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April 2009 Ausgabe 21 Komplex Jubiläumsausgabe 10 Jahre NV. Navigator Man glaubt es kaum: 20 Ausgaben mit nautischen Informationen und Nachrichten von der „Waterkant“, eine bunte Mischung von der Küste. Wie sagte unser Chefredakteur, als wir vor 10 Jahren Montag früh in das Büro kamen und die Idee einer kleinen Verlagszeitung an ihn herantrugen: „Der Verleger hat kein Fernsehen und langweilt sich an den langen Winterwochenenden....“. Das Titelthema des ersten NV. Navigators war schnell gefunden: Schnellfähren, die damals mit 45 kn über die Ostsee donnerten. Das Thema hat sich glücklicherweise deutlich entschärft. Aber Schleimünde war in dieser ersten Ausgabe auch schon eine Schlagzeile wert. Der Pensionär Johannes Truelsen hat damals mit einer Spendenaktion Schleimünde für die Sportschifffahrt zunächst gerettet. Bei der ersten Ausgabe des NV. Navigators im Frühjahr 1999 steckte die elektronische Seekarte noch in den Kinderschuhen und es wurde beim NV.-Verlag die Idee des Kombipacks geboren. Papierseekarten und CD mit Navigationsprogramm zu einem Preis – ein Meilenstein. Wenn das kein Jubiläum ist! Seit fünf Jahren ist jetzt unser „neuer” Chefredakteur Rainer Prüß dabei – auch schon ein kleines Jubiläum. Wir freuen uns über die vielen zufriedenen Leser und gestiegene Auflage. Wir bedanken uns für die aufmerksame Mitwirkung, für Fehlerfindung, für die Anregungen und für die Anfeuerungsrufe. Wir stellen weiter in guter Tradition und querfeldein, oder besser gesagt, quer über „Bodden, Belte und Bahamas“, ein buntes Themenpotpourri zusammen. Themen gibt es genug an der Küste, denn hier ist immer etwas los, und das wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Kompetent Parkplatz Kommunikativ gesucht! Selten wiederholt sich Geschichte. Manchmal aber doch. Wer sein Auto nicht braucht, stellt es in die Garage. Wer keine Garage hat, geht ins Parkhaus oder sucht sich einen Parkplatz draußen. Irgendwo wird schon einer zu finden sein oder man fährt einmal um den Block. Wer keinen Smart hat, muss vielleicht auch zweimal fahren oder dreimal suchen. Mit 5m Wagenlänge ist man im Citybereich schon schlechter dran. Aber was macht man, wenn das Gefährt 200 oder 300m lang ist und die paar vorhandenen Parkplätze eigentlich für „Kurzparker“ vorgesehen sind, also gerade mal fürs Beund Entladen vorm „Supermarkt“? Frachter, also Containerschiffe, Tanker oder Fähren haben es schwer bei der Parkplatzsuche. Eigentlich will man nicht be- oder entladen, nein, entladen hat man schon am Container-Terminal oder im Petroleumhafen, jetzt sucht man einen Dauerparkplatz, weil es nichts zum Beladen gibt. Echte Ausnahmesituation. sten. Die Steigerungsraten in den Häfen entwickelten sich weit über alle Prognosen hinaus. Häfen wie Hamburg hatten 2008 das beste Jahr in ihrer Geschichte. Plötzlich in den letzten Monaten der Einbruch. Das Frachtaufkommen sinkt rasant. Der ferne Osten als Haupthandelspartner nimmt weniger Waren ab und auch der Westen kauft weniger Billigprodukte aus Fernost. Ratlose Reeder. Es soll einige geben, die bekommen jede Woche ein neues Schiff ausgeliefert. Und wohin damit? Besatzungen müssen bezahlt werden usw...... Was tun mit einem 300 m Containerschiff, mit einer schwimmenden, dünnen Stahlhülle, die nichts als eine Riesenmenge Luft umschließt? So viele Dalben gibt es gar nicht in europäischen Häfen, wie Liegeplätze gebraucht werden. In den ’70er Jahren lagen 13 leere Supertanker in der Geltinger Bucht vor Anker. Sogar die Pfähle am Ausgang des Sonderburger Hafens mussten zwei große Auflieger verkraften. Und nun? Steht die gleiche Situation ins Haus? Fortsetzung Seite 2 Jahrelang boomte die Schifffahrt. Die Werften kamen gar nicht hinterher mit den Neubauten. Die Auftragsbücher voll bis zum Ber- 1 die Ofenrohre Neue Plastiktonnen auf der Schlei ob sich das bewährt? Jetzt ist es soweit: die neuen Kunststoff-Tonnen werden auf der Schlei ausgelegt - offizielle Bezeichnung “PE Spar Buoy SE”. Bei Insidern heißen sie bereits ganz respektlos “Ofenrohre”, aber ganz so schlimm sehen sie eigentlich nicht aus. Die Kunststofftonnen sind 3 m hoch und haben ein durchgehendes PE-Rohr mit 22,5 cm Durchmesser. Die Größe der jetzigen Kunststofftonnen entspricht somit den alten Tonnen zwischen Schleimünde und Kappeln und sie sind größer als die übrigen in der Schlei ausliegenden Tonnen. Insgesamt wurden 118 mit dem Seezeichenmotorschiff „Kormo- ran“ in der Schlei ausgelegt - 52 rote Stumpf-, 52 grüne Spitz-, 12 Kardinal- und 2 Abzweigtonnen. Grund für die neuen Tonnen ist der schlechte Zustand der herkömmlichen Stahltonnen. Die Unterhaltung der Kunststofftonnen ist viel wirtschaftlicher. Die Stahltonnen mussten nach einigen Jahren an Land überholt werden, die Kunststofftonnen können vor Ort gereinigt und wieder ausgelegt werden. Dabei wird auch gleich das Verankerungsgeschirr kontrolliert. Man rechnet mit einer Kostenersparnis von € 18.000,jährlich , das macht € 152,- für jede Tonne auf der Schlei. H. Cassens/ Jan Wohler Fortsetzung auf Seite 16 © WSA Kiel Kommentar & Hintergrund NV. Navigator 1/2009 Logbuch des Verlegers Lotseninsel auf Kurs? Olpenitz auf Schiet? Lieber Leser, Wir berichteten in der letzten Ausgabe des NV. Navigators über die „Lotseninsel und andere schräge Geschichten“. Das Projekt Port Olpenitz am Ausgang der Schlei ist derweil in schwere See geraten. Massivste gegenseitige Vorwürfe und Beschimpfungen, Rechtsanwälte und Richter bestimmen den Fortgang oder auch das Ende dieses maritimen Großprojektes, aber die Lotseninsel ist wohl in guten Händen. Die Lotseninsel ist der südliche Zipfel der Halbinsel am Ausgang der Schlei in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet Oehe-Schleimünde. Alle Segler kennen hier den kleinen Sportboothafen und die „Giftbude“, die für die Wassersportler und Tagesgäste eine kleine Gastronomie bereit hält. Genutzt wird das etwa 8.000 qm große Gelände mit seinen Gebäuden durch den „Verein Jordsand“ und den Verein „Naturnaher Wasserwanderplatz“. Etwa 3.000 Besucher werden derzeit jährlich über das Naturschutzgebiet und die ökologischen Besonderheiten von Ostsee und Schlei durch den „Verein Jordsand“ informiert. Schulklassen aus Hamburg und Schleswig-Holstein nutzen das Lotsenhaus für Umweltbildungsprojekte und Seminare. Von hier aus wird die unter Schutz stehende natürliche Strandwalllandschaft des Naturschutzgebietes Oehe-Schleimünde durch Zivildienstleistende und FÖJ-lerinnen des Vereins ganzjährig betreut und interessierten Besuchergruppen auf Führungen gezeigt. Besonders wertvoll ist die Lotseninsel durch ihre Lage am Ausgang der Schlei und die enge Verzahnung mit dem Naturraum, die den Besuchern ein 2 besonderes Naturerlebnis ermöglicht. Die touristische und kulturelle Beanspruchung erfordert dementsprechend ein ausgewogenes Konzept für eine langfristig umweltgerechte Nutzung durch die verschiedenen Interessengruppen. Dafür haben sich die bisherigen Pächter von Sporthafen, Gaststätte und Lotsenhaus bereits langjährig eingesetzt und eine Balance zwischen ökologischen und ökonomischen Ansprüchen gefunden. Dieser an sich schon einmalige und noch ausbaufähige Zustand wurde durch die Verkaufsabsichten des Bundes in Frage gestellt. Lokale und landesweite Initiativen zum Erhalt der derzeitigen Situation waren erfolglos. Die betroffenen gemeinnützigen Vereine wollten die Immobilie nur zu gern erwerben, waren aber nicht in der Lage, das notwendige Kapital kurzfristig aufzubringen. Die Lighthouse Foundation, gemeinnützige Stiftung für die Meere und Ozeane, hat die Lotseninsel an der Mündung der Schlei ersteigert. Durch dieses Stiftungs-Engagement wird dieser besonders interessante und sensible Bereich der schleswig-holsteinischen Ostseeküste langfristig für die Allgemeinheit gerettet und nicht privaten Interessen geopfert. Die Lighthouse Foundation unterstützt ein ganzheitliches und langfristig ausgerichtetes Denken und Handeln der Menschen im Umgang mit dem Meer. Sie steht für eine nachhaltige Entwicklung weltweit, langfristig umweltgerecht, wirtschaftlich tragfähig und sozial gerecht. In diesem Sinne will die Stiftung die Sitation auf der Lotseninsel erhalten und schützen. Dabei ist der Kaufpreis von 655.000 Euro für die Lighthouse Foundation ein erheblicher finanzieller Kraftakt und auch zukünftig wird die Erhaltung der Lotseninsel weitere Investitionen erfordern. Es gibt viele Wünsche und Ideen zum Erhalt und zur Intensivierung der Nutzung. Die Segler sehen vornehmlich die Notwendigkeit, den Hafen gegen Wellenschlag zu schützen und die Befahrbarkeit sicherzustellen. Auch die Liegeplatzkapazität des kleinen Hafens, der in Spitzenzeiten schon mal aus allen Nähten platzt, wird diskutiert. Aber nicht nur für diesen Bereich, sondern für die Lotseninsel insgesamt stellt sich die Frage nach den Grenzen des Wachstums. Die Lighthouse Foundation hat zugesichert, mit den verschiedenen Interessenvertretern an einem gemeinsamen Nutzungskonzept für die Lotseninsel Schleimünde zu arbeiten. Was mit der Lotseninsel passiert, klingt nach guter Kooperation. Dies ist im Großprojekt Port Olpenitz offensichtlich nicht gegeben. Die Gemeinde wirft den Naturschützern vor, das 175 ha große 500 Mio-Projekt bedenkenlos zu torpedieren und damit die regionale Entwicklung massiv zu behindern. Die Naturschützer verweisen auf erhebliche Planungsmängel, die vom Gericht bestätigt wurden. Damit ist das Projekt zunächst gestoppt. Ministerpräsident Carstensen will nun den Spagat zwischen Ökonomie und Ökologie mit Hilfe des Landeschefs der Grünen moderieren, um die Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Die Naturschützer wollen das Projekt nicht grundsätzlich verhindern. Jetzt sollten beide Seiten erfolgsorientiert aufeinander zugehen. Ich freue mich, Ihnen mit dieser Ausgabe unser Jubiläumsheft vorzustellen. 10 Jahre NV. Navigator - 20 Ausgaben mit spannenden Hintergrundinformationen von der Küste, Neuigkeiten aus dem Bereich Navigation, zahlreiche Tipps. Wir waren in diesem recht langen, verregneten Winter nicht untätig: Unsere Internetseite ist umgestellt – wir haben unsere Produkte in Reviere unterteilt – so wird es übersichtlicher. Unsere Nautiker haben für sie Tipps zusammengetragen – die zusätzliche nautische Informationen liefern. Sie erscheinen am rechten Seitenrand und können auch bei uns bestellt werden. Warum also immer in die Ferne schweifen, man kann auch vor der Haustür eine Menge erleben. Das Ankommen an unbekannten Orten gehört zu den Urinstinkten der Menschen und es muss auch nicht gleich eine Atlantiküberquerung sein. Da gibt es auch in der Ostsee ungeahnte Möglichkeiten. Vielleicht teilen Sie einmal die Strecke nach Riga mit Freunden oder den erwachsenen Kindern, so macht es unsere Familie es in diesem Jahr. Auf diese Weise kann man mit dem eigenen Schiff in den knappen Ferien entferntere Orte entdecken und neue Reviere erkunden. Riga, die Insel Ösel (Saaremaa) mit den intakten Burgen aus der Hansezeit, die man übrigens auch auf den Aalandinseln findet, rücken deutlich näher. Rainer Prüß Die Lighthouse Foundation wurde als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts im Jahr 2000 mit Sitz in Hamburg errichtet. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Lehre, Kultur, des Umweltgedankens und der Entwicklungshilfe in Bezug auf die Meere und Ozeane. Durch eine Initiative der Hamburger Wirtschaft wurde ein Stiftungskapital in Höhe von 25 Mio. € in die Lighthouse Foundation eingebracht, dessen Erträge die internationalen Aktivitäten der Stiftung finanzieren. Die Stiftung ist primär fördernd tätig, jedoch immer in engem Kontakt mit den geförderten Projekten. Als moderne, umsetzungsorientierte Einrichtung wird die internationale Stiftungs-arbeit von einem kleinen Kern-Team mit Büros in Hamburg und Kiel koordiniert. Ein dreiköpfiges Kuratorium als Aufsichtsorgan setzt sich zusammen aus einem Vertreter einer Hamburger Bank, einem Rechtsanwalt sowie einem Vertreter der Hamburger Medienwirtschaft. Parkplatz gesucht ! Es gab viele Berichtigungen in den Seekarten, z.B. wurde wiedermal die Schlei neu betonnt. Aufgrund der allgemeinen Sparmaßnahmen hat man jetzt erstmalig Kunststofftonnen ausgelegt. Dazu lesen sie mehr auf den folgenden Seiten. Wie schon im letzten Jahr festgestellt, der Trend geht ganz klar nach Osten. Wie sagt die Werbung in den Bahamas so schön: Just round the corner, but 1000 miles away. So oder ähnlich ist es hier in der Ostsee auch mit den baltischen Ländern. Lange Zeit waren sie hinter dem „Eisernen Vorhang“ verschlossen - jetzt gibt es für uns dort viel zu entdecken. Haben Sie schon einmal um Mitternacht einen Regenbogen gesehen? Auf den Breiten um 60°N gerät man schon mal in den Bann der hellen Nächte. Und nicht vergessen - über einen Bericht und Hinweise, Hafen- und Ankertipps freuen sich alle Wassersportler auf www.nv-pedia.de. Aber auch das Ankern, um die Ecke in einer geschützten Bucht wird immer beliebter und so haben wir in die neuen Ausgaben der NV. Karten die Grundbeschaffenheit der Ankergründe in die Karten eingetragen. Wir wünschen eine Wassersportsaison 2009 mit Wind und Sonnenschein. Hasko Scheidt Fortsetzung von Seite 1 Die offiziellen Antragsverfahren bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion laufen. Und Gelting ist gewappnet. Gelting freut sich sogar. Wenn Matrosen an Bord sind, wollen die auch mal an Land, - zu was auch immer, Abwechslung, andere Menschen sehen, Bierchen trinken. Und Autofahrer kommen, um die Ungetüme zu sehen. Die wollen dann auch Kaffeetrinken oder ’ne Wurst essen. „Public viewing“ nennt sich das heute. Gemeinsam Gucken als soziales Ereignis. Das belebt wiederum die Kleinschifffahrt: Große Geltinger „Hafenrundfahrt“. Ziel: Eingedoste Luft betrachten. Und die Umweltschützer? Im Prinzip macht das Rumliegen von so großen Einheiten wohl keine Probleme. Die Schiffe haben Mannschaft an Bord, sind also bewacht. Die Fische schwimmen drumrum und unterdurch. Nur die Energieversorgung muss sichergestellt werden, damit nicht Tag und Nacht die Generatoren laufen. Und das Umweltministerium muss zustimmen, denn das Gebiet fällt heute als Naturschutzgebiet unter die Fauna-Flora-HabitatRichtlinie. Aber auch der Naturschutzbund Deutschland sieht derzeit offenbar keine grundsätzlichen Probleme. Damit scheint der Weg frei zu sein für den größten norddeutschen Parkplatz. Und die Segler? Sie haben auch was zu gucken. Da kann man ja wenigstens mal ranfahren und so einen Pulk detailliert betrachten. Es gibt ja sonst nichts zu sehen in der Geltinger Bucht, und den Leuchtturm Kalkgrund hat man ja schon zu oft geknipst. Im Jahr 1979 verließ das letzte Schiff der damals aufliegenden Flotte die Geltinger Bucht. Einer der Reeder, die einen Liegeplatz beantragt haben, hat jetzt seine Parkscheibe schon mal vorsorglich auf das Jahresende 2009 eingestellt. Ob Gelting jetzt Parkuhren aufstellt und P-Hostessen einstellt? Rainer Prüß Technik NV. Navigator 1/2009 NV.-Karten für´s iPhone www.nv-verlag.de iNavX macht ab Mai 2009 NV-Karten auf dem iPhone verfügbar Es ist klein, flach, schwarz oder weiß, hat gerundete Ecken und sieht einfach elegant aus: Das iPhone von Apple. Mit diesem Multifunktionstelefongerät kann man nahezu alles: z.B. im Internet surfen, E-Mails empfangen und verschicken, Musik hören, Fotos aufnehmen und sogar telefonieren. Jetzt kann man mit dem iPhone auch auf See navigieren. Die Navigationssoftware iNavX macht aus dem iPhone einen Kartenplotter in der Jackentasche. Durch das Navigationsprogramm iNavX und den im iPhone integrierten Positionsbestimmungsservice über GPS oder Funkmasten wird die Position in der digitalen Karte darstellt. Man kann seine Position mitplotten lassen, Wegepunkte setzen, Instrumente ablesen sowie Kurs, Geschwin-digkeit und Distanz ablesen, Grib Wetterdaten einladen und noch einiges mehr. Das iPhone wird damit zu einem vollwertigen Plotter, ein iPlotter sozusagen oder besser ein iPlot, um in der zweisilbigen AppleSprache zu bleiben. herunter geladen werden. Der Preis beträgt 39,99 €. Mit der Ausgabe 2009 wird es für das iPhone eine Extrafreischaltung geben. Die NV.Seekarten können dann wie gewohnt freigeschaltet und mit der iNavX Navigationssoftware direkt aufs iPhone geladen werden. Alle Sportschiffahrtskarten des NV.-Verlags in der Ostsee, den Binnengewässern, Göta-Kanal und den Balearen sowie die Karten von Florida bis Grenada in der Karibik können auf dem iPhone genutzt werden. Mit iNavX können sämtliche Karten vom Übersegler über die Revierkarte bis zum Hafenplan geöffnet, aufgezoomt, verschoben und zur Navigation verwendet werden. Die Bedienung ist via Touchscreen denkbar einfach. Auch als nicht „Mac-User“ findet man sich schnell zurecht. Beeindruckend simpel wie effektiv ist das Zwei-Finger-Zoomen. Das Navigationsprogramm iNavX von der Firma GPSNavX kann wie alle iPhone-Software über iTunes im AppStore gekauft und Das Display ist auch bei direktem Sonnenlicht klar abzulesen, sogar mit polarisierten Sonnenbrillen. Wer aufgrund der Gegebenheiten auf seinem Schiff, digital aus der Jackentasche navigieren will, der hat hier eine wirklich gute Alternative. Man kann das iPhone auch in eine wasserdichte Verpackung stecken, für’s Cockpit in der Jolle, für’s Kanu in den Sümpfen der Everglades oder des Spreewaldes, selbst für Langstreckenschwimmer – immer vorausgesetzt, man hält den Arm über Wasser, damit das GPS die Satelliten empfängt. Mit der Bereitstellung der NV. Seekarten für’s iPhone sind die Karten auch für den Mac nutzbar geworden. Denn, statt die Karten nach der Aktivierung mit iNavX auf’s iPhone zu laden, können die Seekarten auch mit Hilfe der Navigationssoftware GPSNavX auf einen Mac-Computer geladen und dort verwendet werden. Dies wird viele Mac-User freuen. Die Programme iNavX und GPSNavX haben damit die Einsatzmöglichkeiten der NV. Seekarten deutlich erweitert. Wie heißt es so schön in der Werbung zur Miami-Boatshow: „It’s getting harder to „Get Lost“. Einige unserer Leser haben es vielleicht schon bemerkt: Unsere Internetseiten sind umstrukturiert. Alles ist nach Seegebieten sortiert. Der NV.Tipp, die Empfehlung unserer Nautiker für das Revier, rundet das Angebot ab. Hier werden ausgewählte Handbücher der Reviere vorgestellt, für die der Verlag keine eigenen Handbücher produziert. Denn für einen Ortsunkundigen ist es häufig schwierig zu beurteilen, welches Handbuch die besten Revierinformationen liefert. In diesem Jahr haben die Nautiker z.B. unter anderem die Handbücher der norwegischen Küste getestet. Kriterien für die Bewertung eines guten nautischen Handbuches sind an erster Stelle die Aktualität und dann die Fragen, ist es informativ, kann man die wichtigen navigatorischen Informationen schnell finden und das Wichtige auf einen Blick erfassen. Das ist das Grundprinzip auch für unsere eigenen Handbücher. Die NV. Tipps sollen dem Sportschiffer bei einem Törn in ein ihm bisher unbekanntes Revier helfen, sich vor der Reise mit dem richtigen Material auszustatten. Gerne nimmt der NV. Verlag Erfahrungsberichte und Hinweise von Sportschiffern entgegen, die helfen, diese Rubrik auszubauen und zu optimieren. NV. Pocket Navigator Laptopkarten, UMTS-Sticks und UMTS Modems Internetsurfen - leichter, schneller und sogar kostengünstiger Die mobile Internetnutzung übers Handy oder den Laptop wird auch im privaten Bereich immer populärer. Experten gehen davon aus, dass künftig vielerorts über das mit neuen HSPA-Technologien aufgerüstete UMTS-Netz Surfgeschwindigkeiten erreicht werden, wie man sie aus dem DSL-Bereich kennt. Die stark steigende Nutzungsrate des mobilen Internets liegt nicht nur an der weiterentwickelten Technik, sondern in erster Linie an den drastisch gesunkenen Kosten der Datentarife, denn Mobilität wird immer wichtiger. Der Navigationslaptop kann dank ausgereifter Netztechnologie und W-Lan Abdeckung in den Yachthäfen und sogar auf See, E-Mails verschicken, Wetterberichte empfangen oder GRIB Files über UMTS/GPRS abrufen. Der große Erfolg des Push-EMail-Dienstes von Blackberry hat gezeigt, wie erfolgreich ein gut durchdachter Datendienst sein kann: Seitdem zählen BlackberryGeräte zu den beliebtesten Accessoires im Geschäftsleben. Mobile Datendienste wie Mobile Music - Gaming, - TV, E-Mail, Chat, Websuche und Navigation sollen das UMTS-Netz weiter etablieren und den Datengeräten wie Handys, PDAs und Laptops zu einem höheren Absatz verhelfen. Mobilfunk-Experten sehen derzeit in mobilen Musik-Datendiensten das größte Potential, denn bei vielen Handys ist der MP3-Player bereits integriert und Speicherchips oder -karten sind günstig zu haben. Es ist auch nur eine Frage der Zeit, bis das mobile Fernsehen ein Must-Have-Produkt sein wird. Laptopkarten, UMTS-Sticks und UMTS Modems Bei den meisten Notebooks, die derzeit verwendet werden, ist ein UMTS- bzw. HSDPA-Modem nicht eingebaut, man ist auf ein externes Modem angewiesen. Angeboten werden dafür zahlreiche Modelle. Ein UMTS Modem ist für die mobile Internetnutzung ausgelegt. Auch früher gab es schon Möglichkeiten, mobil ins Internet zu ge- hen. Diese waren aber unverhältnismäßig teuer und stellten dabei nur einen sehr geringen Datendurchsatz zur Verfügung. Die Anbieter von UMTS Modems haben diese zwei Probleme weitestgehend beseitigt. Heutzutage lässt sich mit DSL- ähnlicher Geschwindigkeit im mobilen Internet surfen, und das zu Preisen, die in ähnlichen Größenordungen liegen wie die günstigen DSL Tarife. Eine Datenflatrate gibt es ab ca. 30,-€ im Monat. Man unterscheidet 3 UMTS Modem Varianten: UMTS Laptopkarten sind für das Notebook ausgelegt. Sie sind die populärste Art und werden in den Erweiterungsschacht des Notebooks eingeschoben. Sie ermöglichen Internetsurfen sogar in fahrenden Zügen, am Flughafen oder an Bord von Yachten. UMTS USB Boxen erlauben die flexible Nutzung mit stationären und mobilen Endgeräten. UMTS-/HSDPA-fähige Handys können auch als UMTS Modem genutzt werden. Die Kommunikation mit dem Laptop wird - falls vorhanden - über die BluetoothSchnittstelle des Mobiltelefons ab- gewickelt. Alternativ können Handy und Notebook auch über ein Datenkabel verbunden werden, dabei ist die Stromversorung des Handys wichtig. UMTS USB Sticks sind die modernsten aller UMTS Modems und sind somit für Breitbandgeschwindigkeit ausgelegt. Dank USB Anschluss können sie übrigens genauso problemlos an stationären PCs oder den populären NetBooks betrieben werden. Karsten Wittdorf Als Kartenplotter für die Jackentasche eignet sich auch ein mobiles Gerät mit Windows Mobile Betriebssystem wie ein Pocket PC oder ein Smartphone. Diese Geräte gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, zum Teil mit vergleichbaren Funktionen wie das nebenstehend beschriebene iPhone. Mit Hilfe des seit Jahren bewährten Navigationsprogrammes NV. Pocket Navigator können die NV. Seekarten vom PC auf das mobile Gerät geladen und dort zur Navigation genutzt werden. nv-digital Das kostenlos vom NV. Verlag bereitgestellte Tool zur Integration des neuen Formats ist von den meisten Software Herstellern eingebaut worden, wie z.B. Chart Navigator, Pocket Navigator, Fugawi, Euronav, Stentec, Tiki, OziExplorer, iExpedition. Zur letzten Saison hat der NV. Verlag zusammen mit dem neuen elektronischen Kartenformat nv.digital den NV. Dongle eingeführt. Dies war ein großer Erfolg. Der NV. Dongle (siehe Bild) kann die rechnerabhängige Aktivierung der digitalen Seekarten ersetzen. Auf dem NV. Dongle können alle digitalen Seekarten des NV. Verlags ab 2008 freigeschaltet werden. Die Anzahl an SeekartenCDs, die je Dongle freigeschaltet werden können, ist mit 50 Stück praktisch unbegrenzt. Der NV. Dongle ist eine einmalige Investition zur komfortableren und sicheren Nutzung der nv.digital Seekarten. Ilja Andress 3 Aus Brücke & Kartenhaus Ankerplatz Grundbeschaffenheit Ankergrund ist nicht grundlos Ankern wird immer populärer. Viele Segler und Motorbootfahrer haben ein Beiboot dabei. Man meidet gern die überfüllten und teuren Häfen. Auf dem Ankerplatz stört keiner die Ruhe. Man kann die Natur genießen - Entspannung pur. Ankerplätze, die sich für Sportboote besonders eignen, sind seit jeher in den NV. Sportschiffahrtskarten mit dem Ankersymbol gekennzeichnet. Diese Plätze bieten Schutz bei bestimmten Wetterlagen, sind landschaftlich reizvoll und weisen einen geeigneten Ankergrund auf. Die kleinen, neuen Kürzel in unseren NV. Sportschiffahrtkarten sind die internationalen Abkürzungen für den Ankergrund. Unsere Nautiker empfehlen, sich bei der Wahl des Ankerplatzes nicht nur an der Schönheit der Natur zu orientieren, sondern, zumindest bei unsicherem Wetter auch an der Grundbeschaffenheit. Daher steht jetzt bei den empfohlenen Ankerplätzen neben dem roten Anker das Kürzel. Cb > Große Steine (cobbles) Es besteht die Gefahr, dass der Anker sich zwischen den Steinen verkantet. Das bietet zwar einen guten Halt, macht das Bergen des Ankers aber schwierig bis unmöglich. St > Steine (stones) Kies und Steine gelten als schwieriger Ankergrund. Der Halt ist stark von der Größe der Steine und der Beschaffenheit des Ankers abhängig. Häufig liegen Kies und Steine auf gutem Ankergrund (Ton oder Sand). Entscheidend ist dann die Frage, ob der Anker durch die steinige Schicht in den festen Untergrund dringt. Ein schwerer Stockanker kann hier Wunder wirken. G > Kies (gravel) S > Sand (sand) ist der beste Ankergrund. Dabei gilt, je feiner der Sand ist, d.h. je größer der Schluffanteil ist, desto fester ist die Konsistenz des Sands und damit umso besser der Halt. fS > feiner Sand (fine sand). Cy > Ton (clay) guter Ankergrund - kein Foto. M > Schlick (mud) ist ein problematischer Ankergrund. Der Anker versinkt, findet jedoch keinen Halt, da die Konsistenz zu weich ist. Häufig lagert Schlick allerdings über gutem Ankergrund. Der Anker muss dann tief genug sinken können, also schwer sein, um im Untergrund Halt zu finden. Neuigkeiten Kommunikation ist wichtig – auch an Bord. Mobiltelefon Schlei Seefunk In dieser Saison ist die beliebte >eingeschweisste< Schlei-Karte wieder lieferbar. vs. Die Handys sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie können heute vieles, aber nicht alles – z.B. ein Seefunkgerät ersetzen. Zwar wurde von allen deutschen Mobilfunknetz-Betreibern im Bereich der deutschen Küstengewässer der SAR-Alarmruf eingerichtet (Direktwahl 124 124). Er ist aber nur für die Alarmierung der Seenotleitung der DGzRS vorgesehen. Im Gegensatz zu einem Seefunkgerät weist der Einsatz eines Handys im Seenotfall eine Reihe erheblicher Nachteile auf : Reichweite Während ein Seefunkgerät ohne eine Basisstation betrieben wird, ist das Handy vollständig auf diese Verbindung angewiesen. Während auf dem Land die Netzbetreiber durch eine dichte Stationierung von Basisstationen eine nahezu lückenlose Funkzellendichte vorweisen können, stellt sich dieses auf See völlig anders dar: Die letzten Basisstationen liegen im günstigsten Fall in unmittelbarer Küstennähe – danach beginnt die Mobilfunkwüste. Die Industrie bietet zwar eine Bandbreite von Mobilfunkantennen für den Einsatz auf Schiffen, um die Reichweite zu erhöhen, aber die Physik setzt der Reichweite Grenzen. Man geht von einer theoretischen Reichweite in den GSM-Netzen von ca. 19 sm aus. Wo ein Handy nach rund 19 sm den Kontakt zur Basisstation verliert, gibt das Funkgerät noch lange nicht auf: Auch hier ist die Reichweite begrenzt, aber das Funkgerät „trägt seinen Senderadius ständig mit sich“. Das bedeutet: selbst wenn ein Kontakt zu einer Küstenfunkstelle nicht zu Stande kommt, ist es mehr als wahrscheinlich, dass die umliegende Schifffahrt den Notruf empfängt und Hilfe leistet bzw. selbst den Notruf an eine Küstenfunkstelle weiterleitet. Die Reichweite eines VHF-Senders ist u.a. abhängig von der Antennenhöhe – je höher, desto besser. Im Seefunkdienst rechnet man mit einer Reichweite von ca. 30 sm. Unter der Verwendung des heute im GMDSS üblichen DSC, beträgt die Reichweite sogar bis zu 50 sm. Auch wenn eine Sprechfunkverbin- dung nicht mehr zu Stande kommt, kann die mittels DSC ausgesandte Notmeldung immer noch empfangen werden. Verbindungen mit Handys werden nur zwischen zwei Teilnehmern geführt. Das hat im Seenotfall den Nachteil, dass die Alarmierung des MRCC bei ausreichender Signalqualität noch funktionieren mag, die umliegende Schifffahrt jedoch von diesem Alarm keine Kenntnis erhält. So kann wertvolle Zeit verloren gehen und ein sich evtl. in der Nähe aufhaltendes Schiff keine Hilfe leisten. nv.digital Seekarten-CDs Gemeinsam mit der französischen Firma Navicarte hat der NV. Verlag in 2008 die European Chart Group gegründet, um von möglichst vielen Revieren Kartensätze für die Sportschifffahrt als Kombipacks bzw. Chart Kits anzubieten, d.h. Papierkarten zusammen mit digitalen Karten. Tipp: Die gesamte deutsche Nordseeküste auf einer CD. Germany North Sea DE12 · 149,00 € Gegenüber den CDs DE1 und DE2 für je 98,00 €, die es nach wie vor gibt, spart der Kunde bei diesem Angebot 47,00 € Alle 3 CDs basieren auf BSH Daten. Wird der Seenotfall hingegen über ein Funkgerät gemeldet, erfahren auch alle anderen Schiffe sofort von der Notlage und können Hilfe leisten, bzw. ggfs. selbst mit dem Havaristen direkt kommunizieren. Navicarte hat 2 weitere Chart Kits veröffentlicht - je 79,80 €. Ein Mobilfunktelefon kann nicht angepeilt werden. Ein weiterer entscheidender Nachteil ist, dass Handys von den SAREinheiten nicht angepeilt werden können. Immer wieder kommt es vor, dass ein Notruf beim MRCC eingeht und die anrufende Person nicht in der Lage ist, die genaue Position ihres Fahrzeuges anzugeben. Das erschwert die Arbeit der Helfer unnötig. Ganz neu - England Was der NV. Verlag für die Ostsee ist, ist Imray für die Britischen Inseln: Ein Privatverlag, der für die Sportschifffahrt spezielle Seekarten von ausgewählten Revieren erstellt. Diese Karten sind im nv.digital Format auf drei CDs für je 98,00 € erhältlich. Wird der gleiche Hilferuf über Seefunk abgesetzt, befinden sich die SAR-Einheiten in einer besseren Position: Alle Rettungskreuzer der DGzRS sowie SAR-Luftfahrzeuge führen an Bord einen Peilempfänger mit, welcher in der Lage ist, Sender einzupeilen. Sobald die Sprechtaste des Havaristen gedrückt wird, sendet das Gerät und das reicht zum Anpeilen. Fazit: Ein Seefunkgerät an Bord ist eine sehr wichtige Investition in die Sicherheit von Besatzung und Schiff. Ein Handy ist ein nützlicher Helfer an Bord – ein Ersatz für eine Seefunkanlage kann es jedoch nicht sein ! MED4· France · Gulf of Lion ATL4 · France · Spain · Arcachon to Santander ID10 · UK · North Sea ID20 · UK · English Channel ID30 · UK · West Britain/ Ireland Für einige außereuropäische Reviere werden neue SeekartenCDs im nv.digital Format erstellt. IN1 · Indic Ocean · Seychelles, Maldives · Mauritius AF3 · Read Sea · Gulf of Aden AF4 · Africa East Coast AF5 ·South Africa · East Coast· Mozambique -Cape Agulhas AF6 ·South Africa · West Coast · Angola - Cape Agulhas AF7 ·Africa West Coast CAR1·Caribbean · Cuba North Coast CAR2 ·Caribbean · Cuba South Coast CAR3 ·Caribbean · Jamaica Coast· Cayman Islands CAR4 ·Caribbean · Trinidad & Tobago je 98,00 € Frank Sommer SEGELDRUCK FLAGGEN Wd = Seegras (weed) Der Anker muss schwer genug sein, um sich durch die Grasschicht zu pflügen und im Untergrund Halt zu finden. Ist der Anker zu leicht, verfängt er sich im Grundbewuchs und reißt bei Ruckbewegungen mit dem Gras heraus. BOOTSFOLIEN DIGITALDRUCK M e h r I n f o r m a t i o n e n : www.gerken-druck.de Symbols on everything 4 NV. Navigator 1/2009 Reportage Info Häfen NV. Navigator 1/2009 Boltenhagen 53° 58,4 N · 11° 15,1 E S15/7 · Die moderne Marina im Westen der Wismarer Bucht ist endgültig fertiggestellt. Wassertiefe: 3 - 6 m. Beim Einlaufen in der Dunkelheit ist Vorsicht geboten, die sich überlappenden Molen lassen das Molenfeuer F.G. + F.R. zunächst vertauscht erscheinen. Die Einfahrt erfolgt von Westen. Strynö 54°54,2’ N · 10°37,9’ E S12/11 · Der Boots- und Fährhafen ist durch eine Schutzmole nach Süden erweitert worden. Es sind 20 weitere Liegeplätze in dem oft überfüllten Hafen entstanden. Man kann Fahrräder mieten, die Insel erkunden und das Smakkejollen Museum besuchen. Snaptun 54°49,4’ N · 10°03,3’ E S8/4 · Der kleine Sport-, Fischer- und Fährhafen am Ausgang des Horsensfjord ist durch eine Mole um 40 Liegeplätze erweitert worden (1,6 2,4 m).Eine gute Landmarke ist das mehrstöckige Packhaus. Falsled 55°09,2’ N · 10°08,7’ E S5/2 · Der kleine Hafen ist durch den Bau einer Schutzmole nach Nordwesten um ca. 50 Liegeplätze mit 2,5 m Wassertiefe erweitert worden. Gäste sind willkommen und können an grün markierten Plätzen festmachen. Endelave 55°45,8’ N · 10°16,4’ E S8/3 · Der kleine Inselhafen ist im Osten um ein kleines Hafenbecken mit 2,5 m Wassertiefe und ca. 20 Plätzen erweitert worden. Der Platz für die Fähre nach Snaptun muss weiterhin freigehalten werden. Das Molenfeuer ist von Fl.R. auf FL.G.3s geändert worden. Kopenhagen · København Blick in den Nyhavn Allein der Klang des Namens weckt Sehnsüchte: Man denkt an die quirlige und doch irgendwie Ruhe ausstrahlende Stadt, sauber, organisiert, überschaubar, Sitz der ältesten Monarchie der Welt, Hauptstadt des Landes, dessen Flagge einen Namen hat. Der „Danebrog“ schwebte 1219 in Estland vom Himmel als Waldemar II. gegen die heidnischen Esten bei Tallin kämpfte und gewann. Seit diesem Zeichen göttlicher Zuwendung fühlen sich die Dänen – das zum besseren Verständnis für manchmal unverständliche Verhaltensweisen unserer ansonsten so sympathischen Nachbarn im Norden – als eine Art auserwähltes Volk, das mehr Rechte und eine größere Unabhängigkeit für sich reklamieren kann als alle anderen. Wie dem auch sei. Kopenhagen ist immer eine Reise wert und hat in den letzten Jahren kulturell ungemein aufgerüstet. Zunächst finanzierte Schiffsreeder Mærsk McKinney Møller eine neue Oper, die, wie es wohl Dänemarks reichstem Mann zusteht, in einer Achse und in Blickkontakt mit dem Königsschloss Amalienborg errichtet wurde. Anschließend entstand auf der ge- genüberliegenden Seite des Hafens das Skuespilhus, also das Schauspielhaus und vor wenigen Wochen feierte der neue Konzertsaal in DR-byen seine Einweihung. Dieser Konzertsaal in der Danmarks-Radio-Stadt liegt auf Amager, hat wie eine Diva für heftige Skandale gesorgt, da alle Baukalkulationen um mehrere 100 Prozent überschritten wurden, hat zum Sturz von Politikern und Direktoren geführt. Doch nach der feierlichen Einweihung war alles vergessen, weil ein Klangkörper mit einer der weltweit besten Akustik entstanden ist. Nur die Gebührenzahler sind ein wenig sauer, da sie nun mehr Radio- und TV-Gebühren zahlen müssen für ein ständig schlechteres Programm. Doch damit liegt Dänemark nur im globalen mainstream. Wir halten uns an das Positive und Großartige im Kleinen. Das fängt schon bei der Auswahl des Hafens an, den man bei einem Besuch Kopenhagens anlaufen will. Die Auswahl ist groß, doch wer die Seele der Dänen ein wenig verstehen will, sollte die Koordinaten 55°43,3’ N und 12°36,6’ E in seinen GPS eingeben. Ziel ist der am nordwestlichen Zipfel eines großen Hafenareals liegende Fiskerihavn. Wie der Name sagt, ist es eigentlich ein Fischereihafen, der jedoch vor allem von lokalen Wassersportlern bevölkert wird. Weltberühmt wurde der Hafen in ganz Dänemark, als Kopenhagens Stadtplaner Ende der 80er Jahre begehrlich auf diesen einsamen Hafenzipfel schauten. In der Mitte dieses Areals lag damals der Skudehavn, Heimathafen für 50 Fischerboote, deren Besatzungen sich im Laufe mehrerer Generationen ein Hafenmilieu geschaffen hatten, das seinesgleichen suchte. Aus Treibholz und Containern, mit Hilfe von Fundstücken vom Sperrmüll doch auch in liebevoller Kleinarbeit waren Schuppen und Wohnbuden geschaffen worden, die alle eines gemeinsam hatten: Sie widersprachen allen baupolizeilichen Vorschriften. Als nun die Stadtverwaltung den Pachtvertrag nicht erneuern und die ungenehmigten Gebäude zusammenschieben und zum Müll fahren wollte, mobilisierte dieser behördliche Willkürakt den Widerspruchsgeist der Dänen. Es wurde demonstriert, protestiert, mit deutlichen Worten in allen Medien Politikern und Verwaltungsmenschen die Leviten gelesen. Und der Volksaufstand endete mit einem dieser liebenswürdigen dänischen Kompromisse: 1995 wurde der Skudehavn zwar geschlossen, doch alle Gebäude wurden auf Kosten der Hafenverwaltung einige hundert Meter nördlich zum Fiskerihavn transportiert und dort wieder aufgebaut. Dort stehen sie nun also wie Zeugen aus einer fremd gewordenen chaotischen Zeit, wie unentdeckt vom Auge des Gesetzes, strahlen Gemütlichkeit und Freisinn aus. Hier gibt’s keine moderne Marina mit Modeschau auf der Brücke, dafür frischen Fisch, dänische Hygge und Ruhe. Der Havnefoged heißt Hans und hilft beim Finden eines Liegeplatzes. Während der Wochentage fährt ein Bus direkt ins Stadtzentrum. Auch für die beiden anderen Sehenswürdigkeiten könnten hier Koordinaten angegeben werden. Da es sich jedoch um Örtlichkeiten handelt, die auch der Kaiser, wie man so sagt, zu Fuß besucht, begnügen wir uns mit deren Lagebeschreibung. Beide liegen strategisch außerordentlich gut platziert: die eine am nordwestlichen Ende von Nyhavn, also dort, wo Kopenhagens Kneipenmeile endet und die andere inmitten der berühmten Fußgängerzone auf dem Amagertorv unmittelbar neben dem Storchenbrunnen von 1894. Der eine illustre Einkaufstempel neben dem anderen ist rund um den Platz postiert von Illums Bolighus über dem Silberdesigner Georg Jensen bis hin zur Porzellanhochburg Royal Copenhagen. Wem das alles auf die Blase schlägt ist gut beraten, nach zwei schmiedeeisernen Geländern Ausschau zu halten, den schmuckgefliesten, geschwungenen Niedergang hinunterzueilen – und sich vielleicht doch noch kurz die Zeit zu nehmen, um sich beeindrucken zu lassen. Die Wände sind mit weißen Fliesen bedeckt, die Toilettentüren aus vornehm glänzendem Mahagoni, Messingrohre an den Wänden, Messingarmaturen und -knöpfe, Messingtürgriffe und die ganze herrliche und glänzende Notdurfteinrichtung bewacht von einem freundlichen Toilettenwärter, der für Ordnung und Sauberkeit sorgt. Am Nyhavn lockt ein hoch angebrachtes „Toilet“-Schild zum rechten Ort der Erleichterung. Zwei dänische Kronen, entsprechen knapp 30 Cent der in Dänemark abgelehnten Eurowährung, kostet der Eintritt in die unterirdischen Sanitärtempel, auf die die Stadt mit Recht stolz ist. Für Bewachung und Instandhaltung zahlt sie jährlich über zehn Millionen Kronen und notiert in einem Rapport, dass das Personal für „Sicherheit und Geborgenheit sorgt und den Kunden behilflich sein kann“. Die Erfahrung habe auch gezeigt, dass das Wachpersonal für einige Kundenkreise eine soziale Rolle spiele. Bei solch einer geballten Kompetenz an den Brennpunkten des Lebens spielt es dann auch keine Rolle mehr, dass der Besuch der über 100 Jahre alten Toiletten für die Stadt eine teu- re Angelegenheit ist. Die Toilettenmuseen am Nyhavn und auf dem Amagertorv werden insgesamt von über 160.000 Menschen besucht, ohne Pissoirebesucher, wie der Rapport vermeldet! Besucher der lieblichen Stadt Kopenhagen, genieße die Stunden auf den unterirdischen Toiletten des kleinen Königreiches, denn hier bekommt man mehr für sein Geld als man zahlt! Jürgen Helm 5 Reportage NV. Navigator 1/2009 Immer GUTES WETTER an Bord ob es regnet, stürmt oder schneit - Wettervorhersagen heute Sicher und ungetrübt - so wollen wir unseren Wassersport erleben. Gefährliche oder unbequeme Wettersituationen sollen vermieden, Sicherheit, Spaß und Vertrauen maximiert werden. Dafür brauchen wir verlässliche Wetterinformationen. Wie bekommt man Vorhersagen die zuverlässig und detailliert sind ? Die Zeiten, als die Schiffsführer zu festgelegten Zeiten vor dem Grenzwellenempfänger saßen und auf den Wetterbericht von Kiel oder Norddeich-Radio warteten, sind vorbei. Viele Seewetter-Sender haben ihren Betrieb bereits eingestellt, aber nicht alle. Die Sendezeiten und Frequenzen findet man im NV. Hafenlotsen des jeweiligen Gebietes. Dank moderner Kommunikationsmittel wie Mobiltelefon, Internet oder Notebook gibt es zahlreiche Alternativen, auch hier das Leben an Bord leichter zu machen. Kein Wecker mehr, kein mühsames Einpfeifen der Frequenz, weil der Sender so schwach rein kommt. Darüber hinaus sind die Vorhersagen wesentlich detaillierter und genauer geworden. Im Internet existieren zahlreiche Seiten, auf denen tageszeitenunabhängig Wettervorhersagen zu finden sind. Die meisten sind allerdings für den Wassersportler nicht ausreichend. Zu empfehlen sind die Seiten des Deutschen Wetterdienst www.dwd.de > Wetter + Warnungen > Seewetter und des Danmarks Meteorologiske Institut www.dmi.dk > Danmark. Auch auf der Internetseite des NV. Verlags www.nv-verlag.de > NV. Wetter, kann sich der Sportschiffer seit Jahren über das Wetter in der Nord- und Ostsee informieren. Hier sind die Wettervorhersagen in kleine Regionen unterteilt. Sie enthalten die für den Wassersportler relevanten Informationen wie Windrichtung, Windstärke, Böenpotential und Wellenhöhen. Die Daten stammen von der Kieler Firma WetterWelt. Eine besonders elegante Form der Wettervorhersage sind so genannte GRIB-Daten. GRIB steht für GRIdded Binary (deutsch: digitale Gitterdaten). Es handelt sich dabei um ein international standardisiertes Datenformat mit hoher Datendichte bei gleichzeitig geringer Dateigröße. Eine GRIB-Datei kann daher schnell über das Internet herunter geladen oder als E-Mail verschickt werden. Sie beinhaltet ein Gitternetz mit Wetterdaten, das in Abhängigkeit vom Anbieter in seiner Abdeckung, Dichte und Informationsmenge variiert. Grob gerasterte GRIB-Daten können im Internet kostenfrei herunter geladen werden (z.B. unter: www.grib.us > GribData). Höher aufgelöste und detailliertere Informationen sind kostenpflichtig. Zur Anzeige von GRIB-Daten ist eine entsprechende Software notwendig wie z.B. der Chart Navigator Professional. Die Software bereitet die GRIB-Daten auf und stellt sie in Form von Windpfeilen, Isobaren und anderen, den jeweiligen Inhalten entsprechenden Symbolen als Wetterkarte dar. Ein Beratungsangebot mit den modernen Kommunikationsmitteln mit weltweiter Abdeckung bietet die Firma WetterWelt. 1. SMS Seewetterdienst 2. Wettersoftware an Bord per E-Mail mit GRIB-Daten fürs Notebook 3. persönliche Törnberatung per E-Mail, Fax, SMS Neubau eines Yachthafens in Klaipeda Für alle Wasserportler, die in dieser Saison eine Reise ins Baltikum planen, bietet Klaipeda (Memel) einen prima Zwischenstopp mit diesem neuen Hafen. Bei einer Reise nach Litauen im November 2008 sah ich rund um die Dangemündung und im alten Festungsgraben eine schon recht weit fortgeschrittene Hafenbaustelle. Wenn die Wirtschaftskrise den Zeitplan nicht verzögert, sollte der Hafen zur Saison 2009 in Betrieb gehen können. 6 Postkarte ca. 1900 vom Festungsgraben Er befindet sich direkt in der Innenstadt von Klaipeda, in dem alten Festungsgraben, auf dem ehemaligen Gelände der Lindenauwerft, die heute in Kiel ansässig ist. die gleiche Ansicht 2008 mit Schwimmstegen SMS aufs Telefon Mit dem BASIS- oder PREMIUM Seewetterdienst per SMS liefert das Handy für Ihren Törn weltweit Seewettervorhersagen. Jederzeit kann man auf das Mobiloder Satellitentelefon eine aktuelle Vorhersage über Windentwicklung, Böenpotential, Wellenhöhe und Wettergeschehen erhalten. Das Basis-Paket beinhaltet 36-Stunden-Vorhersagen für kleinräumige vordefinierte Seegebiete der Nord- und Ostsee sowie des Mittelmeers. Der Premium-Dienst bietet weltweite, positionsgenaue und an die geplante Route angepasste 60-Stunden-Vorhersagen. Ein Wetterbericht per SMS kostet ab 0,50 € und kann als PrePaid-SMS-Paket bei WetterWelt bestellt werden. GRIB-Daten für den Computer Besonders attraktiv sind die per E-Mail versandten GRIB-Daten von WetterWelt, denn sie enthalten alle Wetterinformationen, die zur Törnplanung wichtig sind, wie Luftdruck mit Isobaren, mittlere Windgeschwindigkeit, Böenpotential, Wellenhöhe, Wellenrichtung und -periode der Dünung und Lufttemperatur sowie Informationen über Gewitter, Nebel, Regen, Sonne, Bewölkungszustand. Sie werden übersichtlich als Symbole, Zahlen und Farben in GRIBView 2 angezeigt. Die WetterWelt-Daten sind klein gepackt (35kb für die Ostsee), zum kostengünstigen Herunterladen. WetterWelt Daten werden 2 x täglich aktualisiert bereit gestellt. Die „Kettenbrücke“, eine kleine Drehbrücke von 1855 stand im November zu Überholung auf einem Betriebsgelände im Hafengebiet. Man findet entlang des Hafens inzwischen Yachtausrüster, Werkstätten, Restaurants und ein Hotel in restaurierten Hafenspeichern. Auf dem Weg in die nur wenige hundert Meter entfernte Innenstadt kommt man aber auch an original erhaltenen Speichern vorbei, an denen man bei genauem Hinsehen noch alte deutsche Firmenschriftzüge entdeckt. Im Hafen der ehemaligen Werft liegen zurzeit viele litauische Boote und an der Außenkante der Hafenfläche machen im Sommer Kreuzfahrtschiffe fest. Oberhalb der Abzweigung in den Festungsgraben liegt kurz vor der Hauptstraßenbrücke über die Dange der Anleger der „alten Fähre“, die Fußgänger auf die Kurische Nehrung bringt. Dort angekommen ist es nicht weit zum Meeresmuseum an der Mündung zur Ostsee. Früher waren Liegeplätze auf der Stadtseite praktisch nicht vorhanden, da der Yachthafen gegenüber auf der Nehrung liegt, man musste mit der Fähre in die Stadt, hatte es aber andererseits nicht weit zum endlosen Strand der Nehrung. Jetzt kann man sich aussuchen, ob man auf der ruhigen Nehrung liegt, oder die quirlige Stadt vorzieht. Gerd Pitschmann Was benötigt man? 1. Notebook 2. Software - nur bei GRIB- Daten Törnberatungen durch seeerfahrene Meteorologen Wer kennt es nicht, der Törn nähert sich dem Ende und bis zum Heimathafen sind es noch einige Meilen. Leider wird das Wetter schlecht oder besser ungünstig. Hier können persönliche Wetterberatungen, schriftlich oder telefonisch durch einen seeerfahrenen Meteorologen Entscheidungshilfen geben. Er kann die Wetterentwicklung detaillierter beurteilen und Aussagen treffen, ob man sofort ausläuft, 6 Std. wartet oder lieber das Schiff im Hafen lässt. Die Beratungen schmälern die Bordkasse weniger, als man denkt! ab 25,50 € www.wetterwelt.de von WetterWelt 3. GRIB-Daten - z.B. von WetterWelt Zur anschaulichen Darstellung dieser Daten bietet WetterWelt die Wettersoftware GRIB-View an. Sie ist einfach zu bedienen, erfordert keine meteorologischen Vorkenntnisse und bietet einige interessante Zusatzfunktionen, z.B. lassen sich mit dem Streckenwettertool Wegepunkte positionsgenau auf der Karte abstecken und als geplante Route speichern. Nach Angabe von Startzeitpunkt und Geschwindigkeit lässt sich anschließend ein Streckenwetterreport in Tabellenform anzeigen. Der Vorhersagezeitraum der WetterWelt GRIB-Daten erstreckt sich über 5 Tage. Die räumliche Auflösung der Daten ist mit 0,4° (ca. 24 sm) pro gerechnetem Datenpunkt hoch und beinhaltet die regionalen Besonderheiten. Leider ist diese Software mit 138,- € bzw. für die Regattaversion 188,- € recht teuer. Auch andere Programme können Grib Daten lesen, z.B. der Chart Navigator, aber sie können leider nicht alle Informationen der Firma WetterWelt verarbeiten. Dr. Meeno Schrader, Meteorologe und hochseeerfahrener Fahrtensegler hat 1999 in Kiel die Firma Wetterwelt gegründet, die inzwischen weltweit bekannt ist. Spezialisiert auf Seewetter berät er, zusammen mit einem Team qualifizierter Meteorologen, seine Kunden rund um den Globus: Berufsschifffahrt, Fahrten- und Regattasegler, Motorbootfahrer, internationale Regattateams und syndikate. 2008 in Qingdao (China) beriet er die Olympia-Teams von Deutschland, Dänemark, Singapur, Israel, Polen und den USA. Als Segler und Meteorologe hat Meeno Schrader einen hohen Anspruch an bestmögliche Prognosen und diese Zuverlässigkeit in seinen Vorhersagen wird von Kapitänen, Skippern und Navigatoren immer wieder bestätigt. Von allem etwas... „Flaschenpost und Wolkenkino” ist - ja, was? Roman? Dokumentation? Autobiographie? Bericht? Von allem etwas. Es ist vor allem die humorvoll und unterhaltsam erzählte Geschichte eines Lebens auf und mit Segelschiffen. Von einer jungen Familie, die auf einem alten Frachtsegler lebt. Von den Menschen, die die Leidenschaft für die See und das Leben auf dem Wasser teilen. Mit anderen Worten: Verrückte, Boatbums, Liveaboards, Seenomaden. „In zwanzig Jahren wirst du die Dinge bereuen, die du nicht getan hast, also wirf die Leinen los. Verlasse den sicheren Hafen. Spüre den Passat in den Segeln. Wage es. Träume und entdecke.“ Das sagte einst Mark Twain, dieser elende Klugscheißer. Mit Sicherheit hat er nie ein altes, großes Segelschiff gehabt. Eines, das dein ganzes Leben beherrscht, das alles Denken und Streben lenkt und das sämtliche Energie und das bisschen Geld, das du mühsam zusammenkratzt, aufsaugt wie ein schwarzes Loch im Weltall die Sonnen. Pah! Wenn der gewusst hätte… Es begann an einem verhängnisvollen Tag in meinem Büro, als ich, statt zu arbeiten, wie so oft im Internet segelte und dabei auf die Verkaufsanzeige des Klippers stieß, der ein halbes Jahr später mir gehörte. Detlev Jens Flaschenpost und Wolkenkino Vom Leben auf Schiffen ISBN-13: 978-3782209892 · € 9,80 Diverses Info NV. Navigator 1/2009 Berichtigungssystem Serie 5 und Serie 6 Für die Aktualisierung der NV. Kombipack-Vorjahres-Serien 5 und 6 gibt es ein Berichtigungssystem. Die Deckblätter mit den wichtigsten Korrekturen für die Ausgaben des Vorjahres stehen auf unserer Internetseite unter NV.Aktuell zum Download zur Verfügung. Das CD-Update dieser Serien erfolgt durch Umtausch der Vorjahres-CD für je 29,80 €. Warum eigentlich kein Ende? +++ Was sind die Ursachen? ++ Wo liegen die Gründe? ++ Und was wollen wir tun? ++ Piraterie und kein Ende? Immer neue Stories über Piraterie Opti-Liga Schlei Seit 2005 wird der Segelnachwuchs im Opti auf der Schlei besonders gefördert. Im Rahmen der Schleiboot-Liga haben sich die Segelclubs des Reviers zusammengetan, um gemeinsam die grundlegende praktische Regattaausbildung zu betreiben. Die Initiative wurde vom Landesseglerverband mit dem „Preis für hervorragende Jugendarbeit” ausgezeichnet. Jedes Jahr finden besondere Trainingscamps mit einem SVSHTrainer statt. Inzwischen sind die ersten Kinder aus dem Opti herausgewachsen, so dass seit der Saison 2008 auch die Jollensegler in den Klassen Europe und 420er gefördert werden. Für 2009 kommt als Zweihandboot nun noch der Teeny dazu. Gleichbleibend hohe Meldezahlen zeigen den Erfolg, jedes Jahr sind ca. 50 junge Segler aus der Region aktiv. Beachtenswerte Erfolge geben dem Projekt recht, Ex-Optiligasegler können inzwischen auch anderweitig Erfolge vorweisen: z.B. wurden Stella Mau und Florian Föh /ASC als Crew Vize-Weltmeister in der J-80. Im SVSH-Jugendkader 2009 werden Hannah Haupthoff, Nik Willim und Max Werner unter der Obhut der Landestrainer gefördert. Das sind schöne Erfolge für die ehrenamtlichen Trainer in den Vereinen. Also weiter so! Im Vordergrund steht die gemeinsame grundlegende Segelausbildung im Opti sowie den nachfolgenden Bootsklassen, Spaß am Segeln und Motivation zur Verbesserung der Fähigkeiten. Die Trainingswettfahrten und andere Veranstaltungen der Schleiboot-Liga bieten dazu die ideale Plattform. Geiselnahme auf der LE PONANT: Der Bericht des Kapitäns über die Piraterie im Golf von Aden ISBN 978-3782209892 19,90 € Ein sehr persönlicher Bericht über die Kaperung der französischen Megayacht, der einen recht subjektiven Eindruck vermittelt. Ein bißchen zu langatmig: Es ist ein Bericht und kein Thriller. Durch den engen Kontakt mit den Piraten ist das übliche Geisel - Geiselnehmer Phänomen aufgetreten... alle in einem Boot! Man bekommt einen guten Eindruck von den Piraten und der Umgang an Bord war anscheinend nicht schlecht. Es werden sehr detaillierte Informationen über die Kaperung, Geiselnahme, Entscheidungen des Kapitäns, Lösegeldverhandlungen und Übergabe, sowie alles was da-nach passierte - Medien, Geheim-dienste etc... vermittelt. bestimmen die Schlagzeilen der Medien. Der NV.-Navigator berichtete bereits in Ausgabe 19 über Geschichte und moderne Formen der Piraterie. Wenn man die Einzelfälle analysiert, gibt es durchaus Unterschiede in der Art und Weise der Beutenahme. Vor Lagos, Nigeria, enterten gegen 4:00 Uhr Ortszeit mehrere mit Messern und Pistolen bewaffnete Personen einen vor Anker liegenden Chemietanker. Es wurden die Vorräte des Schiffs gestohlen. Währenddessen versuchte das Schiff wiederholt, die Lotsenstation in Lagos per Funk zu erreichen, die Funksprüche wurden aber nicht beantwortet. Weh dem, der dabei Böses denkt... Im Hafen von Belawan, Indonesien, sichtete gegen 4:00 Uhr Ortszeit die Besatzung eines Schiffes mehrere Personen auf der Pier. Diese lenkten die Crew ab, während drei Eindringlinge mit Messern bewaffnet von der Seeseite das Deck erkletterten. Sie entwendeten einige Vorräte von Bord. Die Brückencrew wurde darauf aufmerksam und löste Alarm aus. Als den Eindringlingen klar wurde, dass sie entdeckt worden waren, sprangen sie über Bord und entkamen mit einem unbeleuchteten Boot. Das ist nicht die Form von Piraterie, die heute Schlagzeilen macht, aber es wird deutlich, dass es sich hier wohl nicht um organisierte Kriminalität handelt, sondern um das uralte Bild: Als Piraten die „CEC Future“ der Reederei Clipper Elite Carrier überfielen, erklärte der dänische Marinesprecher, die Reederei müsse die Verantwortung für die Vorfälle selber übernehmen. Es waren keine Dänen an Bord und die dänische Reederei ließ das Schiff unter Bahamas-Flagge laufen. Gut für den Steuerzahler, denn wenn der an den Erfolgen der Reederei nicht beteiligt wird, will er auch den Schutz nicht übernehmen. Andere Gruppen haben sich auf das Kidnapping von Besatzung oder Passagieren meist westlicher Schiffe spezialisiert. Selbst das Entführen, Umlackieren und Weiterverkaufen von ganzen Schiffen ist gängige Praxis geworden. Sie greifen dabei auf modernste Ausrüstung zurück. Speedboote und Maschinengewehre gehören zur Standardausrüstung, selbst Hubschrauber und Raketenwerfer, Granaten, Flak-Geschütze förmig einen fahrenden Containerfrachter in die Zange nehmen, kann man wahrhaftig von Gefechtstaktik organisierter Kriminalität sprechen. Und wie sollen wir damit umgehen? Kritik an der Zahlung von Lösegeld übte der somalische Fischerei-Minister. Piraten würden dadurch motiviert, weitere Schiffe in ihre Gewalt zu bringen. Das kann man nachvollziehen. Man kann natürlich die Symptome bekämpfen und die Piraten fernhalten nach der Devise: Wer die bes- Wenn der Arme hungert, bestiehlt er den, der hat. Bei uns geht das gesetzlich zumeist straffrei aus und gilt als „Mundraub“. Wenn aber Piraten im Golf von Aden Frachtschiffe unter Raketenbeschuss nehmen, hat dies eine neue Qualität. Viele Seeräuber haben es auf die Bordsafes von Frachtschiffen abgesehen. In den Tresoren werden z.B. die Heuer der Besatzung und die zu erwartenden Liegegelder der Schiffe verwahrt. Beute von sechsstelligen Dollarbeträgen sind keine Seltenheit. und schwere Maschinengewehre stehen manchen Banden zur Verfügung. Auf einem somalischen Piratenschiff wurden 30 LuftBoden-Raketen beschlagnahmt. Und wenn vor der Küste Indonesiens 15 bis 20 Speedboote stern- Leserbrief Piraterie Da schreibt alle Welt wieder von einem "deutschen Gastanker" obwohl an dem Schiff fast nix Deutsches ist: Ein paar Philippinos als Crew, gebaut in Japan, registriert in Nassau auf den Bahamas, gechartert von einer Reederei aus Monrovia. In Deutschland werden keine Steuern bezahlt und keine Sozialabgaben. Kein einziger Deutscher auf diesem Nassauer - aber stolz darauf, ein deutsches Schiff zu sein? Bloß weil ein paar Nassauer aus Hamburg die unversteuerten Gewinne einstreichen? Als Nächstes kommt dann wieder so eine Frechheit, dass unser Außenminister mit diesem Fall belästigt wird oder unsere Marineeinheiten zu einer gewaltsamen, ehrenamtlichen und unentgeltlichen Befreiungsaktion aufgerufen werden oder irgend so ein Nassauer stundenlang im Radio über die Sicherheit seiner Dampfer rumschwafeln darf. Das läuft ein wenig so, wie bei der Bankenkrise: Erst werden hohe Spekulationsgewinne realisiert, die dann steuermindernd in Liechtenstein oder Nassau angelegt werden, die Banken bekommen dafür wertlose Papiere und die sollen wir als deutsche Bürger dann mit einer Bad Bank oder einer Hamburger Reederei übernehmen. Aber dafür natürlich noch den spekulativen Preis bezahlen, damit die Firma nicht pleite geht. Oder eben kostenneutral mit Bundesmarineeinheiten eingreifen, wenn es mal schief geht - so geht das: "Piraten schlagen zu"! Schickt doch die Nassauer zum Verteidigungsminister der Bahamas, wenn sie Hilfe brauchen für ihren Pisspott ! Gruß Friedrich Bäßmann 24106 Kiel seren Kanonen hat gewinnt! Aber das Wettrüsten hatten wir doch eigentlich schon als Unsinn abgetan, denn der Rüstungswettlauf hat selbst Staaten wie die UdSSR wirtschaftlich in den Ruin getrieben. Wenn das Militär die Schutzaufgabe übernimmt, wird dies zudem von den öffentlichen Einnahmen bezahlt. Das heißt im Klartext, der Steuerzahler finanziert den Schutz der Reedereien. Das wäre ja ehrenhaft. Wir wollen ja neben dem Öl auch all die Barbie-Puppen-Kopien, die billigen T-Shirts und die Plastik-Kinderspielzeuge, die hier transportiert werden, sicher befördert wissen. Die Reedereien hingegen haben längst ihre deutschen Schiffe ausgeflaggt, weil das billiger ist. Sie fahren unter den „paradiesischen“ Flaggen von Antigua, Zypern oder den Bahamas, und die Besatzung an Bord stammt zumeist aus Russland, Panama, der Ukraine und von den Philippinen. Warum übernimmt eigentlich nicht die Marine von Antigua oder den Bahamas den Schutz „ihrer“ Schiffe deutscher oder anderer Reedereien? Wenn es aber um die Aufrechterhaltung von internationaler Ordnung geht, sprich - den Schutz von Eigentum - dann ist möglicherweise staatlicher Eingriff nötig, aber auch mehr Gedankenarbeit als nur Waffengewalt und Aufrüstung. Da hilft vielleicht auch ein Blick auf die Geschichte. Im Jahre 67 v.Chr. war die Piraterie im Mittelmeerraum stark angestiegen. Das römische Imperium reagierte unter der Führung von Gnaeus Pompeius auf diese Bedrohung, und in der Folge wurden die Piraten durch die Römische Armee mit 20 Legionen und 500 Schiffen besiegt. Doch Pompeius war sich bewusst, dass der Sieg über die Piraterie nicht durch den reinen militärischen Erfolg gesichert werden konnte. Er suchte und fand politische und gesellschaftliche Lösungen, um das Piraterie-Problem dauerhaft zu bekämpfen. Piraterie beginnt zumeist durch das extreme Gefälle von Arm und Reich und von Macht und Ohnmacht. Wenn wir mit riesigen Fabrikschiffen den armen Fischern an deren Küsten den Fischbestand wegfischen, dürfen wir uns nicht wundern, dass die Küstenbewohner reagieren. Wenn wir die Märkte armer Menschen, die in diesen gesetzlosen Zonen leben, mit Billigprodukten überschwemmen, und damit die Entwicklung einer eigenen Produktion verhindern, dürfen wir uns auch nicht wundern. Die Ursachen für die Piraterie liegen auch bei uns. Die Zeit von Kolonialismus und Ausbeuterei ist noch nicht lange her und sie wird nur mit anderen Mitteln weitergeführt. Wenn aus Zorn über diese Situation auch Aggression gegen den westlichen Reichtum entsteht, Neid und Habgier, so ist dem nur bedingt mit Waffengewalt beizukommen. Wir sollten es nicht bei Einsätzen für „Schlachtschiffe“ belassen, um eine vermeintliche „Seeschlacht“ gegen Piraten zu gewinnen. Rainer Prüß 7 Reportage NV. Navigator 1/2009 Koster Inseln Erster Meeresnationalpark im Skagerrak Im September 2009 feiert Schweden das einhundertjährige Bestehen der ersten Nationalparks Europas, die in Schweden entstanden. In diesem Jubiläumsjahr kommt, zu den 28 bestehenden, der erste grenzübergreifende Meeresnationalpark dazu. Ein ca. 400 km² großes Gebiet, davon 390 km² unter Wasser, um die Kosterinseln. Es erstreckt sich bis zur norwegischen Grenze und verbindet sich dort mit dem ähnlich großen neuen Meeresnationalpark südlich der Hvaler Inseln. In Sachen Natur ist Schweden in Europa das erste Land, das 1909 gleich neun Nationalparks eingerichtet und das erste Naturschutzgesetz in Kraft gesetzt hat. Auch die Gründung des schwedischen Naturschutzvereins war im gleichen Jahr. So feiert Schweden 2009 „naturens ar“, das „Jahr der Natur“. 8 Was nun ist so besonders am Kosterfjord, der eigentlich ein Sund ist, also ein Meeresarm zwischen zwei Landmassen? Die intensive Forschung im Bereich des Kosterfjordes hat außergewöhnliche Ergebnisse erbracht. Bis heute wurden über 6000 marine Spezies entdeckt und dreihundert Arten davon gibt es in Schweden nur hier und weitere 200 Arten gibt es weltweit nur hier im Kosterfjord (endemische Arten). Herausragend ist das Vorkommen von riffbildenden Kaltwasserkorallen, Armfüßlern (Brachiopoder, letzte Vertreter einer erdgeschichtlich sehr alten Tierklasse) und sechzig verschiedenen Schwammspezies. Dieser unglaubliche Artenreichtum erklärt sich aus der Topografie und den Strömungsverhältnissen im Kosterfjord und den angrenzenden Meeresgebieten. Mit 250 m Tiefe und einer direkten Verbindung zur Norwegischen Rinne und weiter zum Nordatlantik, driften mit den Strömungen Larven und adulte Tiere bis zum Kosterfjord und treffen hier mit 3,5 % Salzgehalt und gleich bleibenden 4° – 5° C Wassertemperatur ozeanische Bedingungen an, wie sie sonst nicht in Küstennähe zu finden sind. Zum 38.600 ha großen Nationalpark gehören 19.300 ha sehr zerklüfteter Unterwasserklippen und 2450 ha Sandbänke. Geologisch prägten unter wie über Wasser der Bohusgranit und ein grauer, glimmerreicher, 1,6 Milliarden Jahre alter Gneis die Landschaft. Charakteristisch sind die hellen 1,4 Mrd. Jahre alten Diabasbänder, die Risse und Spalten füllen. Der Landanstieg seit dem Ende der Eiszeit führte zu riesigen „Klapperstenfeldern“, d.h. alten Geröllstrandwällen, an den Küsten. Seewärts, südwestlich der Inseln und seegangsexponiert, liegen Schwedens größte Tangwälder, wozu auch für Schweden einzigartige Rotalgen gehören. Hier beobachtet man bei rauem Wetter auch ausgesprochene Hochseevögel wie Sturmtaucher und Basstölpel. Die südlich gelegenen noch weitgehend unerforschten Väderöinseln sollen später auch in den Nationalpark integriert werden. Angefangen hat alles 1999 mit dem Koster – Väderö – Modell, einer freiwilligen Absprache zwischen Fischern, der Fischereiverwaltung, den Gemeinden. Dieses Vorzeigemodell erhielt Schwedens begehrtesten Preis für nachhaltige Fischerei. Im Koster-VäderöModell wird durch ein Bewirtschaftungssystem in Form von angepassten Fangzeiten, ausgewählten Gebieten und Fanggeräten ein Erhalt der befischten Bestände und des Artenreichtums angestrebt. So kann die lokale Zusammenarbeit zwischen Fischern, Wissenschaft und Behörden in die Praxis umgesetzt und kontinuierlich den Schutzzielen angepasst werden. Das Marinbiologiska Laboratorium auf der Insel Tjärnö ist hier mit einbezogen und wird bis zur Fertigstellung des “Naturum” das Informationszentrum für Besucher sein. Das Modell zielt auf eine nachhaltige Fischerei. Die durch hohe Beifangquoten in Verruf geratene Garnelenfischerei wird hier mit einem speziellen Netz geringen Öffnungsquerschnittes und einem Sortiergitter betrieben, wo größere Tierarten wie z.B. Fische über einen „Notausgang“ das Netz vor dem Steert, dem engmaschigen Ende, verlassen können. So wird der Beifang um über 80 % reduziert. Es wird nur bis 60 m Wassertiefe gefischt und in sechs Gebieten ist kommerzielles Fischen völlig verboten. Alle Kutter führen freiwillig ein Ortungssystem, mit dem Behörden 24 Stunden die Bewegungen der Schiffe nachvollziehen können. Das Ganze ist eingebettet in ein Marketingkonzept, zu dem unter anderem das erste BIO – Siegel für Garnelen (Räkor) gehört. Wie bei der Fischerei geht es bei dem ganzen Nationalparkprojekt letztlich um die Nachhaltigkeit aller menschlichen Aktivitäten im Nationalpark. Und hier kommt die, den Schweden, wie den Skandinaviern generell, eigene Art der Problembewältigung zu Gute. Konsens statt Konfrontation ist das Prinzip, das über viele Generationen in Skandinavien kultiviert wurde und hier alle seine Stärken ausspielt. So wurde in einem jahrelangen aufwändigen, für alle Interessierte offenen Abstimmungsprozess der Nationalpark auf den Weg gebracht. Für den gesamten Forschungs-, Planungs- und Abstimmungsprozess sind 30 Mio SKr vorgesehen. Dazu kommen Mittel der EU für das schwedisch – norwegische Interregprojekt: „Kosterhavet – Ytre Hvaler: unser gemeinsames Erbe“. Fester Bestandteil des neuen Nationalparkes „Koster – Ytre Hvaler“ soll das „Naturum“ werden. Ein Info-Zentrum, das in Kostersundet beim Fähranleger in Bau ist, die Fertigstellung ist für 2010 geplant. Solange wird das Marinbiologiska Laboratorium der Insel Tjärnö, für Besucher offen stehen. Für Wassersportler wird sich mit dem neuen Schutzgebiet nicht viel ändern. Die seit langem geschützten Inseln des Archipels sind teilweise mit Betretungsverboten wegen der nistenden Vögel oder der Robbenkolonien versehen. Dies ist allgemein akzeptiert und selbstverständlich. Verboten sind Fischzucht/Fischmast, das Einbringen von Toilettenabwässern und das Befahren mit Jetski. „Koster – Ytre Hvaler“ - dieser erste Meeresnationalpark wird am 9. Sept. 2009 als 29. schwedischer Nationalpark eingeweiht und man feiert gleichzetig das hundertjährige Jubiläum der schwedischen Nationalparks. Diese Veranstaltung liegt leider nach unseren deutschen Schulferien, aber das Projekt ist auch im Juli / August eine Reise wert und den Besuch des “Naturum” kann man sich dann für das nächste Jahr aufheben. Der Schärengarten an Schwedens Westküste ist das favorisierte Reiseziel der Kinder. Jedes Jahr wieder. Kein Segelurlaub ist so spannend, abwechslungsreich und beliebt wie dieser - Fische fangen, Berge erkunden, Grillen, Beerensammeln und die Sonne genießen, denn es regnet hier wenig. Keine Karibikreise kann damit konkurrieren - es ist einfach nie langweilig, für jedes Alter und sogar bei pubertären Kindern beliebt und das will was heißen. Jürgen Leicher Neue Detailkarten 2009 In der NV. Serie 5 - Schwedische Westküste - wurde das Revier zwischen Sotekanal und Grebbestad im letzten Jahr nachvermessen. Die Hydrografen haben Untiefen und Steine neu eingemessen und Georeferenzen überprüft. So sind 3 neue Detailkarten im Maßstab 1: 20.000 entstanden. Gerade in diesem engen, aber sehr beliebten Schärenrevier mit den zahllosen Ankerplätzen ist das eine große navigatorische Bereicherung. Das Revier wird jetzt auch für nicht ganz so perfekte Schärensegler befahrbar. Sie können sich jetzt auch auf die Ankerplätze trauen, in denen bisher nur schwedische Flaggen wehten. Ein Berichtigungssystem wird es für die Serie 5 2009 als download geben. Neue Seekarten-CD der Schwedischen Ostküste Von der schwedischen Ostküste gibt es zur Saison 2009 eine neue auf den amtlichen schwedischen Karten basierende Seekarten-CD. Sie deckt den Bereich von der Hanö Bucht bis zum Göta Kanal einschließlich Öland und Gotland ab. Damit schließt sie nahtlos an die NV. Serie 2 sowie an den NV. Binnenband 8 vom Götakanal an. Die neue CD SE45 kostet wie die übrigen schwedischen SeekartenCDs € 98,- . Reportage NV. Navigator 1/2009 „Wir hier oben im Norden“ Eine Erfolgsgeschichte trotz Weltwirtschaftskrise Das Selbstbewusstsein der Norddeutschen - mit Ausnahme der Hanseaten - ist nicht durchgängig gut. Wirtschaftliche Kompetenz wird meist dem Südwesten Deutschlands zugesprochen. Wir hier oben sind eher gut für „Randlage“, für grüne Wiesen, Kühe und saubere Luft. Wenn wir was vorzuzeigen haben, wird es nur nebenbei erwähnt. Protestantische Bescheidenheit oder Unwissenheit? Kennt eigentlich jemand die FSG in Flensburg? Die Wassersportler zumindest fahren jeden Sommer daran vorbei, sehen die großen Hallen und wissen nicht, was dort passiert - davon wollen wir hier berichten. In der Schule hätte es geheißen: „Thema verfehlt“. Da haben wir eine Finanzkrise, überall auf der Welt brechen die Finanzierungskonzepte für den Schiffbau zusammen, Aufträge werden wegen nicht eingehaltener Finanzierungszusagen annulliert, die Thyssen-Krupp Werften in Kiel (HDW Gaarden) und die TKMS Blohm+Voss Nordseewerke in Emden müssen sogar die Weiterarbeit an vier in Bau befindlichen Containerschiffen stoppen, und der NV.-Navigator will über die Erfolgsstory der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft FSG berichten. Zugegeben, der Ansatz ist kühn zu diesen Zeiten, aber nicht ohne Grund. Foto: Rainer Prüß Fragt man in Flensburg auf der Straße nach der „Werft“, so gibt es keinen Effekt wie in Papenburg mit der Meyer-Werft. Jeder Papenburger kennt, und jeder Papenburger weiß um die Bedeutung dieses Welt-Players für den Bau von Kreuzfahrtschiffen. In Flensburg kann es durchaus passieren, dass jemand sagt „Werft? keine Ahnung, ...ja, ich glaub die bauen Fähren oder so...“ Was hier mit „Fähren oder so“ umschrieben wird, bedeutet Weltmarktführerschaft. Seit 1998 konnte die FSG die Aufträge für 47 große Fähren akquirieren und gilt weltweit als anerkannter Spezialist für RoRo- und ConRo Fähren, d.h. es geht im Wesentlichen um den Transport von Sattelzügen bzw. ContainerTrucks. Roll on and Roll off. Dafür braucht man schwimmende Fahrbahnen, die in Lanemeters (lanem) gemessen werden. Im Vergleich mit den führenden Herstellern liegt Flensburg im internationalen Vergleich seit 2004 mit fast 100.000 lanem weit vorne. Mitbewerber Hyundai Mipo folgt mit ca. 40.000, dann die Jinling Shipyard mit ca. 34.000. Es folgt die dänische Odense Werft mit ca. 30.000 lanem. Sie baut im Wesentlichen Lizenz-Bauten der „Flensburger“. Dieser Vergleich betrifft die Menge. Aber Größe und Menge waren noch nie Kriterium für Qualität. Wir kennen es aus dem Automobilbau: Wer zufrieden ist, wechselt nicht die Marke. Die türkische Reederei UN hat gerade ihre 13. RoRoFähre erhalten, die auf der Strecke Istanbul-Triest eingesetzt wird. 16 Schiffe stehen aktuell in den Auftragsbüchern, davon 6 ConRo-Schiffe für die belgische Reederei Cobelfret. Die FSG lieferte auch die 3 weltgrößten „VorwärtsRückwärts-Schiffe“, also Doppelend-Fähren, die an der kanadischen Westküste laufen. Warum diese Nachfrage? Ganz einfach. Mehr noch als im Automobilbau berechnen sich die Kosten für ein Schiff im Wesentlichen über den jahrzehntelangen Betrieb. Vereinfacht gesagt, ein Reeder fragt nicht nur, was das Schiff beim Kauf kostet, sondern wieviel die Maschinen über Jahre des Schiffsbetriebs verbrauchen und wie oft gemalt werden muss. Wenn die Kanten der Stahlplatten gefast sind, hält die Farbe länger. Wenn der Rumpf strömungstechnisch absolut optimiert wird, kann man die gleiche Geschwindigkeit mit einer kleineren Maschine und weniger Verbrauch erreichen. Optimierung heißt das Stichwort, und als führend wird die Werft hier im weltweiten Vergleich eingestuft. Leider nicht nur führend, sondern auch oft kopiert. Wie heißt es in Fernost: „Die Kopie ehrt das Original“ - freut aber nicht immer das Original. Die führende Fachzeitschrift ShipPax DESIGN 08 widmete ihr letztes Heft der FSG. Auf über 70 Seiten werden die Leistungen der „Flensburger“ dargestellt und hochgelobt: „Klare Ausrichtung auf die Wünsche der Auftraggeber, intelligentes Design mit den besten Planungs- und Simulationstechniken sowie ein brillantes Team, immer auf der Suche nach der besten Lösung.“ Die Präsentation der FSG hat auf der SMM Schiffbau-Messe in Hamburg 2008 für Furore gesorgt. Man kennt die Strategie aus der Automobilbranche. Es werden „Modell-Studien“ gezeigt, um zu demonstrieren, wo es langgehen kann, und dass man in der Entwicklung ganz vorne mitspielt. Der von der FSG präsentierte Entwurf verschlug den Fachleuten dann auch die Sprache. Ein wahrer Eye-Catcher, den der Weltmarktführer FSG hier in einer beeindruckenden Animation vorstellte. ICON heißt der entwickelte Typ, und genau das ist er. Eine schwimmende Ikone, ein LOGO sozusagen, sofort erkennbar. Wiedererkennbar wie das Guggenheim-Museum von Frank Gehry in Bilbao, oder das berühmte Burjal Arab Hotel in Dubai. Schiffe sind eben heute nicht mehr nur Transportmittel. Auf der FSG gibt man sich wegen des Erfolges gelassen und ohne jede Überheblichkeit. Der Konkurrenzkampf ist hart. Es geht nicht nur um die Anzahl produzierter Schiffe und gelieferter „lane-meters“, sondern um den permanenten Erhalt von Qualität. Auch Reeder wollen vorzeigbare Schiffe haben, Schiffe über deren Leistung und Design man spricht. Schiffe, die wahrgenommen werden. Dabei geht es natürlich auch um den vielzitierten me-too-Effekt. „Auch haben wollen“. Auch mal mitfahren - auch sagen können: „Ja, kenn ich, war ich auch schon drauf!“ Es geht um den Stahlpreis ebenso wie um Finanzierungskonzepte. Es geht um Preis/Leistung. Eben darum ist Führerschaft auch ständig gefährdet, denn sie wird auf jeder Ebene entschieden. Bei den Konstrukteuren ebenso wie bei den Schweißern, und bei den Elektrikern ebenso wie bei den Malern. Sie alle haben dafür gesorgt, dass man in der internationalen maritimen Branche nicht nur den BigMac„Hamburger“ kennt, sondern auch den Top-„Flensburger“. Jetzt muss nur international noch die Sache mit dem Schwefel im Schweröl geklärt werden. Aber den Flensburgern ist das zuzutrauen. Optimierung ist alles. In Bezug auf die technische Leistung gab es bei dem Namen „Flensburger“ im internationalen Wettbewerb sowieso keine Diskussion, aber das Vorpreschen im Design-Bereich war überraschend und wurde entsprechend aufgenommen. Rainer Prüß 9 Reportage NV. Navigator 1/2009 Um die Problematik der Kanalfahrt in Erinnerung zu bringen und bei den „neuen“ Wassersportlern zu wecken, haben wir einen Auszug aus dem Merkblatt des NOK zusammengestellt. Zum problemlosen Befahren des NOK im engen Kontakt mit der Berufsschifffahrt beachten Sie bitte folgende Regeln. Die Wassersportsaison beginnt wieder und viele Yachten fahren von den Liegeplätzen in der Elbe und Nordsee durch den Kiel Kanal in die Ostsee. Der Verkehr im Kiel Kanal ist enorm gestiegen und auch die Schiffsgröße nimmt zu. 2008 passierten 42.811 Schiffe den Kanal, 117 am Tag, da sollte man schon erhöhte Vorsicht walten lassen. Die Obergrenzen liegen dann bei 280 m Länge, 33 m Breite und 9,50 m Tiefgang. Auf dem NOK gelten die Bestimmungen der Seeschifffahrtstraßen-Ordnung mit den dazugehörigen Bekanntmachungen der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord. Sportfahrzeuge dürfen den NOK und dessen Zufahrten lediglich zur Durchfahrt und ohne Lotsen nur während der Tagfahrzeiten und nicht bei verminderter Sicht benutzen. Dies gilt nicht für das Aufsuchen der zugel. Liegestellen im Schleusenvorhafen KielHoltenau und im Binnenhafen Brunsbüttel sowie das beim Schleusenmeister angemeldete Ausschleusen zur Elbe. Rechtsfahrgebot Im NOK muss soweit wie möglich rechts gefahren werden. In bestimmten Strecken ist der Mindestabstand vom Ufer durch Sichtzeichen angegeben. Beim Vorbeifahren von Schiffen ist wegen der dabei auftretenden Sogwirkung besondere Vorsicht geboten. In den Schleusenvorhäfen und Schleusen ist beim Vorbeifahren an festgemachten Fahrzeugen auf Schraubenstrom zu achten. Im Schleusenbereich ist das Rauchen und offenes Licht verboten. Die Höchstgeschwindigkeit im Kanal beträgt 15 km/h. Das Segeln ist auf dem NOK verboten. Dies gilt nicht: 1. im Schleusenvorhafen vor den Alten Schleusen in Kiel-Holtenau 2. außerhalb des Fahrwassers auf dem Borgstedter See, dem Audorfer See, dem Obereidersee und dem Flemhuder See. Sportfahrzeuge mit Maschinenantrieb dürfen zusätzlich Segel setzen. Sie müssen dann im Vorschiff einen schwarzen Kegel - Spitze unten - führen. Die Fährstellen sind mit besonderer Aufmerksamkeit zu passieren. Bei plötzlich auftretender, verminderter Sicht dürfen Sportfahrzeuge an geeigneter Stelle auf der Kanalstrecke festmachen, wenn die Sicherheit des Verkehrs durch die Weiterfahrt bis zur nächsten Weiche gefährdet wird. In den Weichen ist hinter den Dalben an den Festmacherringen der Dalben festzumachen. Der See- und Kanallotse Gerd Pitschman war wie immer im Dienst unterwegs im Kanal und berichtet von der „ Front“. Es ist schon unglaublich, was sich hier vor den Augen der Lot- Die UKW-Kanäle zuhören. sind ab- UKW 13 (Ruf Kiel-Kanal I) Schleusenbereich Brunsbüttel UKW 2 (Ruf Kiel-Kanal II) Strecke Brunsbüttel - Breiholz UKW 3 (Ruf Kiel-Kanal III) Strecke Breiholz - Holtenau UKW12 (Ruf Kiel-Kanal IV) Schleusenbereich Kiel-Holtenau Auf Funkdisziplin ist zu achten. 10 Bücherschapp Auzug aus dem Merkblatt für die Sportschifffahrt im NOK Notizen von der Brücke Liegestellen für Sportfahrzeuge: 1. Yachthafen Brunsbüttel 2. Ausweichstelle BrunsbüttelNordseite 3. Weiche Dückerswisch - Nordseite 4. vor der Gieselau-Schleuse 5. Obereidersee 6. Borgstedter See 7. Reede Flemhuder See 8. Yachthafen Kiel-Holtenau Hinweis: Liegestellen 3, 4 und 7: Benutzung nur für eine Nacht. Barbara Kotte, Dietrich Habbe und Ulrike Baer Nord-Ostsee-Kanal Begegnungen ISBN 978-3-529-05343-6 • € 14,80 Orkanfahrt 25 Kapitäne erzählen ISBN 978-3940138002 • 29,90 € Print ISBN 978-3866048508 • 19,95 € Audio CD An dem meistbefahrenen Kanal der Welt, treffen modernste Schiffstechnik und idyllische Landschaften aufeinander. Die Autoren haben diese Begegnungen meisterlich ins Bild gesetzt. Seit 30 Jahren zieht es den Landschaftsfotografen immer wieder zum Nord-Ostee-Kanal. Für die stetig steigende Zahl der internationalen Passagiere von Kreuzfahrten erscheint erstmalig auch eine englischsprachige Ausgabe: „Kiel Canal. Encounters“ beide erschienen bei Wachholtz. Ken Alder Das Maß der Welt Die Suche nach dem Urmeter ISBN 978-3442153350 • 11,95 € Der amerikanische Wissenschaftshistoriker Ken Alder hat die Geschichte ausgegraben und ein Buch daraus gemacht. „Das Maß der Welt - Die Suche nach dem Urmeter“ heißt das Werk. Ein Buch über die Hintergründe des heutigen Maßsystems, das die zu überwindenen Widerstände zeitgeschichtlich und regional sehr fundiert beleuchtet . Ein hoch interessantes, gut lesbares Buch. Auch im NV.-Navigator 2/2006 hatten wir bereits eine kurze Abhandlung zu dem unausrottbaren Begriff „Zollstock“, der eigentlich Meterstock heißen müsste. Eine Buchreihe, in der die Abenteuer des Alltags erzählt werden. Geschichten aus der Wirklichkeit, spannend aufgeschrieben, erstklassig fotografiert, liebevoll illustriert. Denn nichts ist so fesselnd wie das echte Leben. In einem neuartigen Format zwischen Bildband, Sachbuch und Reportage widmet sich der erste Band Kapitänen, ihren Erinnerungen an fremde Häfen und gewaltige Stürme, ihren Geschichten von Liebe und Tod. 25 Liebeserklärungen an die Seefahrt, an einen Beruf, der wie kein anderer Sehnsüchte, Fernweh, Romantik und die Lust auf Abenteuer weckt - eine Hommage an alle mutigen Männer auf See. Bernhard Kay Der Navigator ISBN 978-3404156498 • 8,95 € Historischer Roman über Ferdinand Magellan und die erste Weltumsegelung. 1519 bricht Magellan mit fünf Schiffen von Sevilla auf. Damit nimmt die größte Seereise der Geschichte ihren Anfang. Er will die sagenumwobenen Gewürzinseln der Molukken nicht südöstlich, über den indischen Ozean, sondern südwestlich über den Atlantik erreichen. Eine spannend erzählte Geschichte von Entdeckern, Abenteurern und der Seefahrt. Robert Sabuda Haie und andere Meeresräuber Encyclopaedia Praehistorica sen und Kapitäne auf der Brücke von Tankern, Container-Schiffen ‚RoRo Carriern‘ abspielt. Joan Dash Die Jagd nach dem Längengrad ISBN 978-3570127179 • 3,95 € Es werden Überholmanöver von Yachten gefahren, die gar nicht bemerken, dass sie sich in Lebensgefahr begeben – man fährt sogar in Gruppen zwischen entgegenkommenden Schiffen vorbei, versucht im Seitenstreifen zwischen Ufer und Pfahlreihe zu passieren und weiß nicht, dass die ‚100.000 Tonner‘ eine ernorme Sogwirkung haben, die teilweise wie Wellen bis auf die Uferböschung schwappen. MAXIMALE GENAUIGKEIT www.gotthardt-yacht.de Navigator_GOTTHARDT_102x128mm_fin.indd 1 25.03.2009 10:56:26 Uhr 1714 setzt das britische Parlament eine gigantische Summe für die Erfindung einer Methode aus, die eine exakte Positionsbestimmung auf See ermöglicht. Während Galilei, Newton und Halley die Lösung vergeblich in den Sternen suchen, erfindet ein Unbekannter, John Harrison, das Chronometer. Doch vor den skeptischen Aristokraten findet Harrisons Längengradmesser keine Gnade. Ein Tischler soll das schwierigste nautische Problem gelöst haben? Unmöglich! Harrison gerät in politische Ränkespiele, verzweifelt kämpft er um Anerkennung seiner brillanten Erfindung. Auf sturmgepeitschter See tritt er den letzten Beweis an. Eine überaus spannend erzählte Variante des bekannten Problems der damaligen Seefahrt und durchaus eine Lektüre wert. ISBN: 978-3789184161 • 22,00 € Ein Buch für Fans der Papier Pop-ups, Das Leben in unseren Ozeanen, heute und vor tausend Jahren zum Aufklappen. Das begeistert nicht nur die Kinder, überall eine Klappe, Lasche oder ein verstecktes Blatt zum ziehen. Gefährliche Riesenhaie, giftige Seeskorpione, langhalsige Meeresechsen und der größte Fleischfresser seiner Zeit, der Kronosaurus, springen dem Leser aus dem Buch entgegen. Die Papierkünstler Robert Sabuda und Matthew Reinhart lassen die gefährlichen Meeresräuber auferstehen, komplementiert mit Anekdoten aus der Forschungsgeschichte. Ein Buch für die kleinen und großen Leser. Wir freuen uns auch über die LeseTipps unserer Kunden und nehmen sie gerne in diese Rubrik auf. Reportage NV. Navigator 1/2009 Vom Kochhaus zur Kochmaus oder . Vom Fischertraum zum Hauswirtschaftsraum Kleine Geschichte zum Ursprung des segelnden Hauswirtschaftsraumes mit Elektroherd, Kühlschrank, Eiswürfelbereiter, Mikrowelle und Geschirrspüler. Heute ist das alles in der einen oder anderen Variante fast Standard, doch wo liegen die Ursprünge des Begehrens? boden offene Bünn, oder auch Damm, wie der Däne sagt, also ein ”Schwimmbecken“ für Lebendfisch. Das alles war nicht geeignet für große Fänge und lange Touren auf der Nordsee. Die hellblauen dänischen Fischkutter kennt jeder. Sie gehören zum DänemarkKlischee. Heute haben sie meist ein vierkantes Heck, Neubau oder auch Umbau. Oft verbirgt sich unter dem Alu-Vierkant ein ehemals rundgattiger Kutter oder auch einer der fast ausgestorbenen Klasse der sog. Hai-Kutter mit elliptischem richtigen »Schiffsheck«, wie man es von den Großseglern kennt. Überhängend und weit ausladend. Das vierkante Heck setzt sich durch, zu viele sog. Seitenfänger wurden und werden umgebaut zu Heckfängern, denn zu viele sind mit dem am Meeresgrund plötzlich hakenden Netz auf die Seite gerissen worden und gekentert. Das hatte nicht nur Folgen für die Kaffeekanne, wenngleich die Kaffeekanne fast zum wichtigsten Fischereigeschirr gehört. Das war nicht immer so. Noch vor dem ersten Weltkrieg zogen die Fischer von Skagen mit ihren Kuttern aufs Skagerrak oder Kattegat und machten 1-2 Tage ihre Fischzüge. Dann kehrten sie in den Hafen zurück. Versorgung? Brotdose, Schnell wurden die Kutter auf ca. 18-20 m Länge vergrößert. Sie nahmen Eis mit an Bord. Der Fisch wurde gekühlt angelandet und das Geschäft lief. Auf einigen dänischen Kutterwerften wurden bis zu 10 Eichenholz-Kutter pro Jahr gebaut. Viele hatten den Preis für den Neubau schon nach einem Jahr wieder reingefischt. viel für die eigene Bevölkerung. Der Ersatz war schnell gefunden, „og så tog vi til England“, wie die Fischer berichteten. England hatte zwar nach dem Krieg zur Versorgung der Bevölkerung eine hochmoderne Also keine Probleme? Doch. Riesenproblem! 14 Tage leben von Saft und Brotdose? 14 Tage kein warmes Essen? Keine Suppe? Kein Pfannkuchen? Keine Kartoffeln? Keinen Kaffee? Ein unmöglicher Zustand für einen Skipper und seine Crew. Es musste also irgendwie gekocht werden. Schnell wurden die ersten »Kochhäuser« auf Deck gesichtet. Kleine Hütten, die hinter dem Großmast mit Kanthölzern und langen Gewindestangen auf Deck festgebolzt wurden. Einrichtung: Eiserner Herd, Sitzbank, Kohlenkiste, Feuerhaken, Topf, Bratpfanne und: Kaffeekanne! Saft, Thermoskanne. Das sollte reichen. Zuhause wartete die Frau mit Bratkartoffeln oder Steak. Der Fisch ging in großen Mengen nach Deutschland. Wenig Küste, viel Land, viele Menschen, die etwas zu essen brauchten. Dänemark war Exportmeister. Doch der Erste Weltkrieg veränderte alles. Deutschland war als Handelspartner plötzlich weggebrochen, die Preise im Keller. Wohin mit dem ganzen dänischen Fisch? Viel zu- Trawlerflotte aufgebaut. Große Dampfmaschinen trieben die Netzwinden und die Schiffsschraube. Doch die Dampfmaschinen brauchten Kohlen, und die Bergarbeiter streikten mal wieder... Das war die Chance für die dänischen Fischkutter. Raus auf die Nordsee, hin zur Doggerbank. 10-14 Tage fischen und dann ran an die englische Ostküste, nach Grimsby, Hull, oder Lowestoft und alles verkaufen. Das klingt einfach, setzte aber massive Veränderungen an den Kuttern voraus. Viele blieben auf See. Sie waren zu klein für die Nordsee. Zudem hatten sie mittschiffs eine zum Schiffs- Damit waren eigentlich die wesentlichen Voraussetzungen geschaffen. Aber wer kocht ??? Frauen mitnehmen? Nicht auszudenken. Also selber kochen? Pech und Teer kochen ging ja, aber Suppe? Ohne jede Ahnung? Also lernen. Doch schon zeigte sich das nächste Problem. Die „Heimvolkshochschule“ bot Kochkurse an, die waren aber nur f ü r Frauen. Aber es waren revolutionäre Zeiten, Russland hatte es vor gemacht, revolutionäres Gedankengut und neumodische Aktionen kannte man aus der Zeitung, und so wurde eine echte Demonstration organisiert. Die Skagener Fischer begehrten auf und machten Revolution. Sie forderten öffentlich gleiches Recht für alle: Teilnahmemöglichkeit an den Kochkursen auch für Männer! Die »Revolution« war erfolgreich. Aber wer sollte jetzt hin zum Kochkurs, der Fiskeskipper? Unmöglich. Auch alle anderen wurden an Deck zum Fischen gebraucht. Doch die Lösung wurde schnell gefunden. »Er« wurde erfunden: Der »Kokkedreng« - der Kochjunge. Karriereplan: Schule, Konfirmation, Kochkurs - Kokkedreng. Es gab wenig andere Möglichkeiten für Jugendliche zu der Zeit, aber die Aussichten für die Mannschaft und den Skipper waren plötzlich rosig. Es gab heißen Kaffee und Pfannkuchen. Traumhaft! Wenn man seit Stunden völlig durchnässt in altem Ölzeug und mit klammen, ausgelaugten Fingern an den harten Netzmaschen gezerrt hat, wird dies zur Offenbarung. Hans, Peder, Ole, oder wie sie alle hießen turnten noch bei schwerem Seegang mit der Kaffeekanne übers Deck, runter den Niedergang in das ”Lukaf“, die kleine Vorderkajüte, um dort das Heißersehnte zu servieren. Wie oft dabei der Kaffee oder die Suppe über Deck geschwullert ist, mag die eigene Phantasie ausmalen. Aber den Jungens gehört ein Denkmal errichtet, haben sie doch bis heute den Standard gesetzt für die Versorgung bei harten Touren. Das Kochhaus verschwand bald von Deck. Es stand da rum und nahm Platz weg. Die »Küche« wurde neben den Niedergang verlegt und bald löste ein Petroleumkocher den eisernen Ofen ab, und die Technikgeschichte nahm ihren Lauf. Beim Niedergang liegt die Pantry noch heute. Und auch noch heute geht ein breites Grinsen über Deck, wenn es heißt: ”Kaffe is klaaar“, oder „Essen is fertig“. Nur klingt die Stimme meistens zarter. (....war die „Revolution dann eigentlich erfolgreich?) Rainer Prüß Info: www.skagen-bymus.dk und ein originales kleines Kochhaus steht im Museum in Esbjerg. Eier-Kaffee aus Muttern‘s Küche Soll der Kaffee auf See nach Stunden noch köstlich sein , sind zwei Dinge von Nöten: eine gute Warmhaltekanne und ein kleiner Trick mit der Kaffeezubereitung. Die angegebene Rezeptur deckt schon fast den Kaffeebedarf einer Großseglerbesatzung, kann aber natürlich auch für den Bordgebrauch angepasst werden. 9½ l Wasser zum Kochen bringen 4 ganze Eier mit ½ l Wasser und einer Prise Salz aufschlagen in die Eier-Kaffee-Mischung 500g „gutem Kaffee“ mit dem Schneebesen einrühren alles in das kochende Wasser geben 10 Min ziehen lassen, bis der Kaffeesatz sich auf den Topfboden abgesetzt hat Durch die Verfeinerung schmeckt der Kaffee auch nach Stunden keinesfalls bitter. An Bord wurde früher der Kaffee aus dem Topf eingeschenkt, das hatte ein lästiges Krümelspucken zur Folge. Wir empfehlen daher den Kaffee vor dem Servieren zu filtern. Jan Wohler 11 Binnen NV. Navigator 1/2009 Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser? Informationssystem für die Binnenschifffahrt Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser? Wer kennt ihn nicht, diesen Ruf aus dem Fangspiel aus der Kinderzeit. Dem Sportskipper wird dieser Ruf allerdings wenig nützen, wenn er Auskunft über die Wasserstände eines Binnengewässers haben möchte, um Durchfahrtshöhen und Fahrrinnentiefen einschätzen zu können. Noch vor ein paar Jahren war es sehr mühsam, ausreichende Informationen zu erhalten. Man musste die Pegel selbst ablesen (wenn man einen fand) oder erfuhr mit viel Glück von einem Schleusenmeister etwas über die Wasserstände. Heute ist es um vieles leichter geworden. Wer z.B. ein Notebook besitzt, kann heute schon in vielen Sportboothäfen via W-LAN ins Internet gelangen. Besser noch ist natürlich ein GSMStick oder ein internetfähiges Handy, die es erlauben, das Internet jederzeit und überall zu erreichen. Pegelonline ist das Stichwort - der Wasserstandsnachrichtendienst der Wasser- u. Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Mit Hilfe von Pegelonline stellt die Bundesanstalt tagesaktuelle Wasserstände der Bundeswasserstraßen kostenlos zur Verfügung. Die Seiten dieses Internetdienstes wurden überarbeitet und viele Gewässerabschnitte erweitert. Auf einer interaktiven Landkarte können alle Pegelmessstellen der Bundeswasserstraßen komfortabel ausgewählt werden. Die bereitgestellten Daten enthalten neben den eigentlichen Pegelwerten weitere Informationen aus dem bundesweiten gewässerkundlichen Messstellennetz. Weitere Möglichkeiten für aktuelle Wasserstandsinformationen bietet auch das elektronische Wasserstraßen-Informationssystem ELWIS oder die automatische Pegelansage, die telefonisch abgefragt werden können. Letztere stehen im norddeutschen Raum für die Oder, Elbe, untere Havel und die Berliner Gewässer zur Verfügung. Die Telefonansagedienste sind in den NV. Sportschiffahrtskarten Binnen veröffentlicht. Folke Stender www.pegelonline.wsv.de | www.elwis.de Liebe Redaktion, Gratulation zum gelungenen NV-Navigator 2/2008. Wie immer kann man über die Fülle an Informationen staunen und jeden Artikel mit viel Interesse und Freude lesen. Der Humor kommt auch nicht zu kurz. Deshalb: rundherum gelungen! Danke! Eine Bitte zum Rätsel: Wie viele andere auch, würde ich mich über die Auflösung in der jeweils folgenden Ausgabe freuen. Ich weiss, der Platz ist knapp, aber vielleicht ist das Internet eine Alternative. Ein kurzer Hinweis im Navigator, dann kann jeder Interessierte auf der Internetseite nachschauen. Das Rätsel würde dadurch noch attraktiver. Mit freundlichen Grüßen Karl-Georg Dartmann Sehr geehrte Damen und Herren, neulich habe ich zum ersten mal Ihre Zeitschrift NV Navigator gelesen und war begeistert. Ist es möglich die Zeitschrift zu abonnieren? Was kostet das Abo? Mit freundlichen Grüßen Kristin Ellermann Sehr geehrte Damen und Herren, 1.) zuerst einmal vielen Dank im Namen aller Freizeitskipper für den NV.Navigator, der wohl bei Alt und Jung, Kranken und Gesunden, Ahnungslosen und Ahnung habenden und alles was da noch, in welcher Nische auch immer, zwischen liegen mag. Das Blatt wird bei uns von der ganzen Familie gelesen. 2.) Im letzten Jahr habe ich, wie sagt man so schön, einen „verkehrten Fehler“ gemacht. Neues Kartenmaterial musste schnell her. Wohl schon mit den Gedanken im Urlaub, habe ich mir Karten von der Konkurrenz gekauft (Delius Klasing-Sportbootkarten). Weitere Angaben möchte ich mir an dieser Stelle ersparen. Mit Hilfe des Rätsels könnte ich ja vielleicht an neues Kartenmaterial kommen - wenn Fortuna mir gnädig gesonnen sein sollte. Ich würde mich darüber ganz besonders freuen. Ihrem ganzenTeam wünschen wir ein frohes neues Jahr und weiterhin mit soviel Elan wie bisher. Helmut Ihrens · Kiel Sehr geehrte Damen und Herren, Ihre Glosse Schiffsnamen ist ein Volltreffer. Schiff versenkt. Exakt analysiert und wunderbar beschrieben Mit freundlichen Grüßen Claus + Angelika Rechter Sehr geehrter Herr Prüß, ich freue mich stets über den Erhalt des neuen NV.Navigators und studiere die interessanten Informationen. Ihre Aufgaben und Rätsel sind für mich eine besondere Herausforderung. „Lotseninsel und andere schräge Geschichten“ hat mich sehr interessiert, aber leider nicht sprachlos gemacht, eher tief traurig! Fehlleistungen von Ämtern, Behörden und Politikern erfahren wir fast täglich durch die Medien oder auch am eigenen Leib. Der Denkmalbegriff ist in allen Denkmalschutzgesetzen der Länder unkonkret. Betroffene haben keine Möglichkeiten, auf dem Rechtsweg gegen eine Unterschutzstellung etwas zu unternehmen. Erst umfangreiche teure Gutachten können eventuell etwas bewirken. Besonders problematisch sind unter Denkmalschutzstellungen von Verkehrsanlagen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Arbeit und uns noch viele interessante Beiträge im NV.Navigator. Mit freundlichen Grüßen Ludwig Leonhardt Liebe Redaktion, da ich Dich auf der Hanseboot nicht angetroffen habe, nun ein paar Zeilen aus Münster. Zunächst gratuliere ich Euch zu Euerm NV.Navigator. Die Lektüre ist immer wieder ein Vergnügen und von hohem Informations- und Unterhaltungswert. Prof. Dr. Gerd-Jan Krol Institut für Ökonomische Bildung Sehr geehrte Damen und Herren, auf der diesjährigen Bootsmesse in Hamburg habe ich ein Exemplar Ihrer Nautischen Veröffentlichungen erhalten. Ich bin begeistert vom Stil und Inhalt und bitte Sie, mir mitzuteilen, ob es möglich ist, das Blatt zu abonnieren. Mit freundlichen Grüßen Uwe Mischker Anmerkung der Redaktion: Ein Abo können unsere Kunden bei uns bestellen und es ist kostenlos. Der einfachste Weg ist uns Ihre Adresse über www.nv-navigator.de/ kontakt mitzuteilen. 12 Ihr NV.-Redaktion-Team Atlantik NV. Navigator 1/2009 Neue Ausgaben 2008/09 ... da legt man sich die Karten Im karibischen Clinch mit der COASTGUARD. Wer hat das bessere Blatt? Gut verfolgt ist auch nicht schlecht navigiert. Die NV. Chart Kits • Caribbean Region 13 und 14 sind in neuer Ausgabe erscheinen. ——— Zur kommenden Saison wird der zweite Satz der US amerikanischen Ostküste fertig sein Florida • East Coast North Fernandina Beach to Lake Worth Reg. 8.1. Das NV. Chart Kit Bahamas • Central Reg. 9.2 erscheint in berichtigter Ausgabe 2009 neu. Auch die waterproof Faltkarten 9.2.1 Bimini Islands und 9.2.2 Staniel Cay erscheinen in berichtigter Neuausgabe. Die deutsche Yacht ist unterwegs von der Dominikanischen Republik nach Puerto Rico. Alles prima. In Luperon wird ausklariert. Schönes Wetter, gute Stimmung. Der Zoll sagt: „...sie schicken die Kollegen von der Marine zum Losschmeissen helfen....“ Schön, alles easy. Man vertreibt sich noch ein wenig die Zeit. Hier noch ein bißchen aufklaren, alles segelfertig machen. Da noch ein kleiner Schnack. Irgendwann gibt es nichts mehr zu tun. Langeweile kommt auf. Nach einer Stunde ist immer noch keiner da. War der Hinweis eigentlich korrekt verstanden? „...die Kollegen kommen... oder so...“? Wollten die wirklich kommen? Eigentlich war doch alles klar? Und eine Stunde warten reicht doch eigentlich, oder? Der Weg ist noch lang genug. Also Leinen los. Bereits in der Hafeneinfahrt gehen die Segel hoch. Ein letzter Farewell-Blick zurück. Es steht See in die Hafeneinfahrt, also aufgepasst. Emerald Bay Marina Ocean World Marina 19° 49,66’ N · 70° 43,9’ E Diese Marina in der Domenikanischen Rebublik hat jetzt eine betonnte Hafeneinfahrt. ———— Wasserscooter Wasserscooter und Wassermotorräder werden auch in Teilen der Karibik und besonders in den Virgin Islands nicht toleriert. Es bestehen verschärfte Regelung für diese Fahrzeuge. Denn oft haben grosse Yachten diese “nervtötenden Sportgeräte” an Bord. Sie machen nicht nur Lärm, sonder sind auch für badende Urlauber am Strand gefährlich und es hat schon zahlreiche tödliche Unfälle gegeben. In den Virgin Islands werden sie wie Waffen behandelt und beim Einklarieren verplombt. Nach vielen Stunden relaxter Fahrt erscheint plötzlich ein Schiff am Horizont und holt schnell auf. Achherrjeh. COASTGUARD. Oha... Ist doch etwas falsch gelaufen? Es passiert aber nichts. Das Schnellboot folgt nur in gemäßigtem Abstand. Nichts ist schlimmer, als wenn nichts passiert. Das irriiert. Als nach einer Weile das Schiff immer noch in der Kiellinie folgt, macht sich Verunsicherung breit. Was soll das? Was wollen die? Wenn das mit dem Ablegen zusammenhängt, würden die doch an Bord kommen? Was wird das hier? Geschwaderfahrt? Dann reißt der Geduldsfaden. Wozu gibt es eigentlich UKW? „Warum folgen Sie uns? Gibt es irgendwelche Probleme? Bitte kommen Sie doch an Bord!“ Die Reaktion der COASTGUARD ist dienstlich korrekt. Ja, man würde gerne boarden, aber nicht hier. Dann folgen 100sm „Geschwaderfahrt“. Mit 6-7 kn „Langsamkeit“ ziemlich problematisch für ein COASTGUARD-Schiff. Der Weg zum Ein- und Ausklarieren führt über den Fluß, die Brücke besteht seit dem Hurrikan vor 10 Jahren nur aus Eisenträgern, natürlich ohne Geländer und doppelten Boden. Nach Stunden erreicht die Yacht endlich die Hoheitsgewässer von Puerto Rico (USA). Die COASTGUARD immer noch in Kiellinie. Plötzlich Knacken und Rauschen auf UKW: Die COASTGUARD will „Boarden“. Aufstoppen. Die Uniformierten kommen an Bord, und wieder die Frage „Warum folgen sie uns?“ Es gibt keine Aufklärung, stattdessen stellt die COASTGUARD 16 Stunden lang das Schiff auf den Kopf und krempelt alles von zuunterst nach zuoberst. Ergebnis? Keine Drogen. Keine strafbare Handlung. Dafür folgt eine freundliche Begründung mit dem Hinweis, der Zoll in der Dominikanischen Republik hätte sie alarmiert, hätte ihnen aber leider nicht gesagt, dass die Yacht bereits ausklariert war. Und warum die lange Verfolgung? Die Erklärung ist einfach und das Verhalten war behördlich korrekt: Die US Coastguard darf bei deutschen Schiffen in internationalen Gewässern nicht boarden. Die USA hat – wie manches andere auch – das internationale Seerechtsübereinkommen (Law of the Sea) nicht unterzeichnet. Es gibt auch keinen Vertrag mit Deutschland zur Amtshilfe, den hat die USA bilateral nur mit sog. Flaggenstaaten wie Liberia, Antigua, Panama usw., sowie mit mit den Karibischen Staaten und den EU-Staaten mit Überseedepartments oder Kronkolonien. Man hat also verfolgt, konnte aber ausserhalb der Hoheitsgewässer von Puerto Rico (USA) nicht einschreiten. Und nun? Entschuldigendes freundliches Grinsen. Und noch ein Blick auf den Kartentisch. Was bis dahin keiner geahnt hat – beide fuhren mit den gleichen Karten vom NV! Elektronisch und Papier! Wie? Die US COASTGUARD mit Karten aus Arnis? Ja! Die sind hier Standard! Muss man noch was sagen? Rainer Prüß Endlich Ruhe im Karton 23 °37,8’ N · 75° 54,9’ E In der Bahama Central Reg 9.1 ist die neu gebaute und im letzten Jahr eröffnete Hotelanlage mit Marina - Esmerald Bay auf Grand Exuma für die Sportschiffahrt gesperrt. Das Einlaufen in den Hafen erfolgt vom Exuma Sound und ist zu gefährlich, denn die Zufahrt geht über ein Riff mit geringen Tiefen und hier baut sich schon bei wenig Wind eine Grundsee und Dünung auf. Jetzt steht hier ein riesiges Hafenbecken für Mega-Yachten leer. ———— Dann noch ein Blick zurück. Oh..., da am Kai, steht da nicht die Marine und winkt? Will sie doch noch was dienstliches?... oder ist das freundliches Nachwinken? Egal, die Segel sind fast oben. Umdrehen ist hier in der Einfahrt nicht möglich, und wozu eigentlich auch? Wahrscheinlich haben sie wirklich nur freundlich zum Abschied gewunken. Dann geht das letzte Segel hoch. Der Wind seht günstig und nach kurzer Zeit läuft die Yacht Kurs an der Küste entlang nach Osten. Alles Easy-going. Neustädter Bucht wird für laute Motorboote gesperrt Was mit einer Belästigung begann, endet nun mit der „Verordnung über das Verbot des Befahrens der Neustädter Bucht mit bestimmten Fahrzeugen“ der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord. Amtsdeutsch pur, also sagen wir salopp: Angeberboote raus. Karl Heinz Haase schippert gemütlich mit seinem Segelboot auf der Trave nach Lübeck. Kommt da ein ganzer Pulk von krumm gebogenen, kriegsbemalten, höllenlauten und stinkenden „Sportbooten“ mit hoher Fahrt von achtern auf. Plötzlich erscheint die Wasserschutzpolizei in Gestalt des Dienstbootes „Habicht“ und der brüllende Konvoi wird in seine Schranken, d.h. die auf der Trave zulässige Höchstgeschwindigkeit verwiesen. Segler Haase freut das sehr und er hält nicht mit Lob für unsere Freunde und Helfer zurück. Das hat die Lenker der Schnellboote richtig aufgebracht und nach dem Motto: das hast du nun davon, umzingeln sie den armen Haasen und nebeln ihn so richtig ein und zeigen mal wie schön laut ihre Motoren schon im Leerlauf sind. Was sie nicht ahnten war, dass sie den falschen erwischt hatten. Karl-Heinz Haase, Psychologe und Grüner Stadtrat in Lübeck gehen diese Wassersportler schon lange auf den Geist und dieser Vorfall hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Haase zündet ein wahres Feuerwerk von Maßnahmen, von rechtlichen Schritten, dem langen Marsch durch die Behörden durch alle Instanzen und mobilisiert die ganze Küste. Viele scheinen geradezu darauf gewartet zu haben, dass sich endlich mal jemand darum kümmert. Die gegen den Motorbootlärm gegründete Bürgerinitiative bekam schnell breite Unterstützung von Wassersportlern aller Art, Vereinen, den Küstengemeinden, allen voran Timmendorfer Strand, den Tourismusdirektoren und vielen anderen. Tausende Unterschriften wurden gesammelt und in Berlin und Kiel übergeben. Zunächst haben sich die Bundesministerien für Umwelt und Verkehr für nicht zuständig erklärt, dann waren beide doch zuständig und haben sich des Problems angenommen. Betont werden muss, dass wir hier keineswegs über schnelle Motorboote reden, sondern über Boote, die schon im Leerlauf kaum zu überhören sind und in voller Fahrt die Schmerzgrenze des menschlichen Gehörs weit überschreiten und die Lübecker Bucht beschallen. Hier befinden sich im Sommer über 80.000 Urlauber am Strand. Über die physiologischen Wirkungen von Lärm muss heute, angesichts von über 10.000 Lärmtoten in Deutschland nicht mehr diskutiert werden und der Lärmschutz hat europaweit hohe Priorität. Auch empfindliche Meerestiere wie Schweinswale, Robben und andere müssen geschützt werden. Nachdem in einem ersten Schritt der Küstensaum der Neustädter Bucht mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung belegt wurde, tritt nun am 1. April die oben genannte Verordnung in Kraft. Südwestlich einer Linie Pelzerhaken – Harkensee ist das Befahren der Neustädter Bucht mit Booten mit einem Schallpegel von mehr als 75 dB (A) nicht mehr erlaubt. Es kann bei einem begründeten Verdacht das Vorführen des Bootes zur Messung des Schalldruckpegels durch eine amtlich Stelle angeordnet werden. Wird der zugelassene Wert überschritten, kann das Befahren der Neustädter Bucht untersagt werden. Es bleibt abzuwarten, ob das von der betroffenen Klientel als Aprilscherz aufgefasst wird und wie sich nun in der Praxis die Verordnung bewährt. Die Wasserschutzpolizei hat hier schon eine Anwendung mit Augenmaß angekündigt und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln. Jürgen Leicher Info: Wasserschutzpolizei LübeckTravemünde · Tel. 04502- 862830 13 die 50. Hamburg ohne Grenzen 24.Okt.–1.Nov.2009 50. Internationale Bootsausstellung Hamburg www.hanseboot.de NV. Navigator 1/2009 Der Matrose Kiesewetter berichtet (hier leicht gekürzt) über ein solches Wettererlebnis auf der MARIE HACKFELD, ein „Vollschiff“, also ein Dreimaster, „voll“ mit Rahsegeln getakelt, 77 m lang, 12 m breit und 7 m Tiefgang (etwa die Größe der Gorch Fock): „...es setzte ein steifer Wind ein, der allmählich zum Sturm ausartete. Schiet! ...auf Schiet! Wir machten die Segel fest bis auf das Großuntermars und drehten bei Steuerbordhalsen bei. Kurz nach 8 Uhr, als der Wachwechsel vollzogen war, brach sich kurz vor dem Schiff eine gewaltig hohe See. Tief holte dasselbe über und blieb mit bedenklicher Backbordseite liegen. Das Gefürchtete war eingetreten, die Ladung war übergegangen. Die Leereling war fortwährend unter Wasser, so dass wir jeden Augenblick zu kentern glaubten. wie eine Untiefe zu ihrem Namen kam Die ”PRIWALL im Sturm“, Gemälde von Hans Peter Jürgens zur Ausstellung im Flensburger Schiffahrtsmuseum. Die Nordsee zählt nicht umsonst zu den gefährlichsten Revieren der Welt. Tidengewässer, reflektierende Wellensysteme, gefährliche Flachs und heftigsten Grundseen, Wattengebiete und Sände. Hauptwetterlage: W/NW. Immer hinein in den Trichter der Deutschen Bucht und der Elbe. Die Wracks sind nicht zu zählen, die in den Mahlsänden verschwanden oder auf den Watten zerschlugen. „Legerwall“ – Segler, Fischer und Berufsseeleute fürchten diese Situation. „Das Land ist der Feind des Seemanns“. Auch heute retten die Besatzungen der DGzRS unter abenteuerlichsten Bedingungen Menschenleben. Dabei haben wir heute alle Möglichkeiten der Navigation, präzise Karten, Betonnung, Befeuerung und Satelitennavigation. Es ist noch nicht lange her, da fuhr der Kapitän mit Hilfe seiner Erfahrung und seiner Revierkenntnis. Dabei war der wirtschaftliche Druck schon immer enorm und gesegelt wurde auch bei schwersten Wetterbedingungen. Ein jeder Seemann wird wissen, was es heißt, bei Sturm und Wetter bei einem bis über 40 Grad überliegenden Schiff ein wildschlagendes Untermarssegel festzumachen. Wir versuchten, das Schiff vor den Wind zu bringen, was aber nicht gelang, da das Schiff in seiner hilflosen Lage dem Steuer nicht mehr gehorchte. Plötzlich holte das Schiff so gewaltig über, dass sämtliche Nocken der Unterrahen ins Wasser tauchten. Krampfhaft uns an der Reling festhaltend, erwarteten wir den Moment, wo sich das Schiff wieder aufrichten sollte. Bange Minuten verstrichen, uns dünkten sie eine Ewigkeit. Doch unsere Hoffnung war vernichtet, das Schiff richtete sich nicht wieder auf. Jetzt hieß es handeln oder zugrunde zu gehen. Der Vorschlag, die Bramstengen zu kappen, wurde verworfen. Es blieb nur noch eins: die Ladung zu werfen. Sofort begannen wir, wobei wir nur von achtern durch die Kajüte in den Laderaum gelangen konnten. Wir arbeiteten bis zum Abend und hatten die Genugtuung zu sehen, dass das Schiff sich etwas aufrichtete. Die Arbeit hatte Erfolg, so dass man später vor den Wind gehen konnte und die restliche Ladung umstaute.“ kann man daraus ersehen, dass wir während vier Stunden vor nur einem Untermarssegel einen Fortgang von 11 sm stündlich machten.“ Das Vollschiff überstand auch diesen Orkan, aber es sollte die MARIE HACKFELD fundamental treffen. Am 12. November 1909 nimmt der Dampfschlepper VULKAN im Hamburger Hafen die MARIE HACKFELD auf den Haken, beladen mit in Blechkisten eingelöteten Klavieren und Genever. Es ist 5 Uhr und es weht aus NW, also vierkant von vorne. Dabei nimmt der Wind stetig zu. Vor Cuxhaven bläst es bereits mit 8-9 Bft., in Böen 10 Bft. Kein gemütliches Wetter, aber Honolulu ist weit, und Zeit ist Geld. Auf Höhe Feuerschiff „Elbe 3“ und „Elbe 2“ werden die Seen immer gewaltiger. Es bläst mit 10-11. Der Dampfschlepper kann die Trosse kaum noch steifhalten. Grundseen rollen über den Vogelsand. Das Schiff ruckt immer wieder hart in die Schlepptrosse. Dann passiert es — die schwere Trosse bricht. Hektik an Bord. Kommandos gellen durch die Dunkelheit: „... fallen Steuerbordanker... Kette stecken.... Kette stecken... Kette stecken...“ Der Anker schleppt über Grund, nichts hält, dann fällt auch der Backbordanker, aber der Vogelsand kommt immer näher. Plötzlich greift der Anker, bei- Aber es kam noch heftiger: Nach 60stündiger Arbeit zur Rettung von Schiff und Besatzung fiel das Barometer innerhalb eines Tages erneut auf 699 mm, die MARIE HACKFELD befand sich im Zentrum eines neuen Sturmfeldes, noch schlimmer als das gerade durchlebte. Kiesewetter berichtet: „Wie stark der Wind war, de Ketten kommen tight und reißen den Bug herum, um im gleichen Moment zu brechen. Es ist stockdunkel und die „MARIE HACKFELD“ treibt im Orkan quer durch die Grundseen über den Vogelsand Richtung Norderelbe, stößt immer wieder hart auf den Grund, verliert das Ruder und macht Wasser. Schwerste Brecher rollen über Deck. Es dauert nicht lang, dann geht eine gewaltige Erschütterung durch das ganze Schiff. Für Sekunden Stille. Die MARIE HACKFELD liegt fest auf dem Sand vor Trischen. Die Brecher wühlen übers Deck. Das Schiff ist verloren. Am 13. November, morgens ½ 4 Uhr meldete der wachhabende Matrose des Feuerschiffes „Elbe 3“, dass er in NNO vom Leuchtschiff mehrere Notsignale gesehen habe. „Der Wind war WNW Stärke 8-10 Bft., und es stand eine wilde, grobe See. Wir mussten bei dem vorherrschenden Wetter zunächst von einer Rettungsfahrt absehen (ein Ruderboot mit Beseglung). Gegen ½ 9 Uhr kam der Elbdampfer „Neuwerk“ elbab auf uns zu und nahm unser Rettungsboot ins Schlepptau. Um ½ 2 Uhr langte das Boot beim gestrandeten Schiff an, das hart nach Stb. überlag, so dass die Reling unter Wasser stand und das Schiff beständig von der Brandung überflutet war. Unser Boot manövrierte sich dicht an den Bug des Schiffes heran und es gelang dann, 19 Mann der Besatzung zu bergen, während 5 Mann durch die Rettungsboote der Stationen Friedrichskoog und Büsum gerettet wurden.” Auch Vormann Hartmann vom ebenfalls eintreffenden Rettungsboot in Friedrichskoog berichtet: „... vor-mittags 10 Uhr sichteten wir bei hartem WNW-Wind westlich von Buschsand (das ist Trischen) ein gestrandetes Schiff. Wir mussten, um dorthin zu gelangen, westlich von Buschsand durch die Brandung segeln, wobei unser Boot viel Wasser übernahm, aber trotzdem sehr gut segelte. Gegen 1/2 2 Uhr erreichten wir das gestrandete Schiff. Es waren mit uns dort die Rettungsboote des 2. Elbleuchtschiffes und aus Büsum, welche, nachdem das erstere 19 Mann der Besatzung und das Büsumer Boot einen Mann übernommen hatte, die Unfallstelle verließen. An Bord verblieben noch der Kapitän, zwei Steuerleute und der Koch. Sollte er noch einmal Laubskaus kochen?“ Das Rettungsboot aus Büsum erreichte ebenfalls morgens segelnd den Havaristen. Vormann Diercks berichtet:„Das Schiff lag schief und haushohe Wellen gingen darüber hin; die Mannschaft stand auf dem Achterdeck. In der Ferne fuhren 8 Dampfer herum, die nicht heran konnten. Wir arbeiteten uns zum Schiff hindurch. Als wir eben längsseits gegangen waren und das Segel heruntergenommen hatten, erscholl von dem Schiff der Ruf „Mann über Bord“. Sogleich sahen wir auch den Mann auf See in Korkjacke treiben. Wir setzten wieder Segel, und es gelang nach mehreren vergeblichen Versuchen den Mann festzuhalten und fast bewusstlos in unser Boot zu holen, wo wir ihn behielten und pflegten. Inzwischen war es höchste Zeit geworden, unser Boot durchzudrehen, da wir in größter Gefahr waren, auf das Schiff geworfen zu werden. Dieses Manöver gelang auch, doch streifte unser Boot dabei das Schiff; es gab einen starken Ruck und sofort stellte sich heraus, dass bedauerlicherweise durch den Stoß unser Mast im Dreck gebrochen war. Da wir hierdurch machtlos geworden waren und schon die Rettungsboote des 2. Elbefeuerschiffes und aus Friedrichskoog herankommen sahen, mussten und durften wir ein weiteres Arbeiten aufgeben...“ Die Phantasie reicht sicher aus, um sich vorzustellen, was hinter diesen knappen Schilderungen an Mut und körperlichen Strapazen, aber auch an Angst und Schrecken steht. Unzählige Schiffe sind auf diese Weise verloren gegangen und nicht nur die ONDO und die FIDES liegen auf dem Großen Vogelsand. Was aber blieb von der MARIE HACKFELD? Die Untiefentonne Hackfeld über einem „Schifffahrtshindernis“ auf 3,2 m Wasser auf der nördlichen Seite des „Falschen Tiefs“ in der Dithmarscher Bucht. Wie sagt es Rolf Nottelmann vom Meldorfer Segelverein MSV? „....und es bleibt die Erinnerung an einen Windjammer und der leise Klang der Klaviere, die eigentlich in gutbürgerlichen Salons auf Hawaii von elegant gekleideten Töchtern gespielt werden sollten. Ihr Klang ist seit beinahe 100 Jahren jetzt westlich von Buschsand zu hören, — wenn man die Antennen dafür hat und ganz genau hinhört.“ Und es bleibt die ständige Furcht des Seemanns vor „Legerwall“. Rainer Prüß Rolf Nottelmann, Meldorfer Segel Verein (MSV) war bei der Recherche behilflich. www.museumshafen-buesum.de Original und Fälschung Original Kombipack · NV Sportschiffahrtskarten · Serie 6 · Polen · Estland · Litauen · Kolberg bis Riga 15 Im unteren Bild haben sich 10 Fehler eingeschlichen. Sind Sie der pfiffige Sportschiffer, der die Fehler findet? Fälschung Finderlohn 1 NV. Kartenkoffer Die Ostsee Einsendeschluss: 1. September 2009 Ihre Lösung senden Sie an: NV. Verlag, Lange Str. 95 24399 Arnis · Fax: 0 46 42 / 92 46 92 Email: [email protected] Der Finderlohn für das Rätsel aus 2-2008 geht an: Norbert Wilda, Esgrus. Verlosung unter Ausschluss des Rechtsweges. Keine Barauszahlung. Es gilt das Datum des Poststempels Strandgut NV. Navigator 1/2009 Schnack auf´m Steg Ein Krebs, ein Schnaps, ein Lied! Der 2. Donnerstag im August bringt ein ganzes Land ins Taumeln. Ganz Schweden ist berauscht vom Beginn der Krebssaison. Gärten werden mit Lampions und Girlanden geschmückt, man trägt lustige Hütchen – als stände ein Kindergeburtstag an. Wenn nicht das Motto wär: ein Krebs, ein Schnaps, ein Lied...ein Schnaps, ein Krebs, ein Schnaps... So viel Vergnügen will erarbeitet sein, schon am Vortag geht es los: Pro Person rechnet man 10 bis 20 Flusskrebse. Lebende! Die Krebse kommen heute überwiegend aus der Zucht, z.B. aus der Türkei. Zubereitung 5 l Wasser mit 3 EL Salz, 2 TL Zucker, 4 EL Dillsamen und 3 Dillkronen aufkochen. Krebse waschen und bürstenaber Vorsicht, die kneifen! Je nach Topfgröße jeweils 2 bis 5 mit dem Kopf voraus in das sprudelnde Wasser geben. Mit reichlich Dillzweigen bedecken und 10 Minuten kräftig kochen. Herausnehmen und in eine mit Dill ausgelegte Schüssel geben. Immer darauf achten, dass das Wasser sprudelnd kocht, wenn die nächsten Krebse in den Topf kommen. Am Schluß den Sud durchsieben und über die Krebse geben, bis sie bedeckt sind. Zugedeckt mindestens 12 Stunden kaltstellen. Ach ja, den Schnaps auch! Zum Servieren die Krebse mit Dill auf einer Platte anrichten. Dazu gibt es Bier, Brot und Dips nach Geschmack. Und dann: erst mal einen Schnaps. Für den Bordbetrieb besser geeignet ist folgendes Rezept: Tagliatelle mit Flusskrebsen für 4 Portionen: 500 g Tagliatelle, 200 g Flusskrebsfleisch, ein Glas Fischfond, 100 ml Weißwein, 2 Schalotten, 1 El Butter, 30 g Mehl, 100 ml Sahne, 4-5 Stiele Basilikum, Salz, Pfeffer. Zubereitung Die Tagliatelle nach Packungsanleitung zubereiten. Schalotten schälen und würfeln. Die Hälfte des Basilikums in Streifen schneiden. Krebsfleisch abspülen und abtropfen lassen. Butter in einer Pfanne erhitzen. Schalotten darin andünsten, mit Mehl bestäuben und anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen. Fischsud und Sahne zugießen. Aufkochen lassen und fünf Minuten köcheln. Das Krebsfleisch dazugeben und erhitzen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Basilikumstreifen dazugeben. Die Nudeln abtropfen. Die Soße darüber geben und mit dem übrigen Basilikum garnieren. Linda Commer Meersenf Der Meersenf wächst im Bereich des Spülsaums, ist eine einjährige Pflanze und blüht von Juli bis September meist lila oder rosa. Gelegentlich finden sich an ( Cakile maritima) der 10 bis 30 cm groß werdenden Pflanze auch weiße Blütentrauben am Ende des Stengels. Während die Blätter dicklich-fleischig sind (meist deutlich gestielt), ist der runde Stengel meist niederliegend und reichästig. Früher wurde der Meersenf als Vitamin C–Lieferant gegen Skorbut sowie als harntreibendes und abführendes Mittel verwendet. Carola Bauer Steh ich am Steg, kommt Dieter doch schon wieder angeeiert: „Heinzi!... hör ma..., hälssu nich aus Du...., die Dänen nu wieder... weißu?...die nu wieder, Du...“ Ich saach „was denn nu schon wieder passiert, was Dich so elektresiert? Du büscha ganz aufgereecht!“ „Hör ma,“ saachter, „hör doch ma“ saachter, „fahr ich da doch mittn Auto durch Dänemark, da nach Aalborch, weissu...,? ....und denn Du,...weissu, denn werch plötzlich geblitzzz.!! Gemeein, saach ich Dir..., gemeeeein!, und denn gleich hintern Limfjort, weissu?... wo ich doch nach Skaagen,... weissu? Und denn sollt ich bezaaln, weissu!! ...Haich auch, und denn,... weissu, denn fraachter mir doch glatt, wie ich mir jezz fühle! Wie ICH mir fühle!!! Also, saach ich, ich fühl mir beschissen, saach ich, ....und dassas viel zu teuer wär für son paar Kilometer mehr. Und da..., weissu wasser da saacht? Das müsst ich scha verstehn, saacht er, weil sie hätten scha jezz kein Sundzoll mehr, und irgendwovon müssen sie scha jezz auch leben in Dänemark, und mitn Königshaus und all die Prinzen und die Schlösser und so, und dassas alles so teuer und so... saacht er und grinst,.... und EURO hättn sie scha auch nich... und ich sollte ma Verständnis ham für son kleines armes Völkchen. Ich war ferttich , saach ich diä... fertttich!! Was soll man dazu saagn? Sundzoll!... Ersatz für Sundzoll! ...auffer Autobahn! ...und das müsst ich als Segler doch auch eintlich gut finden, saachter. „Ich seegel aber nich durchn Sund“ saach ich, „ich segel durchn kleinen Belt“, saach ich, .„..das kost scha auch kein Geld und geht manschma mittn Strom scha auch viel schneller“, saach ich. Und weissu wasser da saacht? Grinst mich an und saacht:„Geet sa sezz von Aalborg til Skagen auch viel viel sneller....“ Und denn grinst er wieder. „Warum das denn?“, saach ich. „Sezz kommt bis Skagen keiner mehr“ sachter, grinst und winkt mir nochma zu... Dänen können scha so nett sein, weissu! Saach ich scha immer! Heinzi Alles Ansichtssache Die Spierentonne: immer eine rote Tonne mit geraden Zahlen, bezeichnet die Backbordseite (links, stromaufwärts) des Fahrwassers. Auf der Schlei bekommt diese bisher klare Sicht der Dinge nun womöglich für den Ausguck einen etwas nebulösen Schleier. Die neuen Kunststofftonnen, Modell ‚PE Spar Buoy SE’, stellen sich für den geneigten Betrachter in toto als Spierentonnen dar. Wie übrigens auch aus der Herstellerbezeichnung ersichtlich wird. Auf der roten Seite ist damit die Sache wie gehabt. Wenden wir den Blick allerdings nach Steuerbord, reiben wir uns die Augen und stellen nach genauerer Inspektion etwas verwundert fest: Ach so, die grüne Spierentonne ist ja angespitzt. Die Spitztonne: immer eine grüne Tonne mit ungeraden Zahlen,bezeichnet die Steuerbordseite (rechts, stromaufwärts) des Fahrwassers. Damit mutiert sie zur Spitztonne – denn so steht es geschrieben: „Die Spitztonne, immer eine grüne Tonne mit ungeraden Zahlen…“ Um das Ganze mal auf den Punkt zu bringen oder besser noch auf die Spitze zu treiben: Ab Werk ist die grüne Spierentonne zunächst einmal oben stumpf. Erst durch das Zubehörteil ‚ToppzeichenSteuerbord’ wird sie angespitzt. Das soll allerdings nun nicht bedeuten, dass wir hier eine Spitztonne mit Toppzeichen vor uns haben. NV-Verlag international Der NV - Verlag hat jetzt ein Vertriebsbüro in den USA eröffnet - in Connecticut. Hier am Long Island Sound ist eines der größten Segelreviere der Ostküste zwischen dem Newport RI und New York. www.nv-charts.com Der NV.Verlag produziert neue Seekarten für die Ostküste der Vereinigten Staaten. Die Seekarten werden in gewohnter Weise als Kompipack, oder wie es im englischen heißt, als Chart Kit veröffentlicht. Rechtzeitig zur Miami Boatshow im Februar 2009 ist der erste Kartensatz fertig geworden - das Chart Kit Region 8.2 Florida Southeast · Lake Worth to Key West. Oliver Berking, der Gründer der Classic Regatta in Flensburg und begeisterter 12m und 6m Regattasegler hat eine neue Passion er ist jetzt auch Werftbesitzer. Um das bei der Restaurierung der 12mR Yacht “Sphinx” gewonnene Know-how zu erhalten und weiter zu nutzen, gründete er im Sommer 2008 die Yachtwerft Robbe & Berking Classics. Sie liegt direkt am Flensburger Stadthafen. Hier werden in Zukunft klassische Motor- und Segelyachten restauriert und Repliken besonders schöner klassischer Yachten gebaut. Mit viel Liebe zum Detail, großer Leidenschaft und zu fairen Preisen. email: [email protected] Ihre Meinung interessiert uns. Alles was Sie bewegt, Kritik, Kommentare, Anregungen, brisante Themen, oder was Sie schon immer mal loswerden wollten, findet im NV. Navigator seinen Platz. Auf Los geht´s los. Aber Hauptsache: Alles im grünen Bereich. Jan Wohler Jan Wohler Frank Sommer die nächste Ausgabe im Okt. 2009