Naturparkplan für den Naturpark Westensee
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Naturparkplan für den Naturpark Westensee
Naturparkplan für den Naturpark Westensee Naturparkplan für den Naturpark Westensee Im Auftrag des Kreises Rendsburg-Eckernförde Mit Förderung durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein bearbeitet durch BfL Büro für Landschaftsentwicklung GmbH Stand: April 2010 Bearbeitung: Dr. Klaus Hand, Dr. Deike Timmermann (Büro BfL, Kiel) Mitarbeit: Bernd W. Hawel, Olaf Peters (Büro stadt & land, Fleckeby) sowie Carolin Barz, Sven Behrens (Praktikant/in Büro BfL) Fotos auf dem Titelblatt: 2x Klaus Hand, 1x Werner Kuberka, 1x Deike Timmermann Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Inhalt 0 Einführung, Anlass, Methodik 5 1 Vorgriff: Vorschlag zur Gebietserweiterung 6 1.1 Verfahren / Ablauf 6 1.2 Ergebnis Erweiterungsvorschlag 6 2 Allgemeine Angaben zum Gebiet 7 2.1 Lage im Raum, Abgrenzung 7 2.2 Planerische Vorgaben 9 2.2.1 Gesetzliche Grundlagen 9 2.2.2 Übergeordnete Planerische Grundlagen 3 Beschreibung des Gebietes 11 17 3.1 Strukturdaten 17 3.2 Regionale Akteure 23 3.3 Naturräumliche Gliederung 25 3.4 Relief und Böden 25 3.5 Klima 27 3.6 Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte 27 3.7 Natur und Landschaft im Naturpark Westensee 29 3.7.1 Landschaftsbild 29 3.7.2 Ökosysteme, Flora und Fauna 30 3.7.3 Schutzgebiete 34 3.7.4 Naturschutzprojekte 35 3.7.5 Untersuchungen und Forschung 36 3.8 Naherholung und Tourismus 36 3.8.1 Touristische Nachfrage 36 3.8.2 Touristisches Angebot 39 3.8.3 Organisation des Tourismus 40 Stand: April 2010 3 Inhalt Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 3.8.4 Landschaftsbezogene Erholung 41 3.8.5 Kulturelle Infrastruktur und Veranstaltungen 47 3.8.6 Freizeitorientierte Mobilitätsangebote 51 3.9 Umweltbildung im Naturpark 51 3.9.1 Naturerlebnisräume 51 3.9.2 Tierpark Arche Warder 52 3.9.3 Naturerlebnisangebote in den Schutzgebieten 53 3.9.4 Lehrpfade 53 3.9.5 Besucher Informationssystem (BIS) für Schutzgebiete 54 3.9.6 Geführte Touren 55 3.10Landnutzung und Wirtschaft 55 3.10.1 Wasserwirtschaft 55 3.10.2 Landwirtschaft 56 3.10.3 Forstwirtschaft 57 3.10.4 Handel und Dienstleistung 58 4 Stärken und Schwächen 59 4.1 Organisation 59 4.2 Natur und Landschaft 60 4.3 Naherholung und Tourismus 63 4.4 Umweltbildung 65 4.5 regionale Wirtschaft 66 5 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte 67 5.1 Leitbild für Naturparke in Deutschland –„Petersberger Programm“ 2006 67 5.2 Leitbild für den Naturpark Westensee 69 5.3 Ziele, Umsetzung / Projektideen 71 5.4 Projekte 78 5.4.1 Projektanforderungen 78 5.4.2 Projektübersicht 79 5.4.3 Projektblätter 80 Stand: April 2010 4 Inhalt Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 0 Einführung, Anlass, Methodik Die drei Naturparke Aukrug, Hüttener Berge und Westensee wurden durch Initiativen des Kreises Rendsburg-Eckernförde Anfang der 70er Jahre ins Leben gerufen und befinden sich seit dieser Zeit in der Trägerschaft des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Maßnahmen und Projekte wurden auf Antrag an den Kreis und Entscheidung durch die zuständigen Ausschüsse finanziell gefördert. Die Aktivitäten der Naturparke blieben auf einem niedrigen Niveau; eine Einbindung der Bevölkerung in die Weiterentwicklung der Naturparke fand kaum statt. Das Umweltministerium Schleswig-Holstein mahnte darum ab 2007 an, die Gemeinden und Bürger stärker in die Entwicklungsprozess dieser Naturparke einzubeziehen und die Aktivitäten zu intensivieren. Diese Forderung wurde von dem zuständigen politischen Gremium des Kreises (Wirtschafts- und Verkehrsausschuss) angenommen und zur Bestimmung der zukünftigen Naturparkentwicklung wurde das Büro BfL Büro für Landschaftsentwicklung GmbH mit der Erarbeitung eines Naturparkplanes durch den Kreis Rendsburg-Eckernförde beauftragt. Die Inhalte der Naturparkplanung Westensee orientieren sich an den Vorgaben des Verbandes deutscher Naturparke (VDN). Zur Erarbeitung der Entwicklungsinhalte des Naturparkplanes wurde ein Beteiligungsprozess mit aktiven Bürgern der Region und den Gemeinden gestartet. Im Juni 2009 wurde eine breite Bürgerbeteiligung mit einer Auftaktveranstaltung im Tierpark Arche Warder eingeleitet. Hier wurden vier thematische Arbeitsgruppen gebildet, die Entwicklungsziele und Projektvorschläge formulierten. Ergänzend wurden Projektgespräche zur Konkretisierung einzelner Themen durchgeführt. Parallel bildete sich in der Westenseeregion aus aktiven Personen des Naturschutzes, der Wasser- und Bodenverbände, der Grundeigentümer und der Gemeinden eine Arbeitsgruppe, die sich mit der weiteren Entwicklung des Naturparks befasste. Aus dieser Arbeitsgruppe hat sich der Verein „Naturpark Westensee – Obere Eider e.V.“ gegründet. Ziel dieses Vereins ist u.a. sich der Weiterentwicklung des Naturparks Westensee anzunehmen und den Planungsprozess zu begleiten. Durch die parallele Entwicklung des Vereins „Naturpark Westensee – Obere Eider e.V.“ zur Naturparkplanung beteiligten sich insbesondere die Mitglieder dieses Vereins intensiv an dem Planungsprozess. Im Naturpark Westensee und den angrenzenden Bereichen finden durch unterschiedliche Vereine, Organisationen, Gemeinden oder Einzelpersonen vielfältige Aktivitäten unabhängig von der Naturparkentwicklung statt. Soweit diese Aktivitäten und Vorhaben die Naturparkentwicklung positiv beeinflussen, werden sie in die Naturparkplanung eingebunden oder zumindest nachrichtlich aufgenommen. Hierdurch können Ziele und Projekte im Rahmen verschiedener Förderprogramme benannt und beantragt werden. Der Naturpark Westensee ist Mitglied im Verband der deutschen Naturparke (VDN). Die Erarbeitung des Naturparkplanes orientiert sich darum an den Empfehlungen des VDN hierzu. Neben der Bestandsanalyse und Darstellung der wichtigen Grundlagen hat die Beteiligung und Einbindung regionaler Akteure in den Planungsprozess zentrale Bedeutung. Zu diesem Zweck wurden thematische Arbeitsgruppengespräche durchgeführt. Aus den Ergebnissen wurden für die zentralen vier Themenfelder Stärken und Schwächen sowie Entwicklungsziele mit daraus folgenden Projektvorschlägen abgeleitet. Stand: April 2010 5 Einführung, Anlass, Methodik Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Mit dieser Planung für die Weiterentwicklung des Naturparks Westensee werden Ziele und Projekte benannt, die bei einer Umsetzung den Wert und die Akzeptanz des Naturparks steigern werden. Trotzdem ist der Abschluss der vorliegenden Planung kein Endstand, sondern soll als Anfang einer langfristig nachhaltigen Entwicklung der Naturparkidee im Gebiet Westensee – Obere Eider verstanden werden. 1 Vorgriff: Vorschlag zur Gebietserweiterung Der Naturpark Westensee besteht seit etwa 40 Jahren durch eine Verordnung des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Mit einer Erklärung vom 16. 03. 1998 des Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten wurden u.a. die Grenzen des Naturparks beschrieben. Es ist eine Aufgabe der Naturparkplanung für den Naturpark Westensee eine Optimierung der Naturparkabgrenzung zu erörtern. Im Rahmen des Planungsprozesses wurde ein Erweiterungsvorschlag für den Naturpark Westensee erarbeitet. In der nachfolgenden Bestandsbeschreibung (ab Kapitel 2) wurden diese Erweiterungsflächen jeweils berücksichtigt, obwohl sie zur Zeit nicht Bestandteil des Naturparks Westensee sind und eine Erweiterung des Naturparks erst in der Zukunft durch die betroffenen Gemeinden bzw. die oberste Naturschutzbehörde zu entscheiden ist. Der Erweiterungsvorschlag des Naturparks und das dazugehörige Verfahren wird bereits hier beschrieben, obwohl es eigentlich Bestandteil der Entwicklungsziele ist. 1.1 Verfahren / Ablauf Die Frage einer möglichen Erweiterung des Naturparks wurde bereits bei informellen Vorgesprächen zur Naturparkplanung gestellt. Daraufhin wurde diesem Thema im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur Naturparkplanung am 19.06.10 im Tierpark Arche Warder ein eigenständiger Tagesordnungspunkt gewidmet. Herr Prof. Roweck vom Ökologiezentrum der Universität Kiel führte in einem Vortrag verschiedene mögliche Kriterien für die Abgrenzung des Naturparks auf. Dargestellt wurden hierbei u.a. vorhandene Schutzgebiete und Biotopverbundsystem, Verteilung hochwertiger Biotope, Zerschneidung der Landschaft. Die Anwesenden wurden aufgefordert, bei Interesse abweichende Abgrenzungsvorschläge zu machen und zu begründen. Am 15.07. fand zu diesem Thema ein Termin statt, bei dem die eingegangenen sechs Vorschläge sowie die möglichen Kriterien diskutiert wurden. Im weiteren Planungsverlauf und während durchgeführter Termine wurde jeweils neben den bestehenden Naturparkgrenzen auf die Erweiterungsvorschläge hingewiesen. 1.2 Ergebnis Erweiterungsvorschlag Im Rahmen der vorliegenden Naturparkplanung wird ein Erweiterungsvorschlag für den Naturpark Westensee gegeben. Der Erweiterungsvorschlag wird vor allem aufgrund der ökologischen Ausstattung / des Potenzials sowie der Eignung für eine naturverträgliche Erholungsnutzung gemacht. Für die praktische und rechtliche Umsetzung dieses Vorschlags wird die Zustimmung und Unterstützung der betroffenen Gemeinden notwendig werden. Es ist darum davon auszugehen, dass sich ein Erweiterungsprozess über einen längeren Zeitraum erstreckt. Stand: April 2010 6 Einführung, Anlass, Methodik Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Zur Zeit befinden sich 13 Gemeinden ganz und 17 Gemeinden teilweise innerhalb des Naturparks; insgesamt also 30 Gemeinden. Es wird eine Erweiterung um weitere 23 Gemeinden (insgesamt oder teilweise) empfohlen. Die Gemeinden sollten überwiegend mit der ganzen Fläche im Naturpark liegen, in einigen Fällen wird eine Grenze entlang besonders markanter Trennlinien (z.B. NOK, stark befahrene Straßen) vorgeschlagen. Bei einer vollständigen Erweiterung des Naturparks um die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche würde die Fläche von 250 km2 auf ca. 550 km2 ansteigen. Die vorgeschlagene Abgrenzung ist in dem nachfolgenden Kapitel dargestellt. 2 Allgemeine Angaben zum Gebiet 2.1 Lage im Raum, Abgrenzung Der Naturpark Westensee ist einer von vier Naturparken im Kreis Rendsburg-Eckernförde. In Schleswig-Holstein gibt insgesamt sechs Naturparke: Aukrug, Holsteinische Schweiz, Hüttener Berge, Lauenburgische Seen, Schlei und Westensee. Abbildung: Naturparke in Deutschland Quelle: VDN Stand: April 2010 7 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Die Abbildung der Naturparke in Deutschland zeigt, dass die Naturparke im Kreis Rendsburg –Eckernförde nahezu aneinander grenzen und im Vergleich zu vielen Naturparken, insbesondere in Süddeutschland, relativ flächenklein sind. Abbildung: Lage des Naturparks Westensee im Städtedreieck Kiel, Rendsburg, Neumünster Der Naturpark Westensee befindet sich im Städtedreick Kiel, Neumünster, Rendsburg im Zentrum Schleswig-Holsteins (siehe Abbildung: Lage des Naturparks ...). In der Nachfolgenden Abbildung sind die bestehenden Grenzen des Naturparks nochmals dargestellt. Es verdeutlicht, dass die Grenzen des Naturparks vor allem entlang von Straßen bzw. Bahnlinien festgelegt wurden. Der ebenfalls dargestellte Erweiterungsbereich orientiert sich mit seinen Abgrenzungsvorschlägen gleichermaßen an den dargestellten Gemeindegrenzen. Stand: April 2010 8 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Abbildung: Bestehende Grenze des Naturparks Westensee (rote Linie) und vorgeschlagene Erweiterung (rot gestrichelt) – Gemeindegrenzen magenta 2.2 Planerische Vorgaben 2.2.1 Gesetzliche Grundlagen Bundesnaturschutzgesetz Im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sind Naturparke in § 27 wie folgt definiert: (1) Naturparke sind einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die 1. großräumig sind, 2. überwiegend Landschaftsschutzgebiete oder Naturschutzgebiete sind, 3. sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen und in denen ein nachhaltiger Tourismus angestrebt wird, 4. nach den Erfordernissen der Raumordnung für die Erholung vorgesehen sind, 5. der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt dienen und in denen zu diesem Zweck eine dauerhaft umweltgerechte Landnut- Stand: April 2010 9 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee zung angestrebt wird, 6. besonders dazu geeignet sind, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern. (2) Naturparke sollen entsprechend ihren in Absatz 1 beschriebenen Zwecken unter Beachtung der Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege geplant, gegliedert, erschlossen und weiterentwickelt werden. Landesnaturschutzgesetz Im Schleswig-Holsteinischen Naturschutzgesetz heißt es in § 19 Naturparke, Naturerlebnisräume (zu § 27 Bundesnaturschutzgesetz) (1) Die oberste Naturschutzbehörde kann durch Allgemeinverfügung großräumige Gebiete, die 1. zu einem wesentlichen Teil Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete oder Naturdenkmale enthalten, 2. sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eigenen, zu Naturparken erklären (2) Die Erklärung nach Absatz 1 bestimmt den Träger des Naturparks, den Umfang seiner Aufgaben sowie die Schutz- und Entwicklungsziele. § 15 Abs. 2 Nr. 3 ist nicht anwendbar Die Erklärung zum Naturpark Westensee vom 16.03.1998 (MUNF SH) sind folgende Zielformulierungen enthalten: (1) Ziel des Schutzes ist es, die natürlichen Lebensgrundlagen für eine vielfältige Pflanzen und Tierwelt sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft zu erhalten. (2) Pflegeziel ist es, die Kultur- und Erholungslandschaft um den Westensee mit dem bewegten Bodenrelief, den Waldgebieten, Seen, Teichen und Ufervegetation in einer durch Knicks sowie einzelne Heide- und Moorgebiete reiche Kulturlandschaft zu erhalten (3) Entwicklungsziel ist es, den Schutz von Natur und Landschaft mit den Erholungsbedürfnissen des Menschen in einer abwechslungsreichen Landschaft zu verbinden. Dies soll neben der Durchführung von Landschaftspflege- und Naturschutzmaßnahmen und der Steuerung eines geordneten Erholungsverkehrs sowie dem Ausbau und die Unterhaltung von Erholungseinrichtungen verwirklicht werden. Die besucherlenkenden Maßnahmen sollen insbesondere dazu beitragen, schutzbedürftige Landschaftsteile von Störungen freizuhalten. Weitere rechtliche Regelungen, die Naturparke betreffen Gesetz zur Umweltverträglichkeitsprüfung: In der Anlage 1 zu den UVP - pflichtigen Vorhaben ist unter Punkt 2.5. benannt, dass beim Bau oder Ausbau von sonstigen Landes-, Kreis- oder Gemeindestraßen oder sonstiger öffentlicher Straßen, mit Ausnahme der unselbständigen Rad- und Gehwege eine Umweltverträglichkeitsvorprüfung vorzunehmen ist, wenn das Vorhaben 1 km oder mehr in einem Naturpark liegt. Stand: April 2010 10 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Zielrichtung der Förderrichtlinien Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Naturparken (Amtsbl. Schl.-H. 2009) Förderungsfähig sind Aufwendungen, die zur Verwirklichung der Schutz-, Pflege- und Entwicklungsziele erforderlichen Anlagen und Einrichtungen in Naturparken dienen. Darunter fällt u.a. die Erstellung des Naturparkplanes, Maßnahmen zur Ordnung des Erholungswesens (z.B. Wege, Rastplätze, Schutzhütten, Beschilderung), landschaftspflegerische Maßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit. Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für die Entwicklung von Infrastrukturen im Zusammenhang mit der Artenvielfalt und NATURA 2000 (Amtsbl. Schl.-H. 2008) Förderfähig sind Ausgaben und Vorhaben zur besuchergerechten Einrichtung oder Attraktivitätssteigerungen von Naturparken (Grundlage Zukunftsprogramm Wirtschaft) Für Naturschutzmaßnahmen kommen außerdem: • die Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen in Naturschutzgebieten (vom 7. Dez. 2006), • die Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Schaffung und Entwicklung von Biotopen, naturnahen Landschaftsbestandteilen und deren Verbund (Biotop gestaltende Maßnahmen – vom 06. Nov. 2008) • die Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von langfristiger Pacht oder Grunderwerb für Zwecke des Naturschutzes (vom 18. Dez. 2006) in Frage. Außerdem stellt für Projekte des Umwelt- und Naturschutzes und der Umweltbildung auch die Bingo Umweltlotterie eine Fördermöglichkeit dar (Förderrichtlinie zur Vergabe der Zweckerträge aus der Lotterie für Umwelt und Entwicklung in Schleswig-Holstein vom 01. Jan. 2008). Darüber hinaus bestehen Fördermöglichkeiten für investive Maßnahmen im Rahmen des ZPLR. 2.2.2 Übergeordnete Planerische Grundlagen Im Rahmen dieser Bearbeitung wird nur auf die wesentlichen Inhalte der übergeordneten Planungsgrundlagen hingewiesen. Für die umfassende Darstellung der jeweiligen Inhalte sei auf die benannten Planwerke verwiesen. 2.2.2.1 Gesamtplanung: Landesplanung, Regionalplanung Entwurf Landesentwicklungsplan (LEP) 2009 Große Teile des Naturparks Westensee sind als Vorbehaltsraum Natur und Landschaft gekennzeichnet. Vorbehaltsräume für Natur und Landschaft umfassen „großräumige, naturStand: April 2010 11 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee raumtypische, reich mit naturnahen Elementen ausgestattete Landschaften sowie Biotopverbundachsen auf Landesebene. Sie dienen als Planungsgrundlage für ganzheitliche Schutzansätze sowie zur Entwicklung großflächiger naturbetonter Landschaftsbestandteile und Kulturlandschaften mit ihren charakteristischen Lebensräumen und Lebensgemeinschaften.“ Von diesen Vorbehaltsräumen ausgenommen sind vor allem der Nordwesten des Naturparks und der Osten bzw. Südosten in der Umgebung der Autobahn 215. Große Teile der vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche im Osten und Westen des bestehenden Naturparks, sind ebenfalls als Vorbehaltsraum Natur und Landschaft gekennzeichnet. Der LEP benennt: Aufgabe der Regionalplanung wird es sein zukünftig Entwicklungsgebiete für Tourismus und Erholung festzulegen. „Entwicklungsgebiete für Tourismus und Erholung sind raumordnerische Vorbehaltsgebiete, die sich aus regionaler Sicht aufgrund ihrer naturräumlichen und landschaftlichen Voraussetzungen sowie ihrer Infrastruktur für Tourismus und Erholung besonders eignen. Durch ihre differenziertere Infrastruktur und ihr Angebot sowie ihre Landschaftspotenziale heben sich diese Bereiche von anderen Räumen (außerhalb der Schwerpunkträume für Tourismus und Erholung) ab. … Die Entwicklungsgebiete für Tourismus und Erholung können großräumige Bereiche wie Naturparke sein.“ Die weitere Differenzierung erfolgt auf Ebene der Regionalplanung. Daneben sind die Landschaftsrahmenpläne heranzuziehen. (s.u.) Regionalplan Planungsraum III Siehe auch den Ausschnitt des Regionalplans Planungsraum III in der nachfolgenden Abbildung. Siedlungsstruktur: Ausgehend von dem Oberzentrum Kiel endet eine Siedlungsachse in OstWest-Richtung in dem Ländlichen Zentralort Felde. Eine zweite Siedlungsachse in NordSüd-Richtung verläuft östlich des bestehenden Naturparks und endet in dem Unterzentrum Bordesholm. Der Osten des Naturparks und der vorgeschlagene Erweiterungsbereich im Osten sind dem Ordnungsraum des Oberzentrums zugerechnet. Regionale Freiraumstruktur: Neben den bestehenden Naturschutzgebieten sind große Teile des Naturparks als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft dargestellt. Diese Bereiche ziehen sich u.a. vom Westen- und Ahrenssee nach Süden zum Brahmsee und Großen Moor bei Dätgen. Vor allem innerhalb des vorgeschlagenen Erweiterungsbereiches im Osten des Naturparks sind größere Bereiche, vor allem entlang der Eider, ebenfalls als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft verzeichnet. Innerhalb des Ordnungsraumes des Oberzentrums Kiel sind vielen Flächen des Naturparks und der vorgeschlagenen Erweiterung als regionaler Grünzug vermerkt. Stand: April 2010 12 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Abbildung: Ausschnitt des Regionalplans für den Planungsraum III, MUNF SH 2000 Stand: April 2010 13 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Die Bereiche innerhalb der Naturparke sind gleichzeitig als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung aufgeführt (ausgenommen der Ordnungsraum der Stadt Kiel). Weitere Aussagen des Regionalplans betreffen bestehende Gebiete mit besonderer Bedeutung für den Grundwasserschutz bzw. Vorranggebiet für den Grundwasserschutz. Gebiete mit besonderer Bedeutung für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe befinden sich zerstreut vor allem im Süden des Naturparks und des vorgeschlagenen Erweiterungsbereiches. Eignungsflächen für die Windenergienutzung befinden sich nur innerhalb der Erweiterungsbereiche nördlich und westlich des bestehenden Naturparks 2.2.2.2 Landschaftsplanung: Landschaftsprogramm, Landschaftsrahmenplan Die Inhalte des Landschaftsprogramms SH (landesweite Planungsebene) sind in dem Landschaftsrahmenplan Planungsraum III für die regionale Planungsebene konkretisiert. Im Landschaftsprogramm sind in der „Räumlichen Zielkonzeption für den Naturschutz“ kleine Teile des Gebietes (u.a. Westensee- und Ahrenseegebiet, Wennebeker Moor und niederung) als Räume für eine überwiegend naturnahe Entwicklung dargestellt. Große Teile des Naturparks sind als Räume für eine überwiegend naturverträgliche Nutzung verzeichnet. Entsprechendes gilt für die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche. Nur kleinere Teilbereiche, wie das Eidertal zwischen Kiel und Bordesholm sind als Räume für eine überwiegend naturnahe Entwicklung dargestellt. Den größten Teil der vorgeschlagenen Erweiterungsflächen nehmen Räume für eine naturverträgliche Nutzung ein. Die restlichen Flächen sollen der Sicherung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und der Nutzungsfähigkeit der Naturgüter dienen. Die durch die Landschaftsrahmenpläne konkretisierten Inhalte sind (vgl. auch nachfolgende Abbildungen): • Bestehende Naturschutzgebiete: Ahrensee und nordöstlicher Westensee, Bokelholmer Fischteiche, Methhorstteich und Rümlandteich, Wennebeker Moor und Wennebekniederung. Im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich befinden sich zusätzlich: Überschwemmungswiesen Jägerslust, Schulensee und Umgebung, Westufer des Einfelder Sees, Dosenmoor, Lütjensee und Hochfelder See südöstlich Gut Bothkamp – siehe auch Tabelle und Karte „Schutzgebiete“ im Anhang. • FFH- und Vogelschutz-Gebiete: Gebiet der oberen Eider inkl. Seen, Dosenmoor; inzwi- schen weitere Gebiete benannt – siehe auch „Tabelle Schutzgebiete“ im Anhang. • Landschaftsschutzgebiete: großräumige LSGs vor allem um den Westensee sowie süd- lich bzw. südwestlich anschließend; weiterhin entlang des Eiderverlaufs und zwischen Warnau und Flintbek; siehe auch Tabelle und Karte „Schutzgebiete“ im Anhang. • Gebiete des Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems: Bestehende und vorgeschlagene Landschaftsschutzgebiete: vor allem um den Westensee, im Verlauf der oberen Eider sowie im Gebiet um Bothkamp und Warnau – vgl. auch Karte: Schutzgebiete • Geotope: subglaziale Täler / Tunneltäler Stand: April 2010 14 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee • Wasserschutzgebiet: südlich Bordesholm; Wasserschongebiete: westlich und südwestlich von Kiel sowie westlich von Felde • Naturpark und Naturparkkernbereiche • Gebiete mit besonderer Erholungseignung: gesamter Naturpark Westensee, Gebiet um den Flemhuder See, Bereiche entlang der oberen Eider sowie die Region um Kirchbarkau, Bothkamp und Warnau. • Anerkannte Naturerlebnisräume: Warder im NP, Bordesholm im vorgeschl. Erweiterungs- bereich (Bovenau zwischenzeitlich anerkannt, ebenfalls Erweiterungsgebiet) • 2 Sportboothäfen, 2 Campingplätz, 1 Sportboothafen im vorgeschl. Erweiterungsgeb. Abbildung: Ausschnittskopien aus dem Landschaftsrahmenplan Planungsraum III, Karten 1 u. 2, MUNF SH 2000 Stand: April 2010 15 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Legende Karte 1, LRP III Stand: April 2010 Legende Karte 2, LRP III 16 Allgemeine Angaben Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 3 Beschreibung des Gebietes 3.1 Strukturdaten 2 Der Naturpark Westensee umfasst zur Zeit eine Fläche von ca. 250 km (die Fläche aller 2 Gemeinden, die sich ganz oder teilweise im Naturpark befinden beträgt über 342 km ). Lage und Abgrenzung des Naturparks sind in der Abbildung auf Seite 9 dargestellt. Verwaltung Der Naturpark Westensee befindet sich vollständig im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die Gemeinden, die ganz oder teilweise im Naturpark liegen gehören zu folgenden Ämtern: • Amt Achterwehr mit den Gemeinden - Achterwehr, Bredenbek, Felde, Westensee • Amt Molfsee mit den Gemeinden - Blumenthal, Mielkendorf, Molfsee, Rodenbek, Rumohr, Schierensee • Amt Bordesholm mit den Gemeinden - Bordesholm, Grevenkrug, Hoffeld, Loop, Schmalstede, Schönbek, Sören • Amt Nortorfer Land mit den Gemeinden - Bokel, Borgdorf-Seedorf, Dätgen, Eisendorf, Ellerdorf, Emkendorf, Groß Vollstedt, Langwedel, Schülp bei Nortorf, Warder • Amt Eiderkanal mit den Gemeinden - Hassmoor, Ostenfeld, Schülldorf Bei einer Erweiterung um die vorgeschlagenen Bereiche würden zusätzliche Gemeinden der Ämter Achterwehr, Flintbek, Preetz-Land, Bordesholm, Nortorfer Land und Eiderkanal sowie Teile der Städte Kiel, Rendsburg und Neumünster in den Naturpark einbezogen. Träger des Naturparks ist zur Zeit der Kreis Rendsburg-Eckernförde. Es wird angestrebt die Trägerschaft auf einen geeigneten regionalen Träger zu übertragen. Gemeindegrößen und Flächennutzung In der folgenden Tabelle ist die Größe der Gemeinden im bestehenden Naturpark und im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich sowie die wichtigsten Nutzugsarten in den Gemeinden dargestellt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass viele Gemeinden nicht vollständig im Naturpark bzw. im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich liegen, wodurch die Flächendifferenz des Naturparks und der Summe der Naturparkgemeinden begründet ist. Stand: April 2010 17 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung Naturpark Westensee Tabelle: Gemeinden im bestehenden Naturpark Westensee sowie dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich (jeweils ganz oder teilweise) mit deren Gesamtfläche sowie den wichtigsten Flächennutzungen 2005 (Statistisches Landesamt SH/HH, 2006) Gemeinden (ohne Kiel, Neumünster) Status Gemeindefläche Landwirschftsinsgesamt [ha] fläche [ha] Waldflächen [ha] Wasserflächen [ha] Flächen anderer Siedlungs- und Nutzung Verkehrsflächen [ha] Achterwehr NP bestehend 1565 759 191 451 13 137 Blumenthal NP bestehend 780 599 37 15 4 96 Bokel NP bestehend 1527 1252 148 22 2 102 Bordesholm NP bestehend 1016 407 106 81 8 350 Borgdorf-Seedorf NP bestehend 663 526 24 54 3 55 Bredenbeck NP bestehend 1243 989 93 20 4 136 Diätgen NP bestehend 1061 763 185 3 1 109 Eisendorf NP bestehend 549 484 12 4 2 48 Ellerdorf NP bestehend 1020 837 50 9 35 89 Emkendorf NP bestehend 3893 2574 794 254 7 263 Felde NP bestehend 1387 985 176 14 7 205 Grevenkrug NP bestehend 416 255 56 15 6 31 Groß Vollstedt NP bestehend 902 727 56 14 9 90 Haßmoor NP bestehend 1028 944 17 6 3 60 Hoffeld NP bestehend 662 485 131 4 0 42 Langwedel NP bestehend 2422 1858 139 155 10 192 Loop NP bestehend 834 707 43 27 2 55 Mielkendorf NP bestehend 778 505 128 24 12 102 Molfsee NP bestehend 717 345 30 59 7 276 Stand: April 2010 18 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung Naturpark Westensee Tabelle: Gemeinden im bestehenden Naturpark Westensee sowie dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich (jeweils ganz oder teilweise) mit deren Gesamtfläche sowie den wichtigsten Flächennutzungen 2005 (Statistisches Landesamt SH/HH, 2006) Gemeinden (ohne Kiel, Neumünster) Status Gemeindefläche Landwirschftsinsgesamt [ha] fläche [ha] Waldflächen [ha] Wasserflächen [ha] Flächen anderer Siedlungs- und Nutzung Verkehrsflächen [ha] Ostenfeld (Rendsburg) NP bestehend 727 621 17 7 1 72 Rodenbek NP bestehend 709 606 18 28 5 53 Rumohr NP bestehend 860 610 144 6 0 99 Schierensee NP bestehend 918 465 315 83 1 53 Schmalstede NP bestehend 481 341 36 23 3 49 Schönbek NP bestehend 611 526 21 2 - 55 Schülldorf NP bestehend 1299 1074 20 47 1 145 Schülp bei Nortorf NP bestehend 986 810 69 10 3 93 Sören NP bestehend 650 350 258 3 - 39 Warder NP bestehend 871 561 40 133 16 116 Westensee NP bestehend 3691 1873 1182 450 4 175 34.266 23.838 4.536 2.023 169 3.387 Summe Bissee NP- Vorschlag 927 680 176 3 2 32 Böhnhusen NP- Vorschlag 529 427 30 2 1 70 Bothkamp NP- Vorschlag 1380 992 157 167 5 59 Bovenau NP- Vorschlag 2620 2179 161 113 29 138 Brügge NP- Vorschlag 786 639 49 3 3 82 Flintbek NP- Vorschlag 1757 1332 45 19 8 355 Groß Buchwald NP- Vorschlag 894 729 105 4 2 54 Stand: April 2010 19 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung Naturpark Westensee Tabelle: Gemeinden im bestehenden Naturpark Westensee sowie dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich (jeweils ganz oder teilweise) mit deren Gesamtfläche sowie den wichtigsten Flächennutzungen 2005 (Statistisches Landesamt SH/HH, 2006) Gemeinden (ohne Kiel, Neumünster) Status Gemeindefläche Landwirschftsinsgesamt [ha] fläche [ha] Waldflächen [ha] Wasserflächen [ha] Flächen anderer Siedlungs- und Nutzung Verkehrsflächen [ha] Jevenstedt NP- Vorschlag 4544 3567 523 63 11 371 Kirchbarkau NP- Vorschlag 216 101 7 63 2 44 Klein Barkau NP- Vorschlag 419 345 18 2 0 54 Krummwisch NP- Vorschlag 1391 1039 98 69 93 122 Melsdorf NP- Vorschlag 588 438 11 2 2 135 Mühbrook NP- Vorschlag 530 356 36 69 0 63 Negenharrie NP- Vorschlag 1243 1059 128 6 0 49 Osterrönfeld NP- Vorschlag 1788 1296 37 50 28 379 Quarnbek NP- Vorschlag 1618 1264 87 85 44 139 Rade b. Rendsburg NP- Vorschlag 652 495 10 80 16 51 Reesdorf NP- Vorschlag 307 261 9 2 8 27 Schönhorst NP- Vorschlag 355 221 99 3 0 31 Sehestedt NP- Vorschlag 1525 1031 294 72 30 98 Techelsdorf NP- Vorschlag 435 304 94 2 7 27 Warnau NP- Vorschlag 398 362 3 0 0 32 Wattenbek NP- Vorschlag 605 445 24 6 1 128 Summe 25.507 19.562 2.201 885 292 2.540 Summe insgesamt (NP + Vorschlag) 59.773 43.400 13.884 2.908 461 5.927 Stand: April 2010 20 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Den zusammengestellten Strukturdaten liegen die Gemeindeflächen in vollem Umfang zugrunde. Statistische Daten für einzelne Gemeindeteile sind nicht vorhanden. Da einige Gemeinden nur in Teilen im Naturpark liegen kommt es zu einer Differenz. Bevölkerung Am 31.12.2007 lebten in den Gemeinden des Naturparks 32.418 Einwohner. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass einige bevölkerungsreiche Ortschaften der Gemeinden nicht bzw. nur teilweise innerhalb des bestehenden Naturparks liegen. Dieses gilt beispielsweise für Bordesholm, Molfsee und Bredenbek. Die genaue Einwohnerzahl ist aus den bestehenden statistischen Daten daher kaum zu ermitteln. Die tatsächliche Einwohnerzahl des Naturparks dürfte unter 20.000 liegen; die tatsächliche Bevölkerungsdichte je km2 damit unter 80 Einw.. Tabelle: Einwohner und Bevölkerungsdichte im Naturpark Westensee am 30.09.2008 (Quelle: Statistisches Landesamt Nord - Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein am 30.09.2008; Bodenflächen in SH und HH 2005 nach Art der tatsächlichen Nutzung) Bevölkerung insgesamt Gemeindefläche insgesamt [ha] Gemeindefläche insgesamt [km2] Bevölkerungsdichte [Einwohner/ km2] Gemeinden * Status Achterwehr NP bestehend 928 1565 15,65 59,30 Blumenthal NP bestehend 670 780 7,80 85,90 Bokel NP bestehend 666 1527 15,27 43,61 Bordesholm NP bestehend 7 503 1016 10,16 738,48 Borgdorf-Seedorf NP bestehend 415 663 6,63 62,59 Bredenbeck NP bestehend 1 352 1243 12,43 108,77 Diätgen NP bestehend 590 1061 10,61 55,61 Eisendorf NP bestehend 305 549 5,49 55,56 Ellerdorf NP bestehend 545 1020 10,20 53,43 Emkendorf NP bestehend 1 447 3893 38,93 37,17 Felde NP bestehend 2 067 1387 13,87 149,03 Grevenkrug NP bestehend 245 416 4,16 58,89 Groß Vollstedt NP bestehend 976 902 9,02 108,20 Haßmoor NP bestehend 295 1028 10,28 28,70 Hoffeld NP bestehend 171 662 6,62 25,83 Langwedel NP bestehend 1 433 2422 24,22 59,17 Loop NP bestehend 171 834 8,34 20,50 Mielkendorf NP bestehend 1 360 778 7,78 174,81 Stand: April 2010 - 21 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Tabelle: Einwohner und Bevölkerungsdichte im Naturpark Westensee am 30.09.2008 (Quelle: Statistisches Landesamt Nord - Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein am 30.09.2008; Bodenflächen in SH und HH 2005 nach Art der tatsächlichen Nutzung) Gemeinden * Status Molfsee NP bestehend Bevölkerung insgesamt Gemeindefläche insgesamt [ha] Gemeindefläche insgesamt [km2] Bevölkerungsdichte [Einwohner/ km2] 4 823 717 7,17 672,66 Ostenfeld Rendsbg. NP bestehend 546 727 7,27 75,10 Rodenbek NP bestehend 499 709 7,09 70,38 Rumohr NP bestehend 767 860 8,60 89,19 Schierensee NP bestehend 392 918 9,18 42,70 Schmalstede NP bestehend 268 481 4,81 55,72 Schönbek NP bestehend 175 611 6,11 28,64 Schülldorf NP bestehend 573 1299 12,99 44,11 Schülp b. Nortorf NP bestehend 848 986 9,86 86,00 Sören NP bestehend 201 650 6,50 30,92 Warder NP bestehend 597 871 8,71 68,54 Westensee NP bestehend 1 590 3691 36,91 43,08 Gemeinden des Naturparks 32 418 durchschn. Bev.dichte NP 115,45 Bissee NP- Vorschlag 163 927 9,27 17,58 Böhnhusen NP- Vorschlag 336 529 5,29 63,52 Bothkamp NP- Vorschlag 290 1380 13,80 21,01 Bovenau NP- Vorschlag 1 049 2620 26,20 40,04 Brügge NP- Vorschlag 1 065 786 7,86 135,50 Flintbek NP- Vorschlag 7 174 1757 17,57 408,31 Groß Buchwald NP- Vorschlag 382 894 8,94 42,73 Jevenstedt NP- Vorschlag 3 302 4544 45,44 72,67 Kirchbarkau NP- Vorschlag 748 216 2,16 346,30 Klein Barkau NP- Vorschlag 259 419 4,19 61,81 Krummwisch NP- Vorschlag 726 1391 13,91 52,19 Melsdorf NP- Vorschlag 1 759 588 5,88 299,15 Mühbrook NP- Vorschlag 540 530 5,30 101,89 Negenharrie NP- Vorschlag 352 1243 12,43 28,32 Stand: April 2010 - 22 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Tabelle: Einwohner und Bevölkerungsdichte im Naturpark Westensee am 30.09.2008 (Quelle: Statistisches Landesamt Nord - Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein am 30.09.2008; Bodenflächen in SH und HH 2005 nach Art der tatsächlichen Nutzung) Bevölkerung insgesamt Gemeindefläche insgesamt [ha] Gemeindefläche insgesamt [km2] Bevölkerungsdichte [Einwohner/ km2] Gemeinden * Status Osterrönfeld NP- Vorschlag 5 240 1788 17,88 293,06 Quarnbek NP- Vorschlag 1 810 1618 16,18 111,87 Rade b. Rendsbg. NP- Vorschlag 106 652 6,52 16,26 Reesdorf NP- Vorschlag 140 307 3,07 45,60 Schönhorst NP- Vorschlag 312 355 3,55 87,89 Sehestedt NP- Vorschlag 858 1525 15,25 56,26 Techelsdorf NP- Vorschlag 160 435 4,35 36,78 Warnau NP- Vorschlag 363 398 3,98 91,21 Wattenbek NP- Vorschlag 2 916 605 6,05 481,98 255,07 116,48 durchschn. Bev.dichte NPVorschlag 30.050 * ohne die Städte Kiel, Neumünster und Rendsburg 3.2 Regionale Akteure Von Beginn an wurde auf eine breite Beteiligung der im Gebiet tätigen Akteure gesetzt. Zu den Arbeitsgruppenterminen wurden die Gemeinden des Gebietes über die Ämter Achterwehr, Molfsee, Flintbek, Bordesholm, Nortorfer Land und Eiderkanal eingeladen bzw. informiert. Weiterhin nahmen MitarbeiterInnen der Kreisverwaltung Rendsburg-Eckernförde und des MLUR SH an Terminen teil. Darüber hinaus wurden Vertreter von Naturschutz, Landwirtschaft, Grundeigentum, Tourismus, Wasser- und Bodenverbände, Wassersport in den Prozess eingebunden. Tabelle: Arbeitskreistermine im Rahmen der Naturparkplanung Thema des Termins Ort Datum TeilnehmerInnen 1. Auftakt Tierpark Warder 19.06.09 42 1.1. AG Naturschutz u. Landschaftspflege Tierpark Warder 19.06.09 13 1.2. AG Naherholung u. Tourismus Tierpark Warder 19.06.09 13 1.3. AG Umweltbildung Tierpark Warder 19.06.09 5 1.4. AG Wirtschaften Tierpark Warder 19.06.09 6 Stand: April 2010 - 23 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 2. Neue Abgrenzung des NP Flintbek 15.07.09 27 3. Naherholung und Tourismus Bordesholm 28.09.09 25 4. Naturschutz u. Landschaftspflege Westensee 08.10.09 19 5. Umweltbildung Felde 14.12.09 13 6. Abschluss Felde 30.03.10 45 Weitere Informations- und Diskussionstermine, begleitend zur Naturparkplanung Thema des Termins Zwischenstand der Planung im Rahmen der Vorstandssitzung des Vereins Naturpark Westensee – Obere Eider Ort Datum TeilnehmerInnen Felde 24.08.09 Hier nicht erfasst Flintbek 03.09.09 Dto. Zwischenstand der Planung im Rahmen der Kreisausschusssitzung Wirtschaft / Verkehr Rendsburg 16.09.09 Dto. Info-Termin für die Ämter Bordesholm, Flintbek und Molfsee Flintbek 25.02.10 Dto. Bordesholm 01.04.10 Dto. Schülp bei Nortorf 06.05.10 Informationen über die Planung im Rahmen einer Umweltausschusssitzung Flintbek Amtsausschuss Bordesholm AK Naherholung/ Tourismus AktivRegion Mittelholstein Wie unter dem Gliederungspunkt „0 –Anlass, Aufgabenstellung, Methodik“ kurz beschrieben, fand parallel zur beginnenden Naturparkplanung die Gründung des Vereins Naturpark Westensee – Obere Eider e.V. statt. In diesen Verein wurden möglichst viele Vertreter unterschiedlicher Interessensgruppen (Naturschutzvereine, Ökologiezentrum CAU, Landwirtschaft, Jägerschaft, Grundeigentum, Wasser- und Bodenverbände, Gemeinden, ...) eingebunden. Insbesondere die Mitglieder dieses Vereins haben sich intensiv durch Teilnahme an Arbeitsgruppen in den Naturparkplanungsprozess eingebracht. Die Beteiligung der Gemeinden am Planungsprozess zur Naturparkentwicklung fiel unterschiedlich aus. Ein Teil der Gemeinden aus dem Kernbereich des bestehenden Naturparks und einige Gemeinden aus dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich brachten sich regelmäßig in die Arbeitsgruppentermine ein bzw. informierten sich über den Fortgang der Planung; andere Gemeinden haben sich bislang nicht beteiligt. Stand: April 2010 - 24 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 3.3 Naturräumliche Gliederung Der bestehende Naturpark Westensee liegt zum größten Teil im “Schleswig-Holsteinischen Hügelland“ (MEYNEN & SCHMIT-HÜSEN 1962). Diese östliche der drei Landschaftszonen Schleswig-Holsteins ist ein in der Weichseleiszeit entstandenes End- und Grundmoränengebiet. Bedingt durch die Vielfalt der eiszeitlichen Entwicklungsvorgänge wird sie heute geprägt durch einen Reichtum an Geländeformen und dem mitunter raschen Wechsel der Böden. Das Hügelland ist somit stark differenziert, so daß es in Teillandschaften untergliedert werden kann. Als eine Haupteinheit wird der Naturraum "Ostholsteinisches Hügel- und Seenland" beschrieben (W ITT 1962). Dieser reicht im Norden vom Nord-Ostsee-Kanal zwischen Rendsburg und Kiel bis zur Ostsee, im Süden bis zum Oldenburger Graben und zur Lübecker Bucht und darüber hinaus südwärts bis Stormarn und Nordlauenburg. In einer weiteren Differenzierung lässt sich die Teillandschaft "Westensee-Endmoränengebiet" abgrenzen, in dem der größte Teil des Naturparks liegt. Insbesondere die Seenkomplexe und markanten Endmoränengebiete dieses Landschaftsraumes prägen den Kernbereich des Naturparks. Nördlich des Nord-Ostsee-Kanals schließt der Naturraum “Schwansen, Dänischer Wohld und Amt Hütten“ an dieses Gebiet an. Östlich wird es durch die landschaftlich stark ausgeprägte subglaziale Eidertalrinne zwischen Kiel und Einfeld begrenzt. Hier verläuft zur Zeit etwa die östliche Grenze des Naturparks. In dem Gebiet ist das Eidertal mit umfangreichen Niedermoorflächen sowie angrenzenden markanten Hangkanten sowie das im Süden anschließende Dosenmoor besonders hervorzuheben. Im Südwesten reicht der Naturpark kleinflächig bis in den Naturraum Holsteinische Geest hinein, der in diesem Bereich vor allem von einer flacher Sanderlandschaft gebildet wird. Die Erweiterungsvorschläge des Naturparks im Norden reichen bis an den Nord-OstseeKanal. Dieses Gebiet befindet sich vollständig im Naturraum Westensee-Endmoränengebiet. Der Erweiterungsvorschlag nach Osten, der teilweise bis an die B 404 reicht, befindet sich überwiegend im Moränengebiet der Oberen Eider. Im Westen wird die Ausweitung bis an den Rand des Naturparks Aukrug empfohlen, also eine deutliche Erweiterung in das Gebiet der Teillandschaft Holsteinische Geest. Hier sind die typischen Sanderlandschaften von einigen großflächigen Mooren und ökologisch hochwertigen Fließgewässern gegliedert. Nach Süden umfasst der Erweiterungsvorschlag keine wesentlichen Erweiterungen. 3.4 Relief und Böden Entsprechend der eiszeitlichen Entstehung herrschen im Naturpark Bodengesellschaften von Parabraunerden und Parabraunerden-Pseudogleyen sowie Pseudogley-Parabraunerden und Gley-Pseudogleyen vor (vgl. nachfolgende Bodenkarte Schleswig-Holsteins). Nach Westen gehen diese in dem Geestbereich in Gley-Podsol und Gley, Niedermoor und Anmoorgley sowie Hochmoor und Moor-Podsol über. Bei einer kleinräumigen Betrachtung zeigt sich eine große Vielfalt und teilweise kleinräumig starker Wechsel der Bodenarten, der hier nicht wiedergegeben werden kann. Die Vielfalt der Böden ermöglicht eine große Vielfalt von Stand: April 2010 - 25 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Biotopen und Arten im Gebiet. So kommen beispielsweise unmittelbar benachbart zum Westensee feinsandige Böden mit geringem Ertragspotenzial vor, die u.a. aus Flugsanden entstanden sind, während wenige Kilometer entfernt (Ranzel in der Gemeinde Felde, Achterwehr ...) ertragsreiche Böden zu finden sind. Vor allem im Süden des Westesee-Seenkomplexes befindet sich eine stark kuppige Moränenlandschaft, in der sich die höchsten Berge mit etwa 90 m über NN des Naturparks befinden (u.a. Kieler Berg und Tüteberg). Nach Norden geht diese in eine überwiegend flachwellige bis leicht kuppige Landschaft (mit Höhen zwischen überwiegend 20 bis 30 m über NN) über. Nach Westen sind die Übergänge in die flache Sanderlandschaft der Geest fließend. Die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche um das Wilde Moor weisen dementsprechend nur noch Höhen von etwa 10 m über NN auf. Das Eidertal im vorgeschlagenen östlichen Erweiterungsbereich weist im Verlauf der markanten Talhänge bis zu 35 m Geländedifferenz auf (von 14 m an der Eider auf 50 m über NN). Nach Osten schließt hier zwischen Schönhorst und Bissee wiederum eine sehr kuppige Moränenlandschaft (bis 75 m über NN) an. Stand: April 2010 - 26 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Abbildung: Bodenarten in Schleswig-Holstein, Quelle: Umweltatlas SH Erwähnenswert ist weiter das Dosenmoor im Süden der vorgeschlagenen Erweiterung, das als typisches Hochmoor vom Rand zur Mitte uhrglasförmig aufgewölbt ist (von ca. 27 auf 33 m über NN). 3.5 Klima Neben den Bodenverhältnissen bestimmen vor allem die klimatischen Bedingungen den Natur- und Landschaftshaushalt. Schleswig-Holstein befindet sich in der für Mitteleuropa maßgebenden Westwinddrift, wodurch das gemäßigte, feuchte, ozeanische Klima bedingt ist. In der Region variieren die jährlichen Niederschlagsmengen von etwa 876 mm in / bei Neumünster bis 777 mm in / bei Kronshagen – d.h. mit von Westen nach Osten stark abnehmender Tendenz (DWD: langjähriges Mittel 1960-90). In der Regel kommen zwei Niederschlagsspitzen im Winter (November/ Dezember) und Sommer (Juli/ August) vor. Die Jahresmitteltemperaturen liegen in der Region um 8,3°C (8,2°C in Rendsburg, 8,4°C Neumünster). Der kälteste Monat ist in der Regel der Januar mit durchschnittlich 0,3°C; der wärmste Monat ist Juli (16,3°C - DWD: langjähriges Mittel 1960-90). 3.6 Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte Der menschliche Einfluss hat die ursprüngliche Naturlandschaft in erheblichem Maße geprägt. Restflächen bestehen in Mitteleuropa kaum noch. Es sind fast ausschließlich Kulturlandschaften mit unterschiedlich intensiven Nutzungsformen zu finden. Daher ist es für das Verständnis der Landschaftsentwicklung eines Raumes wichtig, die Siedlungsgeschichte und den Landschaftswandel aufzuzeigen. Hieraus werden wertvolle Informationen für den heutigen Zustand von z.B. Biotoptypen und Siedlungsbereichen gegeben. Auch werden das Vorhandensein und die Bedeutung der als historisch zu bezeichnenden Kulturlandschaftsteile verdeutlicht. Älteste Funde menschlicher Besiedlung in Schleswig-Holstein stammen aus der Altsteinzeit (z.B. Rissen bei Hamburg ca. 10 000 vor unserer Zeit). Aus der Mittelsteinzeit ist eine Sied- Stand: April 2010 - 27 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee lung in Ellerbek bei Kiel bekannt, die 3000 v.u.Z. durch Landsenkungen und den Anstieg des Litorinameeres (heutige Ostsee) überflutet wurde. Grabhügel wie die im Westenseegebiet wurden von der Jungsteinzeit bis in die Slawenzeit hinein errichtet, die meisten entstanden während der Bronzezeit (ca. 2000 - 500 v.u.Z.). Zur Zeit des römischen Kaisers Augustus (Jahr 0) war Schleswig-Holstein noch „nahezu unbesiedelt“. Im 5. Jahrhundert wanderte der größte Teil der Angeln nach England aus und die Besiedlung blieb dünn bis zur Blütezeit Haithabus im 11. Jahrhundert. Erst um 1200 wurde das Westenseegebiet stärker besiedelt. Die Eider spielte eine große Rolle in Schiffahrt und Handel, Flamen fuhren eideraufwärts über den Flemhuder See und den Westensee, Ritter errichteten Burgen im Westenseegebiet (LANGREHR 1988). Der Wandel der Kulturlandschaft kann durch einen Vergleich der um 1790 entstandenen "Topographisch Militärischen Karte des Herzogtums Holstein" (Vahrendorf'sche Karte; das Kartenwerk ist hinsichtlich der Lage- und Flächentreue nur bedingt verwertbar, gibt hinsichtlich der Flächennutzung jedoch hinreichend genaue Aussagen) sowie der seit Ende des 19. Jahrhunderts (erste Preußische Landesaufnahme) in unregelmäßigen Abständen überarbeiteten Topographischen Karten für die letzten beiden Jahrhunderte nachvollzogen werden. Für alle Landschaftsräume ist in dieser Zeit ein Rückgang von naturnahen Bereichen wie Moore, Heiden und Feuchtniederungen zu Gunsten einer Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erkennen. Vor allem während der letzten Jahrzehnte haben sich viele Ortschaften durch Bautätigkeit vergrößert. Besonders deutlich hat sich diese Entwicklung in den zentralen Orten bzw. Unterzentren vollzogen, während manche kleine Dörfer weitgehend ihre traditionellen Strukturen erhalten haben. Die schleswig-holsteinische Kulturlandschaft wird stark durch das Knicknetz geprägt, das nach den Verkoppelungsgesetzen (um 1770) angelegt wurde. Bestehende Gebüsche, Kratts und Waldelemente wurden häufig durch Knicks ersetzt, so daß eine Knicklandschaft mit eigenem Charakter entstand. Die Knicks übernahmen auch weitgehend die ökologischen Funktionen der beseitigten Biotope, wurden seitdem aber ihrerseits vielfach im Zuge von Agrarreformen, Flurbereinigungen, Siedlungserweiterung und Strukturwandel ohne ökologischen Ersatz entfernt. Für das gesamte Gebiet ist ein starker Rückgang der Knicks vom ersten Weltkrieg bis zu dessen Schutz durch das Landschaftspflegegesetz SH (1973) zu verzeichnen. Im Landschaftsplan der Gemeinde Felde wird diese Abnahme auf 36 lfm je ha beziffert (von 84 lfm /ha auf 48 lfm /ha). Die Landschaftspläne anderer Gemeinden weisen ähnliche Werte auf (Beispiel: Schülp b. Nortorf Reduktion um 38 lfm /ha). In einigen Gemeinden, die traditionell und aktuell sehr stark durch die Landwirtschaft geprägt sind, ist das Knicknetz sehr stark reduziert (Beispiel Gemeinde Krummwisch im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich: von 65 lfm / ha auf 21 lfm / reduziert). Eine prägnante Veränderung trat im Norden des Gebietes mit dem Bau des Nord-OstseeKanals Ende des 19. Jahrhunderts ein. Neben dem eigentlichen Kanalbau wurde die Landschaft durch die Absenkung der Wasserstände, z.B. im Westensee verändert. Stand: April 2010 - 28 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Eine weitere erhebliche Veränderung der Kulturlandschaft erfolgte durch die Flurbereinigungen und fortschreitende Technisierung in den 1950er bis 70er Jahren. Neben der oben beschriebenen Veränderung der Knickstrukturen wurden gleichermaßen viele Gewässer ausgebaut und Feuchtflächen entwässert. Seit den 1980er Jahren fand vor dem Hintergrund einer landwirtschaftlichen Überproduktion eine Veränderung der agrar- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen statt, die sich auch auf die Landschaftsentwicklung auswirkte. Landwirtschaftliche Grenzertragsflächen wurden zunehmend aus der Produktion genommen oder extensiviert. Vor allem in den Niederungsflächen der Fließgewässer und am Rand von Mooren konnten seitdem ökologisch hochwertige Lebensräume entwickelt werden. 3.7 Natur und Landschaft im Naturpark Westensee 3.7.1 Landschaftsbild Die Landschaft im Naturpark kann in verschiedene Teilräume gegliedert werden. Der zentrale Bereich im Norden des bestehenden Naturparks ist vom formenreichen Westensee und den benachbarten kleinen Seen gekennzeichnet. Nach Süden und Westen schließt sich eine waldreiche, kuppige Moränenlanschaft an, die sich im vorgeschlagenen Erweiterungsgebiet über Flintbek bis Kirchbarkau zieht. Die Moränenkuppen haben vielfach Höhen um 80 m über NN, so dass von vielen Punkten ein weiter Einblick in diese abwechslungsreiche Landschaft ermöglicht wird. Besonders bekannt ist der Tüteberg südlich Westensee, von dem ein beeindruckendes Panorma über den Westensee besteht. Nach Norden geht die Landschaft bis zum NOK in eine leicht kuppige bis flach-wellige Moränenlandschaft über, die relativ arm an Wäldern und größeren Gewässern ist. In diesem Gebiet (zwischen NOK im Norden und etwa der Landesstraße 255) befindet sich eine alte Gutslandschaft mit stattlichen Herrenhäusern und großen Hofanlagen. Im Süden und Südwesten des Naturparks bis an die BAB 7 ist die Moränenlandschaft weniger kuppig. Hier liegen sich einige mittelgroße Seen an denen sich einige Wochenendhausgebiete und Campingplätze befinden. Die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche im Süden und Westen gehen in eine flache Geestlandschaft über. Die Landwirtschaftflächen sind vielfach kleinteiliger als in der Gutslandschaft um den Westensee. In diesem Bereich dominiert der Futterbau mit Grünland- und Silomaisflächen. Der Anteil der Maisflächen in der Landschaft hat durch eine veränderte Fütterung in der Milchwirtschaft und die starke Nachfrage immer neuer Biogasanlagen deutlich zugenommen. Vor allem auf der Geest sind mit dem Dosenmoor, Wilden Moor und Großen Moor größere Moorkomplexe vorhanden, die teilweise naturnah erhalten geblieben, teilweise durch eine Bewirtschaftung stark verändert sind. In den meisten Mooren findet ein Renaturierung durch extensive Nutzung / Pflege oder Nutzungsaufgabe ggf. in Kombination mit Vernässungs- Stand: April 2010 - 29 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee maßnahmen statt. Teilweise sind die Moore durch Aussichtstürme oder Plattformen sowie Freizeitwege für die Naherholung erschlossen. 3.7.2 Ökosysteme, Flora und Fauna Eine Herausragende Bedeutung im Naturpark haben die Natura-2000-Gebiete (FFH- und Vogelschutzgebiete), die überwiegend gleichzeitig Natur- oder Landschaftsschutzgebiete sind. Hierbei nimmt der Seenkomplex mit dem Westensee und der Eiderverlauf im Kern des Naturparks eine besondere Stellung ein. Der Verlauf der Eider mit den angrenzenden Flächen reicht im Osten des Naturparks in die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche hinein. Der „Gebietssteckbrief“ charakterisiert das FFH-Gebiet (MLUR SH, 2010) folgendermaßen: Der Talraum der Eider stellt einen vielfältigen und naturnahen Komplex unterschiedlicher Lebensräume dar. Neben Übergangs- und Schwingrasenmooren, feuchten Hochstaudenfluren, den prioritären Lebensraumtypen der Kalktuffquellen bzw. kalkreichen Sümpfen mit Schneide kommen naturnahe Buchenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder, Feuchtwälder und prioritäre Auwälder, Feuchtgrünländer und kleine Pfeifengraswiesen vor. Die obere Eider selbst ist in Abschnitten naturnah mit typischer flutender Unterwasservegetation ausgebildet. In einem Abschnitt der Eider unterhalb des Schulensees sowie am Westensee lebt ein Bestand der Gemeinen Flussmuschel (Unio crassus). Die vorwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzten Hangflächen des Eidertals sind kleinräumig gegliedert und weisen eine hohe Dichte an natürlichen und naturnahen Kleinstrukturen auf. Besonders hervorzuheben sind die bewaldeten bzw. am Waldrand gelegenen Quellbereiche. Die Quellen weisen die für den prioritären Lebensraumtyp der Kalktuffquellen typischen Kalkverkrustungen und kennzeichnenden Moosarten wie Cratoneuron commutatum und Brachythecium rivulare sowie zahlreiche typische Gefäßpflanzen wie Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), Sumpf-Segge (Carex acutiformis) und Waldsimse (Scirpus sylvaticus) auf. Im Grünland kommen weitere kalkreiche Quellen vor. Kalkreiche Niedermoore befinden sich am östlichen Talrand des Eidertales westlich von Meimersdorf. Die von der Eider durchflossenen Seen sind zum Teil als nährstoffarme und kalkhaltige Gewässer, zum Teil als von Natur aus nährstoffreiche Gewässer ausgebildet. Der Westensee, als der größte der in das Gebiet eingeschlossenen Seen, gehört zu den von Natur aus nährstoffreichen kalkreichen Seen. Die buchtenreiche Uferlinie, der hohe Anteil von Flachwasserbereichen und die Ablagerungen von Seekreide bilden die Grundlage für eine artenreiche und seltene Pflanzen- und Tierwelt. Das Lebensraumangebot ergänzen die bis an die Ufer des Westensees heranreichenden Binnensander, Niedermoore und die kalkreiche Moränenlandschaft. Neben einer typischen Wasserpflanzenvegetation treten ausgedehnte Verlandungs- und Grünlandgesellschaften auf. Es kommen sowohl Pfeifengraswiesen als auch kalkreiche Niedermoore vor. Die Schneide (Cladium mariscus) als Charakterart des prioritären Lebensraumtyps der kalkreichen Sümpfe ist am Westensee nicht mehr zu finden, kommt aber am Ahrensee vor. Hervorzuheben unter den in den Seen lebenden Tierarten ist die Fischart Steinbeißer (Cobitis taenia). Aus der artenreichen Amphibien- und Reptilienwelt sind besonders Kammmolch, Laubfrosch, Moorfrosch, Zauneidechse und Kreuzotter zu erwähnen. Im Gebiet ist außer- Stand: April 2010 - 30 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee dem die Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) nachgewiesen. Teilbereiche des Gebietes haben auch eine sehr hohe Bedeutung für Vogelarten der Gewässer, Röhrichte und Wälder. Das Lebensraumspektrum ergänzt der Ölbunker bei Jägerslust. Das unterirdische Gangsystem einer ehemaligen militärischen Betankungsanlage aus dem 2. Weltkrieg ist ein bedeutendes Überwinterungsquartier für viele Fledermausarten, insbesondere für die Bechsteinund die Teichfledermaus. Neben der Segeberger Höhle ist der Ölbunker Jägerslust das wichtigste Überwinterungsquartier für Teichfledermäuse in Schleswig-Holstein. Das Gesamtgebiet zeichnet sich durch eine hohe Vielfalt und das Vorkommen zahlreicher gefährdeter Arten und Lebensgemeinschaften aus. Zu ihnen gehören insbesondere Fledermaus-, Amphibien-, Fisch-, Muschel- und Schneckenarten sowie die prioritären Lebensraumtypen der kalkreichen Sümpfe, der Kalktuffquellen und der Auwälder. Zusammen mit den weiteren im Gebiet vertretenen Arten und Lebensräumen bestimmen sie die besondere Schutzwürdigkeit des Gebietes. Das übergreifende Schutzziel ist es, den Talraum der Eider mit seinem vielfältigen und artenreichen Komplex unterschiedlicher Lebensräume sowie die angrenzenden Seen mit den einzigartigen Verlandungsgesellschaften zu erhalten. Hierzu ist die Erhaltung nährstoffarmer Bedingungen und eines natürlichen Bodenwasserhaushaltes besonders wichtig. Des Weiteren sollen die Sommerlebensräume und Überwinterungsquartiere für Teich- und Bechsteinfledermäuse erhalten werden. Für die Flussmuschel soll ein günstiger Erhaltungszustand im Einklang mit den Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sowie den regionalen und örtlichen Besonderheiten wiederhergestellt werden. Der Ahrensee und nordöstliche Westensee sind zusätzlich EU-Vogelschutzgebiet, für das folgende Aussagen getroffen werden: Das Gebiet ist Lebensraum für Nahrung suchende, rastende und ggf. überwinternde Vogelarten wie Haubentaucher und Singschwan. Unter den Brutvögeln der Uferrandzone sind insbesondere Rohrdommel und Rohrweihe als Röhricht bewohnende Arten zu nennen. Der Eisvogel findet geeignete Lebensräume im Bereich kleiner Abbruchkanten oder Wurzelteller umgestürzter Bäume. In den umliegenden naturnahen Laubwäldern kommen Schwarzspecht und Seeadler als Brutvögel vor. Das Seengebiet ist somit nicht nur als Rast- und Nahrungsraum, sondern auch als Brutplatz für Vogelarten von Bedeutung und soll in dieser Funktion erhalten werden. Die große ökologische Vielfalt wird auch durch den Gebietssteckbrief des kleineren FFHGebietes „Quellen am Großen Schierensee“ deutlich: Das FFH-Gebiet mit einer Größe von 23 ha liegt etwa 12 km südwestlich von Kiel im Quellgebiet des Schierenseebaches. Es umfasst einen vielfältigen, von Quellen geprägten Biotopkomplex am Hangfuß des Großen Schierensees. Neben Eschenmischwäldern, Pappel-Birkenbruchwäldern, seggenreichen Nasswiesen und einigen natürlichen Bachläufen ist insbesondere das Vorkommen von Kalktuffquellen als prioritärer Lebensraumtyp hervorzuheben. Im Gebiet treten zahlreiche Quellen unterschiedlichster Prägung mit typischen Kalkverkrustungen und charakteristischen Moosarten wie Cratoneuron commutatum, Cratoreuron filicinum, Brachythecium rivulare, Fissidens adianthoides und Aneura pinguis auf. Unter den Stand: April 2010 - 31 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Gefäßpflanzen sind Milzkraut (Chrysosplenium spec), Rispen-Segge (Carex paniculata), Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Waldsimse (Scirpus sylvaticus) und größere Bestände des Riesen-Schachtelhalms (Equisetum telmateia) als typische Vertreter zu nennen. Das Quellgebiet stellt einen landesweit einzigartigen Biotopkomplex mit unterschiedlichen Quelltypen und lebensraumtypischem Arteninventar dar und ist aus diesem Grund besonders schutzwürdig. Das übergreifende Schutzziel ist dementsprechend die Erhaltung des vielfältigen Biotopkomplexes aus unterschiedlichen Quelltypen mit begleitenden Gehölzbeständen, Feuchtweiden und natürlichen Bachläufen. Hierzu ist ein natürlicher Wasserhaushalt besonders wichtig. Auch im Westen bzw. Südwesten befinden sich See- und Fließgewässerkomplexe. Diese sind überwiegend durch die Wehrau bzw. deren Zuflüsse verbunden. Ein wichtiges FFHGebiet in diesem Bereich ist der Vollstedter See, der im FFH-Gebietssteckbrief folgendermaßen charakterisiert ist: Der Vollstedter See liegt in einer flachen Geländesenke und gehört zu den nährstoffarmen, moorigen Seen. Er wird von einer breiten, moorigen Sumpfzone umschlossen. Neben Röhrichten kommen hier kleinflächig Moorwälder als prioritärer Lebensraumtyp vor. Die Vegetation breitet sich stark aus, so dass die Seefläche kontinuierlich verkleinert wird. Stellenweise tritt kalkhaltiges Quellwasser auf und führt dort zur Ausbildung von Schwingrasenmooren, kalkreichen Niedermooren und Pfeifengraswiesen. In der Großseggen- und Schilfzone am Südost- und Ostufer des Vollstedter Sees kommen größere Bestände der Bauchigen Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) vor. Diese für kalkreiche Sümpfe charakteristische Schneckenart ist ebenso wie ihr spezieller Lebensraum europaweit bedroht. Das Gesamtgebiet ist als überdurchschnittlich artenreicher und repräsentativer Komplex unterschiedlicher naturraumtypischer Lebensräume in Verbindung mit dem landesweit bedeutenden Vorkommen der Bauchigen Windelschnecke besonders schutzwürdig. Übergreifendes Schutzziel ist die Erhaltung eines nährstoffarmen Sees mit seinen anschließenden typischen Ufer- und Verlandungszonen. Insbesondere sollen der Bestand, die Lebensräume und Lebensbedingungen der Bauchigen Windelschnecke erhalten werden. Die Erhaltung eines naturnahen Bodenwasserhaushalts sowie der nährstoffarmen Bedingungen sind besonders wichtig. Die Wehrau bzw. Mühlenau im Westen des Naturparks ist neben der Eider im Norden und Osten das zweite ökologisch sehr wichtige Fließgewässer. Sie ist mit den angrenzenden Bereichen ebenfalls als FFH-Gebiet ausgewiesen und folgendermaßen dargestellt: Die Mühlenau, die unterhalb der Ortschaft Bokelholm als „Wehrau“ bezeichnet wird, weist in langen Abschnitten naturnahe Gewässerstrecken mit typischer flutender Unterwasservegetation auf. Sie ist dort kaum vertieft und verläuft in weiten Flussschleifen. Besonders oberhalb von Bokelholm ist der Talraum der Mühlenau im Gelände deutlich erkennbar. Die Niederung ist weitgehend von Grünland geprägt und weist stellenweise kleine Restvorkommen der Übergangs- und Schwingrasenmoore auf. Besonders in den oberen Flussabschnitten ist die typische flutende Unterwasservegetation noch ausgeprägt. Flussbegleitende Röhrichte oder feuchte Hochstaudenfluren sind in Bereichen entwickelt, in denen Randstreifen ungenutzt bleiben. Unter den vorkommenden Tierarten sind die Fischart Steinbeißer (Cobitis tae- Stand: April 2010 - 32 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee nia) und das Bachneunauge (Lampetra planeri) besonders hervorzuheben. Am Wardersee ist eine magere Pfeifengraswiese in das Gebiet einbezogen. Sie ist geprägt von Pflanzenarten nährstoffarmer und wenig genutzter Standorte, wie Borstgras (Nardus stricta), Pfeifengras (Molinia caerulea), Zittergras (Briza media) und verschiedene Binsen und Sauergräser. Die Mühlenau bzw. die Wehrau gehört zu einem der wenigen größeren naturnah erhaltenen Fließgewässersysteme der Vorgeest im Übergangsbereich zum Hügelland. Sie ist in Verbindung mit den Fischvorkommen und den strukturreichen Niederungen besonders schutzwürdig. Größere Moorkomplexe kommen im Naturraum Hügelland natürlicherweise nur vereinzelt vor. Innerhalb des Naturparks besteht das Große Moor zwischen Dätgen und Schönbek. Dieses Moor wurde bis vor wenigen Jahren abgetorft, so dass hier zur Zeit nur wenige naturnahe Moorbereiche existieren. Innerhalb des vorgeschlagenen Erweiterungsbereiches befindet sich im Süden das landesweit bedeutsame Dosenmoor. Es ist vergleichsweise gut erhalten und steht bereits seit 1981 unter Naturschutz. Gleichzeitig ist das Dosenmoor als FFH-Gebiet benannt und wird im Gebietssteckbrief wie folgt beschrieben: Das Dosenmoor ist ein sehr gut erhaltenes 546 ha großes Hochmoor. Es zeigt noch die ursprüngliche, uhrglasförmig aufgewölbte äußere Form. Neben größeren Regenerationskomplexen kommen Pfeifengrasbestände und Moorwälder vor. Vor allem der Norden ist in seiner kleinflächigen Struktur weitgehend erhalten geblieben. In vielen ehemaligen Handtorfstichen haben sich Torfmoos-Schwingrasen entwickelt. Am Rand des Hochmoors grenzen Niedermoorbereiche an. Diese Randbereiche sind zum Teil stärker beeinträchtigt. In den aktuellen Renaturierungskonzepten sind daher die umliegenden Niedermoorflächen mit einbezogen. Der Gesamtkomplex ist Lebensraum von Moorfrosch, Kreuzotter, Kranich und insbesondere der Libellenart Große Moosjungfer (Leucorrhina pectoralis). Das Dosenmoor ist als das am besten erhaltene atlantische Hochmoor am Rand der schleswig-holsteinischen Jungmoräne besonders schutzwürdig. Das übergreifende Schutzziel ist dem entsprechend die Erhaltung des charakteristisch ausgebildeten Hochmoores mit seinen größeren Regenerationskomplexen und den das Moor umgebenden Randsümpfen auf Niedermoorstandorten. Ein größeres FFH-Gebiet ist weiterhin der Waldkomplex zwischen Blumenthal und Dätgen. Als typisch ausgeprägter Buchenwaldkomplex stellt er ein typisches Ökosystem des Naturparks dar, das im Gebietssteckbrief folgendermaßen gekennzeichnet ist: Der Staatsforst ist ein für die leicht hügelige Grundmoräne des ostholsteinischen Hügellandes charakteristischer Waldmeister-Buchenwald. Als Baumarten dominieren Buchen und Eichen. In der gut entwickelten Krautschicht treten typische Arten des WaldmeisterBuchenwaldes wie Perlgras (Melica uniflora), Waldmeister (Galium odoratum) und Buschwindröschen (Anemone nemorosa) auf. In Senken sind einige Waldtümpel und Bruchwälder ausgebildet. Sie sind Lebensraum des Moorfrosches sowie des Kammmolches. Außerdem wurde der Bergmolch nachgewiesen. Das Gebiet gehört zu den typischen größeren Waldmeister-Buchenwäldern des ostholsteinischen Hügellandes und ist daher besonders schutzwürdig. Übergreifendes Schutzziel ist die Erhaltung des für das ostholsteinische Hügelland typischen ausgedehnten Waldgebietes und die Sicherung eines naturnahen Bodenwasserhaushaltes. Stand: April 2010 - 33 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Der größte Flächen-Anteil des Naturparks wird landwirtschaftlich genutzt und weißt dementsprechend die Lebensräume der Agrarlandschaften auf. Hier liegt in der Regel kein Schutzstatus gemäß FFH- oder EU-Vogelschutz-Richtlinie vor. Die landwirtschaftlichen Flächen werden überwiegend intensiv bewirtschaftet und haben darum eine geringe ökologische Bedeutung. Die Acker- und Grünlandbereiche sind durch ein unterschiedlich dichtes Netz von Knicks und Feldhecken gegliedert. Ökologisch betrachtet, stellen Knicks einen typischen Übergangsstandort dar und bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, sowohl des Waldes als auch des Freilandes, Lebensraum. Auch die Kleingewässer in der Agrarlandschaft, die häufig als Mergelgruben oder Tränkekuhlen angelegt wurden, haben als Lebensraum für Tiere und Pflanzen eine hohe ökologische Funktion. Hier sind an verschiedenen Stellen im Naturpark Laubfrosch und Kammmolch nachgewiesen. Andere Amphibienarten wie Teichmolch, Grasfrosch, Teichfrosch und Erdkröte kommen verbreitet in bzw. an den Gewässern vor. In der unterschiedlich ausgeprägten Agrarlandschaft leben die für diesen Lebensraum typischen Tierarten. Reh- und Damwild sind allgemein verbreitet. Das gleiche gilt für Rotfuchs, Steinmarder, Iltis, Hermelin, Mauswiesel und Dachs (LANU 93: Atlas der Säugetiere SH). Die vielfältige Avifauna sei hei nur beispielhaft mit einigen Vertretern der jeweiligen Vogelgemeinschaften beschrieben. In der Knicklandschaft kommen die typischen Heckenarten wie z. B. Dorn-, Klapper- und Gartengrasmücken, Goldammern und Gelbspötter verbreitet vor. Als Brutvögel der offenen Agrarlandschaft kommen auf den Landwirtschaftsflächen inzwischen selten gewordene Arten wie Rebhuhn und Feldlerche vor. Das Kerngebiet des Naturparks ist für schleswig-holsteinische Verhältnisse waldreich, die Rand- und vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche eher waldarm (siehe „Forstwirtschaft“). Es überwiegen verschiedene Ausprägungen der Buchenwälder, die stellenweise mit Fichtenpflanzungen oder Feuchtwäldern wechseln. In den Waldbereichen des Gebietes nisten einige seltene Vogelarten wie Seeadler (3 Paare im NP, 1 Paar im vorgeschlagenen Erweiterungsgebiet; MLUR 2009) oder Uhu (6 Paare im Naturpark-Kerngebiet). Weiter kommen in den Wäldern typische Arten wie Waldkauz, Buntspecht, Tannenmeise, Goldhähnchen und Eichelhäher vor. Die Nadelwälder dienen typischerweise Habicht und Sperber als Bruthabitat. 3.7.3 Schutzgebiete Die ökologisch hochwertigen Flächen sind überwiegend nach dem Bundes- und Landesnaturschutzgesetz geschützt. Einen Schwerpunkt stellen alle Gewässer und Feuchtbereiche mit den angrenzenden Flächen dar. Eine Übersicht der Schutzgebiete und der größeren gesetzlich geschützten Biotope ist in der Karte „Schutzgebiete und Biotopverbund“ im Anhang dargestellt. In der nachfolgenden Tabelle sind die Schutzgebiete namentlich aufgeführt; in einer Tabelle im Anhang sind weitere Informationen über die Einzelgebiete zusammengefasst. Stand: April 2010 - 34 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Tabelle: Übersicht der Schutzgebiete im Naturpark Westensee und angrenzenden Gebieten; weitere Informationen über die Schutzgebiete in der ausführlichen Tabelle im Anhang Naturschutzgebiete FFH-Gebiete Landschaftsschutzgebiete (siehe auch www.natura2000-sh.de) Ahrensee und nordöstlicher Westensee Gebiet der oberen Eider inkl. Seen Landschaft der oberen Eider Methhorstteich und Rümlandteich Wehrau und Mühlenau Landzunge Flemhuder See Ringkanal Bokelholmer Fischteiche Quellen am großen Schierensee Alter Eiderkanal beim Gut Klievensiek Wennebeker Moor und Wennebek niederung Wald nordöstlich Boksee Kirchenmoor Überschwemmungs-Wiesen Jägerlust Vollstedter See (Erweiterung) Wildes Moor Schulensee und Umgebung (Erweiterung) Dünen bei Kattbek Einfelder See Lütjensee und Hochfelder See südöstlich Gut Bothlamp (Erweiterung) Staatsforst bei Langwedel- Sören Tal der drögen Eider und Eidertal Dosenmoor (Erweiterung) Niedermoor bei Manhagen Erweiterte Umgebung Bisseer Gehege Westufer des Einfelder Sees (vorgeschl. Erweiterung) Wennebeker Moor und Langwedel Westenseelandschaft Wald am Bordesholmer See Bothkamper See, Tal der dröge Eider und Umgebung Drachensee, Russee und Umgebung Zwischen Eidertal und Klosterforst Preetz Stadtrand Neumünster Das NSG „Ahrensee und nordöstlicher Westensee“ ist das einzige EU-Vogelschutzgebiet in der Region. 3.7.4 Naturschutzprojekte Die aktive Umsetzung von Naturschutzprojekten wird an /in Gewässern seit einiger Zeit verstärkt durch die betreuenden Wasser- und Bodenverbände, Landschaftspflegeverbände usw. durchgeführt (siehe auch „Wasserwirtschaft“). Insbesondere durch die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) werden erhebliche finanzielle Mittel für Maßnahmen im Verlauf von Fließgewässern eingesetzt. In vielen Fällen findet eine koordinierte Zusammenarbeit mit der Stiftung Naturschutz SH statt, die Naturschutzvorhaben vor allem in Natura-2000 Gebieten der Region umsetzt. Häufig ist die Stiftung Naturschutz inzwischen einziger oder größter Flächeneigentümer in den Niederungsgebieten der Fließgewässer oder Moorgebieten. Beispielhaft sind hier Vorhaben im Verlauf der Oberen Eider, Ohlendieksau, Dosenmoor und Hasenmoor zu nennen. Weitere Informationen hierzu auch unter www.sn-sh.de. Diese Naturschutzvorhaben finden ggf. in Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen wie dem Tierpark Arche Warder beim Trockenrasenmanagement durch Beweidung statt. Stand: April 2010 - 35 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 3.7.5 Untersuchungen und Forschung Im Naturpark Westensee und den angrenzenden vorgeschlagenen Erweiterungsbereichen werden durch verschiedene Institutionen (u.a. Universität Kiel, Landesämter, Ministerien, Kreisverwaltung und Stiftungen) Untersuchungen zur Ökologie und Umweltentwicklung durchgeführt bzw. beauftragt. Räumliche Schwerpunkte der zum Teil sehr speziellen Untersuchungen sind der Westensee- / Ahrenseekomplex mit seiner Umgebung sowie das Gebiet der Oberen Eider. Das sehr umfassende Material kann im Rahmen dieser Bestandsbeschreibung kaum berücksichtigt werden. Ein Überblick von Arbeiten, die am Ökologiezentrum der CAU Kiel erstellt wurden, ist im Anhang aufgeführt. 3.8 Naherholung und Tourismus Der Naturpark Westensee ist aufgrund seiner Lage im Städtedreieck Kiel – Rendsburg – Neumünster und durch seine Naturausstattung ein bevorzugtes Ausflugs- und Erholungsgebiet nach Feierabend und am Wochenende für seine Bewohner und die Bewohner der umliegenden Städte. Aber auch der ländliche und naturbezogene Tourismus hat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung im Naturpark. Die derzeitige Ist-Situation wird in den nachfolgenden Kapiteln dargestellt. 3.8.1 Touristische Nachfrage Beherbergungskapazität und Übernachtungen Die Abschätzung der touristischen Nachfrage anhand der Ankünfte und Übernachtungen ist aufgrund der sehr unbefriedigenden Datenlage schwierig. Das STATISTIKAMT NORD weist für 2008 nur in 9 der 28 Naturparkgemeinden zusammen 13 Beherbergungsbetriebe mit 9 und mehr Betten und fünf Campingplätze auf. Nur für eine Gemeinde sind Daten zu Ankünften und Übernachtungszahlen verfügbar. Die meisten Daten werden aus datenschutzrechtlichen Gründen unterdrückt. Nicht berücksichtigt werden dabei die Privatvermieter, so dass die amtliche Statistik ohnehin nur einen Teil des Angebotes und der Nachfrage wiedergibt. Für den Bereich der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein wurden 2009 / 2010 Daten im Rahmen der Bearbeitung zu Perspektiven für LTO im Binnenland SHs vom N.I.T. durch Gemeinde-/Ämterabfragen zusammengestellt und standen für die Abschätzung der Beherbergungskapazität im Naturparkgebiet zur Verfügung. Stand: April 2010 - 36 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Beherbergungskapazität und Übernachtungszahlen im Naturpark Westensee (Quelle:N.I.T. 2009/2010 sowie eigene Schätzungen auf Grundlage der Berechnungen des N.I.T. 2009/2010 für das SHBinnenland) Jetziges Naturparkgebiet Erweiterungsvorschlag* Gesamt Betten in gewerbl. und nichtgewerbl. Beherbergungsbetrieben 983 332 1.315 Touristik-Camping-Stellpätze 142 0 142 Dauer-Camping-Stellplätze 550 0 550 1.675 332 2.007 Übernachtung in gewerbl. u. nichtgewerbl. Beherbergungsbetrieben 110.000 37.000 147.000 Übernachtung Camping-Touristik 26.000 0 26.000 Übernachtung Dauer-Camping 106.700 0 106.700 Summe 242.700 37.000 279.700 Summe Gästestruktur Für den Naturpark Westensee liegen keine detaillierten Angaben zur Gästestruktur vor. Daher werden die Daten für das Reisegebiet „Übriges Schleswig-Holstein – Binnenland“ herangezogen. Im Reisegebiet Binnenland dominieren Gäste aus Deutschland sowohl bei den Betrieben mit mehr als 9 Betten (87,8% der Ankünfte und 90,5% der Übernachtungen) als auch bei den Campingplätzen (74,2% der Ankünfte und 76,2% der Übernachtungen). Gäste aus Übersee spielen eine sehr untergeordnete Rolle, die übrigen Gäste kommen fast überwiegend aus Europa, dabei vor allem aus Dänemark, Schweden und den Niederlanden. Die Quellgebiete von Gästen aus Deutschland sind zunächst einmal die SchleswigHolsteiner selber (43,5%), aus Hamburg (23,7%), Nordrhein-Westfalen (8,4%) und Niedersachsen (7,1%) (SPARKASSEN- UND GIROVERBAND SH 2009) Von den landesweit besonders intensiv anzusprechenden Zielgruppen „Familien“, „Best Ager“ und „Anspruchsvolle Genießer“ kommen nach Aussage der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein für das Naturparkgebiet lediglich die ersten beiden Gruppen in Frage. Für die letzte Gruppe fehlen sowohl Beherbergungsbetriebe als auch entsprechende Angebote. Gästeverhalten Die Binnenland-Gäste sind generell ausflugsfreudig (66% Ausflugsintensität) und unternehmen am Urlaubsort mehr als Gäste der Nord- und Ostseeküste. Als Ausflugsziele stehen Stand: April 2010 - 37 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Innenstädte, landschaftliche Attraktionen, Schiffahrt, Naturpark-/ Nationalparkzentren, kulturelle Sehenswürdigkeiten und Museen im Vordergrund (N.I.T. 2009/2010). Als Themen werden im Bereich Mittelholstein Natur, Radfahren / Radwandern, Reiten, Kultur, Kanu / Paddeln sowie Wohnmobiltourismus gesehen. Tagestourismus Daten zur Bedeutung des Tagestourismus im Naturpark Westensee liegen nicht direkt vor. Aber entsprechend der Herleitung der Tagesausflugsvolumina vom N.I.T. (2009/2010) mit 2,4 Wohnortausflügen / Übernachtung (ohne Dauercamping) und 5,6 empfangene Tagesgeschäftsreisen / Einwohner erhält man folgende Volumina: Tagestourismus im Naturpark Westensee (Quelle: eigene Berechnungen analog N.I.T 2009/2010)) Naturparkgebiet Erweiterungsvorschlag Summe Volumen Wohnortausflüge 326.400* 88.800* 415.200 Volumen Tagesreisen 181.540 167.690 349.230 Summe 507.940 256.490 764.430 * Bei der Berechnung wurde nicht berücksichtigt, dass der Tierpark Warder (im Naturpark) 2007 rund 56.000 Besucher und das Freilichtmuseum Molfsee (im Erweiterungsvorschlag) rund 140.000 Besucher im Mittel der Jahre aufweisen. Untergliedert nach den drei Hauptreisegebieten Schleswig-Holstein profitiert das Binnenland einschließlich der holsteinischen Schweiz mit 51,2 Mio. Tagesgästen (44,6% aller Tagesgäste) am meisten vom Tagestourismus in Schleswig-Holstein. Der größte Quellmarkt sind die Schleswig-Holsteiner mit 58% selber, gefolgt von Hamburg (18%) und Niedersachsen(8%). Das Hauptmotiv sind Verwandten-/ Bekanntenbesuche (31%). An zweiter Stelle steht die Ausübung einer bestimmten Aktivität und an dritter Stelle sogenannte „Spazierfahrten“ ohne spezielles Ziel SPARKASSEN- UND GIROVERBAND SH 2008. Übertragen auf den Naturpark Westensee bedeutet dieses, dass die meisten Tagesausflügler aus der Region selber und aus den benachbarten Städten Kiel, Neumünster und Rendsburg kommen. Große Bedeutung hat für den Naturpark die Möglichkeiten, hier bestimmte Aktivitäten auszuüben, die man am Heimatort nicht in dem gewünschten Maße ausüben kann wie z.B. Radfahren, Wandern und Spazierengehen, Baden, Paddeln und Reiten. Daneben binden aber auch größere Besucherzahlen die beiden Highlights Tierpark Arche Warder (2009 58.000 Besucher) und das Freilichtmuseum Molfsee (im Mittel der Jahre 140.000 Besucher). Wirtschaftlich ist der Tagestourismus von großer Bedeutung. Gerade Gastronomie, Museen und Freizeiteinrichtungen profitieren von den Tagesgästen. Im Binnenland von SchleswigHolstein geben Tagesgäste 14,60 € aus. Höhere Ausgaben verzeichnen die Nordsee und die Ostsee. Stand: April 2010 - 38 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 3.8.2 Touristisches Angebot Beherbergungsangebot Das Beherbergungsangebot im Naturpark Westensee ist überwiegend durch Privatanbieter geprägt. Die amtliche Statistik führt für das jetzige Naturparkgebiet 13 Betriebe mit 9 oder mehr Betten sowie fünf Campingplätze. Das vorgeschlagene Naturpark-Erweiterungsgebiet hat weitere 13 Betriebe mit 9 und mehr Betten (STATISTIKAMT NORD 2008). Um das Beherbergungsangebot genauer abschätzen zu können, wurde das Gastgeberverzeichnis der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein 2009 ausgewertet. Auswertung der Beherbergungsangebote aus ... Gastgeberverzeichnis Mittelholstein 2009, DEHOGA, AG Urlaub auf dem Bauernhof, Gebiet Anz. Anz. Anz. Privat- Camping- Anz. Jugendherberge, Hotels, Ferienwhg., - Bauernhöfe, zimmer plätze Freizeitstätten Gasthöfe, häuser, Ponyhöfe, , SchullandPensionen Appartements Heuherbergen heime Naturpark Westensee 4 22 4 1 3 4 NP-Erweiterungsvorschlag 7 21 6 4 0 0 Summe 11 43 10 5 3 4 Daran wird deutlich, dass das Angebot sehr kleinteilig ist und die Privatanbieter mit Ferienwohnungen und –häusern eine große Rolle spielen. Insgesamt sind im Gastgeberverzeichnis Mittelholstein für das Naturparkgebiet 34 Anbieter und für das Erweiterungsgebiet 33 Anbieter enthalten. Bei der Arbeitsgemeinschaft „Urlaub auf dem Bauernhof“ sind noch zwei weitere Leistungsträger aus dem Erweiterungsgebiet verzeichnet. Drei Hotels aus dem Erweiterungsgebiet sind zusätzlich beim DEHOGA aufgeführt. Damit kommt man auf insgesamt 71 Anbieter von Beherbergungsmöglichkeiten. Nach den Qualitätskriterien des Deutschen Tourismus Verbandes (DTV) sind 18 Vermieter im Naturpark und 14 im Erweiterungsvorschlag klassifiziert. Es überwiegt dabei das Angebot im 3*** Bereich. Die vier im Gastgeberverzeichnis von Mittelholstein benannten Hotels haben keine Klassifizierung. Hingegen sind drei Hotelbetriebe aus dem Erweiterungsgebiet mit 2** klassifiziert. Auf den Radwandertourismus zugeschnittene Beherbergungsmöglichkeiten bieten die Bett & Bike-Betriebe. Davon gibt es jeweils einen im Naturpark und einen im Erweiterungsgebiet. Stand: April 2010 - 39 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Gastronomisches Angebot Im Naturparkgebiet befinden sich derzeit 20 Gaststätten und acht (Hof-)-Cafés (Auswertung der GELBEN SEITEN 2009, DEHOGA Jan. 2010, LANDWIRTSCHAFTSKAMMER SH 2008/2009, MITTELHOLSTEIN 2009). Weitere 42 Gaststätten und vier Hofcafés liegen im Erweiterungsgebiet. Somit weist das Gesamtgebiet 62 Gaststätten und 12 (Hof-)-Cafés auf. Der Varta-Führer, ein unabhängiger Gastronomie- und Hotelführer führt lediglich drei Betriebe, die alle im Erweiterungsgebiet liegen. Zum Verein „Feinheimisch – Genuss aus Schleswig-Holstein e.V.“ – ein Verein zur Förderung der regionalen Esskultur - gehören ein Produzent und zwei Restaurant-Betriebe. Im Veranstaltungsprogramm von Stifterland – Genießerland lagen 2009 zwei Veranstaltungsorte im Naturparkgebiet. Ein Restaurant hat sich der Marketinginitiative „schleswig-Holstein- is(s)t lecker!“ angeschlossen (www.sh-genusswelten.de). Insgesamt sind fünf Betriebe im gesamten Gebiet als gehoben anzusehen. Diese liegen ausschließlich im Erweiterungsgebiet. 3.8.3 Organisation des Tourismus Der Tourismus in Schleswig-Holstein ist in drei Ebenen organisiert. Auf Landesebene ist die Tourismus-Agentur Schleswig Holstein GmbH (TASH) für das landesweite touristische Marketing Schleswig-Holsteins zuständig und koordiniert die zielgruppengerechte Aufbereitung und Vermarktung touristischer Angebote. Die tourismuspolitische Vertretung der Kreise und Gemeinden übernimmt der Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V. (TVSH). Auf regionaler Ebene ist die Schleswig-Holstein Binnenland Tourismus e.V. die zuständige touristische Marketingorganisation (TMO). Hier werden auch die Leistungsträger aus dem Bereich des Naturparks Westensee vertreten. Auf lokaler Ebene sind die Strukturen noch nicht so klar organisiert. Es bestehen zur Zeit Bestrebungen die lokalen touristischen Strukturen in sogenannten Lokalen Tourismus Organisationen zu optimieren. Diese Strukturen befinden sich noch in der Modell- und Entwicklungsphase. Für das Schleswig-Holsteinische Binnenland wurde 2009 / 2010 ein Konzept zur Entwicklung von Perspektiven für Lokale Tourismusorganisationen (LTO) im Binnenland Schleswig-Holsteins erarbeitet (N.I.T. 2009/2010). Eine Entscheidung über den Gebietszuschnitt einer tragfähigen LTO ist noch nicht gefallen. Unterhalb der Ebene der TMO „Schleswig-Holstein Binnenland e.V.“ arbeitet die Tourismusgemeinschaft Mittelholstein e.V. (TGM). Mitglieder sind die Ämter Bordesholm, Molfsee, Hohenwestedt-Land, Aukrug, Nortorfer Land, die Gemeinden Schönhorst und Westensee und Hohenwestedt. Im Beirat der TGM sitzen der „Tourismusverein Bordesholmer Land e.V.“, „Tourismusbüro Naturpark Aukrug“ und „Tourismus Nortorfer Land, Naturpark Westensee e.V.“. Touristinformationen der Tourismusvereine befinden sich in Nortorf, Bordesholm und Stand: April 2010 - 40 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Aukrug. Die TGM arbeitet mit der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Nord-Ostsee-Kanal zusammen. Es gibt Überlegungen zusammen eine LTO zu gründen. Der Gebietszuschnitte der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein und des Naturparks Westensee sind nicht deckungsgleich. Im Westen geht das Gebiet der TGM deutlich weiter und umfasst auch große Teile des Naturparks Aukrug. Einige Gemeinden im Nordosten (Teile der Ämter Achterwehr und Eiderkanal) und Osten (Amt Flintbek, Gemeinden Bothkamp, Klein Barkau, Kirchbarkau und Warnau) sind nicht Mitglied. 3.8.4 Landschaftsbezogene Erholung Im Naturpark Westensee trifft man fast alle Formen der landschaftsbezogenen Erholung. Schwerpunkte sind Rad fahren, Wandern und verwandte Sportarten wie Nordic Walking weiterhin Reiten, Wassersport wie Kanu fahren und Segeln. 3.8.4.1 Rad fahren Das vorhandene Radroutennetz ist sehr umfangreich. Verschiedene Kartenverlage bilden unterschiedliche Routenvorschläge ab. Dadurch ergibt es sich, dass fast alle geeigneten Straßen und Wege als Radrouten dargestellt sind. Als Radfernwege verlaufen am westlichen Rand des Naturpark-Erweiterungsvorschlages der Ochsenweg (www.ochsenweg.de) und am nördlichen Rand die Nord-Ostsee-KanalRadroute (www.nok-sh.de) sowie die Deutsche Fährstraße (www.deutsche-faehrstrasse.de). Die eigentliche Erschließung des Naturparkgebiets erfolgt über 2009 abgestimmten Kreisradrouten, wodurch ein Gesamtnetz für den Freizeitverkehr im Kreis Rendsburg-Eckernförde ausgewiesen und einheitlich beschildert wird. Auf dieser Basis erarbeitet eine Arbeitsgruppe Radtourismus auf Kreisebene thematische Routen aus. Für das Naturpark- und Erweiterungsgebiet liegen dazu vier Vorschläge vor. Um den Bedarf an Rundradrouten zu befriedigen wurden durch den Tourismusverein Nortorfer Land und Naturpark Westensee e.V. acht regionale Radwanderrouten entwickelt. Von diesen Routen liegen drei überwiegend im Naturparkgebiet (Rundrouten Nr. 2, 3, 4). Fünf Routen liegen teilweise im Naturparkgebiet (Rundroute 1, 5, 6, 7, 8). Bei einer Erweiterung des Naturparks würden aber auch diese fast vollständig im Naturpark liegen. Diese Touren sind auf der Rad- und Wanderkarte – Naturpark Aukrug, Naturpark Westensee, Bordesholmer Land vom public press Verlag dargestellt. Der Tourismusverein Nortorfer Land und Naturpark Westensee verleiht GPS-Geräte mit den ausgearbeiteten Touren. In einem Kooperationsprojekt entstand der ca. 300 km lange Radfernweg Fyn – Holstein, der die Urlauber durch die Landschaft in Fünen, durch drei Naturparke und entlang der Ostseeküste führt. Weiterhin wurden für den Raum Mittelholstein ein Radverkehrsnetz entwickelt. Teile dieses Netzes liegen im Naturpark- und im Erweiterungsgebiet. Sie sind überwiegend deckungsgleich mit dem Kreisradwegenetz. Dargestellt sind sie auf der Karte Mittelholstein & Fünen herausgegeben von Tourismus Mittelholstein e.V.. Stand: April 2010 - 41 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Weiterhin sind sowohl in der Karte von public press als auch in der Freizeit- und Wanderkarte vom Landesvermessungsamt SH zahlreiche weitere regionale Radwege eingetragen. Führt man diese Vorschläge alle zusammen, ist ein großer Teil des nicht klassifizierten Straßen- und Wegenetzes als Radweg gekennzeichnet. Als speziell auf Radtouristen ausgerichtetes Beherbergungsangebot gibt es zwei Bett & Bike-Betriebe im Naturpark- und Erweiterungsgebiet. Fahrradverleih gibt es beim Falkenhof in Brux (mit Hohl- und Bringservice) und bei der RAPS in Rendsburg (mit Hohl- und Bringservice). Informationen für Radwanderer gibt es auf der Internetseite des Tourismusvereins Nortorfer Land und Naturpark Westensee (www.tourismus-naturpark-westensee.de). Dort können Radwanderkarten verschiedener Verlage bestellt werden. Außerdem werden dort geführte Touren und Sternfahrten mit fester Unterkunft angeboten. In Schönhorst befindet sich der Radreiseanbieter velonobilis, der Radreisen für den anspruchsvollen Gast ab 55 anbietet. Die Radreiseangebote liegen überwiegend in SchleswigHolstein und Mecklenburg-Vorpommern (www.velonobilis.de). Folgende Karten zum Thema Radwandern decken das Naturparkgebiet ganz oder überwiegend ab: • Rad- und Wanderkarte – Naturpark Aukrug, Naturpark Westensee, Bordesholmer Land von public press • Wander- und Freizeitkarte Nr. 6 Rendsburg, Neumünster und Nr. 8 Kiel, Plön vom Lan- desvermessungsamt Schleswig-Holstein • Radwandern im Kreis Rendsburg-Eckernförde von der Bielefelder Verlagsanstalt (nur nördlicher Teil des Naturparkgebiets) • Wandern, Rad, Reiten – Kiel, Rendsburg, Eckernförde des Kompass-Verlages ( nur nörd- licher Teil des Naturparkgebiets) • Mittelholstein & Fünen des Tourismus Mittelholstein e.V. 3.8.4.2 Wandern Durch den Naturpark Westensee führen zwei Fernwanderwege: Der Naturparkweg 117 km lang ist und verbindet fünf Naturparke Schleswig-Holsteins miteinander. Er beginnt in Eckernförde, führt durch die Hüttener Berge in den Naturpark Westensee und weiter zum Naturpark Aukrug. Von dort geht es weiter durch den südlichen Teil des Naturparks Holsteinische Schweiz bis zum Naturpark Lauenburgische Seen. Auf ca. 36 km verläuft er durch das Naturparkgebiet einschließlich Erweiterungsvorschlag. Er ist mit gelben Pfeil und grünem Rand des norddeutschen Wanderverbandes e.V. gekennzeichnet. Der Nord-Ostsee-Wanderweg ist 109 km lang und verbindet Meldorf mit Kiel. Er führt auf einer Länge von ca. 40 km durch den Naturpark einschließlich Erweiterungsgebiet. Er ist mit dem gelben Pfeil des Norddeutschen Wanderverbandes e.V. gekennzeichnet. Er ist als Stand: April 2010 - 42 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Wanderweg auf der Internetseite www.wanderbares-deutschland.de beschrieben. Weitere Wanderwege aus dem Naturpark Westensee sind dort nicht dargestellt. Die Interessengemeinschaft „wanderbares Schleswig-Holstein“ (www.wanderbaresschleswig-holstein.de) bietet ein Wanderprogramm und Tourentipps mit detaillierten Streckenbeschreibungen und Einkehrmöglichkeiten. Für das Naturparkgebiet sind noch keine Tourentipps im Internet eingestellt. Im Erweiterungsgebiet liegt der Tourentipp sieben von Kirchbarkau bis Einfeld und Teile des Tourentipps Nr. 5 von Kirchbarkau über Warnau nach Stolpe. Als regionalen Strecken- bzw. Rundwanderweg gibt es den Eidertal-Wanderweg, der Bordesholm mit Kiel verbindet und im Eidertal verläuft. Er ist ca. zehn km lang und liegt im Erweiterungsgebiet. Ein Flyer informiert über den Streckenverlauf. Hinweistafeln am Wegesrand geben Erläuterungen über die eiszeitlich geprägte Landschaft der Eider und die Bewirtschaftung. Der Tourismusverein Nortorfer Land und Naturpark Westensee hat 20 regionale Rundwandertouren ausgearbeitet. Sie sind zwischen zwei und zehn km lang und überwiegend durch die Fernwanderwege miteinander vernetzt. Sie sind auf der Wanderkarte Naturpark Westensee und Nortorfer Land des public press Verlages dargestellt. Daneben zeigen alle Freizeitkarten der Region noch weitere Vorschläge für Wandermöglichkeiten, die hier nicht näher aufgeführt werden. 3.8.4.3 Inline-Skaten Für die KERN-Region wurden 2004 zehn Skaterrundtouren ausgearbeitet. Die 13 km lange Skatetour „Naturpark Westensee“ liegt im Naturparkgebiet zwischen Deutsch-Nienhof und Langwedel. Im Erweiterungsgebiet befindet sich die 14 km lange Skatetour „Eidertal“, eine Runde östlich von Bordesholm. 3.8.4.4 Reiten Das Reiten und Gespannfahren wird im Naturpark als landschaftsbezogener Sport überwiegend durch die eigene Bevölkerung und die Bevölkerung der umliegenden Städte Kiel, Neumünster und Rendsburg ausgeübt. Daneben gibt es einzelne reittouristische Anbieter und Urlaub auf dem Bauernhof mit Reitangebot. Die Zahl der im Naturpark gehaltenen Pferde lässt sich nur schätzen. Das STATISTIKAMT NORD hat 2003 in Gemeinden, die ganz oder teilweise im Naturpark liegen auf 173 landwirtschaftlichen Betrieben 1.451 Pferde erhoben. In den Gemeinden, die ganz oder teilweise im Erweiterungsgebiet liegen waren es bei 113 landwirtschaftlichen Betrieben 1.259 Pferde. Die Zahl der pferdehaltenden Betriebe konnte nicht genau erfasst werden. 30 Reitställe im Naturpark und dem Erweiterungsgebiet sind Mitglied beim Pferdesportverband SchleswigHolstein e.V.. Weitere 14 Reitställe konnten einschlägigen Verzeichnissen (GELBE SEITEN Stand: April 2010 - 43 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 2009, www.Stall-frei.de) entnommen werden. Die pferdesportlichen Aktivitäten im erweiterten Naturparkgebiet werden durch 18 Reit- und Fahrvereine organisiert. Darin sind noch nicht die Pferde enthalten, die bei Privatpferdehaltern und bei ausschließlich gewerblichen Betrieben stehen. Erfahrungsgemäß kommt noch einmal fast die gleiche Zahl an Pferden dazu. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass im Naturparkgebiet einschließlich des Erweiterungsvorschlages ca. 5.000 Pferde gehalten werden. Gemeinden mit einer hohen Pferdezahl sind Dätgen, Felde, Langwedel, Bovenau, Groß Buchwald, Jevenstedt, Westensee und Schönhorst. Das reittouristische Angebot im erweiterten Naturpark ist gering. Reiterferien bietet der Augustenhof in Hassmoor an. Außerdem bieten der Ferienhof Lohse in Groß Vollstedt und der Ferienhof Kiekut in Bothkamp Reitmöglichkeiten sowie die Unterbringung von mitgebrachten Pferden (www.kommzumreiten.de). Beim Verband der Freizeitreiter Deutschlands (VFD) sind zwei Betriebe als Wanderreitstationen aufgeführt (Hof Treptow in Böhnhusen, Linnhof in Osterrönfeld). Einige Reitvereine wie z.B. in Nortorf bieten auch Reitstunden für Urlauber an. Eine geprüfte Wanderreit- und Landschaftsführerin bietet Touren durch die Naturparke Aukrug und Westensee an. Im Naturpark Westensee gibt es im Umfeld der Reitbetriebe und –vereine einzelne Reitwege und Reitwegenetze, die überwiegend von den örtlichen Reitern genutzt werden. Ein durchgängiges Reitwegenetz für den gesamten Naturpark, dass mit Wegweisern gekennzeichnet oder auf Karten dargestellt ist, gibt es nicht. Für das Gebiet der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein wurde in den Jahren 2000/2001 auf Basis der vorhandenen Reitmöglichkeiten ein Reitwegekonzept erstellt und eine Reitroutenkarte herausgebracht (Holstein – Reit- und Freizeitkarte). Die entwickelten Touren liegen überwiegend im westlichen Teil des Naturpark-Erweiterungsvorschlages sowie im Bordesholmer Raum. Die dafür vorgesehene Wegweisung ist nicht vollständig umgesetzt worden. Im Kerngebiet des Naturparks rund um den Westensee sind kaum offizielle Reitwege ausgewiesen. Hierfür gibt es auch keine Reitwegekarte. 3.8.4.5 Wassersport Viele Seen und Fluss- und Bachläufe sind in ihrer Befahrbarkeit u.a. aus naturschutzrechtlichen Gründen beschränkt oder sogar komplett gesperrt, wie zum Beispiel der Ahrensee. Der Westensee und der Schulensee dürfen von Kanuten nur im Eiderverlauf durchfahren werden. Der Einfelder See hingegen darf von nicht motorisierten Sportbooten frei befahren werden. Wasserwandern (Kanu, Kajak) Durch das Naturparkgebiet einschließlich des Erweiterungsvorschlages verläuft der Wasserwanderweg „Obere Eider“. Die Eider ist ab Schmalstede / Reesdorf, eingeschränkt auch schon ab Bissee bis Strohbrück am NOK mit Einer- und Zweier-Kajaks und Kanadiern befahrbar. Es ist eines der Haupt-Kanugewässer in Schleswig-Holstein. Die folgenden Ausfüh- Stand: April 2010 - 44 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee rungen sind der Freiwilligen Vereinbarung über die Natura 2000-Gebiete „Obere Eider und Umgebung zwischen LSV und MLUR“ und der Internetdarstellung zum Wasserwanderweg Obere Eider (www.flussinfo.net/obere-eider) entnommen. In der Nähe dieses beliebten Wasserwanderweges befinden sich acht Kanu-Klubs bzw. Kanusparten. Diese Vereine haben derzeit etwa 800 Mitglieder, von denen rund ein Viertel zu den aktiven Kanuten gehören. Darüber hinaus zählen alle schleswig-holsteinischen Vereine die Eider zu den beliebten, gelegentlich gefahrenen Gewässern. Weiter kommen Kanuwanderer anderer deutscher Vereine an die Eider. Sie kennen dann das Revier praktisch aus der einschlägigen Literatur. Neben den Kanusportlern befahren Kunden von Kanutouristikern den Fluss. So befinden sich am Lauf der Eider in Achterwehr drei Vermieter und der Naturcampingplatz in Wrohe vermietet ebenfalls Kanus. Einsetzstellen sind in Bissee (wird nicht empfohlen), Reesdorf (zwischen Felssteinbrücke und Eisenbahnbrücke), Schmalstede am Kieswerk (empfohlene Einsetzstelle), Flintbek Nähe Freibad (empfohlene Einsetzstelle), Mielkendorf (empfohlene Einsetzstelle), Steinfurter Mühle, Naturcampingplatz in Wrohe (Kanuvermietung), Felde-Brandsbek, Speicher Achterwehr am Ringkanal (offizielle Einsetzstelle) und Alte Schleuse Strohbrück. Als einzige Rastund Übernachtungsmöglichkeit wird zur Zeit der Naturcampingplatz in Wrohe geführt. An der Steinfurter Mühle und im Eiderkrug am Schulensee kann auf Touren eingekehrt werden. Es werden verschiedene Tourenvorschläge im Internet dargestellt. Die geschilderten Befahrungen finden in der Regel nur in sehr kleinen Gruppen und meistens in der Saison von April bis Oktober statt: Schwerpunkte sind die Wochenenden und die Urlaubszeit. Der Westensee wird nahezu ausschließlich zur Durchfahrt Richtung Nord-Ostsee-Kanal genutzt, und zwar von Kanuten, die den Weg auf der Untereider in Richtung Nordsee fortsetzen wollen. Die Durchfahrung des Westensees geschieht in der Mitte und ist kostenpflichtig. Bei den Beschreibungen im Internet wird auf das Naturschutzgebiet, die Schutzwürdigkeit sowie auf die Kostenpflichtigkeit des Befahrens hingewiesen. Der Ahrensee darf nicht befahren werden. Als Wasserwanderkarten werden die Wassersport-Wanderkarte WW6 – Deutschland Nordost und Tourenatlas TA1 – Schleswig-Holstein und Unterelbe empfohlen. In der Freizeitkarte des LVA SH sind Informationen zum Befahren der Wehrau / Mühlenau dargestellt. Einsetzmöglichkeiten gibt es demnach 2x bei Altmühlendorf und bei Bokelholm. Weiterhin sind sechs notwendige Umtragestellen und ein Gefahrenpunkt nördlich Katenstedt verzeichnet. (siehe Karte „Gewässer- und Freizeitnutzung“ im Anhang). Rudern, Segeln, Surfen Der Westensee ist ein privater See, der den Gütern Marutendorf, Bossee und dem Hof Langniß gehört. Wer ständig auf dem Westensee rudern, paddeln, segeln oder surfen Stand: April 2010 - 45 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee möchte, muss Mitglied im Ruder- und Segelverein Westensee (RSVW) sein. Aufgenommen werden nur Personen, die ihren Wohnsitz in einer Westensee-Anliegergemeinde haben. Mit dieser Regelung soll der Zugang zum Westensee beschränkt werden. Die Nutzer entrichten mit ihrem Mitgliedsbeitrag Nutzungsgebühren an die Eigentümer. Die Seefläche darf dennoch nicht frei befahren werden. Es gibt Sperrgebiete und zum Ufer ist ein Mindestabstand von 50 m einzuhalten. Der RSVW führt Regatten und Aus- und Fortbildungen durch. Der Einfelder See befindet sich im Eigentum der Stadt Neumünster und ist daher öffentlich zugänglich. Er darf von Sportbooten befahren werden. Dementsprechend sind dort der Segelclub Neumünster e.V., der Ruderclub Neumünster e.V. und der Windsurfingclub Neumünster e.V. ansässig. Eine Verordnung regelt das Befahren des Einfelder Sees. Naturnahe Uferbereiche dürfen in einem Abstand von 100 m oder entsprechend der ausgebrachten Bojen nicht befahren werden. Das An- und Ablegen ist auf bestimmte, dafür vorgesehene Uferbereiche beschränkt. Am Bordesholmer See ist der Bordesholmer Segelverein e.V. ansässig. Er führt dort Regatten durch und kümmert sich um die Aus- und Fortbildung von Kindern und Jugendlichen im Opti-Segeln. Der Brahmsee ist in Privateigentum. Befahren ist nur Anliegern gestattet, die eine Nutzungslizenz erworben haben. Am Brahmsee befindet sich ein Bootsverleih, wo Tretboote, Ruderboote, Segelboote, Kajaks und Kanus sowie Surfbretter geliehen werden können. Viele der kleineren Seen dürfen nicht befahren werden wie z.B. der Flemhuder See und der Ahrensee. Teilweise dürfen die Seen nur von Angelberechtigten genutzt und befahren werden. Angeln Die meisten Seen im Naturpark Westensee werden durch Sportfischervereine oder Fischereiberechtigte beangelt. Zum Teil sind die Fischereirechte an Angelvereine verpachtet. Für Besucher hat die Tourismusgemeinschaft Mittelholstein eine Broschüre „Angeln in Mittelholstein – Erholsame Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie“ herausgebracht, die nach eigenen Angaben sehr gut nachgefragt wird, insbesondere von Naherholungssuchenden aus dem Hamburger und Kieler Raum. Beworben werden vier natürliche Seen im jetzigen Naturpark (Westensee, Brahmsee, Wardersee, Borgdorfer See) und zwei künstlich angelegte Seen (Forellensee Kleinvollstedt, Peters Angelsee in Kleinvollstedt) sowie drei Seen im Erweiterungsvorschlag (Bordesholmer See, Einfelder See, Mühbrooker Meer). Dort sind aufgeführt: Angaben über das Gewässer, die zu angelnden Fischarten, wo Angelkarten zu erhalten sind und Zusatzangebote für Familienmitglieder. Von Seiten der Touristiker wird allerdings beklagt, dass sich noch zu wenig Beherbergungsbetriebe auf die speziellen Bedürfnisse der Angler eingestellt haben. Stand: April 2010 - 46 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Badestellen und Bäder Durch die vielen Seen im Naturpark gibt es auch ein großes Angebot an Badestellen. Allein auf der Badewasserqualitätskarte (www.badewasserqualitaet.schleswig-holstein.de) sind 16 Badestellen im Naturpark (Westensee, Ahrensee, Bossee, Brahmsee, Gr. Schierensee, Pohlsee, Warder See, Dörpsee Emkendorf, Lustsee, Vollstedter See, Borgdorfer See) und weitere vier im Erweiterungsgebiet (Einfelder See, Bordesholmer See) verzeichnet. Die Wasserqualität war 2009 16mal sehr gut und viermal gut. Hinzu kommen die Bademöglichkeiten der Freibäder in Bokel, Jevenstedt, Flintbek und Schulensee. 3.8.5 Kulturelle Infrastruktur und Veranstaltungen 3.8.5.1 Natur- und Kulturerlebnis-Infrastruktur Der Naturpark und sein vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet ist dadurch gekennzeichnet, dass sich keine größeren Städte im Gebiet befinden. Daher ist das kulturelle Angebot deutlich durch die ländlichen und historisch gewachsenen Strukturen geprägt. Ein große Teile des Naturparkgebiets ist eine historisch gewachsene Gutslandschaft. Viele land- und forstwirtschaftlichen Flächen werden bis heute durch die Güter bewirtschaftet. 15 Gutsanlagen und Herrenhäuser sind in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein als besonderes Kulturdenkmal oder als zur Eintragung vorgesehenes Kulturdenkmal aufgenommen. Für die Öffentlichkeit zugänglich sind allerdings nur die wenigsten. Gut Emkendorf bietet Führungen an und kann während der Konzerte wie z.B. zum Schleswig-HolsteinMusikfestival besichtigt werden. Des Weiteren kann man sich dort trauen lassen oder Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Festlichkeiten anmieten. Regelmäßige Spezial-Märkte im Frühjahr, Herbst und zu Weihnachten locken Gäste aus einem großen Umkreis nach Emkendorf. Das Gut Steinwehr am NOK hat sich einen Namen als Himbeerhof gemacht. Zur Erntezeit kann man die Gutsanlage und den Park betreten, Früchte selber pflücken, im Gartencafé Kaffee und Kuchen genießen und im Hofladen einkaufen. Außerdem gibt es einen Veranstaltungsraum und einen Weihnachtsmarkt. Des weiteren bieten das Gut Deutsch-Nienhof Veranstaltungen auf Anfrage, das Gut Schierensee und das Gut Bothkamp kann auf Anfrage besichtigt werden. Wer die Güter im Bereich der Gemeinde Bovenau erleben möchte kann an der Güter-Tour teilnehmen (www.gueter-tour.de). Die Tour führt mit einem von zwei Kaltblütern gezogenen Planwagen von Bovenau aus über die Güter Kluvensiek und Osterrade, den Alten Eiderkanal zum Nord-Ostsee-Kanal und weiter zum Himbeerhof Steinwehr und zurück über Ehlersdorf mit dem Gut Dengelsberg. Kombiniert werden kann die Kutschtour mit einer Bootsfahrt auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Neben den markanten Herrenhäuser gibt es noch zahlreiche weitere Zeugnisse der Vergangenheit in den Dörfern und der freien Landschaft zu entdecken. Sie können hier nur Stand: April 2010 - 47 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee beispielhaft genannt werden. In Bordesholm sind durch die Klostergeschichte zahlreiche eingetragene Kulturdenkmale auf engstem Raum vorhanden wie die ehemalige Klosterkirche, das Klosterstift / ehemaliges Amtshaus mit restauriertem Gewölbekeller und die öffentliche Grünanlage des Klosters Bordesholm, die Bestandteil der Gartenroute Nr. 6 ist. Sehenswerte Kirchen findet man in Bovenau, Brügge, Westensee, Flemhude, Flintbek, Jevenstedt, Warder, Kirchbarkau und Schulensee. Auch archäologische Denkmale wie z.B. die Hügelgräbergruppe nördlich von Hassmoor, die Margarethenschanze am Einfelder See, der Brautberg bei Bordesholm, Reste des Ochsenweges bei Jevenstedt und alte Radspuren in Klein Flintbek sind Attraktionspunkte in der Landschaft. Eine weiteres Kulturerlebnis sind die künstlichen Wasserstraßen Nord-Ostsee-Kanal (NOK) und seinem Vorläufer „alter Eiderkanal“ sowie die technische Denkmäler und Sehenswürdigkeiten entlang der Eider. Vom alten Eiderkanal sind einige Abschnitte und Bauwerke in der Landschaft frei zugänglich und können besichtigt werden wie z.B. in den Gemeinden Bovenau (gut erhaltener langer Abschnitt des Kanals zwischen Hohenfelde und Klein Königsförde) und Krummwisch bei Klein Königsförde (kurzer Kanalabschnitt und Schleuse mit Holzzugbrücke). In der Gemeinde Quarnbek kann man mit dem Flemhuder See, dem Ringkanal und der Schleuse Strohbrück die Auswirkungen des Baus des NOK besichtigen. Entlang der Eider befinden sich einige technische Bauwerke wie Wassermühlen in Brügge und Schmalstede, die Eiderbrücken in Reesdorf und Techelsdorf sowie die Steinfurter Mühle. Abseits der Eider gibt es noch ein sehenswertes Ensemble aus Wassermühle, WasserStauanlage, Fischerhaus, Wohnhaus und Windmühle in Langwedel und eine Wassermühle in Altmühlendorf in der Gemeinde Warder. In Klein Barkau steht eine Windmühle. Bundes- und landesweite Bedeutung hat das Freilichtmuseum Molfsee als größtes Freilichtmuseum Norddeutschlands. Auf dem 60 Hektar großen Gelände mit Wiesen, Gärten, Feldern und Teichen sind über 70 historische Gebäude, Hofanlagen und Mühlen der verschiedenen Landschaften Schleswig-Holsteins mit Mobiliar, Hausrat und Arbeitsgeräten zu sehen und zu erleben. Tiere, wie sie früher auf den Höfen gehalten wurden, sowie den Häusern zugeordnete Gärten ergänzen die Anlage, um einen möglichst vollständigen und lebendigen Eindruck vom Wohnen und Wirtschaften vergangener Jahrhunderte zu vermitteln (www.freilichtmuseum-sh.de). Weitere Museen sind das Museum „Tor zur Urzeit“ in Brügge, das Brandschutzmuseum Molfsee, „Max sein Steenstuv“, eine archäologische Ausstellung der Vor- und Frühgeschichte in Brammerau, die Schmiede- und Stellmachereimuseum in Jevenstedt, die Heimatstube Bordesholm, das Aalstechermuseum in Bokel und die Schoolkat in Langwedel. Außer dem letztgenannten liegen sie fast alle im Erweiterungsgebiet. Neben verschiedenen kleinen Galerien wie z.B. in Bordesholm kann Kunst auch in der Landschaft erlebt werden wie beim Skulpturensommer beim Antikhof Bissee, der Steinpark auf dem Seehof in Warder und der Kunstpfad „projektEINS“ auf dem Ochsenweg. Stand: April 2010 - 48 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Ein weiteres Highlight im Naturpark ist der Tierpark Arche Warder, Europas größter Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen. Auf 40 ha werden rund 800 Tiere aus 70 Rassen gehalten und können das ganze Jahr über besichtigt und zum Teil auch gestreichelt werden. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm bietet Umweltbildung, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, Projekttage und Projektwochen bei denen die das „Begreifen“ von Tieren vermittelt wird. Außerdem kann man im Tierpark übernachten oder geführte Reit- und Kutschtouren in die Umgebung buchen (www.archewarder.de). Der Tierpark ist auch ein anerkannter Naturerlebnisraum. Weitere Natur-Lehrpfade und Umweltbildungseinrichtungen sind der „Lehrpfad Kulturlandschaft“ Hof Siek in der Gemeinde Bothkamp, der Waldlehrpfad Brux am Hotel & Restaurant Falkenhof in der Gemeinde Emkendorf, das Informationszentrum Dosenmoor, das Besucherleitsystem mit Infotafeln im Naturschutzgebiet Ahrensee und nordöstlicher Westensee, das Eidertal mit den Flächen der Stiftung Naturschutz SH nördlich von Bordesholm, die Naturerlebnisräume in Bordesholm und Bovenau sowie die „Einfelder Sehpunkte“ rund um den Einfelder See (siehe auch „Umweltbildung“). Die Gartenrouten zwischen den Meeren zeichnen ein Bild der Gartenkultur SchleswigHolsteins und laden mit dem „Drahtesel“, zu Fuß oder motorisiert in die zwischen Nord- und Ostsee gelegenen Gärten und Parks. Die Touren umfassen jeweils zehn Gärten und führen auch zu weiteren thematisch passenden Attraktionspunkten. Eine Mehrtagestour per Fahrrad ist dabei ebenso möglich wie der Sonntagsausflug zu einem der Gärten mit seinen benachbarten Sehenswürdigkeiten (www.gartenrouten-sh.de). Im Erweiterungsvorschlag zum Naturpark liegen zwei Gärten: Zum einen handelt es sich um die Klosterinsel Bordesholm, die Bestandteil der Gartenroute Nr. 6 „Neumünster“ ist und zum anderen ist das Freilichtmuseum Molfsee Teil der Gartenroute Nr. 2 „Kiel“. Die Region rund um Bordesholm ist außerdem ein Anziehungspunkt für Antiquitätensammler. Es gibt Antikhändler in Bissee, Bokel, Bordesholm, Brügge, Grevenkrug, Flintbek, Kirchbarkau, Krummwisch, Loop, Rotenhahn, Warnau, Wattenbek und Westensee. Neben den oben beschriebenen gastronomieunabhängigen Veranstaltungs- und Tagungsräumlichkeiten in den Herrenhäusern gibt es Tagungsmöglichkeiten in der Denkfabrik in Bordesholm und im Seminar- und Ferienhaus in Felde. Zunehmend Verbreitung findet im Naturpark Westensee das Geocaching, eine moderne Form einer Schatzsuche bzw. Schnitzeljagd. Ausgestattet mit einem Global Positioning System (GPS)-Empfänger und den Koordinaten eines „Schatzes“ aus dem Internet kann man die Schätze finden, die jemand anderes an ungewöhnlichen Plätzen versteckt hat (www.geocaching.de). Stand: April 2010 - 49 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Im Naturpark Westensee sind gehäuft geocachingPunkte zwischen Felde und Westensee sowie östlich des Ahrensee. Mehr Geocaching-Punkte befinden sich im Erweiterungsgebiet zwischen Molfsee und Bordesholm entlang der Eider. Der dargestellte Internetausschnitt zeigt eine Übersicht der eingetragenen Geocaching-Punkte (Abfragestand: 26.01.2010). 3.8.5.2 Kulturelle Veranstaltungen Das jedes Jahr stattfindende, über die Landesgrenzen hinaus bekannte SchleswigHolstein-Musikfestival (SHMF) bietet Konzerte in u.a. Schlössern, Herrenhäusern und Scheunen. Feste Veranstaltungsorte sind dabei die Scheune des Gutes Emkendorf im Naturpark und die Klosterkirche Bordesholm im Erweiterungsgebiet. Darüber hinaus finden noch weitere musikalische Veranstaltungen in der Klosterkirche Bordesholm, in der Kirche in Westensee und in Kirchbarkau statt. Das Freilichtmuseum Molfsee und der Tierpark Warder haben jeweils ein eigenes Veranstaltungsprogramm. Die Volkshochschulen Bordesholm-Wattenbek, Felde, Flintbek, Jevenstedt, Molfsee und Nortorfer Ring bieten Veranstaltungen und Kurse im gesamten Naturparkgebiet einschließlich dem Erweiterungsvorschlag an. Es gibt weder für den Naturpark noch für das Gebiet der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein einen gemeinsamen Veranstaltungskalender. Der Aufbau ist vor einiger Zeit an dem fehlenden Engagement der Leistungsträger gescheitert. Die Überprüfung des Veranstaltungskalenders des Kreises Rendsburg-Eckernförde hat nur sehr geringe Einträge aus der Region ergeben. Stand: April 2010 - 50 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 3.8.6 Freizeitorientierte Mobilitätsangebote Der öffentliche Personennahverkehr im Naturpark beschränkt sich im Schienenverkehr auf den Bahnhaltepunkt Felde auf der Strecke Kiel – Rendsburg. Im Erweiterungsgebiet gibt es auf der Strecke Kiel – Neumünster – Hamburg Bahnhaltepunkte in Flintbek und Bordesholm. Unmittelbar benachbart zum Naturpark befindet sich zusätzlich der Haltpunkt Nortorf an der Strecke Neumünster – Rendsburg. Weiterhin gibt es ein Linienbusnetz, dass sich überwiegend an dem Bedarf des Schülerverkehrs orientiert und meistens nur an Wochentagen morgens und mittags und zum Teil noch am späten Nachmittag verkehrt. Die Touristiker beklagen eine schlechte Anbindung des Westenseegebietes an den ÖPNV und eine mangelnde Vernetzung der Attraktionspunkte des Gebietes. Auch können Fahrräder nur in der Bahn und dort auch nur begrenzt mitgenommen werden. Ausreichende Mobilität ist zur Zeit nur mit dem Pkw gegeben. Fahrradverleih gibt es beim Falkenhof in Brux (mit Hohl- und Bringservice) und bei der RAPS in Rendsburg (mit Hohl- und Bringservice). 3.9 Umweltbildung im Naturpark 3.9.1 Naturerlebnisräume Die Naturerlebnisräume - NER - (Warder im Naturpark, Stintgraben und Wakendorfer Mühle im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich) bieten Möglichkeiten sich aktiv mit Natur und Landschaft auseinander zusetzen. Naturerlebnisraum Warder Der NER Warder grenzt unmittelbar an den Tierpark Arche Warder, Europas größter Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen. Kern des NER ist ein Trockenrasen. Da er beschildert ist, lässte er sich gut auf eigene Faust entdecken. Besucher werden über Naturschutzmaßnahmen wie ein aktuelles Beweidungsprojekt des Trockenrasens informiert. Der NER ist integriert in das Programm des Tierparks Arche Warder. Naturerlebnisraum Stintgraben Bordesholm Der 4,3 ha große NER liegt am Nordrand von Bordesholm. Im NER wurden Kleinbiotope wie Steinhaufen, Sandflächen und Totholzhaufen angelegt. Informationstafeln geben Auskünfte über die typischen Bewohner dieser Kleinbiotope und fördern das Verständnis für ökologische Zusammenhänge. Ruheflächen dienen der Beobachtung der Natur. Verschiedene Landschaftskulturen wie Feuchtwiese, Streuobstwiese oder Schmetterlingswiese, Knicks und Gehölzinseln sind in den Naturerlebnisraum integriert. Für Kinder ab fünf Jahren werden jedes Jahr von März bis Oktober zweistündige Veranstaltungen zu verschiedenen Naturthemen angeboten geleitet von der Landschaftsführerin Sa- Stand: April 2010 - 51 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee bine Wenzel-Bremer. An den NER schließt sich ein Naturerlebnispfad mit 18 Stationen an, auf dem man Spannendes über die Besonderheiten der Pflasterfugenvegetation, das Jagdverhalten der Fledermäuse, Lebensraum Reetdach und die Funktion von Knicks erfahren kann. Auch ein Molchbiotop kann besucht werden. Naturerlebnisraum Wakendorfer Mühle, Bovenau Der 5,5 ha große NER wurde am 9.7.2009 vom Land als Naturerlebnisraum anerkannt. Träger des NER ist der Hegering Bovenau. Unter dem Motto „Erlebnisvielfalt auf kleinstem Raum“ bietet das Gelände an der Mühlenau ein Fliessgewässer, einen Teich, extensiv bewirtschaftetes Grünland, eine Streuobstwiese, Auwald, Knicks und Brüche. Die Mühlenau wurde rekonstruiert, um zusätzliche Lebensräume zu schaffen. Der Eisvogel, Fledermäuse sowie seltene Orchideenarten sind hier heimisch. Zur Landschaftspflege werden Robustrinder eingesetzt. Der NER ist durch einen 1800 Meter langen Pfad und eine 150 m lange Brücke aus Lärchenholz erschlossen. Informationstafeln informieren die Besucher über Pflanzen und Tiere im NER. Mitmachaktionen animieren zum Erkunden der Natur. Durch einen Guckkasten können z.B. Fische und andere Wasserlebewesen beobachtet werden. Ein Spielplatz mit Seilbahn, Schaukel und Kletterwand sowie Ruhebänke stehen zur Verfügung. Ebenso kann ein rekonstruiertes steinzeitliches Hügelgrab besichtigt werden. Der Hegering Bovenau bietet regelmäßig Naturerlebnistage für Schüler und Schülerinnen ab der vierten Klasse an. Eine Infohütte, Aussichtsplattformen und eine Eisvogelnistwand sind geplant. 3.9.2 Tierpark Arche Warder Die Arche Warder, das Zentrum für alte Haus- und Nutztierrassen e.V., ist Europas größter Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen. Insgesamt rund 800 Tiere aus 70 verschiedenen Rassen, u.a. Angler Sattelschweine, Telemark-Rinder, Alt-Oldenburger Pferde, Lockengänse und Westfälische Totleger, leben auf dem 40 ha großen Gelände. Der Tierpark kämpft aktiv für die Erhaltung dieser gefährdeten Rassen und den Erhalt der ursprünglichen Vielfalt. Durch Zucht sollen die wertvollen, alten Rassen mit ihrer genetischen Vielfalt erhalten, die Bestände vergrößert und damit ein Beitrag für die Landwirtschaft geleistet werden. Die Umweltstiftung Greenpeace Deutschland unterstützt den Tierpark. Die Arche Warder steht für Bewahrung, Zucht, Wissenschaft aber auch für Erholung, Spaß, Bildung und Kultur. Der Tierpark lässt sich auf verschiedenen Rundgängen, vom Kurzbesuch bis zur ausgedehnten Wanderung, erkunden. Besucher bekommen Einblicke in das Zusammenleben verschiedener Tierarten und können Kontakt zu den Tieren in den Tiergehegen, im Streichelhof, Tierschauhaus und Ferkelgehege aufnehmen. Sie können das Sozialverhalten der verschiedenen Tierrassen studieren und sich informieren lassen über Geschichte und artgerechte Haltungsbedingungen. In der jungsteinzeitlichen Siedlung auf dem Gelände können Besucher hautnah erfahren, wie Mensch und Tier in der Zeit um 3200 v. Stand: April 2010 - 52 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Chr. zusammenlebten. Im Gelände befinden sich zahlreiche Spiel- und Ruhegelegenheiten für Kinder und Erwachsene. Auf einer Kutschfahrt kann der Tierpark erkundet werden. Im Hofladen können Produkte aus der Arche Warder und der Region erworben werden. Der Tierpark bietet über das ganze Jahr ein umfangreiches, abwechslungsvolles Veranstaltungsprogramm für Jung und Alt an. Einmal im Monat findet ein größeres Event statt. Für Gruppen werden fachkundig geleitete Führungen zu den Themen Pferde, Schaf, Rinder oder Schwein angeboten. In den Ferien wird für Kinder ein aktives Programm mit Keschern im Tümpel, Basteln und Stockbrotbacken im Tierpark veranstaltet. Für Schulklassen werden je nach Klassenstufe verschiedene Führungen angeboten. Der direkte Tierkontakt, Füttern und Streicheln sind fester Bestandteil eines jeden Angebotes. Für Schulklassen und Studiengruppen werden Projekttage und Klassenfahrten (auch mit Übernachtung) gestaltet. Vorführungen und Kurse über Natural Horsemanship (Pferdeflüstern) finden regelmäßig statt. Besucher können Tierpatenschaften für ihre Lieblingsrasse übernehmen. (www.archewarder.de) 3.9.3 Naturerlebnisangebote in den Schutzgebieten Einige der Schutzgebiete sind erschlossen durch ein informatives Wegenetz mit Aussichtplattformen, dass den Besuchern, das Kennen lernen der Natur erleichtern soll. Ebenso bieten die betreuenden Vereine gelegentlich Führungen an. Am Rand des Dosenmoores, dem größten regenerierenden und noch teilweise erhaltenen Hochmoores Schleswig-Holsteins, liegt das in Privatinitiative betriebene Info-Zentrum Dosenmoor. Es vermittelt Wissenswertes und Interessantes über die Geschichte, Ökologie, Fauna und Flora und Renaturierung des Moores. Ziel des Langzeitkonzeptes ist die Entwicklung hochmoortypischer Lebensgemeinschaften im Sinne eines wachsenden Hochmoores, da das Dosenmoor aufgrund jahrhundertlanger Tätigkeit des Menschen über weite Flächen nicht mehr den typischen Charakter eines lebenden Hochmoores aufweist. Es werden regelmäßig Führungen für Gruppen (insbesondere Schulklassen) angeboten. Ein Lehrpfad vermittelt nähere Einblicke in die Ökologie des Dosenmoores. In nächster Nähe können Bult-Schlenken-Komplexe und zahlreiche, hochmoortypische Tier- und Pflanzenarten beobachtet werden. Geplant ist eine Erlebnisausstellung unter dem Namen Moorarium (siehe auch Projekte). 3.9.4 Lehrpfade „Lehrpfad Kulturlandschaft“ Hof Siek, Gemeinde Bothkamp Im Jahre 2003 gründete sich innerhalb des Bürgervereines Barkauer Land eine Arbeitsgruppe „Lehrpfad Kulturlandschaft“ um einen Wanderweg mit Erklärungen über Wissenswertes der Bothkamper Landschaft mit Ackerland, Knicks, Wegrändern, Wald, See und Tierwelt zu geben. Ziel des Lehrpfades ist es, den Besuchern ein Stück Natur und Kulturlandschaft näher zu bringen. Der Lehrpfad liegt auf dem Betrieb von Herrn Conrad von Bülow-Bothkamp, Stand: April 2010 - 53 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee der die Flächen und Wege zur Verfügung stellte. So entstand ein drei km langer Lehrpfad mit mehr als 40 Informationstafeln, Demo-Objekten und Pflanzenbestimmungen (über 150 Wildpflanzen). Schwerpunkte sind die Entstehung Schleswig-Holsteins, Bodenentstehung und Bodenarten, Photosynthese, Land- und Forstwirtschaft, Binnenfischerei, Imkerei, Jagd, Pflanzenschutz, Ernährung, Grüne Gentechnik und Wetterkunde. Ein Bodenfühlpfad mit diversen Schautafeln, Exponaten und Aktivitäten ergänzt den Lehrpfad. Eine Feldsteinsammlung lenkt den Blick Jahrmillionen zurück. Ein Kletterpfad animiert jugendliche Besucher. Ruhebänke und eine Schutzhütte laden zu Rast und Erholung ein. Der Lehrpfad kann jederzeit kostenlos und unangemeldet erwandert werden. Gruppenführungen (auf Wunsch auch auf Platt) sind möglich. Informationsmaterial ist am Parkplatz erhältlich. Waldlehrpfad Brux, Gemeinde Emkendof Am Hotel & Restaurant Falkenhof in der Gemeinde Emkendorf bietet der restaurierte Waldlehrpfad Waldkunde im Kleinen. Er entstand vor 15 Jahren auf Initiative des Emkendorfer Gemeindevertreters Rudolf Glahn. Neue Bäume wurden gepflanzt, Nisthilfen aufgehängt und neue Schilder aufgestellt. Der Waldlehrpfad wird gerne von Schulklassen besucht und ist das ganze Jahr ein Ausflugsziel für Spaziergänger. 3.9.5 Besucher Informationssystem (BIS) für Schutzgebiete In bzw. an vielen Naturschutz- und Natura-2000 Gebieten wird ein BIS zur Information über die jeweiligen Gebiete angeboten (beauftragt durch das LLUR SH). In der Regel sind an Parkplätzen und anderen günstigen Punkten Informationstafeln aufgestellt - siehe nachfolgend dargestelltes Beispiel aus dem Gebiet der Oberen Eider. Wichtige Informationen über das Gebiet und regionale Ansprechpersonen sind zusätzlich in Flyern wiedergegeben. Über die aufgeführten Kontaktstellen können interessierte Besucher weitere Informationen über die Gebiete erhalten. Stand: April 2010 - 54 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 3.9.6 Geführte Touren In den Naturschutzgebieten werden grundsätzlich Führungen angeboten. Im NSG Ahrensee und Nordöstlicher Westensee werden vom BUND Führungen veranstaltet. Von den Natur- und Landschaftsführer/innen werden speziell im Eidertal Führungen angeboten. Ebenso bieten die im Naturparkgebiet befindlichen Volkshochschulen Touren im Naturpark Westensee an. Die VHS Flintbek bietet Radwandern im Naturpark sowie Exkursionen zum Dosenmoor an. Die VHS Molfsee führt naturkundliche Abendwanderungen in Molfsee durch unter dem Motto „Vögel zwischen Knicks und Seen“. Die VHS Nortorfer Land veranstaltet Fahrradexkursionen zum Thema „Auf den Spuren des Eiderkanals und des Flemhuder Sees“ durch. Die VHS Felde organisiert Kinder Wochendend-Workshop in der Arche Warder. 3.10 Landnutzung und Wirtschaft 3.10.1 Wasserwirtschaft Auf europäischer Ebene gewinnt der Schutz der Gewässer zunehmend Bedeutung. In diesem Zusammenhang wurde die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erlassen. Ziel der Wasserrahmenrichtlinie ist es den naturnahen Umbau der Gewässer und die Verbesserung der Wasserqualität zu befördern. Zur Umsetzung der WRRL wurde Schleswig-Holstein in drei Flussgebietseinheiten (Eider, Elbe, Schlei/Trave) mit insgesamt 34 Bearbeitungsgebieten eingeteilt. Die Unterhaltung und Pflege der Oberflächengewässer wird auf regionaler Ebene durch die Wasser- und Bodenverbände sicher gestellt. Die im Gebiet tätigen Verbände sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt. Die Flussgebietseinheiten entsprechend der WRRL (Flussgebietseinheit Elbe in der folgenden Abbildung rot dargestellt) und Bearbeitungsgebiete (in der Abbildung in blauer Schrift) gegliedert. Im Rahmen der naturnahen Gestaltungsmaßnahmen hat die Herstellung der Durchgängigkeit als offenes Gewässer besondere Bedeutung. Daneben werden Maßnahmen wie Böschungsabflachung, Anlage von Uferrandstreifen oder Ufer-Gehölzpflanzungen verbreitet umgesetzt. In einigen Gebieten (z.B. Ohlendieksau, Obere Eider) findet zusätzlich eine extensive Landschaftspflege durch Beweidungsprojekte in Zusammenarbeit mit der Stiftung Naturschutz SH statt. Laut Landschaftsrahmenplan (Planungsraum III) befinden sich bei Bordesholm und im Nordosten von Neumünster zwei Wasserschutzgebiete. Ein großes Wasserschongebiet befindet sich im Westen von Kiel, das weit in den Osten des bestehenden Naturparks hineinreicht. Zwei kleinere Wasserschongebiete befinden sich bei Felde und Ostenfeld. Stand: April 2010 - 55 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Abbildung: Im Naturpark Westensee und Umgebung tätige Wasser- und Bodenverbände (Quelle: www.lwbv.de) 3.10.2 Landwirtschaft Den größten Flächenanteil im Naturpark Westensee nehmen die Landwirtschaftsflächen ein. Rund 73 % der Flächen der Gemeinden, die innerhalb der Grenzen des Naturparks liegen werden durch die Landwirtschaft genutzt. Dieser Wert ist etwas höher als im Landesdurchschnitt und etwa mit dem kreisweiten Niveau gleich. Der Anteil der Landwirtschaftsflächen (LF) der Gemeinden Eisendorf und Schönbek (88 bzw. 86 % der Gemeindefläche) im bestehenden Naturpark ist besonders hoch, in einigen Gemeinden mit hohen Wald und/oder hohen Anteilen von Wald- und Wasserfläche entsprechend niedrig (z.B. Achterwehr, Bordesholm unter 50% der Gemeindefläche). - Siehe auch Tabellen im Kapitel „3.1 Strukturdaten“ Die naturräumlichen Voraussetzungen bestimmen die landwirtschaftliche Bodennutzung im Naturpark. Hier herrschen mittelschwere Böden vor. Die Böden haben eine vergleichsweise hohe Ertragsfähigkeit und sind fruchtbare Ackerböden. Eine Grünlandnutzung konzentriert sich im bestehenden Naturpark auf die Niederungsbereiche der Gewässer und die Übergänge zu den sandigen Böden der Geest. Auf den lehmigen Böden im Hügelland und hier besonders in den Bereichen mit groß strukturierten Gütern / Höfen dominiert der Marktfruchtbau mit Winterweizen und Winterraps deutlich. Beispielsweise sind in der von Gütern geprägten Gemeinde Bovenau (vorgeschlagener Erweiterungsbereich) 87% der landwirtschaftlichen Nutzfläche Ackerland, hiervon sind nur 2 % Ackerfutterfläche, insbesondere Stand: April 2010 - 56 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Silomais. Auf den Geeststandorten überwiegt dagegen der Futterbau mit hohen Anteilen Silomais und Ackerfuttergras sowie Dauergrünland in den Niederungen bzw. auf moorigen Böden. Beispiel Loop: 994 ha LF, davon 38% Acker (382 ha) – hiervon sind 30% Ackerfutterflächen (295 ha). In den vergangenen fünf Jahren wurden verstärkt Biogasanlagen gebaut. Überwiegend werden die Anlagen in funktionaler Verbindung mit Milchwirtschaftbetrieben erstellt, wodurch ihre Verbreitung z.Zt. auf den Westen und Südwesten des Naturparks bzw. das vorgeschlagene Erweiterungsgebiet konzentriert. Mit dem vermehrten Bau und Betrieb von Biogasanlagen wurde der Silomaisanbau ausgeweitet. Die Vermehrung der Silomaisflächen reicht nicht selten in Niederungsflächen hinein oder an Gewässerränder heran. Diese Entwicklung wird von Vertretern des Naturschutzes und des Tourismus überwiegend kritisch beurteilt. Die weitere Entwicklung von Biomasse-/ Biogasanlage hängt entscheidend von den energie- und agrarpolitischen Rahmenbedingungen sowie der Marktpreisen für landwirtschaftliche Produkte ab. In der Region wirtschaften nur wenig landwirtschaftliche Betriebe ökologisch und sind den entsprechenden Vermarktungsverbänden (Bioland, Naturland, Demeter usw.) angeschlossen. Auf den jeweiligen Internetseiten sind folgende Ab-Hof-Verkäufe aufgeführt: fünf Bioland-Betriebe, ein Demeter-Betreieb. Auch konventionell wirtschaftende Höfe, die im größeren Stil Direktvermarktung betreiben, sind die Ausnahme - ein Direktvermarkter bei der LWK SH aufgeführt. Regional bekannt geworden ist das Gut Steinwehr am NOK, auf dem neben Himbeeren auch Kirschen, Johannisbeeren usw. gepflückt werden können (www.himbeerhof.de) Die Möglichkeit landwirtschaftliche Produkte / Nahrungsmittel aus der Region im Naturpark einzukaufen sind damit nur sehr eingeschränkt möglich. (weitere Informationen u.a. unter www.lwk-sh.de, www.bioland.de/sh-hh-mv/, www.demeter-im-norden.de) 3.10.3 Forstwirtschaft Die natürliche Waldvegetation im Östlichen Hügelland zeichnet sich durch artenreiche Buchenwälder aus. Mit über 13 % liegt der Waldanteil in den Gemeinden des Naturparks über dem landesweiten Durchschnitt von ca. 10 %; innerhalb der bestehenden Naturparkgrenzen ist dieser Anteil noch höher. Der Großteil der Waldflächen im Norden des Naturparks / im Westenseegebiet sind Privatwald der dortigen Güter. Im Süden überwiegt dagegen Körperschaftswald. Die Laubwälder im Gebiet sind überwiegend unterschiedlich ausgebildete Buchenwälder mit je nach Bodenverhältnissen sehr hohen Anteilen Rotbuche oder zusätzlichem stärkerem Auftreten von Stieleiche und Hainbuche. In feuchten Waldbereichen überwiegend dagegen Eschenfeuchtwälder oder Erlenbrüche. Insgesamt betrachtet weisen die Wälder hohe Anteile wertvoller Nutzholzarten auf. Eingestreut sind ebenfalls Fichtenanpflanzungen zu finden, die vor allem in den 50er und 60er Jahren aufgrund ihrer Schnellwüchsigkeit angepflanzt wurden. Diese standortfremden Anpflanzungen werden zunehmend umgebaut (s.u.). Stand: April 2010 - 57 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Das Naturprodukt Holz bietet einen nachwachsenden, umweltfreundlichen Rohstoff für Beund Verarbeitung und zur Energiegewinnung. Private Forstbetriebe haben zum Teil in der Nebennutzung Weihnachtsbäume und Schmuckgrün. Weitere Einnahmequellen sind Jagdberechtigungen und forstliches Saatgut. Gemaß § 5 Landeswaldgesetz sind die Waldbesitzerinnen zu einer ordnungsgemäßen und naturnahen Bewirtschaftung ihrer Wälder verpflichtet. Sie soll die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes stetig und auf Dauer gewährleisten. Durch die naturnahe Waldbewirtschaftung sollen heimische Baum- und Straucharten und Mischbestände ungleichen Alters gefördert werden und insgesamt ein Struktur- und artenreicher Wald entwickelt werden. Die Wälder haben eine besondere Funktion für die landschaftsbezogene Freizeitnutzung (Radfahren, Wandern etc.). Die Attraktivität der Wälder für diese Funktion steigt zusätzlich bei besonderem Strukturreichtum aufgrund der Geländeform, Nachbarschaft zu Gewässern usw. 3.10.4 Handel und Dienstleistung Im bestehenden Naturpark Westensee befinden sich überwiegend kleine Ortschaften und Dörfer. Felde ist zur Zeit der einzige ländliche Zentralort im Naturpark (siehe auch „Regionalplan Planungsraum III“). Dementsprechend sind überwiegend kleine Gewerbebetriebe / Handwerksbetriebe oder Dienstleister in den Gemeinden zu finden. Eine Übersicht der gastronomischen Anbieter ist im Kapitel „Naherholung und Tourismus“ gegeben. In der Nähe der bestehenden Autobahnabfahrten wurden in der jüngeren Vergangenheit Gewerbegebiete entwickelt (Dätgen, Bredenbek, Felde), in denen sich Gewerbebetriebe angesiedelt haben. Größere Orte / Städte befinden sich teilweise in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Naturpark (Bordesholm, Neumünster, Nortorf, Osterrönfeld, Schacht-Audorf, Bredenbek, Melsdorf, Kiel). Die Versorgungsfunktionen (Infrastruktur, Dienstleistungen, Arbeitsplätze ...) dieser Orte reichen überwiegend in den bestehenden Naturpark hinein. Innerhalb des bestehenden Naturparks kommt darum der Land- und Forstwirtschaft eine besondere Bedeutung zu. Mit einer möglichen Erweiterung des Naturparks um den vorgeschlagenen Erweiterungsbereich würde diese Situation grundlegend geändert. Die größeren Orte mit starken gewerblichen, Handels-, Dienstleitungs- und Versorgungsfunktionen sowie gastronomischen Angeboten könnte stärker mit dem Naturpark verknüpft werden. Die potenzielle Lage eines Gewerbebetriebes in einem Naturpark (weicher Standortfaktor) in Verbindung mit einer guten Verkehrsinfrastruktur kann als gute Vorraussetzung für die Neuansiedelung gewerblicher Betriebe in den zentralen Orten der Region gewertet werden. Für den Naturpark kommen insbesondere natur- und landschaftsverträgliche gewerbliche Nutzungen in Frage. Stand: April 2010 - 58 Beschreibung des Gebietes Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 4 Stärken und Schwächen Im Rahmen der Naturparkplanung wurden Themenschwerpunkte bearbeitet, zu denen nachfolgend jeweils Stärken-Schwächen-Tabellen aufgeführt sind. Den vier Themenbereichen wird der allgemeine / übergreifende Punkt „Organisation“ vorangestellt. In den Tabellen wurden jeweils Stärken und Chancen sowie Schwächen und Risiken der SWOT-Analysen zusammengefasst. 4.1 Organisation Stärken / Chancen • Schwächen / Risiken Verwaltung des Naturparks durch hauptamtliche Mitarbeiter der Kreisverwaltung bzw. Fachausschuss des Kreises • die ökologischen Gegebenheiten haben sich seit der Gründung teilweise deutlich verändert/ verbessert – z.B. wurden Gewässerniederungen extensiviert • viele aktive Vereine, Verbände, Organisationen im Naturparkgebiet aktiv • Interesse der Gemeinden wird durch verbesserte Informationen geweckt • Eine aktive Koordinationsstelle („Klammer“) kann die Situation deutlich verbessern • Der Verein „Naturpark Westensee – Obere Eider“ übernimmt bereits Teilfunktionen der Koordination (mit Förderung des Kreises RD) Stand: April 2010 - 59 • Bestehender Naturpark mit 250 km2 sehr klein im bundesweiten Vergleich • Keine bestehende Verbindung zu benachbarten Naturparken • Abgrenzung des bestehenden Naturparks wurde vor ca. 40 Jahren vorgenommen – keine Anpassung an die veränderte Situation • Geringe Einbindung der Vereine und Menschen vor Ort in die Naturparkentwicklung • Keine Ansprechstelle / Organisation vor Ort präsent • Naturparkidee bisher kaum in den Gemeinden verankert • Vorhandene Aktivitäten werden überwiegend nicht koordiniert und isoliert „vermarktet“ Stärken und Schwächen Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 4.2 Natur und Landschaft Stärken / Chancen Schwächen / Risiken Natur • eine ungewöhnliche Vielfalt an Biotoptypen als Folge der naturräumlichen Gegebenheiten • Vorkommen vieler regional und überregional als gefährdet eingestufter Tier- und Pflanzenarten • Vorkommen von europaweit gefährdeten, extrem seltenen Arten (Englische Stendelwurz, Dunkler Uferlaufkäfer…), bzw. am Rand ihres Areals (Rotbauchunke, Zwergschnäpper …) • ungewöhnliche Häufung historisch alter Waldstandorte mit Dominanz standortheimischer Arten (z. B. Deutsch-Nienhof, Schierensee) • zahlreiche Flächen mit großen biotischen Potentialen (z.B. im Randbereich von Schutzgebieten: Gr. Vollstedter See) • größere Seen und Niederungen z. T. landesweit bedeutsame Rastplätze für den Vogelzug; Verbesserter Schutz durch FFHund VogelschutzRL • hohe Akzeptanz (durch Partizipation) für Maßnahmen zum Schutz markanter Einzelarten (Seeadler, Kranich, ... – demgegenüber wenig „attraktive“ Arten: Bauchige Windelschnecke, Gemeine Flussmuschel, ...) Interesse an „neuen“ Leitarten (Beispiel Haselmaus) kann geweckt werden • positive Wahrnehmung von Naturschutzprojekten in der Bevölkerung (z. B. Weidelandschaft Eidertal, Trockenrasenmanagement Arche Warder) • vergleichsweise geringer Druck durch Erholungssuchende in sensiblen Bereichen Stand: April 2010 - 60 • stellenweise hoher Nutzungsdruck in sensiblen Bereichen durch derzeitige EUAgrarpolitik • lineare Barrieren (BAB) und z. T. großflächige Ackerschläge als Ausbreitungshindernisse für frei lebende Tiere Stärken und Schwächen Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Stärken / Chancen Schwächen / Risiken Kultur- Landschaft / Landnutzung • Übergänge von einer Endmoränen- in eine Sanderlandschaft • Überwiegend intensive Bewirtschaftung der Landwirtschaftsflächen auf hohem Niveau • zahlreiche Reste traditioneller Landnutzungen mit großer Bedeutung im Arten- und Biotopschutz (z.B. Streuobstwiesen, extensiv genutztes Feuchtgrünland, Weidelandschaften an Grenzertragsstandorten) • insgesamt noch unzureichendes Angebot an Varianten des Vertragsnaturschutzes (Landund Forstwirtschaft) • unzureichender Grünlandschutz (Grünlandumbruch auf Torfböden) abwechslungsreiches Nebeneinander von Kulturlandschaftselementen mit hohem Erholungswert (Laubwälder, GrünlandNiederungen mit Gewässern und Teichwirtschaft, Knicks, Redder, Hohlwege, überwiegend kleine Siedlungen mit zahlreichen Resten historischer Bausubstanz, Gutshöfe …) • unzureichende Förderung boden- und grundwasserschondender Bewirtschaftung von Ackerland • Abbau von wirksamen Schutzvorschriften bei der derzeitigen Novellierung des LNatSchG (z.B. Knickschutz, Eingriffsregelung 1:1 statt „Wertausgleich“) alte Dörferverbindungen auch Abseits der Straßen (keine „Flurbereinigungssackgassen“), Reste von Kirchensteigen, Alleen … • Bestreben, Betretungsrechte (einer Minderheit zuliebe) einzuschränken • Zunehmende Nutzungsansprüche / Nutzungsdruck zerstören den Landschaftswert • • • Transferleistungen an landwirtschaftl. Betriebe künftig stärker an nichtobligatorische Umweltleistungen gebunden (z. B. 5-7% der Bruttofläche für Biodiversität, Wasser- und Bodenschutz) • gut nachgefragt: Vertragsnaturschutzangebot „Ackerlebensräume“ • Nur wenige große „ausgeräumte Gebiete im bestehenden NP Stand: April 2010 - 61 Stärken und Schwächen Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Stärken / Chancen Schwächen / Risiken Schutzgebiete / Biotopverbund • regional ideale Voraussetzungen für einen effektiven Lebensraumverbund („Moorachse“, Laubwälder mit langer Bestockungskontinuität, Nachbarschaft NP Aukrug) • überregional bedeutsame Schutzgebiete (FFH und VogelschutzRL) im Naturpark- und Erweiterungsbereich • viele (überwiegend unbeachtete) Kleinflächen mit Trittsteinfunktion im Lebensraumverbund • Entwicklung von Lebensraum-Korridoren / Biotopverbund • kein großflächig konsistentes System von Schutzgebieten, das Kernzonen, Pufferzonen u. dergl. erkennen lässt (Ausnahme: Aussagen in einigen Landschaftsplänen) • inselartige Restvorkommen schützenswerter Biotope ohne ausreichende Pflege (z.B. Blocksdorfer Heiderest) • Konkurrenz um die Flächen, Flächenknappheit durch große Nachfrage aus der Landwirtschaft, Biogas ... Gewässer • regional erste Erfolge durch Sanierungskonzepte • effektive Maßnahmen in den Einzugsgebieten bilden weiterhin Ausnahmen • Aufwertung der Fließgewässer durch WasserrahmenRL, Natura 2000 … • bislang noch zu wenige Ansätze zur Renaturierung verdolter Fließgewässer (z. B. Wiederanbindung ehemaliger Bachläufe), Anlage von Uferrandstreifen, Erhaltung offener Wiesengräben • unter den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu überdenkender Förderrahmen fischereilicher Nutzungen • Wasserqualitätsverbesserung erfolgt träge / langfristig Mangement • Viele aktive Vereine, Stiftungen, Einrichtungen ... im Naturschutz tätigEngagierte Akteure mit langjähriger Erfahrung Stand: April 2010 - 62 • Kein koordiniertes Management vorhanden • Keine hauptamtliche Betreuung / Ansprechstelle Stärken und Schwächen Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 4.3 Naherholung und Tourismus Stärken / Chancen Schwächen / Risiken Allgemeines Wald- und gewässerreiche, geomorphologisch abwechslungsreiche Landschaft Hohe Eignung für landschaftsbezogene Freizeitnutzung Kurze Hauptsaison mit wetterabhängiger Nachfrage Trotz der relativ geringen Entfernung zur Ostsee nur 2. Wahl bei Schleswig-Holstein-Urlaubern Kaum Angebote für Zielgruppe „anspruchsvolle Genießer“ Erreichbarkeit Nähe zu Quelmärkten für Tagestourismus und Kurzurlaub Gute Erreichbarkeit mit Pkw über die Autobahnen A7, A210 und A215 Schlechte ÖPNV-Anbindung an die größeren Städte der Umgebung (Kiel, Neumünster, Rendsburg) Eingeschränkte Freizeitmobilität mit ÖPNV im Naturpark und zwischen den Attraktionspunkten Fahrradmitnahme im ÖPNV eingeschränkt Beherbergung und Gastronomie Vielzahl von Ferienwohnungen/-häusern/-zimmern bei vielen kleinen Vermietern Ausgezeichnete Jugendherberge in Westensee Klassifizierung der Hotels gering Wenig Bett & Bike-Anbieter Wenig Angebote für anspruchsvolle Gäste Starke Nachfrage nach „Ferien auf dem Bauernhof“, Qualität der Beherbergungsangeboete heterogen aber nur sehr kleines Angebot und wenig zielgruppenorientiert Spezielle Angebote wie z.B. für Angler, Wanderer, Reiter fehlen KaumHotels für größere Gruppen mit moderner Medienausstattung Auslastung der Betriebe im Jahresverlauf unbefriedigend Einige wenige Gastronomiebetriebe für gehobene Ansprüche Im jetzigen Naturparkgebiet keine gehobene Gastronomie, die bekannten Betriebe liegen ausschließlich im Erweiterungsgebiet Viele Gaststätten und Cafés mit bodenständiger Küche in der mittleren Preisklasse Relativ ungünstige Öffnungszeiten der Gastronomie Hofläden, Hofcafés, Antikcafés mit erhöhten Erlebniswert Hundefreundlichkeit der Gaststätten Stand: April 2010 Keine wander-, radfahrer- und reiterfreundliche Gastronomie Fehlende Hinweise entlang bestehender Routen auf Einkehrmöglichkeiten - 63 Stärken und Schwächen Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Stärken / Chancen Schwächen / Risiken Freizeitinfrastruktur Anbindung der Rad- und Wanderrouten über Fernwege an andere Netze Die Vielzahl an Radrouten auf unterschiedlichen Kartenwerken sind unübersichtlich und verwirrend Vielzahl von regionalen Rad- und Wandertouren Eine Radwegweisung ist nur für die Kreisradrouten geplant. GPS-Ausleihmöglichkeit für die Radtouren Die Darstellung der Wanderwege in den Karten entspricht nicht immer der tatsächlichen Streckenführung, viele Karten sind fehlerhaft Themen-Radwanderrouten sind in Planung Große Zahl an Naturbadestellen mit überwiegend sehr guter Badewasserqualität Starke Naherholungsfunktion der Region Die Kennzeichnung der Wanderwege ist sehr unterschiedlich Schwerpunkt im Pferdesport durch die Randeffekte der Städte Es gibt kein durchgängig ausgewiesenes und auf Karten dargestelltes Reitroutennetz Hoher Naturerlebniswert durch vorhandene Einrichtungen und Anbieter Privat vereinbarte Reitmöglichkeiten stehen nicht allen Reitern zur Verfügung Bislang geringer Landschaftsverbrauch für großflächige Freizeiteinrichtungen wie z.B. Golfplätze Für viele Seen bestehen Nutzungsbeschränkungen Die Seezugänge sind schlecht ausgewiesen. Es gibt keinen uferbegleitenden Rundwanderweg um den Westensee Es gibt nur wenig Wohnmobilstellplätze Es sind keine Golfplätze vorhanden Sehenswürdigkeiten Viele attraktive Kulturdenkmale (Güter, Kirchen, technische Bauwerke) Nur wenige Güter und andere Kulturdenkmale sind für die Öffentlichkeit zugänglich Zwei herausragende Einrichtungen mit Leuchtturmfunktion (Freilichtmuseum Molfsee, Tierpark Arche Warder) Viele Kulturdenkmale liegen im Erweiterungsgebiet Die Kulturgüter sind i.d.R. kaum touristisch aufbereitet und oft nicht als solches erkennbar Viele Naturdenkmale Informationen sind nicht zentral aufbereitet und für den Gast verfügbar Viele Aussichtspunkte und Sichtachsen Bekanntheit durch zwei Standorte des SHMF Nähe zu umliegenden Städten mit deren kulturellen Angebot Stand: April 2010 - 64 Stärken und Schwächen Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Stärken / Chancen Schwächen / Risiken Management und Marketing Engagierte Akteure mit langjähriger Erfahrung Naturpark Westensee als eigenständige touristische Destination zu klein Hohe Akzeptanz des Online-Buchungsportals des Tourismusvereins Nortorfer Land und Naturpark Westensee durch gutes Preis-Leistungsverhältnis Keine Vernetzung der OnlineBuchungsmöglichkeiten mit dem Landesportal Keine flächendeckende OnlineBuchungsmöglichkeit für das gesamte Gebiet Keine aussagekräftige Gästestatistik auf Gemeindeebene Kein gesondertes Informationsmaterial über den Naturpark (Print und Internet), vorhandene Informationen fehlen oder sind schlecht zu finden und sind unübersichtlich Keine offizielle Außenvertretung des Naturparks Zusammenarbeit mit den benachbarten Naturparken besteht nur in geringem Maß Zuschnitt des Naturparks und der Tourismusorganisation ist nicht deckungsgleich 4.4 Umweltbildung Stärken / Chancen Schwächen / Risiken Vorhandene Naturerlebnisräume Warder im NP sowie Stintgraben-Bordesholm und Bovenau Mangelnde Bekanntheit der vieler vorhandenen Angebote in der breiten Bevölkerung Der Tierpark Arche Warder für alte Nutz- und Haustierrassen mit breitem Angebot im bestehenden Naturpark hat überregionale Bedeutung Angebote sind finanziell schlecht ausgestattet / basieren auf ehrenamtlichen Engagement – Gefahr des „Totlaufens“ Wald- und Bodenlehrpfade in der Region sowie Besucherinformationssysteme (BIS) an den Natura2000-Gebieten, Moor-Info-Punkte (Dosenmoor, Wildes Moor) im vorg. Erweiterungsbereich Es findet zur Zeit kaum Koordination und Gesamtdarstellung / Vermarktung der verschiedenen Angebote statt Zertifizierte Natur- und Landschaftsführer in der Region tätig Ausbildung weiterer Natur- und Landschaftsführer geplant Stand: April 2010 - 65 Stärken und Schwächen Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Stärken / Chancen Schwächen / Risiken Führungen der Naturschutzvereine in den Schutzgebieten Naturpark als „Dachorganisation für Umweltbildung“ im Gebiet geeignet Umweltverträgliches Verhalten durch Wissen über Natur und Landschaft Ansprache neuer Zielgruppen möglich 4.5 regionale Wirtschaft Stärken / Chancen Handel- und Dienstleistungsgewerbe vor allem im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich vorhanden Extensive Bewirtschaftung zur Landschaftspflege durch Wasser- und Bodenverbände, Landwirte Stiftungen als Träger der Maßnahmen Naherholungsfunktion als wichtiger regionaler Wirtschaftsfaktor vorhanden und ausbaufähig Sehr gute Verkehrsanbindung durch „Autobahnund Bahnstrecken-Dreieck“ Speckgürtel der Städte / Siedlungsachsen als Standortfaktor für gewerbliche- und WohnbauEntwicklung Standortfaktor „schönes Wohnumfeld“ Touristenströme nach Dänemark können als Besucherpotenzial genutzt werden Stand: April 2010 Schwächen / Risiken im bestehenden Naturpark nur in geringem Umfang gewerbliche Betriebe, Schwerpunkt darum Landund Forstwirtschaft Land- und Forstwirtschaft unterliegen vielen agrarpolitischen Auflagen In Land- und Fortwirtschaft findet ein fortschreitender Strukturwandel statt – „wachsen und weichen“ Vermarktung regionaler Produkte (Landwirtschaft, Kunsthandwerk, ...) hat z.Zt. untergeordnete Bedeutung Tourismus und Naherholung von vielen Gemeinden als Wirtschaftsfaktor unterschätzt Dänemarkurlauber fahren nur durch das Gebiet - 66 Stärken und Schwächen Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 5 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte 5.1 Leitbild für Naturparke in Deutschland – „Petersberger Programm“ 2006 Der Dachverband der Deutschen Naturparke (Verband Deutscher Naturparke VDN) hat anlässlich des 50jährigen Bestehens der Naturparke in Deutschland die Zielsetzung für die Naturparke überdacht und neu formuliert. Mit der Formulierung des Petersberger Programms im Jahr 2006 wurde ein umfassendes Leitbild vorgelegt, das als Zielrahmen für die deutschen Naturparke gelten kann. Für den Naturpark Westensee als Mitglied im VDN bildet das Petersberger Programm einen übergeordneten Rahmen. Naturparke sind geschaffen worden, um großräumige Kulturlandschaften, die aus Naturschutzgründen sowie wegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit von herausragender Bedeutung sind, zu erhalten, zu pflegen, zu entwickeln oder wiederherzustellen. Leitbild des VDN ist die Entwicklung der Naturparke zu lebendigen Vorbildlandschaften. Zugleich soll die nachhaltige regionale Entwicklung im ländlichen Raum gestärkt werden. Naturschutz und Erholungsvorsorge sollen mit einer umwelt- und naturverträglichen Landnutzung und Wirtschaftsentwicklung sowie einer schonenden und nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen verbunden werden. Schwerpunkte des „Petersberger Programms“ für die Entwicklung von Naturparken sind u.a. folgende Punkte: • Ein stärkerer Beitrag der Naturparke zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zum bun- desweiten Biotopverbund durch Erhalt typischer Kultur- und Naturlandschaften mit ihrer Vielfalt an Lebensräumen und Arten. Durch nachhaltige Land- und Forstwirtschaft sowie gezielte Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen werden in ihnen die Voraussetzungen geschaffen für den Erhalt typischer Kultur- und Naturlandschaften mit ihrer Vielfalt an Lebensräumen und Arten. • Naturparke sind Vorbildlandschaften, die Menschen eine vielfältige und gesunde Umwelt mit Möglichkeiten zur Erholung in der Natur bieten. In ihnen muss besonders durch ein zielorientiertes Management eine nachhaltige Regionalentwicklung sowie eine Steigerung der Lebensqualität und des wirtschaftlichen Wohlergehens der Bevölkerung erreicht werden. Dazu gehört die Forderung eines umweltverträglichen Tourismus ebenso wie die Vermarktung regionaler Produkte. Grundlage dafür ist die enge Kooperation mit allen regionalen Akteuren u. a. mit touristischen Leistungsträgern, der Landwirtschaft und dem Handwerk. • Naturparke müssen aufgrund ihrer landschaftlichen Voraussetzungen und ihrer Erlebnis- möglichkeiten und –angebote noch stärker als bisher in die Arbeit und Marketingkonzepte der Tourismusorganisationen auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene einbezogen werden. Die Dachmarke der Grosschutzgebiete „Nationale Naturlandschaften“ soll die Stand: April 2010 - 67 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee sich daraus ergebenden Chancen sowie den Bekanntheitsgrad und die Unterstutzung der Naturparke durch die Bevölkerung noch weiter verstärken. • Umweltbildungsangebote für Bewohner und Gäste sowie eine kreative Öffentlichkeitsar- beit müssen die Akzeptanz für Natur- und Landschaftsschutz sowie für nachhaltiges Wirtschaften weiter erhöhen und die Verbundenheit und das Engagement der Menschen für ihre Region noch stärker fördern. • Naturparke müssen sich stärker zu Serviceeinrichtungen für Einheimische, Gäste und Kooperationspartner entwickeln. Die Angebote der Naturparke müssen qualifiziert, hochwertig und für alle barrierefrei erlebbar sein. Naturerleben wird dadurch noch attraktiver gestaltet. • In Deutschland werden täglich große Teile der freien Landschaft durch Zersiedlung und Versiegelung verbaut. Zunehmend prägen Zerschneidungseffekte die Landschaft. In Naturparken muss stärker als in anderen Bereichen, eine nachhaltige, die Natur und Umwelt schonende, effiziente sowie sozialvertragliche Reduzierung des Flächenverbrauches sowie eine konsequente Freiraumsicherung bis 2020 erreicht werden. Nur so können die einzigartigen Kulturlandschaften für die nachfolgenden Generationen erhalten werden. • Mit der Qualitätsoffensive der Deutschen Naturparke soll die Qualität der Arbeit der Naturparke kontinuierlich verbessert werden. • Zur weiteren Verbesserung der Angebote und der Arbeit der Naturparke müssen die Par- ke zukünftig personell wie auch finanziell so ausgestattet werden, dass sie ihre Aufgaben in den Bereichen Naturschutz, Regionalentwicklung, Erholung und Tourismus sowie Umweltbildung und Kommunikation in vollem Umfang und in hoher Qualität erfüllen können. Ein gesondertes übergreifendes Leitbild für die Naturparke in Schleswig-Holstein bzw. im Kreis Rendsburg-Eckernförde besteht nicht. Im Rahmen der durchgeführten bzw. laufenden Naturparkplanungen werden die Leitbilder und Ziele individuell erarbeitet. Stand: April 2010 - 68 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 5.2 Leitbild für den Naturpark Westensee Aus den Arbeitsgruppengesprächen und der Diskussion zur Entwicklung des Naturparks wurden nachfolgend benannte Kernziele und das Leitbild abgeleitet. Kernziele für den Naturpark Westensee • Die Naturparkidee stärker in der Region und ihren Gemeinden etablieren. • Die Umwelt mit ihrem hochwertigen Naturpotenzial erhalten und aufwerten. • Die Naherholungsfunktion weiterentwickeln und hierdurch das Natur- und Landschaftspotenzial in Wert setzen. • Durch Umweltbildungs- und Umwelterlebnisangebote das Bewusstsein der Bevölkerung für Natur und Landschaft verbessern Leitbild für den Naturpark Westensee Die Festlegung der Grenzen des heutigen Naturparks Westensee fand vor etwa 40 Jahren statt. Seitdem hat sich der ökologische Wert vieler Flächen, insbesondere von potenziell nassen Niederungsflächen, deutlich verbessert. Das Gebiet des Naturparks sollte darum um benachbarte ökologisch hochwertige Bereiche vergrößert werden. Neben der Naturausstattung ist die Akzeptanz der Naturparkidee und -aktivitäten für eine naturverträgliche Entwicklung durch die Bevölkerung von entscheidender Bedeutung für den Fortbestand und die Ausweitung des Naturparks, die eine Erweiterungsempfehlung auch für Bereiche mit mäßiger Naturausstattung rechtfertigt. Es wird darum eine Erweiterung um die Gemeinden im Norden bis an den Nord-Ostsee-Kanal, im Osten bis an die B 404, im Süden der Einbezug des Dosenmoores und im Westen bis an den Naturpark Aukrug vorgeschlagen. Insbesondere bei einer Erweiterung nach Osten sollte eine Umbenennung in „Naturpark Westensee – Obere Eider“ erfolgen. Die Bedeutung des Naturparks und die dahinter stehenden Ideen sind der breiten Bevölkerung nur wenig bekannt. Dies resultiert zum überwiegenden Teil aus der „Trägheit“ des Naturparks während der vergangenen Jahrzehnte. Daher ist es notwendig, mit gezielten Aktivitäten im Naturpark die Akzeptanz und Unterstützung des Naturparks in der gesamten Bevölkerung zu etablieren. Die bestehenden Aktivitäten im Naturpark durch Vereine, Gemeinden, öffentliche Einrichtungen oder Privatpersonen sind vielfältig, aber kaum miteinander vernetzt oder aufeinander abgestimmt. Mit einem dauerhaft installierten Naturpark-Management wird eine Koordinati- Stand: April 2010 - 69 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee onsstelle für das Gebiet geschaffen. Ein hauptamtliches Naturparkmanagement soll bestehende und zukünftige Entwicklungsziele im Konsens aller relevanten Interessengruppen planen, koordinieren und bei der Umsetzung begleiten. Die Wirtschaftsbereiche in der Fläche des Naturparks (Land-, Forst- und Wasserwirtschaft) sollen sich an den Zielen einer nachhaltigen Bewirtschaftung orientieren. Regionale Wirtschaftskreisläufe werden unterstützt. Auch hier wird dem Erhalt bzw. der Weiterentwicklung einer traditionell vielfältigen Kulturlandschaft besondere Bedeutung beigemessen. Im Naturpark sollen die Naturschutzkerngebiete und die vielfältige Kulturlandschaft erhalten und möglichst weiter aufgewertet werden. Der Wechsel dieser naturnahen und kulturhistorisch wertvollen Bereiche in der durch die Eiszeit geformten vielfältigen Landschaft stellen ein besonderes Potenzial für die Wohnbevölkerung und die Besucher dar. Hierdurch wird die Lebensqualität im Gebiet verbessert. Eine wichtige Säule des Umweltschutzes entwickelt sich aus dem Verständnis und dem Wissen der Menschen über ihre Umwelt. Eine effiziente Umweltbildung ist eine wichtige Voraussetzung zur Umsetzung vieler Natur- und Umweltschutzmaßnahmen. Insbesondere durch die Möglichkeit die Natur mit vielen Sinnen zu erleben, wird das Bewusstsein und das Gespür der Menschen hierfür verbessert. Neben passiven Informationsangeboten (z.B. Informationstafeln) soll darum im Naturpark den Aktiv-Angeboten (Führungen, Erlebnisangebote usw.) zukünftig besondere Bedeutung eingeräumt werden. Mit der gezielten Weiterentwicklung der Naherholungs- und Tourismusangebote und der dafür notwendigen Infrastruktur sollen verbesserte und umweltschonende, gelenkte Nutzungsmöglichkeiten erhalten und geschaffen werden. Die erfolgreiche Weiterentwicklung des Naturparks ist nur durch die Kooperation aller gesellschaftlichen Gruppen in konstruktiver Zusammenarbeit möglich. Dazu gehören: - Partnerschaftlicher Umgang, - Kompromisse finden, - Kultur des Runden Tisches, - integrative Denkansätze, - Zielkonflikte lösen, - Trägerschaft auf die regionale Ebene. Stand: April 2010 - 70 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 5.3 Ziele, Umsetzung / Projektideen Organisation und Management Der Naturpark Westensee besteht seit etwa 40 Jahren in der Trägerschaft des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Mit einer Verlagerung der Trägerschaft und dem Management auf eine regionale Ebene mit im Gebiet tätigen Vereinen, Gemeinden und Personen soll das Bewusstsein über den Naturpark, die Akzeptanz des Naturparks und die Projektumsetzung verbessert werden. Mit der Bildung neuer Naturpark-Strukturen sollen geeignete, an den Naturpark angrenzende Regionen die Möglichkeit bekommen, dem Naturpark beizutreten. Neben der naturräumlichen Ausstattung wird die Zustimmung der Gemeinden in jedem Fall für den Beitritt als vorausgesetzt. Im Rahmen der Naturparkplanung wird von Seiten der Gutachter und der an der Planung Beteiligten eine deutliche Erweiterung des Naturparks von 2 2 zur Zeit ca. 250 km auf bis zu 550 km empfohlen. Für die Umsetzung ist eine positive Willensbildung der Gemeinden notwendig. Mit der Verlagerung der Naturparkverwaltung vom Kreis Rendsburg-Eckernförde auf die regionale Vereinsebene soll eine hauptamtlich geführte Geschäftsstelle des Naturparks Westensee eingerichtet werden. Diese übernimmt die vielfältigen Managementaufgaben für das Gebiet bzw. koordiniert die Aktivitäten der im Naturpark Westensee tätigen Vereine und Personen. Bereits durch eine verbesserte Koordination der örtlich bestehenden Aktivitäten und Informationsebene, lassen sich wesentliche Effekte bei verhältnismäßig geringem Aufwand erwarten. Eine weitere wichtige Aufgabe wird die Projektentwicklung und Fördermittelakquisition einnehmen. Vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage der öffentlichen Haushalte, hat dieser Gesichtspunkt zentrale Bedeutung. Als Maßnahmen und Projekte werden für dieses Themenfeld vorgeschlagen: • Übertragung der Trägerschaft vom Kreis Rendsburg-Eckernförde auf den Verein „Natur- park Westensee – Obere Eider e.V.“ • Erweiterung des Naturparks um angrenzend hochwertige Bereiche und Gemeinden, die sich aktiv für die Naturparkidee einsetzen, sofern es mehrheitlich von den jeweiligen Gemeindevertretungen befürwortet wird. • Umbenennung des Naturparks in „Naturpark Westensee – Obere Eider“ • Einrichtung eines hauptamtlichen Naturparkmanagements mit ausreichender Mittelausstattung. • Fortschreibung / Aktualisierung der Projektliste des Naturparkplans Stand: April 2010 - 71 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Vernetzung Der Naturpark Westensee befindet sich zur Zeit vollständig im Kreisgebiet RendsburgEckernförde. Eine enge Verknüpfung des Naturparks mit dem Kreis besteht bereits aufgrund der zur Zeit durch den Kreis wahrgenommenen Trägerschaft; auch bei einer Übertragung auf die regionale Ebene ist von einer weiterhin engen Zusammenarbeit mit dem Kreis Rendsburg-Eckernförde auszugehen. Bei einer Erweiterung um den vorgeschlagenen Bereich, würden auch kleinere Teile des Kreises Plön sowie Teile der Städte Kiel, Rendsburg und Neumünster in den Naturpark einbezogen werden. Hierdurch wird eine stärkere Zusammenarbeit mit den Verwaltungsbehörden dieses Kreises bzw. den Städten anzustreben sein. Mit der vorgeschlagenen Erweiterung des Naturparks würde ein direkter Kontakt zum Naturpark Hüttener Berge im Norden und zum Naturpark Aukrug im Westen entstehen. Es wird empfohlen, insbesondere mit diesen Naturparken eine enge Zusammenarbeit anzustreben und ggf. gemeinsame Projekte oder Vermarktungsstrategien zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wäre auch zu klären, ob eine gemeinsame Außendarstellung (Logo, Internetauftritt usw.) dieser benachbarten Naturparks angestrebt wird, die durch typische Moränenlandschaften geprägt sind. Zur Zeit besteht in Holzbunge (im Naturpark Hüttener Berge) ein Informationszentrum, das Besuchern als Anlaufstelle und Informationspunkt dient. Eine Darstellung auch des Naturparks Westensee in Holzbunge wird begrüßt. Es kann sich in Holzbunge allerdings nur um eine Ergänzung der Darstellung und Vermarktung über das notwendige Marketing des Naturparks Westensee im Westenseegebiet hinaus handeln. Die Naturparkidee und –entwicklung ist eng mit bestehenden und zu entwickelnden Strukturen, Vereinen und Organisationen vernetzt. Viele Projekte, die vom Naturpark unterstützt werden, können in anderer Trägerschaft (Gemeinden, Stiftungen, Vereine, ...) umgesetzt werden. Für verschiedene Themenbereiche wird eine Abstimmung über jeweilige Aufgaben und Inhalte sinnvoll / notwendig sein. Beispielsweise: Naherholung / Tourismus mit den Tourismusorganisationen; Wasserbauliche Maßnahmen mit den Wasser- und Bodenverbänden, Naturschutzmaßnahmen mit der Stiftung Naturschutz, den Naturschutzverwaltungen usw. Weiterhin besteht ein enger Informationsaustausch zwischen dem Naturpark Westensee und der AktivRegion Mittelholstein, deren Akteure vielfach in beiden Organisationen tätig sind. Als Maßnahmen und Projekte werden für dieses Themenfeld vorgeschlagen: • Schnittstellen und Aufgabenabgrenzung zu anderen Einrichtungen / Organisationen (z.B. TGM) festlegen • Die benachbarten Naturparks (Aukrug, Westensee, Hüttener Berge) sollten ihre Aktivitä- ten koordinieren und bündeln. Zur Zeit finden auf Landesebene regelmäßige Treffen der Stand: April 2010 - 72 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Naturparks statt. Eine weitergehende Zusammenarbeit und Abstimmung der Außendarstellung sollte hier beraten werden. • Zusammenarbeit mit dem VDN (Bundesebene) und Inanspruchnahme von Dienstleistun- gen / Angeboten des VDN Umwelt, Natur und Landschaft Der Naturpark ist vor allem durch die abwechslungsreiche Seen- und Moränenlandschaft geprägt, die aufgrund ihrer ökologischen Wertigkeit und Besonderheiten zu große Teilen unter Schutz steht (Natura 2000, LSG, NSG). Bei einer Erweiterung würde der Naturpark ggf. größere Abschnitte hochwertiger Fließgewässer (Obere Eider, Wehrau) mit den angrenzenden Niederungsflächen hinzugewinnen. Für den Erhalt dieser Landschaft ist eine ausgewogene Weiterentwicklung aller Wirtschaftszweige notwendig, die den Schwerpunkt auf eine naturverträgliche Nutzung setzt. Die Beeinträchtigung der Landschaft durch Windkraftanlagen oder Photovaltaik-Freiflächen-Anlagen werden für das Naturparkgebiet abgelehnt. Gleichermaßen kritisch wird die starke Ausweitung von „Energiemaisflächen“ im Naturpark bewertet. Die Erarbeitung einer Konzeption / der Managementpläne für die Natura-2000-Gebiete soll zukünftig möglichst auf regionaler Ebene im Naturpark erfolgen. Mit ökologischen Aufwertungen der Naturpark-Kerngebiete können zusätzliche Natur-Kostbarkeiten geschaffen werden, die der Bevölkerung und den Besuchern (durch Umweltbildung s.u.) erläutert und in Wert gesetzt werden. Die Fließgewässersysteme im Naturpark (und im vorgeschlagenem Erweiterungsgebiet) durchfließen unterschiedlich ausgeprägten Niederungsbereiche. Die Gewässer werden durch die Pflegeverbände zunehmend naturnah gestaltet, ohne deren Entwässerungsfunktion zu beeinträchtigen. Diese Niederungsflächen werden in Zusammenarbeit von Wasserund Bodenverbänden mit der Stiftung Naturschutz extensiv bewirtschaftet oder gepflegt. Die Maßnahmen dienen der ökologischen Aufwertung und einer Verbesserung der Wasserqualität gleichermaßen. Verschiedene Abschnitte (Obere Eider) haben inzwischen landesweite Vorbildfunktion. Neben der für den bestehenden Naturpark besonders typischen Seen- und Jungmoränenlandschaft befinden sich im Süden und Westen (einschließlich der vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche) größere Moorgebiete in sehr unterschiedlichem Zustand. In Zusammenarbeit mit den Umweltbehörden, Eigentümern (v.a. Stiftung Naturschutz SH) und örtlichen Vertretern sollen Renaturierungs- und Umweltbildungskonzepte erarbeitet und umgesetzt werden – Entwicklung einer regionalen Moorachse. Komplexe Naturschutzvorhaben können häufig über Erklärung an geeigneten Leit- / Charakterarten in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Hierdurch steigt die Unterstützung und ggf. die Förderung der Vorhaben selbst. Erfolgreich ist beispielsweise das „Haselmausprojekt – Nussjagd“ (Lebensraum Gebüsche, Knicks, ...); geplant sind Maßnahmen für den Stand: April 2010 - 73 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Eisvogel (Lebensraum Fließgewässer). Weitere Leitarten mit spezifischen Unterstützungsmaßnahmen sollen in Zukunft entwickelt werden (siehe auch Umweltbildung). Den weitaus größten Flächenanteil nimmt die unterschiedlich geprägte Agrarlandschaft ein, die an vielen Stellen durch traditionelle Knicksysteme, Feld- und Hohlwege oder markante Feldeichen als historische Kulturlandschaft ausgebildet ist. Diese traditionellen Landschaftsteile mit hohem ökologischen und Erholungswert sollen erhalten und weiter entwickelt werden. Insbesondere in jüngster Vergangenheit, wurden viele Landwirtschaftsflächen durch neue agrar- und energiepolitische Rahmenbedingungen zu Bioenergieflächen (insbesondere durch den Anbau mit Mais s.o.) umgewandelt. Die negativen ökologischen und landschaftlichen Auswirkungen können nur durch geeignete Maßnahmen (Ackerrandstreifen, Blühstreifen usw.) gemindert bzw. ausgeglichen werden. Als Maßnahmen und Projekte werden für dieses Themenfeld vorgeschlagen: • Erhaltung und Aufwertung der Kern-Naturgebiete (Naturschutz- und Natura-2000 Flä- chen) durch: - Flächensicherung durch gesetzlichen Schutz (Landes- und Kreisbehörden) - Schaffung von Pufferzonen (SN SH) - Entwicklung einer „Moor-Achse“ mit abgestimmter Entwicklung (Großes Moor, Eidertal, Dosenmoor, Wildes Moor) • Aufwertung der Fließgewässer durch: - Wasserbauliche Maßnahmen / Renaturierung (WaBoVerb, WRRL) - Renaturierung von Niederungsflächen (WaBoVerb, SN SH) • Artenschutzprojekte für Naturpark-Leitarten - für Haselmaus und Eisvogel erfolgreich durchgeführt / angelaufen - weitere Leitarten in den Folgejahren benennen • Bildung einer lokalen Aktion / eines lokalen Bündnis (zwischenzeitlich genehmigt) • Die vielfältige Kulturlandschaft mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen erhalten und entwickeln u.a. durch - Vertragsnaturschutz (Ackerlebensräume, Feuchtgrünland ...) - Offene Weidelandschaften (z.B. Achterwehr, Felde, Warder) - Neugestaltung der Knickstrukturen, behutsames Knicken - Neuwaldbildung und Waldvernetzung Naherholung und Tourismus Naherholung und Tourismus haben eine große Bedeutung im Naturparkgebiet Westensee. Durch ihr vielfältiges Naturangebot in Kombination mit einer bereits vielfach gegebenen Erholungsinfrastruktur bestehen sowohl für die einheimische Bevölkerung als auch für Besucher aus Nah und Fern attraktive Möglichkeiten, in der Natur unterschiedlichste Aktivitäten auszuüben. Gemeinsam ist dabei, dass alle Erholungsaktivitäten in und mit der Natur stattfinden. An diesem Punkt setzen auch die zukünftigen Entwicklungsziele des Naturparks an. Stand: April 2010 - 74 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Ein wichtiges Instrument für eine Weiterentwicklung der Erholungsfunktion ist die gezielte Kommunikation und Information. Für den Naturpark Westensee – Obere Eider muss sein Alleinstellungsmerkmal identifiziert werden, das ihn von den anderen Naturparken unterscheidet. Ausgangspunkt könnte das Thema „Wasser“ sein. In Kombination mit dem Thema „Ruhe / Abgeschiedenheit“ lässt sich eine deutliche Unterscheidung von dem Naturpark Holsteinische Schweiz entwickeln. Es wird empfohlen sich bei der Entwicklung auf wenige Themen zu konzentrieren und diese offensiv zu transportieren. Dazu gehört ein interessanter Internetauftritt, eine Naturparkbroschüre und / oder ein Naturpark-Newsletter sowie regelmäßige Presseartikel über Aktivitäten und Angebote des Naturparks oder von Naturparkpartnern. Durch diese und weitere geeignete Maßnahmen wird das Bewusstsein über den Naturpark und seine Werte sowohl bei der Bevölkerung als auch bei Gästen geschärft und entsprechende Zielgruppen angesprochen. Es besteht Bedarf bei der Weiterentwicklung der für die naturbezogene Freizeit- und Erholungsnutzung notwendigen Infrastruktur. Defizite sollen unter Berücksichtigung der Naturverträglichkeit behoben werden. Dazu ist ein koordiniertes Vorgehen mit Beteiligung aller im Naturpark relevanter Gruppen notwendig. Ein weiteres Ziel ist es, die Wertschöpfung im Erholungs- und Tourismusbereich zu erhöhen. Dazu ist einerseits eine Verflechtung der Leistungsträger mit der Infrastruktur zum Naturerleben notwendig und zum anderen müssen weitere zielgruppenorientierte Angebote und Attraktionspunkte zum Naturerleben und Umweltbildung entwickelt werden. Die Qualität der Leistungsträger, der Angebote und der Infrastruktur muss den Erwartungen der Gäste und Erholungssuchenden entsprechen. Hierzu sollte der Naturpark Qualitätskriterien vorgeben. Das Naturparkmanagement kann ein geeignetes System entwickeln, Betriebe und andere Leistungsanbieter, die diese Qualitätskriterien einhalten, auszuzeichnen. Die Erreichbarkeit des Naturparks mit ÖPNV ist insbesondere in den Zeiten, in der der Freizeit- und Erholungsverkehr stattfindet, kaum gegeben. Dadurch erhöht sich der Individualverkehr deutlich. Es sollten daher auf Kreisebene neue Möglichkeiten wie z.B. Anrufsammeltaxi oder Anrufbus zur Verbesserung des ÖPNV geprüft werden. Folgende Maßnahmen und Projekte wurden für dieses Themenfeld vorgeschlagen: • Info-Säulen als Touristen- und Bürgerinformationssystem • GPS-Tourenangebote zum Download: Strecken und Strecken + Infopunkte • Darstellung und Vernetzung ausgewählter Kulturgüter im Naturpark Westensee – Obere Eider • Themenrouten auf den Radwegen des Kreises Rendsburg-Eckernförde • Spezielle ÖPNV-Angebote für Naturpark-Aktivitäten (z.B. Naturpark-Shuttle für Radfahrer oder Kanuten, „Badebus“) • Reit- und Fahrroutenkonzept für die Region Mittelholstein • Weiterentwicklung der Wanderwege im Naturpark Westensee • Naturtouristisches Angebot für Behinderte als Modellprojekt Stand: April 2010 - 75 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee • Pferdefreizeitpark Eidertal • Kanueinsetzstelle Brügge • Brückenbau für den Eidertal-Wanderweg in Molfsee • Findlingsgarten in der Region Bordesholm Umweltbildung Der Naturpark Westensee ist ein wichtiges Wohn- und Naherholungsgebiet für die Region und die benachbarten größeren Städte Kiel, Neumünster und Rendsburg. Durch die potentiell hohe Nutzerzahl einer landschaftsbezogenen Erholung sind im Vergleich zu anderen Naturparken im Land gute Voraussetzungen für eine intensive Umweltbildung gegeben. Eine effiziente, breit angelegte Umweltbildung wird als eine besonders wichtige, nachhaltige Säule des Natur- und Umweltschutzes angesehen. Ohne eine Bildungsinitiative, die eine Bewusstseinsbildung und einen mentalen Wandel fördert, ist eine nachhaltige Entwicklung nicht zu erreichen. Umweltbildnerische Angebote haben zum Ziel Verständnis für die Umwelt-Mensch-Beziehung und ihre gegenseitige Abhängigkeit zu schaffen. Sie ermöglichen gezielt ein Kennen lernen der Natur, vermitteln Kenntnisse und sensibilisieren für Zusammenhänge. Vor allem durch die Originalbegegnung mit der Natur soll das Umweltbewusstsein gestärkt und Achtung und Verantwortlichkeit gegenüber der Natur geweckt werden. Durch Umweltbildung kann die Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen erhöht werden. Vermittelte Fertigkeiten und Anreize zu umweltgerechtem Verhalten fördern die Selbstfindung von umweltgerechten Entscheidungen und Verhaltensweisen. Es sollte darauf geachtet werden, möglichst positive Aspekte anzusprechen und auf Belehrungen, Verbote u.ä. zu verzichten. Umweltpädagogische Programme sollten zielgruppenorientiert, individuell, emotional, erlebnisorientiert und interaktiv vermittelt werden, aktiv begleitet von den Handlungen der Besucher. Neugier, Spaß, Kreativität und Alltagbezug erhöhen dabei die Lernmotivation. Die Ganzheitlichkeit von Kopf, Herz und Hand und das Ansprechen möglichst aller Sinne soll das Gelernte bzw. Erlebte nachhaltiger machen. Im bestehenden Naturpark Westensee und dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich bestehen bereits eine Reihe Einrichtungen und Angebote zur Umweltinformation und Umweltbildung. Insbesondere das durch fachkundige Personen vermittelte Wissen während geführter Wanderungen, Fahrrad- oder Kanutouren (möglichst als Erlebnis aller Sinne) wird als besonders wirksam gesehen. Die bestehenden Angebote der Natur- und Landschaftsführer, der im Gebiet tätigen Vereine, der Volkshochschulen oder von Privatpersonen können durch ein Naturparkmanagement in Zukunft zeitlich und inhaltlich weiter aufeinander abgestimmt werden. Zusätzlich ist davon auszugehen, das die Angebote im Gebiet nicht ausreichen in der Bevölkerung bekannt sind. Als ein möglicher Schritt kann über die regionalen Tageszeitungen und Anzeigeblätter sollte eine Informationsreihe gestartet werden, die über verschiedene Angebote informiert. Die bestehenden Naturerlebniseinrichtungen sollen für eine weitere Intensivierung des Themas ausgebaut und ergänzt werden. Innerhalb des bestehenden Naturparks gilt dieses insbesondere für das zur Renaturierung anstehende Große Moor zwischen Schülp und Schön- Stand: April 2010 - 76 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee bek. Für das Infozentrum am Dosenmoor (im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich) besteht bereits eine konkrete Planung für den Ausbau des Zentrums. Ähnlich stellt sich die Situation für das geplante „Wissenszentrum für die Entwicklungsgeschichte der Haustiere“ dar. Folgende Maßnahmen und Projekte wurden für dieses Themenfeld vorgeschlagen: • Informationszentrum im / am Großen Moor (Schülp b.N., Dätgen, Schönbek, Loop) • Moorarium: Erlebnisausstellung im Informationszentrum Dosenmoor • Informationszentrum und Erlebniseinrichtung Schleuse Strohbrück • Wissenszentrum für die Entwicklungsgeschichte der Haustiere im Tierpark Arche Warder • Informationsoffensive Natur- und Landschaftsführer • Natur-Film über die Westenseeregion • Einrichtung und ggf. stärkere Verbreitung von Waldkindergärten • Angebot von Spielwaldflächen • Naturparkspezifische Projektangebote für Schulen und Kindergärten • Entwicklung und Umsetzung besucherzielgruppenspezifischer betreuter Naturerlebnisangebote Regionale Wirtschaft In dem bestehenden Naturpark befinden sich nur wenige größere Ortschaften. Dementsprechend überwiegt die Bedeutung von Land- und Forstwirtschaft gegenüber der gewerblichen Funktion. Bisher wirtschaften nur wenige landwirtschaftliche Betriebe nach ökologischen Kriterien. Da bei einer ökologischen Wirtschaftsweise weitgehend geschlossene Nährstoffkreisläufe, weite Fruchtfolgen und eine gut gegliederte Landschaft angestrebt wird, ist diese Wirtschaftsform zu begrüßen. Weiterhin ist der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe, die eine Direktvermarktung ihrer Produkte betreiben bei den ökologisch wirtschaftenden größer als in der konventionellen Gruppe. Eine vermehrte Direktvermarktung der regionalen Produkte wird unabhängig von der Wirtschaftsform angestrebt. Aufgrund des hohen Zeitaufwandes wird die Direktvermarktung häufig nur als Kooperation mehrerer Betriebe möglich sein. Seit einiger Zeit vermarkten Gastronomiebetriebe regional bzw. extensiv erzeugte Produkte unter eigenen Marken: Genießerland, Feinheimisch. Eine wichtige Aufgabe der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft ist der Erhalt und die Pflege der historisch gewachsenen, abwechslungsreichen Kulturlandschaft. Die u.a. durch wirtschaftliche Rahmenbedingungen verursachte Verarmung der landwirtschaftlichen Flächenvielfalt mit hohen Anteilen Mai und Weizen in den Flächen wird sehr kritisch gesehen. Die Einflussmöglichkeiten des Naturparks sind allerdings gering. Eine relative Verbesserung dieser Entwicklung kann durch die vermehrte Nutzung des Vertragsnaturschutzes z.B. durch Anlage von Blühstreifen an den Feldrändern oder als Vernetzungsstruktur erreicht werden. Stand: April 2010 - 77 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Angestrebt wird gleichermaßen die Entwicklung und Ansiedlung von kleineren Gewerbe- und Handwerksbetrieben, die es ermöglichen am gleichen Ort zu arbeiten und zu wohnen. Eine Stärkung dieser Betriebe stärkt die regionale Wirtschaftskraft ohne die Funktionen der Natur und Landschaft zu beeinträchtigen. Folgende Maßnahmen und Projekte wurden für dieses Themenfeld vorgeschlagen: • Befürwortung / Unterstützung von regionalen Wirtschaftskreisläufen z.B. durch Direkt- vermarktung • Entwicklung regionaler / spezifischer Marken, ggf. in Zusammenarbeit mit benachbarten Naturparken • „Naturparktage“ unter Beteiligung regionaler Direktvermarkter, Produzenten, Kunsthand- werker usw. • Gezielte Pflegemaßnahmen hochwertiger Landschaftsteile durch Zusammenarbeit von Land- und Forstwirten, Wasser –und Bodenverbänden, Stiftung Naturschutz 5.4 Projekte 5.4.1 Projektanforderungen Im Rahmen der Naturparkplanung werden Ziele und Projekte benannt, die während der Arbeitsgruppen- und Projektgespräche erarbeitet wurden oder sich aus der Bestandsanalyse ableiten lassen. Nicht alle Vorhaben ließen sich während dieser Planungsphase als Projekte ausarbeiten, sondern sind zur Zeit eine Zielformulierung. Zu gegebener Zeit sollen diese Ziele in weitere Projekte überführt werden. Grundsätzlich müssen die Naturparkprojekte den Zielen der Naturparke Deutschlands allgemein (Leitbild des VDN) und dem Leitbild / den Zielen des Naturparks Westensee übereinstimmen. Die Ziele und Projekte des Naturparks dürfen den übergeordneten Planungen der Landesund Regionalebene sowie gesetzlichen Vorgaben nicht widersprechen. Die Projekte müssen eine realistische Chance auf eine Umsetzung innerhalb eines Planungszeitraumes haben. Vorteilhaft (u.a. für eine mögliche Förderung) sind innovative Projekte und Projekte, die in der Region gut vernetzt sind. Positiv zu bewerten sind ebenfalls naturparkübergreifende Projekte. Stand: April 2010 - 78 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee 5.4.2 Projektübersicht Übersicht der Projekte, für die Projektdatenblätter erarbeitet wurden. Tabelle: Übersicht der Projekte Naturparkplanung Westensee Nr. Titel Themenbereich 00 Naturparkerweiterung Organisation 01 Info-Säulen: Touristen- und Bürgerinformationssystem Tourismus, Naherholung 02 GPS-Tourenangebote Tourismus, Naherholung 03 Pferdefreizeitpark Eidertal Tourismus, Naherholung 04 Kanueinsetzstelle Brügge Tourismus, Naherholung 05 Brückenbau für den Eidertal-Wanderweg in Molfsee Tourismus, Naherholung 06 Findlingsgarten in der Region Bordesholm Tourismus, Naherholung 07 Themenrouten auf den Radwegen des Kreises RendsburgEckernförde Tourismus, Naherholung 08 Reit- und Fahrroutenkonzept für die AktivRegion Mittelholstein Tourismus, Naherholung 09 Weiterentwicklung der Wanderwege im Naturpark Westensee Tourismus, Naherholung 10 Darstellung und Vernetzung ausgewählter Kulturgüter im Naturpark Westensee – Obere Eider Tourismus, Naherholung, regionale Wirtschaft 11 Spezielle ÖPNV-Angebote für Naturparkaktivitäten Naherholung, Tourismus, Umweltbildung 12 Naturpark tier und –pflanze - Leitarten Umweltbildung, Naturschutz 13 Moorinformationszentrum Großes Moor Umweltbildung, Tourismus, Naherholung 14 Moorarium: Aufbau einer Erlebnisausstellung im Informationszent- Umweltbildung, Tourismus, rum Dosenmoor Naherholung Stand: April 2010 - 79 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Tabelle: Übersicht der Projekte Naturparkplanung Westensee Nr. Titel Themenbereich 15 Schleuse Strohbrück und Achterwehrer Schifffahrtskanal Umweltbildung, Tourismus, Naherholung 16 Wissenszentrum für die Entwicklungsgeschichte der Haustiere Umweltbildung, Tourismus, Naherholung 17 Informationsoffensive Umweltbildung Umweltbildung, Naherholung 18 Naturparktage Regionale Wirtschaft, Naherholung, Umweltbildung 19 n.n. Weitere Projekte sollen mit der Weiterentwicklung des Naturparks folgen. 5.4.3 Projektblätter Nachfolgend die Projektdatenblätter der Projekte der vorhergehenden Tabelle Stand: April 2010 - 80 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Naturparkerweiterung 00 Lage / Gemeinden Themenbereich Bestehender Naturpark und vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet Organisation Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Kreis Rendsburg-Eckernförde Hans-Werner Lauwen [email protected] www.kreis-rendsburgeckernfoerde.de Träger des Naturparks Westensee, z.Zt. Kreis Rendsburg-Eckernförde Verein Naturpark Westensee – Obere Eider E-Mail: info@ naturpark-westenseeobereeider.de www.naturpark-westenseeobereeider.de Kurzbeschreibung: Die Grenze des bestehenden Naturparks wurde vor etwa 40 Jahren festgelegt und seitdem nicht an die sich verändernde Situation angepasst. Aufgrund der veränderten ökologischen Ausstattung der Region und der Eignung für eine naturverträgliche Erholungsnutzung wird eine Empfehlung für eine Erweiterung der Naturparkfläche gegeben. Da für eine Umsetzung der Erweiterung u.a. eine aktive unterstützung der betroffenen Gemeinden notwendig ist, müssen diese über die Vorteile und Konsequenzen eines Beitritts zum Naturpark informiert werden. Die Informationen können ergänzend zu den schriftlichen Unterlagen im Rahmen von Amtsausschusssitzungen vermittelt werden. Die Ergebnisse der kommunalen Entscheidungen sind von dem Träger des Naturparks mit der Obersten Naturschutzbehörde (MLUR SH) zu beraten. Daraufhin ist durch das Ministerium eine neue Naturparkabgrenzung festzulegen. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: v.a. Zeitaufwand für Informationsund Abstimmungstermine Noch offen Zeitplanung Status: Unmittelbar an die Naturparkplanung anschließend Erste Informationstermine bereits durchgeführt Stand: April 2010 - 81 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Info-Säulen: Touristen- und Bürgerinformationssystem 01 Lage / Gemeinden Themenbereich AktivRegion Mittelholstein Tourismus, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Regionalmanagement AktivRegion Mittelholstein Heinz-Dieter Gröning Bahnhofstr. 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 – 55 60 210 E-Mail: [email protected] www.pmd-regional.de Amt Nortorfer Land Niedernstr. 6 24589 Nortorf Fon: 04392 – 40 10 1 E-Mail: [email protected] Kurzbeschreibung: In der Gebietskulisse der AktivRegion Mittelholstein und damit auch im Gebiet des Naturparks Westensee sollen Informationsterminals als Touristen- und Bürger-Informationssystem aufgestellt und betrieben werden. Zielgruppen für die Informationsterminals sind einerseits Bürger der Region und andererseits Gäste der Region. Folgende Inhalte sind angedacht: Karten mit Routen für Wanderer, Radfahrer, Reiter und Kanuten Downloads für GPS-Geräte ÖPNV- Fahrpläne Informationen zu Beherbergung und Gastronomie Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Ausstellungen, Museen, kulturelle und natürliche Attraktionen Informationen zu Freizeit-Aktivitäten Informationen zu Handel und Serviceeinrichtungen Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen, werden durch Machbarkeitsstudie geklärt Noch offen Zeitplanung Status: Noch offen Machbarkeitsstudie in Bearbeitung, voraussichtliche Abgabe Mitte 2010, danach Klärung der weiteren Vorgehensweise Stand: April 2010 - 82 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer GPS-Tourenangebote 02 Lage / Gemeinden Themenbereich Gesamter Naturpark und vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet Tourismus, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Regionalmanagement AktivRegion Mittelholstein Heinz-Dieter Gröning Bahnhofstr. 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 – 55 60 210 E-Mail: [email protected] www.pmd-regional.de Zu klären – z.B. eine Gebietskörperschaft / Amt oder Tourismusverein Kurzbeschreibung: Die Nutzung von Navigationsgeräten hat in kurzer Zeit Eingang bei der Bevölkerungsmehrheit gefunden. Neben den Geräten in Fahrzeugen ist eine ähnlich schnelle Verbreitung von Handgeräten und Multifunktionsgeräten (Handy, Digitalkamera, GPS-Gerät ... in einem) zu erwarten. Innerhalb weniger Jahre kann / wird die Nachfrage nach GPS-Tourenangeboten der Bedeutung der „klassischen“ Darstellung (Karten, Beschildeung) gleichwertig sein. Die bestehenden und neuen Freizeitrouten- und Informationsangebote müssen zumindest zusätzlich GPStauglich ausgearbeitet und aus dem Internet, über Infosäulen oder Tourismus-Informationen nutzbar sein. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen Noch offen Zeitplanung Status: Noch offen Projektidee Stand: April 2010 - 83 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Pferdefreizeitpark Eidertal 03 Lage / Gemeinden Themenbereich Reesdorf Tourismus, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Förderverein Pferdefreizeitpark Eidertal e.V. Dörte Rehse-Behncke Am Markt 1 24582 Brügge Fon: 04322 – 3077 E-Mail: [email protected] Förderverein Pferdefreizeitpark Eidertal e.V. Dörte Rehse-Behncke Am Markt 1 24582 Brügge Fon: 04322 – 3077 E-Mail: [email protected] Kurzbeschreibung: Der Pferdesport hat in der Region Mittelholstein und insbesondere im Städtedreieck Kiel – Rendsburg – Neumünster eine große Bedeutung. Neumünster profiliert sich durch zahlreiche Veranstaltungen als Pferdestadt. Neben den Reitanlagen der Reitvereine und Pferdebetriebe und einem attraktiven Reitwegenetz benötigen die Reiter und Fahrer Geländetrainingsmöglichkeiten. Junge Reiter und Pferde müssen ihre Fähigkeiten abseits vom Verkehr und anderen Nutzern üben können. Zur Weiterentwicklung des Vielseitigkeitssports werden unterschiedlichste Anlagen benötigt. In der Gemeinde Reesdorf soll eine ca. 10 ha große, naturnah gestaltete Freifläche für den Pferdesport geschaffen werden, die als Magnet für Freizeitreiter und Sportreiter sowie für Reit- und Fahrtouristen die Attraktivität der Region steigert. Auf der Fläche soll ein Geländeparcours mit geländetypischen Hindernissen wie z.B. Teiche, Wälle, Gräben, Oxer entstehen. Außerdem soll die Fläche für Turnierveranstaltungen der Reit- und Fahrvereine der Region genutzt werden und daher auch einen Springplatz und Dressurplätze erhalten. Abgerundet wird das Angebot durch ein Seminar- und Sanitärgebäude, Parkplätze und Hindernislager. Es ist geplant, auf der Fläche regelmäßige Trainingstage, Aus- und Fortbildungsangebote und Turniere für Reiter und Fahrer durchzuführen. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: 350.000 € Erstinvestition 65.000 € laufende Kosten 45% Förderung aus ZPLR, Kofinanzierung durch Eigenmittel des Trägervereins Zeitplanung Status: Planungsphase 2010 Umsetzung 2011-2013 Machbarkeitsstudie liegt seit 2002 vor, Projekt wird zur Beantragung als Leuchtturmprojekt beim AktivRegions-Beirat vorbereitet Stand: April 2010 - 84 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Abbildung, Skizze: Nutzungskonzept für den Pferdefreizeitpark Stand: April 2010 - 85 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Kanueinsetzstelle Brügge 04 Lage / Gemeinden Themenbereich Gemeinde Brügge Kontakt Tourismus, Naherholung Projektträger Lageskizze (Karte) Regionalmanagement AktivRegion Ggf. Gemeinde Brügge Mittelholstein Heinz-Dieter Gröning Bahnhofstr. 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 – 55 60 210 E-Mail: [email protected] www.pmd-regional.de Kurzbeschreibung: Die obere Eider zwischen Bissee und dem Nord-Ostsee-Kanal ist ein beliebtes Wasserwanderrevier. Die Obere Eider ist detailliert als Wasserwanderweg im Internet unter www.flussinfo.net/obere-eider beschrieben. Zur Lenkung der Wasserwanderer und gleichzeitig zur Verbesserung der Wasserwandermöglichkeiten sind in einigen Anliegergemeinden Projekte zur Schaffung einer geeigneten Infrastruktur angelaufen. So ist z.B. in Flintbek eine Kanueinstiegsstellen umgesetzt worden. Eine weitere Einstiegsstelle soll in der Gemeinde Brügge errichtet werden Kosten (Erstinvestition, laufende Finanzierung / Förderung: Kosten) z.Zt. noch nicht geschätzt Förderung aus ZPLR, Kofinanzierung durch Gemeinde Zeitplanung Status: Umsetzung 2010 Umsetzung 2010 geplant Stand: April 2010 - 86 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Brückenbau für den Eidertal-Wanderweg in Molfsee 05 Lage / Gemeinden Themenbereich Molfsee Tourismus, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Regionalmanagement AktivRegion Mittelholstein Heinz-Dieter Gröning Bahnhofstr. 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 – 55 60 210 E-Mail: [email protected] www.pmd-regional.de Amt Molfsee Mielkendorfer Weg 2, 24113 Molfsee Fon: 0431 – 65 009-0 E-Mail: [email protected] Kurzbeschreibung: Der Eidertal-Wanderweg verläuft zur Zeit von Bordesholm bis nach Molfsee. Er soll zukünftig bis nach Kiel weitergeführt werden. Bei Molfsee ist eine Eiderbrücke abgängig. Dadurch ist der Verlauf des gesamten EidertalWanderweges gefährdet. Diese Holzbrücke soll durch eine längerfristig haltbare Metallbrücke ersetzt werden. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: 86.000 € Förderung aus ZPLR, Kofinanzierung durch Träger Zeitplanung Status: Umsetzung 2010 Umsetzung 2010 geplant, Förderantrag wurde positiv entschieden Stand: April 2010 - 87 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Findlingsgarten in der Region Bordesholm 06 Lage / Gemeinden Themenbereich Ökologisches Gewerbegebiet Bordesholm Tourismus, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Regionalmanagement AktivRegion Mittelholstein Heinz-Dieter Gröning Bahnhofstr. 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 – 55 60 210 E-Mail: [email protected] www.pmd-regional.de Verein Naturpark Westensee – Obere Eider e.V. Heinz-Dieter Gröning Bahnhofstr. 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 – 55 60 210 E-Mail: [email protected] www.naturpark-westenseeobereeider.de Kurzbeschreibung: Im Kiesabbaugebiet bei Bordesholm wurden zahlreiche Findlinge augegraben, die im Verlauf der Eiszeit aus Skandinavien bis nach Schleswig-Holstein verfrachtet wurden. In Bordesholm sollen diese Findlinge auf einer Freifläche im ökologischen Gewerbegebiet aufgestellt und mit Informationen über ihre Herkunft, Alter und ihre Wanderschaft versehen werden. Betreut werden soll der Findlingsgarten vom Tourismusverein Bordesholm. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen Noch offen Zeitplanung Status: Noch offen Projektvorschlag - Abbildungen, Skizzen usw. soweit vorhanden - Stand: April 2010 - 88 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Themenrouten auf den Radwegen des Kreises Rendsburg-Eckernförde 07 Lage / Gemeinden Themenbereich AktivRegionen Mittelholstein, Hügelland am Ostseestrand, Eider und Kanal Region Tourismus, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Regionalmanagement AktivRegion Eider und Kanal Region Marco Neumann Kieler Str. 211 24768 Rendsburg Fon: 0 4331 - 13 67 77 E-Mail: [email protected] www.eider-und-kanalregionrendsburg.de Kreis Rendsburg-Eckernförde Kaiserstraße 8 24768 Rendsburg Fon: 04331 - 202-0 E-Mail: [email protected] www. kreis-rendsburgeckernfoerde.de Kurzbeschreibung: Durch die Nachverdichtung des Radwegenetzes im südlichen Kreisgebiet verfügt der Kreis RendsburgEckernförde flächendeckend über ein dichtes Netz von Radwegen. Mit wenigen Ausnahmen existieren bislang jedoch keine Themenrouten, was die Vermarktung des vorhandenen Netzes erschwert. Der Arbeitskreis Radtourismus – bestehend aus Touristikern, Regionalmanagern des Kreises Rendsburg-Eckernförde und Radexperten – hat Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert und schlägt vor, ein Planungsbüro mit der Konzeption und der Umsetzung von ca. 15 Themenrouten mit einer Streckenlänge zwischen 20 und 35 Kilometern im Kreisgebiet zu beauftragen. Die Themenrouten sind auf dem bestehenden Kreisradwegenetz zu entwickeln, so dass keine neuen Routen ausgeschildert werden, sondern das bestehende Beschilderungssystem lediglich durch Einschubschilder ergänzt wird. Durch diese Maßnahmen kann das Thema Radfahren künftig noch besser vermarktet werden und letztendlich zu einer höheren Wertschöpfung innerhalb der Region beitragen (Quelle: www. eider-undkanalregion-rendsburg.de). Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Ca. 40.000 € für Konzepterstellung Förderung durch ZPLR, Kofinanzierung durch Träger Zeitplanung Status: Umsetzung 2010 Projekt ist ausgeschrieben Stand: April 2010 - 89 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Reit- und Fahrroutenkonzept für die AktivRegion Mittelholstein 08 Lage / Gemeinden Themenbereich AktivRegionen Mittelholstein Kontakt Tourismus, Naherholung Projektträger Lageskizze (Karte) Reiterbund Rendsburg-Eckernförde Noch offen Dörte Rehse-Behncke Am Markt 1 24582 Brügge Fon: 04322 – 3077 E-Mail: [email protected] www.reiterbund-rd-eck.de Kurzbeschreibung: Die Region der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein hat bereits vor rund 10 Jahren das erste Reitwegekonzept erarbeitet. Dabei wurde das jetzige Naturparkgebiet weitestgehend außen vor gelassen, da die Routen möglichst schnell und unkompliziert ausgewiesen werden sollten. Dieses ist bei Inanspruchnahme privater Wege und Flächen nicht leistbar. Die vorgesehene Wegweisung wurde nicht von allen Gemeinden umgesetzt und auch die kartographische Darstellung weist deutliche Mängel auf. Da diese Region eine hohe Freizeitpferdedichte aufweist, ist der Bedarf an vernetzten Reit- und auch Fahrwegen erheblich. Zur Zeit gibt es jedoch nur lokale, nicht miteinander vernetzte Lösungen, so dass die Region nur unzureichend an der landesweiten Vernetzung und den Aktivitäten im Rahmen der Initiative „Pferde- und Reiterland Schleswig-Holstein“ teilnehmen kann. Es ist daher notwendig, an die Ergebnisse von vor 10 Jahren anzuknüpfen und die damals entwickelten Touren auf den Prüfstand zu stellen sowie das Netz deutlich nachzuverdichten. Konkrete Verbesserungsvorschläge müssen in einem Handlungskonzept zusammengestellt und mit den Gemeinden und Pferdesportlern vor Ort zur Umsetzung gebracht werden. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen Noch offen Zeitplanung Status: Noch offen Projektidee Stand: April 2010 - 90 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Weiterentwicklung der Wanderwege im Naturpark Westensee 09 Lage / Gemeinden Themenbereich Erweitertes Naturparkgebiet Westensee – Obere Eider Tourismus, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Regionalmanagement AktivRegion Mittelholstein Heinz-Dieter Gröning Bahnhofstr. 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 – 55 60 210 E-Mail: [email protected] www.pmd-regional.de Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“ Wolfgang von Heyer Kuhlacker 32a 24145 Kiel Fon: 0431 – 713495 E-Mail: www.wanderbares-schleswigholstein.de Kurzbeschreibung: Für das Gebiet des erweiterten Naturparks Westensee – Obere Eider liegen zahlreiche Wanderwegvorschläge oder auch ausgewiesene Wanderwege vor, die überwiegend durch Fernwanderwege miteinander vernetzt sind. In einigen Bereichen sind jedoch bestehen auch Defizite in der Wegequalität, fehlende Netzverbindungen und eine unzureichende Besucherlenkung. Es wird daher vorgeschlagene, für das Naturparkgebiet ein Wanderwegekonzept zu erarbeiten, das auf Basis der vorhandenen Wanderwege Tourentipps entwickelt und ein Handlungskonzept für die Umsetzung erarbeitet. Hierin sollte der Bedarf der Wegweisung / Markierung, der begleitenden Infrastruktur sowie der zukünftigen Marketingmaßnahmen sowie Hinweise zur Zertifizierung zu Qualitätswanderwegen enthalten sein. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen Noch offen Zeitplanung Status: Noch offen Projektidee Stand: April 2010 - 91 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Darstellung und Vernetzung ausgewählter Kulturgüter im Naturpark Westensee – Obere Eider 10 Lage / Gemeinden Themenbereich Erweitertes Naturparkgebiet Westensee – Obere Eider Tourismus, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Noch offen Noch offen Kurzbeschreibung: Im Naturpark Westensee und dem zur Erweiterung vorgeschlagenen Gebiet befinden sich zahlreiche Denkmale wie z.B. die Gutsanlagen, Hügelgräber, Radspuren in Flintbek. Zum Teil sind diese Zeugen der Vergangenheit öffentlich zugänglich, zum Teil aber auch nicht. Für Einheimische und Besucher der Region sind Informationen zur Geschichte und Entwicklung der Region und seinen Kulturgütern sehr interessant. Die Informationen müssen jedoch besuchergerecht aufbereitet und dargestellt sein. Dazu bestehen verschiedene Möglichkeiten wie z.B. Informationstafeln an den Objekten, Faltblätter und digitale Informationen für GPS-Geräte. Zur Vernetzung und Darstellung sollte ein Konzept entwickelt werden, in dem geklärt wird, zu welchen Kulturgütern Informationen gegeben werden sollen und dürfen und in welcher Form die Informationen bereitgestellt werden sollen. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen Noch offen Zeitplanung Status: Noch offen Projektidee Stand: April 2010 - 92 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Spezielle ÖPNV-Angebote für Naturparkaktivitäten 11 Lage / Gemeinden Themenbereich Gesamter Naturpark Naherholung, Tourismus, Umweltbildung Kontakt Projektträger Verein Naturpark Westensee – Obere Eider e.V. Heinz-Dieter Gröning Bahnhofstr. 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 – 55 60 210 E-Mail: [email protected] www.pmd-regional.de Noch offen Lageskizze (Karte) Kurzbeschreibung: Mit der Aktivierung vieler Naturparkaktivitäten und der Umsetzung weiterer Informationszentren in der Region steigt der Bedarf und der Sinn die Besucher dieser Einrichtungen durch spezielle ÖPNV-Angebote zu befördern. Insbesondere in Verbindung mit der Naturparkidee und einer nachhaltigen Entwicklung der Region sollten Alternativen zur üblichen Privat-PKW-Nutzung angeboten werden. Ausreichender Bedarf für ÖPNV-Angebote wird es vermutlich in absehbarer Zeit nur zu größeren Veranstaltungen (Naturparktage, Führungen usw.) oder zu Attraktionspunkten (Tierpark Arche Warder, Moorinfozentrum etc. ) geben. Die Vorraussetzungen sind insbesondere im Naturpark Westensee mit der Nachbarschaft der Städte Kiel, Neumünster, Nortorf und Rendsburg vergleichsweise gut. Sobald im Naturpark entsprechende Angebote konkretisiert sind, sollte mit regionalen ÖPNV-Anbietern über eine Realisierung verhandelt werden. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen Noch offen Zeitplanung Status: Noch offen Projektidee Stand: April 2010 - 93 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Naturpark tier und –pflanze - Leitarten 12 Lage / Gemeinden Themenbereich Gesamter Naturpark Umweltbildung, Naturschutz Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Verein Naturpark Westensee – Obere Eider e.V. Heinz-Dieter Gröning Bahnhofstr. 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 – 55 60 210 E-Mail: [email protected] www.pmd-regional.de Naturpark Westensee (- Obere Eider) Kurzbeschreibung: Mit einer Benennung von Naturpark-Tier- und Pflanzenarten (Leitarten) wird auf Besonderheiten der Arten bzw. deren Lebensräume im Naturpark aufmerksam gemacht und informiert. Einzelne Arten und Lebensräume werden in den Vordergrund gestellt und dadurch über besonders regionaltypische und / oder unbekannte Arten informiert. Das Bewusstsein und Verständnis über ökologische Zusammenhänge und die Vielfalt der Natur verbessert. Besonders typische Arten der Region können die Identifikation der Bevölkerung mit dem Naturpark verbessern. Zu den Arten werden Veranstaltungen durchgeführt bzw. sind Bestandteil themenübergreifender Termine (z.B. Naturparktage). Denkbare Themen / Arten können sein: - markante Arten – Seeadler, Eisvogel, Laubfrosch, Teichfledermaus; - Arten, die das Gebiet wieder besiedeln – Kranich, Fischotter oder - sehr seltene Arten – Drosselrohrsänger, Schneide; ... Eine konkrete Projektentwicklung muss zu gegebener Zeit erfolgen. Es müssen für definierte Zeiträume Naturparktiere und -pflanzen (Leitarten) gewählt und Informationsveranstaltungen einschließlich Info-Material erarbeitet werden. Einbezug der bestehenden Umweltbildungseinrichtungen, der touristischen Einrichtungen, Schulklassen usw. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen Noch offen Zeitplanung Status: Noch offen Projektidee Stand: April 2010 - 94 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Moorinformationszentrum Großes Moor 13 Lage / Gemeinden Themenbereich Großes Moor östlich von Nortorf Umweltbildung, Naherholung Gemeinden Schülp bei Nortorf, Dätgen, Schönbek, Loop Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Verein Naturpark Westensee Obere Eider e.V. Ansprechpartner: H. D. Gröning Bahnhofstraße 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 5560210 E-Mail: [email protected] www.naturpark-westenseeobereeider.de der Machbarkeitsstudie: Verein Naturpark Westensee Obere Eider e.V. und beteiligte Gemeinden Kurzbeschreibung: Das Große Moor wurde bis vor wenigen Jahren abgetorft und soll renaturiert werden. In dem bestehenden Torfwerk bei Schülp b. Nortorf soll ein Moorinformationszentrum hergestellt werden. Die Inhalte sollen mit denen des Moorinfozentrums Dosenmoor abgestimmt sein / sich ergänzen. Themenschwerpunkte können demzufolge neben der Moorentstehung, -flora und –fauna vor allem die Torfnutzung und Moorregenaration / -renaturierung sein. Neben den Gebäuden des Torfwerkes kann die Torfbahn ggf. in die zukünftige Nutzung einbezogen werden. An einigen Mooren in Deutschland wurden vergleichbare Vorhaben erfolgreich umgesetzt; u.a. im Ahlenmoor in Niedersachsen – s.u. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen, Ermittlung der Kosten durch Machbarkeitsstudie Noch offen, Klärung durch Machbarkeitsstudie Zeitplanung Status: Es soll im Frühjahr 2010 eine Machbarkeitsstudie beauftragt werden, die u.a. die ein Grobkonzept entwickelt und die voraussichtlichen Kosten ermittelt Vorbereitung der Beauftragung der Machbarkeitsstudie Stand: April 2010 - 95 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Abbildungen: Torfwerk bei Schülp (oben), Moorinfozentrum am Ahlenmoor (mitte), Moorbahn an Aussichtspunkt im Ahlenmoor (unten) Stand: April 2010 - 96 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Moorarium: Aufbau einer Erlebnisausstellung im Informationszentrum Dosenmoor 14 Lage / Gemeinden Themenbereich Neumünster - Einfeld Umweltbildung, Tourismus, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Informationszentrum Dosenmoor e.V. Michael Muszeika Eichenweg 15 24598 Boostedt Fon: 04393 - 974 93 E-Mail: [email protected] www.iz-dosenmoor.de Informationszentrum Dosenmoor e.V. Michael Muszeika Eichenweg 15 24598 Boostedt Fon: 04393 - 974 93 E-Mail: [email protected] www.iz-dosenmoor.de Kurzbeschreibung: Das 1981 mit einer Fläche von 521 ha zum Naturschutzgebiet erklärte Dosenmoor ist das besterhaltene Hochmoor in Schleswig-Holstein. Die eigenartige Schönheit dieser Urlandschaft ist von den öffentlichen Wegen und vom Informationssteg aus zu erleben. In den vergangenen Jahren wurden vom Verein Info-Zentrum Dosenmoor e.V. zahlreiche Führungen für Schulen und Besuchergruppen durchgeführt. Mit einer neuen, rund 500 qm großen Erlebnisausstellung möchte der Verein bei Groß und Klein das Interesse für diese besondere Tier- und Pflanzenwelt wecken, die vielen spannenden Fragen rund ums Dosenmoor beantworten und die Schutzaspekte für diesen einzigartigen Lebensraum näher bringen, um eine nachhaltige Erlebniswelt zu erhalten. Im ehemaligen Torfwerk sind zwei Ausstellungsbereiche geplant: In der 275 qm großen Halle wird der Lebensraum »Hochmoor« facettenreich gestaltet. Zahlreiche Inszenierungen und Exponate zum Mitmachen laden zur vertieften Begegnung mit der speziellen Fauna und Flora ein. Der hintere 2-geschossige Trakt im Gebäudekomplex widmet sich dem Thema »Mensch & Moor« – von der Trockenlegung über Torfabbau bis hin zur aufwendigen Renaturierung der Hochmoorflächen (Quelle: www.iz-dosenmoor.de). Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Ca. 200.000 € für die Ausstellung zuzügl. Kosten für Ausbau der Halle Noch offen Zeitplanung Status: Umsetzung 2010 ff. Konzeption liegt vor Stand: April 2010 - 97 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Schleuse Strohbrück und Achterwehrer Schifffahrtskanal 15 Lage / Gemeinden Themenbereich Am NOK, Gemeinde Quarnbek Naherholung, Tourismus, Umweltbildung Kontakt Projektträger Gemeinde Quarnbek Bürgermeister Klaus Langer Lindenkamp 17 24107 Quarnbek Fon: 04340 - 1623 Vom Bund ist die Gründung einer Stiftung geplant Lageskizze (Karte) Kurzbeschreibung: Die Schleuse Strohbrück verbindet den Achterwehrer Schiffahrtskanal als letzten Abschnitt der oberen Eider mit dem Nord-Ostsee-Kanal. Sie ermöglichte den Transport von Getreide und Holz vom NOK in die Obere Eider und umgekehrt. Auch viele Ausflugsschiffe nutzten die Schleuse, um in den Schiffahrtskanal zu gelangen. Zuletzt wurde die Schleuse nur noch von Wassersportlern und Ausflüglern genutzt. 2001 wurde die Schleuse wegen erheblicher Schäden am Tor und dringendem Sanierungsbedarf der Anlage geschlossen. Es besteht keine Absicht die Schleuse wieder in Betrieb zu nehmen. Die Schleuse steht inzwischen unter Denkmalschutz. Durch die Schließung der Schleuse ist der Wasseraustausch zwischen Eider und NOK unterbrochen. Der Bereich rund um die Schleuse ist sowohl für Wassersportler als auch für Naherholungssuchende und Gäste sehr attraktiv. Ziel des Projekts ist eine nachhaltige Verbindung von Natur- und Landschaftsschutz mit den Bedürfnissen von Naherholung und Tourismus. Eine zentrale Rolle spielen dabei Überlegungen und Aktivitäten zum Umbau der stillgelegten Schleusenanlage Strohbrück zu einem technischen Denkmal sowie die Nutzung des Geländes als geschichtlicher und naturkundlicher Lernort. Es bestehen daher Bestrebungen, diesen Bereich entsprechend weiterzuentwickeln. Folgende Ideenbausteine liegen vor: Herstellung der Schleuse als technisches Denkmal mit Informationen zur Schleuse und der Geschichte des Kanalbaus Schaffung einer Rastmöglichkeit mit Imbiss / Café im ehemaligen Schleusenhaus Schaffung eines Wohnmobilstellplatzes mit Blick auf den NOK Bau einer Sohlgleite / Fischtreppe neben der Schleuse, um die Durchgängigkeit der Eider zu gewährleisten Informationen über den „Urwald“ zwischen Flemhuder See und Achterwehrer Schiffahrtskanal Stand: April 2010 - 98 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Noch offen Noch offen Zeitplanung Status: Noch offen Projektidee Abbildungen: Schleuse Strohbrück um 1914 (oben links), Schleuse mit geöffnetem Schleusentor (obenrechts), Blick auf den Flemhuder See und Achterwehrer Schifffahrtskanal (unten) Stand: April 2010 - 99 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Wissenszentrum für die Entwicklungsgeschichte der Haustiere 16 Lage / Gemeinden Themenbereich Im Tierpark Arche Warder, Gemeinde Warder Umweltbildung, Naherholung Kontakt Projektträger Lageskizze (Karte) Tierpark Arche Warder Ansprechpartner: Dr. Dr. Kai Frölich Tierpark Arche Warder Arche Warder e.V. Fon: 04329 / 91 34- 0 E-Mail: [email protected] www.arche-warder.de Kurzbeschreibung: Der Tierpark Arche Warder hat für die Präsentation und Erhaltung alter und seltener Haustierrassen eine überregional Bedeutung. Dem Tierpark ist es während der vergangenen Jahre gelungen die Besucherzahlen und das Betriebsergebnis zu steigern. Mit einer neuen Komponente, dem „Wissenszentrum für die Entwicklung der Haustiere“ soll ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal geschaffen werden, weil europaweit keine Forschungsund Bildungseinrichtung zur Domestikation existiert. Mit der Realisation des Europäischen Zentrums für die Entwicklungsgeschichte der Haustiere kann es Arche Warder gelingen, ein Alleinstellungsmal zu erlangen, das sowohl Edutainment, Bildung und Forschung besetzen kann und Strahlkraft weit über die Grenzen SchleswigHolsteins entwickeln würde. (Zitat aus der Machbarkeitsstudie) U.a. aufgrund der hohen Gesamtinvestitionskosten ist vorgesehen das Wissenszentrum in mehreren Bauabschnitten umzusetzen. Durch die Aufwertung des Tierpaks Arche Warder ist ein positiver Effekt der Besucherzahlen in den Naturpark hinein zu erwarten. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Die Machbarkeitsstudie (s.o.) bzw. Projektskizze geht zur Zeit von einer Gesamtinvestition von 4,9 Mio € brutto aus. Die Konzeption sieht eine modulare Bauweise vor, so dass diese Summe in Abschnitte unterteilt wird Es wird vorrstl. Im Sommer 2010 ein Antrag als „Leuchtturm-Projekt“ (von landesweiter Bedeutung) im Rahmen des ZPLR des Landes SH gestellt Zeitplanung Status: Förderantrag ZPLR SH im Sommer 2010, weitere Umsetzungsschritte Projektskizze und MBS liegen vor von dem Ergebnis abhängug Stand: April 2010 - 100 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee - Abbildungen / Skizzen Darstellung aus der Machbarkeitsstudie: Europäisches Wissenszentrum Stand: April 2010 - 101 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Informationsoffensive Umweltbildung 17 Lage / Gemeinden Themenbereich Gesamter Naturpark und vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet Umweltbildung, Naherholung Kontakt Lageskizze (Karte) Projektträger Verein Naturpark Westensee Obere Träger des Naturparks / Eider e.V. Naturparkverein Ansprechpartner: H. D. Gröning Bahnhofstraße 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 5560210 E-Mail: [email protected] www.naturpark-westenseeobereeider.de Kurzbeschreibung: Die hochwerige Natur und reizvolle Landschaft des Naturparks soll den Besuchern und Menschen der Region möglichst durch fachkundige Personen näher gebracht werden. Dieses ist durch geeignete Personen der Region bzw. qualifizierte Natur- und Landschaftsführer möglich. Bereits 2003 (Westensee / Hüttener Berge) und 2006 (Aukrug) haben Kurse zur Ausbildung von Natur – und Landschaftsführer durch die Akademie für Natur und Umwelt stattgefunden. Es ist geplant, dass 2011 in der Region Mittelholstein weitere Natur- und Landschaftsführer ausgebildet werden, so dass zusätzlich qualifizierte Personen für diese Aufgabe zur Verfügung stehen. Die Möglichkeit Informationen über Natur und Landschaft durch geeignete Personen vermittelt zu bekommen soll in einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Darum sollen über den Zeitraum einer Saison in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich) Informationen zu verschiedenen Themen (Fließgewässer, Laubwälder, Wildfrüchte...) in den regionalen Zeitungen veröffentlichen und auf eine anschließende Führung im Naturpark hinweisen. Mit den Führungen durch fachkundige Personen werden die Informationen vertieft und auf Folgethemen hingewiesen. Zusätzlich können angebotene Führungen und Kontaktdaten der Natur- und Landschaftsführer in Gemeindezeitungen und regionlen Anzeigeblättern bekannt gemacht werden. Hauptziel dieser Maßnahme ist, die bestehenden und neue Erlebnisangebote einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und eine rege Nachfrage nach diesen Angeboten zu verstetigen. Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Bei weiterer Konkretisierung zu ermitteln Siehe Kosten Zeitplanung Status: Der Ausbildungsgang für die Natur- und Landschaftsführer soll 2011 stattfinden. Idee, Kursus 2011 in Planung Stand: April 2010 - 102 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider) Projektname Projektnummer Naturparktage 18 Lage / Gemeinden Themenbereich Gesamter Naturpark und vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet Regionale Wirtschaft, Umweltbildung, Naherholung Kontakt Lageskizze (Karte) Projektträger Verein Naturpark Westensee Obere Träger des Naturparks / Eider e.V. Naturparkverein Ansprechpartner: H. D. Gröning Bahnhofstraße 46a 24582 Bordesholm Fon: 04322 5560210 E-Mail: [email protected] www.naturpark-westenseeobereeider.de Kurzbeschreibung: Mit der Durchführung von Naturparktagen können Produzenten regionaler Produkte ihre Erzeugnisse darstellen und vermarkten. Typischerweise können dies Nahrungsmittel / landwirtschaftliche Produkte oder Erzeugnisse von Kunsthandwerkern usw. sein. Darüberhinaus kann sich der Naturpark als Gebiet mit einer besonderen Naturausstattung darstellen und die Weiterentwicklung der Naturparkziele und –projekte erläutern. Naturparktage können insbesondere in / bei bestehenden Freizeiteinrichtungen wie dem Tierpark Arche Warder, Freilichtmuseum Molfsee oder in historischen Ortschaften / Gütern stattfinden. Durch wechselnde Orte können unterschiedliche Themenschwerpunkte in den Vordergrund gestellt werden: Leitarten, Moorachse, WRRL / Fließgewässer (nur wenige Naturparke/ kein anderer in SH weisen überregional bedeutsame Fließgewässer auf). Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten) Finanzierung / Förderung: Bei weiterer Konkretisierung zu ermitteln, v.a. Koordinationsaufwand Siehe Kosten Zeitplanung Status: Noch offen Idee Stand: April 2010 - 103 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte Naturparkplanung für den Naturpark Westensee Quellen- und Literaturverzeichnis: BFL BÜRO FÜR LANDSCHAFTSENTWICKLUNG (div. Jahrgänge): kommunale Landschaftspläne aus der Region Naturpark Westensee BNATSCHG - Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG) vom 25. März 2002, zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. Dezember 2008 DEUTSCHER PLANUNGSATLAS SCHLESWIG-HOLSTEIN (1973): Hydrogeologie. GEOLOGISCHES LANDESAMT KIEL (1981): Sande im Bereich des Westensees. INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (2008): Entwurf des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2009 KIEMSTEDT, H. (1967): Zur Bewertung der Landschaft für die Erholung, Beiträge zur Landschaftspflege, Sonderheft 1, Stuttgart 1967. KREIS RENDSBURG-ECKERNFÖRDE (2009). Schiftliche und mündliche Mitteilungen LANGREHR, H. (1988): Aus Dorfchronik Gemeinde Felde. LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (1993): Atlas der Säugetiere Schleswig-Holsteins. LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (2005): Atlas der Reptilien und Amphibien Schleswig-Holsteins. LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (2006): Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holstein. LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (2008): Knicks in Schleswig-Holstein LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (div. Jahrgänge): Rote Liste der Tiere Schleswig-Holstein. LNATSCHG –Gesetz zum Schutz der Natur (Landesnaturschutzgesetz) in der Fassung der Bekanntmachung vom 06. März 2007, zuletzt geändert am 13.12.2007 LWALDG - Waldgesetz für das Land Schleswig-Holstein (Landeswaldgesetz) und Gesetz über die Errichtung eines Sondervermögens „Landeswald Schleswig- Holstein“ vom 05. Dezember 2004 MEYNEN, E. UND J. SCHMIT-HÜSEN (1962): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Selbstverlag - Bad Godesberg. Stand: April 2010 - 104 Quellen und Anhang Naturparkplanung für den Naturpark Westensee MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIGHOLSTEINS (1999): Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein 1999. Kiel MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIGHOLSTEIN (Fortschreibung 2000): Regionalplan für den Planungsraum III Technologie- Region K.E.R.N., Kreisfreie Städte Kiel und Neumünster, Kreise Plön und RendsburgEckernförde MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIGHOLSTEINS (2000): Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum III, Kreise RendsburgEckernförde und Plön, kreisfreie Städte Kiel und Neumünster MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME (2009): Jahresbericht 2009 – Jagd und Artenschutz N.I.T. – Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (2009/10): Perspektiven für LTO im Binnenland SHs (unveröffentlicht) OLDEKOP, H. (1908): Topographie des Herzogtums Holstein. Verlag von Lipsius und Tischer. 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STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (2006): Agrarstruktur in Schleswig-Holstein 2005; Betriebsgrößen, Bodennutzung und Viehhaltung in den Gemeinden STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (2006): Größenstruktur der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Schleswig-Holstein 2005 Stand: April 2010 - 105 Quellen und Anhang Naturparkplanung für den Naturpark Westensee STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig Holstein (2006): Bodenflächen in Schleswig-Holstein 2005 nach Art der tatsächlichen Nutzung. STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (2009): Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein am 30.09.2008 STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig Holstein (2008): Der Fremdenverkehr in den Gemeinden Schleswig-Holsteins 2007 TIERPARK ARCHE WARDER E.V. (2009): Jahresberichte 2007 – 2009 und schriftliche Mitteilungen WITT, W. 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Karten und Kartengrundlagen: CCV CENTRUM CARTOGRAPHIEVERLAG: Mittelholstein & Fünen; Fyn-Holstein-Tour KREIS RENDSBURG-ECKERNFÖRDE: Kartengrundlagen 1:50.000, 1:100.000 KOMPASS (2009): Wandern – Rad – Reiten, Kiel, Rendsburg, Eckernförde LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE SH: Kulturkarte Schleswig-Holstein LLUR (2009): shapes zu Schutzgebieten, gesetzlich geschützten Biotopen, Biotopverbund, naturräumliche Gliederung LANDESVERMESSUNGSAMT SH (2006 –2008): Wander- und Freizeitkarten 1:50.000, Blätter 6 und 8 PUBLIC PRESS: Rad- und Wanderkarte Naturpark Aukrug, Naturpark Westensee, Bordesholmer Land; Wanderkarte Naturpark Westensee, Nortorfer Land STIFTUNG NATURSCHUTZ SH (2009): shapes zu Eigentumsflächen der Stiftung Naturschutz SH Internet-Recherchen September 2009 bis April 2010: AKADEMIE FÜR NATUR UND UMWELT: www.schleswigholstein.de/AFNU/DE/AFNU__node.html AKTIVREGION Mittelholstein: www.aktivregion-mh.de Stand: April 2010 - 106 Quellen und Anhang Naturparkplanung für den Naturpark Westensee ARCHÄOLOGISCHES LANDESAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.schleswigholstein.de/alsh DEHOGA SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.: www.dehoga-sh.de DEUTSCHER KANU-VERBAND E.V.: www.kanu.de DEUTSCHER WETTERDIENST: www.dwd.de FEINHEIMISCH GENUSS AUS SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.: www.feinheimisch.de INFONET-UMWELT SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.umwelt.landsh.server.de, LANDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.schleswig-holstein.de/llur LANDES-KANU-VERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.: www.kanu-sh.de LANDESREGIERUNG SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.schleswig-holstein.de LANDESVERBAND DER WASSER- UND BODENVERBÄNDE: www.lwbv.de LANDWIRTSCHAFTSKAMMER SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.lwk-sh.de MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.schleswig-holstein.de/mlur, www.natura2000sh.de MINISTERIUM FÜR SOZIALES, GESUNDHEIT, FAMILIE, JUGEND UND SENIOREN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN - BADEGEWÄSSER: www.badewasserqualitaet.schleswig-holstein.de NATUR- UND LANDSCHAFTSFÜHRERINNEN SCHLESWIG-HOLSTEINE E.V.: www.naturführer-sh.de PFERDE- UND REITERLANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.pferdeundreiterland.de SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVAL: www.shmf.de SCHLESWIG-HOLSTEINISCHE LANDESFORSTEN: www.forst-sh.de SCHROBACH-STIFTUNG: www.schrobach-stiftung.de STATISTISCHE AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (STATISTIKAMT NORD): www.statistik-nord.de STATISTISCHES LANDESAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.statistik-sh.de Stand: April 2010 - 107 Quellen und Anhang Naturparkplanung für den Naturpark Westensee STIFTUNG NATURSCHUTZ SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.stiftung-naturschutz-sh.de TIERPARK ARCHE WARDER: www.arche-warder.de TOURISMUS-AGENTUR SCHLESWIG-HOLSTEIN GMBH – RADPORTAL: www.shfahrradland.de TOURISMUS-AGENTUR SCHLESWIG-HOLSTEIN GMBH – TOURISMUSPORTAL: www.sh-tourismus.de TOURISMUSGEMEINSCHAFT MITTELHOLSTEIN - TGM: www.mittel-holstein.de TOURISMUSVEREIN NORTORFER LAND UND NATURPARK WESTENSEE: www.tourismus-naturpark-westensee.de URLAUB AUF DEM BAUERNHOF – REITPORTAL: www.komm-zum-reiten.de VERBAND DEUTSCHER NATURPARKE E.V.: www.naturparke.de Kartenverzeichnis: Karte: Gemeinden im Naturpark und im vorgeschlagenen Erweiterungsgebiet Karte: Schutzgebiete und Biotopverbund Karte: Radfahren und Inlineskaten Karte: Wandern und Reiten Karte: Gewässer- und Freizeitnutzung Karte: Sehenswürdigkeiten Karte: Erholungs- und Freizeitpunkte Karte: Projekte und Maßnahmen Tabellenanhang: Tabelle: Übersicht Schutzgebiete Naturpark Westensee Tabelle: Wissenschaftliche Arbeiten der CAU Kiel im Westenseegebiet zu ökologischen Fragestellungen (Auswahl) Stand: April 2010 - 108 Quellen und Anhang