75 ·lAbRE - Hans Brüggemann Schule Bordesholm
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75 ·lAbRE - Hans Brüggemann Schule Bordesholm
75 · lAbRE 1922 - 1997 Inhaltsverzeichnis ·G rußwort des Schulleiters ................................................................................................ 1 Grußwort des Schulrates .......................................................... .................. ...................... 2 Grußwort des Schulverbandsvorstehers ............................................................................ 3 Grußwort des Schulelternbeirates ....................................................................... ..............4 GesChichtlicher Überblick der HBS ............................................................. ..................... 6 Das Kollegium der HBS ................................ ~ ................................................... : ... :..-.... .. 11 Die SV der HBS ..... ........ .............. ............ .. ......................................... .......... .......... ...... 12 Die Schulsekretärin ....................................................................................... ................. 13 Der Hausmeister ................................ ............ ................ .... .................. ...................... .... 14 12 Jahre Schüleraustausch mit Frankreich .................................... .................................. 15 Der Schüleraustausch Savigny/Bordesholm 1997 ............................................... ............ 18 Schulpartnerschaft .mit Kekava......... ..............................................................................20 Die Klassenfahrt der R9b ......................................................................... ................ ...... 24 Die Klassenfahrt der R6a ................................................... ................. :~ ......................... 26 · Englischunterricht an der HBS ............ ............................................... ......... .............. ..... 28 Wanchnalerei in der Schule ..................................... ............ ...... ...................................... 29 Jutec- Teilnahme 1992 ......................... ........ ............................. .................................. ..33 Triathlon 1996 ..................................... ....................................................... ................... 35 10 Jahre Informatikunterricht .. ...... ........... ............................ .......................................... 37 Geschichtliches über Bordesholm (Schülerreferat) ........ .................................................. 38 Ein Tag bei der Bundeswehr ................ ........... .. ......... ............... ....... ........ ...................... 41 Die Theater - AG ........................ 42 D.1e Tiffany- AG ................................. ..................................................·......... .. .... .. ....... 43 Die Flug- AG .......... ............................................................ .......... ................................ 44 Projektwoche 1997 .. ........ ............... ............................... ................................................ 46 Zur Festwoche ......... ...................... ...... ............. ....... .. ... ................................................. 48 0 0 0 0 • • 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 . ·0 0 . 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grußwort des Schulleiters Als 1~22 der Stapellauf der damaligen Mittelschule fur Jungen und Mädchen in Bordeshohn erfolgte, ahnte keiner, durch welch unsicheres, teilweise stürtnisches Fahrwasser die Schule in den nächsten 75 Jahren steuern würde. Ein Blick in das Logbuch zeigt jedoch, dass die Matrosen und ihre Steuerleute das Schiff Mittelschule bzw. Realschule bis heute immer fest im Griff hielten. Die Ausbildung und Erziehung der Leichtmatrosen für ihr Bestehen im weiteren Leben war und ist das Ziel. Die Ausbildungsmannschaft hat in den Jahren häufig gewechselt. Die Schiffstechnik musste und muss ständig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft und wenn nötig erneuert und modernisiert werden. Werftliegezeiten müssen-möglichst vermieden werden. Häufig erfährt das Schiff Realschule, dass der Kurs, der von der Admiralität ausgegeben wird, nicht immer leicht zu steuern ist. Trotzdem gelingt es der Crew mit hohem persönlichem Einsatz, das Schiff auf dem vorgegebenen Kurs zu halten und die ihr anvertrauten Leichtmatrosen für ihre weitere Verwendung auszubilden. Der Dienst an Bord ist mit den Jahren anstrengender, die Ausbildung differenzierter und die Navigation schwieriger geworden. Unser Schiff wird begleitet von de:r:. Hoffuung auf genug Wasser unter dem Kiel für die volle Fahrt voraus. Es erfullt die Stammbesatzung immer wieder mit Stolz und großer Zufriedenheit, wenn man nach Jahren erfährt, dass aus den einstigen Leichtmatrosen handfeste Seeleute bis hin Zlliil Kapitän geworden sind. Für die nächste Zeit sagt der Seewetterbericht raube See voraus . Bleibt die Hoffuung, dass unser Hans-Brüggemann-Schiff, trotz Wellengangs und Untiefen, auch weiterhin seinen Kurs hält - zum Wohle der uns anvertrauten Leichtmatrosen und deren Zukunft. Ernst-Peter Müller 1 Grußwort des Schulrates Die Realschule Bordesholm kann in diesem Jahr auf ein 75-jähriges Bestehen zurückblicken. Mit der Gründung im Jahre 1922 wurde die Realschule zur zentralen Schule für alle Heranwachsenden in und um Bordesholm, die den Realschulabschluß anstrebten. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich die Schule zu einer voll ausgebauten Realschule und damit zu einem Träger des kulturellen Lebens in der Gemeinde Bordesholm entwickelt. Ihr Wirken strahlt über die Gemeinde hinweg in die Nachbarräume aus. Die Geschichte dieser Schule ist zugleich Geschichte des Schulwesens in diesem Gebiet des Kreises Rendsburg-Eckemförde. Jahrzehnte hindurch haben Lehrkräfte an der Realschule unter großem Einsatz ihren Beitrag zur Ausbildung und Erziehung der ihnen anvertrauten jungen Menschen geleistet. Zu allen Zeiten haben Eltern große Hoffuungen in ihre Kinder gesetzt und entsprechend hohe Erwartungen an die Schule gestellt. Die Zusammenarbeit von Lehrkräften, Eltern und dem. Schulträger hat zur überzeugenden Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule beigetragen. Sie beweist täglich, daß sie lebt, sich wandelt und stetig erneuert. Das Miteinander vom Bewahren des Bewährten und vom Beschreiten neuer Wege ist dazu notwendige Basis. Ich danke allen, die an der Entwicklung der Realschule teilhatten, die sie förderten, die ihr einen unverzichtbaren Platz in der Bordesholmer Schullandschaft gaben. Ich danke den Lehrkräften für die gute pädagogische Arbeit. Mein Dank gilt aber auch dem Schulträger für das moderne Schulgebäude sowie die gute sächliche Ausstattung. Ich gratuliere der Schule zum 75-jährigen Jubiläum. Mögen das gute Schulklima und die Lehrererfolge der Schule zum Wohle von Schülerinnen wid Schülern der Gemeinde und des Umlandes fortdauern. Schulrat Kaack 2 75 Jahre Hans-Brüggemann-Realschule Im Namen des Schulverbandes überbringe ich die herzlichsten Glückwünsche. Große Namen vetpflichten. Dieser hohen Vetpflichtung stets gerecht zu werden war, im Hinblick auf die historische Entwicklung der zurückliegenden Jahrzehnte, nicht einfach. Welch großer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandel fand doch von Weimar bis heute statt? Er stellte der Erziehung immer neue Aufgaben. Um so verställdlicher wird dies, wenn man berücksichtigt, daß die Schulen ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag von der jeweiligen Gesellschaft erhahen. Diese fordern, daß die jungen Menschen so erzogen und ausgebildet werden, daß sie den von ihnen vorgegebenen Zielvorstellungen und Anforderungen gewachsen sind. Die vom römischen Philosophen Seneca ausgesprochene Weisheit: "Nicht für die Schule, sondern fiir das .Leben lernen wir" - behält nach wie vor ihre Gültigkeit. Dies heißt, daß der angebotene Lehrstoff einen lebenspraktischen Bezug haben muß. So erfahren und erkennen die Schülerinnen und Schüler, was sie mit ihrem vermittelten Wissen anfangen können. Dadurch wird nicht nur ihre Motivation gefordert, sondern auch ihre auf die Lebensbewältigung bezogene Urteilsfähigkeit erhöht. Es versetzt sie in die Lage, Gegenwartsprobleme zu durchschauen und bei deren Lösung mitzuhelfen. Praktisches Lernen und gute schulische .Leistungen sind fiir die späteren beruflichen Aussichten unserer Schülerinnen und Schüler von ausschlaggebender Bedeutung. Deshalb war und ist es das Anliegen des hierfiir die bestmöglichen Schulverbandes, Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Schülerinnen und Schüler, die Ehern und das Lehrerkollegium können gewiß sein, daß sich die im Schulverband zusammengeschlossenen Gemeinden, soweit es finanziell möglich und verantwortbar ist, fiir die Hans-Brüggemann-Schule engagteren werden. Ich wünsche der Schule bei der Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe auch fiir die kommenden Jahre einen vollen Erfolg. Schulverbandsvorsteher Wolff 3 Grußwort des Schulelternbeirates Zum 75-jährigen Bestehen der Hans-BrüggemannRealschule in Bordeshohn möchte der Elternbeirat der Schule ganz herzlich gratulieren. In dieser Festschrift haben wir als Elternbeirat die Möglichkeit, Sie über unsere Tätigkeit und Zusammensetzung in der Eltemvertretung zu informieren. Schon seit 1919 nach dem Ersten Weltkrieg gab es an allgemeinbildenden Schulen "Elternräte". Sie konnten Wünsche und Anregungen von allgemeiner Bedeutung äußern. Durch den Elternerlaß, das Schulverwaltungsgesetz und das Schulgesetz von 1978 wurde das Elternrecht kontinuierlich erweitert. Erst im neuen Schulgesetz von 1990 haben wir ein echtes Mitbestimmungsrecht, das wir in Fachund Zeugniskonferenzen sowie im Prüfungsausschuß mit beratender Stimme und in der Schulkonferenz als Beschlußgremium mit unserem Stimmrecht wahrnehmen. Heute gehören Elternvertretungen zum festen Bestandteil unserer Schule. Wir nehmen unsere Aufgabe, die Schule und das Leben in der Schule mitzugestalten, ernst. Durch Initiativen ideeller und finanzieller Natur (Elternspende), geben wir der Schule die Möglich- 4 keit, dieses oder jenes anzubieten oder zu verbessern. Trotz unterschiedlichster Meinungen, z.B. iin Erziehungsbereich, ist es fur uns wichtig, einen fur uns alle tragbaren Konsens im Interesse der Schüler zu finden. Mit den Einladungen zu den Elternabenden fördern wir die notwendige Aussprache und Information zwischen Eltern, Fach- und Klassenlehrern und das"sich untereinander Kennenlernen". Um den Schulaltag bunter, lebendiger und kreativer zu gestalten, ist die Mitarbeit aller Eltern notwendig. Der alljährliche Schüleraustausch zwischen Savigny sur Orge in Frankreich und das sporadische Treffen zwischen Schülern aus Kekava in Lettland mit unseren Schülern, ist ohne Hilfe der Eltern nicht machbar. Die Hans-Brüggemann-Realschule ist eine zweizügige Realschule. Sie wird derzeit von 244 Schülern besucht und ist damit noch eine relativ kleine, überschaubare Schule. Der Schulelternbeirat besteht zur Zeit aus vier Elternvertretern und neun Elternvertreterinnen, Er setzt sich aus den gewählten Vorsitzenden der ___ ;..: ,.,.·· ~.. 1 ,,j.'. . r~· ! l ./ ~-i~~:,~z::t!~~K·;~~~~~v??~ ·'"'. '· ' ~~~'?':-.::;·"~"': .-~~1:~:~~~~=:7:., "Schulhof" Bleistiftzeichnung, Dennis Küßner, Z Klasse "Raubfisch" Nass-in-Nass-Federzeichnung nach G. Brittings Gedicht "Raubritter", Jormar Gruitroy, Z Klasse Klassenelternbeiräte zusammen. Da wrr die "Elternspende" veiWalten, wählen wir zusätzlich aus unserem Gremium einen Kassenwart Wir wünschen der Hans-Brüggemann-Schule, daß sich immer wieder Eltern bereiterklären, ehrenamt- lieh in unserem Elternbeirat mitzuwirken und daß sie als zusätzliches Bildungsangebot in unserem pluralistischen Schulsystem weiterhin einen festen Bestand im Bordesholmer Schulverbandhat Der Elternbeirat 5 Geschichtlicher Überblick der Hans-Brüggemann-Schule Im Jahr 1997 feiert die ehemalige Mittelschule, heute Hans-Brüggemann-Schule, ihr 75-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum war der Anlaß, die geschichtliche Entwicklung der Schule einmal aufzuarbeiten. Realschulkonrektor a.D. Alwin Thießen und Realschulrektor Ernst-Peter Müller studierten eifrig das vorhandene Chronikmaterial und faßten die Ergebnisse ihrer Recherchen im folgendem Bericht zusammen: Im Jahre 1920 tauchte zum ersten Mal der Gedanke auf, in Bordesholm eine weiterfuhrende Schule einzurichten. Interessierte Bürger griffen diesen Gedanken auf, und in einer Versammlung 1921 wurden diese Forderungen nach "gehobenen Klassen" näher umrissen. Im September 1921 fand dann eine öffentliche Versammlung statt, in der auch die Schulbehörde und Regierung vertreten waren. Es wurde der Beschluß gefaßt, in Bordesholm eine Mittelschule zu errichten. Ostern 1922 Altbau der Realschule 6 nahm man mit einer Klasse und 2 Jahrgängen den Unterricht auf, und zwar mit 24 Mädchen und 25 Jungen. Leiter wurde Friedrich Wendling aus Kiel. Es wurde Schulgeld erhoben, zunächst 12,- RM fur Einheimische und 18,- RM fur Auswärtige. Wegen der zunehmenden Geldentwertung stiegen die Kosten bald auf 1200,- RM und Ende 1922 schon auf 2400,- RM pro Kind. Die Schule wuchs bis 1926 auf 3 Schulklassen mit 6 Jahrgängen an. Mit Schreiben vom 2. Mai 1927 bekam sie die staatliche Anerkennung durch den preußischen Minister fur Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Obwohl die Gemeinde inzwischen Träger der Schule geworden war, wurde aus finanziellen Gründen ihre Auflösung in Erwägung gezogen. Hilfe leistete der Verein der Mittelschulfreunde. Erster Rektor der Mittelschule, zugleich auch fur die Volksschule, wurde Theodor Lage, der dieses Amt bis 1934 innehatte. Sein Nachfolger im Amt wurde Mittelschulrektor Johannes Paulsen, der die Leitung der Schule bis 1946 übernahm. Bis 1939 wurde die Mittelschule von etwa 70 - 80 Schülern und Schülerinnen besucht, und zwar in 3 Klassen: M 1 : Lehrkräfte: Herr Paulsen, Herr Goos M 2 : Lehrkraft: Herr Wendling M 3: Lehrkraft: Fräulein Schröder. 1939 entschloß sich die Gemeindeverwaltung, die Schulgeldsätze der Mittelschule nach der Reichsre- gelung zu staffeln. Das brachte für Familien mit mehreren Kindem eine fiihlbare Entlastung und für die Gemeinde eine Mindereinnahme von etwa 1500,-RM. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 wurde das Schulgebäude als Lazarett benutzt. Die Schulklassen wurden in Behelfsheimen in Bordesholm und Umgebung untergebracht. Schichtunterricht wurde notwendig. Im Krieg (durch Evakuierte aus Kiel) und nach dem Krieg (Heimatvertriebene) stieg die Einwohnerzahl in Bordesholm sprunghaft an: 17.5.1939: 1.5.1944: 24.6.1946: davon: 2051 Einwohner 395 Einwohner 986 Einwohner, 1993 Stammeinwohner 3655 Evakuierte 2338 Heimatvertriebene. Damit stiegen auch die Schülerzahlen emeblich: Mittelschule: 1933: 62 Schüler in 3 Klassen mit 4 Lehrkräften 1947: 281 Schüler in 7 Klassen mit 6 Lehrkräften 1953: 424 Schüler in 12 Klassen mit 15 Lehrkräften 1957: 286 Schüler in 11 Klassen mit 14 Lehrkräften (innere Umsiedlung) Ostern 1946 begann der Unterricht in der Mittelschule wieder mit 6 Klassen und 5 Lehrkräften; allerdings stand kein Schulgebäude zur Verfügung, so daß die Klassen "ausgelagert" werden mußttn: im Saal der Hohenborster Gaststätte (Först), im Saal der Wtldhofgaststätte, im Koofirmandensaal und im Kaufhaus Schwartz am Lindellplatz. Erst im Herbst 1946 standen 4 weitere Klassenräume in Eiderstede (heute Schneider-Werbung) zur Verfügung. Neuer Rektor ab 1946 war Hermann Lobsien (bis 1950). Intensive Verllandlungen führten dazu, daß die Mittelschule 1949 in das Druckereigebäude am Wildhof (Innere Missioo) mit 8 Klassen einziehen konnte (heute Bürgemau8). 1949 wurde Rektor Lobsien pensiooiert und Mittelschulrektor·Friedrich Hayri wurde sein Nachfolger(1950-1959). Mit 4 neuen Klassen kam dann 1951 die "Lindenschule" (heute Druckerei Steffen) dazu. Die Unterstufe der Mittelsch~e hatte ihre Unterkunft.. Der Schichtunterricht war nicht mehr nötig, die Raumprobleme gelindert, die größten Scltwierigkeiten überwunden. Das Anwachsen der Schülerzahlen in der Mittelschule erklärte siclt auch aus .der Verkürzung der Gnmdscltuljahre voo 6 auf 4 Schuljahre, so daß die 5. und 6. Jahrgangsstufen dazukamen. Als die Volksschule 1959 den Neubau im Langen- heisclt bezog, (1955 besclllossen, dazu Ergänzungsbau für die Mittelschule) konnte die Mittelscltule in das aJte Volksscltulgebäude umziehen, wo sie sich noclt heute befindet. Ein moderner Erweiterungsbau mit den Fachräumen für Physik, Biologie, Chemie, Werken, Kunst und Hauswirtschaft konnte 7 I ii Ehemalige Gastwirtschaft Hohenhorst Ehemaliger Konfirmandensaal Ehemaliges Kaufhaus Schwartz Klassenräume in Eiderstede Druckereigebäude am Wildhof im August 1964 in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig erhielt die Mittelschule den Namen "Hans- Wie kam die Schule zu ihrem Namen? Am 26.08.1964 erhielt die 1922 gegründete Mittelschule Bordesholm anläßtich der Einweihungsfeier des Neubaus in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste aus Land, Kreis und Gemeinde den Namen HansBrüggemann-Schule. Durch diese Namensgebung wurde Bordesholms größter Bürger geehrt. BrüggemannSchule" nach dem Schöpfer des Bordesholmer Altars Hans Brüggemann. Hans Brüggemann war Altar- und Bilderschnitzer. Er lebte von 1514 - 1521 in Eyderstede und schuf in diesen Jahren den ca. 12,6 m hohen und 7 m breiten Bordesholmer Altar, durch den der Künstler weithin berühmt wurde. Der Flügelaltar, das großartigste Werk spätgotischer Holzschnitzkunst, steht seit 1666 im Schleswiger Dom. In der Zeit von 1959 - 1964 war Friedrich Reitmann Mittelschulrektor. Der Schulkomplex wurde 1966 um eine neue Turnhalle erweitert; die alte Turnhalle wird 1978 zu einer Mehrzweckhalle fur festliche Veranstaltungen der Schule und der Gemeinde umgebaut. hn Anschluß an die Riebtfeier fur den Turnhallenbau (14.5.1965) übergab Bürgermeister Völke die Holzplastik "Menschen im Sturm" des Segeberger Bildhauers Otto Flath an Mittelschulrektor Heinz G . Mahrenholtz (1964 -1969), der Nachfolger von Mittelschulrektor Friedrich Reitmann wurde, nachdem dieser als Schulrat nach Husum ging. Die Turnhalle wurde im Januar 1966 in Betrieb genommen:. Ab 1. Januar 1966 wird dann die Schulbezeichnung "Mittelschule" in "Realschule" geändert. Das ist auch die heutige Bezeichnung. Gemäß Überein-· kommen der werden im Hinblick auf die Einfuhrung des Schulanfangs im Herbst (nach den Sommerferim en) auch SchleswigHolstein 2 Kurzschuljahre eingefuhrt zu je 8 Monaten: ~der 1.4.66 30.11.66 und 1.12 .66- 31.7 .67 . Als Dank an die Mittelschule, in .der er die Grundlagen fur seinen Beruf erwarb, stiftet Oberingenieur August Reese eine Prämie fur besonders gute Schülerleistungen in Mathematik, Physik und Zeichnen. Später kommen noch weitere Fächer hin- zu. Mit dem Ende des Schuljahres 1968/69 verläßt Realschulrektor Heinz Günter Mahrenholtz · die Realschule, um ab 1.6.69 die Planstelle eines Schulrates im Kreis Steinburg anzutreten. Konrektor Rudolf Wendt wird mit der kommissarischen Leitung der Schule beauftragt. Ende des Jahres wird dann Konrektor Starsetzky aus Rendsburg als Rektor der Schule gewählt. Er tritt sein neues Amt am 1. Januar 1970 an. In seine Amtszeit fallen wichtige Entscheidungen: 9 -Wegfall der Übergangsprüfung nach Einfuhrung der Orientierungsstufe (März 1971) -Gründung des Schulverbandes, dem 16 Gemeinden angehören. Die Trägerschaft für die Realschule geht mit dem 1. 8.75 von der Gemeinde auf den Schulverband über. - Einfuhrung der Wahlpflichtdifferenzierung mit Beginn des Schuljahres 1978/79. Ende des Schuljahres 1981182 wird Realschulrektor Hellmuth Starsetzky nach 12 1/2-jähriger Tätigkeit an der Realschule verabschiedet und in den Ruhestand versetzt. Als neuer Rektor folgt Emst-Peter Müller. Er tritt seinen Dienst am 1. 9.1982 an und ist bis heute Leiter der Realschule. In den Jahren 1983/84 hat die Schule ihren bisherigen Höchststand an Schülern, Lehrkräften und Klassen erreicht: 467 Schüler, 34 Lehrkräfte, 18 Klassen. Dadurch ist es notwendig geworden, die Schule weiter auszubauen. Im Altbau werden Räume fur Textiles Werken und ein Seminarraum im Dachbodenbereich geschaffen. 1986 erhält die Schule eine zweite Turnhalle, die, versehen mit einer Bühne, auch als Mehrzweckhalle genutzt werden kann. Für ein erweitertes Sportangebot sorgt das neu errichtete Bootshaus am Bordesholmer See mit inzwischen 8 Kanus nebst Zubehör. Anfang 1990 kann die 5-Tage-Woche nach jahrelanger Diskussion eingefuhrt werden. 10 Nach der politischen Öffnung der Ostblockstaaten entwickelt die Schule seit 1992 eine Partnerschaft zur Mittelschule in Kekava/Lettland. Daraus ist inzwischen die offizielle Partnerschaft zwischen den Gemeinden Bordesholm und Kekava entstanden. 1995 blickt die Realschule auf das 1Q.:jährige Bestehen der Schulpartnerschaft mit dem College Paul Bert in Savigny sur Orge bei Paris zurück. Im April 1997 schenkt der Architekt Dietrich Ladwig, ehemaliger Schüler und später auch El-.. ternbeiratsvorsitzender, der Schule eine Stiftung. Die Zinsen sollen den technischnaturwissenschaftlichen Unterricht finanziell unterstützen. Wie die Hans-Brüggemann-Realschule sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird, ist schwer vorauszusagen. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen fuhrten in den letzten Jahren zu einschneidenden Veränderungen des Lehrens und Erziehens . Neben der allgemeinen Ausbildung nach Fächern soll und wird immer mehr projektorientiert und fächerübergreifend unterrichtet werden. Die Computertechnik nimmt einen nicht mehr fortzudenkenden Platz im Schulalltag ein. Die Werteerziehung wird immer notwendiger! Es ist zu wünschen, daß sich die Realschule im Rahmen unseres pluralistischen Schulsystems, frei von ideologischer Beeinflussung, den Platz bewahren kann, den sie sich im Laufe ihrer Geschichte erworben hat. Das Kollegium der Schule 1997 APRIL HANS-BRÜGGEMANN-SCHULE 1997 KOLLEGIUM Obere Reihe v.l. l .Peter Goldammer 2.Volker Prey 3.Peter Müller 4.Almuth Pajevic 5.Gabriele Lange-Fuchs G.Margrit Bonde 7.Uwe Billker 8.Inga Rexin 9.Uwe Stühmcr Mittlere Reihe v .l. l.J ens Heller 2.Wulf Ohnsorge 3.Annette Reese 4.Siegrun Bröckers 5.Sylvia Fleck 6.Lars Neumann Untere Reihe v.l. l.Ilona Schmidt-Maeding 2.Inge Kühnhold 3.Elke Walther 4.Brigitte Drews 5 .Margit Hilier 11 Schüler-Vertretung Die Schülervertretung (SV) besteht in der Regel aus jeweils 2 Schülern der Klassen 5a- lOb. Diese versammeln sich so oft, wie es der/ die Schülersprecher/-in , der/ die auch gleichzeitig Vorsitzender/e der Versammlung ist, fur nötig hält und ein Treffen einberuft. Der/ die Schülersprecher/in wird von der SV direkt aus ihrem Kreis gewählt, sofern er/ sie Schüler/in der 9. oder 10. Klasse ist. In der Versammlung geht es z.B. darum, ob neue Bälle zum Basketballspielen in der Pause gekauft werden sollen. Würde die SV diesem Vorschlag zustimmen, so würden die Bälle mit dem Geld aus der SV -Kasse bezahlt werden. In der SV-Kasse sind Gelder enthalten, die friiher durch den Milchverkauf (der damals von den Schülern geleitet wurde) verdient wurden und auch Spenden der Ehern. Außerdem bekommt die SV-Kasse einen jährlichen Zuschuss gestiftet. In der Versammlung wird auch darüber abgestimmt, ob ein Antrag auf Veranstaltung eines Schulfestes an die Schulkonferenz gestellt werden soll und welche Aufgaben die jeweiligen Klassen bei einer solchen Feier übernehmen. Das Geld, das bei einer solchen Feier eingenommen wird, geht ebenfalls in die SV - Kasse ein. Anträge, wie z.B. das Einrichten einer Raucherecke auf dem Schulhof ( die vor einem Jahr bewilligt werden), müssen allerdings bei einer Schulkonferenz vorgetragen und bewilligt werden. In einem solchen Fall tritt Herr Ohnsor~e, der zur Zeit Verbindungslehrer ist, ein. Er vermittelt zwischen Lehrern und Schülern. Eine Schulkonferenz besteht aus 10 Lehrern und 5 Eltemvertretern. Ebenfalls Mitglieder der Schulkonferenz sind 5 Schüler aus den Klassen 8 10, die von der SV hierfur gewähh werden. In der Regel ist hierunter auch der/die Schülersprecher/in. Die Schüler haben außerdem die Möglichkeit, als SV - Vertreter an einer Fachkonferenz, die jedes Fach mindestens einmal im Schuljahr abhält, teilzunehmen. Um an einer solchen Konferenz teilzunehmen, sollte man sich fur das jeweilige Fach interessieren und vielleicht den einen oder anderen guten Vorschlag mitbringen, schon hat man die Chance, aktiv am Schulleben teilzunehmen. gez. Katrin Schlüter (RlOb) 12 "Eisbrecher" Sgraffito, weiße Wachsmalfarbe und Deckfarbe, Björn Dose, Z Klasse ~ "'0 'S2 0: _""- j E 0 c::: 0 ...:.!. c Q) -. Q)CJ) ....Q 0 u ~ ~ ... c :::> CO J: -~ ·a; dl ~0 -~ c 0 ....c ~ ~ ·~ \ j'c_;(· 75 Jahre Hans-Brüggemann-Schule 1997: Für unsere Sekretärin Frau Krumling Wie wäre es uns nur zu Mute, wär' keine Sekretärin da, und noch dazu so eine gute, und das schon beinah' zwanzig Jahr' ? Sie ist uns allen gut bekannt: Frau Krumling wird sie nur genannt. War sie mal krank, was äußerst selten war, (Gott sei Dank), sofort auch stellten sich die Probleme ein zu Hauf, Ratlosigkeit nahm ihren Lauf. Denn ohne sie passiert hier nix, sie hilft mit Freude einem jeden, sie ist gewissenhaft und fix, und stets hört man sie freundlich reden. Mit Güte ist sie für uns da, und hoffentlich noch viele Jahr' ! "Wo kann die Bücherrechnung sein?" -Frau Krumling fällt es immer ein ! Und hat mal jemand was vergessen, hängt bald ein Zettelehen am Brett. Thr Ton ist immer angemessen, nein, mehr noch: sie ist wirklich nett. Und eines sollt' man mal probieren: schnell wie ihr Steno zu diktieren ! Die Schule sollte froh sich schätzen, die diese Sekretärin hat. Sie blickt echt durch, läßt sich nicht hetzen und hält sich vor den Mund kein Blatt. Sollt's mal die Schule nicht mehr geben Frau Krurnling möge ewig leben! Sie hat die Schule fest im Griff, weiß alles immer ganz genau. Und, selbst der Käpt'n von dem Schiff weiß, Steuermann ist eine Frau. Sie kennt die Karten. Und den Wind, den macht sie selbst, so geht's geschwind. "Hab'n Sie die Nummer von Herrn Dralle?" "Schreiben Sie diesen Brieffür mich?" "Die Umdruckflüssigkeit ist alle!" "Wo ist der Auftrag für den Tisch?" 13 Ohne ihn läuft nix•.• Ist einmal ein Stuhl zerbrochen oder gar 'Tür entzwei, wird mit einem Mann gesprochen, schon ist das Problem vorbei. Ist das Blumenbeet zu gießen, ist ein Handballtor defekt, mach auf die Suche dich nach diesem Mann, - er managt das perfekt. Er hilft in allen Lebenslagen, ist per Handy stets vor Ort, wer was verlor'n hat, muss ihn fragen. Er bekommt alles (fast) sofort. Hat mal jemand nichts zu essen oder Durst auf einen Drink, den Hunger kann er schnell vergessen; dieser Herr, der hilft ihm flink. In unserem Hause ist er Meister, allen ist er ein Begriff. Jahrstorferund Dieter heisSt er, hat die Schule fest im Griff. Gilt es mal., zur Post zu gehen, zeigt die Schuluhr stets auf acht, ist ein Rasenstück zu mähen: einer hat das schnell gemacht. Lieber Dieter, mach so weiter. Jeder braucht Dich täglich neu. Als Hausmeister wie kein zweiter dienst Du unserer Schule treu. Sollte mal ein Schlüssel fehlen, der Kopierer streikt dazu, braucht man sich nicht lang zu quälen: dieser Mensch weiß Rat im Nu. 14 Wulf Ohnsorge Zwölf Jahre deutsch-französischer Schüleraustausch Hans-Brüggemann Schule- College Paul Bert Bordesholm - Savigny sur Orge So fing alles an ! Im Juni 1981 traf ich an unserer Schule einen französischen Schüler, der gerade in Bordesholm zu Besuch war. Ich kam mit ihm ins Gespräch und bat ihn,. mir die Adresse seiner Deutschlehrerin zu geben. So begann die Korrespondenz mit Frau Nicole Surkopf. Es stellte sich sehr bald heraus, daß wir beide an einem Schüleraustausch interessiert waren, und so bemühte ich mich alsbald 1. Austausch 1986 um einen Hospitationsplatz an ihrer Schule, um sie persönlich kennenzulernen und auch um einen Eindruck vom College Paul Bert zu gewinnen. Im Rahmen des Programms "Hospitation deutscher Lehrer an französischen Schulen" konnte ich in der Zeit vom 8. - 27 .11. 82 eine Assistentenstelle in dem " College Brossolette "in Villeneuve-St.-Georges bekommen, einer Schule, die nicht weit entfernt von unserer jetzigen Austauschschule liegt. Ich hatte die Gelegenheit, mich in der Sprache des Gastlandes weiterzubilden und dessen Schulwesen, tägliches Leben und Kultur aus persönlicher Erfahrung kennzulernen. Weiterhin konnte ich den französischen Schülern als authentisches Sprachvorbild dienen und ihnen persönliche sowie aktuelle landeskundliche Informationen vermitteln. Das Interesse und die Neugier der französischen Schüler waren so groß, daß dies mich weiter darin bestätigte, den Schüleraustausch als erstrebenswertes Ziel eines lebendigen Sprachunterrichts zu sehen, da er neben der sprachlichen Motivation für jeden Schüler einen hohen Erziehungs- und Bil15 dungswert darstellt. Im Februar 1983 folgte dann der Gegenbesuch von Frau Surkopf. Auch ihr wurde von seiten des Kollegiums und der Schüler viel Interesse bekundet, so daß wir uns einig waren, auch unseren Schülern so bald wie möglich die Gelegenheit zu bieten, sich näher kennenzulernen. In den folgenden Jahren bauten wir zuerst einen Schülerbriefwechsel auf und organisierten fur Bordesholrner Realschüler aber auch fur Gymnasiasten aus Einfeld Einzelbesuche in Savigny während der Ferien. Im Oktober 1986 fand dann der erste Austausch statt, der seitdem in jährlichem Turnus stattfindet. Es hat sich als 11 unterrichtsgünstig 11 erwiesen , jeweils in der Hinunelfahrtswoche im Mai nach Savigny zu fahren, da wegen des beweglichen Ferientags am Freitag nach Hinunelfahrt sich immer ein verlängertes Wochenende ergibt und somit nur wenig Schulunterricht ausfallt. Der Gegenbesuch der französischen Schüler erfolgt immer im September Im Februar 1988 wurden unsere Schulen offiziell als Partnerschulen anerkannt. Diese offizielle Anerkennung brachte uns finanzielle Unterstützung von seiten des Deutsch - Französischen Jugendwerks,so daß gemeinsame Ausflüge zu kulturellen Stätten möglich waren. In Frankreich wurden die Schlösser Fontainebleau, Versailles, Vaux-leVicomte und Breteuil besichtigt.In Deutschland standen u.a. der Bordesholrner Altar in Schleswig, Haitabu, das Museum in Gottorf,das Neidemuseum in Seebüll, Hallig Hooge, das Stormmuseum in Husum, das Museum fur Kunst und Gewerbe in Harn16 burg, eine Fahrt nach Schwerin und Lübeck auf dem Programm. An dieser Stelle möchte ich auch einen ganz besonderen Dank an den Bordesholrner Schul verband richten, der uns in den vergangeneo Jahren immer großzügig unterstützt hat. Der damalige Schulverbandsvorsteher Herr Struve sagte anläßlich der offiziellen Feierlichkeiten im Rathaus, zu der auch der französische Rektor des College Paul Bert anwesend war, daß ein vereintes Euröpa eine enge Begegnung von Menschen anderer Länder erfordere, wenn die Europaidee nicht nur Theorie bleiben wolle. Seelische Unterstützung erhielten wir von unserem Schulleiter, Herrn Müller, der uns bei allen auftauchenden Problemen immer mit Rat und Tat zur Seite stand und hoffentlich auch weiter stehen wird. Er hat unserer Partnerschule schon zweimal einen Besuch abgestattet und sich genauestens über das College Paul Bert und die Stadt Savigny sur Orge informiert. Savigny ist eine Kleinstadt mit 35 000 Einwohnern süd-westlich von Paris, wo die Schüler des College Paul Bert zumeist in schönen Einfamilienhäusern wohnen. Für einen Schüleraustausch hat diese Stadt eine sehr günstige Lage, sowohl was die Reisekosten als auch was die Fahrtlänge anbetrifft. Einen weiteren Vorteil bietet die Nähe von Paris. Es sind nur 20 Minuten mit der RER (Vorortzug) bis zum Zentrum, so daß die deutschen Schüler genügend Möglichkeiten haben, Paris ausgiebig zu besichtigen. Höhepunkt der deutsch-französischen Begegnungen war das 10-jährige Bestehen unseres Schüleraustausches im Jahre 1995 .Dies wurde sowohl in Savigny "Raubfisch" Nass-in-Nass-Federzeichnung, Marlene Riecken, 7. Klasse - ·.,.- - .~:::~;.:~~ "Landschaft" Decalcomanie-Collage und Buntstift, Kirsa Prothmann, 9. Klasse von Bürgermeister Jean Marsaueion als auch in Bordesholm vom Schulverbandsvorsteher Herrn Wolf und der Schulleitung in einer schönen Feier gewürdigt. Schaue ich nun auf die zwölf vergangeneo Jahre zurück, so haben meine Kollegin Frau Walther (Mitorganisatorin seit 1990) und ich insgesamt 204 Schwer nach Frankreich begleitet: davon 154 Mädchen und 50 Jungen. (Hinzu kommen noch einige Schwer, denen eine Gastfamilie fiir die Oster-oder Sommerferien von Frau Sürkopfvermittelt wurde.) Alle Schiller haben in dieser Woche in Frankreich einen Einblick in das aktuelle Schulsystem und in das tägliche Leben ihrer Gastfamilie bekommen. Sie sahen und erfuhren andere Lebensbedingungen. Sie lernten auch, daß Menschen eines anderen Landes teils gleiche, teils andere Sorgen haben. Das Sprachbewußtsein konnte erweitert, Aufgeschlossenheit fiir eine andere Kultur geweckt werden. Viele Vorurteile Wurden abgebaut. Für die meisten Schiller waren es erlebnisreiche Tage, die noch lange nachwirken werden. Freundschaften wurden geschlossen, die sich schon zu Dauerfreundschaften zwischm einigen Jugendlichen entwickelt haben. Einige französische Schwerinnen studieren Germanistik. um Deutschlehrerinnen zu werden. Eine Französin lebt seit drei Jahren in Kiel und studiert Betriebswirtschaft an der Universität zu Kiel. Eine ehemalige Bordesholmer Realschü1erin studierte Jura in Paris. Internationale Begegnungen gerade von jungen M(l.DSchen haben zukunftsweisenden Wert. Mein Wunsch ist es, daß diese Jugendlichen auf beiden Seiten als Multiplikatoren dienen mögen, um so das gegenseitige Verständnis fiireinander weiter zu vertiefen. Schweraustausch - gedacht als Beitrag zur Völkerverständigung: Gabriele Lange-Fuchs 17 Der Schüleraustausch Savigny/Bordesholm 1997 Am Samstag, den 3.5, fuhren wir um halb acht los. Nach zirka elfeinhalb Stunden anstrengender Zugund Busfahrt kamen wir in der Schule in Savigny an. Wrr stiegen in Hamburg, Köln und Brüssel um und fuhren schließlieb in Paris mit dem Bus nach Savigny. Dort wurden wir an der Schule von unseren Gastfiunillen abgeholt. Zu Hause angekommen, wurde den meisten erstmal ihr Zimmer gezeigt. Am Abend gab es Essen, und man unterlrielt sieb ein bißeben mit dem Korrespondenten 1D1d der Familie. Wegen der anstrengenden Fahrt wurden wir an dem Samstag alle nicht sehr alt und gingen relativ früh ins Bett. Am nächsten Tag fuhr ein Großteil von uns mit seiner Gast:fdmille nach Paris. leb sah mit meiner Familie den Eiffeltunn von unten 1D1d ganz oben. Der Ausblick, den man über Paris hat, ist wirklieb wunderschön und beeindruckend. Außerdem sah ich den Louvre von außen (wir gingen noch nicht rein, weil er total überfüllt war) 1D1d viele Sehenswürdigkeiten in der Pariser Innenstadt. Außerdem flanierten einige über die Champs Elysees. Montag mußten wir in die Schule gehen. Sie beginnt an der Schule in Savigny um 8 Uhr 30. Dort wurden wir in Gruppen eingeteilt lDld nahlllfll an verschiedenen Unterrichtsstunden teil. Eine Stunde dauert auch windich eine Stunde lDld es gibt nur zwei Pausen: eine 25-Minuten-Pause nach der .zweitEn Stunde lDld eine fast anderthalb-Stunden-Pause nach der 18 vierten Stunde. In dieser Pause essen die Schüler entweder zu Hause oder in der Schnlkantine. Am Dienstag machten wir alle zusanunen einen Ausflug zum Schloß Breteuil. Dort bekamen wir eine Führung. Das Wetter war leider sehr schlecht an diesem Tag. Nach dieser Führung konnten wir uns noch das Gelände lDld den Garten um das Schloß ansehen. Danach fuhren wir weiter in den Ort Versailles, in dem einige von lDlS das gleichnamige, sehr beeindruc~de Schloß besuchten. Die anderen sahen sich in der ~ ein wenig den Ort an. Um fünf waren wir wieder an der Schule in Savigny lDld gingen mit unseren Korrespondenten nach Hause. An diesen lDld auch an den IIHristen anderen Abenden sah ich entweder mit der Familie fern, unterlrielt mich mit ihnen oder spielte ein Spiel mit ihnen. Mittwoch mußten weder ich noch Fabien, mein Korrespoodent, zur Schule. Er, seine Schwester, seine Mutter lDld ich fuhren noch einmal zum schon Sonntag gesehenen Louvre, jedoch konnte ich es jetzt von innen sehen. Dieser Besuch gefiel inir sehr gut, weil der Louvre sehr groß ist und man dort sehr schöne und interessante Dinge und Bilder sehen kann. Danach gingen wir über.den Boulevard Saint Michel (Boul' Mich'), eine sehr große und schöne Straße mit vielen Geschäften und jungen Leuten, gegangen. Hier kann man auch sehr schöne Geschenke zum Mitbringen kaufen, was ich auch getan habe. Nicht weit entfernt vom Boul' Mich' ist zum einen die berühmte Kathedrale Notre Dame de Paris, die zur Zeit gerade restauriert wurde und zum anderen das sehr schöne Palais de Louxembourg. Am Abend fand noch bei den Colins, Patrick Holz' Gastfamilie, eine Fete statt. Am nächsten Tag konnten wir ausschlafen, denn es war ein Feiertag. Nach dem Frühstück, das meistens leider nur aus einem großen Becher Kakao bestand, fuhr die ganze Familie mit mir zur "Cite de la sience". Das ist ein großer Komplex mit vielen Ausstellungen zu verschiedenen Themen wie Informatik, Astronomie, Mathematik oder Töne und Farben. Dort verbrachten wir fast den ganzen Tag. Das war wirklich sehr interessant. Danach gingen wir noch eine Pizza essen und verbrachten einen ruhigen Abend. Am Freitag war wieder Schule. Wir nahmen wieder an einigen Unterrichtsstunden teil und gingen auch auf einen französischen Markt. Dort schrieben wir unter anderem einige Preise auf, um sie mit den deutschen zu vergleichen. Danach fand außerdem noch eine "Europafeier" statt, von der wir alle jedoch eher peinlich berührt als begeistert waren~ da die Beiträge . in unseren Augen sehr dilettantisch waren. Samstag packte wohl nicht nur ich meinen Koffer, denn das war unser letzter Tag in Frankreich Gedenfhlls für diese Reise). An diesem Tag ging ich mit meiner Gastfamilie noch einmal auf einen anderen Markt und in das "Centre Commercial", ein großes Einkaufszentrum. Dort gingen wir noch ein Eis essen, und meine Gastfamilie kaufte mir ein Abschiedsgeschenk. Um sieben Uhr trafen sich dann alle wieder an der Schule, verabschiedeten sich und dann fuhren wir mit einem Bus nach Paris zu dem Bahnhof "Gare du Nord". Um neun fuhren wir dann im Schlafwagen ab. Ich kann nicht sagen, daß diese Nacht sehr bequem war. Am nächsten Morgen mußten wir noch einmal in Harnburg umsteigen und kamen schließlich um halb neun am Bordesholmer Bahnhof an. Dort wurden wir dann von unseren Eltern abgeholt und nach Hause gefahren. Mir hat der Schüleraustausch sehr gut gefallen, besonders, da meine Gastfamilie sehr freundlich war und ich Paris sehr schön fand. Außerdem hört man in Frankreich nicht das Schulfranzösisch, sondern: das Französisch, wie es auch wirklich in Frankreich gesprochen wird. Ich kann diese Reise eigentlich nur jedem weiterempfehlen. Johannes Fahrenkrug 19 Und aus Hilfe wurde Freundschaft Es begann mit einer Paketaktion und Weihnachtsgrüßen aufRussisch im Jahre 1990! Initüert durch .Sabine Baum, eine Lehrerin unserer Schule und ihren Mann, Michael Baum, Jugendreferent beim SHHB, packten Schüler und Lehrer der HBR gemeinsam Pakete, um die notleidende Bevölkerung in Lettland rechtzeitig zum Weihnachtsfest zu unterstützen. Per Container wurden diese zu einer Schule in Kekava ca. 20 km südlich von Riga gesandt. Lettland war inzwischen selbständig geworden und nicht mehr eine Republik der UDSSR, die ja inzwischen selbst auch zerfallen war, nachdem die demokratische Staatsform durch MP Gorbatschow eingefiihrt worden war. In Kekava war die Freude über die Pakete groß- ein Videoband dokumentierte dieses sehr eindrücklich und die Schulleitung unter Frau Biskapa lud unsere Schule zu einem Besuch ein. Spontan zeigten viele Schüler und Schülerinnen Interesse, eine Reise in das bis dahin unbekannte östliche Buropa zu wagen. Nach intensiven Vorbereitungen (Landeskunde, politische Herrschaftsverhältnisse, historische Entwicklung ... ) sowie der Abwicklung aller Formalitäten, gingen wir zusammen mit 19 Schülerinnen und Schülern am 22. März 1992 auf die Reise: Bepackt mit leichtem Reisegepäck, Geschenken, Hilfspaketen, Reiseproviant, Thermosflasche, Fahrkarte, Visa, etc. 20 Ein unvergeßliches Erlebnis - zunächst einmal der Weg dorthin, nicht nur was Reisedauer und Reisekomfort anbelangt: Für die ca. 1700 km benötigten wir knapp 48 Stunden (verantwortlich zeichnete hierfur diesmal nicht die Deutsche Bahn AG, sondern ein "Ableger der Transsibirischen. Eisenbahn"). Unsere Route: Bordesholm - Kiel - Lübeck- Schwerin- Berlin- Warschau- BialystockGrodno - Wilnius - Dünaburg - Riga. Die Wartezeit bis zur Abfahrt unseres Zuges vom Hauptbahnhof in Ostberlin verbrachten wir mit einer Berliner Stadtrundfahrt. Abends gegen 2200 bestiegen wir den neuen Zug: Komfortable Liegewagen warteten auf ihre Benutzer - 4 Personen mit Gepäck - (reichlich bemessen, daher kaum zu verstauen) pro Abteil. Das übliche "Do not lean out" an den Fenstern erübrigte sich, da sie ohnehin über keinerlei Öffu~gsmechanismen verfugten. Es bleibt dem Vorstellungsvermögen des Lesers bzw. der Leserio überlassen, welcher Art die Luftbeschaffenheit nach 36 Stunden Fahrtzeit war. Auch unterblieb der sonst übliche Hinweis auf Fernreisen durch das "geschulte !CE-Team" auf den doch sonst üblichen Bistrowagen. Stätt dessen die umweltfreundliche Variante (kein Verpakkungsmüll): Der Samovar (Vorsicht - Verbrennungsgefahr) am Ende des Waggons, ansonsten war die Alternative: das rustikale Picknick im eigenen Abteil. Am Morgen dann die verzweifelte Suche nach dem Duschwaggon mit dem Ergebnis: "Katzenwäsche" im Handwaschbecken. Auch erforderte der Besuch der Toilette akrobatisches Geschick: Bei den erneuerungsbedürftigen Schienensträngen mit Doppelkreuzungsweichen ein abenteuerliches Unterfangen. Beim Zähneputzen wurde Brigitte Drews das Gesetz der Schwerkraft fast·zum Verhängnis: Ihre Zahnbürste näherte sich in einer rasant gefahrenen Kurve dem Boden, der eine Herausforderung für Meister Proper gewesen wäre. Derlei Begebenheiten sorgten immer wieder für Abwechslung auf dieser Marathoneisenbahnfahrt-so auch die erzwungene Toilettenpause während der sechsstündigen Umspuraktion auf die russische Breitspur in Bialystock (Polen). Die Devise lautete: Durch- bzw. dichthalten! Hieraus lernten wir für die Rückfahrt: Die Zufuhr von Flüssigkeit rechtzeitig einstellen! Beim Grenzübertritt wenige Stunden später nach Weißrußland dann eine Überraschung: "Zurück nach Hause!", lautete die unmißverständliche Aufforderung des Grenzbeamten an Jens Heller, dimn sein Paß wies einen leichten Fehler auf und genügte somit nicht den strikten Anforderungen der zuständigen unterbezahlten Behörde. Zum Glück war der begleitende Vorgesetzte anderer Meinung .... hn Bahnhof Grodno dann ein weiterer Höhepunkt: Der Besuch der sogenannten sanitären Einrichtungen. Eine Entschädigung immerhin die Ansammlung von alt- und uralt-Dampflokomotiven (strategische Lokomotivreserve) auf den Parallelgleisen. Beeindruckend die düsteren Gestalten auf ·dem einzigen Perron und der Posten mit geschultertem Gewehr am Ende des Zuges. Diese und andere Begebenheiten: Nächtliche Ruhestörungenrandalierende Personen - ließen uns besonders aufmerksam und wachsam sein. Leider war es unserem Schulleiter nicht vergönnt, an dieser abwechslungsreichen Bahnfahrt teilzunehmen. Etwas später kam das Ehepaar Müller mit dem Flugzeug in Riga an. Wir erreichten am 25 . März 1992 die lettische Hauptstadt Riga, wo wir mit Blumensträußen auf das herzlichste von Schülern, Eltern und Lehrern empfangen wurden. Die Schülerinnen und Schüler wurden auf die Gastfamilien verteilt, wähl-end wir das Gästehaus der Hühnerfarm bezogen. 21 Auch für den persönlichen Erfahrungsaustausch, den Kontakt -innerhalb der Gastfamilien blieb genügend Zeit. Neben vielfältigen positiven Erlebnissen waren die Gastfreundschaft, die Herzlichkeit der Menschen, die Offenheit, mit der sie uns begegneten wohl die herausrageneisten Eindrücke. Diese internationale Begegnung gewährte vielseitige Einblicke in die Lebensweise und -einstellung der Letten - verdeutlichte einmal mehr die Andersartigkeit im Verhältnis zu unserem westlichen konsumorientierten Lebensstil. Dieser gelungene Schüleraustausch ist ein Baustein der Völkerverständigung- er war der Beginn einer Reihe von Begegnungen, Hilfsaktionen und fand schließlich offizielle Bestätigung auf kommunaler Ebene in der Städte~ partnerschaft zwischen Bordesholm und Kekava. B. Drews J. Heller Freiheitsdenkmal 23 Klassenfahrt der R9b im Schuljahr 1996/1997 Am späten Nachmittag des 30.1 .1997 startete die 9b zur Skiwanderfahrt nach Vals/Südtirol. Um einen Eindruck vom Ablauf dieser Klassenfahrt zu vermitteln , wird hier ein Tagesbericht wiedergegeben, wie er jeweils von einer Schülergruppe fiir die einzelnen Tage erstellt wurde. Tagesbericht fur Donnerstag, den 6.2.97 Wir wurden wie jeden Morgen um 7.30 Uhr geweckt. Matthias, Tobias und Henning schliefen bis 8.00 Uhr und kamen fast pünktlich zum Frühstück. Um 8.00 Uhr fing das Frühstück an und es begann · ein erbitterter Kampf um trocken Brot und Wasser. Jeden Morgen um ca. 9.00 Uhr kontrollierte Frau Hiller die Zimmer auf Sauberkeit. Da sich bei uns. niemand durchringen konnte aufzuräumen, mußte . Frau Hiller uns immer mit strengen Worten dazu antreiben. Um 9.15 Uhr traf sich die Klasse vor dem Haus, um sich zum Skifahren vorzubereiten. Wir fuhren mit dem Sessellift ganz nach oben auf den Berg, um dort in Gruppen zu fahren. Gegen 12.00 Uhr versamrnehen wir uns an der Berghütte und aßen in 2008 rn Höhe zu Mittag. Nach dem Mittagessen gings talabwärts. Die Klasse wurde in zwei Gruppen geteih: Talabfahrer und Liftfahrer. Unten auf . dem Idiotenhügel übten wir fiir den Slalom, der arn nächsten Tag stattfinden sollte. 24 Danach durften wir frei fahren - zur Freude der drei blauen Zwerge Christoph, Hauke und Lars. Nach dem Skifahren gab es wilde Diskussionen über die Duschreihenfolge der Jungs. Ein Großteil der Klasse saß ab 17.00 Uhr vor dem Haus und rauchte. Einige tauschten Gerüchte über Lars' Freundin Bianca ·aus. 18.30 Uhr!! Das Essen war serviert. Die Spaghetti waren schnell weg. Nach dem Essen überreichte der Klassensprecher . der Wirtin eine Blume als Dank fiir die gute Beköstigung und als Entschuldigung fiir zeitweilig überhöhte Lautstärke. Die Übergabe der Blume wurde begleitet von mindestens 4 wohlgesetzten Worten, nur hin und wieder unterbrochen durch dieses und jenes "äh". - Und dann auch noch Tischdienst! Erst danach konnte Matthias, zusammen mit Henning und Tobias, seinen schmachtenden Körper nach draußen schleppen, um ihn mit Hilfe von Nikotin zu befriedigen. Um 20.30 Uhr startete die allgerneine Hampelrnännerverleihorgie. Für den anschließenden Spieleabend bildeten sich ellllge Gruppen: 1.) Henning, Christoph, Tacke und Tobi, die Schwimmen spiehen, 2.) Hans, Rauke, Lars und Peter, die von Katrio im Kuhhandel abgezogen wurden, 3.) einigen gelangweilten Spielverderbem und 4.) einigen Leuten, die vergessen hatten, daß wir nicht in die Disco durften. Gegen 22.00 fingen alle an, sich auszutoben und die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Ein Großteil der Klasse nahm an der Mißhandlung eines bestimmten Kopfkissens teil, während andere überdurchschnittlich faire Quartettspiele spielten. 23.00 Uhr!! Schlafenszeit! Alle versuchten zu schlafen und ließen sich nicht von Hans stören, der seine allabendliche Runde drehte. Mattbias Tacke-Schneider 25 Die Klassenfahrt nach Glücksburg ins ADS - Waldschulheim Wir, die Klasse 6a, sind vom 3.3. - 10.3 1997 nach Glücksburg auf Klassenfahrt gefahren. Am besten haben uns ein Besuch bei ARTEFAKT und in der PHÄNOMENTA ·in Flensburg gefallen. Frau .Drews und Herr Ohnsorge waren gute Begleitpersonen, denn sie haben immer nach unserer Meinung gefragt. Wir hatten die ganzen Tage gutes Wetter. Uns hat die Klassenfahrt sehr gut gefallen. Unser selbstgebastehes gemeinsames ,,Klassenfahrts-Bettlaken" (trotzdem hatte jede/r noch ein eigenes . Exemplar für den persönlichen Gebrauch!) 26 Gemeinsam haben wir eine Klassenfahrtzeitung gemacht - dies ist ein Auszug .. r TagesablaufMittwoch 5.3 .1997 Nach dem Frühstück (wie immer Brötchen, Brot, Kakao, Marmelade, Müsli, Quark .... und Nutella) gingen wir um 9.15 Uhr zum Bus, der uns zu "ARTEFACT" fuhr. Da lernten wir, dass Arbeit in der Steinzeit sehr beschwerlich war, und dass es in manchen Dörfern in Afrika auch heut noch so gemacht wird. Zuerst haben wir mit Lehm gearbeitet: Lehmziegel hergestellt , drei Ö,fe.q und einen Rundbogen gemauert. Die Arbeit Wl!rde uns durch einfache "Handmaschinen" erleichtert. Dann bereiteten wir unser Essen nach der Steinzeitmethode vor. Einige Schüler haben Getreide · gemahlen und daraus Brötchen gebacken, andere Schüler schälten und putzten das Gemüse. Wir haben ein Lagerfeuer gemacht- :fur die Gemüsesuppe - und den "TONNEN BACKOFEN'" fur die Brötchen vorgeheizt -Wir haben uns um das Lagerfeuer herumgesetzt und nach einer halben Stunde konnten wir endlich anfangen zu essen. Es schmeckte vorzüglich. Im Anschluß daran haben wir einen Rundgang über das Gelände gemacht ( Kompostklo!) und dann Dias aus Afrika (wie die Kinder dort leben, spielen etc.) angeschaut. Zurück ging's zu Fuß durch die Stadt, wobei wir viel Spaß hatten. Nach dem Abendbrot sind wir ins Meerwasserwellenbad gegangen - leider war es sehr salzig!! Wir haben den Abend mit einer Lesestunde beendet. Matthias Lau und Michael Merke 27 Englischunterricht an der Hans-Brüggemann-Schule Diese Gedichte entstanden im Juni 1996 im Englischunterrichtder R 10 im Rahmen der Unterrichtseinheit "Write your own literature" . Fachlehrerin: Almuth Pajevic' Acrostic Poems Night Is Going Horne in The morning 28 Hell had broken out Everybody wanted to escape And only the animals stayed where they were The time was coming for the humans. Nobody has seen him In the dark room. Like a Ghost He Turned away My very best for Uswho Suffer all the time and dont lgnore our hard situation and Care for our souls. Nobody can see the light In which we normally stay. God has switched it off. He must sleep now This time. Neverhas an Imagination been so Gentle Half the world has Turned into paradise Wandmalerei in der Schule Neben den wechselnden Ausstellungen von Schülerarbeiten aus dem Kunstunterricht in den Schulfluren bestimmen seit mehreren Jahren auch einige Wandbilder das künstlerische und atmosphärische Erscheinungsbild der Hans-Brüggemann-Schule. Das allererste Wandbild ist 1983 unter der Leitung der damaligen Lehramtsanwärterin Margret Brichsen am Kunstraum entstanden. Nach einer längeren Pause haben dann seit 1993 verschiedene Malaktionen der KunstWahlpflichtkurse stattgefunden. . Es begann mit dem Beschluss der Schulkonferenz zur Verschönerung des Eingangsbereiches, so dass der lang gehegte Wunsch, mit den Schülern ein großes Wandbild zu schaffen, in die Tat umgesetzt werden konnte. Die erste Maßnahme war allerdings zunächst der Bau einer Holzbank entlang der zu bemalenden · Wand durch Herrn Jahrstorfer. So gah unser oberstes Gestahungsprinzip der Einbeziehung des Vorhandenen: der Bank und der verklinkerten Türleibung des Durchganges zum Neubau. Die Schüler hatten sich mit Problemen der perspektivischen Komposition bereits befasst, und es lag demnach nahe, dem Wandbildprojekt die Überschrift " Raumerweiterung -Raumillusion" .zU geben. Die Klinker des Durchganges wurden deshalb über die gesamte Wand "weiter" -gemalt. Ebenfalls im Unterricht waren die Kunstepochen der Romantik und des Surrealismus behandeh worden, so dass, inspiriert von den Werken Caspar David Friedeichs und den Ideen des Surrealismus, hinter einem großen, Ausblick gewährenden Mauerdurchbruch eine Landschaft im . Sinne der Romantik mit surrealistischen Elementen entworfen wurde. Intensive Vorarbeiten, wie Studien von Bäumen, Blattwerk, Tieren, sowie Porträtzeichnungen hatten alle sicher gemacht im Angehen dieser großen Malaufgabe, die endlich, nach dem Ausbessern und 29 Vorstreichen der Wand und der Overhead-Projektion des linearen Entwurfes, in Gruppenarbeit begonnen werden konnte. Das Bild enstand innerhalb einer Woche, in der die Schüler in einzelnen Stunden dankenswerterweise vom Unterricht freigestellt wurden, Während des Schulbetriebes wurden die Maler neugierig von Mitschülern und Lehrern beobachtet, bewundert und kritisiert. Sich auf diese Weise einer Öffentlichkeit stellen zu müssen, war eme ganz neue wichtige Erfahrung. Vom Erfolg der Arbeit ermutigt wurde das nächste Bild geplant. Vier Schülerinnen waren bereit, nach dem Unterricht eme Wand nn Ju30 gendraum unserer Schu1e zu bemalen, Hier war Option, den langgestreckten Raum optisch zu verkürzen und in die Breite zu strekken. Da im Rahmen dieser kleinen Gruppe eine so intensive Vorplanung wie beim ersten Projekt nicht möglich war, griffen wir auf eine Vorlage aus der Bildenden Kunst zurück. Das Bild "Ta Matete" von Paul Gauguin mit der Betonung der Waagerechten durch vier nebeneinander sitzende Frauen schien uns gerade recht, o.g. Ziel zu erreichen. Während der Arbeit setzten sich die Schülerinnen sehr intensiv mit dem Kunstwerk auseinander, hatten aber auch die Möglichkeit, eigene Ideen im Bild umzusetzen: Ja, und irgendwie muss es sich herumgesprochen haben, dass in der Hans-Brüggeman-Schule Künstler/innen nur darauf warten, mit Aufträgen versorgt zu werden, Denn in der Verwaltungsschule in Bordesholm war man dabei einen Partyraum herzurichten, und eine bemalte Wand wäre gerade recht, dem öden Kellerraum Atmosphäre zu verleihen. So machte sich also im Frühjahr 1995 wieder ein Kunstkurs an die Arbeit, ebenfalls nach dem normalen Unterricht. Auch im Partykeller der Verwaltungsschule sollte ein Motiv gewählt werden, das sich den räumlichen Gegebenheiten und den dort stattfindenden Zusammenkünften der Verwaltungsschüler anpassen konnte. Dreizehn Schülerinnen nahmen an dieser über acht Wochen dauernden Malaktion teil, die jeden Mittwoch nach der 6. Stunde mit einem Mittagessen in der VerWaltungsschule begann. Das Malen fand immer in entspannter, gut gelaunter Stimmung fernab jeglichen Schulstresses statt. Als das Bild fertiggestellt war, mischte sich unter das Gefiihl des Stolzes auch ein gewisses Bedauern: Leider konnten wir ja das Kunstwerk nicht mitnehmen und wurden auch nicht jeden Tag daran vorbeigehen können. Teamgeist und Malfreude bestimmten jedesmal die Arbeit und das große Engagement der Schüler. Nicht nur ihre positiven Reaktionen waren und sind Bestätigung, sondern auch und dies vielleicht sogar in größerem Maße - die Auswir31 kungen auf das Schulleben, das Verhalten der anderen Schüler. In all den Jahren sind die Wandbilder kaum beschädigt worden, was möglicherweise in einem höheren Grad an Identifikation der Schüler mit ihrer Schule begründet ist. Es macht Mut, mit ähnlichen Vorhaben die Schule als Raum fur Schüler und Lehrer von Schülern aktiv und mitverantwortlich gestalten zu lassen. So gilt es denn auch wieder in der Projektwoche anlässtich des Schuljubiläums mit Pinsel und Palette ans Werk zu gehen. Elke Walther Horizont wurde farbenfroh erweitert Gute Ideen, Farben, Pinsel und eine engagierte Kunstlehrerin machen's möglich: Bordesholmer Realschüler erweitern ganz sprichwörtlich den Horizont: Mit einem Wandgemälde bringen sie das Flair einer italienischen Dorfpiazza in den öden Partykeller der Bordesholmer Verwaitungsschuie. Das bringt den jungen Künstlern unheimlich Gaudi und lockt zudem die Partygänger: Hier möchte man verweilen und die . Gegend" bei einem Cappuccino wirken lassen.. . Seite 4 Text/Foto Walding l<.\1 , .. o.'lo.~'\~~ 32 "Zypressen" Rohrfederzeichnung nach der farbigen Vorlage von V. von Gogh, Jenka Plambeck, 9. Klasse "Turnschuh" Bleistiftzeichnung, Björn Dose, 7. Klasse Artikel aus dem " Holsteinischer Courier " Ex-Schüler der Bordesbohner Realschule bauten eine Fahrrad-Licht-Anlage Eine reibungslose Erfindung BORDESHOLM (fun). Unter der geheimnisvollen Abkürzung "ESFLA" verbirgt sich eine technische Innovation, die wieder einmal, zumindest inoffiziell, das Gütesiegel "Made in Bordeshohn" trägt. In Worte übersetzt wird aus ESFLA "Elektronische Sicherheits-Fahrrad-Licht-Anlage", hinter der sich die Idee eines reibungslosen Fahrraddynamos verbirgt. Das Ganze ist das Produkt einer Arbeit von acht ehemaligen Schülern der HansBrüggemann-Realschule, die kurz vor ihrer Entlassung Ende des letzten Schuljahres zusammen mit ihrem damaligen Lehrer Uwe Stühmer das Werk in Teamarbeit zustande brachten. Die Grundidee dieses Apparates, nicht wie beim bisherigen Dynamo durch Sie waren die treibenden Kräfte bei der Entwicklung der elektrischen einzelne Impulse, sondern durch ständige Sicherheits-Fahrrad-Licht-Anlage (ESFLA): Uwe Stühmer und DaFoto: fun Leistung Strom zu erzeugen, kam dabei niela Fasch. durch Uwe Stühmer selbst. "Ich habe die Eine von zwei weiblichen Mitarbeitern an diesem · Schüler mit der Idee und dem Problem konfronProjekt war die 18jährige Daniela Fasch aus Loop . tieft", erzählt er, "es lag dann an ihnen, in konseIn puncto Technikbegeisterung stand und steht die quenter Arbeit zu einem letztlich anwendbaren Erangehende Chemielaborantin ihren männlichen gebnis zu kommen." Kollegen in nichts nach. Bei der Entwicklung des Eine kleine Revolution Fahrraddynamos war sie sogar eine der treibenden Kräfte, wie Uwe Stühmer bestätigt."Ich bin sicher Das Resultat stellt, wie alle Erfindungen, eine kleinicht für die Hauswirtschaft geboren und interesne Revolution auf dem technischen Sektor dar. siere mich sehr für technische Dinge", sagt sie. 33 Eingebunden war das ganze Unternehmen der Entwicklung des Dynamos in den Jugendund Technik-Wettbewerb (JUTEC) des Vereins der Deutschen Ingenieure (VDI), der in einem Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen wird. Als Vertreter Schleswig-Holsteins und Gewinner des hiesigen LandesUwe wettbewerbs weihen Stühmer und Daniela Fasch zur bundesweiten Ausscheidung fur drei Tage in Berlin, wo sie sich starker Konkurrenz stellen mußten und einen respektablen vierten Platz belegten. Ein Problem, wenn auch nicht technischer Natur, stellt sich bei dem entwickehen Dynamo aber doch: Da fur eine sehr kostenintensive Anmeldung am Patentamt das Geld fehlte, sind das Gerät und die dazugehörige Idee jetzt dem freien Zugang Außenstehender überlassen. Ein Los, das Uwe Stühmer und seine Schüler mit vielen großen Erfindern teilen müssen. 34 VEREIN DEUTSCHER INGENIEURE VDI URKUNDE SCHÜLER-WETIBEWERB JUGEND & TECHNIK ~ ~ .•~UTEC Mirko Stange hat am Landesentscheid 1992 Schleswig-Holstein erfolgreich teilgenommen und wurde für seine/thfe Arbeit zum Thema Elektrische-SicherheitsFahrrad-Licht-Anlage mit dem _1._ Preis ausgezeichnet. Düsseldorf, im Mai 1992 kt~1:;~ Pr&idenl des VOI (;)~I I. w-- · Dr.-lng. Direid ber VDI ~ Prol. Dr: W. Troebert Jury-Vorsi~ender Artikel aus den Kieler Nachrichten Freitag,3l.Mai1996,Nr.l25 Der etwas andere Triathlon Durch Schlamm und Regen wühlten sich die Schüler der Bordesholmer Realschule (sg) Bordesholm "Uuuuaahbh" - vielstimmiges Das dicke Ende kommt am Schluß: Nach einer harten Strecke durch die Anhöhen und Schlamm· Geschrei zerreißt die Stille Iöcher des Waldes ist auf der Wippe Geschicklichkeit gefragt. Fotos Gaschke des Wildhofs: Doch nichts Schlimmeres ereignet sich Triathlon der Bordesholmer Realschule. hier am nassen Donnerstag Vormittag als der Regendicht verpackt wetteifern die Schüler um den Friederike und Franziska, beide 5. Klasse, haben hart trainiert, der Schulweg diente dabei als Teststrecke, Gleich geht's los ... Mannschaftssieg im Laufen, Fahrradfahren und Paddeln; anschließend wird gemeinsam gegrillt, für den Abend steht eine Disco auf dem Programm. "Schnel-ler, schnel-ler, schnel-ler": Aufgeregte Jungen und Mädchen der siebenten Klassen feuern "ihre" Staffelläufer an. Der Rundkurs durch den Wald ist nichts für ~empfindliche: Im plattemden Dauerregen darf sich niemand über jede Menge Schlammspritzer auf dem flotten Sportleroutfit aufregen. Nach der anstrengenden Vier-mal-dreihundert-MeterStaffel heißt es ausruhen: Sabrina (13) und Katharina (13) stärken sich im feuchten Gras 35 erst einmal mit einem Schokoladenkeks. Sie haben demisparcours und eine Wippe. Da wird das ihr Pensum hinter sich. Gleichgewichtsgefuhl auf die Probe gestelli. Jeder Schüler geht nur in einer Disziplin an den "Alle sind da, alle machen mit", sagt Schulleiter Emst-Peter MülStart. Nach den Läuler, der sich unter fern kommen die semem grünen Crossfahrer: Das geländegängige MounSüdwester ebentainbike gehört offensowenig vom Rebar bei vielen Jugendgen verdrießen läßt lichen zur Grundauswie die Schüler. Nur bei" . emistattung, doch auch wackere Tourenräder gen"Großen" gibt es Motivationswühlen sich durch den probleme: "In der Schlamm Friederike (11) und neunten, zehnten ihre }(lassenkamera}(lasse finden einidin Franziska (11) ge es schick, zu Wer paddeln will, muß schwimmen können: Das bronzene Schwimmabzeichen ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Kanuwettfahrt. haben hart dafur traigar nichts Lust zu · haben", sagt eine niert: "Ich bin immer im dritten Gang zur Schule gerast", erzählt FranSportlehrerin. Ob Lust oder nicht: Nach gemeinsaziska; "ich habe hier im Wald am Berghang geübt", mem Spiel, Sport und Grillfest wird erst einmal ergänzt Friederike. Mit Schnelligkeit allein ist es gemeinsam der Wald aufgeräumt. Danach geht's bei den Fahrradfahrem aber nicht getan - auf sie nach Hause - zum Anhübschen fiir die Disco am warten am Ende der Strecke ein tückischer · HinAbend. 36 10 Jahre Informatikunterricht an der Realschule So begann es 1987: 1987 erfolgte ein erster Einstieg~ den Bereich der Infonnatik: - mit der Infonnationstechnischen Grundbildung, die laut Lehrplan im Rahmen des Mathematikunterrichts der 8. Klassenstufe stattfinden sollte, - mit Infonnatik- Kursen im Wahlpflichtbereich Damals standen Programmierübungen "CQMAL" im Mittelpunkt Dank der goßzügigen Spende der Bordesholmer Sparkasse anläßtich des Schuljubiläums, die zum großen Teil fiir den "Computerraum" verwendet werden solhe und auch verwendet wurde, stehen nun 22 Schülerarbeitsplätze und ein Lehrerarbeitsplatz, ausgestattet mit 486 bzw. 586 Prozessoren, memem lokalen Netzwerk zur Verfiigung. Auch die Funktionalität und die Atmosphäre des Raumes konnten durch die neuen, höhenverstellbaren Stühle und die Vertikaljalousetten verbessert werden. Jetzt liegt der Schwerpunkt des Informatikunterrichts auf dem Erlernen des Umgangs mit Anwenderprogrammen. m So sieht es heute aus: Aus Eigenmitteln, durch Unterstützung von Ehernschaft und VHS konnten in den letzten Jahren Schritt fiir Schritt modernere Computer angeschaftl: werden. Dank einer besonderen Zuweisung des Schulverbandes im letzten Schuljahr konnten diese Geräte schon weitgehend aufgerüstet werden. - ~-:..-:.~~~-:.~-=--=-~-:..· -- - - - . .- ----------- - Margit Hiller 37 Referat von Jasmin Plaumann, R7a, Januar 1997 Thema: Gliederung- 1. 1. Wie entstand der Name und was bedeutet er? 2.Wann und wie entstand Bordesholm? 3.Was hat sich verändert? 4. Literatur Wie entstand der Name und was bedeutet er? Über die Entstehung des Namens Bordesholm sind in neuer Zeit lebhafte Diskussionen gefiihrt worden. Die Beziehung zu Bors == Barsch, also "Barschinsel", wird abgelehnt. Hauptgrund: Es gäbe eine Reihe von Namen mit derselben Silbe "Bor", wo von Barsch keine Rede ist, so in Borby und Borde/um. Aber Bord bedeutet stets Rand, und so sei der Name wohl auf "Rand des Holms", der Insel, zurückzufiihren. Dem steht aber entgegen, dass die Kirche nicht unmittelbar am Rand der Insel, sondern nach der Mitte hin steht. In Grimms Wörterbüchern und auch in anderen großen Wörterbüchern heißt es, dass die alte Silbe "bor", althochdeutsch "por", stets auf etwas Hohes hindeutet. Die Silbe "por" ist heute nur noch in den 38 Bordesholm Wörtern empor und Empore erhalten, früher kam sie aber noch in Wörtern wie Bor/drehe, Borlade vor. Eine Borkirche war eine hochgelegene Kirche. Sollte hier nicht des Rätsels Lösung zu suchen sein? Die hochgelegene Kirche, die " Bor des Holm"? Natürlich ist in dieser Frage ein sicherer Beweis nicht möglich. Es kann sich immer nur um eine mehr oder minder große Wahrscheinlichkeit handeln. Dass die Silbe "bor - por" häufiger auf einen erhöhten Platz innerhalb der Kirche angewendet wird (Empore), steht außer Zweifel. Aber das sicher bezeugte Wort "Borkirche" deutet doch wohl auf den äußeren Bau. Nicht verschwiegen werden darf, dass die älteste Schreibweise Bardesholm ist. 2. Wann und wie entstand Bordesholm? Bordesholm verdankt seinen Ursprung und seine namhafte Bedeutung im Mittelalter dem Kloster. Der Entschluss, den die Chorherren in Neumünster gegen Ende des 13 . Jahrhunderts fassten, Kloster und Konvent auf die kleine fusel im Bordesholmer See zu verlegen, war für die Entstehung des Ortes grundlegend. Was die geistlichen Herren zu diesem Entschluss veranlasste, haben die verschiedensten Geschichtsforscher ziemlich übereinstimmend dargelegt, ilir Urteil fußt zum Teil auf urkundlichen Äußerungen der Klosterleute selbst. Der neue Ort habe in leiblicher und geistlicher Hinsicht große Vorzüge vor Neumünster. Er sei reich an Fischen wegen der langen Fastenzeit von besonderer Wichtigkeit - umfangreiche Hölzung, fruchtbares Acker- und Wiesenland seien vorhanden, auch gewähre er die für das Klosterleben so nötige Ruhe und Stille. fu Neumünster kreuzten sich damals die Straßen Lübeck -Rendsburg-Schleswig, Lübeck Dithmarschen, Harnburg - Kiel und Kiel Rendsburg. Diese Lage brachte zahlreichen Besuch fürstlicher und adliger Herren mit sich, der große Aufwendungen des Klosters zur Folge hatte. Weiter heißt es: Auch habe das Kloster durch Übeltaten, durc~ Raub und Brand gelitten. Die kleine fusel im Bordesholmer See gewähre einen besseren Schutz gegen Angriffe als ein Platz inmitten des holsteinischen Flachlandes. Ein Forscher fasst zusammen; "Alles, was dem Kloster in Neumünster fehhe, war hier zu finden: Ruhe, Sicherheit, fruchtbare Äcker und Weiden, Fische und Holz." Die neue Klosterstätte war eine fusel, ein Holm in dem flachsten Teil des Sees. Durch drei Dämme ist die fusellandfest gemacht worden. Die drei Dämme sind bis heute in der oberen Heinzestraße, Wildhofstraße und Kirchhofsallee erkennbar. Diese Straßen trugen noch um 1840 die Bezeichnung Oster-, Wester-und Norderdamm. Die Klosterbauern haben für diese Arbeit bedeutende Hand- und Spanndienste leisten müssen. Ob die fusel Bordesholm schon bewohnt war, ist ungewiss. Es ist aber eine Siedlung an den Uferzonen durchaus denkbar, auch wem das Gelände damals gehörte, ist mit Sicherheit nicht mehr festzustellen. Man nimmt an, dass es als Wasser- und Holzwildnis gewissermaßen herrenlos und letzten Endes dem Landesherren eigen gewesen sei. Doch wird auch die Ansicht vertreten, dass es zur Gemarkung des Dorfes Alt-Sören gehört habe. Vielleicht hat der Graf von Holstein dem Kloster die Seeinsel geschenkt. Möglich ist auch, dass der "Kieler Ritter" Pape Wulf, der in Eidersterle Besitz hatte, auch Inhaber der späteren Klosterinsel gewesen ist und sie dem Konvent überlassen hat. Die weitere Entwicklung des Ortes Bordesholm zu einem Mittelpunkt der umliegenden Landschaft wurde gesichert, als hier nach Einziehung des Klosters (1566) der Amtssitz eingerichtet wurde, zu dem um 1840 genau 27 Dörfer gehörten. 39 3. Was hat sich verändert? Die Einwohnerentwicklung von 1867- 1993 1867 1875 1890 1900 1919 1939 1946 1950 1961 1970 1993 4. waren es 882 Einwohner 884 1079 1141 1800 2051 7098 7300 6216 6726 6755 . Literatur a) Grünewald- Paulsen, Die frühen Ämter, Bordesholm, Kiel und Cronshageit, Selbstverlag der Spar- und Leihkassen der früheren Ämter Bordesholm, Kiel und Cronshagen in Bordesholm, 1955 40 b) Paul Steffen, ... meine Adresse ist Bordesholm, Paul Steffen KG -Bordesholm, 1988 c) Bordesholm-einRückblick auf 66 Jahre einer 666-jährigen Geschichte R1 Oa und R1 Ob - Ein Tag bei der Bundeswehr Ein Marinebesuch der 10. Klassen der Realschule Bordesholm. Auf Einladung des Jugendoffiziers von Richthofen fuhren wir am 22.04.1997 mit einem Bus der Bundeswehr um ca. 900 Uhr zum Marinestützpunkt nach Kiel. Da der Jugendoffizier uns in Bordesholm nicht begrüßen konnte, weil er dienstlich verhindert war, übernahm dies Herr Rupprecht, ein Offizier des Heeres. Wir kamen gegen 1000 Uhr in Kiel an und gingen dann zu der schwimmenden Einheit, dem Zerstörer Mölders. Diesen besichtigten wir und bekamen alles zu sehen und zu hören, was uns interessierte. Über 40 Mann teilen sich 2 Duschkabinen, die sich in einem Waschraum befinden, der etwa 3m·2m groß ist. Die Schotts und Gänge wie sind so eng und klein, daß es uns wunderte, man dort weiß, wo man im Notfall hin muß, um sich oder das Schiff zu retten oder zu verteidigen. Nach dem Mittag, gegen 13 00 Uhr, schifften wir uns auf dem Mehrzwecklandungsboot "Flunder" ein und fuhren nach Olpenitz. Auf der "Flunder" durften wir uns die laufenden Maschinen ansehen. Um 1500 Uhr kamen wir im Marinestützpunkt 01penitz an und schifften aus. Von dort aus wurden wir mit dem Bus der Bundeswehr wieder zurück noch Bordesholm gefahren, wo wir u,m ca. 1630 Uhr eintrafen. Nina Mertinat 41 ... und Theater spielen wir auch! "Eigentlich ist er ja ein eher ruhiger, zurückhaltender Schüler. Aber was er gestern bei unserer Adventsfeier auf der Bühne gezeigt hat, das war phantastisch! Wie ausgerechnet der den frechen Rotzbengel gespieh hat!" Solche Erfahrungen machen wir immer wieder, wenn Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit ergreifen, in eine Rolle zu schlüpfen, von der sie vielleicht schon immer mal geträumt haben. Theater spielen macht Spaß! Und wie so oft gilt auch hier: Ohne Fleiß kein Preis. Was jedoch ganz erstaunlich ist: Diese Arbeit, diese Mühe des Auswendiglernens, dieses ständige Wiederholen der Szenen wird längst nicht als so anstrengend empfunden wie "nomialer" Unterricht. Was spielen wir fur Theaterstücke? Der schulische Alltag setzt fur gewöhnlich zwei Höhepunkte im Jahr: die Weihnachtsfeier und die Abschlussfeier der 10. Klassen. Für diese beiden Anlässe haben wir · schon oft kleine Theaterstücke auf die Bühne gebracht. Da es recht schwierig ist, geeignete fertige Stücke zu finden, haben wir des öfteren versucht, unsere Ideen zu den Feieranlässen zu verarbeiten. Dabei herausgekommen ist zum Beispiel ein Stück zur Abschlussfeier der I 0. Klassen mit dem Titel "Das Vorstellungsgespräch" . Es geht darin um ein Mädchen, das nach einer gut bestandenen Prüfung Angst vor der Bewerbung in einer Firma hat. Ärger mit ihrem Freund sowie den Ehern lassen sie fast verzweifeln. Schließlich kann sie ihr Opa trösten 42 und Mut machen, so dass sich alles zum Guten wendet. Flotte Musik von Elvis Presley, der eine gewisse Rolle in der Handlung spieh, begleitet die Auffiihrung. Diese Stück entstand vor ca. acht Jahren mit tatkräftiger Unterstützung meines Mannes. (Wir können und wollen auch nicht verschweigen, dass die Musikauswahl irgendwie etwas mit uns zu tun hat!) In diesem Sommer erlebte das Stück eine zweite Auffiihrung mit natürlich ganz anderer Besetzung. Das Publikum war wieder zufrieden. Ebenfalls in Eigenproduktion entstand das Stück ''Weihnachten in Stressburg". Der Titel sagt aus, worum es geht: Menschen bereiten sich auf das Fest der Feste vor. Die Mutter hetzt mit vollen Einkaufstaschen durch die Straßen, der Opa ist erschöpft von der schlechten Kaufhausluft, das Kind hat nicht genug Taschengeld fur alle vermeintlich notwendigen Geschenke - nur ein einzelnes Paar mit einem Neugeborenen im Arm strahlt die Ruhe aus, nach der sich alle so sehnen. Ein ganz anderes Projekt war die Umsetzung des Märchens "Vorn Fischer und seiner Frau" . Es solhe einmal eine plattdeutsche Produktion geben. Angelehnt an eine hochdeutsche Hörspielfassung· mit vier Sprechern schuf uns mein Kollege Herr Stührner den Text. Damit dieser gelesene Text eindrucksvoll die Zuschauer erreichen konnte, malten mehrere Schiller im Kunstunterricht bei Frau Wahher Szenenbilder, die wir farbig auf Folien kopieren ließen. Diese wurden dann während des Vortrages auf eine Leinwand projeziert. Dazu spiehen wir die recht ausdrucksstarke Musik aus "Peer Gynt" von Edvard Grieg. Bei diesem Projekt waren besonders die Schüler hinter den Kulissen wichtig, damit das Ganze zu einem Erfolg werden konnte. Ich hoffe, dass auch in Zukunft Schüler und Schülerinnen Freude am Theaterspielen haben werden, so dass noch viele Stücke unser Publikum erfreuen können. Sylvia Fleck Die Tiffany - AG Was wird in der Tiffany- AG gemacht? In der Tiffany- AG werden Sachen aus Glas, z.B. Lampen, Spiegel, Fensterbilder, Uhren und noch mehr hergestellt. An der Tiffany - AG nehmen Schüler und Schülerinnen von der 5. bis zur 10. Klassenstufe freiwillig teil. Getroffen wird sich das erste Mal nach den ~erbstferien jeden Donnerstag von 15.00 - 17.30 Uhr. Kurz vor den Weihnachtsferien wird eine halbe ·Stunde drangehängt, damit mehr Zeit besteht, die Weihnachtsgeschenke fertig zu stellen. Leiter der AG ist Herr Prey. Er ist mit Leib und Seele dabei und hilft den Schülern und Schülerinnen , wo er nur kann. Wenn einem Schüler oder einer Schülerin etwas Dicht gelingt, muntert er sie oder ihn mit seinem Humor wieder auf.In dem Schuljahr 96/97 bekam Herr Prey keine Stunden meh~ für die Tiffany - AG. Da aber die Schüler und Schülerinnen gerne weitermachen wollten, opferte er fur die AG seine Freizeit. Dafur waren ihm alle Schüler und Schülerinnen dankbar. Das beweist, dass die Schüler und · Schülerinnen gerne mit Herr Prey zusammenarbeiten. Heidi Feck, Jasmin Plaumann 43 Seit vielen Jahren gibt es an unserer Schule eine Arbeitsgemeinschaft für den Bau von Modellflugzeugen und Modellraketen. Zeitweilig bis zu 20 Mädchen und Jungen kamen und kommen am Donnerstag jeweils alle 14 Tage von 17 bis 19 Uhr in den Werkraum unserer Schule. Da es ohne Theorie nicht geht, werden zunächst die Grundlagen der Aerodynamik vermittelt. Zusätzlich informieren wir uns über Aufbau und Funktion aller Teile eines Flugzeugs . Aus Balsaholz werden dann kleine Flugmodelle gebaut, die bis zu 800 Millimeter Spannweite haben und als Schleudergleiter sehr leistungsfähig sein können. 44 Aus Pappröhren und Antriebskartuschen mit Schwarzpulver stellen einige Schüler Modellraketen her, die mit Hilfe einer Startrampe und eines elektrischen Zündapparates gestartet werden können. Üblicherweise wird bei den Modellfliegern der Wunsch nach längerer Flugzeit durch Flugzeuge mit größerer Spannweite gestillt. Damit diese Modelle mit 2 Metern Spannweite nicht entfliegen können, kann eine Fernsteuerung beschafft werden. Jetzt wird die Sache interessant: Start des Modells mit 30 Meter Gummiseil, an dem ein 100 Meter Nylonseil befestigt ist. • Aufstieg auf etwa 100 Meter Höhe und Ausklinken. Das Modell muß jetzt in Kreisen gesteuert werden, Höhenruder nicht vergessen sonst Flachtrudeln! Die Landung muß weiträumig eingeleitet und nach einem bestimmten Schema durchgeführt werden, wie im manntragenden Segelflug! Herr Klein vom Flugsport Club Neumünster hat unseren Kurs zu einem Flugwochenende nach Neumünster eingeladen, nachdem er vorher zu uns zu einem Vortragsabend gekommen war. In der Festwoche planen wir eine Ausstellung unserer Modelle mit dem Segelflugzeug des Fluglehrers. Jens Heller Wir sind: 45 Projektwoche 1997 Im Rahmen der Festwoche anläßtich des 75jährigen Bestehens unserer Schule findet vom 1. bis 6. September 1997 auch unsere Projektwoche statt. Viele Projekte haben direkten Bezug zu dem Jubiläum, zur Geschichte der Schule oder einzelner Fächer oder tragen zur Ergänzung der Festwoche bei. Frau Kühnhold möchte zum Beispiel mit ihrer Projektgruppe dem Namenspatron unserer Schule näherkommen und fragt "Wer war eigentlich Hans Brüggemann ?" Herr Billker läßt seine Projektteilnehmer die 75 Jahre der Schule geschichtlich aufarbeiten. In Frau Schmidt-Maedings Projekt soll erforscht werden, wie sich die Kindheit innerhalb der Schülergenerationen der vergangenen 75 Jahre verändert hat. Wie erlebten Kinder Spiel, Ehernhaus und Schule, und was hat sich geändert? Frau Bonde möchte als Mathematiklehrerin · insbesondere der Entwicklung der Hilfsmittel im Mathematikunterricht auf die Spur kommen und nennt ihr Projekt "Vom Finger zum Bit". Herr Goldammer bezweifeh die Aussage, daß Jugendliche "Null Bock auf Schule" haben und nennt sein Projekt auch so. Im Ral:iinen der Gleichstellung fuhren Frau Hiller und Frau Drews mit ihrer Mädchengruppe das Projekt "Frauen und Internet" durch. Die Schülerinnen setzen sich mit der Rolle als Frau in den letzten 75 Jahren auseinander (Selbstverständnis, 46 Benachteiligung, Diskriminierung). Hierzu nutzen sie die Möglichkeiten des Internets als Beispiel fiir den kommunikationstechnischen Bereich. Während der Festwoche soll Verschiedenes dargeboten werden, w.as von einigen Projektgruppen in teilweise längerer Vorb~reitungszeit erarbeitet wird. Frau Fleck leitet zusätzlich zu ihrem klasseninternen Projekt mit der neuen Klasse 5a eine Theatergruppe, die "De Fischer un sin Fru" zur Auffiihrung bringen will. Ebenso leitet .Frau Reese zusätzlich zu ihrer Klasse 5b die Flötengruppe, um musikalische Beiträge zu liefern. Frau Lange-Fuchs studiert mit einer Gruppe bewegungsbegeisterter Mädchen eine gynmastisch anspruchsvolle Dance-Darbietung ein. Für die kulinarische Abrundung sorgt Frau Pajevic mit ihrer Hauswirtschaftsprojektgruppe: Sie will fiir die Bewirtung der Gäste in der Jubiläumswoche Sorge tragen. Für die künstlerische Gestahung und die dem Anlaß entsprechende Verschönerung unserer Schule sorgen auch verschiedene Projekte: Frau Wahher will mit ihren Künstlern das graue Einerlei der Schulflure und Treppenhäuser abschaffen, indem sie mit ihren Schülern Wandbilder gestaket. Auch hat sie ein Glasfenster entworfen, das Herr Prey mit seiner schon viele Jahre aktiven Tiffany-Gruppe und einigen neuen Projektteilnehmern herstellen und einsetzen will. Auch unser Hausmeister Herr Jahrstorfer stellt sein handwerkliches Können zur Verfügung und leitet eine Projektgruppe, die den Schulhof neu gestahen und notwendige Reparaturen vornehmen will. Das i-Tüpfelchen der Schulhofverschönerung will Herr Stühmer mit seinem langgehegten Wunsch setzen: Mit seiner Projektgruppe entwirft er eine Windrose mit den genauen Koordinaten der Realschule, um sie dann in Bronze zu gießen und auf dem Schulhof einzulassen. Frau Bröckers will mit einigen geschickten Schülerinnen und Schülern ihrer Klasse 6b und der Unterstützung eines Malermeisters das doppeldeutige Projekt "Klasse Malen" durchführen und auc~ so einen Beitrag zur Schulverschönerung leisten. Herr Heller möchte in seiner schon seit langem bestehenden Flug - AG Modelle bauen. Diese und die vorher entstandenen Segelflugmodelle und ein echtes Segelflugzeug - mit dem die Projektteilnehmer auch schon mitfliegen konnten - werden auf dem Schulhof ausgestellt. Als sportlicher Höhepunkt der Jubiläumswoche soll ein großer Triathlonwettkampf stattfinden, zu dem sechs befreundete Schulen der Umgebung mit ihren Schulmannschaften aus zwei verschiedenen Jahrgangsgruppen eingeladen worden sind. Von der Bordesholmer Vogelwiese aus sollen jeweils eine Mountainbikestaffel, eine Geländelaufstaffel und eine Kanustrecke auf dem Bordesholmer See dazu dienen, die siegreiche Schule zu ermitteln und den Jubiläumspokal zu gewinnen. Die Ehernschaft der Schule hat ihre bewährte gastronomische Unterstützung der Veranstaltung zugesagt. Die Projektgruppe der Sportler unserer Schule wird von· Frau Rexin und Herrn Ohnsorge vorbereitet. Wulf.Ohnsorge 47 Zur Festwoche Lange im Vorfeld des Geburtstages unserer Realschule wurden Überlegungen angestellt, wie man dieses Jubiläum begehen könnte. Auf Lehrerkonferenzen, Schulkonferenzen, Elternbeiratsversammlungen und SV - Sitzungen wurde dieses Thema häufig, auch kontrovers, diskutiert. Um so größer war dann die Freude, als man sich auf eine einheitliche Strategie einigte. Unser gemeinsamer Leitgedanke war, möglichst viele Gruppen, die unmittelbar und mittelbar mit unserer Schule zu tun haben, in die Aktivitäten der Festwoche zu integrieren. Die Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und die Elternschaft machten während der Vorbereitungen deutlich, daß sie bereit sind, ein schönes Jubiläum vorzubereiten. Auch das Engagement der anderen Schulen unseres Schulverbandes, sich mit Beiträgen am Festakt zu beteiligen, ist lobenswert. Außerschulische Nutzergruppen der Realschule, wie der TSV Bordesholm und die Volkshochschule Bordesholm/Wattenbek, haben sich ebenfalls bereiterklärt, sich mit entsprechenden Beiträgen am Festakt zu beteiligen. 48 Welches Interesse an unserem Jubiläum gezeigt wird, erkennt man auch an den vorgesehenen Festrednern von der oberen Schulaufsicht, dem Schulverband Bordesholm, der örtlichen Wirtschaft, des Elternbeirat der Schule bis hin zum IPTS . Mir bleibt an dieser Stelle all denen ein Dankeschön zu sagen, die sich für unsere HansBrüggemann-Schule aktiv eingesetzt haben und noch einsetzen, sei es durch Mithilfe für die Festwoche oder durch finanzielle Hilfe und Unterstützung! Ernst-Peter Müller Zeitablauf der Festwoche : . 1. Sept.- 5.Sept. Projektwoche 3 .Sept Schulfest 5.Sept. Festakt u. Lehrerball 6 .Sept. Ehemaligentreffen :! 'j( . .• -· •..,...,. :...:-.o'W~":!' ..... ,.-':'~:".!J.· , •.;.:·:.•,. ~ ....~:-~. ~Wff_~~~~~!~fl.~-~-~~ ~>1\r~~/7~~~~- · ·· -- :....·:,.... -· "Schulhof" Bleistiftzeichnung, Dennis Küßner, 7. Klasse Am Nachmitlag wurden wir mit einem Festprogramm: Volkstanz, Spiel und Gesang in Kekava begrüßt. Es folgte eine abwechslungsreich gestaltete Woche: ein Sportfest mit einem Basketballturnier, ein Orgelkonzert sowie ein umfangreiches Besichtigungsprogramm: ein Automuseum - eine Druckerei - eine Gedenkstätte, sowie der Besuch des Gauja-Nationalparks und des Freilichtmuseums. Auch Riga durfte natürlich nicht fehlen mit seinen Kirchen im Stil der Backsteingotik, der Rigaer Börse und den vielen Straßen mit Jugendstilfassaden. Im Gegensatz zu diesen touristischen Highlights stimmten die Betonblöcke auf manchen Abfahrten der Femstraßen und die Schutzmauem in den Zugängen zum Parlament nachdenklich. Die sowjetische Administration war eben nicht einfach gegangen, sondern hatte versucht, die . Bestrebungen zur Selbständigkeit zu unterbinden. Es hatte Tote gegeben. Und so mutete es schon anachronistisch an: Von Letten errichtete Barrikaden, der Ausverkauf sowjetischer Militaria und Stärke demonstrierende russische Offiziere im Straßenbild unüberbrückbare Gegens_ätze? - ,die uns nur ahnen ließen, welche uns nur ahnen ließen, welche Probleme auf dem Weg zu einer demokratischen lettischen Gesellschaft bewältigt werden müssen. 22 DomzuRiga