Netzwerkökonomie
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Netzwerkökonomie
Folien zum Textbuch • Kapitel 5: Außenwirksame Informationssysteme und Electronic Commerce • Teil 2: Netzwerkökonomie • Textbuch-Seiten 614 - 636 WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/1 Netzwerkökonomie • Wie verändert das Internet die Wirtschaft? • Warum sind manche optimistischen Geschäftserwartungen bisher nicht eingetroffen? • Wie unterscheiden sich Internet-Märkte von den entsprechenden Märkten der realen Welt? • Welche Chancen und Risiken bieten außenwirksame Informationssysteme? • Wo besteht das größte Marktpotential? • Welche Besonderheiten haben digitale Güter? WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/2 Internet Domain Survey Host Count Januar 2005: 317.646.084 WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/3 Geschäftserwartungen an das Internet Ignoranz 1985 1990 Aufbruch 1995 Euphorie Enttäuschung Konsolidierung 2000 WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie 2005 2010 Kap. 05, Teil 02/4 Was ist eine „Wertschöpfungskette“? • Abfolge der Aktivitäten eines Betriebes, um marktfähige Güter zu erstellen und abzusetzen, deren Verkaufswert höher ist als die Summe der Einstandskosten aller Produktionsfaktoren (= Wertschöpfung) • Betriebsintern: Forschung & Entwicklung à Beschaffung à Produktion à Marketing • Betriebsübergreifend: Lieferkette WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/5 Mögliche Marktveränderungen durch Electronic Commerce, dargestellt am Beispiel des Buchmarktes WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/6 Typischer Vertriebsweg in der Buchbranche Autor Verlag Großhandel Einzelhandel Bibliothek Buchhandlung Recherche Schreiben Korrekturlesen 10 % Layout Satz, Druck Werbung Verkauf 45 % Produkte und Produktinformation Sortimentsg. Lagerhaltung Transport Verkauf Sortimentsg. Lagerhaltung Kundenberatung Verkauf 10 % 35 % Konsument 100 % + USt. Produktspezifikationen/Kundenaufträge WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/7 Brancheninformationssystem im Buchhandel Verkaufsabrechnung Kundenauftragsbearbeitung Unternehmens- und Produktinformation Bibliothek Buchhandlung Autor Verlag Großhandel Einzelhandel Konsument WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/8 Direktvertrieb in der Buchbranche Produkte Verkaufsabrechnung Kundenauftragsbearbeitung Produkte und Produktinformation ? ? ? ? Buchhandlung Verlag Großhandel Einzelhandel Autor WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Bibliothek Konsument Kap. 05, Teil 02/9 Internet-Vertrieb elektronischer Bücher • Elektronische Bücher lassen sich – schnell und kostengünstig vervielfältigen und über Netze übermitteln – kompakt in tragbaren Rechnern speichern – am Bildschirm lesen • Kopierschutz für urheberrechtlich geschützte Werke • Dedizierte, mobile Lesegeräte im Taschenbuchformat und Leseprogramme für universelle PDAs und PCs WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/10 Stephen King landete mit E-Book Sensationserfolg im Internet • Exklusiv über WWW nur in elektronischer Form (Sperre) • via PC, Palm-Pilot, E-Book • bei Amazon.com kostenlos 400.000 Bestellungen am ersten Tag • bei Net.Library 2,50 $: stündlich 400 Bestellungen • Raubkopien per EMail April 2000 WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/11 Warum konnten sich E-Books bisher nicht durchsetzen? WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/12 Ich vermisse den feuchten Finger beim Umblättern Textquelle: Tex Rubinowitz, in: Computer ohne Gnade, Falter Verlag, Wien 2001 WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/13 Ursachen der mangelnden Nachfrage nach elektronischen Büchern Verlage Handel Geringes Angebot, kaum Preisvorteile elektronischer Titel Käufer Vorteile gedruckter Bücher und von realen Buchhandlungen Eingeprägte menschliche Gewohnheiten WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Leser Kap. 05, Teil 02/14 Internet-Vertrieb gedruckter Bücher: Beispiel Amazon.com • Gegründet im Juli 1995 als reines Internet-Unternehmen • Börsenwert am 28.01.05: 17,23 Milliarden US-$ Heute: 7.800 Mitarbeiter, 900.000 Vertriebspartner • Breites und tiefes Sortiment: Fünf Millionen Buchtitel im Katalog, 250.000 vorrätig • Sortimentsausweitung • Niedrige Preise: in den USA bei Bestsellern 20 % unter den Preisen der Mitbewerber • Umfangreiche Beratung (Empfehlungssysteme) • Hohe Kundenzufriedenheit WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/15 Entwicklung der Umsätze und Gewinne von Amazon.com Jahr Umsatz in Mio. $ Gewinn in Mio. $ 1995 0,5 Keine Angabe 1996 16 -6 1997 148 - 28 1998 610 - 125 1999 1.640 - 720 2000 2.762 - 1.411 2001 3.122 - 567 2002 3.933 - 149 2003 2004 5.264 6.900 + 35 + 588 Bisher keine Dividende – auch nicht in absehbarer Zukunft zu erwarten! WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/16 Amazon-Geschäftsentwicklung • Umsatzaufteilung (2003) – nach geografischer Verteilung • Nordamerika 62 Prozent • Rest der Welt (UK, DE, JP, FR, CA, China) 38 Prozent – nach Bereich • Bücher, Musik, DVD, Videokassetten 77 Prozent • Elektronische Geräte, Werkzeuge, Küchenartikel 21 Prozent • Services 2 Prozent – Buchgeschäft verliert an Bedeutung, Elektronik und Foto im Weihnachtsgeschäft 2004 umsatzstärkste Kategorie • Zunehmender Wettbewerb: Traditionelle Einzelhändler wie WalMart oder Target holen 2004 im Internet-Geschäft auf WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/17 Kursentwicklung der Amazon-Aktie WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/18 Umsatzanteile der Absatzkanäle im deutschen Buchmarkt (2003) WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/19 Entwicklung des deutschen Buchmarkts • • • • • 1.800 Hersteller, 4.400 Händler Jährliche Produktion: 770 Mio. Bücher, 80.000 neue Titel Jährlicher Umsatz: neun Mrd. € (Endverbraucherpreise) Seit 2000 Umsatzrückgänge von 2- 3 Prozent p.a. Versandbuchhandel floriert (850 Millionen €) – durch Internet-Versand (sechs Prozent des Gesamtumsatzes im Jahr 2004) – Führende Online-Buchhändler sind Amazon.de (> 60 Prozent Marktanteil), Buch.de, Bookstra.de und Buecher.de • Erwartung der Verlage: Anteil elektronischer Produkte am Gesamtumsatz in zehn Jahren maximal 30 % WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/20 Ökonomische Auswirkungen des Internets • Neueinsteigern wird Markteintritt wird erleichtert • Tüchtige Unternehmer können schneller reüssieren • Größeres, leichter vergleichbares Angebot • Erhöhte Markttransparenz à Preisdruck à Gewinnreduzierung der Internet-Anbieter • Internet-Märkte beeinflussen Märkte der realen Welt – Aufhebung örtlicher Monopole – An der Gewinnschwelle arbeitende Betriebe geraten in Bedrängnis – Gefahr der Ausschaltung von Absatzmittlern WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/21 Bedeutung der Absatzmittler WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/22 Veränderungen der Wertschöpfungskette: Thesen zur Bedeutung der Absatzmittler • Disintermediation – Ausschaltung der Intermediäre – Verkürzung der Wertschöpfungsketten • Re-Intermediation – Andere Intermediäre – Ähnlich lange Wertschöpfungsketten • DisinteREmediation – Neue, spezialisierte Intermediäre – Verlängerung der Wertschöpfungsketten WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Beispiel: Rund um Kap. 05, Teil 02/23 Reduktion der notwendigen Kontakte zwischen Marktteilnehmern durch Intermediäre Angebot Nachfrage Händler, Broker, Versteigerer WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/24 Nutzen von elektronischen Absatzmittlern • Vermittlung zwischen Angebot und Nachfrage • Umfassendes Sortiment und qualifizierte Information • Vielfach günstigere Preise durch bessere Marktkenntnis und größere Abnahmemengen • Zeit- und Kosteneinsparungen bei der Suche nach Produkten und Dienstleistungen • Vertrauensinstanz, wenn sich Anbieter und Nachfrager nicht kennen bzw. beurteilen können WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/25 Digitale Güter • Digitale Güter (Software, Musik, Filme, Bücher ...) folgen eigenen ökonomischen „Gesetzen“ – Hohe fixe Kosten für die Entwicklung und keine/geringe Kosten für Vervielfältigung und Distribution – Diese Kostenstruktur ermöglicht bzw. erfordert neue Marketing-Konzepte, z.B. • Produkt- und Preisdifferenzierung • Produktbündelung • Exklusivverkauf • Problem: Illegales Vervielfältigen von Produkten – Was könnte eine Technologie bewirken, die ein illegales Kopieren digitaler Güter verhindert? WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/26 Raubkopien – nicht nur via Internet Quelle: www.diepresse.at, 11.07.2003 • Ungefähr 5 – 7 % des Welthandels, das sind 200 bis 300 Mrd. Euro jährlich, macht das Geschäft mit Raubkopien mittlerweile aus. • Allein auf dem EU-Binnenmarkt verlieren die betroffenen Unternehmen durch MarkenPiraterie jährlich bis zu 800 Mio. Euro. • Software, Bild- und Tonträger, Bekleidung, Parfum, Armbanduhren, Brillen, Autoersatzteile, Medikamente und Spielwaren sind beliebte Fälscherware. • Die Zahl der illegal kopierten CDs ist 2002 um 14 Prozent gestiegen und hat die Marke von einer Milliarde verkauften Fälschungen überschritten. Jede dritte weltweit verkaufte CD ist heute eine Raubkopie. WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie In Neu Delhi, Indien, wird mit illegaler Ware auf traditionelle Weise Verfahren: Indiens Software-Vereinigung NASSCOM hat einen Elefanten zur Zertrampelung von illegalen Software-CDs Kap.engagiert 05, Teil 02/27 IDC-Studie zur Software-Piraterie • 2003 wurde weltweit Software im Wert von 80 Milliarden US-Dollar (USD) auf Computern installiert • Davon wurde nur Software im Wert von 51 Milliarden USD rechtmäßig erworben à Umsatzausfall 29 Milliarden USD • Westeuropa liegt mit einem Umsatzausfall von 9,6 Mrd. USD vor Nordamerika (7,2 Mrd. USD) und Asien (7,5 Mrd. USD) • Piraterierate über 90 Prozent: Vietnam, China, Ukraine • Piraterierate über 80 Prozent: Indonesien, Simbabwe, Russland, Algerien, Nigera, Pakistan, Paraguay, Tunesien, Pakistan, Kenia, Thailand • Piraterierate Deutschland: 30 Prozent à Umsatzausfall 1,7 Mrd. € • Eine Senkung der Piraterierate um 10 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren würde 40.000 Arbeitsplätze in Deutschland schaffen und Steuermehreinnahmen von 4,1 Mrd. Euro generieren WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/28 Musikindustrie beklagt Milliardenverluste durch Raubkopien im Internet • Seit dem Jahr 2000 Umsatzrückgänge der Musikindustrie: – Weltweit minus 7 % – Deutschland minus 20 % • In Europa 2002: Verlust von 1,4 Mrd. Euro durch Raubkopien im Internet • In Deutschland 2002: 259 Mio. CDs mit Musik gebrannt und nur 166 Mio. Alben offiziell verkauft – Höchster Anteil an Musikpiraterie in Europa WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/29 Gegenmaßnahmen der Unterhaltungsbranche • Lobbying für Verschärfung des Urheberrechts • Gerichtliche Verfolgung von Raubkopierern • Abschreckungskampagnen • Kopierschutz – Verschlüsselung – Wasserzeichen – Unterbindung von Ausgabemöglichkeiten usw. • Legale Downloads zu mäßigen Preisen – Gewinne mit Komplementärprodukten WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/30 Vorreiter Apple: iTunes Music Store • In 15 Ländern vertreten • Bis Ende 2004: 250 Millionen Downloads • Zur Zeit: 1,25 Millionen Songs pro Tag • In Deutschland: 800.000 Titel • 0,99 Cent pro Song • 9,99 Euro pro Album • Unbegrenztes Kopieren für die persönliche Verwendung • Gewinne werden mit den iPodPlayern gemacht WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/31 Internet-Wirtschaft Was ist anders in der New Economy? Warum ist es zu dem überhitzten Internet-Boom in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre gekommen? Warum sind so viele Dot.coms gescheitert? Lehren für die Zukunft WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/32 Worin besteht die Wertschöpfung des Internets? • Das Internet schafft Wert durch die Senkung der Kosten der Informationsübertragung • Möglichkeit des schnellen, gezielten Zugriffs auf Information, die irgendwo im weltweiten Netz auf Rechnern gespeichert ist – Information ist in bisher nicht da gewesener Menge, Vielfalt und Einfachheit verfügbar – Information kann auf bestimmte Benutzer oder Bedürfnisse zugeschnitten werden • Wir können das Internet dazu benutzen, um in weit reichendem Umfang unser Geschäfts- und Privatleben zu organisieren! WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/33 Positive Netzwerkeffekte • Erhöhte Verbreitung eines Gutes kommt sowohl den Produzenten als auch den Kunden zu Gute • Konsumeffekte – Nutzen eines Gutes steigt mit der Anzahl von Einheiten, die verkauft werden können – Beispiele: Faxgerät, Telefon, Softwareprodukt • Produktionseffekte (Economies of Scale) – Durchschnittliche Stückkosten sinken mit zunehmendem Absatz bzw. Teilnehmerkreis – Beispiele: PKW- und Chip-Industrie, Standardsoftwarehersteller, Telekom-Netzbetreiber WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/34 Wettlauf ins Internet Positive Netzwerkeffekte Konsumeffekte Sofortige Skalierbarkeit Produktionseffekte Der Gewinner bekommt alles Voraussetzung: Starker Lock-in Der Erste gewinnt WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/35 Der Erste gewinnt • Früher häufig gehörter Rat: Erster zu sein, ist in der Internet-Ökonomie weitaus wichtiger als in der herkömmlichen Wirtschaftswelt! • Grund: Ein großer Kundenstock erschwert es später in den Markt eintretenden Konkurrenten, die wettbewerbsnotwendigen Economies of Scale zu erreichen • Voraussetzung: Starke Kundenbindung (lock-in) • Konsequenz: Kundengewinnung „um jeden Preis“ – Hohe Anfangsinvestitionen – Massive Werbung – Stark verbilligte oder kostenlose Produkte WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/36 Starker Lock-in • Wird durch starke Konsumeffekte und hohe Wechselkosten bewirkt • Zum Beispiel durch – – – – hohen Monopolisierungsgrad (mangelnde Alternativen) fehlende Mitnahmemöglichkeit von Telefonnummern Meilengutschriften bei Fluglinien Kontonummern, Kredite und individuelle Betreuung (Vertrauensverhältnis) bei Banken – Funktionsübernahme und kostenlose Terminals („elektronische Fesseln“) für Kunden – Virtuelle Gemeinschaften WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/37 Internet und „Der Erste gewinnt“ • Online-Handel hat größtenteils nicht die Charakteristika von – Der Erste gewinnt und – Der Gewinner bekommt alles • Es fehlen meist – starke Konsumeffekte – starke Kundenbindung (Lock-in) und – sofortige Skalierbarkeit • Economies of Scale können bedeutsam sein, es gibt aber keinen Unterschied zu den herkömmlichen Verkaufsstätten derselben Branche in der realen Welt WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/38 Zusammenfassung • Es gibt in der Realität kaum eine so starke Bindung der Kunden, dass diese vor Wettbewerbern mit wesentlich besseren Produkten „geschützt“ sind. • High-Tech-Märkte weisen Bedingungen auf, die zu sehr großen Marktanteilen führen können. Ein Marktführer wird jedoch nur seine Position behaupten können, so lange die Kunden sein Produkt als Bestes ansehen. • Die meisten Internet-Märkte unterscheiden sich jedoch nicht von den entsprechenden Märkten der realen Welt. • Das Internet bietet wesentliche Unterstützung für das Geschäft, aber es ändert das Geschäftsmodell nicht fundamental. • Die beste Strategie in allen Welten: Bessere Produkte zu niedrigeren Kosten! WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/39 Geschäftsmodelle für E-Commerce Ein Geschäftsmodell … 1/5 • beschreibt die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens oder eines Unternehmenszweiges aus der Sicht der Wertschöpfung, der Kosten und der Erlöse • kennzeichnet – die Geschäftsidee und die Wertschöpfungsziele – das Konzept, wie die Wertschöpfung zu erzielen ist (Leistungsmodell) und – das Ertragsmodell, das die eingesetzten Ressourcen und die geplanten Einnahmequellen gegenüberstellt • bildet den Rahmen für das Angebot von Produkten und/oder Diensten eines Unternehmens WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/40 Geschäftsmodelle für E-Commerce 2/5 Grobklassifikation von Internet-Unternehmen Netze Materielle Güter Höhere Kommunikationsdienste Angebot Inhalte (digitale Güter) Hilfs- und Zusatzdienste Anwendungsdienste WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/41 Geschäftsmodelle für E-Commerce Bestandteile 3/5 Bedingungslage IT/TK-Infrastruktur Branchenmarkt Unternehmung Verkaufsobjekte Vision (Geschäftsidee), Ziele Marktabgrenzung, Standort, Rechtsform, strategische Allianzen Produkt- und Programmpolitik und ihre IT-Unterstützung Preispolitik und ihre IT-Unterstützung Distributionspolitik und ihre IT-Unterstützung Kommunikationspolitik und ihre IT-Unterstützung Ressourcen, Budget, Organisation WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/42 Geschäftsmodelle für E-Commerce Was heißt „Bedingungslage“? 4/5 Die Bedingungslage umfasst jene Faktoren, die vom Betreiber eines außenwirksamen IS nicht oder zumindest nicht kurzfristig beeinflusst werden können, die jedoch – die Chancen und Risiken des E-Commerce und – die Grundsatzentscheidungen beim Aufbau von Konsumenteninformationssystemen maßgeblich bestimmen WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/43 Geschäftsmodelle für E-Commerce Bedingungslage IT/TK-InfrastrukturMerkmale Angebot an Netzen und VANS Physikal.funktionale Produkteigensch. Verkaufsobjektbezogene Merkmale Konkurrenzverhältnisse Geschäftsmodell Branchen bezogene Merkmale Rechtl. Verhältnisse Marktverhältnisse Vision, Ziele … Sinne ansprechende Produkteigensch. Informationelle Produkteigensch. IT-Nutzung durch Betriebe und Private Kundenverhältnisse 5/5 Marketingorientierte Grundsatzentscheidungen über EC-Angebote Absatzverhältnisse Ressourcen, Budget, Org. Preisliche Produkteigensch. Zusatzleistungen zu Prod. Strukturelle Verhältnisse WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie ManagementVerhältnisse IS/ITVerhältnisse Unternehmensbezogene Merkmale Kap. 05, Teil 02/44 Zum Beispiel haben Süßwaren schlechte Chancen beim WWW-Verkauf, weil ... • Impulsgüter • Aussehen, Geschmack, Geruch sind kaufbestimmend • Kein Probieren möglich (wesentlich bei Erstkäufen) • Kinder sind kaufbeeinflussend • Niedriger Preis, unwesentliche Preisunterschiede • Verderblichkeit • Nicht digitalisierbar, niedriger Informationsgehalt • Spanne deckt nicht die Distributionskosten • Überall erhältlich, Zeitpunkt des Kaufes unbedeutend WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/45 Zum Beispiel haben Musikstücke, Bücher, Computerprodukte, Tickets gute Chancen beim WWW-Verkauf, weil ... • Standardisiert, bekannt, hohe Innovationsrate • Verpackung, Geschmack, Geruch sind nicht kaufbestimmend • Probieren möglich (wesentlich bei Erstkäufen) • Internet-Benutzer sind primäre Käufergruppe • Wesentliche Preisunterschiede, hohe Spannen • Hohe Haltbarkeit, keine Lagervoraussetzungen • Digitalisierbar, elektronische Distribution möglich • Nicht überall erhältlich, Bestellung von zu Hause wesentlich WI à Außenwirksame IS und E-Commerce à Netzwerkökonomie Kap. 05, Teil 02/46