Eine Gefahr für die Tanne
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Eine Gefahr für die Tanne
WALD – WISSENSCHAFT – PRAXIS Der Krummzähnige Tannenborkenkäfer Eine Gefahr für die Tanne – auch bei uns? Ein Blick zurück in die Geschichte von Michael Mößnang In diesem Jahr erwarten unsere Fichten einen Großangriff des Buchdruckers und seines „kleinen Bruders“, des Kupferstechers. Ausgangspunkt dieser kritischen Entwicklung war der ungewöhnlich heiße und niederschlagsarme Sommer 2003. Wie die Fichte hat auch unsere Weißtanne „ihre“ Borkenkäfer: Krümmzähniger Weißtannenborkenkäfer (Pityokteines curvidens) und seine verdächtigen Kumpanen (Pityokteines spinidens und P. vorontzovi sowie Cryphalus piceae alias Kleiner Tannenborkenkäfer). Ihr Ruf ist nicht viel besser als der des Buchdruckers. aus einen klammerförmigen doppelarmigen Quergang. Unter dickerer Rinde. Puppenwiegen bis 6 mm tief im Splint. 2-3 Generationen und Geschwisterbruten. Gefährlichster Schädling der Tanne. Abb. 1: Tannenborkenkäfer, Imago Tatort: Schweiz, im Jahre 1947. Vorausgegangen war ein sehr heißer und trockener Sommer. P. curvidens raubte in den 2 nachfolgenden Jahren 236.000 m3 Tannenholz. Betroffen waren v.a. das schweizerische Mittelland und der Schweizer Jura. Große Schadflächen traten jedoch nur auf Standorten auf, auf denen die Tanne nicht standortstauglich war, wie z.B. flachgründige Humuskarbonatböden in Südlage oder aber dort, wo die Tannen entgegen ihrem Naturell in Reinbeständen ohne vertikale Schichtung erwachsen waren. Alles in allem waren die Schäden zwar beachtlich; wo die Weißtanne aber standortsgemäß war, konnte sie dem Angriff erfolgreich Widerstand leisten. Steckbrief: Krummzähniger Tannenborkenkäfer (Pityokteines curvidens, auch Ips curvidens, Derzeit können unsere Tannen wohl guten Mutes sein: Ein vergleichbar massives Auftreten der Tannenborkenkäfer wie damals in der Schweiz ist zum jetzigen Zeitpunkt wohl nicht zu erwarten. Sowohl Bestandesaufbau als auch Standort der Abb. 2: Fraßbild des Tannenborkenkäfers meisten bayerischen Tannenbestände lassen vermuten, dass unsere Tannen einem solchen Schädling auch nach Trockenjahren gewappnet sein werden. Literatur J. MAKSYMOV, 1950: Untersuchungen über den krummzähnigen Weißtannenborkenkäfer Ips curvidens Germ. während seiner Massenvermehrung 1947-49 in der Schweiz. Mitteilungen aus der Schweizerischen Anstalt für das Forstliche Versuchswesen. 26. Band, Heft 2; S.499-581. Tomicus curvidens) 2,5 bis 3 mm lang, schwarzbraun, Flügeldeckenabsturz mit 3 großen Zähnen, vorzugsweise an Tanne. Polygam: je ein Weibchen bohrt von einer gemeinsamen Begattungskammer LWF aktuell 43/2004 MICHAEL MÖßNANG ist Mitarbeiter im Sachgebiet III (Waldbau und Forstplanung) der LWF 41