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Bruno Peinado: Silence Is Sexy
Ein Satelliten-Projekt der Biennale d'art contemporain de Lyon 2005
12. November 2005 – 8. Januar 2006
Der französische Künstler Bruno Peinado (*1970) schafft mit seinen Arbeiten die
Amalgamisierung einer Bildwelt der westlichen Pop-Kultur mit Ästhetiken und Inhalten
verschiedener Kulturen. Dabei entsteht ein gesampelter deterritorialer Hybrid, der sich jenseits
der Copyright-Kultur und westlicher Zeichensprache bewegt. Die Einzelausstellung im migros
museum für gegenwartskunst ist ein Satelliten-Projekt der Biennale d'art contemporain de
Lyon 2005.
Meine Logik ist die der Vermischung, die Welt ist ein Zusammenstossen von Bildern.
Mein Vorsatz ist, die Reinheit zu zerstören.
Bruno Peinado
In Bruno Peinados Arbeitsweise verbinden sich Zeichnungen, Wandmalereien, Neonschriften und
Skulpturen, die sich zu einem verdichteten Zeichensystem zusammenfügen. Seine Arbeiten verstehen
sich als Absage an eine dominierende Kultur und machen den Anspruch einer Gleichberechtigung
unterschiedlicher Bildwelten geltend. Daraus entsteht eine poetisch-chaotische Welt, in der Labels,
Logos und orientalische Ornamentik gleichsam kurzgeschlossen werden und der Begriff „Culture
Jamming“ seine wahre Bedeutung entfaltet. Bruno Peinado widersetzt sich dem Anspruch, heute noch
genuine Bildwerte zu schaffen, die schliesslich doch nur von der Warenwelt als absolute Werte
inkorporiert werden. Exemplarisch spiegelt sich dies in seiner Skulptur Big One World (2000), einem
braun eingefärbten Michelin-Maskottchen mit dem Logo-Schriftzug „Big One World“ auf der Brust,
wieder.
In der Ausstellung Silence Is Sexy, die nach dem Album und Songtitel der deutschen experimentellen
Band Einstürzende Neubauten benannt ist, nimmt Bruno Peinado eine minimalistische Strategie auf,
die erstmals in der bildenden Kunst der Sechzigerjahre aufgegriffen wurde. Bei der Skulptur, die
ebenfalls den Namen Silence Is Sexy trägt und das Zentrum der Ausstellung bildet, handelt es sich
um eine verspiegelte Kugel aus einem stoffartigen Material. Die textile Hülle wird in bestimmten
Zeitintervallen zu einem glänzend prallen Ballon aufgeblasen, um sogleich wieder in sich
zusammenzufallen. Peinados Skulptur, die sich in einem Wechselspiel von „Form“ und „Antiform“
auflöst, persifliert das starre Formenrepertoire der Minimal Art und deren rigide Werkstoffvorgaben.
Dieser Prozess der Metamorphose ist an den Song Silence Is Sexy angelehnt, der durch das
Geräusch des Ein- und Ausatmen vom Rauch einer Zigarette bestimmt wird. Peinados zweite
Skulptur, eine Ferrari-rote rechteckige Aluminiumsäule, gleicht in ihrer ursprünglichen Form einer
minimalistischen Skulptur von John McCracken. Auch hier greift der Künstler, diesmal in
zerstörerischer Absicht, in die materielle Beschaffenheit des vollendeten Körpers ein und entzaubert
damit dessen makellose Erscheinung auf brachiale Weise.
!INFORMATION!
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Kuratorin des Museums: Heike Munder.
Die Ausstellung von Bruno Peinado ist eine Co-Produktion mit der Biennale d'art contemporain de
Lyon 2005. Kuratoren der Biennale d'art contemporain de Lyon 2005: Nicolas Bourriaud und Jérôme
Sans.
Für weitere Informationen zur Biennale d'art contemporain de Lyon 2005: http://www.biennale-delyon.org/
Öffentliche Führungen: Sonntag, 13. & 27. November, 11. Dezember, 8. Januar, 15 Uhr, sowie
Donnerstag, 5. Januar, 17.30 Uhr.
Öffnungszeiten. Di / Mi / Fr 12–18 h, Do 12–20 h, Sa / So 11–17 h. Das Museum bleibt am 24., 25. &
31. Dezember sowie am 1. Januar geschlossen. Am 26. Dezember und 2. Januar ist das Museum von
11–17 Uhr geöffnet.
migros museum für gegenwartskunst
Limmatstrasse 270
8005 Zürich
T. +41 44 277 20 50
[email protected]
Das migros museum
www.kulturprozent.ch
F. +41 44 277 62 86
www.migrosmuseum.ch
für
gegenwartskunst
ist
eine
Institution
des
Migros-Kulturprozents.