlichkeitsentwicklung 168 Pfadfinder 52 Philosophie 33, 41 physiologische Faktoren 180 PISA-Studie 167 Plessner, H. 33 Pluralismus 25, 55 Polarisierung 56 Pole 184 Polen 197 Policy-Ansatz 98 Politik 7, 47, 48, 51, 65, 69, 198 Politikumsetzung 77 Politikwissenschaft 51 politische Aktivität 7 politische Bewegung 223 politische Bildung 171 politische Einstellung 63, 171 politische Entscheidung 77 politische Faktoren 38, 151 politische Folgen 226 politische Führung 148 politische Ideologie 213 politische Institution 113 politische Kultur 226 politische Meinung 63 politische Ökonomie 12, 49, 229 politischer Einfluss 91 politischer Prozess 61 politisches Bewusstsein 171 politisches Handeln 51, 106 politisches Interesse 78 politische Sozialisation 171 politisches Programm 77, 223 politisches System 213 politische Strategie 192 politisches Verhalten 63 politische Theorie 31, 35 Polizei 160 Popkultur 182 Postmoderne 25, 41, 55, 238 postsozialistisches Land 46, 108, 134, 151, 164, 185, 197, 203, 209, 235 Poststrukturalismus 29, 39 181 Prävention 72, 109 Praxis 24, 72, 141, 167, 215 Predigt 224 Privathaushalt 134, 163, 206 Privatsphäre 17 Problembewältigung 61 Problemgruppe 128 Produktionsweise 42 Produktivkraft 47 Professionalisierung 62, 122, 135, 145, 149 Promotion 146 Prostitution 89 Protestbewegung 223 psychische Faktoren 63 Psychoanalyse 49, 225 psychosoziale Faktoren 86, 162 Q Qualifikationserwerb 146 Qualifikationsniveau 146 qualitative Methode 30, 39 Qualitätskontrolle 98, 101 Qualitätssicherung 90, 98, 127 Qualitätszirkel 103 R Rahmenbedingung 60, 70, 145 Ranking 87 Rasse 236 Rassismus 20, 100, 230 Ratifizierung 193 Rationalität 4, 5 Raum 183 Raumplanung 4 Realismus 15, 35 Realität 15 Recht 67, 237 rechtliche Faktoren 38 Rechtsanspruch 130 Rechtsbewusstsein 130 Rechtschreibung 130 rechtsextreme Partei 122 Rechtsprechung 22, 65 Reformpolitik 80 Regierung 48 regionale Mobilität 121 Reichtum 211 Reinigungsberuf 9 182 Rekrutierung 188 Religion 57, 156, 198, 219, 224 religiöse Faktoren 181 religiöse Sozialisation 195 Rentenversicherung 126 Repräsentation 21, 62, 89 repräsentative Demokratie 188 Reproduktion 229 Republik Südafrika 38 Ressourcen 60, 78 Rezeption 31 Rezipient 179 Rezipientenforschung 217 Rheumatismus 109 Rollenbild 179 Rolleneinnahme 210 Rollenverständnis 144, 209, 234, 239 Rollenverteilung 9, 96, 162, 209 Ruanda 205 Rumänien 108 Rundfunk 226 Russe 156 Russland 46, 134, 151, 209 S Sachsen-Anhalt 77, 92 Schadensersatz 130 Schamanismus 198 Schmerz 111 Schule 52, 165, 222 Schulentwicklung 165 Schüler 162 Schülerin 52, 162 Schulleistung 167 Schulleitung 219 Schwangerschaft 140 Schwede 184 Schweden 184 Schweiz 72, 78, 81, 174, 193, 208 Science Fiction 45 Segregation 134, 135, 144 Selbstbestimmung 31, 119, 216 Selbstbild 156, 160, 171, 233 Selbstdarstellung 30, 62, 187 Selbsteinschätzung 160 Selbstverständnis 132, 171 Semiotik 132 Sexismus 20, 50, 104 Sexualforschung 238 Sachregister Sexualität 6, 12, 26, 30, 39, 56, 57, 58, 66, 89, 111, 168, 174, 180, 187, 197, 208, 213, 230, 235, 237, 238 Sexualverhalten 238 sexuelle Belästigung 124, 130 Singapur 231 Sklaverei 12 Sohn 195 Soldat 132 Solidarität 239 Sombart, W. 202 Souveränität 47, 48 Sozialarbeit 110, 115, 122, 163, 177, 178 Sozialarbeiter 178 soziale Anerkennung 21, 97, 139 soziale Bewegung 34, 47, 115, 214, 226 soziale Beziehungen 49, 187, 195, 238 soziale Differenzierung 59, 71, 111, 139 soziale Faktoren 16, 118 soziale Funktion 12, 49 soziale Gerechtigkeit 7, 9, 10, 21, 31, 32, 35, 69, 85, 97, 123, 125, 212, 232 soziale Herkunft 52, 136 soziale Integration 70, 78, 85, 160, 169, 200 soziale Isolation 183 soziale Kompetenz 160 soziale Konstruktion 4, 56, 59, 86, 99, 139, 165, 214 soziale Kontrolle 48 soziale Lage 91, 183 soziale Norm 30, 34, 129 soziale Partizipation 97 soziale Position 85 sozialer Konflikt 47, 48 sozialer Raum 72 sozialer Status 122 soziale Sicherung 62, 189 soziales Lernen 162 soziales Netzwerk 166 soziales Problem 19 soziales System 49, 80 soziales Verhalten 162, 239 Sozialethik 75 soziale Ungleichheit 29, 30, 31, 32, 52, 69, 94, 97, 123, 139, 153, 183, 198, 212, 213, 232 soziale Unterstützung 183 soziale Wahrnehmung 124 Sachregister Sozialgesetzbuch 128 Sozialisationsforschung 52 Sozialismus 158, 213, 235 Sozialleistung 80, 96 Sozialmedizin 175 Sozialpolitik 9, 19, 35, 97, 150, 163, 235 Sozialstruktur 20, 56, 86 Sozialversicherung 150 Sozialversicherungspflicht 96 Sozialwissenschaft 33, 34 Soziographie 63 soziokulturelle Faktoren 169 Soziologie 33, 46 soziologische Theorie 32, 43, 55, 69, 138 sozioökonomische Struktur 75 Spanien 96, 147, 164 Sport 8, 59, 71, 72, 86, 111, 127, 139 Sportler 70 Sportpädagogik 86 Sportsoziologie 59 Sportunterricht 162, 165 Sportverband 8, 71, 86 Sportverein 70 Sportwissenschaft 86, 139 Sprache 15, 191 Staat 42, 94, 105, 113, 224 staatliche Einflussnahme 151 Staatsangehörigkeit 195 Staatsaufsicht 151 Staatsgebiet 220 Staatsgrenze 233 Staatstheorie 42 Stadtentwicklung 3, 53 Stadtverkehr 3 Sterblichkeit 83 Stereotyp 79, 104, 124, 144, 163, 172, 236 Sterilisation 208 Steuersenkung 80 Steuersystem 80 Strafrecht 22 Strukturalismus 180 Strukturpolitik 80 Student 146 Studentenschaft 146 Studentin 143, 146 Studienfach 143 Studiengang 103, 133 Studienwahl 143 Subjekt 48 183 Subkultur 166 Subsistenzwirtschaft 112 Subvention 80 Sucht 122 Südamerika 196 Südkorea 198 südliches Afrika 38, 192, 196 Südostasien 181, 182, 186, 196, 211, 218, 231 Südosteuropa 235 Symbol 51, 156, 178, 199, 238 symbolische Politik 223 symbolischer Interaktionismus 178 Systemveränderung 189 T Tabakkonsum 109 Tabu 54 Tanz 25 Tarifpartner 144 Tarifpolitik 108 Täter 227 Tätigkeitsfeld 149 Teamarbeit 120 Technik 101, 103, 133 Technikfolgenabschätzung 120 technische Entwicklung 151 technischer Wandel 151 Teilnehmer 140 Teilzeitarbeit 96, 144, 194, 206 Teilzeitarbeitnehmer 144 Theologie 57, 224 Theoriebildung 14, 29, 32, 37, 227 Theorie-Praxis 106 Theorievergleich 11 Tochter 195 Toleranz 197 totale Institution 122 Tötungsdelikt 100 Tradition 144, 177 traditionelle Gesellschaft 198, 211 traditionelle Kultur 198, 209 Transferleistung 96 Transkulturalität 122, 199, 204, 214, 236 transnationale Beziehungen 187, 231 Transsexualität 38 Tschechische Republik 203 Türke 184, 195 184 Türkei 164, 187, 217 U Überstunden 194 UdSSR-Nachfolgestaat 46, 134, 151, 164, 209 Umsatz 154 Umverteilung 21, 35, 150, 209 Umweltschutz 36 Umweltschutzorganisation 36 Ungleichheit 143, 208 UNO 64, 193 Unterdrückung 20, 50 Unternehmen 5, 67, 73, 74, 127, 137, 154, 157 Unternehmensberatung 135, 154 Unternehmensführung 5 Unternehmensgröße 131 Unternehmensgründung 154 Unternehmer 154 Unterrichtsmaterial 164 USA 6, 12, 21, 26, 29, 34, 50, 113, 124, 129, 223, 236 Utopie 35 V Vater 177 Vaterschaft 234 Venezuela 196 ver.di 67 Veranstaltung 106 Verband 36 Verdrängung 54 Verkehr 4 Verkehrspolitik 3, 4 Vermögen 211 Vermögensbildung 211 Verwaltung 3 Verwandtschaft 49, 190 virtuelle Gemeinschaft 120 virtuelle Realität 166 virtuelles Unternehmen 120 Volkshochschule 67 Vorarlberg 62 Vorbild 9 Vorurteil 124 W Waffe 132 Sachregister Wahlbeteiligung 78 Wahlergebnis 63 Wahlkampf 63 Wahlrecht 208 Wahlsystem 188 Wahlverhalten 63, 81, 188 Wahlwerbung 63 Wahrnehmung 14, 38 Weimarer Republik 115 Welt 87, 129 Weltanschauung 156 Weltmarkt 9 Weltwirtschaft 9 Werbung 104 Wert 156 Wertorientierung 7, 156, 171, 184, 195, 203 Wertsystem 156, 191 Werttheorie 229 Wertwandel 184, 195 Westafrika 196 westliche Welt 216, 238 Widerstand 48 Wien 46 Willensbildung 70 Wirkungsanalyse 160 Wirtschaft 69, 153 wirtschaftliche Folgen 79 wirtschaftliche Lage 169 Wirtschaftselite 153 Wirtschaftsordnung 9 Wirtschaftspolitik 68 Wirtschaftszweig 108, 116 Wissen 14, 51, 68, 135, 145 Wissenschaft 52, 69, 101, 123, 133, 134, 135, 141, 142, 143, 170, 237 Wissenschaftler 133, 203 Wissenschaftlichkeit 6, 12, 26 Wissenschaftsdisziplin 6, 12, 26, 28 Wissenschaftsgeschichte 28, 34 Wissenschaftspolitik 123, 142 Wissenschaftstheorie 41 Wissenschaftsverständnis 2 Wissenskluft 217 Wissensmanagement 134 Wissenstransfer 167 Wohlfahrtsstaat 35, 125, 221 Wohnungsmarkt 53 Sachregister 185 Work-life-balance 203 Z Zeit 183 Zeitschrift 104 Zeitverwendung 129 Zentralafrika 205 Zetkin, C. 202 Zielvereinbarung 92 Zivilgesellschaft 186 Zufriedenheit 154 Zugangsvoraussetzung 85, 188 Zukunftsfähigkeit 141 Zuschauer 111 Zwang 58, 65, 89 zweite Generation 184, 195 Zweiter Weltkrieg 152 17. Jahrhundert 18. Jahrhundert 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert 234 219, 234 219, 223, 235 62, 219, 220, 235 Institutionenregister 187 Institutionenregister Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung 8, 70 Dissens e.V. 164 Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit 110 Fachhochschule Furtwangen Hochschule für Technik und Wirtschaft, Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik 170 Humboldt-Universität Berlin, GenderKompetenzZentrum 88 Humboldt-Universität Berlin, Juristische Fakultät, Professur für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien 64 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Europäische Ethnologie 197 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse 223 Humboldt-Universität Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien 64 IUK GmbH Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung 90 Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin 164 Max-Planck-Institut für demografische Forschung 189 Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung 38 St. Petersburg State University 46 Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauenund Geschlechterforschung 106 Universität Bamberg, Fak. Katholische Theologie, Fach Systematische Theologie Lehrstuhl für Christliche Soziallehre und allgemeine Religionssoziologie 75 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Development Research Center -TDRC- Arbeitsbereich Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung in Entwicklungsländern 201 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Transnationalisation and Development Research Center -TDRC- Arbeitsbereich Sozialanthropologie 231 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE I Theorie und Geschichte der Soziologie Professur für Sozialwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung 46 Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Fach Allgemeine Pädagogik Professur für Erziehungswissenschaft, insb. Bildungspolitik 207 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie, insb. Gesellschaftsvergleich und Gesellschaft Japans 116 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer 205 188 Institutionenregister Universität Frankfurt, FB 05 Psychologie und Sportwissenschaften, Institut für Sportwissenschaften Professur für Sportpädagogik, Sportdidaktik 162 Universität Frankfurt, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" am Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse 106 Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Soziologie 114 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sport und Sportwissenschaft 165 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung 206 Universität Hannover, Fak. für Architektur und Landschaft, Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und Architektursoziologie 53, 117 Universität Hannover, Weiterbildungsstudium Arbeitswissenschaft 107 Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fach Politikwissenschaft Fachgebiet Globalisierung und Politik 68, 105 Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Umweltstrategien Fach Umweltplanung 36 Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Graduiertenkolleg "Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur" 138 Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Politik und Geschlechterverhältnis 138 Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Internationale Beziehungen 24 Universität Osnabrück, Graduiertenkolleg "Migration im modernen Europa" am Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien -IMIS- 207 Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Südostasienkunde 181, 182, 211 Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Verwaltung und Organisation 95 Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie 92 Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Empirische Sozialforschung und Demographie 169 Universität Wien, Fak. für Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft 46 Universität Würzburg, Katholisch-Theologische Fakultät, Institut für Praktische Theologie Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts 210 ANHANG Hinweise 191 Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen. Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher. Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich. Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist. Informations- und Dienstleistungsangebot des GESIS-IZ Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das GESIS-IZ Sozialwissenschaften überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (SOFIS ehemals FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Information und Beratung zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung • Internet-Service Das GESIS-IZ Sozialwissenschaften wurde 1969 als Informationszentrum Sozialwissenschaften von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Von 1986 an war es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. Seit April 2007 ist das GESIS-IZ eine von drei Abteilungen der neu gegründeten GESIS. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet. Deren zentrale Aufgaben sind die sozialwissenschaftliche Informations- und Datenvermittlung zwischen Ost- und Westeuropa sowie die Förderung von Ost-West-Kooperationen und die Unterstützung der vergleichenden Forschung. Seit Januar 2006 gehört auch das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) zur GESIS. Das CEWS bietet zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung an. Die Datenbanken SOFIS und SOLIS SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter- disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das GESIS-IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der GESIS-IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Juni 2007 ca. 350.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom GESIS-IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main. Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken SOFIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International GBI-Genios Deutsche The Scientific & Technical Wirtschaftsdatenbank GmbH Information Network Postfach 24 65 Freischützstr. 96 76012 Karlsruhe 81927 München Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0) 7247-80 85 55 Tel.:+49 (0) 89-99 28 79-0 www.stn-international.de http://www.gbi.de/r_startseite/index.ein An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich. infoconnex - der interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und SOFIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de). Im Internetangebot der GESIS (www.gesis.org) steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der SOFIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung. Dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in SOFIS mitzuteilen. Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken SOFIS und SOLIS bietet das GESISIZ Sozialwissenschaften entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken. Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das GESIS-IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt. Informationstransfer von und nach Osteuropa Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint. Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das GESIS-IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • • Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache • Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken SOFIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet. Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des GESIS-IZ, Tagungsberichte und State-of-the-artReports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben. Internet-Service Die GESIS-Abteilungen GESIS-IZ Sozialwissenschaften, GESIS-ZA (ehemals Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und GESIS-ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) sowie die GESIS-Servicestelle Osteuropa in Berlin bieten unter www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das GESIS-IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank SOFIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank SOFIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom GESIS-IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden. Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung. Newsletter Über Neuigkeiten aus der GESIS informiert zweimonatlich der gesis report. Der Newsletter erscheint in elektronischer Form und kann abonniert werden unter: [email protected] (Kommando im Textfeld: subscribe GESIS-Newsletter Vorname Nachname - keinen Betreff angeben) GESIS-IZ Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 53113 Bonn Deutschland Tel.:+49 (0)228-2281-0 Fax:+49 (0)228-2281-120 E-mail:[email protected] GESIS-Servicestelle Osteuropa Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Deutschland Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310 E-mail:[email protected]