AStA SoSe2009 Nr.1 - AStA TU Braunschweig
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AStA SoSe2009 Nr.1 - AStA TU Braunschweig
asta issue Ausgabe Eins im Sommersemester 2009 ... und er kommt doch (noch)! Vereinsmitgliedschaften Spultechniques 1. Mai in Hannover Seite 4 Seite 8 Seite 12 Editorial Inhalt Tarifinitiative zeigt Wirkung....3 Vereinsmitgliedschaften.........4 Ick krieg die Krise....................7 Soultechniques........................8 Das letzte Abendmahl...........10 Fackeln im Nieselregen.........11 Gegendemo am 1. Mai..........12 E benso kurz wie Euch erschienen uns die kümmerlichen sechs Wochen, die vorlesungsfrei zwischen dem vergangenen Wintersemester und dem vor uns liegenden Sommersemester lagen. Während das Präsidium sowie die Verwaltung unserer Uni den frühen Vorlesungsstart nutzen, um mit ihren Kindern über Ostern in den Urlaub zu fahren, sitzen wir schon wieder büffelnd in unseren Veranstaltungen. Bei uns im AStA gestaltete sich der Semesterbeginn wie gewohnt turbolent: Neue Projekte wurden angestoßen, unter Zeitdruck Anträge verfasst, die alltägliche Routine erledigt – und schon stand der Osterhase vor der Tür. Im Gepäck hatte er allerdings keine Eier für uns, sondern die Erinnerung, dass das neue AStA-Issue längst überfällig ist. Also verbrachten wir die Feiertage vor dem Rechner und schrieben zusammen, was schon längst fertig sein sollte. Ob der Kürze der Zeit ist der Umfang diesmal nicht phänomenal und auch auf den Terminkalender sowie die regelmäßigen Kolumnen musste verzichtet werden; aber wir hoffen, dass ihr dennoch Euren Spaß mit dieser Ausgabe haben werdet. Inhaltlich beginnen wir deswegen auch gleich mit einer positiven Nachricht: Ihr bekommt voraussichtlich ab Mai mehr Geld, zumindest wenn Ihr „HiWis“ seid! Die Bemühungen der Tarifinitiative der letzten Monate machten sich bezahlt und schlagen sich womöglich schon bald für Euch in barer Münze nieder. Unseren Kulturteil dominiert das Interview mit Soultechniques, welches schon im Februar geführt wurde, jetzt aber erst seinen Weg ins AStA Issue findet. Die sympathischen Rapper standen uns Rede und Antwort, wie Ihr ab Seite 8 nachlesen könnt. Zuletzt noch zwei Sachen, die uns besonders wichtig sind: Zum Einen ist es das Engagement der Fachschaften auch über den reinen Unialltag hinaus. Die Fachschaft Chemie organisierte bei der Lichterkette 09 im Februar einen Stand entlang der Route in Mascherode und schildert auf Seite 11 ihre Erfahrungen. Zum Anderen ist das Engagement gegen Rassismus und Faschismus, weswegen wir unsere Umschlagseite dem Aufruf zur Gegendemonstration zum Naziaufmarsch am 1. Mai widmen. Einmal mehr versucht die NPD ihr menschenverachtendes Gedankengut zu verbreiten, wogegen wir klar Position beziehen wollen. Wir wünschen Euch viel Spaß mit diesem ersten Issue sowie einen guten Start ins neue Semester und in den Sommer! Euer AStA-Issue Team Tarifinitiative zeigt Wirkung! Ab Mai mehr Geld für „HiWis“ N ach einem Erlass des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur erhalten die sogenannten Hilfskräfte ab 1. Mai 2009 mehr Geld. So sollen zum Beispiel studentische Hilfskräfte ohne Hochschulabschluss an Universitäten und an Fachhochschulen 7,98 Euro anstatt bisher 7,72 Euro bzw. 5,37 Euro erhalten. Für wissenschaftliche, künstlerische und studentische Hilfskräfte mit Fachhochschulabschluss oder mit „Bachelor-Abschluss“ ist eine Vergütung von 10,85 Euro pro Stunde vorgesehen. Außerdem wurden Jahressonderzahlungen (Weihnachtsgeld) festgelegt. Für studentische Beschäftigte ohne Hochschulabschluss, die an Fachhochschulen studieren, und für diejenigen mit Bachelorabschluss an Fachhochschulen und Universitäten stellen die im Erlass angekündigten Änderungen in der Tat eine deutliche Verbesserung der Situation dar. Studierende ohne Abschluss an Universitäten können sich hingegen nur über eine sehr bescheidene Lohnerhöhung freuen. Ihr Stundenlohn ist immer noch geringer als vor 16 Jahren, als dieser bei umgerechnet 8,02 Euro lag. Dennoch zeigt der Erlass, dass sich das Klima gewandelt hat. Offensichtlich sieht sich die Landesregierung gezwungen, den studentischen Beschäftigten entgegen zu kommen und sei es nur, um das Engagement der Studierenden für die Aufnahme der Hilfskräfte in den Tarifvertrag der Länder zu bremsen. Gespräche über Aufnahme in den Tarifvertrag der Länder vereinbart Unabhängig vom Erlass des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur fanden zu Beginn diesen Jahres zwischen den Gewerkschaften und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, in der auch das Land Niedersachsen Mitglied ist, Verhandlungen über die Entgelttabellen des Tarifvertrages der Länder statt. In diesem sind studentische Beschäftigte immer noch explizit von tariflichen Leistungen ausgeschlossen, weshalb ihre Entlohnung auch nicht verhandelt, sondern einseitig von den Arbeitgebern festgelegt wird. Neben Gehaltserhöhungen für die vom Tarifvertrag der Länder betroffenen Angestellten des Landes wurde im Zuge der Verhandlungen auch vereinbart, Gespräche über die Ent- geltordnung aufzunehmen. In diesem Zusammenhang soll dann über die Aufnahme der studentischen Beschäftigten in den Tarifvertrag der Länder gesprochen werden. Dies stellt einen großen Fortschritt dar. Noch 2006 als das Thema das letzte Mal verhandelt werden sollte, weigerten sich die Länder, es überhaupt auf die Tagesordnung zu setzen. Seitdem haben die bundesweiten Aktionen der Tarifinitiativen sowie das Engagement von Landtagsabgeordneten, Personalräten, ASten und studentischen Beschäftigten jedoch kontinuierlich Druck aufgebaut, der es den zuständigen Gewerkschaften GEW und ver.di nun ermöglichte, die Tarifgemeinschaft deutscher Länder zu überzeugen, ihre Meinung zu ändern. Aktionen von studentischen Beschäftigten auch in Braunschweig Aktionen von studentischen Beschäftigten gab es auch in Braunschweig. Am 30.01.2009 beteiligten sich hier über 50 Personen auf dem Forumsplatz an der Aktion „1000 Ballons für den Tarifvertrag“, die gemeinsam von der Braunschweiger Tarifinitiative, dem AStA und dem Hochschulinformationsbüro der Gewerkschaften organisiert wurde. Nachdem im Laufe des Vormittages die Ballons mit Helium gefüllt und mit einem Gewicht an Bindfäden befestigt aufgestellt wurden, kam es um 13:00 Uhr zum großen Finale. Die auf dem Forumsplatz anwesenden Studierenden konnten gemeinsam mit den Fotografen der Presse und einem Fernsehteam beobachten, wie die 1000 Ballons steigen gelassen wurden. Die Ballons trugen den Aufdruck: „Bundesweit rund 200.000 studentische Beschäftigte ohne Tarifvertrag! Es reicht! Die Zeit ist reif! Für die Aufnahme in den Tarifvertrag der Länder!“. Vor Ort sprach der für die Region zuständige ver.di-Sekretär Michael Aschenbach zu den Studierenden: „Wir von der Gewerkschaft ver.di unterstützen Eure Forderung, in den Tarifvertrag der Länder aufgenommen zu werden. Damit wir Eure Forderung gegenüber den Arbeitgebern durchsetzen können, ist es jedoch erforderlich, dass Ihr weiterhin Druck macht und Euch bei ver.di organisiert. Ich appelliere deshalb an Euch, über den AStA Kontakt zur Tarifinitiative aufzunehmen und Euch an den Aktionen für die Aufnahme der studentischen Beschäftigten in den Tarifvertrag der Länder zu beteiligen.“ Wer noch mehr über die große „HiWi“Aktion in Braunschweig erfahren möchte, kann sich auf Newsclick einen Videobericht zur Aktion anschauen: http://www. newsclick.de/index.jsp/menuid/291584/artid/9809285 Weiter für den Tarifvertrag engagieren! Trotz der Zugeständnisse des Landes in Form des neuen Erlasses wollen wir uns nach wie vor für die Aufnahme der studentischen Beschäftigten in den Tarifvertrag der Länder einsetzen. Wir sehen darin die Chance, die Stundenlöhne im Schnitt weiter zu erhöhen und von zusätzlichen tariflichen Leistungen wie zum Beispiel einem höheren Anspruch auf bezahlten Urlaub zu profitieren. Außerdem würde dies die studentischen Beschäftigten an die weitere Lohnentwicklung der Angestellten des Landes binden. Anstatt alleine mühsam um Verbesserungen zu kämpfen, könnten sie dann gemeinsam mit den anderen Angestellten gestärkt in zukünftige Tarifauseinandersetzungen gehen. Um gleich möglichen Unkenrufen zuvorzukommen: Die Gefahr, dass dadurch weniger Studierende eingestellt werden als bisher, ist äußerst gering. Die Arbeit, die von den meisten studentischen Beschäftigten erledigt wird, ist notwendig, um den Hochschulbetrieb am Laufen zu halten. Daran ändert auch ein Tarifvertrag nichts. Endgültig durchsetzen lassen wird sich die Aufnahme der studentischen Beschäftigten in den Tarifvertrag der Länder jedoch nur, wenn wir den Druck weiter erhöhen. Dazu sind wir auf Eure Unterstützung angewiesen. Die jüngsten Entwicklungen haben bewiesen, dass sich das Engagement in der Vergangenheit rentiert beginnt und nun endlich Bewegung in die Angelegenheit gerät. Jetzt kommt es darauf an, nachzusetzen, um mit weiteren Aktionen dieses Ziel zu erreichen. AStA Vereinsmitgliedschaften der Verfassten Studierendenschaft der TU Braunschweig (Stand April 2009) D a das Studierendenparlament der TU Braunschweig den AStA beauftragt hat, die Studierenden darüber zu informieren, in welchen Vereinen die Verfasste Studierendenschaft der TU Braunschweig Mitglied ist und welche Vorteile und Kosten damit verbunden sind, haben wir hier die gewünschten Informationen zusammengestellt: TUBS und Familie e.V. „Zweck des Vereins ist es die Familiengerechtigkeit an der Technische Universität Carolo Wilhelmina zu Braunschweig zu entwickeln und zu befördern, den Auditierungsprozess zur familiengerechten Hochschule zu begleiten und zu unterstützen, und die Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Studium, wissenschaftlicher Qualifikationsphase, Beruf und Familie zu fördern. Unterstützend wird der Verein tätig z.B. durch Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Technischen Universität und eine offensive Öffentlichkeitsarbeit, sowohl im Internet als auch mittels weiterer Medien. Zielsetzung dieser Aktivitäten ist die Entwicklung und Förderung eines familiengerechten Bewusstseins als einer Voraussetzung für familiengerechtes Handeln. Des Weiteren sollen Projekte und Einzelmaßnahmen zur Förderung der Familiengerechtigkeit an der TU Braunschweig unterstützt werden. Der Verein wird Mitglieder werben und durch Fundraising zur Zielerreichung des Vereins beitragen (§ 2 Satzung des Vereins ‚TUBS und Familie e.V.‘).“ Die Kosten betragen 60 Euro pro Jahr und werden aus dem Topf Vereinsmitgliedschaften bezahlt. Deutsches Jugendherbergswerk Landesverband Niedersachsen e.V. Durch die Mitgliedschaft im DJH können VertreterInnen von Fachschaften, Fachgruppen, Referaten und der AStA zum Zwecke der Wahrnemung Ihrer Aufgaben in vielen Städten günstige Übernachtungsmöglichkeiten finden. Dadurch kann die Verfasste Studierendenschaft Kosten sparen. Die Kosten betragen 25 Euro pro Jahr und werden aus dem Topf Vereinsmitgliedschaften bezahlt. Verein zur Förderung studentischer Belange e.V. (VSB) Der VSB hilft Studierenden, die ihren Studienplatz tauschen wollen, die passenden TauschpartnerIn zu vermitteln (vgl. www.studienplatztausch.de). Die Kosten betragen 5 Cent pro Studierenden, das sind derzeit 564 Euro im Jahr, die aus dem Topf Vereinsmitgliedschaften bezahlt werden. Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD) e.V. „Im LSVD arbeiten Lesben und Schwule zusammen. Gemeinsam kämpfen wir für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz“ (Aus dem Programm des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD) e.V.). Die Kosten betragen 96 Euro pro Jahr und werden aus dem Topf der HUBS bezahlt. dürfen sich ihren Wohnsitz nicht aussuchen, leben oft in Lagern und unterliegen einem weitgehenden Arbeitsverbot. Sie erhalten eingeschränkte Sozialleistungen, die in Niedersachsen zur Abschreckung in Form von Gutscheinen gewährt werden. Den Landkreis dürfen sie nicht ohne Genehmigung verlassen. Trotz schwerwiegender Fluchtgründe wird ihnen der Flüchtlingsstatus oftmals verweigert. [...] Der Flüchtlingsrat Niedersachsen wurde 1984 gegründet und ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Er versteht sich als ein unabhängiges Netzwerk von rund 500 Flüchtlingsinitiativen, Kirchengemeinden, Gewerkschaften und Einzelpersonen, die mit der vorherrschenden Diskriminierung von Flüchtlingen in Niedersachsen nicht einverstanden sind“ (von der Homepage des Flüchtlingsrates Niedersachsen). Die Kosten betragen 60 Euro im Jahr und werden aus dem Topf Vereinsmitgliedschaften bezahlt. WUS (World University Service) Deutscher Mieterbund Mieterverein Braunschweig und Umgebung e.V. Durch die Mitgliedschaft im Mieterverein wird die Rechtsberatung für Studierende der TU Braunschweig hinsichtlich mietrechtlichen Fragen verbessert. Sollte unsere Anwältin, die regelmäßig für Studierende der TU Braunschweig eine allgemeine Rechtsberatung anbietet, bei mietrechtlichen Fragen nicht weiterhelfen können, so besteht die Möglichkeit als Studierender der TU Braunschweig sich über den AStA beim Mieterverein beraten zu lassen. Die Kosten für die Mitgliedschaft der Verfassten Studierendenschaft im Mieterverein betragen 48 Euro pro Jahr und werden aus dem Topf Vereinsmitgliedschaften bezahlt. Niedersächsischer Flüchtlingsrat „In Niedersachsen leben ungefähr 100.000 Flüchtlinge. Geflohen vor Gewalt und Verfolgung, treffen sie hier auf eine Politik, die Flüchtlinge nicht willkommen heißt: Sie „WUS ist eine internationale, politisch und konfessionell nicht gebundene Organisation, bestehend in über 50 Ländern der Erde. WUS versteht sich als eine internationale Gemeinschaft von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden im Bildungssektor. ... WUS wurde 1920 gegründet, um Menschen zu unterstützen, die im Hochschulbereich arbeiten, lehren und lernen. Inzwischen arbeitet WUS auf allen Bildungsebenen und tritt für das Menschenrecht auf Bildung ein. Ausgehend von einem gesellschaftlichen Auftrag der Hochschulen setzt sich WUS für die Entwicklung gerechter, sozialer und politischer Strukturen auf nationaler und internationaler Ebene ein. [...] In der konkreten Arbeit lädt WUS ein zu Seminaren, erstellt Publikationen und Informationsmaterialien. WUS betreibt öffentlichkeitsarbeit auf politischer Ebene, der institutionalisierten Ebene in den bildungs- und entwicklungspolitischen Organisationen und gegenüber den Medien. WUS nimmt teil an nationalen und internationalen Kampagnen im Bildungs- und Entwicklungsbereich, bietet Beratungen an und führt Stipendienprogramme und Projekte durch“ (Von der Hompage des WUS). Die Kosten betragen 70 Euro pro Jahr und werden aus dem Topf des AusländerInnenreferat bezahlt. Braunschweiger AIDS-Hilfe e.V. „Die Braunschweiger AIDS-Hilfe arbeitet gegen das Tabu um die Krankheit AIDS. Daher sind wir auf vielen öffentlichen Veranstaltungen mit Informationen und Präventionsaktionen sichtbar. Um möglichst viele Menschen gezielt anzusprechen bieten wir neben allgemeinen Informationen gezielte Angebote u.a. für Jugendliche und junge Erwachsene, Schwule und bisexuelle Männer, Frauen, Drogengebrauchende, Strafgefangene und Migrantinnen und Migranten. Wir unterstützen Menschen mit HIV und AIDS und ihre Angehörigen dabei, in der Öffentlichkeit für ihre Rechte einzutreten und leisten Hilfe zur Selbsthilfe. [...] Die Braunschweiger AIDS-Hilfe versteht sich als Begegnungsstätte nicht nur für Menschen mit HIV und AIDS, sondern auch als Ort für unterschiedliche Selbsthilfegruppen und Veranstaltungen. Gegenwärtig sind vier hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein Zivildienstleistender in der AIDS-Hilfe beschäftigt. Aber ohne das Engagement der über 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wäre unser Kampf gegen AIDS undenkbar“ (Von der Homepage der Braunschweiger AIDS-Hilfe). Die Kosten betragen 66 Euro pro Jahr und werden aus dem Topf Vereinsmitgliedschaften bezahlt. Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband (adh) „Der adh veranstaltet jährlich bundesweit über 50 Wettkampfveranstaltungen in mehr als 30 Sportarten. Bei den jeweiligen nationalen und internationalen Hochschulmeisterschaften, den Fachhochschulmeisterschaften, den adh-Open sowie den adh-Pokal-Veranstaltungen ist für alle das Richtige dabei: Der Sportartenkanon des adh reicht von den beliebtesten Ballsportarten über die klassischen Disziplinen bis hin zu aktuellen Trendsportarten. International arbeitet der adh mit dem europäischen Spitzenverband EUSA und dem Weltdachverband FISU zusammen. Sportliches Highlight ist die alle zwei Jahre stattfindende SommerUniversiade, die weltweit zweitgrößte Multisportveranstaltung nach den Olympischen Sommerspielen. Weitere Höhepunkte bieten die Europäischen Hochschulmeisterschaften sowie die Studierenden-Weltmeisterschaften und die Winter-Universiade. ... Drei Säulen tragen die adh-Bildungsarbeit: Fitnessund Gesundheitssport, Sportklassiker und Trendsport sowie Organisation, Marketing und Management. In den Seminaren des adh werden Innovationen und aktuelle Trends aufgegriffen. Die wichtigsten Ziele sind die Verbesserung der Angebotsqualität im Hochschulsport vor Ort durch eine gezielte Qualifizierung der MitarbeiterInnen. Insbesondere fördert der adh gezielt potenzielle weibliche Nachwuchskräfte. Dafür startete er 2003 das Mentoring Projekt „TANDEM“ zur Erhöhung des Anteils an weiblichen Führungskräften im Sport und insbesondere im Hochschulsport (Von der Hompage des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband). Die Kosten ungefähr 1800 Euro pro Jahr und werden aus dem Topf des Sportreferats bezahlt. Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) e.V. „Der BAS vertritt die Interessen der ausländischen und staatenlosen Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland. Er erstrebt die Verbesserung der rechtlichen und sozialen Stellung der ausländischen Studierenden, die Förderung des AusländerInnenstudiums und des Völkerverständigungsgedankens, sowie Förderung der wissenschaftlichen Arbeit der ausländischen Studierenden und der Förderung von wissenschaftlicher Tätigkeit im Bereich des AusländerInnenstudiums. Er hat zum Ziel, die rechtliche, ökonomische, gesellschaftliche, soziale und kulturelle Situation der ausländischen Studierenden zu verbessern. Besondere Berücksichtigung findet hierbei die Aufhebung der Benachteiligung ausländischer Studierender im AusländerInnen-, Arbeitserlaubnis-, Hochschul- und Sozialrecht. (§ 2 der Satzung des ‚Bundesverbandes ausländischer Studierender (BAS) e.V.‘).“ Die Kosten betragen 1000 Euro pro Jahr und werden aus dem Topf Vereinsmitgliedschaften bezahlt. Deutscher Akademischer Austausch Dienst (DAAD) „Der DAAD ist eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen mit der Aufgabe, die akademischen Beziehungen mit dem Ausland vor allem durch den Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern zu fördern. Zur Zeit zählt der DAAD 231 Hochschulen sowie 128 Studierendenschaften zu seinen Mitgliedern. Als größte deutsche Förderorganisation für die internationale Hochschulzusammenarbeit erfüllt der DAAD zugleich Aufgaben der auswärtigen Kultur- und Wissenschaftspolitik, der Entwicklungspolitik sowie der nationalen Hochschulpolitik, die ihrerseits in der Internationalisierung von Forschung, Lehre und Studium ein vorrangiges Anliegen sieht. Darüber hinaus nimmt der DAAD eine Mittlerfunktion im Rahmen der europäischen Bildungsprogramme wahr“ (von der Hompage des DAAD). Die Kosten belaufen sich auf 20 Euro im Jahr und werden aus dem Topf des AusländerInnenreferats bezahlt. Asse-II-Rechtshilfefonds e.V. „Am 20. Februar 2007 gründete sich der Asse-II-Rechtshilfefonds in Wolfenbüttel. Die nach dem Vereinsrecht dafür notwendigen sieben Mitglieder, Privatpersonen und Gruppen, waren schnell zusammen. Jedes dieser Mitglieder brachte die notwendige Einlage von 1.500,- Euro mit, so dass dem Verein auch ein erster Grundstock zur Verfügung steht. Das Vermögen des Vereins sichert das Klageverfahren von Frau Wrede finanziell ab. Das Ziel des Vereins ist es, die Klage aus Spenden zu finanzieren, so dass die Einlagen nach dem Rechtsstreit wieder zurückgezahlt werden können. Um sich nicht über einen längeren Zeitraum sich ausschließlich dem Sammeln dieser Spenden widmen zu müssen, sondern schon viel schneller die Klage einreichen zu können, wurde diese Einlage auf eine Höhe von 1.500,- Euro festgesetzt. Des Weiteren wurden Darlehen/Bürgschaften eingeholt, um die notwendigen 40.000,- Euro zu erreichen, die für die Klage in der ersten Instanz notwendig sein könnten - vorausgesetzt „wir“ würden wider erwarten verlieren. Mit diesen Kosten würden neben Herrn Piontek, dem Rechtsanwalt von Frau Wrede, auch die Gerichtskosten und Anwaltskosten der Gegenseite, dem Land Niedersachsen, abzudecken sein. Auch Kosten für Gutachten sind darin enthalten“ (Von der Homepage des ASSE-II-Rechtshilfefonds). Umweltzentrum Braunschweig e.V. „Das Umweltzentrum Braunschweig entstand 1992 als Zusammenschluss verschiedener Umweltschutzverbände hier in Braunschweig. Seit 1994 gibt das Umweltzentrum die Umweltzeitung heraus, die sich mittlerweile zu einem ernstgenommenen und akzeptierten Organ der Berichterstattung und Kommunikation entwickelt hat. Um uns und unsere Zeitung in der Region Braunschweig bekannter zu machen, streben wir zahlreiche Kooperationsprojekte an. Das Zusammenwachsen der Region ermöglicht der Zeitung zudem eine Ausweitung des Themenspektrums. Das Umweltzentrum dient darüberhinaus als Koordinationsstelle der Verbände untereinander sowie als Ansprech- und Kooperationspartner öffentlicher wie privatwirtschaftlicher Einrichtungen. Wichtige Ziele sind die verstärkte Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen - insbesondere aus unserer Mitgliedschaft - und eine verstärkte Ausweitung der öffentlichen Präsentation bei wichtigen regionalen Veranstaltungen. Wir verstehen uns als Multiplikator in der Zusammenarbeit der einzelnen Verbände und Vereine mit öffentlichen Trägern ebenso wie mit der privaten Wirtschaft und stellen die Verbindung zur interessierten öffentlichkeit her“ (von der Homepage des Umweltzentrums). Die Kosten betragen 35 Euro pro Jahr und werden aus dem Topf der Fahrrad- und Verkehrs AG bezahlt. Auch weiterhin gilt: Der Internationale Studierendenausweis ist im AStA erhältlich! Ick krieg die Krise Die Berliner SchülerInnen, die Weltwirtschaft und der ganze Rest Anmerkung der Redaktion: Dieser Text erschienen in der ersten Ausgabe von “Klassen-Kampf” (März 2009) auf Seite 1. Ersetzt man „SchülerInnen“ durch „StudentInnen“ verdeutlicht der Text, warum ein umfassender Zusammenschluss für den Kampf um bessere Bildung notwendig ist. Die Krise ist da und die Kacke dampft. Im Lande macht sich eine ausgeprägte Krisenstimmung breit. Vormals fröhliche und lebenslustige Investmentbanker werden plötzlich depressiv, der Kokainmarkt bricht ein, Politiker bekommen angesichts der aktuellen Wirtschaftsdaten die blanke Panik und schnüren ein milliardenschweres Konjunkturpaket nach dem anderen, Milliardäre werfen sich verzweifelt vor Züge, Banken brechen zusammen wie Kartenhäuser, der deutsche Aktienindex macht seit Monaten Tauchkurse und alle starren gebannt auf die angeschlagene Autoindustrie, das Kernstück unserer schönen Exportwirtschaft. Aber wer oder was ist eigentlich diese „Krise“? Und was hat das ganze für Auswirkungen auf uns Schülerinnen und Schüler? Und warum machen sich alle so große Sorgen um die Wirtschaft? Droht etwa der Weltuntergang? Oder etwa schlimmeres? Am besten lassen wir am Anfang den ganzen Quatsch mit der Weltwirtschaft, dem Immobilienmarkt, Investmentbanken und der Autoproduktion erst mal links liegen und fangen dort an wo wir gezwungener Massen einen großen Teil unsere Jugend verbringen müssen. In einem meist baufälligen Gebäude, in dem ein paar schlecht bezahlte und überalterte Arbeitskräfte vom Staat damit beauftragt worden sind, Tausende Jugendliche zu fleißigen ArbeiterInnen und braven Bürgern zu machen. Wir sprechen natürlich von unser heißgeliebten Schule. Viele der SchülerInnen schieben nämlich auch Krise. Aber nicht erst seit letzten Sommer. Sondern schon seit Jahren. Sie schieben Krise wegen der miesen Lernbe- dingungen, die großen Klassen, die vielen Hausaufgaben, die baufälligen Gebäude, das frühe Aufstehen, das Büchergeld, die vielen Prüfungen, den autoritären und langweiligen Unterricht, die lebensfernen Inhalte und den Leistungsdruck. Zwar scheint allen in diesem Land klar zu sein, das unser Bildungssystem total beschissen und obendrein chronisch unterfinanziert ist. SchülerInnen und Schüler wurden trotzdem damit abgespeist, dass man da halt „durch“ müsse. Es sei ja schließlich kein Geld da. Und nicht nur das. In den letzten Jahren wurden die Gelder für Schulen und Jugendeinrichtungen auch noch massiv gekürzt. Jetzt wird vielleicht demnächst ein bisschen Geld für neue Schulen locker gemacht. Aber nicht weil die SchülerInnen Krise schieben. Sondern weil die Wirtschaft Krise schiebt. Das Geld vermehrt sich auf einmal nicht mehr von „Zauberhand“. Die Profite der privaten Wirtschaft schrumpfen seit Monaten zusammen. Die sind jedoch leider die Grundlage unseres Gesellschaftssystems. Es geht auf der otoWelt immer darum aus einem Geschäft möglich viel Geld zu machen. Das machen nicht nur „böse gierige Manager“ so, sondern alle. Ansonsten wären sie Blöd oder zumindest ziemlich schnell arm. Bei dem meisten Sachen die Menschen herstellen (ob Pfannkuchen, Playstations oder MP3Player) geht es nicht darum, dass andere daran Spass haben, sondern dass es Gewinn bringt. Das läuft ungefähr so. Jemand kauft Schrauben, Mikrochips und den Arbeiter Dieter um MP3-Player zu bauen. Er gibt 1 Euro für Schrauben, 1 für Mikrochips und 2 für Dieter aus. So kostet ihn der MP3-Player 4 Euro. Verkaufen tut er ihn dann für 10 Euro. Davon gibt er noch 2 Euro dem Staat, damit er Schulen unterhalten und die armen Leute mit Sozialleistungen am Leben halten kann. Die anderen 4 Euro behält er. Und wird immer reicher. So funktioniert unsere Wirtschaft. Doof ist es nun natürlich, wenn er irgendwann nicht mehr genug an den MP3-Playern verdient. Dann hört er einfach auf die herzustellen. Egal ob Leute die wollen oder nicht. Wenn das Geld nicht stimmt, wird die Produktion eingestellt. Dann wird Dieter arbeitslos und der Staat kriegt keine Steuern mehr um Dieter Stütze zu zahlen. Dann gerät die Maschine ins Stocken. Dann ist Krise. Um zu verhindern das es dazu kommt, müssen die Firmen sich immer neue Pläne aussdenken um Geld zu verdienen, wenn mit Mp3-Playern nicht mehr genug zu verdienen ist. Nicht weil sie fies sind, sondern weil sie sonst auf dem Markt keine Chance hätten. Irgendwelche Banken sind dann irgendwann auf die doofe Idee gekommen Schulden als bares Geld zu verkaufen und darauf zu „spekulieren“ das die schon irgendwie bezahlt werden. Das hat dann halt nicht geklappt. Und nun bricht das gesamte Schneeballsystem, genannt Weltwirtschaft zusammen. Die Folgen sind nicht nur deprimierte Investmentmanager sondern Millionen Arbeitslose und wenn wir Pech haben auch eine Inflation, das heißt Geldentwertung (fragt mal Oma). Um dem entgegenzusteuern gibt der Staat jetzt einen Haufen Geld aus und macht riesige Schulden um Banken, Autokonzernen und anderen Unternehmen zu helfen. Und er wird auch Milliarden in Straßen, Bushaltestellen und eben Schulen stecken. Um Arbeitsplätze zu schaffen und die Baubranche zu beleben. Wir SchülerInnen spielen in deren Rechnung erst mal keine Rolle. Dass wir nicht mehr in baufälligen Baracken lernen müssen ist nur eine positive Nebenwirkung. Aber bald werden wir die Zeche zu zahlen haben. Spätestens nach dem Wahlkampf wird es heißen, dass Deutschland so starke Anstrengungen unternommen hat, um die Wirtschaft vor dem Untergang zu retten, dass wir nun alle unser Opfer bringen müssen und den Gürtel noch enger schnallen müssen. Wetten? Interview mit W ie in der letzten Ausgabe versprochen hat sich das AStA-Issue-Team auch für diese Ausgabe mit einer Band getroffen, um diese Euch vorstellen zu können. Diesmal bewegen wir uns nicht in den „dunkelen ‚Kreisen“ des Deathmetal, sondern in einem Bereich, der von Hip-Hop und Reggae geprägt ist. Genau dies macht Soultecniques aus. Die drei Braunschweiger haben dem Team Rede und Antwort gestanden. Viel Spaß beim Lesen. AStA Issue: Soultecniques: Was soll dieser Name über Euch aussagen? Wofür steht er? BMC: Manche nennen uns die Seelenklempner. geboren. Nik und ich sind Brüder, den Amigo kennen wir seit dem Kinderwagen, also noch vor dem Sandkasten. In der Anfangszeit haben wir unsere Plattenspieler überall hingeschleppt, Mikros angeschlossen und gerappt. Das war eine verdammt coole Zeit, die ich nicht missen will. Damals waren wir nur auf die Musik konzentriert, hatten nichts anderes im Kopf. Heute gibt es so viele Sachen, von Promotion bis hin zur Konzertorganisation, die erledigt werden müssen, da steht die Musik leider nicht immer im Mittelpunkt. Hop Heads anfangen, über die alte Schule, Reggae Musik bis hin zu Elektro Musikern a`la Air, La Boom, Pink Floyd. Und wenn ich so anfange, kann ich natürlich auch nicht die Scherben vergessen oder Bands wie SiguRos, Notwist. Und dann gibt es da noch einige mehr, einfach zu viele. AStA Issue: Mittlerweile steht Ihr schon seit ca. sechs Jahren auf der Bühne, nicht nur in Braunschweig und Umgebung, sondern auch bei verschiedenen Festivals. Nik: Der Name soll eigentlich gar nichts Wie war Eure Anfangszeit? Wann habt sagen, er ist wie ein Nachname. Er besteht Ihr das erste Mal außerhalb gespielt? Wie schon ewig. In der Zeit hat sich war dieser Umbruch für Euch? viel geändert, haben wir uns geBMC: Am Anfang haben wir aländert und somit auch die subles gespielt, was wir bekommen jektive Bedeutung. haben. Wirklich alles. Wir waren sogar mal für eine Party gebucht, AStA Issue: Wie würdet Ihr wo letzten Endes nur Metal-Fans Euren Musikstil beschreiben? waren. Das war interessant. Sie Nik: Das ist wohl die schwerste waren überrascht, wir waren es Frage von allen. Wir kommen auch und es wurde trotzdem ein aus dem HipHop, sind somit auf netter Abend. In Braunschweig immer und ewig mit der Kultur spielen ist immer schön, doch man verbunden, sie ist Teil von jemuss aufpassen, dass man sich in dem Einzelnen. Das ist auch dieser Stadt nicht tot spielt. Es war in der Struktur der Band auf irgendwann nur konsequent, dass der Bühne zu erkennen: 2 MCs wir in andere Städte reisen. Und und ein DJ. Zudem spielen wir das ist immer cool! Du lernst neue mit Ska Bands, rappen auf 80er Leute kennen und spielst vor einem Jahren Elektro Drum´n`Bass anderen Publikum. Gleichzeitig Punk-Riddims, haben in vielen bekommst du so immer mehr VerTunes einen klassischen Offbindungen. So nimmt dann alles beat und setzen die Drums auch Weltmusik: Das neue Album von Soultechniques ist seit seinen Lauf. gern auf jeden Schlag, wie bei dem 20.02.2009 im Handel erhältlich den ganzen Balkan Sounds. Du AStA Issue: Eure Diskografie merkst, wir lassen uns nur schwer in eine AStA Issue: Habt Ihr musikalische Vor- reicht bis in das Jahr 2004 zurück, wobei Schublade stecken. bilder? Wer hat Euch und Eure Musik Ihr offensichtlich viel mit anderen Künstgeprägt? lern und Gruppen zusammengearbeitet AStA Issue: Auf Eurer Internetseite BMC: Ich bin früh auf den 90er HipHop habt. Wer unterstützt Euch bei der Arwww.Soultecniques.com steht, dass Ihr Scheiben hängen geblieben, habe viel Bob beit im Studio und bei der Bearbeitung Euch Ende der 90iger gegründet habt. Marley gehört. Vorbilder hatte ich bis auf der Aufnahmen? Wie habt Ihr, Nic Felony und BMC, DJ Kalle Riedle keine. BMC: Im Studio arbeiten wir mit verschieAmigo kennengelernt? denen Musikern zusammen. Wir lassen inBMC: Wir mussten uns gar nicht kennen- Nik: Da ist die Liste lang und vielfältig wie zwischen viele Instrumente einspielen, anlernen, wir wurden quasi als Soultecniques unser Sound. Ich kann bei Dutzenden Hip- statt sie zu samplen. Die Produktionen, die Ideen, liegen aber nicht immer zwingend bei uns. Manchmal haben wir Grundgerüste und darauf spielen die Musiker frei ein. Das ist uns wichtig. Das Mixing & Mastering übernimmt unser guter Freund Callya aus Tübingen. Der sitzt auch gerade jede Nacht am Mastering für unser neues Album „Weltmusik“. Im Gegenzug nimmt er bei uns seine Sachen auf. Diese Kombination funktioniert sehr gut und das alles auf freundschaftlicher Basis. AStA Issue: Vor einiger Zeit habt Ihr Eure neue Single „Bewegung“ plus passendem Video aufgenommen - wie war der Dreh? War dies Euer erster Videodreh, oder hattet Ihr bereits damit Erfahrung? BMC: Das war unser erster richtiger Dreh. Die Jungs von Wall Of Frames haben das Video echt professionell aufgezogen. Wir waren vier Tage in Berlin und das hat einfach nur Spaß gemacht. Es ist das verdammt anstrengend, von morgens bis abends unterwegs zu sein und zu drehen, aber es hat sich definitiv gelohnt. Mit dem Berlin Marathon hatten wir dazu die perfekte Kulisse. Es war auf jeden Fall eine gute Erfahrung. Wenn wir uns nach einem Drehtag das Rohmaterial angesehen haben, war ich immer skeptisch. Ich persönlich hatte ja gar keine Ahnung wie das Video am Ende aussehen wird. Die Jungs haben über Kameraeinstellungen, Farben und Bewegungen gesprochen, die ich gar nicht erkannt habe! Nächstes Mal wissen wir Bescheid. BMC: Es gibt solche und solche. Manche sind offen, manche ziehen sich zurück, und andere erwischt man, wenn sie einen schlechten Tag haben. Ich persönlich mache zwischen bekannten und unbekannten Künstlern keinen Unterschied mehr. Früher war ich immer aufgeregt, heute sehe ich das entspannter. Es sind Menschen wie du und ich. Manche sind nett, andere halt nicht. Natürlich ist es eine Ehre vor Jeru The Damaja oder Too Strong aufzutreten, aber die Leute kochen auch nur mit Wasser! Nik: Es ist schon schwer. Und natürlich ist der Entstehungsprozess von Musik an Zeit und Raum für Kreativität gebunden, wenn du dann aber jeden Tag kloppen gehen musst, damit der Kühlschrank voll ist, wird’s schwierig. Ich hab die Konsequenzen gezogen und vor einiger Zeit einen Fulltime-Job gekündigt und arbeite nur noch eine Halbzeit. Mein Privatleben brauche ich nicht einschränken. Es wird jeden Tag reichlich von dem Flashgott durch die Musik beschenkt. AStA Issue: Wie schafft Ihr den schwierigen Spagat zwischen Musik einerseits und privaten Interessen, Studium und Arbeit andererseits? BMC: Puhh, gute Frage! Aber es ist kein Spagat. Natürlich nimmt die Musik mit allem Drum und Dran verdammt viel Zeit in Anspruch. Dem Normalmenschen wäre es wahrscheinlich sogar zuviel Zeit. Bei mir persönlich ist das seitdem ich 12 bin so, ich kann einfach gar nicht anders. Ich habe immer Musik im Kopf, egal was ich tue. Ich brauche das, um glücklich zu sein und die Menschen, die mir nah stehen, wissen und verstehen das. AStA Issue: Was habt Ihr euch für die Zukunft vorgenommen? BMC: Unser Album „Weltmusik“ erscheint Anfang 2009, darauf liegt gerade mein Fokus. Ich hoffe natürlich, dass es erfolgreich sein wird und uns einen Schritt nach vorne bringt. Da wir ziemlich autark arbeiten, bleibt natürlich auch viel Arbeit an uns hängen. Wir haben gerade einen Plattenvertrag über zwei Alben abgeschlossen. Es wird also nach der Weltmusik weitergehen. Weitere Infos findet Ihr unter: http://www.soultecniques.com/ AStA Issue: Ihr seid schon mit den verschiedensten Künstlern aufgetreten. Gibt es eine Gruppe oder eine Person, mit der Ihr besonders gern gearbeitet habt bzw. immer noch arbeitet? BMC: Über die Jahre hat sich überregional da so eine kleine Familie rausgearbeitet. Mit Callya aus Tübingen, Chaoze One aus Mannheim, Aslan aus Münster oder Independenzia aus Bielefeld ist das insbesondere live immer cool. Wir treffen uns regelmäßig auf Konzerten und schustern uns gegenseitig Gigs zu. Nik: Na und dann noch die ganzen People aus der Reggae-Ecke. Wir spielen schon öfter mit Braunschweigern von I-Soul, treffen auf die Berliner People wie Junior Banton, Ganjaman, etc. Dann kommen noch die Leute aus der Ska und Punk Ecke, wie Loudog, Ska´n´Pipes dazu. AStA Issue: Weiterhin tratet Ihr auch schon mit Culcha Candela oder Kool Savas auf - wie habt Ihr dies erlebt? Nik: Frag mal besser nicht nach Culcha Candela J. Das letzte Abendmahl Rezension des Theaterstücks „Henkersmahlzeit“ am Kolleg D as Theaterstück „Henkersmahlzeit“ ist eine schwarze Komödie, die auf dem Film „Last Supper“ von Tracy Title basiert. Adaptiert wurde der Film vom Theaterensemble des braunschweiger Kollegs unter der Leitung von Artur Schmieding. Das Stück handelt über eine fünfköpfige Studierenden-WG, die durch Ermordung von reaktionären Menschen die Welt ein Stück weit verbessern möchte. Der Ausgangspunkt für dieses schaurige Konzept ist der unerwartete Besuch eines Truckfahrers namens Zach, der dem WG-Bewohner Pete bei einer Panne geholfen hat. Beim Abendessen offenbart Zach seine reaktionäre, rassistische und antisemitische Grundhaltung. Er wirft den WG-BewohnerInnen vor, ein gemütliches Leben zu führen, und dass sie mit Demonstrationen nichts ändern, weil sie nur symbolischen Charakter haben. Um zu beweisen, dass ein Mann der Tat die Macht hat, bedroht er den jüdischen WG-Bewohner Marc, indem er ihm ein Messer an die Kehle hält. Daraufhin kommt es zu einem Handgemenge mit Pete, und Marc ersticht dabei Zach von hinten. Zuerst sind die StudentInnen geschockt. Doch sehr bald legt sich der Schock und sie sind der Ansicht, dass der Tod des verhassten 10 Zachs eine Wohltat für die Gesellschaft sei. Dies verbinden sie mit Zachs Kritik, dass sie mit Demonstrationen und Diskussionen sowieso nichts verändern. Sie fassen den Beschluss, nun aus der Passivität heraus zu kommen und das Handeln nicht mehr den reaktionären Kräften zu überlassen, sondern selbst aktiv zu werden. Und zwar beschließen sie, Menschen mit reaktionären Ansichten zum Abendessen einzuladen. Dabei möchten sie mit ihnen diskutieren und von ihren Ansichten überzeugen. Sollte es ihnen nicht gelingen, so geben sie ihnen mit Arsen versetzten Wein zu trinken. Zur Stützung für ihren Plan dient eine Argumentation mit einer fiktiven Zeitreise ins Jahr 1909 in eine Wiener Bar. An dieser Bar Sitzt Adolf Hitler, der bis dahin nichts verbrochen hat. Es wird die Frage aufgeworfen, ob es rechtmäßig ist Hitler zu töten, um seine zukünftigen Untaten zu verhindern. Natürlich sind sie dafür. Im Folgenden zeigt das Theaterstück, wie jeweils einzelne, zum Abendessen eingeladene Gäste mit den Studierenden diskutieren und den vergifteten Wein zu trinken bekommen. Die Leichname werden im Garten vergraben und Tomaten auf deren Gräbern gepflanzt. Der Vorrat an Tomaten in der WG wächst immens. Aber bei Jude und Marc machen sich immer mehr Zweifel breit, ob sie das Richtige tun. So baut sich ein Konflikt vor allem zwischen Jude und Luke auf, der völlig davon überzeugt ist, dass sie das Richtige tun. Pete und Paulie, die am Anfang als Einzige gegen das Vorhaben der WG waren, wankeln, stehen aber auf Lukes Seite. Als Heather, ein Schulmädchen mit konservativer Sexualmoral, wie kein Sex vor der Ehe, vergifteter Wein angeboten wird, eskaliert der Streit. Jude fährt Heather nach Hause. Die schwarze Komödie endet, als die WG Norman Arbuthnot, einem republikanischen Fernsehmenschen, der in seiner Sendung über Liberale und deren Werte herzieht, zu Gast ist. In der Diskussion stellt sich heraus, dass er viel liberalere Ansichten hat, als er im Fernsehen der Einschaltquote wegen vertritt. Die WG zieht sich in die Küche zurück wo der Streit zwischen Jude und Luke eskaliert. Letzten Endes entscheiden sie sich Arbuthnot nicht vom vergifteten Wein zu geben. Doch er hat sich in der Zeit, die er allein im Esszimmer verbrachte umgeschaut und ist der WG auf die Schliche gekommen. Und er hat heimlich den Studierenden von dem vergifteten Wein eingeschenkt. Der Film „Last Supper – Henkersmahl- zeit“ wurde fast eins zu eins adaptiert. Neben kleinen Änderungen, die die Besetzung bzw. den Ort betreffen, also rein technische Änderungen darstellen, gibt es noch zwei für mich erwähnenswerte Änderungen. Die eine ist, nachdem Zach erstochen wurde, wird im Theaterstück am Kolleg die Gedanken, die die einzelnen WG BewohnerInnen zu dem Vorfall haben, gezeigt. Doch genau dies erschwert, den Meinungswechsel von Paulie nachzuvollziehen, die anfangs gegen den Plan der MitbewohnerInnen war und dann aber zu einer Befürworterin wurde. Eine andere Abweichung ist, dass der Konflikt zwischen Jude und Luke viel intensiver ist, als die bloße Andeutung des Konflikts im Film. Wie so oft bei schwarzen Komödien gibt es auch bei „Last Supper“ bzw. „Henkersmahlzeit“ keine klare Aussage, es sei denn aus der simplen Moral, dass für das Einstehen für den eigenen Standpunkt die Verhältnisse gewahrt werden sollten, könne jemand neue Kenntnisse gewinnen. Nein, das Stück ist vielmehr ein Riesenspaß! Den fünf Stu- dierenden dabei zu zugucken, wie sie das tun, was niemand in der Realität zurecht umsetzt: Die Menschen zu töten, denen man den Tod wünscht, weil sie einem mit ihren Positionen und Verhalten das Leben zur Hölle machen. Der Konflikt zwischen Jude und Luke dient lediglich dazu, die ZuschauerInnen daran zu erinnern, warum sie nicht so handeln: Auf diesem Weg lässt sich die Welt nicht verbessern. Der englische Titel „Last Supper“ lässt sich nicht nur mit „Henkersmahlzeit“, sondern mit „Das letzte Abendmahl“ übersetzen. Somit ist eine Verbindung zu religiösen Fanatikern (nicht nur islamischen Terroristen, sondern auch z.B. christlischen Abtreibungsgegnern, die Abtreibungsärzte und Frauen, die abtreiben, erschießen) hergestellt. Zwar haben die fünf Freunde keinen religiösen Hintergrund für ihre Taten, aber sie sind dennoch besessen in der Verfolgung ihrer Ideale mit allen Mitteln, für das Gute einzutreten. Ensembles ist durchweg gut. Die SchauspielerInnen verleihen den Figuren die nötige Glaubwürdigkeit und es ist ein Spaß, dem makaberen Spiel zu zuschauen. Die schauspielerische Leistung des Fackeln im Nieselregen Die Fachschaft Chemie bei der Lichterkette 2009 N ach wochenlanger Planung war DER Tag ran. Der 26. Februar. Der Tag der Lichterkette. Wir fuhren, bewaffnet mit 150 Fackeln, einem Pavillion, einem großen gelben Holz-A und zwei Feuerkörben mit viel Holz, nach Mascherode. Dort hatten wir, zwischen dem Kindergarten „Till Eulenspiegel“ und der SPD, einen Infostand direkt im Dorf. Unterstützt von „Braunschweig Kaffee“, die uns mit warmen Getränken versorgt haben, bauten wir unseren Stand auf und verkauften dabei bereits diverse Fackeln. Um die Informationen noch weiter zu tragen, gingen wir mit einem Transpi („Karneval ist vorbei, Schluss mit lustig“), einem Feuerkorb und einer Kiste mit 50 Fackeln zum Kreisverkehr. Am Infostand gingen die Fackeln bereits kurz nach halb sieben aus, dabei sollte die Lichterkette doch erst um 19 Uhr starten. Auch am Kreisverkehr wurde der Bestand kontinuierlich dezimiert. Und wir dachten, 150 Fackeln seien zu viel. Kurz vor sieben ging‘s dann los. Die Leute zündeten ihre Fackeln und Laternen an. Und plötzlich sah man eine Kette von über 200 Lichterpunkten und das allein um unseren Infopunkt. Der leichte Nieselregen hat scheinbar nicht viele Leute abgehalten. Etwa viertel nach Sieben kam dann auch die Nachricht, dass schätzungsweise 15.000 Leute auf der gesamten Strecke von über 50 km verteilt standen. Die Aktion war somit ein voller Erfolg. Magdalena Totz (FG Chemie) 11 Gegendemonstration am 1. Mai Den Naziaufmarsch in Honnover verhindern! Aufruf The same procedure as last year….? Am 1.Mai 2009 wollen Nazis aus ganz Deutschland in Hannover einen Großaufmarsch durchführen. Ziel der Nazis ist es, nach außen ihre menschenverachtenden Inhalte zu verbreiten, sowie nach Innen Geschlossenheit und Stärke zu demonstrieren. Dies gilt es zu verhindern: Fahrt nach Hannover – Gemeinsam den Naziaufmarsch stoppen! Ein breites Sammelsurium der Nationalsozialisten mobilisiert nach Hannover, um am ersten Mai die immer gleichen abgeschmackten Parolen von Volksgemeinschaft und die damit verbundenen rassistischen und antisemitischen Hasstiraden in die Welt hinaus zu posaunen. Neben der NPD, mit ihrem Image des netten Nazis von nebenan und den freien Kameradschaften, sind diesmal vor allem die sogenannten „Autonomen Nationalisten“ unter den Aufrufenden. Diese relativ neue Nazi-Strömung zeichnet sich durch ein modernes Auftreten – die unästhetischen Bomberjacken wurden gegen flotte Windbreaker getauscht und auch die langweiligen, altbackenen Parolen durch fetzige Anglizismen aufgepimpt – und das Image hoher Gewaltbereitschaft aus. Ihr Auftreten auf Demonstrationen orientiert sich am sogenannten „Schwarzen Block“ und steigert den Erlebnisfaktor von Nazidemonstrationen für das zum Großteil jugendliche Klientel. Neben dem stundenlangen Zuhören niveauloser Redebeiträge von talentfreien Hitlerimitatoren können sich die völkischen Freaks jetzt auch ein wenig mit der Polizei schubsen und sich damit ideell im Endkampf um das Vierte Reich wähnen. Auch wenn die Nazis unfreiwillig komisch anmuten, so sind sie dennoch gefährlich. Wie am letzten 1.Mai in Hamburg häufen sich Nazi-Übergriffe am Rande von Demonstrationen und dort, wo sie im Alltag auf keinerlei Gegenwehr stoßen, haben sie sich bereits als Machtfaktor auf der Straße und im kulturellen Leben etabliert. …the same procedure as every year! Das die Nazis am 1.Mai demonstrieren ist sowohl Resultat von Beliebigkeit, als auch von brauner Traditionspflege. Resultat von Beliebigkeit, weil für die Nazis jeder Anlass recht ist um auf die Straße zu gehen, sei es der neue amerikanische Fastfood-Laden an der Ecke oder der Selbstmord eines inhaftierten Nazigreises, der sich beim Gang auf die Toilette den Hinterkopf aufschlägt. Resultat brauner Traditionspflege, da sie in der Tradition der NSDAP den „Tag der nationalen Arbeit“, den rechtsextremen Gegenentwurf zum linken internationalen Tag der ArbeiterInnen, begehen wollen, um für eine Welt der Unfreiheit und der gewalttätigen Ausgrenzung zu werben. Wie bereits 1933 versuchen die Nazis auf sozial zu machen, dem Kapitalismus und seinen reellen Ungleichheiten und Zumutungen setzen sie als alternative Judenmord, Zwangsarbeit und Krieg entgegen. Den Nazis geht es bei allem antikapitalistischen Gefasel nicht um die Beseitigung von Ungerechtigkeiten, sondern darum die Ungerechtigkeiten selbst zu gestalten und ausführen zu können. Das, was diese völkischen Freaks an der bürgerlichen Gesellschaft so stört ist, ihr positiver Gehalt: das Glücksversprechen und Selbstbild der Demokratie, dass alle Menschen gleich und frei sind. Was sie kritisieren ist somit nicht Herrschaft, Ausbeutung und Unterdrückung, also die reelle Nichteinhaltung des bürgerlichen Glückversprechens, sondern das diese Herrschaft nicht einem primär nationalistischen und rassistischen Modell folgt. Es gibt also genügend gute Gründe, den Plänen der Nationalsozialisten einen Strich durch die Rechnung zu machen und den Machtdemonstrationen der „Feinde der Freiheit“ Einhalt zu gebieten. Doch auch wenn die Nazis nicht durch Hannover marschieren ist das Problem nicht gelöst. Was den Nazis den Boden wie Fruchtfliegen das saubermachen entzieht, ist eine konsequente antirassistische und emanzipatorische Haltung, die den bestehenden Verhältnissen, die Forderungen eines Guten Lebens für Alle entgegensetzt! Rassisten entgegentretennicht nur am 1.Mai Bündnis Gemeinsam gegen Nazis (Antifaschistische Gruppe Braunschweig (A.G.B), Jugend-Antifa-Wolfenbüttel (JAW), Antifaschistische Initiative Wolfsburg (AIW), AStA der TU Braunschweig, DGB-Jugend, Hochschulgruppe Die Linke.Braunschweig, Gewerkschaftliche Hochschulgruppe Braunschweig, Sozialistische Jugend – Die Falken Kreisverband Braunschweig) 12