Läppen und Polieren auf Einscheiben- Läpp
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Läppen und Polieren auf Einscheiben- Läpp
Läppen und Polieren auf Einscheiben- Läppund Poliermaschinen Inhaltsverzeichnis Definition Läppen Verfahrensbeschreibung Abtragsbestimmende Einflussgrößen Vorteile des Läppverfahrens Durch Läppen bearbeitbare Werkstoffe Anwendungsbeispiele Läppen Anwendungsbeispiele Polieren Erreichbare Genauigkeit Was ist ein Mikrometer? Rauheitswerte Vergleich internationale Normen Läppwerkzeug Auswirkungen der Maschineneinstellparameter auf die Oberflächengüte Verschleiß der Läppscheibe und Abrichtringe Einfluss der Abrichtringe auf die Läppscheiben Seite 3 3 4 4 5 6 7 8 9 10 11 12 14 15 16 Messung der Ebenheit Läppmittelverbrauch Bearbeitungskriterien Polieren auf Läppmaschine Formeltabelle 17 17 19 20 20 Kapazitätstabelle Läppulver und Körnungen (Tabelle) Internationale Schleifmittelstandards Mikrokörnung Makrokörnung Oberflächenrauhigkeit im Vergleich 21 22 Umrechnungstabelle Ra in Rt und Rt in Ra Härteangaben Vergleichstabelle 26 23 24 25 27 2 Läpp- und Poliertechnik Definition Läppen Entsprechend DIN 8589 zählt das Läppen zu der Hauptgruppe „Trennen durch Spanen mit geometrisch unbestimmten Schneiden“. Es ist ein Feinbearbeitungsverfahren zur Herstellung von Werkstücken mit hohen Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit und die Einhaltung sehr enger Fertigungstoleranzen. Verfahrensbeschreibung Nach einer anderen Definition: Läppen ist ein Arbeitsverfahren, bei dem Werkstück und Werkzeug unter Verwendung eines lose aufgebrachten Mediums (Läppgemisch) unter fortwährendem Richtungswechsel aufeinander gleiten. Bewegungsrichtung der Glas- „Läppscheibe“ Beim Läppen erfolgt der Materialabtrag durch eine Vielzahl kleinster Läppkörner (Aluminiumoxid, Siliziumkarbid, Borkarbid), die zwischen der Läppscheibe und dem Werkstück abrollen. Die Form der Werkzeugfläche (die Läppscheibe) und die Art der Bewegung des Werkzeuges wird so gewählt, dass die Idealform des Werkzeuges möglichst lange erhalten bleibt. Eine größtmögliche Anzahl von Werkstücken wird mit der dieser Idealform angenäherten Genauigkeit bearbeitet. Je nach Härte und Porosität der Läppscheiben wird jedes Läppkorn mehr oder weniger gut abgerollt und führt so eine spanabhebende Bewegung aus. Forschungen und Vergrößerungen mit Elektronenstrahlmikroskopen haben den Abrolleffekt mit seiner Kaltverformung und „Ausgrabungen“ durch rollendes Läppkorn gezeigt. 1 mm Wird das Korn in seiner Rollbewegung gestört, sei es durch ungeeignete Wahl der Läppscheibe, des Arbeitsdruck oder der Läppflüssigkeit, kommt es zu starker Kratzerbildung bis hin zu Kaltverschweißungen. 0,1 mm abgewickelter Kornumfang (~ ~1,06 mm) Entstehung einer Läppspur, durch eine Plexiglas- „Läppscheibe“ hindurch fotografiert.. Werkstoff AI Mg Si 0,5 Läppkorn B4C 300 µm 3 Abtragsbestimmende Einflussgrößen Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Abtragsleistung beim Läppvorgang proportional dem verformten Werkstoffvolumen ist, ergeben sich folgende Einflussgrößen: - Werkstoff des zu läppernden Werkstückes Werkstoff des Läppwerkzeuges Anpressdruck des Werkstückes auf die Läppscheibe (spezifische Flächenbelastung) Läppgeschwindigkeit Korngröße Kornzahl pro Flächeneinheit verwendetes Trägermedium (Läppflüssigkeit) Läppzeit Formgenauigkeit: Rauheit: Werkstoffabtrag: Läppflüssigkeit: Läppkorn: Spezifische Läppflächenbelastung 100 g/cm² Läppgeschwindigkeit v = 1,5 - 2,5 m/s Werkstück: Alle festen Körper Läppfilmdicke: 85 - 90 % der Nennkorngröße Läpp- oder Polierscheibe Sonderguss Stahl Bronze Glas Kupfer Zinn Composite Edelholz Pech Kunstharz f (Korngröße, Werkstückgröße, spez. Flächenbelastung) 5 - 20 % der Läppkorngröße (0,03 - 20 µm) f (Korngröße, spez. Flächenbelastung) 5 - 10 % der Läppkorngröße (0,02 - 16 µm) f (Korngröße, Läppgeschwindigkeit, spez. Flächenbelastung, Werkst.) bis 1,0 mm/min Öl, Petroleum, Benzin, Terpentin, Wasser, (Schmieren, Kühlen, Kornverteilung, Abriebtransp.) 0,1 - 150 µm Siliziumkarbid, Aluminiumoxyd, Naturkorund, Granat, Borkarbid, Diamant Wesentliche Vorteile des Läppverfahrens • • Es werden Funktionsflächen mit höchster Präzision erzeugt und besonders hoher Formgenauigkeit in den Bereichen: Ebenheit, Parallelität (Hauptkriterien beim Parallelläppen). Es ergeben sich keine gerichteten Bearbeitungsspuren wie beim Schleifen oder Honen. • Schaben und Tuschieren von Flächen wird vielfach durch Läppen ersetzt. • Erhöhung der Standzeit, z.B. bei Wendeplatten, durch Läppen der Werkzeugschneiden. • Aufspannen beim Läppen entfällt. Die Werkstücke liegen mit ihrem Eigengewicht auf der Läppscheibe und sind hierdurch spannungsfrei. • Die Bearbeitung fast aller Arten von Werkstoffen ist möglich Durch Läppen hergestellte gasund flüssigkeitsdichte Trennflächen ersparen die Verwendung von Dichtungsmaterial. • Maßgenaues Läppen mit Toleranzen im µm-Bereich erfordert nur geringste Aufmaße (in der Regel 50 µm) Größere Abträge sind bei bestimmten Werkstoffen möglich 4 Durch Läppen bearbeitbare Werkstoffe Grundsätzlich können fast alle Werkstoffe durch Läppen bearbeitet werden. Sie müssen ein homogenes Gefüge aufweisen und sich nicht durch ihr Eigengewicht oder eine Belastung (z.B. Pneumatische-Belastungs-Einrichtung) elastisch oder plastisch verformen (0-0,5 bar). Werkstoffe: Metalle - Stahl aller Legierungen, weich, gehärtet oder vergütet Hartmetalle Grauguss, Temperguss, Stahlguss, Meehanite, Ferrit usw. Leichtmetalle - Aluminium, sowie dessen Legierungen usw. Edelmetalle - Gold, Silber, Platin usw. NE-Metalle - Messing, Kupfer, Bronze und ähnliche Legierungen Halbleiter - Silizium, Germanium usw. Kunststoffe - Kunststoffe jeder chemischen Zusammensetzung und Struktur Isolierstoffe - Porzellan, Steingut. Keramik Glas - Gläser aller Art und Stärken; Quarz- und Kunstgläser Naturstoffe - Gesteine aller Art; Granit, Marmor, Basalt usw. sonstige Stoffe - Kohle, Graphit usw. Anwender des geschilderten Verfahrens sind in den unterschiedlichsten Industriezweigen angesiedelt, z.B.: Automobilindustrie Elektroindustrie Motorenbau Fahrzeugindustrie Maschinenbau Chemieunternehmen Pumpenhersteller Computerbranche Uhrenbau Medizintechnik Raumfahrttechnik Tontechnik Kunststofftechnik Optikindustrie Flugzeugbau Keramikindustrie Textilindustrie Metallurgie Messgerätebau Halbleiterherstellung 5 Läppanwendungen verschiedener Industriezweige Motorenbau Ventile, Stößel, Zylinderköpfe Pumpenhersteller Gleitringdichtungen Druckindustrie Druckplatten für Banknoten Läppen Armaturenhersteller Dichtscheiben Lagerhersteller Rillenkugellagerringe Oberflächenruhigkeit Ra ~0,2 µm Plan Parallelität 1-2 µm Automobilzulieferindustrie Druckplatten Ebenheit < 0.6 µm Werkzeug- und Formenbau Oberflächen von Stempeln und Umformwerkzeugen Hydraulik Industrie Ventilscheiben Ventilplatten 6 Polieranwendungen verschiedener Industriezweige Motorenbau Ventile, Stößel, Kurbel-, Nockenwellen Lehrenbau Parallelendmaße Uhrenindustrie Zifferblätter Polieren Oberflächenruhigkeit Armaturenhersteller Dichtscheibens Lagerhersteller Rillenkugellagerringe Ra Automobilzulieferindustrie Stoßdämpfer Düsennadel ~0,04 µm Werkzeug- und Formenbau Oberflächen von Stempel- und Umformwerkzeugen Hydraulik Industrie Ventilschieber 7 Typische Anwendungsbeispiele Werkstücke Maße Material Vorbearbeitung Erforderliches Kundenmaß Automatikgetriebeblock 520 x 500 x 40 mm Aluminium Spritzguss gegossen Ebenheit 3µm Rauhtiefe Ra ≤ 0,9 µm Einschiebehalter 25 x 15 x 5 mm Messing gestanzt Ebenheit ≤ 0,9 µm Ra ≤ 0,2 µm Blumenvase 300 x 80 x 80 mm Glas gezogen Lagerschale Ø 30 x 25 mm Bronze gefräst Ebenheit ≤ 1 µm Ra ≤ 0,2 µm Ventildüsen Ø 29 x 47 mm gehärteter Stahl gedreht, gehärtet Ebenheit ≤ 0,9 µm Ra ≤ 0,2 µm Adapterplatte Ø 41 x 3,3 mm Stahl gestanzt Ebenheit ≤ 0,9 µm Ra ≤ 0,2 µm Ventilsitz Ø 25 x 5 mm Guss gedreht Ebenheit ≤ 0,9 µm Ra ≤ 0,2 µm Gasschieber 65 x 50 mm Bakelit Compressed Ebenheit ≤ 3 µm Ra ≤ 1,3 µm Gleitdichtring Ø 20 - 150 mm Chrom, Kohle, SIC, Messing, Hartmetalle gestanzt oder gedreht Ebenheit 0,3 - 0,6 µm Ra ≤ 0,02 µm Dichtring Ø 52 x 3 mm Keramik gepreßt gesintert Ebenheit ≤ 0,9 µm Ra ≤ 0,1 µm Dichtscheibe Ø 300 x 80 x 80 mm Keramik gespritzt Ebenheit ≤ 0,9 µm Ra ≤ 0,1 µm Wafer Ø 200 mm x 0,7 2” x 0,4 Silizium Carbit gesägt Polieren: TTV ≤ 2,5 µm Glas Disc Ø 41 x 3,3 mm Glas gesägt geschliffen Ebenheit ≤ 0,9µm Ra ≤ 0,18 µm (geläppt) Transformatorblech 41 x 3,3 mm Stahl gestanzt Ebenheit ≤ 3 µm Ra ≤ 0,2 µm 8 Was ist ein Mikrometer? Schweineborste 0,1 mm Stecknadel 0,6 mm Drahtdicke einer Büroklammer 1,0 mm Zeitungspapier 0,08 mm Zigarettenpapier 0,03 mm Menschenhaar 0,06 mm 1µm = 0,001 mm Spinnfaser 0,006 mm Erreichbare Rauheiten in Abhängigkeit vom jeweiligen Fertigungsverfahren (nach DIN 4768 Teil 1,2) Rauheitsmessgrößen Rz, Ra (µm) 1000 Anhaltswerte für Rz Anhaltswerte für Ra 100 10 1 0,1 0,01 Drehen Hobeln Fräsen FlachFlachLanghub KurzhubUmfangs- Stirnhonen honen schleifen schleifen Feinschleifen Läppen Polieren 9 Erzielbare Genauigkeit auf Peter Wolters Läppmaschinen Die erzielbare Arbeitsgenauigkeit auf einer Läppmaschine wird bestimmt von der Werkstückbeschaffenheit (Steifigkeit), dem Werkstückgewicht, der effektiven Größe der Läppfläche, der Läppkorngröße sowie der Zusammensetzung des Läppmittels und den Umgebungseinflüssen wie Erzielbare Oberflächenqualität - Aufstellungsort - Temperaturschwankungen - Werkstoff - Ebenheit usw.. Ebenheiten - Rauhtiefe Rt 0,200 µm bis 0,400 µm und gröber - Arithmetischer Mittenrauhwert Ra 0,016 µm bis 0,040 µm und gröber - Gemittelte Rauhtiefe Rz 0,170 µm bis 0,300 µm und gröber 0,100 µm bis 0,300 µm sehr Werkstückgrössenabhängig - Ebenheit (µm/100 mm): - Planparallelität //: (µm / 100 mm): 1,000 µm bis 2,000 µm (bei entsprechender planparalleler Vorbearbeitung) Definition Oberflächengenauigkeitsangaben Rauhtiefe Rt Rt entspricht dem Abstand von der höchsten Profilerhebung bis zum tiefsten Profiltal innerhalb der Messstrecke Im. Rauhtiefe Rmax Rmax ist die größte Einzelrauhtiefe aus den fünf aufeinanderfolgenden Einzelmessstrecken. Bemerkung: Entgegen der hin und wieder zu hörenden Meinung entspricht Rmax inicht Rt. Rmax Rt le lm Arithmetischer Mittenrauhwert Ra Ra ist der arithmetische Mittelwert aller Abweichungen “y” des Rauheitsprofils von der Mittellinie innerhalb der Meßstrecke Im. Y1 Y17 Ra Y5 Y22 Yn Y +Y +Y +Y +Y +Y Ra = 1 2 3 4 5 n (vereinfachte Formel) n 10 Rauhtiefe Rz Rz ist der Mittelwert aus den Einzelrauhtiefen fünf aufeinander folgender Einzelmessstrecken le. Z2 Z3 Z5 Z4 Rz Rt Z1 le Meßstrecke lm Y +Y +Y +Y +Y Ra = 1 2 3 4 5 5 Rmax = Z3 Vergleich internationaler Normen Nr. Bezeichnung Kurzz. Einheit Umrechnung 1 Rautiefe Rmax µm 1 µm = 2 arithm. Mittelrauhwert Ra µm 1 µ“ = 1 inch 1000000 England: centre line average USA: arithmetical average CLA (have) µ“ µin AA (have) µ“ µin 1 µ” = 25,4 1000000 geometr. Mittenrauhwert USA: root mean square aver. Rs µm RMS (hrms) µ“ µin 1 µm = 39,4 µ“ 3 1 mm 1000 = 0,025 µm Vergleich bzw. angenäherte Umrechnung der Maßsysteme: Rt ~ 4-5 x Ra (CLA) Rt (µm) ~ 1 1 10 8 CLA (µ“) Rt ~ 3,5-4,5 x Rs (RMS) Rt (µm) ~ 1 - 1 11 9 RMS (µ“) Ra (CLA) ~ 0,85 x Rs (RMS) Ra (µm) ~ 1 45 RMS (µ“) Rs (RMS) ~ 0,15 x Ra (CLA) Rs (µm) ~ 1 35 CLA (µ“) Eine Maßsystemvergleichstabelle der Oberflächenrauhigkeit befindet sich auf Seite 25. 11 Läppwerkzeug Die Läppscheibe in Verbindung mit dem Läppmittel bildet das Läppwerkzeug. Das Läppmittel setzt sich aus einem für die Läppaufgabe zu bestimmendes Mischungsverhältnis aus Läppkorn und Läppflüssigkeit zusammen. Ein homogenes Durchmischen wird durch ein Rührwerk im Vorratsbehälter (Läppmittelzuführungssystem) gewährleistet. Läppscheiben werden grob in drei Gruppen unterteilt: Läppscheiben mit Härten von 140 - 220 HB haben sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen. Diese Härten erlauben das dauerhafte Einhalten von hoher Präzision, Planheit, Parallelität, Oberflächengüte und Maßgenauigkeit. Abhängig von verschiedenen Bearbeitungsanforderungen gibt es verschiedene Ausführungen von Läppscheiben bezüglich der Nutungen. Am gebräuchlichsten sind Läppscheiben mit einer radial ausgeführten Nutung, die für nahezu alle Bearbeitungsfälle eingesetzt werden können. Ungenutete Scheiben sind hingegen vorzuziehen, wenn sehr kleine Werkstücke bearbeitet werden sollen, bei denen die Gefahr des Kippens besteht. Für die Bearbeitung von Glas und Wafern hat sich die Waffelnutung bewährt. Das Polieren wird in erster Linie auf spiral genuteten Scheiben durchgeführt. Die Spiralnutung hat den Effekt, dass sich das verhältnismäßig teure Polierkorn (Diamant) länger auf der Scheibe im Bearbeitungsprozess hält. Die Wahl des eingesetzten Läppkorns hängt von dem zu bearbeitenden Werkstoff ab. Die Größe des Kornes im Läppmittel richtet sich nach den Anforderungen an die Oberflächenrauheit. Je nach Härte des zu bearbeitenden Werkstoffes setzt man Edelkorund (Aluminiumoxyd), Siliziumkarbid, Borkarbid oder Diamantkorn ein. Die Oualitätskriterien für das Läppkorn sind die Korngröße, Kornverteilung, die Kornhärte sowie die Kornschärfe und die Anzahl der Kanten. Die Korngröße wird entsprechend der gewünschten Rauhtiefe am Werkstück sowie der Materialabtragsleistung ausgewählt. Die gebräuchlichsten Läppkorngrößen nach Mesh sind 400, 500, 600 und 800. (siehe auch FEPA-Ta belle Seite 22) Läppkorn: Bearbeitungswerkstoffe: - Aluminiumoxidpulver: z.B. - Siliziumkarbid (SIC): Borkarbid: Diamant: z.B. z.B. z.B. Läppmittel • • • Geglühte Läppscheiben: z.B. Kunststoffe, Zinn, Kupfer usw. Ungeglühte Läppscheiben: z.B. Guss, weicher Stahl Gehärtete Läppscheiben: z.B. Gehärteter Guss, Hart-Keramik, gehärteter Stahl usw. (Läppkorn + Läppflüssigkeit) Grundsätzlich ist eine höhere Konzentration an Läppkorn sehr vorteilhaft, um den sogenannten „AquaplaningEffekt“ (Flüssigkeitskeil und damit kein Spanabtrag) zu vermeiden. Das Mischungsverhältnis zwischen Läppkorn und Läppflüssigkeit sollte etwa 150 - 200 g/L betragen. Ein richtig gewähltes Mischungsverhältnis zeichnet sich während der Bearbeitung durch einen mattgrauen Läppfilm aus. Halbleitermaterialien (Silizium, Germanium), Kohle, Guss, Buntmetalle (Kupfer, Bronze) gehärteter und legierter Stahl, Porzellan, Glas Keramik, Hartmetall Keramik, Hartmetall Bei Verwendung von Läppflüssigkeiten auf Wasserbasis sollte das Mischverhältnis auf 300 g/L erhöht werden. Neben der Läppmittelkonzentration hat auch die Viskosität und Menge der Läppflüssigkeit Einfluss auf den „Aquaplaning-Effekt“ ! Soll der Prozess auf eine andere Korngröße oder ein anderes Kornmaterial umgestellt werden, ist es unbedingt erforderlich, das Läppmittelzuführungssystem und den gesamten Arbeitsbereich zu säubern. Dies gilt besonders bei einem Wechsel auf ein feineres Korn. 12 Läppflüssigkeit: Läppflüssigkeiten erfüllen beim Läppprozess folgende Funktionen: • • • Sie fördern das Läppkorn auf die Läppscheibe Sie dienen als Trägermedium und Gleitflüssigkeit. Trockenes Reiben der Werkstücke auf der Läppscheibe, das zur Kratzerbildung führen könnte, wird bei richtigem Mischungsverhältnis vermieden. Sie kühlen die Läppscheibe während des Prozesses. Grundsätzlich gilt: grobes Läppkorn = hohe Viskosität feines Läppkorn = geringe Viskosität Für die Bearbeitung von Kohlegleitringen sollte Wasser als Läppflüssigkeit verwendet werden, da Öl aus der Kohle nicht mehr eliminiert werden kann. Abrichtringe: • Selbsttätig mitlaufende Abrichtringe (angetrieben durch die Läppscheibe) oder zwangsgetriebene Abrichtringe sichern stete Ebenheit der Läppscheibe. Die Abrichtringe werden seitlich durch Polyamidrollen, die in einem Haltearm gelagert sind, abgestützt. • Das Drehzahlverhältnis zwischen Abrichtring und Läppscheibe soll im Idealfall n = 1 : 1 betragen, wobei die Drehrichtung ebenfalls gleich sein muss. Einen weiteren wichtigen Einfluss auf das Abrichtverhalten hat das Gewicht und die Größe der Abrichtringe. Je größer die Auflagefläche der Ringe, desto größer der Abrichteffekt. Grundsätzlich muss darauf geachtet werden, dass das Gewicht der Abrichtringe immer größer ist als das Werkstückgewicht pro Abrichtring, da sonst die Läppscheibe nicht abgerichtet wird. • Korrekturmöglichkeiten, bei konkaver oder konvexer Läppscheibe durch Feinverstellung der Abrichtringe (siehe auch Kap. Abrichtringe/Tischebenheit). Aufnahmescheiben (Masken): Aufnahmescheiben dienen dazu die Werkstücke auf der Läppscheibe zu führen. Bei der Bestückung der Aufnahmescheiben ist darauf zu achten, dass die Aufnahmescheibe im Zentrum nicht bestückt wird (siehe auch „Verschleiß der Läppscheibe und Abrichtringe“). • Die Werkstückaufnahme erfolgt in den Abrichtringen, je nach Geometrie und Eigengewicht in speziell adaptierten Sonderaufnahmen oder Vorrichtungen. Diese Aufnahmevorrichtungen entsprechen der Größe des Innendurchmessers der Abrichtringe. Die darin eingebrachten Aussparungen haben die Außenkontur des Werkstückes. Diese Aufnahmeschablonen sind aus unterschiedlichen Materialien, zumeist aus Kunststoff (PVC) oder Metall gefertigt. • Die Bearbeitung von Großbauteilen erfolgt außerhalb der Abricht- bzw. Aufnahmeringe, wobei grundsätzlich ein Abrichtring zum Abrichten der Läppscheibe und zur Verteilung des Läppmittels auf der Läppscheibe verbleiben muss. 13 Auswirkungen der Maschinen-Einstellparameter auf die Oberflächengüte 1. Drehzahl der Läppscheibe Je niedriger die Lage des Bauteilschwerpunktes (Bauhöhe) eines Werkstückes ist, um so höher kann - von wenigen Ausnahmen abgesehen - die Drehzahl der Läppscheibe gewählt werden. Bei hohen Bauteilschwerpunkten ist eine stabile Lage der Werkstücke infolge des hohen Kippmomentes nicht erreichbar und schließt damit hohe Drehzahlen aus. Hohe Drehzahlen beinhalten aber auch das Risiko des sog. „Aquaplaning Effektes“. Zu hohe Drehzahlen können ebenfalls das Läppmittel von der Läppscheibe schleudern. Dünne Werkstücke werden durch Vibrationen infolge hoher Drehzahl nicht genau bearbeitet. Grundsätzlich kann folgende Aussage als Anhaltspunkt dienen: Die Abtragsrate am Werkstück verhält sich proportional zur Drehzahl der Läppscheibe. Die Geschwindigkeit am äußeren Rand der Läppscheibe sollte in einem Bereich von 0,1 - 0,5 m/s liegen. Dieses ergibt bei einer Läppscheibe von z.B. 380 mm Durchmesser die Drehzahl von ca. 60 U/min. 2. Belastung der Werkstücke durch Zusatzgewichte Die spezifische Flächenbelastung des Werkstückes inkl. Zusatzlast auf der Läppscheibe sollte ca. 100 g/cm² betragen. Bei Werkstücken, die dieses Kriterium nicht erfüllen, z.B. großflächigen Werkstücken mit geringem Eigengewicht, kann die spezifische Flächenbelastung durch Belastungsplatten mit konstantem Gewicht oder durch Einsatz der pneumatischen BelastungsEinrichtung zusätzlich erhöht werden. Das Aufschwimmen des Werkstückes auf dem Läppmittelfilm (Aquaplaning Effekt) und die damit verbundene Reduzierung der Abtragsleistung kann hierdurch ebenfalls eliminiert werden. Maschine 3R900 mit Pneumatik-Lift-System Die PETER WOLTERS Pneumatik-LiftEinrichtung besteht aus Belastungstellern, die mittels Druckzylinder pneumatisch in den Innendurchmesser der Abrichtringe abgesenkt werden können. Die Belastung wird stufenlos, exakt dosiert und über Druckminderventile eingestellt. 14 Hinweis: Wird der spezifische Flächendruck zu groß, kann der Läppmittelfilm abreißen. Es besteht die Gefahr des Kaltverschweißens von Werkstück und Läppscheibe! Haben die Werkstücke ein hohes Gewicht, aber eine sehr geringe Auflagefläche, muss analog zum vorher beschriebenen Fall eine Entlastung eingeleitet werden. Hierzu werden die Belastungsteller an den Druckzylindern entfernt und die Werkstücke über eine Federwaage direkt angehängt Im allgemeinen sind aber Applikationen mit einer Entlastung selten und können oft auch durch eine höhere Konzentration des Läppkorns (besseres „Abrollen“ des Kornes zwischen Werkstück und Läppscheibe) vermieden werden 3. Zeitsteuerfunktionen Die Läppzeit kann - mit Ausnahme der Miniläppmaschine - über Zeitschaltuhr eingestellt werden. Die effektive Läppzeit ist von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören Art und Härte des Werkstoffes, Größe der Läppfläche, die spezifische Belas- tung, Zusammensetzung und Körnung des Läppmittels sowie die geforderte Ebenheit und Rauhtiefe am Werkstück. Die Art der dem Läppen vorausgegangenen Bearbeitung hat ebenfalls großen Einfluss auf die Läppzeit. Als ungefährer Richtwert für Abtragsleistungen an diversen Werkstoffen dienen folgende Beispiele: Werkstücke aus: GG 22 Steel ST 37 Abtragsleistung Abtragsleistung 0,01 mm/min 0,005 mm/min Diesen Angaben liegt ein Läppmittel (Läppulver + Trägerflüssigkeit) aus Siliziumkarbid (PWS 32) mit einer Korngröße von 27 - 32 µm sowie ein effektiver Auflagedruck von 100 g/cm² zugrunde. Verschleiß der Läppscheibe und der Abrichtringe Der Läppvorgang erwirkt natürlich nicht nur einen Materialabtrag am Werkstück, sondern auch an der Läppscheibe. Zusätzlich wird noch ein gewünschter Abrieb erzeugt zwischen Läppscheibe und den Abrichtringen, der die ständige Ebenheit der Läppscheibe gewährleistet. Läppscheiben und Abrichtringe sind Verschleißteile. Der Werkstoff dieser Teile wurde jedoch bei PETER WOLTERS Läppmaschinen so gewählt, dass nur ein minimales - und technisch notwendiges - Verschleißverhalten vorliegt. Verschleißwerte bei großen Maschinen unter Verwendung von SiliziumkarbidLäpp-Pulver und mittelgroßem Korn: ca. 0,1 mm/Läppstunde ca. 0,03 mm/Läppstunde - für Abrichtringe - für Läppscheiben Bei kleineren Läppmaschinen ist der Verschleiß z. T. wesentlich geringer. In jedem Fall steht er jedoch in größter Abhängigkeit vom verwendeten Läppmittel. 15 Folgende extreme Verschleißformen können an den Läppscheiben auftreten: 1. Konkave Läppscheibenoberfläche Mögliche Ursache: In den meisten Fällen ist es das Ergebnis einer Beladung mit zu vielen Werkstücken im Zentrum des Abrichtringes. Abhilfe: Verwendung von Aufnahmescheiben, die die Werkstücke führen (Aufnahmescheiben nicht bis in das Zentrum beladen). Läppscheibe konkav 2. Konvexe Läppscheibenoberfläche Mögliche Ursache: Eine konvexe Läppscheibenoberfläche entsteht, wenn die 3 bzw. 4 Abrichtringe zu weit außen positioniert sind (seltener Fall) oder eine ungleichmäßige Einstellung der Abrichtringe erfolgte, wobei sich dann jeweils die Mehrzahl der Abrichtringe am äußeren Läppscheibenrand befinden. Abhilfe: Gleichmäßige Einstellung der Abrichtringe zur Läppscheibenmitte und bei zusätzlicher Beschwerung der Abrichtringe den Läppvorgang solange bis der Konvexfehler behoben ist. Dabei ist die Läppscheibe regelmäßig durch Messung zu kontrollieren.. Läppscheibe konvex Einfluss der Abrichtringe auf die Läppscheiben-Ebenheit Die geläppte Fläche am Werkstück spiegelt die Ebenheit der Läppscheibe wieder. Die Erzeugung einer Läppfläche von hoher geometrischer Ebenheit setzt somit eine Läppscheibe voraus, die ihre hohe Genauigkeit über den gesamten Zeitraum des Läpp-Prozesses beibehält. Diese Voraussetzung wird durch ständig mitlaufende Abrichtringe geschaffen. Die im Läppvorgang vom Werkzeug erzeugte Abnutzung und Unebenheit auf der Läppscheibe wird durch die sich drehenden Abricht- bzw. Aufnahmeringe laufend kompensiert. Sollte es dennoch zu geometrischen Veränderungen auf der Läppscheibe kommen, so kann durch eine individuelle Verstellung der einzelnen Ringe - vom oder zum Zentrum der Läppscheibe deren Ebenheit schnell wieder erzielt werden. Um jedoch einen noch mit den Abrichtringen korrigierbaren Einfluss auf die Läppscheiben nehmen zu können, ist es zwingend erforderlich, den geometrischen Zustand der Scheiben ein- bis zweimal täglich zu prüfen (siehe Prüfung der Ebenheit von Läppscheibe und Werkstück). In extremen Fällen besteht die Möglichkeit den Tisch konkav oder konvex abzurichten. 16 Prüfung der Ebenheit von Läppscheibe und Werkstück Grobprüfung Läppscheibe Feinmessung Läppscheibe Die einfachste Möglichkeit ist mit dem Haarlineal (Lichtspaltmethode) Für den feineren Prüfbereich kommt eine Messbrücke mit Messuhr zur Anwendung, Feinstprüfung Durch die Interferenzprüfmethode kann der Feinstprüfbereich abgedeckt werden. Hierfür wird ein Prüfgerät (monochronische Lichtquelle) mit Poliertisch verwendet. Beschreibung der Feinstprüfung Betrachter Lichtbänder Interferenzlampe Planglas Interferenzlinien 90° Prüfblock Prüfgerät Bei diesem Verfahren erfolgt die Bestimmung der Läppscheiben-Ebenheit mittels eines Messing-Prüfblockes. Durch Mittlaufenlassen des Prüfblocks während des Bearbeitungsprozesses, wird eine Vergleichsebene erzeugt, die ein Abbild der vorhandenen Läppscheiben-Ebenheit ist. Um die Interferenzprüfmethode durchzuführen, muss nach dem Läppvorgang am Prüfblock eine lichtreflektierende Oberfläche erzeugt werden. Dies erfolgt durch das Abziehen der geläppten Prüffläche auf einem Poliertisch. Planglas Prüfblock Nach diesem Vorgang wird ein Planglas aus Quarz auf die zu prüfende Fläche des Prüfringes gelegt. Ein gleichmäßiges, einwelliges Licht erzeugt auf der von Hand anpolierten Prüfringfläche Interferenzlinien. Bemerkung: Die hier beschriebene Prüfmethode kann bei ausreichender Werkstückgröße auch direkt am Werkstück erfolgen. 17 Planglas Prüfblock Abb. 1 Bei konkaver Läppscheibe Verstellen der Abrichtringe in radialer Richtung nach außen zur Erzeugung einer ebenen Läppscheibe Justage Das Interferenzbild zeigt die geometrische Form der Prüffläche an. Durch Herstellung eines Kontakt- und Druckpunktes (siehe Abb. 1 und 2) wird zwischen Prüffläche und Planglas ein Luftkeil erzeugt, der Voraussetzung für eine einwandfreie Messung und die Generierung der Interferenzstreifen ist. Durch die optische Darstellung (Abweichung der Linien von einer Geraden) ist die Abweichung der Oberfläche von der Ebenheit bestimmbar. Krümmen sich die sichtbar werdenden Interferenzlinien um den Finger, ist die Prüffronde konvex und die Läppscheibe konkav. Bei konkaver Prüffronde liegt der umgekehrte Fall vor. Durch die eingespiegelte Linie des schwenkbaren Lichtrahmens kann die Größe der Ebenheitsabweichung bezogen auf den Durchmesser der Prüffronde bestimmt werden. Der Abstand von Lichtband zu Lichtband beträgt 0,3 µm (entsprechend der halben Wellenlänge des Heliumlichtes). Planglas Prüfblock Abb. 2 Bei konvexer Läppscheibe Verstellen der Abrichtringe in radialer Richtung nach innen zur Erzeugung einer ebenen Läppscheibe Justage Justage Justage Die geometrische Form der Fläche wird durch die Richtung der Krümmung einer Interferenzlinie, visuell dargestellt. eine konvexe- oder konkave Form wird somit erkennbar. 1. Die Interferenzlinien zeigen ein konvexes Werkstück 2. Die Interferenzlinien zeigen ein konkaves Werkstück 3. Die Interferenzlinien sind 4. Entsprechend dem Vergerade, fallen jedoch am lauf der Interferenzlinien Außenrand ab. ist das Teil eben und Das Teil ist eben, hat ohne Kantenabfall aber Kantenabfall Weitere Interferenz-Messbilder auf Seite 20. Die Ebenheit des Prüfringes entspricht der tatsächlichen Ebenheit des gleichzeitig geläppten Werkstückes und spiegelt somit den Ist-Zustand der Läppscheibe wider. 18 Durchschnittlicher Läppmittelverbrauch Der tatsächliche Läppmittelverbrauch ist abhängig von der Anzahl und dem Gewicht der aufgelegten Werkstücke, sowie deren effektiven Läppflächengröße. Peter Wolters Maschinentyp 1 2 Das von der Läppscheibe abtropfende, verbrauchte Läppmittel, wird über eine Auffangrinne einem Sammelbehälter zugeführt. Durchschnittsverbrauch Liter/Stunde 5 3 4 6 7 8 9 3 R 380 3 R 600 3 R 900 4 R 1200 4 R 1500 4 R 1800 4 R 2150 10 Verbrauchtes Läppmittel kann nicht wiederaufbereitet werden, da die feinen Schneiden und Kanten der einzelnen Körner abgenutzt sind. Dieses Läppmittel setzt sich, zusammen mit dem enthaltenen Materialabrieb nach einiger Zeit als Schlamm auf dem Boden des Sammelbehälters ab. Das darrüberstehende Läppöl kann mühelos abgegossen und nach einer weiteren Absetzzeit von etwa 8 - 10 Tagen bis zu dreimal wiederverwendet werden. Allgemeine Bearbeitungscharakteristiken Magnetismuseffekt Kantenabfall Wärmeentwicklung Vor der Bearbeitung von Ferromaterialien müssen diese unbedingt entmagnetisiert werden. Dieses kann in einfacher Handhabung mit einem Remanenz-Messgerät erfolgen. Wird auf eine Demagnetisierung verzichtet, entsteht eine entgegengesetzte Magnetpolung der Läppscheibensegmente mit dem Ergebnis einer unterschiedlichen Oberflächenqualität und Ebenheit der Werkstücke. Sogenannter Kantenabfall tritt auf bei zu hoher Läppmittelkonzentration an den Außenkanten der Werkstücke. Hervorgerufen wird dieses durch ein falsches Mischungsverhältnis zwischen Läppulver und Läppflüssigkeit oder zu hohem Arbeitsdruck auf die Werkstücke. Vermeiden lassen sich diese Effekte durch Beachtung der Grundregeln:: Unter normalen Arbeitsbedingungen ist bei einem Läppvorgang keine stärkere Wärmeentwicklung zu erwarten. Lediglich bei Verwendung von grobem Läppkorn oder zu hohem Arbeitsdruck der Läppscheibe kann es zu stärkerer Erwärmung kommen Nicht mehr als 150 g Läpp-Pulver / 1 I Flüssigkeit Nicht mehr als 100 g Druck / pro cm² Werkstückfläche Polieren auf der Läppmaschine Für die Läppmaschinen der kleinen und mittleren Baureihe bis 900 mm Scheibendurchmesser sind spezielle Zusatzausrüstungen vorhanden, die es ermöglichen, die Maschine in eine vollwertige Poliermaschine umzurüsten. Es können also auf der gleichen Maschine im Anschluss an das Läppen hochglanzpolierte Flächen von höchster Ebenheit und Oberflächengüte, frei von jedem Kantenabfall erzeugt werden. Das Umrüsten der Läppmaschine geschieht durch Austausch der Spezialguss-Läppscheibe gegen eine Polierscheibe aus Kupfer, Zinn, Glas, Keramik, Kunststoff usw., wobei das geeignetste Polierscheibenmaterial am zweckmäßigsten durch einen Polierversuch am Werkstück ermittelt wird. Die Polierscheiben sind mit synthetischem Diamantpulver imprägniert. Als Zusatzpoliermittel wird ebenfalls synthetisches Diamantpulver zusammen mit Wasser verwendet, dem ein Rostschutzmittel beigegeben wird. Die Abricht- bzw. Werkstückaufnahmeringe müssen gegen Ringe mit Keramikbestückung ausgewechselt werden, um eine Verfärbung der Werkstückoberfläche durch Einlagerung von Kohlenstoff zu vermeiden. Nähere Informationen auf Anfrage. 19 Formeltabelle für Peter Wolters Läpp- und Poliermaschinen Berechnung Teilekapazitäten (pro Abrichtring) A Pr = r Ap Pr = Teile pro Ring Ar = Verfügbare Fläche innerhalb des Abrichtringes Ap = Auflagefläche des zu bearbeitenden Werkstückes x 0,8 Teile pro Ladung PL = Pr PL = Teile pro Ladung Pr = Teile pro Abrichtring Nr = Anzahl der Abrichtringe x Nr Erreichbare Ebenheit der Werkstücke Ap Fp = Am Fp Fm Am Ap x Fm = = = = erreichbare Ebenheit des Werkstückes Ebenheit der Läppscheibe effektive Fläche der Scheibe (Fläche minus Innenkreis) Werkstückfläche, die bearbeitet wird Interferenz-Messbilder Planglas Werkstück Planglas Werkstück Planglas Planglas Planglas Werkstück Werkstück Werkstück Planglas Planglas Planglas Planglas Planglas Werkstück Werkstück Werkstück Werkstück Werkstück Planglas Planglas Werkstück Werkstück Planglas Planglas Werkstück Werkstück Planglas Werkstück Planglas Werkstück 20 Kapazitätstabelle für Peter Wolters Läpp- und Poliermaschinen Maschinentypen 3R380 3R600 3R900 4R1200 4R1500 4R1800 4R2150 Anzahl der Abrichtringe Werkstück Ø mm 3 3 3 4 4 4 4 Maximale Anzahl der Werkstücke pro Ladung 5 6 7 1956 1362 993 4260 3210 8 10 12 759 486 336 2415 1500 990 2220 14 16 20 246 189 117 759 588 333 1680 1350 840 24 28 32 81 57 45 234 171 129 570 399 303 36 40 44 36 27 21 105 87 66 234 183 159 368 272 504 440 48 52 56 18 15 12 54 48 39 132 111 93 240 200 164 380 300 264 60 65 70 12 9 6 33 27 24 81 72 57 152 128 104 240 204 176 280 416 75 80 85 3 3 3 21 18 15 51 45 42 92 84 76 148 132 116 240 220 196 360 312 280 90 95 100 3 3 3 12 12 9 36 33 27 64 56 52 104 92 84 180 156 136 252 220 200 105 110 120 3 3 3 9 9 6 24 24 18 44 40 32 76 68 56 120 108 96 184 164 136 130 140 150 3 3 3 3 3 3 15 12 12 28 28 20 48 40 36 80 68 56 120 100 84 160 170 180 3 3 3 9 6 6 20 16 16 32 28 20 48 44 36 72 68 60 200 220 240 3 3 3 3 3 3 12 4 4 16 16 12 32 28 20 48 40 32 3 3 3 4 4 4 8 4 4 16 16 12 24 20 16 4 4 4 12 4 4 16 12 8 260 280 300 320 350 400 21 Aufstellung der Läppulver und Ihrer Körnung Läppulver Bezeichnung Läppulver Einteilung Korngröße in µm Korngröße nach Mesh Erzielbare Oberfläche Rt Korund (Aluminiumoxyd) KG 10 / PWE24 KM 10 / PWE25 KM 20 / PWE12 KF 10 KF 20 / PWE9 KE 10 / PWE7 grob mittel mittel fein fein extra fein 20 - 24 15 - 18 12 - 15 9 - 12 7-9 5-7 400 600 700 800 900 950 4 µm 2 µm 0,8 µm 0,6 µm 0,5 µm 0,4 µm grob grob grob mittel mittel mittel fein fein extra fein extra fein 40 - 50 35 - 40 27 - 32 21 - 25 15 - 18 12 - 15 8 - 11 6-9 4-6 2-4 220 280 320 360 400 500 600 800 900 950 7,5 µm 5,0 µm 5,0 µm 3,5 µm 2,0 µm 1,5 µm 1,0 µm 0,8 µm 0,6 µm 0,4 µm grob grob mittel mittel fein fein extra fein extra fein 35 - 40 27 - 32 21 - 25 15 - 18 8 - 12 6-9 4-6 2-4 280 320 360 400 600 800 900 950 7,5 µm 5,0 µm 4,0 µm 2,0 µm 1,0 µm 0,8 µm 0,6 µm 0,4 µm Siliziumkarbid SG 05 SG 10 / PWS40 SG 20 / PWS32 SM 10 SM 20 / PWS18 SM 30 / PWS15 SF 10 / PWS11 SF 20 / PWS9 SE 10 / PWS6 SE 20 / PWS4 Borkarbid BG 10 BG 20 / PWB32 BM 10 BM 20 / PWB18 BF 10 / PWB12 BF 20 / PWB9 BE 10 / PWB6 BE 20 / PWB4 22 Vergleich internationaler Schleifmittelstandards von Körnung für Schleifkörper und den losen Schliff (µm) 100 BRD DIN 69101 USA ANSI 874.101977 Japan JIS R 66011973 UDSSR GOST 3647-71 Polen PN-76 M-59115 50%-Wert 50%-Wert 50%-Wert 50%-Wert 50%-Wert mittlere Korngröße (µm) 100 240 280 320 50 F230 F240 F280 F320 F360 20 F240 360 F280 400 F320 500 F360 M63 F230 M50 M40 F240 F280 F320 600 700 M28 F400 F360 20 800 F400 F500 1000 50 M20 F400 F600 1200 F500 F800 10 10 M10 F1000 F1200 F600 2000 2500 F800 F500 1500 F600 5 M14 M7 F800 3000 5 F1000 F1000 M5 3 F1200 F1200 3 2 2 F230 F1200 => Mikrokörnung 23 (µm) BRD DIN 69101 USA ANSI 874.101977 Japan JIS R 66011973 UDSSR GOST 3647-71 Polen PN-76 M-59115 50%-Wert 50%-Wert 50%-Wert 50%-Wert 50%-Wert F230 Mittlere Korngröße 5000 4 5000 (µm) 5 F230 6 F230 7 F230 8 F230 100 20 20 F230 1000 80 F230 24 36 40 F230 70 80 F230 F230 150 150 180 6 220 220 F230 50 40 500 46 70 8 F230 36 20 10 180 100 120 F230 1000 24 60 12 120 100 F230 22 250 80 90 100 90 F230 20 25 16 80 70 F230 90 250 14 54 60 60 F230 32 54 54 F230 12 30 30 24 F230 46 500 63 50 36 F230 46 30 F230 10 16 16 16 F230 125 2500 5 4 100 120 150 100 180 14 F230 160 14 12 F230 12 10 F230 220 10 8 8 F230 2500 220 50 3 F4 F220 => Makrokörnung 24 Maßsysteme der Oberflächenrauhigkeit Vergleichstabelle Rt Rz µm µm µ“ µm µ“ 400 200 100 320 160 80 80 40 20 3200 1600 800 88 44 22 3500 1760 880 50 30 15 10 40 20 10 6,0 10 5,0 2,5 1,2 400 200 100 48 11 5,5 2,7 1,3 440 220 108 52 5,0 4,0 3,0 3,0 2,5 2,0 0,6 0,5 0,4 24 20 16 0,66 0,55 0,44 26 22 17,6 2,5 2,0 1,6 1,6 1,2 1,0 0,3 0,25 0,20 12 10 8,0 0,33 0,27 0,22 13,2 10,8 8,8 1,2 1,0 0,9 0,8 0,8 0,5 0,15 0,12 0,10 6,0 4,8 4,0 0,18 0,13 0,11 7,2 5,2 4,4 0,8 0,6 0,5 0,4 0,3 0,25 0,08 0,06 0,05 3,2 2,4 2,0 0,088 0,066 0,055 3,5 2,6 2,2 0,4 0,3 0,25 0,2 0,15 0,12 0,04 0,03 0,025 1,6 1,2 1,0 0,044 0,033 0,027 1,8 1,3 1,1 0,2 0,15 0,12 0,1 0,08 0,06 0,02 0,015 0,012 0,8 0,6 0,5 0,022 0,018 0,013 0,9 0,7 0,5 0,1 0,08 0,06 0,05 0,04 0,03 0,01 0,008 0,008 0,4 0,3 0,2 0,011 0,009 0,007 0,4 0,3 0,2 µm CLA (r) RMS (R) Vergleichswerte können je nach Oberflächencharakter ca. 25 % voneinander abweichen! 25 Umrechnungstabelle µin µm 2000 50 Ra 40 31,5 1000 25 Toleranz 20 16 12,5 Obergrenze für Umrechnung Ra in Rt N10 10 8 6,3 5 250 N9 4 3,15 500 N8 Ra 125 2,5 Untergrenze für Umrechnung Rt in Ra 2 1,6 N7 1,25 Ra 1 0,8 63 N6 32 N5 16 N4 8 N3 4 N2 2 0,63 0,5 0,4 0,315 0,25 0,2 0,16 0,125 0,1 0,08 0,063 0,05 0,04 0,032 0,025 Rt N1 Rt 1 0,02 0,016 0,2 0,315 0,16 0,25 0,4 0,5 0,8 0,63 1,25 1 1,6 2 3,15 2,5 5 4 8 6,3 12,5 10 16 20 31,5 25 40 50 80 63 125 100 200 160 250 µm Rt Ra in Rt und Rt in Ra 26 Vergleichstabelle verschiedener Härteangaben Vickers Brinell Rockwell Vickers Brinell Rockwell HV kg/mm² HBkg/mm² kg/mm² HRC HV kg/mm² HBkg/mm² kg/mm² HRC 180 190 200 210 220 230 240 250 260 270 280 290 300 310 320 330 340 350 360 370 380 390 400 410 420 430 440 450 460 470 480 490 500 510 520 530 540 180 190 200 210 220 230 240 250 260 270 280 290 300 310 320 328 336 345 353 360 369 377 385 394 402 410 418 426 434 442 452 462 469 477 485 493 501 8,0 11,0 12,6 14,2 16,0 18,0 20,0 22,0 23,6 25,2 26,8 28,3 29,7 31,3 32,4 33,6 34,8 36,0 37,0 38,0 39,0 40,0 40,9 41,7 42,5 43,3 44,1 44,9 45,7 46,4 47,2 47,9 48,5 49,1 49,7 50,3 50,9 550 560 570 580 590 600 610 620 630 640 650 660 670 680 690 700 710 720 730 740 750 760 770 780 790 800 810 820 830 840 850 860 870 880 890 900 509 517 525 533 540 546 555 563 571 579 588 596 605 613 620 628 637 644 651 658 666 674 682 690 698 706 712 720 726 734 740 748 755 762 770 778 51,5 52,1 52,7 53,3 53,9 54,5 55,0 55,5 56,0 56,5 57,0 57,5 58,0 58,5 59,0 59,5 60,0 60,5 61,0 61,4 61,8 62,2 62,6 63,0 63,4 63,8 64,2 64,6 65,0 65,4 65,7 66,0 66,4 66,7 67,0 67,3 27 Machine Typ Model 1 R-300 3R-380 3R-600 3R-900 4R-1200 Scheiben-Ø (mm) Wheel-Ø (mm) 300 381 610 914 1220 Ringbreite (mm) Ring width (mm) 76 146 248 371 445 Abrichtring Ø Conditioning ring Ø außen/outer (mm) innen/inner (mm) 143 107 181 146 286 248 420 370 500 435 Antrieb (kW) Drive (kW) (optional) 0,37 0,75 2,2 4 (7,5) 7,5 (9,2) 1 Drehzahl (min ) Wheel speed (rpm) 0-150 65 60 66 48 Betriebsspannung Control voltage 220 V, 50 Hz, 1 Ph 400 V, 50 Hz, 3 Ph 400 V, 50 Hz, 3 Ph 400 V, 50 Hz, 3 Ph 400 V, 50 Hz, 3 Ph Läppmitteltank (I) Contents of tank (I) 0,4 3,5 15 15 15 Abmessungen (H x B xT) in mm Dimensions (H x W x D) in mm (mit Lift / with lifting device) 630x390x240 638x751x741 1271x1090x940 (1937x1090x940) 1320x1666x1380 (2015x1666x1380) 1320x1666x1380 (2055x1666x1380) Gewicht (kg) Weight (kg) (mit Lift / with lifting device) 55 150 535 (665) 1750 (1900) 1900 (2400) Pneumatiklift Pneumatic lift unit - Option Option Option Option Arbeitsscheibenkühlung Cooling - - Option Option Option Option 10-100 Option 10-60 Option 10-60 Option 10-60 Option Option Option Option - -1 Variable Drehzahl (min ) Variable Speed (rpm) Sonderspannung Special control voltage Option Unterschrank Cabinet Option Große Baureihe 4R-1500, 4R-1800 und 4R-2150 auf Anfrage. Peter Wolters Qualität Peter Wolters Service Höchste Qualität, produktionssicherer Prozess durch Versuchsdurchführung und eine schnelle Lösung aller Probleme stehen für uns an erster Stelle. Unser Erfolg wird durch die Lösung Ihrer Fertigungsaufgaben fundiert Peter Wolters bietet einen umfassenden After-sale-Service, der schnelle Versorgung mit Verbrauchsgütern und Verschleißteilen ebenso umfasst, wie spezielle Schulungen, kundenspezifische Lösungen und fachliche Empfehlungen durch unsere gut ausgebildeten Service- und Anwendungstechniker. Fordern Sie uns, wir helfen gern. Service - Hotline +49 711 / 90 36 32 17 und. +49 4331 / 458287 28