75 ·lAbRE - Hans Brüggemann Schule Bordesholm

Transcrição

75 ·lAbRE - Hans Brüggemann Schule Bordesholm
75 · lAbRE
1922
-
1997
Inhaltsverzeichnis
·G rußwort des Schulleiters ................................................................................................ 1
Grußwort des Schulrates .......................................................... .................. ...................... 2
Grußwort des Schulverbandsvorstehers ............................................................................ 3
Grußwort des Schulelternbeirates ....................................................................... ..............4
GesChichtlicher Überblick der HBS ............................................................. ..................... 6
Das Kollegium der HBS ................................ ~ ................................................... : ... :..-.... .. 11
Die SV der HBS ..... ........ .............. ............ .. ......................................... .......... .......... ...... 12
Die Schulsekretärin ....................................................................................... ................. 13
Der Hausmeister ................................ ............ ................ .... .................. ...................... .... 14
12 Jahre Schüleraustausch mit Frankreich .................................... .................................. 15
Der Schüleraustausch Savigny/Bordesholm 1997 ............................................... ............ 18
Schulpartnerschaft .mit Kekava......... ..............................................................................20
Die Klassenfahrt der R9b ......................................................................... ................ ...... 24
Die Klassenfahrt der R6a ................................................... ................. :~ ......................... 26 ·
Englischunterricht an der HBS ............ ............................................... ......... .............. ..... 28
Wanchnalerei in der Schule ..................................... ............ ...... ...................................... 29
Jutec- Teilnahme 1992 ......................... ........ ............................. .................................. ..33
Triathlon 1996 ..................................... ....................................................... ................... 35
10 Jahre Informatikunterricht .. ...... ........... ............................ .......................................... 37
Geschichtliches über Bordesholm (Schülerreferat) ........ .................................................. 38
Ein Tag bei der Bundeswehr ................ ........... .. ......... ............... ....... ........ ...................... 41
Die Theater - AG ........................
42
D.1e Tiffany- AG ................................. ..................................................·......... .. .... .. ....... 43
Die Flug- AG .......... ............................................................ .......... ................................ 44
Projektwoche 1997 .. ........ ............... ............................... ................................................ 46
Zur Festwoche ......... ...................... ...... ............. ....... .. ... ................................................. 48
0 0 0 0 • • 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 . ·0 0 . 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Grußwort des Schulleiters
Als 1~22 der Stapellauf der damaligen
Mittelschule fur Jungen und Mädchen
in Bordeshohn erfolgte, ahnte keiner,
durch welch unsicheres, teilweise
stürtnisches Fahrwasser die Schule in
den nächsten 75 Jahren steuern würde.
Ein Blick in das Logbuch zeigt jedoch,
dass die Matrosen und ihre Steuerleute
das Schiff Mittelschule bzw. Realschule bis heute immer fest im Griff
hielten.
Die Ausbildung und Erziehung der
Leichtmatrosen für ihr Bestehen im weiteren Leben
war und ist das Ziel.
Die Ausbildungsmannschaft hat in den Jahren häufig gewechselt. Die Schiffstechnik musste und muss
ständig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft und
wenn nötig erneuert und modernisiert werden.
Werftliegezeiten müssen-möglichst vermieden werden. Häufig erfährt das Schiff Realschule, dass der
Kurs, der von der Admiralität ausgegeben wird,
nicht immer leicht zu steuern ist. Trotzdem gelingt
es der Crew mit hohem persönlichem Einsatz, das
Schiff auf dem vorgegebenen Kurs zu
halten und die ihr anvertrauten Leichtmatrosen für ihre weitere Verwendung
auszubilden.
Der Dienst an Bord ist mit den Jahren
anstrengender, die Ausbildung differenzierter und die Navigation schwieriger geworden. Unser Schiff wird begleitet von de:r:. Hoffuung auf genug
Wasser unter dem Kiel für die volle
Fahrt voraus.
Es erfullt die Stammbesatzung immer
wieder mit Stolz und großer Zufriedenheit, wenn
man nach Jahren erfährt, dass aus den einstigen
Leichtmatrosen handfeste Seeleute bis hin Zlliil
Kapitän geworden sind.
Für die nächste Zeit sagt der Seewetterbericht
raube See voraus . Bleibt die Hoffuung, dass unser
Hans-Brüggemann-Schiff, trotz Wellengangs und
Untiefen, auch weiterhin seinen Kurs hält - zum Wohle
der uns anvertrauten Leichtmatrosen und deren Zukunft.
Ernst-Peter Müller
1
Grußwort des Schulrates
Die Realschule Bordesholm kann in diesem Jahr
auf ein 75-jähriges Bestehen zurückblicken.
Mit der Gründung im
Jahre 1922 wurde die
Realschule zur zentralen
Schule für alle Heranwachsenden in und um
Bordesholm,
die den
Realschulabschluß
anstrebten.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich die Schule zu einer voll
ausgebauten Realschule und damit zu einem Träger
des kulturellen Lebens in der Gemeinde Bordesholm entwickelt. Ihr Wirken strahlt über die Gemeinde hinweg in die Nachbarräume aus.
Die Geschichte dieser Schule ist zugleich Geschichte des Schulwesens in diesem Gebiet des Kreises
Rendsburg-Eckemförde. Jahrzehnte hindurch haben
Lehrkräfte an der Realschule unter großem Einsatz
ihren Beitrag zur Ausbildung und Erziehung der
ihnen anvertrauten jungen Menschen geleistet.
Zu allen Zeiten haben Eltern große Hoffuungen in
ihre Kinder gesetzt und entsprechend hohe Erwartungen an die Schule gestellt. Die Zusammenarbeit
von Lehrkräften, Eltern und dem. Schulträger hat
zur überzeugenden Bildungs- und Erziehungsarbeit
der Schule beigetragen. Sie beweist täglich, daß sie
lebt, sich wandelt und stetig erneuert. Das Miteinander vom Bewahren des Bewährten und vom Beschreiten neuer Wege ist dazu notwendige Basis.
Ich danke allen, die an der Entwicklung der Realschule teilhatten, die sie förderten, die ihr einen unverzichtbaren Platz in der Bordesholmer Schullandschaft gaben.
Ich danke den Lehrkräften für die gute pädagogische Arbeit. Mein Dank gilt aber auch dem Schulträger für das moderne Schulgebäude sowie die
gute sächliche Ausstattung.
Ich gratuliere der Schule zum 75-jährigen Jubiläum. Mögen das gute Schulklima und die Lehrererfolge der Schule zum Wohle von Schülerinnen wid
Schülern der Gemeinde und des Umlandes fortdauern.
Schulrat Kaack
2
75 Jahre Hans-Brüggemann-Realschule
Im Namen des Schulverbandes überbringe ich die herzlichsten Glückwünsche.
Große Namen vetpflichten. Dieser hohen Vetpflichtung stets gerecht zu werden war, im Hinblick auf die historische Entwicklung der zurückliegenden
Jahrzehnte, nicht einfach. Welch großer
wirtschaftlicher und gesellschaftlicher
Wandel fand doch von Weimar bis
heute statt? Er stellte der Erziehung immer neue
Aufgaben. Um so verställdlicher wird dies, wenn
man berücksichtigt, daß die Schulen ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag von der jeweiligen
Gesellschaft erhahen.
Diese fordern, daß die jungen Menschen so erzogen
und ausgebildet werden, daß sie den von ihnen vorgegebenen Zielvorstellungen und Anforderungen
gewachsen sind. Die vom römischen Philosophen
Seneca ausgesprochene Weisheit: "Nicht für die
Schule, sondern fiir das .Leben lernen wir" - behält
nach wie vor ihre Gültigkeit. Dies heißt, daß der
angebotene Lehrstoff einen lebenspraktischen Bezug haben muß. So erfahren und erkennen die
Schülerinnen und Schüler, was sie mit ihrem vermittelten Wissen anfangen können.
Dadurch wird nicht nur ihre Motivation
gefordert, sondern auch ihre auf die
Lebensbewältigung bezogene Urteilsfähigkeit erhöht. Es versetzt sie in die
Lage, Gegenwartsprobleme zu durchschauen und bei deren Lösung mitzuhelfen.
Praktisches Lernen und gute schulische
.Leistungen sind fiir die späteren beruflichen Aussichten unserer Schülerinnen
und Schüler von ausschlaggebender
Bedeutung.
Deshalb war und ist es das Anliegen des
hierfiir die
bestmöglichen
Schulverbandes,
Rahmenbedingungen zu schaffen.
Die Schülerinnen und Schüler, die Ehern und das
Lehrerkollegium können gewiß sein, daß sich die
im Schulverband zusammengeschlossenen Gemeinden, soweit es finanziell möglich und verantwortbar
ist, fiir die Hans-Brüggemann-Schule engagteren
werden.
Ich wünsche der Schule bei der Bewältigung dieser
schwierigen Aufgabe auch fiir die kommenden Jahre einen vollen Erfolg.
Schulverbandsvorsteher Wolff
3
Grußwort des Schulelternbeirates
Zum 75-jährigen Bestehen
der
Hans-BrüggemannRealschule in Bordeshohn
möchte der Elternbeirat
der Schule ganz herzlich
gratulieren.
In dieser Festschrift haben
wir als Elternbeirat die
Möglichkeit, Sie über unsere Tätigkeit und Zusammensetzung in der Eltemvertretung zu informieren.
Schon seit 1919 nach dem Ersten Weltkrieg gab es
an allgemeinbildenden Schulen "Elternräte". Sie
konnten Wünsche und Anregungen von allgemeiner
Bedeutung äußern. Durch den Elternerlaß, das
Schulverwaltungsgesetz und das Schulgesetz von
1978 wurde das Elternrecht kontinuierlich erweitert. Erst im neuen Schulgesetz von 1990 haben wir
ein echtes Mitbestimmungsrecht, das wir in Fachund Zeugniskonferenzen sowie im Prüfungsausschuß mit beratender Stimme und in der Schulkonferenz als Beschlußgremium mit unserem Stimmrecht wahrnehmen. Heute gehören Elternvertretungen zum festen Bestandteil unserer Schule.
Wir nehmen unsere Aufgabe, die Schule und das
Leben in der Schule mitzugestalten, ernst.
Durch Initiativen ideeller und finanzieller Natur
(Elternspende), geben wir der Schule die Möglich-
4
keit, dieses oder jenes anzubieten oder zu verbessern.
Trotz unterschiedlichster
Meinungen, z.B. iin Erziehungsbereich, ist es fur
uns wichtig, einen fur uns
alle tragbaren Konsens im
Interesse der Schüler zu
finden.
Mit den Einladungen zu
den Elternabenden fördern wir die notwendige
Aussprache und Information zwischen Eltern,
Fach- und Klassenlehrern und das"sich untereinander Kennenlernen".
Um den Schulaltag bunter, lebendiger und kreativer
zu gestalten, ist die Mitarbeit aller Eltern notwendig.
Der alljährliche Schüleraustausch zwischen Savigny sur Orge in Frankreich und das sporadische
Treffen zwischen Schülern aus Kekava in Lettland
mit unseren Schülern, ist ohne Hilfe der Eltern
nicht machbar.
Die Hans-Brüggemann-Realschule ist eine zweizügige Realschule. Sie wird derzeit von 244 Schülern besucht und ist damit noch eine relativ kleine,
überschaubare Schule.
Der Schulelternbeirat besteht zur Zeit aus vier Elternvertretern und neun Elternvertreterinnen, Er
setzt sich aus den gewählten Vorsitzenden der
___ ;..:
,.,.··
~..
1
,,j.'. .
r~· !
l
./
~-i~~:,~z::t!~~K·;~~~~~v??~
·'"'.
'·
'
~~~'?':-.::;·"~"':
.-~~1:~:~~~~=:7:.,
"Schulhof" Bleistiftzeichnung, Dennis Küßner, Z Klasse
"Raubfisch" Nass-in-Nass-Federzeichnung nach G. Brittings Gedicht "Raubritter", Jormar Gruitroy, Z Klasse
Klassenelternbeiräte zusammen. Da wrr die
"Elternspende" veiWalten, wählen wir zusätzlich
aus unserem Gremium einen Kassenwart
Wir wünschen der Hans-Brüggemann-Schule, daß
sich immer wieder Eltern bereiterklären, ehrenamt-
lieh in unserem Elternbeirat mitzuwirken und daß
sie als zusätzliches Bildungsangebot in
unserem pluralistischen Schulsystem weiterhin
einen festen Bestand im Bordesholmer Schulverbandhat
Der Elternbeirat
5
Geschichtlicher Überblick der Hans-Brüggemann-Schule
Im Jahr 1997 feiert die ehemalige Mittelschule,
heute Hans-Brüggemann-Schule, ihr 75-jähriges
Bestehen. Dieses Jubiläum war der Anlaß, die
geschichtliche Entwicklung der Schule einmal
aufzuarbeiten.
Realschulkonrektor a.D. Alwin Thießen und
Realschulrektor Ernst-Peter Müller studierten
eifrig das vorhandene Chronikmaterial und faßten die Ergebnisse ihrer Recherchen im folgendem Bericht zusammen:
Im Jahre 1920 tauchte zum ersten Mal der Gedanke
auf, in Bordesholm eine weiterfuhrende Schule einzurichten. Interessierte Bürger griffen diesen Gedanken auf, und in einer Versammlung 1921 wurden diese Forderungen nach "gehobenen Klassen"
näher umrissen. Im September 1921 fand dann eine
öffentliche Versammlung statt, in der auch die
Schulbehörde und Regierung vertreten waren. Es
wurde der Beschluß gefaßt, in Bordesholm eine
Mittelschule zu errichten. Ostern 1922
Altbau der Realschule
6
nahm man mit einer Klasse und 2 Jahrgängen den
Unterricht auf, und zwar mit 24 Mädchen und 25
Jungen. Leiter wurde Friedrich Wendling aus Kiel.
Es wurde Schulgeld erhoben, zunächst 12,- RM fur
Einheimische und 18,- RM fur Auswärtige. Wegen
der zunehmenden Geldentwertung stiegen die Kosten bald auf 1200,- RM und Ende 1922 schon auf
2400,- RM pro Kind.
Die Schule wuchs bis 1926 auf 3 Schulklassen mit
6 Jahrgängen an.
Mit Schreiben vom 2. Mai 1927 bekam sie die
staatliche Anerkennung durch den preußischen
Minister fur Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Obwohl die Gemeinde inzwischen Träger der
Schule geworden war, wurde aus finanziellen
Gründen ihre Auflösung in Erwägung gezogen. Hilfe leistete der Verein der Mittelschulfreunde. Erster
Rektor der Mittelschule, zugleich auch fur die
Volksschule, wurde Theodor Lage, der dieses Amt
bis 1934 innehatte. Sein Nachfolger im Amt wurde
Mittelschulrektor Johannes Paulsen, der die Leitung der Schule bis 1946 übernahm. Bis 1939 wurde die Mittelschule von etwa 70 - 80 Schülern und
Schülerinnen besucht, und zwar in 3 Klassen:
M 1 : Lehrkräfte: Herr Paulsen, Herr Goos
M 2 : Lehrkraft: Herr Wendling
M 3: Lehrkraft: Fräulein Schröder.
1939 entschloß sich die Gemeindeverwaltung, die
Schulgeldsätze der Mittelschule nach der Reichsre-
gelung zu staffeln. Das brachte für Familien mit
mehreren Kindem eine fiihlbare Entlastung und für
die Gemeinde eine Mindereinnahme von etwa
1500,-RM.
Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 wurde das
Schulgebäude als Lazarett benutzt. Die Schulklassen wurden in Behelfsheimen in Bordesholm und
Umgebung untergebracht. Schichtunterricht wurde
notwendig.
Im Krieg (durch Evakuierte aus Kiel) und nach
dem Krieg (Heimatvertriebene) stieg die Einwohnerzahl in Bordesholm sprunghaft an:
17.5.1939:
1.5.1944:
24.6.1946:
davon:
2051 Einwohner
395 Einwohner
986 Einwohner,
1993 Stammeinwohner
3655 Evakuierte
2338 Heimatvertriebene.
Damit stiegen auch die Schülerzahlen emeblich:
Mittelschule:
1933: 62 Schüler in 3 Klassen mit 4 Lehrkräften
1947: 281 Schüler in 7 Klassen mit 6 Lehrkräften
1953: 424 Schüler in 12 Klassen mit 15 Lehrkräften
1957: 286 Schüler in 11 Klassen mit 14 Lehrkräften
(innere Umsiedlung)
Ostern 1946 begann der Unterricht in der Mittelschule wieder mit 6 Klassen und 5 Lehrkräften; allerdings stand kein Schulgebäude zur Verfügung,
so daß die Klassen "ausgelagert" werden mußttn:
im Saal der Hohenborster Gaststätte (Först), im
Saal der Wtldhofgaststätte, im Koofirmandensaal
und im Kaufhaus Schwartz am Lindellplatz. Erst
im Herbst 1946 standen 4 weitere Klassenräume in
Eiderstede (heute Schneider-Werbung) zur Verfügung. Neuer Rektor ab 1946 war Hermann Lobsien
(bis 1950). Intensive Verllandlungen führten dazu,
daß die Mittelschule 1949 in das Druckereigebäude
am Wildhof (Innere Missioo) mit 8 Klassen einziehen konnte (heute Bürgemau8). 1949 wurde Rektor
Lobsien pensiooiert und Mittelschulrektor·Friedrich
Hayri wurde sein Nachfolger(1950-1959).
Mit 4 neuen Klassen kam dann 1951 die
"Lindenschule" (heute Druckerei Steffen) dazu. Die
Unterstufe der Mittelsch~e hatte ihre Unterkunft..
Der Schichtunterricht war nicht mehr nötig, die
Raumprobleme gelindert, die größten Scltwierigkeiten überwunden. Das Anwachsen der Schülerzahlen
in der Mittelschule erklärte siclt auch aus .der Verkürzung der Gnmdscltuljahre voo 6 auf 4 Schuljahre, so daß die 5. und 6. Jahrgangsstufen dazukamen.
Als die Volksschule 1959 den Neubau im Langen-
heisclt bezog, (1955 besclllossen, dazu Ergänzungsbau für die Mittelschule) konnte die Mittelscltule in das aJte Volksscltulgebäude umziehen, wo
sie sich noclt heute befindet. Ein moderner Erweiterungsbau mit den Fachräumen für Physik, Biologie,
Chemie, Werken, Kunst und Hauswirtschaft konnte
7
I
ii
Ehemalige Gastwirtschaft Hohenhorst
Ehemaliger Konfirmandensaal
Ehemaliges Kaufhaus
Schwartz
Klassenräume in Eiderstede
Druckereigebäude am Wildhof
im August 1964
in Betrieb genommen werden.
Gleichzeitig erhielt die Mittelschule den Namen
"Hans-
Wie kam die Schule zu ihrem Namen?
Am 26.08.1964 erhielt die 1922 gegründete Mittelschule Bordesholm
anläßtich der Einweihungsfeier des Neubaus in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste aus Land, Kreis und Gemeinde den Namen HansBrüggemann-Schule. Durch diese Namensgebung wurde Bordesholms größter Bürger geehrt.
BrüggemannSchule"
nach
dem Schöpfer des
Bordesholmer
Altars
Hans
Brüggemann.
Hans Brüggemann war Altar- und Bilderschnitzer. Er lebte von 1514
- 1521 in Eyderstede und schuf in diesen Jahren den ca. 12,6 m hohen und 7 m breiten Bordesholmer Altar, durch den der Künstler
weithin berühmt wurde.
Der Flügelaltar, das großartigste Werk spätgotischer Holzschnitzkunst, steht seit 1666 im Schleswiger Dom.
In der Zeit von
1959 - 1964 war
Friedrich Reitmann Mittelschulrektor. Der Schulkomplex wurde 1966 um eine neue Turnhalle erweitert; die alte Turnhalle wird 1978 zu einer
Mehrzweckhalle fur festliche Veranstaltungen der
Schule und der Gemeinde umgebaut.
hn Anschluß an die Riebtfeier fur den Turnhallenbau (14.5.1965) übergab Bürgermeister Völke die
Holzplastik "Menschen im Sturm" des Segeberger
Bildhauers Otto Flath an Mittelschulrektor Heinz
G . Mahrenholtz (1964 -1969), der Nachfolger von
Mittelschulrektor Friedrich Reitmann wurde, nachdem dieser als Schulrat nach Husum ging. Die
Turnhalle wurde im Januar 1966 in Betrieb genommen:.
Ab 1. Januar 1966 wird dann die Schulbezeichnung
"Mittelschule" in "Realschule" geändert. Das ist
auch die heutige Bezeichnung. Gemäß Überein-·
kommen
der
werden
im Hinblick auf
die
Einfuhrung
des Schulanfangs
im Herbst (nach
den Sommerferim
en)
auch
SchleswigHolstein 2 Kurzschuljahre eingefuhrt zu je 8 Monaten:
~der
1.4.66 30.11.66 und
1.12 .66- 31.7 .67 .
Als Dank an die Mittelschule, in .der er die Grundlagen fur seinen Beruf erwarb, stiftet Oberingenieur
August Reese eine Prämie fur besonders gute
Schülerleistungen in Mathematik, Physik und
Zeichnen. Später kommen noch weitere Fächer hin-
zu.
Mit dem Ende des Schuljahres 1968/69 verläßt
Realschulrektor Heinz Günter Mahrenholtz · die
Realschule, um ab 1.6.69 die Planstelle eines
Schulrates im Kreis Steinburg anzutreten. Konrektor Rudolf Wendt wird mit der kommissarischen
Leitung der Schule beauftragt. Ende des Jahres
wird dann Konrektor Starsetzky aus Rendsburg als
Rektor der Schule gewählt. Er tritt sein neues Amt
am 1. Januar 1970 an.
In seine Amtszeit fallen wichtige Entscheidungen:
9
-Wegfall der Übergangsprüfung nach Einfuhrung
der Orientierungsstufe (März 1971)
-Gründung des Schulverbandes, dem 16 Gemeinden angehören. Die Trägerschaft für die Realschule geht mit dem 1. 8.75 von der Gemeinde
auf den Schulverband über.
- Einfuhrung der Wahlpflichtdifferenzierung mit
Beginn des Schuljahres 1978/79.
Ende des Schuljahres 1981182 wird Realschulrektor Hellmuth Starsetzky nach 12 1/2-jähriger Tätigkeit an der Realschule verabschiedet und in den
Ruhestand versetzt.
Als neuer Rektor folgt Emst-Peter Müller. Er tritt
seinen Dienst am 1. 9.1982 an und ist bis heute
Leiter der Realschule.
In den Jahren 1983/84 hat die Schule ihren bisherigen Höchststand an Schülern, Lehrkräften und
Klassen erreicht: 467 Schüler, 34 Lehrkräfte, 18
Klassen.
Dadurch ist es notwendig geworden, die Schule
weiter auszubauen. Im Altbau werden Räume fur
Textiles Werken und ein Seminarraum im Dachbodenbereich geschaffen. 1986 erhält die Schule eine
zweite Turnhalle, die, versehen mit einer Bühne,
auch als Mehrzweckhalle genutzt werden kann. Für
ein erweitertes Sportangebot sorgt das neu errichtete Bootshaus am Bordesholmer See mit inzwischen
8 Kanus nebst Zubehör.
Anfang 1990 kann die 5-Tage-Woche nach jahrelanger Diskussion eingefuhrt werden.
10
Nach der politischen Öffnung der Ostblockstaaten
entwickelt die Schule seit 1992 eine Partnerschaft
zur Mittelschule in Kekava/Lettland. Daraus ist inzwischen die offizielle Partnerschaft zwischen den
Gemeinden Bordesholm und Kekava entstanden.
1995 blickt die Realschule auf das 1Q.:jährige Bestehen der Schulpartnerschaft mit dem College Paul
Bert in Savigny sur Orge bei Paris zurück.
Im April 1997 schenkt der Architekt Dietrich
Ladwig, ehemaliger Schüler und später auch El-..
ternbeiratsvorsitzender, der Schule eine Stiftung.
Die
Zinsen
sollen
den
technischnaturwissenschaftlichen Unterricht finanziell unterstützen.
Wie die Hans-Brüggemann-Realschule sich in den
nächsten Jahren weiterentwickeln wird, ist schwer
vorauszusagen.
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen fuhrten
in den letzten Jahren zu einschneidenden Veränderungen des Lehrens und Erziehens . Neben der allgemeinen Ausbildung nach Fächern soll und wird
immer mehr projektorientiert und fächerübergreifend unterrichtet werden. Die Computertechnik
nimmt einen nicht mehr fortzudenkenden Platz im
Schulalltag ein. Die Werteerziehung wird immer
notwendiger!
Es ist zu wünschen, daß sich die Realschule im
Rahmen unseres pluralistischen Schulsystems, frei
von ideologischer Beeinflussung, den Platz bewahren kann, den sie sich im Laufe ihrer Geschichte
erworben hat.
Das Kollegium der Schule 1997
APRIL
HANS-BRÜGGEMANN-SCHULE
1997
KOLLEGIUM
Obere Reihe v.l.
l .Peter Goldammer
2.Volker Prey
3.Peter Müller
4.Almuth Pajevic
5.Gabriele Lange-Fuchs
G.Margrit Bonde
7.Uwe Billker
8.Inga Rexin
9.Uwe Stühmcr
Mittlere Reihe v .l.
l.J ens Heller
2.Wulf Ohnsorge
3.Annette Reese
4.Siegrun Bröckers
5.Sylvia Fleck
6.Lars Neumann
Untere Reihe v.l.
l.Ilona Schmidt-Maeding
2.Inge Kühnhold
3.Elke Walther
4.Brigitte Drews
5 .Margit Hilier
11
Schüler-Vertretung
Die Schülervertretung (SV) besteht in der Regel
aus jeweils 2 Schülern der Klassen 5a- lOb. Diese
versammeln sich so oft, wie es der/ die Schülersprecher/-in , der/ die auch gleichzeitig Vorsitzender/e der Versammlung ist, fur nötig hält und ein
Treffen einberuft. Der/ die Schülersprecher/in wird
von der SV direkt aus ihrem Kreis gewählt, sofern
er/ sie Schüler/in der 9. oder 10. Klasse ist. In der
Versammlung geht es z.B. darum, ob neue Bälle
zum Basketballspielen in der Pause gekauft werden
sollen. Würde die SV diesem Vorschlag zustimmen, so würden die Bälle mit dem Geld aus der SV
-Kasse bezahlt werden. In der SV-Kasse sind Gelder enthalten, die friiher durch den Milchverkauf
(der damals von den Schülern geleitet wurde) verdient wurden und auch Spenden der Ehern. Außerdem bekommt die SV-Kasse einen jährlichen Zuschuss gestiftet. In der Versammlung wird auch
darüber abgestimmt, ob ein Antrag auf Veranstaltung eines Schulfestes an die Schulkonferenz gestellt werden soll und welche Aufgaben die jeweiligen Klassen bei einer solchen Feier übernehmen.
Das Geld, das bei einer solchen Feier eingenommen
wird, geht ebenfalls in die SV - Kasse ein. Anträge,
wie z.B. das Einrichten einer Raucherecke auf dem
Schulhof ( die vor einem Jahr bewilligt werden),
müssen allerdings bei einer Schulkonferenz vorgetragen und bewilligt werden. In einem solchen Fall
tritt Herr Ohnsor~e, der zur Zeit Verbindungslehrer
ist, ein. Er vermittelt zwischen Lehrern und Schülern. Eine Schulkonferenz besteht aus 10 Lehrern
und 5 Eltemvertretern. Ebenfalls Mitglieder der
Schulkonferenz sind 5 Schüler aus den Klassen 8 10, die von der SV hierfur gewähh werden. In der
Regel ist hierunter auch der/die Schülersprecher/in.
Die Schüler haben außerdem die Möglichkeit, als
SV - Vertreter an einer Fachkonferenz, die jedes
Fach mindestens einmal im Schuljahr abhält, teilzunehmen. Um an einer solchen Konferenz teilzunehmen, sollte man sich fur das jeweilige Fach interessieren und vielleicht den einen oder anderen
guten Vorschlag mitbringen, schon hat man die
Chance, aktiv am Schulleben teilzunehmen.
gez. Katrin Schlüter (RlOb)
12
"Eisbrecher" Sgraffito, weiße Wachsmalfarbe und Deckfarbe, Björn Dose, Z Klasse
~
"'0
'S2
0:
_""-
j
E
0
c:::
0
...:.!.
c
Q)
-.
Q)CJ)
....Q
0
u
~
~
...
c
:::>
CO
J:
-~
·a;
dl
~0
-~
c
0
....c
~
~
·~
\
j'c_;(·
75 Jahre Hans-Brüggemann-Schule 1997: Für unsere Sekretärin Frau Krumling
Wie wäre es uns nur zu Mute,
wär' keine Sekretärin da,
und noch dazu so eine gute,
und das schon beinah' zwanzig Jahr' ?
Sie ist uns allen gut bekannt:
Frau Krumling wird sie nur genannt.
War sie mal krank,
was äußerst selten
war, (Gott sei Dank),
sofort auch stellten
sich die Probleme ein zu Hauf,
Ratlosigkeit nahm ihren Lauf.
Denn ohne sie passiert hier nix,
sie hilft mit Freude einem jeden,
sie ist gewissenhaft und fix,
und stets hört man sie freundlich reden.
Mit Güte ist sie für uns da,
und hoffentlich noch viele Jahr' !
"Wo kann die Bücherrechnung sein?"
-Frau Krumling fällt es immer ein !
Und hat mal jemand was vergessen,
hängt bald ein Zettelehen am Brett.
Thr Ton ist immer angemessen,
nein, mehr noch: sie ist wirklich nett.
Und eines sollt' man mal probieren:
schnell wie ihr Steno zu diktieren !
Die Schule sollte froh sich schätzen,
die diese Sekretärin hat.
Sie blickt echt durch, läßt sich nicht hetzen
und hält sich vor den Mund kein Blatt.
Sollt's mal die Schule nicht mehr geben Frau Krurnling möge ewig leben!
Sie hat die Schule fest im Griff,
weiß alles immer ganz genau.
Und, selbst der Käpt'n von dem Schiff
weiß, Steuermann ist eine Frau.
Sie kennt die Karten. Und den Wind,
den macht sie selbst, so geht's geschwind.
"Hab'n Sie die Nummer von Herrn Dralle?"
"Schreiben Sie diesen Brieffür mich?"
"Die Umdruckflüssigkeit ist alle!"
"Wo ist der Auftrag für den Tisch?"
13
Ohne ihn läuft nix•.•
Ist einmal ein Stuhl zerbrochen
oder gar 'Tür entzwei,
wird mit einem Mann
gesprochen,
schon ist das Problem vorbei.
Ist das Blumenbeet zu gießen,
ist ein Handballtor defekt,
mach auf die Suche dich nach
diesem
Mann, - er managt das perfekt.
Er hilft in allen Lebenslagen,
ist per Handy stets vor Ort,
wer was verlor'n hat, muss ihn
fragen.
Er bekommt alles (fast) sofort.
Hat mal jemand nichts zu essen
oder Durst auf einen Drink,
den Hunger kann er schnell
vergessen;
dieser Herr, der hilft ihm flink.
In unserem Hause ist er
Meister,
allen ist er ein Begriff.
Jahrstorferund Dieter heisSt er,
hat die Schule fest im Griff.
Gilt es mal., zur Post zu gehen,
zeigt die Schuluhr stets auf
acht,
ist ein Rasenstück zu mähen:
einer hat das schnell gemacht.
Lieber Dieter, mach so weiter.
Jeder braucht Dich täglich neu.
Als Hausmeister wie kein
zweiter
dienst Du unserer Schule treu.
Sollte mal ein Schlüssel fehlen,
der Kopierer streikt dazu,
braucht man sich nicht lang zu
quälen:
dieser Mensch weiß Rat im Nu.
14
Wulf Ohnsorge
Zwölf Jahre deutsch-französischer Schüleraustausch
Hans-Brüggemann Schule- College Paul Bert
Bordesholm - Savigny sur Orge
So fing alles an !
Im Juni 1981 traf ich an unserer Schule einen französischen Schüler, der gerade in Bordesholm zu
Besuch war. Ich kam mit ihm ins Gespräch und bat
ihn,. mir die Adresse seiner Deutschlehrerin zu geben. So begann die Korrespondenz mit Frau Nicole
Surkopf. Es stellte sich sehr bald heraus, daß wir
beide an einem Schüleraustausch interessiert waren, und so bemühte ich mich alsbald
1. Austausch 1986
um einen Hospitationsplatz an ihrer Schule, um sie
persönlich kennenzulernen und auch um einen Eindruck vom College Paul Bert zu gewinnen.
Im Rahmen des Programms "Hospitation deutscher
Lehrer an französischen Schulen" konnte ich in der
Zeit vom 8. - 27 .11. 82 eine Assistentenstelle in dem
" College Brossolette "in Villeneuve-St.-Georges
bekommen, einer Schule, die nicht weit entfernt von
unserer jetzigen Austauschschule liegt. Ich hatte die
Gelegenheit, mich in der Sprache
des Gastlandes weiterzubilden und
dessen Schulwesen, tägliches Leben und Kultur aus persönlicher
Erfahrung kennzulernen. Weiterhin konnte ich den französischen
Schülern
als
authentisches
Sprachvorbild dienen und ihnen
persönliche sowie aktuelle landeskundliche Informationen vermitteln. Das Interesse und die Neugier
der französischen Schüler waren
so groß, daß dies mich weiter darin
bestätigte, den Schüleraustausch
als erstrebenswertes Ziel eines lebendigen Sprachunterrichts zu
sehen, da er neben der sprachlichen Motivation für jeden Schüler
einen hohen Erziehungs- und Bil15
dungswert darstellt.
Im Februar 1983 folgte dann der Gegenbesuch von
Frau Surkopf. Auch ihr wurde von seiten des Kollegiums und der Schüler viel Interesse bekundet, so
daß wir uns einig waren, auch unseren Schülern so
bald wie möglich die Gelegenheit zu bieten, sich
näher kennenzulernen. In den folgenden Jahren
bauten wir zuerst einen Schülerbriefwechsel auf
und organisierten fur Bordesholrner Realschüler
aber auch fur Gymnasiasten aus Einfeld Einzelbesuche in Savigny während der Ferien.
Im Oktober 1986 fand dann der erste Austausch
statt, der seitdem in jährlichem Turnus stattfindet.
Es hat sich als 11 unterrichtsgünstig 11 erwiesen , jeweils in der Hinunelfahrtswoche im Mai nach Savigny zu fahren, da wegen des beweglichen Ferientags am Freitag nach Hinunelfahrt sich immer ein
verlängertes Wochenende ergibt und somit nur wenig Schulunterricht ausfallt. Der Gegenbesuch der
französischen Schüler erfolgt immer im September
Im Februar 1988 wurden unsere Schulen offiziell
als Partnerschulen anerkannt. Diese offizielle Anerkennung brachte uns finanzielle Unterstützung
von seiten des Deutsch - Französischen Jugendwerks,so daß gemeinsame Ausflüge zu kulturellen
Stätten möglich waren. In Frankreich wurden die
Schlösser Fontainebleau, Versailles, Vaux-leVicomte und Breteuil besichtigt.In Deutschland
standen u.a. der Bordesholrner Altar in Schleswig,
Haitabu, das Museum in Gottorf,das Neidemuseum
in Seebüll, Hallig Hooge, das Stormmuseum in Husum, das Museum fur Kunst und Gewerbe in Harn16
burg, eine Fahrt nach Schwerin und Lübeck auf
dem Programm. An dieser Stelle möchte ich auch
einen ganz besonderen Dank an den Bordesholrner
Schul verband richten, der uns in den vergangeneo
Jahren immer großzügig unterstützt hat. Der damalige Schulverbandsvorsteher Herr Struve sagte anläßlich der offiziellen Feierlichkeiten im Rathaus,
zu der auch der französische Rektor des College
Paul Bert anwesend war, daß ein vereintes Euröpa
eine enge Begegnung von Menschen anderer Länder erfordere, wenn die Europaidee nicht nur
Theorie bleiben wolle. Seelische Unterstützung erhielten wir von unserem Schulleiter, Herrn Müller,
der uns bei allen auftauchenden Problemen immer
mit Rat und Tat zur Seite stand und hoffentlich
auch weiter stehen wird. Er hat unserer Partnerschule schon zweimal einen Besuch abgestattet und
sich genauestens über das College Paul Bert und
die Stadt Savigny sur Orge informiert.
Savigny ist eine Kleinstadt mit 35 000 Einwohnern
süd-westlich von Paris, wo die Schüler des College
Paul Bert zumeist in schönen Einfamilienhäusern
wohnen. Für einen Schüleraustausch hat diese
Stadt eine sehr günstige Lage, sowohl was die Reisekosten als auch was die Fahrtlänge anbetrifft. Einen weiteren Vorteil bietet die Nähe von Paris. Es
sind nur 20 Minuten mit der RER (Vorortzug) bis
zum Zentrum, so daß die deutschen Schüler genügend Möglichkeiten haben, Paris ausgiebig zu besichtigen.
Höhepunkt der deutsch-französischen Begegnungen
war das 10-jährige Bestehen unseres Schüleraustausches im Jahre 1995 .Dies wurde sowohl in Savigny
"Raubfisch" Nass-in-Nass-Federzeichnung, Marlene Riecken, 7. Klasse
- ·.,.-
- .~:::~;.:~~
"Landschaft" Decalcomanie-Collage und Buntstift, Kirsa Prothmann, 9. Klasse
von Bürgermeister Jean Marsaueion als auch in
Bordesholm vom Schulverbandsvorsteher Herrn
Wolf und der Schulleitung in einer schönen Feier
gewürdigt.
Schaue ich nun auf die zwölf vergangeneo Jahre
zurück, so haben meine Kollegin Frau Walther
(Mitorganisatorin seit 1990) und ich insgesamt 204
Schwer nach Frankreich begleitet: davon 154 Mädchen und 50 Jungen. (Hinzu kommen noch einige
Schwer, denen eine Gastfamilie fiir die Oster-oder
Sommerferien von Frau Sürkopfvermittelt wurde.)
Alle Schiller haben in dieser Woche in Frankreich
einen Einblick in das aktuelle Schulsystem und in
das tägliche Leben ihrer Gastfamilie bekommen.
Sie sahen und erfuhren andere Lebensbedingungen.
Sie lernten auch, daß Menschen eines anderen Landes teils gleiche, teils andere Sorgen haben. Das
Sprachbewußtsein konnte erweitert, Aufgeschlossenheit fiir eine andere Kultur geweckt werden.
Viele Vorurteile Wurden abgebaut. Für die meisten
Schiller waren es erlebnisreiche Tage, die noch lange nachwirken werden. Freundschaften wurden geschlossen, die sich schon zu Dauerfreundschaften
zwischm einigen Jugendlichen entwickelt haben.
Einige französische Schwerinnen studieren Germanistik. um Deutschlehrerinnen zu werden. Eine
Französin lebt seit drei Jahren in Kiel und studiert
Betriebswirtschaft an der Universität zu Kiel. Eine
ehemalige Bordesholmer Realschü1erin studierte
Jura in Paris.
Internationale Begegnungen gerade von jungen
M(l.DSchen haben zukunftsweisenden Wert. Mein
Wunsch ist es, daß diese Jugendlichen auf beiden
Seiten als Multiplikatoren dienen mögen, um so das
gegenseitige Verständnis fiireinander weiter zu vertiefen. Schweraustausch - gedacht als Beitrag zur
Völkerverständigung:
Gabriele Lange-Fuchs
17
Der Schüleraustausch Savigny/Bordesholm
1997
Am Samstag, den 3.5, fuhren wir um halb acht los.
Nach zirka elfeinhalb Stunden anstrengender Zugund Busfahrt kamen wir in der Schule in Savigny
an. Wrr stiegen in Hamburg, Köln und Brüssel um
und fuhren schließlieb in Paris mit dem Bus nach
Savigny. Dort wurden wir an der Schule von unseren Gastfiunillen abgeholt. Zu Hause angekommen,
wurde den meisten erstmal ihr Zimmer gezeigt. Am
Abend gab es Essen, und man unterlrielt sieb ein
bißeben mit dem Korrespondenten 1D1d der Familie.
Wegen der anstrengenden Fahrt wurden wir an dem
Samstag alle nicht sehr alt und gingen relativ früh
ins Bett.
Am nächsten Tag fuhr ein Großteil von uns mit
seiner Gast:fdmille nach Paris. leb sah mit meiner
Familie den Eiffeltunn von unten 1D1d ganz oben.
Der Ausblick, den man über Paris hat, ist wirklieb
wunderschön und beeindruckend. Außerdem sah
ich den Louvre von außen (wir gingen noch nicht
rein, weil er total überfüllt war) 1D1d viele Sehenswürdigkeiten in der Pariser Innenstadt. Außerdem
flanierten einige über die Champs Elysees. Montag
mußten wir in die Schule gehen. Sie beginnt an der
Schule in Savigny um 8 Uhr 30. Dort wurden wir
in Gruppen eingeteilt lDld nahlllfll an verschiedenen
Unterrichtsstunden teil. Eine Stunde dauert auch
windich eine Stunde lDld es gibt nur zwei Pausen:
eine 25-Minuten-Pause nach der .zweitEn Stunde
lDld eine fast anderthalb-Stunden-Pause nach der
18
vierten Stunde. In dieser Pause essen die Schüler
entweder zu Hause oder in der Schnlkantine.
Am Dienstag machten wir alle zusanunen einen
Ausflug zum Schloß Breteuil. Dort bekamen wir
eine Führung. Das Wetter war leider sehr schlecht
an diesem Tag. Nach dieser Führung konnten wir
uns noch das Gelände lDld den Garten um das
Schloß ansehen. Danach fuhren wir weiter in den
Ort Versailles, in dem einige von lDlS das gleichnamige, sehr beeindruc~de Schloß besuchten. Die
anderen sahen sich in der ~ ein wenig den Ort an.
Um fünf waren wir wieder an der Schule in Savigny lDld gingen mit unseren Korrespondenten
nach Hause. An diesen lDld auch an den IIHristen
anderen Abenden sah ich entweder mit der Familie
fern, unterlrielt mich mit ihnen oder spielte ein Spiel
mit ihnen.
Mittwoch mußten weder ich noch Fabien, mein
Korrespoodent, zur Schule. Er, seine Schwester,
seine Mutter lDld ich fuhren noch einmal zum schon
Sonntag gesehenen Louvre, jedoch konnte ich es
jetzt von innen sehen. Dieser Besuch gefiel inir sehr
gut, weil der Louvre sehr groß ist und man dort
sehr schöne und interessante Dinge und Bilder sehen kann. Danach gingen wir über.den Boulevard
Saint Michel (Boul' Mich'), eine sehr große und
schöne Straße mit vielen Geschäften und jungen
Leuten, gegangen. Hier kann man auch sehr schöne
Geschenke zum Mitbringen kaufen, was ich auch
getan habe. Nicht weit entfernt vom Boul' Mich' ist
zum einen die berühmte Kathedrale Notre Dame de
Paris, die zur Zeit gerade restauriert wurde und
zum anderen das sehr schöne Palais de Louxembourg. Am Abend fand noch bei den Colins, Patrick Holz' Gastfamilie, eine Fete statt.
Am nächsten Tag konnten wir ausschlafen, denn es
war ein Feiertag. Nach dem Frühstück, das meistens leider nur aus einem großen Becher Kakao
bestand, fuhr die ganze Familie mit mir zur "Cite
de la sience". Das ist ein großer Komplex mit vielen Ausstellungen zu verschiedenen Themen wie
Informatik, Astronomie, Mathematik oder Töne
und Farben. Dort verbrachten wir fast den ganzen
Tag. Das war wirklich sehr interessant. Danach
gingen wir noch eine Pizza essen und verbrachten
einen ruhigen Abend.
Am Freitag war wieder Schule. Wir nahmen wieder
an einigen Unterrichtsstunden teil und gingen auch
auf einen französischen Markt. Dort schrieben wir
unter anderem einige Preise auf, um sie mit den
deutschen zu vergleichen. Danach fand außerdem
noch eine "Europafeier" statt, von der wir alle jedoch eher peinlich berührt als begeistert waren~ da
die Beiträge . in unseren Augen sehr dilettantisch
waren.
Samstag packte wohl nicht nur ich meinen Koffer,
denn das war unser letzter Tag in Frankreich
Gedenfhlls für diese Reise). An diesem Tag ging ich
mit meiner Gastfamilie noch einmal auf einen anderen Markt und in das "Centre Commercial", ein
großes Einkaufszentrum. Dort gingen wir noch ein
Eis essen, und meine Gastfamilie kaufte mir ein
Abschiedsgeschenk.
Um sieben Uhr trafen sich dann alle wieder an der
Schule, verabschiedeten sich und dann fuhren wir
mit einem Bus nach Paris zu dem Bahnhof "Gare
du Nord". Um neun fuhren wir dann im Schlafwagen ab. Ich kann nicht sagen, daß diese Nacht sehr
bequem war.
Am nächsten Morgen mußten wir noch einmal in
Harnburg umsteigen und kamen schließlich um halb
neun am Bordesholmer Bahnhof an. Dort wurden
wir dann von unseren Eltern abgeholt und nach
Hause gefahren.
Mir hat der Schüleraustausch sehr gut gefallen, besonders, da meine Gastfamilie sehr freundlich war
und ich Paris sehr schön fand. Außerdem hört man
in Frankreich nicht das Schulfranzösisch, sondern:
das Französisch, wie es auch wirklich in Frankreich
gesprochen wird. Ich kann diese Reise eigentlich
nur jedem weiterempfehlen.
Johannes Fahrenkrug
19
Und aus Hilfe wurde Freundschaft
Es begann mit einer Paketaktion und Weihnachtsgrüßen aufRussisch im Jahre 1990! Initüert durch
.Sabine Baum, eine Lehrerin unserer Schule und
ihren Mann, Michael Baum, Jugendreferent beim
SHHB, packten Schüler und Lehrer der HBR gemeinsam Pakete, um die notleidende Bevölkerung
in Lettland rechtzeitig zum Weihnachtsfest zu
unterstützen. Per Container wurden diese zu einer
Schule in Kekava ca. 20 km südlich von Riga
gesandt.
Lettland war inzwischen selbständig geworden und
nicht mehr eine Republik der UDSSR, die ja inzwischen selbst auch zerfallen war, nachdem die
demokratische Staatsform durch MP Gorbatschow
eingefiihrt worden war. In Kekava war die Freude
über die Pakete groß- ein Videoband dokumentierte dieses sehr eindrücklich und die Schulleitung
unter Frau Biskapa lud unsere Schule zu einem
Besuch ein.
Spontan zeigten viele Schüler und Schülerinnen
Interesse, eine Reise in das bis dahin unbekannte
östliche Buropa zu wagen. Nach intensiven Vorbereitungen (Landeskunde, politische Herrschaftsverhältnisse, historische Entwicklung ... ) sowie der
Abwicklung aller Formalitäten, gingen wir zusammen mit 19 Schülerinnen und Schülern am 22.
März 1992 auf die Reise: Bepackt mit leichtem
Reisegepäck, Geschenken, Hilfspaketen, Reiseproviant, Thermosflasche, Fahrkarte, Visa, etc.
20
Ein unvergeßliches Erlebnis - zunächst einmal der
Weg dorthin, nicht nur was Reisedauer und Reisekomfort anbelangt: Für die ca. 1700 km benötigten
wir knapp 48 Stunden (verantwortlich zeichnete
hierfur diesmal nicht die Deutsche Bahn AG, sondern ein "Ableger der Transsibirischen. Eisenbahn"). Unsere Route: Bordesholm - Kiel - Lübeck- Schwerin- Berlin- Warschau- BialystockGrodno - Wilnius - Dünaburg - Riga. Die Wartezeit bis zur Abfahrt unseres Zuges vom Hauptbahnhof in Ostberlin verbrachten wir mit einer
Berliner Stadtrundfahrt. Abends gegen 2200 bestiegen wir den neuen Zug: Komfortable Liegewagen
warteten auf ihre Benutzer - 4 Personen mit Gepäck - (reichlich bemessen, daher kaum zu verstauen) pro Abteil. Das übliche "Do not lean out"
an den Fenstern erübrigte sich, da sie ohnehin über
keinerlei Öffu~gsmechanismen verfugten. Es
bleibt dem Vorstellungsvermögen des Lesers bzw.
der Leserio überlassen, welcher Art die Luftbeschaffenheit nach 36 Stunden Fahrtzeit war.
Auch unterblieb der sonst übliche Hinweis auf
Fernreisen durch das "geschulte !CE-Team" auf
den doch sonst üblichen Bistrowagen. Stätt dessen
die umweltfreundliche Variante (kein Verpakkungsmüll): Der Samovar (Vorsicht - Verbrennungsgefahr) am Ende des Waggons, ansonsten
war die Alternative: das rustikale Picknick im
eigenen Abteil. Am Morgen dann die verzweifelte
Suche nach dem Duschwaggon mit dem Ergebnis:
"Katzenwäsche" im Handwaschbecken.
Auch erforderte der Besuch der Toilette akrobatisches Geschick: Bei den erneuerungsbedürftigen
Schienensträngen mit Doppelkreuzungsweichen
ein abenteuerliches Unterfangen. Beim Zähneputzen wurde Brigitte Drews das Gesetz der Schwerkraft fast·zum Verhängnis: Ihre Zahnbürste näherte sich in einer rasant gefahrenen Kurve dem Boden, der eine Herausforderung für Meister Proper
gewesen wäre. Derlei Begebenheiten sorgten immer wieder für Abwechslung auf dieser Marathoneisenbahnfahrt-so auch die erzwungene Toilettenpause während der sechsstündigen Umspuraktion auf die russische Breitspur in Bialystock (Polen). Die Devise lautete: Durch- bzw.
dichthalten! Hieraus lernten wir für die Rückfahrt:
Die Zufuhr von Flüssigkeit rechtzeitig einstellen!
Beim Grenzübertritt wenige Stunden später nach
Weißrußland dann eine Überraschung: "Zurück
nach Hause!", lautete die unmißverständliche
Aufforderung des Grenzbeamten an Jens Heller,
dimn sein Paß wies einen leichten Fehler auf und
genügte somit nicht den strikten Anforderungen
der zuständigen unterbezahlten Behörde. Zum
Glück war der begleitende Vorgesetzte anderer
Meinung ....
hn Bahnhof Grodno dann ein weiterer Höhepunkt:
Der Besuch der sogenannten sanitären Einrichtungen. Eine Entschädigung immerhin die Ansammlung von alt- und uralt-Dampflokomotiven
(strategische Lokomotivreserve) auf den Parallelgleisen. Beeindruckend die düsteren Gestalten auf
·dem einzigen Perron und der Posten mit geschultertem Gewehr am Ende des Zuges. Diese und
andere Begebenheiten: Nächtliche Ruhestörungenrandalierende Personen - ließen uns besonders
aufmerksam und wachsam sein. Leider war es
unserem Schulleiter nicht vergönnt, an dieser abwechslungsreichen Bahnfahrt teilzunehmen. Etwas
später kam das Ehepaar Müller mit dem Flugzeug in
Riga an.
Wir erreichten am 25 . März 1992 die lettische
Hauptstadt Riga, wo wir mit Blumensträußen auf
das herzlichste von Schülern, Eltern und Lehrern
empfangen wurden. Die Schülerinnen und Schüler
wurden auf die Gastfamilien verteilt, wähl-end wir
das Gästehaus der Hühnerfarm bezogen.
21
Auch für den persönlichen Erfahrungsaustausch, den Kontakt -innerhalb der Gastfamilien blieb genügend Zeit. Neben vielfältigen
positiven Erlebnissen waren die Gastfreundschaft, die Herzlichkeit der Menschen, die
Offenheit, mit der sie uns begegneten wohl die
herausrageneisten Eindrücke. Diese internationale Begegnung gewährte vielseitige Einblicke
in die Lebensweise und -einstellung der Letten
- verdeutlichte einmal mehr die Andersartigkeit im Verhältnis zu unserem westlichen konsumorientierten Lebensstil.
Dieser gelungene Schüleraustausch ist ein
Baustein der Völkerverständigung- er war der
Beginn einer Reihe von Begegnungen, Hilfsaktionen und fand schließlich offizielle Bestätigung auf kommunaler Ebene in der Städte~
partnerschaft zwischen Bordesholm und Kekava.
B. Drews J. Heller
Freiheitsdenkmal
23
Klassenfahrt der R9b im Schuljahr 1996/1997
Am späten Nachmittag des 30.1 .1997 startete die 9b zur Skiwanderfahrt nach Vals/Südtirol. Um einen
Eindruck vom Ablauf dieser Klassenfahrt zu vermitteln , wird hier ein Tagesbericht wiedergegeben, wie er
jeweils von einer Schülergruppe fiir die einzelnen Tage erstellt wurde.
Tagesbericht fur Donnerstag, den 6.2.97
Wir wurden wie jeden Morgen um 7.30 Uhr
geweckt. Matthias, Tobias und Henning schliefen
bis 8.00 Uhr und kamen fast pünktlich zum
Frühstück.
Um 8.00 Uhr fing das Frühstück an und es begann ·
ein erbitterter Kampf um trocken Brot und Wasser.
Jeden Morgen um ca. 9.00 Uhr kontrollierte Frau
Hiller die Zimmer auf Sauberkeit. Da sich bei uns.
niemand durchringen konnte aufzuräumen, mußte .
Frau Hiller uns immer mit strengen Worten dazu
antreiben.
Um 9.15 Uhr traf sich die Klasse vor dem Haus,
um sich zum Skifahren vorzubereiten. Wir fuhren
mit dem Sessellift ganz nach oben auf den Berg,
um dort in Gruppen zu fahren. Gegen 12.00 Uhr
versamrnehen wir uns an der Berghütte und aßen in
2008 rn Höhe zu Mittag. Nach dem Mittagessen
gings talabwärts. Die Klasse wurde in zwei
Gruppen geteih: Talabfahrer und Liftfahrer.
Unten auf . dem Idiotenhügel übten wir fiir den
Slalom, der arn nächsten Tag stattfinden sollte.
24
Danach durften wir frei fahren - zur Freude der
drei blauen Zwerge Christoph, Hauke und Lars.
Nach dem Skifahren gab es wilde Diskussionen
über die Duschreihenfolge der Jungs.
Ein Großteil der Klasse saß ab 17.00 Uhr vor dem
Haus und rauchte. Einige tauschten Gerüchte über
Lars' Freundin Bianca ·aus.
18.30 Uhr!! Das Essen war serviert. Die Spaghetti
waren schnell weg. Nach dem Essen überreichte
der Klassensprecher . der Wirtin eine Blume als
Dank fiir die gute Beköstigung und als
Entschuldigung
fiir
zeitweilig
überhöhte
Lautstärke. Die Übergabe der Blume wurde
begleitet von mindestens 4 wohlgesetzten Worten,
nur hin und wieder unterbrochen durch dieses und
jenes "äh". - Und dann auch noch Tischdienst!
Erst danach konnte Matthias, zusammen mit
Henning und Tobias, seinen schmachtenden Körper
nach draußen schleppen, um ihn mit Hilfe von
Nikotin zu befriedigen.
Um 20.30 Uhr startete die allgerneine
Hampelrnännerverleihorgie. Für den anschließenden
Spieleabend bildeten sich ellllge Gruppen: 1.)
Henning, Christoph, Tacke und Tobi, die
Schwimmen spiehen, 2.) Hans, Rauke, Lars und
Peter, die von Katrio im Kuhhandel abgezogen
wurden, 3.) einigen gelangweilten Spielverderbem
und 4.) einigen Leuten, die vergessen hatten, daß
wir nicht in die Disco durften.
Gegen 22.00 fingen alle an, sich auszutoben und
die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Ein
Großteil der Klasse nahm an der Mißhandlung
eines bestimmten Kopfkissens teil, während andere
überdurchschnittlich faire Quartettspiele spielten.
23.00 Uhr!! Schlafenszeit! Alle versuchten zu
schlafen und ließen sich nicht von Hans stören, der
seine allabendliche Runde drehte.
Mattbias Tacke-Schneider
25
Die Klassenfahrt nach Glücksburg ins ADS - Waldschulheim
Wir, die Klasse 6a, sind vom 3.3. - 10.3
1997 nach Glücksburg auf Klassenfahrt
gefahren.
Am besten haben uns ein Besuch bei
ARTEFAKT und in der PHÄNOMENTA
·in Flensburg gefallen. Frau .Drews und Herr
Ohnsorge waren gute Begleitpersonen,
denn sie haben immer nach unserer
Meinung gefragt.
Wir hatten die ganzen Tage gutes Wetter.
Uns hat die Klassenfahrt sehr gut gefallen.
Unser selbstgebastehes gemeinsames
,,Klassenfahrts-Bettlaken"
(trotzdem hatte jede/r noch ein eigenes
. Exemplar für den persönlichen
Gebrauch!)
26
Gemeinsam haben wir eine Klassenfahrtzeitung gemacht - dies ist ein Auszug
..
r
TagesablaufMittwoch 5.3 .1997
Nach dem Frühstück (wie immer Brötchen, Brot,
Kakao, Marmelade, Müsli, Quark .... und
Nutella) gingen wir um 9.15 Uhr zum Bus, der
uns zu "ARTEFACT" fuhr. Da lernten wir, dass
Arbeit in der Steinzeit sehr beschwerlich war, und
dass es in manchen Dörfern in Afrika auch heut
noch so gemacht wird. Zuerst haben wir mit
Lehm gearbeitet: Lehmziegel hergestellt , drei
Ö,fe.q und einen Rundbogen gemauert. Die Arbeit
Wl!rde uns durch einfache "Handmaschinen"
erleichtert. Dann bereiteten wir unser Essen nach
der Steinzeitmethode vor. Einige Schüler haben
Getreide · gemahlen und daraus Brötchen
gebacken, andere Schüler schälten und putzten
das Gemüse. Wir haben ein Lagerfeuer gemacht-
:fur die Gemüsesuppe - und den "TONNEN BACKOFEN'" fur die Brötchen vorgeheizt -Wir
haben uns um das Lagerfeuer herumgesetzt und
nach einer halben Stunde konnten wir endlich
anfangen zu essen. Es schmeckte vorzüglich.
Im Anschluß daran haben wir einen Rundgang
über das Gelände gemacht ( Kompostklo!) und
dann Dias aus Afrika (wie die Kinder dort leben,
spielen etc.) angeschaut. Zurück ging's zu Fuß durch die Stadt, wobei wir viel Spaß hatten.
Nach
dem
Abendbrot
sind
wir
ins
Meerwasserwellenbad gegangen - leider war es
sehr salzig!! Wir haben den Abend mit einer
Lesestunde beendet.
Matthias Lau und Michael Merke
27
Englischunterricht an der Hans-Brüggemann-Schule
Diese Gedichte entstanden im Juni 1996 im Englischunterrichtder R 10 im Rahmen der Unterrichtseinheit
"Write your own literature" .
Fachlehrerin: Almuth Pajevic'
Acrostic Poems
Night
Is
Going
Horne in
The morning
28
Hell had broken out
Everybody wanted to escape
And only the animals stayed where they were
The time was coming for the humans.
Nobody has seen him
In the dark room. Like a
Ghost
He
Turned away
My very best for
Uswho
Suffer all the time and dont
lgnore our hard situation and
Care for our souls.
Nobody can see the light
In which we normally stay.
God has switched it off.
He must sleep now
This time.
Neverhas an
Imagination been so
Gentle
Half the world has
Turned into paradise
Wandmalerei in der Schule
Neben den wechselnden Ausstellungen von Schülerarbeiten aus dem Kunstunterricht in den Schulfluren bestimmen seit mehreren Jahren auch einige
Wandbilder das künstlerische und atmosphärische
Erscheinungsbild der Hans-Brüggemann-Schule.
Das allererste Wandbild ist 1983 unter der Leitung
der damaligen Lehramtsanwärterin Margret Brichsen am Kunstraum entstanden.
Nach einer längeren Pause haben dann seit 1993
verschiedene
Malaktionen
der
KunstWahlpflichtkurse stattgefunden.
. Es begann mit dem Beschluss der Schulkonferenz
zur Verschönerung des Eingangsbereiches, so dass
der lang gehegte Wunsch, mit den Schülern ein
großes Wandbild zu schaffen, in die Tat umgesetzt
werden konnte.
Die erste Maßnahme war allerdings zunächst der
Bau einer Holzbank entlang der zu bemalenden
· Wand durch Herrn Jahrstorfer.
So gah unser oberstes Gestahungsprinzip der Einbeziehung des Vorhandenen: der Bank und der
verklinkerten Türleibung des Durchganges zum
Neubau. Die Schüler hatten sich mit Problemen der
perspektivischen Komposition bereits befasst, und
es lag demnach nahe, dem Wandbildprojekt die
Überschrift " Raumerweiterung -Raumillusion" .zU
geben. Die Klinker des Durchganges wurden deshalb über die gesamte Wand "weiter" -gemalt.
Ebenfalls im Unterricht waren die Kunstepochen
der Romantik und des Surrealismus behandeh worden, so dass, inspiriert von den Werken Caspar
David Friedeichs und den Ideen des Surrealismus,
hinter einem großen, Ausblick gewährenden Mauerdurchbruch eine Landschaft im . Sinne der Romantik mit surrealistischen Elementen entworfen
wurde.
Intensive Vorarbeiten, wie Studien von Bäumen,
Blattwerk, Tieren, sowie Porträtzeichnungen hatten
alle sicher gemacht im Angehen dieser großen
Malaufgabe, die endlich, nach dem Ausbessern und
29
Vorstreichen
der
Wand
und der
Overhead-Projektion des linearen
Entwurfes,
in
Gruppenarbeit begonnen
werden
konnte.
Das Bild enstand
innerhalb einer Woche, in der die
Schüler in einzelnen
Stunden dankenswerterweise
vom
Unterricht freigestellt wurden, Während des Schulbetriebes wurden die Maler neugierig
von Mitschülern und Lehrern beobachtet, bewundert und kritisiert. Sich auf diese Weise einer Öffentlichkeit stellen zu müssen,
war eme ganz
neue
wichtige
Erfahrung.
Vom Erfolg der
Arbeit ermutigt
wurde
das
nächste Bild geplant.
Vier
Schülerinnen
waren
bereit,
nach dem Unterricht
eme
Wand nn Ju30
gendraum unserer
Schu1e zu bemalen,
Hier war Option,
den langgestreckten
Raum optisch zu
verkürzen und in
die Breite zu strekken. Da im Rahmen
dieser
kleinen
Gruppe eine so intensive Vorplanung
wie beim ersten
Projekt nicht möglich war, griffen
wir auf eine Vorlage aus der Bildenden Kunst zurück. Das Bild "Ta Matete" von Paul
Gauguin mit der Betonung der Waagerechten durch
vier nebeneinander sitzende Frauen schien uns gerade recht, o.g. Ziel zu erreichen. Während der Arbeit setzten sich die Schülerinnen sehr intensiv mit
dem Kunstwerk auseinander, hatten aber auch die
Möglichkeit, eigene Ideen im Bild umzusetzen:
Ja, und irgendwie muss es sich herumgesprochen
haben, dass in der Hans-Brüggeman-Schule
Künstler/innen nur darauf warten, mit Aufträgen
versorgt zu werden, Denn in der Verwaltungsschule
in Bordesholm war man dabei einen Partyraum
herzurichten, und eine bemalte Wand wäre gerade
recht, dem öden Kellerraum Atmosphäre zu verleihen.
So machte sich also im Frühjahr 1995 wieder ein
Kunstkurs an die Arbeit, ebenfalls nach dem normalen Unterricht.
Auch im Partykeller der Verwaltungsschule sollte
ein Motiv gewählt werden, das sich den räumlichen
Gegebenheiten und den dort stattfindenden Zusammenkünften der Verwaltungsschüler anpassen
konnte.
Dreizehn Schülerinnen nahmen an dieser über acht
Wochen dauernden Malaktion teil, die jeden Mittwoch nach der 6. Stunde mit einem Mittagessen in
der VerWaltungsschule begann.
Das Malen fand
immer in entspannter,
gut
gelaunter Stimmung
fernab
jeglichen
Schulstresses
statt. Als das
Bild fertiggestellt
war, mischte sich
unter das Gefiihl
des Stolzes auch
ein gewisses Bedauern: Leider
konnten wir ja
das Kunstwerk
nicht mitnehmen und wurden auch nicht jeden Tag
daran vorbeigehen können.
Teamgeist und
Malfreude bestimmten jedesmal die Arbeit
und das große
Engagement der
Schüler. Nicht
nur ihre positiven Reaktionen
waren und sind
Bestätigung,
sondern auch und dies vielleicht sogar in
größerem Maße
- die Auswir31
kungen auf das Schulleben, das Verhalten der anderen Schüler. In all den Jahren sind die Wandbilder
kaum beschädigt worden, was möglicherweise in
einem höheren Grad an Identifikation der Schüler
mit ihrer Schule begründet ist. Es macht Mut, mit
ähnlichen Vorhaben die Schule als Raum fur
Schüler und Lehrer von Schülern aktiv und mitverantwortlich gestalten zu lassen. So gilt es denn
auch wieder in der Projektwoche anlässtich des
Schuljubiläums mit Pinsel und Palette ans Werk zu
gehen.
Elke Walther
Horizont wurde farbenfroh erweitert
Gute Ideen, Farben, Pinsel und eine engagierte Kunstlehrerin machen's möglich: Bordesholmer Realschüler
erweitern ganz sprichwörtlich den Horizont: Mit einem Wandgemälde bringen sie das Flair einer italienischen Dorfpiazza in den öden Partykeller der Bordesholmer Verwaitungsschuie. Das bringt den jungen
Künstlern unheimlich Gaudi und lockt zudem die Partygänger: Hier möchte man verweilen und die . Gegend" bei einem Cappuccino wirken lassen.. .
Seite 4
Text/Foto Walding
l<.\1 , .. o.'lo.~'\~~
32
"Zypressen" Rohrfederzeichnung nach der farbigen Vorlage von V. von Gogh, Jenka Plambeck, 9. Klasse
"Turnschuh" Bleistiftzeichnung, Björn Dose, 7. Klasse
Artikel aus dem " Holsteinischer Courier "
Ex-Schüler der Bordesbohner Realschule bauten eine Fahrrad-Licht-Anlage
Eine reibungslose Erfindung
BORDESHOLM (fun). Unter der geheimnisvollen Abkürzung "ESFLA" verbirgt
sich eine technische Innovation, die wieder
einmal, zumindest inoffiziell, das Gütesiegel
"Made in Bordeshohn" trägt. In Worte übersetzt wird aus ESFLA "Elektronische Sicherheits-Fahrrad-Licht-Anlage", hinter der
sich die Idee eines reibungslosen Fahrraddynamos verbirgt.
Das Ganze ist das Produkt einer Arbeit von
acht ehemaligen Schülern der HansBrüggemann-Realschule, die kurz vor ihrer
Entlassung Ende des letzten Schuljahres zusammen mit ihrem damaligen Lehrer Uwe
Stühmer das Werk in Teamarbeit zustande
brachten. Die Grundidee dieses Apparates,
nicht wie beim bisherigen Dynamo durch
Sie waren die treibenden Kräfte bei der Entwicklung der elektrischen
einzelne Impulse, sondern durch ständige Sicherheits-Fahrrad-Licht-Anlage (ESFLA): Uwe Stühmer und DaFoto: fun
Leistung Strom zu erzeugen, kam dabei niela Fasch.
durch Uwe Stühmer selbst. "Ich habe die
Eine von zwei weiblichen Mitarbeitern an diesem
· Schüler mit der Idee und dem Problem konfronProjekt war die 18jährige Daniela Fasch aus Loop .
tieft", erzählt er, "es lag dann an ihnen, in konseIn puncto Technikbegeisterung stand und steht die
quenter Arbeit zu einem letztlich anwendbaren Erangehende
Chemielaborantin ihren männlichen
gebnis zu kommen."
Kollegen in nichts nach. Bei der Entwicklung des
Eine kleine Revolution
Fahrraddynamos war sie sogar eine der treibenden
Kräfte, wie Uwe Stühmer bestätigt."Ich bin sicher
Das Resultat stellt, wie alle Erfindungen, eine kleinicht für die Hauswirtschaft geboren und interesne Revolution auf dem technischen Sektor dar.
siere mich sehr für technische Dinge", sagt sie.
33
Eingebunden war das ganze
Unternehmen der Entwicklung
des Dynamos in den Jugendund
Technik-Wettbewerb
(JUTEC) des Vereins der Deutschen Ingenieure (VDI), der in
einem Zwei-Jahres-Rhythmus
ausgetragen wird. Als Vertreter
Schleswig-Holsteins und Gewinner des hiesigen LandesUwe
wettbewerbs
weihen
Stühmer und Daniela Fasch zur
bundesweiten Ausscheidung fur
drei Tage in Berlin, wo sie sich
starker
Konkurrenz
stellen
mußten und einen respektablen
vierten Platz belegten.
Ein Problem, wenn auch nicht
technischer Natur, stellt sich bei
dem entwickehen Dynamo aber
doch: Da fur eine sehr kostenintensive Anmeldung am Patentamt das Geld fehlte, sind das
Gerät und die dazugehörige Idee
jetzt dem freien Zugang Außenstehender überlassen. Ein Los,
das Uwe Stühmer und seine
Schüler mit vielen großen
Erfindern teilen müssen.
34
VEREIN DEUTSCHER INGENIEURE VDI
URKUNDE
SCHÜLER-WETIBEWERB
JUGEND & TECHNIK
~
~
.•~UTEC
Mirko Stange
hat am Landesentscheid 1992
Schleswig-Holstein
erfolgreich teilgenommen und wurde
für seine/thfe Arbeit zum Thema
Elektrische-SicherheitsFahrrad-Licht-Anlage
mit dem _1._ Preis ausgezeichnet.
Düsseldorf, im Mai 1992
kt~1:;~
Pr&idenl des VOI
(;)~I
I.
w-- ·
Dr.-lng.
Direid
ber
VDI
~
Prol. Dr: W. Troebert
Jury-Vorsi~ender
Artikel aus den Kieler Nachrichten
Freitag,3l.Mai1996,Nr.l25
Der etwas
andere
Triathlon
Durch Schlamm und Regen
wühlten sich die Schüler der
Bordesholmer Realschule
(sg)
Bordesholm
"Uuuuaahbh" - vielstimmiges
Das dicke Ende kommt am Schluß: Nach einer harten Strecke durch die Anhöhen und Schlamm·
Geschrei zerreißt die Stille
Iöcher des Waldes ist auf der Wippe Geschicklichkeit gefragt.
Fotos Gaschke
des Wildhofs: Doch nichts
Schlimmeres ereignet sich
Triathlon der Bordesholmer Realschule.
hier am nassen Donnerstag Vormittag als der
Regendicht verpackt wetteifern die Schüler um den
Friederike und Franziska, beide 5. Klasse, haben hart trainiert, der Schulweg
diente dabei als Teststrecke, Gleich geht's los ...
Mannschaftssieg im Laufen, Fahrradfahren
und Paddeln; anschließend wird gemeinsam
gegrillt, für den Abend steht eine Disco auf
dem Programm.
"Schnel-ler, schnel-ler,
schnel-ler": Aufgeregte Jungen und Mädchen
der siebenten Klassen feuern "ihre" Staffelläufer an. Der Rundkurs durch den
Wald ist nichts für ~empfindliche: Im
plattemden Dauerregen darf sich niemand
über jede Menge Schlammspritzer auf dem
flotten Sportleroutfit aufregen. Nach der anstrengenden
Vier-mal-dreihundert-MeterStaffel heißt es ausruhen: Sabrina (13) und
Katharina (13) stärken sich im feuchten Gras
35
erst einmal mit einem Schokoladenkeks. Sie haben
demisparcours und eine Wippe. Da wird das
ihr Pensum hinter sich.
Gleichgewichtsgefuhl auf die Probe gestelli.
Jeder Schüler geht nur in einer Disziplin an den
"Alle sind da, alle machen mit", sagt Schulleiter
Emst-Peter MülStart. Nach den Läuler, der sich unter
fern kommen die
semem
grünen
Crossfahrer: Das geländegängige MounSüdwester ebentainbike gehört offensowenig vom Rebar bei vielen Jugendgen verdrießen läßt
lichen zur Grundauswie die Schüler.
Nur bei" . emistattung, doch auch
wackere Tourenräder
gen"Großen" gibt
es
Motivationswühlen sich durch den
probleme: "In der
Schlamm
Friederike (11) und
neunten, zehnten
ihre }(lassenkamera}(lasse finden einidin Franziska (11)
ge es schick, zu
Wer paddeln will, muß schwimmen können: Das bronzene Schwimmabzeichen
ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Kanuwettfahrt.
haben hart dafur traigar nichts Lust zu
· haben", sagt eine
niert: "Ich bin immer
im dritten Gang zur Schule gerast", erzählt FranSportlehrerin. Ob Lust oder nicht: Nach gemeinsaziska; "ich habe hier im Wald am Berghang geübt",
mem Spiel, Sport und Grillfest wird erst einmal
ergänzt Friederike. Mit Schnelligkeit allein ist es
gemeinsam der Wald aufgeräumt. Danach geht's
bei den Fahrradfahrem aber nicht getan - auf sie
nach Hause - zum Anhübschen fiir die Disco am
warten am Ende der Strecke ein tückischer · HinAbend.
36
10 Jahre Informatikunterricht an der Realschule
So begann es 1987:
1987 erfolgte ein erster Einstieg~ den Bereich der
Infonnatik:
- mit der Infonnationstechnischen
Grundbildung, die laut Lehrplan im Rahmen des
Mathematikunterrichts der 8. Klassenstufe
stattfinden sollte,
- mit Infonnatik- Kursen im Wahlpflichtbereich
Damals
standen
Programmierübungen
"CQMAL" im Mittelpunkt
Dank der goßzügigen Spende der Bordesholmer
Sparkasse anläßtich des Schuljubiläums, die zum
großen Teil fiir den "Computerraum" verwendet
werden solhe und auch verwendet wurde, stehen
nun 22 Schülerarbeitsplätze und ein Lehrerarbeitsplatz, ausgestattet mit 486 bzw. 586 Prozessoren,
memem
lokalen Netzwerk zur Verfiigung. Auch die Funktionalität und die Atmosphäre des Raumes konnten
durch die neuen, höhenverstellbaren Stühle und die
Vertikaljalousetten verbessert werden.
Jetzt liegt der Schwerpunkt des Informatikunterrichts auf dem Erlernen des Umgangs mit Anwenderprogrammen.
m
So sieht es heute aus:
Aus Eigenmitteln, durch Unterstützung von Ehernschaft und VHS konnten in den letzten Jahren
Schritt fiir Schritt modernere Computer angeschaftl:
werden. Dank einer besonderen Zuweisung des
Schulverbandes im letzten Schuljahr konnten diese
Geräte schon weitgehend aufgerüstet werden.
-
~-:..-:.~~~-:.~-=--=-~-:..·
-- - - - . .- -----------
-
Margit Hiller
37
Referat von Jasmin Plaumann, R7a, Januar 1997
Thema:
Gliederung-
1.
1. Wie entstand der Name und was bedeutet er?
2.Wann und wie entstand Bordesholm?
3.Was hat sich verändert?
4. Literatur
Wie entstand der Name und was bedeutet er?
Über die Entstehung des Namens Bordesholm sind
in neuer Zeit lebhafte Diskussionen gefiihrt worden.
Die Beziehung zu Bors == Barsch, also
"Barschinsel", wird abgelehnt. Hauptgrund: Es
gäbe eine Reihe von Namen mit derselben Silbe
"Bor", wo von Barsch keine Rede ist, so in Borby
und Borde/um. Aber Bord bedeutet stets Rand, und
so sei der Name wohl auf "Rand des Holms", der
Insel, zurückzufiihren. Dem steht aber entgegen,
dass die Kirche nicht unmittelbar am Rand der
Insel, sondern nach der Mitte hin steht. In Grimms
Wörterbüchern und auch in anderen großen
Wörterbüchern heißt es, dass die alte Silbe "bor",
althochdeutsch "por", stets auf etwas Hohes
hindeutet. Die Silbe "por" ist heute nur noch in den
38
Bordesholm
Wörtern empor und Empore erhalten, früher kam
sie aber noch in Wörtern wie Bor/drehe, Borlade
vor. Eine Borkirche war eine hochgelegene Kirche.
Sollte hier nicht des Rätsels Lösung zu suchen
sein? Die hochgelegene Kirche, die " Bor des
Holm"? Natürlich ist in dieser Frage ein sicherer
Beweis nicht möglich. Es kann sich immer nur um
eine mehr oder minder große Wahrscheinlichkeit
handeln. Dass die Silbe "bor - por" häufiger auf
einen erhöhten Platz innerhalb der Kirche
angewendet wird (Empore), steht außer Zweifel.
Aber das sicher bezeugte Wort "Borkirche" deutet
doch wohl auf den äußeren Bau. Nicht
verschwiegen werden darf, dass die älteste
Schreibweise Bardesholm ist.
2.
Wann und wie entstand Bordesholm?
Bordesholm verdankt seinen Ursprung und seine
namhafte Bedeutung im Mittelalter dem Kloster.
Der Entschluss, den die Chorherren in Neumünster
gegen Ende des 13 . Jahrhunderts fassten, Kloster
und Konvent auf die kleine fusel im Bordesholmer
See zu verlegen, war für die Entstehung des Ortes
grundlegend. Was die geistlichen Herren zu diesem
Entschluss veranlasste, haben die verschiedensten
Geschichtsforscher
ziemlich übereinstimmend
dargelegt, ilir Urteil fußt zum Teil auf urkundlichen
Äußerungen der Klosterleute selbst. Der neue Ort
habe in leiblicher und geistlicher Hinsicht große
Vorzüge vor Neumünster. Er sei reich an Fischen wegen der langen Fastenzeit von besonderer
Wichtigkeit - umfangreiche Hölzung, fruchtbares
Acker- und Wiesenland seien vorhanden, auch
gewähre er die für das Klosterleben so nötige Ruhe
und Stille. fu Neumünster kreuzten sich damals die
Straßen Lübeck -Rendsburg-Schleswig, Lübeck Dithmarschen, Harnburg - Kiel und Kiel Rendsburg. Diese Lage brachte zahlreichen Besuch
fürstlicher und adliger Herren mit sich, der große
Aufwendungen des Klosters zur Folge hatte. Weiter
heißt es: Auch habe das Kloster durch Übeltaten,
durc~ Raub und Brand gelitten. Die kleine fusel im
Bordesholmer See gewähre einen besseren Schutz
gegen Angriffe als ein Platz inmitten des
holsteinischen Flachlandes. Ein Forscher fasst
zusammen; "Alles, was dem Kloster in Neumünster
fehhe, war hier zu finden: Ruhe, Sicherheit,
fruchtbare Äcker und Weiden, Fische und Holz."
Die neue Klosterstätte war eine fusel, ein Holm in
dem flachsten Teil des Sees. Durch drei Dämme ist
die fusellandfest gemacht worden. Die drei Dämme
sind bis heute in der oberen Heinzestraße,
Wildhofstraße und Kirchhofsallee erkennbar. Diese
Straßen trugen noch um 1840 die Bezeichnung
Oster-, Wester-und Norderdamm.
Die Klosterbauern haben für diese Arbeit
bedeutende Hand- und Spanndienste leisten
müssen. Ob die fusel Bordesholm schon bewohnt
war, ist ungewiss. Es ist aber eine Siedlung an den
Uferzonen durchaus denkbar, auch wem das
Gelände damals gehörte, ist mit Sicherheit nicht
mehr festzustellen. Man nimmt an, dass es als
Wasser- und Holzwildnis gewissermaßen herrenlos
und letzten Endes dem Landesherren eigen gewesen
sei. Doch wird auch die Ansicht vertreten, dass es
zur Gemarkung des Dorfes Alt-Sören gehört habe.
Vielleicht hat der Graf von Holstein dem Kloster
die Seeinsel geschenkt. Möglich ist auch, dass der
"Kieler Ritter" Pape Wulf, der in Eidersterle Besitz
hatte, auch Inhaber der späteren Klosterinsel
gewesen ist und sie dem Konvent überlassen hat.
Die weitere Entwicklung des Ortes Bordesholm zu
einem Mittelpunkt der umliegenden Landschaft
wurde gesichert, als hier nach Einziehung des
Klosters (1566) der Amtssitz eingerichtet wurde, zu
dem um 1840 genau 27 Dörfer gehörten.
39
3.
Was hat sich verändert?
Die Einwohnerentwicklung von 1867- 1993
1867
1875
1890
1900
1919
1939
1946
1950
1961
1970
1993
4.
waren es 882 Einwohner
884
1079
1141
1800
2051
7098
7300
6216
6726
6755 .
Literatur
a) Grünewald- Paulsen, Die frühen Ämter,
Bordesholm, Kiel und Cronshageit,
Selbstverlag der Spar- und Leihkassen der
früheren Ämter Bordesholm, Kiel
und Cronshagen in Bordesholm, 1955
40
b) Paul Steffen, ... meine Adresse ist Bordesholm,
Paul Steffen KG -Bordesholm, 1988
c) Bordesholm-einRückblick auf 66 Jahre einer
666-jährigen Geschichte
R1 Oa und R1 Ob - Ein Tag bei der Bundeswehr
Ein Marinebesuch der 10. Klassen der Realschule Bordesholm.
Auf Einladung des Jugendoffiziers von Richthofen
fuhren wir am 22.04.1997 mit einem Bus der Bundeswehr um ca. 900 Uhr zum Marinestützpunkt nach
Kiel. Da der Jugendoffizier uns in Bordesholm
nicht begrüßen konnte, weil er dienstlich verhindert
war, übernahm dies Herr Rupprecht, ein Offizier
des Heeres. Wir kamen gegen 1000 Uhr in Kiel an
und gingen dann zu der schwimmenden Einheit,
dem Zerstörer Mölders. Diesen besichtigten wir
und bekamen alles zu sehen und zu hören, was uns
interessierte. Über 40 Mann teilen sich 2 Duschkabinen, die sich in einem Waschraum befinden,
der etwa 3m·2m groß ist. Die Schotts und Gänge
wie
sind so eng und klein, daß es uns wunderte,
man dort weiß, wo man im Notfall hin muß, um
sich oder das Schiff zu retten oder zu verteidigen.
Nach dem Mittag, gegen 13 00 Uhr, schifften wir
uns auf dem Mehrzwecklandungsboot "Flunder"
ein und fuhren nach Olpenitz. Auf der "Flunder"
durften wir uns die laufenden Maschinen ansehen.
Um 1500 Uhr kamen wir im Marinestützpunkt 01penitz an und schifften aus. Von dort aus wurden
wir mit dem Bus der Bundeswehr wieder zurück
noch Bordesholm gefahren, wo wir u,m ca. 1630
Uhr eintrafen.
Nina Mertinat
41
... und Theater spielen wir auch!
"Eigentlich ist er ja ein eher ruhiger, zurückhaltender Schüler. Aber was er gestern bei unserer Adventsfeier auf der Bühne gezeigt hat, das war
phantastisch! Wie ausgerechnet der den frechen
Rotzbengel gespieh hat!"
Solche Erfahrungen machen wir immer wieder,
wenn Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit ergreifen, in eine Rolle zu schlüpfen, von der sie
vielleicht schon immer mal geträumt haben.
Theater spielen macht Spaß! Und wie so oft gilt
auch hier: Ohne Fleiß kein Preis. Was jedoch ganz
erstaunlich ist: Diese Arbeit, diese Mühe des Auswendiglernens, dieses ständige Wiederholen der
Szenen wird längst nicht als so anstrengend empfunden wie "nomialer" Unterricht.
Was spielen wir fur Theaterstücke? Der schulische
Alltag setzt fur gewöhnlich zwei Höhepunkte im
Jahr: die Weihnachtsfeier und die Abschlussfeier
der 10. Klassen. Für diese beiden Anlässe haben
wir · schon oft kleine Theaterstücke auf die Bühne
gebracht.
Da es recht schwierig ist, geeignete fertige Stücke
zu finden, haben wir des öfteren versucht, unsere
Ideen zu den Feieranlässen zu verarbeiten. Dabei
herausgekommen ist zum Beispiel ein Stück zur
Abschlussfeier der I 0. Klassen mit dem Titel "Das
Vorstellungsgespräch" . Es geht darin um ein Mädchen, das nach einer gut bestandenen Prüfung
Angst vor der Bewerbung in einer Firma hat. Ärger
mit ihrem Freund sowie den Ehern lassen sie fast
verzweifeln. Schließlich kann sie ihr Opa trösten
42
und Mut machen, so dass sich alles zum Guten
wendet. Flotte Musik von Elvis Presley, der eine
gewisse Rolle in der Handlung spieh, begleitet die
Auffiihrung.
Diese Stück entstand vor ca. acht Jahren mit tatkräftiger Unterstützung meines Mannes. (Wir können und wollen auch nicht verschweigen, dass die
Musikauswahl irgendwie etwas mit uns zu tun hat!)
In diesem Sommer erlebte das Stück eine zweite
Auffiihrung mit natürlich ganz anderer Besetzung.
Das Publikum war wieder zufrieden.
Ebenfalls in Eigenproduktion entstand das Stück
''Weihnachten in Stressburg". Der Titel sagt aus,
worum es geht: Menschen bereiten sich auf das
Fest der Feste vor. Die Mutter hetzt mit vollen Einkaufstaschen durch die Straßen, der Opa ist erschöpft von der schlechten Kaufhausluft, das Kind
hat nicht genug Taschengeld fur alle vermeintlich
notwendigen Geschenke - nur ein einzelnes Paar
mit einem Neugeborenen im Arm strahlt die Ruhe
aus, nach der sich alle so sehnen.
Ein ganz anderes Projekt war die Umsetzung des
Märchens "Vorn Fischer und seiner Frau" . Es solhe
einmal eine plattdeutsche Produktion geben. Angelehnt an eine hochdeutsche Hörspielfassung· mit
vier Sprechern schuf uns mein Kollege Herr Stührner den Text. Damit dieser gelesene Text eindrucksvoll die Zuschauer erreichen konnte, malten
mehrere Schiller im Kunstunterricht bei Frau Wahher Szenenbilder, die wir farbig auf Folien kopieren
ließen. Diese wurden dann während des Vortrages
auf eine Leinwand projeziert. Dazu spiehen wir die
recht ausdrucksstarke Musik aus "Peer Gynt" von
Edvard Grieg. Bei diesem Projekt waren besonders
die Schüler hinter den Kulissen wichtig, damit das
Ganze zu einem Erfolg werden konnte. Ich hoffe,
dass auch in Zukunft Schüler und Schülerinnen
Freude am Theaterspielen haben werden, so dass
noch viele Stücke unser Publikum erfreuen können.
Sylvia Fleck
Die Tiffany - AG
Was wird in der Tiffany- AG gemacht?
In der Tiffany- AG werden Sachen aus Glas, z.B.
Lampen, Spiegel, Fensterbilder, Uhren und noch
mehr hergestellt.
An der Tiffany - AG nehmen Schüler und Schülerinnen von der 5. bis zur 10. Klassenstufe freiwillig
teil. Getroffen wird sich das erste Mal nach den
~erbstferien jeden Donnerstag von 15.00 - 17.30
Uhr. Kurz vor den Weihnachtsferien wird eine halbe ·Stunde drangehängt, damit mehr Zeit besteht,
die Weihnachtsgeschenke fertig zu stellen. Leiter
der AG ist Herr Prey. Er ist mit Leib und Seele dabei und hilft den Schülern und Schülerinnen , wo er
nur kann. Wenn einem Schüler oder einer Schülerin
etwas Dicht gelingt, muntert er sie oder ihn mit seinem Humor wieder auf.In dem Schuljahr 96/97 bekam Herr Prey keine Stunden meh~ für die Tiffany
- AG. Da aber die Schüler und Schülerinnen gerne
weitermachen wollten, opferte er fur die AG seine
Freizeit. Dafur waren ihm alle Schüler und Schülerinnen dankbar. Das beweist, dass die Schüler und ·
Schülerinnen gerne mit Herr Prey zusammenarbeiten.
Heidi Feck, Jasmin Plaumann
43
Seit vielen Jahren gibt es an unserer Schule eine
Arbeitsgemeinschaft für den Bau von Modellflugzeugen und Modellraketen. Zeitweilig bis zu 20
Mädchen und Jungen kamen und kommen am Donnerstag jeweils alle 14 Tage von 17 bis 19 Uhr in
den Werkraum unserer Schule.
Da es ohne Theorie nicht geht, werden zunächst die
Grundlagen der Aerodynamik vermittelt. Zusätzlich
informieren wir uns über Aufbau und Funktion aller Teile eines Flugzeugs . Aus Balsaholz werden
dann kleine Flugmodelle gebaut, die bis zu 800
Millimeter Spannweite haben und als Schleudergleiter sehr leistungsfähig sein können.
44
Aus Pappröhren und Antriebskartuschen mit
Schwarzpulver stellen einige Schüler Modellraketen her, die mit Hilfe einer Startrampe und eines
elektrischen Zündapparates gestartet werden können. Üblicherweise wird bei den Modellfliegern der
Wunsch nach längerer Flugzeit durch Flugzeuge
mit größerer Spannweite gestillt.
Damit diese Modelle mit 2 Metern Spannweite
nicht entfliegen können, kann eine Fernsteuerung
beschafft werden. Jetzt wird die Sache interessant:
Start des Modells mit 30 Meter
Gummiseil, an dem ein 100 Meter
Nylonseil befestigt ist.
•
Aufstieg auf etwa 100 Meter Höhe
und Ausklinken.
Das Modell muß jetzt in Kreisen
gesteuert werden, Höhenruder nicht
vergessen sonst Flachtrudeln!
Die Landung muß weiträumig eingeleitet und nach einem bestimmten
Schema durchgeführt werden, wie im
manntragenden Segelflug!
Herr Klein vom Flugsport Club Neumünster hat
unseren Kurs zu einem Flugwochenende nach
Neumünster eingeladen, nachdem er vorher zu uns
zu einem Vortragsabend gekommen war. In der
Festwoche planen wir eine Ausstellung unserer
Modelle mit dem Segelflugzeug des Fluglehrers.
Jens Heller
Wir sind:
45
Projektwoche 1997
Im Rahmen der Festwoche anläßtich des 75jährigen Bestehens unserer Schule findet vom 1. bis
6. September 1997 auch unsere Projektwoche statt.
Viele Projekte haben direkten Bezug zu dem Jubiläum, zur Geschichte der Schule oder einzelner Fächer oder tragen zur Ergänzung der Festwoche bei.
Frau Kühnhold möchte zum Beispiel mit ihrer
Projektgruppe dem Namenspatron unserer Schule
näherkommen und fragt "Wer war eigentlich Hans
Brüggemann ?"
Herr Billker läßt seine Projektteilnehmer die 75
Jahre der Schule geschichtlich aufarbeiten.
In Frau Schmidt-Maedings Projekt soll erforscht
werden, wie sich die Kindheit innerhalb der Schülergenerationen der vergangenen 75 Jahre verändert
hat. Wie erlebten Kinder Spiel, Ehernhaus und
Schule, und was hat sich geändert?
Frau Bonde möchte als Mathematiklehrerin · insbesondere der Entwicklung der Hilfsmittel im Mathematikunterricht auf die Spur kommen und nennt
ihr Projekt "Vom Finger zum Bit".
Herr Goldammer bezweifeh die Aussage, daß Jugendliche "Null Bock auf Schule" haben und nennt
sein Projekt auch so.
Im Ral:iinen der Gleichstellung fuhren Frau Hiller
und Frau Drews mit ihrer Mädchengruppe das
Projekt "Frauen und Internet" durch. Die Schülerinnen setzen sich mit der Rolle als Frau in den
letzten 75 Jahren auseinander (Selbstverständnis,
46
Benachteiligung, Diskriminierung). Hierzu nutzen
sie die Möglichkeiten des Internets als Beispiel fiir
den kommunikationstechnischen Bereich.
Während der Festwoche soll Verschiedenes dargeboten werden, w.as von einigen Projektgruppen in
teilweise längerer Vorb~reitungszeit erarbeitet wird.
Frau Fleck leitet zusätzlich zu ihrem klasseninternen Projekt mit der neuen Klasse 5a eine Theatergruppe, die "De Fischer un sin Fru" zur Auffiihrung bringen will.
Ebenso leitet .Frau Reese zusätzlich zu ihrer Klasse
5b die Flötengruppe, um musikalische Beiträge zu
liefern.
Frau Lange-Fuchs studiert mit einer Gruppe bewegungsbegeisterter Mädchen eine gynmastisch anspruchsvolle Dance-Darbietung ein.
Für die kulinarische Abrundung sorgt Frau Pajevic
mit ihrer Hauswirtschaftsprojektgruppe: Sie will
fiir die Bewirtung der Gäste in der Jubiläumswoche
Sorge tragen.
Für die künstlerische Gestahung und die dem Anlaß entsprechende Verschönerung unserer Schule
sorgen auch verschiedene Projekte:
Frau Wahher will mit ihren Künstlern das graue
Einerlei der Schulflure und Treppenhäuser abschaffen, indem sie mit ihren Schülern Wandbilder gestaket. Auch hat sie ein Glasfenster entworfen, das
Herr Prey mit seiner schon viele Jahre aktiven Tiffany-Gruppe und einigen neuen Projektteilnehmern
herstellen und einsetzen will.
Auch unser Hausmeister Herr Jahrstorfer stellt sein
handwerkliches Können zur Verfügung und leitet
eine Projektgruppe, die den Schulhof neu gestahen
und notwendige Reparaturen vornehmen will. Das
i-Tüpfelchen der Schulhofverschönerung will Herr
Stühmer mit seinem langgehegten Wunsch setzen:
Mit seiner Projektgruppe entwirft er eine Windrose
mit den genauen Koordinaten der Realschule, um
sie dann in Bronze zu gießen und auf dem Schulhof
einzulassen.
Frau Bröckers will mit einigen geschickten Schülerinnen und Schülern ihrer Klasse 6b und der Unterstützung eines Malermeisters das doppeldeutige
Projekt "Klasse Malen" durchführen und auc~ so
einen Beitrag zur Schulverschönerung leisten.
Herr Heller möchte in seiner schon seit langem bestehenden Flug - AG Modelle bauen. Diese und die
vorher entstandenen Segelflugmodelle und ein echtes Segelflugzeug - mit dem die Projektteilnehmer
auch schon mitfliegen konnten - werden auf dem
Schulhof ausgestellt.
Als sportlicher Höhepunkt der Jubiläumswoche soll
ein großer Triathlonwettkampf stattfinden, zu dem
sechs befreundete Schulen der Umgebung mit ihren
Schulmannschaften aus zwei verschiedenen Jahrgangsgruppen eingeladen worden sind. Von der
Bordesholmer Vogelwiese aus sollen jeweils eine
Mountainbikestaffel, eine Geländelaufstaffel und
eine Kanustrecke auf dem Bordesholmer See dazu
dienen, die siegreiche Schule zu ermitteln und den
Jubiläumspokal zu gewinnen. Die Ehernschaft der
Schule hat ihre bewährte gastronomische Unterstützung der Veranstaltung zugesagt. Die Projektgruppe der Sportler unserer Schule wird von· Frau
Rexin und Herrn Ohnsorge vorbereitet.
Wulf.Ohnsorge
47
Zur Festwoche
Lange im Vorfeld des Geburtstages unserer Realschule wurden Überlegungen angestellt, wie man
dieses Jubiläum begehen könnte. Auf Lehrerkonferenzen, Schulkonferenzen, Elternbeiratsversammlungen und SV - Sitzungen wurde dieses Thema
häufig, auch kontrovers, diskutiert.
Um so größer war dann die Freude, als man sich
auf eine einheitliche Strategie einigte. Unser gemeinsamer Leitgedanke war, möglichst viele Gruppen, die unmittelbar und mittelbar mit unserer
Schule zu tun haben, in die Aktivitäten der Festwoche zu integrieren.
Die Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und
die Elternschaft machten während der Vorbereitungen deutlich, daß sie bereit sind, ein schönes Jubiläum vorzubereiten. Auch das Engagement der anderen Schulen unseres Schulverbandes, sich mit
Beiträgen am Festakt zu beteiligen, ist lobenswert.
Außerschulische Nutzergruppen der Realschule,
wie der TSV Bordesholm und die Volkshochschule
Bordesholm/Wattenbek, haben sich ebenfalls bereiterklärt, sich mit entsprechenden Beiträgen am
Festakt zu beteiligen.
48
Welches Interesse an unserem Jubiläum gezeigt
wird, erkennt man auch an den vorgesehenen Festrednern von der oberen Schulaufsicht, dem Schulverband Bordesholm, der örtlichen Wirtschaft, des
Elternbeirat der Schule bis hin zum IPTS .
Mir bleibt an dieser Stelle all denen ein Dankeschön zu sagen, die sich für unsere HansBrüggemann-Schule aktiv eingesetzt haben und
noch einsetzen, sei es durch Mithilfe für die Festwoche oder durch finanzielle Hilfe und Unterstützung!
Ernst-Peter Müller
Zeitablauf der Festwoche : .
1. Sept.- 5.Sept. Projektwoche
3 .Sept
Schulfest
5.Sept.
Festakt u. Lehrerball
6 .Sept.
Ehemaligentreffen
:!
'j(
. .• -· •..,...,. :...:-.o'W~":!' ..... ,.-':'~:".!J.·
, •.;.:·:.•,.
~ ....~:-~.
~Wff_~~~~~!~fl.~-~-~~ ~>1\r~~/7~~~~- · ··
-- :....·:,.... -·
"Schulhof" Bleistiftzeichnung, Dennis Küßner, 7. Klasse
Am Nachmitlag wurden wir mit einem
Festprogramm: Volkstanz, Spiel und Gesang in Kekava begrüßt. Es folgte eine
abwechslungsreich gestaltete Woche: ein
Sportfest mit einem Basketballturnier, ein
Orgelkonzert sowie ein umfangreiches
Besichtigungsprogramm: ein Automuseum
- eine Druckerei - eine Gedenkstätte, sowie
der Besuch des Gauja-Nationalparks und
des Freilichtmuseums. Auch Riga durfte
natürlich nicht fehlen mit seinen Kirchen
im Stil der Backsteingotik, der Rigaer Börse und den vielen Straßen mit Jugendstilfassaden.
Im Gegensatz zu diesen touristischen
Highlights stimmten die Betonblöcke auf
manchen Abfahrten der Femstraßen und
die Schutzmauem in den Zugängen zum
Parlament nachdenklich. Die sowjetische
Administration war eben nicht einfach
gegangen, sondern hatte versucht, die . Bestrebungen zur Selbständigkeit zu unterbinden.
Es hatte Tote gegeben. Und so mutete es
schon anachronistisch an: Von Letten errichtete Barrikaden, der Ausverkauf sowjetischer Militaria und Stärke demonstrierende russische Offiziere im Straßenbild unüberbrückbare Gegens_ätze? - ,die uns nur ahnen
ließen, welche uns nur ahnen ließen, welche Probleme auf dem Weg zu einer demokratischen lettischen Gesellschaft bewältigt werden müssen.
22
DomzuRiga