Jugendliche und Markenwerbung - Liebfrauenschule Sigmaringen
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Jugendliche und Markenwerbung - Liebfrauenschule Sigmaringen
Einleitung Ich beschäftige mich in meiner Seminararbeit mit der Wirkung von Markenwerbung auf die Kaufentscheidungen von Jugendlichen. Meine genaue Fragestellung lautet: „Wie wird das Kaufverhalten von Jugendlichen durch Markenwerbung beeinflusst?“ Durch meine Fragestellung möchte ich herausfinden, wie das Kaufverhalten der Jugendlichen durch Marken beeinflusst wird, welche Rolle die Werbung dabei spielt und wie die Jugendlichen selbst dazu stehen. Ist ihnen diese Beeinflussung überhaupt bewusst? Außerdem möchte ich darlegen, welche Faktoren die Entscheidung ein Markenprodukt zu kaufen beeinflussen. Zuerst habe ich mir Gedanken darüber gemacht, welche verschiedenen Faktoren auf die Jugendlichen einwirken: Markenwerbung Peergruppe ee Familie K Jugendliche Marke Kaufentscheidung Kaufverhalten Kauf Abb.81: Wirkungsgefüge 2 Auf die Jugendlichen wirkt einerseits die Markenwerbung ein und andererseits -aus ihrem sozialen Umfeld- ihre Familie und Peergruppe. Auf die Kaufentscheidung selbst wirken dann mehrere Faktoren ein. Diese Faktoren habe ich bisher in die Marke und das Kaufverhalten unterteilt. Das erste Kapitel meiner Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Kaufverhalten von Jugendlichen. Dazu gehören die schon bestehenden Produktinteressen und die Art des Kaufs die sich je nach Produkt unterscheidet. Es geht darum zu erfahren, was und wie Jugendliche einkaufen, wie sie ihre Kaufentscheidungen fällen und welche Auswirkungen es hat, wenn sie in der Gruppe einkaufen. 1 Das zweite Kapitel meiner Seminararbeit beschäftigt sich mit den Marken. Zuerst spreche ich kurz den Sinn und die Aufgaben einer Marke an. Anschließend beschäftige ich mich mit dem Markenimage, der Markenwahrnehmung, der Markenpersönlichkeit und der Erklärung einer möglichen emotionalen Bindung zwischen einer Marke und den Jugendlichen. Ein wichtiger Punkt ist, herauszufinden ob die Entwicklungsphase in der sich die Jugendlichen befinden eine Rolle spielt. Um die Werbung, dreht sich das dritte Kapitel. Es geht um ihre Ziele, Strategien, Gestaltung und Inhalte. Ziel ist es, zu erfahren mit welchen Mitteln sie versucht die Jugendlichen und ihr Kaufverhalten zu beeinflussen. Im vierten Kapitel meiner Seminararbeit untersuche ich die Wirkung der Werbung. Um Aufschluss darüber zu erhalten, wie die Werbung Einfluss auf den Kaufentscheidungsprozess nimmt. Im fünften Kapitel meiner Seminararbeit geht es um die Selbsteinschätzung der Jugendlichen. Nehmen sie diese Beeinflussung direkt wahr oder nicht? Das sechste Kapitel besteht aus einer Umfrage, die ich zu ausgewählten Beispielen an der Liebfrauenschule durchgeführt habe. Diese Beispiele sind die Werbungen der Marken bebe für Mädchen und AXE für Jungen, beide aus dem Bereich Körperpflegeprodukte. Für beide Geschlechter zum Vergleich Coca Cola und Mc Donalds. Mit dieser Umfrage sollen die Annahmen die ich mithilfe der Literatur in den ersten fünf Kapiteln gemacht habe, überprüft werden. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, da Werbung heute in unserer Gesellschaft eine große Rolle spielt. Sie umgibt uns täglich, sei es durch Plakate, Radiowerbung, Werbespots im Fernsehen/Internet, oder die fast täglich eintreffenden Werbeprospekte von Klamottenmarken oder Supermärkten. So hat es mich interessiert was Werbung für eine Auswirkung speziell auf Jugendliche hat und ob ihnen dieser Einfluss überhaupt bewusst ist. Ich habe die Zielgruppe auf den Bereich der Jugendlichen eingegrenzt, da mich besonders die Wirkung von Werbung auf meine Altersklasse interessiert hat. Den Titel „Werbung gut - alles gut?“ habe ich ausgewählt, da er die Stärke des Werbeeinflusses hinterfragt. 2 1. Vorstellung der bebe-Werbung 1.1. Der Spot zu den feel good- feel fresh Bodylotions von bebe Abb. 2: Bildergeschichte des bebe-Werbespots: Der Werbespot zeigt drei verschiedene Mädchen die Musik einschalten: Das erste Mädchen schaltet lächelnd einen Plattenspieler an und es ertönt ein langsames Lied. Das zweite Mädchen schaltet einen auf dem Boden stehenden CD-Rekorder ein und es ertönt ReggaeMusik. Und das dritte Mädchen zieht einen riesigen Lautsprecher heran und es ertönt Rockmusik. Alle drei Mädchen sind passend zu den Musikstilen gekleidet. Auch ihre Zimmer sind passend eingerichtet, sowohl farblich als auch von den Möbeln. Der Spot wechselt zwischen den Zimmern der drei Mädchen hin und her. Es läuft immer die Musik, die das jeweilige Mädchen zu Beginn eingeschaltet hat. 3 Die drei Mädchen richten nach ihrem Geschmack ihr Zimmer für eine WG-Party her: Das erste Mädchen arrangiert liebevoll einen Sitzkreis aus rosa + pinken Kissen. Das zweite Mädchen hängt Partyfotos auf. Und das dritte Mädchen sprüht ein Graffiti an die Wand. Anschließend sieht man wie die drei Mädchen sich richten und sich mit der Bodylotion von bebe eincremen. Das erste Mädchen cremt sich vor dem Spiegel ein. 4 Das zweite Mädchen tanzt während des Eincremens. Und das dritte Mädchen rockt nebenher zur Musik weiter. Anschließend sieht man nochmal die drei Mädchen beim Konsum des Produkts und wie sie an der Bodylotion riechen: 5 Zum Schluss sieht man das dritte Mädchen wie es Luftgitarre spielend rockt: Eine Sprecherin sagt: „neu, für jede Stimmung der passende Duft!“ Und die zwei anderen Mädchen kommen dazu: Das dritte Mädchen schreit: „Yeeeah Rock `n Roll!“ Und die Sprecherin sagt:“Die neuen Bodylotions, bebe wild, lovely und happy! 1 Bebe young Care, natürlich schöne haut.“ 1 http://www.youtube.com/watch?v=0-woVVm-7i4&feature=related, 25.05.2011 6 2. Vorstellung der bebe-Werbung 2.2. Der Spot „das neue AXE Excite- führt selbst Engel in Versuchung“ Abb. 3: Bildergeschichte des AXE-Werbespots: Der Werbespot spielt in einer südländischen Altstadt. Ein kleiner Junge steht in einer Gasse als er sieht wie etwas vom Himmel zu fallen scheint… …in der Mitte einer staunenden Menschenmenge, die beim Kaffetrinken und Einkaufen gestört wurde erhebt sich ein Engel…. Die Menschen sind verzaubert.… ...auch in der restlichen Stadt fallen Engel vom Himmel.... ….sie erheben sich und schreiten stumm davon…. 7 …..die Engel treffen auf einem Marktplatz zusammen…. ….und scharen sich um einen jungen Mann…. …die Engel atmen tief ein und mustern den jungen Mann anzüglich…. 8 …dann fasst der erste Engel an seinen Heiligenschein und schmettert ihn zu Boden…. …..und die anderen Engel folgen ihm…. 2 Zum Schluss sieht man den jungen Mann in seinem Zimmer stehen wie er das AXE Excite Deo verwendet…. Ein Sprecher sagt den Werbespruch…“das neue AXE Excite-“…ein dumpfer Aufprall…. „führt selbst Engel in Versuchung“. 2 http://www.youtube.com//watch?v=Z1ntgZhAs-c, 25.05.2011 9 3. Begründung für die Wahl der Werbung Ich habe mich für die Werbung von bebe und AXE entschieden, da beide aus dem gleichen Produktbereich kommen und sehr bekannte Marken sind. Beide Marken sind speziell für Jugendliche gedacht. Die Werbungen sind so aufgebaut, dass direkt die Zielgruppe der Jugendlichen beeinflusst werden soll. Dies ist mir also bei der Beantwortung meiner Frage behilflich, da die Werbung nicht viele verschiedene Altersklasse ansprechen soll, sondern nur Jugendliche. So konnte ich gezielt Werbeinhalte zur Beeinflussung der Jugendlichen feststellen. 4. Problematik der Wahl Die Marken bebe und AXE stammen beide aus dem Bereich für Körperpflegeprodukte. Dies wirkt sich insoweit problematisch aus, da das Interesse von Jungen und Mädchen für Produkte aus diesem Bereich unterschiedlich groß ist. Aus diesem Grund kann ich die Ergebnisse der Umfrage über die bebe- und AXE-Werbung auch nicht miteinander vergleichen, da beide Werbungen völlig verschieden aufgebaut sind. Ich habe daher die Jugendlichen in meiner Umfrage zusätzlich noch über Mc Donalds und Coca Cola befragt. Da Mc Donalds und Coca Cola Marken für beide Geschlechter sind und sich die Ergebnisse der Umfrage vergleichen lassen. 10 1. Kaufverhalten der Jugendlichen 1.1. Für welche Produkte interessieren sich Jugendliche? 3 Abb.4: Produktinteressen der Jugendlichen nach Geschlecht Mädchen interessieren sich mehr für Make-up, Körperpflege und Mode, wohingegen Jungs an Games, Konsolen, MP3-Player und Handys, Mobilfunknetzbetreiber interessiert sind. Dies lässt sich damit erklären, dass Mädchen mehr auf ihr Äußeres achten.4 5 Abb.5: Produktinteressen der Jugendlichen nach Alter Die jüngere Altersklasse von 12-13 Jahren interessiert sich für alle Bereiche, am schwächsten für Mode und den Bereich Make-Up und Körperpflege. Dies lässt sich auf den Anteil der Jungen zurückführen. Ihr Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.13 Vgl. Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.12-14 5 Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.15 3 4 11 Interesse entsteht in diesem Bereich erst später. Das Interesse der Altersklasse von 14-16 Jahren ist im Vergleich zu der jüngeren Altersklasse zurückgegangen und lediglich im Bereich Mode und Make-Up, Körperpflege angestiegen. Das Interesse der Altersklasse der 17-18 Jährigen ist allgemein nochmals zurückgegangen und nur im Bereich nicht-alkoholische Getränke angestiegen.6 Für mein Thema bedeutet das, dass das Interesse der Jugendlichen je nach Produktbereich unterschiedlich groß ist und so die Werbung die Jugendlichen unterschiedlich ansprechen muss. Jungs interessieren sich weniger für Körperpflegeprodukte als Mädchen, das heißt sie müssen erst von der AXE-Werbung angesprochen werden. Mädchen interessieren sich schon für Körperpflegeprodukte, ihr Interesse für solche Produkte muss also nicht mehr geweckt werden. 1.2. Für welche Produkte geben Jugendliche ihr Geld aus? 7 Tabelle1: Konsumausgaben der Jugendlichen Die Tabelle 6.1. gibt Unterschiede in den Ausgaben der Jugendlichen bezüglich Alter, Geschlecht, Bildung, soziale Herkunft gemessen durch den Berufsstatus des Vaters und der regionalen Herkunft an.8 Vgl. Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.15-16 Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.94 8 Ebd. 6 7 12 An erster Stelle der Ausgaben steht Kleidung, es handelt sich um modische Kleidung da davon ausgegangen wird, dass die Eltern die Grundausstattung bezahlen. Mit diesen Kleidungsstücken versuchen die Jugendlichen ihre Individualität hervorzuheben und Anerkennung in der Gruppe der Gleichaltrigen zu bekommen. Besonders Frauen geben für Kleidung viel Geld aus. An zweiter Stelle steht das Handy/Telefon, als Kommunikationsmittel unter Gleichaltrigen. Es lassen sich keine Unterschiede zwischen Geschlecht, Alter, Bildung und sozialer und regionaler Herkunft feststellen. An dritter Stelle stehen Grundnahrungsmittel, hier lassen sich keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern feststellen, allerdings geben Ältere und gebildetere Jugendliche mehr Geld für Grundnahrungsmittel aus. Dies lässt sich damit erklären, dass Ältere auch vermehrt eine eigene Wohnung besitzen9 Danach folgen die Ausgaben für Freizeitaktivitäten, wobei Gaststätten eher von gebildeten, älteren Jugendlichen besucht werden. Als nächstes stehen die Ausgaben für Alkoholika und Zigaretten. Alkohol wird eher von Männern konsumiert, bei den Zigaretten lässt sich kein Unterschied zwischen den Geschlechtern feststellen. Sie werden aber vor allem von Jugendlichen mit niedrigem Bildungsniveau, die in den neuen Bundesländern leben konsumiert. Danach folgen die Ausgaben für Reisen, Miete und Kosmetika. Für Kosmetika geben die Frauen mehr Geld aus als Männer. Im unteren Drittel folgen nun noch die Ausgaben für Internet, Ausrüstung für den Sport, Einrichtungsgegenstände, Computer, Videos, Vereinsbeiträge, Schmuck, Computerspiele, DVDs, Drogen und Theaterbesuche. Bei den Ausgaben für Schmuck, Einrichtungsgegenstände und Theaterbesuche stehen die Frauen vorne, bei den restlichen die Männer.10 Folgerungen: Da die jungen Frauen mehr Geld für Kleidung, Kosmetik, Schmuck, Einrichtungsgegenstände und Geschenke ausgeben als Männer, lässt sich hieraus schließen, dass sie sich mehr Wert auf ihr Aussehen sowie die Einrichtung ihrer Wohnung legen. Die Männer hingegen achten nicht so sehr auf ihr Aussehen und ihre Wohnung, sondern geben mehr Geld für Internet, DVDs, Computer und Computerspiele aus, sowie für Alkohol, aber im Gegenzug auch für Sportartikel. Mit dem Alter und dem Bildungsniveau steigen auch die Ausgaben für Nahrungsmittel, Wohnung und dazugehörige Einrichtungsgegenstände. Beide Faktoren wirken aber eigenständig. Die soziale und die regionale Herkunft hingegen zeigen kaum Auswirkungen.11 Das heißt sie wirken sich auch nicht auf die Beantwortung meiner Frage aus. Für meine Beispiele bebe und AXE bedeutet das, dass junge Mädchen schon ein höheres Interesse an ihrem Aussehen und an Körperpflegeprodukten mitbringen und bereits mehr Geld für Körperpflegeprodukte ausgeben, Sie müssen nur noch zum Kauf angeregt werden. Männer hingegen interessieren sich nicht so sehr für ihr Aussehen und geben auch nicht weniger Geld für Körperpflegeprodukte aus. Sie müssen erst durch die Werbung auf ein Produkt aufmerksam gemacht werden. Diese Informationen sind wichtig, wenn ich später das Involvement der Konsumenten (Punkt 3.2.1.1.) untersuche. Vgl. Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.94 Vgl. Ebd. S.95 11 Vgl. Ebd. S.95-93 9 10 13 1.2.1. Welche Jugendlichen kaufen was? Für meine Beispiele ist nur interessant, zu erfahren welche Jugendlichen von sich aus viel Geld für ihr persönliches Aussehen ausgeben. Lange zeigt, dass Frauen mehr Geld für ihr persönliches Aussehen, d.h. unter anderem Körperpflegeprodukte ausgeben als Männer. In der Gruppe der Frauen ist erwartungsgemäß der Anteil von Jüngeren hoch. Diese Gruppe legt Wert auf besondere Markenartikel und in eigener beruflicher Hinsicht auf Einkommens-und Aufstiegsorientierung. Sie neigen zu kompensatorischem Konsum. Werte wie Abenteuer und Abwechslung stehen für sie auf gleicher Ebene wie Liebe und partnerschaftliche Treue. Selbstentfaltungswerte wie z.B. das Ausleben von emotionalen Bedürfnissen werden mit traditionellen Tugenden wie z.B. Höflichkeit gleichgesetzt. Sie neigen auch zum demonstrativen Konsum, das bedeutet, dass sie versuchen durch Konsum den eigenen Status aufzuwerten. Äußerlichkeiten sollen ihnen die erwünschte soziale Anerkennung bringen.12 Da bekannt ist, dass junge Frauen Geld für ihr persönliches Aussehen ausgeben spricht die bebeWerbung in meinem Beispiel direkt junge Frauen an. Sie appelliert auch an die oben genannten Gefühle. Für die Beantwortung meiner Frage bedeutet das, dass Jugendliche gezielt durch Gefühle und Werte in der Werbung beeinflusst werden. Es werden die Gefühle und Werte angesprochen, von denen bekannt ist, dass sie der Zielgruppe wichtig sind. Auch Lange hat gezeigt, dass Körperpflegeprodukte für Jungen weniger interessant sind. 1.2.2. Die Kaufkraft der Jugendlichen Jugendliche haben eine direkte und eine indirekte Kaufkraft. Unter der direkten Kaufkraft versteht man ihre eigenen finanziellen Mittel, zum Beispiel Taschengeld. Die Jugendlichen im Alter von 13-17 Jahren haben bis zu 107€ im Monat zur Verfügung, im Alter 18-20 Jahren bis zu 443€. Die indirekte Kaufkraft ist die Beeinflussung von Kaufentscheidungen der Eltern. Die Jugendlichen sind schon Nachwuchskunden. Ob sie eine Marke mögen oder nicht hat Einfluss auf die spätere wirtschaftliche Situation des Unternehmers. So wenden sich Unternehmen frühzeitig über Sponsoring, Engagement gegen Drogen usw. an Jugendliche mit dem Ziel einer nachhaltigen Bindung an eine Marke.13 Für die Beantwortung meiner Frage bedeutet das, dass durch Markenwerbung nicht nur das direkte Kaufverhalten der Jugendlichen beeinflusst werden soll, sondern auch das Indirekte. Besonders in diesem Bereich ist Jugendlichen vermutlich nicht bewusst, dass die Werbung versucht sie zu beeinflussen. Grund hierfür ist, dass sie die Produkte ja nicht selber kaufen und ihnen so ihr Einfluss im Entscheidungsprozess nicht bewusst ist. 1.3. Konsumentenpersönlichkeit der Jugendlichen Die Jugend wird als eigene Phase angesehen, als eine Sozialisationsphase. Mit der Pubertät ist der Beginn gegeben, es gibt jedoch kein eindeutiges Ende. Sie lässt sich lediglich eingrenzen auf den Vgl. Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.100- 101 Vgl. Schlagenweit, D. (2008): Der Zusammenhang zwischen Marken- und Konsumentenpersönlichkeit, Gabler Verlag, Wiesbaden S. 31-34 12 13 14 Zeitraum von 13- 25 Jahren. Dieser kann eventuell durch die heutige Situation mit langem Schulbesuch, Studium usw. bis zu 29 oder 35 Jahren erweitert werden. In einer Sozialisationsphase entsteht und entwickelt sich eine menschliche Persönlichkeit. Jugendliche stehen in einer Wechselbeziehung mit der Umwelt, durchlaufen eine körperliche Entwicklung und entwickeln neue, noch fremde Bedürfnisse. In dieser Zeit verbünden sich die Jugendlichen zu Cliquen. Sie distanzieren sich immer mehr von ihrer Familie und der Erwachsenenwelt. Diese Distanz dient einerseits zur Selbstbehauptung durch den Konsum von bestimmten Marken und andererseits der Provokation von Erwachsenen und Jugendlichen mit anderer Einstellung. Diese Provokation läuft vor allem über den Modesektor. 14 Das bedeutet, dass Jugendliche durch Werbungen mit Gleichaltrigen beeinflusst werden. Ebenso durch Werbung die ihnen Produkte aufzeigt, die sie zur Provokation nutzen können. AXE und bebeWerbungen beinhalten Gleichaltrige, die Möglichkeit zur Provokation bieten die Produkte aber nicht. Sie kann höchstens dadurch entstehen, dass Eltern nicht verstehen wieso ihre Kinder gerade diese Markenprodukte benutzen wollen. 1.4. Rationaler, Demonstrativer und Kompensatorischer Konsum Konsum ist die „Befriedigung von Bedürfnissen anhand von Geldmitteln durch Güter oder Dienstleistungen, die bestimmte Kosten verursachen“.15 Hierbei stehen die Bedürfnisse und Geldmittel auf der Nachfrageseite und die Güter und Dienstleistungen und die Kosten auf der Angebotsseite. Über Konsum sollen durch Waren und Dienstleistungen diese 4 individuellen Bedürfnisse befriedigt werden: 16 Abb.6: individuelle Bedürfnisse Bei den ersten beiden, ökonomischen Bedürfnissen kann die Sättigung erreicht werden. Bei den letzten beiden Bedürfnissen können höchstens durch das Güter- und Dienstleistungsangebot Grenzen gesetzt werden, sowie durch Preise, die eigenen finanziellen Mittel und soziale Normen. Auch können diese Bedürfnisse nur teilweise über den Konsum von Waren und Dienstleistungen befriedigt werden. Die Vgl. Schlagenweit, D. (2008): Der Zusammenhang zwischen Marken- und Konsumentenpersönlichkeit, Gabler Verlag, Wiesbaden S. 27-31 15 Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.114 16 Ebd. 14 15 Befriedigung dieser Bedürfnisse über den Konsum wird oft als Angeberei oder Persönlichkeitsstörung angesehen.17 1.4.1. Der rationale Konsum Beim rationalen Konsum werden Bedürfnisse durch die Güter und Dienstleistungen befriedigt, die nach Quantität und Qualität ausgewählt wurden und optimale Befriedigung versprechen. Die Geldmittel werden so eingesetzt, dass die Kosten möglichst gering bleiben. Der rationale Konsum benötigt eine ausführliche Informationssammlung. Die angebotenen Güter und Dienstleistungen müssen ständig miteinander verglichen werden, zum Beispiel die Preise, die Qualität usw. . 18 Man findet bei Jugendlichen ein hohes Maß an Rationalität beim Kauf. 90% der Jugendlichen achten auf das Preis-Leistungsverhältnis. 80% von ihnen schauen auf die Qualität und 60% auf einen guten Kundendienst bei langlebigen Produkten. Über Vor- und Nachteile informieren sich 50% sowie über Sonderangebote zu Produkten des alltäglichen Lebens. 30% der Jugendlichen informieren sich über Warentestergebnisse. 19 1.4.1.1. Von welchen Kontextbedingungen hängt der rationale Konsum ab? Er hängt ab vom Erziehungsstil der Eltern. Demokratische und behütete Erziehungsstile wirken sich positiv auf die Konsumrationalität der Kinder aus. Ebenso eine Konsumerziehung, in der die Kinder zu einem sorgfältigen Umgang mit Geld erzogen werden und die Eltern eine gute Vorbildfunktion spielen. Zudem ist das Kaufverhalten der Jugendlichen rationaler, wenn sie eine eigene Wohnung besitzen. Mit dem Alter steigt auch die Konsumrationalität, die sich ebenfalls mit dem Geschlecht unterscheidet. Jungen weisen eine leicht höhere Rationalität beim Kauf auf als Mädchen. Für mein Thema bedeutet das, dass jüngere Jugendliche leichter durch Werbung zu beeinflussen sind, da sie weniger rational konsumieren. Besonders für die bebe-Werbung ist dies von Vorteil, da sich vorher gezeigt hat, dass jüngere Mädchen mehr Geld für Körperpflegeprodukte ausgeben (siehe 1.2.1). Diese Vermutung werde ich in meiner Umfrage untersuchen. Der Erziehungsstil sowie der Geldumgang der Eltern spielt auch eine Rolle. Ob den Jugendlichen ein sorgfältiger Umgang mit Geld beigebracht wurde, kann ich nicht untersuchen. 1.4.1.2. Von welchen individuellen Bedingungen hängt der rationale Konsum ab? Je größer die monatlichen Einkünfte der Jugendlichen sind, desto rationaler ist ihr Konsum. Dies hängt damit zusammen, dass sie ihre Einkünfte auch als Ressource für ihre Lebensführung sehen. Die Beziehung zu ihren Eltern fördert die Rationalität, die zu ihren Freunden senkt sie. Die Rationalität steigert sich auch mit zunehmendem Engagement in Vereinen. Die Wertbindungen der Jugendlichen Vgl. Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.114-115 Ebd. S.114-115 19 Ebd. S.116 17 18 16 wirken sich auch positiv auf die Rationalität aus, fehlen diese Wertbindungen sinkt sie. Selbstwertgefühl, -vertrauen und –bewusstsein wirken sich auch positiv aus. Es wirkt sich ebenso positiv aus, wenn die Jugendlichen als Ursachen für ihren Erfolg oder Misserfolg die eigenen Leistungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten ansehen. Eine Rolle spielt auch die Einstellung zu ihrer eigenen Kreditkarte. Rationale Konsumenten sehen sie lediglich als Mittel zur Vereinfachung des Zahlungsweges. Sie verlassen sich auch wenig auf Werbung und haben einen zielgerichteten Lebensstil. Das heißt sie stellen hohe Anforderungen an sich selbst und ihre Arbeiten.20 Das heißt, dass rational konsumierende Jugendliche zwar auf Informationssuche sind, aber nicht durch Werbung erreichbar sind. Der Grund hierfür ist, dass sie Werbung nicht für eine glaubwürdige Informationsquelle halten. Da die Rationalität im Umgang mit Gleichaltrigen sinkt, wird dieser Umgang auch in der Werbung angesprochen. 1.4.2. Der Demonstrative Konsum Das demonstrative Konsumverhalten bezieht sich auf die Befriedigung von sozialen Bedürfnissen (Liebe, soziale Anerkennung usw.). Die Befriedigung der ökonomischen Bedürfnisse ist hier nebensächlich. Die Jugendlichen versuchen ihren eigenen Status durch Kauf und Konsum zu steigern. Zum Beispiel durch den Kauf und Konsum von Gütern die neu, modisch und exklusiv sind. Dies wird der Snob-Effekt genannt. Neben diesem Effekt gibt es noch einen zweiten, den Veblen-Effekt. Er besagt, dass die Produkte eher gekauft werden, „je teurer sie sind“21 Unterscheiden muss man hier zwischen dem tatsächlichen Preis, der für das Produkt bezahlt wurde und dem auffälligen Preis, von dem andere glauben er wurde bezahlt. Der auffällige Preis dient als Demonstration der eigenen Kaufkraft. Bei beiden Effekten werden Markenartikel konsumiert, die von bekannten Herstellern stammen und meist teuer und exklusiv sind. 22 8% der Jugendlichen kaufen Produkte um bei ihren Freunden einen positiven Eindruck zu gewinnen. 19% der Jugendlichen legen Wert darauf, dass auch ihre Freunde die Produkte positiv bewerten. 27% der Jugendlichen kaufen Produkte zur Selbstdarstellung und 31% der Jugendlichen wollen den Freunden so schnell wie möglich die neu gekauften Produkte zeigen. 38% von ihnen wollen stets auf dem Laufenden über neue Produkte sein. Die neueste Variante eines Produkts möchten 31% der Jugendlichen besitzen. Auf das Firmenlogo schauen 28% und 43% kaufen gerne Markenprodukte. 23 Die oben genannten Prozentzahlen zeigen wie sehr sich Jugendliche durch ihre Peergruppe beeinflussen lassen. Für mein Thema heißt das, dass sie sich auch von Markenwerbung, die Modelle aus ihrer Peergruppe nutzen, beeinflussen lassen könnten. Vgl. Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.120-123 Ebd. S.126 22 Ebd. S.126-127 23 Ebd. S.127-128 20 21 17 1.4.2.1. Von welchen Kontextbedingungen hängt der demonstrative Konsum ab? Der demonstrative Konsum ist vor allem bei der jüngeren Altersgruppe der Jugendlichen anzutreffen. Sie haben ein großes Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und Abgrenzung von anderen. Die meisten von ihnen wohnen noch bei ihren Eltern, und werden mit wenig demokratischen Erziehungsstilen erzogen. Was eine gegenteilige Wirkung hat als beim rationalen Konsum. 24 Für mein Thema bedeutet das, dass jüngere Jugendliche durch Werbung für Produkte die ihnen soziale Anerkennung und Differenzierung versprechen zu beeinflussen sind. Diese Vermutung versuche ich durch meine Umfrage zu bestätigen. 1.4.2.2. Von welchen individuellen Bedingungen hängt der demonstrative Konsum ab? Die individuellen Bedingungen sind meist die Gegenteile vom rationalen Konsum. Die Jugendlichen besitzen ein niedriges Einkommen und eine niedrige Schulbildung. Ihre Schulleistungen liegen unter dem Durchschnitt. Die Bindung der Jugendlichen an ihre Freunde ist ausgeprägt und sie orientieren sich auch in ihrem Konsumverhalten an der Peergruppe. Auch ihr Engagement in Vereinen liegt unter dem Durchschnitt. Ihre Wertbindungen sind schwach und sie machen für ihren Erfolg oder Misserfolg äußere Umstände verantwortlich. Sie haben einen geringen Selbstwert. Für sie sind Kreditkarten ein Zeichen für Ansehen und Kreditwürdigkeit. Bei ihnen spielt dieser symbolische Aspekt der Kreditkarte eine größere Bedeutung als die Kreditkarte als Zahlungsart. Die Werbung ist für sie eine nützliche Quelle für Unterhaltung und zur Unterstützung ihrer Kaufentscheidungen. Medien sind für sie eine Quelle für Informationen über Güter und Dienstleistungen. 25 Für mein Thema bedeutet das, dass diese Jugendlichen leicht durch Werbung zu beeinflussen sind. Da sie sich keine Gedanken darüber machen, ob Werbung eine glaubwürdige Quelle für Informationen ist oder nicht. Der Aspekt mit der Rolle der Kreditkarte, wird zum Beispiel oft in Bankwerbungen angesprochen in denen die Kreditkarte als Symbol für Unabhängigkeit benutzt wird. Den Konsum von AXE und bebe-Produkten ordne ich unter dem demonstrativen Konsum ein. Solche Körperpflegeprodukte verwenden Jugendliche auch vor ihren Freunden, zum Beispiel nach dem Sport in der Umkleidekabine. In Punkt 1.4.2. habe ich gezeigt, dass Jugendliche sehr viel Wert auf die Meinung ihrer Freunde legen. Und so gehe ich davon aus, dass Jugendliche auch Körperpflegeprodukte benutzen die von ihren Freunden positiv bewertet werden. In meiner Umfrage werde ich versuchen dies zu bestätigen und eine mögliche Verbindung aufzuzeigen zwischen dem was Jugendliche konsumieren, und dem was ihre Freunde konsumieren. 1.4.3. Der Kompensatorische Konsum Der Kompensatorische Konsum dient dazu Defizite auszugleichen die sich aus dem Nicht-Lösen von anderen Problemen entwickelt haben. Zum Beispiel durch beruflichen Stress, private Enttäuschungen usw. . Waren und Dienstleistungen werden nicht wegen ihres Nutzens gekauft und konsumiert, sondern wegen der Befriedigung die der Kauf dem Konsument beschert. Dieses Verhalten ist eine Art der 24 25 Vgl. Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.128 Vgl. Ebd. S.128-130 18 unbewussten Selbsthilfe. In der Warenwelt finden sie Produkte die ihnen helfen ihre innere Leere zu füllen. Der kompensatorische Konsum kann sich bis hin zur Kaufsucht auswirken. Die Jugendlichen zeigen dann Merkmale eines Suchtverhaltens. 26 Der Unterschied zum demonstrativen Konsum zeigt sich darin, dass der Konsument seine gekauften Waren nicht stolz seiner Familie und Freunden vorführt, sondern im Gegenteil. Die gekauften Produkte werden oftmals gar nicht oder nur einmal verwendet oder verschenkt. Um keine Vorwürfe aus der Familie zu bekommen werden sie auch oft versteckt oder entsorgt. Trotzdem nehmen die Konsumenten ihr Konsumverhalten als rational wahr. Weder ihre ökonomischen Bedürfnisse noch ihre Bedürfnisse nach sozialer Anerkennung werden dabei befriedigt. 27 Für mein Thema heißt das, dass Jugendliche die kompensatorisch konsumieren durch Werbung angesprochen werden könnten, die aufzeigt wie befriedigt die Darsteller beim Kauf der Produkte sind. 1.4.3.1. Von welchen Kontextbedingungen hängt der kompensatorische Konsum ab? Jugendliche von nicht-deutscher Abstammung sind stärker betroffen. Hierfür sind oftmals Frustrationen der Grund, da sie zum Beispiel in der Schule Probleme mit der Sprache haben oder gar diskriminiert werden. Der kompensatorische Konsum ist leicht verstärkt bei den jüngeren Jugendlichen sowie bei den Frauen. Hier spielen auch die Erziehungsstile eine Rolle. Jugendliche die von kompensatorischem Konsum betroffen sind wurden autoritär oder überbehütet erzogen. Die Jugendlichen leiden unter Selbstwertschwäche, da sie oft nur materielle Zuwendung erhielten, statt Persönlicher. Ihre Eltern übergaben ihren Kindern die Einstellung, dass der soziale Status auf dem materiellen Besitz ruht. Sie erfuhren keine Erziehung im Umgang mit Geld und Waren und auch die Eltern stellten ihnen kein gutes Vorbild dar. 28 Kompensatorisch konsumierende Jugendliche könnten also durch Werbung angesprochen werden, die Modelle mit einem gewissen Status zeigt die die Produkte konsumieren. 1.4.3.2. Von welchen individuellen Bedingungen hängt der kompensatorisch Konsum ab? Es gibt einige Gemeinsamkeiten mit dem demonstrativen Konsum. Die Schulbildung und Schulleistung liegt unter dem Durchschnitt. Aus Misserfolgen und Frustration folgt das verringerte Selbstwertgefühl. Die meisten lehnen ihre Eltern ab, aufgrund der erfahrenen Erziehung und haben eine enge Bindung an ihre Freunde und Bekannten. Sie orientieren sich auch in ihrem Konsumverhalten an diesen. Sie zeigen ein niedriges Engagement in Vereinen. Sie haben eine Bindung an Werte, aber an andere wie die rational konsumierenden Jugendlichen. Ihr Lebensstil ist eher auf Abenteuer und Abwechslung ausgerichtet, aber ebenso auf Liebe und Geborgenheit, da diese Bedürfnisse im Elternhaus zu wenig befriedigt wurden. Sie leiden unter einer Selbstwertschwäche die drei verschiedene Gründe hat. Erstens können sie keine Gefühle zeigen und ausleben, da sie daran schon in der Familie gehindert wurden. Zweitens haben sie im Bereich ihrer eigenen Fähigkeiten Inkompetenzerlebnisse und Vgl. Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S. 132-133 Ebd. S.132-134 28 Ebd. S.137-139 26 27 19 Minderwertigkeitsgefühle erlebt durch ihre autoritäre oder überbehütete Erziehung. Und drittens sind sie nicht selbstständig, da ihre Eltern ihnen Entscheidungen vorwegnahmen und sie bevormundeten. Die Jugendlichen sehen ihren Erfolg oder Misserfolg von anderen sowie vom Schicksal und Zufall abhängig. Sie gehen sorglos mit Geld um und betonen die symbolischen Aspekte ihrer Kreditkarte. Sie betrachten die Werbung als unterhaltsam und nützlich. Sowie als Quelle für Informationen über Produktmerkmale und Abwechslung.29 Diese Gruppe der Jugendlichen ist ebenso leicht durch Werbung zu erreichen. Auch sie machen sich keine Gedanken über die Glaubwürdigkeit der Werbung und sind so leicht zu beeinflussen, besonders wenn die Werte angesprochen werden die ihnen wichtig sind. Oder zum Beispiel wenn sich in der Werbung ein Modell beim Konsum eines Produkts selbstsicherer fühlt. In der bebe-Werbung zeigen sich die Mädchen die ganze Zeit selbstbewusst, der Konsum des Produktes ruft keine Änderung ihres Verhaltens hervor. Auch die AXE-Werbung könnte Jugendliche die kompensatorisch konsumieren ansprechen, da der junge Mann selbst auch unsicher wirkt als die Engel vor ihm stehen. Auch als man ihm beim Konsum des Produktes sieht, wirkt er über dessen Wirkung überrascht. Die Werbung könnte also Jugendliche ansprechen die unter Minderwertigkeitsgefühlen leiden. Sie spricht auch Werte dieser Gruppe an wie zum Beispiel den auf Abenteuer ausgerichteten Lebensstil. 1.5. Die verschiedenen Arten des Kaufes Eine Kaufentscheidung hängt wesentlich davon ab, was der Konsument kaufen will und welche Ansprüche er an das Produkt hat. Es gibt vier verschiedene Arten des Kaufes: 1.5.1. Der extensive Kauf Der Konsument ist stark involviert, aber noch unentschlossen und so auf der Suche nach Informationen. Ein Beispiel hierfür ist bei Jugendlichen der Kauf eines Computers. Der Jugendliche erwartet Produktunterschiede und ist sehr aufmerksam gegenüber Werbeinformationen. Besonders wirksam sind Werbungen, die Argumente liefern. Da sie einerseits Informationen liefern und andererseits eine Entscheidungshilfe darstellen. Der extensive Kauf wird noch am ehesten nach rationalen Kriterien entschieden. Das Verhalten des Konsumenten beim extensiven Kauf unterscheidet sich, entweder zeigt er eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber Produktinformationen oder der Konsument ist selbst aktiv auf der Suche nach Informationen. Der extensive Kauf lässt sich in vier Phasen gliedern: 30 1. Die Phase des Kaufinteresses Der Konsument zeigt erstes Interesse an einem Kauf und ist im Produktfeld schon etwas informiert. 2. Die Wunschphase Ein Auslöser aus dem Umfeld des Konsumenten lässt die erste Phase in die Zweite übergehen, ein solcher Auslöser wäre zum Beispiel, dass der eigene Computer schon Mängel aufweist oder dass die Freundin gerade einen Neuen gekauft hat. Je größer der Auslöser ist desto eher geht der Konsument in die dritte Phase über. 29 30 Vgl. Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.139-144 Ebd. S.76-77 20 3. Die eigentliche Entscheidungsphase Erst in dieser Phase beginnt der bewusste und kontrollierte Prozess der Entscheidung. Dieser Prozess kann sehr kurz, aber auch sehr lang sein. Die sogenannte Massenwerbung (z.B. Werbung im Fernsehen) ist in dieser Phase nutzlos, da der Konsument nicht mehr erreicht wird. Eine gute Wirkung zeigt hier die Marketingkommunikation. Der Konsument kann in seiner Entscheidung zum Beispiel durch die Meinung eines Verkäufers beeinflusst werden, Sonderangebote, eine Produktneuheit oder wenn das gewünschte Produkt nicht auf Lager ist und so weiter. 4. Die Bestätigungsphase Nach einer gefällten Entscheidung ist der Konsument besonders empfänglich für Informationen die ihn in seiner Entscheidung unterstützen. Hier ist die Informationspolitik sehr nützlich, bei einem Computerkauf zum Beispiel durch Testergebnisse oder Verkaufszahlen. In dieser Phase ist es wichtig, den Konsumenten in seiner Entscheidung zu bekräftigen, da er durch äußere Einflüsse auch verunsichert werden kann. Nützlich ist es auch hier Nachkaufwerbung anzubringen. Sie soll zu einer Kommunikation zwischen damaligen Käufer und Kaufinteressenten führen. Diese Methode ist in der Einstellungsbeeinflussung wirksamer als den Konsumenten über Massenwerbung erreichen zu wollen. 31 Die Art des extensiven Kaufs liegt bei Jugendlichen eher selten vor. Auch bei meinen ausgewählten Beispielen bebe und AXE trifft er nicht zu. Ein Beispiel, dass diese Art des Kaufs aber auch bei Jugendlichen vorliegt ist der oben genannte Computerkauf oder der Kauf eines neuen Handys. Jugendliche sind bei dieser Art des Kaufs nur in den ersten beiden Stadien zu beeinflussen. 1.5.2. Der Impulsive Kauf Der Impulsive Kauf lässt sich als reaktives Verhalten beschreiben. Argumente sind für ihn nicht von Bedeutung. Der Konsument überlegt nicht lange welche Marke er wählen soll sondern nimmt die erst Beste. Zum Beispiel sollen die Durchsagen in Supermärkten die Konsumenten über aktuelle Sonderangebote informieren und so ihre Bereitschaft für einen impulsiven Kauf steigern. Der impulsive Kauf unterliegt gewissen Regeln. Der Konsument wägt zwischen zwei Produkten nicht lange ab, es genügt ihm wenn sie in den Eigenschaften die ihn interessieren gleich sind. Er wägt nicht mehr weiter ab, da er der Meinung ist, dass am Ende sowieso keine großen Unterschiede vorliegen werden, die Wahl zwischen den Produkten scheint für ihn beliebig zu sein. Ein impulsiver Kauf hängt eng mit der Stimmung des Konsumenten zusammen. Ist der Konsument in guter Stimmung, will er diese erhalten, er kauft irgendein beliebiges Produkt und prüft auch die Informationen über das Produkt nicht genau. Ist er hingegen in schlechter Stimmung, will er diese verbessern und kauft gezielt ein Produkt, von dem er glaubt, dass es diesen Effekt erzielen wird.32 Auch sind Impulsivkäufe wahrscheinlicher, wenn der Konsument zuvor eine Aufgabe bewältigt hat die ihm viel Selbstkontrolle abverlangte. Diese Selbstkontrolle raubte ihm Energie, und so kann er seine 31 32 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.77 Ebd. S.77-79 21 Impulse weniger kontrollieren. Impulsivkäufe können eine ausgleichende Wirkung für den Konsumenten haben (z.B. siehe oben), die sich bis zur Kaufsucht hin auswirken können.33 Ein solcher impulsiver Kauf könnte bei Jugendlichen zum Beispiel beim Einkaufsbummel mit Freunden stattfinden. In guter Laune und Gesellschaft wird irgendetwas eingekauft um die Stimmung zu halten. Jugendliche sind hier zum Beispiel durch Werbeangebote in den Läden zu beeinflussen. Ein impulsiver Kauf von AXE- und Bebe-Produkten könnte zum Beispiel getätigt werden, wenn das Produkt mit guter Laune assoziiert wird, da die Werbemodelle dies ausstrahlen. Ansonsten würde ich den Kauf von AXE- und bebe-Produkten nicht unter dem impulsiven Kauf einordnen. 1.5.3. Der limitierte Kauf Der Konsument ist allgemein im Thema Kaufen erfahren, aber nicht bei einem bestimmten Produkt. Durch seine sonstigen Kauferfahrungen haben sich Heuristiken gebildet. Diesen reicht schon ein kleiner Auslöser zum Anstoß. Ein Beispiel für eine solche Heuristik ist, dass bei einem teuren Produkt automatisch angenommen wird, dass es eine gute Qualität hat. Der Konsument der solche Heuristiken anwendet, prüft nicht nach ob die entscheidenden Kriterien wirklich gegeben sind. Das heißt er prüft nicht ob das Produkt in der Qualität den billigeren Produkten gegenüber wirklich überlegen ist, sondern reagiert nur auf Merkmale die mit den entscheidenden Kriterien zusammenhängen, in diesem Fall wäre ein Merkmal der Preis. Solche Heuristiken wenden wir jeden Tag an, zum Beispiel wird eine Anzeige mit Fließtext für glaubwürdiger gehalten, aber nicht weil wir den Text auch wirklich gelesen haben. Der Grund hierfür ist, dass für uns ein Fließtext in einem argumentativen Kontext steht, er ist ein Hinweisreiz der unsere Wahrnehmung beeinflusst. Als Heuristiken werden auch Vorurteile gegenüber einem Produkt, einer Werbung oder einer Marke verwendet.34 Diese Kaufart gibt es natürlich auch bei Jugendlichen. Kaufen sie zum Beispiel in einem neuen Laden ein, wenden sie einfach Heuristiken an die sie sonst auch benutzen. Bei meinen ausgewählten Beispielen findet diese Kaufart nicht statt. In der Werbung wird diese Kaufart angesprochen, indem Argumente genannt werden die mit einer Heuristik in Verbindung stehen können. Ein solches wäre zum Beispiel, dass teure Produkte qualitativ besser sind. 1.5.4. Der Gewohnheitskauf Beim Gewohnheitskauf fällt der Käufer keine Kaufentscheidung, er kauft das, was er immer schon gekauft hat, z.B. Brot wird immer beim selben Bäcker gekauft. Unterscheiden lassen sich Gewohnheitskäufe danach, ob sie den Käufer in Zukunft entlasten sollen, oder ob die Käufe eine Vorliebe widerspiegeln.35 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.77-79 Ebd. S.79-80 35 Ebd. S.80 33 34 22 Gewohnheitskäufe mit Entlastungsfunktion: Sie entlasten das Denken, der Konsument muss beim Einkaufen nicht ständig über das gleiche nachdenken. Ist der Konsument sich in seiner Entscheidung sicher kauft er das Produkt gewohnheitsmäßig, das heißt er hat einmal eine Entscheidung getroffen und entlastet sich nun. Gewohnheitskäufe mit Entlastungsfunktion tätigen vor allem Leute die nicht gerne einkaufen gehen. 36 Gewohnheitskäufe die unsere Vorlieben ausdrücken: Der Konsument kauft das Produkt gewohnheitsmäßig, weil er es gerne tut. Zum Beispiel zu seiner Lieblingsmarke hat der Konsument eine emotionale Bindung entwickelt, sowie Gefühle der Loyalität gegenüber dem Produkt und der Marke. Je größer die Loyalität des Konsumenten ist, desto weniger lässt er sich von seiner eigenen Nutzenmaximierung leiten. Loyalität entsteht auch, wenn das Kaufverhalten persönlich wird, zum Beispiel durch den Kontakt mit einem Verkäufer. Durch Gewohnheitskäufe drücken Käufer auch ihre Empfindungen aus. Zum Beispiel wird Coca Cola als einen Teil des amerikanischen Traums betrachtet, mit dem sich der Käufer durch den Konsum identifiziert. Durch den Konsum möchte er seine Empfindungen, Fähigkeiten und Vorlieben nach außen tragen. Jugendliche präsentieren sich zum Beispiel durch das Tragen einer bestimmten Klamottenmarke.37 Gewohnheitskäufer haben sich nicht völlig von der eigenen Nutzenmaximierung entfernt. Sie wechseln auch zu anderen Produkten und Marken wenn hierfür ein besonderer Grund vorliegt, wie zum Beispiel ein Sonderangebot. Ist das Sonderangebot beendet, kehrt der Konsument wieder zu seinem gewohnten Produkt und Marke zurück. Um dieser Gewohnheit treu zu bleiben müssen für ihn keine weiteren Gründe vorliegen. Für den Konsumenten ist durch das Sonderangebot der Wechsel bereits ausreichend begründet und so schaut er nicht weiter auf die Vorzüge des Alternativprodukts. So ist eine Bindung an das Alternativprodukt nicht zu erwarten. Konsumenten kaufen ein Produkt gewohnheitsmäßig, weil sie mit ihm zufrieden sind. Folglich ist es für eine Marke einfacher Kunden zu halten als neue zu gewinnen, da diese meist Gewohnheitskäufer anderer Marken sind. Die defensive Marktstrategie zielt darauf ab, Gewohnheitskäufer zu halten, die offensive Markstrategie neue Käufer zu gewinnen. In der offensiven Markstrategie wird oft damit geworben, doch einmal etwas Neues auszuprobieren und Gewohnheiten aufzubrechen. Dies setzt voraus, dass Konsumenten nach einer Einkaufsregel verfahren, die regelmäßige Variationen in den Konsumentscheidungen vorsieht.38 Der Kauf von bebe- und AXE-Produkten entspricht dem Gewohnheitskauf. Körperpflegeprodukte sind Alltagsprodukte die oft gekauft werden. Somit hat der Kauf auch eine entlastende Funktion da die Jugendlichen sich nicht bei jedem Einkauf erneut Gedanken machen müssen welches Produkt sie von welcher Marke wählen. Oftmals spiegeln sie aber auch die Vorlieben der Konsumenten wieder, da nach mehrmaligem Kauf eine emotionale Bindung an die Marke entsteht (siehe 2.6.1.). Diese Vermutungen werde ich in meiner Umfrage überprüfen sowie ob Jugendliche auch Getränke, am Beispiel von Coca Cola gewohnheitsmäßig kaufen. vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin S.81 Ebd. S.80 38 Ebd. S.82-83 36 37 23 1.6. Wie fällen sie ihre Kaufentscheidungen? Eine Kaufentscheidung gleicht einer Problemlösung, mit dem Ziel den persönlichen Nutzen so groß wie möglich zu machen. Die menschliche Verarbeitungskapazität ist begrenzt, das heißt die menschlichen Entscheidungen werden unter einer begrenzten Rationalität getroffen. Es werden nicht alle Eigenschaften eines Produktes verschieden gewichtet und bewertet. Das menschliche Entscheidungsverhalten besteht aus einfachen Entscheidungsregeln, den Heuristiken und dem Befriedigungsprinzip. Die zur jeweiligen Situation passende Heuristik führt schnell und mit zufriedenstellender Genauigkeit zu einer guten Kaufentscheidung. Diese Heuristiken verletzen aber oftmals logische Prinzipien, wird zum Beispiel ein Produkt A dem B vorgezogen und B wird C vorgezogen, so wäre es logisch dass A dem C vorgezogen wird. Wenn Heuristiken angewendet werden, kann auch C dem Produkt A vorgezogen werden.39 Für mein Thema bedeutet das, dass das Kaufverhalten nicht durch Werbung beeinflusst wird, die alle Eigenschaften eines Produktes aufzeigt, da diese am Ende sowieso nicht alle in die Entscheidung einfließen. Vielmehr wird sie durch Werbung beeinflusst die nur wenige Eigenschaften aufzeigt. So können alle Eigenschaften aufgenommen werden, denn die menschliche Verarbeitungskapazität ist begrenzt. Die Strategien der Werbung spreche ich im Kapitel 3. an. 1.6.1. Entscheidungsheuristiken Bei der Anwendung von Entscheidungsheuristiken werden bei einer Kaufentscheidung nicht alle Informationen beachtet sondern nur einige herausgesucht. Die jeweilige Entscheidungsheuristik ist der Filter der die wenigen Informationen heraussucht. 40 1.6.1.1. Die Verfügbarkeitsheuristik Diese Heuristik hat auf fast alle Kauentscheidungen einen Einfluss, bei der die Konsumenten unsicher sind. Es werden die Informationen genutzt, die zur Verfügung stehen. Fast alle Kaufentscheidungen werden schnell und mit kleinem geistigem Aufwand getroffen. Soll der Konsument eine Marke auswählen, greift er auf Informationen zurück die sich an der geistigen Oberfläche befinden, das heißt leicht erinnerbar sind. Dieser Vorgang erfolgt auch, wenn die schwerer erinnerbaren Informationen die gleiche oder sogar eine größere Bedeutung für die Kaufentscheidung haben. Folglich geht es nicht darum, dass man sich an eine Information erinnert sondern um die Leichtigkeit mit der dies geschieht. 41 Wenn also eine Werbung Einfluss auf das Kaufverhalten haben soll, muss man sich leicht an sie erinnern können, da ansonsten andere leichter verfügbare Informationen genutzt werden. Die Verfügbarkeit einer Information fließt auch in die Kaufentscheidung ein, da die Verfügbarkeit selbst auch als eine Information aufgenommen wird. Dadurch können unkorrekte Ergebnisse entstehen. Wenn zum Beispiel eingeschätzt werden soll, ob ein Tod durch Krebs oder Mord wahrscheinlicher ist, wird die vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.88 Ebd. S.88 41 Ebd. S.88-90 39 40 24 Gefahr des Mordes überschätzt. Dies geschieht, da Erinnerungen über Informationen zum Thema Mord durch die häufige Berichterstattung in den Medien leicht verfügbar sind. Ist eine Information besonders schnell und leicht verfügbar, führt das dazu, dass sie für wichtig gehalten wird. Oder wenn zum Beispiel einem Konsumenten in einer Kaufentscheidungssituation der Name des Produktes leicht einfällt, kann dies als Beweis für Produktmerkmale gewertet werden, in diesem Fall für Bekanntheit.42 Die Verfügbarkeitsheuristik wirkt auch, wenn man Argumente finden soll, die für ein Produkt oder gegen es sprechen. Wenn der Konsument bis zu 3 Argumente sammeln soll, übt dies einen positiven Einfluss auf seine Einstellung gegenüber dem Produkt aus. Soll er hingegen 7 Argumente sammeln, fallen ihm in kurzer Zeit nicht so viele ein, sie sind nicht leicht verfügbar und die Argumente werden als gering gültig angesehen. Folglich war die Verarbeitungsflüssigkeit nicht schnell genug, was sich dann auf die Einstellung zum Produkt auswirkt, da die Argumente falsch wahrgenommen werden. Für die Verfügbarkeitsheuristik spielt die Zahl der Begegnungen mit dem Produkt auch eine Rolle und zwar daher, da sie sich auf die Verarbeitungsflüssigkeit auswirkt. Auch das was sich nur in unserer Fantasie abspielt hat auf die Verfügbarkeit eine Wirkung und beeinflusst somit das Ergebnis. Zum Beispiel wenn ein Konsument sich überlegt, was wäre wenn er das Produkt hätte, hat einen positiven Einfluss auf die Einstellung zum Produkt.43 Handeln Jugendliche nach der Verfügbarkeitsheuristik, werden sie durch Markenwerbung beeinflusst, wenn die Werbung leicht verfügbar ist. Werbewiederholungen wirken sich auf das Kaufverhalten aus, da dadurch die Verarbeitungsflüssigkeit garantiert wird. 1.6.1.2. Die Wiedererkennungsheuristik Viele Kaufentscheidungen werden getroffen, weil Konsumenten ein Produkt wiedererkennen. Warum sie es wiedererkennen spielt keine Rolle. Das Prinzip dieser Heuristik besagt, dass man aus zwei Optionen die Bekannte wählt. Das Kriterium um das es bei der Wahl geht, muss mit der Wahrscheinlichkeit, dass uns ein Produkt bekannt ist zusammenhängen. Ein solches Kriterium wäre zum Beispiel die Qualität, da wir denken, dass ein Produkt von schlechter Qualität auch nicht bekannt wäre. Wenn beide Produkte bekannt sind, lässt sich dieses Prinzip natürlich nicht anwenden. Bei der Wiedererkennungsheuristik gilt den weniger-ist-mehr-Effekt. Die besten Ergebnisse kann ein Konsument erzielen, wenn er ein mittleres Wissen hat, das heißt die Hälfte der Produkte kennt und die andere Hälfte nicht. Die Wiedererkennungsheuristik kann zwar nicht angewendet werden, wenn von zwei Produkten zwei bekannt sind, aber wenn mehrere Alternativen zur Auswahl stehen schon. 44 Zum Beispiel bei einer Quizfrage: Welches Theaterstück stammt nicht von Schiller? a) Don Carlos b) Kabale und Liebe c) die beiden Veroneser d) die Räuber 45 42 Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.88-90 Ebd. S.89-92 Ebd. S.92-94 45 Ebd. S.93 Abbildung 4.1. 43 44 25 Der Durchschnittsleser wird c) ein Theaterstück von Shakespeare nicht kennen, aber dafür von den anderen drei zumindest im Deutschunterricht einmal gehört haben. Das heißt die Wiedererkennungsheuristik beruht wie die Verfügbarkeitsheuristik auf dem Prinzip, dass das eigene Wissen genutzt wird.46 Für mein Thema bedeutet das, dass Markenwerbung dann das Kaufverhalten positiv beeinflusst, wenn man sich im entscheidenden Moment an das Produkt erinnert. Eine Kaufentscheidung wird oft im Supermarkt vor dem Regal getroffen. Um das Produkt wiederzuerkennen muss die Werbung also einen Erinnerungswert haben. Und das Produkt muss darin so in Erscheinung treten, dass man es im Laden auch wiedererkennt. 1.6.1.3. Die Repräsentationsheuristik Die Repräsentationsheuristik besteht daraus, dass die Wahrscheinlichkeit mit der ein Produkt zu einer Kategorie gehört bewertet wird. Bewertet wird sie durch die Ähnlichkeit die das Produkt mit der Kategorie hat. Sie folgt also „dem Prinzip der Ähnlichkeit“.47 Zum Beispiel repräsentiert eine Produktprobe das gesamte Produkt oder ein Verhalten repräsentiert eine Person. Bei der Repräsentationsheuristik werden in manchen Fällen wichtige Informationen ignoriert, da die Repräsentativität eines Produktes uns auf eine falsche Fährte führt. Zum Beispiel stehen beim Autokauf ein Ferrari und ein Mika Starship zur Auswahl. Der Verkäufer zeigt eine Statistik nach der der Ferrari doppelt so hohe Pannenquoten hat wie der Mika. Diese Information wird solange außer Acht gelassen, wie der Ferrari für hochwertige Autos steht. In diesem Fall werden die Basisraten missachtet. Ein Käufer müsste sich zuerst darüber informieren wie wahrscheinlich eine Panne ist und wie wahrscheinlich eine Panne für diesen Autotyp ist. 48 Jugendliche werden zum Beispiel bei den bebe-Produkten dadurch beeinflusst, dass bebe für die Kategorie jugendliche Produkte steht. Dies zeigt sich in der Werbung, es werden gezielt junge Frauen beworben und nicht alle Altersklassen. 1.6.1.4. Die mentale Kontoführung Wir ordnen getätigte Aufwendungen wie zum Beispiel ausgegebenes Geld verschiedenen Konten zu. Diese Konten werden nach den Zielen der Menschen benannt, zum Beispiel Unterhaltung. Welche Aufwendung welchem Konto zugeordnet wird, wird danach entschieden wie repräsentativ das Produkt oder die Dienstleistung für das jeweilige Ziel ist. Für das Konto Unterhaltung ist ein Sportereignis zum Beispiel repräsentativer als Partyhäppchen. Je repräsentativer das Produkt ist, desto höher wird das jeweilige Konto belastet. 49 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin S.94 Ebd. S.94 48 Ebd. S.94-97 49 Ebd. S. 97-99 46 47 26 Beispiel: Ein Mann kauft ein Surfbrett. Die Aufwendung rechnet er dem Konto Unterhaltung zu. Am nächsten Tag im Elektrogeschäft ist er eher bereit einen Laptop zu kaufen als eine Stereoanlage, da die Stereoanlage das Konto Unterhaltung noch zusätzlich belasten würde, der Laptop aber auch unter das Konto Arbeit fallen kann.50 Folglich muss ein Verkäufer wissen, auf welche Konten seine Produkte alle fallen können. Wenn zum Beispiel eine Frau im Bekleidungsgeschäft einen Wintermantel kauft, kann er unter das Konto Winterbekleidung fallen, probiert sie nun ein Kostüm an, ist es nicht ratsam wenn der Verkäufer betont es sei passend für den Winter, da dieses Konto bereits belastet wurde. Passend wäre es, wenn er zum Beispiel anmerkt dass das Kostüm schick für die Arbeit sei. So verbucht die Kundin das Kostüm unter einem anderen Konto.51 Die mentale Kontoführung ist auch eine Art der Selbstkontrolle. Wenn zum Beispiel für einen Urlaub gespart wird, schränkt sie zwar den aktuellen Genuss auf der einen Seite ein, ermöglicht ihn aber später auf der anderen, in diesem Fall im Urlaub. Sie ermöglicht es uns auch, dass wir uns ein gutes Produkt nicht durch seine Nachteile vermiesen lassen wie zum Beispiel durch einen hohen Preis. Die Nachteile werden mit den Vorteilen wieder aufgewogen. Auch können wir eine Handlung durch sie rechtfertigen. Zum Beispiel kategorisieren Menschen die für ein Produkt einen Kredit aufgenommen haben den Kredit nicht mit der Verwendung des gekauften Produkts. Sind dann aber die Ratenzahlungen fällig, wiegen sie diesen offensichtlichen Nachteil durch Gedanken an die Vorteile des Produktes auf. 52 Jugendliche haben auch Selbstkontrollmechanismen. Das bedeutet für mein Thema, dass sie zum Beispiel dazu beeinflusst werden können, gekaufte Produkte aus einem Bereich verschiedenen Konten zuzuordnen. 1.6.2. Der Einfluss irrelevanter Informationen auf eine Kaufentscheidung Wir nutzen alle Informationen die gegeben sind um uns ein Urteil über ein Produkt zu bilden, sogar wenn die Informationen nicht wichtig sind. Solche zusätzlichen Informationen können das Urteil verzerren und die Folge sind53 „suboptimale Entscheidungen“.54 1.6.2.1. Der Verwässerungseffekt Der Verwässerungseffekt besagt, dass die unwichtigen Informationen die wir mit in unsere Entscheidung einfließen lassen, diese „verwässern“. Beispiel: Wer von den beiden Personen misshandelt mit größerer Wahrscheinlichkeit Kinder? vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin S.98-99 Ebd. S.98-99 52 Ebd. S.99-100 53 Ebd. S.100 54 Ebd. S.100 50 51 27 „Franz neigt zu abnormen sexuellen Fantasien, hatte eine schlimme Kindheit und trinkt zu viel. Fritz neigt zu abnormen sexuellen Fantasien, isst gerne Pizza, hatte eine schlimme Kindheit, arbeitet in einem Geschäft für Herrenoberbekleidung und trinkt zu viel.“55 Die Mehrheit entscheidet sich für Franz. Erklären lässt sich dies mit der Repräsentativitätsheuristik, Franz ist für das Bild eines Kindesmisshandlers repräsentativer, da die zusätzlichen, aber unwichtigen Informationen über Fritz die Entscheidung trüben. Dass wir alle vorhandenen Informationen nutzen trägt also dazu bei, dass die Entscheidung sich verschlechtert. Dies gilt sogar für wichtige Informationen. 56 Für mein Thema heißt das, dass Jugendliche durch zusätzliche Informationen von negativen Eigenschaften eines Produktes abgelenkt werden können. Zum Beispiel steht die Marke Mc Donalds bei Jugendlichen hoch im Kurs (siehe 2.8.). Dabei haben alle in der Schule gelernt, dass Fast Food ungesund ist. Davon werden sie aber abgelenkt, zum Beispiel durch die billigen Preise (Mc Donalds Einmaleins), die langen Öffnungszeiten usw. . Die Wirkung dieses Verwässerungseffektes werde ich in meiner Umfrage überprüfen. 1.6.2.2. Das Bemühen um eine Information Sucht eine Person von sich aus nach einer Information, so gewinnt diese an Wichtigkeit und das obwohl sie für die Entscheidung eigentlich nutzlos ist. So fließen auch positive Informationen schwerer in das Urteil hinein. Als Verkaufsstrategie ist dies soweit nutzbar, dass der Verkäufer die Nachteile nennt, aber die Vorteile den Kunden erfragen lässt, der Kunde muss aber wissen was ihn erwarten soll. 57 Für mein Thema bedeutet das, dass die Informationen um die sich die Jugendlichen selber bemühen mehr in eine Entscheidung einfließen. Zum Beispiel wird in Werbungen oft auf eine Internetseite aufmerksam gemacht. Suchen die Jugendlichen über diese Informationen, bemühen sie sich um sie und diese Informationen werten sie dann in ihrer Entscheidung stärker. 1.6.2.3. Der Ankereffekt Er besagt, dass sich Konsumenten bei einem numerischen Urteil, zum Beispiel dem Preis eines Autos, an einem Ankerreiz orientieren. Dieser Ankerreiz könnte zum Beispiel die Einschätzung eines Freundes sein. Die Konsumenten weichen nur wenig von diesem Ankerreiz ab. Sie nutzen ihn als Ausgangspunkt für ihre eigene Einschätzung. Dieser Effekt wirkt sich sogar auf Experten aus. Beispiel: Bezahle 2 Bekomme 3, zu 2 Kappen mit einem Preis von je 15 Euro bekommt man eine dritte gratis dazu. Dieses Angebot scheint billiger als 3 Kappen mit einem Preis von je 10 Euro, da der Preis der 3. Kappe durch die der anderen 2 zu je 15 Euro überschätzt wird. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.100 Zeile 39 bis Seite 101 Ebd. S.101-102 57 Ebd. S.102-104 55 56 28 Der Ankereffekt lässt sich nur durch Argumente die gegen ihn sprechen verringern, völlig neutralisiert werden kann er jedoch nicht.58 Das Kaufverhalten von Jugendlichen kann also durch Ankerreize beeinflusst werden. In Punkt 1.2. hat sich gezeigt, dass Jugendliche viel Geld für Klamotten ausgeben. Besonders im Modebereich wird mit Ankerreizen z.B. „Kaufe 3 Bezahle 2“ gearbeitet. 1.6.2.4. Das Bereitstellen einer Attrappe Bei einer Entscheidung wird eine Attrappe hinzugefügt, die dazu dient, durch einen Kontrast eine andere Alternative aufzuwerten. Dieser Effekt kann soweit benutzt werden, als dass ein Verkäufer dem Konsumenten Produkte zeigt, die zwar für diesen nicht wirklich zu Auswahl stehen, aber dazu dienen die Eigenschaften eines zur Auswahl stehenden Produktes hervorzuheben. Der Effekt kann durch besonders extreme Attrappen nicht gesteigert werden. Weniger betroffen sind Produkte deren Bedeutung für uns offensichtlich ist und mit denen wir vertraut sind. Geht man davon aus, dass die Eigenschaften der Produkte nacheinander miteinander verglichen werden und je eine Option ausscheidet, so kann man eine Entscheidung durch eine Attrappe in verschiedene Richtungen beeinflussen. Je nachdem in welcher Reihenfolge die Eigenschaften verglichen werden. 59 Durch diese Strategie wird das Kaufverhalten der Jugendlichen so beeinflusst, dass in der Werbung eine Alternative aufgezeigt wird von der klar ist, dass sie nicht an das Produkt herankommt. Dadurch wird dieses aber aufgewertet und steigt in der Meinung der Konsumenten. Dies wird z.B. in RasiererWerbungen für Männer genutzt, indem ein hautschädigender Billigrasierer als Vergleich gezeigt wird. 1.6.3. Weitere Urteilsverzerrungen 1.6.3.1. Wahrscheinlichkeiten und Ergebnisse Kleine Wahrscheinlichkeiten werden zu hoch eingeschätzt wie zum Beispiel ein Einbruch. Bei der Beurteilung eines Ereignisses, wiegt die emotionale Bedeutung mehr als seine Wahrscheinlichkeit. 60 Für mein Thema bedeutet das, dass die Werbung Konsumenten durch Urteilsverzerrungen beeinflusst. Die Urteilsverzerrung von Wahrscheinlichkeiten wird zum Beispiel in Angstappellen (siehe 2.4.1.) genutzt. Zum Beispiel in Werbungen für Sicherheitsanlagen für Zuhause wird die Wahrscheinlichkeit eines Einbruches überdramatisiert und die Konsumenten so beeinflusst. 1.6.3.2. Der Besitztumseffekt Der Besitztums- oder Endowmenteffekt ist ebenfalls urteilsverzerrend. Er widerspricht zwei ökonomischen Prinzipien. Erstens, dass die Bevorzugungen von Konsumenten meist stabil sind und zweitens, dass A im Tausch für B denselben Wert hat wie B im Tausch für A. vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.104-107 Ebd. S.107-109 60 Ebd. S.109 58 59 29 Verluste die möglich erscheinen, werden höher bewertet als Gewinne. Zum Beispiel kann man sich durch eine Versicherung vor einem möglichen Verlust schützen. Das Gegenteil hierzu stellt die Lotterie dar, mit der man einen möglichen Gewinn erzielen kann. Beide Optionen sind gleich unwahrscheinlich, aber es schließen mehr Menschen Versicherungen ab um zu schützen was sie haben, als Menschen Lotto spielen. 61 Menschen werden in ihrem Kaufverhalten durch diesen Besitztumseffekt beeinflusst. In der Werbung wird er gezielt zum Beispiel für Versicherungen genutzt. 1.6.3.3. Vergleichsasymmetrien Wir bewerten Optionen die normalerweise gleich sein sollten unterschiedlich. Es kommt darauf an wie die Optionen uns präsentiert werden, dabei spielt auch die Reihenfolge eine Rolle. Man erhält unterschiedliche Ergebnisse wenn man Produkt A mit Produkt B vergleicht und wenn man B mit A vergleicht. Das Produkt das als Subjekt steht unterscheidet man von dem Produkt das als Reiz mit dem Subjekt verglichen wird. „Am günstigsten ist immer die Position des Subjekts: Wenn eine Alternative auf dieser Position steht, hat sie eine größere Wahrscheinlichkeit gewählt zu werden bzw. fallen ihre Nachteile weniger und ihre Vorteile mehr ins Gewicht als wenn sie auf der Position des ReferenzObjekts steht.“62 Folglich geht es nicht nur um die Reihenfolge in der Satzfolge, sondern um die Reihenfolge des Vergleichs. 63 1.6.3.4. Die Ursprungsabhängigkeit Hier werden gleichwertige Optionen unterschiedlich bewertet und zwar danach woher sie kommen. Ein Gewinn, den der Konsument sich selbst erarbeitet hat ist ihm mehr wert als einer der ihm durch Glück zufiel.64 Jugendlichen ist also ein Produkt, das sie sich durch ihr eigenes Geld kaufen konnten, mehr wert, als eines das ihre Eltern bezahlt haben. 1.6.4. Psychologische Modelle menschlicher Entscheidungen Es geht darum, wie die Entscheidungen tatsächlich aussehen. Sie orientieren sich an den Prinzipien einer idealen Entscheidung, aber es werden auch Parameter mit einberechnet wie zum Beispiel emotionale Einflüsse, da Menschen diese auch in ihre Entscheidungen einbinden.65 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.109-111 ebd. S.111 63 ebd. S.111-112 64 ebd. S.112-113 65 ebd. S.113 61 62 30 1.6.4.1. Die Prospect-Theorie Die Prospect-Theorie geht von zwei Grundannahmen aus. Erstens, dass Menschen von einem Bezugspunkt aus urteilen, zu diesem hin betrachten sie Veränderungen. Diese Veränderungen können Gewinne und Verluste sein. Zweitens, dass Menschen Gewinne und Verluste ungleich erleben. Sie erleben Verluste stärker. Die Menschen haben eine höhere Motivation einen Verlust zu vermeiden als einen gleichen Gewinn zu erzielen.66 Nach der Prospect-Theorie gibt es 2 Phasen in einer Entscheidung: In der Ersten Phase, der Editierung wirkt die gedankliche Darstellung der Entscheidungsoptionen in das Ergebnis hinein. Es wird in der Editierung zum Beispiel entschieden was der Bezugspunkt in der Entscheidung ist. In der zweiten Phase, der Evaluation werden die verschieden Optionen bewertet, ihr Nutzen und Wahrscheinlichkeit werden miteinander verrechnet. Der Nutzen wird zum Bezugspunkt hin berechnet.67 Das Kaufverhalten von Jugendlichen kann soweit beeinflusst werden, dass sie angesprochen werden eine bestimmte Ware oder Dienstleistung zu kaufen um einen Verlust zu vermeiden. Diese Ware oder Dienstleistung muss eine gute gedankliche Darstellung beim Konsumenten bekommen und sich von anderen Optionen abheben. Die Prospect-Theorie kann in der Werbung genutzt werden, in dem zum Beispiel ein für das jeweilige Produkt geeigneter Bezugspunkt gegeben wird. Berechnet dann der Konsument den Nutzen zu diesem hin, bewertet er das Produkt positiv. 1.6.4.2. Die Prioritäts-Heuristik Verschiedene Nutzenaspekte werden nicht zusammengezählt und auch nicht verschieden gewichtet, auch Bezugspunkte sind nicht vorhanden. Die Vorgehensweise ist lexikographisch. Die Eigenschaften werden nacheinander geprüft. Ist ein Kriterium bei dieser Prüfung erfüllt, wird abgebrochen. Man geht in einer bestimmten Reihenfolge vor. Zuerst vergleicht man bei 2 Alternativen die schlechtmöglichsten Ausgänge und dann deren Wahrscheinlichkeit, da Menschen Verluste stärker gewichten als Gewinne. Zum Schluss vergleicht man noch die bestmöglichsten Ausgänge. Wenn bereits während dem Prüfen ein Unterschied zwischen den Optionen auftritt, wird die Suche abgebrochen.68 Die Werbung kann hier soweit das Kaufverhalten beeinflussten, dass sie die Vorzüge des Produktes hervorhebt und seine negativen Seiten abschwächt. 1.6.5. Reflektive und impulsive Prozesse Konflikte zwischen reflektiven und impulsiven Reaktionen finden sich in vielen Alltagssituationen, zum Beispiel der Genuss einer Schokoladentorte der in Konflikt mit der gerade begonnenen Diät steht. vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.11-116 ebd. S.114-116 68 ebd. S.116 66 67 31 Beim reflektiven System sind dem Konsumenten die auf ihn wirkenden Reize bewusst, es gibt abstrakte Beziehungen zwischen Begriffen und eine bewusste, vertiefte Informationsverarbeitung. Das System ist sehr flexibel.69 „Das impulsive System zeichnet sich durch das Gegenteil aus: Stimuli sind nicht bewusst, es berücksichtigt nur konkrete Beziehungen, ist eher schema-getrieben und verarbeitet die Stimuli eher emotional. Vor allem ist es eher unflexibel und reagiert in relativ gleichbleibender Weise.“ 70 Unser Verhalten besteht aus dem Zusammenwirken der beiden Systeme. Das reflektive System dominiert zum Beispiel bei wichtigen Entscheidungen, das impulsive bei Verhaltensweisen, die von Gewohnheiten gekennzeichnet sind. Bei bestimmten Defiziten sind die impulsiven Einflüsse stärker, da das reflektive System geschwächt ist. Zum Beispiel bei schlechter Stimmung ist man eher für den Konsum von Schokolade anfällig.Die reflektiven Prozesse benötigen mehr Ressourcen, so ist man zum Beispiel nach einem anstrengenden Tag eher anfällig für ein impulsives Kaufverhalten. Welcher der beiden Prozesse dominiert, kommt auf die Situation an und wie viel Zeit vorhanden ist.71 „Unter Zeitdruck ist der impulsive und ohne Zeitdruck der reflektive Einfluss größer.“72 Für mein Thema bedeutet das, dass Jugendliche dann durch Reize beeinflussbar sind, wenn sie zum Beispiel einen anstrengenden Tag hinter sich haben. In der Werbung wird dies soweit genutzt, dass im Abendprogramm Werbungen gespielt werden, die Reize präsentieren die impulsiv verarbeitet werden. Zum Beispiel Werbung für Schokolade. Das impulsive System wirkt bei Gewohnheitskäufen, um diese also zu beeinflussen werden Reize benutzt. Die Reize der AXE-Werbung werden impulsiv verarbeitet. Die Informationen aus der bebe-Werbung werden reflektiv verarbeitet. 1.6.6. Das Wirken von Intuitionen auf Kaufentscheidungen Unsere Intuition besteht aus Verhaltensregeln die sich in manchen Situationen hervorragend bewähren, aber auch scheitern können. Wenn Konsumenten spontan aus verschiedenen Produkten auswählen sollen, so wählen sie intuitiv das Beste. Menschen nutzen also Wissen und Informationen für sich, von deren Existenz sie sich selbst keine Rechenschaft geben können. Je nach Situation fällt man also entweder durch Intuition oder durch Reflexion und analytisches Denken die bessere Entscheidung. Welches der beiden Verfahren am besten funktioniert hängt von der Komplexität der Entscheidung ab. 73 Sind die Produkte aus denen ausgewählt werden soll in vielen Eigenschaften verschieden, so wird durch eine intuitive Wahl das bessere Ergebnis erzielt. Intuition ist in diesem Fall effizienter und kann leichter komplexe Informationen behandeln. Sind die Produkte aber in wenigen Eigenschaften verschieden, so wählt man durch Reflexion das bessere Produkt, da die Entscheidungsregeln genauer betrachtet werden. Dies gilt nur, wenn die Menge der gegebenen Informationen gering bleibt. 74 In einigen Fällen zeigt sich jedoch, dass bei intuitiven Entscheidungen nicht immer alle Informationen auch verwendet werden, sondern man sich auf wenige Eigenschaften konzentriert, was zu vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.117-118 ebd. S.117 71 ebd. S.116-118 72 ebd. S.118 73 ebd. S.71-72 74 ebd. S.71-72 69 70 32 Urteilsfehlern führen kann. Zum Beispiel verschätzen sich viele Menschen was das Fassungsvermögen von Gläsern anbelangt. Wenn das Fassungsvermögen von hohen und dünnen Gläsern bestimmt werden soll wird dies überschätzt, bei niedrigen und breiten Gläsern unterschätzt. Fehleinschätzungen wie diese sind zwar erfahrungsabhängig, wir können uns aber nie ganz von ihnen lösen.75 Das Kaufverhalten der Konsumenten kann zum Beispiel dadurch beeinflusst werden, dass speziell auf einige Eigenschaften des Produkts hingewiesen wird die positiv herausstechen. Ziel ist, dass bei der Kaufentscheidung nur diese Punkte betrachtet werden. Ein Beispiel hier wäre wie im oben genannten Beispiel bei einer Verpackung nur die Höhe zu betonen. Menschen erwarten so mehr Inhalt. Bei meinen Beispielen wird dies soweit angewandt, dass in der bebe-Werbung speziell auf die Dufteigenschaften der Bodylotions hingewiesen wird und in der AXE-Werbung wird die Wirkung auf Frauen übertrieben hervorgehoben. 1.7. Kaufentscheidungen in der Gruppe Besonders bei neuen und teuren Produkten orientieren wir uns an unserer Bezugsgruppe, zum Beispiel Familie oder Partner. Besonders Kinder beeinflussen die Kaufentscheidungen ihrer Eltern. Beginnend bei der Wahl der Cornflakes bis hin zum Kauf eines neuen Autos. (siehe indirekte Kaufkraft 1.1.2.) Beim Einkaufen können Sach- und Wertekonflikte entstehen. Ein Sachkonflikt ergibt sich, wenn die Partner die Eigenschaften eines Produktes unterschiedlich wahrnehmen. Ein solcher Konflikt lässt sich durch Argumente beenden. Ein Wertekonflikt entsteht wenn zwei völlig verschiedene Wertehaltungen aufeinandertreffen. Hier lässt sich mit Argumenten nicht viel machen, er wird anders gelöst, zum Beispiel stellt ein Partner den anderen vor vollendete Tatsachen. Es gibt auch noch Konflikte, die die Verteilung in Familie und Partnerschaft betreffen. Hier zählen Fairness und Ausgewogenheit. Es wird zwar nicht alles genau verglichen, die Verteilung sollte aber ausgeglichen sein. Fest steht auch, dass wenn mit der Familie eingekauft wird, wenige Impulsivkäufe getätigt werden. Dies lässt sich damit erklären, dass die Familie für langfristige Ziele und eine funktionierende Gemeinschaft steht. Wird mit Freunden eingekauft, werden mehr Impulsivkäufe getätigt. Da die Peer-Group für den Moment und den unmittelbaren Genuss steht. Ein impulsiver Kauf entspricht der Gruppennorm. 76 Peer Pressure: Menschen entscheiden sich in der Gruppe anders. Sie passen sich der Gruppennorm an um nicht als Abweichler da zustehen. Zu einer Gruppe dazugehören zu wollen ist ein natürliches, menschliches Bedürfnis. Besonders stark ist der Druck gleich zu sein unter Kinder- und Jugendlichen. Zum Beispiel machen Jungs viele waghalsige Mutproben um zu einer Gruppe dazuzugehören. Erklären lässt sich dies dadurch, dass Kinder ihr Selbstwertgefühl nicht mehr länger aus der Beziehung zu ihren Eltern erhalten. Sie suchen ihre Bestätigung aus dem Kontakt zu anderen Kinder, bzw. Jugendlichen. Der Druck gleich zu sein, ist bei Jugendlichen auch oft besonders hoch, da sie Bestätigung suchen und ein gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl haben.77 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.72 Ebd. S.242-243 77 Ebd. S.243-244 75 76 33 Für mein Thema bedeutet das, dass Jugendliche besonders durch Werbung beeinflusst werden, in der Personen ihres Alters die Modelle sind und diese das Produkt positiv beurteilen. Dadurch scheint für sie klar zu sein, dass ihre Gleichaltrigen den Konsum des Produkts positiv bewerten. In der bebe-Werbung wird gleich eine ganze Gruppe von Gleichaltrigen beim Konsum gezeigt, in der AXE-Werbung lediglich ein Modell. Dazugehören oder individuell sein? Die Bedürfnisse individuell zu sein und dazuzugehören können gleichzeitig wirksam sein und müssen ausgeglichen werden. Hierzu gibt es verschiedene Methoden: Sich einer kleinen Gruppe anschließen oder in einer großen Gruppe Untergruppen bilden. Anders zu sein zum Beispiel durch die Mode herauszustechen aber gleichzeitig auch strengen Konventionen folgen wie früher die Hippies. Die Rollendifferenzierung, das bedeutet das ein Mitglied der Gruppe durch die Einzigartigkeit seiner Rolle erhält aber trotzdem dazugehört, wie zum Beispiel die Mutter in einer Familie oder die Individualität wird zur Gruppennorm erhoben, wie zum Beispiel bei Harley Davidson. Markenwelten dienen den Konsumenten zur Befriedigung dieser Bedürfnisse.78 Mein Beispiel der bebe-Werbung spricht diese zwei Bedürfnisse an. Einerseits gehören die drei Mädchen zu einer Gruppe, der WG. Andererseits hat jede von ihnen ihre eigene Rolle, die Eine ist die liebliche Romantikerin die Andere die Dauerglückliche und die Dritte die wilde Rockerin. So spricht die Werbung das Bedürfnis der Mädchen an dazuzugehören und doch individuell zu sein. In der AXEWerbung werden diese Bedürfnisse nicht angesprochen. 1.8. Soziale Einflüsse auf Entscheidungen und Verhaltensweisen Wir orientieren uns bei unseren Entscheidungen an anderen Personen, egal ob uns diese bekannt sind oder nicht. Man spricht hierbei vom sozialen Vergleich. Dabei vergleichen wir unsere eigene Situation mit der von anderen. Eine Quelle für den sozialen Vergleich ist die Werbung. Wir vergleichen uns aber nicht direkt mit den Fotomodellen aus der Werbung da sie uns „larger than life erscheinen“. 79 Oft beziehen wir Werbedarsteller nicht auf den Alltag und es ist nicht selbstverständlich dass wir uns mit ihnen identifizieren. Wir orientieren uns auch an den Entscheidungen anderer, wenn zum Beispiel in der Werbung ein Produkt als meistgekauft angepriesen wird. Dadurch glauben wir, dass viele Personen das Produkt gut fanden. Dies reicht uns aus, um zu glauben, dass es auch wirklich gut ist. Um uns davon zu überzeugen braucht es aber keine Menschenmasse, es reicht schon wenn es einige Leute gibt an deren Entscheidung wir uns orientieren können. Diesen Effekt nennt man Effekt der Konsensinformation (Konsens= Übereinstimmung). Er resultiert einerseits aus dem sozialen Druck der Konformität. Andererseits nehmen wir die Information wie andere entschieden haben als Hilfe, Unterstützung und Bestätigung wahr. „Wir nutzen vielmehr die Urteile anderer als Zeichen dafür, wie in einer bestimmten Situation zu urteilen ist, was vermutlich das korrekte oder wahre Urteil ist.“ 80 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin S.244-246 Ebd. S.246 80 Ebd. S.249 78 79 34 Die Konsensinformation hilft auch Verhaltensweisen wie zum Beispiel kalorienbewusstes Essen oder Rauchen zu verbreiten. Das Verhalten wird geläufiger, je öfter man es bei anderen Personen beobachten kann.81 Die anderen an denen wir uns orientieren müssen nicht zwingend eine Mehrheit sein. Minderheiten sind auch von daher einflussreich, dass ihre Mitglieder ihre Einstellung stark vertreten und starke Gründe für ihr Verhalten sehen. Für Menschen auf der Suche nach sozialer Bestätigung sind Minderheitengruppen besser, da die meisten Mitglieder in den Mehrheitsgruppen nur das tun, was die anderen sagen. 82 Das Kaufverhalten von Jugendlichen kann zum Beispiel durch Markenwerbung beeinflusst werden, wenn in der Werbung einige Konsumenten sich positiv über das Produkt äußern. Dies wird zum Beispiel in Zahnpasta-Werbungen genutzt. In diesen testen Konsumenten die Zahnpasta und äußern sich danach positiv über sie. Die Konsumenten die die Werbung sehen orientieren sich an der Entscheidung der Konsumenten im Werbespot. Sie nutzen die Werbung zum sozialen Vergleich. 1.9. Zusammenfassung Bei der Frage wie das Kaufverhalten von Jugendlichen durch Markenwerbung beeinflusst wird spielen verschiedene Punkte eine Rolle. Im Folgenden sind die wichtigsten Ergebnisse aus dem Punkt Kaufverhalten zusammengefasst. Die Produktinteressen der Jugendlichen spielen eine Rolle. Je nach den Produktinteressen versucht die Werbung dann, das Kaufverhalten auf verschiedene Weise zu beeinflussen. Auf die Beispiele bebe und AXE bezogen, heißt das, dass Mädchen sich mehr für Körperpflegeprodukte interessieren als Jungen. Sie geben auch mehr Geld für ihr persönliches Aussehen aus, dies betrifft besonders junge Frauen. Diese werden auch in der Werbung direkt angesprochen. Die Aufmerksamkeit von Jungen muss im Bereich Körperpflegeprodukte zuerst gewonnen werden. Allgemein lässt sich sagen, dass Jüngere leichter durch Werbung zu beeinflussen sind, da sie auf der Suche nach sozialer Anerkennung und Differenzierung sind. Diese finden sie oft in Produkten. Diese Annahme werde ich auch in meiner Umfrage überprüfen. Jugendlichen befinde sich in einer Entwicklungsphase in der sie sich von ihren Eltern vermehrt abwenden und ihrer Peergruppe zuwenden. Das bedeutet auch, dass sie sich durch Werbung die Modelle ihrer Peergruppe beinhaltet beeinflussen lassen. Zu ihrer Peergruppe wollen sie dazugehören aber auch individuell sein, Werbungen die dies verkörpern erreichen die Jugendlichen. Bei meinem Beispiel bebe ist dies der Fall. Auch der soziale Vergleich wird in der Werbung zur Beeinflussung der Jugendlichen genutzt. Dies ist bei der bebe- und der AXE-Werbung der Fall, da sich in beiden Werbungen die Modelle positiv über die Produkte äußern. Diese Annahme werde ich in meiner Umfrage überprüfen, sowie den Einfluss der Peergruppe. Wie die Jugendlichen konsumieren spielt auch eine Rolle. Jugendliche die kompensatorisch konsumieren sind leicht zu erreichen, da sie die Glaubwürdigkeit der Werbung nicht abwägen. Sie sind lediglich auf der Suche nach dem Ausgleich von Defiziten. Jugendliche die demonstrativ konsumieren, achten auch nicht auf die Glaubwürdigkeit der Werbung. Sie sind auf der Suche nach sozialer Anerkennung in ihrer Peergruppe, das heißt, sie sind 81 82 Ebd. S.246-249 Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.250 35 leicht durch diese zu beeinflussen. Jugendliche die rational konsumieren sind jedoch schwer zu beeinflussen. Sie informieren sich sehr genau über Produkte und wägen den Kauf genauestens ab. Ich habe auch festgestellt, dass mit der Selbstständigkeit der Jugendlichen auch ihre Rationalität beim Konsum steigt. Für die Wirkung von Werbung bedeutet das, dass damit gleichzeitig die Beeinflussbarkeit nachlässt. Je nach Produkt und Erwartungen des Konsumenten liegen unterschiedliche Arten des Kaufens vor. Beim extensiven Kauf, fällt es schwer die Jugendlichen zu beeinflussen. Beim impulsiven Kauf sind sie jedoch beeinflussbar. In der bebe-Werbung zeigen die Mädchen, dass sie beim Konsum der Produkte Spaß haben. Gleiches gilt für die AXE-Werbung. Jugendliche könnten so diese Produkte kaufen um ihre Stimmung zu erhalten oder eine bessere Stimmung zu erreichen. In meiner Umfrage werde ich überprüfen ob die Jugendlichen beim Konsum der Produkte dann wirklich die gleichen Gefühle erleben wie die Darsteller. Beim limitierten Kauf muss die Werbung Argumente ansprechen die Heuristiken beinhalten, wie z.B. die Heuristik dass ein hoher Preis eine gute Qualität bedeutet. Der Gewohnheitskauf spiegelt einerseits die Vorlieben der Jugendlichen wieder und entlastet sie andererseits beim Kauf. Sie können beim Gewohnheitskauf durch Werbung beeinflusst werden. Zum Beispiel wenn sie durch die Werbung angeregt werden ein Produkt zu testen, es ihnen gefällt und sie zum Gewohnheitskauf übergehen. Oder durch ein Sonderangebot kann kurzzeitig eine Verhaltensänderung hervorgerufen werden. Ich ordne bebe und AXE-Produkte dem Gewohnheitskauf zu und werde diese Annahme in meiner Umfrage überprüfen. In der Werbung wird auch versucht auf den Kaufentscheidungsprozess Einfluss zu nehmen. Dies geschieht indem versucht wird in der Werbung Dinge, die für eine Heuristik wichtig sind zu geben. In der Werbung werden meist nur die wichtigen Argumente gegeben. Dies kann allerdings auch so eingesetzt werden, dass mehr Informationen gegeben werden um eine negative Seite des Produkts zu vertuschen. Das heißt die Werbung zeigt die Stärken einer Marke auf und versucht die Schwächen zu vertuschen. Es hat sich gezeigt, dass sich Wiederholungen der Werbung positiv auswirken. Denn so ist die Werbung leichter verfügbar, wenn die Konsumenten die Verfügbarkeitsheuristik anwenden. Ebenso muss die Werbung einen Erinnerungswert haben und das Produkt so in Erscheinung treten, dass man sich im Laden an die Marke erinnern zu kann. Wenden die Konsumenten die Repräsentativitätsheuristik an, kann das Produkt auch repräsentativ für eine Kategorie dargestellt werden. Ansonsten bedient sich die Werbung verschiedener Methoden um das Kaufverhalten von Jugendlichen zu beeinflussen. Zum Beispiel versucht sie Selbstkontrollmechanismen wie die mentale Kontoführung zu überlisten, setzt Ankerreize, stellt eine Attrappe bereit um ein Produkt aufzuwerten oder versucht durch Wahrscheinlichkeiten das Urteil der Konsumenten zu verzerren. Es gibt auch Effekte wie den Besitztumseffekt (Verluste die möglich erscheinen, werden höher bewertet als Gewinne), der von Versicherungswerbungen angesprochen wird oder, dass Informationen, die man sich selbst beschafft, später in der Entscheidung eine wichtigere Rolle spielen. Sie beeinflusst Jugendliche auch über Reize. Zum Beispiel wenn sie abends vor dem TV sitzen, da sie bereits erschöpft sind und so empfänglicher für Reize sind. Oder über Intuitionen, indem in der Werbung z.B. nur eine Eigenschaft hervorgehoben wird. In der AXE-Werbung wird nur die Anziehungskraft auf Frauen hervorgehoben. Hierauf konzentrieren sich die Konsumenten dann und machen sich über andere Eigenschaften des Produktes keine Gedanken. Auch in der bebe-Werbung wird nur angesprochen dass es verschiedene Düfte gibt. Die verschiedenen Strategien der Werbung werde ich im Kapitel 3 noch genauer untersuchen. 36 2. Marken 2.1. Was ist eine Marke? Aus der Sicht der Empfänger muss man zwischen einem Produkt und einer Marke unterscheiden. Eine Marke ist aus dieser Sicht die Kommunikation über ein Produkt.83 Aus der juristischen Perspektive kennzeichnet sie Waren und Dienstleistungen eines Unternehmens und grenzt sie dadurch von denen der Konkurrenz ab. Geschützt werden können zum Beispiel Personennamen, Buchstaben, die dreidimensionale Gestaltung eines Produktes usw. . Marken können deutschlandweit, europaweit und international gesichert werden.84 Aus der Marketingperspektive ist eine Marke ein Vorstellungsbild zu einem Produkt oder einer Dienstleistung, das im Kopf der Konsumenten verankert wird. 85 Unter dieser Sicht muss der Marke eine Identität gegeben werden, damit der Konsument sie stetig wahrnehmen kann.86 Für meine Beispiele bedeutet das, dass wenn ich über Markenwerbung spreche, die Kommunikation über die Produkte im Vordergrund steht und nicht die Produkte. Für die bebe-Werbung bedeutet das, dass uns das Bild einer jugendlichen, frischen abwechslungsreichen Marke vermittelt werden soll. Die AXE-Werbung soll Sex-Appel, Anziehungskraft und Männlichkeit vermitteln. 2.2. Die Bedeutung von Marken Früher als die meisten Produkte noch handwerklich produziert wurden, gab es den direkten Kontakt zwischen Hersteller und Konsument. Konsumenten konnten sich direkt über die Art des Produktes und die Qualität informieren. Aber heute, im Zuge der industriellen Massenproduktion ist kein direkter Kontakt mehr möglich. Vor allem im Kleidungssektor werden viele Produkte sozusagen anonym aus dem Ausland eingeliefert und der Konsument hat keine Möglichkeit sich beim Hersteller über die Qualität zu informieren. Macht der Konsument eine positive Erfahrung durch den Kauf eines Produkts und möchte es erneut kaufen, wird dies durch die Anonymität des Produktes erschwert. Hier kommen Marken zum Zug, sie heben die Anonymität zwischen Hersteller und Käufer auf. An der Stelle an der zuvor die Kenntnisse vom Hersteller standen, steht nun das Markenimage. 87 Auf meine Frage bezogen heißt das, dss ich mithilfe der Umfrage herausfinden möchte, ob die Marken bebe und AXE ein solches Markenimage bei Jugendlichen haben. 2.3. Die Hauptaufgaben einer Marke Eine Marke soll Kunden zu Wiederholungskäufen anregen, zum Beispiel durch auf Dauer gesicherte Qualität. Um Wiederholungskäufe möglich zu machen muss die Marke breit verfügbar sein, dadurch http://www.markeninstitut.de/fileadmin/user_upload/dokumente/Tinidad.pdf, S.8, 12.06.2011 http://www.dpma.de/marke/index.html, http://www.markeninstitut.de/fileadmin/user_upload/dokumente/Tinidad.pdf, S.6, 24.05.2011 85 http://www.markeninstitut.de/fileadmin/user_upload/dokumente/Tinidad.pdf, S.7, 12.06.2011 86 Vgl. Schlagenweith, D. (2008): Der Zusammenhang zwischen Marken- und Konsumentenpersönlichkeit, Gabler Verlag, Wiesbaden S. S.35+36 87 Vgl. Kuß A./ Kleinaltenkamp M. (2009): Marketing- Einführung, Grundlagen- Überblick- Beispiele, Wiesbaden S.209 83 84 37 können auch Markenbindungen entstehen, welche später noch angesprochen werden. Um die in Punkt 2.5.2. angesprochene Anonymität zu überwinden muss der Konsument ein bestimmtes Image mit der Marke in Verbindung bringen, zum Beispiel Qualität. Um dies zu erreichen sind Kommunikationsanstrengungen erforderlich, zum Beispiel Werbung. Ebenfalls dürfen die Preise von Markenprodukten nicht allzu sehr schwanken, da viele Menschen billige Produkte mit schlechter Qualität gleichsetzen usw. . Wechselnde Preise sind also hinderlich beim Aufbauen eines Markenimages. 88 Das bedeutet, dass es die Aufgabe einer Markenwerbung ist ein Markenimage aufzubauen. Dieses ermöglicht es dann, das Kaufverhalten der Jugendlichen zu beeinflussen. Das Markenimage von AXE soll Sexappeal, Männlichkeit und Anziehungskraft vermitteln, das von bebe Jugend, Frische und Abwechslung. 2.4. Markenidentität und Markenimage Die Markenidentität ist die Eigenwahrnehmung der Marke, das heißt aus der Sicht des Unternehmens. Eine Marke besitzt, ähnlich wie ein Mensch einen genetischen Code. Dieser setzt sich aus erkennbaren, konkretisierbaren Bausteinen zusammen. Der Verlust eines Bausteins kann zu einem Identitätsverlust der Marke führen. Die Markenidentität setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen. Der Marke als Produkt, Organisation, Person und Symbol. Diese 4 Unterpunkte können jeweils auch noch untergliedert werden, zum Beispiel die Marke als Produkt in Produkteigenschaften, Produktrahmen usw. . 89 Das Markenimage ist die voreingenommene Wahrnehmung einer Marke aus der Sicht der Verbraucher. Sie stützt sich auf wörtliche und bildliche Assoziationen. Ebenso präsentiert sie ein auf Überzeugungen und Gefühlen basierendes Gesamturteil über die Marke. Dieses Gesamturteil wurde über Einstellungen gefällt. Erst wenn es einem Unternehmen gelungen ist ein Markenimage aufzubauen erhalten die Konsumenten Zusatzinformationen. Diese bestehen aus Grund- und Zusatznutzen. Der Grundnutzen ist die Funktion die das Produkt eigentlich erfüllt. Der Zusatznutzen verschafft dem Konsumenten eine Erlebniswelt. 90 Bei meinen Beispielen ist der Grundnutzen von AXE die Verwendung als Deodorant. Der Zusatznutzen ist dadurch gegeben, dass der Darsteller nun eine starke Anziehungskraft auf Frauen ausübt, was durch den Slogan „Führt selbst Engel in Versuchung“ gezeigt wird. Bei bebe ist der Grundnutzen als Bodylotion gegeben und der Zusatznutzen ist „Für jede Stimmung der passende Duft“. In der Werbung verkörpern drei Mädchen unterschiedliche Stimmungstypen. Die Konsumentinnen können sich die Bodylotion aussuchen die am besten zu ihnen passt. Für mein Thema heißt das auch, dass Jugendliche in ihrem Kaufverhalten durch das Markenimage beeinflusst werden. Hat eine Marke einmal ein schlechtes Image bei Jugendlichen ist es schwer dieses ins positive zu verändern. Vgl. Kuß A./ Kleinaltenkamp M. (2009): Marketing- Einführung, Grundlagen- Überblick- Beispiele, Wiesbaden S.209 Vgl. Schlagenweith, D. (2008): Der Zusammenhang zwischen Marken- und Konsumentenpersönlichkeit, Gabler Verlag, Wiesbaden S.36 90 Ebd. S.36-40 88 89 38 2.5. Die Markenpersönlichkeit Es gibt große Gemeinsamkeiten bei der Wahrnehmung von Marken und der von Personen, zum Beispiel bei der Wiedererkennung. So werden Marken als Metaphern für eine Person eingesetzt. Es sollen menschliche Eigenschaften wie zum Beispiel Verantwortungsbewusstsein auf die Marke übertragen werden. Dadurch wird der Marke eine Persönlichkeit verliehen. Die in der Marke vorhandene Persönlichkeit soll das individuelle Selbstkonzept des Konsumenten ausdrücken. So kann der Einzelne sein Selbst mit der Marke erweitern. Auch die persönliche Identifikation mit ihr fällt leichter, da Konsumenten ihre schon verinnerlichten Eigenschaften stärken. Sie versuchen auch Eigenschaften zu zeigen die ihnen vorher an ihnen selbst gefehlt haben. Dadurch werden auch die Personen im Umfeld der Konsumenten beeinflusst, so wirkt sich die Markenpersönlichkeit auch indirekt auf die Absatzsteigerung der Marke aus.91 AXE spiegelt Männlichkeit wieder, Jungen die gerne männlicher wären können so ihr Selbstkonzept ergänzen. Bebe strahlt Jugend und Spaß aus. Die verschiedenen Duftvariationen stehen für verschiedene persönliche Eigenschaften. Das soll dazu führen, dass verschiedene Mädchen sich mit der Marke identifizieren können und mit ihr, ihr Selbstkonzept ergänzen. 2.6. Marken und Konsumenten 2.6.1. Die emotionale Bindung Marken müssen zwei entscheidende Momente bestehen. Der erste wenn die Marke beim Kauf in Betracht gezogen wird und der zweite wenn der Nutzen den Konsumenten erfreut, oder eben auch nicht. Übersteht die Werbung diese Momente mehrmals, so nimmt die Marke einen Platz im Herzen und im Kopf der Konsumenten ein. Es gibt auch Markenbindungen ohne positive Gefühle, zum Beispiel über Normen, diese sind jedoch eher die Ausnahme.92 Die Beziehung zwischen Marke und Konsument werden mit Begriffen aus zwischenmenschlichen Beziehungen beschrieben. Solche Beziehungen erfüllen meist eine Funktion wie zum Beispiel die Erhöhung des Selbstwerts. 93 (Siehe 2.6.2.) Modelle emotionaler Bindungen Die emotionale Konditionierung: Die emotionale Reaktion auf eine Werbung wird nach einer Art des Lernens, der klassischen Konditionierung benannt. Ein Produkt wird nach der Werbung mit den Gefühlen in Verbindung gebracht, die die Bilder in der Werbung ausstrahlten. 94 Vgl. Schlagenweith, D. (2008): Der Zusammenhang zwischen Marken- und Konsumentenpersönlichkeit, Gabler Verlag, Wiesbaden S.40-43 92 Vgl. Florack A.Scarabis M.und Primosch, E.(2007): Psychologie der Markenführung, Verlag Franz Vahlen, München S. 257-258 93 Ebd. S.258 94 Ebd. S.259-260 91 39 Bei meinen Beispielen sollen Jungen die AXE-Produkte mit Selbstvertrauen und Männlichkeit in Verbindung bringen und Mädchen die bebe-Produkte je nach Stimmung mit lieblichen, wilden und glücklichen Gefühlen. Die Einstellungsübertragung: Eine positive Einstellung zur Marke entsteht zum Beispiel auf dem direkten Weg, wenn die in der Werbung angebrachten Argumente überzeugen. Bei dem oberflächlichen Weg entsteht die Einstellung des Konsumenten nicht über den Inhalt der Werbung, sondern hauptsächlich durch die Art der Gestaltung. Dieser Weg wird meistens benutzt, da in der Werbung die Zeit für viele Argumente zu kurz ist und die Konsumenten nicht genügend involviert sind. Es gibt also auch einen indirekten Weg, bei dem sich die Einstellung zur Werbung auf die Einstellung zur Marke auswirkt. Erzeugt die Werbung einen positiven Gefühlszustand, so werden dadurch auch die Gedanken zur Marke positiv gefärbt. Es gibt also direkte Überzeugungsstrategien und indirekte über das Erzeugen von positiven Gefühlen. 95 Bei meinen Beispielen ist hauptsächlich der indirekte Weg gewählt worden. Es werden nicht direkt Argumente genannt die für den Kauf sprechen, aber bei genauer Betrachtung fällt auf, dass welche gezeigt werden. Bei der bebe-Werbung ist dieses Argument die Duftvielfalt und bei AXE die Anziehungskraft die AXE-Konsumenten auf Frauen ausüben. AXE versucht auch durch die interessante Geschichte des Werbespots zu gefallen und bebe dadurch, dass verschiedene Mädchen mit ihren individuellen Eigenschaften angesprochen werden. Transformationelle Werbung: In der Werbung wird eine Szene aufgezeigt, in der der Darsteller sich beim Konsum des Produktes gut fühlt. Die Konsumenten sollen die gleichen Gefühle beim Konsum der Produkte erleben wie der Darsteller. Wird der Konsum oftmals wiederholt führt dies zu einer emotionalen Bindung. Die Gefühle die in der Werbung gezeigt werden müssen für die Konsumenten glaubwürdig und nachvollziehbar sein. Für den Erfolg dieses Modell gibt es 2 Bedingungen: Erstens einen Emotional Flow. Er ist das Ausmaß in dem die gezeigten Gefühle in ihrer Art als dynamisch wahrgenommen werden. Zweitens eine Emotional Integration. Er ist das Ausmaß in dem die Verbindung zwischen dem Konsum des Markenprodukts und der Gefühlsänderung des Protagonisten wahrgenommen wird. Die Gefühlsänderung muss klar auf die Nutzung des Produktes zurückgeführt werden können.96 In beiden Werbungen von meinen Beispielen fühlen sich die Darsteller beim Konsum der Produkte gut. In der AXE-Werbung ist auch die Emotional Integration gegeben. Man sieht, dass der junge Mann seine Gefühle ändert nachdem er das Produkt konsumiert hat. In der bebe-Werbung ist keine Gefühlsänderung gegeben, vielmehr wird damit geworben, dass es für jede Stimmung das passende Produkt gibt. Hier passt sich also das Produkt den Gefühlen an. Gefühle als Motive: Gefühle haben eine motivierende Wirkung. Die Motivation zum Konsum von Produkten führt dazu, dass man positive Erlebnisse erleben kann und Negative vermieden werden können. Die Involviertheit spielt Vgl. Florack, A. Scarabis, M. und Primosch, E.(2007): Psychologie der Markenführung, Verlag Franz Vahlen, München S.260-261 96 Ebd. S.261-262 95 40 hier auch eine Rolle, sie steht für das Risiko das mit dem Kauf verbunden ist. Dieses Risiko ist zum Beispiel beim Kauf eines Autos größer als beim Kauf einer Schokoladentafel. 97 Bei den Beispielen AXE und bebe geht es nicht um die Vermeidung von negativen Gefühlen, sondern darum, dass man durch den Konsum positive Gefühle erleben kann. Jugendliche sind in ihrer Sozialisationsphase auf der Suche nach positiven Gefühlen und so leicht für diese Werbung empfänglich. Es gab aber auch einmal eine AXE- Werbung die nach diesem System aufgebaut war. Ein junger Mann der sehr stark schwitzt und konnte sich aus Angst sie könnte es bemerken nie richtig auf ein Mädchen konzentrieren. Dann entdeckte er ein AXE-Deo und sein Problem war gelöst. 2.6.2. Die Beziehung zwischen Konsument und Marke Eine Markenbindung ist das Ausmaß in dem ein Konsumobjekt uns hilft unser Selbstkonzept aufrecht zu erhalten. Selbstkonzept ist der Ausdruck der Eigenwahrnehmung der Persönlichkeit, es bestimmt sich aus dem sozialen Umfeld. Durch das Selbstkonzept lässt sich eine Beeinflussung des Markenwahlverhaltens erklären. Es gibt zwei verschiedene Arten von Persönlichkeiten. Die tatsächliche Persönlichkeit präsentiert den Zustand in dem die Persönlichkeit gerade ist. Die ideale Persönlichkeit ist ein Wunschbild, das den Zustand der Persönlichkeit präsentiert wie er sein soll. Zwischen den beiden Persönlichkeiten besteht eine Differenz. Diese motiviert eine Person zur Selbstergänzung. Durch den Kauf, Besitz oder Konsum eines Markenprodukts kann die Person ihr Selbst verbessern oder festigen. Entsprechen die Eigenschaften einer Konsumentenpersönlichkeit denen einer Marke, so wird diese wertgeschätzt. 98 Der Kauf, Besitz oder Konsum kann nicht nur der Selbstergänzung dienen, sondern sich auch auf Personen im Umfeld der Konsumenten auswirken. Zum Beispiel kann er dadurch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe erfahren. Marken tragen also auch zur Selbstdarstellung eines Konsumenten bei. Hier ist das soziale Selbst eine Vermutung wie man von anderen wahrgenommen wird und das ideale-soziale Selbst gibt an, wie eine Person gerne wahrgenommen werden möchte. Zur Selbstdarstellung eignen sich vor allem Produkte, deren Konsum für Andere sichtbar ist, wie z.B. Kleidung. Die Selbstergänzung und Selbstdarstellung können, wenn sie die gleiche Funktion haben zusammenwirken. Sie können sich aber auch unterscheiden.99 Die Produkte von bebe und AXE helfen den Jugendlichen ihr Selbst zu ergänzen. Durch bebe-Produkte kann ein Mädchen, das gerne romantischer wirken würde ihr Selbst ergänzen. AXE-Produkte helfen Jungen, die gerne männlicher wären. Die Produkte eignen sich also auch zur Selbstdarstellung. Zum Beispiel wenn die Jugendlichen die Produkte nach dem Sport vor ihren Freunden verwenden. Die Kongruenztheorie: Das menschliche Bedürfnis der Darstellung des Selbstkonzepts lässt sich mit der Kongruenztheorie erklären, Kongruenz bedeutet Übereinstimmung. Je mehr das Selbstkonzept einer Person mit der Vgl. Florack, A. Scarabis, M. und Primosch, E.(2007): Psychologie der Markenführung, Verlag Franz Vahlen, München S. 266-268 98 Vgl. Schlagenweith, D. (2008): Der Zusammenhang zwischen Marken- und Konsumentenpersönlichkeit, Gabler Verlag, Wiesbaden S.12-13 99 Ebd. S.13-14 97 41 Markenpersönlichkeit übereinstimmt, desto eher kann man eine Konsumsteigerung erwarten. Es gibt verschiedene Theorien die das Streben nach Selbstkongruenz erklären: 100 Selbstkonsistenz-Motiv: Personen suchen nach einer Bestätigung ihres Selbstkonzepts um ihre eigene Persönlichkeit zu wahren. Erlebnisse die ihre Kongruenz gefährden könnten werden vermieden. Es besteht eine Vorliebe für Produkte, bei welchen eine Kongruenz zwischen der Markenpersönlichkeit und der tatsächlichen Persönlichkeit besteht.101 Selbstwertgefühl-Motiv Personen streben nach einem positiven Selbstwertgefühl. Besteht aber eine große Differenz zwischen Soll- und Ist-Zustand des Selbsts, so entsteht ein geringes Selbstwertgefühl. Nähern sich der Soll- und Istwert an, so entsteht ein positives Selbstwertgefühl. Es besteht eine Vorliebe für Produkte die in Kongruenz zur idealen Persönlichkeit stehen, da so der Soll- und Istwert angenähert werden kann.102 Die Kongruenztheorie bezieht sich auf beide Motive, da das Selbst sich je nach Rolle die die Person einnimmt verändert, zum Beispiel bei Jugendlichen die Rolle einer Schülerin, Studentin usw. . Diese Veränderungen wirken sich auf die Selbstergänzung und Selbstdarstellung aus. Konsumenten bilden also eine Vorliebe aus, wenn die Markenpersönlichkeit mit der menschlichen Persönlichkeit so weit wie möglich übereinstimmt. Sie nutzen die Markenprodukte um ihren Soll- und Istwert anzugleichen.103 AXE- und bebe können gleichzeitig Konsumenten ansprechen die auf der Suche nach Bestätigung ihres Selbstkonzepts sind und Konsumenten die ihren Soll- und Istwert angleichen wollen. Es sollen Jugendliche angesprochen werden, die auf der Suche nach sich selbst sind. Zum Beispiel kann ein Mädchen, das sehr romantisch ist die Bodylotion von bebe gewohnheitsmäßig benutzen, da sie durch die Werbung ihr Selbstkonzept bestätigt sieht. Auch ein Mädchen das gerne romantischer wäre, kann die Bodylotion von bebe benutzen, damit sich ihr Soll- und Istwert annähern. 2.7. Wie nehmen Jugendliche verschiedene Marken wahr? Marken können danach unterschieden werden, aus welchem Lebensbereich sie die Jugendlichen beeinflussen. Man unterscheidet zwischen Alltags- und Familienmarken, Cliquen- und Glamourmarken, Ego- und Imagemarken sowie Status- und Showmarken. Diese 4 Markentypen finden sich in allen Produktbereichen wieder und spielen je nach Bereich eine wichtige oder unwichtige Rolle. Alltags- und Familienmarken sind den Jugendlichen von klein auf aus ihrer Umgebung vertraut. Deren Produkte werden oft von der Familie verwendet, sie sind zum Beispiel im Produktbereich Lebensmittel wichtig. Vgl. Schlagenweith, D. (2008): Der Zusammenhang zwischen Marken- und Konsumentenpersönlichkeit, Gabler Verlag, Wiesbaden S.44 101 Ebd. S.44-45 102 Ebd. S.44-45 103 Ebd. S.45-47 100 42 Die Cliquen- und Glamourmarken sind die Marken, die gerade in sind. Egal ob durch Werbung oder durch Promis die von den Jugendlichen verehrt werden. Sie spielen zum Beispiel im Bereich der Fast-Food-Ketten eine große Rolle. Durch Ego- und Imagemarken erhalten die Jugendlichen Anerkennung und Sicherheit und bis zu einem gewissen Grad auch Individualisierung. Sie erhöhen durch sie ihr Selbstbewusstsein, ihr relevanter Produktbereich ist zum Beispiel Kleidung, durch das Tragen der richtigen Marke gewinnen sie Anerkennung. Status- und Showmarken dienen den Jugendlichen zur Abgrenzung von anderen. Sie versuchen auch damit Begehrlichkeiten bei anderen zu wecken, zum Beispiel im Produktbereich Technik durch ein neues Handy.104 Die Marken bebe- und AXE lassen sich unter Cliquen und Glamourwerbung einordnen. Sie sind speziell auf Jugendliche bezogen und versuchen durch gute Werbung aufzufallen um ins Gespräch zu kommen. Das Kaufverhalten der Jugendlichen beeinflussen sie dadurch, dass die Jugendlichen wissen, dass ihre Freunde die Produkte gut finden. 2.8. Welche Marken nehmen Jugendliche wahr? 105 Abb.7: Top-Marken der Jugendlichen Im Gegensatz zu den Produktinteressen unterscheiden sich die Jugendlichen in ihrer Markenwahrnehmung nur gering. Es sind nur zwei verschiedene Marken in den Top-Marken gelandet. Bei den Mädchen H&M und Nivea. Diese Marken spiegeln auch die Produktinteressen der Mädchen wieder. Bei den Jungs ist es adidas und Nike. Diese zeigen das Interesse der Jungen an Sport auf. Es zeigen sich auch die verschiedenen Markentypen. Nivea hat es in die Top-Marken der Mädchen geschafft, obwohl sie eher als Familienmarke gilt. Marken die die Jugendlichen also in ihrer Entwicklung und im Alltag begleiten werden von den Jugendlichen auch positiv wahrgenommen. Alle Marken die es in die Top-Marken geschafft haben sind große, bekannte Marken. Zu einer positiven 104 105 Vgl. Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.26 Ebd. S.19 43 Markenwahrnehmung braucht es ein jugendliches Produkt, das im Alltag der Jugendlichen präsent ist.106 Für mein Thema bedeutet das, dass Jugendliche vor allem Marken wahrnehmen die jugendliche Produkte haben und im Alltag präsent sind. Aber auch Marken die sie in ihrer Entwicklung begleiten, da sich eine emotionale Bindung (siehe 2.6.1.) an diese gebildet hat, sind sie auch von deren Werbung zu beeinflussen. AXE und bebe sind beides Marken deren Produkte im Alltag präsent sind, da sie jeden Tag verwendet werden und so die Jugendlichen in ihrer Entwicklung begleiten. Dies trifft natürlich nur zu, wenn die Jugendlichen die Produkte der Marken kaufen. Marken wie Nivea haben hier allerdings den Vorteil, dass sie auch vom Rest der Familie verwendet werden und sich so leichter eine emotionale Bindung bildet. 2.9. Markensozialisation bei Jugendlichen In Punkt 1.3. wurde angesprochen, dass die Jugend auch eine Sozialisationsphase ist. Innerhalb der Jugend wenden sich die Jugendlichen immer mehr von ihren Eltern ab und ihrer Peer- Gruppe zu. Dabei entwickeln sie eine eigene Persönlichkeit. Baur hat die Jugend in 3 Phasen eingeteilt. Die Orientierungsphase (12-13 Jahre), die Abnabelungsphase (14-16 Jahre) und die Selbstständige Phase (17-18 Jahre). Die Phasen sind nicht exakt festgelegt, ihre Übergänge sind fließend. In Punkt 1.3. wurde bereits angesprochen dass der Zeitraum der Jugend heute auch nach hinten hinaus verlängert wird.107 108 Abb.8: Der Sozialisationsprozess In der Orientierungsphase nehmen die Jugendlichen die Marken bewusst wahr und beginnen sich an Gleichaltrigen und Älteren zu orientieren. Sie sind aufgeschlossen, auf der Suche nach Orientierung und so für Markenwerbung leicht zu erreichen. 109 Vgl. Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.18-22 Ebd. S.35 108 Ebd. S.36 109 Ebd. S.37-38 106 107 44 In der Abnabelungsphase stecken die Jugendlichen schon tief in der Pubertät. Sie hinterfragen alles kritisch und wollen sich nicht beeinflussen lassen. Marken, die die Jugendlichen bis jetzt noch nicht erreicht haben, tun sich schwer. Auch alle anderen Marken werden von den Jugendlichen kritisch geprüft. Nur starke Marken die zu den Jugendlichen passen, überstehen die Abnabelungsphase. Diese starken Marken konnten sich im Kopf der Jugendlichen verankern.110 In der selbstständigen Phase verfestigen sich nun die Markenbindungen. Die Jugendlichen sind sich jetzt ihrer Meinung sicher und sind nicht mehr auf der Suche nach Orientierung. Wurde in der Abnabelungsphase alles kritisch geprüft stehen sie jetzt Medien und Marken wieder offener gegenüber.111 Da Jugendliche sich von ihren Eltern abnabeln und ihrer Peer-Gruppe zuwenden, kommen auch Werbungen mit der Meinung von Gleichaltrigen besser an Jugendliche heran. Wäre also statt den Gleichaltrigen in der bebe-Werbung eine Familie zu sehen, würden die Jugendlichen nicht gut erreicht werden. Auch wird das Kaufverhalten von Jugendlichen stärker durch Markenwerbung beeinflusst, wenn diese sie schon in der Orientierungsphase erreicht. In dieser Phase stehen sie Werbung noch offen gegenüber. Ich werde in meiner Umfrage untersuchen, ob es eine größere Rolle spielt ob die Eltern auch die Produkte kaufen oder ob dies nur eine Rolle spielt, dass die Gleichaltrigen die gleichen Produkte verwenden. 2.10. Zusammenfassung Markenwerbung ist die Kommunikation über ein Markenprodukt. Diese Kommunikation versucht das Kaufverhalten von Jugendlichen zu beeinflussen. Beeinflusst wird das Kaufverhalten durch das Markenimage. Das Markenimage von AXE strahlt Anziehungskraft, Männlichkeit und Sex-Appeal aus. Das von bebe Jugend, Frische und Abwechslung. Ich werde in meiner Umfrage überprüfen, die beiden Marken bei Jugendlichen ein positives Markenimage erreicht haben. Ich werde auch die Markenimages von Cola und Mc Donalds überprüfen, da dies sehr bekannte Marken sind und aus Bereichen stammen in denen sich die Ergebnisse von Mädchen und Jungen vergleichen lassen. Jugendliche werden in ihrem Kaufverhalten auch durch Markenwerbung beeinflusst, da sie ihr Selbst durch Markenprodukte ergänzen können. Sie können auch ihr Selbst vor Freunden durch sie darstellen. Die Markenpersönlichkeit soll den Jugendlichen dabei helfen sich mit der Marke zu identifizieren. Dabei werden auf die Marke menschliche Eigenschaften übertragen, damit sich die Jugendlichen mit ihr identifizieren können. Je mehr das Selbstkonzept und die Markenpersönlichkeit übereinstimmen, desto eher kann eine Konsumsteigerung erwartet werden. Das Kaufverhalten der Jugendlichen wird auch durch die Bindung an eine Marke beeinflusst. Eine Markenbindung kann über verschiedene Wege entstehen: 110 111 Vgl. Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg S.39-40 Ebd. S.35-42 45 Die Marke wird mit den Gefühlen in Verbindung gebracht, die in der Werbung vorkommen. Dem Konsumenten gefällt die Werbung und er überträgt dies auch auf die Marke. Dies geschieht entweder durch Argumente, die in der Werbung angebracht wurden, oder durch die Art der Gestaltung. Über Transformationelle Werbung: Der Konsument soll beim Konsum der Produkte die gleichen Gefühle erleben, die das Modell in der Werbung zeigt. Wiederholt der Konsument den Konsum entsteht eine emotionale Bindung. Die Werbung zeigt, dass der Konsum des Produkts dazu führen kann, dass positive Gefühle erlebt werden und negative vermieden werden können. Ich werde in meiner Umfrage überprüfen ob sich zwischen den Jugendlichen und bebe, beziehungsweise AXE eine emotionale Bindung gebildet hat. Ebenso ob die transformationelle Werbung eine Wirkung auf die Jugendlichen hat und die Art der Gestaltung der AXE-Werbung den Jugendlichen gefällt. Das Kaufverhalten wird auch dadurch beeinflusst, wie die Jugendlichen die Marken wahrnehmen. Danach lassen sich vier Markengruppen unterscheiden: Alltags- und Familienmarken Cliquen- und Glamourmarken Ego- und Imagemarken Status- und Showmarken AXE und bebe fallen unter Cliquen- und Glamourmarken, da sie sich speziell auf Jugendliche beziehen. Sie fallen durch ihre Werbung auf und bleiben so im Gespräch. Die Jugendlichen wissen so auch, ob ihre Freunde die Marke gut finden oder nicht. Diese Annahme werde ich in meiner Umfrage überprüfen. Es werden vor allem die Marken von Jugendlichen wahrgenommen, die in ihrem Alltag präsent sind und jugendliche Produkte anbieten. Der Einfluss auf das Kaufverhalten ist auch unterschiedlich groß, je nach dem in welcher Entwicklungsphase die Jugendlichen sind. Denn in jeder Phase werden die Marken unterschiedlich wahrgenommen. In der Orientierungsphase stehen sie Marken offen gegenüber. In der Abnabelungsphase hinterfragen sie alles kritisch da sie sich nicht beeinflussen lassen wollen. Für Marken die die Jugendlichen noch nicht erreicht haben ist es schwer. In der selbstständigen-Phase verfestigen sich die bereits bestehenden Markenbindungen und die Jugendlichen stehen auch anderen Marken wieder offener gegenüber. 46 3. Werbung 3.1. Form der Werbung Wenn man von Werbung spricht, muss man zwischen der klassischen, der direkten und der kooperativen Werbung unterscheiden. Die klassische Werbung ist die indirekte Form. Die Konsumenten sollen indirekt, zum Beispiel über das Fernsehen eine Werbebotschaft erhalten. Unter der direkten Werbung bezeichnet man Maßnahmen die sich speziell an einen einzigen Konsumenten richten, zum Beispiel Telefonwerbung oder Direct-Mailing. „Die kooperative Werbung bezeichnet die Zusammenarbeit rechtlich und wirtschaftlich selbstständiger Unternehmen auf dem Gebiet der Werbung.“ 112 Sie unterscheidet sich danach, ob die Produkte identisch sind, unterschiedlich sind, sich ergänzen oder die Werbung sich auf eine branchenspezifische Aussage bezieht, zum Beispiel: 113 „Esst Obst, und ihr bleibt gesund.“114 Meine Beispiele lassen sich unter der klassischen Form der Werbung einordnen. Ihre Werbung beschäftigt sich nur mit den jeweiligen Produkten und enthält auch keine Werbemaßnahmen der direkten Werbung. Wenn ich also von dem Begriff Werbung spreche, ist dies nicht allgemein gehalten, da der Begriff eine riesige Bandbreite hat sondern bezieht sich auf die indirekte Form der Werbung. 3.2. Ziele der Werbung Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass Werbung darauf abzielt den Umsatz und die Verkaufszahlen zu steigern, obwohl dies teilweise nur zufällig geschieht. Generell zielt sie zuerst darauf ab, den Konsumenten ein Produkt attraktiv erscheinen zu lassen und ihre Zustimmung zu gewinnen. Diese Verhaltensbeeinflussung gelingt ihr über verschiedene Kommunikationsmittel. Unterschieden wird Werbung von der Verkaufsförderung. Wenn nicht direkt ein Produkt beworben wird, sondern Anreize wie z.B. billige Preise ist dies als Verkaufsförderung anzusehen. Werbung und Verkaufsförderung bestehen parallel zueinander. Beispiele für das Wirken der Verkaufsförderung sind z.B. Produktproben oder Gutscheine usw. . Die Werbung beschäftigt sich zwar auch mit dem Verkauf, aber besonders mit dem Vorprägen, dem Aufbauen von Markenimages was längerfristig dem Umsatz d.h. dem Verkauf zugutekommt. Es wird nicht auf kurzfristige Ziele wie die Erhöhung des Umsatzes gesetzt sondern auf langfristige Vorteile wie zum Beispiel den Erhalt von Stammkunden. Dies folgt, da es nicht möglich ist allgemeine Ziele zu setzen wie zum Beispiel den Umsatz zu steigern, da keine direkte Beziehung zwischen der Werbung und der Verhaltensänderung von Konsumenten nachzuweisen ist, ebenso da zur Verhaltensbeeinflussung verschiedene Werbemaßnahmen eingesetzt werden. Wird also nur ein allgemeines Ziel festgelegt, kann weder Erfolg noch Nichterfolg der Werbung nachgewiesen werden. Wenn es um den Werbeerfolg geht, ist es wichtig Ziele genau festzulegen, um später den Erfolg den Werbemaßnahmen anrechnen zu können und zu wissen, dass er nicht auf anderen Faktoren beruht. Es muss allerdings beachtet werden, dass nicht direkt auf das Verhalten der Konsumenten eingewirkt werden kann. Meist wird lediglich auf die Einstellung die sie über ein Produkt haben eingewirkt. Hierbei ist die Einstellungsbeeinflussung nur ein Mittel zum Ziel der eigentlichen Hermanns, A. (1997): Sponsoring, Verlag Franz Vahlen, München, S.20 Ebd. S.19-20 114 Ebd. S.20 112 113 47 Verhaltensbeeinflussung. Grund hierfür ist, dass Menschen zum Beispiel unter Gruppenzwang auch gegen die eigene Einstellung handeln. Wenn das Ziel ist, die Einstellung der Konsumenten zum Produkt zu verändern und nicht den Umsatz zu steigern, kann dies durch Umfragen gemessen werden. So kann der Erfolg der Werbung besser festgestellt werden und Handlungsanweisungen können überprüft werden. Es muss auch angegeben werden durch welche Maßnahmen die Ziele erreicht werden sollen, da diese nicht alle auf die gleiche Weise funktionieren. Natürlich muss nicht immer die Einstellung der Konsumenten beeinflusst werden, es reicht schon aus wenn sie ihr Verhalten verändern. Ein Beispiel für eine Verhaltensbeeinflussung ohne die Einstellung ist eine Belohnung (zum Beispiel ein Rabatt) die mit dem Kauf einhergeht. So können die Konsumenten ihr Verhalten ändern, ohne dabei auch ihre Einstellung zu verändern.115 Ziele in Bezug auf die Zielgruppe der Werbung: Information: Es wird über neue Technologien und Produkte informiert, deren Nutzen den Konsumenten erklärt werden muss. Emotionen: Beim Konsumenten sollen emotionale Konsumerlebnisse ausgelöst werden. Es ist nicht genau definiert welche Emotionen ausgelöst werden sollen, ist dies doch bei jedem Konsumenten verschieden. Die Emotionen dominieren bei der Kaufentscheidung gegenüber rationalen Überlegungen. Sozialisation: Dem Konsumenten werden mögliche Verhaltensweisen aufgezeigt, zum Beispiel in Bezug auf den Konsum von alkoholfreiem Bier, in der Vergangenheit gelang dies zum Beispiel mit Fertiggerichten.116 Auf meine Beispiele bebe und AXE übertragen, zeigen diese Jugendlichen durch den Konsum eines Produkts eine Verhaltensweise auf. Diese sollen die Jugendlichen abschauen. Das bedeutet, dass früh versucht wird ihre Verhaltensweisen langfristig zu beeinflussen. Verstärkung und Aktualisierung: Die Markentreue von Kunden soll aufrechterhalten und verfestigt werden. Positive Assoziationen zum Produkt sollen erhalten bleiben und das Verhalten, das es auch ohne Werbung schon gab, unterstützt werden. Es hat sich gezeigt, dass es einfacher ist Stammkunden zu halten und durch Werbung zum Kauf größerer Mengen zu bewegen, als Konsumenten anzuwerben, denen das Produkt völlig unbekannt ist. 117 Für Jugendliche bedeutet das, dass sie schon früh an Marken gebunden werden sollen. Auf meine Beispiele bebe und AXE lässt sich das soweit anwenden, dass die Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.6-7, vgl. Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004), Strategie und Technik der Werbung S.35-38 116 Ebd. S..10, ebd. S.38- 47 117 Ebd. S.10, ebd. S.38- 47 115 48 Werbungen speziell Jugendliche ansprechen und sich so schon früh eine Beziehung zwischen Marke und Konsument bilden soll. Auch sollen die Verhaltensweisen die der sozialisierender Werbung abgeschaut wurden verfestigt werden. Unterhaltung: Alle Konsumenten erwarten wenigstens etwas Unterhaltung und Zeitvertreib von der Werbung, dadurch wird auch unser Interesse am Produkt geweckt und es bleibt so positiv im Gedächtnis. 118 Der Punkt der Unterhaltung ist zur Beeinflussung auch wichtig, da wenn Jugendliche die Werbung schlecht oder langweilig in Erinnerung haben, sich dies auch auf die Kaufentscheidung auswirkt. Meine Beispiele die AXE- und bebe-Werbung fallen durch interessante Geschichten, gute Musik und vieles mehr auf, wodurch die Marken positiv im Gedächtnis bleiben. Ein User postete sogar unter die AXE-Werbung in Youtube „nur um weiter so gute „Werbung zu fördern würd ich das Zeug kaufen“.119 Der erste Schritt um wirksame Werbemaßnahmen zu ergreifen ist, dass das Produkt im Gedächtnis des Kunden verankert werden muss. Diese Aktualisierungsaufgabe einer Werbung ist also immer gegeben. Für jedes Produkt wird ein anderes Beeinflussungsziel gewählt. Das Ziel wird danach ausgewählt, unter welchen Bedingungen das Verhalten der Konsumenten beeinflusst werden soll. Eine solche Bedingung wäre zum Beispiel, dass bei einem Produkt die Information in der Werbung nebensächlich ist, dafür aber Emotionen geweckt werden sollen. Das klassische Muster der Einstellungsbeeinflussung setzt sich zusammen aus Informationen zu einem Produkt und emotionalen Appellen die die Bedürfnisse der Konsumenten wecken sollen. Die Einstellung zum Produkt wird verändert, was dann in der Kaufsituation ausschlaggebend ist. 120 Es gibt natürlich auch Produkte bei denen nur ein Ziel angesprochen wird. Das der Information kommt zum Zug, wenn die Konsumenten bereits die Bedürfnisse verspüren und wissen, dass sie von bestimmten Produkten befriedigt werden können. Hier muss nur noch über das spezielle Produkt informiert werden. Ist jedoch der Markt schon gesättigt und die wichtigsten Informationen über ein Produkt sind bereits bekannt, wird an die Emotionen appelliert. Das Produkt kann sich nur noch durch besondere Konsumerlebnisse herausstellen und wird als Medium für solche Erlebnisse dargestellt. Es gibt Produkte die triviale Bedürfnisse der Konsumenten befriedigen wie zum Beispiel Mineralwasser. Dieses Bedürfnis wird vom Angebot befriedigt. Bei ihnen muss man weder ein emotionales Bedürfnis wecken noch Informationen zum Produkt geben, die Aktualität wird zum Ziel. Konsumenten können nur noch durch die Aktualität, das „in“ sein der Produkte beeinflusst werden.121 Bei meinen Beispielen bebe und AXE bedeutet das, dass die Werbung stets aktuell sein muss, da Jugendliche sehr darauf schauen welche Marken gerade in sind und welche nicht. Vor allem bei der AXE-Werbung ist die Aktualität, das „in“ sein der Produkte wichtig. Denn wie in Punkt 1.1. gezeigt Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.6-10 http://www.youtube.com//watch?v=Z1ntgZhAs-c 27.04.2011 120 Vgl. Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart S.38- 47 121 Ebd. 118 119 49 wurde, interessieren sich von Jungs von sich aus nicht so sehr für Körperpflegeprodukte und so werden die Produkte erst durch die Werbung in ihren Köpfen verankert. Eine zweite Art von Zielen sind die Marktstrategischen Ziele: Man unterscheidet zwischen strategischen und taktischen Methoden, Die strategischen sollen auf lange Sicht den Erfolg bringen, die taktischen dienen dem kurzfristigen Ausgleich von Engpässen. Beide Methoden können parallel für ein Produkt angewendet werden. Alle Beeinflussungsziele lassen sich für beide Methoden nutzen. Das hauptstrategische Ziel ist die Positionierung eines Produktes so zu inszenieren, dass es sich für den Konsumenten von der Konkurrenz abhebt. Hierfür werden ebenfalls die Beeinflussungsziele genutzt. Beispiel: Der AOK fehlte die Aktualität bei jugendlichen Berufsanfängern, als taktisches Ziel starteten sie eine Kampagne mit Comics um die AOK dieser Zielgruppe nahe zu bringen. Nebenher lief weiterhin die langfristige Kampagne „Wir machen uns stark für ihre Gesundheit“, die eine strategische Methode ist. Beide Kampagnen liefen parallel zueinander. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass es funktioniert gleichzeitig strategische und taktische Methoden einzusetzen. 122 Bei meinen Beispielen ist bei AXE das strategische Ziel die Anziehungskraft auf Frauen den Jugendlichen nahezubringen und das taktische Ziel die Vorstellung des neuen Deos „AXE Temptation“. Bei bebe ist das strategische Ziel den Mädchen die Verwendung von bebe-Produkten zu zeigen, das taktische Ziel die Vorstellung der neuen Bodylotions. 3.3. Strategien der Werbung 3.3.1. Positionierung Zuerst geht es um die Positionierung eines Produktes, es soll attraktiv erscheinen, sich den Idealvorstellungen der Konsumenten anpassen und sich von der Konkurrenz abheben. Für die Positionierung sind einerseits sachliche und funktionale Eigenschaften geeignet, die sich nicht direkt auf das Produkt beziehen, wie zum Beispiel Design oder Verpackung. Solche Nebensächlichkeiten helfen das Produkt von anderen abzugrenzen, allerdings nur, wenn sie auch sinnvoll vermittelt werden können. Ein Beispiel hierfür ist Ritter Sport mit dem Slogan „quadratisch, praktisch, gut“ (Abb.7). Andererseits kann man dem Produkt ein Erlebnisprofil geben. Es wird mit emotionalen Erfahrungen und Erlebnissen in Verbindung gebracht, solchen die von der Konkurrenz nicht geboten werden. Zum Beispiel die Zigarettenmarke Marlboro, deren Werbung Männlichkeit, Freiheit und Abenteuer vermittelt (Abb.8).123 122 Vgl. 123 Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart S.47- 50 Ebd. S.51- 56 50 124 Abb. 9: Ritter Sport 125 Abb. 10: Marlboro Egal ob man Eigenschaften oder ein Erlebnisprofil zur Positionierung wählt, es muss vom Konsumenten als attraktiv wahrgenommen werden und ihn auch über den Nutzen ansprechen. Der Kunde kauft schließlich das Produkt wegen seines Nutzens und nicht wegen seiner Eigenschaften. Dies muss klar getrennt werden. Die Eigenschaften und Erlebnisse müssen für den Konsumenten wichtig sein und seine Wünsche und Interessen von morgen ansprechen. Es darf nicht zu sehr auf die Marktforschung geschaut werden, da man sich so zu sehr auf den aktuellen Markt konzentriert und in Klischees fällt. Denn der Markt wandelt sich und die Werbung konzentriert sich nicht auf die jetzige sondern auf kommende Situationen. 126 Die Positionierung einer Marke oder Firma muss langfristig aufgebaut werden, es dürfen nicht nur Imagedefizite ausgeglichen werden. Wenn dies der Fall ist, ändert sich die Positionierung stetig und ist für den Konsumenten nicht klar definiert. Imagedefizite können auch nebenher bei strategischen Werbemaßnahmen ausgeglichen werden. Beispiel: Einer Marke fehlt die Dynamik, sie weist der Werbung die Aufgabe zu, sie in der Einstellung der Konsumenten jugendlicher und dynamischer erscheinen zu lassen. Die Werbung ist erfolgreich, doch es treten weiter Defizite auf, nun mangelt es an Seriösität und wiederum wird die Werbung beauftragt dieses Defizit zu beheben. Dies ist ein Kreislauf und die Marke kommt zu keiner klaren Positionierung. Es sollte eine langfristige Positionierung angestrebt werden und Imagedefizite wie bereits erwähnt nebenbei gelöst werden. 127 Die Werbungen von bebe und AXE sind darauf ausgerichtet, die Erwartungen ihrer Konsumenten zu erfüllen. Mädchen erwarten zum Beispiel, dass es verschiedene Variationen eines Produktes gibt. Dies wird in der Werbung dadurch aufgezeigt, dass es für jedes Mädchen den passenden Duft gibt. Jungs erwarten von der Verwendung von Pflegeprodukten größere Aufmerksamkeit von Mädchen, was durch den Slogan „Führt selbst Engel in Versuchung“ gezeigt wird. http://www.markenmuseum.de/uploads/pics/ritter_sport_2005.png, 10.04.11 http://www.spiegel.de/img/0,1020,369204,00.jpg, 10.04.11 126 Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart, S.50- 56 127 Ebd. S.50- 56 124 125 51 3.3.1.1. Involvement des Konsumenten Bei Werbemaßnahmen muss auch beachtet werden, wie der Konsument involviert ist: „Involvement ist die Bereitstellung von Aufmerksamkeit gegenüber einer Informationsquelle“. 128 Es gibt vier verschiedene Arten von Involvement der Konsumenten: 1. Das persönliche Involvement trifft zu wenn beim Konsumenten bereits ein Grundinteresse am Produkt besteht. Es erhöht sich je spezifischer das Produkt wird. Beispielsweise ist ein Musiker automatisch involviert, wenn es um Musik geht.129 2. Das Situationsinvolvement entsteht durch den Entscheidungsdruck, indem sich ein Konsument zu dem Zeitpunkt befindet, zu dem er ein Produkt kaufen will. Es wird nochmals in drei Gruppen unterteilt: a) das Phaseninvolvement besteht wenn ein mittelfristiger Bedarf gegeben ist, d.h. man sich sowieso ein solches Produkt kaufen möchte wie z.B. eine Spülmaschine achtet man automatisch vermehrt auf solche Werbung. b) das Anlass-Involvement besteht bei kurzfristigen genau definierten Anlässen, z.B. einer unvorhergesehenen Krankheit und Hunger. c) das induzierte Involvement ist auf einen auslösenden Effekt von außen angewiesen, der mit einem Mal die gesamte Planung auf den Kopf stellt, z.B. eine Anweisung des Chefs.130 3. Das Produktinvolvement bezieht sich darauf, um was für ein Produkt es sich handelt. Bei Produkten wie z.B. Mineralwasser ist die Involviertheit des Konsumenten niedrig, da er sich keine genauen Gedanken macht. Bei anderen Produkten z.B. Kleidung hingegen ist die Involviertheit hoch, da den Konsumenten klar ist dass, je nachdem wie ihre Entscheidung ausfällt auch etwas falsch gemacht werden kann.131 4. Das Werbemittel- und Medieninvolvement entsteht wenn eine Werbeanzeige so heraussticht, dass sie die Aufmerksamkeit von Konsumenten auf sich zieht, ebenso ändert es sich je nachdem wie stark wir uns mit dem jeweiligen Medium beschäftigen. Der Fernseher bekommt zum Beispiel weniger Aufmerksamkeit als eine Zeitung die man konzentriert liest.132 Für meine Beispiele aus der Produktkategorie Körperpflegeprodukte ist bekannt, dass Mädchen schon ein Interesse an Körperpflegeprodukten mit sich bringen. Für sie trifft also das persönliche Involvement zu. Jungs sind nicht so sehr an Pflegeprodukten interessiert. Für sie trifft also das Werbemittel- und Medieninvolvement zu und je nach Situation das Situationsinvolvement. Auf Jugendliche bezogen, lässt sich auch sagen, dass bei ihnen das Produktinvolvement in der Produktkategorie Kleidung sehr ausgeprägt ist, da in ihrem Alter der soziale Druck sehr hoch ist. Kleidungsmarken fallen unter die Kategorie Ego- und Imagemarke (siehe 2.4) durch die sie Anerkennung gewinnen. Felser G. (2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, Seite 59 Ebd. Seite 56-61 130 Ebd.,S.56-61 131 Ebd. S.56-61 132 Ebd. S.56-61 128 129 52 3.3.1.2. Austauschbarkeit Viele Werbungen sind fast austauschbar. Daran scheitert oft die Positionierung einer Marke, da die Werbung sich nicht genug von der der Konkurrenz unterscheidet. 133 Es wird zwischen der formalen und der inhaltlichen Austauschbarkeit unterschieden. Die formale Austauschbarkeit bezieht sich auf die äußere Gestaltung, sie gleicht denen der Konkurrenz und die spezielle Marke ist schwer zu erkennen, dies ist zum Beispiel bei Werbungen für Mascara der Fall (Abb.3). Bei der inhaltlichen Austauschbarkeit kann die äußere Gestaltung eigenständig sein, aber die informative und emotionale Botschaft austauschbar. Zum Beispiel bei der Werbung der Sparkasse ist die äußere Gestaltungen eigenständig, die emotionalen Bilder und Sprache aber austauschbar mit denen anderer Banken. Beide Formen beeinträchtigen die Positionierung.134 135 Abb. 11: Dior Wimperntusche 136 Abb.12: Rimmel Wimperntusche Eine Form der inhaltlichen Austauschbarkeit ist der stereotype Auftritt. Er besteht aus Klischeebildern wie z.B. einer lachenden Frau mit einem Blumenstrauß, die symbolisch für Frauenglück steht. Diese Klischeebilder sind zwar verbreitet, kommen aber in der Konkurrenzwerbung nicht vor. Zu solchen Klischeebildern gehört auch der Einsatz von berühmten Persönlichkeiten wie z.B. die Nationalmannschaft für die Nutellawerbung, dabei tritt jedoch die Marke in den Hintergrund. Die Zuordnung zu einer Marke wird erschwert da der Auftritt auf bekannten Bildern beruht, die Werbung ist weniger herausstechend und einprägsam. Da es aber keine Konkurrenzmarke mit gleichen Klischeebildern gibt, existieren weniger Positionierungsprobleme. Eine andere Form die Austauschbarkeit mit der Konkurrenz, lässt sich der formalen Austauschbarkeit zuordnen. Bild und Text in der Werbung sind auf Kosten der Positionierung austauschbar. Wird die Werbung einer Konkurrenzmarke zugeordnet ist das Markenbild und die Markenpersönlichkeit nicht klar zu erkennen. Audi und VW warben zum Beispiel mit ihren Autos in einer schönen Landschaft vor sonnengefärbten Horizont. Die Werbungen waren völlig austauschbar.137 Vgl. Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart S.57- 63 Ebd. S.57- 63 135http://2.bp.blogspot.com/_dMeD4eGwnDU/TCjfzp29ZtI/AAAAAAAAE7o/rYbYIgATU84/s400/dior+extase.jpg, 10.04.11 136 http://images2.amica.de/img/gen/1/l/HB1lTh44_Pxgen_rc_460xA,460x305+0+0.jpg, 10.04.11 137 Vgl. Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart S.57- 63 133 134 53 Das Kaufverhalten der Jugendlichen lässt sich also nur durch Markenwerbung beeinflussen wenn die Werbungen nicht austauschbar sind. Bei meinen Beispielen bebe und AXE liegt weder eine inhaltliche noch eine formale Austauschbarkeit vor. 3.3.1.3. Verschiedene Arten der Positionierung 1. Die emotionale und informative Positionierung Wird meist für Unternehmen angewandt, die sich durch Imagewerbung positionieren wollen, das Unternehmen soll attraktiv und kompetent erscheinen. In den Werbemaßnahmen muss zwischen der Sachlichen- und der Erlebniskompetenz unterschieden werden. Für die emotionale und informative Beeinflussung gibt es vier verschiedene Werbestrategien. Je nachdem wird an die gleichen Bedürfnisse wie die Konkurrenz appelliert oder an andere oder die gleichen Informationen gegeben oder wiederum andere. Zum Beispiel für Fertiggerichte appelliert ein Anbieter an die besonders schnelle Zubereitung, um sich von ihm abzugrenzen wirbt sein Konkurrent mit frischen und besonders gesunden Zutaten. Durch Schwerpunktverlagerungen werden die Strategien den jeweiligen Bedingungen angepasst. Dabei muss die Wechselwirkung zwischen den Beeinflussungen beachtet werden, es geht darum welche stärker ist. Zum Beispiel sollte in einer Pampers-Werbung die Information für besseren Nässeschutz durch Pampers Windeln gegeben werden. In einer Anzeige wurde ein Baby mit nassem Po ohne Pampers Nässeschutz gezeigt und ein zufriedenes Baby, das einen trockenem Po hat mit Pampers Nässeschutz. In einer anderen Anzeige wurde an das Mutterglück appelliert. Hier entwickelt sich die Frage durch welchen Appell die Information am stärksten wirkt. Dies lässt sich am besten durch experimentelle Tests bestätigen.138 Bei beiden meiner Beispiele wird diese Strategie angewandt. Bei AXE ist die Informative Beeinflussung die Vorstellung des neuen Deos, die emotionale Beeinflussung die Wirkung auf Mädchen. Bei bebe ist die informative Beeinflussung die Vorstellung der neuen Bodylotionsorten und die Stimmung der Mädchen beim Konsum der Produkte ist die emotionale Beeinflussung. 2. Die Informative Positionierung Die informative Positionierung ist die traditionelle Form. Sie wird zunächst auf sich noch entwickelnden Märkten angewendet. Es werden Informationen über die Eigenschaften des Produktes gegeben, das dazu dient schon vorhandene Bedürfnisse zu befriedigen. In der Werbung wird über neue Innovationen und Produkte informiert und wenn nötig deren Gebrauch erklärt. Zum Beispiel wird zurzeit in der Werbung über neue Hybrid Autos informiert. 139 Dies wird auch auf High-Involvement-Güter angewendet, die starkes privates oder berufliches Interesse der Konsumenten besitzen. Informationen werden in sprachlicher Form gegeben, wobei die Informationsbeachtung und –nutzung gewährt sein muss, da zum Beispiel bei zu langen Texten die Gefahr besteht, dass wichtige Informationen nicht beachtet werden. Informationen müssen also so dargeboten werden, dass sie leicht aufzunehmen sind, denn viele involvierte Konsumenten stehen unter Informationsüberlastung. Auflockerung gelingt durch den Einsatz von Bildern, hervorgehobenen 138 139 Vgl. Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart S.67- 72 Ebd. S.72- 77 54 Stichworten, Zwischenüberschriften usw. . Heutzutage müssen sie außerdem Medienspezifisch sein also auf das jeweilige Medium wie Fernsehen, Zeitschriften usw. abgestimmt werden. Was früher alles in sprachlichen Informationen verarbeitet wurde wird heute immer öfter bildlich in Szene gesetzt. Es wird nicht nur über den Gegenstand informiert, er wird auch oft in Szene gesetzt. So wurden zum Beispiel früher in Autowerbungen viele sprachliche Informationen über den technischen Nutzen an die Konsumenten weitergegeben. Heute werden höchstens ein oder zwei Eigenschaften durch Bilder inszeniert. Dies folgt durch den Wechsel des Kommunikationsstils, dieser Wechsel gründet auf der heutigen Informationsüberlastung und der vermehrten Bildkommunikation. Die Veränderung der Werbung zeigt, dass dieser veränderte Kommunikationsstil akzeptiert wird. 140 Diese Art der Beeinflussung wird bei Jugendlichen vor allem im Technikbereich angewandt. Hier sind speziell die Jungs interessiert und stehen der Werbung aufmerksam gegenüber. Bei AXE und bei bebe liegt diese Art der Positionierung nicht vor. 3. Emotionale Positionierung Die Emotionale Positionierung wird eingesetzt wenn es sich um Produkte handelt, von denen es viele fast identische gibt, bei denen Konsumenten nicht an Informationen interessiert sind. Es handelt sich um einen gesättigten Markt. Durch die emotionale Werbung wird das Produkt zum Medium eines Konsumerlebnisses gemacht. Zum Beispiel steht die Zigarettenmarke Marlboro symbolisch für die männliche Freiheit. Da die Qualität heute schon fast eine Selbstverständlichkeit ist, reicht es oft aus, ein Produkt durch ein Erlebnisprofil zu positionieren. Die Aufgabe der Werbung ist es, das Produkt zum oben genannten Medium zu machen. Es auf die emotionale Erfahrungs- und Erlebniswelt des Konsumenten abzustimmen und in ihr zu verankern. Auch müssen die Erlebnisse die dargestellt werden, zu denen passen, die die Konsumenten selbst mit dem Produkt machen. Das vermittelte Erlebnis sollte abseits der Erlebnisse stehen, die die Konkurrenz vermittelt. Der Erfolg eines Erlebnisprofiles ist daran geknüpft, wie die sprachliche Vorstellung in Bildern umgesetzt wird. Das Profil muss ein Schlüsselbild enthalten, das den langfristigen Auftritt des Profils bestimmt und zum Lebensstil und den Wertehaltungen der Zielgruppe passt. Ebenso muss die Werbung für ein langfristiges Erlebnisprofil mit dem übrigen Marketing abgestimmt werden um den gewünschten Erfolg zu erzielen. 141 Am Beispiel der Zigarettenmarke Marlboro in Abbildung 13+14: 140 141 Vgl. Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart S.72- 77 Ebd. S.77- 89 55 142 Abb. 13: Marlboro Cowboy 1 143 Abb.14: Marlboro Cowboy 2 Der Cowboy ist das Schlüsselbild der Marlboro-Werbung. Er vermittelt Abenteuer und Freiheit. Die Hintergründe sind verschiedenen, die Marke wird aber durch die Darstellung des Cowboys sofort erkannt.144 In meinen Beispielen wird zwar die informative und emotionale Positionierung angewandt, aber die bebe-Werbung enthält auch ein Schlüsselbild. Die drei Mädchen. Die Werbung zeigt verschiedene Produkte und Geschichten. An den drei Mädchen erkennt man jedoch sofort, dass es sich um eine bebe-Werbung handelt. Die Mädchen passen auch zum Lebensstil und der Wertehaltung ihrer Zielgruppe. In den AXE-Werbungen gibt es kein klar definiertes Schlüsselbild, die Werbung dreht sich aber immer um einen Protagonisten. 4. Positionierung durch Aktualität Dieses Profil fällt durch seine auffallenden Inszenierungen auf, die aus dem Einheitsbrei herausstechen. Ziel ist die gedankliche Präsenz beim Konsumenten, die die Konkurrenz nicht hat. Um dies zu erreichen muss die Werbung besonders auffallen, die Marke wird in den Mittelpunkt gestellt. Bilder helfen dabei die Marke im Gedächtnis der Konsumenten zu verankern. Als Beispiel die Evian-Werbung in Abbildung 11. In ihr geht es nicht um Informationen, sondern das Produkt wird auffallend in Szene gesetzt und bleibt so im Gedächtnis und im Gespräch.145 http://www.lipsticktracez.com/yasmine/marlboro-man-country.jpg, 10.04.11 http://euro-cig.com/gal_images/20060405111024.jpg, 10.04.11 144 Vgl. Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart S.72- 77 145 Ebd. S.96- 106 142 143 56 146 Abb.15: Evian-Werbung Die Marke soll ins Gespräch kommen, denn für den Erfolg muss eine Marke nicht nur bekannt sondern auch aktuell sein. Eine Marke aktuell zu halten, ist vor allem durch die heutige Informationsüberlastung schwierig und so wird dies immer mehr zum Ziel der Werbung. Aktualität als Positionierungsziel ist meist mit anderen vermischt. Eine Methode ist, dass die klassische Medienwerbung ein Produkt durch einen auffallenden Spot aktualisiert und Prospekte die Konsumenten informieren. Beispielsweise wird in der Ikea-Werbung nur auf spezielle Verkäufe aufmerksam gemacht, und dann im Katalog genauer über alle Produkte informiert147 Auf Jugendliche lässt sich dies soweit übertragen, dass sie speziell Produkte kaufen die „in“ zu sein scheinen, was durch aktualisierende Werbung erreicht werden kann. Auch ist unter Jugendlichen der Druck hoch, immer Produkte zu besitzen, die in sind und so informieren sie sich durch die Werbung über solche Produkte, zum Beispiel ein neues Handymodell. Besonders bei der Marke AXE trifft dies zu, da die Werbung stets auffallend inszeniert ist. Auch bebe setzt verschiedene Spots mit interessanten Geschichten ein. Bei beiden Marken kann man sich auch im Internet über die Produkte informieren. 3.4. Die Gestaltung der Werbung 3.4.1. Die Umgebung 3.4.1.1. der Werbeträger Um erfolgreich zu werben müssen viele Menschen erreicht werden. Auch spielt das zur Verfügung stehende Geld eine Rolle, denn jeder Werbeträger ist unterschiedlich teuer. Die genaue Summe ist oft abhängig von der Zahl der Konsumenten, die erreicht werden können. Beispielsweise ist es teurer einen Werbespot im Fernsehen zur Primetime ausstrahlen zu wollen als zu anderen Zeiten, da so viel mehr Menschen erreicht werden können.148 Es spielt aber nicht nur eine Rolle wie viele Menschen erreicht werden sondern auch welche. Erreicht z.B. ein Spot für ungesüßtes Naturjoghurt durch den gewählten Werbeträger nur Konsumenten die http://eventblog.ro/wp-content/uploads/2010/07/evian.jpg, 10.04.11 Vgl. Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart S.96- 106 148 Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.378 146 147 57 diesen Joghurt nicht mögen so ist die Werbung nicht effektiv. Es muss also darauf geachtet werden, ob man mit dem Werbeträger auch die richtige Zielgruppe erreicht. Auch das Umfeld in dem sich die Werbung befindet, also der Werbeträger beeinflusst die Wahrnehmung der Werbung. Die Glaubwürdigkeit und das unterstellte Gutachten des Werbeträgers färben auf die Wahrnehmung des Produktes ab. Dies gilt auch für Personen die in einem Werbespot auftreten. Um Konsumenten ein Produkt schmackhaft zu machen ist eine Zustimmung des Werbenden vorausgesetzt, in manchen Fällen kommt es sogar zu einer Identifikation. Das Interesse des Werbenden spielt dabei keine Rolle. 149 Für meine Beispiele bebe und AXE bedeutet das, dass es auch eine Rolle spielt wo die Werbung angebracht wird. Die Werbungen von bebe und AXE werden nur auf Fernsehsendern wie Pro 7 ausgestrahlt. Durch diesen Fernsehsender können mehr Jugendliche erreicht werden. Das Durchschnittsalter der Deutschen bei 44 Jahren liegt und das der Fernsehzuschauer bei 51 Jahre. Pro7 hat mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren das jüngste Publikum.150 Natürlich spielt auch die Zeit, in der die Werbung ausgestrahlt wird eine Rolle, zum Beispiel sitzen abends viel mehr Jugendliche vor dem Fernseher als morgens. 3.4.1.2. Wo erscheint die Werbung? 1. Bei Werbespots im Fernsehen Das Ziel von Werbespots im Fernsehen ist es, Menschen zu erreichen, die nicht umschalten, da sie sich für den laufenden Film interessieren. Somit wird ein Spot der innerhalb eines Programmes läuft mit höherer Wahrscheinlichkeit gesehen als einer zwischen zwei Programmen. Doch sogar vom umschalten profitiert die Werbung, da ein Spot der kurz davor gesehen wurde so länger im Gedächtnis bleibt, als wenn er nur nebenbei wahrgenommen wird. Es spielt auch eine Rolle wie sehr der Konsument involviert ist. Wird zu Beginn der Werbeunterbrechung ein aufmerksamkeitsfördernder Anreiz gezeigt, wird die Aufmerksamkeit gestärkt, wenn diese zuvor schwach war. War die Aufmerksamkeit zu Beginn schon hoch wird diese sogar gehemmt. Die Anzahl der Werbespots die hintereinander erscheinen hat keine negativen Auswirkungen auf die Erinnerungsfähigkeit an einen Werbespot. Sie behindern sich nur dann, wenn verschiedene Marken für ähnliche Produkte werben, z.B. für ein Waschmittel.151 Die Erinnerungsfähigkeit steigt dann, wenn die Stimmung in den Werbespots der im Programm angepasst ist. Erklärbar ist dies dadurch, dass die physiologische Erregung nur langsam abgebaut wird und so auf sie übertragen wird. Auch die unterschiedlichen Spots innerhalb einer Werbeunterbrechung wirken aufeinander. So werden emotionalisierende Spots besser erinnert, aber auch die Vorgänger und Nachfolger. Dies gilt aber nur für die Erinnerungswerte der Werbung. Und steht nicht in Verbindung zur Akzeptanz.152 Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.378-381 http://www.tagesspiegel.de/medien/alt-aelter-tv-zuschauer/4069092.html 17.04.2011 151 Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S. 381-384 152 Ebd. 149 150 58 Der Werbespot sollte am besten also, nach einem Film der für die Zielgruppe interessant ist ausgestrahlt werden. Bei jungen Mädchen zum Beispiel nach oder während Germanys next Topmodel, da ein Spot der zum Beispiel vor der Tagesschau läuft die Zielgruppe nicht erreicht. 2. bei Zeitschriftenanzeigen Hier ist es schwer Zusammenhänge zwischen den Anzeigen zu erkennen. Eine Zeitschrift wird oftmals nicht völlig gelesen und so stehen die Anzeigen in keinem Kontext zueinander. Man kann aber sagen, dass sie neben interessanten Artikeln nicht auffallen und am meisten neben Kochrezepten ins Auge stechen. 153 Es muss natürlich beachtet werden, dass um Jugendliche zu erreichen die Anzeige in einer Zeitschrift veröffentlicht wird, die viele Jugendliche lesen z.B. für Mädchen die Jolie. 3.4.1.3. Wie oft soll Werbung wiederholt und verändert werden? Wiederholungen schaden nicht, wirken sich aber nur auf die Erinnerungsfähigkeit einer Werbung positiv aus und nicht auf die Einstellung des Konsumenten zum Produkt. Wirksam zur Verbesserung der Erinnerungsfähigkeit sind auch die Tandem Versionen in denen Werbespots oft auftauchen. Hierbei wird zuerst der Spot gezeigt und danach in derselben Unterbrechung wird er nochmal in verkürzter Form wiederholt. Starke Werbung nutzt sich kaum ab und es genügen leichte Veränderungen. Diese können je nachdem wie sehr der Konsument mit einbezogen ist vorgenommen werden. Ist der Konsument stark involviert, können mehr Produktinfos gegeben werden, ist er hingegen nur leicht involviert, können vermehrt periphere Reize eingesetzt werden. Überdrussreaktionen bewirken nur solche Werbungen, die z.B. immer auf dieselbe Pointe hinauslaufen, deren Produkte oft gekauft werden, wie z.B. Toilettenpapier oder bei neuen Produkten. Es ist auch kein Vorteil wenn die Werbestrategie geändert wird, dies wirkt sich wie in 2.1. erklärt oft sogar negativ auf den Konsumenten aus. 154 Für mein Thema bedeutet das, dass Wiederholungen von Markenwerbungen das Kaufverhalten dadurch beeinflusst, dass man sich besser an die Werbung erinnern kann. 3.4.2. Formale Aspekte der Gestaltung 3.4.2.1. Schriftgestaltung Die Wörter müssen eindeutig sein und eine prägnante Gestalt aufweisen. Kompliziert zusammengesetzte Wörter sollten durch Bindestriche getrennt werden. Texte sollten nicht in Großbuchstaben verfasst werden, da diese das Gesamtbild durch ihre prägnante Form stören. Es sollte darauf verzichtet werden Texte vertikal schräg oder verzerrt darzustellen da dies die Lesbarkeit 155 behindert, zum Beispiel: Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S. 381-387 Ebd. S.387-388 155 Ebd. S.393-394 153 154 59 1. Mikrotypographische Aspekte Unter Mikrotypographische Aspekten versteht man den Schrifttyp, die Schriftgröße und die Lesbarkeit von einzelnen Buchstaben. Überschriften werden zuerst gelesen und auch meist hervorgehoben. Fettschriften sind hierfür geeignet, kursiv sollte nicht verwendet werden. Zur Hervorhebung in Texten sind halbfette und magere Schriften am besten geeignet. 156 Bei Großbuchstaben sollten die charakteristischen Merkmale herausgestellt werden, z.B. der obere Stich beim T. Die Linien dürfen nicht zu nah beieinander liegen, N ist besser lesbar als N. Die Gabelungen von Buchstaben sollten in der Vertikalen liegen „Y, X.“ Und die Serifen bei Buchstaben dürfen nicht zulange sein, die Serifen sind die Linien am Ende eines Buchstabenstrichs die quer zu seiner Grundrichtung stehen, Bsp.: F. Bei Kleinbuchstaben sind die mit großer Fläche besser lesbar als die mit kleiner, w wird besser erkannt als e. Sie sollten klar strukturiert sein, zu große Serifen behindern beim Lesen Bsp.: h, zu dünne Haarlinien sollten vermieden werden sonst sind Buchstaben wie ein e schlecht lesbar. Die Größe muss je nach Zielgruppe gewählt werden, sie muss bei Kindern auf jeden Fall größer sein als bei Erwachsenen. 157 Unterschiedliche Schrifttypen sind nicht nur unterschiedlich lesbar sondern erzeugen auch unterschiedliche Stimmungen. Beispiele: In der bebe Werbung(Abb.12) werden runde Schriften verwendet die lebendig und verträumt wirken. In der AXE-Werbung (Abb.13) eine fette, eckige Schrift, die würdevoll wirkt, was auf den Engel bezogen sein könnte. Die Schrift ist aber auch einen Tick fett gedruckt ist, was dramatisch wirkt.158 159 Abb.16: bebe-Logo 160 Abb.17: AXE-Werbeanzeige 2. Makrotypographische Aspekte Unter Makrotypographische Aspekten versteht man die Gestaltung und Gliederung von Texten. Durch äußerliche Merkmale soll die Lesbarkeit und das Verständnis erhöht werden. Gelingen soll dies vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.181-185 Ebd. S.181-185 158 Ebd. S.183-184 159http://images1.wikia.nocookie.net/__cb20101016172027/logopedia/images/thumb/1/10/Bebe_Young_Care.svg/200pxBebe_Young_Care.svg.png, 12.06.2011 160 http://beautyblog.ch/wp-content/uploads/2011/03/axe-excite-citylights.jpg, 12.06.2011 156 157 60 dadurch, dass der Text auf die verständlichste Weise präsentiert wird. So sollte bei Überschriften und Slogans in einer Zeile am besten eine Sinneinheit stehen. Bsp: Zinn 40 zum kippen zu schade 161 Je besser eine Anzeige lesbar ist, desto eher kann sie auch eine Wirkung haben. In den oben genannten Beispielen sieht man auch, dass der Text um das Verständnis zu verbessern gegliedert ist. 3.4.2.2. Größe einer Werbeanzeige Große Werbeanzeigen stechen mehr ins Auge als kleine. Die Wirkung einer Anzeige nimmt mit der Größe zu. Dies liegt aber nicht nur an der Größe der Anzeige sondern auch an der Größe der Illustration und der Länge des Textes. Große Anzeigen sind am besten geeignet wenn neue Käufer gewonnen werden sollen, da sie viel Aufmerksamkeit bekommen. Durch Wiederholungen einer kleinen Anzeige kann die geringe Wirksamkeit zumindest teilweise ausgeglichen werden. Wenn eine Anzeige zweimal in kleiner erscheint wird sie nochmals betrachtet oder es könnten neue Konsumenten angesprochen werden. Da sie einem aber nicht sofort ins Auge stechen, kann man sich nicht so gut an sie erinnern.162 Bei der Beeinflussung der Jugendlichen spielt also auch die Größe einer Anzeige einer Rolle, da große Anzeigen mehr Aufmerksamkeit erhalten. 3.4.2.3. Platzierung einer Werbeanzeige Bei einer Anzeige wird zuerst das Bild betrachtet, dann der Text gelesen. Der Text sollte unter, oder rechts neben dem Bild stehen. Dies lässt sich durch zweierlei erklären. Einerseits durch die Leserichtung, wir lesen von links nach rechts und von oben nach unten. Steht der Text aber über dem Bild ist die Wahrscheinlichkeit nicht groß, dass er gelesen wird, da zuerst das Bild angeschaut wird und sozusagen gegen die Leserichtung vorgegangen werden müsste. Andererseits durch die Spezialisierung der Gehirnhälften. Die rechte Gehirnhälfte beschäftigt sich mit dem Bildhaften, die linke mit dem Sprachlichen. Über Nervenbahnen gelangen zuerst die Informationen aus dem linken Gesichtsfeld zur rechten Gehirnhälfte und die Informationen aus dem rechten Gesichtsfeld zur linken Gehirnhälfte. Auch hiernach sollte der Text links und das Bild rechts stehen. Über die Spezialisierung der Gehirnhälften kann aber nicht erklärt werden, wieso der Text der unter einer Anzeige steht mehr beachtet wird, als der der über einer Anzeige steht. Ansonsten bekommen Anzeigen im oberen und mittleren Bereich am meisten Aufmerksamkeit.163 Bei den Anzeigen von bebe und AXE ist es der Fall, dass der Text neben oder unter dem Bild steht. Bei einer Plakatwerbung für Jugendliche spielt es natürlich auch eine Rolle in welcher Umgebung die Plakate platziert werden, ob es überhaupt im Umfeld von Jugendlichen ist, wie zum Beispiel in der Nähe vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S- 185-189 Ebd. S.189, Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.389 163 Ebd. S.191-197, Ebd. S.389-391 161 162 61 der Schule. Sie werden auch durch Anzeigen die die oben genannte Anordnung von Text und Bild haben besser beeinflusst. 3.4.2.4. die Verwendung von Farben Farben bewirken Aufmerksamkeit, Sympathie und verleihen dem Dargestellten etwas realitätsnahes. Farbige Anzeigen bekommen mehr Aufmerksamkeit als schwarz-weiße und haben höhere Erinnerungsleistungen. Von der Farbe kommt eine kurze Aufmerksamkeitslenkung, eine lange Wirkung entsteht durch die inhaltlichen Aspekte. Am besten lesbar sind dunkle Farben auf hellem Grund, Bsp.: Ikea (Abb.18). Wird einer Werbung eine Farbe zugeteilt, so dominiert bei Lebensmitteln meist die natürliche Farbe der Produkte, z.B. bei Käse gelb. Bei anderen Produkten kommen in der Werbung die Farben vor, die das Produkt gestalten, z.B. bei After Eight das typische Grün (Abb.15). 164 Abb.18: Ikea-Logo 165 Abb. 19: After Eight Vor allem im Bereich der Unterhaltungsprodukte gibt es bunte Werbung. Sie verspricht dem Konsumenten Abwechslungsreichtum und Anregung. Hier dominiert keine bestimmte Farbe. Die Werbung nutzt zwar kräftige Farben, scheint aber zum Ziel eine Homogenisierung und Vereinheitlichung zu haben. Farben haben ebenso bestimmte Gefühlswirkungen die sie in uns auslösen, zum Beispiel verbinden wir mit der Farbe Blau Kälte. Ebenso erwarten wir auch etwas von einer Farbe, von rosa zum Beispiel einen süßen Geschmack.166 Für mein Thema bedeutet das, dass Jugendliche durch Farbanzeigen stärker beeinflusst werden, da sie diesen mehr Aufmerksamkeit widmen und sich auch besser an sie erinnern können. Die bebeBodylotions sind in frischen, bunten Farben erhältlich und auch ihre Werbung enthält genau diese Farben. Das AXE-Deo Temptation, ist schwarz, lila und auch der Werbespot ist in eher farblosen, dunklen Tönen gehalten. 3.4.3 Inhaltliche Aspekte der Gestaltung von Werbung. 3.4.3.1. Textverständlichkeit Wichtig um einen Text zu verstehen ist das Vokabular aus dem er besteht, der Satzbau und der inhaltliche Aufbau. http://www.zephram.de/blog/wp-content/uploads/2009/01/ikea.jpg, 10.04.11 http://www.chocolatestore.biz/USA-Chocolate-Pics/After-Eight-Dark-Chocolate-Mint-Box.jpg. 10.04.11 166 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.391-393, vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.197-204 164 165 62 Vokabular: Am besten verstanden und im Gedächtnis bleiben bedeutungsvolle Wörter die bildhaft sind, wie z.B. Alligator. Für Markennamen hingegen sollten lieber seltene Wörter verwendet werden, da diese bei Markennamen besser erinnert werden und auch nicht so leicht zu verwechseln sind. Auch sollten Substantive und keine Adjektive verwendet werden, da Substantive besser vorstellbar sind. Die Textverständlichkeit nimmt ab, wenn die Zahl der Wörter pro Satz oder die Zahl der Silben pro Wort zunimmt.167 Für mein Thema bedeutet das, dass Werbung die Konsumenten nur dann beeinflussen kann wenn der Text verständlich und in der Sprache der Zielgruppe geschrieben ist. Der gesprochene Text der AXEund bebe-Werbungen ist verständlich. Strukturierung von Texten: Texte sollten aus kurzen Sätzen am besten bis zu 8 Wörtern bestehen. Aktivsätze sind verständlicher und besser erinnerbar als Passivsätze. Es sollten Hauptsätze verwendet werden und Substantivierungen die die Sätze unverständlich machen vermieden werden. Beispiel: „Nachdem sie das Waschpulver eingefüllt haben…“ ist verständlicher als „Nach Einfüllung des Waschpulvers…“. Positiv formulierte Sätze werden besser verstanden als Verneinungen. 168 Aufbau von Texten: Das Allgemeine kommt vor dem Speziellen, das Einfache vor dem Komplizierten und das Bekannte vor dem Unbekannten. Dies folgt, da neue Informationen besser aufgenommen werden, wenn sie mit alten, bereits bekannten verbunden werden. So wird den Lesern klar an welches Wissen angeknüpft werden soll. Angeregt wird der Leser dadurch, dass das Interessante vor dem Langweiligen steht und das Wichtige vor dem Unwichtigen. Auch muss auf das sprachliche Niveau der Leser geachtet werden, ein Text für Kinder darf nicht mit Fachausdrücken gespickt sein. Zur Verständlichkeit tragen auch positive Formulierungen und nachvollziehbare Übergänge bei. Ebenso gliedernde Vor- und Zwischenbemerkungen. 169 3.4.3.2. Verwendung von Bildern Durch das große Informationsangebot steigt die Informationsüberlastung. So ist für jede Anzeige nur wenig Zeit vorhanden. Deshalb wird viel mit Bildern gearbeitet da die Aufmerksamkeit der Konsumenten so gewonnen und aktiviert werden kann. Um Bilder zu verarbeiten genügt wenig gedankliche Anstrengung. Sie werden in größeren Einheiten aufgenommen und ganzheitlich verarbeitet. Texte hingegen werden in Sinneinheiten wahrgenommen und stückweise, analytisch verarbeitet unter höherer gedanklicher Anstrengung. Auch unterstützen Bilder eher die oberflächlichen Informationsverarbeitungsprozesse, die Erinnerung ist also besser, wenn die Information gering intensiv verarbeitet wurde. vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.205-212 Ebd. S.206-207 169 Ebd. S.206-207 167 168 63 Je größer die Illustration einer Anzeige ist und je weniger Text vorhanden ist, desto eher wird sie beachtet. Bilder werden schneller verarbeitet, sozusagen schneller gelernt und bleiben eher im Gedächtnis. Sie lösen schneller Eindrücke und Emotionen in uns. Auch können durch Bilder in kurzer Zeit mehr Informationen aufgenommen werden als durch Texte und wirken durch die Darstellung glaubwürdiger. Sie haben einen stärkeren Effekt auf Einstellung und Meinung. Dies bewirken sie durch das Aufzeigen von Beispielen, das Wecken von Emotionen und das Erzeugen von inneren Vorstellungsbildern in uns. Wie gesagt muss die Aufmerksamkeit der Konsumenten gewonnen werden. Die Illustration aktiviert sie und es ist eine erhöhte Leistungsbereitschaft vorhanden, diese überträgt sich auf das Umfeld des Reizes, also wird der Konsument sozusagen durch das Bild wachgerüttelt. Und auch der Text wird nun effektiver betrachtet. Bilder bewirken also einerseits eine kurzfristig verstärkte Aktivierung und verarbeiten andererseits auch Informationen besser.170 Jugendliche werden also durch Anzeigen mit Bildern mehr beeinflusst, da diese auch bei kurzem Betrachten Emotionen wecken und aufgenommen werden. Insgesamt haben sie einen größeren Einfluss auf unsere Meinung als Texte und beeinflussen so auch die Jugendliche mehr. Die Werbebotschaften der AXE- und bebe-Werbung wird hauptsächlich über Bilder übermittelt. 1 .Zu Bildern und ihren Aussagen gibt es zwei verschiedene Theorien: Die Abbild-Theorie: Bilder sind ein Abbild der Realität. Sie werden im Affekt aufgenommen und weniger rational verarbeitet als Texte. Der Grund hierfür ist, dass unsere rechte Gehirnhälfte affektive und emotionale Inhalte verarbeitet und emotionale und ästhetische Inhalte entschlüsselt. Beide Verarbeitungsprozesse werden in einen inhaltlichen Zusammenhang gebracht. So wirken sie nicht durch Argumente sondern über affektive Reaktionen auf unsere Einstellung. Bilder können auch nur Stimmungen erzeugen, oder Produktinformationen geben. Bilder die nicht die Realität zeigen sondern nur Stimmungen wecken, zum Beispiel ein abstraktes Bild, haben einen affektiven Nutzen. 171 Das bedeutet, dass Jugendliche in ihren Verhaltensweisen durch Bilder in der Werbung beeinflusst werden sollen. Von der AXE- und bebe-Werbung sollen sie sich die Verwendung der Produkte abschauen. Die Theorie der Bild Rhetorik: Rhetorik ist die Kunst der Beredsamkeit. Bilder geben nicht notwendigerweise die Wirklichkeit wieder, sie haben in jeder Situation eine andere Funktion. Zum Beispiel gibt ein Piktogramm nicht die Realität wieder, sondern ermöglicht es Informationen aus der Ferne zu erkennen, unabhängig von der Sprache des jeweiligen Landes (Abb.20 zeigt ein Piktogramm, dass das Rauchen verbietet). 172 vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.232-242, vgl. Felser G.(2007): Werbeund Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.394-395 171 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.395 172 Ebd. 395-397 170 64 173 Abb.20: Piktogramm Rauchverbot Bilder können verschieden verwendet werden. Für freie Bildassoziationen, bei denen das Produkt mit allem möglichen in Verbindung gebracht werden kann. Für Bildanalogien, zwischen dem Produkt und einem Vergleichsgegenstand wird eine Beziehung aufgebaut. Es soll wirken, als ob das Produkt die Eigenschaften des Vergleichsgegenstandes hat. Zum Beispiel gab es eine Werbung für den Ford Orion, bei der sein Schatten ein elegantes Rennpferd war. Das Auto soll die Eigenschaften dieses Rennpferdes besitzen. Für Bildmetaphern, das Produkt wird mit dem Vergleichsgegenstand gleichgesetzt. Das Produkt wird also nicht nur mit dem Vergleichsgegenstand verglichen, es ist der Vergleichsgegenstand. 174 Die Theorie der Bildrhetorik trifft bei meinen Beispielen bebe und AXE nicht zu. 2. die Gestaltung von Werbebildern Bilder können verschiedene Funktionen in der Werbung übernehmen. Zum einen können sie ein Produkt veranschaulichen, aber auch die Konsumenten aktivieren und deren Gedächtniswirkung stützen. Aktivierende Bilder: Bilder aktivieren uns, indem sie Assoziationen in uns auslösen. Beim Auswählen eines Bildes muss beachtet werden, was es für Assoziationen weckt, diese dürfen das Produkt nicht in den Hintergrund stellen. Natürlich können Bilder auch bei jedem Menschen andere Assoziationen wecken. Aber es gibt viele allgemein verbreitete Assoziationen, die von individuellen Assoziationen unterschieden werden müssen. Bsp.: Ein Bild von einer frischen Kaffe Tasse löst in uns Assoziationen wie Pause, Frühstück oder Kuchen, eine individuelle Assoziation wäre aber wenn eine Person sich an einen Moment erinnert, in dem sie Kaffee verschüttet hat. Auch gibt es einige Bildinhalte die die Konsumenten immer aktivieren. Dazu zählen Gesichter, besonders die Augen aber auch erotische Bildinhalte. Es ist nützlich vorgeformte Bilder aufzugreifen. Vorgeformte Bilder sind Bilder, die schon nach kurzer Zeit eine Vielzahl von Assoziationen in uns wecken. Ebenso aktivieren uns Kinder und das Kindchen Schema. Das Kindchen Schema wird dargestellt durch eine Person mit besonders großen Augen, dadurch können sicher positive Assoziationen in uns geweckt werden, zum Beispiel Bambi in Abbildung 17. Solche Assoziationen sind oft angeboren, es gibt aber auch kulturelle Assoziationen die z.B. aus Märchen oder Sagen stammen. 175 In Bezug auf Jugendliche lässt sich sagen, dass wenn Bilder Assoziationen auslösen sollen, es bekannte sein sollten, zum Beispiel beim Bild einer lachenden Gruppe Jugendlicher Spaß. Die Bilder in http://www.stockflaggen.de/shop/images/aufkleber/piktogramm/aufkleber-nichtraucher-piktogramm1.GIF, 10.04.11 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.396-397 175 Ebd. S.397-399 173 174 65 der AXE- Werbung aktivieren über ihren erotischen Inhalt und die der bebe-Werbung über die Darstellung der Mädchen. Die Assoziationen sind bei jeder Person verschieden. 176 Abb.21: Bambi Einprägsame Bilder: Wir können nur 7 Einheiten gleichzeitig verarbeiten, so müssen Bilder klar erkennbar sein um keine unnötigen Kapazitäten zu belegen. Zum Beispiel belegt der Markenname in der Werbung bereits eine dieser 7 Einheiten. Die Bilder müssen einen klaren Vordergrund haben und einen unauffälligen Hintergrund. Das Bild darf nicht mit zu vielen Informationen überladen sein. Ein Schwerpunkt im Bild reicht völlig aus, zum Beispiel die Darstellung einer Person. Eine längere Betrachtungsdauer kann auch durch die Darstellung einer Person bewirkt werden. Einprägsame Bilder knüpfen an zweierlei an: Einerseits stoßen sie Wissensinhalte an die die Konsumenten bereits haben, ebenso Handlungsweisen die leicht oder stark bekannt sind. Andererseits aktivieren sie Bedürfnisse und Wünsche die die Konsumenten schon haben. Ein Fußballer wird zum Beispiel schon durch das Bild eines großen Fußballstadions aktiviert. Bilder müssen etwas aktivieren können, das schon besteht, ansonsten sind sie schwer einzuprägen. Am besten helfen Schlüsselbilder, die immer wieder auftauchen, die Erinnerungsleistungen zu verbessern, Auch dürfen die Bilder nicht aus Angst vor Überdrussreaktionen allzu oft ausgetauscht werden. Sonst lässt sich keine eindeutige Markenidentität aufbauen. 177 Wie bei der Positionierung (in Punkt 3.3.1.3.) bereits angesprochen, sind die drei Mädchen das Schlüsselbild der bebe Werbung, die AXE-Werbung hat kein genau definiertes, die Werbung dreht sich aber immer um einen Protagonisten. Akustische Bilder Akustische Bilder veranschaulichen das Produkt und seine Eigenschaften. Zum Beispiel eine zischende Wurst in der Bratpfanne oder das Starten eines Automotors. An die Werbemusik können sich Konsumenten oft besser erinnern als an die sprachlichen Inhalte der Werbung, zum Beispiel Ma-o-am, oder die Melodie der Telekomwerbung. Musik veranschaulicht nicht nur ein Produkt und dessen Eigenschaften sondern beeinflusst auch die Stimmung der Konsumenten und ihr Konsumverhalten. Sie aktiviert kulturelle Wahrnehmungen die schon vorgeprägt sind. Musik bindet kognitive Verarbeitungskapazitäten, so sinkt zwar die Markenerinnerung, aber Werbung die mit Musik unterlegt ist, unterliegt eher den typischen Verarbeitungsprozessen die bei wenig Aufmerksamkeit zu erwarten 176 177 http://www.wallpapers2000.com/pictures/Bambi_1-5886.jpg,04.02.11 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.399-401 66 sind. So stellt die Bindung der kognitiven Verarbeitungskapazitäten kein Problem dar. Auch sinkt der Abnutzungseffekt der Werbung, wenn sie von Musik unterlegt ist.178 Bei Jugendlichen sollte die Musik der Zielgruppe angepasst werden, die meisten Jugendlichen sind zum Beispiel durch Pop leichter anzusprechen als durch Klassik. Hier muss auch ganz genau auf die Zielgruppe geschaut werden, ist zum Beispiel die Zielgruppe des Produkts eher Heavy-Metal Hörer, so werden diese durch Popmusik eher verschreckt. In der bebe-Werbung werden gezielt die verschiedenen Musikstile eingesetzt, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen. In der AXE-Werbung ist die Musik passend zur Geschichte. 3.5. Die Inhalte von Werbung 3.5.1. Angstappelle Angstappelle bestehen aus Aussagen über eine drohende Gefahr und Handlungsempfehlungen, die diese vermeiden soll. Angstappelle wenden sich über den emotionalen Weg an die Konsumenten. Es wird meist mit extremen Mitteln gezeigt, welche Folgen es haben kann, wenn ein bestimmtes Verhalten unterlassen wird. Die Konsumenten werden zu diesem Verhalten motiviert, etwa zum Kauf und Gebrauch eines Produktes, zur Änderung ihrer Lebensgewohnheiten oder der Inanspruchnahme einer Dienstleistung. In der Werbung muss klar gegeben sein wie die Gefahr verhindert werden kann, ansonsten funktioniert der Appell nicht. Wird ein wirksamer Ausweg angeboten, erscheint die Gefahr kontrollierbar und der Appell ist wirksam. Der Appell hängt auch davon ab, wie glaubwürdig die Quelle erscheint und wie der Konsument reagiert. Ist bekannt, dass die Zielgruppe sehr ängstlich ist, reicht ein geringer Angstappell zur Verhaltensänderung aus. Ist die Zielgruppe wenig ängstlich, so ist erst ein starker Angstappell wirksam. Ein gutes Beispiel für einen wirksamen Angstappel ist die Kampagne: Gib Aids keine Chance, „machs mit“ (Abb.22+23). Die drohende Gefahr von Aids wird angesprochen und gleichzeitig eine Verhaltensweise aufgezeigt die davor schützt. So scheint die Gefahr kontrollierbar und die Konsumenten beschäftigen sich mit ihr. 179 180 Abb.22: „Machs mit“1 181 Abb.23: „Machs mit“ 2 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.401-402 Ebd. S.412-415, vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.224-227 180 http://farm1.static.flickr.com/48/184688082_ac2bbe93f1.jpg, 10.04.11 181 http://www.design-center.de/wp-content/uploads/2008/08/gemuese_07.jpg, 10.04.11 178 179 67 Für mein Thema bedeutet das, dass Jugendliche durch Angstappelle in einer Markenwerbung dazu beeinflusst werden, eine Ware zu kaufen oder eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. Um Angstappelle bei Jugendlichen einzusetzen, müssen ihre Ängste bekannt sein, wie zum Beispiel Zukunftsangst. In meinen ausgewählten AXE und bebe-Werbungen wird kein Angstappell verwendet. In Punkt 2.6.1. wurde bereits angesprochen, dass eine ältere AXE-Werbung so aufgebaut war. Ein junger Mann der sehr stark schwitzt, konnte sich aus Angst sie könnte es bemerken nie richtig auf ein Mädchen konzentrieren. Dann entdeckte er ein AXE-Deo und sein Problem war gelöst. 3.5.2. Erotik in der Werbung Assoziationen zu Erotik in der Werbung sind meist mit Nacktheit verbunden. Wahrnehmung von nackter Haut weckt erotische Assoziationen. Sex Appeals haben eine Aktivierungswirkung, durch sie wird Aufmerksamkeit gewonnen. In erotischen Werbungen gibt es Darstellungen von Frauen und Männern, die der Frauen sind aber sehr stark überlegen. Dies lässt sich damit erklären, dass Frauen in der Werbung auch auf die Darstellung von anderen Frauen achten. Männer hingegen achten nicht auf die Darstellung von anderen Männern, sie fürchten ihre Würde werde gefährdet, da der männliche Körper nicht so schön anzusehen sei. Zwar haben Männer normalerweise einen stärkeren Sexualtrieb als Frauen, aber in der Werbung bewirken erotische Reize ebenso eine Aufmerksamkeitssteigerung bei Frauen wie bei Männern. Die Darstellungen von Modellen in der Werbung dienen nicht nur der Stimulation des anderen Geschlechtes. Ihr Äußeres soll auch zum Ziel für jeden Konsumenten gemacht werden. Im Allgemeinen sind Männer mehr auf die physische Attraktivität bedacht, besonders bei der Partnerwahl, Frauen hingegen erleben Statusmerkmale attraktiver als Männer. Männer ordnen auch Eindeutig und unabhängig von anderen zu, wen sie attraktiv finden, Frauen lassen sich durch die Meinung anderer beeinflussen. Frauen bedeutet Sex-Appeal auch inhaltlich und in seiner Wertigkeit etwas anderes als Männern. Erotische Reize wirken sogar, wenn sie nicht bewusst wahrgenommen wird. Werden sexuell ausdrückliche Reize unbewusst wahrgenommen, stellt sich trotzdem ein affektiver Effekt ein. Dies geschieht z.B. wenn auf der Verpackung eines Produkts das Wort „Sex“ versteckt geschrieben ist. Gegenüber den positiven Effekten hat erotische Werbung auch ihre negativen Wirkungen. Einerseits kann nicht garantiert werden, dass die Werbung funktioniert. Andererseits gibt es sozialisierende Effekte die den Darstellungen von Sex-Appeals in der Werbung folgen. Traditionell veraltete Geschlechterrollen und Klischees werden gefördert.182 Das Thema Erotik in der Werbung ist umstritten. Es gibt auch viele Meinungen, dass Erotik in der Werbung überbetont werde. 183 In der AXE-Werbung werden die Sex Appeals zur Aufmerksamkeitssteigerung eingesetzt, da Jungen erst auf Werbungen für Körperpflegeprodukte aufmerksam gemacht werden müssen. Das Äußere des Darstellers wird zum Ziel der Konsumenten gemacht, da jeder Mensch gerne attraktiv wäre (sie 3.5.4.). Diese beiden Annahmen werde ich in meiner Umfrage überprüfen. In der bebe-Werbung werden SexAppeals nicht auf das andere Geschlecht bezogen eingesetzt. Das Äußere der Darstellerinnen soll zum Ziel der Konsumentinnen werden. vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.217-224, vgl. Felser G.(2007): Werbeund Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.415-417 183 Vgl. http://www.mediaanalyzer.com/studien/MediaAnalyzer-Studie-Erotik-in-TV-Spots-2008.pdf, 12.06.11 182 68 Erinnerungswirkung von erotischer Werbung: Die erotische Anzeige selbst wird wiedererkannt, textliche Inhalte und die Marke jedoch nicht. Die Machart und die Gestaltung der Anzeige wird beachtet und nicht die Werbeinformation. Die Erinnerungswerte von erotischer Werbung im Vergleich zu normaler Werbung sind schlechter. Das Maß der enthaltenen Erotik hat hierauf keinen Einfluss. Die höhere Aktivierung die durch erotische Werbung entsteht hat also keine Auswirkungen auf die Erinnerung, nur weil die Informationsaufnahme intensiv läuft, heißt das also nicht, dass die Informationsverarbeitung ebenso intensiv ist. Soll ein neues Produkt bekannt gemacht werden, ist es nicht nützlich mit erotischen Reizen zu werben, da unter ihnen die Erinnerungsleistungen leiden und das Produkt ja erst noch bekannt werden muss. 184 Das Kaufverhalten von Jugendlichen wird also durch Sex-Appeals nur bedingt beeinflusst, da sich die Jugendlichen schlecht an das Produkt erinnern. Felser führt an, dass es nicht ratsam ist, ein neues Produkt mit Erotik in der Werbung bekannt zu machen, dies ist in der AXE-Werbung aber der Fall. Auch in der bebe-Werbung, werden neue Produkte vorgestellt, die Sex-Appeals sind allerdings nur ein kleine Teil des gesamten Werbespots. Die Wirkung von erotischer Werbung auf die Einstellung: Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Einstellung zu einem Produkt und der Erinnerung. So reicht es teilweise schon aus durch Sex-Appeals in der Werbung eine positive Stimmung zur Marke zu erzeugen. Werbung soll je nach Ziel verschieden wirken. Soll eine „impulsive“ Reaktion, wie der Kauf eines Buches mit erotischem Titel erzielt werden, können Sex-Appeals das Ziel erreichen. Hier soll die Werbung nur gefallen und impulsive Handlungen auslösen. Ist das Ziel der Werbung, dass sich die Konsumenten mit der Werbebotschaft auseinandersetzen so ist ein Sex-Appeal nicht die geeignete Methode.185 Bei der AXE-Werbung sollen die Jugendlichen sich nicht mit der Werbebotschaft auseinandersetzen sondern zu einer impulsiven Reaktion veranlasst werden. Eine solche Reaktion kann durch SexAppeals ausgelöst werden. Auch die bebe-Werbung hat nicht zum Ziel, dass die Jugendlichen sich mit der Werbebotschaft auseinandersetzen. Akzeptanz der Erotik in den Medien: Nicht jeder kann mit der Erotik in den Medien umgehen und sie akzeptieren. Vor allem Frauen lehnen erotische Werbung in den Medien oft ab. Oft wegen der oben genannten sozialisierenden Effekte. Viele vertreten auch die Meinung, dass die Erotik in den Medien teilweise diskriminierend sei. Insgesamt lehnt aber nur eine Minderheit Erotik in der Werbung völlig ab und selbst dies beeinflusst nicht ihr Kaufverhalten. 186 Passung der Erotik zum Produkt und der Zielgruppe: Nicht zu jedem Produkt können erotische Verknüpfungen hergestellt werden. So wird oft unangemessener Sex-Appeal verwendet der überhaupt nicht zum beworbenen Produkt passt. Diese Werbung erzielt noch schlechtere Erinnerungsleistungen als erotische Werbungen in denen der Sex184 185 186 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.417-418 vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.221-224 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.419-420 69 Appeal produktangemessen ist. In manchen Konsumenten rufen unpassende Sex-Appeals sogar Irritationen und Verärgerung hervor. Diese Sex-Appeals schaden nur und gerade in solchen Fällen wird die Erotik in der Anzeige mehr betrachtet als die Werbebotschaft. Ist die Erotik passend zum Produkt ausgewählt kann dies hingegen die Wirksamkeit durch erotische Gestaltung steigern. 187 Die Erotik die in der Werbung verwendet wird, muss auch zur Zielgruppe passen. Bei beiden Geschlechtern ist die emotionale Reaktion auf Erotik positiv. Männer zeigen aber ein stärkeres Interesse an Erotik in der Werbung als Frauen. Männer betrachten erotische Darstellungen in der Werbung auch offensiver als Frauen, die einen diskreteren Umgang mit der Erotik pflegen.188 In der AXE-Werbung passt der Sex-Appeal zum Produkt und zur Werbebotschaft und so wird ihre Wirksamkeit gesteigert. Auch in der bebe-Werbung sind die Sex-Appeals so eingesetzt, dass sie zum Produkt passen. Ihre Wirksamkeit steigt. Wie wirkt die erotische Werbung: Damit die Erotik in der Werbung wirken kann, muss sie zuerst den Konsumenten aktivieren. Sie versetzt diesen in einen Erregungszustand, welcher positive Auswirkungen hat. Die Werbung wird also aufgewertet. In manchen Fällen wird die Erotik, zum Beispiel durch Modelle nur als Dekoration angesehen die keinen Bezug zum Produkt hat. Zum Beispiel wird ein Auto, das mit einem attraktiven weiblichen Modell abgebildet wird, schneller, teurer, lebendiger, jugendlicher und weniger sicher eingeschätzt. Die Einschätzung erfolgte von Männern und Frauen. Ein Bezug zwischen Frau und Auto gab es nicht. Der Sinn erotische Reize als Dekoration zu verwenden ist, die Produktwahrnehmung durch die Erotik zu ändern. Befindet sie sich im Hintergrund, ist sie ein ablenkender Reiz. Von Konsumenten die gering involviert sind wird sie zwar als positiv wahrgenommen, hoch involvierten Konsumenten hingegen erscheint daher oftmals die Quelle der Werbung unseriös.189 Damit sich die positive Wirkung der Erotik auch auf das Produkt und die Marke überträgt, muss der Spot auch eine interessante Geschichte haben, damit die Spannung die zu Beginn durch die Erotik entsteht auch erhalten bleibt. Je nach Geschichte und Schnitt der Werbung kann diese Spannung dann auf das Produkt und die Marke übertragen werden oder nicht. Die erotische Darstellung muss dazu auf Produkt und Werbebotschaft abgestimmt werden (siehe oben- Passung der Erotik zum Produkt).190 In der AXE-Werbung sind die Sex-Appeals am Anfang um den Konsumenten zu aktivieren. Erst am Schluss wird das Produkt und die Verwendung gezeigt. Es gibt auch keine Probleme damit, dass Jugendliche die Quelle der Werbung unseriös einschätzen da sie nicht hoch involviert sind. In der AXEund der bebe-Werbung werden die Sex-Appeals nicht als Dekoration zur Veränderung der Produktwahrnehmung verwendet. vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S.419-420 Vgl. http://www.mediaanalyzer.com/studien/MediaAnalyzer-Studie-Erotik-in-TV-Spots-2008.pdf, 12.06.11 189 vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.420. 190 Vgl. http://www.mediaanalyzer.com/studien/MediaAnalyzer-Studie-Erotik-in-TV-Spots-2008.pdf, 12.06.11 187 188 70 3.5.3. Humor in der Werbung Konsumenten setzen meist lustige, bzw. humorvolle Werbung mit guter Werbung gleich. Dabei bedeutet ein kreativer, origineller Werbespot nicht gleichzeitig Erfolg. Einerseits wirkt sich eine lustige Gestaltung auf die Aufmerksamkeitswirkung, die Beliebtheit und die Akzeptanz der Werbung aus, da Humor auch positive Gefühle erzeugt. Andererseits wirkt sich Humor auf das Verständnis der Werbung aus, dies kann positiv aber auch negativ sein. Der Humor muss einfach gehalten sein, da zum Beispiel Sarkasmus in der Werbung oft nicht verstanden wird. Ebenso muss er eine Bedeutung für das Produkt haben und nicht nur verwendet werden, da er immer lustig ist. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass wenn Witze gemacht werden dann über die Marke oder das Produkt und nicht über die Konsumenten. 191 Denn über Humor in der Werbung gibt es auch sehr negative Ansichten: "Späße sollten ein Gräuel für jeden Werbefachmann sein, der genau weiß, dass sich ein dauerhafter Erfolg kaum auf Frivolitäten aufbauen lässt und dass niemand von einem Clown kauft."192 Felser vertritt eine neutrale Meinung damit, dass Humor wenn er richtig eingesetzt wird, eine positive Wirkung erzeugen kann. Für mein Thema bedeutet das, dass Jugendliche über Humor in der Werbung wenn die Passform zum Produkt und die Verständlichkeit stimmen beeinflusst werden können. Humor kann aber auch einen gegenteiligen Effekt haben. In der bebe-und der AXE-Werbung ist Humor enthalten. Bei der bebe-Werbung muss man durch das Auftreten der Mädchen schmunzeln, besonders als eine an der Bodylotion riecht und sich versehentlich etwas davon ins Gesicht spritzt. Hier passt der Humor auch gut zum Produkt. In der AXE-Werbung muss man besonders bei den Reaktionen der Menschen auf die Engel schmunzeln, auch wenn dieser Humor nicht zum Produkt passt. Sowie am Schluss, wenn man den Zusammenhang der Werbegeschichte begreift. 3.5.4. Physische Attraktivität in der Werbung Mit der Attraktivität spricht die Werbung ein sicheres Bedürfnis der Konsumenten an. Physisch attraktive Modelle erfüllen auch noch andere Zwecke in der Werbung. Sie wirken sympathisch, vertrauenswürdig und die Konsumenten trauen ihnen zu sich mit dem Produkt auszukennen. So sind sie für eine beeinflussende Werbebotschaft geeignet. Außerdem geben sie der Werbung einen angenehmen Kontext. Einerseits könnte ihre Überzeugungswirkung darauf beruhen, dass die Aufmerksamkeit der Konsumenten auf ihre physische Attraktivität gerichtet ist und sie so von der Verarbeitung der Argumente ablenkt. Andererseits werden attraktive Menschen als „Bestimmer und Lenker ihres eigenen Schicksals“193 wahrgenommen. Dieser Glaubwürdigkeitsvorteil verschwindet erst, wenn zusätzliche Informationen gegeben werden. Die Werbung appelliert vor allem bei Frauen an die Attraktivität. Auch die Werbungen auf Jugendsendern wie MTV, wo man fortschrittliche und jugendorientierte Werbung erwartet, spricht die Werbung traditionell Frauen mit der Attraktivität an. 194 Für mein Thema bedeutet das, dass Jugendliche von einer Werbung mit attraktiven Modellen stärker beeinflusst werden, also von einer mit unattraktiven. In der AXE- und der bebe-Werbung werden Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin,S. 421, vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.212-217 192http://www.esb-business-school.de/fileadmin/_research/dokumente/ Diskussionsbeitraege/Reutlinger_Diskussionsbeitrag_2008_-_7.pdf, S.5, 10.06.2011 193 Ebd. S.260, 194 Ebd. S.259-262 191 71 attraktive Modelle eingesetzt, besonders in der bebe-Werbung. In meiner Umfrage werde ich überprüfen, ob die Modelle als attraktiv wahr genommen werden. 3.5.5. Das Modell-Lernen In einem Werbespot wird ein typischer Verwender beim Konsum des Produktes gezeigt. Das Modell macht uns die Verwendung vor und wir übernehmen sie. Wir müssen es dabei gar nicht selbst erlebt haben, es genügt bereits, dass die Darsteller mit dem Konsum Erfolg hatten. Aber wir lernen das Verhalten sogar, wenn es gar nicht zum Erfolg führt. Zum Beispiel wüssten wir heute durch das Fernsehen genau, dass man eine Waffe entsichern muss bevor man schießt. In der Werbung reicht es, wenn Konsumenten bei den Darstellern positive Gefühle in Verbindung mit dem Produkt sehen. Das Modell-Lernen wird in der Werbung zum Beispiel verwendet für ein Verhalten, das öfter stattfinden soll. Dieses wird von Modellen ausgeführt und die Modelle werden in dem Verhalten bestärkt. Wichtig hierbei ist, dass die Modelle der Zielgruppe möglichst ähnlich sind, sympathisch wirken, wenn möglich attraktiv sind und das Produkt direkt konsumieren. Für diese Art der Werbung eignen sich auch Prominente. 195 In der Werbung wird oftmals eine naive Weltsicht vermittelt. Die meisten Lebensmittelprodukte die beworben werden dienen nicht dem Stillen von Hunger, sondern zur Befriedigung anderer emotionaler oder sozialer Bedürfnisse. So werden in Süßigkeitenspots wie von Balisto schlanke und sportliche Darsteller als typische Verwender des Produkts aufgezeigt mit dem Slogan „natürlich nasch ich“. Dabei weckt der ständige Süßigkeitenkonsum keine Assoziationen von schlanken und gesunden Menschen. Dies spricht gegen den gesunden Menschenverstand.196 Zum Beispiel: (im Fernsehspot wird der Riegel konsumiert) 197 Abb.24: Balisto Für mein Thema zeigt das, dass Jugendliche durch die Vorführung der Verwendung eines Konsumproduktes in der Werbung beeinflusst werden. Besonders stark ist dieser Effekt bei Personen die der Zielgruppe ähnlich sind. Der Effekt wirkt auch wenn die Werbebotschaft dem gesunden Menschenverstand widerspricht. In der AXE- und der bebe-Werbung wird der Konsum der Produkte vorgeführt. Die Ähnlichkeit der Darsteller zur Zielgruppe, werde ich in meiner Umfrage überprüfen. Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, S.250-251 Ebd. S.252 197 http://www.mars-presse.de/files/jpg/5418/Balisto_Erdbeer_1.jpg 27.04.2011 195 196 72 3.5. Zusammenfassung Die Werbungen von AXE und bebe sind Werbungen der indirekten Form. Die Konsumenten erhalten indirekt eine Werbebotschaft, zum Beispiel über den Fernseher. Ziel der Werbung ist die Konsumenten zu informieren, unterhalten und sozialisieren. Die Werbung soll auch Emotionen auslösen und bereits vorhandenes Verhalten der Konsumenten verstärken. In den AXE- und bebe- Werbungen wird den Jugendlichen ein Verhalten gezeigt, das sich diese abschauen sollen. So soll früh eine emotionale Bindung an die Marken entstehen. Eine Marke muss im Gedächtnis der Konsumenten verankert werden, das heißt die Aktualisierungsaufgabe einer Werbung ist immer gegeben. Das Ziel einer Werbung wird danach ausgesucht, unter welcher Bedingung die Konsumenten beeinflusst werden sollen. Es gibt auch noch eine zweite Art von Zielen, die Marktstrategischen. Man unterscheidet zwischen den strategischen und den taktischen. Die strategischen beziehen sich auf den Erfolg in lange Sicht und die taktischen auf den kurzfristigen Ausgleich von Engpässen. Bei bebe ist das strategische Ziel den Konsumentinnen die Verwendung von bebe-Produkten nahezubringen und das taktische die Vorstellung der neuen Bodylotions. Bei AXE ist das strategische Ziel den Konsumenten die Anziehungskraft auf Mädchen zu zeigen und das taktische die Vorstellung des neuen Deos. Eine Werbestrategie ist die Positionierung eine Marke. Sie soll attraktiv erscheinen, sich den Idealvorstellungen der Konsumenten anpassen und sich von den Konkurrenzmarken abheben. Eine Rolle dabei spielt das Involvement der Konsumenten. Es lässt sich unterteilen in persönliches, Situations-, Produkt- und Werbemittel- und Medieninvolvement. Bei bebe trifft das persönliche Involvement zu, da bei Mädchen bereits ein Interesse an Körperpflegeprodukten besteht. Bei AXE trifft das Werbemittel- und Medieninvolvement zu, da das Interesse der Jungen im Bereich von Körperpflegeprodukten zuerst geweckt werden muss. Diese Annahmen werde ich in meine Umfrage überprüfen. Wichtig ist auch, dass die Werbungen weder formal noch inhaltlich mit denen der Konkurrenz austauschbar sind. Dies trifft für die AXE- und bebe-Werbungen zu. Es gibt verschiedene Arten der Positionierung: Die emotionale und informative Beeinflussung. Sie trifft bei bebe und AXE zu. Bei bebe ist die informative Beeinflussung die Vorstellung der neuen Bodylotions und die emotionale die Stimmung der Mädchen. Bei AXE ist die informative Beeinflussung die Vorstellung des neuen Deos und die emotionale die Anziehungskraft des Darstellers auf Mädchen. Die informative Beeinflussung. Bei dieser Art der Beeinflussung ist der Konsument hoch involviert, sie wird vor allem auf sich noch entwickelnden Märkten angewendet. Sie enthält Informationen und Eigenschaften über ein Produkt, das bereits vorhandene Bedürfnisse befriedigt. Die emotionale Beeinflussung wird bei fast identischen Produkten angewandt, da die Konsumenten keine Informationen benötigen. Dies nennt man einen gesättigten Markt. Das Produkt wird in der Werbung zum Medium eines Konsumerlebnisses gemacht. Diese sollte ein Schlüsselbild enthalten, welches den langfristigen Auftritt einer Marke bestimmt. Die bebeWerbung enthält auch emotionale Beeinflussung. Ihr Schlüsselbild sind die drei Mädchen. Die 73 AXE-Werbung enthält kein klar definiertes Schlüsselbild, die Werbung dreht sich aber immer um einen Protagonisten. Aktualität als Beeinflussungsziel. Es geht um die gedankliche Präsenz der Marke beim Konsumenten. Die Marke wird in den Mittelpunkt der Werbung gestellt. Aktualität wird meist mit den anderen Zielen vermischt, da Aktualität bei einer Marke sowieso immer gegeben sein muss. Besonders bei AXE ist die Aktualität eines der Beeinflussungsziele, da die Werbung die Jungen aufmerksam auf Körperpflegeprodukte machen muss. Daher ist die Werbung stets auffallend inszeniert. Je nach Zielgruppe wird die Werbung auf unterschiedlichen Werbeträgern angebracht, wie zum Beispiel Fernsehen oder eine Zeitschrift. Es muss darauf geachtet werden, dass der Werbeträger auch wirklich die Zielgruppe der Marke erreicht. Bei bebe und AXE erfolgt dies dadurch, dass der Werbespot nur auf Fernsehsendern läuft, die von Jugendlichen angeschaut werden. Bei der Gestaltung der Werbung muss auf eine klare Schrift und Buchstabengestaltung geachtet werden. Unterschiedliche Schriften können auch unterschiedliche Stimmungen darstellen. In der bebe-Werbung wird eine Schrift verwendet die jung, lebendig und verträumt wird und in der von AXE eine die würdevoll und dramatisch wirkt. Die Größe der Anzeige spielt auch eine Rolle, da größere Anzeigen mehr Aufmerksamkeit erhalten. Der Text muss auf eine verständliche Weise präsentiert werden. Er sollte unter oder rechts neben dem Bild stehen. Dies trifft für die Werbungen von AXE und bebe zu. In einer Werbeanzeige mit längerem Text muss auf eine verständliche Formulierung geachtet werden und dass das Vokabular der Zielgruppe entspricht. Dies erfüllt der gesprochene Text der AXE- und bebe-Werbung. Bilder in einer Werbung ziehen Aufmerksamkeit auf sich und aktivieren die Konsumenten. Sie führen auch zu einer besseren Informationsverarbeitung. Bilder haben einen größeren Einfluss auf Einstellung und Meinung, als Texte in der Werbung. Diesen Effekt nutzen AXE und bebe, die Werbebotschaften werden über die Bilder vermittelt. Es wird die Abbild-Theorie verwendet, nach welcher Bilder als Abbilder der Realität wahrgenommen werden. Die Jugendlichen sollen sich die Verwendung der Produkte von AXE und bebe abschauen. Die Theorie der Bildrhetorik wird in meinen Beispielen bebe und AXE nicht genutzt. In dieser werden Bilder als Metaphern, Analogien oder als Assoziationen verwendet. Bei Bildern kann man zwischen aktivierenden und einprägsamen Bildern unterscheiden. Aktivierende Bilder lösen Assoziationen in uns aus. Dies wird vor allem in der AXE-Werbung über den Sex-appeal genutzt, auch in der bebe-Werbung werden teilweise Sex-Appeals eingesetzt. Aufmerksamkeitssteigernd wirken sich nicht nur die Sex-Appeals, sondern auch die Darstellungen von Gesichtern aus. Dies betrifft bebe und AXE. Einprägsame Bilder sollten aus einem klaren Vordergrund und einem unauffälligen Hintergrund bestehen. Sie aktiveren etwas, das schon besteht, beispielsweise Schlüsselbilder und sprechen bereits bestehende Bedürfnisse an. Das Schlüsselbild der bebe-Werbung sind die drei Mädchen. Die AXE-Werbung enthält kein klar definiertes Schlüsselbild, die Werbung dreht sich aber immer um einen Protagonisten. 74 Werbungen enthalten unterschiedliche Inhalte: Angstappelle. Diese besten aus einer drohenden Gefahr und einer klaren Handlungsempfehlung zu deren Vermeidung. Dies ist in den Beispielen von bebe und AXE nicht der Fall. Erotik in der Werbung. Sie bewirkt vor allem, wie bei den aktivierenden Bildern bereits angesprochen eine Aufmerksamkeitssteigerung. Vor allem die AXE-Werbung enthält schon zu Beginn Sex-Appeals, die bebe Werbung erst nach dem ersten Drittel. Die Erinnerungswerte von erotischer Werbung sind schlecht, sie wirkt sich aber positiv auf die Einstellung aus. Ob erotische Werbung von den Konsumenten akzeptiert wird oder nicht, spielt bei ihrer Kaufentscheidung keine Rolle. Erotik hat vor allem dann eine positive Wirkung, wenn die Erotik zum Produkt passt. Dies ist bei bebe und AXE der Fall. Wie Erotik in der Werbung von den Konsumenten wahrgenommen wird hängt von ihrem Involvement ab. Sind Konsumenten hoch involviert sehen sie erotische Werbung oft als unseriös an, sind sie wenig involviert ist dies nicht der Fall. Humor in der Werbung wirkt sich positiv auf die Aufmerksamkeit, Beliebtheit und Akzeptanz der Marke aus. Er muss jedoch einfach gehalten sein und eine Bedeutung für das Produkt haben. Die Werbungen von AXE und bebe enthalten keinen Humor. Physische Attraktivität spricht das Bedürfnis der Konsumenten an, attraktiv sein zu wollen. Attraktive Modelle wirken auch selbstbewusster, vertrauenswürdiger und als Bestimmer ihres eigenen Schicksals. In der AXE- und bebe-Werbung werden physisch attraktive Modelle eingesetzt. Ob die Jugendlichen die Modelle als attraktiv wahrnehmen und sich davon beeinflussen lassen überprüfe ich in meiner Umfrage. Modell-Lernen. Die Werbung zeigt typische Verwender beim direkten Konsum der Produkte. Der Darsteller zeigt dabei positive Gefühle. Er macht die Verwendung vor und die Konsumenten sollen diese übernehmen. Wichtig ist, dass das Modell der Zielgruppe ähnlich ist. In der AXE- und der bebe-Werbung sieht man die Darsteller beim direkten Konsum der Produkte. In meiner Umfrage werde ich die Ähnlichkeit der Modelle mit der Zielgruppe überprüfen. 75 4. Einfluss der Werbung auf das Kaufverhalten 4.1. Begriff der Werbewirkung Zunächst muss man die Werbewirkung vom Werbeerfolg abgrenzen. Unter Werbewirkung versteht man irgendeine Wirkung. Sie kann beabsichtigt, positiv oder negativ sein. Unter Werbeerfolg versteht man die gewünschte Wirkung der Werbung. Die Frage nach der Werbewirkung ist also davon abhängig, was das Ziel der Werbung ist. 198 Für mein Thema heißt das, dass Werbung immer irgendeine eine Wirkung auf die Konsumenten hat. 4.2. Werbewirkungsmodelle 4.2.1. Funktionen der Werbewirkungsmodelle Es gibt vier verschiedene Funktionen der Werbewirkungsmodelle: Sie erklären wie Werbewirkung entsteht. Aus ihnen lassen sich Gestaltungsempfehlungen ableiten. Je nach Voraussetzungen der verschiedenen Modelle, lässt sich die Werbung verschieden gestalten. Sie dienen zur Wahl der richtigen Testmethode. Zur Untersuchung ob die Werbung wirksam ist, nimmt man je nach Modell verschiedene Tests vor. Zum Beispiel im Modell von Mc Guire das in 4.2.2.1. besprochen wird ein Test zur Erinnerungswirkung. Zur Begründung von Werbezielen. Je nach Werbewirkungsmodell gibt es unterschiedliche Werbeziele wie zum Beispiel Einstellungsbeeinflussung. Meist gilt der Kauf eines Produkts auch nicht als einziges Ziel, sondern es gibt noch Nebenziele wie das Aufbauen von Markentreue. 199 Für mein Thema heißt das, dass je nach Werbewirkungsmodell die Wirkung von Werbung verschieden entsteht und auch die Werbung durch verschiedene Wege versucht die Jugendlichen zu beeinflussen. 4.2.2. verschiedene Werbewirkungsmodelle 4.2.2.1. Stufenmodelle der Werbewirkung Es gibt verschiedene Variablen zwischen der Präsentation der Werbung und dem Kauf des beworbenen Produktes oder der Dienstleistung die eine Rolle spielen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein AIDA-Modell aufgestellt, das den Ablauf der Werbewirkung in vier Punkte gegliedert beschreibt: 1. Wecken der Aufmerksamkeit 2. Dem Erzeugen von Interesse 3. Dem Ansprechen eines Dranges 4. Zu der Aktion (hier Kauf) bewegen200 vgl. Felser G.(1997): Werbe- und Konsumentenpsychologie, Springer Verlag Berlin,S.331 vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.96-95 200 Ebd. S.79 198 199 76 Dieses Modell wurde 1961 von Lavidge und Steiner zu einem 6-Stufenmodell weiterentwickelt: 1. Aufmerksamkeit 2. Wissen 3. Sympathie 4. Präferenz (Vorliebe) 5. Überzeugung 6. Kauf201 Bei beiden Stufenmodellen ist jeder Schritt notwendig um zum nachfolgenden Schritt zu gelangen. 202 Mc Guire untersscheidet 1985 noch weitere Wirkungsebenen: 203 Abb.25: Stufenmodell nach Mc Guire (Konsolidierung= Festigung) Auch er übernimmt frühere Vorstellungen die sich auf ein Zweifaktorenmodell reduzieren lassen. Es geht darum, dass der Versuch einer Einstellungsänderung erfolgreich ist, wenn die Konsumenten die Botschaft verstanden und akzeptiert haben. Dadurch lässt sich auch erklären, dass Menschen mit geringem Selbstvertrauen leichter zu beeinflussen sind, da Menschen mit hohem Selbstvertrauen sich gegen den Beeinflussungsversuch zur Wehr setzen.204 Für mein Thema zeigen diese Stufenmodelle wie die Jugendlichen in Abfolge verschiedener Effekte beeinflusst werden. Am Beispiel der AXE-Werbung beginnt die Beeinflussung der Jugendlichen damit, dass sie sich der Werbung aussetzen. Die Werbung weckt ihre Aufmerksamkeit durch die spannende Musik und die Geschichte. Durch sie wird auch ihr Interesse am Produkt geweckt. Am Schluss wird nochmals die Verwendung des Produktes gezeigt, damit die Jugendlichen die Verwendung verstanden haben. Auch der Slogan wird genannt, damit die Jugendlichen auch die Werbebotschaft wirklich verstanden haben. Der Slogan „Führt selbst Engel in Versuchung“ und die Geschichte sollen in den vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.80 Ebd. S.80-81 203 Ebd. S.80 204 Ebd. S.80-81 201 202 77 Jugendlichen verknüpfende Gedanken erzeugen. Dadurch sollen sie relevante Fähigkeiten erwerben. Diese Schritte sollen zu einer Einstellungsänderung der Jugendlichen führen, die diese mit den wichtigsten Informationen im Gedächtnis speichern. In einer Kaufsituation sollen sie dann auf Grundlage des erinnerten Materials handeln, sprich nach dieser Entscheidung handeln. Dieses neue Verhaltensmuster soll sich stabilisieren. 4.2.2.2.Die Hierarchie-von-Effekten-Modellel 1. Die drei Hierarchie-von Effekten-Modelle von Ray 1973: Diesen verschiedenen Modellen liegt zu Grunde, dass es drei Effekte in Werbewirkungsmodellen gibt, das Lernen (Kognition), Die Einstellungsänderung (Affekt), und die Verhaltensänderung (Konation).205 „Involvement ist die Bereitstellung von Aufmerksamkeit gegenüber einer Informationsquelle“. 206 207 Abb.26: drei Hierarchie-von Effekten-Modelle nach Ray Das erste Modell die Lernhierarchie lässt sich mit den Stufenmodellen von Punkt 4.2.2.1. vergleichen. Die Konsumenten sind involviert und die Alternativen unterschiedlich. Das zweite Modell die Dissonanz-Attribute-Hierarchie hat die Grundüberlegung, dass der Mensch seine Entscheidung vor sich oder anderen rechtfertigt. Die Konsumenten sind involviert, aber die Alternativen kaum unterschiedlich. Nach dem Kauf bemerkt der Konsument positive und negative Eigenschaften des Produkts, dadurch entsteht eine Dissonanz. Eine Dissonanz ist ein innerer Spannungszustand, der durch Aufwertung des gekauften Produktes reduziert wird. Der Konsument erklärt sein Verhalten so, dass die Dissonanz reduziert wird. Im dritten Modell die geringes-Involvement-Hierarchie sind die Konsumenten wenig involviert und die Alternativen kaum unterschiedlich. Die Konsumenten sollen erreicht werden, was einen Lerneffekt (zum Beispiel Markenbekanntheit) hervorruft. Dieser führt zu Verhaltensänderungen (zum Beispiel ein Probekauf) wodurch Erfahrungen mit dem Produkt gemacht werden und die Vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.82 Felser G. (2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, Seite 59 207 Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.82 205 206 78 Einstellung sich ändert. Ein Beispiel für einen solchen Spot ist die „Test it“-Kampagne der Marke West (Abb.27). 208 209 Abb.27: West Bei der Anwendung dieses Werbewirkungsmodells wird angenommen, dass die Werbung das Verhalten nur beschränkt nachhaltig beeinflussen kann. Sie beschränkt sich darauf die Marke bekannt zu machen und zum Probieren aufzufordern. Dieses Probierverhalten soll dann verstärkt werden. Bei allen drei Modellen hängt die Wirkungsweise der Werbung vom Involvement der Konsumenten ab.210 Für mein Thema bedeutet das, dass Jugendliche danach beeinflusst werden, wie sehr sie involviert sind. Das heißt ob sie die Werbung mit Interesse verfolgen oder eher nebenher. Die Werbung wird so angepasst, dass sie sie auch trotz geringem Interesse beeinflussen kann. Betrachtet man meine Beispiele unter diesen Werbemodellen, so würde bei der AXE-Werbung die geringes-InvolvementHierarchie zutreffen, da die Aufmerksamkeit der Jungen zuerst gewonnen werden muss und es viele kaum unterscheidbare Deodorants gibt. Für die bebe-Werbung würde die Dissonanz-AttributionsHierarchie zutreffen, da die Mädchen involviert sind, es aber eine Menge kaum unterscheidbarer Bodylotions gibt. 2. Das integrierte Informations-Reaktions-Modell der Werbewirkung nach Smith und Swinyard von 1982: Ihm zugrunde liegen die Annahmen, „dass Menschen nicht deshalb Produkte kaufen, weil sie diese mögen, sondern dass sie diese mögen, weil sie diese gekauft (und damit gute Erfahrungen gemacht) haben“ 211 und dass die Wirkung von Werbung vom Involvement der Konsumenten abhängig ist. Auch die Konsumenten, die gering involviert sind, können beeinflusst werden. Dies gelingt durch oftmalige Wiederholungen und oft ohne, dass sich die Konsumenten der Beeinflussung bewusst sind. Die Konsumenten halten dann bei geringem Involvement die Werbebotschaft für glaubwürdiger.212 vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.82-83 http://ineswuebben.net/wordpress/wp-content/uploads/2011/03/West_41.png 26.04.2011 210 vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.83 211 Ebd. S.84 212 Ebd. S.84 208 209 79 213 Abb.28: integriertes Informations-Reaktions-Modell der Werbewirkung nach Smith und Swinyard (Commitment bedeutet hier Bindung) Die Überzeugungswirkung hängt davon ab, wie stark der Konsument die Werbebotschaft akzeptiert. Ist eine geringe Akzeptanz vorhanden, so folgt eine schwache Überzeugung, bei einer starken Akzeptanz folgt eine stärkere Überzeugung. Meist erzielt Werbung eine geringe Akzeptanz, da sie als Quelle für Informationen nicht als glaubwürdig angesehen wird. Der Kauf kann einerseits der Ausdruck einer Bindung zum Produkt sein, der sich wiederholt und das Ergebnis von Markentreue ist. Andererseits kann er dazu dienen mehr über das Produkt zu erfahren, da selbsterfahrene Informationen glaubwürdiger sind als die aus der Werbung und sich auch oft über diese hinwegsetzen. 214 Beide vorgestellten Modelle zeigen, dass bei Einstellungs- und Verhaltens- änderungen unterschiedliche Prozesse beteiligt sind. Eigenschaften der Marke und Merkmale der beworbenen Konsumenten nehmen hierauf Einfluss. 215 Dieser Punkt hilft mir insoweit für die Beantwortung meiner Frage, indem er zeigt, dass Jugendliche auch dann beeinflusst werden, wenn sie die Werbung gar nicht als glaubwürdige Quelle für Informationen sehen. In meinem Beispiel von der AXE-Werbung wird zum Beispiel gezeigt, dass ihr Deo auch Engel in Versuchung bringt. Dies können Jugendliche zum Beispiel nicht als glaubwürdig ansehen. Die Akzeptanz der Werbebotschaft ist also gering, hat aber am Ende auch eine Wirkung. In meinem Beispiel der bebe-Werbung können die Konsumenten höchstens die Aussage, dass es für jede Stimmung den passenden Duft gibt, als unglaubwürdig angesehen werden. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.84 Ebd. S.84-85 215 Ebd.S.86 213 214 80 4.2.2.3. Zwei-Prozess-Modelle Die unterschiedlichen Pfade der Werbewirkung werden danach gewichtet, wie der Konsument involviert ist. 216 Abb.29: Zwei-Prozess-Modell Sind die Konsumenten hoch involviert sind vor allem die Werbeargumente wichtig. Aufmerksamkeitsreize dienen lediglich dazu, dass sie sich der Werbung widmen und dürfen auch nicht zu hoch sein, da sie die Konsumenten sonst ablenken Sind die Konsumenten gering involviert, spielen die Werbeargumente eine kleine Rolle, was zählt ist ob den Konsumenten die Werbung gefällt oder nicht und wie oft sie dargeboten wird. 217 Für mein Thema betont auch dieses Modell den Unterschied zwischen den Involvements der Jugendlichen. Es zeigt auch, dass die Effekte der Werbung je nach Involvement eine unterschiedliche Wirkung haben. Am Beispiel der AXE- und bebe-Werbung bedeutet das, dass die Konsumenten gering involviert zu sein scheinen. Es sind keine Argumente gegeben, da diese eine geringe Wirkung hätten. Es wird auf die Sympathie der Jugendlichen gegenüber der Vorführung und die Darbietungshäufigkeit gesetzt. 4.2.2.4. Das duale Vermittlungsmodell Es sagt aus, dass die Einstellung zur Werbung mit der Einstellung zur Marke zusammenhängt. Sowie mit positiven Gefühlen und der Anzahl der Wiederholungen der Werbung. 216 217 Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.87 Ebd. S.88 81 218 Abb.30: Duales Vermittlungsmodell Eine positive Einstellung zur Werbung bewirkt positiven Gedanken und eine positive Einstellung gegenüber der Marke. Die Einstellung zur Marke wird also durch die Einstellung und Gedanken zur Werbung beeinflusst. Beachtet werden muss, dass auch eine bereits vorhandene Einstellung zur Marke einen Einfluss auf die Einstellung zur Werbung hat. 219 Für mein Thema bedeutet das, dass es schwierig ist Jugendliche zu beeinflussen die schon eine Meinung über die Marke haben und diese auch auf die Werbung übertragen. 4.2.2.5. Das Rossiter-und-Percy-Modell Ihr Modell steht unter der Annahme, dass eine erfolgreiche Werbung fünf Kommunikationseffekte enthalten kann und muss. Diese benötigt sie um bei der Positionierung einer Marke wirksam zu sein, und das Zielverhalten der Konsumenten zu bewirken. 220 Abb.31: Rossiter-und-Percy-Modell 1. Das Kategoriebedürfnis kann beim Konsumenten bereits vorhanden sein, ansonsten muss es in Erinnerung gerufen oder geweckt werden. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.92 Ebd. S. 91-93 220 Ebd. S.92 218 219 82 2. Die Markenbekanntheit muss gesichert werden. Kriterien hierfür sind die Reproduktion und die Rekognition. Unter einer Reproduktion versteht man zum Beispiel wenn eine Marke im Supermarkt wiedererkannt wird. Unter einer Rekognition versteht man, wenn ein Konsument sich zum Beispiel auf dem Weg zum Supermarkt an eine Marke erinnert. Die Marke muss den Konsumenten bewusst sein und sie müssen eine Vorstellung von ihr haben um sie kaufen zu können. 3. Die Einstellung zur Marke besteht aus einer Überzeugung. Diese stellt eine Verbindung zwischen der Marke und Kauf- oder Nutzungsmotiven her. Ein solches Motiv wäre zum Beispiel soziale Anerkennung. 4. Die Kaufabsicht nimmt die Aktion vorweg. Eine Aktion wäre zum Beispiel der unmittelbare Kauf des Produkts. 5. Der Punkt der Kauferleichterung ist ergänzend. Die Konsumenten müssen sich sicher sein, dass sie nichts beim Kauf hindert. Oft ist die Werbung unwirksam, da sie zwar den Konsumenten erreicht und dieser das Produkt auch kaufen möchte, es aber nicht verfügbar ist oder der Anreise weg zu lang. 221 Ein Beispiel für solche Werbespots sind Autowerbungen. Sie sollen den Konsumenten Fahrgefühle vermitteln und Identifikationsfiguren aufzeigen, aber auch eine Informationssuche der Konsumenten ermöglichen und Konsumenten die sich bereits für den Kauf entschieden haben, in ihrer Entscheidung unterstützen. 222 Werbung löst also in den Jugendlichen oft Bedürfnisse aus, die bereits vorhanden sind oder solche die sie zuvor nicht verspürt haben. Am Beispiel der bebe-Werbung wird das Bedürfnis geweckt, in verschiedenen Stimmungen verschiedene Bodylotions zu verwenden. In der AXE-Werbung wird das Bedürfnis eine Wirkung auf Frauen auszuüben angesprochen, welches meist schon vorhanden ist. 4.3. negative Auswirkungen von Werbung Viele Konsumenten haben sich schon aus Ärger über die Werbung gegen den Kauf eines Produkts entschieden. Zum Beispiel, da sie sie als Peinlichkeit wahrnahmen, sie Produkte bewarb die nach Meinung der Konsumenten nicht beworben werden sollten (wie hochprozentiger Alkohol) oder da die Werbung dumm, albern, unlogisch, verlogen und unglaubwürdig wirkte. Unter anderem wurden Spots für Waschmittel oder Frauen-Hygiene-Produkte als Ärgernis wahrgenommen. Zum Beispiel eine Werbung für Stayfree-Maxi-pads: In ihr erklärt eine Frau während einer Taxifahrt ihrer Freundin die Vorzüge ihrer Monatsbinde. Startet eine Marke eine Kampagne die die Konsumenten ärgert, kann dies auch zu einer Abwertung der Marke führen.223 Das Kaufverhalten der Konsumenten wird also auch von Werbung beeinflusst, die ihnen gar nicht gefällt. Die Werbungen von bebe und AXE werden nicht als Peinlichkeit oder Ärgernis wahrgenommen. Sie bewerben auch keine Produkte, die der Meinung der Konsumenten nach nicht beworben werden sollten. vgl. Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.93-96 Ebd. S.96 223 vgl. Felser G.(1997): Werbe- und Konsumentenpsychologie, Springer Verlag Berlin,S.83-84 221 222 83 4.4. Zusammenfassung Eine Werbung hat immer eine Wirkung auf den Konsumenten, diese kann beabsichtigt, positiv oder negativ sein. Die gewünschte Wirkung der Werbung ist der Werbeerfolg. Die Werbewirkungsmodelle erfüllen verschiedene Funktionen: Sie erklären wie eine Werbewirkung entsteht. Aus den einzelnen Modellen lassen sich Gestaltungsempfehlungen ableiten. Das Modell hilft bei der Wahl der Testmethode zur Überprüfung der Werbewirkung. Sie liefern eine Begründung für die Wahl von Werbezielen. Es gibt verschiedene Modelle zur Werbewirkung. Einige habe ich vorgestellt. Diese enthalten wichtige Punkte, von denen die Werbewirkung abhängt: Das Involvement der Konsumenten. Es bestimmt welche Rolle die Argumente, die Wiederholungen und die Sympathie zur Werbung spielen. Das Produkt, ist es und die Konkurrenzprodukte unterscheidbar oder nicht? Die Akzeptanz der Werbebotschaft durch die Konsumenten. Bedürfnisse müssen angesprochen oder geweckt werden. Der Kauf kann Ausdruck der Markenbindung sein, oder getätigt werden um Erfahrungen über das Produkt zu sammeln. Die Einstellung zur Werbung hängt mit der Einstelllung zur Marke zusammen. Die Konsumenten der bebe-Werbung sind involviert, da bei Mädchen bereits ein Interesse an Körperpflegeprodukten existiert. Im Bereich der Bodylotions gibt es viele Produkte die kaum unterscheidbar sind. Die Werbung spricht das Bedürfnis der Mädchen an, einer Gruppe anzugehören und gleichzeitig individuell sein, sowie das nach physischer Attraktivität. Diese Annahmen werde ich in meiner Umfrage überprüfen. Die Konsumenten der AXE-Werbung sind wenig involviert. Das Interesse der Jungen an Körperpflegeprodukten muss zuerst gewonnen werden. Auch im Bereich der Deos gibt es viele kaum unterscheidbare Produkte. In der Werbung wird das Bedürfnis der Jungen angesprochen, eine Wirkung auf Frauen auszuüben sowie physisch attraktiv zu sein. Diese Annahmen werde ich ebenfalls in meiner Umfrage überprüfen. Die Bedürfnisse die die AXE und bebe-Werbungen ansprechen können schon vorhanden sein oder durch die Werbung geweckt werden. Die Jugendlichen können durch die Bodylotions ihr Selbst ergänzen und darstellen. Dies und das Involvement der Jugendlichen überprüfe ich in meiner Umfrage. 84 5. Das Problem der Selbsteinschätzung der Jugendlichen 5.1. Der Dritte-Person-Effekt Dieser Effekt handelt davon, dass wir andere Menschen für beeinflussbarer halten als uns selbst. Er besteht aus zwei Annahmen: 1. Menschen halten sich selbst für widerstandsfähiger gegenüber einer Beeinflussung als andere. 2. Menschen überschätzen die Wirkung von einer beeinflussenden Botschaft auf andere. Der Dritte-Person-Effekt erhöht sich durch folgende Faktoren: Wenn die Botschaft eindeutig ist und eine klare Tendenz aufweist. Wir verändern dabei unsere Einstellung ohne uns dessen bewusst zu sein. Wenn negativ und sozial unerwünschte Inhalte in einer beeinflussenden Botschaft angesprochen werden. Ist jedoch das Thema Image-förderlich, lässt sich der Effekt sogar umdrehen. Je größer die Distanz einer Person zu uns ist, je mehr schätzen wir sie als beeinflussbar ein. Diese Distanz musst nicht räumlich sein, sondern kann auch aus einem abstrakten Begriff bestehen wie zum Beispiel die Öffentlichkeit. Dies lässt sich dadurch erklären, dass man sich selbst für widerstandfähiger gegen eine Beeinflussung hält und dies auch von Personen aus dem eigenen Umfeld glaubt. Ältere Menschen halten sich für widerstandsfähiger gegen Beeinflussung. Je mehr Wissen eine Person über ein Thema hat, desto eher überschätzt sie die Beeinflussbarkeit von anderen in Bezug auf dieses Thema Bei dem Dritte-Person-Effekt wird die Wirkung der Werbebotschaft224, „gegenüber den Personenmerkmalen gering veranschlagt“. 225 In Bezug auf mein Thema ist dieser Effekt eine Erklärung dafür, wieso sich Jugendliche in Bezug auf eine Beeinflussung falsch einschätzen könnten. Viele Mädchen kennen sich im Bereich Körperpflegeprodukte gut aus, so können sie die Wirkung die die Werbung in diesem Bereich auf sie hat unterschätzen. Für Jungen in Bezug auf die AXE-Werbung ist die Botschaft einseitig und so können auch sie die Wirkung die diese hat unterschätzen. 224 225 Vgl. Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 1. Auflage, Springer Verlag Berlin, S. 254-255 Ebd. S. 255 85 6. Umfrage 6.1. Mädchen 6.1.1. Umfragebogen der Mädchen Umfrage Mädchen Ich bin in der ______ Klasse. Die Aussagen auf einer Skala von 1-5 bewerten. Bitte ehrlich beantworten! Trifft Trifft Trifft nie kaum manchmal zu zu zu 1 1. Bebe-Werbungen erkenne ich an den drei Mädchen. 2. Bei dem Kauf von Bodylotion denke ich nicht nach sondern kaufe immer das gleiche. 3. Ich kann mich in eine der Darstellerinnen hineinversetzen. 4. Die Darstellerinnen finden die Bodylotion von bebe gut. 5. Durch die Verwendung von bebeProdukten fühle ich mich schöner. 6. Ich denke, dass meine Freunde sich von Werbung beeinflussen lassen. 7. Ich würde gerne in einer solchen WG wohnen. 8. Ich fühle mich bei der Verwendung von bebe Produkten gut. 9. Ich kaufe Produkte von bebe. 10. Die Darstellerinnen der bebe-Werbung wirken selbstbewusst. 11. Coca Cola Getränke sind besser als andere Cola Getränke. 12. Meine Freunde gehen gerne zu Mc Donalds. 86 2 3 Trifft meist zu Trifft voll zu 4 5 13. Coca Cola ist ihren Preis wert. 14. Die Darstellerinnen der bebe-Werbung sind schön. 15. Meine Eltern finden Mc Donalds gut. 16. Wenn ich ein Getränk kaufe, kaufe ich stets das gleiche. 17. Ich weiß zwar, dass meine Eltern Mc Donalds nicht gut finden, gehe aber trotzdem hin. 18. Die Darstellerinnen sind alle individuell. 19. Meine Freundinnen Produkte. 20. Mc Donalds ist besser als andere Burgerketten. 21. Die Darstellerinnen sind attraktiv. 22. Ich mag bebe. 23. Meine Eltern kaufen Produkte von bebe. 24. Ich interessiere Körperpflegeprodukte. 25. Ich kaufe Coca Cola, weil ich es mag. 26. Ich finde das Mc Donalds- Einmaleins gut. 27. Bebe Produkte sind besser als andere Pflegeprodukte. 28. Bebe-Produkte sind etwas besonderes. 29. Ich lasse mich beeinflussen. kaufen bebe- mich durch für Werbung 87 Trifft nie zu Trifft kaum zu Trifft manchmal zu Trifft meist zu Trifft voll zu 1 2 3 4 5 6.1.2. Daten der Umfrage Es wurden 129 Mädchen, der Klassenstufen 5-12 befragt. Die Mädchen lassen sich der Klassenstufen nach in 3 Stufen einteilen: 5.-7. Klasse in die Unterstufe, 8.- 10. in die Mittelstufe und die 12. ist die Oberstufe. Die 11. Klassenstufe fiel wegen der Umstellung von G8 auf G9 weg und die Klassenstufe 13 war zur Zeit der Umfrage nicht mehr an der Schule. Alle Befragten besuchen das Gymnasium. Die Umfragen wurden in den Klassen, in einem Zeitraum von fünf bis zehn Minuten beantwortet. 6.1.3. Ergebnisse der Umfrage 6.1.3.1. Wie groß ist das Interesse der Mädchen an Körperpflegeprodukten? Abb.32: „Ich interessiere mich für Körperpflegeprodukte“ 226 Bei Frage Nr.24 „Ich interessiere mich für Körperpflegeprodukte“ gaben 34,1% der Mädchen an das treffe voll zu. 24,8% gaben an das treffe meist zu und 26,4% gaben an das treffe manchmal zu. Nur 10,1% gaben an das treffe kaum zu und 3,9% gaben an das treffe nie zu. Es interessieren sich also 85,3% der Mädchen mindestens manchmal für Körperpflegeprodukte. Dieses Ergebnis spiegelt die Annahme wider, dass bei Mädchen schon ein Grundinteresse an Körperpflegeprodukten besteht. Es bestätigt auch die Annahme, dass Mädchen bei der bebe-Werbung involviert sind, da bereits ein persönliches Interesse an Körperpflegeprodukten vorhanden ist. 6.1.3.2. Sind die drei Mädchen wirklich das Schlüsselbild der bebe-Werbung? Abb.33: „Bebe-Werbungen erkenne ich an den drei Mädchen“ 226 227 Abb.32: „Ich interessiere mich für Körperpflegeprodukte“, Quelle: Eigene Darstellung 88 Bei Frage Nr.1 „Bebe-Werbungen erkenne ich an den drei Mädchen“ gaben 22,5% der Mädchen an das treffe voll zu. 31,8% das treffe meist zu und 24,8% das treffe manchmal zu. Nur 8,5% gaben je an das treffe kaum oder nie zu. Das bedeutet dass die Mädchen das Schlüsselbild der bebe-Werbung sind, da 79,1% der Mädchen die bebe-Werbung mindestens manchmal daran erkennen. Schlüsselbilder werden eingesetzt, um die Werbung langfristig erkennbar zu machen. Dies ist bebe gelungen. 6.1.3.3. Kaufen Mädchen Bodylotions gewohnheitsmäßig? Abb.34: „Bei dem Kauf von Bodylotion denke ich nicht nach sondern kaufe immer das gleiche“ 228 Bei Frage Nr.2 „Bei dem Kauf von Bodylotion denke ich nicht nach sondern kaufe immer das gleiche“ gaben 2,3 % der Mädchen an das treffe voll zu. 12,4 % gaben an das treffe meist zu und 34,9% das treffe manchmal zu. 31% gaben das trifft kaum zu an und 15,5% das trifft nie zu. Das bedeutet, dass bei 49,6 % es zutrifft, dass sie Bodylotion mindestens manchmal gewohnheitsmäßig kaufen. Die Annahme aus Punkt 1, dass der Kauf von Bodylotion ein Gewohnheitskauf ist, konnte nicht voll bestätigt werden. Betrachtet man die Ergebnisse der Unterstufe und der Oberstufe separat, so lassen sich bereits Unterschiede feststellen: Abb.35: Auswertung Frage Nr.2- Unterstufe 229 227 Abb.36: Auswertung Frage Nr.2- Oberstufe 230 Abb.33: „Bebe-Werbungen erkenne ich an den drei Mädchen“, Quelle: Eigene Darstellung Abb.34: „Bei dem Kauf von Bodylotion denke ich nicht nach sondern kaufe immer das gleiche“, Quelle: Eigene Darstellung 228 89 Das linke Diagramm zeigt das Ergebnis der Unterstufe 16,7% der Mädchen gaben bei Frage Nr.2 an es treffe meist zu. 26,7% gaben an es treffe manchmal zu. Jedoch 33,3% gaben an es treffe kaum zu und 20% es treffe nie zu. Das rechte Diagramm zeigt die Ergebnisse der Oberstufe. 6,1% der Mädchen gaben bei Frage Nr.2 an es treffe voll zu und 9,1% es treffe meist zu. 36,4% es treffe manchmal zu und 39,4% es treffe kaum zu. Nur 9,1% gaben an es treffe nie zu, das ist ein Unterschied zu dem Ergebnis der Unterstufe. Eine Erklärung dafür wäre, dass die Jugendlichen in der Unterstufe noch in der Orientierungsphase sind. Sie haben sich nicht noch nicht auf bestimmte Marken festgelegt sondern sind noch offen, was sich dann mit dem Alter ändert. Beachtet werden muss aber, dass aus der Unterstufe nur 29 Umfragebögen zur Verfügung stehen und aus der Oberstufe nur 33. Dieses Ergebnis zeigt also lediglich eine Tendenz auf. 6.1.3.4. Kaufen die Mädchen die Bodylotions aus Vorliebe für bebe? Abb.37: Ich kaufe Produkte von bebe“ in Abhängigkeit zu Frage Nr.22 231 Die Frage Nr.9 „Ich kaufe Produkte von bebe“ wird in Verbindung mit der Frage Nr. 22 „Ich mag bebe“ betrachtet. 20,2 % der Mädchen die mindestens angaben es treffe manchmal zu, dass sie bebe mögen gaben an, es treffe voll zu, dass sie bebe-Produkte kaufen. 19,3% dieser Mädchen gab an dass es meist zutrifft und 43,1% gab an dass es manchmal zutrifft. Nur 16,5% gaben an dass es kaum zu trifft und 0,9% gaben an dass es nie zutrifft. Dieses Ergebnis zeigt, dass 82,6% der Mädchen die mindestens manchmal bebe Kaufen dies auch aus Vorliebe für die Marke bebe tun. Das heißt, es könnte eine emotionale Bindung zwischen den Mädchen und bebe bestehen. Abb.35: Auswertung Frage Nr.2- Unterstufe, Quelle: Eigene Darstellung Abb.36: Auswertung Frage Nr.2- Oberstufe, Quelle: Eigene Darstellung 231 Abb.37: Ich kaufe Produkte von bebe“ in Abhängigkeit zu Frage Nr.22, Quelle: Eigene Darstellung 229 230 90 6.1.3.5. Lassen sich Mädchen von der physischen Attraktivität der Modelle beeinflussen? Frage 14 Frage Nr.21 232 Abb.38: Frage 14 „Die Darstellerinnen der bebe-Werbung sind schön“ und 21 „Die Darstellerinnen sind attraktiv“ Bei Frage Nr. 14 „Die Darstellerinnen der bebe-Werbung sind schön“ gaben 11,6% der Mädchen an das treffe voll zu. 42,6% gaben an das treffe meist zu und 33,3% gaben an das treffe manchmal zu. 7,0% der Mädchen gaben an das treffe kaum zu und 3,1% das treffe nie zu. Bei Frage Nr.21 „Die Darstellerinnen sind attraktiv“ gaben nur 7% an das treffe voll zu. 27,1% gaben an das treffe meist zu und 36,1% gaben an das treffe manchmal zu. 17,1% gaben an das treffe kaum zu und 7,8% gaben an das treffe nie zu. Es ist sehr erstaunlich dass die Werte zwischen diesen Fragen so schwanken. Dies könnte zum Beispiel daran liegen, dass die Begriffe schön und attraktiv sehr verschieden ausgelegt werden können. Oder aber dass sich die Befragten nicht genug Zeit gelassen haben. Das Ergebnis zeigt trotzdem, dass den Mädchen die physische Attraktivität der Darstellerinnen auffällt und sie sich davon beeinflussen lassen. 6.1.3.6. Nehmen die Mädchen die Darstellerinnen als selbstbewusst war? Abb.39: „Die Darstellerinnen der bebe-Werbung wirken selbstbewusst“ 233 Abb.38: Frage 14 „Die Darstellerinnen der bebe-Werbung sind schön“ und 21 „Die Darstellerinnen sind attraktiv“ Quelle: Eigene Darstellung 232 91 Bei Frage Nr.10 „Die Darstellerinnen der bebe-Werbung wirken selbstbewusst“ gaben 33,3% der Mädchen an das treffe voll zu. 44,2% gaben an das treffe meist zu und 14,0% das treffe manchmal zu. Nur 3,1% der Mädchen gaben an das treffe kaum zu und 2,3% das treffe nie zu. Der Aspekt des Selbstbewusstseins kann unter zwei verschiedenen Aspekten betrachtet werden. Einerseits ist im vorigen Punkt klar geworden dass sich die Mädchen durch die physische Attraktivität der Modelle beeinflussen lassen. Hiermit hängt auch das Selbstbewusstsein zusammen. 91,5% der Mädchen nehmen die Darstellerinnen als selbstbewusst war. Dies kann an ihrer physischen Attraktivität liegen, man nimmt physisch attraktive Menschen als selbstbewusst wahr, da sie ihr eigenes Schicksal zu bestimmen scheinen. Die Mädchen lassen sich davon beeinflussen. Andererseits kann man das Selbstbewusstsein unter dem Aspekt des kompensatorischen Konsums betrachten. Mädchen die kompensatorisch konsumieren wären gerne selbstbewusst. Sehen sie ein selbstbewusstes Mädchen in der Werbung, so versuchen sie ihr Verhalten durch den Konsum des Produktes nachzuahmen. Ihr Ziel ist, selbst auch dieses Selbstbewusstsein zu erlangen. Man kann aber natürlich nicht sagen, dass es zutrifft das Mädchen die die Darstellerinnen als selbstbewusst wahrnehmen kompensatorisch kaufen. Es könnte zutreffen, muss aber nicht. 6.1.3.7. Fühlen sich die Mädchen die bebe-Produkte verwenden dadurch schöner? Ziel ist es herauszufinden, ob die physische Attraktivität der Darstellerinnen die Mädchen soweit beeinflusst, dass sie sich durch die Verwendung von bebe-Produkten schöner fühlen. Abb.40: „Durch die Verwendung von bebe-Produkten fühle ich mich schöner“ in Abhängigkeit vom Kauf der bebeProdukte 234 Von den Mädchen die angaben mindestens manchmal bebe-Produkte zu kaufen, gaben 6,5% an, dass sie sich durch die Verwendung von bebe-Produkten schöner fühlen. 29% gaben an dass dies meist zutrifft und 47,3% dass dies manchmal zutrifft. Nur 15,15 gaben an dass dies kaum zutreffe und 1,1% dass dies nie zutreffe. Das heißt 82,8% der Mädchen die bebe-Produkte kaufen fühlen sich durch deren Verwendung schöner. Dies zeigt auch, dass die Mädchen durch die bebe-Produkte ihr Selbst ergänzen und darstellen können. Abb.39: „Die Darstellerinnen der bebe-Werbung wirken selbstbewusst“, Quelle: Eigene Darstellung Abb.40: „Durch die Verwendung von bebe-Produkten fühle ich mich schöner“ in Abhängigkeit vom Kauf der bebeProdukte , Quelle: Eigene Darstellung 233 234 92 6.1.3.8. Wirkt die transformationelle Werbung? Ziel einer solchen Werbung ist es, dass die Konsumenten beim Konsum der Produkte die gleichen Gefühle erleben wie die Modelle in der Werbung. Abb.41: „Durch die Verwendung von bebe Produkten fühle ich mich gut“ 235 Bei Frage Nr.8 „Durch die Verwendung von bebe Produkten fühle ich mich gut“ gaben nur 4,7% der Mädchen an das treffe voll zu. 22,5% gaben an das treffe meist zu und 40,3% gab an das treffe manchmal zu. 18,6% gaben an das treffe kaum zu und 11,6% das treffe nie zu. Das bedeutet dass 67,5% der Mädchen sich bei der Verwendung von bebe Produkten gut fühlen. Dies kann sich auf die Werbung zurückführen lassen, da in dieser Mädchen gezeigt werden, die sich bei der Verwendung der Produkte gut fühlen. Es könnte natürlich auch einfach daran liegen dass die Mädchen die Produkte gut finden und sich deshalb auch bei der Verwendung gut fühlen. 6.1.3.9. Orientieren sich die Jugendlichen daran, dass die Modelle in der Werbung die Bodylotion gut finden? 236 Abb.42: „Die Darstellerinnen finden die Bodylotion von bebe gut“ Bei der Frage Nr.4 „Die Darstellerinnen finden die Bodylotion von bebe gut“ gaben 23,3 % der Mädchen an das treffe voll zu. 38,8% gaben an das treffe meist zu und 20,9% das treffe manchmal zu. Nur 7,9 % gaben an das treffe kaum zu und 1,6% gaben an das treffe nie zu. Das bedeutet dass 83% der 235 236 Abb.41: „Durch die Verwendung von bebe Produkten fühle ich mich gut“, Quelle: Eigene Darstellung Abb.42: „Die Darstellerinnen finden die Bodylotion von bebe gut“, Quelle: Eigene Darstellung 93 Mädchen glauben dass die Darstellerinnen die Bodylotion gut finden. Der Effekt, dass sich die Konsumenten an diesem Urteil orientieren, nennt man den sozialen Vergleich. Dabei orientieren wir uns an der Entscheidung anderer, die in der gleichen Lage zu sein scheinen. 6.1.3.10. Lassen die Mädchen sich dadurch beeinflussen dass die drei Mädchen in einer Gruppe alle individuell sind? Frage 18 Frage Nr.7 237 Abb.43: Frage Nr.18 „Die Darstellerinnen sind alle individuell“ und 7 „Ich würde gern in einer solchen WG wohnen“ Bei Frage Nr.18 „Die Darstellerinnen sind alle individuell“ gaben 5,4% der Mädchen an das trifft voll zu. 20,2% gaben an das treffe meist zu und 39,5% das treffe manchmal zu. 20,9% gaben an das treffe kaum zu und 7,8% das treffe nie zu. Bei Frage Nr. 7 „Ich würde gern in einer solchen WG wohnen“ gaben 16,3% an das treffe voll zu. 17,8% gaben an das treffe meist zu und 31,8% gaben an das treffe manchmal zu. 17,8% gaben an das treffe kaum zu und 13,2% das treffe meist zu. Ein Grund dafür, dass dieses Ergebnis nicht sehr eindeutig ausfiel könnte sein, dass die Mädchen die Darstellerinnen in dem Werbebild nicht richtig erkennen konnten, da es schwarz- weiß ist. Die Werte der Fragen sind teilweise sehr ähnlich, kann man davon ausgehen, dass die Mädchen die die Darstellerinnen als individuell einschätzen auch gerne in einer solchen WG wohnen würden? Abb.44: „Ich würde gern in einer solchen WG wohnen“ in Abhängigkeit zu Frage Nr.18 238 Abb.43: Frage Nr.18 „Die Darstellerinnen sind alle individuell“ und 7 „Ich würde gern in einer solchen WG wohnen“, Quelle: Eigene Darstellung 238 Abb.44: „Ich würde gern in einer solchen WG wohnen“ in Abhängigkeit zu Frage Nr.18 237 94 84 der 129 Befragten Mädchen gaben an die Darstellerinnen seien alle individuell. 17,9% dieser Mädchen gaben an, es treffe voll zu dass sie gerne in einer solchen WG leben würden. 20,2% gaben an es treffe meist zu und 28,6% es treffe manchmal zu. 19% gaben an es treffe kaum zu und 13,1% gaben an es treffe nie zu. Das heißt 66,7% der Mädchen die die Darstellerinnen individuell finden würden gerne in einer solchen WG leben. Das bedeutet die bebe-Werbung spricht teilweise Jugendliche an, indem sie eine Gruppe aufzeigt in der die Personen noch individuell sind. Bei dieser Frage, könnte durch die schwarz-weiß Kopie des Umfragebogens eine Verzerrung auftreten, da die Befragten die Mädchen nicht genau sehen konnten. 6.1.3.11. Ist bebe eine Marke durch die sich Jugendliche von ihren Eltern abgrenzen? Kaufen die Mädchen bebe-Produkte, wenn die Eltern diese auch kaufen? 239 Abb.45: bedingte Auswertung Nr.9, Bedingung: Eltern kaufen keine bebe-Produkte Abb.46: bedingte Auswertung Nr.9 240 Bedingung: Eltern kaufen bebe-Produkte Das linke Diagramm zeigt die Werte zur Frage Nr. 9 „Ich kaufe Produkte von bebe“ von den Mädchen deren Eltern kaum oder nie bebe-Produkte kaufen. 88 Mädchen von 129 Befragten gaben an, dass ihre Eltern keine bebe Produkte kaufen.10,2% der Mädchen gaben an es treffe voll zu, dass sie bebeProdukte kaufen. 17% gaben an es treffe meist zu und 34,1% es treffe manchmal zu. 22,7% gaben an es treffe kaum zu und 14,8% es treffe nie zu. Das heißt 61,3% der Mädchen deren Eltern keine Produkte von bebe kaufen, kaufen sie selbst. Das rechte Diagramm zeigt die Werte der Mädchen deren Eltern manchmal bis immer bebe-Produkte kaufen. 33.3% dieser Mädchen gaben an es treffe voll zu dass sie Produkte von bebe kaufen. 17,9% dass es meist zutrifft und 46,2% das es manchmal zutrifft. Nur 2,6% gaben an es treffe kaum zu. Das bedeutet 97,4% der Mädchen deren Eltern auch Produkte von bebe kaufen, sie auch selbst kaufen. Beachten muss man hierbei, dass aber nur 39 von 129 Mädchen angaben dass ihre Eltern bebeProdukte kaufen. Für meine Frage bedeutet das, dass sich Mädchen nicht unbedingt durch den Kauf von bebe Produkten von ihren Eltern abgrenzen, da es auch eine geringe Anzahl an Mädchen gibt deren Eltern auch bebeProdukte benutzen. 239 240 Abb.45: bedingte Auswertung Nr.9, Bedingung: Eltern kaufen keine bebe-Produkte, Quelle: Eigene Darstellung Abb.46: bedingte Auswertung Nr.9, Bedingung: Eltern kaufen bebe-Produkte, Quelle: Eigene Darstellung 95 6.1.3.12. Nimmt die Peergruppe Einfluss auf den Kauf von bebe Produkten? Abb.47: „Ich kaufe Produkte von bebe“ in Abhängigkeit zum Kauf der Produkte durch Freunde241 Von den Mädchen die bei Frage Nr.19 „ Meine Freundinnen kaufen bebe-Produkte“ mindestens angaben, das treffe manchmal zu gaben 19,3% bei Frage Nr.9 „Ich kaufe Produkte von bebe“ an, das treffe voll zu. 15,6% gaben an das treffe meist zu und 41,3% das treffe manchmal zu. 16,5% geben an das treffe kaum zu und 6,4% geben an das treffe nie zu. Das heißt, dass 76,2% der Mädchen die angaben dass ihre Freundinnen bebe-Produkte kaufen diese selbst auch. Es trifft also zu, dass Mädchen sich in ihren Kaufentscheidungen von ihrer Peergruppe beeinflussen lassen. Dieses Ergebnis unterstützt auch die Annahme dass bebe eine Cliquen- und Glamourmarke ist. 6.1.3.13. Sind die Modelle der Zielgruppe ähnlich? Abb.48: Frage Nr.3- Ergebnisse der Unterstufe 242 Abb.49: Frage Nr. 3- Ergebnisse der Oberstufe 243 Das linke Diagramm zeigt die Ergebnisse der Unterstufe, das rechte Diagramm die der Mittel- und Oberstufe. Bei Frage Nr.3 „ Ich kann mich in eine der Darstellerinnen hineinversetzen“ gaben13,3% der Mädchen der Unterstufe an das treffe meist zu, 30,0% das treffe manchmal zu. 23,3% gaben an das treffe kaum zu und 30% das treffe nie zu. 5,8% der Mittel und Oberstufe gaben an das treffe voll zu. Abb.47: „Ich kaufe Produkte von bebe“ in Abhängigkeit zum Kauf der Produkte durch Freunde, Quelle: Eigene Darstellung 242 Abb.48: Frage Nr.3- Ergebnisse der Unterstufe, Quelle: Eigene Darstellung 243 Abb.49: Frage Nr. 3- Ergebnisse der Oberstufe, Quelle: Eigene Darstellung 241 96 10,5% gaben an das treffe meist zu und 23,3% das treffe manchmal zu. 25,6% gaben an das treffe kaum zu und 27,9% gaben an das treffe nie zu. Ich hatte erwartet, dass sich die Mädchen mit den Modellen identifizieren können. Bei der Unterstufe können sich jedoch 53,3% nicht mit den Modellen identifizieren, bei der Mittel- und Oberstufe sind es 53.5%. Ein Grund für dieses Ergebnis könnte sein, dass es für Schülerinnen die noch zuhause wohnen schwer ist sich in ein Mädchen hineinzuversetzen das in einer WG wohnt. Es ergeben sich auch nur kleine Veränderungen, wenn man die Mädchen, die bebe- Produkte kaufen separat betrachtet. Das heißt die Darstellerinnen sind der Zielgruppe die befragt wurde nicht ähnlich genug. Es würde sich eventuell ein anders Ergebnis ergeben, wenn zum Beispiel Studenten befragt würden, da diese selbstständiger sind. 6.1.3.14. Hat bebe es geschafft ein positives Markenimage bei Mädchen zu bekommen? Abb.50: „Bebe-Produkte sind besser als andere Pflegeprodukte“ 244 Frage Nr. 27 „Bebe-Produkte sind besser als andere Pflegeprodukte“ beantworteten 13,3% der Mädchen mit trifft voll zu. 13,3% mit trifft meist zu und 56,7% mit trifft manchmal zu. 10% mit trifft kaum zu und 6,7% mit trifft nie zu. Das bedeutet, dass 83,3% der Mädchen mindestens manchmal überzeugt davon sind, dass bebeProdukte besser sind als andere Pflegeprodukte. Es sind nur 26,6% der Mädchen überzeugt davon, dass dies meist zutrifft. Dieses Ergebnis zeigt, dass bebe es teilweise geschafft hat, ein positives Markenimage bei Jugendlichen zu erreichen. 6.1.4. Erkenntnisse Durch die Umfrage konnte ich einige Annahmen aus dem Theorieteil überprüfen. Es hat sich bestätigt, dass bei Mädchen bereits ein Interesse an Körperpflegeprodukten besteht und für sie somit das persönliche Involvement bei betrachten der bebe-Werbung zutrifft. Ebenso dass die drei Mädchen das Schlüsselbild der bebe-Werbung sind und deren langfristigen Auftritt bestimmen. Allerdings konnte die 244 Abb.50: „Bebe-Produkte sind besser als andere Pflegeprodukte“, Quelle: Eigene Darstellung 97 Annahme, das der Kauf von Bodylotions ein Gewohnheitskauf ist, nicht bestätigt werden. Ein Grund hierfür könnte sein, dass sie sich teilweise noch in der Orientierungsphase befinden und sich noch nicht auf bestimmte Marken festgelegt haben, da vor allem bei den jüngeren Befragten fast keine Gewohnheitskäufe festgestellt werden konnten. Oder dass sie verschiedene Produkte einer Marke kaufen. Dafür konnte bestätigt werden, dass viele Mädchen die bebe-Produkte aus Vorliebe für die Marke kaufen, da eine emotionale Bindung zwischen den Mädchen und der Marke besteht. Die Mädchen nehmen auch die physische Attraktivität sowie das Selbstbewusstsein der Darstellerinnen war. Das Selbstbewusstsein, kann unter dem Aspekt der physischen Attraktivität stehen. Denn physisch attraktiven Menschen traut man zu Bestimmer ihres eigenen Schicksals zu sein. Man kann das Selbstbewusstsein aber auch unter dem Aspekt des kompensatorischen Konsums betrachten, da die Mädchen die kompensatorisch konsumieren auf der Suche nach Selbstbewusstsein sind. Kompensatorisch konsumierende könnten so das Verhalten (das heißt die Verwendung der bebeBodylotion) den Darstellerinnen nachahmen, mit dem Ziel selbstbewusst zu wirken. Das heißt die Werbung könnte kompensatorisch konsumierende Jugendliche ansprechen. Die Mädchen orientieren sich auch an der Meinung der Darsteller über das Produkt, diesen Effekt nennt man den sozialen Vergleich. Die physische Attraktivität der Darstellerinnen führt auch dazu, dass sich die Mädchen, die bebe-Produkte verwenden schöner fühlen. Sie können also durch bebe-Produkte ihr Selbst ergänzen und es vor Freunden darstellen. Es hat sich auch gezeigt dass die transformationelle Werbung wirkt, da die Mädchen die gleichen Gefühle bei Verwendung der Bodylotion erleben wie die Darsteller. Dies könnte natürlich auch andere Gründe als die Werbung haben. Die Individualität der Darstellerinnen wurde hingegen nicht wahrgenommen, was auch an der schlechten Kopierqualität der Umfrage liegen könnte. Ebenso wurde die Ähnlichkeit der Darstellerinnen mit der Zielgruppe nicht bestätigt. Die Annahme, dass die Peergruppe einen größeren Einfluss hat als die Familie konnte hingegen bestätigt werden, sowie die Tatsache, dass bebe bei den Mädchen die bebe-Produkte kaufen ein positives Markenimage hat. 98 6.2. Jungen 6.2.1. Umfragebogen der Jungen Umfrage Jungen Ich bin in der ______ Klasse, Die Aussagen auf einer Skala von 1-5 bewerten. Bitte ehrlich beantworten! 1. Bei dem Kauf von einem Deo denke ich nicht nach, sondern kaufe immer das gleiche. 2. Ich kann mich gut in den Darsteller hineinversetzen. 3. Der Darsteller ist von der Verwendung von AXE überzeugt. Durch die Verwendung von AXEProdukten fühle ich mich gut. 4. 5. AXE-Produkte sind in. 6. Ich wäre gerne der Darsteller in der AXEWerbung. 7. Ich bin durch die Engel auf die Werbung aufmerksam geworden. 8. AXE-Produkte geben mir ein Gefühl von Männlichkeit. 9. Meine Freunde kaufen AXE-Produkte. 10. AXE-Werbung ist unterhaltend. 11. Coca Cola Getränke sind besser als andere Cola Getränke. 12. Meine Freunde gehen gerne zu Mc Donalds. 13. Coca Cola ist ihren Preis wert. 99 Trifft nie zu Trifft kaum zu Trifft manchmal zu Trifft meist zu Trifft voll zu 1 2 3 4 5 14. Ich denke, dass meine Freunde sich von Werbung beeinflussen lassen. 15. Mc Donalds Burgerketten. 16. Meine Eltern finden Mc Donalds gut. 17. Wenn ich ein Getränk kaufe, kaufe ich stets das gleiche. 18. Ich weiß zwar dass meine Eltern Mc Donalds nicht gut finden, gehe aber trotzdem hin. 19. Meine Freunde trinken Coca Cola. 20. Der Darsteller aus der AXE-Werbung ist attraktiv. 21. Ich interessiere Körperpflegeprodukte. 22. Ich kaufe Coca Cola weil ich es mag. 23. Ich finde das Mc Donalds Einmaleins gut. 24. Ich mag AXE. 25. Meine Eltern kaufen AXE. 26. Ich kaufe AXE. 27. Ich lasse mich beeinflussen. ist besser als Trifft kaum zu Trifft manchmal zu Trifft meist zu Trifft voll zu 1 2 3 4 5 andere mich durch Trifft nie zu für Werbung 6.2.2. Daten der Umfrage Es wurden 125 Jungen, der Klassenstufen 5-12 befragt. Die Jungen lassen sich der Klassenstufen nach in 3 Stufen einteilen: 5.-7. Klasse in die Unterstufe, 8.- 10. In die Mittelstufe und die 12. ist die Oberstufe. Die 11. Klassenstufe fiel wegen der Umstellung von G8 auf G9 weg und die Klassenstufe 13 war zur Zeit der Umfrage nicht mehr an der Schule Alle Jungen die befragt wurden besuchen das Gymnasium. Die Umfragen wurden in den Klassen, in einem Zeitraum von fünf bis zehn Minuten beantwortet. 100 6.2.3. Ergebnisse der Umfrage 6.2.3.1 Die Produktinteressen der Jungen im Bereich Körperpflege Abb.51: „Ich interessiere mich für Körperpflegeprodukte“ 245 Bei Frage Nr. 21 „Ich interessiere mich für Körperpflegeprodukte“ gaben 9,6% der Jungen an dies treffe voll zu. 21,6% es treffe meist zu und 32,8% es treffe manchmal zu. 26,4% gaben an es treffe kaum zu und 9,6% es treffe nie zu. Bei den Mädchen interessieren sich 85,3% mindestens manchmal für Körperpflegeprodukte bei den Jungen 64%. Meine Umfrage zeigt, dass sich Jungen nicht so sehr für Körperpflegeprodukte interessieren wie Mädchen. Auch wenn das Interesse größer ist als erwartet. Das Ergebnis bestätigt die Annahme, dass für Jungen das Werbe- und Medieninvolvement zutrifft. 6.2.3.2. Kaufen Jungen Deodorants gewohnheitsmäßig? Abb.52: „Bei dem Kauf von einem Deo denke ich nicht nach, sondern kaufe immer das gleiche“ 246 Bei Frage Nr.1 „Bei dem Kauf von einem Deo denke ich nicht nach, sondern kaufe immer das gleiche“ gaben 4,8% der Jungen an dies treffe voll zu. 12% gaben an das treffe meist zu und 31,2% das treffe manchmal zu. 29,6% gaben an es treffe kaum zu und 22,4% es treffe nie zu. Abb.51: „Ich interessiere mich für Körperpflegeprodukte“, Quelle: Eigene Darstellung Abb.52: „Bei dem Kauf von einem Deo denke ich nicht nach, sondern kaufe immer das gleiche“, Quelle: Eigene Darstellung 245 246 101 Das heißt 52% der Jungen kaufen Deo nicht gewohnheitsmäßig. Dieses Ergebnis ist erstaunlich, da ein Deodorant ein Alltagsprodukt ist das oft verwendet wird und so ein Gewohnheitskauf normalerweise den Konsumenten entlastet. Das Ergebnis könnte zum Beispiel darauf zurückzuführen sein, dass viele Jungen zwar immer die gleiche Marke benutzen, aber verschiedene Produkte und so angaben es würde nicht zutreffen. Oder dass die Jugendlichen teilweise noch in der Orientierungsphase sind. 6.2.3.3 Kaufen die Jungen AXE-Produkte aus Vorliebe für die Marke? Abb.53: „Ich kaufe AXE“ in Abhängigkeit zu Frage Nr.24 247 95 der befragten Jungen gaben bei Frage Nr.24 „Ich mag AXE“ mindestens manchmal an. 29,5% dieser Jungen gaben bei Frage Nr.26 „Ich kaufe AXE“ an das treffe voll zu. 30,5% das treffe meist zu und 28,4% das treffe manchmal zu. Nur 8,4% gaben an das treffe kaum zu und 2,1% das treffe nie zu. Das heißt 88,4% die mindestens manchmal AXE-Produkte kaufen, tun dies aus Vorliebe für die Marke. Dieses Ergebnis zeigt, dass eine emotionale Bindung zwischen der Marke und den Jugendlichen besteht. 6.2.3.4. Beeinflusst die physische Attraktivität des Darstellers die Jungen? Abb.54: „Ich wäre gerne der Darsteller in der AXE-Werbung“ in Abhängigkeit zur Attraktivität des Darstellers (Frage Nr.20) 248 Abb.53: „Ich kaufe AXE“ in Abhängigkeit zu Frage Nr.24, Quelle: Eigene Darstellung Abb.54: „Ich wäre gerne der Darsteller in der AXE-Werbung“ in Abhängigkeit zur Attraktivität des Darstellers (Frage Nr.20) , Quelle: Eigene Darstellung 247 248 102 64 der Jungen gaben bei Frage Nr. 20 „Der Darsteller aus der AXE-Werbung ist attraktiv“ mindestens manchmal an. 29,7% dieser Jungen gaben bei Frage Nr.6 „Ich wäre gerne der Darsteller in der AXEWerbung“ an das treffe voll zu. Nur 4,7% gaben an es treffe meist zu und 14,1% es treffe manchmal zu. 23,4% der Jungen gaben an es treffe kaum zu und 26,6% es treffe nie zu. Genau 50% die angeben mindestens angaben es treffe manchmal zu, dass der Darsteller attraktiv sei geben an sie wären nicht gerne der Darsteller aus der AXE-Werbung. Dieses Ergebnis könnte dadurch zustande kommen, dass die Jungen die Zettel in Partnerarbeit ausgefüllt haben und vor ihren Freunden nicht zugeben wollen, dass sie gerne attraktiver wären. Oder dass der Darsteller älter ist. Dass einige Jungen angaben, sie wären gerne der Darsteller in der Werbung, zeigt auch, dass sie das Bedürfnis verspüren auf Frauen eine Anziehungskraft auszuüben. 6.3.2.5. Fühlen sich die Jungen durch die Verwendung von AXE männlicher? Abb.55: „ AXE-Produkte geben mir ein Gefühl von Männlichkeit“ 249 Bei Frage Nr.8 „ AXE-Produkte geben mir ein Gefühl von Männlichkeit“ gaben 9,6% an das treffe voll zu. 20% das treffe meist zu und 21,6% das treffe manchmal zu. 14,4% es treffe kaum zu und 26,4% es treffe nie zu. Es gaben also 40,8% an, dass sie sich durch die Verwendung von AXE-Produkten nicht männlicher fühlen. Ein Grund dafür dass diese Zahl so hoch ist, wäre dass es den Jungen vor ihren Freunden peinlich war dies zuzugeben. Es sind aber immerhin noch 51,2% die sich mindestens manchmal durch die Verwendung der Produkte männlicher fühlen. Die AXE Produkte können Jugendlichen also auch zur Selbstergänzung und Selbstdarstellung dienen. 6.3.2.6. Wirkt die transformationelle Werbung? Ziel der transformationellen Werbung ist es, dass die Konsumenten beim Konsum der Produkte die gleichen Gefühle erleben wie die Darsteller in der Werbung. In der AXE-Werbung wird ein Junge gezeigt der sich beim Konsum der Produkte gut fühlt. 249 Abb.55: „ AXE-Produkte geben mir ein Gefühl von Männlichkeit“, Quelle: Eigene Darstellung 103 Abb.56: „ Durch die Verwendung von AXE-Produkten fühle ich mich gut“ 250 7,2% der Jungen gaben bei Frage Nr.4 „ Durch die Verwendung von AXE-Produkten fühle ich mich gut“ an das treffe voll zu. 25,6% gaben an das treffe meist zu und 28,8% das treffe manchmal zu. 21,6% der Jungen gaben an das treffe kaum zu und 12,6% das treffe nie zu. 61,6% der Jungen gaben an sich mindestens manchmal beim Konsum von AXE-Produkten gut zu fühlen. Dieses Ergebnis zeigt dass die transformationelle Werbung wirken könnte, allerdings könnten sich die Konsumenten beim Konsum auch dadurch gut fühlen dass sie die Produkte gut finden. 6.2.3.7. Orientieren sich die Jungen daran, dass die Darsteller das Produkt gut finden? Abb.57: „Der Darsteller ist von der Verwendung von AXE überzeugt“ 251 Bei Frage Nr.3 „Der Darsteller ist von der Verwendung von AXE überzeugt“ gaben 33,6% an das treffe zu. 28,8% das treffe meist zu und 24% das treffe manchmal zu. Nur 6,4% gaben an das treffe kaum zu und 4% das treffe nie zu. Die Jugendlichen orientieren sich an der Meinung des Darstellers. Dies nennt man den sozialen Vergleich, sie orientieren sich an ihm, da er in einer ähnlichen Lage zu sein scheint wie sie. 250 251 Abb.56: „ Durch die Verwendung von AXE-Produkten fühle ich mich gut“, Quelle: Eigene Darstellung Abb.57: „Der Darsteller ist von der Verwendung von AXE überzeugt“, Quelle: Eigene Darstellung 104 6.2.3.8. Grenzen die Jungen sich durch AXE-Produkte von ihren Eltern ab? Abb.58: „Ich kaufe AXE“ in Abhängigkeit davon, dass die Eltern kein AXE kaufen (Frage Nr.25) 252 108 Jungen gaben bei Frage Nr.25 „Meine Eltern kaufen AXE“ höchstens an das treffe manchmal zu. 16,7% dieser Jungen gaben bei Frage Nr.26 „Ich kaufe AXE“ an das treffe voll zu. 25,9% das treffe meist zu und 28,7% das treffe manchmal zu. Nur 9,3% gaben an das treffe kaum zu und 18,5% das treffe nie zu. Das heißt 71,4% der Jungen kaufen mindestens manchmal AXE-Produkte und das, obwohl ihre Eltern nur manchmal AXE-Produkte kaufen. Das heißt sie können sich durch AXE-Produkte von ihren Eltern abgrenzen. 6.2.3.9. Hat die Peergruppe einen Einfluss auf die Kaufentscheidung? Abb.59: „Ich kaufe AXE“ in Abhängigkeit davon, dass die Freunde AXE kaufen (Frage Nr.9) 253 113 Jungen gaben bei Frage Nr.9 „Meine Freunde kaufen AXE-Produkte“ mindestens an, dass ihre Freunde manchmal AXE-Produkt kaufen. Je 24,8% dieser Jungen gaben bei Frage Nr.26 „Ich kaufe AXE“ an das treffe voll zu und das treffe meist zu. 27,4% gab an das treffe manchmal zu und nur 7,1% das treffe kaum zu. Jedoch sogar 14,2% das treffe nie zu. Das heißt dass 77% der Jungen deren Freunde mindestens manchmal AXE-Produkte kaufen dies auch mindestens manchmal tun. Die Peergruppe hat also einen großen Einfluss auf die Jungen. Abb.58: „Ich kaufe AXE“ in Abhängigkeit davon, dass die Eltern kein AXE kaufen (Frage Nr.25), Quelle: Eigene Darstellung 253 Abb.59: „Ich kaufe AXE“ in Abhängigkeit davon, dass die Freunde AXE kaufen (Frage Nr.9) , Quelle: Eigene Darstellung 252 105 6.2.3.10. Ist das Modell der Zielgruppe ähnlich? Abb.60: „Ich kann mich gut in den Darsteller hineinversetzten“ 254 Nur 4,8% der Jungen gab bei Frage Nr.2 „Ich kann mich gut in den Darsteller hineinversetzten“ an das treffe voll zu und auch nur 6,4% das treffe meist zu. 26,4% gaben an das treffe manchmal zu und 33,6% das treffe kaum zu. 26,4% gaben an das treffe nie zu. Somit gaben 60% höchstens an das treffe kaum zu. Das Modell wird von den Befragten also nicht als ähnlich wahrgenommen. Es ergibt sich auch kein Unterschied wenn man die Unterstufe und die Oberstufe getrennt betrachtet. 6.2.3.11. Wirkt der Sex-Appeal? Ziel des Sex-Appeals in der AXE Werbung ist es, die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu aktivieren. 255 Abb.61: „Ich bin durch die Engel auf die Werbung aufmerksam geworden“ 12,8% der Jungen gaben bei Frage Nr.7 „Ich bin durch die Engel auf die Werbung aufmerksam geworden“ an das treffe voll zu. 8% gaben an das treffe meist zu und 9,6% das treffe manchmal zu. 19,2% gaben an das treffe kaum zu und ganze 48% das treffe meist zu. Dieses Ergebnis fällt ganz anders aus als erwartet. Es könnte ein Zusammenhang damit geben, dass die Sex Appeals die Werbung übertönen könnten, vielleicht konnten daher die Jugendlichen die Engel und die AXEWerbung nicht mehr in einen Zusammenhang bringen. 254 255 Abb.60: „Ich kann mich gut in den Darsteller hineinversetzten“ , Quelle: Eigene Darstellung Abb.61: „Ich bin durch die Engel auf die Werbung aufmerksam geworden“, Quelle: Eigene Darstellung 106 6.2.3.12. Nehmen die Jugendlichen die AXE-Werbung als unterhaltend war? Abb.62: „AXE-Werbung ist unterhaltend“ 256 23,3% der Befragten gaben bei Frage Nr.10 „AXE-Werbung ist unterhaltend“ an das treffe voll zu. 20,9% gaben an das treffe meist zu und 16,8% das treffe manchmal zu. 20,8% gaben an es treffe kaum zu und 16% es treffe nie zu. Dieses Ergebnis ist nicht eindeutig. Besonders die Jungen die AXE nicht mögen nehmen die Werbung auch nicht als unterhaltsam war: Abb.63: „AXE-Werbung ist unterhaltend“ in Abhängigkeit davon, dass AXE nicht gemocht wird (Frage Nr.24) 257 Nur je 14,3% der Jungen die bei Frage Nr. 24 „Ich mag AXE“ höchstens angaben das treffe kaum zu gaben an es treffe meist zu und es treffe manchmal zu, dass AXE-Werbung unterhaltend ist. Jedoch 35,8% dieser Jugendlichen gaben an es treffe kaum zu dass die AXE-Werbung unterhaltend ist und 32,1% es treffe nie zu. Diese Zahlen zeigen aber lediglich eine Tendenz auf, da dies nur eine Gruppe von 27 Personen ist. Es veranschaulicht auch, dass wenn bei Jugendlichen bereits eine Abneigung gegen eine Marke vorhanden ist, es schwierig ist diese ins positive zu verändern. Abb.62: „AXE-Werbung ist unterhaltend“, Quelle: Eigene Darstellung Abb.63: „AXE-Werbung ist unterhaltend“ in Abhängigkeit davon, dass AXE nicht gemocht wird (Frage Nr.24), Quelle: Eigene Darstellung 256 257 107 6.2.3.13. Hat AXE die Aktualität bei den Jugendlichen erreicht? Abb.64: „AXE-Produkte sind in“ 258 Bei Frage Nr. 5 „AXE-Produkte sind in“ gaben 22,4% an das treffe voll zu und 36% das treffe meist zu. 24,8% gaben an das treffe manchmal zu und 10,4% das treffe kaum zu. Nur 6,4% gaben an das treffe nie zu. Es sind also 83,2% überzeugt es treffe mindestens manchmal zu dass AXE-Produkte in sind. Dieser Effekt wird natürlich noch größer wenn man die Befragten betrachtet die AXE-Produkte kaufen: Abb.65: „AXE-Produkte sind in“ in Abhängigkeit vom Kauf der AXE-Produkte (Frage Nr.9) 259 91 der Befragten Jugendlichen gaben mindestens an es treffe manchmal zu, dass sie AXE-Produkte kaufen. 26,4% von diesen gaben an es treffe voll zu, dass AXE Produkte in sind. 40,7% gaben an es treffe meist zu und 24,2% es treffe manchmal zu. Nur 8,8% gaben an es treffe kaum zu. Das zeigt, dass die Jungen die AXE-Produkte kaufen die Marke für in halten. Das bestätigt die Annahme, dass Jugendliche sehr darauf schauen, ob eine Marke in ist oder nicht. 258 259 Abb.64: „AXE-Produkte sind in“ Quelle: Eigene Darstellung Abb.65: „AXE-Produkte sind in“ in Abhängigkeit vom Kauf der AXE-Produkte (Frage Nr.9), Quelle: Eigene Darstellung 108 6.2.4. Erkenntnisse Die Umfrage der Jungen, diente ebenfalls dazu, Annahmen aus dem Theorieteil zu überprüfen. Das Produktinteresse der Jungen im Bereich Körperpflege ist niedrig. Es bestätigt sich also die Annahme, dass für Jungen das Werbe- und Medieninvolvement zutrifft. Nicht bestätigt wurde die Annahme, dass der Kauf von AXE-Produkten ein Gewohnheitskauf ist, eventuell wurde die Frage falsch verstanden und die Jugendlichen kaufen zwar immer Produkte einer Marke, aber eben verschiedene. Oder die Jungen befinden sich noch in der Orientierungsphase. Die Annahme, dass AXE-Produkte aus Vorliebe für die Marke gekauft werden, hat sich bestätigt. Es besteht also teilweise eine emotionale Bindung zwischen den Jugendlichen und AXE. Auch die Jungen orientieren sich an der Meinung der Darsteller, das heißt es wirkt ebenfalls der soziale Vergleich. Sie achten auch auf die physische Attraktivität des Darstellers, diese wird zum Ziel der Jungen. Damit soll das Bedürfnis nach Attraktivität angesprochen werden. Allerdings gaben nicht alle zu, dass sie gerne in der Haut es Darstellers stecken würden, ein Grund hierfür könnte sein, dass es ihnen vor Freunden peinlich war, zuzugeben dass sie gerne attraktiver wären. Es konnte auch keine Ähnlichkeit zwischen dem Darsteller und der Zielgruppe bestätigt werden. Ein erstaunliches Ergebnis war auch, dass die Jungen die Werbung anscheinend nicht durch die Engel kennen. Ein Grund hierfür könnte die schlechte Erinnerungswirkung von Sex-Appeals sein. Bestätigt werden konnte hingegen, die Wirkung der transformationellen Werbung. Die Jungen fühlen bei der Verwendung von AXE die gleichen Gefühle wie der Darsteller. Dies könnte natürlich auch andere Gründe als die Werbung haben. Die Jungen fühlen sich durch die Verwendung von AXE männlicher, das heißt sie können durch AXE ihr Selbst ergänzen und vor Freunden darstellen. Es hat sich auch bestätigt, dass AXE eine Aktualität bei Jugendlichen erreicht hat, vor allem AXE-Käufern nehmen die Marke als in wahr. Es wurde auch bestätigt, dass sich die Jungen durch AXE von ihren Eltern abgremzem können, da diese keine AXE-Produkte verwenden. 109 6.3. Mädchen und Jungen im Vergleich 6.3.1.Daten der Umfrage Es wurden insgesamt 254 Jugendliche der Klassenstufen 5- 12 befragt. Davon sind 129 Mädchen und 125 Jungen. Alle Befragten besuchen das Gymnasium. 6.3.2. Ergebnisse der Umfrage. Punkt 6.1.3. und 6.2.3. handelte von den Ergebnissen zu den Beispielen bebe und AXE. Beide Geschlechter wurden auch noch über Coca Cola und Mc Donalds befragt. Diese Ergebnisse werden in diesem Punkt verglichen. 6.3.2.1. Wirkt der Verwässerungseffekt? Das Ziel eines Verwässerungseffektes ist es, die Kaufentscheidung zu beeinflussen indem viele Eigenschaften genannt werden, die von den negativen Eigenschaften ablenken sollen. Am Beispiel von Mc Donalds der zum Beispiel durch günstige Preise wie das Mc Donalds Einmaleins von seinen schlechten Eigenschaften ablenkt. Abb.66: Mädchen- Frage Nr.26 Abb.67: Jungen- Frage Nr.23 260 261 Das linke Diagramm zeigt die Ergebnisse der Mädchen. 28,7% gaben bei Frage Nr.26 „Ich finde das Mc Donalds-Einmaleins gut“ an das treffe voll zu. 17,1% gaben an es treffe meist zu und 13,2% es treffe manchmal zu. 12,4% gaben an es treffe kaum zu und 13,2% es treffe nie zu. Das rechte Diagramm zeigt die Ergebnisse der Jungen. 32% der Jungen gaben bei Frage Nr.23 „Ich finde das Mc DonaldsEinmaleins gut“ an das treffe voll zu. 19,2% gaben an es treffe meist zu und 18,4% es treffe manchmal zu. 10,4% gaben an es treffe kaum zu und 16,8% es treffe nie zu. Dies zeigt, dass der Verwässerungseffekt bei Mädchen und bei Jungen wirkt. 260 261 Abb.66: Mädchen- Frage Nr.26, Quelle: Eigene Darstellung Abb.67: Jungen- Frage Nr.23, Quelle: Eigene Darstellung 110 6.3.2.2. Hat Mc Donalds ein positives Markenimage bei Jugendlichen? Abb.68: Mädchen- Frage Nr.20 Abb.69: Jungen- Frage Nr.15 262 263 Das linke Diagramm zeigt die Ergebnisse der Mädchen. Bei Frage Nr.20 „Mc Donalds ist besser als andere Burger-ketten“ gaben 31,8% an das treffe voll zu. 30,2% das treffe meist zu und 23,3% es treffe manchmal zu. Nur 5,4% es treffe kaum zu und 7% es treffe nie zu. Das rechte Diagramm zeigt die Ergebnisse der Jungen. 25,6% gaben bei Frage Nr.15 „Mc Donalds ist besser als andere Burger-ketten“ an das treffe voll zu. 31,2% gaben an das treffe meist zu und 24% das treffe manchmal zu. Je 8,8% gaben an das treffe kaum und nie zu. Es ist bei beiden Geschlechtern zu sehen, dass Mc Donalds ein positives Markenimage bei den Jugendlichen erreicht hat. 6.3.2.3. Provozieren Jugendlichen ihre Eltern durch Mc Donalds? 264 Abb.70: Mädchen- Frage Nr.17 Bedingung: Eltern mögen Mc Donalds nicht. 265 Abb.71: Jungen- Frage Nr.18 Bedingung: Eltern mögen Mc Donalds nicht. Abb.68: Mädchen- Frage Nr.20, Quelle: Eigene Darstellung Abb.69: Jungen- Frage Nr.15, Quelle: Eigene Darstellung 264 Abb.70: Mädchen- Frage Nr.17 Bedingung: Eltern mögen Mc Donalds nicht., Quelle: Eigene Darstellung 265 Abb.71: Jungen- Frage Nr.18 Bedingung: Eltern mögen Mc Donalds nicht., Quelle: Eigene Darstellung 262 263 111 Das linke Diagramm zeigt die Ergebnisse der Mädchen an. Es geht um die Mädchen die bei Frage Nr.15 „Meine Eltern finden Mc Donalds gut“ angaben höchstens angaben das treffe kaum zu. 23,7% dieser Mädchen gaben bei Frage Nr.17 „Ich weiß zwar, dass meine Eltern Mc Donald nicht gut finden, gehe aber trotzdem hin“ an das treffe voll zu. 25% gaben an das treffe meist zu und 26,3% das treffe manchmal zu. 14,5% gaben an das treffe kaum zu und 10,5% das treffe nie zu. Die Anzahl der hier aufgeführten Mädchen ist 76. Das rechte Diagramm zeigt die Ergebnisse der Jungen an. Es geht ebenfalls um die Jungen die bei Frage Nr.16 „Meine Eltern finden Mc Donalds gut“ höchstens angaben das treffe kaum zu. 26,3% dieser Jungen gab bei Frage Nr.18 „Ich weiß zwar, dass meine Eltern Mc Donald nicht gut finden, gehe aber trotzdem hin“ an das treffe voll zu. 17,1% gab an da treffe meist zu und 15,8% das treffe manchmal zu. Jedoch gaben 23,7% der Jungen an das treffe kaum zu und 17,1% das treffe nie zu. Das zeigt, dass sich die Jugendliche nicht mehr an ihren Eltern orientieren, besonders bei den Mädchen ist dies sehr deutlich zu sehen. Lassen sich die Jugendlichen in dieser Frage von ihren Freunden beeinflussen? Abb.72: Mädchen- Frage Nr.12 Abb.73: Jungen- Frage Nr.12 266 267 Das linke Diagramm zeigt die Ergebnisse der Mädchen an. 48,8% gaben bei Frage Nr.12 „Meine Freunde gehen gerne zu Mc Donalds“ an das treffe voll zu. 26,4% gaben an das treffe meist zu und 20,2% das treffe manchmal zu. Je nur 2,3% gaben an das treffe kaum und nie zu. Das rechte Diagramm zeigt die Ergebnisse der Jungen an. 54,4% gaben bei Frage Nr.12 „Meine Freunde gehen gerne zu Mc Donalds“ an das treffe voll zu. 34,4% gaben an das treffe meist zu und 9,6% das treffe manchmal zu. Je nur 0,8% gaben an das treffe nie zu. Oben wurde gezeigt, dass die meisten Eltern Mc Donalds nicht gut finden, die Jugendlichen aber trotzdem hingehen. Es hat sich hier gezeigt, dass die Freunde der Jugendlichen zu Mc Donalds gehen. Die Jugendlichen lassen sich also von ihren Freunden beeinflussen. 266 267 Abb.72: Mädchen- Frage Nr.12, Quelle: Eigene Darstellung Abb.73: Jungen- Frage Nr.12, Quelle: Eigene Darstellung 112 6.3.2.4. Hat Coca Cola ein positives Markenimage bei Jugendlichen? Abb.74: Mädchen Frage Nr.11 Bedingung: Finden Cola-Getränke besser als andere Cola Getränke 268 269 Abb.75: Jungen Frage Nr.11 Bedingung: Finden Cola-Getränke besser als andere Cola Getränke Es geht um die Jugendlichen die bei Frage Nr.11 „Cola Getränke sind besser als andere Cola Getränke“ mindestens angaben das treffe manchmal zu. Das linke Diagramm zeigt die Ergebnisse der Mädchen. Es handelt sich um 111 Mädchen. 23,4% dieser Mädchen gab bei Frage Nr. 13 „Coca Cola ist ihren Preis wert“ an das treffe voll zu. 24,3% gaben an das treffe meist zu und 39,6% das treffe manchmal zu. 11,7% gaben an das treffe kaum zu und nur 0,9% das treffe nie zu. Das rechte Diagramm zeigt die Ergebnisse der Jungen. Es handelt sich um 109 Jungen. 24,5% dieser Jungen gaben bei Frage Nr. 13 „Coca Cola ist ihren Preis wert“ an das treffe voll zu. 38,2% gaben an es treffe meist zu und 21,6% es treffe manchmal zu. 11,8% gaben an es treffe kaum zu und nur 2,9% es treffe nie zu. Dies zeigt, dass Coca Cola ein positives Markenimage bei den Jugendlichen hat, da sie die hohen Kosten in Kauf nehmen. Abb.74: Mädchen Frage Nr.11 Bedingung: Finden Cola-Getränke besser als andere Cola Getränke, Quelle: Eigene Darstellung 269 Abb.75: Jungen Frage Nr.11 Bedingung: Finden Cola-Getränke besser als andere Cola Getränke, Quelle: Eigene Darstellung 268 113 6.3.2.5. Gibt es eine emotionale Bindung zwischen den Jugendlichen und Coca Cola? Abb.76: Mädchen-Frage Nr.25 270 Abb.77: Jungen- Frage Nr.22 271 Das linke Diagramm zeigt die Ergebnisse der Mädchen. 27,9% gaben bei Frage Nr.25 „Ich kaufe Coca Cola weil ich es mag“ an das treffe voll zu. 21,7% es treffe meist zu und 26,4% es treffe manchmal zu. 14,7% gaben an es treffe kaum zu und 9,3% es treffe nie zu. Das rechte Diagramm zeigt die Ergebnisse der Jungen an. 39,2% gaben bei Frage Nr.22 „Ich kaufe Coca Cola weil ich es mag“ an das treffe voll zu. 24,8% gaben an das treffe meist zu und 13,6% das treffe manchmal zu. 12,8% das treffe kaum zu und 6,4% das treffe nie zu. Das zeigt, dass es eine emotionale Bindung zwischen den Jugendlichen und der Marke Coca Cola gibt. Verzerrungen könnten dadurch auftreten, dass Schüler die kein Coca Cola kaufen hier nicht wussten was sie ankreuzen sollten. Eventuell kaufen sie Coca Cola nicht, da sie es nicht mögen, sondern es aus einem anderen Grund. 6.3.2.6. Überprüfung des dritte Person Effekts Abb.78: Mädchen- Der Dritte-Person-Effekt Abb.79: Jungen- Der Dritte-Person-Effekt 272 Abb.76: Mädchen-Frage Nr.25, Quelle: Eigene Darstellung Abb.77: Jungen- Frage Nr.22, Quelle: Eigene Darstellung 272 Abb.78: Mädchen- Der Dritte-Person-Effekt, Quelle: Eigene Darstellung 273 Abb.79: Jungen- Der Dritte-Person-Effekt, Quelle: Eigene Darstellung 270 271 114 273 Das linke Diagramm zeigt die Ergebnisse der Mädchen an. Es geht um die 78 Mädchen, die bei Frage Nr.6 „Ich denke, dass meine Freunde sich von Werbung beeinflussen lassen“ mindestens angaben, das treffe manchmal zu. 3,8% dieser Mädchen gaben bei Frage Nr.29 „Ich lasse mich durch Werbung beeinflussen“ an das treffe voll zu. 15,4% gaben an das treffe meist zu und 38,5% das treffe manchmal zu. 28,2% gaben an dies treffe kaum und 14,1% gaben an das treffe nie zu. E Das rechte Diagramm zeigt die Ergebnisse der Jungen an. Es geht um die 96 Jungen, die bei Frage Nr.14 „Ich denke, dass meine Freunde sich von Werbung beeinflussen lassen“ mindestens angaben das treffe manchmal zu. Nur 3,1% dieser Mädchen gaben bei Frage Nr.27 „Ich lasse mich durch Werbung beeinflussen“ an das treffe voll zu. 10,4% gaben an das treffe meist zu und 28,1% das treffe manchmal zu. 31,3% gaben an das treffe kaum zu und 27,1% das treffe nie zu. Dies bestätigt die Annahme des dritten Person Effekts, dass Jugendliche die Beeinflussbarkeit ihrer Freunde überschätzen und ihre eigene unterschätzen. Das bedeutet, dass Jugendliche die Wirkung von Werbung falsch einschätzen. 6.3.3. Erkenntnisse Der Vergleich der Ergebnisse von Mädchen und Jungen bestätigte die Wirkung einiger wichtiger Faktoren. Die Wirkung des Markenimages auf die Jugendlichen konnte am Beispiel der Marken Coca Cola und Mc Donalds bestätigt werden. Am Beispiel von Mc Donalds wurde auch der Verwässerungseffekt bestätigt. Verwässerungseffekt bedeutet, dass unsere Entscheidung dadurch ´verwässert´ wird, dass zusätzliche Informationen gegeben werden die von den negativen Seiten einer Marke oder eines Produkts ablenken. Es hat sich auch die Rolle der Entwicklungsphase der Jugendlichen bestätigt. Sie wenden sich von ihren Eltern ab und ihrer Peergruppe zu. Dies wurde anhand von Mc Donalds bestätigt, da viele diesen besuchen obwohl ihre Eltern ihn nicht mögen. Anhand des Beispiels Coca Cola konnte die Wirkung emotionaler Bindungen bestätigt werden, da die Jugendlichen bereit sind einen hohen Preis für das Markenprodukt zu zahlen. 6.4. Schwächen der Umfrage Die befragte Zielgruppe ist relativ klein, innerhalb einer Klasse bilden sich meist Cliquen mit ähnlichen Angewohnheiten. Vielleicht würden Verzerrungen auftreten, wenn die Jugendlichen außerhalb dieser Cliquen befragt worden wären, oder Jugendliche verschiedener Cliquen. In einer Klasse ist es natürlich auch nicht zu vermeiden, dass Sitznachbarn die Umfragen in Partnerarbeit ausfüllen und Schüler wenn sie sich unsicher, sind die Antwort ihrer Freunde abschreiben. Auch ist nicht bekannt wie gut den Mädchen die bebe-Werbung bekannt ist und den Jungen die AXE-Werbung, das heißt ob sie sie überhaupt kennen. Bekannt ist auch nicht, ob die Fragen für alle verständlich waren, oder ob die Jugendlichen, wenn dies nicht der Fall war einfach irgendetwas angekreuzt haben. Es wurden auch nur Mädchen einer Bildungsklasse befragt, nämlich des Gymnasiums, die katholisch oder evangelisch sind, der Ausländeranteil an der Liebfrauenschule ist auch sehr gering. Wären diese Faktoren anders, könnte es zu Verzerrungen kommen. Es könnte auch sein, dass die begrenzte Zeit zu Verzerrungen geführt hat, da so die Jugendlichen nicht genug Zeit zum durchlesen und nachdenken hatten. 115 Schluss Wie wird das Kaufverhalten von Jugendlichen durch Markenwerbung beeinflusst? In meiner Einleitung habe ich bereits die wichtigsten Faktoren genannt. Markenwerbung, Familie und ihre Peergruppe wirken auf die Jugendlichen ein. Die Faktoren, die auf die Kaufentscheidung einwirken, konnte ich im Laufe meiner Arbeit noch weiter differenzieren. Auf die Kaufentscheidung selbst wirken dann von Seiten der Marke die Werbewirkung, das Markenimage, die Markenwahrnehmung und die Markenpersönlichkeit ein. Und andererseits von der Seite des Kaufverhaltens die Produktinteressen, die Entwicklungsphase der Jugendlichen, die Kaufart und der Kauf in der Gruppe ein. Markenwerbung Familie Peergruppe ee K Jugendliche Kauf in der Gruppe Werbewirkung Produktinteressen Markenimage Markenwahrnehmung Kaufentscheidung Entwicklungsphase Kaufart Markenpersönlichkeit Kauf Abb.80: Wirkungsgefüge 2 274 Die Beeinflussung der Mädchen am Beispiel von bebe: Mädchen verfügen über ein Interesse an Körperpflegeprodukten, dies wurde auch durch meine Umfrage bestätigt. Dadurch, dass schon ein Interesse an den Produkten besteht, trifft für sie dann bei der bebe-Werbung das persönliche Involvement zu. „Involvement ist die Bereitstellung von Aufmerksamkeit gegenüber einer Informationsquelle“.275 Die Werbung muss also nicht noch zusätzlich die Aufmerksamkeit der Mädchen wecken. Bebe wird als Cliquen- und Glamourmarke wahrgenommen, da sie sich besonders auf Jugendliche bezieht. Die Marke fällt durch die Werbungen auf und bleibt so im Gespräch. Die Jugendlichen wissen daher immer, wie ihre Freunde die bebe-Produkte finden. Die Jugendlichen werden also von bebe aus dem Bereich ihrer Peergruppe beeinflusst. In meiner Umfrage konnte ich bestätigen, dass dies gelingt. Der Grund hierfür ist, dass die Jugendlichen sich in einer 274 275 Abb.81: Wirkungsgefüge 2 , Quelle: Eigene Darstellung Felser G. (2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin, Seite 59 116 Entwicklungsphase befinden in welcher sie sich von ihren Eltern abwenden und ihrer Peergruppe zuwenden. Sie suchen ihr Selbstwertgefühl nun im Umgang mit den Gleichaltrigen und nicht mehr bei ihren Eltern. Ich habe die Marke bebe ausgewählt, da sie speziell für Jugendliche gedacht ist. Trotzdem hat sich herausgestellt, dass sich Jugendliche nicht unbedingt durch bebe von ihren Eltern abgrenzen. Die bebe-Werbung spricht auch das Bedürfnis der Jugendlichen an, einer Gruppe anzugehören und gleichzeitig individuell zu sein. Jedes der Mädchen in der Werbung verkörpert einen anderen Charakter. Durch das unterschiedliche Auftreten der Mädchen und deren Musikgeschmack können so auch verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Dies konnte ich in meiner Umfrage teilweise bestätigen. Die bebe-Werbung versucht die Jugendlichen über Informationen, die Vorstellung der neuen Bodylotions und über Emotionen, die Stimmung der Mädchen zu beeinflussen. Eine emotionale Werbung enthält immer ein Schlüsselbild, das den langfristigen Auftritt der Werbung bestimmt. Das der bebe-Werbung sind die drei Mädchen. In meiner Umfrage bestätigten sich die drei Mädchen als das Schlüsselbild der bebe-Werbung. Ziel eines solchen Schlüsselbildes ist es, die Werbungen langfristig erkennbar zu machen. Die Werbebotschaft wird über Bilder vermittelt, da diese sich stärker auf Einstellung und Meinung der Konsumenten auswirken als Texte. Ein Bild, das ein Schlüsselbild enthält, wird einprägsames Bild genannt. Diese Bilder stoßen Wissensinhalte an, die die Konsumenten bereits haben und aktivieren bereits bestehende Bedürfnisse der Konsumentinnen. Die bebe-Werbung versucht auch durch Intuitionen die Jugendlichen zu beeinflussen, indem nur auf die Düfte der Bodylotions hingewiesen wird. Ziel ist, dass dann bei der Kaufentscheidung, nur diese Punkte betrachtet werden. Die Art der bebe-Werbung wird transformationelle Werbung genannt. Ziel dieser ist es, dass die Jugendlichen beim Konsum der Produkte die gleichen Gefühle erleben wie der Darsteller in der Werbung. In der bebe-Werbung sieht man, dass die Mädchen sich beim Konsum der Produkte gut fühlen. Durch meine Umfrage konnte ich bestätigen, dass Mädchen die bebe-Produkte verwenden sich bei deren Verwendung der Bodylotion auch gut fühlen. Durch diese Art der Werbung entsteht eine emotionale Bindung zwischen der Marke und den Jugendlichen, was sich auch in meiner Umfrage bestätigte. Bebe versucht die Jugendlichen in der Werbung durch Modelle aus ihrer Peergruppe zu beeinflussen, sie enthält das Modell-Lernen. Dabei werden typische Verwender der Produkte beim direkten Konsum gezeigt, wobei das Modell positive Gefühle zeigt. Wichtig ist, dass die Modelle der Zielgruppe möglichst ähnlich sind. Die Ähnlichkeit der Darstellerinnen mit den Befragten konnte in meiner Umfrage nicht voll bestätigt werden. Auch wenn die Ähnlichkeit nicht völlig stimmt, durch den sozialen Vergleich werden die Mädchen trotzdem beeinflusst. Das bedeutet, dass sie sich am Urteil der Darsteller über das Produkt orientieren. In der Umfrage wurde dies bestätigt. Die Mädchen sollen auch durch die physische Attraktivität der Darstellerinnen beeinflusst werden. Das Bedürfnis der Mädchen attraktiv sein zu wollen wird angesprochen. In meiner Umfrage bestätigte sich, dass die Mehrheit der Mädchen die bebe-Produkte kaufen sich durch deren Verwendung auch schöner fühlen. Unter dem Aspekt der physischen Attraktivität werden teilweise auch Sex-Appeals in der bebeWerbung eingesetzt. Diese bewirken beim gleichen Geschlecht, dass das Äußere der Darsteller zum Ziel der Konsumenten wird. Es wurde bereits angesprochen, dass die Mädchen sich durch die Verwendung von bebe-Produkten schöner fühlen. Dies zeigt auch, dass die Mädchen ihr Selbst durch 117 bebe-Produkte ergänzen und darstellen können. Möglich wird dies durch die Markenpersönlichkeit. Dabei werden menschliche Eigenschaften auf die Marke übertragen, damit die Jugendlichen sich mit ihr identifizieren können. Die Markenpersönlichkeit von bebe strahlt Jugend, Abwechslung und Spaß aus. Die verschiedenen Mädchen und Düfte der Bodylotions stehen für verschiedene persönliche Eigenschaften. Diese helfen Mädchen sich mit der Marke zu identifizieren. Wie bereits angesprochen, können sie dadurch auch ihr Selbst ergänzen oder darstellen. Auch das Markenimage beeinflusst das Kaufverhalten der Mädchen. Diese Annahme wurde ebenfalls in meiner Umfrage bestätigt. Denn besonders bei den Jugendlichen die bebe-Produkte kaufen, hat bebe ein positives Markenimage. Die Beeinflussung der Jungen am Beispiel von AXE: Die AXE-Werbung versucht junge Männer zu beeinflussen. Die Werbung ist ansprechend gestaltet, da die Aufmerksamkeit der jungen Männer im Bereich von Körperpflegeprodukten zuerst gewonnen werden muss. Daher fällt das Involvement der jungen Männer in diesem Bereich unter das Werbe- und Medieninvolvement. Das bedeutet eine Anzeige muss herausstechen um Aufmerksamkeit zu erhalten. Die Aufmerksamkeit der jungen Männer soll am Anfang durch die Engel aktiviert werden. Die Spannung soll sich dann bis zum Schluss steigern. Daher wird erst am Schluss der Konsument bei der Verwendung des Produkts gezeigt, da dann das Interesse der Konsumenten bereits geweckt wurde. In meiner Umfrage konnte dies nicht bestätigt werden. Ein Grund hierfür könnte sein, dass sich Erotik in der Werbung negativ auf die Erinnerung ausüben kann und sich die Jugendlichen nicht mehr daran erinnern konnten. Die AXE-Werbung versucht auch die Jungen über Intuitionen zu beeinflussen, indem vor allem die Anziehungskraft auf Mädchen hervorgehoben wird. Die jungen Männer konzentrieren sich dann bei der Kaufentscheidung auf diese Eigenschaft und lassen andere außer Acht. Der Unterhaltungswert der AXE-Werbung spielt auch eine Rolle. Wenn die Jugendlichen eine Werbung als langweilig im Gedächtnis haben spielt dies eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Die Werbung von AXE enthält wie die bebe-Werbung Emotionen und Informationen. Die Wirkung, die Konsumenten von AXE auf Mädchen ausüben fällt unter Emotionen und die Vorstellung der neuen Bodylotions unter Informationen. Die AXE-Werbung setzt bei der Beeinflussung auch auf Aktualität, mit dem Ziel, die Marke im Kopf der Konsumenten zu verankern. Die Werbung ist wie bei bebe eine transformationelle, über die eine emotionale Bindung zwischen den Konsumenten und der Marke hergestellt werden soll. Meine Umfrage bestätigte, dass dies AXE gelungen ist. Ebenso wie die bebe-Werbung versucht auch die AXE-Werbung die Jugendlichen durch ihre Peergruppe zu beeinflussen, der junge Mann der das Produkt benutzt ist in etwa im Alter der AXEKäufer. Durch diesen sozialen Vergleich versucht die AXE-Werbung Jugendliche zu beeinflussen. Das heißt, die Jugendlichen sollen dadurch beeinflusst werden, dass der Darsteller zeigt er findet das Produkt gut und die Jugendlichen dies glauben. Erklären lässt sich dies dadurch, dass sie sich an der Entscheidung eines anderen orientieren der in der gleichen Situation wie sie zu sein scheint. In der Werbung wird auch das Modell-Lernen angewendet. Sie zeigt einen typischen Verwender des Produkts beim direkten Konsum. Oben wurde bereits angesprochen, dass der Darsteller den Konsumenten möglichst ähnlich sein sollte. Dies konnte ich durch meine Umfrage nicht bestätigen. AXE lässt sich auch als Cliquen und Glamourmarke einordnen, die versucht bei den Jugendlichen im Gespräch zu bleiben. Sie beeinflusst Kaufentscheidungen dadurch, dass die Jugendlichen wissen, ob 118 ihre Freunde die Produkte mögen oder nicht. Die Entwicklungsphase in der die Jugendlichen sind, spielt auch eine Rolle, da sie sich in ihrer Entwicklung immer mehr von ihren Eltern ab und ihrer Peergruppe zuwenden. Dadurch kann deren Einfluss erklärt werden. Die Werbung spricht das Bedürfnis der Jungen an, männlicher zu sein. Es bestätigt sich in meiner Umfrage, dass sie sich durch die Verwendung von AXE-Produkten männlicher fühlen. Das heißt, sie können durch AXE-Produkte auch ihr Selbst ergänzen oder es vor Freunden darstellen. Mit der Marke identifizieren können sie sich über die Markenpersönlichkeit von AXE, die Männlichkeit ausstrahlt. Allgemeine Beeinflussung der Jugendlichen: Um meinen Titel „Werbung gut- alles gut?“ nochmals aufzugreifen, kann ich sagen, dass Werbung nur dann eine gute Wirkung haben kann, wenn sie sich auf die Konsumenten bezieht. Allgemein lässt sich sagen, dass Werbung auf verschiedene Weise versucht das Kaufverhalten von Jugendlichen zu beeinflussen. Eine Rolle hierbei spielen die Produktinteressen und das Involvement der Jugendlichen. Teilweise muss erst die Aufmerksamkeit der Jugendlichen gewonnen werden. Es lässt sich auch sagen, dass die Entwicklungsphase in der die Jugendlichen sind eine Rolle spielt. Jüngere sind leichter durch Werbung zu beeinflussen, da sie sich noch in der Orientierungsphase befinden. Das heißt sie stehen der Werbung offen gegenüber. In der folgenden Abnabelungsphase stehen sie der Werbung kritisch gegenüber, da sie sich nicht beeinflussen lassen wollen. Erst in der selbstständigen Phase stehen sie der Werbung wieder offener gegenüber. Dadurch, dass sie sich von ihren Eltern abwenden und ihrer Peergruppe zuwenden, sind sie vor allem durch diese zu beeinflussen. Die Familie übt trotzdem einen großen Einfluss aus. Vor allem wie sie von ihren Eltern erzogen wurden, auch im Umgang mit Geld. Dies spielt eine Rolle beim Konsumverhalten der Jugendlichen. Ein Grenze der Arbeit ist, dass ich nicht untersuchen kann, wie genau sich die Erziehung der Eltern auf das Konsumverhalten der Jugendlichen auswirkt. Die Entscheidungen von Menschen entstehen durch einfache Entscheidungsregeln, sogenannte Heuristiken. Durch diese versucht die Werbung das Kaufverhalten zu beeinflussen. Wird eine Heuristik angewendet, werden nur einige Informationen betrachtet. Die Werbung versucht die Informationen zu geben, die sich dabei positiv für das Markenprodukt auswirken. Definiert man den Begriff Markenwerbung, so ist es die Kommunikation über ein Markenprodukt. Sie versucht Jugendliche durch das Markenimage zu beeinflussen. In meiner Umfrage konnte ich anhand der Beispiele Coca Cola und Mc Donalds die Wirkung dieser Markenimages bestätigen. Es gibt auch noch die Markenpersönlichkeit, die sich auf die Jugendlichen auswirkt. Es wurde bereits angesprochen, dass dabei menschliche Eigenschaften auf eine Marke übertragen werden. Ziel ist, dass sich die Jugendlichen mit der Marke identifizieren können. Je mehr das Selbstkonzept der Jugendlichen mit der Markenpersönlichkeit übereinstimmen, desto eher kann eine Steigerung des Konsums bei den Jugendlichen erwartet werden. Es wirkt sich auch auf die Kaufentscheidung aus, ob eine Bindung zwischen den Jugendlichen und der Marke besteht. Eine solche Bindung wurde in meiner Umfrage zwischen Coca Cola und den Jugendlichen bestätigt. Bei den Beispielen AXE und bebe entsteht diese über die transformationelle Werbung. Sie kann aber auch dadurch entstehen, dass die Marke mit den Gefühlen aus der Werbung in Verbindung gebracht wird, dem Konsumenten die Werbung gefällt und er dies auf die Marke überträgt oder indem die Werbung zeigt, dass der Konsum des Produktes hilft negative Gefühle zu vermeiden und positive zu erleben. Die in der Graphik angesprochene Markenwahrnehmung, basiert darauf, dass Marken danach unterschieden werden können, von wo aus 119 sie die Jugendlichen beeinflussen. Ein Unterschied spielt hierbei zum Beispiel ob die Jugendlichen die Marken von der Familie oder der Peergruppe kennen. Die Werbung selbst, soll zuerst einmal ein Produkt so positionieren, dass es attraktiv erscheint, sich den Vorstellungen der Konsumenten anpasst und sich von den Produkten der Konkurrenz abhebt. Zu dieser Beeinflussung werden in der Werbung entweder Informationen, Emotionen oder die Aktualität verwendet. Aktualität bedeutet, dass das Produkt im Kopf der Konsumenten verankert wird. Die Werbung wird oft erneuert und die Marke in den Mittelpunkt gestellt, um diese gedankliche Präsenz bei den Konsumenten zu erreichen. Es werden Bilder verwendet, da diese einen großen Einfluss auf die Einstellung und Meinung der Konsumenten haben. Je nach Produkt enthält die Werbung verschiedene Inhalte. Zum Beispiel Angstappelle, Erotik, Humor, Physische Attraktivität und das Modell-Lernen. Um die genaue Wirkung der Werbung festzustellen, gibt es verschiedene Werbewirkungsmodelle. Diese enthalten einige wichtige Punkte. Das Involvement der Konsumenten, das Produkt und der Unterschied zu den Konkurrenzprodukten, die Akzeptanz der Werbebotschaft durch den Konsumenten und der Kauf als Ausdruck einer Markenbindung oder als Testkauf. Die Einstellung zur Werbung die sich auf die Einstellung zur Marke ausübt. Besonders interessant ist es, wie die Jugendlichen selbst zur Werbung stehen. In meiner Umfrage haben sich die Annahmen des Dritte-Person-Effekts bestätigt. Dieser sagt aus, dass Personen sich selbst für widerstandsfähiger gegen Beeinflussung halten als andere. Das bedeutet, dass Jugendliche die Beeinflussung durch Werbung falsch einschätzen. Grenzen der Arbeit werden bei der Umfrage sichtbar, deren Ergebnis bei einer größeren Befragungsgruppe sicher aussagekräftiger wäre. Ebenso wäre es interessant, zu sehen ob mögliche Verzerrungen zwischen verschiedenen Schularten, Religionen oder Bundesländer auftreten würden. Eine Schwierigkeit der Arbeit war das Eingrenzen des Themenbereichs, da der Begriff Markenwerbung sehr groß ist. Ich grenzte den Bereich dadurch ein, dass ich mich nur mit der klassischen Form der Werbung beschäftigte und mich auf zwei Beispiele festlegte. Es gibt aber besonders heute auch immer mehr Marketing-Kampagnen die ihren Beitrag zur Beeinflussung leisten, zum Beispiel der Internetauftritt von AXE und bebe. Ich wollte in meiner Arbeit herausfinden, wie die Kaufentscheidungen von Jugendlichen durch Markenwerbung beeinflusst werden. Ich konnte große Einblicke in diesen Bereich gewinnen, allerdings hatte ich besonders im Bereich der Werbewirkung klarere Antworten erwartet. Dies hat sich als weitere Schwierigkeit herausgestellt. Es hat sich gezeigt, dass es viele verschiedene Modelle gibt. Grund hierfür ist, dass die verschiedenen Autoren verschiedene Faktoren unterschiedlich gewichtet haben. Es wäre interessant, zu erfahren ob es unter Experten bereits neue Erkenntnisse in diesem Bereich gibt, da einige verwendeten Quellen bereits älter sind. Ich selbst bewerte meine Erfahrungen die ich durch meine Arbeit in diesem Themenbereich gemacht habe positiv. Denn Werbung versucht zwar unser Kaufverhalten zu beeinflussen, andererseits informiert sie uns aber auch über Produktneuheiten und kann unterhaltend sein. Besonders verblüfft hat mich die Erkenntnis, wie viel Zeit und Arbeit hinter der Werbung steckt und wie genau sie vermutlich durchdacht wurde. Durch diese Arbeit ist mir klar geworden, dass Werbung eine viel größere Rolle in unserer Gesellschaft spielt, als ich bisher angenommen habe. Besonders interessant wird es in Zukunft sein, zu verfolgen, wie sie ihren Platz im elektronischen Zeitalter findet, in dem die Konsumenten immer mehr der Werbung ausweichen, zum Beispiel durch Fernsehsender wie Premiere. Diese Entwicklung betrifft natürlich auch die Jugendlichen. Wie wird die Werbung mit diesen neuen Umständen umgehen? 120 Literaturverzeichnis: Bücher: - Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg - Felser G.(2007): Werbe- und Konsumentenpsychologie 3. Auflage, Springer Verlag Berlin - Felser G.(1997): Werbe- und Konsumentenpsychologie, Springer Verlag Be - Florack, A. Scarabis, M. und Primosch, E.(2007): Psychologie der Markenführung, Verlag Franz Vahlen, München - Kroeber-Riel W., Esch F.-R. (2004): Strategie und Technik der Werbung, Kohlhammer Verlag Stuttgart - Kuß A./ Kleinaltenkamp M. (2009): Marketing- Einführung, Grundlagen- ÜberblickBeispiele, Wiesbaden - Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden - Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, - Schlagenweit, D. (2008): Der Zusammenhang zwischen Marken- und Konsumentenpersönlichkeit, Gabler Verlag, Wiesbaden - Hermanns, A. (1997): Sponsoring, Verlag Franz Vahlen, München Internet: -http://www.dpma.de/marke/index.html, 24.15.2011 -http://www.markeninstitut.de/fileadmin./user_upload/dokumente/Tinidad.pdf, 12.06.2011 - http://www.mediaanalyzer.com/studien/MediaAnalyzer-Studie-Erotik-in-TV-Spots-2008.pdf, 12.06.2011 -http://www.tagesspiegel.de/medien/alt-aelter-tv-zuschauer/4069092.html, 17.04.2011 Abbildungsverzeichnis: -Abb. 1: Wirkungsgefüge 1, Quelle: Eigene Darstellung………………………………………………………1 -Abb. 2: Bildergeschichte des Werbespots, Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=0-woVVm7i4&feature=related, 25.05.2011……………………………………………..………………………………..3-6 -Abb. 3: Bildergeschichte des AXE-Werbespots, Quelle: http://www.youtube.com//watch?v=Z1ntgZhAsc, 25.05.2011……………………………………………………………………………………………………7-9 -Abb. 4: Produktinteressen der Jugendlichen nach Geschlecht, Quelle: Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.13………………………………………………………...11 -Abb. 5: Produktinteressen der Jugendlichen nach Alter, Quelle: Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.15…………………………………………………………………11 -Abb. 6:individuelle Bedürfnisse, Quelle: Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.114……………………………………………………….…15 -Abb. 7:Top-Marken der Jugendlichen, Quelle: Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.19……………………………………………………………………………………….43 121 -Abb. 8: Der Sozialisationsprozess, Quelle: Bauer Media KG (2009): Bravo Faktor Jugend 10 , Bauer Media KG Hamburg, S.36……………………………………………………………………………………….44 -Abb. 9: Ritter Sport, Quelle: http://www.markenmuseum.de/uploads/pics/ritter_sport_2005.png, 10.04.11 ………………...…………………………………………………...……………………………………51 -Abb. 10: Marlboro, Quelle: http://www.spiegel.de/img/0,1020,369204,00.jpg, 10.04.11………………...51 -Abb. 11: Dior Wimperntusche, Quelle: http://2.bp.blogspot.com/_dMeD4eGwnDU/TCjfzp29ZtI/AAAAAAAAE7o/rYbYIgATU84/s400/dior+extase .jpg, 10.04.11……………………………………………………………………………………………………...53 -Abb. 12:Rimmel Wimperntusche, Quelle: http://images2.amica.de/img/gen/1/l/HB1lTh44_Pxgen_rc_460xA,460x305+0+0.jpg, 10.04.11………...53 -Abb. 13: Marlboro Cowboy 1, Quelle: http://www.lipsticktracez.com/yasmine/marlboro-man-country.jpg, 10.04.11……………………………………………………………………………………………………………56 -Abb. 14: Marlboro Cowboy 2, Quelle: http://euro-cig.com/gal_images/20060405111024.jpg, 10.04.11……………………………………………………………………………………………………………56 -Abb. 15: Evian-Werbung, Quelle: http://eventblog.ro/wp-content/uploads/2010/07/evian.jpg, 10.04.1 ……………………………………………………………………………………………………………………...57 -Abb. 16:bebe-Logo, Quelle: http://images1.wikia.nocookie.net/__cb20101016172027/logopedia/images/thumb/1/10/Bebe_Young_C are.svg/200px-Bebe_Young_Care.svg.png, 12.06.2011…………………………………………………….60 -Abb. 17: AXE-Werbeanzeige, Quelle: http://beautyblog.ch/wp-content/uploads/2011/03/axe-excitecitylights.jpg, 12.06.2011………………………………………………………………………………………...60 -Abb.18: Ikea-Logo, Quelle: http://www.zephram.de/blog/wp-content/uploads/2009/01/ikea.jpg, 10.04.11 ……………………………………………………………………………………………………………………...62 -Abb.19: After Eight, Quelle: http://www.chocolatestore.biz/USA-Chocolate-Pics/After-Eight-DarkChocolate-Mint-Box.jpg, 10.04.11………………………………………………………………………………62 -Abb.20: Piktogramm Rauchverbot, Quelle: http://www.stockflaggen.de/shop/images/aufkleber/piktogramm/aufkleber-nichtraucherpiktogramm1.GIF, 10.04.11…………………………………………………………………………………..…65 -Abb.21:Bambi, Quelle: http://www.wallpapers2000.com/pictures/Bambi_1-5886.jpg, ,04.02.11……….66 -Abb.22: „machs mit“ 1, quelle: http://farm1.static.flickr.com/48/184688082_ac2bbe93f1.jpg, 10.04.11 ……………………………………………………………………………………………………………….……..67 -Abb.23: „machs mit“ 2, Quelle: http://www.design-center.de/wpcontent/uploads/2008/08/gemuese_07.jpg, 10.04.11……………………………………………………..….67 -Abb.24: Balisto, Quelle: http://www.mars-presse.de/files/jpg/5418/Balisto_Erdbeer_1.jpg 27.04.2011 ……………………………………………………………………………………………………………………...72 -Abb.25: Stufenmodell nach Mc Guire, Quelle: Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.80…………………………………………………………………………………………..77 -Abb.26: drei Hierarchie-von Effekten-Modelle nach Ray, Quelle: Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.82…………………………………………………………78 -Abb.27: West, Quelle: http://ineswuebben.net/wordpress/wp-content/uploads/2011/03/West_41.png 26.04.2011………………………………………………………………………………………………………...79 -Abb.28: integrierte Informations-Reaktions-Modell der Werbewirkung nach Smith und Swinyard, quelle: Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.84……………………….80 122 -Abb.29: Zwei-Prozess-Modell, Quelle: Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.87……………………………………………………………………………………………………81 -Abb.30: Duales Vermittlungsmodell, Quelle: Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.92…………………………………………………………………………………………...82 -Abb.31: Rossiter-und-Percy-Modell, Quelle: Moser K. (2002): Markt- und Werbepsychologie, Hogrefe Verlag Göttingen, S.92…………………………………………………………………………………………...82 -Abb.32: „Ich interessiere mich für Körperpflegeprodukte“, Quelle: Eigene Darstellung………………..88 -Abb.33:: „Bebe-Werbungen erkenne ich an den drei Mädchen“, Quelle: Eigene Darstellung…………..88 -Abb.34: „Bei dem Kauf von Bodylotion denke ich nicht nach sondern kaufe immer das gleiche“, Quelle: Eigene Darstellung………………………………………………………………………………….…89 -Abb.35: Auswertung Frage Nr.2- Unterstufe, Quelle: Eigene Darstellung…………………………….…89 -Abb.36: Auswertung Frage Nr.2- Oberstufe, Quelle: Eigene Darstellung…………………………….…89 -Abb.37: „Ich kaufe Produkte von bebe“ in Abhängigkeit zu Frage Nr.22, Quelle: Eigene Darstellung.90 -Abb.38: Auswertung Frage 14 und 21, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………...91 -Abb.39: „Die Darstellerinnen der bebe-Werbung wirken selbstbewusst“, Quelle: Eigene Darstellung91 -Abb.40: „Durch die Verwendung von bebe-Produkten fühle ich mich schöner“ in Abhängigkeit vom Kauf der bebe-Produkte, Quelle: Eigene Darstellung………………………………………………………………92 -Abb.41: „Durch die Verwendung von bebe Produkten fühle ich mich gut“, Quelle: Eigene Darstellung.93 -Abb.42: Die Darstellerinnen finden die Bodylotion von bebe gut, Quelle: Eigene Darstellung………….93 -Abb.43: Frage Nr.18 „Die Darstellerinnen sind alle individuell“ und 7 „Ich würde gern in einer solchen WG wohnen“ , Quelle: Eigene Darstellung…………………………………………………………………….94 -Abb.44: „Ich würde gern in einer solchen WG wohnen“ in Abhängigkeit zu Frage Nr.18, Quelle: Eigene Darstellung ……………………………………………………………………………..………………..94 -Abb.45: bedingte Auswertung Nr.9, Bedingung: Eltern kaufen keine bebe-Produkte, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………………………………………………………….95 -Abb.46: bedingte Auswertung Nr.9, Bedingung: Eltern kaufen bebe-Produkte, Quelle: Eigene Darstellung …………………………………………………………………………………………..…95 -Abb.47: „Ich kaufe Produkte von bebe“ in Abhängigkeit zum Kauf der Produkte durch Freunde, Quelle: Eigene Darstellung………………………………………………………………………………….…..96 -Abb.48: Frage Nr.3- Ergebnisse der Unterstufe, Quelle: Eigene Darstellung…………………………..96 -Abb.49: Frage Nr.3- Ergebnisse der Oberstufe, Quelle: Eigene Darstellung ........……………………....96 -Abb.50: „Bebe-Produkte sind besser als andere Pflegeprodukte“ , Quelle: Eigene Darstellung……….97 -Abb.51: „Ich interessiere mich für Körperpflegeprodukte“ , Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………………………………………………………………….101 -Abb.52: „Bei dem Kauf von einem Deo denke ich nicht nach, sondern kaufe immer das gleiche“ , Quelle: Eigene Darstellung…………………………………………………………………………………….102 -Abb.53: „Ich kaufe AXE“ in Abhängigkeit zu Frage Nr.24, Quelle: Eigene Darstellung………………...102 -Abb.54: „Ich wäre gerne der Darsteller in der AXE-Werbung“ in Abhängigkeit zur Attraktivität des Darstellers (Frage Nr.20) , Quelle: Eigene Darstellung………………………………………………….…102 -Abb.55: „ AXE-Produkte geben mir ein Gefühl von Männlichkeit“ , Quelle: Eigene Darstellung………103 -Abb.56: „ Durch die Verwendung von AXE-Produkten fühle ich mich gut“ , Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………………………………………………………………….104 -Abb.57: „Der Darsteller ist von der Verwendung von AXE überzeugt“ , Quelle: Eigene Darstellung…104 123 -Abb.58: „Ich kaufe AXE“ in Abhängigkeit davon, dass die Eltern kein AXE kaufen (Frage Nr.25) , Quelle: Eigene Darstellung…………………………………………………………………………………….105 -Abb.59: „Ich kaufe AXE“ in Abhängigkeit davon, dass die Freunde AXE kaufen (Frage Nr.9) , Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………………………………………………………...105 -Abb.60: „Ich kann mich gut in den Darsteller hineinversetzten“ , Quelle: Eigene Darstellung…………106 -Abb.61: „Ich bin durch die Engel auf die Werbung aufmerksam geworden“ , Quelle: Eigene Darstellung ……………………….……………………………………………………………………………..106 -Abb.62: „AXE-Werbung ist unterhaltend“ , Quelle: Eigene Darstellung………………………………….107 -Abb.63: „AXE-Werbung ist unterhaltend“ in Abhängigkeit davon, dass AXE nicht gemocht wird (Frage NR.24) , Quelle: Eigene Darstellung………………………………………………………………………….107 -Abb.64: „AXE-Produkte sind in“………………………………………………………………………………108 -Abb.65: „AXE-Produkte sind in“ in Abhängigkeit vom Kauf der AXE-Produkte (Frage Nr.9) , Quelle: Eigene Darstellung ………………………………………………………………………………….………….108 -Abb.66: Mädchen- Frage Nr.26, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………..110 -Abb.67: Jungen- Frage Nr.23, Quelle: Eigene Darstellung .………………………………………………110 -Abb.68: Mädchen- Frage Nr.20 , Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………..111 -Abb.69: Jungen- Frage Nr.15, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………..…111 -Abb.70: Mädchen- Frage Nr.17; Bedingung: Eltern mögen Mc Donalds nicht, Quelle: Eigene Darstellung………………………………………………………………………………………………….……111 -Abb.71: Jungen- Frage Nr.18Bedingung: Eltern mögen Mc Donalds nicht, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………………………………………………………………….111 -Abb.72: Mädchen- Frage Nr.12, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………...112 -Abb.73: Abb.74: Jungen- Frage Nr.12, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………...112 -Abb.74: Mädchen Frage Nr.11 Bedingung: Finden Cola-Getränke besser als andere Cola Getränke, Quelle: Eigene Darstellung…………………………………………………………………………………….113 -Abb.75: Jungen Frage Nr.11 Bedingung: Finden Cola-Getränke besser als andere Cola Getränke, Quelle: Eigene Darstellung………………………………………………………………………………….…113 - Abb.76: Mädchen-Frage Nr.25, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………...114 - Abb.77: Jungen- Frage Nr.22, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………….114 -Abb.78: Mädchen- Der Dritte-Person-Effekt , Quelle: Eigene Darstellung………………………………114 -Abb.79: Jungen- Der Dritte-Person-Effekt, Quelle: Eigene Darstellung………………………………….114 Abb.80: Wirkungsgefüge 2, Quelle: Eigene Darstellung……………………………………………………116 Tabellenverzeichnis: -Tabelle1: Konsumausgaben der Jugendlichen, Quelle: Lange, E. (2004): Jugendkonsum im 21. Jahrhundert, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden S.94……………………………………….12 124 „Ich erkläre hiermit, dass ich die Arbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.“ -----------------------------------Ort, Datum ------------------------------Unterschrift 125