PDF-Download - Beratungsstelle Westhoffstraße
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.. 8. Portratw o c h e n internationale Dokumentation - 04.02 - 15.02.2008 - Beratungsstelle Westhoffstraße Liebe Leserin, lieber Leser, der kleine Kunstband, den Sie hier in Händen halten, ist mehr als die Präsentation intensiven künstlerischen Schaffens in der Dortmunder Nordstadt. Er steht für ein bemerkenswertes Stück moderner Stadtkultur, für die Stärkung kultureller Bildung und für einen kreativen Dialog. Es sind nicht allein die sichtbaren Ergebnisse in Form der Porträts von jungen und erwachsenen Menschen, es ist das Zustandekommen, es sind die Beteiligten und es sind die Wirkungen des Projektes, die es wertvoll machen. Künstlerinnen aus verschiedenen Ländern treffen sich jährlich an wechselnden Orten, um sich in einer zweiwöchigen Werkstatt gemeinsam in ihre Porträtkunst zu vertiefen. Für ihren Workshop im Februar 2008 beschloss die Gruppe, ihr Atelier in der Nordstadt einzurichten. Ihre ehrenamtliche Arbeit soll vor allem Kindern aus diesem Stadtteil zu Gute kommen. Warum gerade die Nordstadt? Die Antwort findet sich bei der aus Südtirol stammenden und im Dortmunder Süden lebenden Kunstpädagogin Irmtraud Mair. Anlässlich der Aktivitäten zur WM 2006 lernte sie über das Quartiersmanagement Nordmarkt die Nordstadt mit ihrer Multikulturalität, ihrer Vielfalt, ihrer Atmosphäre und ihren Menschen kennen und schätzen. Für sie und ihre Künstlerkolleginnen lag es nahe, ihre Internationalen Porträtwochen 2008 in einem weltoffenen und internationalen Stadtteil durchzuführen. Kunst vor Ort, bürgerschaftliches Engagement, humanitäre Haltungen und nicht zuletzt die Liebe zu Kindern gingen in der Beratungsstelle Westhoffstraße eine kreative Verbindung ein. Die Kunst zu den Menschen zu bringen, sie teilhaben zu lassen an einem Prozess konzentrierter Aufmerksamkeit, der genauen Beobachtung, des künstlerischen Erfassens einer Persönlichkeit und ihrer künstlerischen Wertschätzung, sowie jeden Porträtierten ein Bild auswählen zu lassen – all das umschreibt einen künstlerischen Ansatz, der zu Recht als «sozial» gelten darf. 2 Grusswort Für die Beratungsstelle Westhoffstraße war es mehr als eine Selbstverständlichkeit, Gastgeberin der Künstlerinnen zu sein. Fragen der Fremd- und Selbstwahrnehmung, wie sehe ich mich selbst, wie sehen mich andere, sind Fragen, die immer wieder auch im Alltag der Beratungsarbeit eine Rolle spielen. Als regional zuständige Erziehungs- und Familienberatungsstelle liegt ihr zentraler Arbeitsauftrag darin, die Fähigkeiten und Möglichkeiten der in der Nordstadt lebenden Kinder und Jugendlichen zu erkennen, zu fördern und ihnen gelingende Sozialisationsprozesse zu ermöglichen. Als Teil der Dortmunder Kinder- und Jugendhilfe sieht sie sich der Aufgabe verpflichtet, die Chancengerechtigkeit auf gesellschaftliche Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten und zu entwickeln. Die Zugänge mögen sich unterscheiden, doch in der Art der Begegnung mit Menschen, der Interaktion mit ihrer Persönlichkeit, im wertschätzenden, ganzheitlichen Blick auf ihr Selbst ähneln sich künstlerische und beraterische Haltungen. Keine Frage, die Nordstadt mit ihren drei Sozialräumen Hafen, Nordmarkt und Borsigplatz ist bei all ihrer Dynamik und ihrer Integrationsleistung für die Gesamtstadt immer noch ein Ort, an dem sich soziale Problemlagen konzentrieren. Mit dem Aktionsplan «Soziale Stadt» stellt sich die Stadt Dortmund der Herausforderung, die Nordstadt weiter an den erfolgreichen Strukturwandel der Gesamtstadt anzukoppeln. Durch die Einrichtung von Quartiersbüros und die Beschäftigung von Quartiersmanagerinnen und –managern bei freien Trägern hat sie wichtige Schnittstellen geschaffen, um das Engagement von Einrichtungen sowie Bürgerinnen und Bürgern für ihren Stadtteil zu bündeln, Entwicklungsprozesse im Stadtteil anzuschieben und zu begleiten. Ohne die organisatorische sowie logistische Beratung und Unterstützung des Quartiersmanagements Nordmarkt hätte es die Porträtwochen, so wie sie sich hier nun präsentieren, nicht gegeben. Die Entwicklung von Städten und Stadtteilen zu weltoffenen, sozialen, modernen und urbanen Kulturräumen der Toleranz und Vielfalt ist ohne integrierte Handlungsansätze, ohne das Zusammenwirken aller nicht mehr denkbar. Die Erkenntnis der Künstlerinnen, dass viel Kraft, Begabungen und Fähigkeiten in den Kindern der Nordstadt stecken, ist dabei vielleicht die schönste, die wertvollste Erkenntnis. Die Nordstadt mit ihrer großen Zahl an nachwachsenden jungen Menschen stellt eben gerade deshalb ein Potential für die Gesamtstadt dar. Das gibt Hoffnung für die Zukunft und unterstreicht unsere Verantwortung für die Gegenwart. Unser Dank gilt allen Beteiligten. Es freut uns, dass die Künstlerinnen auch im kommenden Jahr ihre Porträtwochen wieder in der Beratungsstelle Westhoffstraße durchführen werden. Stadtdirektor Ullrich Sierau Stadträtin Waltraud Bonekamp Stadtrat Jörg Stüdemann 3 Herausgeber: Soziales Zentrum Dortmund e.V. / Quartiersmanagement Nordmarkt Redaktion: Heike Schulz, Walter Klamser, Christine Fricke Fotos: Cornelia Felten (Repros), Walter Klamser, Irmtraud Mair, Heike Schulz Druck: Onlineprinters GmbH Januar 2009 4 Impressum Seite 2 4 5 6 8 11 20 24 33 36 45 48 55 59 68 71 79 Grusswort Impressum Inhalt Einleitung Ahmet Fuat Kaya, Modell Lucia Sambo Losso, Künstlerin Mustafa Demircan, Modell Silvana del Carmen Allendes Cifuentes, Künstlerin Isabel Zuhl, Modell Irmtraud Mair, Künstlerin Sergen Öztoprak, Modell Jiny Lan, Künstlerin Jolin-Marie Viedenz, Modell Trude Saltuari-Oberegger, Künstlerin Jenö Vajko, Modell Projektbeschreibung Danke inhalt 5 Dieser Bildband möchte eine Einladung sein, eine Einladung dazu, Menschen verschiedenen Alters, Frauen sowie Männer und vor allem Heranwachsende aus einem ungewohnten und vielleicht sogar unbekannten Blickwinkel zu betrachten: der künstlerischen Sicht. Er möchte dazu animieren, sich Zeit zu nehmen für einen stillen Die beteiligten fünf Künstlerinnen (von links nach rechts): Dialog mit einer Fülle individuJiny Lan, Trude Saltuari-Oberegger, Lucia Sambo Losso, ell gefertigter Porträts von MenIrmtraud Mair, Silvana del Carmen Allendes Cifuentes; schen, die unserer unmittelbaren hier mit Marlene Dittrich Butterwegge Alltagswelt entstammen und die wir doch bisher in dieser Art nicht wahrnehmen konnten. Er möchte aber auch dafür sensibilisieren, die in unserer vorherrschenden digitalen Medienwelt weitgehend verloren gegangene Kunstform des Porträtierens zu entdecken und ihren großen unmittelbaren Wert zu erkennen. Dieser findet sich gleichsam auf Seiten der porträtierten Modelle und auf Seiten der Künstlerinnen. Die hier gezeigten Porträts sind das sichtbare Ergebnis der 8. Internationalen Porträtwochen 2008, die zwei Wochen lang in der Beratungsstelle Westhoffstra- 6 Einleitung ße stattgefunden haben. In diesem Projekt haben sich fünf Künstlerinnen bzw. Kunstpädagoginnen mit 60 Modellen nicht nur künstlerisch, sondern damit verbunden auch auf menschlicher Ebene befasst. Für jedes Porträt stand eine Stunde Zeit zur Verfügung. Menschen, die bisher selten oder noch nie mit Porträtkunst in Berührung gekommen sind, mag dieser Zeitraum angesichts des insgesamt hohen Niveaus der Ergebnisse sehr kurz vorkommen. So sind Porträts geprägt von unterschiedlichen Malstilen und mit jeweils individueller Handschrift entstanden. Die meisten zeigen sich in vollendeter Form, aber auch unvollendete und nahezu flüchtig wirkende Bilder sind zu sehen. Gerade in dieser Zusammenschau offenbart sich der prozesshafte Charakter der Internationalen Porträtwochen. Eine besondere Aufmerksamkeit wert sind die verschiedenen Porträts derselben Modelle, welche gleichzeitig aus unterschiedlichen Perspektiven von den Künstlerinnen angefertigt wurden. Denn hier findet eine der zentralen Fragen dieses sozialen Kunstprojektes Antworten: Wie werde ich von anderen gesehen? Der Bildband beinhaltet eine Auswahl der entstandenen Arbeiten der beteiligten Künstlerinnen. Zudem werden die angefertigten Porträts einzelner, ausgewählter Modelle gezeigt. Doch bei der reinen Präsentation der Ergebnisse bleibt die Dokumentation nicht stehen. Sie bildet auch den Rahmen für eine ganz persönliche Rückschau der Beteiligten auf den stattgefundenen künstlerischen Akt in Form von Erfahrungsberichten – Künstlerinnen wie Porträtierte. Auch hier gibt es einiges Entdeckenswertes: Was hat die Künstlerinnen im Moment des Porträtierens bewegt? Was genau ambitioniert sie, diese ehrenamtliche Tätigkeit – Jahr für Jahr, und dieses Mal in der Dortmunder Nordstadt – durchzuführen? Sie werden es erzählen, jede aus ihrer eigenen Sicht. Ihre Texte handeln von dem Wert des Porträtierens im Allgemeinen wie im Besonderen, von ihrem persönlichen Werdegang im Kontext ihres künstlerischen Schaffens sowie ihren ganz persönlichen Erlebnissen in der Beratungsstelle Westhoffstraße. Wie wirkte das Modellsitzen auf die Porträtierten? Was hat sie bewegt, welcher Eindruck hat diese zumeist neue Erfahrung bei ihnen hinterlassen? Auch dazu gibt die Dokumentation Antworten. Insgesamt sechs Erfahrungsberichte sind in die Dokumenta- tion eingeflossen. Vier davon stammen von Heranwachsenden, drei von ihnen leben in der Dortmunder Nordstadt. Das letzte Kapitel der Dokumentation beschreibt das Zustandekommen, Hintergründe und Absichten sowie die Umsetzung des Projektes. Der Bildband verfolgt noch weitere Anliegen: Er soll auch ein Geschenk an die beteiligten Künstlerinnen sein, die ihre Kunst unentgeltlich in dieses Projekt einbrachten. Er soll außerdem eine Erinnerung für diejenigen sein, die nicht nur die Lust oder Neugierde verspürten, sondern auch den Mut aufbrachten, sich auf die Erfahrung des Modellsitzens einzulassen, als auch für alle anderen Beteiligten – Familienangehörige der Modelle sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle Westhoffstraße. Und sollten Sie durch den Bildband zum ersten Mal von diesem Projekt erfahren und unsere Einladung zu menschlichen Begegnungen auch als ein Geschenk empfinden können, dann ließe sich zu Recht sagen: Kunst ist Begegnung, Begegnung bereichert. 7 1 Ich muss sagen, die Künstlerinnen waren äußerst nett, unterhaltsam und sympathisch. Modell Ahmet Fuat Kaya geboren am 03.12.1992 in Dortmund Schüler, 10. Klasse Helmholtz-Gymnasium lebt in Dortmund, Innenstadt-Nord A h m et Fuat Kaya Hallo, den Porträt-Tag, an dem ich 60 Minuten lang teilgenommen hatte, fand ich im Großen und Ganzen interessant, aber verwirrt hat mich eine kleine Sache: Und zwar, dass das eine von den fünf Porträts nicht gänzlich ausgemalt wurde, denn es wurde nur mein Gesicht und nicht die Schultern und ein Teil der Brust mit Farbe belebt. Das kann möglicherweise folgenden Grund haben: Nämlich, dass mein Gesicht in den Vordergrund gestellt werden sollte. Vielleicht war genau das die Absicht, der - entschuldigen Sie mich, wenn ich falsch liege - asiatischen Künstlerin, aber ich weiß es bis heute noch nicht, da ich nicht die Möglichkeit hatte, jene Künstlerin anzusprechen. Was meine Vermutung bekräftigt ist nämlich, dass jene Künstlerin den Raum kurz nach einem Telefonat verließ und das Porträt zurückließ. Aber ich muss sagen, die Künstlerinnen waren äußerst nett, unterhaltsam und sympathisch. 8 Irmtraud Mair 1 Die Information über die Porträtwochen erhielt ich von meiner Tante, die als Pädagogin in der Beratungsstelle Westhoffstraße arbeitet. Sie sprach mich an und ich konnte nicht «Nein» sagen, da ich selber ziemlich gerne zeichne und male und meine Künste mit denen von professionellen Künstlern vergleichen wollte… und ich muss sagen: «Ich bin richtig gut ;-) .» Ich habe mich schon darüber gefreut, von professionellen Künstlern auf Bilder übertragen zu werden. Ich hatte keine Angst und aufgeregt war ich eigentlich nur in dem Sinne, dass ich mal sehen durfte, wie Künstler zeichnen. Denn das «typische Bild», das man von Künstlern im Kopf hat, ist, dass sie eine Baskenmütze tragen und eine lockere Art haben sich zu kleiden und, während sie zeichnen, an ihrem Bild stehen. Das war zu einem kleinen Teil zutreffend, doch die Künstler bewegten sich im Raum, um sich die Person, also mich, aus allen Perspektiven zu betrachten, was für mich ungewohnt Jiny Lan 9 1 Ah m e t F u a t Kaya war. Komisch fand ich auch, dass ich von allen Seiten betrachtet wurde, da ich nicht genau wusste, wo ich hinschauen sollte. Doch mir gefielen letztendlich die Porträts, bei denen ich auf jedem einzelnen aus einer anderen Perspektive zu sehen bin. Die fertigen Bilder sind den Künstlern echt gelungen. Mir gefällt die Art, wie sie mit den Lichteinfällen im Raum und z.B. den Schattierungen auf der Kleidung umgehen und das malerisch/zeichnerisch umsetzen. Das war auch der Grund, dass wir zusätzlich zu dem geschenkten Bild noch weitere Bilder gekauft haben. Und «Ja!» ich würde es noch einmal machen! Vielen Dank für die Stunde Einblick ins professionelle Künstlerwesen, es war echt interessant. Viele liebe Grüße Ahmet Fuat Kaya 10 Lucia Sambo Losso 2 Ich habe nicht 60 verschiedene Köpfe gemalt, sondern es waren ebenso viele Begegnungen. Künstlerin und Dolmetscherin Lucia Sambo Losso geboren am 13.12.1934 in Triest/Italien lebt in Südtirol/Italien Lu cia S am bo L o s s o Zurückgekehrt nach Italien ist es mein Wunsch, mich bei Ihnen und Ihrer Organisation dafür zu bedanken, dass Sie es mir ermöglicht haben, einen weiteren Schritt auf dem Weg der Erfahrung im künstlerischen Bereich zu machen. Bei einem Blick auf meine Biografie können Sie sehen, dass ich lebenslang versucht habe, neue Ausdrucksformen zu finden und ein tieferes Verständnis für die Wirklichkeit, die uns umgibt, zu erlangen. Es ist Liebe, es ist Dankbarkeit zu allen Formen von Schönheit in der Schöpfung, die mich zum Zeichnen, der Aquarellmalerei, zur Ölmalerei und speziell zur Technik des Batiken bringt. Es ist mein Anliegen, diese Schönheit zu erhaschen, auf dem Blatt festzuhalten, um die Ansicht davon mit anderen zu teilen. Zum Studium der menschlichen Figur, des Aktes und vor allem des Porträts bin ich über das Plastizieren 11 2 L uc i a Sa m b o Losso gekommen, das Arbeiten mit Ton. In diesem Zusammenhang ist die Erfahrung in Dortmund für mich eine sehr wichtige, möglich gemacht durch die gelungene Organisation. So konnte ich 60 Antlitze porträtieren, immer eines verschieden vom anderen, jedes der Spiegel einer inneren Welt, denn von Welten muss man sprechen. Ich habe nicht 60 verschiedene Köpfe gemalt, sondern es waren ebenso viele Begegnungen. Und wie Frederick Franck sagt: «Ich habe gelernt, dass ich die Dinge nicht wirklich wahrgenommen habe, die ich nicht gezeichnet habe. Und wenn ich mich hinsetze, um irgendetwas zu zeichnen, offenbart sich dieses Etwas als ein Wunder.» Lucia Sambo Losso hat sich nach Erhalt ihres Diploms als Dolmetscherin mit verschiedenen Malkursen in Triest und Südtirol weitergebildet. 1970 absolvierte sie eine Keramikausbildung in Bozen. In Florenz praktizierte sie Therapeutisches Malen. Sie hatte mehrere Ausstellungen in Italien und im Ausland sowie Publikationen in der italienischen Zeitschrift DONNA MODERNA. 12 2 13 2 L uc i a Sa m b o Losso 14 2 15 2 L uc i a Sa m b o Losso 16 2 17 2 L uc i a Sa m b o Losso 18 2 19 3 20 Das war eine ganz neue Erfahrung für mich, die mir gut gefallen hat. Modell Mustafa Demircan geboren am 21.08.1993 in Dortmund Schüler, 8. Klasse «Schule Am Marsbruch» lebt in Dortmund, Innenstadt-Nord Mu st af a Dem irca n Die Porträtwochen fand ich richtig gut. Am besten hat mir das Malen der Künstlerinnen gefallen. Von den Porträtwochen habe ich von meiner Physiotherapeutin in der Schule erfahren. Ich wollte da gerne mitmachen, weil ich so etwas noch nie gemacht hatte und neugierig war. Außerdem war ich gespannt auf die Bilder, die von mir gemalt werden sollten – das hat mich am meisten interessiert. Als ich erfahren habe, dass ich mitmachen darf, hat mich das sehr gefreut. Als ich zu den Malerinnen ging, hatte ich auch keine Angst. Da habe ich mich wirklich gefreut auf das, was da kommen wird und war gut drauf. Vorher habe ich auch genau überlegt, was ich anziehen werde, um mich wirklich wohl zu fühlen und so gut wie möglich auszusehen. Anstrengend fand ich jedoch, eine ganze Stunde lang in der einen Position zu sitzen. Die Malerinnen haben sich sehr um mich gekümmert und mich immer gefragt, ob ich nicht lieber eine Pause machen möchte. Aber ich wollte das durchstehen ohne Pause, und das habe ich auch geschafft, was mich ein bisschen stolz gemacht hat. Geholfen dabei hat mir mein Bruder, der auch dabei war und 3 zuschauen durfte. Er hat sogar auch angefangen, mich zu malen. Das war schön. Die ganze Zeit von so vielen Menschen gemalt zu werden war anfangs ein sehr komisches und ungewohntes Gefühl. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich, die mir aber gut gefallen hat. Und dann waren die Bilder fertig und ich durfte mir die angucken. Die haben mir alle gut gefallen, ich fand sie wirklich alle schön! Und ich habe mich auch auf allen wiedererkannt.Weil sie alle so toll waren, musste ich auch lange überlegen, welches der Bilder ich behalten wollte. Entschieden habe ich mich dann für ein Bild, das auch allen anderen aus meiner Familie am besten gefiel. Das Bild ist in schönen fröhlichen Farben gemalt worden. Meine Eltern haben es für mich gerahmt und es hängt jetzt in meinem Zimmer. Das Modellsitzen würde ich auf jeden Fall wieder machen. Silvana del Carmen Allendes Cifuentes 21 3 M us ta f a D e m i rcan 22 Lucia Sambo Losso 3 Trude Saltuari-Oberegger 23 4 Künstlerin und Architektin Silvana del Carmen Allendes Cifuentes geboren am 06.10.1978 in San Felipe/Chile lebt in Dortmund-Barop Si lvana d el Ca rmen A l l endes Cifuentes Die Internationalen Porträtwochen sind für mich auf der einen Seite eine wunderschöne Gelegenheit, mich mit meinen Künstler-Freundinnen zu treffen, um gemeinsam in die magische Stimmung des Porträtmalens einzutauchen, auf der anderen Seite war es besonders dieses Mal ein wunderschönes Erlebnis für mich, gerade als ausländische Künstlerin, so viele unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Ländern und sozialen Hintergründen malen zu dürfen. Sie haben uns mehr als nur ihre Zeit gegeben und wir haben ihnen voller Dankbarkeit eines unserer Porträts überlassen. Es war ein gegenseitiges Geschenk. Mit Zeichnen fing ich aus Neugier als achtjähriges Kind an, indem ich bekannte Gesichter 24 aus der Zeitung abmalte. In der Diktaturzeit wurde die Kultur in Chile kaum gefördert und zusammen mit der Demokratie begann 1989 in San Felipe eine staatlich geförderte Sommerakademie für Kunst. So hatte ich mit zehn Jahren zum ersten Mal eine Öltube in der Hand und in der Familie wurde am Tisch über Kunst geredet. Das Geld war sehr knapp für meine Eltern und meine drei Geschwister, aber trotzdem wurde immer etwas für das Einrahmen der Bilder gespart. So habe ich weiter gemalt, als Autodidaktin und bis 1994 in der vom Staat angebotenen Sommerakademie. Diese ermöglichte mir mit 15 Jahren meine erste eigene Ausstellung in San Felipe. Nach der Schule fing ich an der Katholischen Universität in Santiago mit einem Architekturstudium und nach zwei Jahren mit einem parallelen Kunststudium an. In der Freizeit beteiligte ich mich an der Organisation verschiedener freiwilliger Kunstangebote für Kinder und Jugendliche und diversen Ausstellungen. Im August 2000 bin ich im Rahmen des Weltjugendtags zwei Wochen lang mit meiner Gemeinde aus Chile zum ersten Mal in Rom gewesen. Ich verliebte mich in diese Stadt und ging nach Chile zurück mit dem Traum, ein Auslandssemester 4 Ein wunderschönes Erlebnis für mich, gerade als ausländische Künstlerin, so viele unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Ländern malen zu dürfen. dort zu machen. 2001 lernte ich die Liebe meines Lebens kennen, einen jungen deutschen Mann, der in San Felipe einen sozialen Dienst absolvierte. Ihn wieder in Europa zu treffen war der Impuls, den mein Herz brauchte, und so bekam ich von meiner Universität ein halbes Stipendium für ein Auslandssemester in Rom, woraus letztendlich ein ganzes Jahr geworden ist. Als Aquarelle malte ich kleine Ansichten aus Rom und Porträts, die ich an Touristen verkaufte. Im März 2003 ermöglichten mir Freunde meine erste Ausstellung in Deutschland. Zurück in Chile entschloss ich mich dazu, nach Deutschland zu kommen: wegen der Liebe, für ein weiteres Studium und um Praxiserfahrungen in der Architektur und in der Kunst zu sammeln. Die Sprache und die Kultur hatten wenig mit Lateinamerika und mit Italien zu tun, aber ich habe so wunderbare Menschen getroffen, tolle Initiativen und eine Gesellschaft kennen gelernt, die sich für alle mögliche Sachen interessiert. So lernte ich 2005 beim Singen Irmtraud Mair kennen und bin dadurch zu den Internationalen Porträtwochen gekommen, zuerst in Italien und dieses Jahr in der Dortmunder Nordstadt. 25 4 Sil v a n a d e l C arme n Al l e nde s Ci fue nte s 26 4 27 4 Sil v a n a d e l C arme n Al l e nde s Ci fue nte s 28 4 29 4 Sil v a n a d e l C arme n Al l e nde s Ci fue nte s 30 4 31 4 Sil v a n a d e l C arme n Al l e nde s Ci fue nte s 32 5 Eine sehr gute Sache an sich, besonders für Kinder oder Jugendliche. Modell Isabel Zuhl geboren am 12.08.1980 in Dortmund Tänzerin und Tanzpädagogin für Kindertanz, Ballett und Jazztanz lebt in Dortmund-Lütgendortmund Isabe l Z uh l Meine Mutter liest regelmäßig die Ruhr Nachrichten und machte mich auf den Artikel aufmerksam, in dem über die Porträtwochen berichtet wurde. Ich fand die Idee sehr interessant und meldete mich an. Meine Mutter malt selbst auch und ich habe selber schon öfters Modell gesessen bzw. gestanden. Kunst im Allgemeinen interessiert mich sehr und die Porträtwochen machten mich neugierig darauf, andere Künstler kennen zu lernen und zu sehen, wie sie arbeiten. Des Weiteren finde ich es als Tän- Irmtraud Mair 33 5 Isa b e l Zuh l zerin, die ständig mit ihrem Körper zu tun hat, sehr interessant, wie andere einen sehen. Dadurch, dass drei Künstlerinnen mich gemalt haben, konnte ich nicht nur mein Porträt aus drei verschiedenen Perspektiven sehen, sondern auch noch in drei unterschiedlichen Malstilen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und die Zeit verging wie im Flug. Die drei Damen waren sehr freundlich. Besonders spannend fand ich im Nachhinein, die entstandenen Porträts zu sehen und mit den Fotografien von den Modellen zu vergleichen. Das einzige was ich bemängeln möchte war der permanente Krach von der Maschine eine Etage über 34 Trude Saltuari-Oberegger 5 uns und der Raum, in dem das Zeichnen stattfand. Ich glaube, es wäre inspirierender gewesen, wenn es etwas heller gewesen und mehr Platz da gewesen wäre. Ansonsten fand ich es sehr schön und eine sehr gute Sache an sich, besonders für Kinder oder Jugendliche, die solche Erfahrungen noch nie gemacht haben und vielleicht aus Verhältnissen kommen, in denen sie sonst nie mit Kunst oder ihrem Porträt konfrontiert worden wären. Sehr gut fand ich auch, dass man ein Porträt mitnehmen durfte. Ich habe mich für eines entschieden, in dem ich mich selber am meisten wiedererkennen konnte. Und dies hängt jetzt in meinem Flur. Vielen Dank für die Erfahrung! Isabel Zuhl Lucia Sambo Losso 35 6 Kunstpädagogin und Lehrerin Irmtraud Mair geboren am 23.04.1941 in Innsbruck/Österreich lebt in Dortmund-Barop und Bozen/Italien Irmt rau d Mair Als Lehrerin einer einklassigen Bergschule kam ich einmal auf die Idee, ein verhaltensauffälliges Kind zu porträtieren. Die dem Kind gewidmete Zeit erwies sich als fruchtbar. Fortan gehörte Porträtieren für mich zur pädagogischen Grundausstattung. Daraus wurde eine Passion. Der gaben die drei Jahre Sommerakademie in Salzburg an der Kokoschka-Schule die professionelle Basis. Das Studium zur Kunsterzieherin schloss ich 1967 in Carrara/Italien ab. Nach einer aktiven politischen Zeit - Hexen- und Volksliedforschung, Gründung der Arbeitersinggruppe Bozen, des Südtiroler Kulturzentrums und 1979 der Bozner Friedensbewegung -, in welcher das Malen und Singen Mittel zum Zweck waren, begannen meine Freundin und Studienkollegin Trude Saltuari-Oberegger und ich, das Porträtmalen inten- 36 siv zu betreiben. Es ergab sich nach und nach, dass daraus die Internationalen Porträtwochen wurden, bei welchen Freundschaften grenzübergreifend gepflegt werden im gemeinsamen Tun, bisher in Südtirol, Umbrien und Irland: Künstler aller Länder, vereinigt Euch! Noch nie aber waren nicht nur die Maler, sondern auch die Modelle international, so erfrischend und reichhaltig bunt, wie in der Dortmunder Nordstadt. Fast jedes europäische Land und viele andere waren vertreten. Der Halbkreis zwischen den Staffeleien wurde zu einer kleinen «Arena», in der sich tapfere kleine und größere «Helden», deren Eltern oft von weit her den Weg nach Dortmund gefun- 6 Noch nie waren auch die Modelle international, so erfrischend und reichhaltig bunt, wie in der Dortmunder Nordstadt. den hatten, unseren Blicken standhalten mussten. Aufrecht und gesammelt hielten sie fast durchweg durch. Das hatten wir nicht erwartet! Ein kleines Mädchen hätte ich gerne an die Hand genommen, aus dem Großstadtmilieu herausgeführt und auf eine Heidi-Alm gebracht, solange bis sich seine Wangen röten. Die freudig-dankbare Stimmung wurde durch keinen einzigen Zwischenfall gestört. Die freundlichkompetente Organisation ermöglichte es, sich mehr als normal in die Arbeit zu vertiefen, was jeden von uns gefördert und beschenkt hat. Dortmund hat jetzt neue Freunde! 37 6 Irmtr a ud M a i r 38 6 39 6 Irmtr a ud M a i r 40 6 41 6 Irmtr a ud M a i r 42 6 43 6 Irmtr a ud M a i r 44 Ich kann nur sagen, dass ich mich jederzeit noch einmal malen lassen würde. Modell Sergen Öztoprak geboren am 26.07.1991 in Dortmund Schüler, 10. Klasse Hauptschule Lützowstraße lebt in Dortmund, Innenstadt-Nord : Ser gen Oz t oprak Von Ayten Kaya aus der Beratungsstelle Westhoffstraße habe ich erfahren, dass Modelle für die Porträtwochen gesucht werden. 7 Da ich gerne ein Bild von mir sehen wollte, welches von einem professionellen Künstler gemalt wurde, habe ich mich gleich dazu entschlossen, bei dieser Aktion mitzumachen und mich dafür angemeldet. Als ich dann auch noch die Zusage bekam, habe ich mich riesig gefreut. Als ich dann an dem Tag, an dem ich gemalt werden sollte, in die Beratungsstelle kam, hatte ich schon ein wenig Angst vor dem langen Sitzen. Schließlich dauerte das Por- 45 : 7 S er g e n O z topra k Trude Saltuari-Oberegger trätieren eine ganze Stunde. Aber ich war ebenso neugierig auf das Ergebnis und somit war dann auch erst einmal alles in Ordnung. Als ich dann jedoch die ganze Zeit dort saß, ging es mir nicht mehr ganz so gut. Ich hatte Durst, konnte ja aber nicht einfach so aufstehen. Also habe ich versucht, mir vorzustellen, wie die Bilder wohl aussehen könnten. Das hat die Situation ein wenig entspannter gemacht. 46 Silvana del Carmen Allendes Cifuentes Als ich dann endlich fertig war und mir die Bilder anschauen konnte, 7 stellte ich direkt fest, dass mir zwei der vier Bilder so gar nicht gefielen. Dafür fand ich dann die beiden anderen Bilder sehr gut und konnte mich deswegen auch schwer für eines entscheiden. Am besten hat mir gefallen, dass ich mir eines der Bilder aussuchen und mit nach Hause nehmen konnte. Dieses hängt jetzt auch zuhause in meinem Zimmer. Nicht so schön fand ich das lange Stillsitzen. Ich kann nur sagen, dass ich mich jederzeit noch einmal malen lassen würde. Vielen Dank! Sergen Lucia Sambo Losso 47 8 Einige der Kinder fand ich ziemlich außergewöhnlich. Künstlerin Jiny Lan geboren am 03.05.1970 in Xiuyan/China lebt in Bochum J iny Lan Das Porträt ist immer ein Thema und wird immer ein Thema bleiben, seit Anfang der Menschheit, glaube ich, und bis zu ihrem Ende. Es ist keine zeitgebundene Mode. Jeder der ca. sechs Milliarden Menschen auf der Erde hat ein anderes Gesicht, und dieses Gesicht ändert sich fortwährend, sogar innerhalb von nur ganz kurzer Zeit. Das fasziniert mich. Im Moment male ich mit meinen Schülern besonders gerne alte Menschen, denn erst mit über 40 Jahren haben wir unser eigenes Gesicht. Bei Kindern ist noch alles Natur, weniger individuell. Kinder 48 auf der ganzen Welt sind sich sehr ähnlich. Bei den Porträtwochen in Dortmund bestätigte sich dieses Phänomen. Einige der Kinder fand ich ziemlich außergewöhnlich. Ich male für mein Leben gerne! Geboren und aufgewachsen bin ich im Norden Chinas. Bereits im Alter von sechs Jahren entdeckte ich die Malerei für mich.Was folgte, war ein Studium an der China Academy of Fine Arts in Hangzhou. Im Jahre 1995 bin ich nach Deutschland gekommen – der Liebe wegen. Hier in 8 Dortmund habe ich an der Universität bei Professor Schubert Kunst studiert und die Porträt-Seminare bei Professor Tönne besucht. Dort bin ich Irmtraud Mair begegnet, die zur selben Zeit dort studierte und die mich aufgrund meiner Porträts kennen lernen wollte. Sie lud mich zu den Internationalen Porträtwochen nach Meran ein und seither habe ich das Arbeiten in diesem Kreis mehr und mehr schätzen gelernt. Zurzeit bin ich Mitarbeiterin im Museum Schloss Moyland, habe ein Atelier in Düsseldorf und ein Studio in Bochum, in dem ich unterrichte. 49 8 Jin y La n 50 8 51 8 Jiny La n 52 8 53 8 Jin y La n 54 9 Ich fand es unglaublich spannend, wie unterschiedlich die Porträts ausgefallen sind und wie unterschiedlich ich von den Künstlerinnen gesehen wurde. Modell Jolin-Marie Viedenz geboren am 11.12.1996 in Dortmund Schülerin, 5. Klasse Käthe-Kollwitz-Gymnasium lebt in Dortmund-Höchsten Jolin‐Marie V i e d e n z Hallo, von den Porträtwochen hatte meine Mutter zufällig erfahren und war der Meinung, da ja überwiegend porträtwillige Kinder gesucht wurden, dass ich da ruhig mal mitmachen solle. Da ich selber gerne male und ich bei einem bundesweiten Zeichenwettbewerb für Schulen (Grund- und Sekundarbereich I) zum Thema «Unser Universum» eine goldene Urkunde erhalten habe, wobei zudem auch mein Bild in einem Buch veröffentlicht wurde, freute ich mich auf die Begegnung mit den Künstlerinnen. Es hat mir sehr großen Spaß bereitet, ihnen sozusagen über die Schulter gucken zu dürfen, allerdings fiel mir das lange Stillsitzen doch ein wenig schwer. Trude Saltuari-Oberegger 55 9 Jol i n ‐ M a r i e V i e de nz Ich fand es unglaublich spannend, wie unterschiedlich die Porträts ausgefallen sind und wie unterschiedlich ich von den Künstlerinnen gesehen wurde. Insgesamt fand ich alle Porträts sehr gut und somit fiel mir die Wahl des Mitnahmebildes zunächst auch gar nicht leicht. Aber letztendlich haben mich die fröhlichen Farben des von mir ausgesuchten Porträts sehr angesprochen und, wie ich fand, hatte dieses Bild den größten Wiedererkennungswert. Das Porträt wurde natürlich eingerahmt und hängt nun über meinem Sofa in meinem Jugendzimmer. Somit hat es also einen Ehrenplatz bekommen und weckt bei allen meinen Besuchern großes Interesse. Ich hätte es sehr schön gefunden, wenn ich noch mehr über die Künstlerinnen erfahren hätte, und das Allergrößte wäre natürlich, wenn ich einmal eine Zeichenstunde bei einer der Künstlerinnen bekommen könnte. Vielen lieben Dank! Ihre Jolin-Marie Viedenz 56 Irmtraud Mair 9 Lucia Sambo Losso 57 9 Jol i n ‐ M a r i e V i e de nz 58 Marlene Dittrich Butterwegge Ich hatte das Gefühl, auf der ganzen Welt zu sein… Künstlerin Trude Saltuari-Oberegger geboren am 15.07.1944 in Truden bei Bozen lebt in Bozen/Italien 10 T rud e S alt uar i‐Obere g g e r Ich hatte in diesen zwei Wochen das Gefühl, auf der ganzen Welt zu sein, einmal in Afrika, in Indien, in Pakistan, in Finnland, in Nepal, in Brasilien, in der Türkei, in Indonesien und immer wieder in Deutschland. Wenn es uns einmal im Jahr gelingt, miteinander zu malen, speziell zu porträtieren, dann ist das immer ein großes Fest der Freundschaft und der Sinne. Unser Sehvermögen und unsere Konzentration werden wieder angeregt und geschärft und mit ihnen alle subtilen Antennen, die mit dem Sehen und Fühlen in Verbindung stehen. Manchmal gelingt es, das Wesen des Menschen, der gemalt wird, zu fühlen. Dann offenbart sich jede Stelle im Gesicht des Beobachteten und es entsteht ein inniges Gespräch. Es ist ein Verstehen ohne Worte, eine richtige Liebesbeziehung für eine Stunde. Bei manchen Kindern, die ich malen durfte, habe ich ihr aufmerksames Sitzen wie ein Geschenk an mich empfunden. Deshalb habe ich auch gern hergeschenkt, was ausgesucht wurde. Normalerweise bin ich mit meinen Bildern eher geizig. Aber Irmtraud denkt 59 10 60 Tr ud e Sal tuari ‐O be re g g e r 10 sich immer wieder etwas anderes aus und erzieht mich, freigebiger mit meiner Kunst umzugehen. Es gelingt ihr auch immer wieder. Das Schöne ist, dass wir uns gegenzeitig erziehen und anregen. Ich bin strenger, was das Malen betrifft, sie ist strenger in menschlichen Belangen.Wenn wir alle erschöpft herumliegen, dann rennt sie noch, weil einer, der etwas braucht, ihrer Hilfe bedarf. Trude Saltuari-Oberegger hat die «Schule des Sehens» von Oskar Kokoschka bei Professor Rudolf Szyskowitz besucht und im Zusammenhang mit ihrer künstlerischen Tätigkeit verschiedene Preise erhalten. Die Stadt Salzburg hat eines ihrer Bilder erworben. Sie erstellte zwei Zeichentrickfilme und betätigte sich als Lehrerin in Zeichnen und Kunstgeschichte an einer Oberschule. 61 10 62 Tr ud e Sal tuari ‐O be re g g e r 10 63 10 64 Tr ud e Sal tuari ‐O be re g g e r 10 65 10 66 Tr ud e Sal tuari ‐O be re g g e r 10 67 11 Ich habe für mich durch die Porträtwochen festgestellt, dass ich mehr mit offenen Augen durchs Leben gehen muss. 68 : Ich habe von den Porträtwochen durch Radio 91.2 erfahren. Es wurde gesagt, wenn jemand kein Problem damit hat, ruhig zu sitzen, wäre dies eine gute Sache für denjenigen. Da ich ein sehr hyperaktiver Mensch bin und ich vor dem Ruhigsitzen ziemlich viel Angst habe, dachte ich mir, dies wäre eine gute Gelegenheit zu testen, ob ich eine Stunde lang ruhig sitzen könne. Zuerst dachte ich mehr oder minder an Künstlerinnen im Studentenalter, aber als ich bemerkte, dass die Künstlerinnen etwas «älter» waren, verspürte ich eine gewisse Geborgenheit bzw. Ruhe. Die Künstlerinnen waren sehr zuvorkommend. Ich empfand es so, als wären sie in ihrer eigenen künstlerischen Welt, wo sie einen Menschen nicht hinsichtlich seiner Modell Jenö Vajko geboren am 02.05.1980 in Dresden Speditionskaufmann lebt in Dortmund-Körne Jeno V aj k o Lebenssituation betrachten, sondern ihn so sehen und später auch abbilden, wie er ist, ohne Vorurteile. Ich hatte bei vier Künstlerinnen eigentlich nur drei Bilder zur Auswahl, da eine der Künstlerinnen ein Interview an die Rundschau geben musste. Aber bei den drei Bildern, die mir zur Wahl gestellt worden sind, habe ich mich für ein Bild entschieden, welches sehr freundlich, bunt und warm gezeichnet worden ist. Ich muss gestehen, dass ich nicht Auto, sondern Mofa fahre. Ich kann Ihnen versichern, dass ich noch nie so behutsam mit meinem Mofa gefahren bin wie an diesem Tage, noch nicht einmal mit einem Strauss Blumen. Als ich zu Hause angekommen war, wurde dieses Bild sofort von meiner Freundin gerahmt. Da das Bild farblich sehr in unser Schlafzimmer passte, haben wir dies auch sofort dort aufgehängt. Bei der Präsentation hatte ich von allen meiner vier Porträts Aufnahmen per Digital-Kamera gemacht. Anschließend zeigte ich die Fotos fast allen meinen Leuten in der näheren Bekannt- und Verwandtschaft. Und ich kann sagen, dass 98 % meinen persönlichen Favoriten auch gewählt hätten. Die Ausstellung zum Schluss wurde durch sehr emotionale Musik untermalt. Sie wirkte dadurch sehr familiär bzw. vertraut. Die Künstlerinnen waren auch da und freuten sich, alle Modelle wieder zu sehen. Meine Porträts wieder zu sehen riefen wieder dieses vertraute und vor allen Dingen «ruhige Gefühl» hervor. Das Projekt an sich fand ich sehr interessant, da es bei vielen Menschen bzw. gerade bei Randgruppen kaum vorkommt, dass sich Menschen so intensiv um ihre Mitmenschen kümmern bzw. die Aufmerksamkeit entgegen bringen. Verbesserungsvorschläge für die Porträtwochen habe ich keine. Gerade die Künstlerin- 11 nen wissen genau Bescheid über ihre Stärken bzw. Schwächen. Eigentlich können nur sie selber Verbesserungen vorschlagen. Jetzt kommen wir zu der Sache, die mich am meisten berührt hat. Wie ich schon eingangs gesagt habe, bin ich ein sehr hyperaktiver Mensch. Ich kann eigentlich nie ruhig eine Stunde vorm Fernseher verbringen, geschweige denn nur irgendwie hier vorm Computer. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, was ich dort zu meinem Verdutzen erlebt habe. Für mich wurde zur Orientierung eine Plastiktüte, auf die Gesichter von zwei Frauen gedruckt waren, in ca. l,5 m Entfernung auf Augenhöhe aufgestellt. Ich wurde in den ersten fünf Minuten drei- bis viermal aufgefordert, ruhig zu sitzen – nein, stopp, nicht das ruhige Sitzen, wie man dies gewohnt ist, sondern den Körper erstarren zu lassen, nein, sogar die Mimik meines Gesichtes musste erstarren. Genau diese Tatsache machte mir in diesen ersten Minuten sehr zu schaffen, aber ich weiß nicht aus welchem Grund. Auf einmal spürte ich mich nicht mehr bewusst; ich sah zwar im Augenwinkel die Künstlerinnen, wie sie mich zeichneten, aber im Großen und Ganzen war ich - so paradox es auch klingen mag - mitten in einem Dialog mit einer der Damen auf dieser besagten Plastiktüte. Und je mehr ich in diesem Bild versank, umso mehr entfernte ich mich bzw. konnte ich mein Umfeld intensiver betrachten. Mir fielen so unwichtige Dinge Silvana del Carmen Allendes Cifuentes 69 : 11 J e n o V ajk o auf wie z.B. das Zwitschern eines Vogels. Nie hatte ich gedacht, dass in dieser Gegend überhaupt Vögel sind. Weiter hatte ich gemerkt, dass ich bereits mit ganz kleinen Veränderungen meiner Gesichtszüge die Aufmerksamkeit der Künstlerinnen mehr oder weniger stark auf mich ziehen konnte. Im Großen und Ganzen habe ich für mich durch diese Aktion bzw. durch die Porträtwochen festgestellt, dass ich mehr mit offenen Augen durchs Leben gehen und nicht nur dieser unsrigen hektischen Gesellschaft Recht geben muss. Denn durch die Erfahrung «still» zu sitzen ist mir aufgefallen, dass man Situationen oder Menschen genauer betrachtet. Die Porträtwochen haben mich gelehrt, wenn ich noch einmal etwas Neues mache, unvoreingenommen in jede Situation zu gehen. Und ich rate dies auch jedem, der feste Ideale und Vorstellungen hat, um glücklicher zu leben eine Situation so zu nehmen, wie sie ist. Jenö Vajko Irmtraud Mair 70 12 Pr ojek tbeschre i b un g Die Dortmunder Nordstadt:Altes Arbeiterviertel, Standort des größten Kanalhafens Europas, Geburtsstätte des Bundesligisten BVB 09, dichte Wohnbebauung mit teilweise prächtiger Gründerzeitarchitektur, Parks und Plätze, ein Wochenmarkt mit südländischem Charme, Alteingesessene und Hinzugezogene aus aller Herren Länder, internationales Flair, Multikulturalität, eine lebendige Kunst- und Kulturszene, internationale Gastronomie, Einzelhandel und Gewerbe, gezeichnet vom Strukturwandel und doch dynamisch, nie aufgebend, stets im Wandel – die Nordstadt ist ein urbaner Verdichtungsraum und immer in Bewegung. Sie hat viele Facetten, viele Gesichter. Ein Mikrokosmos, der jeden Tag Neues entdecken lässt und dessen größter Schatz seine Menschen sind. Die Nordstadt ist der kinderreichste Stadtbezirk Dortmunds. Die Geburtenquote ist hoch, sie liegt über dem Durchschnitt. Sie ist ein junger Stadtteil, ein Stadtteil der nachwachsenden Generationen mit Potential für die Zukunft. Die Nordstadt hat Anziehungskraft für neue Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und unseres Landes. Rund 57 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner hier haben einen Migrationshintergrund. Sie bilden ein unerschöpfliches Reservoir an unterschiedlichen Sichtweisen, an neuen Ideen und an Kontakten in alle Welt – gelebte Globalisierung. Keine Frage, soziale Problemlagen sind vorhanden: geringe Einkommen, sehr hohe Arbeitslosenrate, hoher Anteil an Beziehern von Transferleistungen und überdurchschnittlich hohe Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen. Eine vielfältige Kinder- und Jugendhilfelandschaft stellt sich der Aufgabe, auch für die Kinder der Nordstadt für Chancengerechtigkeit auf gesellschaftliche Teilhabe zu sorgen. Die Beratungsstelle Westhoffstraße des Sozialen Zentrums Dortmund e. V. ist Teil dieser Landschaft. Sie unterhält ein breit gefächertes Hilfeangebot für Kinder, Jugendliche und Familien – Erziehungs-, Familien-, Schwangeren- und Jugendberatung, ambulante erzieherische Hilfen und offene Jugendarbeit. 71 12 P r oj e ktb e schre i bung Vor dem Hintergrund ihres Auftrags und ihres Selbstverständnisses hat die Beratungsstelle Westhoffstraße die Idee unmittelbar überzeugt, Kunst vor Ort für Jung und Alt erlebbar zu machen. Gemeinsam mit dem Quartiersmanagement Nordmarkt und in enger Abstimmung mit der Künstlergruppe hat sie die Koordination der 8. Internationalen Porträtwochen übernommen. Sie fanden vom 04. bis zum 15.02.2008 in der Beratungsstelle statt. Die Künstlergruppe versteht sich als ein freier Zusammenschluss von Kunstpädagoginnen und professionell tätigen Künstlerinnen. Grundlage ihrer gemeinsamen Ausübung der Porträtmalerei ist die untereinander empfundene künstlerische und freundschaftliche Verbundenheit, die zwischen einzelnen Künstlerinnen der Gruppe bereits seit Jahrzehnten besteht. Dazu gehört vor allem die Freundschaft zwischen der Kunstpädagogin Irmtraud Mair und der Künstlerin Trude Saltuari-Oberegger, die als Keimzelle und «spiriti recti» der Internationalen Porträtwochen gelten dürfen. Aus dem Bedürfnis heraus, sich 72 für einen ausreichend langen Zeitraum einmal pro Jahr ungestört und ausschließlich auf die Porträtmalerei konzentrieren zu können, entwickelten sie die Idee der Internationalen Porträtwochen. Sie führen sie seither gemeinsam mit einem teils wechselnden Kreis weiterer Künstlerinnen an ebenfalls wechselnden Orten durch. Gewählt wird zumeist der Wohnsitz einer der Künstlerinnen, die aus verschiedenen Ländern Europas und auch anderer Kontinente stammen - «international» eben. Von Anfang an lag der Gruppe ein wirtschaftliches Interesse fern. Das wechselseitige Geben und Nehmen während des Porträtmalens im zwischenmenschlichen Bereich ist ihre Motivation. Die Kunst der Porträtmalerei zu verfeinern und zu entwickeln ist Anlass und Rahmen für diese zwischenmenschliche und künstlerische Begegnung. Für die 8. Internationalen Porträtwochen hat Irmtraud Mair, die vor Jahren von Südtirol nach Dortmund übergesiedelt ist, die Künstlerinnen eingeladen. Zur Gruppe gehörten Trude Saltuari-Oberegger und Lucia Sambo Losso, beide aus Südtirol, die gebürtige Chilenin Silvana del Carmen Allendes Cifuentes, derzeit in Dortmund lebend, sowie Jiny Lan, in Nordchina aufgewachsen mit Wohnsitz in Bochum. Partiell beteiligten sich weitere Porträtmalerinnen. Bei der Suche nach Modellen spielte neben der eigentlichen Zielsetzung ein weiterer Gedanke eine Rolle: Gerade in einem mulikulturell geprägten Stadtteil, in dem Integration und Toleranz maßgeblich sind, sollte dieses Projekt nicht ausgrenzend, Proje kt b esc hr eib u n g sondern verbindend wirken. So war es das Bestreben der beteiligten Organisatoren, auch Kindern und Erwachsenen aus anderen Stadtteilen Dortmunds die Möglichkeit zu geben, an den Porträtwochen zu partizipieren. Zunächst sind über die Kontakte der Mitarbeiter/innen der Beratungsstelle und aus pädagogisch-therapeutischen Fördermaßnahmen heraus Kinder aus der Nordstadt auf die Möglichkeit zur Teilnahme an den Porträtwochen aufmerksam gemacht worden. Die übrigen Plätze wurden per Aufruf in den lokalen Medien einem großen Kreis weiterer Interessierter angeboten. Die Resonanz war groß. Innerhalb weniger Stunden waren alle freien Plätze vergeben. Angemeldet haben sich Einzelne, Geschwisterpaare und Frauen gemeinsam mit ihren Kindern. Als Ort ihres Wirkens richteten die Malerinnen einen freien Raum in der Beratungsstelle Westhoffstraße her. Schnell entstand der Eindruck eines Künstlerateliers: Die Wände des Raumes füllten sich rasch mit den angefertigten Porträts, Farben, Pinsel, Blei- und Kohlestifte mischten sich mit Aquarellblöcken und Staffeleien.Trotz der Vielfältigkeit vorhandener Malutensilien verstand sich die Gruppe darauf, dem Raum eine Atmosphäre zu verleihen, die Ruhe, Gelassenheit und Wärme vermittelte. Pro Tag wurden dort bis zu sechs Modelle von den Künstlerinnen zugleich gezeichnet oder gemalt. Es entstanden mehr als 200 Bilder von 60 Modellen. Über den eigentlichen Akt des Porträtierens hinaus kam ein gegenseitiges Kennenlernen der Beteilig- 12 ten nicht zu kurz. Waren nach einer Stunde Modellsitzen die Bilder fertig, so wurde das Modell in der Mitte seiner Porträts fotografiert und es blieb noch Zeit für einen persönlichen Austausch. Ein Großteil dieser Fotografien findet sich auf den nachfolgenden Seiten. Am letzten Tag der Porträtwochen kamen die Modelle mit den Künstlerinnen noch einmal zusammen. Für viele war dies ein weiterer Höhepunkt. Eingebettet in ein feierliches Rahmenprogramm wurde jetzt als Ausdruck der Wertschätzung ein Versprechen an die Modelle eingelöst: Jedes durfte eines seiner Porträts frei auswählen und bekam dieses geschenkt. Das von den Künstlerinnen und den Modellen gestaltete Rahmenprogramm spiegelte die stattgefundene Interaktion wider. Im Vordergrund standen das gemeinsame Musizieren und Singen. Auch ein kleinerer Vortrag fand im Programm seinen Platz. Anja Rupprecht ließ an ihren Gedanken zur Porträtkunst teilhaben: «(...) Die unterschiedlichsten Menschen begegnen sich auf einer besonderen und tieferen Schicht, als das sonst oft der Fall ist. Es ist für jeden Menschen ein besonderes Erlebnis, 73 12 74 P r oj e ktb e schre i bung porträtiert zu werden oder selber zu porträtieren. Im Porträt geht es um den individuellen, einzigartigen Menschen. (...)» Viele der Beteiligten stimmten diesen Gedanken zu. Selbstverständlich ist es nicht: Aus verschiedenen Ländern nach Dortmund zu kommen, mitten in der Nordstadt ein provisorisches Atelier im Kellerraum einer sozialen Einrichtung aufzuschlagen, vierzehn Tage lang intensiv zu arbeiten ohne Honorar und die Früchte des eigenen Schaffens zu verschenken - dabei vor allem die Kinder des Stadtteils im Blick. Die Intention der Künstlergruppe: Einen Beitrag zur Stärkung der Persönlichkeit der jungen Menschen des Stadtteils über die intensive künstlerische Beschäftigung mit ihnen zu leisten. Die angefertigten Porträts zeigen, dass – wie alle Kinder – auch die Kinder der Nordstadt über Stärken und Potentiale verfügen, die es zu fördern gilt. kleine Kunstband auch die positive pädagogisch-therapeutische Wirkung des Porträtmalens, insbesondere für Kinder, bekannter machen und zum Nachahmen anregen. Diese Erkenntnis und die Ergebnisse der künstlerischen Auseinandersetzung hält die vorliegende Dokumentation fest. Zwischen den Zeilen und in den Bildern wird jedoch ein weiteres Anliegen transportiert – eine Art «Stolz» auf den Stadtteil, seine Menschen, seine nachwachsende Generation. Nicht zuletzt soll der Wenn dieses Projekt und seine Dokumentation zu einem «neuen Blick» auf und zu einem «neuen Bild» von der Nordstadt beitragen sollten, zu einem breiteren Bewusstsein darüber, dass hier nicht bloß die Probleme der Gegenwart existieren, sondern auch Lösungen für Zukunftsfragen heranreifen, dann… fühlen Sie sich eingeladen, sich Ihr eigenes Bild vor Ort zu machen. Mit der Bitte an die Modelle und Künstlerinnen, sich mit einem individuellen Erfahrungsbericht in die nun vorliegende Dokumentation einzubringen, endeten die Internationalen Porträtwochen – und nahmen rasch wieder einen neuen Anfang. Sehr gerne nahmen die Künstlerinnen die Einladung der Beratungsstelle Westhoffstraße an, sie auch im nächsten Jahr bei der Durchführung der Porträtwochen zu unterstützen. Diese werden im Februar 2009 mit gleicher Zielsetzung und ähnlichen Rahmenbedingungen durchgeführt. Ferner besteht die Überlegung, das Porträtieren von Kindern als ergänzendes, wiederkehrendes Zusatzangebot in das Tätigkeitsspektrum der Beratungsstelle zu integrieren – vorausgesetzt, die anfallenden Kosten können refinanziert werden. Proje kt b esc hr eib u n g 12 75 12 76 P r oj e ktb e schre i bung Proje kt b esc hr eib u n g 12 77 12 78 P r oj e ktb e schre i bung 13 Dank e Besonderer Dank gilt den beteiligten Künstlerinnen Silvana del Carmen Allendes Cifuentes, Jiny Lan, Lucia Sambo Losso, Irmtraud Mair, Trude Saltuari-Oberegger und den freundlichen Unterstützern Firestarter Promotions ITW GmbH Helga und Werner Hüssler Der Paritätische Dortmund Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH Übersetzungsbüro Aynur Kaya sowie Hans Adam, Dirk Bannas, BASS, Familie Bucher, Frau Prof. Dr. Alexa Franke, Christel Hennekemper, Lore und Max Klamser, Gunther Niermann, Hans Schmitz, Beate Schönherr, Silke Schulz und Günther Ziethoff.