Bis 1954 wurden im Bremgartenwald bei Bern Autorennen mit den
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Bis 1954 wurden im Bremgartenwald bei Bern Autorennen mit den
Grand Prix Suisse EPA NZZ am Sonntag Spezial 13,7 Millionen Franken Ein Oldtimer wie der Ferrari von 1957 ist auch eine Geldanlage. Seite 76 Schnelle Frau Jeannette Kaufmann fährt Rennen mit einem alten Maserati. Seite 69 Spezielle Raritäten Seltene Rennwagen und Motorräder auf einen Blick. Seite 71 ADRIANO CIMAROSTI Hektik in der «Boxenstrasse» des Grand Prix Suisse 1936: Hans Stuck mit seinem Auto Union Typ C braucht Treibstoff und neue Reifen. Die Rennautos sind zurück Bis 1954 wurden im Bremgartenwald bei Bern Autorennen mit den weltbesten Fahrern ausgetragen. Am 23. August wird dieser Anlass wieder zum Leben erweckt – mit rund 400 Renn-Oldtimern 2 GrandPrixSuisse Derivate NZZ am Sonntag 26. Juli 2009 ADRIANO CIMAROSTI Faszination Grand Prix Suisse: Am Start zum Finallauf 1947 liegen vier Alfa Romeos vorn, das Mittelfeld wird von einigen Maserati 4CL gebildet. Knatternde Bubenträume Am 23. August werden wieder jene Zeiten aufleben, als im Bremgartenwald bei Bern die weltbesten Autorennfahrer gegeneinander kämpften. In Demonstrationsläufen werden die Juwelen des Rennwagenbaus von einst zu bestaunen sein – rund 300 Autos und 70 Motorräder. Von Adriano Cimarosti V or zwei Jahren setzten sich vier Automobilsportliebhaber in der Nähe von Bern an einen Tisch und beschlossen, den Verein «Grand Prix Suisse Bern Memorial» zu gründen. Das war der Startschuss zu einem organisatorischen Riesenprogramm, in dessen Mittelpunkt die Paraden der Oldtimer stehen. Richtig – an einem Memorial werden keine Rennen ausgetragen. Es handelt sich vielmehr um Demonstrationsläufe hinter Schrittmacherwagen. Der letzte Grosse Preis der Schweiz fand 1954 auf der Bremgarten-Rundstrecke statt. Im Jahr darauf ereignete sich der schwere Unfall von Le Mans. Dort flog ein Rennwagen, der in einen Unfall verwickelt worden war, in die Zuschauer. Das Unglück forderte 81 Opfer und liess die Motoren auf Schweizer Circuits für immer verstummen – im einzigen Land weltweit. Einst zählte der Grosse Preis der Schweiz, der zwischen 1934 und 1954 vierzehn Auflagen erlebte, zu den «Grandes Epreuves» (analog zu den heutigen WM-Läufen). Die weltbesten Fahrer traten zu diesen Prüfungen an, und die Sieger im «Bremer» (so wurde die Strecke in der Berner Umgangssprache genannt) hiessen vor dem Krieg Hans Stuck, Rudolf Caracciola (dreifacher Sieger), Bernd Rosemeyer (Rundenrekordhalter) sowie Hermann Lang. Ab 1947 war die Reihe an JeanPierre Wimille, Graf Carlo Felice Trossi, Alberto Ascari, Juan Manuel Fangio und Piero Taruffi. – Bereits 1931 wurde der erste Grosse Preis der Schweiz für Motorräder ausgetragen. Die Sieger jener Rennen hiessen Jimmy Guthrie, James Simpson, Omobono Tenni sowie Georges Cordey, Enrico Lorenzetti, Geoffrey Duke und Fergus Anderson. Der Letztgenannte gewann den Grossen Preis gleich sechs Mal. Man hätte annehmen können, dass der Grand Prix Suisse 2009 wieder an der Kultstätte des früheren Schweizer Motorsports stattfindet – oder wenigstens auf dem Teil, der vom alten Circuit noch übrig geblieben ist. Aber heute ist ein Grossanlass rund um den Bremgartenwald nicht mehr denkbar: An der Murtenstrasse, der einstigen Zielgeraden, wird emsig gelocht und gebaut, der einst zügig befahrene Streckenabschnitt im Wald ist vor vielen Jahren zu einem Fussgänger- und Radfahrerweg geworden. Relativ gut erhalten ist einzig die berüchtigte zweite Eymattkurve, dort, wo die Strecke wieder in den Wald mündet. In diesem perfiden Bogen, der breit beginnt, sich dann verengt und aussen von Bäumen umrahmt wird, haben mehrere Champions ihr Leben gelassen. Tenni-Kurve hat man diese Kurve getauft: 1948 stürzte hier der legendäre italienische Motorradrennfahrer Omobono Tenni tödlich. Auftritte von je 25 Minuten Mittelpunkt des bevorstehenden Memorials ist am westlichen Rand Berns das Einkaufs- und Freizeitzentrum Westside. Hier werden sich die Teilnehmerfelder formieren, um sich auf die Fahrt zu machen. Jeder Auftritt dauert 25 Minuten, so dass die Konkurrenten (rund 300 Autos und 70 Motorräder) den Circuit wohl viermal um- runden können. Nach der Umfahrung des Einkaufszentrums führt eine lange Steigung zuerst nach Frauenkappelen, von wo die Teilnehmer hinunter nach Riedbach fahren. Kurz nach der Talsenke führt der Parcours über einige Windungen zurück zum Westside. Das Spektakel ist trotz moderatem Tempo garantiert, auch dank dem Umstand, dass viele automobile Raritäten vor den Zuschauern vorbeiziehen: Der Gesamtwert des Fahrzeugparks beträgt rund 250 Millionen Franken. Seit den 1970er Jahren in Mode Revivals mit historischen Fahrzeugen, aber auch richtige Rennen sind Mitte der 1970er Jahre in Mode gekommen. Fahrzeuge, die manchmal jahrzehntelang herumstanden, wurden plötzlich begehrt. Die Sammler waren bereit, teilweise astronomische Summen zu bezahlen. Gutsituierte Herren erfüllten sich nun den Bubentraum und erwarben jenen Renn- oder Sportwagen, von dem sie einst geschwärmt hatten. Mit diesen Oldtimern Rennen zu bestreiten, ist nicht immer ratsam, denn es fehlt den Fahrern oft an Übung. Aber an Revivals, an denen eine gedrosselte Gangart gepflegt wird, sind die Liebhaber der einstigen Vollblüter gut aufgehoben. Dies gilt auch für die Motorradfreaks, die mit ihren blankgeputzten Maschinen zum Einsatz kommen. Am 23. August werden die bis zu 40 Fahrzeuge umfassenden Felder abwechslungsweise auf die Reise geschickt, jedes Feld steht mindestens zweimal im Einsatz, so dass die Liebhaber ihr bevorzugtes Kleinod während einer Stunde im Einsatz bewundern können. 26. Juli 2009 GrandPrixSuisse Derivate 3 Bern soll «das Mekka des historischen Rennsports» werden – das Programm Zur Blütezeit des Grand Prix Suisse säumten jeweils über 100 000 Zuschauer die Strecke im Bremgartenwald. Für das «Grand Prix Suisse Bern Memorial 2009» rechnen die beiden Initianten Beat Roos und Daniel Geissmann vorsichtshalber nur mit «mindestens 10 000 zahlenden Besuchern». Diese können die 18 Demonstrationsläufe auf der neuen, acht Kilometer langen Strecke an vier Punkten verfolgen (siehe Plan). Diese Paraden der RennOldtimer finden am 23. August statt. Ab dem frühen Morgen werden sich jeweils Felder von rund 40 Fahrzeugen über den Parcours bewegen. Als Highlights werden dabei der Auto Union Typ C (1934), diverse Ferraris, Maseratis und Bugattis angekündigt – und der Alfetta 159, der den Grand Prix Suisse viermal als Sieger beendete. Insgesamt werden 300 Automobile und 70 Motorräder über die Strecke knattern. Zwischen den Demonstrationsläufen wird auch der Luftraum historisch belegt: Geplant ist ein Überflug alter Flugzeuge von Bern-Belp aus – angekündigt sind Hunter, Venom, Vampire, DC 3, Super Constellation und andere. Unter dem Etikett «Grand Prix Suisse» wird gleich die ganze Woche Unterhaltung und Anschauungsunterricht geboten, also vom 17. bis zum 23. August. So läuft beispielsweise in Frauenkappelen eine Retrospektive des Automobilbaus, gleichenorts findet die Gedenkausstellung zum 70. Geburtstag des früheren Formel-1-Rennfahrers Clay Regazzoni statt. Am Donnerstag wird ein Gedenkstein im früheren Start- gelände im Bremgartenwald enthüllt. Als besonders publikumsträchtig kündigt sich am Freitag und Samstag der abendliche Korso der teilnehmenden Fahrzeuge durch die Berner Altstadt an – mitsamt Präsentation auf dem Bundesplatz. An der folgenden Soirée wird der Opernsänger Andreas Winkler mit einem Tanzensemble unter anderem ein Lied vortragen, das eigens für den Anlass komponiert wurde. Laut Organisator Beat Roos soll Bern mittelfristig «das Mekka des historischen Rennsports» werden. Ein erstes Memorial, das unter anderer Ägide 1998 stattfand, erlebte allerdings nur eine Wiederholung. Die neuen Initianten wollen den Grand Prix Suisse alle zwei Jahre durchführen. (wag.) FOTOS: ADRIANO CIMAROSTI NZZ am Sonntag $IE3TRECKEDES'RAND0RIX3UISSE"ERN-EMORIAL Frauenkappelen Zuschauerzone P Sperrzone Grand Prix Suisse 1954: Ein Blick ins Innere des Mercedes-Benz W196 von Karl Kling. Chrummacher P Gästebereich E25 Riedbach P Start/Ziel Buch Westside Fahrzeugpark P Fahrer-Lager Wagenabnahme Reparatur 1000m Das Seitenwagen-Rennen von 1952 geht an Milani/Pizzocri auf Gilera. Legendär. Chronoris Grand Prix ‘70 Limited Edition www.oris.ch <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwMDEwMwEAejg29Q8AAAA=</wm> <wm>10CEXKPQ6AIAwG0BPRfIUWih35mYgxarz_UUxcHN721nIlfNrY73E6A6IBJsjiFoXMomcuVDU5SuQI1I0Vmkox_3NoPVzABB4wHX2-CxLTDlwAAAA=</wm> ¬WESTSIDECH der grosse preis von westside. E H C S 0OR TER S D E N E E N P N I 3 ZUGEW REPUBLICA ¬GESCHËFTE¬|¬¬KINOS¬|¬¬RESTAURANTS¬|¬¬ERLEBNISBAD¬¬SPA¬|¬¬HOTEL¬ LICA REP 7ESTSIDEåWIRDåZUMå-EKKAåALLERå/LDTIMER&ANSåVONå+LEINåBISå'ROSSå!LSå i'/,$å0!24.%2wåDESå*AHRE*UBILÊUMSåDESå'2!.$å02)8å35)33%å PRÊSENTIERENåWIRåABåDEMåå!UGUSTåEINEå2ARITÊTEN!USSTELLUNGåMITå (IGHLIGHTSåWIEå*AMESå"ONDSå!STONå-ARTINå$"åIMå'LOBUSåUVAå5NDå VOMååBISåå!UGUSTåERLEBENå3IEåIMå&AHRERLAGERåDESå'2!.$å02)8å 35)33%åDIEåLEGENDÊRENå3ILBERPFEILEå"UGATTISåå#OåAUSåNÊCHSTERå.ÊHEå -!#(%.å3)%å-)4å"%)-å7%44"%7%2"å5.$å'%7)..%.å3)%å%).%.å 0/23#(%åå30%%$34%2å2%0,)#!å 7ETTBEWERBåUNDå4EILNAHMEBEDINGUNGENåUNTERåWWWWESTSIDECH NZZ am Sonntag 26. Juli 2009 GrandPrixSuisse Derivate 5 Renn-Oldtimer Die Liebhaber der teuren Boliden MARKUS FORTE Ein Stück Zeitgeschichte, bis zu 250 km/h schnell: Jeannette Kaufmann mit dem Maserati 4CL aus dem Jahr 1939. Wer Gas gibt, ist keine Tussi Jeannette Kaufmann fährt Oldtimer-Rennen. Sie bewegt sich damit in einer Männerwelt. Von Remo Geisser Sie fuhr moderne Boliden und Oldtimer-Rennwagen. Beides faszinierte sie, der Unterschied lag im Emotionalen. «Man muss ein altes Auto spüren und gut behandeln», sagt die Rennfahrerin, «es ist fast wie bei einem Kind, das man anzieht, bevor man aus dem Haus geht.» So wird der Motor des 1939er Maseratis, mit dem Jeannette Kaufmann am Grand Prix Suisse unterwegs sein wird, zuerst mit Benzin aufgewärmt und dann auf Methanol umgestellt. Einfach reinsitzen und Gas geben – das geht nicht. Dafür hat das Auto nicht nur einen wundervollen Ton, sondern auch einen eigenen, berauschenden Geruch. Der Maserati musste erst wieder zum Rennwagen gemacht werden. Jahrelang war er rot und schön in der Garage eines Sammlers gestanden. Der Motor lief zwar, aber das Auto war mechanisch höheren Aufgaben nicht mehr gewachsen. Die Kaufmanns investierten zwei, drei Jahre Arbeit, bis der Wagen wieder zuverlässig am Limit lief. Dazwischen gab es einige Frustrationen. «Ich musste mehrmals wegen technischer Probleme Rennen abbrechen und zusammenpacken», sagt Jeannette Kaufmann. Dass es dabei auch Tränen gab, mag in der Rennfahrerwelt zunächst pikiert zur Kenntnis genommen worden sein. «Ich war ohnehin eine Exotin», sagt die Frau. Aber eine, die schnell akzeptiert wurde. Man müsse nicht die Ellbogen ausfahren und auch nicht schneller sein als die Männer, sagt sie. Es gehe einzig darum, den Konkurrenten zu zeigen, dass man fähig sei, ein solches Auto am Limit zu bewegen. «Und dass man keine Tussi ist.» Die Rolle der Frauen im Oldtimer-Sport hat die Marketing-Fachfrau immer wieder beschäftigt. Oft stehen die Part- Über 50 Oldtimer – wie Erich Traber seine Vernunft verlor Sein Vermögen gemacht hat Erich Traber mit dem Börsengang des Elektronik-Discounters Interdiscount. Doch in der Seele des 1930 geborenen Kaufmanns brennt seit dem 19. Lebensjahr ein anderes Feuer – jenes für schöne, schnelle und historisch bedeutsame Automobile. Das Büro des heute 78-Jährigen im Industriegebiet südlich von Bern spricht Bände. Da hängen historische Plakate, Gruppenbilder von Markentreffen und bündelweise Medaillensätze von Classic-Car-Rennen. Auf einer Stellwand mit privaten Fotos aus vier Jahrzehnten sind mehr Autos zu sehen als Menschen. Und was für Autos! Der passionierte Sammler hatte schon immer den Blick fürs Besondere: Seit Mitte der fünfziger Jahre waren Hunderte von Automobilen in seinem Besitz – allesamt Fahrzeuge, die dem Kenner Freudentränen in die Augen treiben. Die Anfänge von Trabers Sammelleidenschaft lassen sich datieren: 1949 musste er als blutjunger Angestellter einer Handelsgesellschaft täglich mit ansehen, wie der Juniorchef mit einem MG TC vorfuhr. Genau so einen wollte Traber auch, obwohl er nur zu gut wusste, dass einem Jungspund wie ihm ein solcher Wunsch nicht anstand. Sechs Jahre später, er war inzwischen nach Genf übersiedelt und dort für eine Lebensversicherungsgesellschaft tätig, nahm Trabers Schicksal indes seinen Lauf. Er wohnte ausserhalb der Stadt, fuhr täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit und wieder zurück, und eines Sommerabends fiel er auf dem Nachhauseweg fast vom Rad. Vor einer Garage stand ein Juwel von einem feuerroten MG TC – um Trabers Vernunft war es definitiv geschehen. Der rote Flitzer wurde ihm zwar schnell zu klein. Doch die Leidenschaft für den Besitz edler Autos war endgültig entflammt. Traber machte sich kurze Zeit später selbständig, importierte und vertrieb Fotozubehör und gründete mit Partnern die Firma Interdiscount, die man gemeinsam an die Börse brachte. Bald kamen neue Modelle hinzu, grössere, seltenere. Und mit jedem wuchs der Wunsch, dereinst ein Automuseum zu bauen und es mit den schönsten und interessantesten Fahrzeugen zu bestücken. Traber hätte sie gehabt – über 200 der faszinierendsten Autos der Welt. Unter anderem einen der drei Lincolns des FBI, die John F. Kennedy zugeteilt waren. Auch am 22. November 1963, dem Tag seiner Ermordung. «Hätte es damals geregnet», sinniert Traber, «hätte man anstelle des Cabrios meine Limousine genommen. Dann hätte die Weltgeschichte wohl einen anderen Verlauf genommen.» Traber baute schliesslich doch kein Museum. Von den achtziger Jahren an schossen Automuseen nur so aus dem Boden, und alle waren sie «zu steril» – zumindest für Trabers Geschmack. Er beschloss, seine Sammlung zu reduzieren, so dass sie heute aus noch gut 50 Fahrzeugen besteht – lauter Juwelen. Die meisten davon sind europäische Sportwagen der Extraklasse, hergestellt zwischen 1920 und 1969. Der Rest sind Raritäten mit besonders gelungenen Formen, US-Cars aus den wilden fünfziger Jahren sowie Fahrzeuge mit historischem Hintergrund. Am kommenden Grand Prix Suisse sind fünf von Trabers Fahrzeugen unterwegs. Ein Veritas, ein Jaguar, ein Lotus, ein Delahaye und ein Stanguellini von 1960. Letztgenannten lässt Traber als Zückerchen am Schluss des Gesprächs in der Ausstellungshalle in Gang setzen. Der Motor springt an und heult auf wie ein Düsenjet. Trotz ohrenbetäubendem Lärm hat man plötzlich eine Ahnung vom inneren Antrieb des alten Mannes. Die goldenen Zeiten des Rennsports sind zwar vorüber. Doch ab und zu flackern sie punktuell wieder auf. Auch hierzulande. Nicht zuletzt dank Menschen wie Erich Traber, 78, Autoliebhaber. Philipp Bitzer nerinnen der Fahrer am Rand und schauen fasziniert zu – aber sie dürfen die Autos nicht berühren, geschweige denn fahren. Jeannette Kaufmann hingegen sieht das stolze Leuchten in den Augen ihres Vaters, wenn sie mit einem seiner Boliden richtig Gas gibt. Einsatz bewies die Frau auch abseits der Rennstrecke. Sie setzte sich erfolgreich dafür ein, dass im Rahmen der Schweizer Meisterschaften eine Kategorie für Oldtimer geschaffen wurde. Es war ihr wichtig, dass sich die Rennfahrer mit ihren alten Autos zeigen konnten. «Und zwar in richtigen Rennen – nicht nur bei SchickimickiAnlässen.» Heute gibt es eine Vielzahl von Rennen. Sie dienen dem sportlichen Vergleich, aber auch dem Austausch unter Fachleuten. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in dieser eigenen Welt sei einzigartig, sagt die Rennfahrerin. Und die Angst? Im Maserati, den Jeannette Kaufmann mit dröhnendem Motor über den Circuit jagt, gibt es kein ABS, keinen Airbag, keine Sicherheitsgurten. Nein, Angst hat die Rennfahrerin nicht. Sie baute zwar 1998 am Klausenrennen einen Unfall, bei dem sie sich die Nase brach und Prellungen zuzog. Aber was sie viel mehr beschäftigte als ihre Schmerzen, war der schwere Schaden am Auto. Es habe wahnsinnig viel Geld gekostet, den Boliden zu restaurieren. Doch nicht nur der materielle Wert der Oldtimer sei wichtig. «Jedes Mal, wenn etwas kaputt ist, geht ein Stück Geschichte verloren.» Deshalb sei sie heute stets mit viel Respekt unterwegs. Was allerdings nicht heisst, dass sie langsam fährt. Der Maserati wurde als Rennmaschine gebaut und ist bis zu 250 km/h schnell. Jeannette Kaufmann scheut sich nicht, dieses Limit zu kitzeln. MARCO ZANONI Leidenschaft wird durch Viren verbreitet. So sieht es Jeannette Kaufmann. Als Kind war sie stets mit ihrem Vater und seinen Brüdern unterwegs. Und die hatten nur ein Thema: Motoren. Es dauerte einige Zeit, bis sich das Mädchen infizierte. Als Jeannette Kaufmann alt genug war, selbst Gas zu geben, liess sich die Familie nicht bitten. Die Onkel brachten ihr das Töfffahren bei, der Vater überliess ihr das Steuer seines ersten Oldtimers. «Mir hat nie jemand gesagt: ‹Das kannst du nicht.› Oder: ‹Das darfst du nicht›», erinnert sich die Badenerin. Vielleicht vertraute sie darum dem Instruktor im BMW-Rennwagen, der ihr auf dem Salzburgring sagte: «Tu einfach, was ich dir sage.» Sie tat es und erlebte das berauschende Gefühl kontrollierten Fahrens bei hoher Geschwindigkeit. Wenig später hatte Jeannette Kaufmann die Rennlizenz. Ein Leben für eine Passion: Erich Traber, Autoliebhaber, in der Ausstellungshalle in Toffen. Alle Zeit der Welt – seit 1760 <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwMLE0MwUAYzPgjQ8AAAA=</wm> <wm>10CEXKuw2AMAwFwIliPRubOLjMp4oQAsT-oyDRUFx3c4YRPrXvdz-DAbUE17JauCi5S7BoJtFAFhGgbMymi7uV-HeqLV3AAB4wHW289xx5v10AAAA=</wm> ),@,9 */9656.9(7/ :i90, 3040;i, 7(;,2 7/03077, 963,? /<)36; ( 3(5., :k/5, 0>* :*/(--/(<:,5 */67(9+ .09(9+7,99,.(<? 1(,.,93,*6<3;9, 1(8<,; +96A *(9;0,9 70(.,; )9,0;305. )(<4, 4,9*0,9 GrandPrixSuisse Derivate 26. Juli 2009 Alte Rennboliden mit besonderer Geschichte 7 FOTOS: ADRIANO CIMAROSTI NZZ am Sonntag DANIEL REINHARD Auto Union Typ C, 1936 Aston Martin DB, 1955 Das Modell W154 kam schon 1938 im Rahmen der Grand-Prix-Formel heraus. Mit dem W154 von 1939 gewann Hermann Lang den Grossen Preis der Schweiz. Lang wurde damit auch Europameister (Pendant zur späteren WM). Zylinder: V12 Hubraum: 2962 cm3 Leistung: 485 PS bei 7800 U./min Spitzengeschwindigkeit: 315 km/h Ein sportlicher und eleganter Reisewagen, der sich auch bei Wettbewerben gut bewährte, insbesondere bei Langstreckenrennen. Der langhubige Motor ist eine Ableitung des RennwagenMotors. Zylinder: 6 (Motor: 3 DB S Aston Martin) Hubraum: 2922 cm3 Leistung: 164 PS bei 5000 U./min Spitzengeschwindigkeit: 200 km/h Der 16-Zylinder-Rennwagen mit Mittelmotor der 750-kg-Formel war nicht einfach zu beherrschen. Damit holte sich Bernd Rosemeyer in der Saison 1936 viele Erfolge, so auch bei Bern. Mit 169 km/h fuhr er auch einen nie mehr erreichten Rundenrekord. Zylinder: V16-Kompressormotor, Hubraum: 6005 cm3 Leistung: 520 PS Spitzengeschwindigkeit: 320 km/h Jaguar D-Type, 1955 Norton Manx 30, 1947 Mit diesem Modell hat Jaguar die 24 Stunden von Le Mans in den Jahren 1955 bis 1957 gewonnen. Die mittlere Partie des Fahrzeugs besteht aus einer Monocoque-Konstruktion, an die hinten und vorne ein Rohrrahmen angebaut ist. Zylinder: 6 Hubraum: 3442 cm3 Leistung: 250 PS bei 6000 U./min Spitzengeschwindigkeit: 273 km/h Norton zählte dank den Erfolgen im Rennsport zu den stolzen Namen. Norton war auch in Bern erfolgreich, wo Fahrer wie Jimmy Guthrie, Jimmy Simpson, Freddie Frith und dann auch Geoffrey Duke auf den diversen Manx siegten. Zylinder: 1 Hubraum: 499 cm3 Leistung: 36 PS Spitzengeschwindigkeit: 190 km/h Motosacoche D50, 1936 Talbot T26 GS, 1950 Moto G. Dondolino, 1948 Motosacoche war die grösste Schweizer Motorradmarke. Produziert wurde sie von 1899 bis 1957 von der Firma H. & A. Dufaux in Genf. Die D 50 mit 495-cm3Einzylinder-Stossstangenmotor konnte im Verkehr eingesetzt werden. Zylinder: 1 Hubraum: 495 cm3 Leistung: 26 PS Spitzengeschwindigkeit: 140 km/h Vom 4,5-Liter-Talbot mit 6-ZylinderSaugmotor gab es die Grand-PrixVersion sowie den zweisitzigen Sportwagen. Die Autos waren sonst ziemlich identisch. Auf dem T 26 GS gewannen Louis Rosier und Sohn 1950 Le Mans. Zylinder: 6 Zylinder Hubraum: 4485 cm3 Leistung: 260 PS bei 5000 U./min Spitzengeschwindigkeit: 240 km/h Jahrzehntelang galt das seitliche Schwungrad als charakteristisches Merkmal der Einzylinder (liegend) aus Mandello del Lario bei Como. Die Moto Guzzi Dondolino konnte mit Lampe auch im Verkehr eingesetzt werden. Zylinder: 1 Hubraum: 498 cm Leistung: 33 PS bei 5500 U./min Spitzengeschwindigkeit: 180 km/h ARRIGO CIMAROSTI DANIEL REINHARD ARRIGO CIMAROSTI Mercedes W154, 1939 ARRIGO CIMAROSTI Ob 16-zylindriger Rennwagen oder Motorräder der grössten Schweizer Marke – am Grand Prix Suisse werden sie alle über die Strecke dröhnen. Wir zeigen zwölf speziell bemerkenswerte Gefährte Maserati 4CLT/48, 1948 Ferrari Tipo 500/F2, 1952 Mit dem eleganten Modell belegten Villoresi und Ascari 1948 den dritten und fünften Rang in Bern. Giuseppe Farina gewann mit dem 4CLT den GP von Lausanne 1949, Emanuel de Graffenried 1949 den GP von England. Zylinder: 4 Hubraum: 1489 cm3, Zweistufengebläse Leistung: 260 PS bei 7000 U./min Spitzengeschwindigkeit: 260 km/h Mit dem Formel-2-Modell wurde der Mailänder Alberto Ascari Weltmeister der Jahre 1952/1953. Dieser Vierzylinder gewann den GP der Schweiz mit Piero Taruffi und Alberto Ascari und war damals kaum zu schlagen. Zylinder: 4 Zylinder, Saugmotor Hubraum: 1984 cm3 Leistung: 190 PS bei 7200 U./min Spitzengeschwindigkeit: 250 km/h Bugatti T44, 1930 Alfa Romeo 158/159, 1950 In der Zwischenkriegszeit galt Bugatti als Prestigemarke, heute besteht ein Kult rund um die Autos aus dem Elsass. Der T44, kurz «Trois litres» genannt, war ein sportlicher Reisewagen und wurde von diversen Karossiers eingekleidet. Zylinder: 8 Hubraum: 2992 cm3 Leistung: 95 PS Spitzengeschwindigkeit: 140 km/h. Der 1938 geborene Tipo 158 wurde bis 1951 laufend weiterentwickelt und hiess zuletzt 159. Es war der erfolgreichste Grand-Prix-Wagen von 1946 bis 1951, wobei die Leistung von 190 auf 430 PS zunahm. Vierfacher Sieger in Bern. Zylinder: 8 Hubraum: 1479 cm3, Zweistufengebläse Leistung: 430 PS bei 9300 U./min Spitzengeschwindigkeit: 315 km/h GrandPrixSuisse Derivate Rennanzüge gestern und heute NZZ am Sonntag 26. Juli 2009 ADRIANO CIMAROSTI 8 Früher fuhr man in festen Baumwollhemden, heute sind Rennsport-Overalls das Ergebnis hochkomplexer technischer Tüfteleien. Von Jeroen van Rooijen W as waren das doch für schöne, wilde Zeiten, als tollkühne Männer in tonnenschweren Autos Rennen fuhren, die zwar über Flugzeugmotoren verfügten, aber kaum brauchbare Bremsen hatten! Sie taten dies mit nichts als einer ledernen Sturmhaube und einem Sichtschutz auf dem Kopf, in Baumwolltwill-Overalls, die manchmal notdürftig von einem Lederwams vor Ölspritzern geschützt waren. Die Bilder aus jener Zeit sind unwiderstehlich: Wie etwa Tazio Nuvolari 1934 am Grand Prix Suisse in Bremgarten mit seinem weissen Oxfordhemd mit kragenloser Lederweste auf seinem Auto sitzt, ein neckisches Seidenfoulard um den Hals gezurrt. Oder Rudolf Caracciola und Manfred von Brauchitsch, die in einer Aufnahme von 1935 in grosszügig geschnittenen weissen Overalls dasitzen und fachsimpeln, derweil die Rennfahrerbrillen um den Hals baumeln. Siedend heisses Öl Rennen zu fahren, war damals richtig harte Arbeit. An Lenkkraftunterstützung war nicht zu denken, also musste kräftig am Steuer gezerrt werden. Die Autos waren laut und eng, die Ab- wärme des Motors schob sich unbarmherzig in die Enge des Cockpits, das Öl spritzte siedend heiss aus den Ritzen der Motorhaube und «imprägnierte» die Gesichtshaut des Fahrers. Und es gab nicht viel mehr Materialien als Baumwolle, Leinen und Leder, aus denen man einen Rennanzug hätte schneidern können, der gleichzeitig atmungsaktiv war und auch die Fähigkeit hatte, den Fahrer einigermassen zu schützen. Stretchfasern und elastische Bundabschlüsse, die einen modernen Rennanzug so bequem wie ein Pyjama machen, waren damals noch nicht erfunden. Und so banden sich die Piloten vor 75 Jahren die Hemdmanschetten und Hosensäume einfach mit Lederriemen zu, um Wind und Hitze abzuwehren. In grossen aufgesetzten Taschen wurden Dokumente, Karten und Werkzeug verstaut, weil jeder Pilot ja gleichzeitig auch ein Stück weit sein eigener Mechaniker war. Heute, wo Formel-1-Autos von den Fahrern fast mit dem kleinen Finger zu bedienen sind – vorausgesetzt, man kennt die Funktionen der vielen elektronischen Helfer! – und die grösste Herausforderung die enormen Beschleunigungs- und Fliehkräfte sind, gehorcht ein Rennanzug ganz anderen Kriterien. Sicherheit und Komfort sind die Maximen, denen die Ausrüstungen REUTERS Ein Ledergilet schützt vor Ölspritzern: Tazio Nuvolari 1934 am Grand Prix Suisse. der PS-Gladiatoren zu gehorchen haben. Naturfasern haben seit den fünfziger Jahren ausgedient und sind in Profi-Rennen heute gar verboten: Sie brennen zu rasch, sollte der Wagen verunglücken und der Fahrer nicht rechtzeitig dem Wrack entfliehen können. Rennanzüge, die nach den strengen Regeln des Weltverbandes FIA homologiert sind, werden seit den 1960er Jahren aus feuerfesten Stoffen genäht, die dennoch hochgradig atmungsaktiv sind. Schliesslich schwitzen die Piloten im Verlauf eines Rennens bis zu zwei Liter Flüssigkeit aus. Über 2000 Franken teuer Dreilagiger Hightech-Anzug, massgeschneidert: Der Formel-1-Fahrer Jenson Button. (19. Juni 2009) Als Standard für Rennanzüge gilt heute die FIA-Norm 8856-2000, die genau vorschreibt, welche Materialien verwendet werden dürfen, wie diese vernäht sein und welche Schichten unter dieser Arbeitsbekleidung getragen werden müssen. Ein entsprechendes Abzeichen ist bei den meisten Rennanzügen, wie etwa dem von Lewis Hamilton, im Nacken unter dem Kragen eingestickt. Ausstatter wie Maxpart oder Sparco führen gemäss den FIA-Vorschriften eine Reihe von hitzeund wasserfesten, atmungsaktiven und multidirektional dehnbaren ProfiRennanzügen. Beim Modell «Pairformance» von Maxpart erlaubt eine Kombination aus Interlock-Strickge- webe und Stretch-Aramiden im Armbereich maximale Bewegungsfreiheit. Allerdings kostet ein solcher Overall mit über 2000 Franken auch so viel wie der feine Zwirn eines italienischen Schneiders. Die besten Rennanzüge kommen übrigens aus Italien, und zwar aus Asolo in der norditalienischen Provinz Treviso, wo die Firma Alpinestars den Formel-1-Heroen wie Rubens Barrichello oder Jenson Button dreilagige Hightech-Rennanzüge nach individuellen Massen auf den Leib schneidert. Die äussere Schicht besteht aus einem hochgradig reissfesten und gegen Abrieb resistenten Ripstop aus extrem leichten Karbon- und Kunstfasern. Die Zwischenschicht aus gefilztem Nomex-Gewebe hält die Hitze vom Körper fern, während das komplett mit Flachnähten gearbeitete Innenfutter rasch Schweiss nach aussen transportiert und dafür sorgt, dass keine Druckstellen den Fahrer von seiner Arbeit ablenken. Die Beine und Arme sind bereits in jenen Kurven geschnitten, in denen der Fahrer im Cockpit sitzt. Eine bewegliche Schulterkonstruktion nimmt Rücksicht auf das heute weitverbreitete Head-and-Neck-Support-System «Hans», das den Helm des Fahrers abstützt und bei extremen Kräften vor Verletzungen schützt. Dank Ihrer Spende ermöglicht die Stiftung Cerebral behinderten Menschen die Fahrprüfung. Die Stiftung Cerebral unterhält eine Flotte von speziell umgebauten Fahrzeugen, damit auch Menschen im Rollstuhl die Fahrprüfung machen können. Unterstützen Sie die Fahrschule der Stiftung Cerebral und schaffen Sie Mobilität für körperbehinderte Menschen. <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwMLYwMgMAU_WQ7A8AAAA=</wm> <wm>10CD3KOQ6AMAwF0RPF-nY2G5ckqSKEAHH_o4AoKKZ5mjk9E77Wvl39cAZSDtCoUlwlkap4RCFO4qgwAWyBsSSt9tJ_h7WFExjADaa9jQfCnJxMXQAAAA==</wm> Wir sind dankbar für jede Spende, für alle, die mit einem Legat über ihr Leben hinaus Gutes tun wollen, und für Unternehmen, welche einzelne Projekte finanzieren. Die Stiftung Cerebral unterstützt Betroffene und ihre Familien in der ganzen Schweiz. Helfen verbindet Autofahren schafft Unabhängigkeit. Auch für behinderte Menschen. Schweizerische Stiftung für das cerebral gelähmte Kind Erlachstrasse 14, Postfach 8262, 3001 Bern, Telefon 031 308 15 15, PC 80-48-4, www.cerebral.ch siffert/weinweltfoto.ch Klassische Autos – klassische Weine Die Brücke Pont de Pierre und die Garonne in Bordeaux Die Rebstöcke der Familie Revaire sind im Durchschnitt 45 Jahre alt und lieferten für den Château Lafaye 2005 nur eine winzige Menge konzentrierter Trauben. Ein reifer Wein mit weichen Brombeer- und roten Johannisbeernoten und warmem, samtigem Abgang mit Holznote. Jeder Jahrgang des Château Mayne Guyon von Bernard Cazeneuve gewann in den letzten zehn Jahren mindestens eine Silbermedaille, dieser 2005er sogar eine Goldmedaille! Ein weicher Wein mit ungeheurer Konzentration und Frucht. nco urs Mâc Der komplexe Château Bourdicotte Bordeaux Supérieure 2005 stammt von einem ganz und gar unverfälschten, traditionellen Weingut in der Nähe der historischen Festungsstadt Sauveterrede-Guyenne. Reichlich rote Beeren mit feiner Zedernholznote. o n Co Dieses kleine Gut von Daniel und Brigitte Orsini liegt im Entre-Deux-Mers. Château Les Ragottes 2005 ist ein runder Wein mit dem Geschmack von Pflaumen, roten und schwarzen Johannisbeeren mit einer cremigen Note und festen Tanninen. SILBER 2007 NK REIC urs Mond i nco H al Co F RA 2007 du AUX DE s Vin Bruxelle BRONZE VI 2007 N SD NE CONC O GOLD S DE BOR UR I ' A QU I TA <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwMDEysQQAK_I1ug8AAAA=</wm> <wm>10CEXKMQ6AIAwF0BPR_JZWih0FJmKMGu9_FBMXh7e9OcMIn63vdz-DAbUEV9EaLkruEizKZCVQeBGgrsyK7Nkt_p22li5gAA-YjjZe1rODNV0AAAA=</wm> Diese exklusiven Bordeaux erhalten Sie für nur Fr. 135,– Sie sparen über Fr. 100,–. (statt Fr. 241,50) Liebe Freunde klassischer Oldtimer, Sie haben eine Leidenschaft für schöne alte Autos und sind von diesem Stil und der Klasse begeistert? Glauben Sie mir, genauso ergeht es mir, wenn ich ein Glas eines dieser herrlichen Weine aus Bordeaux in der Hand halte - einfach stilvoll und elegant. Und wie eine schöne Ausfahrt machen auch diese Weine richtig Spass! Solche grossen Weine werden auch von grossartigen Winzern gemacht. Von leidenschaftlichen, fähigen Persönlichkeiten wie etwa von dem Paar Brigitte and Daniel Orsini, die Macher des fabelhaften Château les Ragottes 2005. Sie lesen ihre Trauben mit der Hand und lassen ihn wenigstens ein Jahr in teurer, französischer Eiche reifen. All diese Weine werden auf kleinen Gütern mit handwerklichen Methoden hergestellt. Wir lieben solche Menschen, ihre hohe Professionalität, ihre Kompromisslosigkeit und ihre Wärme, denn all das finden wir dann auch in ihren Weinen. Weine, mit intensivem Geschmack und starkem Charakter. In dieser Kiste erwarten Sie ausschliesslich Weine des Top-Jahrgangs 2005 – ein Jahrgang von historischer Qualität. Mit dabei der Insider-Tipp Château Lafaye 2005 von den Premières Côtes de Blaye von sehr alten Reben, dazu der klassische Château Bourdicotte Bordeaux Supérieure 2005 mit hohem Merlot-Anteil, der mit einer Goldmedaille prämierte Château Mayne Guyon 2005 und abschliessend der herrlich runde Château Les Ragottes 2005 der Familie Orsini. Diese Weine finden Sie exklusiv nur bei ChateauDirect! Machen Sie mit mir eine Ausfahrt durch Bordeaux und ich versichere Ihnen, Sie kehren bereichert zurück. Ihr Beat Koelliker ist Präsident von ChateauDirect und Autor mehrerer ausgezeichneter Weinbücher (u. a. der Bestseller Hallwag Weinschule, Weinwanderwege), die nach dem Prinzip „Learning by Tasting“ die Weinliteratur revolutioniert haben. BESTELLEN SIE NOCH HEUTE! Schicken Sie diesen Bestellschein zurück an: ChateauDirect, Postfach 1872, 8032 Zürich (Anzahl) Kisten mit jeweils 12 Flaschen der prämierten Weine zum Preis von je Fr. 135,– Ja, bitte schicken Sie mir (zzgl. Fr. 15,– Versandkosten). Dazu erhalte ich gratis den Profi-Korkenzieher im Wert von Fr. 50,–. GRATIS FÜR SIE! Jetzt bestellen – früher geniessen! Vorname Strasse/Nr. PLZ/Ort Ich bin volljährig. Telefon-Nr. E-Mail-Adresse Bitte ankreuzen, wenn Sie von ChateauDirect Sonderangebote per E-Mail erhalten möchten. Mit Kreditkarte – bitte füllen Sie den nachstehenden Abschnitt aus: Karten-Nr. Die Käufer müssen volljährig sein. Alle Artikel werden vorbehaltlich ihrer Verfügbarkeit zum Verkauf angeboten; max. 3 Kisten pro Person. Dieses Angebot ist nur für neue Kunden von ChateauDirect gültig. Die Preise sind nur zur Zeit der Drucklegung gültig, wobei dieses spezielle Angebot höchstens 6 Wochen lang nach dem Datum des Postversands gilt, falls nicht anders angegeben. Wenn Sie mit Kreditkarte bezahlen, wird Ihr Konto erst 5 Tage nach Bestellungseingang belastet. Wenn Sie bei ChateauDirect, einer Marke der Direct Wines AG, bestellen, speichern wir Ihre Adresse und auftragsbezogenen Daten zur Geschäftsabwicklung zur Pflege der Kundenbeziehung. Sie erhalten dann automatisch alle unsere neuen Angebote. Wir geben die Anschriften unserer Kunden nur zur Bonitätsprüfung und an sorgfältig ausgewählte Unternehmen weiter, deren Produkte für Sie von Interesse sein könnten. Selbstverständlich können Sie der Nutzung der Daten für Werbezwecke jederzeit widersprechen. Die kompletten Datenschutzrichtslinien der Direct Wines AG finden Sie unter www.chateaudirect.ch. Für weitere Auskünfte oder Sperrungen wenden Sie sich bitte an: [email protected] oder schreiben Sie uns an. Anrufe aus dem Festnetz, die mit 0848 beginnen, kosten Sie lediglich den Lokaltarif. Alle Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Unsere Preise gelten je Flasche à 0,75l, wenn nicht etwas anderes vermerkt ist. 1 9 Geburtsdatum Mastercard Visa card American Express Card Gültig bis ODER per Rechnung: Ihre Rechnung erhalten Sie mit separater Post. Bitte überweisen Sie den Rechnungsbetrag innerhalb von 10 Tagen. Ihre Bonität setzen wir voraus. Datum Unterschrift (Ich bin volljährig) Bitte geben Sie bei Ihrer Bestellung die Referenz-Nr. 76005 an. Rufen Sie jetzt an 0848 00 44 77 (Sie erreichen uns Mo. – Fr.: 8:00 – 20:00 Uhr, Sa.: 9:00 – 16:00 Uhr) oder besuchen Sie uns unter www.chateaudirect.ch/76005R CH-OTP-CD-0709-04-76005 Bestellen Sie gleich jetzt, und Sie erhalten dazu noch GRATIS diesen Profi-Korkenzieher (im Wert von Fr. 50,–). Name 10 GrandPrixSuisse Sport NZZ am Sonntag 26. Juli 2009 Berner Autorennen 1934–1954 Motorsport der Spitzenklasse Im Bremgartenwald Zwei Jahrzehnte lang wurde auf der Bremgarten-Rundstrecke bei Bern Motorsport gezeigt, der international zu den grossen Prüfungen zählte. Die Veranstaltung zog jedes Mal Zehntausende von Zuschauern an, allesamt fasziniert von der Unmittelbarkeit des Rennsports Tankstopp von August Momberger anno 1934 – der Feuerwehrmann ist einsatzbereit. Der Grand Prix von Europa 1948 läuft, 74 000 Zuschauer fiebern mit. Max Christen nach dem 2. Rang im Preis von Bremgarten 1939, umringt von Fans. Zaungäste am Rennen von 1939 – mit Eleganz gegen dröhnende Motoren. Der Österreicher Rupert Hollaus 1954 auf seiner NSU in der Forsthauskurve. Die erste Kurve nach der Zielgeraden am GP Suisse 1949: Ferrari führt vor Maserati. Schon in der ersten Runde des GP Suisse 1953 kommt 26. Juli 2009 GrandPrixSuisse Sport t Jacques Swaters mit dem Ferrari von der Strecke ab. 11 FOTOS: MARKUS FORTE FOTOS: ADRIANO CIMAROSTI NZZ am Sonntag Mit vollem Einsatz durch die Kurve: Georg Kaufmann am Steuer des Lagonda M45 auf der privaten Rennstrecke Anneau du Rhin. Die Nase im Wind, die Füsse am Glutofen Oldtimer-Rennwagen sind laut, heiss und selbst mit 75 Jahren noch sehr schnell. Das macht das Fahren zum nachhaltigen Erlebnis für alle Sinne. Von Remo Geisser E r ist ein Ungetüm. Anderthalb Tonnen schwer, vierschrötig, das Lenkrad so gross wie eine Familienpizza. 1934 wurde der Lagonda Rapide M45 in England gebaut. Ein Jahr später gewann dieses Modell das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Und noch heute startet der Motor beim ersten Druck auf den Anlasserknopf. Die sechs Zylinder stampfen und lassen den Oldtimer erzittern, der Motor brummt und gluckert. Als höre man das Benzin durch seine Adern fliessen. Auf einer Landstrasse im Elsass überlässt Georg Kaufmann, der Besitzer des Lagonda, das Steuer dem Passagier. Dieser ergreift das grosse Rad, senkt den Kopf und schaut entgeistert hinunter zu den Pedalen. Das Gas in der Mitte, links die Kupplung, rechts die Bremse. So sei das bei vielen alten Rennwagen, sagt Kaufmann. «Das erleichterte es, beim Hinunterschalten gleichzeitig zu kuppeln und zu bremsen.» Ja, das Schalten. Könner kuppeln bei jedem Gangwechsel zweimal – zuerst, wenn sie den einen Gang rausnehmen, und wieder, wenn sie den nächsten einlegen. Mit Zwischengas! Der Unerfahrene will die kostbare Maschine sanft behandeln, sieht aber bald ein, dass hier eine energische Intervention verlangt ist: Ein kraftvoller Tritt aufs Kupplungspedal, den Ganghebel mit einem Ruck nach vorn schieben – nein, das Getriebe knirscht nicht. Dann löst sich der linke Fuss, der rechte sucht das Mittelgas. Und das gewaltige Drehmoment des 4,5-Liter-Motors drischt das Auto sofort nach vorne. Zweiter Gang, dritter Gang. Der Wind weht einem um die Nase, die Bäume fliegen vorbei. Frankreichs Radarpolizisten sind zum Glück anderweitig beschäftigt, denn der Lagonda prescht trotz seinen 75 Lenzen über die Strasse wie ein junges Rennpferd. In den Kurven zeigen sich die Tücken des rein mechanischen Vehikels. Bewegt man das Lenkrad nur leicht, passiert gar nichts. Man muss richtig drehen und dabei einige Kraft aufwenden – einen Oldtimer zu fahren, ist körperliche Arbeit. Auch die Bremsen reagieren nur auf resolute Tritte. Zudem muss sich der Fahrer auf Überraschungen gefasst machen. Stampft er aufs Bremspedal, schlingert der Wagen bald nach rechts, bald nach links. Und wenn er Glück hat, zieht das Vehikel auch einmal geradeaus. So wird all das, was in einem modernen Auto blinder Automatismus ist, im alten Rennwagen zur heiklen Aufgabe. Mit den Finessen mag sich der Unerfahrene nicht beschäftigen. Da gäbe es zum Beispiel einen Knopf, mit dem die Zündung mechanisch der Tourenzahl des Motors angepasst werden kann. Bei Bergrennen dreht der Könner bald nach links, bald nach rechts, damit der Wagen immer möglichst viel Kraft entwickelt. Jetzt setzt sich der Könner wieder ans Steuer und lenkt den Boliden an die Einfahrt zum Anneau du Rhin in der Nähe von Colmar. Auf der Rennstrecke bolzen bereits ein paar hochgetunte Kleinwagen. Georg Kaufmann tritt das Gaspedal durch, der Lagonda rast die Gerade hoch. Die Tacho-Nadel zeigt gegen 180 km/h, und der Passagier wird sich ängstlich bewusst, wo er sich befindet. Im Lagonda gibt es weder Sicherheitsgurten noch Überrollbügel. «Wenn es das Auto überschlägt, hofft man, dass man rausfällt», hat Kaufmann gesagt. Der Haltegriff aussen an der Karosserie vermag die Angst nicht zu vertreiben. Er sieht aus, als sei er von einem Ikea-Möbel abgeschraubt worden. Trotzdem klammert sich der Beifahrer fest, so gut er kann, und er rutscht weit hinunter in den Fussraum. Vielleicht ist man dort ja sicher. Auf jeden Fall ist es heiss, denn der Motor und der an der Beifahrerseite entlanggezogene Auspuff glühen. Georg Kaufmann ist in seinem Element. Er stampft und hebelt mit vollem Körpereinsatz, prügelt das alte Gefährt durch Kurven und Schikanen. Wenn das Heck des Lagonda ausbricht, fängt es der Fahrer mit energischen Griffen ins Steuer wieder auf. Ab und zu pfeift ein GTI auf Slicks vorbei, aber das kann den Spass des Oldtimer-Fahrers nicht schmälern. Auch der Passagier hat inzwischen Vertrauen gefasst, jubelt und lacht unter dem Helm. Was er hier erlebt, ist eine völlig neue Dimension des Autofahrens. Er fühlt sich nicht entrückt wie in den hochtechnisierten Wagen der Neuzeit, sondern ist mit allen Sinnen in der lauten, heissen, windigen Wirklichkeit. Doch kurz ist das Vergnügen. Kaufmann biegt vom Circuit ab, verabschiedet sich und entschwindet im Lagonda auf der Landstrasse. Der Gast steuert sein modernes Gefährt nach Hause. Autobahn, Klimaanlage, DRS 3 – warum nur muss er ständig gähnen? Wo Oldtimer fahren Privat-Circuit Oldtimer-Rennwagen können in der Schweiz nur begrenzt bewegt werden. Die Rally- und die Langstrecken-Boliden haben in der Regel eine Strassenzulassung, alle anderen dürfen nur auf gesicherten Rundkursen gefahren werden. Da es solche in der Schweiz nicht gibt, ist die nächste Gelegenheit der Anneau du Rhin bei Colmar in Frankreich. Diese Strecke ist in Privatbesitz und kann von den Aktionären fast jeden Abend fürs Training benutzt werden. Oft werden die alten Autos aber auch in Rennen eingesetzt. Davon gibt es im In- und Ausland mittlerweile so viele, dass sich die Oldtimer-Fahrer praktisch jedes Wochenende die Startgelegenheiten aussuchen können. (reg.) Technik von 1934: Ein Lederriemen sichert die Kühlerhaube. Blick unter die Motorhaube. 12 GrandPrixSuisse Derivate NZZ am Sonntag 26. Juli 2009 GIORGIO BENVENUTI / EPA Am 17. Mai 2009 für umgerechnet 13,7 Millionen Franken von Sam Walton ersteigert: Ferrari 250 Testarossa von 1957. Investieren in Oldtimer Klassische Sportwagen erzielen die höchsten Wertsteigerungen: Sie sind rar, begehrt – und markieren technische Bestleistungen ihrer Epoche. Als Kapitalanlage eignen sie sich jedoch selten. Von Daniel Hug D er Bieter am Telefon blieb anonym. Doch am Sonntag, 17. Mai – die Aktienmärkte waren in depressiver Stimmung – wollte er sich die Chance trotzdem nicht entgehen lassen: Nach langem Bietergefecht fiel der Hammer an der Auktion im italienischen Maranello bei 9,02 Millionen Euro. Der hartnäckige Bieter ersteigerte sich einen der erfolgreichsten FerrariRennwagen, und zwar aus dem Jahr 1957: Der verkaufte 250 Testarossa erzielte zwischen 1958 und 1961 zehn Siege. Nur 22 Exemplare dieses Modells hatte Ferrari gebaut – keines war jedoch so erfolgreich wie das versteigerte mit der Fahrgestellnummer 0714TR. Wer legt den Gegenwert einer geräumigen Villa an bester Lage auf den Tisch, um ein vierrädriges Geschoss zu kaufen? Marcel Massini, einer der weltbesten Ferrari-Spezialisten und Autor zahlreicher Bücher, weiss es. «Rob Walton hat ihn über einen Mittelsmann gekauft», sagt er. Rob ist der Sohn von Sam Walton, dem Gründer von WalMart, der grössten Supermarkt-Kette der Welt. Sie ist bekannt als gnadenlose Preisdrückerin im Einkauf. Das private Vergnügen lassen sich die Waltons offenbar gerne etwas kosten. Ist der Markt für klassische Wagen immun gegenüber der Wirtschaftskrise? «Bei den absoluten Spitzenmodellen ist die Krise nicht spürbar», sagt Massini. Für die Ikone unter den Sportwagen, den Ferrari 250 GTO aus den frühen 1960er Jahren, müsse man heute über 20 Millionen Dollar hervorzaubern, falls einer der weltweit 36 Besitzer überhaupt zum Verkauf bereit sei. Im Segment unterhalb von 500 000 Dollar hätten die Preise von manchen Modellen jedoch um 25 bis 30 Prozent nachgegeben. «Wer zum Verkauf gezwungen war, hat bereits verkauft. Die Spekulanten sind nun aus dem Markt», sagt Massini. Er glaubt daher nicht, dass die Preise für gute Klassiker weiter fallen werden. Taugen Oldtimer als Kapitalanlage? Nach den bitteren Erfahrungen mit zerbröselnden Aktien möchte man es gerne glauben. Wer klassische Wagen jedoch vorwiegend als Wertanlage anschafft, wird wahrscheinlich seine Enttäuschung erleben: Autos mit echter Wertsteigerung sind so selten wie die Picassos und Van Goghs in der Kunst. Im Jahr 1962 war der Ferrari 250 GTO zum Katalogpreis von 60 000 Franken zu haben. Heute muss man das 367-Fache dafür auslegen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Verzinsung von 13,4 Prozent. Doch nur theoretisch: Der Wagen muss gefahren, gewartet und versichert werden. Die Revision eines 12-ZylinderFerrari-Motors etwa kann 100 000 Franken verschlingen. Christian Jenny, der eine der besten Jaguar-Sammlungen besitzt, rechnet vor: «Der Fahrzeugunterhalt verschlingt alljährlich einen Betrag, der meist beträchtlich höher ist als der gängige Hypozins, zum Beispiel etwa 5 Prozent des ursprünglich investierten Betrags.» Sammler unterscheiden grob zwischen Rennsportwagen und Strassenautos. Für den Preis zentral sind Begehrtheit des Modells, Seltenheit, .................................................................................. «Das Sammeln von klassischen Automobilen kann man nur in wenigen Fällen als echte Investition betrachten.» .................................................................................. Rennerfolg, Vorbesitzer, die nachweisbare Geschichte und vor allem: ein authentischer Originalzustand. Geld ist aber längst nicht alles: Die besten Stücke kommen gar nie auf den Markt, sondern gehen unter der Hand weg. «Für den wirklichen Sammler sind Beziehungen das Wichtigste», so Jenny. Wer ohne Fachwissen und Leidenschaft an die Sache geht, wird einen aufpolierten Blender nicht von einem Wagen mit Substanz unterscheiden können. Ein klug ausgewählter Oldtimer kann einem immerhin die Investition erhalten. Das geht auch mit deutlich günstigeren Wagen, etwa mit einem Alfa Romeo 1750 GT Veloce 1967, der vor fünf Jahren noch um 20 000 Franken gehandelt wurde, heute aber gegen 30 000 Franken (in gutem Zustand) kostet. Auch er strahlt mit seiner Bertone-Karosserie stilvollen Charme aus. Und bietet das einmalige Erlebnis von echten Autos: Man fährt – und wird nicht gefahren wie in den heutigen Allerweltswagen, die mit elektronischen Hilfen vollgestopft sind. Ferrari 250 GTO (1962) Aston Martin DB4 GT Mercedes 300 SL (1954) Jaguar XK 150 S OTS Porsche 911 Carrera RS Der GTO (Gran Turismo Omologato) ist der gesuchteste Sportwagen, einer mit vielen Rennerfolgen. Karosseriegewicht 1000 kg. Nur 36 Exemplare 1962/63 gebaut, V12-Zylinder, Spitze 280 km/h. Wertsteigerung seit 1962: 36000%. Stärker (302 PS) und leichter (1277 kg) als der «normale» DB4, forderte der DB4 GT auf den Rennpisten die Ferraris heraus. Nur 75 Exemplare wurden gebaut. 0–100 km/h: 6,4 sec., Spitze: 246 km/h. Wertsteigerung seit 1961: 2590%. Der Flügeltürer war seinen Konkurrenten meilenweit voraus: Futuristisches Design, Motor mit Benzineinspritzung, in 1400 Exemplaren gebaut, 3-Liter-Motor mit 215 PS, Spitze 250 km/h, 1190 kg. Wertsteigerung seit 1955: 1843%. Äusserst rare Version der XK-Serie, OTS steht für Open Two Seater, bärenstarker 3,8-Liter-Motor mit 268 PS, nur 36 Stück wurden gebaut. Spitze 225 km/h, Gewicht 1405 kg. Wertsteigerung seit 1961: 557%. Neben den eigentlichen Rennversionen gesuchtestes Modell der 911-Reihe, von der Touring-Version wurden 1308 Stück gebaut. Sehr leicht (960 kg), 0–100 km/h in nur 5,2 sec., Spitze 245 km/h. Wertsteigerung seit 1973: 441%. 22 Millionen Franken 20 18 16 1,4 Millionen Franken 800 000 Franken 225 000 Franken 1,2 700 200 Marktpreis Aston Martin DB4 GT 1,0 0,6 0,4 6 4 0,2 2 60 000 Fr. (Katalogpreis) 1962 87 89 91 93 95 97 99 01 03 05 07 09 Quelle: Marcel Massini 0 96 97 0 99 01 03 05 Quelle: Motor Klassik / Automobil-Revue / BfS 50 100 47 000 Fr. 1961 07 09 100 75 200 Katalogpreis indexiert gemäss Teuerung 150 100 300 8 200 125 400 10 0 150 500 0,8 12 250 175 600 14 300 000 Franken 25 33 500 Fr. 1955 96 97 50 28 300 Fr. 0 99 01 03 Quelle: Motor Klassik / Automobil-Revue 05 07 09 47 400 Fr. 0 1959 96 97 99 01 03 Quelle: Motor Klassik / Automobil-Revue 05 07 09 1972 96 97 99 01 03 Quelle: Motor Klassik / Automobil-Revue 05 07 09 NZZ am Sonntag GrandPrixSuisse Derivate 26. Juli 2009 13 Seit mehr als hundert Jahren werden in der Schweiz Rennfahrzeuge gebaut. Peter Sauber ist der Einzige, der es damit zu internationalem Ansehen brachte. Von Adriano Cimarosti JIMMY FROIDEVAUX / KEYSTONE Zu kleiner Markt Peter Sauber fängt als Rennfahrer an und erreicht später als Besitzer eines Formel-1-Rennstalls Beachtliches. Hier bejubelt er den 3. Rang Johnny Herberts 1997 in Ungarn. S chon zu Beginn des vorigen Jahrhunderts gab es in der Schweiz begabte Techniker und Ingenieure, welche hervorragende Rennfahrzeuge auf die Strasse brachten. Meistens handelte sich bei diesen aber um Einzelstücke oder um Renn- und Sportwagen, die in Kleinstserien hergestellt wurden. Zum einen war im kleinen Land die Nachfrage beschränkt; zum andern wirkte sich das Verbot für Rundstreckenrennen negativ aus, das seit 1955 in der Schweiz gilt. Erst mit dem Aufkommen der Promotionsformeln um 1960 herum entstanden in der Schweiz Renn- und Sportwagen, die an einen grösseren Kundenkreis verkauft wurden. Zuvor hatten sich einzelne Konstrukteure damit begnügt, Renn-Automobile für den persönlichen Gebrauch zu bauen. Dominierende Briten wagen wurden vom Thurgauer Markus Hotz gebaut. Deutsche Konstrukteure konnten allerdings auf einen grösseren Kundenkreis zählen. Die ab 1968 freigegebene Werbung auf Rennfahrzeugen brachte eine Belebung der Rennszene. Mehr und mehr sah man nun auch junge Fahrer in den Rennwagen, nachdem in den vorhergehenden Jahrzehnten eher betuchte Geschäftsinhaber oder Garagisten hinter dem Rennvolant gesessen hatten. Sponsoren finanzierten junge Fahrer; man entdeckte Talente, die sich die ersten Sporen auf Schweizer Wagen verdienten. Gleichzeitig entstanden hierzulande Tuning-Betriebe wie die renommierte Heini Mader Racing Components in Gland. Die ab 1968 freigegebene Werbung brachte eine Belebung der Szene. Nun sah man auch junge Fahrer in den Rennwagen. .................................................................................. Spielraum hingegen zu klein. In Basel entstanden zu jener Zeit immerhin die MBM von Peter Monteverdi sowie die Sauter, wenn auch in kleiner Zahl. England verfügte über ein grosses Reservoir an jungen Spezialisten; viele Ingenieure kamen aus der Flugzeugindustrie. Nach Cooper, Lotus und Lola schossen Marken wie Elva, Ausper, Envoy, Merlyn oder Gemini aus dem Boden. Aus der Formel Junior wuchs 1964 die Formel 3. Angesichts des grossen Angebots an englischen Marken konnten die Schweizer quantitativ allerdings nicht mithalten. Ende der 1960er Jahre kam die Formel Ford auf, bei der die Reglemente sehr straff formuliert wurden, um kostspielige Konstruktionen auszuschliessen. Prompt stiegen ein paar Schweizer ein – zum Beispiel LCR oder Griffon. Ein Betätigungsfeld für kleine Konstrukteure war die gleichzeitig aufkommende Formel Vau (später Super Vau), in der sich etwa die Horag der Super-Vau-Kategorie auch auf internationaler Ebene bewährten. Diese Renn- Die Ära Sauber 1970 begann die Ära von Peter Sauber, der mit seinem ersten Sportwagen gleich Schweizer Meister wurde. Zwei Jahrzehnte später sorgte er mit dem Sauber-Mercedes dank zwei WMTiteln (Gruppe C) erstmals für internationales Aufsehen. 1993 wagte der Zürcher Oberländer den Schritt in die Formel 1 und erreichte dort mit seinem Privatteam beachtliche Erfolge. Nach der Übernahme durch BMW (2005) gelang dem BMW-Sauber sogar der erste Triumph auf oberster Stufe – im Juni 2008 am GP von Kanada. Mittlerweile ist der Betrieb in Hinwil ein Unternehmen mit fast 300 Mitarbeitern. Schweizer Rennwagen-Konstrukteure 1904: Charles und Frédéric Dufaux. Die Genfer Brüder entwickeln 1904 einen Achtzylinder-Rennwagen, und 1905 stellt Frédéric Dufaux auf einem Dufaux mit 26-Liter-Motor einen Rekord mit 156,5 km/h auf (fliegender Kilometer). 1911: Louis Chevrolet. Der aus La Chauxde-Fonds stammende Louis Chevrolet zählt zu den Mitgründern der US-Marke. 1959: Kurt Sauter. Der Basler baut Formel-Junior-Rennwagen mit DKW-Motor. 1960: Peter Monteverdi. Der Basler baut Formel-Junior-Rennwagen der Marke MBM mit Ford- oder DKW-Motoren. 1962: Claude und Georges Gachnang. Die Gachnangs aus Aigle bauen den Formel-1-Rennwagen Cegga mit MaseratiMotor. Es folgen weitere Konstruktionen. 1967: Jo Marquart. Der Winterthurer Jo Marquart arbeitet bei Lotus und u. a. bei McLaren als Fahrgestellkonstrukteur. 1967: Jürg Dubler. Im Rahmen der Formel Vau baut der Zürcher elf Rennwagen der Marke Zarp (auch als Kits). 1970: Jean-Louis Burgnard. Beim Genfer entsteht der Rennsportwagen Griffon. 1975: Louis Christen. In Rheineck werden Formel-3- und Formel-Ford-Rennwagen gebaut. 1967: Fredy Amweg. In Ammerswil bauen Fredy Amweg und sein Vater einen Amweg-BMW 700 und später einen Amweg-BMW der Formel 2. 1984: Pierre Rechsteiner. Bis 1988 baut der Genfer aus La Sarraz einige Formel-3-Rennwagen der Marke Swica. 1970: Peter Sauber. Zuerst baut der Zürcher Oberländer den C1-EinliterSportwagen. Nach diversen Konstruktionen mit Ford- oder BMW-Motor beginnt ab 1986 die Erfolgsgeschichte der Sauber-Mercedes der Gruppe C. Die Höhepunkte: Doppelsieg 1989 in Le Mans sowie Gewinn der Teamwertung 1989 und 1990. 1993 stellt Sauber auf die Formel 1 um. Dem Werk wird ein moderner Windkanal angegliedert. 2005 übernimmt BMW den Rennstall. 1984: Mario Illien. Der Churer Ingenieur gründet 1984 mit dem Cosworth-Kollegen Morgan in Brixworth eine Rennmotorenfabrik. Vorerst baut man Chevrolet-Indy-V8-Aggregate, später die Mercedes-Formel-1-Motoren. Seit ein paar Jahren sind es Honda-Indy-Aggregate. FOTOS: ADRIANO CIMAROSTI Eine neue Zeitrechnung begann 1959 mit der Formel Junior. Hier waren die Konstrukteure gezwungen, Elemente wie Motor und Getriebe von Grossserienwagen zu übernehmen. Vorerst entstand ein Junior-Boom in Italien, dann kamen die Engländer, die mit ihrem Mittelmotor-Leichtbaukonzept weltweit dominierten. Auf den Britischen Inseln entstand eine RennIndustrie, die bis heute wegweisend ist. Für Schweizer Verhältnisse war der .................................................................................. Der Basler Konstrukteur Peter Monteverdi 1961 mit seinem MBM-Porsche. Der Churer Mario Illien, erfolgreicher Spezialist für Rennmotoren. Der Winterthurer Jo Marquart war in England unter anderem für McLaren tätig (1969).