Leitfaden LF Hollabrunn - LEADER Region Weinviertel
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Leitfaden LF Hollabrunn - LEADER Region Weinviertel
EIN PRAKTISCHER LEITFADEN FÜR LERNFESTE April 2012 1 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ..................................................................................................................................... 3 2. Was ist ein Lernfest?................................................................................................................. 4 3. Geschichte der Lernfeste .......................................................................................................... 5 4. Motivation und mögliche Widerstände..................................................................................... 6 5. Wichtige Aspekte für die ersten Schritte .................................................................................. 7 6. Praktischer Ablauf – Meilensteine ............................................................................................ 8 6.a. Allgemeines ....................................................................................................................... 8 6.b. Meilensteine konkret.......................................................................................................... 8 7. Checklisten.............................................................................................................................. 11 8. Finanzen .................................................................................................................................. 13 9. Erfahrungsberichte der Lernfeste............................................................................................ 14 9.a. Regionales Lernfest Weinviertel-Manhartsberg .............................................................. 14 9.b. Lernfest im Kloster Benediktbeuern, Bad Tölz ............................................................... 16 9.c. Lernfest St. Lambrecht, Steiermark ................................................................................. 17 10. Weiterführende Links ............................................................................................................. 18 11. Vorlagen/Checklisten/Fragebögen.......................................................................................... 18 11.a. Fragebogen für Standort-Auswahl ................................................................................ 19 11.b. Kriterien/Stimmzettel zur Standortentscheidung eines Lernfestes ................................ 20 11.c. Ausschreibung & Begleitbrief ....................................................................................... 21 11.d. Anmeldeblätter .............................................................................................................. 22 11.e. Teilnahmebedingungen ................................................................................................. 23 11.f. Infomappe für AnbieterInnen ........................................................................................ 24 11.g. Präsentationsbeispiele für AnbieterInnen ...................................................................... 25 11.h. Beilage Folder/Plakat des Lernfestes Hollabrunn 2011 ................................................ 26 11.i. SponsorInnenmappe ...................................................................................................... 27 11.j. BEN-Check „Leichter Lesen“ ....................................................................................... 28 11.k. Check „Barriere freie Veranstaltung“............................................................................ 29 11.l. Evaluierungsfragebögen für BesucherInnen, AnbieterInnen, LotsInnen ...................... 30 11.m. Feedback, Ergebnisse nach dem Lernfest Weinviertel-Manhartsberg .......................... 31 2 1. Vorwort Geschätzte Leserinnen und Leser! Liebe InteressentInnen und OrganisatorInnen von Lernfesten! „Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Fest!“ Diese Worte sind „Balsam für die Seele“, wenn sie nach einer Veranstaltung gesagt werden. Damit aber Veranstaltungen erfolgreich werden, sind viel Arbeit und Wissen notwendig. Das LERNFEST 2011 in Hollabrunn ist bestens von der Bevölkerung angenommen worden – Meine Gratulation! Das Lernfest -Team von Hollabrunn stellt nun die gemachten Erfahrungen für zukünftige Veranstaltungen in diesem Handbuch zur Verfügung – das finde ich schön. Zum Gelingen einer Veranstaltung sind üblicherweise drei Voraussetzungen notwendig - eine Zielentwicklung mit möglichst breiter Einbindung von Menschen - eine Organisation mit gesicherten Ressourcen - eine wertschätzende Kultur des Umganges miteinander Diese drei Punkte immer wieder neu miteinander zu verknüpfen, ist die Herausforderung für künftige Lernfestorganisationsteams. Sektor- und konfessionsübergreifendes Arbeiten in einer Region zum Thema Lernen bietet die große Chance der Weiterentwicklung von Menschen, Organisationen und Regionen. Für die Bevölkerung steigen dadurch die beruflichen und privaten Verwirklichungschancen und damit auch die Lebensqualität. Ausgangspunkt des Lernfestes in Hollabrunn war die Entwicklung der LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg zu einer Lernenden Region. Diese stellte die Basis für mehr regionale Zusammenarbeit von Erwachsenenbildungsorganisationen, Schulen, Gemeinden, regionaler PolitikerInnen sowie regionaler AkteurInnen, wie z.B. Kammern, etc. Die besondere Stärke der Lernenden Region ist es also, Regionalentwicklung mit einem mehr oder weniger losen Bildungsnetzwerk zu verknüpfen und entsprechend neue Ziele und Maßnahmen für die Bildung in der Region, wie eben das Lernfest, zu setzen. Hier trifft sich also die Kreativität und Lockerheit eines regionalen Netzwerkes mit dem exakten und für den Umgang mit Fördergeld auch wichtigen Verwaltungsmanagement. Für die Anwendung dieses Leitfadens wünsche ich alles Gute – vor allem Mut und Ausdauer! Josef Resch Lebensministerium Maßnahmenzuständiger für Lernende Regionen in Österreich 3 2. Was ist ein Lernfest? Ein Lernfest will das Wissen und Können einer Region in seiner Vielfalt mit allen Sinnen erlebbar machen, Jung und Alt ansprechen und Spaß am Lernen von Neuem vermitteln. Vereine, Betriebe, Organisationen und alle Bildungseinrichtungen einer Region können die Plattform „Lernfest“ nützen, ihr Angebot zeigen und die BesucherInnen zum Mitmachen und Ausprobieren animieren. Die Zielgruppe eines Lernfestes sind Menschen aller Altersstufen, aller Religionen sowie Bildungsschichten, von Kindern über WiedereinsteigerInnen bis zu SeniorInnen, sowohl innerhalb, als auch der angrenzenden Regionen. Der Eintritt ist frei. Ein Lernfest entspricht darüber hinaus den Zielen des lebenslangen Lernens des Memorandums der EU-Kommission aus dem Jahr 2000, wie z.B. die Förderung der beruflichen Qualifikationen, sodass sich die Menschen an die Erfordernisse der neuen Wissensgesellschaft anpassen und sich voll am sozialen und wirtschaftlichen Leben beteiligen können. Mit dem lebenslangen Lernen sollen für alle die grundlegenden Voraussetzungen geschaffen werden, damit sie sich entfalten und an der modernen Gesellschaft teilhaben können. Auch Gastronomie und Musik gehören zu einem Fest und sollen aus der Region stammen. – Interaktion ist die Grundbedingung für alle AnbieterInnen – Inszenierung - Lernen mit allen Sinnen: es wird in möglichst vielfältigen Themenbereichen ausprobiert, gekostet, gefühlt, gehört, erforscht, geraten, gelernt, gebastelt, musiziert und gestaunt (Gesundheit, Wirtschaft, Kultur, Generationen, Umwelt, …) – Infotainment - eine gute Mischung von Wissensvermittlung und Unterhaltung – Lernen wird als „Familienaktivität“ erlebbar – Erlebnis und Bewusstseinsbildung über Angebote der Bildungseinrichtungen in Form des Festes, u.a. durch Workshops, Vorträge, ein begleitendes Unterhaltungsprogramm auf der Hauptbühne, etc. Der Event-Charakter der Lernfeste ermöglicht es den BesucherInnen, Lernen und Bildung aus einem neuen, ungewohnten Blickwinkel kennen zu lernen und hilft damit, eventuelle Vorbehalte gegen das Lernen abzubauen. Lernfeste vermitteln: „Lernen macht Spaß!“ Quelle: LAG Weinviertel-Manhartsberg 4 3. Geschichte der Lernfeste 1998-2000: In Deutschland wurden in diesem Zeitraum ca. 500 Lernfeste durchgeführt, die von der jeweiligen Landespolitik stark unterstützt wurden 2000: Lernfest auf der EXPO Hannover 2000: Lernfest in Tuzla, Bosnien 2001: Lernfest in Schlierbach (OÖ) - erstes LF in Ö, mit 160 AkteurInnen, ca. 14.000 BesucherInnen 2002: Erstes Lernfest in der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa (D, PL, CZ) 2004: Erstes Lernfest des Bildungsnetzwerkes Steiermark in Kooperation mit dem Stift Sankt Lambrecht im Oberen Murtal, welches nunmehr alle 2 Jahre mit mehr als 2.000 BesucherInnen stattfindet 2006/07: 3 Lernfeste in NÖ im Rahmen des Projektes „Erwachsenenbildung inklusive“ 2010: Lernfest. Fest für alle Sinne in Großweikersdorf, veranstaltet vom BHW NÖ 2010: Lernfest Bad Tölz 1.10.2011: Erstes regionales Lernfest der Region Weinviertel-Manhartsberg in Hollabrunn: Entdecken : Erleben : Erfahren mit über 3.500 BesucherInnen 8.10.2011: Erstes Tennengauer Lernfest in Hallein mit ca. 300 BesucherInnen 2012: Lernfest Bad Tölz (alle 2 Jahre) Lernfest 2010 in Bad Tölz, Quelle: LAG Weinviertel-Manhartsberg 5 4. Motivation und mögliche Widerstände o Was bringt es den AnbieterInnen? + Beziehungspflege: Für die Institutionen besteht in der Vorbereitungsphase und am Tag des Lernfestes die Chance, einander kennen zu lernen, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und Kooperationen über das Lernfest hinaus anzubahnen + Mehr Bekanntheit in der regionalen Öffentlichkeit erlangen + Zugang zu neuen Zielgruppen bekommen (z.B. kommen BesucherInnen nur zum Sport und bleiben bei den Angeboten des Katholischen Bildungswerks hängen) + Neue Angebote vorstellen und bewerben + Bildung wird lustvoll erlebt und bleibt dadurch positiv in Erinnerung – daran können die Anbieter später leichter anknüpfen o Was bringt es den BesucherInnen? + Besonders in einer ländlichen Region ist es von großem Nutzen, auf einen Blick alle Angebote der Region zu bekommen + Interessierte lernen neue Bildungsangebote kennen und probieren sie gleich aus + Aktives, interaktives und spielerisches Lernen wird für Groß und Klein, männlich und weiblich, etc. ermöglicht o Was bringt es der Region? + Ein regionales Lernfest kann schon in seiner Vorbereitungsphase zu einem Lernprozess für die Menschen der Region werden + Eine Region kommt miteinander ins Gespräch (Wirtschaft – Bildung – Kultur – Umwelt …) = Grundlage für künftige Zusammenarbeit + Das Lernfest bringt Werbung für die Region und erhöht den Bekanntheitsgrad als Bildungsregion + Ein Lernfest sichert die Nachhaltigkeit durch intensive Vernetzung und Kooperation der Bildungsinstitutionen, vermindert das parallele Angebot eines bestimmten Bildungsthemas, erhöht die Qualität der Bildungsangebote und schafft letztendlich gute Voraussetzungen für mögliche Nachfolge-Lernfeste o Mögliche Widerstände – Lernen ist ein ernstes Thema. Wie passt das in ein Fest? Unter dem Begriff ‚Lernfest‘ können sich Menschen vorweg wenig vorstellen. In der Schweiz wird eher der Begriff ‚Lern- oder Bildungsfestival‘ verwendet. Wesentlich ist die Erklärung des Begriffs durch Untertitel, wie im Falle von Weinviertel-Manhartsberg ‚Entdecken – Erleben – Erfahren‘ – Es kommen immer nur die, die ohnehin schon unsere KundInnen sind – AnbieterInnen können sich überfordert fühlen, wenn sie ihr Angebot interaktiv präsentieren sollen – Die Vor- und Nachbereitung des Lernfestes kostet Zeit und einen gewissen finanziellen Aufwand 6 5. Wichtige Aspekte für die ersten Schritte Team: - Teambuilding und Aufgabenteilung sind erste wesentliche Aufgaben - Ganz wichtig ist es, eine Koordinationsstelle zu schaffen und eineN HauptverantwortlicheN zu bestimmen - Alle Mitglieder im Kernteam sind BotschafterInnen für das Projekt - Das Konzept wird gemeinsam entwickelt – alle sind dafür verantwortlich - In Brainstormings mögliche AnbieterInnen finden - Gemeinsame Programmgestaltung - Abstimmung der Öffentlichkeitsarbeit - SponsorInnensuche - Marketing und Werbung - Finanzen - Sitzungsprotokolle werden an alle Teammitglieder verschickt Genügend Zeit für die Vorbereitung einplanen (mindestens ein Jahr) Auswahl des besten Veranstaltungsortes bei mehreren Standortmöglichkeiten (siehe Beilage ‚Fragebogen‘ unter Punkt 12) Der Veranstaltungsort soll in der Region gut bekannt sein, über eine gute Infrastruktur verfügen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein Ideal ist eine Auftaktveranstaltung ein Jahr vor dem Fest direkt an dem Ort, wo das Fest stattfinden wird Über das Jahr verteilt mehrere Vorbereitungstreffen anbieten, u.a. auch KreativitätsWorkshops mit externen ExpertInnen zum Thema ‚Inszenierung und Angebotsgestaltung‘ am Lernfest Wesentlich ist die laufende Belebung des Netzwerkes und die Emotionalisierung des Lernfestes und dessen Bedeutung Der regionale Bezug muss so deutlich sein, dass er bei allen Beteiligten und bei den BesucherInnen das Gefühl von Gemeinsamkeit und Zusammengehörigkeit stärkt, also die regionale Identität fördert Entwicklung vielfältiger Kooperationen, nicht nur regional mit AnbieterInnen, MultiplikatorInnen, Medien, etc., sondern auch landesweit sowie grenzüberschreitend mit Nachbarregionen. 7 6. Praktischer Ablauf – Meilensteine 6.a. Allgemeines Zwei Fragen sind im Vorfeld zu klären: 1. Für wen mache ich das Lernfest? = Zielgruppe 2. Welche Inhalte sollen präsentiert werden? = Themen Wesentlich ist das Vorliegen eines gewissen Datenbestandes regionaler Bildungsorganisationen und AnbieterInnen, die als erste kontaktiert werden – zunächst schriftlich, danach telefonisch. Jede Begegnung wird genutzt, um Kontaktdaten zu sammeln und zu aktualisieren. Einen persönlichen Eindruck gewinnt man durch den Besuch eines anderen Lernfestes. Beziehungsmanagement: Die Aussendung der Unterlagen alleine ist zu wenig. Mit persönlichen Gesprächen, Nachtelefonieren, Einsetzen von Multiplikatoren, Berichte in den Zeitungen, Vorbereitungstreffen, … können Mitwirkende gewonnen werden. Je mehr aktive Mitwirkende gewonnen werden können, umso breiter wird das Publikumsinteresse sein. Alle AnbieterInnen am Lernfest werben in ihren Medien und nehmen jeweils ihr Publikum mit. Regionale Medien müssen möglichst frühzeitig als Partner gewonnen werden und laufend von den Vorbereitungen berichten. So ist es günstig, im Vorfeld auf begleitende Maßnahmen des Lernfestes immer wieder hinzuweisen, wie z.B. Literaturwettbewerb, Modeschau beim Lernfest, Auftritt von Jugendbands, Schulung von JournalistInnen für Lernfestzeitung, etc. Bekannte Persönlichkeiten der Region finden und als Träger der Veranstaltung gewinnen. Markenbildung: Wenn die ganze Region hinter dem Lernfest steht, können alle Veranstaltungen dieser Region genutzt werden, um immer wieder auf das Lernfest hinzuweisen und Werbung zu machen. 6.b. Meilensteine konkret Meilensteine (beginnend ein Jahr vor der Veranstaltung) mit Erfahrungswerten des Regionalen Lernfestes Hollabrunn 2011 mit über 3.500 BesucherInnen: Analysephase: Entwicklung der Idee Teamfindung 12 Monate vor dem Fest Standortfindung, -festlegung Regionale Umfeldanalyse potentieller TeilnehmerInnen Entscheidung des TeilnehmerInnenbeitrages bzw. dessen Höhe (empfohlen werden je nach Organisationsgröße gestaffelte Mindestbeiträge – siehe auch Beilage 12c der Teilnahmebedingungen) Konzepterstellung (Workshop) 8 Konzeptphase: Definition von Themen Definition und Akquisition von PartnerInnen MitveranstalterInnen finden 12 - 10 Monate vor dem Fest Projektstruktur Rahmenprogramm festlegen Datum festlegen Budgetplanung, Festlegung von Standgebühren Behördliche Genehmigungen beantragen Gemeindebescheid für Veranstaltung einholen Erstellung eines Gastrokonzeptes (z.B. Wer stellt wie viele KellnerInnen? Wer ist zuständig für das Abräumen der Tische und die Müllentsorgung? Druck von Speisekarten, Verpflegung der VIP’s) Erstellung eines Sicherkeitskonzeptes (z.B: Wie viele ParkplatzeinweiserInnen/LotsInnen/etc. werden gebraucht?) Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes: Erarbeitung eines Logos, Basissujet, Definition der Werbemittel Festlegung der Werbemedien und der Medienpartner Ca. 10 Monate vor dem Fest Erstellung eines Werbeplanes Kostenplanung Entwicklung eines Sponsoringkonzeptes: Angebote für SponsorInnen definieren Zusammenstellung einer Sponsoringmappe, Aussendung (per Mail / Post) und nachfolgende telefonische und persönliche Akquisition Beziehungsmanagement pflegen Installierung einer Werbeplattform, evt. Bildungsver10 - 8 Monate vor dem Fest anstaltung für zuständiges Kernteam zum Thema ‚Sponsorakquise‘ Aktivierungsphase - „AkteurInnen gewinnen“: Kick-Off-Veranstaltung für AkteurInnen Einladungen mit Erstinformationen in der Zielregion (per Mail und Post) Information im Internet als Download bereitstellen Anmeldeformular und Erstinformationen (siehe Pkt. 11 im Anhang) Durchführung mehrerer Begehungen am Gelände Lernfestbüro: Service und Beratung 10 - 6 Monate vor dem Fest Telefonische Bearbeitung und Nachbearbeitung Schirmherrschaft klären Durchführung einer Pressekonferenz 9 Programmphase: Anmeldeprozess Daten sammeln, Listen erstellen Graphische Gestaltung Pressearbeit Ca. 3 Monate vor dem Fest Durchführungsphase: Standplanung Logistik Anfahrtsplan Parkkonzept Ca. 1 - 2 Monate vor dem Fest Hinweisschilder Versicherung Ortsbegehung Auf- und Abbauplanung Konzept für HelferInnen PR-Arbeit, Durchführung einer 2. Pressekonferenz Aussendung der Programmfolder als Zeitungsbeilage od. an jeden Haushalt Aufbau der Zelte, Bühne, Technik, Dekoration, Tische, Info-Points Anbringen der Hinweistafeln, -schilder, Transparente, Orientierungstafeln, etc. Veranstaltungstag: siehe Punkt 7. Checkliste Auswertungsphase: Pressespiegel Evaluation, Auswertung der Fragebögen Nachlese Dankesbriefe Abrechnung Ausblick UMSETZUNG des Lernfestes Innerhalb 1 Monats nach dem Fest 10 7. Checklisten Rechtliche / Organisatorische Voraussetzungen Versicherung organisieren BEN-Check für Veranstaltungsort und Unterlagen durchgehen (siehe Pkt. 11: BEN-Check „Leichter Lesen“- Check und „Barriere freie Veranstaltung“) Räumlichkeiten Detailplanung und Absprache mit den Verantwortlichen vor Ort Was wird benötigt für Vorträge, Workshops, Podiumsdiskussion, Ausstellung, etc.? Werden Garderobe und Lagerräume benötigt? Bestehen Indoor-Möglichkeiten? Wie flexibel können die genutzt werden? Gibt es ausreichend Sanitäranlagen am gesamten Gelände? Drucksorten Einladungen/ Anmeldeformulare (an alle Unternehmen, Bildungsträger, Vereine, Schulen, landwirtschaftlichen Betriebe, etc. in der Region, ca. 2.000 – 3.000 Stück) Presseaussendungen Plakate, Programmhefte (Logos der Veranstalter + Sponsoren) (55.000 Stück Programmfolder, ergingen an jeden Haushalt in der Region sowie darüber hinaus in angrenzenden Gemeinden) Namensschilder Parkkarten Beschilderung, Hinweistafeln, Übersichts- bzw. Orientierungspläne (je 10 Stück im A1Format) Transparente (Veranstalter, Sponsoren) Fragebögen (z.B. für AusstellerInnen, für BesucherInnen (ca. 500 Stück), für LotsInnen, etc.) Ausstattung: Bestuhlung (Heurigentische und –bänke) Podium RednerInnenpult Beschilderung Weitere Voraussetzungen gemäß behördlichem Bescheid der Gemeinde Catering organisieren Technik: Videotechnik Audiotechnik 11 Ausreichende Stromversorgung (Wechselstrom, Starkstrom) Beleuchtung Präsentationshilfsmittel (Flipcharts, etc.) Anschlüsse (Internet, Laptop, Beamer, etc.) Technische Betreuung am Veranstaltungstag Aufbauzeiten planen Test der Technik Infrastruktur (auf Basis von 3.000 – 5.000 BesucherInnen auf 3 unterschiedlichen LernfestGeländen) Straßensperren? Parkplätze - Transferunternehmen organisieren Anschluss von Transferunternehmen an öffentlichen Verkehr Müllsammelstellen (ca. 7 Stellen mit insg. 30 Stück Restmüll- und Papiertonnen (à 240 l), im Gastrobereich drei Biomülltonnen) WC-Anlagen (ca. 20 Zellen, plus eine Zelle für Behinderte bei geschätzten 3.000 BesucherInnen) Stromzugänge für Stark- und Wechselstrom, Verteiler Wasseranschlüsse Organisation und Aufstellung von Zelten (55 Pagodenzelte) Organisation von Bänken und Tischen für Bühne und Aktionsstände (ca. 55 Heurigentische, 110 Bänke) Zusätzliche Personen für den Veranstaltungstag Moderation (2 Personen empfohlen) Hilfe für Auf- und Abbauarbeiten (mind. 4 Personen empfohlen inkl. eines Kleintransporters, evt. eines Staplers bzw. eines Hubwagerls) Ordnerdienste (Lageplan verteilen, Zuständigkeitsbereiche und Aufgaben zuteilen wie z.B. Abräumen der Gastro-Tische, Müllentsorgung, Fragebögen verteilen und verteilen lassen) Organisationsunterlagen mit Kommunikationsliste (AnsprechpartnerInnen, Telefonnummern von Ärzten, Taxis, Zugzeiten, etc.) und Ablaufplan für alle Beteiligten WC-Personal ParkeinweiserInnen Info-Points KoordinatorIn (= Lernfestleitung) Erste Hilfe, Feuerwehr Veranstaltungstag Zentrale Anlaufstelle (Infopoint) für AkteurInnen, BesucherInnen und das Kernteam Kontrollgang zur Überprüfung der aufgebauten Zelte, Bühne, Technik, Dekoration, Tische, Beschilderung, etc. 12 Vorbesprechung mit OrdnerInnen und BetreuerInnen: Ablauf, räumliche und zeitliche Zuständigkeiten wiederholen Verteilung der Telefonlisten und Fragebögen für BesucherInnen an alle MitarbeiterInnen Einweisung der AkteurInnen, Verteilung der Fragebögen an die AkteurInnen Begrüßung der ModeratorInnen, VIP’s, etc. Einsammeln der ausgefüllten Fragebögen Nach der Veranstaltung Kontrolle des Abbaus Nachbesprechung mit OrdnerInnen und BetreuerInnen Auswertung der Fragebögen und Versand der Ergebnisse an AkteurInnen Pressemeldung, Veröffentlichung von Bildern auf Homepage, Facebook, etc. 8. Finanzen Personalaufwand: In der Vorbereitung für das Lernfest Hollabrunn 2011 wurden ca. 700 Stunden von der Projektleitung und knapp 1.000 Stunden vom Projektteam geleistet. Kosten Infrastruktur: Strombereitstellung, -verbrauch, mobile WC-Anlagen, Müllbehälter, Tische, Bänke, Zelte, Festbühne überdacht inkl. techn. Equipment, Bandbühne, techn. Betreuung, Shuttle Parkplatz – Festgelände. => ca. € 28.000,-- (netto) Moderation: € 1.100,-- (netto) Marketing: Layout für Werbemittel, Gestaltung Lernfestlogo, Gestaltung u. Druck der Programmfolder (siehe Beilage Punkt 11 Programmfolder), Gestaltung u. Druck von Plakaten, Transparenten, Aussendung der Programmfolder, Inserate und/oder Medienkooperation (z.B. Krone, Kurier, regionales Radio, regionale Zeitungen), Sponsormappe, Lernfestfilm, etc. => ca. € 15.800,-- (netto). Lernfestteam 2011, Quelle: LAG Weinviertel-Manhartsberg 13 9. Erfahrungsberichte der Lernfeste 9.a. Regionales Lernfest Weinviertel-Manhartsberg Lernfest – Fest der Lebendigkeit Es hat sich viel getan und es war sehr viel los bei herrlichem Wetter am 1. Oktober 2011, von 10.00 bis 18.00 Uhr im Erzbischöflichen Seminar in Hollabrunn. Es ist entdeckt, erlebt und erfahren worden an diesem Tag. Über 3.500 Besucher/innen, mehr als 120 Aktionsstände, 55 Pagoden-Zelte, 24 Workshops, 13 Bands auf der Band-Bühne, viele Programmpunkte auf der Hauptbühne, ein Kaiser-Wetter und eine wirklich gute Stimmung. „Zuerst denkt man sich: Lernfest, was soll das sein? Der Name schreckt doch ab! Aber man muss es erlebt haben um zu wissen, was dahintersteckt. Jeder konnte sich von dem Tag etwas mitnehmen. Egal was es war: ein gutes Essen, gute Musik, irgendein neues Hobby, oder einfach nur mal die Chance mit dem Elektroscooter zu fahren. Die ganze Familie war zufrieden.“ (Rückmeldung einer Besucherin nach dem Lernfest) Und so lautete das Ziel Ein Lernfest will das Wissen und Können einer Region in seiner Vielfalt mit allen Sinnen erlebbar machen, Jung und Alt ansprechen und Spaß am Lernen von Neuem vermitteln. Vereine, Betriebe, Organisationen und alle Bildungseinrichtungen einer Region können die Plattform „Lernfest“ nützen, ihr Angebot zu zeigen und die BesucherInnen zum Mitmachen und Ausprobiere animieren. Bildung kann damit aus einem neuen, ungewohnten Blickwinkel kennen gelernt werden und hilft damit, Vorbehalte gegen das Lernen abzubauen, denn „Lernen macht Spaß!“ Das Lernfest zeigte, welches Potential in unserer Region steckt und wie viele unterschiedliche, regionale Angebote es gibt, etwas zu lernen. So konnte man unterschiedlichste Kulturen und Glaubensgemeinschaften erleben. Der wichtigste Aspekt war, mit dem Lernfest zu zeigen, dass man nicht nach Wien auspendeln muss, sondern, dass Vieles hier und jetzt gelernt werden kann. Inhalte/Aktivitäten All jene, die sich die Zeit genommen haben, konnten viel entdecken und erfahren, etwa beim Buttermachen oder Kuheuter melken, beim Pflanzen oder Kerzenständer basteln, beim Malen oder Teilnehmen bei einem der vielen Workshops, beim gemeinsamen Tanzen, Musizieren oder Karaoke singen, beim Marterl erkunden, beim Steckerlbrot machen, beim Kistenklettern oder Stille erleben – um nur einige der Programmpunkte zu nennen. Das vielfältige und qualitätsvolle Angebot konnte an einem Tag gar nicht erkundet werden. Hilfreich waren dafür sicherlich die LotsInnen vor Ort sowie der ausführliche Programmfolder. 14 Statements von AnbieterInnen und BesucherInnen Gratulation! Eine wirklich gelungene Veranstaltung! Gute Stimmung, nette Besucher, gute Gespräche, herrliches Wetter – einfach zum Wohlfühlen. Hallo liebes Lernfest-Team! Danke für diesen tollen Samstag! Meine Tochter und ich waren bei Eurer Veranstaltung, wir wollten nur kurz vorbeischauen und daraus wurden 5 Stunden! Aus Müdigkeit brachen wir unseren Besuch bei diesem tollen Event ab, aber gesehen hatten wir noch immer nicht alles! Ein großes Lob an all die freundlichen und motivierten Leute, die zu diesem gelungenen Fest beigetragen haben. Wir hatten einen sehr lehrreichen und unterhaltsamen Tag und würden uns freuen wenn es dieses Lernfest nächstes Jahr wieder geben würde. Liebes Organisationsteam! Wir gratulieren zu dem gestrigen Lernfest! Wir waren sehr positiv überrascht von dem breiten Spektrum und der Kurzweiligkeit des Festes! Sowohl unsere Tochter (5) als auch wir Erwachsenen sind voll auf unsere Rechnung gekommen! Auch den Shuttlebusservice haben wir äußerst toll gefunden! Bitte nächstes Jahr wieder! Wir kommen sicher wieder! Mag. Renate Mihle [email protected] Regionales Lernfest Weinviertel-Manhartsberg, Quelle: LAG Weinviertel-Manhartsberg 15 9.b. Lernfest im Kloster Benediktbeuern, Bad Tölz Innovative Regionen brauchen regen Austausch und immer wieder neue Impulse. Dafür bietet das Lernfest die besten Gelegenheiten – für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen. Hier können sie ausprobieren, wie viel die Region und ihre Aktiven drauf haben. Das fördert auch die Verbundenheit mit dem Lebens- und Wirtschaftsraum Oberland. Ziel des Lernfestes 2010 war es, die Lernende Region Oberland im Tölzer Land unter dem Motto „Zukunft neu lernen“ für Tausende von BesucherInnen sympathisch und erlebbar zu präsentieren. Das Lernfest hat im Laufe des letzten Jahrzehnts eine große Ausstrahlungskraft weit über die regionalen Grenzen hinaus erreicht. Auf faszinierende Art und Weise haben wir auch im 10. Lernfestjahr den Dreiklang von „ERLEBT. ERLERNT. ERINNERT.“ originell umgesetzt und damit für Familien mit Kinder, wie für Jugendliche und an regionalen Werten interessierte Menschen eine hohe Anziehungskraft entwickelt. Es braucht eine attraktiv inszenierte, publikumswirksame Veranstaltung, um die Stärken einer Region erlebbar zu machen und die Menschen zu verbinden. also …es geht um Zukunft neu lernen Andreas Käter, Mail: [email protected] 16 9.c. Lernfest St. Lambrecht, Steiermark Seit 2004 veranstaltet das Bildungsnetzwerk Steiermark in Kooperation mit dem Stift St. Lambrecht Lernfeste im Oberen Murtal. Sie sind mittlerweile zu einer regionalen Tradition geworden und es wurden viele AnhängerInnen gefunden. Nicht nur Bildungs- und Kultureinrichtungen, sondern auch innovative Projekte und Betriebe lockten mit ihren Aktionen BesucherInnen zum Lernfestgeschehen. Insgesamt waren es in den vergangenen Jahren nun schon mehr als 10.000 Personen, die das breite Spektrum der Bildungsangebote und die Schätze der Region Oberes Murtal kennengelernt haben. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass durch die Lernfeste nachhaltige Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und Institutionen aus Wirtschaft und Kultur entstehen. Die Lernfeste sollen vor allem zum lebenslangen Lernen motivieren, und zwar: Interesse am Lernen und an den Angeboten der Region wecken Jugend zum Lernen motivieren Zugang zum Lernen mit Freude schaffen Motivation wecken, das eigene Leben durch etwas Neues intensiver, erfüllter zu gestalten das Thema Lernen lustvoll, spannend und lebendig ins Bewusstsein bringen den Horizont erweitern Familienlernen ermöglichen Lust und Freude an Weiterbildung wecken die Bedeutung des lebenslangen Lernens verdeutlichen verschiedene Möglichkeiten des Lernens aufzeigen die Notwendigkeit der Chancengleichheit für alle deutlich machen Irina Ehgartner, MA [email protected] 17 10. Weiterführende Links http://www.leader.co.at/lernfest - Regionales Lernfest Weinviertel-Manhartsberg http://www.pontes-pontes.de/inhalt/de-ponteswerkstaetten-euroregionalelernfeste.html Die Lernfestseite des Euroregionalen Bildungsnetzwerkes PONTES http://www.lrtl.de/lernfest.php - Lernende Region Tölzer Land gGmbH http://www.llw5.org - EU-Projekt „Verbreitung und Stärkung der europäischen Dimension in der Lernfestbewegung“ http://www.llw5.org/reports/final/2_MANUAL_FOR_LIFELONG_LEARNING_WEEKLEARNING_FESTIVAL_COOPERATION.pdf Handbuch, aus diesem EU-Projekt entstanden http://www.lernende-regionen.at/upload/243_Newsletter_Lernende_RegionenDezember_2010.pdf Kurzbeschreibung Lernfest Bad Tölz www.lernfest.at - Homepage der Lernfeste im Stift St. Lambrecht 11. Vorlagen/Checklisten/Fragebögen Im Anhang sind folgende Unterlagen enthalten: a. b. c. d. e. f. g. h. i. j. k. l. m. Fragebogen für Standort-Auswahl Kriterien/Stimmzettel zur Standortentscheidung eines Lernfestes Ausschreibung & Begleitbrief Anmeldeblätter Teilnahmebedingungen Infomappe für AnbieterInnen Präsentationsbeispiele für AnbieterInnen Beilage Folder/Plakat des Lernfestes Hollabrunn 2011 SponsorInnenmappe BEN-Check „Leichter Lesen“ Check „Barriere freie Veranstaltung“ Evaluierungsfragebögen für BesucherInnen, AnbieterInnen, LotsInnen Feedback, Ergebnisse nach dem Lernfest Weinviertel-Manhartsberg 18 11.a. Fragebogen für Standort-Auswahl 19 11.b. Kriterien/Stimmzettel zur Standortentscheidung eines Lernfestes 20 11.c. Ausschreibung & Begleitbrief 21 11.d. Anmeldeblätter 22 11.e. Teilnahmebedingungen 23 11.f. Infomappe für AnbieterInnen 24 11.g. Präsentationsbeispiele für AnbieterInnen 25 11.h. Beilage Folder/Plakat des Lernfestes Hollabrunn 2011 26 11.i. SponsorInnenmappe 27 11.j. BEN-Check „Leichter Lesen“ 28 11.k. Check „Barriere freie Veranstaltung“ 29 11.l. Evaluierungsfragebögen für BesucherInnen, AnbieterInnen, LotsInnen 30 11.m. Feedback, Ergebnisse nach dem Lernfest WeinviertelManhartsberg 31