Ergebnisse der Evaluation und Ausblick auf die Ausweitung des
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Ergebnisse der Evaluation und Ausblick auf die Ausweitung des
Karin Schreiner-Kürten, Fred Gaida, Peter Guggemos "Arbeits- und Gesundheitsförderung im Setting" Ergebnisse des Modellprojekts von Bundesagentur für Arbeit und GKV-Spitzenverband Die Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) entwickelten ein Modellprojekt auf Basis der gemeinsamen Kooperationsvereinbarung zum Thema „Arbeitslosigkeit und Gesundheit“ (Februar 2012). Das Modellprojekt verknüpft gesundheitsfördernde und primärpräventive Angebote der Krankenkassen mit den Integrationsprozessen der Jobcenter. Kernangebot der Krankenkassen im Projekt sind speziell für Arbeitslose entwickelte Präventionskurse, die an jedem Standort krankenkassenübergreifend angeboten wurden/werden. Die Jobcenter waren für die gesundheitsorientierte Beratung und Motivation von Erwerbslosen zur Nutzung dieser Angebote zuständig. Im Rahmen der 1. Phase des Modellprojekts wurden auf Seiten der Arbeitsmarktförderung 3 Ansprachevarianten als Zugang an jeweils 2 Standorten erprobt. 1. Teil der Veranstaltung (Moderation Herr Michael Bellwinkel): Gesprächsrunde und Erfahrungsaustausch im Plenum mit jeweils einer/einem Vertreter/in einer Ansprachevariante, die/der aktiv an dem Prozess beteiligt war. Vortragende: • Isabel Kaulfuß, Jobcenter, Vogtland (Ansprache direkt über die Integrationsfachkraft, sog. "IFK-Variante") • Gabriele Busch, Gesellschaft für Berufsförderung und Ausbildung, Unna (Ansprache während der Teilnahme an einer Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung nach § 16 Abs. 1 SGB II i.V.m. § 45 SGB III. sog. "MAT-Variante") • Michael Schumacher, Berufspsychologischer Service der BA, Limburg-Weilburg (Ansprache über die ärztlichen Fachdienste (FD) der BA, sog. "FD-Variante") Gesundheit Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Dokumentation Kongress Armut und Gesundheit, Berlin 2016 Seite 1 von 2 2. Teil der Veranstaltung (Moderation: Dr. Antje Richter-Kornweitz, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.) Es wurden die in der ersten Projektphase erzielten Ergebnisse auf der Basis der durchgeführten Evaluation präsentiert und ein Ausblick gegeben, wie der Projektansatz weiterentwickelt und einer breiten Anwendung zugänglich gemacht werden kann. Vortragende: • Fred Gaida, BA-Zentrale, Nürnberg • Karin Schreiner-Kürten, GKV-Spitzenverband, Berlin • Prof. Dr. Peter Guggemos, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Mannheim Literatur- und Quellenangaben: Präventionsbericht 2015 mit ausführlicher Darstellung des Modellprojektes: www.gkvspitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/praevention__selbsthilfe__beratung/praeventio n/praeventionsbericht/2015_GKV_MDS_Praeventionsbericht_web2.pdf Kontakt: Bundesagentur für Arbeit Regensburger Str. 104 90478 Nürnberg 0911-179-7975 [email protected] www.arbeitsagentur.de Gesundheit Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Dokumentation Kongress Armut und Gesundheit, Berlin 2016 Seite 2 von 2 Verknüpfung von Maßnahmen der Arbeits- und Gesundheitsförderung im Setting - Ergebnisse der Evaluation Berlin, 17.03.2016 Karin Schreiner-Kürten (GKV-Spitzenverband) Fred Gaida (Bundesagentur für Arbeit) Prof. Dr. Peter Guggemos (Hochschule der BA) Evaluationsansatz Kundenbewertung …bezogen auf die Veränderung des subjektiven Gesundheitsverhaltens/ der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bzw. der Auswirkungen auf die persönliche Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit Mitarbeiterbewertung und Quantitative Erhebungen …bezogen auf die angebotenen Qualifizierungsmaßnahmen zur Durchführung motivierender Gesundheitsgespräche im Jobcenter, zur Anzahl durchgeführter Beratungen und Nutzung von Gesundheitsangeboten der Krankenkassen Ausgestaltung der operativen Prozesse Trägerzusammenarbeit … bezogen auf die örtliche Zusammenarbeit der Jobcenter, Krankenkassen, weitere Akteure; Abstimmungs- und Beteiligungsprozesse Evaluation Bezogen auf Formen der Verzahnung SGB II-/ SGB V, Zugangswege (IFK, Träger, Fachdienste) Zusammenführen der Ergebnisse durch BA/ GKV-SV/ HdBA zu gemeinsamem Evaluationsbericht Seite 2 Das Projektphasenmodell, Teil 1 Projektphasen Aufgaben der jeweiligen Phase I. Politische Erörterung von Bedarf und • Möglichkeiten der Gesundheitsförderung Langzeit-Erwerbs-loser • Wichtige Akteure (hier: GKV-SV und BA-Zentrale) befassen sich mit dem Thema und entscheiden in diesem Politikfeld tätig zu werden II. Entscheidung über Maßnahmen (policies) und Ressourcen • • Abschließen von Kooperationsvereinbarungen Gewinnen von Akteuren an sechs Standorten 1. Vorlaufphase • • Organisation der Krankenkassen-Kooperation Abschluss der Kooperationsvereinbarungen 2. Vorbereitung des Reallaufs • • • Zusammenwachsen zu einem Team; Def. von Zielen/Meilensteinen, Arbeitsteilung; Einbinden weiterer strategischer und operativer Partner/innen; Klärung logistischer Fragen; TrainerInnen-Auswahl; Schulung von Mitarbeiter(inne)n; • • • Seite 3 Das Projektphasenmodell, Teil 2 Projektphasen Aufgaben der jeweiligen Phase 3. Beginnender Real-Lauf • • Teilnehmenden-Rekrutierung Qualitätssicherung 4. Nachsteuerung/Optimierung • Überprüfen und Optimieren von Marketing, Instrumenten, Arbeitsprozessen und Partnereinbindung vertiefte lokale Verankerung • 5. Mainstreaming/Verstetigung/ Aufbau weiterer Standorte • • • 6. ggf. Beendigung • Klärung rechtlicher und finanztechnischer Voraussetzungen; Pilotangebote werden zu Dauerangeboten; Unterstützung von Newcomern bei Projekt-aufbau und -durchführung Dokumentation, Ergebnissammlung für weitere Projektdurchführende Seite 4 Umfangreiche Datenbasis resultiert aus dem hohen Engagement der Beteiligten an den Modellstandorten Qualifizierung der Integrationsfachkräfte: Kick-Off-Workshop, Expertenworkshops, Bilanzworkshop Geschäftsführung JC, Projektverantwortliche JC/RD, Vertreter der Krankenkassen 97 Befragungen der Projekt-/Standortverantwortlichen in drei Befragungswellen 1,5- bzw. 3-tägige Schulung nach dem Ansatz des „motivational interviewing“ zur Ansprache der möglichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch motivierende Gesundheitsgespräche 6 Standorte Standorte 134 geschulte geschulteIntegrations-/ Integrations-/ Beratungsfachkräfte Beratungsfachkräfte 117 Teilnehmer Teilnehmeran an Mitarbeiterbefragung Mitarbeiterbefragung (Vorher-Nachher) (Vorher-Nachher) Bereitstellung von Arbeitshilfen - Muster-Kooperationsvereinbarung - Arbeitshilfe für Integrationsfachund Führungskräfte - Ausschreibungsunterlagen MAT - Flyer, Tischunterlagen -… 1366 Gesundheitsorientierende Gesundheitsorientierende Beratungsgespräche Beratungsgesprächemit mit Kundinnen Kundinnenund undKunden Kunden 22 GesundheitsGesundheitstage tage 43 12 12 weitere Kurse weitere Kurse (Ernährung, (Ernährung, Bewegung...) Sport..) Kurse KurseAktivA/ AktivA „Stressfaktor /„Stressfaktor Arbeitslosigkeit“ Arbeitslosigkeit“ 624 Teilnehmende TeilnehmendeKundinnen Kundinnen und und Kunden Kundenan an Maßnahmen Maßnahmender der Krankenkassen Krankenkassen (ohne (ohneGesundheitstage) Gesundheitstage) 173 Teilnehmer an Kundenbefragungen (Vorher/Nachher) Seite 5 Erfolgreiche Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den gemeinsamen Einrichtungen Ausgewählte Ergebnisse der Befragung von Integrationsfachkräften direkt im Anschluss der Qualifizierungsmaßnahme (n = 117) 71 % 49 % 44 % 20 % 7% Note 1-2 3-4 5-6 Ich kann gesundheitliche Aspekte gut in meine Beratung integrieren. Durchschnittsnote: 2,55 9% Note 1-2 3-4 5-6 Ich fühle mich durch die vermittelten Informationen in der Lage, meine Beratungsgespräche künftig stärker unter Einbezug von Aspekten der Gesundheitsorientierung durchzuführen. Durchschnittsnote: 2,41 Hinweis: Keine signifikanten Unterschiede in der Bewertung der Lang- oder Kurzmaßnahmen (1,5 bzw. 3 Tage). Quelle: Mitarbeiterbefragung der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit per anonymisierten Fragebogen Seite 6 Die Kundinnen und Kunden bewerten ihre Teilnahme an den Gesundheitskursen als Erfolg „War die Teilnahme an dem Gesundheitsangebot alles in allem für Sie …“ (N=173) Der „Erfolg“ spiegelt sich auch in einem verbesserten Gesundheitsverhalten der Kunden nach Kursbesuch wider: Themenbereich Entspannung, (N=173) 45% vor dem Kurs nach dem Kurs Ich kann Ursachen von unangenehmem Stress erkennen. 27% Ich kann Stresssituationen gut bewältigen. 24% Ich versuche, gegen Ursachen von Stress etwas zu tun. Ich habe gute Methoden, um zu entspannen. 4% 0% eher ein Erfolg eher ein Misserfolg 1% keine Angabe negativer Bereich positiver Bereich Quelle: Gesomed i.A. des GKV-Spitzenverbandes, Ergebnisse der Vorher-/Nachher-Befragungen in den Präventionskursen „AktivA“ und „JobFit“. Seite 7 Kundinnen und Kunden profitieren auch im Hinblick auf die Bewältigung ihrer Arbeitslosigkeit Glauben Sie, dass die Kursteilnahme dazu beiträgt, dass Sie Ihre Bemühungen um eine Arbeitsaufnahme besser bewältigen können? (N=173) 29% Wie bewerten Sie es, das man Sie gerade im Zusammenhang mit der Arbeitssuche zu einem Gesundheitskurs motiviert hat? (N=173) 36% 27% 24% 24% 21% 9% 9% 9% 3% 2% sehr ziemlich mäßig ein bisschen gar nicht keine Angabe 89% der Befragten sehen einen persönlichen Nutzen von Gesundheitsfördermaßnahmen im Hinblick auf die Bewältigung von Arbeitslosigkeit. sehr gut 3% sehr schlecht 4% keine Angabe Der Angebotsunterbreitung von Gesundheitskursen durch die Jobcenter wurde von den Kundinnen und Kunden überwiegend positiv wahrgenommen. Seite 8 „Verknüpfung von Maßnahmen der Arbeits- und Gesundheitsförderung im Setting“ - Backup Berlin, 17.03.2016 HdBA Begleitforschung / Prof. Dr. Peter Guggemos/ 18.03.2016 Die Begleitforschung der HdBA zur Kooperation von GKV und Arbeitsverwaltung Wenn Institutionen neue Wege gehen Gliederung 1. Das Projektphasenmodell 2. Herausforderungen der jeweiligen Phase 3. Empfehlungen zum Aufbau neuer Kooperationsstandorte Literaturverzeichnis Seite 11 1. Das Projektphasenmodell Teil 1 Projektphasen Aufgaben der jeweiligen Phase I. Politische Erörterung von Bedarf und Möglichkeiten der Gesundheitsförderung Langzeit-Erwerbsloser II. Entscheidung über Maßnahmen (policies) und Ressourcen 1. Vorlaufphase • Wichtige Akteure (hier: GKV-SV und BAZentrale) befassen sich mit dem Thema • und entscheiden in diesem Politikfeld tätig zu werden • Abschließen von Kooperationsvereinbarungen • Gewinnen von Akteuren an sechs Standorten • Organisation der Krankenkassen-Kooperation • Abschluss der Kooperationsvereinbarungen 2. Vorbereitung des Reallaufs • Zusammenwachsen zu einem Team; • Def. von Zielen/Meilensteinen, Arbeitsteilung; • Einbinden weiterer strategischer und operativer Partner/innen; • Klärung logistischer Fragen; • TrainerInnen-Auswahl; • Schulung von Mitarbeiter(inne)n; Seite 12 Das Projektphasenmodell, Teil 2 Projektphasen Aufgaben der jeweiligen Phase 3. Beginnender Real-Lauf • Teilnehmenden-Rekrutierung • Qualitätssicherung • Überprüfen und Optimieren von Marketing, Instrumenten, Arbeitsprozessen und Partnereinbindung • vertiefte lokale Verankerung • Klärung rechtlicher und finanztechnischer Voraussetzungen; • Pilotangebote werden zu Dauerangeboten; • Unterstützung von Newcomern bei Projektaufbau und –durchführung • Dokumentation, Ergebnissammlung für weitere Projektdurchführende 4. Nachsteuerung / Optimierung 5. Mainstreaming/ Verstetigung / Aufbau weiterer Standorte 6. gg.falls Beendigung Seite 13 2. Herausforderungen der jeweiligen Phase zu Phase 1 (Vorlaufphase) - die Krankenkassen vor Ort mussten sich bereit erklären zur Projektkooperation und eine verantwortliche Person (Moderator/in bzw. Koordinator/in finden) und deren Aufgaben und Handlungsbefugnisse klären - Genehmigung für Kooperationsvereinbarungen einholen - Kooperationsvereinbarungen abschließen - (teils Beginn der Zusammenarbeit schon vorher ) - Seite 14 Herausforderungen der jeweiligen Phase zu Phase 2 (Vorbereitung des Reallaufs) - - Verstehen der Handlungsprämissen der jeweils anderen Sozialversicherung Motivieren eigener Mitarbeiter/innen zum Mitmachen Trainer/innen finden, MA schulen Bedenken im ländlichen Raum: weite Wegstrecken: Transport/Logistik; mehrere Standorte nötig? Trainer/innen und Räume finden? Abrechnungsmodalitäten von Fahrtkosten? Seite 15 Herausforderungen der jeweiligen Phase zu Phase 3 (beginnender Reallauf) - Angst nicht genug Teilnehmer/innen für die Gesundheitsangebote zu finden - teils ungewohnt völlig ohne Zwangskontext rekrutieren zu müssen - - - Prinzipien der Krankenkassen (strikt freiwillige Kooperation der Teilnehmenden) und der Jobcenter (Kooperation gg.falls über Mitwirkungspflichten befördern ) waren vorher nicht identisch Jobcenter schwenken auf den Kurs der Krankenkassen ein für Erwerbssuchende mitunter verwirrend, da Handlungsrahmen für Gesundheitsangebote freier als sonst (Pfad-Bruch) Basis-Kurse (AktivA, fit for life, JobFit) mussten zum Teil aufwändig an die SGB II-Zielgruppe angepasst werden Seite 16 Herausforderungen der jeweiligen Phase zu Phase 4 (Nachsteuerung / Optimierung) - lokale Verankerung z. T. noch ausbaubar (breitere Vernetzung…) - Teilnehmenden-Partizipation bei Kursgestaltung steigerungsfähig - - gg.falls ausloten, welche Zielgruppen noch nicht erreicht werden gg.falls Sozialraumbezug erhöhen - Presse- und Medienarbeit u. U. noch ausbauen Seite 17 Herausforderungen der jeweiligen Phase zu Phase 5 (Übertragung auf weitere Standorte) - - empfohlenes Transfer-Management: Ansprechpartner/innen, gg.falls Aufbauhelfer/innen Infotransfers / Lösungsvarianten für aufgetretene Probleme, FAQs bundesweite bzw. Regionalkonferenzen zum Erfahrungsaustausch von alten und neuen Standorten Frage, inwieweit Steuerung und Qualitätsmanagement von der GKV-SV und der BA-Zentrale auf die Landes- bzw. RD-Ebene abgegeben werden soll und kann Seite 18 3. einige Empfehlungen zum Aufbau neuer Standorte (1) Moderator/Koordinatorin/Verhandlungsführer/in der KK: sollte Erfahrung mit Primärprävention haben sollte in der Lage sein als Themenbotschafter/in zu wirken sollte ein gutes Standing im GKV-Netzwerk haben Rechte und Pflichten sollten vorab definiert werden Unterstützung bei Verteilerpflege, Vorbereitung, Durchführung/ Bewirtung, Nachbereitung von Treffen wünschenswert – vorab festlegen möglichst viele Integrationsfachkräfte sollten an Schulungen zur Gesundheitsförderung Langzeitarbeitsloser teilnehmen - bei weiterhin freiwilliger Teilnahme Seite 19 3. einige Empfehlungen zum Aufbau neuer Standorte (2) Informationstransfer an neue Standorte zu den Themen - Vorteilsübersetzung des kooperativen Gesundheitsförder-Ansatzes - Formulierungsvorschläge von Kooperationsverträgen - Organisations- und Aufgabenbeschreibungen sowie Arbeitsgrundlagen und –prinzipien in Form eines Manuals für die jeweils andere Sozialversicherungsorganisation - Erfahrungen mit den unterschiedlichen Schulungsformaten und deren Anpassungsvarianten an SGB II-Zielgruppen - logistische und abrechnungstechnische Fragen (von Anmietung bis Fahrtkostenerstattung) - Beispiele gelungener Öffentlichkeitsarbeit - Einbindung regionaler Netzwerkpartner/innen - Schnittstellen zur Sekundär- und Tertiär-Prävention bzw. Kuration Seite 20 3. einige Empfehlungen zum Aufbau neuer Standorte (3) - - - - Zeit lassen zur Entwicklung von Routinen, unter partizipativer Einbindung diverser Gruppen von Erwerbssuchenden (Setting-Verortung in unterschiedlichen Erwerbslosen-Milieus, Arbeit an Selbsthilfestrukturen/Verhältnisprävention) Bildungsdienstleister wären bereit vertieftes Individualcoaching für Erwerbssuchende anzubieten /an Verhältnisprävention zu arbeiten Austausch und Überlegungen zum Erschließen sekundär- und tertiärpräventiver bzw. kurativer Gesundheitsfördermaßnahmen, die über § 20 SGB V nicht mehr abgedeckt werden können (die aber viele Langzeiterwerbssuchende benötigen würden) dauerhafte regionale Verankerung des Themas vor kurzfristigem Erreichen vieler Kursteilnehmenden Seite 21 Fazit ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ der Erfahrungsaustausch mit Vorreiter-Projekten müsste es FolgeStandorten erleichtern entsprechende Strukturen aufzubauen geordnetes Info-Transfer- und Unterstützungsmanagement nötig das Phasenmodell zeigt die Aufgaben für die neuen Standorte und gibt Hinweise zur noch besseren Verankerung bestehender Standort-Strukturen bei den erwerbssuchenden Zielpersonen wie auch in der jeweiligen Region steigen Sie ein ins gemeinsame Boot! Seite 22 Anhang Seite 23 Anhang 1: Aufgaben der Projektbegleitforschung formative Evaluation: Impulse und Anregungen geben für die zentrale Steuerungsebene, plus gute Praxis für die dezentrale Ebene Ergebnisverbreitung (qua Projekttagungen und (Zwischen-)berichten) Im Zeitverlauf auch Ansprechpartner für Fragen zur Netzwerkorganisation/ QMUnterstützer Untersuchung des interinstitutionellen Kooperationsgeflechtes (BA, GKV, Zentrales Projektmanagement; Agenturen/JC, Kassen, Dritte vor Ort) Prozess der Projektumsetzung begleiten Kooperationshürden und günstige Faktoren identifizieren, stets die Ausweitung auf weitere Standorte mit im Blick haben Unsere Vorbilder/Lernquellen: gsub beim Programm Perspektive 50plus;TIK 30, 40, 50plus von BAuA/INQA Seite 24 Anhang 2: Theoretische Grundlagen der HdBAProjektbegleitforschung - - - - Ansätze aus dem Bereich Personalentwicklung, Coaching & Vermittlung, die Arbeitsfähigkeit als Zusammenspiel gestaltbarer Dimensionen verstehen (z. B. Antonovsky 1997, Ilmarinen & Tempel 2013) Ansätze aus dem Bereich Regionalentwicklung, kollektives Lernen und Innovationsmanagement (z. B. Franz Schaffer (2) 2004; Hafner & Miosga 2015) politikwissenschaftliche Kooperations- und Policy Development-Ansätze (z. B. Neokorporatismus-Ansätze Klenk, Weyrauch, Haarmann & Nullmeier 2012; Mehrebenenansätze Héritier 1993; Governance-Ansätze) Organisationsentwicklungs- und institutionenökonomische Ansätze (Voigt 2009; Richter & Furubotn 2010) Projektmanagement- (Preißner 2004), Netzwerk- (Oppen & Straßheim 2003; Straßheim 2011) und chaostheoretische Ansätze (Leiber 2001) sozialpolitische Diskurse über Integration und Ausgrenzung systemvergleichende Ansätze Seite 25 Anhang 3: Diskursbezüge - Gesundheitsförderung Benachteiligter - Individualisierung sozioökonomischer Ausgrenzungsrisiken - Empowerment- und Teilhabe-Ansätze auch jenseits marktbezogener Verwertungsmöglichkeiten - Handlungsmöglichkeiten von Sozialversicherungen im Konservativen Wohlfahrtsstaat - verstetigte Kooperation von Organisationen bzw. Institutionen trotz eines eher schwach ausgeprägten (Neo)-Korporatismus in Deutschland Seite 26 Literatur (1) • • • • • • • Ahrens, Daniela 2014: Und täglich grüßt das Murmeltier … Reformen im Übergangssystem, in: Nickolaus, Reinhold (Hrsg.) 2014: Sonderheft der Zeitschrift Berufs- und Wirtschaftspädagogik Band 110, Heft 2, S. 274 – 290. Stuttgart: V. Steiner. Bandelow, Nils C. & Schubert, Klaus (Hrsg.) 2014: Lehrbuch der Politikfeldanalyse. München: De Gruyter Oldenbourg . Basaglia, Franco (Hrsg.) 1980: Befriedungsverbrechen. Über die Dienstbarkeit der Intellektuellen. Frankfurt a. M.: Europäische Verlags-Anstalt. Bieheim, Peter 2007: Diversity in Schulungskursen für Langzeitarbeitssuchende, in: Guggemos, Peter (Hrsg.), Diversity Management. Europäische Beiträge zur Arbeitsvermittlung und Personalentwicklung. Augsburg: AIP-Eigenverlag, S. 110 – 135. Bröker, Andreas H. 2011: Kombinierte Gesundheits- und Beschäftigungsförderung. 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