Mitarbeiter für Mitarbeiter - TelefonSeelsorge Ravensburg
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Mitarbeiter für Mitarbeiter - TelefonSeelsorge Ravensburg
Jahresbericht 2015 Auf der Trägerebene der TelefonSeelsorge Oberschwaben-Allgäu-Bodensee war im Jahr 2015 ein wichtiger Eckstein für Stabilität die Neubesetzung des Vorstandes für die nächsten 5 Jahre. Einstimmig und mit großer Freude wurde Rechtsanwalt Bernhard Vesenmayer als Vorsitzender und Codekan Dr. Gottfried Claß als stellvertredender Vorsitzender des Vorstandes in der konstituiertenden Sitzung im April einstimmig wieder gewählt. Auf dem Hintergrund der Schwierigkeit der größeren Dekanate, eine entsprechende Anzahl von VertreterInnen zu benennen und gleichzeitig den Propoz zwischen den evangelischen Kirchenbezirken und katholischen Dekanaten beizubehalten wurde die Satzung der TelefonSeelsorge unter Zustimmung des Katholischen Ordinariats und des Evangelischen Oberkirchenrates geändert. Der Vorstand besteht für die neue Legeslaturperiode von fünf Jahren somit aus 18 statt aus 20 neuen Mitgliedern. Die im Jubiläumsjahr 2014 begonnen Renovationsarbeiten der Dienstund Seminarräume der TelefonSeelsorge wurde im laufenden Jahr mit Malerarbeiten, neuer LEDBeleutung, Neubestuhlung des Seminarraumes und des Dienstzimmers sowie drei neue Schallschutzfenster fortgesetzt, sodass der Qualitätsstandard der Räumlichkeiten deutlich verbessert werden konnte. Das Herzstück der Arbeit in der TelefonSeelorge leisteten rund um die Uhr, also 365 Tage und Nächte im Jahr die gut qualifizierten und hoch engagierten Ehrenamtlichen. ..... 87 ehrenamtliche MitarbeiterInnen, davon 79 % Frauen und 21% Männer haben 2015 ihr offenes Ohr und ihre Zeit Menschen am Telefon, im Chat- und der MailSeelsorge geschenkt. Durch das vor einem Jahr neu installierte Routing ACD haben sich die Telefonkontakte um 23% im Vergleich zum Vorjahr auf 21.692 gesteigert. Davon wurden 13.395 Seelsorgeund Beratungsgespräche geführt. Der Rest verteilt sich auf Schweigeanrufe, Aufleger und Gespräche die abgelehnt wurden, da sie nicht dem Auftrag der TelefonSeelsorge entsprachen. Die deutliche Zunahme der Gespräche wurde von der Mitabeiterschaft durchaus als Bereicherung und spannender Herausforderung erlebt. Zugleich wurde das pausenlose in Anspruch genommen werden, vor allem in den Nachtdiensten, zu einer neuen Herausforderung mit den eigenen Kräften gut zu haushalten und vermehrt Selbstfürsorge zu üben. Neben einer Ausbildungsgruppe für den Dienst am Telefon, startete auch eine neue Mailausbildunggruppe. 117 Ratsuchende wendeten sich per Mail an uns, insgesamt wurden 1155 Mails zwischen den Berater/innen und Ratsuchenden geschrieben. 244 Menschen suchten über die Chatseelsorge den Kontakt mit uns. Auffallend ist, dass das Medium des Telefons vorrangig von den 40–60jährigen, das Medium Mail vorrangig von den 20-40jährigen und das Medium Chat vorrangig von den 1530jährigen genutzt wird. Das Fortbildungsprogramm bot der Mitarbeiterschaft einen bunten Strauß an Themen an die die Arbeit am Telefon, im Mail und Chat unterstützten und bereichern, wie z.B. Medititieren hilft, über Humor als Lebenselexier, Potentialentfaltung, Mensch sein wagen, Trauer, Jugendamt und Beziehung. Dazu kamen die zwei laufenden Jahresgruppen Meditation und Enneagramm als Weg der Wandlung. Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle nach einem arbeitsreichen Jahr besonders den ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden Herrn Bernhard Vesenmayer und dem stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Codekan Dr. Gottfried Claß für allen Einsatz von Zeit und Kraft. Dank auch allen Vertreterinnen und Vertretern im Vorstand, den Trägern, dem Förderverein der TelefonSeelsorge, unseren SupervisorInnen, den externen ReferentInnen und last but not least all den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, ohne die es weder das Projekt noch die TelefonSeelsorge so gäbe. Dank auch den Zuschussgebern von Städten und Landkreisen sowie zahlreichen Spenderinnen und Spendern - Vergelts Gott. Dr. Gabriela Piber 2 Inhaltsverzeichnis Jahresrückblick ........................................................................................... 3 30 Jahre im Dienst für den Menschen ....................................................... 4 1. Rund um die Uhr ein offenes Ohr 2. Immer ein Ohr für Menschen in Not 3. Renovationsarbeiten in den Räumen der TS Statistik - Seelsorge und Beratung in Zahlen ............................................ 11 1. Mitarbeiterschaft 2. Gesamtzahl der Anrufe und Gespräche TelefonSeelsorge im Internet ...................................................................... 14 1. Mail-Seelsorge 2. Chat-Seelsorge Fortbildungen und Veranstaltungen 2014 ................................................ 18 1. Eine eindrucksvolle Reise ins heilige Land 2. Ein Nachmittag im Kloster Sießen 3. Ein großes Benefizkonzert Gremienarbeit - Arbeitskreise und Supervision ...................................... 25 Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................... 26 1. Pressespiegel 2. Veranstaltungen Dank an unsere Träger, Zuschussgeber und Sponsoren ........................ 27 TelefonSeelsorge Oberschwaben-Allgäu-Bodensee im Überblick ......... 28 3 Jahresrückblick 2015 Auf der Trägerebene der TelefonSeelsorge Oberschwaben-Allgäu-Bodensee war im Jahr 2015 ein wichtiger Eckstein für Stabilität die Neubesetzung des Vorstandes für die nächsten 5 Jahre. Einstimmig und mit großer Freude wurde Rechtsanwalt Bernhard Vesenmayer als Vorsitzender und Codekan Dr. Gottfried Claß als stellvertredender Vorsitzender des Vorstandes in der konstituiertenden Aprilsitzung wieder gewählt. Auf dem Hintergrund der Schwierigkeit der größeren Dekanate, eine entsprechende Anzahl von VertreterInnen zu benennen und gleichzeitig den Propoz zwischen den evangelischen Kirchenbezirken und katholischen Dekanaten beizubehalten wurde die Satzung der TelefonSeelsorge unter Zustimmung des Katholischen Ordinariats und des Evangelischen Oberkirchenrates geändert. Der Vorstand besteht für die neue Legeslaturperiode von fünf Jahren somit aus 18 statt aus 20 neuen Mitgliedern. Die im Jubiläumsjahr 2014 begonnen Renovationsarbeiten der Dienst- und Seminarräume der TelefonSeelsorge wurde im laufenden Jahr mit Malerarbeiten, neuer LED-Beleutung und Neubestuhlung des Seminarraumes fortgesetzt, sodass der Qualitätsstandard der Räumlichkeiten deutlich verbessert werden konnte. Das Herzstück der Arbeit in der TelefonSeelorge leisteten rund um die Uhr, also 365 Tage und Nächte im Jahr die gut qualifizierten und hoch engagierten Ehrenamtlichen. ..... 87 ehrenamtliche MitarbeiterInnen, davon 79 % Frauen und 21% Männer haben 2015 ihr offenes Ohr und ihre Zeit Menschen am Telefon, im Chat- und der MailSeelsorge geschenkt. Durch das vor einem Jahr neu installierte Routing ACD haben sich die Telefonkontakte um 23% im Vergleich zum Vorjahr auf 21.692 gesteigert. Davon wurden 13.395 Seelsorge- und Beratungsgespräche geführt. Der Rest verteilt sich auf Schweigeanrufe, Aufleger und Gespräche die abgelehnt wurden, da sie nicht dem Auftrag der TelefonSeelsorge entsprachen. Die deutliche Zunahme der Gespräche wurde von der Mitabeiterschaft durchaus als Bereicherung und spannender Herausforderung erlebt. Zugleich wurde das pausenlose in Anspruch genommen werden, vor allem in den Nachtdiensten, zu einer neuen Herausforderung mit den eigenen Kräften gut zu haushalten und vermehrt Selbstfürsorge zu üben. Neben einer Ausbildungsgruppe für den Dienst am Telefon, startete auch eine neue Mailausbildunggruppe. 117 Ratsuchende wendeten sich per Mail an uns, insgesamt wurden 1155 Mails zwischen den Berater/innen und Ratsuchenden geschrieben. 244 Menschen suchten über die Chatseelsorge den Kontakt mit uns. Auffallend ist, dass das Medium des Telefons vorrangig von den 40–60jährigen, das Medium Mail vorrangig von den 20-40jährigen und das Medium Chat vorrangig von den 15-30jährigen genutzt wird. Die Fortbildungen zu den Themen: Aggression am Telefon, Religion und psychische Erkrankung bei Jugendlichen, Resonanz – Räume in mir und in der TS-Arbeit, Mensch sein wagen, Stressbewältigung, Was bedeutet „Erlöst durch sein Blut“ und „Virtuelle Welten in ihrer Bedeutung für die TS“ wurden von der Mitarbeiterschaft zahlreich besucht. Fast schon eine Tradition bilden die laufenden Jahresgruppen zur Meditation und Achtsamkeit, Gewaltfreie Kommunikation und das Enneagramm als Weg der Wandlung. Im Zuge des Jubiläumjahres war gute Zusammenarbeit im Vorstand der TelefonSeelsorge ein tragender Boden für alles Tun. Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle nach einem arbeitsreichen Jahr besonders den ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden Herrn Bernhard Vesenmayer und dem stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Codekan Dr. Gottfried Claß für allen Einsatz von Zeit und Kraft. Dank auch allen Vertreterinnen und Vertretern im Vorstand, den Trägern, dem Förderverein der TelefonSeelsorge, unseren SupervisorInnen, den externen ReferentInnen und last but not least all den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, ohne die es weder das Projekt noch die TelefonSeelsorge so gäbe. Dank auch den Zuschussgebern von Städten und Landkreisen sowie zahlreichen Spenderinnen und Spendern - Vergelts 4 Gott. G.Piber Statistik - Seelsorge und Beratung in Zahlen 1. Mitarbeiterschaft Die Mitarbeiterschaft (MA) der TelefonSeelsorge Oberschwaben-Allgäu-Bodensee (TS), leisteten in den 365 Tagen und Nächsten Dienst am Telefon, in der Mail-und Chat-Seelsorge. Innerhalb von 24 Stunden sind 5 Personen im Einsatz. In den höher frequentierten Abendstunden zwischen 19.00 und 23.00 Uhr ist eine zweite Telefonleitung besetzt die Erreichbarkeit der Stelle um 10% erhöht. Zudem findet der Einsatz in der TSI Arbeit (Mail- und Chat-Seelsorge) stundenweise statt. Mitarbeiterstand 2014 84 MitarbeiterInnen (79% Frauen und 21% Männer) ermöglichten den Dienst am Telefon, in der Mailund ChatSeelsorge anonym, kompetent und rund um die Uhr. 9 MitarbeiterInnen arbeiteten mit jeweils einem Dienst im Monat in der Mail-Seelsorge. Das waren durch die Mailausbildung 4 Personen mehr als im Vorjahr. 9 MitarbeiterInnen waren mit jeweils einem Dienst im Monat in der Chat-Seelsorge tätig und somit 2 Personen mehr als im Vorjahr. Zu Anfang des Jahres würde für eine neue Ausbildungsgruppe geworben. 33 Personen kamen zum Infoabend, 17 Personen bewarben sich zu den Auswahlgesprächen, 13 Personen wurden ausgewählt (davon 2 Männer) im Alter zwischen 33 und 60 Jahren (Altersdurchschnitt 47J.). Auf Ende des Jahres wurden bei einer feierlichen Übernahmefeier 9 Frauen mit Zertifizierung in den Dienst der TelefonSeelsorge offizielle aufgehommen. Bewegungen in der Mitarbeiterschaft Bis Mitte des Jahres war es gut möglich den Dientplan dank des guten Mitarbeiterstandes lückenlos zu füllen. Während des Jahres vielen jedoch nahezu 10 Ehrenamtliche aus unterschiedlichen Gründen aus, wie z.B. Krankheit von Angehörigen, Beginn einer Zusatzausbildung, familiäre Belastungssituation. Dies führte dazu, dass der Doppelbesetzungsdienst zwischen 19:00 und 23:00 Wochenweise nicht besetzt werden konnte. Dank der Bereitschaft von einigen MitarbeiterInnen zusätzliche Dienste zu machen, konnte der 24 Stundendienst dennoch gewährleistet werden. Ein Dank an alle die dazu ihren Beitrag geleistet haben. Auf Ende des Jahres haben 4 MitarbeiterInnen ihren Dienst bei der TS beendet (2013: 8 MA). 3 MitarbeiterInnen pausierten mehrere Monate bis zu einem ganzen Jahr (2013: 8 MA) Die Altersstruktur bewegt sich zwischen 36 und 79 Jahren. Dabei stellen die 45–60 Jährigen die größte Gruppe dar. Der Altersdurchschnitt liegt bei 61 (das Jahr 59). 2. Gesamtzahl der Anrufe und Gespräche Im Jahr 2014 fanden 21.692 Telefonkontakte du somit 23% als im Vorjahr statt. Im Vergleichsjahr 2013 waren es 16.602 Telefonkontakte Diese untergliederten sich in folgende Kriterien: Art des Kontakts Seels rge- Beratungsges r ch nicht Auftrag der TS ufleger er hlt Schweigeanruf Gesamtkontakte 2014 13.395 (+22%) 2.520 (+55%) 5.457 (+51%) 320 (-14%) 21.692 (+23%) nteil es r che Vergleichsjahr 2013 61.8% 11.6% 25.2% 1.5% 10.996 1.622 3.613 371 16.602 5 Gesprächsdauer Die durchschnittliche Gesprächsdauer betrug rund 22 Minuten. Gespräche nach Tageszeit: Der höchste Gesprächsbedarf findet zwischen 19.00 und 23.00 Uhr statt, was durch einen zweiten Dienst am Telefon (Doppelbesetzung) aufgefangen wurde. Hier gibt es keine Veränderung. Bei genauer Betrachtung der Gespräche ergaben sich folgende Beobachtungen und Zahlen: Gespräche im Jahresverlauf Die häufigsten Seelsorge- und Beratungsgespräche wurden nicht wie im letzten Jahr im Dezember (mit 1.228) geführt, sondern mit 2094 Gesprächen im Juli. Dies hat wesentlich mit den Veränderungen im Routingsystem zu tun da im Herbst das Routing der Mobilanrufer bundesweit neu geregelt wurde und mit dem unerwartet hohen Ausfall von MitarbeiterInnen an unserer Stelle, sodass auf Ende des Jahres die Doppelbesetzungsleitung wochenweise nicht besetzt werden konnte. Gespräche nach Alter Es ist auffallend, dass am Telefon die 40-50 jährigen am häufigsten anrufen. Die zweitgrößte Gruppe stellen die 50-60jährigen dar. Themen der Gespräche In der Reihenfolge der Themen wird am häufigsten das Thema Depressive Stimmung mit 17%, Körperliches Befinden mit 16% Ängste ebenso mit 16% Einsamkiet und Isolation sowie mit 11% Stress, Ärger und Aggression am häufigsten genannt. Themen des Gesprächs Körperliches Befinden (Beschwerden, Erkankungen, Behinderungen) Depressive Stimmung Ängste Stress, Ärger, Aggression Selbstverletzendes Verhalten Verwirrtheitszustände Sucht Positives Befinden (Freude, Dankbarkeit, Liebe, Glück,) Sonstiges seelisches Befinden Selbstbild Suizidalität/ Suizid der/ des Anrufenden Suizidalität/ Suizid eines anderen Sexualität Einsamkeit/ Isolation Partnersuche/ Partnerwahl Leben in Partnerschaft Geschlecht Anzahl Gespräche Anteil Gespräche 2135 15.9% 2296 1937 1529 90 493 363 198 1037 946 192 36 958 2142 914 689 17.1% 14.5% 11.4% 0.7% 3.7% 2.7% 1.5% 7.7% 7.1% 1.4% 0.3% 7.2% 16.0% 6.8% 5.1% Unter den Anrufenden waren 69% Frauen und 30% Männer. Es konnte somit in den allermeisten Fällen eine geschlechtliche Zuordnung gemacht werden. Im Unterschied zum Vorjahr waren somit nur rund 1% nicht einzuordnen. 6 3. Bundesweite Veränderungen am Telefon Nach den technischen Umstellungen der vergangenen Jahre kann die TelefonSeelsorge jetzt auf zwei voneinander unabhängige Erfassungsinstrumente zurückgreifen. Die Deutsche Telekom AG stellt das technische System bereit, mit dem Anrufe bei der TelefonSeelsorge jeweils zu einer der 108 Stellen geleitet werden. Insgesamt 1.890.000 Anrufe gingen ein. Alle Anrufe aus dem Festnetz beziehungsweise D1-Netz können standortbezogen zur nächstgelegenen TelefonSeelsorge-Stelle geleitet werden. Drei bis fünf Nachbarstellen bilden hier einen Verbund, so dass ein Anruf, der nicht zur nächstgelegenen Stelle geleitet werden kann, zu einer der Nachbarstellen geroutet wird. Alle Anrufe aus den anderen Mobilfunknetzen können derzeit noch nicht standortbezogen geroutet werden, sondern kommen nach dem Zufallsprinzip zu einer der 108 TS-Stellen, die gerade nicht im Gespräch ist. Das bedeutet aber auch, dass diese Mobilfunkanrufe potenziell mehr Möglichkeiten haben, eine freie Stelle zu besetzen als die standortbezogen gerouteten. Insgesamt 43 Prozent aller eingegangenen Anrufe kamen aus dem Festnetz bzw. D1-Netz und 57 Prozent aus dem D2- und E-Netz. Dieses einigermaßen ausgewogene Verhältnis ist allerdings nur dadurch zu erreichen, dass von vornherein die darüber hinaus eingehenden Mobilfunkanrufe auf eine Bandansage geleitet werden. Lässt man alle diese Mobilfunkanrufe unreguliert in die Verteilung auf die diensttuenden Stellen, belegen sie sofort alle freien Leitungen und verhindern, dass standortbezogene Anrufe bei der ihnen naheliegenden Stelle durchkommen. Ein Hauptthema, das die TelefonSeelsorge seit einiger Zeit stark beschäftigt: die Erreichbarkeit. Zum einen potenzieren sich die Anrufversuche dadurch, dass jemand nicht durchkommt und daraufhin immer neu versucht anzurufen. Hier braucht es eine Verbesserung der Erreichbarkeit möglichst gleich bei den ersten Versuchen. Um dies zu erreichen, ist die TelefonSeelsorge mit den Mobilfunknetzbetreibern Vodafone und Telefonica seit einiger Zeit im Gespräch, um ein standortbezogenes Routing der Anrufe aus diesen Netzen zu erreichen. Standortbezogenes Routing bedeutet, dass Anrufe in dem Raum entgegengenommen werden, in dem sie entstehen. Die Einschätzung, ob ein Anrufer wiederholt anruft oder erstmalig, ist sehr subjektiv und damit unscharf, dennoch deutet das Verhältnis ein Viertel Erstanrufe, drei Viertel wiederholte Anrufe, wie es die Ehrenamtlichen bundesweit registriert haben, darauf hin, dass neben der akuten Krisenintervention die mehr oder weniger lange dauernde Begleitung von Ratsuchenden zur Hauptaufgabe der TelefonSeelsorge gehört. Dazu passt, dass in einem Viertel der Gespräche eine diagnostizierte psychische Erkrankung benannt wird, dass sich 20 Prozent als erwerbsunfähig, acht Prozent als arbeitslos und 14 Prozent im Ruhestand sowie 55 Prozent als allein lebend bezeichnen. In einer Partnerschaft bzw. Familie leben nur 22 Prozent der An- rufenden. In sieben Prozent aller Seelsorge- und Beratungsgespräche (etwa 54.000) wurde Suizidalität benannt, die 7 nebenstehende Grafik zeigt, worum es im Einzelnen ging. 8 TelefonSeelsorge im Internet (TSI) 1. Mailseelsorge 2. Chatseelsorge Fortbildungen und Veranstaltungen 2015 Januar „M diti i ft!“ , öffentlicher Vortrag mit Martin Steiner Workshop: Einführung in die Meditation, Workshop mit Martin Steiner Februar Humor als Lebenselixier, Workshop mit Sepp Gröfler aus der TS-Dornbirn 9 März Für was ist eigentlich das Jugendamt zuständig? Fortbildungsabend mit Gerold Schmucker vom Landratsamt Ravensburg – Bad Waldsee April Fachtag in der Psychiatrie Zwiefalten – gemeinsame Fortbildung mit den TSStellen Stuttgart, kath. und TS- Tübingen . Foto Piber: Vor dem Psychiatriemuseum mit Pfr. Krieg und der Leiterin des Museums Mai Potenzialentfaltung, Workshop mit U. Rebecca Plaum. Jeder Mensch verfügt über vielfältige Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse, die als menschliche Ressourcen bezeichnet werden. Sie bilden unser Rüstzeug, mit denen wir Aufgaben und Herausforderungen bewältigen können. Insofern stellen Ressourcen unser menschliches Potential dar, das wir aktivieren, einbringen und entfalten können. Juli Mensch sein wagen – Auf dem Weg zum Selbst, Auszeitwoche mit Dr. Gabriela Piber und Alfons Mayer im Kloster Heilig Kreuztal bei Riedlingen September Kinder begegnen dem Tod – Umgang mit Trauer, Fortbildungsabend mit Karin Berhalter Jahrestagung und Fachtag mit Marianne Walzer „Selbstfürsorge – Umgang mit Ressourcen und Stärkung von Resilienz in der Telefonseelsorge“. November Dezember Impulsvortrag und Diskussion mit Dr. Irene Pill „Interkulturelle Kompetenz Türöffner für neue Welten - Herbergssuche hier und heute“. 10 20 Jahre TelefonSeelsorge im Internet – Jubiläumsveranstaltung in Stuttgart mit Stefan Kühne, Dr. Barbara Schulte-Steinicke, Anne-Katrin Störr. Als Jahresgruppen fanden statt: Meditation und Achtsamkeit – alle 14 Tage am Mittwoch Abend Das Enneagramm Eine Selbstbesinnung - Wege der Wandlung mit Alfons Mayer Jahrestagung im Kloster Reute vom 20. bis 21. November 2015 mit Mitgliederversammlung, Ökumenischer Segnungsfeier in der Franziskuskapelle, Übernahmefeier der neuen Ausbildungsgruppe 28 mit 5 neuen Mitarbeiterinnen, Verabschiedung von 8 Mitarbeiterinnen, Umtrunk und kommunikativer Abend sowie Fortbildungstag zum Thema „Selbstfürsorge - Umgang mit Ressourcen und St rkung n Resilienz in der Telef nSeels rge“ mit Marianne Walzer. Ansprache bei der TS-Aufnahmefeier am 22.10.2015 vom Stellv. Vorsitzenden im Vorstand der TelefonSeelsorge Dr. Gottfried Claß Es gibt kaum ein beglückenderes Gefühl, als zu spüren, dass man für andere Menschen etwas sein kann. Dabei kommt es gar nicht auf die Zahl, sondern auf die Intensität an. (D. Bonhoeffer) Dieses Zitat – eine treffliche Überschrift für Da hört eine genau zu. Da kommt mir einer diese Feier. Das berührt das Herzstück der nicht gleich mit guten Ratschlägen. Telefonseelsorge: Wir möchten für andere Da nimmt mich jemand mit meinen etwas sein. Dass Menschen spüren: Riesensorgen wirklich ernst und versucht nicht Hier bin ich richtig. Da lässt mir jemand Raum. zu beschwichtigen. Da kann jemand auch 11 schweigen. Da macht sich einer mit mir auf, das Verworrenes klärt sich. Selbstanklagen werden Problemknäuel zu entwirren. leiser. Die bedrückende Einsamkeit wird Da hat eine genau das richtige Wort für mich … durchbrochen. Ein Mensch kommt mit einer tief Mit einem Wort: Sie wollen dem, der anruft, verschütteten Sehnsucht in Berührung, spürt den Resonanz geben. Es soll eine „Resonanzbe- Schmerz, spürt die Kraft, die in ihr steckt. Neuer ziehung“ entstehen. Man kann dabei auch an ein Lebensmut wird geweckt. Ein anderer kommt Musikinstrument denken. Bei der Geige ist der weg von destruktiven Interpretationsmustern Resonanzboden für den Klang des Instruments und fängt an, sein Leben in einem anderen Licht ganz entscheidend. zu sehen usw. Es ist ein kostbares Geschenk, Einem Menschen Resonanz zu geben, ist eine wenn so etwas passiert. Wie sagte D. hohe Kunst. In der Ausbildung wurde Ihre Bonhoeffer: Es gibt kaum ein beglückenderes Kunst verfeinert und verbessert. Das muss eine Gefühl, als zu spüren, dass man für andere großartige Sache gewesen sein, wie Sie im Menschen etwas sein kann. Vorgespräch alle begeistert bestätigten. Dabei In unserer Überflussgesellschaft ist eines war und ist ja die eigene Person und Mangelware: Resonanzbeziehungen. Lebensgeschichte mit im Spiel. Das macht die Nicht wenige Menschen haben kein Gegenüber, Ausbildung so spannend, so existentiell. Toll, dem sie sich anvertrauen können und verstanden dass Sie sich darauf eingelassen haben! Da fühlen. Und: wie viele Menschen finden auch in gehört ja auch Mut dazu. Jede für sich, aber Beziehungen nicht das Echo, nicht die auch gemeinsam als Gruppe haben Sie einen Resonanz, die sie sich wünschten. Es gibt so Entwicklungsweg beschritten. viele Formen von unglücklicher, nicht gelingender Kommunikation. So viele Versuche Eine von Ihnen hat im Vorgespräch gesagt: Im gehen ins Leere und dann bleibt das Gefühl von Gespräch ereignet sich oft etwas, was Einsamkeit und im Stich-Gelassen-sein zurück. überraschend ist: ein Geschenk. Und als Kein Wunder, dass die Werbung sich das Konsequenz daraus hat sie bereits in der zunutze macht und uns verspricht, das durch Ausbildung einen Ordner mit TS-Perlen Konsum zu erreichen. Kauf diesen Joghurt – angelegt. Ist das nicht eine schöne Idee!! und deine Kinder werden dich lieben. Kauf Da klingt noch etwas Wichtiges an. So diese Chips – und du hast mehr Freunde. Nimm unverzichtbar eine qualifizierte Ausbildung und dieses Deo – und du erfährst deinen Körper neu. gute Schulung in Gesprächsführung ist, es bleibt Mit dem Versprechen von Resonanzbeziehung- immer auch etwas Unverfügbares. Ich kann eine en werden uns Produkte verkauft. gelingende Begegnung nicht einfach „machen“. Wie gut, dass es bei der Telefonseelsorge das Das ist so etwas wie ein Schöpfungsakt. Nicht Original gibt – und nicht ein Ersatzprodukt! Wie selten passiert es, dass im Zuhören, im Gespräch gut, dass es Sie gibt, liebe Mitarbeiterinnen und etwas Neues geboren wird. Mitarbeiter! 12 Wo Menschen auf echte Resonanz stoßen. Wo Dazu eine kleine Geschichte: Eine alte Frau die Anrufer am anderen Ende der Leitung erzählte: Frauen und Männer finden, die bei dem Meine Mutter hat mich früher, wenn ich mich Gesagten wie eine Membran mitschwingen, sich auf den Schulweg machte, am Gartentor schnell berühren, bewegen, ergreifen lassen. noch gesegnet und mit ihrem Finger ein Kreuzzeichen auf meine Stirn gemacht. Jeden Resonanzbeziehungen – man kann, ja man muss Tag. Doch einmal hat sie es vergessen. Mitten die ganze Bibel lesen als ein Dokument des auf dem Schulweg fiel mir das auf. Ich rannte Schreiens, Flehens, Rufens, Bittens nach schnell zurück und holte mir noch das Kreuz jemand, der uns hört und antwortet. Und die und den Segen bei Mutter ab.“ Bibel durchzieht ein großes Versprechen: Es Diese Geschichte berührt mich. Das Mädchen gibt jemand, der hört dich, für den bist du wollte sich nicht ohne den Segen der Mutter, wichtig, der findet den Weg zu dir. Darin steckt ohne Gottes Segen auf den Weg machen. Es der Glutkern des jüdisch-christlichen Glaubens, spürte intuitiv: Sonst fehlt mir etwas seine Kraft: in dieser Resonanzbeziehung. Entscheidendes. Was ist es, was Gott Ihnen im Sie sind – lassen Sie mich das so ungeschützt Segen schenkt? Lassen Sie es mich so sagen: sagen - mit Ihrer Arbeit in der TS diesem Ich glaube, dass Gott Ihnen im Segen eine Gott ganz dicht auf der Spur. Schutzhaut um Ihre Seele legt. Gott sagt Ihnen zu: „Im Innersten Kern deines Wesens bleibst Ein Letztes: Wer sich so öffnet, wer sich von du unversehrt. Im Innersten kann dich nichts Menschen betreffen lässt, der kann auch davon und niemand von meiner Liebe trennen. Auch belastet oder gar verletzt werden. Sie werden nicht die schwierigen Erfahrungen, die nicht erleben: Manches, was Sie in Gesprächen ausbleiben werden.“ erfahren, können Sie nicht so einfach Darum spreche ich es Ihnen gerne zu: Gott abschütteln, wenn Sie mit dem Dienst zu Ende segne dich. Er legt eine Schutzhaut um deine sind. Seele. Das macht dich, das macht euch stark für Hier kommt nun der Segen ins Spiel, der Resonanzbeziehungen. Amen. nachher im Gottesdienst noch wichtig wird. 13 Gremienarbeit - Arbeitskreise und Supervision Der Mitarbeiterausschuss (MAA) dient zum Austausch und ist Kommunikationsschnittstelle zwischen der Geschäftsstelle, der Leitung Mitarbeiterschaft und den Ehrenamtlichen. Der MAA wurde mit einer Vertreterin/einem Vertreter aus jeder Supervisionsgruppe bestückt und fand über das Jahr verteilt statt. Die Mitarbeiterversammlung (MV) fand dieses Jahr am 21.11.2015 im Rahmen der Jahrestagung statt. Die Hauptamtlichen und die gesamte Mitarbeiterschaft bespricht bei diesem Zusammentreffen alle den Dienst betreffenden Fragen. Der Zusammenschluss der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forum Südwest (ZEM) traf sich zwei mal zum persönlichen Austausch. Die zwei Vertreter berichteten in der Mitarbeiterversammlung von ihren reichhaltigen Erfahrungen. Die Hauptamtlichen der TelefonSeelsorge nahmen im laufe des Jahres an zahlreichen Sitzungen und Treffen teil wie z.B. den regelmäßigen Teamtreffen, Vorstandssitzungen, Mitarbeiterausschusstreffen, Mitarbeiterversammlungen, Leiterinnenintervisiontreffen, den kath. und ev. Fachdienstleiterkonferenzen der Region, RegionalleiterInnentreffen, dem Württemberger TS-Leitertreffen, der Jahrestagung der Hauptamtlichen in Vierzehnheiligen und diversen fachlichen Fortbildungen sowie nach zwei Jahren wieder das inspirierende Bodenseetreffen in St. Gallen zusammen mit der TS Dornbirn und Konstanz zum Thema „Praktikum für Studenten in der TS“. Die Teilnahme an den regelmäßig stattfinden Supervisionsgruppen ist für alle MitarbeiterInnen verpflichtend und dient der Qualitätssicherung nach der Ausbildung. In diesem Jahr wurden die Gruppen wieder neu eingeteilt und darauf geachtet, dass die Gruppengrösse 12 Personen nicht überschreitet. Insgesamt fanden 2014 neun Supervisionsgruppen im Durchschnitt mit 8 bis 12 Personen statt. Wir danken an dieser Stelle besonders unseren externen SupervisorInnen Monika Braun, Barbara RuthardtHorneber, Uschi Mähne, Gerhard Hermle und Pfr. Wolfgang Scharpf für ihre kompetente und engagierte Begleitung unserer Mitarbeiterschaft. 14 15 Renovationsarbeiten und Neubestuhlungen Im Oktober letzten Jahres standen mit dem Bachch r Ra ensburg e. V. und dem s elch r „Unity“ mit je 80 Sängerinnen und Sängern sowie dem JugendSINFONIEorchester der Musikschule Ravensburg über 200 Mitwirkende auf der Bühne der Evangelischen Stadtkirche in Ravensburg. Die beiden Konzertabende wurden von den beiden Rotary-Clubs Ravensburg und Ravensburg-Weingarten veranstaltet und hatten z ei S endenz ecke; das Pr jekt „Hand erkerausbildung für IDS-Waisen in Tansania und den "Förder erein der Telef nSeels rge in Ra ensburg“. Die Sch bische Zeitung berichtete am 19. Okt ber: „Eindrucksvolles Zeugnis musikalischer Kultur in Ra ensburg“. Orchesterund Chorkonzert in der Evangelischen Stadtkirche dient einem guten Zweck. Was ist nun im Blick auf die TelefonSeelsorge daraus geworden? Der Förderverein der TelefonSeelsorge hat in der Zwischenzeit einen guten Teil der großartigen Spende n € 11.000,-- den dringend anstehenden Renovationsarbeiten in den Räumen der TelefonSeelsorge zur Verfügung gestellt. Am Ende des Jahres kam auch noch Dank unseres Hausbesitzers die Erneuerung von drei großer Fenstern hinzu. Foto Piber: Frau Heidi Reich (re.) und Regina Raaf (li.) Eerneuerung der Fenster und Seminarbestuhlung Ein besonderer Dank gilt dem Förderverein der eine überfällige neue Beleuchtung und Neubestuhlung des Seminar- und Ausbildungsraumes mit 25 neuen Stühlen ermöglicht hat. Die Beleuchtung wurde von Herrn Max Reich mit tatkräftiger Untersüttzung seiner Frau Heidi Reich installiert. Vielen Dank! Stühle alt Max Reich in Aktion Stühle neu Es konnte eine überfällige neue Beleuchtung und Neubestuhlung des Seminar- und Ausbildungsraumes mit 25 neuen Stühlen angeschafft werden. Die renovationsbedürftige Küche für den 24 Stundendienst wurde erneuert und erhielt eine lang ersehnte Spülmaschine. Das Mehr an Raumqualität für die fast 100 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird in den Fotos davor und danach deutlich. Auf Ende des Jahres überraschte uns Herr Stephan Schmidt und seine Frau von der Möbel-Schmiede Wilhelmsdorf mit der Spende von drei Stühlen und einem Tisch von einmaliger handwerklicher Qualität. Somit bekam unser 24 Stunden Dienstzimmer noch eine gemütliche und ästetisch ansprechende Ecke. Herzlichen Dank! 16 Dienst an den Armen unserer Zeit Weihbischof Renz besucht die Telefonseelsorge in Ravensburg RAVENSBURG – Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Telefonseelsorge in Deutschland besuchten bei einem Aktionstag Mitglieder der Kirchenleitungen bundesweit Telefonseelsorgestellen. Weihbischof Thomas Maria Renz war in der Telefonseelsorge Oberschwaben-Allgäu-Bodensee mit dem Sitz in Ravensburg zu Gast. Foto: K. Leitschuh (von re.) Weihbischof Renz, Regina Raaf, RA Bernhard Vesenmayer, Dr. Gabriela Piber Einen ganzen Nachmittag nahm sich Weihbischof Renz Zeit, um in die Arbeit der Telefonseelsorge hineinzuschnuppern. Bei einem Übergabegespräch diensthabender Telefonseelsorger erfuhr er einiges über die Themen, die die Anrufenden ins Gespräch bringen. Gerade die Tage um Allerheiligen brachten häufig das Thema Trauer um Verstorbene in die Telefonleitung. Da gab es aber auch die Jugendlichen, die in den Herbstferien mal testen wollen, was sich hinter der Telefonnummer der Telefonseelsorge verbirgt oder die ältere Dame, die besorgt ist, weil ihr Pflegedienst noch nicht da ist. „Es ist für mich sehr interessant, wie vielfältig die Themen sind“, bemerkte Renz. Die Mitarbeitenden in der Telefonseelsorge machen diesen Dienst nach einer zweijährigen Ausbildung ehrenamtlich. „Es ist manchmal schwer, wenn alkoholisierte Menschen anrufen. Dann kommt man mit einem normalen Gesprächsverhalten nicht weiter“, berichtete ein Telefonseelsorger von seinem Dienst am Telefon. Und dennoch stellte er fest „Ich gebe viel, aber ich bekomme durch diese Tätigkeit auch sehr viel geschenkt.“ Eine andere Telefonseelsorgerin wies darauf hin, dass gerade an den Wochenenden viele Menschen mit psychischen Problemen anrufen. An diesen Tagen seien Ärzte und Therapieeinrichtungen nicht zu erreichen und für Betroffene ist die Telefonseelsorge die einzige Anlaufstelle: „Es ist manchmal schwer auszuhalten, dass sich bei psychisch kranken Anrufern, die teilweise regelmäßig anrufen, die Situation nicht ändert.“ Weihbischof Renz hatte hohen Respekt vor den Ehrenamtlichen: „Das kann sehr anstrengend sein, wenn es Schlag auf Schlag geht und das nächste Gespräch rein kommt“. Für ihn sei die Telefonseelsorge eine Antwort auf die Aufforderung von Papst Franziskus wenn dieser sagt, die Kirche solle hinaus zu den Armen gehen. Das werde hier gemacht. Renz führte aus: „Zeitmangel und Einsamkeit sind leider zwei Merkmale dieser Zeit. So sind die Armen unserer Zeit auch die 17 Einsamen und die Telefonseelsorge ein Dienst an den Armen dieser Zeit!“. Es sei wichtig, ein offenes Ohr zu haben. Das Zuhören komme im Alltag häufig zu kurz. „Es ist für mich sehr beeindruckend, wie Sie Ihre Arbeit so schildern. Ich bin froh und dankbar für das hohe Engagement, mit dem Sie sich hier einbringen und diese wichtigen Aufgaben übernehmen“, betonte Renz am Ende des Gesprächs mit den Telefonseelsorgern. Bernhard Vesenmayer, Vorsitzender des Vorstands der Telefonseelsorge, lobte das Engagement der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle. „Wir sind als Vorstand zwar auch Aufsicht, verstehen uns aber hauptsächlich als Unterstützer der Mitarbeitenden.“ Er wies Weihbischof Renz jedoch darauf hin, dass im Hinblick auf die Weiterentwicklung bei Mail- und Chatseelsorge der Anteil der hauptamtlichen Stellen in der Telefonseelsorge zumindest stabil bleiben wenn nicht sogar erweitert werden müssen. „Es ist ein hohes Zeichen an Wertschätzung für unsere ehrenamtlichen Mitarbeitenden, dass der Weihbischof sich so für ihre Arbeit interessiert“, bewertete Regina Raaf, psychologische Fachkraft in der Geschäftsstelle der Telefonseelsorge, den Besuch. „Wir freuen uns, wenn wir durch diesen Besuch einen Fürsprecher für die Anliegen der Telefonseelsorge dazugewonnen haben“, ergänzte Dr. Gabriela Piber, die Leiterin der Telefonseelsorge. Hinweis: Im Jahr 2016 bietet die Telefonseelsorge Oberschwaben-Allgäu-Bodensee in Ravensburg wieder eine neue Ausbildungsgruppe an. Informationsabende dazu findet statt am Dienstag 12. Januar oder Mittwoch 20. Januar 2016, jeweils um 19.00 Uhr in der Ökumenischen Ausbildungsstelle, Goetheplatz 8, 88214 Ravensburg Anmeldung und nähere Informationen erhalten Sie in der Geschäftsstelle der TelefonSeelsorge, Postfach 1962, 88189 Ravensburg, telefonisch unter 0751 - 359 777 - 0, Email: [email protected] oder mit ausführlichen Informationen auch direkt auf unserer Homepage unter http://www.telefonseelsorge-ravensburg.de Kerstin Leitschuh, Dekanatsreferentin Biberach und Mitglied im Vorstand der TS Öffentlichkeitsarbeit 1. Pressespiegel 13.01.2015 SZ-FH „Derzeit ist die Telefonseelsorge gefragt. In er Zeit um die Feiertage sind einsame Menshen oft traurig und verzweifelt. 16.02.2015 SZ-RV „Erdrückende Dunkelheit. In der llg u-Stadt Kempten nehmen sich mehr Menschen das Leben als anderswo – Experten wollen dem Phänomen gegensteuern. 04.02.2015 Südkurier „Hier hört jemand zu“. Immer mehr Menschen in N t suchen Hilfe bei der Telef nSeels rge“ n E a-Maria Bast. 13.03.2015 SZ-RV „Telef nSeels rge hat deutlich mehr nrufer? Mehr als 20 000 K ntakte im vergangenen Jahr – Auch per Chat und E-Mail stieg die Nachfrage. 10.09.2015 SZ-RV „Telef nseels rge hilft auch er Mail und Chat. Die Nachfrage ird in Ravensburg immer größer – ngeb t seit acht Jahren“ von Regina Raaf. 15.10.2015 SZ-RV Kreissparkasse spendet insgesamt 100 000 Euro an 27 Organisationen u.a. der Telef nSeels rge € 2.000,--. 12. und 13.11.2015 SZ Friedrichshafen und SZ Tettnang (fälschlicherweise Veröffentlicht und im Nachgang korrigiert) Besuch bei der Nummer gegen Kummer. Weihbischof Thomas Renz besucht die Telefonseelsorge. 18 19.12.2015 SZ-Friedrichshafen: „Weihanchten kann erdrückend sein. Ein es r ch mit der Leiterin der TelefonSeelsorge und des Auszeithaus über Stressfaktoren in der Adventszeit. 2. Veranstaltungen 21.01.2015 V rtrag „ chtsam leben – achtsam handeln“ Kath. Frauenbund Leutkirch Dr. Piber. 29.06.2015 W rksh „ chtsamkeit und Wertsch tzung“ im Kl ster Reute Dr. Piber für die MitarbeiterInnen von Patschwork Ravensburg 23.09.2015 Vortrag im Rahmen der 5. Biberacher Tage für seelische Gesundheit. Zum Welttag für seelische Gesundheit „Seelische esundheit erhalten – Einblicke in die Arbeit der Telef nSeels rge“ in Biberach – Gemeindepsychiatrisches Zentrum mit Dr. Piber. 02.11.2015 Allerseel: Projekt der Bundesebene der TelefonSeelsorge in allen TS-Stellen in Deutschland „Kirchenleitung an die Leitung“. Besuch n Weihbisch f Renz in der TelefonSeelsorge und Begegnung mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 16.11.2015 „Das Thema Trauer in der Telef nSeels rge“ im Trauernetz erk in Ra ensburg zusammen mit den Mitgliedern des Trauernetzwerkes, Regina Raaf, einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin und Dr. Gabriela Piber. 19.11.2015 „Seelische esundheit erhalten – die Arbeit der TelefonSeelsorge in Ravensburg mit Dr. Piber beim Frauentreff in Kißlegg. Dank an die Träger, Zuschussgeber und Sponsoren Zum Schluss gilt es aufrichtig Danke zu sagen an alle Menschen und Institutionen die uns auch in diesem Jahr finanziell unterstützt haben und es damit ermöglichen, dass die geleistete Arbeit am Telefon, in der Mail- und Chatarbeit möglich war und die hohe Qualität von Aus- und Fortbildung von TelefonSeelsorge gewährleistet blieb. Wir danken: für die Zuschüsse der Landkreise Ravensburg, Biberach, Bodenseekreis, Sigmaringen, Lindau und der Städte Ravensburg, Weingarten, Wangen, Friedrichshafen, Biberach/Ochsenhausen. Wir danken in diesem Jubiläumsjahr besonders Frau Amtleiterin Gerlinde Buemann und Herrn Bürgermeister Roland Weinschenk von der Stadt Bad Waldsee für die Wertschätzung und Würdigung unserer Arbeit in Form einer Ehrung im anonymen Rahmen von 8 Bürgerinnen und 19 Bürger der Stadt Bad Waldsee die seit Jahren in der TelefonSeelsorge mitarbeiten. Sie unterstützen damit eine Einrichtung, die in schwierigen Zeiten eine wichtige Anlaufstelle ist. • den katholischen und evangelischen Dekanaten des Einzugsgebietes. Sie sind die Träger der TelefonSeelsorge in Ravensburg. Ihre ökumenische Zusammenarbeit ermöglicht eine Stelle, die mit qualifizierter ehrenamtlicher Arbeit viele Menschen erreicht, unabhängig davon, ob sie den Kirchen nahe stehen oder nicht. dem Förderverein der TelefonSeelsorge Oberschwaben-Allgäu-Bodensee für die finanzielle Unterstützung diverser Veranstaltungen und Fortbildungen in der TelefonSeelsorge. Herrn Günter Mohr gibt nach 12 verdienstvollen Jahren als Kassenverwalter des Fördervereins sein Amt an Frau Karin Wittmann ab. Bei der konstituierenden Sitzung des Fördervereins am 07.04.2015 wird Frau Wittmann herzlich begrüßt und Herrn Mohr aufrichtig gedankt. Weiterhin im Amt bestätigt werden Claudio Stehle (Vorsitzender), Dr. Bernd Martin Mayer (Vorsitzender), Erni Munzinger (Geschäftsführung), Udo Rosenbohm (Geschäftsführung). Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die die TelefonSeelsorge zusätzlich zu Ihrem Dienst in unterschiedlichster Weise mitgetragen und unterstützt haben, z.B. durch Fahrtkostenspenden, PC und IT-Kenntnisse, Übernahme von Reinigungsarbeiten, Blumen- und Pflanzenpflege usw. um nur einige Dienste zu nennen. DANKE! Für Ihre Spende und finanzielle Unterstützung danken wir: Der Deutsche Computer Leasing AG CHG-MERIDIAN aus Weingarten und ihrem Geschäftsführer Jürgen Mossakowski für die Spende eines Laptops für die TSI-Arbeit Der Kreissparkasse Ravensburg für ihre elds ende in der Höhe n € 2.000,--. Der Möbel Schmiede in Wilhelmsdorf - Herrn Stephan Schmidt für die großzügige Spende von einer kompletten Sitzgarnitur mit handgefertigten Unikatstühlen und einem Tisch für das 24 Stunde Dienstzimmer und all den Spenderinnen und Spendern die hier nicht namentlich genannt werden können. Besonders möchten wir uns dieses Jahr auch bei unserem Vermieter Herrn Eberle bedanken, der unsere Raumqualität in den Seminarräumen durch die Renovation von drei Schallschutzfenstern deutlich erbessert hat. Vergelt’s Gott! Jahresbericht erstellt von Dr. Gabriela Piber und Regina Raaf 20 TelefonSeelsorge Oberschwaben-Allgäu-Bodensee im Überblick Trägergremien Katholisches Dekanat Allgäu-Oberschwaben-Bodensee Evangelischer Kirchenbezirk Ravensburg Katholisches Dekanat Biberach Katholisches Dekanat Bad Saulgau Evangelischer Kirchenbezirk Biberach Katholisches Dekanat Friedrichshafen Evangelische Region Lindau (beratend) Vorstandsvorsitz Rechtsanwalt Bernhard Vesenmayer, Friedrichshafen Codekan Dr. Gottfried Claß, Friedrichshafen Leitung Psychol. Fachkraft Sekretariat Dr. Gabriela Piber Regina Raaf Heidi Reich Rechnungsführung Jürgen Fiesel, Ravensburg bis 30.07.2015 Jens Hulbert, Leutkich ab 01.11.2015 Geschäftsstelle Postfach 1962, 88189 Ravensburg, Tel. 0751-359 777-0, Fax: 0751-359777-9 Email: [email protected] http://www.telefonseelsorge-ravensburg.de Sie wollen die Arbeit der TelefonSeelsorge Oberschwaben-Allgäu-Bodensee unterstützen? Ausbildung Spendenkonto Wir suchen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die TelefonSeelsorge. Nähere Informationen finden sie unter www.telefonseelsorge-ravensburg.de Wir nehmen gerne Spenden entgegen; auf Wunsch selbstverständlich gegen eine Spendenquittung. Kath. Dekanat Oberschwaben Konto Nr. 10 10 82 549 KSK Ravensburg (650 501 10) Stichwort: Telefonseelsorge/Spende oder sie unterstützen den Förderverein der TelefonSeelsorge Spendenkonto Postfach 1962 88189 Ravensburg http://www.telefonseelsorge-ravensburg.de/cms/node/18 Förderverein der TelefonSeelsorge Konto Nr. 48 701 110 KSK Ravensburg (650 501 10) 21 22