- Cogito-Meum

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- Cogito-Meum
Ausgabe 8
November/06
Sport- und Kulturmagazin der Ford-Freizeit-Organisation e.V.
Titelthema
Kampfsport
Kampfsportarten · Judo-Club Ford Saarlouis
Judo-Club Ford Köln · Taekwon-Do
10. Ford Köln Marathon
Ergebnisse / Interviews
Gesundheit & Fitness
Studio FordFit
FFO Aktuell
Internationale Wandertage Saarlouis
FFO-Kinderfest · 2. FFO-Halbmarathon
Squash Turnier FFO-Pokal
Aktuelles aus den Vereinen
Interview mit einem Kenpoist:
Starting „the journey“
Wie bist Du zum Kenpo Karate gekommen und wann hast Du damit begonnen?
Eher zufällig. 1979 in einem Jiu Jitsu Club bei Düsseldorf. Ein Polizist hatte mir
gesagt, dass es in diesem Dorf einen Jiu - Jitsu Verein gäbe und mit meinem Freund
Klaus sind wir sofort dahin gefahren. Dort begegnete ich dann Rainer Schulte, einem
Original Ed Parker Schüler .........Der Rest ist Geschichte (lacht)
Warum bist Du sofort ins Kenpo Karate gewechselt?
Es war beeindruckend wie dieser kleine Mann es schaffte 1012 Treffer in der Sekunde zu bringen und dies sogar bei den
hohen Gurten aus dem Verein.
Im Training dann ging er mit Logik und
Einfühlungsvermögen auf jede Person ein. Eine für uns
damals unbekannte Erkenntnis, die die „Jiu Jitsu Meister“
nicht zu weiteren Seminaren mit diesem Mann ermunterte.
Man wollte eben die Schüler behalten, was verständlich war.
Rainer Schulte beim
Training des
Botschaftspersonals. Er
hat ebenfalls die SEKs
und die GSG9 trainiert.
Beim Training: Hart, aber herzlich!
Wie waren die Bedingungen
damals, wer war(en) Dein(e)
Trainer?
Wir trainierten später mit den
NATO Truppen, vornehmlich
Briten in Willich. Da waren
wirklich harte Burschen dabei.
Hart, aber herzlich. Wir haben viel
trainiert und viel gelacht. Die Feiern
waren der Höhepunkt.
Bezeichnenderweise bin ich jetzt
wieder dabei in
Mönchengladbach im britischen JHQ eine Schule zu eröffnen. Der Kreis schließt sich!
Welche Lehrer haben Dich wesentlich beeinflusst?
Rainer Schulte und Ed Parker stehen da ganz vorne. Am meisten hat mich allerdings
das Training mit Thomas Kozitzky beeinflusst. Seit 1989 trainieren wir, als ein
ungleiches Paar mit unterschiedlichen Qualitäten.
Ed Parker und Elvis Presley und Bruce Lee, der 2 Jahre unter Ed Parker das Kenpo lernte.
Lee`s Sparringspartner ist die Kenpo Legende Mike Pick!
Elvis war Ed Parkers Freund bis zum Lebensende!
Was unterscheidet Kenpo von allen anderen Kampfkunst / -sportsystemen?
Die Antwort könnte Bücher füllen. Wenn man es verstehen will muss man in die
Geschichte gehen und die liegt hier erstaunlicherweise in Hawaii. Die
Kolonialisierung Hawaiis wirft kein so rühmliches Blatt auf unserer
Kulturgeschichte. Brutale Missionarisierung und Unterdrückung gab es auch
Hawaii.
Hawaiianischer Krieger
Die Waffen der damaligen Zeit
Die Hawaiianer sind ein kluges und praktisch veranlagtes Volk - auch in Ihren
Religionsauffassung und Ihrem Verhältnis zum Kampf. Ihre Kampfkunst hieß Lua
und die Religion kannte man unter dem Begriff Huna.
Als die Missionare kamen wurde faktisch alles als „Teufelszeug“ verboten und die
Lua – Krieger gingen - wie auch die Huna Priestern in den Untergrund.
Die Missionare brachten wiederum „gefährliche Fracht“ mit aus Asien: Ihre Diener,
von denen viele auf den Strassen Chinas überlebt hatten und Stile des Kung Fu
beherrschten. Bald wurden weitere Arbeitskräfte gesucht und die kamen von den
Philippinen. Die Pinoys brachten Ihre Kampfkünste (Arnis, Escrima, Pinoy Boxing)
mit, die aus asiatischen und spanischen Kampfsystemen entstanden sind.
Damit ist die Geschichte aber lange nicht Ende, denn auch die chinesische Mafia, die
Triaden entsandten ihre „Vertreter“, die ein Übriges taten um Unrecht zu tun und
Menschen auszubeuten.
Ganz nebenbei und fast unbehelligt entstand eine sehr große japanische Gemeinde
(Jiu Jitsu, Kodokan Judo, Karate usw.), deren Kampfkünste heute Legende sind.
In Mitten dieser Wirren wuchs ein Junge auf, dessen Tradition als erste hawaiianisch
war und dann erst amerikanisch wurde. Er war einer der Nachfahren des letzen
Königs von Hawaii. Sein Name ist Mr. Ed Kealoha Parker!
Er war fasziniert von den Kampfkünsten und lernte von jedem, der ihm geeignet
erschien. Er lernte Boxen, dann Kempo von Prof. Chow, der wiederum seinen
Familienstil pflegte und einen japanischen Stil von einem hohen Shinto Priester,
James Mitose (Kenpo- Jiu Jitsu) gelernt hatte.
In der Klasse des Prof. Chow spiegelte sich alles wieder was oben geschildert wurde.
Prof. Chow, der Chinese war der Lehrer (Kung Fu, Kenpo Jiu Jitsu), Ed Parker war
der Schüler (Boxen, Lua), weitere Schüler waren Danny Emperado ein Philipino
(Escrima).
Ed Parker und Elvis Presley beim Training
Das Hauptverdienst diese Mannes ist es
ein lernfreundliches, wissenschaftliches
System entwickelt zu haben aus all den
Geschichten und der Mystik, dass auf den
westlichen Menschen und seiner Didaktik
gemünzt ist. Kein Zweifel er war ein
Genie.
Wieso hast Du die EIKS gegründet du
welche Unterschiede gibt es?
Es gibt im Kenpo ein Prinzip: Die key
ingrediences of logic, die verlangen, dass man eine Situation immer aus 3
Blickwinkeln sieht.
1. Die eigene Perspektive
2. Aus der Perspektive des Gegners und
3. Aus der Perspektive des Dritten unbeteiligten, der um die Szene herumgeht.
Dieses Prinzip ist weit mehr als eine Technikschulung; es ist eine
Lebensphilosophie zur Lösung von Problemen. Dieser Standpunkt ist z.B. eine
andere Kampfkunst auf deren Boden man sich begibt um sein eigenes System zu
betrachten. Man lernt, dass andere Kampfkünste ebenfalls leistungsfähig sind.
Daraus entstehen neue Lernmethodiken und Neues ist wichtig. Ich habe Ed Parker
niemals habe sagen hören: “Bitte an der Stelle nicht weiter forschen!“
Kenpoists sind eigentlich Martial Arts Forscher, die zu neuen Ufern müssen!!!, wenn
sie der Kunst gerecht werden wollen.
Leider ist oft das Gegenteil der Fall in der Praxis der Kampfkünste. Techniken
werden abgespult, Formen werden zu Kampfgötzen erhoben. Hauptsache man hat
schöne Gürtelfarben. Mir graut vor so etwas. Deshalb also die EIKS.
Technik aus dem Training. Der Mann am
Boden ist wohl auf und lebt!
Was ist Kenpo?
Kenpo ist als lebendige Wissenschaft
zu betrachten
Das erste Zusammentreffen mit EP war
Anfang der 80er Jahre und die Tage
des Trainings bedeuten mir heute noch
sehr viel. Kenpo ist eine „Überlebenskunst“ und keine Sportart. Der Sport ist ein
Aspekt des Lebens so wie er auch nur ein Aspekt des Kämpfens ist.
Bitte erkläre das näher!
Nun, in einer Kampfkunst muss man die Psychologie, die Biologie, die Medizin, die
Mechanik und vieles mehr berücksichtigen.
Das aber genau ist der Fehler vieler Kampfkünstler. Sie sehen ihre Kampfkunst als
abgeschlossenes System und glauben, dass es nichts mehr zu lernen gibt.
Sie sehen nicht die Ganzheitlichkeit des Menschen und seiner Umwelt, sondern
konzentrieren sich auf Teilbereiche. Da werden nicht die Ideen variiert, sondern die
Ideen werden so weit verfeinert bis sie so kompliziert sind, dass die Leute vor lauter
Wald die Bäume nicht mehr sehen.
Ich kann Kenpo jedem Menschen beibringen. Wir hatten einen Schüler, der hatte nur
einen Arm oder einen Mann, der erst weit jenseits der Rente angefangen hat zu
trainieren. Eine Frau von 68 Jahren hatte nach dem Verlust ihres Mannes das Gefühl
etwas für sich tun zu müssen. Der eine lernt es früher, der andere braucht etwas
länger, aber jeder bekommt vom Kenpo sein persönliches System.
Was ist die Basis des Kenpo?
Das ist einfach zu erklären:
1. Die Gesunderhaltung durch richtige Atmung, richtige Bewegung, richtiges
Essen, richtiges Verhalten
2. Die Chance das unter 1. Erreichte zu verteidigen und dies schnell und
erfolgreich
3. Natürliche Bewegungen, die in unserem Stammhirn gespeichert sind zu
nutzen. Nicht unnatürliche Bewegungen tausende von Malen zu trainieren,
damit man sich dann im Ernstfall und unter Schock doch anders verhält!
4. Eine Verbindung zum Leben zu schaffen, die uns leichter mit Problemen fertig
werden lässt und unsere Leistungsfähigkeit in jeder Beziehung steigern lässt.
Einfluss anderer Systeme
Welche Kampfkunst/-sportsysteme haben Dich beeinflusst?
Nun, dass ist einfach zu sagen und doch so schwer, weil ich mich seit meinem 6.
Lebensjahr mit Kampfsport und Kampfkunst beschäftige.
An erster Stelle ist es Kenpo, als mein Basissystem. Von diesem System geht alles
aus, was ich mache.
Sicher ist das Boxen (alle Varianten) eine Einflussgröße, denn es entspricht dem
westlichen Menschen und seiner Kultur, weshalb es schnell zu lernen ist.
Die philippinischen Kampfkünste sind mir sehr ans Herz gewachsen wegen ihrer
Praxisnähe und den einmaligen Lehrern mit denen ich zu tun hatte.
Alfred Plath im
Training mit dem Autor. Alfred Plath hat einen der höchsten Orden des philippinischen Staates erhalten für
seine Verdienste um die Kampfkünste!
Die russ. Kampfkünste sind ebenfalls ein Juwel. Ob es „Ross“ ist, Kadochnikow
„Systema“ oder „Systema Ryabko“. Gerade mit Michael Ryabko und seinen Leuten
zu trainieren ist toll. Es sind einfach nette Typen mit einer gewaltigen
Praxiserfahrung. Ich werde immer wieder gerne mit Ihnen trainieren.
Von links nach rechts: R. Fuhr, Col.
M. Ryabko, S. Borschow und A. Weitzel. Die muss man einfach mögen…Im Verein ist Sport
am schönsten (-:
Auch das brasilianische Jiu Jitsu eröffnet neue Horizonte. Es ist ein effektives System,
dass darüber hinaus riesig Spaß macht. Thadeu, mein Trainer, ist ein kleiner quirliger
Cariocca.
Training und eine Einladung nach Brasilien!
Robert und Thadeu. Freunde auch nach dem
In den Bereich Grappling fällt ebenfalls mein Freund und Partner Kai Hoffman ein
3ter Meistergrad Judo/Jiu Jitsu, der das alte Judo pflegt und dem brasilianischen Jiu
Jitsu so nahe ist wie kein anderer, dem ich je begegnet bin. Er durchleuchtet alles
nach den Prinzipien der Selbstverteidigung und nicht des reinen Sportes. Ein toller
Typ und guter Freund.
Kai Hoffman erwartet den nächsten Trainingspartner. Bodenkampf
mit ihm ist ein sehr „hartes Brot“
Ebenso hat aber auch Tai Chi seinen Abdruck bei mir
hinterlassen. Das Tai Chi ist eigentlich ein sehr effektives
Verteidigungssystem. Oftmals ist nur noch der
gesundheitlichen Bereich bekannt.
Weitere Einflüsse waren einige europäische System, die ich
namentlich nicht aufzählen will, weil es zu weit führen würde.
Du benutzt nie das Wort „gewinnen“. Ist das Absicht?
Ja, denn ich bin der festen Überzeugung, dass man einen Kampf nicht gewinnen
kann. Einer geht ins Gefängnis und der andere ins Krankenhaus oder schlimmer.
Kann man da von gewinnen sprechen?
Allerdings - Wenn ich die Wahl habe, gehe ich doch lieber ins Gefängnis.
Nun, wir versuchen im Kenpo gute Menschen mit hohen moralischen Ansprüchen
zu formen. Ein Toter ist aber weder gut noch böse. Ich denke, dass wir deshalb das
Leben schützen müssen, gerade das eigene. Wir sind aber auch verpflichtet einen
Kampf zu vermeiden, wann immer wir es können.
Wir sind etwas vom Thema abgekommen! Was ist im EIKS anders als in anderen
Kenpo Systemen- außer den Unterschieden, die schon klar geworden sind?
Erstens ist es der Name, denn wir benutzen das Wort Karate nur noch selten. Es gibt
eine Tradition in der es einen Sinn hatte. Ed Parker hat es genutzt um einen größeren
Werbeeffekt zu erzielen, aber ich denke auch, dass es etwas mit seinem
hawaiianischen Erbe zu tun hatte.
Ed Parker und Robert Fuhr nach der bestandenen
Schwarzgurtprüfung!
Was ist noch anders?
Nun, es gibt meiner Meinung nach zu viele “Ballett-Tänzer“ in den Systemen und
wenn ich etwas verstanden habe von EP, Rainer Schulte und den anderen Grossen
mit denen ich trainieren durfte, dann war es, dass sie aus der Realität kamen.
Gegen das Tanzen ist nicht einzuwenden, solange man es nicht als Kampfkunst
verkauft. Da laufen Leute rum, die sich schwarze Gürtel kaufen und sich dann als
Meister darstellen.
Heute werden hier und da Sachen verwechselt. Da werden die Formen zum non
plus ultra gemacht und einer hängt sich einen Black belt um, der fast nur Formen
macht und Angst hat, getroffen zu werden.
Es ist auch nichts gegen die Formen einzuwenden, aber sie sind so wichtig wie alle
anderen Trainingsverfahren also Techniken, Schattenboxen, Sandsack Training etc.
Professor Schulte und Robert Fuhr diskutieren
nach einem Seminar in Deutschland. Herr
Schulte lebt in Florida und sagte, dass R. Fuhr
niemals dahin ziehen sollte. Er würde dann nur
noch über Kenpo reden, davon träumen und es
den ganzen Tag ausüben. Er sei aber doch
Rentner…..wer`s glaubt …
Was meinst Du damit?
Nun, man betrachtet die
(Kampf)Situation im Kenpo immer
aus 3 Perspektiven: Aus der eigenen, aus der des Gegenübers und aus der eines
unbeteiligten Dritten. Daraus gewinnt man neue Erkenntnisse!
Würdest Du Dich Meister nennen?
Den Teufel würde ich tun. Es ist in meinen Augen in höchstem Maße primitiv, wenn
in den Schulen gefordert wird, den Lehrer Meister, Sensei, Sifu etc. zu nennen. Es ist
ein Ehrentitel, den einem die Schüler freiwillig geben oder gar nicht.
Es hat so etwas von einer abgeschlossenen Entwicklung. Leben aber bedeutet
Anpassung. Anpassung bedeutet lernen und das bis zum Tode.
Ich habe neulich gehört, dass eine Frau gesagt hat - ich brauche keinen
Selbstverteidigungskurs zu machen - mein Freund beschützt mich. Was hältst Du
davon und was sagst Du dazu?
Solche Aussagen sind an Einfachheit nicht mehr zu überbieten. Diese Menschen übrigens Frauen wie Männer- geben Ihre Eigenverantwortung ab.
Der erste mutige Schritt eines Menschen, der lernen will sich zu verteidigen ist, sich
zur Selbstverantwortung zu bekennen - in all ihrer Konsequenz.
Was kann man von solchen Leuten erwarten, die diese Einstellung haben? Sie sind
genau die Opfer von denen Gewaltverbrecher profitieren. Und die Geschichte zeigt.
Man hat sogar Massenmord an denen begangen, die sich nicht gewehrt haben.
Kenpo – Erfahrungen und Umgang mit Schülern
Was sagst du als erstes zu einem Anfänger im Kenpo? Worauf achtest du in den
ersten Monaten?
Diese Frage ist einfach zu beantworten:
REALAX! D.h. Sei entspannt und lasse Deine Kraft im Umkleideraum.
Es ist eine Tatsache, dass die Kraft gepaart mit der Gewalt die daraus resultiert zu
verschiedenen Fehlstellungen des Körpers führt- mental wie physisch. Der sicherste
Weg sich zu verletzen ist Dich hart und verspannt zu machen.
Wie überprüfst du geeignete Schüler? Unterrichtest Du alle Leute?
Zunächst unterrichte ich (fast) alle Menschen die ehrlich und aufrichtig zu mir
kommen um zu lernen. Letzten Endes kann man nie wissen, wie ein Mensch sich
durch das Training entwickelt. Meistens ist man über alle Massen positiv überrascht.
Ich habe mehrfach stadtbekannte Schläger gesehen, die sich nach nur 1 Jahr Kenpo
Training keiner körperlichen Auseinandersetzung mehr aktiv stellen wollten. Sie
wurden sie viel ruhiger und gelassener. Weil die meiste Aggression aus
Unsicherheit entsteht. Ist man sich seiner sicher, braucht man nichts mehr zu
beweisen. Hinzu kommt, dass man es wirklich leid wird sich zu prügeln. Es macht
unglaublich müde… jeder Straßenkampfveteran wird es bestätigen.
Kannst du ein paar Erfahrungen schildern? Wie haben das Ed Parker oder
Rainer Schulte gehandhabt?
Rainer Schulte ist heute eine Legende in unserer Gemeinde. Ich weiß nicht, wer in
Europa nicht von diesem Mann Kenpo gelernt hat.
Ed Parker hat zwar alle unterrichtet, aber Manchen nur wenig Wissen gegeben. Er
ging zu den Schülern und wenn er jemanden mochte, hat er wirklich alles korrigiert.
Das war eben seine Art und es war oft kein Vergnügen. Man wusste auch, dass jede
Beantwortung einer Frage wehtat. Dumme Fragen taten besonders weh
Wie erklärst du dir die Entwicklung, dass viele Kenpo- Schüler heutzutage
anders ticken, als ihr das anscheinend früher getan habt?
Die Zeiten haben sich geändert. Die Leute können nichts dafür!
Unsere Freizeit bestand aus Sport, Schule und viel, viel lesen. Es war schwierig
Informationen zu bekommen aus Bibliotheken etc.
Heute ist es eher schwierig nicht von Informationen überflutet zu werden.
In den Medien sind den Grausamkeiten kein Grenzen gesetzt und wo früher ein
Kampf zu Ende war, wenn z.B. einer zu Boden ging, wird heute kräftig „gestiefelt“
Es wird in den Filmen vorgelebt.
Irgendwo dazwischen lebt die Spaß- und Funsportgesellschaft, die nur noch „Kicks“
will. Heute Bungie jumping, bladen morgen Extremklettern usw. Der Wechsel und
das abrupte Abbrechen von wertvollen Dingen sind an der Tagesordnung. Dabei
kommen viele Werte, die es wert sind gelebt zu werden, zu kurz: Dinge zu Ende
zu bringen, Durchzuhalten, neu anzufangen nach einer Niederlage, sich an
kleinen Dingen zu freuen, sorgfältig und achtsam zu sein und so vieles mehr…
Kenpo bietet diese Werte und sehr viele mehr. In Wirklichkeit sind es diese
Dinge, die die Menschen im Leben erfolgreich machen. Viele Schüler kamen zu
uns mit einer sehr geringen Ausbildung und wurden dann beruflich sehr
erfolgreich. Der Grund. Sie hatten Prüfungsangst oder
Minderwertigkeitskomplexe. Durch das Kenpo haben sie gelernt sich der
Herausforderung zu stellen.
Was die körperliche Verfassung angeht hat sich die PC Generation keinen Gefallen
getan wie mir scheint. Die Ergebnisse sprechen für sich, wenn junge Männer und
Frauen in unsere Gruppen kommen, sehen wir einen körperlichen Verfall, der
erschreckend ist.
Wie lehrst Du sonst?
Jeder Schüler hat eine andere Ausprägung seiner Sinne, die über den schnellen
Lernerfolg entscheidet. Es gibt eben Leute die visuell geprägt sind andere wiederum
auditiv oder kienästhetisch. Man muss die Ausprägung finden und danach handeln
d.h. man muss es einem eher erklären, dem anderen eher zeigen und der Dritte will
es eben fühlen um schnell zu lernen.
Für mich geht es immer um den Schüler, da gehe ich keine Kompromisse ein.
Auf die Haltung kommt es an – Umgang mit Angst und Furcht
Was sagst du zu Leuten, die das Gefühl haben, Ihnen wird nichts passieren
und sie gehören nicht zu den Opfertypen? Was hältst du persönlich von einer
solchen Haltung?
Ja, ja diese Haltung der Vollkasko-Gesellschaft teile ich schon lange nicht mehr,
wenn ich sie überhaupt jemals latent geteilt habe. Man macht sich die Dinge eben
nicht klar und steckt den Kopf in den Sand. Ein einziger Rowdy mit einem
Baseballschläger, der ein Bier zuviel hat, kann das ganze Lebenswerk in einer
Sekunde zerstören. Manchmal hängt das Leben eben von einem einzigen Glas Bier
ab. Viele Menschen gehen auch absichtlich in die Opferrolle, weil es die Kultur und
Tradition so vorschreibt. Betrachten wir einmal die Frauen aller Gesellschaften mit
ihrer fast grenzenlosen Leidensfähigkeit. Viele leiden lieber, als sich zu wehren, denn
sich zu wehren bedeutet auch unangenehme Konsequenzen auf sich zu nehmen. Es
bedeutet die Verantwortung für sich zu übernehmen, für sich selbst verantwortlich
zu sein bedeutet, Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben
egal wie sie ausfallen. Sieg oder Niederlage liegt dann ohne jede Möglichkeit der
Entschuldigung nur bei einem Selbst.
Hast Du heute noch Angst? Wenn man Dich so sieht, dann möchte man Dich lieber zum
Freund haben - vor welchen Typen hast Du selbst Angst?
War das ein Kompliment oder sollte ich mir Gedanken um mein Image machen?
Vorsorglich einmal vielen Dank! (lacht)
Angst ist hier der falsche Ausdruck. Ich habe Furcht und das ist begründete Angst.
Wenn ich diese Furcht verliere, verliere ich auch mein Leben. Die Furcht ist Dein
Freund, denn sie macht dich wach, konzentriert, schnell und stark. Es kommt darauf
an sie so zu kanalisieren, dass sie Dich nicht handlungsunfähig macht.
Wenn Du aber wissen willst welche Typen es sind, die diese Furcht auslösen können,
so muss ich Dir sicherlich eine unerwartete Antwort geben.
Es ist nicht der Rocker mit dem Motorrad, der so gefährlich aussieht; es ist nicht der
Straßenkämpfer oder der Punk an der Ecke. Es sind die Typen, die Ärger nicht
planen, sondern die in eine Kneipe kommen und im Bruchteil einer Sekunde
entscheiden, ob sie dich mit einem Bierglas attackieren. Es sind diese Angstbeißer für
die es kaum eine Vorbereitung gibt außer der Schulung deines Instinktes.
Was rätst du solch "furchtlosen" Menschen...? wie können Sie sich und Ihre
Wahrnehmung überprüfen? Was würde ein Rainer Schulte oder Ed Parker zu
solchen Leuten sagen?
Ganz einfach: „Bloß weil Du nicht paranoid bist, heißt das noch nicht, dass keiner
hinter Dir her ist!“ Ich sage:“ Lies doch einfach mal die Zeitung und einige
Statistiken!“ Die Qualität der Brutalität hat ganz objektiv und eindeutig
zugenommen. Opfer – Männer wie Frauen – werden selbst am Boden liegend noch
weiter fertig gemacht und das Opfer wird endgültig gedemütigt indem das Ganze
mittels Handy gefilmt wird. Als Gipfel der Perversion wird das noch im Internet
verbreitet. Leider kein Einzelfall und das sollte jeden zu selbstsicheren Menschen
zumindest nachdenken lassen.
Fragen zum Training - Trainingstipps
Selbstverteidigung heute – diverse Fragen
Welche Art von Kurs würdest Du gerne entwickeln/ durchführen? Was sind deine nächsten/ aktuellen
Projekte?
Es besteht bereits ein Kurs für Managerinnen und Manager, der mir besonders am
Herzen liegt. Ich bin nun seit 1989 im Management in verschiedenen
Führungspositionen tätig und mir wurden in der relativ kurzen Zeit einige Extreme
sehr deutlich.
Man muss sich wirklich die Frage stellen, wie Weltreiche früher „gemanaged“
wurden. Denken sie an die Römer oder Karl den Grossen. Gut sie hatten Truppen
und damit Waffengewalt, aber was ist mit den kaufmännischen Weltreichen der
Fugger und Welser, die ohne Handy, Telefon, Fax oder Pos geführt wurden. Was
war ihr Geheimnis?
Die Leute müssen weg vom „Vollkaskodenken“. Niemand wird „erobern“ oder
schaffen können, ohne ein Risiko auf sich zu nehmen und da rede ich auch von
persönlichen Risiken. Stattdessen sehe ich immer mehr Manager, die nur noch auf
Nummer sicher gehen und ihre Pfründe sichern.
Machen sie sich einmal klar, dass es keine absolute Sicherheit auf dieser Welt gibt.
Einen Augeblick nicht aufgepasst und sie werden überfahren, erstochen, erschlagen
oder stürzen nur dumm und ihr Leben ist, wie sie es gekannt haben, vorbei.
Im Management Kurs wird neben der praktischen SV vermittelt wie man die Ruhe
behält in jeder Situation (wenn man die Ruhe in einer lebensbedrohlichen Situation
behält, dann behält man sie überall). Man lernt sein Selbstwertgefühl neu zu sehen
und wichtiger als alles andere: Wie man sich selbst findet, wie man feststellt, wer
man ist ohne Titel, ohne besondere Uhr, ohne Schmuck, ohne Maßanzug, ohne die
Brieftasche und wer man dann in den Augen Anderer ist.
Es klingt zuerst wie eine Schwächung, aber sie würden sich wundern. Ich habe
Menschen gesehen, die genau an diesem Punkt waren und dann die Kraft hatten
anderen noch zu helfen durch Motivation oder auch praktische Hilfe.
Nachher wissen sie mehr, nachher können sie mehr und sie tun mit Spaß Dinge, die
Ihnen als unmöglich erschienen. Schließlich heißt der Kurs Cogito Meum =Ich
erkenne mich!
Alles haben alle Seminare gemeinsam:
1. Gesundheitsvorsorge und positive Verhaltensweisen im Alltag
2. Fitness, Fitness, Fitness und Spaß für jede Altersklasse
Vielen Dank für dieses Gespräch!
Robert Fuhr und Thomas Kozitzky geben Kenpo Seminare in ganz Europa. Eine
regelmäßige Kenpo Gruppe trifft sich 1-mal wöchentlich in Köln, Düsseldorf und
Mönchengladbach.
Kai Hoffman bietet Judo und Grappling Kurse für Kinder und Erwachsene an.
Es können ebenfalls 4 Stundenseminare gebucht werden in denen Männer und Frauen
getrennt unterrichtet werden.
Mehr über Kleingruppen und Privatunterricht (Personal Training) erfahren Sie unter
www.cogito-meum.de
Robert Fuhr und Thomas Kozitzky geben Kenpo Seminare in
ganz Europa. Eine regelmäßige Kenpo Gruppe trifft sich
1-mal wöchentlich in Köln, Düsseldorf und Mönchengladbach.Kai Hoffman bietet Judo und Grappling Kurse für Kinder und Erwachsene an.
Es können ebenfalls 4 Stundenseminare gebucht werden in
denen Männer und Frauen getrennt unterrichtet werden.
Mehr über Kleingruppen und Privatunterricht (Personal
Training) erfahren Sie unter
www.cogito-meum.de
Kickboxen / Boxen – KEIN Sport für Schläger
Im November 2005 eröffnet, bietet das Sportcenter Gottschalk jedem – unabhängig von Alter, Vorkenntnissen oder
Leistungsniveau – die Möglichkeit, sich unter Betreuung von
spezialisierten und ausgebildeten Trainern „gesund“ sportlich zu bewegen und dabei Spaß und Freude zu empfinden
und sich körperlich und geistig zu stärken.
Sportcenter Gottschalk
Simon-Meisterstr. 8 · 50733 Köln
Tel.: (02 21) 4 23 13 43
Email: [email protected]
www.sportcenter-gottschalk.de
Hier gibt es für FFO-Mitglieder 10 % Ermäßigung
American Kenpo Karate
Fortsetzung von Seite 12
oder 10 Uhr gestartet worden wäre,
dann wären auch nicht so viele auf der
Strecke geblieben. Ich kenne keinen
anderen Marathonwettbewerb als
Köln, der so spät gestartet wird.
OFF: Wie viele Wettbewerbe bestreitest
Du im Jahr und über welche Distanzen?
MW: Ich laufe max. 2 Marathon im Jahr
und ungefähr 10 weitere Laufwettbewerbe, von der 10 km–Distanz bis zum
Halbmarathon. Der Rest von ca. 1800
Laufkilometer im Jahr ist Training.
OFF: Was ist denn in Köln so Besonderes am Marathon, im Vergleich zu anderen?
MW: In der Heimatstadt zu laufen und
das geile Publikum an der Strecke, die
bei jedem Wetter da sind und einen
förmlich bis ins Ziel tragen. Die Stimmung ist wie beim Karneval.
OFF: Wie siehst Du denn das Engagement unserer Firma beim Köln Marathon?
MW: Der Einsatz der Firma beim Marathon ist sehr gut, besonders die Verpflegung im Zielbereich war wieder top
und den Ford-Stand auf der Messe mit
der Fettwertanalyse in diesem Jahr fand
ich toll. Könnte meiner Meinung nach
auch noch verbessert werden, z.B.
durch Ermäßigung für Mitarbeiter bei
der Startgebühr, auch wenn diese in anderen Städten laufen und für die Firma
werben.
OFF: Wann steht der nächste Wettbewerb an?
MW: Die nächsten Wettbewerbe die
ich anstrebe sind: Im Januar die Winterlaufserie in Porz, im März der Halbmarathon im Königsforst und im April
der Hamburg-Marathon.
OFF: Reduzierst Du im Winter Dein
Trainingspensum?
MW: Ja, ein wenig. Ich laufe dann
kaum auf Tempo, dafür mehr langsame Läufe zwischen 1 und max. 2 Std.
und gehe zwischendurch schwimmen.
Bei kälteren Temperaturen will ich
möglichst Verletzungen vermeiden
und die Muskulatur schonen, daher die
Trainingsumstellung.
OFF: Vielen Dank für das Gespräch
und weiterhin viel Erfolg beim Laufen
und viel Spaß beim Training