Juli 1996 Am 8. Juli 1996 brennt das alte Stadtbad
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Juli 1996 Am 8. Juli 1996 brennt das alte Stadtbad
Juli 1996 Am 8. Juli 1996 brennt das alte Stadtbad bis auf die Grundmauern ab. Eine Kesselexplosion in der dem Hallenbad angeschlossenen Sauna ist die Brandursache. Dieser Brand stellt einen der größten Einsätze in der 100-jährigen Geschichte der Laatzener Feuerwehr dar. Bereits kurz nach dem Brand haben alle im Laatzener Rat vertretenen Parteien ihren festen Willen für einen schnellstmöglichen Wiederaufbau des Bades ausgesprochen. Im Sommer 1997 wird die "Bad AG" gegründet. Vertreter von Rat, Verwaltung und den Interessenorganisationen (Stadtsportbund, Jugendparlament, Seniorenbeirat) bringen eigene Ideen ein und begleiten die Planungsschritte. Die Stadt Laatzen macht im Herbst als erste Kommune von dem neuen § 22d der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO) Gebrauch und führt im Vorfeld eine Bürgerbefragung durch. Das Ergebnis ist eindeutig. Die Stimmenauswertung ergibt, dass sich 90% der Wählerinnen und Wähler für den Bau eines neuen Stadtbades aussprechen. Gegen Ende des Jahres findet eine Wettbewerbspräsentation verschiedener Architektur- und Planungsbüros statt. Im Frühjahr 1998 entscheidet sich die Stadt für das Modell eines örtlichen Unternehmens. Der Auftrag geht an die Laatzener Planungsgesellschaft Renk-Horstmann-Renk. Es folgen zahlreiche Planungssitzungen und Besichtigungen anderer Bäder. Mitte Dezember wird Eltern das Konzept des Kleinkinderbereiches und des Wasserspielgartens vorgestellt. Am 17.12.98 wird das Projekt "neues Bad" mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 30 Millionen DM vom Rat verabschiedet. Januar 1999 Die Abrissarbeiten der Brandruine und eine europaweite Ausschreibung für den Neubau beginnen. Im Februar unternimmt Bürgermeister Hauke Jagau den ersten symbolischen Spatenstich für den Bau des neuen Sport- und Freizeitbades "aquaLaatzium". Die Auftragserteilung erfolgt im März. Der Baubeginn und die Grundsteinlegung für das neue Stadtbad finden im April statt. Parallel wird mit dem Bau einer Parkpalette begonnen. Im September und Oktober '99 überschlagen sich die Medienberichte. Untersuchungen zur Folge steigen die Investitionskosten auf ca. 35 Millionen DM ( siehe Stellungnahme des derzeitigen Bürgermeisters Hauke Jagau ). -2- Die Baustelle im Januar 2000 Die Baustelle im Februar 2000 Auf der Baustelle sind weitere sichtbare Ergebnisse zu bestaunen. Nach der Montage der sogenannten Binder erfolgte der Aufbau der Dachkonstruktion. Dadurch kann ab sofort weitestgehend wetterunabhängig gearbeitet werden. Hier sehen Sie aus der Nordansicht im Vordergrund das spätere Sauna-Ausschwimmbecken und im Hintergrund die wellen förmige Dachkonstruktion. Hier erhalten Sie einen Blick unter die Dachkonstruktion mit Sicht auf das 25m-Becken. Im Vordergrund befindet sich der Bereich der Umkleidekabinen. Auf der rechten Bildseite entsteht der spätere Saunabereich. -3- Sie erhalten vom Ausgang der Wasserrutsche einen Blick in das Erlebnisbecken. Im hinteren Bereich befindet sich das Lehrschwimmbecken. Zu sehen ist auch ein Teil des Strömungskanals ( Bildmitte rechts ) März 2000 Carsten Otte wird als Geschäftsführer des aquaLaatzium ein gestellt. April 2000 Unterzeichnung der Energielieferverträge mit den Stadtwerken Hannover. -4- September 2000 Im Hintergrund ist der Verlauf der 80m-Erlebnisrutsche sichtbar. Der Bereich im Bildvordergrund wird zu einem Badeteich umgebaut. Auch die verschiedenen Saunabereiche nehmen konkrete Formen an. Die Kelo-Holzsauna wird von einer Wasserfläche umgeben sein. Im Außenbereich werden Liegeplätze in Süd/West-Richtung eingerichtet. Im oberen Bereich sehen Sie Be - und Entlüftungskänäle. In der Bildmitte ist das 25m Schwimmbecken und im hinteren Bereich der Ausgang zum Solebecken zu sehen. Sie erhalten einen Blick auf den Erlebnisbereich. Im Vordergrund ist das Massagebecken, in der Bildmitte rechts ein Teil des 25 m Schwimmbeckens und im hinteren Bereich der Ausgang zum Solebecken zu sehen. -5- Oktober 2000 Das Energiesparkonzept wird sichtbar. Nun wird das aqua Laatzium auch äußerlich zum „Niedrigenergiebad“. Fast alle Niedrigenergie-Komponenten werden nun nach und nach sichtbar. Jede Maßnahme für sich entlastet die Umwelt und hilft der Stadt, die Betriebskosten um 50 % zu senken. Gemeinsam stellen alle Maßnahmen ein höchst innovatives Konzept dar, welches in Europa den Vergleich mit keiner Anlage dieser Art scheuen muss. Die geschwungenen Dachflächen des modernen Gebäudes sind so ausgerichtet, dass verschiedene Solartechniken genutzt werden können. Das Dach des Saunatraktes ist mit einer riesigen, 480 m² großen Solarkollektoranlage versehen. Diese wird künftig gemeinsam mit der Wärmerückgewinnung aus Duschwasser 57 % des für die Warmwasserbereitung erforderlichen Wärmebedarfes decken. Insgesamt 600 m² Fläche nimmt die Solarabsorbeanlage auf dem Hauptdach ein. Die hier gewonnenen Wärmeerträge sollen direkt in das Schwimmbadwasser abgegeben werden. Das Herzstück der Heizzentrale stellt das BHKW (Blockheizkraftwerk) dar. Das mit dem Prinzip eines Verbrennungsmotors arbeitenden Gerät erzeugt neben elektrischem Strom auch Wärme, die direkt im Bad genutzt werden kann. Durch diese Arbeitsweise wird ein maximaler Nutzungsgrad garantiert. -6- Ein weiterer Schwerpunkt des Energiekonzeptes ist die Wärmerückgewinnung aus der Lüftung. Durch hochwirksame Gegenstromwärmetauscher wird eine Rückgewinnungsrate von bis zu 80 % erreicht. Im Dachbereich sind große Lüftungsgeräte zu sehen, die jedoch so gut wie möglich versteckt wurden. Direkt verbunden mit der Wärmerückgewinnung ist die 300 m² große Luftkollektoranlage. Die Luft durchströmt direkt die Luftkollektoren, bevor sie dann vorgewärmt im Badinnern genutzt werden kann. Die Bilder zeigen die Luftkollektorelemente während der Montage und den Aufbau der Einzelelemente. Darüber hinaus wird das gesamte Gebäude mit einem erhöhten Wärmeschutz versehen. Erheblich stärkere Wärmedämmung sowie besondere Wärmeschutzverglasungen bewirken, dass die zulässigen Wärmeverluste um ca. 60 % unterschritten werden. Die vielen Pumpen, die für die Bewegung der unterschiedlichen Wasserströme sorgen sollen, verfügen über eine intelligente Steuerung, wodurch sie in die Lage versetzt werden nur dann zu arbeiten, wenn sie auch wirklich gebraucht werden. -7- An der Außenverglasung des Kleinkinderbereiches wurde transparente Wärmedämmung (TWD) eingesetzt. Durch diese Technik wird Solarwärme zeitverzögert ins Innere des Raumes gegeben. Behaglichkeit und Energieeinsparung sind das Ergebnis.Viele dieser Techniken werden für den künftigen Badbesucher kaum direkt sichtbar sein. Aus diesem Grund wird an einem Visualisierungskonzept gearbeitet, welches vorsieht, interessierten Besuchern die Besonderheiten des Energiekonzeptes zu veranschaulichen. Die Besichtigungswochenenden vom 28. Oktober bis zum 3. Dezember waren ein voller Erfolg. Ca. 5000 Besucher besichtigten die Baustelle. "Das Interesse und die Neugier in der Region waren von Anfang an riesengroß und viele fiebern dem Start des neuen Spaß- und Erlebnisbades in Laatzen entgegen“, sagt Carsten Otte, Geschäftsführer des aquaLaatzium. Da an jedem der Wochenenden baubedingt jeweils andere Teilbereiche der Anlage freigegeben wurden, gab es auch für "Vielgucker" immer etwas Neues zu sehen: Seesauna, osmanisches Bad, Whirlpool, Solebecken, Riesenrutsche, Kinderparadies und Eisbrunnen... Das Eröffnungsangebot des Fitnessstudios "aktiva" wurde ebenfalls sehr gut angenommen, schon über 300 Mitglieder haben bereits ihre Verträge unterschrieben. 19. Januar 2001 Der Sauna- und Fitnessbereich startet mit dem Probebetrieb. Februar 2001 Am 17.02.2001 um 9.00 Uhr ist es nach 19 Monaten Bauzeit endlich soweit. Das aquaLaatzium öffnet an der Stelle des alten Stadtbades an der Hildesheimer Straße seine Tore. Ein 25 m Sportbecken mit 3 Meter Sprungturm, ein Erlebnisbecken mit Strömungskanal, Nackensprudler, verschiedenen Schwallduschen, eine 80 Meter Röhrenrutsche und ein eigener Kleinkinderbereich stehen den Besuchern des "laguna" zur Verfügung. In einem Sole becken findet der Körper ganzjährig im Außenbecken Erholung. Im Sommer ist das Baden in einem 2500 m² großen Naturbadeteich mit einer Flachwasser- und einer Schwimmzone möglich, der mit einer Solaranlage auf bis zu 23 Grad erwärmt werden kann.