Die Zeit läuft ab Geboren um zu sterben Tierheim Renate Lang
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Die Zeit läuft ab Geboren um zu sterben Tierheim Renate Lang
TierRundschau Auflage: 55.000 Die aktuelle Zeitung der Tierschutzliga e.V. Auch wenn es verführerisch duftet: Lebensmittel wie Cola, Weintrauben oder Thunfisch sind für Struppi und Mieze giftig. Nr. 73 Die Zeit läuft ab Plätze für italienische Hunde gesucht Geboren um zu sterben Nur Kastration vermeidet Katzenelend Tierheim Renate Lang Serie: Unsere Tierheime Giftige Mahlzeiten Editorial/Inhalt Inhalt Briefe Briefe von Tierbesitzern ����������������������������������� 3 Giftige Mahlzeiten Das dürfen Hunde und Katzen nicht fressen �������������������������������������������������������� 4 Tier-Ticker News über Tiere�������������������������������������������������� 6 Trinity schiebt Wache Hütehund mit mächtigem Erbe�������������������� 8 Uschi Lohse, Chefredakteurin der TierRundschau Tierheim Renate Lang Serie: Unsere Tierheime �������������������������������� 10 Vermittlungstiere Tiere suchen ein Zuhause����������������������������� 12 Geboren um zu sterben Nur Kastration vermeidet Katzenelend ��� 18 Was uns bewegt … Blühende Landschaft im Katzenzimmer Toby ist erster Hospizhund Abschlussklasse übergibt Spende Tierkalender 2011 Rührend! Kinder sammeln für Tiere in Not�������������������������������������������������������� 20 Tierheim Tuoro ... die Zeit läuft ab 60 Hunde suchen einen Platz in Deutschland ������������������������������������������������ 22 Kolumne Hummel und ich����������������������������������������������� 24 Rubriken Editorial ���������������������������������������������������������������� 2 Bildnachweis/Impressum �������������������������������� 7 Kontakt ��������������������������������������������������������������� 19 Leserbriefe �������������������������������������������������������� 23 Trinity schiebt Wache Gezüchtet zum Jagen, Bewachen, Hüten. Dieses Erbe steckt noch immer in jedem Hund ��������������������������������������������� Seite 8 Was uns bewegt … Was Menschen für unsere Tierheimtiere tun: Kinder sammeln für Tiere in Not, Tobi wird der erste Hospitzhund, und und und ��������� Seite 20 Seite 2 M it Erschrecken stellen wir fest, dass Jahr für Jahr unsere Arbeit weiter zunimmt. Wir fragen uns immer wieder, warum so viele Tiere bei uns in den Tierheimen landen. Sicherlich hat es unterschiedlichste Ursachen, manche Menschen leben selbst am Rande des Existenzminimums und können sich ihre Tiere einfach nicht mehr leisten. Andere Menschen wiederum machen es sich leicht, setzen ihre Tiere einfach aus oder erzählen uns irgendwelche Geschichten, um ihr Gewissen zu beruhigen. Nur eines ist gewiss: Die Tiere tragen keine Schuld! An dieser Stelle möchte ich allen Spendern, Mitgliedern, Kolleginnen und Kollegen Danke sagen für die Unterstützung. Nur mit Ihrer tatkräftigen Hilfe war es uns möglich, die viele Arbeit auch 2010 zu bewältigen und alle uns anvertrauten Tiere liebevoll zu versorgen. In dieser Ausgabe der TierRundschau erfahren Sie Spannendes rund um Tiere und unsere Tierheime. Zum Beispiel stellen wir Ihnen auf Seite 10 das Tierheim „Renate Lang“ in Horb vor. Carola Lerch, die Leiterin des Tierheims, erläutert, wie engagiert sich dort die Mitarbeiter für das Wohl der Tiere einsetzen und mit welchen Ideen den Tieren das Leben im Tierheim so angenehm wie möglich gemacht wird. Außerdem gibt es einen interessanten Beitrag über Lebensmittel, die jeder bei sich im Haushalt hat, die aber für unsere Haustiere giftig sind (Seite 4). Lesen Sie auch „Trinity schiebt Wache“, hier ist eindrücklich dargestellt, was man bei der Auswahl des richtigen Hundes beachten muss, damit der Familienzuwachs ein artgerechtes und seiner Rasse entsprechendes Leben führen kann. Leider sehen wir in unseren Tierheimen immer wieder, dass Hunde abgegeben werden, weil sie zu aktiv sind, einen Jagdtrieb haben oder keine fremden Menschen ins Haus lassen. Meist haben sich die Besitzer des Hundes bei der Anschaffung nicht genügend über die jeweilige Rasse informiert und den Hund nach dem Aussehen ausgewählt. Und da wir dies für unsere Vermittlungshunde vermeiden wollen, seien Sie gespannt auf den Artikel auf Seite 8. Und bitte beachten Sie auch den Artikel über das Tierheim in Tuoro von Sandra Fenski. Uns liegt am Herzen, noch in diesem Jahr so viele Hunde wie möglich nach Deutschland zu bringen. Können wir den Hundebestand nicht um 60 Tiere reduzieren, wird das Tierheim geschlossen und die dortigen Hunde landen in einer sehr ungewissen Zukunft. Vielleicht kennen Sie in Ihrem persönlichen Umfeld jemanden, der einen älteren, ruhigen Hund sucht? Bitte denken Sie dann an unsere Sorgenkinder in Italien. Auch über Pflegefamilien, die einen italienischen Hund vorübergehend bei sich aufnehmen, freuen wir uns. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen der TierRundschau und ich würde mich freuen, wenn Sie uns zu dem einen oder anderen Thema Ihre Meinung schreiben: [email protected]. Briefe Briefe von Tierbesitzern Max immer vorne weg Der größte Lesehund „Ich bin Ende November 2005 mit anderen großen Hunden aus dem spanischen Tierheim Alba nach Bayern gekommen und fand Unterschlupf in der Münchner Katzenstation bei Helga Grüning. Mittlerweile bin ich nicht nur ein toller Altenheim-Besuchshund, sondern auch Deutschlands größter LeseHund! Nicht, dass Ihr meint, ich würde lesen. Wir gehen zusammen mit anderen Hundeteams in Münchner Schulen und dort lesen mir dann Kinder, die beim Lesen ein bisschen Übung brauchen, aus Büchern vor. Ich liege gemütlich auf meiner LeseHund-Decke und höre zu oder schaue mir die Bilder aus dem Buch an. Frauchen hilft den Kindern ein bisschen, wenn sie beim Lesen nicht weiterwissen, aber eigentlich kommen die Kinder nur wegen mir.“ Basto „Bei meiner ne uen Familie ha be ich einen fe Herzen gefunden sten Platz im und muss nicht mehr weg. Anfan das gar nicht gl gs konnte ich auben. Ich darf sogar mit in den In diesem Jahr w U rlaub fahren. aren wir in den Bergen. Wow, ga aber das konnte nz schön hoch, mich nicht schr ecken – ich immer vorneweg. Anson sten habe ich ei n ganz tolles H obby entdeckt: Fußb all! Jede Woche darf ich mit zum Trai ning und die letz ten fünf Minuten m itspielen.“ Max urst warzw h c S e t il e t e G lstuch fetziges Ha in e to e n u ommt, er hat C Spanien k s u Meine Mutt a r e d en („Wenn ). Mein umgebund vielleicht“ n e d ´s rt wurst dann frie e Schwarz in se r a g so hVater teilt ehen manc g h c li tz sä u (9 und 11 mit ihm. Z en Cousins id e b e in e ie beimal m azieren. D sp m ih it dass Jahre) m ch zu ihm, li rg o rs fü den sind so t, wenn sie sinnig freu n h a w h c hen, wie er si schön zu se t is s E . n e ungskomm ohne verantwort so h c si r kümmern, e d n e in le K die Kin en & Cuni . Melanie eb um mein n li e ll d e n u st u ll z o v ngeld auf Tasche Anspruch Rüde Fussel, hhund c a W r e p u s in e Beschmuste H andwerker Shiva war ei ne von den vielen schwa sehr schüchte rzen, rnen Katzen aus einem K Messie-Haush a tzenalt. Obwohl sie anfänglich menschensch sehr eu war und hauptsächlich dem Bett wo unter hnen wollte, hat sie sich Traumkatze zu einer entwickelt. Mit meiner Katze verste a nderen ht sie sich su per, sie pink nirgends wo el t auch mehr hin, is t total versch immer neug must, ierig und w ird stetig off dass sogar Fre en er , somde wie Han dwerker und beschmust w G äste erden müssen . Corinna Höfl er mit Shiva und Chloé Momos Charme Seit Anfang des Jahres sind wir mit Momo im Hundeverein aktiv, mittlerweile trainieren wir für die Begleithundeprüfung und haben mit Agility begonnen. Momo ist mit Feuereifer bei der Sache und lernt sehr schnell. Er hat alle Trainerinnen mit seinem Charme um den Finger gewickelt. Rike Campen h habe es schwer, ic r a w g n fa n nicht „Am A tzt, da ich es u m ch rs ve g die Wohnun s Langeweile nnte, oder au o k en lt a h e en zerstört. lang Toilettenroll d n u en ch huhe in die Kü e und Handsc h u ch S h ic e h kann Dann hab Und heute: Ic . en g ra et g den Garten geben, ohne Fuß, Pfötchen ei b , tz la P per WachSitz, d bin ein su n u n fe u la auf, Leine asse auf alles p , en rd o ew hund g t, der nur ein Igel is auch wenn es klauen will.“ mein Fressen Fussel Unsere Tierheim-Tiere Hier veröffentlichen wir Briefe über unsere ehemaligen Tierheimtiere. Schreiben auch Sie uns! [email protected] Seite 3 Tiergesundheit Giftige Mahlzeiten Was für Menschen ein Leckerbissen ist, kann für Vierbeiner giftig und sogar tödlich sein. Lesen Sie, was Hunde und Katzen nicht fressen dürfen. B esitzer von Hunden und Katzen kennen das: Am Mittagstisch sitzt der liebe Vierbeiner neben Herrchen oder Frauchen und signalisiert mit treuem Blick, dass er gerade am Verhungern ist. So mancher Tierbesitzer kann dem Bettelblick nicht widerstehen und so landet der Happen im Bauch von Struppi oder Mieze. Aber Vorsicht, das kann sehr gefährlich sein. Nicht alles, was uns Menschen schmeckt und für Tiere verführerisch duftet, ist für Brennnesseln Enthalten Nesselgift und Histamin und dürfen weder in größeren Mengen noch in kleineren Mengen über mehrere Tage hinweg gefressen werden, da sie zu Allergien und eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit führen. Alfalfa-Sprossen (Luzerne) Führen zu Fruchtbarkeitsstörungen Seite 4 Hund und Katze verträglich. Vielen Leuten ist nicht bekannt, welche giftigen Lebensmittel und Pflanzen in Küche, Haushalt und Garten lauern. Tierärzte können ein Lied davon singen, von Tieren, die mit Vergiftungserscheinungen vorgestellt werden und denen kein Arzt der Welt mehr helfen kann. Und nicht der auf der Straße gefundene Giftköder ist die Ursache von so viel Leid und Unglück, sondern Lebensmittel und Pflanzen aus dem Haushalt. Zwiebeln und Knoblauch Enthalten das für Hunde giftige N-Propyldisulfid und Allypropylsulfid. Schon eine mittelgroße Zwiebel kann einen kleinen Hund ernsthaft schädigen, da diese Stoffe die roten Blutkörperchen zerstören. Symptome: Durchfall, Erbrechen, Blutarmut, Herzschlag und Atmung sind beschleunigt; das Tier verweigert die Aufnahme von Wasser und Futter. Gefährlich ist nicht nur die Aufnahme größerer Mengen, sondern auch die Verabreichung kleinerer Mengen über einen längeren Zeitraum. Dasselbe gilt für Bärlauch. Weit verbreitet ist die Meinung, Knoblauch wirke gegen Flöhe. Dies ist nicht richtig. Besser ist auf jeden Fall: Tierfutter in den Napf! Avocado Enthält das Toxin Persin, das für den Menschen unbedenklich, aber für Haustiere gefährlich ist. Es führt zu Schädigungen des Herzmuskels, Atemnot, Husten und Ödemen. Eine Vergiftung endet in der Regel tödlich, weil es keine spezifische Therapie gibt. Schokolade und kakaohaltige Lebensmittel Enthält Theobromin, das für Hunde giftig ist. Die tödliche Dosis ist 100 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht – enthalten in 60 g Milchschokolade bzw. 8 g Blockschokolade. Bereits zwei Stück Zartbitterschokolade können einen Chihuahua töten. Symptome sind Durchfall, Erbrechen, Zittern, Krämpfe, Lähmungen, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Tod. Kern- und Steinobst (Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche usw.) Nicht die Frucht ist schädlich, sondern die in den Kernen und Steinen enthaltene Blausäure. Zerbeißt der Hund den Kern, so wird die Blausäure frei und blockiert die Zellatmung, der Organismus wird geschädigt. Reizungen der Schleimhäute im Atem- und Verdauungstrakt und allgemeine Atemnot sind die Folge. Letztendlich kann eine Vergiftung zum Tod des Tiers führen. Tiergesundheit Nikotin Die tödliche Dosis für Hunde und Katzen liegt bei 2 bis 25 g getrocknetem Tabak. Gefährdet sind vor allem Jungtiere, weil sie an allem herumkauen. Trinkt der Hund aus einer Wasserpfütze, in der eine Zigarettenkippe schwimmt, kann auch das tödlich enden. Haustiere von Rauchern leiden aber auch durch das Passivrauchen. Katzen lecken sich zudem die schädlichen Stoffe beim Putzen aus dem Fell. Katzen in Raucherhaushalten leiden gemäß einer Studie aus den USA doppelt so häufig an Lymphdrüsenkrebs wie Tiere in rauchfreien Haushalten. Symptome: Erregung, Muskelzittern, Erbrechen, Speicheln, erhöhte Atem- und Herzfrequenz, Krämpfe, Kreislaufkollaps und Bewegungsstörungen. Kaffee und Cola Für Hunde giftig, weil beim Abbau im Körper Theobromin entsteht. Die Vergiftungssymptome sind dieselben wie bei Schokolade. Tiere müssen im Vergiftungsfall schnellstens zum Tierarzt. Grüne Bohnen Roh enthalten alle Teile der Bohne Blausäure, daher dürfen sie niemals roh verfüttert werden. Beim Kochen geht die Blausäure ins Kochwasser über bzw. kocht sich aus. Rohes Schweinefleisch Gefährlich ist das Aujetzki-Virus, das die so genannte Pseudowut verursacht. Für Tiere ist dieses Virus absolut tödlich, für Menschen ist es ungefährlich. Beim Erhitzen geht es zu Grunde. In rohem Schweinefleisch aber lauert für unsere Haustiere der Tod. Bohnenkeime (Sojakeime) Enthalten ein Enzym, das die Eiweißaufnahme behindert, weshalb Sojakeime nicht roh verfüttert werden dürfen. Immer mindestens blanchieren, das tötet das Enzym ab. Konservierungsstoffe E 210, E 211, E 212 und E 213 Benzoesäure (E 210), Natriumbenzoat (E 211) Kaliumbenzoat (E 212) und Kalziumbenzoat (E 213) sind in Hunde- und Katzennahrung gesetzlich verboten. Für Katzen können bereits 5 Promille tödlich sein, für Menschen sind sie zugelassen und z.B. enthalten in Fischsalat, Krabben, Lachs. Finger weg also von für Menschen produzierten Fischkonserven. Weintrauben und Rosinen Weintrauben führen zu Nierenschädigungen und einer Hyperkalzämie (zu viel Kalzium im Blut) beim Hund, und zwar schon kurz nach dem Verzehr. Bereits nach 24 Stunden zeigen betroffene Hunde die Symptome von Nierenversagen, sie sind ruhig bis lethargisch und können kaum noch Wasser lassen. Rosinen enthalten den Schadstoff in noch konzentrierterer Form und wirken stärker. Nach neueren Untersuchungen in Amerika sind bereits 11 bis 14 g Trauben pro Kilogramm Körpergewicht für den Hund giftig. Ein Retriever starb an 230 g Trauben. Bei Verdacht auf Weintraubenvergiftung muss der Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt, eventuell kann das Gift im Darm mit Aktivkohle gebunden werden. Der Hund sollte mindestens 48 Stunden unter tierärztlicher Aufsicht mit Infusionen versorgt werden. Achtung: Den Hund gar nicht erst auf den Geschmack bringen, damit er sich nicht selbst an der Obstschale bedient. Rohes Eiweiß Blockiert die Eiweißverarbeitung im Körper. Nur gekocht oder gar nicht verfüttern. Giftige Wildpflanzen Bärenklau, Buchsbaum, Efeu, Eisenhut, Eibe, Farne, Fingerhut, Goldregen, Herbstzeitlose, Holunder und Flieder, Lupinen, Maiglöckchen, Misteln, Oleander, Rosskastanien, Seidelbast, Thuja, Tollkirschen. Giftige Zimmerpflanzen Alpenveilchen, Brunfelsie, Christrose, Clematis, Gummibaum und alle Ficus-Arten, Philodendron, Priemeln, Weihnachtsstern Uschi Lohse Thunfisch Auch wenn Katzen ganz wild darauf sind: Thunfisch gehört nicht in den Katzennapf. Fast jeder auf dem Mark zur Verfügung stehende Thunfisch ist mit Methylquecksilber belastet und kann zur Quecksilbervergiftung führen. In der GiftpflanzenDatenbank der veterinärmedizinischen Universitätsklinik Zürich kann man nachsehen, welche Pflanzen für unsere Haustiere giftig sind: www.vetpharm.uzh.ch/ perldocs/index_x.htm. Seite 5 Tier-Ticker Fertigfutter ungesund Meerschweinchen – und auch Kaninchen – dürfen nur sehr kleine Mengen Fertigfutter fressen. H andelsübliches Fertigfutter ist die Hauptursache von Störungen der Darmflora bei Meerschweinchen und Kaninchen. Ideal ist eine Futterration, die zu 80% aus Heu, zu 19% aus frischem Grün und höchstens zu 1% aus Trocken- futter besteht. Meerschweinchen benötigen meist zusätzlich Vitamin C,weil es ihr Körper nicht selbst produzieren kann. Keine Hunde auf der Rolltreppe! Immer wieder sieht man Hundebesitzer, die ihren Vierbeiner mit auf die Rolltreppe nehmen. Das Tier kann sich am Leises Leid Kaninchen und Meerschweinchen leiden leise, denn als Beutetiere dürfen sie in freier Natur nicht auffallen, wenn sie krank sind. Also verhalten sie sich auch bei Krankheit unauffällig. Kleinste Krankheitsanzeichen sind darum immer ein Anlass, möglichst noch am selben Tag einen Tierarzt aufzusuchen. Gute Beobachtung durch den Tierhalter und engmaschige tierärztliche Betreuung sichern auch kleinen Heimsäugetieren ein langes Leben. Seite 6 Ende der Treppe mit Krallen oder Haaren in dem kammähnlichen stählernen Aufsatz verfangen und sich böse ver- letzen. Kleine Hunde nimmt man auf der Rolltreppe auf den Arm, große Hunde fahren niemals mit. Katzen müssen viel trinken Manche Katzen trinken lieber abgestandenes Wasser. Der Flüssigkeitsbedarf einer ausgewachsenen Katze liegt bei etwa 50 bis 60 Milliliter pro Tag und Kilo Körpergewicht. Das sind z.B. bei einem FünfKilo-Stubentiger 250 bis 300 ml. Vor allem Katzen, die mit Trockenfutter ernährt werden, erreichen diese Menge oft nicht. Die Folge können gefährliche Blasen- oder Nierensteine sein. Wer glaubt, seine Katze erreicht den Richtwert nicht, gibt ihr zunächst Feuchtfutter zu fressen. Das enthält zu etwa 80 Prozent Flüssigkeit. Bei trinkfaulen Katzen hilft häufig, zwischen Futterund Wassernapf für Abstand zu sorgen, weil viele es nicht mögen, wenn beides nebeneinander steht. Wichtig ist, dass der Wassernapf sauber ist und nicht etwa nach Futter riecht. Am besten stellt man mehrere Wasserschüsseln auf, nach Möglichkeit an den Lieblingsplätzen. Man kann auch versuchen, den Napf länger stehen zu lassen, denn manche Katzen trinken lieber abgestandenes Wasser. Tier-Ticker Größter Geflügelschlachthof in Europa genehmigt Der umstrittene Geflügelschlachthof in Wietze, Landkreis Celle, darf gebaut werden. Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg hat im Juli die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb erteilt. Der Betreiber, die Celler Frischgeflügel GmbH, kann zukünftig in zwei Schlachtlinien pro Woche über 2,5 Millionen Hähnchen schlachten. Dies entspricht 27.000 Tieren pro Stunde. Dies wäre die größte derartige Anlage in Europa. Um den Schlachthof auszulasten, entstehen bis zu 400 Mastställe im Umkreis von 100 Kilometern. Tierschützer befürchten, dass dadurch der Boom der intensiven Tiermast noch weiter vorangetrieben wird. Nur der Verbraucher kann das Tierleid beenden: Indem er diese Produkte nicht kauft. Tierleid wegen Botox Jedes Jahr sterben in Deutschland 34.000 und weltweit 600.000 Mäuse für Botox. Grund: Botulinumtoxin ist ein starkes Gift, deshalb muss jede einzelne Botox-Produktionseinheit in Tierversuchen geprüft werden, bevor sie in den Verkauf geht. Das Gift wird den Tieren in die Bauchhöhle injiziert und löst daraufhin Lähmungen und Atemnot aus, bis die Tiere schließlich qualvoll ersticken. Der Todeskampf kann drei bis vier Tage dauern. Dabei gibt es bereits tierversuchsfreie Testmethoden, die jedoch nur unzureichend eingesetzt werden. Militärversuche an Schweinen untersagt Die US-Army wollte auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr an lebenden Schweinen und Ziegen Kriegsverletzungen simulieren, um Soldaten und Sanitäter möglichst lebensnah auszubilden. Mit dem Skalpell sollte den Tieren schwere Stich- und Schnittwunden zugefügt werden, nach den Ausbildungsrunden sollten die Tiere getötet werden. Erst nach großen Protesten wurde das Experiment aufgegeben. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits zehn Schweine tot. Schon während der qualvollen Mast sterben in Deutschland 12 Millionen Hühner jedes Jahr. Handel mit Robbenfellen geht weiter Die üblichen Tötungswerkzeuge für Robben sind Spitzhaken. Ab 20. August 2010 sollte das Einfuhrverbot von Robbenfellen und -produkten innerhalb der EU in Kraft treten, aber es wurde teilweise gekippt. Grund dafür ist ein Rechtsstreit vor dem EU-Gericht in Luxemburg. Denn kurz vor Inkrafttreten des Embargos gingen 16 Klagen gegen das Verbot ein. Bis die Klage entschieden ist, wird das Einfuhrverbot für die 16 klagenden Firmen und Einzelpersonen aus Kanada, Norwegen und Grönland ausgesetzt. Wie lange die Kläger weiterhin in die EU einführen dürfen, ist nicht absehbar. Nach Schätzungen werden jährlich fast eine Million Robben für kommerzielle Zwecke bestialisch getötet. Impressum & Bildnachweis Verlag: Abandonner e. V., Falkensteiner Str. 10–11, 94118 Wollaberg, Tel.: (08581) 96 16-0, E-Mail: [email protected] Chefredaktion: Uschi Lohse Assistenz der Chefredaktion: Carola Lerch Redaktionsleitung: Myriam F. Goetz Autoren: Sandra Fenski, Anja Fleckenstein, Brigitte Fuchs, Myriam F. Goetz, Helga Grüning, Anita Kiermeier, Carola Lerch, Uschi Lohse, Andrea Mansfield, Sabine Neumann, Annett Stange, Iris Volk Gestaltung: Julia Wolf Druck: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH, Büdelsdorf Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezugskosten: Im Mitgliedsbeitrag enthalten Fotos (v.l.n.r.): Titelfoto: iStockphoto/Michelle Gibson S4: pixelio/Ginover; iStockphoto/ Joe Biafore; pixelio/Henry Klingber; pixelio/ wrw; pixelio/Oliver Haja; pixelio/Benjamin Klack S5: (v.o.) pixelio/Markus Hahn; pixelio/ Manfred Schimmel; pixelio/Joujou; pixelio/ wrw; pixelio/Hauku; pixelio/CL; pixelio/Jens Bredehorn; pixelio/BirgitH; pixelio/Kurt F. Domnik; pixelio/Dagmar Zechel S6: pixelio/ Rolf Handke; pixelio/Susanne Waldbrunner S7: iStockphoto/doram; pixelio/Pariah083; Tierrechte.de S8 + 9: Myriam F. Goetz S18 + 19: Dr. Annett Stange S24: Julia Wolf Seite 7 Tier & Mensch Trinity schiebt Wache Jahrhundertelang wurden Hunde nur für bestimmte Zwecke gezüchtet: Jagen, Bewachen, Hüten. Dieses mächtige Erbe steckt noch immer in ihnen. W as die Hündin alles kann! Männchen machen mit gestreckten und mit angewinkelten Hinterläufen, auf dem Bauch robben, über Bänke springen, Stöckchen und Spielsachen bringen und und und. Trinity ist ein Border Collie, ein Hütehund – ursprünglich zum Bewachen und Führen von Herden gezüchtet. Alle Hunderassen entstanden für einen bestimmten Zweck: Wachhunde bewachten ein Grundstück und verteidigten es gegen Eindringlinge.Wohingegen Jagdhunde das Wild aufstöberten oder geschossenes Wild zum Jäger zurück brachten – ohne ein Stück davon abzubeißen. Die Wesenszüge, die für das Jagen, Bewachen oder Hüten erwünscht waren, wurden durch selektive Auswahl nach und nach verstärkt. Und dieses Erbe steckt bis heute in jedem Hund, einen Familienhund in dem Sinn gibt es nicht. Zwar weisen einige Hunde Charakterzüge auf, die für eine Haltung in der Familie geeignet sind, aber selbst diese gehören zu seinem Erbe. Beagles sind zum Beispiel als Familienhunde beliebt, weil sie sich so liebenswert und sozial verhalten, immer bemüht um Border Collie Trinity ist ein Hütehund. „Das Hüten steckt ihr im Blut“, sagt die Besitzerin. ihr Menschenrudel. Dieser Wesenszug stammt aus seiner Vergangenheit als Meutejäger, denn das Jagen in der Gruppe gelingt nur mit sozialen Fähigkeiten. Im Beagle steckt aber auch die andere Seite des Jagdhundes. Egal wie gut er erzogen ist, er wird seiner Jagdleidenschaft nachgehen, wann immer er dazu Gelegenheit bekommt, er wird mit einem Mal einer Fährte oder einem Wildtier folgen und erst dann zum Besitzer zurückkehren, wenn er seine Aufgabe erledigt hat oder aufgeben muss. Trinitys Lieblingsbeschäftigung: Frisbee apportieren. Dabei bewerkstelligt sie unglaubliche Sprünge. Seite 8 Auch die vermeintliche Ungehorsamkeit vom Afghanischen Windhund stammt aus seiner Vergangenheit. Gezüchtet als Einzeljäger, sollte er selbständig handeln und eigene Entscheidungen treffen. Und das erklärt sein Verhalten: Auf das erste oder zweite Wort tut er selten das, was man von ihm will. Leidenschaft: Familie hüten Ebenso der Border Collie: Er wurde ursprünglich auf den Britischen Inseln als Hütehund für Schafe gezüchtet, und das steckt bis heute in ihm. „Trinity hütet zwar keine Schafe, aber dafür meine Familie“, sagt die 44-jährige Yvonne Boulgaridés und lacht. Ein Beispiel: Die Familie wollte mit Freunden eine Käserhütte in den Loferer Steinbergen besuchen und dort das Wochenende verbringen. Ein 45-minütiger Fußweg stand bevor. Zwei Alternativen führten zur Hütte: ein Waldweg und eine asphaltierte Straße. „Ein Teil der Leute wollte den Waldweg über Stock und Stein gehen“, er- Halterin Yvonne Boulgaridés lastet den Hund täglich fünf Stunden aus: körperlich und geistig. zählt Trinitys Besitzerin. „Die anderen wählten den weniger anstrengenden Fußmarsch auf der Straße.“ Also teilte sich die Gesellschaft in zwei Gruppen auf. Trinity ging mit ihrer Besitzerin den Waldweg, lief aber mit einem Mal mit Karacho davon, quer durch den Wald zur zweiten Gruppe, prüfte, ob alle wohlauf waren, um danach im Schweinsgalopp zurück zur ersten Gruppe zu laufen. So pendelte Trinity während der 45 Minuten hin und her, nur kurz unterbrochen durch eigene Schnüffelarbeit. Sie bewachte ihre Herde. Jahrhundertelange Zucht lässt sich nicht ausschalten. Trinitys Hüteleidenschaft zeigt sich auch im Alltag. So bleiben nachts die Zimmertüren der vierköpfigen Familie offen. Trinity schiebt nämlich Wache, macht Rundgänge durch die Wohnung, kontrolliert, ob alle Familienmitglieder in ihren Betten liegen, schaut nach dem Rechten. Obwohl Border Collies sehr anspruchsvolle Hunde sind, wurden sie in den letzten Jahren als Tier & Mensch Familienhunde immer gefragter, nicht zuletzt durch Filme wie „Ein Schweinchen namens Babe“. Grund dafür war bestimmt auch ihre Beißhemmung, schließlich durften sie die Schafe nicht verletzten, auch dann nicht, wenn sie ungehorsam waren. Diese Eigenschaft ist für Eltern beruhigend, außerdem sieht der Border Collie süß aus. Aber genügen diese Kriterien bei der Auswahl eines Familienhundes? Die Beißhemmung ist nämlich nur eine Seite der Veranlagung: Border Collies wollen beschäftigt werden, geistig und körperlich. Mindestens fünf Stunden am Tag. Sonst langweilen sich die Arbeitshunde zu Tode, oder noch schlimmer: Sie rebellieren gegen die Vernachlässigung, sind unfolgsam, verwüsten die Wohnung oder werden aggressiv. Viele Hundebesitzer sind gescheitert, denn als sie sich das Tier anschafften, wussten sie nicht, was sie erwartet. Einen Hund zu besitzen, bedeutet, die Wesenszüge des Tiers zu verstehen und zu befriedigen. Nur dann ist der Hund ein glücklicher Hund. Insofern ist ein Hütehund, der täglich fünf Stunden ausgelastet sein muss, für die meisten Familien völlig ungeeignet. Yvonne Boulgaridés hat sich bewusst für einen Border Collie entschieden. Ein Jahr lang ließ sie sich für die Entscheidung Zeit. „Nachdem ich mein Pferd abgeben musste, suchte ich nach einer anspruchsvollen Aufgabe, nach einem Hund, mit dem ich arbeiten konnte“, sagt sie. Dafür ist der Border Collie geradezu prädestiniert. Schon im Alter von zwölf Wochen war Trinity bei der Rettungshundestaffel vom Bayerischen Roten Kreuz. Das bedeutet: Training zweimal in der Woche, an zwei vollen Tagen. „Mein Hund ist mein Hobby“, sagt Boulgaridés. Und das ist die richtige Einstellung. Auf dem Tagesplan steht zum Beispiel Clicker Training. „Das ist gute Kopfarbeit“, sagt die Halterin. Utensilien für das Clicker Training: In der einen Hand den Clicker, in der anderen das Leckerchen – eine Wurst. Gleich nachdem Trinity das Kommando ausgeführt hat, klickt die Besitzerin mit dem Clicker. Soll Trinity lernen, mit allen Vieren auf einem Skateboard zu stehen, stellt die Besitzerin das Skateboard auf den Boden und die Hündin probiert allerlei Variationen aus: Sie stupst das Board mit der Nase an, läuft um das Board herum, stellt eine Pfote darauf und so weiter, bis der Clicker ertönt. Yvonne Boulgaridés erklärt: „Klick-Klack bedeutet: Das hast Du richtig gemacht.“ Und weil es nach jedem Klick ein Leckerchen gibt, probiert die Hündin allerlei Handlungen aus, bis sie mit allen Vieren auf dem Skateboard steht. Der Schlüsselwächter Es ist geradezu rührend, wie gerne Trinity mitarbeitet und wie sehr sie um ihre Familie bemüht ist. Wegen dieser Eigenschaften hat sie auch den Namen Trinity erhalten. Der Name stammt aus dem Film Matrix, Trinity hieß die treue Gefährtin von Neo. Und genau das ist auch die Hündin: eine treue Gefährtin. Man kann Trinity sogar Schlüssel anvertrauen: Yvonne Boulgaridés und ihre Familie haben einen Schrebergarten. Die Eingangstüre der Anlage ist abgeschlossen, damit nur berechtigte Personen das Gelände betreten. Wer rein will, braucht einen Schlüssel. Den bringt Trinity zu den Besuchern. Während die Familie im Schrebergarten wartet, läuft Trinity mit dem Schlüssel im Maul etwa 50 Meter zum Tor. Der Besucher streckt seine Hand durch das Gitter und Trinity legt den Schlüssel hinein. „Verstecken“ bedeutet: Mit der Pfote die Augen bedecken. Naja, ein bisschen lugt Trinity hervor. Springen über die Bank, ohne sie mit den Pfoten zu berühren. Sogar das Spielzeug im Maul springt mit. Nichtsdestotrotz stellt der Border Collie eine Herausforderung dar. Man muss wissen: Der Hund lebt seinen Job rund um die Uhr. Anfangs kam Yvonne Boulgaridés mittags von der Arbeit nach Hause und der Hund war völlig gestresst. Niemand konnte sich das erklären, schließlich war Trinity vormittags allein zu Haus und konnte wunderbar ausruhen. Erst ein Border-Collie-Fachmann löste das Rätsel: Wenn Trinity allein zu Hause war, fühlte sie sich für die Wohnung verantwortlich. Jedes Geräusch, zum Beispiel das Knarzen des Holzregals oder Fußschritte aus dem Treppenhaus, ließen die Hütehündin nachsehen, was los war. „Trinity hetzte den ganzen Vormittag durch die Wohnung, um nach dem Rechten zu sehen“, erklärt Boulgaridés. Viele Menschen sind an ihren Hunden gescheitert, die Tierheime sind voll davon. Wer sich einen Hund anschaffen will, muss sich vorher intensiv über den Charakter informieren und abwägen, ob er die Bedürfnisse erfüllen kann. Hundeschule ist angesagt und geistige Auslastung durch Hundesport wie Agility, Dogdancing oder Clicker Training – mehr oder weniger intensiv, je nach Hund. Und genau dabei helfen die Mitarbeiter in unseren Tierheimen. Durch ausführliche Gespräche mit den zukünftigen Familien klären sie ab, welcher Hund in welches Zuhause passt. Myriam F. Goetz Seite 9 Tierschutzliga intern Serie: Tierheim Renate Lang Im Tierheim „Renate Lang“ gibt es keine Hundezwinger, sondern richtige Zimmer mit Sofas und Matratzen. Der Aufenthalt im Tierheim soll so angenehm wie möglich sein. D as Tierheim „Renate Lang“ gehört zum Verein Allgemeiner Tierhilfsdienst e.V., der im Juni 1989 gegründet wurde und heute zwei Tierheime betreibt, eines in Sachsen-Anhalt und unser Tierheim in Baden-Württemberg. Entstanden ist der Allgemeine Tierhilfsdienst e.V. aufgrund der schlechten Erfahrungen der Gründungsmitglieder – allesamt ehemalige Tierschutzmitarbeiter aus verschiedenen Organisationen. Sie waren nicht mehr bereit, die bisher üblichen Tierheim-Praktiken anzuwenden. Hauptgrund war der Umgang mit alten, schwer vermittelbaren Tieren, die oft einfach eingeschläfert wurden, um für neue Tiere Platz zu schaffen. Das sollte aufhören. Die Gründungsmitglieder wollten andere Wege als die herkömmlichen Tierschutzvereine gehen. Einige Mitarbeiter vor dem Eingang des Tierheims: Azubi Steffen Albus, Tierheimleiterin Carola Lerch, ihre Stellvertreterin Simone Kolosser, Azubi Gerrit Büchle, Tierpflegerin Beatrice Olam und Hausmeister Michael Weber (v.l.). big zu spielen und zu toben. Auch nutzen wir im Freigehege die vielen Möglichkeiten, Leckerchen für unsere Hunde zu verstecken und sie damit artgerecht zu beschäftigen. Die Tiere sind nie schuld Das Tierheim „Renate Lang“ ist ein ehemaliger Gasthof und befindet sich etwa 60 Kilometer südwestlich von Stuttgart, sehr malerisch gelegen inmitten von Wiesen und Feldern. 1997 ersteigerte Frau Renate Lang, eine aktive Tierschützerin, dieses Anwesen. Im April 2003 hat Frau Lang dem Allgemeinen Tierhilfsdienst e.V. das Anwesen zum Geschenk gemacht, als Dank haben wir es nach ihr benannt. Heute finden hier Hunde, Katzen und Kleintiere ein schönes und liebevolles Zuhause. Unser Anliegen ist es, den Tieren das Leben bei uns so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Denn die Gründe für einen Umzug ins Tierheim sind zwar unterschiedlich, aber in keinem Fall liegt die Ursache oder Seite 10 Lecker Selbstgekochtes Gabor in seinem Hundezimmer auf dem bequemen Sofa. Links: Im neuen Gehege haben die Kaninchen nun richtig viel Platz. Schuld bei den Tieren. Darum statten die Mitarbeiter die Hundezimmer mit Sofas, Sesseln und Matratzen aus. Das erleichtert vielen Neuzugängen den Umzug von einem ehemaligen Zuhause ins Tierheim. Außerdem sollen die Tiere nicht verlernen, in einer Wohnung zu leben. Die Hundeausläufe sind sehr großzügig gestaltet und unsere große Hundewiese wird in der Mittagspause und oft noch nach Feierabend von den Mitarbeitern genutzt, um mit dem einen oder anderen Hund, der an diesem Tag keine Möglichkeit zum Gassigehen hatte, noch ausgie- In der warmen Jahreszeit bekommen die Hunde Planschbecken aufgestellt, was sehr gern von ihnen angenommen wird. Für die einen genügt es, nur die Pfötchen zu baden, andere nehmen gleich ein Vollbad. Zwei- bis dreimal in der Woche wird für unsere Hunde gekocht, was gerade jetzt in der kalten Jahreszeit sehr gut ankommt. Eine nahegelegene Gaststätte liefert Fleischreste, dazu gibt es Möhrchen, Reis oder Nudeln. An diesen Tagen sind unsere Hunde am Abend immer sehr schnell in ihren Zimmern, damit ja niemand das leckere Abendessen verpasst. Sehr eng arbeiten wir mit den umliegenden Schulen zusammen und organisieren immer mal wieder Vorträge. Groß ist die Tierschutzliga intern Links: Tierpflegerin Beatrice Olam beim Spielen im Freigehege mit Lady und Arco. Links unten: Jeanny Hochmuth und Jasmin Braun, beide Tierpflegerinnen in der Katzenstation, kümmern sich fürsorglich um die Samtpfoten. Unten: Gassigeher Dieter Schween mit Berta. In den letzten drei Jahren holte er die Hündin bereits über 500 Mal zum Spaziergang ab. Begeisterung, wenn eine Kollegin zu einer von uns gestalteten Unterrichtsstunde ihren Hund Elli mitbringt. Oder die Schulkinder besuchen unser Tierheim. Für unsere Hunde ist es immer sehr aufregend und abwechslungsreich, wenn die Kinder mit ihnen spazieren gehen, wenn es Leckerchen unterwegs gibt und anschließend noch viel Zeit für ausgiebige Streicheleinheiten ist. In den letzten drei Jahren haben wir im Tierheim „Renate Lang“ sehr viele ehrenamtliche Helfer gewinnen können, die mit unseren Hunden regelmäßig Gassi gehen oder sich liebevoll auf der Katzenstation um unsere Schützlinge kümmern, sie bürsten, mit ihnen spielen und streicheln. Viele von ihnen kommen mehrmals in der Woche, um mit ihrem Liebling einen Spaziergang zu machen oder bei schlechtem Wetter eine Schmusestunde im Zimmer einzulegen. Wir haben einige Hunde, die bekommen von den ehrenamtlichen Helfern sogar hin und wieder selbstgekochtes, nahrhaftes Essen mitgebracht. Es gibt immer mal neues Spielzeug, ein selbstgebautes Hundebett, eine kuschelige neue Decke und vieles mehr. Wir sind unseren Ehrenamtlichen sehr dankbar dafür, denn so bekommen die Hunde regelmäßig Auslauf, liebevolle Zuwendung und einige unserer Langzeitinsassen werden ab und an auf einen Tagesausflug mitgenommen oder besuchen mit ihrem Gassigeher ein Haarstudio für Vierbeiner und kommen dann stolz und neu gestylt wieder zurück ins Tierheim. Ehrenamtliche Gassigeher Unser Dieter Schween sei hier stellvertretend genannt, er kommt bereits seit über drei Jahren regelmäßig mehrmals in der Woche zum Gassigehen mit seiner Berta, die er besonders ins Herz geschlossen hat. Wir konnten mit ihm gemeinsam vor Kurzem das 500. Gassigeherjubiläum begehen. Und so wie Herrn Schween geht es vielen unserer Stammgassigeher, sie können sich aus den unterschiedlichsten Gründen kein eigenes Tier halten und schenken darum ihre freie Zeit, viel Geduld und Liebe unseren Tierheimhunden. Seit nunmehr fast vier Jahren arbeiten wir intensiv mit dem spanischen Tierschutzverein ALBA zusammen, der in der Nähe von Madrid seit über zehn Jahren sehr engagiert arbeitet. Unsere Tierheimleiterin konnte sich mehrmals vor Ort von der Arbeit der spanischen Tierschützer überzeugen und hat dort im letzten Jahr für die spanischen ehrenamtlichen Mitarbeiter ein Wochenendseminar gegeben zum Thema “Umgang mit dem Hund im Tierheim“. Dieses Se- minar wurde mit Begeisterung aufgenommen und viele Empfehlungen und Hinweise aus diesem Seminar wurden in den folgenden Monaten in dem spanischen Tierheim umgesetzt. Für unsere Kleintiere haben wir in diesem Jahr ein neues, großes Gehege fertig gestellt, da die Kaninchen bisher immer nur in kleinen Käfigen untergebracht waren. Nun haben sie mehr Auslauf und damit auch viel mehr Bewegung, was die Kaninchen sehr gerne annehmen. Für unsere Katzen sind wir gleichfalls bemüht, ihnen die Zimmer und den Aufenthalt bei uns so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir bieten ihnen großzügige Zimmer mit vielen Versteck- und Spielmöglichkeiten, damit keine Langeweile aufkommt. In diesem Jahr hatten wir wieder sehr viele Katzenbabys und -kinder, die liebevoll und aufwändig von unseren Mitarbeitern betreut wurden – zeitweise auch nachts, weil kleine Katzenbabys alle zwei Stunden Hunger bekommen. Und es ist uns auch in diesem Jahr wieder gelungen, alle Babys ohne ihre Mama groß zu bekommen und sie in ein neues liebevolles Zuhause zu vermitteln. Carola Lerch Tierheim Horb in Zahlen Aktueller Bestand: 36 Hunde, 42 Katzen, 2 Meerschweinchen, 14 Kaninchen Mitarbeiter: 3 Auszubildende, 5 Tierpfleger, 1 Hausmeister, 1 Tierheimleiter Tieraufnahmen von Januar–September 2010: 79 Katzen, 29 Kaninchen, 16 Vögel, 15 weitere Kleintiere, 66 Hunde Tiervermittlungen von Januar–September 2010: 71 Katzen, 24 Kaninchen, 16 Vögel, 15 weitere Kleintiere, 62 Hunde Seite 11 Vermittlungstiere Hunde aus Brandenburg, Groß Döbbern Seit drei Jahren hilft das Tierschutzliga-Dorf dem polnischen Tierheim in Swarzedz mit der Übernahme von Hunden nach Deutschland. Viele der polnischen Hunde konnten wir schon in liebe Familien vermitteln. Einige von diesen Schützlingen möchten wir Ihnen hier vorstellen. Weitere Hunde und andere Tiere finden unter www.tierschutzligadorf.de. Mischa (S1301) Kaukasischer Schäferhund-Mix, 5 Jahre, Hündin, kastriert Murphy (S1548) Mischling, 10 Jahre, Rüde, unkastriert Mischa wurde von einer polnischen Tierschützerin auf einem Feld mit einer schweren Eisenkette angebunden aufgefunden. Inzwischen liebt Mischa alle Pfleger. Nach wie vor ist sie fremden Menschen gegenüber anfangs reserviert und ablehnend, taut aber auf gemeinsamen Ausflügen schnell auf. Mischa ist eine große Schmusebacke. Leider leidet sie an Spondylose der Wirbelsäule und Arthrosen in Knie und Hüfte. Derzeit bekommt sie nur pflanzliche Futterzusatzstoffe. Sie kann jedoch auf längere Sicht nicht viele Treppen steigen und wird im Alter sicher auf Schmerzmittel eingestellt werden müssen. sehr schlecht, weil er fast blind ist und sich unter den vielen Hunden nicht zurecht fand. Der arme, kleine Hundeopi ist absolut lieb, äußerst verschmust, noch recht agil beim Laufen, ruhig und ganz brav im Haus. Er ist ein Hund für ältere Menschen, die einen lieben Schmusebär bei sich aufnehmen möchten, um ihm einen schönen Lebensabend zu bereiten. Allerdings braucht Murphy spezielle Augentropfen, die wir gerne zur Verfügung stellen. Teddy (S1586) Schäferhund-Mix, 11 Jahre, Rüde, unkastriert Sechs Jahre lebte Teddy in einem kleinen polnischen Tierheimzwinger. Noch einen Winter hätte er nicht überlebt. Wegen den schlimmen Bedingungen dort ist er taub, fast blind und seine Knochen und sein Herz sind schwach. Bei uns darf er frei auf dem Bürogelände herumlaufen, er hat eine beheizte Hundehütte mit weichem Kuschelbett. An ein Leben im Haus konnten wir ihn noch nicht gewöhnen, da fühlt er sich eingesperrt. Seite 12 Interesse an einem Tier? Einfach anrufen unter (035608) 401 24 Ansprechpartner: Mario Bamberg Miki (S1486) Murphy erging es im polnischen Tierheim Mischling, 5 Jahre, Rüde, kastriert Mis (S1433) Kaukasischer Schäferhund-Mix, 6 Jahre, Rüde, kastriert Der große Bär Mis (gesprochen Miesch) kam als tierärztlicher Notfall aus dem polnischen Tierheim zu uns. Monatelang hatte sich der arme Hund dort mit schlimmsten Ohrenentzündungen gequält. Bei uns angekommen, musste sich Mis mehreren Operationen an den Ohren Wir können gar nicht verstehen, warum noch keine Familie unseren lieben Miki bei sich aufnehmen wollte. Miki ist ein nicht ganz kniehoher, absolut freundlicher, fröhlicher, agiler Bursche. Er ist stubenrein, kann brav einige Stunden alleine zu Hause bleiben, versteht sich mit allen Hunden und Katzen hervorragend. Besonders möchten wir hervorheben, dass Miki sehr kinderlieb ist und bestens in eine turbulente Familie mit Kindern passen würde. unterziehen, wochenlang Kopfverbände tragen und unangenehme Ohrenbehandlungen über sich ergehen lassen. Nun sind seine schlimmen Ohrenentzündungen ausgeheilt, dennoch bedürfen seine Ohren einer regelmäßigen Pflege, damit es nicht zu einer erneuten Erkrankung kommt. Erschwerend kommt hinzu, dass Mis an einer Futtermittelallergie leidet und dadurch nur Pferdefleisch und Gemüse fressen darf. Ohne diese Diät werden seine Ohren sofort wieder wund und am Körper bekommt er kahle Stellen. Trotz dieser Krankheiten ist Mis ein Hund mit traumhaftem Charakter. Er ist ein Familienhund, da er alle Menschen, egal ob groß oder ganz klein, über alles liebt. Auch versteht er sich ganz wunderbar mit seinen Artgenossen. Nie würde er Streit anfangen. Mis ist ein großer, wuscheliger Kuschelbär. Für diesen lieben Hund suchen wir händeringend verständnisvolle Menschen, die mit seinen Leiden umgehen und Mis ein schönes Heim mit Haus und Garten bieten können. Vermittlungstiere Hunde aus Sachsen-Anhalt, Ahlum Nach langer Wartezeit ist die Baustelle im Trakt 2 fast fertig. Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu tun, aber das wird schon noch. Trotzdem ist es für unsere Schützlinge in einem eigenen Heim immer besser. Darum suchen wir nette Menschen, die einem unserer Tiere nach ihren meist harten Schicksalsschlägen ein liebevolles und friedliches Zuhause geben. Interesse an einem einemTier? Tier? Interesse an Einfach unter Einfachanrufen anrufen unter (039007) 410 00 08581/96160 Ansprechpartner: und Name, sowie Nummer Iris undbereithalten Jana Kersten . desVolk Tieres William (A1524) Mischling, 2 Jahre, Rüde, kastriert Cassidy (A1556) Fox-Terrier, 4 Jahre, Hündin, kastriert Cassidy kam als Fundhund zu uns. Sie war in einem furchtbaren Zustand. Mittlerweile sieht sie wieder gut aus. Die Kleine ist mit anderen Hunden verträglich und lebt bei uns in einer Hundegruppe. Wir suchen nette Menschen, die ihr viel Pflege und Aufmerksamkeit geben können. Buma (A1518) Doggen-Labrador-Mix, 2 Jahre, Rüde, kastriert Buma ist ein netter, etwas tollpatschiger Bursche. Er wird noch mehr Masse bekommen, aber seine endgültige Größe hat er vermutlich schon erreicht. Wir wünschen uns für ihn eine Familie mit viel Platz in Haus und Garten und viel Spaß an Unternehmungen mit ihm. Über den Besuch einer Hundeschule würde er sich sehr freuen. William ist ein lieber kleiner Bursche, der so aussieht, als ob er den Schalk im Nacken hat. Der verträgliche Rüde fordert andere selten zum Spielen auf, ist aber in seiner Hundegruppe voll integriert. Wir suchen eine unternehmungslustige Familie, die voll und ganz für ihn da ist. Kalle (A156) Mischling, 1 Jahr, Rüde, kastriert Di (A1528) Schäferhund- Mischling, 9 Jahre, Hündin, kastriert Kasimir (A1548) Terrier-Mischling, 2 Jahre, Rüde, kastriert Di hat keine schöne Vergangenheit und fühlt sich deswegen bei uns im Tierheim auf ihrem Sofa richtig wohl. Sie liebt Kuschelstunden und will sie auch ganz für sich allein. Die Hündin ist sehr lieb und anhänglich, aber leider mag sie keine Artgenossen. Kasimir ist ein aufgeschlossener Rüde, der sich auch als Zweit- oder Gruppenhund wohl fühlen würde. Der Mischling ist ein Gute-Laune-Hund, der immer mit dabei sein möchte. Wir suchen für ihn ein liebevolles Zuhause, in dem er die nötige Aufmerksamkeit bekommt. Kalle sucht eine Familie ohne Vorurteile, denn er hat einen genetischen Defekt und daher ein geistiges Defizit. Wegen der daraus resultierenden Lernschwäche sollte die neue Familie für den lieben Kerl etwas geduldiger sein als bei einen „normalen“ Hund in seinem Alter. Darum suchen wir für ihn ein Zuhause mit verständnisvollen Menschen, dann steht einem langen und ganz wundervollen gemeinsamen Leben nichts im Weg. Gut wäre ein weiterer Hund, an dem sich Kalle gut orientieren kann. Der kleine Kerl ist sehr agil und anhänglich. Seite 13 Vermittlungstiere Katzen aus Bayern, München Zurzeit haben wir in der Katzenstation München vor allem jede Menge Jungkatzen im Alter von etwa einem halben Jahr. Lauter lebhafte, verspielte, zutrauliche Racker, die wir nur zu zweit abgeben. Aber auch ein kleiner Hund sucht ein Zuhause. Die hier vorgestellten Tiere stellen nur eine Auswahl dar, natürlich warten noch weitere Katzen auf einen neuen Platz. Helga Grüning berät Sie gerne. Interesse an einem Tier? Einfach anrufen unter (089) 14 29 03 Ansprechpartnerin: Helga Grüning Sony (K499) Kater, 2 Jahre, kastriert Kevin + Jerome (K522) Sony ist gegenüber Menschen etwas ei- Kater, 6 Monate, beide kastriert genwillig. Wen er liebt, dem zeigt er sein Vertrauen, indem er sich auf den Rücken schmeißt und sich den Bauch kraulen lässt. Aber die meisten unserer Tierpfleger kann er nicht mehr leiden, seit sie ihm mehrmals die Ohren ausputzen mussten. Da ist er extrem nachtragend. Er kommt aber wunderbar mit anderen Katzen aus, deswegen wollen wir ihn unbedingt als Zweitkatze vermitteln. Sony hatte leider immer Probleme mit dem Zahnfleisch, deshalb mussten ihm bereits mehrere Zähne gezogen werden. Bei der jährlichen Impfung sollten auch immer seine Zähne kontrolliert werden. Wer gibt ihm trotz diesem Handicap ein liebevolles Zuhause als Zweitkater, gerne auch mit Freigang? Die beiden Brüder hatten wohl als ganz kleine Welpen Katzenschnupfen, der nicht rechtzeitig behandelt wurde. Kevin hat deswegen nur noch ein Auge und Jerome hat auf einem Auge eine trübe Stelle. Wegen diesen Makeln sind sie schwerer zu vermitteln als andere Jungkatzen. Die beiden sind aber genauso lebhaft, verspielt, zutraulich und zu Streichen aufgelegt, wie ihre Altersgenossen. Für diese beiden Süßen suchen wir einen gemeinsamen Wohnungsplatz. Tony (K528) Mischling, 5 Jahre, Rüde, kastriert Toni ist ein winziges Hündchen aus Malta, er wiegt nicht mal 5 kg. Er hat kürzlich eine Hüftgelenksoperation gut überstanden und kann nun wieder super laufen. Toni ist extrem anhänglich, er läuft auch ohne Leine immer neben seinem Frauchen. Alleine bleiben mag der kleine Prinz eher nicht, aber man kann ihn wirklich überall hin mitnehmen. Toni kommt zwar mit anderen Hunden aus, aber sein Frauchen möchte er mit keinem teilen. Mit der Sauberkeit klappt es noch nicht so ganz, aber wenn er in einem Haushalt ohne andere Hunde lebt und regelmäßig ausgeführt wird, dann wird sich das hoffentlich ganz schnell bessern. Seite 14 Carolo (K539) Kater, 4 Jahre, kastriert Lisa Mex (K538) Kätzin, 2 Jahre, kastriert Die spanische Lisa lebte mit 30 anderen Katzen im Garten eines alten Mannes. Als dieser starb, mussten alle ins Tierheim. Lisa ist noch etwas schüchtern und schreckhaft, aber wenn man vorsichtig auf sie zugeht, ist sie sehr verschmust und bettelt sogar um Streicheleinheiten. Ihr ideales Zuhause wäre ein Haus mit Garten, bei mindestens einer weiteren Katze oder einem weiteren Kater. Ihr rechtes Auge ist durch eine frühere Erkrankung leicht trübe. Tigerkater Carolo ist einerseits so ein süßer Kater, andererseits ein Problemfall. Er hat eine Verletzung an der Wirbelsäule, dadurch hat er seinen Schließmuskel nicht unter Kontrolle und verliert deshalb seine „Bollen“ irgendwo unterwegs. Zum Glück hat er immer festen Stuhlgang, also kann man seine Hinterlassenschaften einfach mit einem Papiertuch aufheben und entsorgen. Carolo ist so voller Liebe, sowohl gegenüber Menschen als auch gegenüber Katzen. Er ist verschmust, anhänglich, liebevoll. Es wäre schade, wenn er auf Dauer im Tierheim leben müsste. Vermittlungstiere Tiere aus Bayern, Freising Ständig werden Jungkatzen abgegeben, die nett anzusehen waren, solange sie im Sommer auf dem Hof herumliefen. Mit der kalten Jahreszeit kommen Bedenken, ob sie im Winter überhaupt überleben können. Besser wäre gewesen, die erwachsenen Katzen rechtzeitig zu kastrieren, dann gäbe es nicht jedes Jahr eine Jungkatzenschwemme. So haben wir neben den vorgestellten Tieren auch einige junge Katzen. Interesse an einem Tier? Einfach anrufen unter 0176-64 11 19 12 oder (08161) 20 83 28 Ansprechpartnerin: Anita Kiermeier Tiger (66/10) Kater, 4 Jahre, kastriert Charly 72/10 Kater, 5 Monate, unkastriert Burli (80/10) Kater, 1 Jahr, kastriert Charly wurde aus dem fahrenden Auto geworfen und hatte dadurch einige böse Prellungen. Zum Glück gab es sonst keine schweren Verletzungen. Charly ist nach seinen schlechten Erfahrungen mit Menschen recht vorsichtig und zurückhaltend und hält sich lieber an die anderen Katzen. Wir wollen ihn als Zweitkatze abgeben, in ein Zuhause mit verständnisvollen Menschen, ohne Trubel und kleine Kinder. Auch Burli braucht verständnisvolle Menschen. Er ist anfänglich sehr schüchtern und versteckt sich erstmal. Sobald er sich eingelebt hat, kommt Burli zum Schmusen heraus und holt alles nach, was er zuvor versäumt hat. Er hat große Angst vor kleinen Kindern und möchte wieder Freigang haben. Oft sitzt er auf der Fensterbank und kratzt und maunzt sehnsüchtig. Blacky (78/10) Kaninchen, 1 Jahr, männlich, kastriert Tesa (52/10) Kaninchen, 6 Monate, weiblich Die eigenwillige Tesa ist nicht geeignet für kleinere Kinder. Ihr dominantes Verhalten macht auch die Zusammenführung mit einem Artgenossen schwierig. Sie ist immer auf Streit aus. In einem großen Gehege mit genügend Platz, um sich auch mal aus dem Weg zu gehen, könnte es mit einem Partner klappen. Leider haben wir hier diese Möglichkeit nicht. Blacky wurde als Spielzeug für kleine Kinder angeschafft. Als man ihn nicht mehr brauchte, verlegte man ihn in den Keller, in einen Raum ohne Licht, ohne frische Luft, in einen viel zu engen Käfig. Nachdem er zu uns gekommen war, in einen großen Käfig mit leckeren Sachen zum Fressen, blühte er richtiggehend auf. Blacky ist ein ganz süßer Kerl, der es genießt, gestreichelt zu werden. Da er gut verträglich mit Artgenossen ist, geben wir ihn nur zu einem zweiten Kaninchen ab. Tiger ist eine reine Einzelkatze und würde gerne in eine Wohnung mit vernetzem Balkon einziehen. Er ist eher ein Frauenkater, weil er vor Männern und Kindern Angst hat. Tiger ist ein ruhiger, sehr verschmuster Kater, der sich seinem Frauchen vor die Füße schmeißt, um recht viele Streicheleinheiten zu bekommen. Leika + Leila (60/10 + 62/10) Kätzinnen, 7 Monate, beide kastriert Die beiden lieben sich sehr und machen fast alles gemeinsam. Leika ist bei Fremden recht ängstlich und benötigt eine längere Zeit zur Eingewöhnung. Dagegen ist Laila offen für alles Neue. Sie kommt auch gleich angelaufen, um ihre Streicheleinheiten einzufordern. Da die Katzen an Freigang gewöhnt sind, brauchen sie wieder Haus mit Garten, möglichst ohne kleine Kinder. Seite 15 Vermittlungstiere Hunde aus Bayern, München Hallo liebe Hundefreunde, wir stellen Ihnen hier unsere Schützlinge der Hundestation München vor, in der Hoffnung, für den ein oder anderen ein gutes, neues Zuhause zu finden. Zunächst möchten wir Ihnen noch einmal unsere Sorgenkinder ans Herz legen, die wir zwar schon einmal vorgestellt haben, für die sich aber noch kein Zuhause gefunden hat. Interesse an einem Hund? Einfach Andrea Mansfield anrufen: 0173-877 76 42 oder (08133) 444 53 89 [email protected] Prinz (W387) Boxer-Mix, 7 Jahre, Rüde, kastriert Tatzi (W972) Belgischer-Schäferhund-Mix, 2 Jahre, Rüde, kastriert Der bildschöne Tatzi wurde vom Amtstierarzt beschlagnahmt und zu uns gebracht, kommt also aus einer sehr schlechten Haltung. Der Rüde ist trotzdem ein lieber Kerl geblieben, freundlich, offen und verspielt. Er tobt für sein Leben gern und ist dabei manchmal ganz schön stürmisch. Darum sind zu kleine Kinder in der Familie nicht das Richtige für Tatzi. Denn bis er gelernt hat, ein bisschen weniger ungestüm durch die Gegend zu rennen, sind die Kleinen schon zu oft auf ihrem Hosenboden gelandet. Ein wenig Hunde-ABC sollte Tatzi noch büffeln, dann wird er sicher „der Star der Siedlung“. Der Boxermischlingsrüde musste schon mehrere Platzwechsel hinter sich bringen. Dabei hatte sich Prinz stets gut benommen, daran lag es nie. Er war bisher schlichtweg ein Pechvogel. Prinz ist gut verträglich mit anderen Tieren, er ist verspielt und sehr, sehr anhänglich. Prinz kann sich sicherlich auch an einen Mann gewöhnen, aber momentan liebt Prinz Frauen. Ein Frauli, an dessen Seite er immer sein darf, das wünschen wir ihm. Wobei Prinz auch gut mal alleine bleiben kann. Prinz ist recht folgsam und mit seinen sieben Jahren noch sehr fit und aktiv. Mex (W576) Irish-Wolfshund-Schäfer-Mix, 9 Jahre, Rüde, kastriert Arco (W974) Berner Sennenhund, 4 Jahre, Rüde, kastriert Ben (W947) Beagle, 2 Jahre, Rüde, kastriert Ben, der wegen Umzug abgegeben wurde, ist auch noch immer bei uns. Damit hat niemand gerechnet, denn ein junger Beaglerüde ist eigentlich so etwas wie ein Traumhund. Ben ist ein kleiner „Bazi“, mit Ohren, die mal mehr, mal weniger gut hören, aber ansonsten…Fressen, Gassigehen, Sofasitzen, Sofaschmusen….das sind die Hobbys von Ben. Wer mag sie mit ihm teilen? Seite 16 Dieser wunderschöne Berner Sennenhund ist ein wahrer Goldschatz. Arco ist zwar groß, aber so sanftmütig und unkompliziert, dass er sich auch für Anfänger eignet. Arco versteht sich bestens mit anderen Hunden. Arco ist sehr, sehr liebebedürftig und ein Gewinn für denjenigen, der ihn bekommt. Anfangs war Arco sehr ängstlich, vor allem Männern gegenüber. Er war ein Zwingerhund, durfte nie etwas kennen lernen und wir sind ganz stolz auf ihn, weil er so schnell lernt. Ein Haus mit Garten, liebevolle Menschen, gerne noch ein Zweithund, das wäre schön. Wir möchten die Hoffnung für unseren 9-jährigen Mex nicht aufgeben. Mex sitzt nun schon so lange bei uns und trauert immer noch um die Menschen, die ihn abgeben mussten. Sie waren sicher gut zu ihm, allerdings viel kennen gelernt hat er nie. Darum kann man ihn auch nicht in der Stadt oder mit Katzen oder sehr kleinen Hunden zusammen halten. Mex ist ausschließlich auf Menschen fixiert und ein besonders lieber Kerl. Für ein älteres Paar, das auf dem Land ein ruhiges Leben führt, wäre Mex ein treuer, dankbarer Gefährte. Selbst ein reiner Pflegeplatz wäre uns recht, das heißt: Der Hund lebt bei Ihnen, wir zahlen zumindest zukünftige Tierarztkosten. Wir werden tun, was immer uns möglich ist, diesem armen, lieben Kerl einen schönen Lebensabend zu schenken. Vermittlungstiere Wir haben gerade einige Hunde aus dem Katastrophengebiet in Ungarn übernommen: Lissi (W350) Schäferhund, 8 Jahre, Hündin, kastriert Auch Lissi haben wir schon vorgestellt. Mit ihren acht Jahren ist es für eine große Schäferhündin nicht leicht, ein neues Zuhause zu finden. Dabei wäre es für Lissi wirklich dringend. Denn Lissi kennt den Umgang mit anderen Hunden nicht und muss darum alleine im Tierheim leben. Sie wäre die optimale Begleitung für ein ruhiges älteres Paar auf dem Land, ohne weitere Haustiere. Sie ist anfangs fremden Menschen gegenüber zurückhaltend, eher misstrauisch und darum auch ein sehr guter Wachhund. Wenn sie sich einem Menschen angeschlossen hat, ist sie ein richtig guter, treuer, folgsamer Schäferhund, wie aus dem Bilderbuch. Patrick (W996) Chow-Chow-Schäfer-Mix, 5 Jahre, Rüde, kastriert Patrick ist ein sehr, sehr braver Hund, gutmütig, sehr anhänglich und eher ruhig im Temperament. Patrick hat schwarzes, schönes, sehr dichtes Fell. Wir vermuten einen nordischen Einschlag. Patrick ist mit anderen Hunden absolut verträglich. Was Katzen angeht, müssen wir ihn noch testen, aber bezogen auf sein Wesen, dürfte es da keine Probleme geben. Ein einfach guter Hund, der Patrick. Bozi (W995) Husky-Mix, 1 Jahr, Rüde, kastriert Bozi ist noch ein wenig unsicher und schüchtern, aber das wird sich sicherlich bald geben. Grundsätzlich hat dieser Hund ein sehr feines Wesen. Bozi wirkt sehr verspielt, sehr aktiv und neugierig. Das sind beste Vorraussetzungen, um sich schnell einzuleben und zu lernen. Wir wissen leider nichts über ihn, aber es ist ersichtlich, dass er sehr schlecht gehalten wurde. Er ist unterernährt und ein wenig handscheu. Bis Sie die TierRundschau erreicht, wird Bozi schon gut aufgepäppelt sein. Bozi könnte sich bestimmt auch an ein Leben in der Stadt gewöhnen, auch als Zweithund wäre er gut geeignet. Tim (W960) Pinscher-Mix, 1 Jahr, Rüde, kastriert Unser frecher, kleiner Spanier wartet auch noch auf seine neue Familie. Der hübsche Pinschermix mit einer sehr angenehmen Größe ist ein rechter Wirbelwind und sehr, sehr verspielt. Viel Auslauf, viel Kontakt und Spiel mit anderen Hunden und Tim ist gaaaaanz brav. Ein bisserl HundeABC würde Tino sicher nicht schaden, aber im Großen und Ganzen benimmt er sich schon ganz ordentlich. Wer sich für den frechen Lauser interessiert, möchte sich gerne melden. Ropi (W997) Mischling, 2 Jahre, Rüde, kastriert Luppi (W994) Golden-Retriever-Mix, 7 Jahre, Rüde, Ropi ist sehr, sehr aktiv, ein Wirbelwind, kastriert neugierig, kontaktfreudig, verspielt und zeigt tatsächlich Tendenzen zur Folgsamkeit. Ropi ist der richtige Hund für junge, aktive, sportliche Leute. Ein toller Kerl, der auch optisch echt was her macht. Auch Ropi ist absolut verträglich mit anderen Hunden. Luppi ist ein sehr braver, sanftmütiger, ruhiger Hund, der aber sehr aktiv an allem teilnimmt. Luppi liebt es, sich auf den Rücken zu werfen, alle Vier in die Höhe zu strecken und sich den Bauch kraulen zu lassen. Ein besonders braver, anhänglicher Kerl. Seite 17 Tierschutzliga intern Geboren, um zu sterben Weil sich Katzen unkontrolliert vermehren, streunen zwei Millionen heimatlose Tiere durch Deutschland. Die Leiterin des Tierschutzliga-Dorfs berichtet über das Katzenelend. S eit Tagen kämpfen wir um das junge Leben des kleinen Ilja. Irgendjemand hat den winzig kleinen schwarzweißen Babykater einfach auf einem Feld ausgesetzt. Als er endlich gefunden wird, ist er fast verhungert und hat eine schwere Lungenentzündung. Wir können ihn nicht retten. Ilja stirbt in unseren Armen. Wenige Tage später findet ein Hund ein hilfloses Katzenbaby mitten auf einer Straße. Orientierungslos sitzt das blinde Kätzchen, völlig geschwächt, vom Regen pitschnass und unterkühlt auf der Straße und schreit um sein Leben. Zum Glück ruft uns der Hundebesitzer an und wir können das kleine Pepples in unsere Obhut nehmen. Pepples wächst und gedeiht, jedoch wird es blind Unsere Tierheime sind jedes Jahr ab Mai überfüllt. Im Tierschutzliga-Dorf betreuten wir 2009 alleine 120 Katzenkinder. Auch 2010 sehen die Zahlen nicht besser aus. Obwohl wir eine Katzenkinderstation eingerichtet haben, mussten wir im August 2010 kurzfristig ein Aufnahmestopp verhängen, weil unsere Kapazitäten erschöpft waren. Kastrationspflicht in Paderborn Ilja stirbt nur wenige Tage nach seiner Ankunft im Tierheim. Er war keine 14 Tage alt. ren, die dazu verdammt sind, auf schreckliche Weise zu sterben? Sie werden ertränkt, erschlagen oder hilflos ihrem Schicksal ausgesetzt, sie verhungern, verdursten oder sterben an Infektionskrankheiten. Ungewollter Nachwuchs Quintas wurde mit ihrer Schwester in einem Karton im Wald ausgesetzt. Spaziergänger fanden die kleinen Katzen, weil sie laut mauzten. bleiben, weil ein schlimmer Katzenschnupfen seine Augen zerstört hat. Aber Pepples lebt und ist trotz Behinderung ein glückliches Katzenkind. Warum tun Menschen das? Das fragen wir uns immer wieder. Wenn man keinen Katzennachwuchs möchte, kann man seine Katze einfach kastrieren lassen. Warum werden Katzenkinder gebo- Seite 18 Das Katzenelend in Deutschland ist größer als mancher denkt. Schätzungsweise zwei Millionen heimatlose Katzen streunen durch unsere Wälder, Felder, Dörfer und Städte. Sie sind der ungewollte Nachwuchs unkastrierter Katzen. Die Tiere leiden Hunger, frieren im Winter, sind Krankheiten ausgesetzt, werden verfolgt, gequält, von Autos überfahren oder vom Jäger erschossen und das Schlimmste, sie vermehren sich unkontrolliert. Ein Katzenpaar kann zweibis dreimal im Jahr bis zu jeweils acht Junge bekommen. Mit fünf bis sechs Monaten sind diese Jungkatzen schon wieder geschlechtsreif und vermehren sich. Wenn bei jedem Wurf nur drei Katzenkinder überleben, hat man nach zehn Jahren nicht mehr nur zwei Katzen, sondern 80 Millionen. Traurig ist, dass sich niemand für diese zumeist scheuen Geschöpfe zuständig fühlt. Oft wird von wilden Katzen gesprochen. Aber diese herrenlosen Hauskatzen sind bei weitem keine Wildkatzen, die ohne die Hilfe des Menschen auskommen. Sie leiden an Parasiten, Atemwegsinfektionen oder schwerwiegenden Viruserkrankungen, wie Katzen-Aids oder Leukose, an denen die Tiere jämmerlich eingehen. Es gibt nur eine vernünftige Lösung für das Katzenelend: Die Kastration aller freilaufenden Katzen, egal, ob sie einen Besitzer haben oder herrenlos sind. Inzwischen kämpfen deutschlandweit Tierschützer für eine Katzenschutzverordnung. Diese Verordnung beinhaltet, dass alle Freigängerkatzen ab dem fünften Lebensmonat unfruchtbar gemacht werden müssen. Gleichzeitig sollen alle Katzen gekennzeichnet und registriert werden. Dies ist sinnvoll, um die Tiere bei Auffinden einem Besitzer zuordnen zu können. Ausnahmen für das Kastrationsgebot soll es nur per schriftlichen Diese Katzenkinder warf der Bauer einfach in eine Jauchegrube. Die Nachbarskinder hörten die Schreie der ertrinkenden Katzenbabys und retteten sie. Tierschutzliga intern Antrag für private oder gewerbliche Zucht von Katzen geben. In Paderborn wurde die Kastrationspflicht bereits im November 2008 eingeführt. Die Stadt unterstützt die Durchsetzung mit Hilfe einer Informationsbroschüre zur Aufklärung der Bevölkerung. Kosten entstehen der Stadt dadurch nicht, weil die Kastrationskosten der Tierbesitzer tragen muss. Diese Kastrationspflicht gilt aber auch für die scheuen, freilebenden Katzen, die von tierlieben Men- Odette lief an einer Landstraße mutterseelenallein herum. Urlauber entdeckten die kranke, fast verhungerte Katze und brachten sie zu uns ins Tierheim. schen gefüttert werden. Diese Bürger sind für deren Kastration verantwortlich. Natürlich müssen hier immer wieder die Tierschutzvereine einspringen, um die scheuen Tiere einzufangen und bei finanziellen Engpässen der Tierbesitzer, soweit es möglich ist, zu helfen. Die Kastration ist die einzige sichere und vernünftige Art, die Anzahl der Katzen in Deutschland auf Dauer zu reduzieren und das Katzenelend zu beenden. Ohne Kastration steuern wir auf amerikanische Verhältnisse zu, wo jedes Jahr in den Tierheimen etwa zehn Millionen Katzen eingeschläfert werden, weil die Tierheime übervoll sind und es kein neues Zuhause für die Katzen gibt. Sie lieben Katzen? Dann handeln Sie verantwortungsbewusst und lassen Sie Ihr Tier kastrieren. Kastration verhindert Leid. Annett Stange Pepples wurde mit schlimmen Katzenschnupfen gefunden. Ihr Augenlicht konnten wir nicht retten. Sie wird für immer blind bleiben. Was können Sie tun? Revierkämpfen ausgesetzt sind. • Wenn Sie eine Katze füttern, lassen Sie sie bitte umgehend kastrieren. • Schreiben Sie an die Politiker Ihrer Stadt und machen Sie Werbung für ein Kastrationsgebot. Gutes Informationsmaterial, sowie Plakate zum Aushängen finden Sie beim Tierarzt oder im Zoohandel. • Erzählen Sie Verwandten, Freunden und Bekannten von den Vorteilen der Katzenkastration: Verlängerung der Lebensdauer, Verringerung des Krebsrisikos, Unterbindung der Dauerrolligkeit bei Kätzinnen, keine stinkende Katermarkierung im Haus, die Tiere werden häuslicher und neigen nicht so sehr zum Streunen, sie sind ausgeglichener und gesünder, weil sie nicht dem ständigen Stress von • Unterschreiben Sie die Online-Petition der Interessengemeinschaft Pro Katzenschutzverordnung für die bundesweite Einführung der Kastrationspflicht. Zu finden ist sie auf der Internetseite der Katzenhilfe Westerwald: www.katzenschutzverordnung.de Kontakt Es gelten nur die hier angegebenen Telefonnummern. An die Tierschutzliga angeschlossene Vereine: Deutschlandweite Notrufnummer: (08581) 96 16-0 (Bitte nur in wirklichen Notfällen anrufen) TIERE IN NOT e. V. Briefe an die TierRundschau [email protected] oder TierRundschau, Ausbau Kirschberg 15, 03058 Neuhausen/Spree TIERSCHUTZLIGA in Deutschland e. V. Vorsitzende: Dr. Annett Stange E-Mail: [email protected], Ausbau Kirschberg 15, 03058 Neuhausen/ Spree, Telefon: (035608) 416 95, Fax: (035608) 415 96, Internet: www.tierschutzliga. eu, E-Mail: [email protected] Vorsitzender: Johann Gamperl, Sudetenlandstr. 92, 85221 Dachau, Telefon: (08581) 96 16-0, E-Mail: [email protected] Tierheim Heinsdorfergrund verantwortlich: Joachim Tröger, Wiesenweg 2, 08468 Heinsdorfergrund, Telefon: (03765) 651 96 Gnadenhof letzte Zuflucht verantwortlich: Ingrid Kleinwechter, Riedelsbach 58, 94089 Neureichenau, Telefon: (08583) 915 93 Katzenstation Netzschkau verantwortlich: Brigitte Tröger, Georgstr. 11, 08491 Netzschkau, Telefon: (03765) 39 29 10 Mitgliederverwaltung für alle Vereine Telefon: (08581) 96 16-0, Fax: (08581) 96 16-20, Bürozeiten: Montag bis Freitag von 8.00–16.00 Uhr Hundestation München verantwortlich: Andrea Mansfield, Westerndorf 9 a, 85778 Haimhausen Telefon: (08133) 444 53 89, 0173-877 76 42 E-Mail: [email protected] Tierschutzliga-Dorf Groß Döbbern verantwortlich: Dr. Annett Stange, Ausbau Kirschberg 15, 03058 Neuhausen/Spree Telefon: (035608) 401 24, Fax: (035608) 416 69, E-Mail: [email protected] Katzenstation München verantwortlich: Helga Grüning, Feldmochinger Str. 48, 80993 München, Telefon: (089) 14 29 03, E-Mail: [email protected] Katzenstation Freising verantwortlich: Anita Kiermeier, Theodor-Scherg-Str. 1 b, 85354 Pulling bei Freising, Telefon: (08161) 20 83 28, Mobil: 0176-64 11 19 12, E-Mail: [email protected] Kapellenstr. 20, 94089 Neureichenau, Telefon: 0170-237 59 52 AKTIONSGEMEINSCHAFT KATZENHILFE e. V. Tierheim Wollaberg verantwortlich: Andrea Thomas, Falkensteiner Str. 10, 94118 JandelsbrunnWollaberg, Telefon: (08581) 96 16-0 Katzenstation Berlin verantwortlich: Manuela Golze, Turiner Str. 41, 13347 Berlin, Telefon: (030) 45 80 22 22, E-Mail: [email protected] TIERSCHUTZVEREIN ABANDONNER e. V. ALLGEMEINER TIERHILFSDIENST e. V. Vorsitzende: Anja Fleckenstein, Falkensteiner Str. 10, 94118 JandelsbrunnWollaberg, Telefon: (08581) 96 16-0 Gnadenhof Haag verantwortlich: Anja Fleckenstein, Haag Nr. 5, 94154 Neukirchen vorm Wald, Telefon: 0160555 81 07, E-Mail: [email protected] Vorsitzende: Uschi Lohse, OT Ahlum, Im Winkel 51, 38489 Rohrberg, Telefon: (039007) 410 00, Fax: (039007) 910 09, Internet: www.allgemeiner-tierhilfsdienst.eu E-Mail: [email protected] MOBILE TIERRETTUNG e. V. Tierheim Ahlum verantwortlich: Iris Volk/Jana Kersten OT Ahlum, Im Winkel 51, 38489 Rohrberg, Telefon: (039007) 410 00 Pferdehof Gsenget verantwortlich: Bettina Ramesberger, Tierheim Renate Lang (benannt nach der Spenderin) verantwortlich: Carola Lerch/Uschi Lohse, Hochsträß 1, 72160 Horb-Talheim, Telefon: (07486) 96 46-00, Fax: (07486) 96 46-01, www.tierheim-horb.de, E-Mail: [email protected] Vorsitzender: Markus Eyertt, Falkensteiner Str. 11, 94118 Jandelsbrunn-Wollaberg, Telefon: (08581) 96 16-0, Fax: (08581) 96 16-20, E-Mail: [email protected] Seite 19 Tierschutzliga intern Was uns bewegt ... Tierkalender 2011 Schutzgebühr 10,-€ Tierschutzliga-Dorf Tierheim und Gnadenhof der Tierschutzliga in Deutschland e.V. WWW.TIERSCHUTZLIGADORF.DE 2011 Der Erlös aus dem Verkauf kommt ausschließlich unseren Tieren zugute. Diesmal bieten wir unseren Tierkalender in einem neuen Format an: als Tischkalender in den Maßen 10,5 mal 21 cm. Alle abgebildeten Tiere leben im Tierschutzliga-Dorf, Brandenburg, und sind fotografiert von Annett Stange, der Leiterin des Tierheims. Die schönen Momentaufnahmen unserer Hunde, Katzen, Kaninchen und Ratten. werden nicht nur Sie begeistern, sondern auch Ihre Familie und Freunde. Ideal als Geschenk und gleichzeitig für einen guten Zweck. Sie erhalten den Kalender für eine Schutzgebühr von 10 Euro, plus Versandkosten. Bei Mehrbestellung gibt es einen Rabatt. Ab 4 Kalender bezahlen Sie nur noch 8 Euro pro Stück. Kaufen können Sie den Kalender hier: • telefonisch unter (035608) 416 95 • per E-Mail: [email protected] • an unseren Infoständen Abschlussklasse übergibt Spende Versandkosten: 1–3 Kalender: 2 Euro, 4–6 Kalender: 3 Euro, darüber je nach Gewicht. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir den Kalender nur gegen Vorkasse versenden. D ie Abschlussklasse 2010 des Johannes-Gutenberg-Gymnasium Waldkirchen sammelte für unser Tierheim Wollaberg (Tiere in Not e.V.). 370 Euro sind zusammen gekommen! Das Foto zeigt die Übergabe der Spende. Zwei Schüler (li.) übergeben die Spende stellvertretend für die ganze Klasse an Johann Gamperl, dem 1. Vorstand von Tiere in Not e.V. Mit dabei sind Tierheim-Katze Chocolate und Chihuahua Ming-Ming. Vielen herzlichen Dank an die Schüler des Gymnasiums! (www.tierheim-wollaberg.de) Rührend! Kinder sammeln für Tiere in Not D er Campingplatz Camping-Erlengrund in Niedersachsen beherbergt einige Dauercamper, die mit ihren Kindern regelmäßig ihre freie Zeit hier verbringen. In Eigeninitiative gingen die Kinder und Jugendlichen von Wohnwagen zu Wohnwagen und sammelten für den Tierschutzverein Tiere in Not. 55 Kinder und Erwachsene haben gespendet und mit einer Seite 20 Unterschriftenliste 124,40 Euro übergeben. Wir freuen uns, dass Kinder so viel Engagement für Tiere zeigen! Vielen Dank! Tierschutzliga intern Toby ist erster Hospizhund Eine Hundetrainerin kam ins Tierschutzliga-Dorf, um eine Schulung zu halten und ging mit Collie Toby nach Hause. Hier erzählt sie, wie es dazu kam. M itte Juni habe ich für die Mitarbeiter des Tierschutzliga-Dorfs in Groß Döbbern eine Schulung zum Thema „Tierheim – Schicksal oder Chance“ abge- halten. Ich habe ein besonders großes Herz für Collies, daher stellte mir Annett Stange, die Leiterin des Tierheims, Torben vor, einen alten, vor wenigen Tagen abgegebenen Collie- Toby mit Sabine Neumann beim Abtrocknen nach einem nassen Spaziergang. rüden. Nun, es war Liebe auf den ersten Blick, als mir dieser Hund gegenüber stand. Neben meiner Arbeit als Hundetrainerin führe ich den kleinen Tierschutzverein Tierreich, in dem wir eine kleine Zahl von Hunden betreuen. Die Herzensanliegen dieser Arbeit sind mir einerseits die Resozialisierung von verhaltensauffällig gewordenen Hunden und als zweite Schiene sind wir dabei, ein Tierhospiz aufzubauen. Zielsetzung dieses Projektes ist es, alten, kranken Tierheimhunden ein liebevolles Zuhause auf Zeit zu geben. Toby – so hieß er ab sofort – durfte in den zehn Jahren seines früheren Lebens das Haus nicht betreten, wurde offensichtlich hinausgestraft. Ich begann nach wenigen Tagen der Eingewöhnung mit ihm, daran zu arbeiten und binnen zwei Wochen hat Toby gelernt, sich im Haus wohl zu fühlen, selbst- ständig aus- und einzugehen und die Gemütlichkeit indoor zu genießen. Das war auch der Zeitpunkt, als wir ihn mit unserer Betreuungshündin Josy dauerhaft vergesellschaften konnten. Toby zog bei ihr ein. Heute, drei Monate später, genießt Toby seine abendlichen Kuscheleinheiten auf dem Bett, ist ein echter Schmuser geworden und erfreut sich guter Gesundheit. Seine altersbedingten kleinen Wehwehchen haben wir gut im Griff und Toby genießt jeden einzelnen Tag seines Lebens. Wir würden Toby natürlich auch in ein neues Zuhause vermitteln, an einen absoluten Topp-Platz. Aber wenn das nicht klappt, so kann er bei uns sein Leben lang bleiben. Weitere Informationen: Tierschutzverein Tier-reich, Sabine Neumann, www.tier-reich.at Blühende Landschaft im Katzenzimmer E in Wochenende im Tierheim verbringen und etwas Gutes dabei tun, das war das Motto der zwei Berliner Schülerinnen Marie Barth (13) und Jaqueline Krüger (12). Auf die Idee brachte die Mädels ihre Schul-Hausmeisterin Christine Schott, die selbst eine große Tierfreundin ist. Die Schülerinnen wollten die Wände eines Katzenzimmers, welches nach einem Wasserschaden dringend saniert werden musste, neu gestalten. Von Freitagabend bis Sonntagnach- mittag pinselten und malten die Mädels zusammen mit Frau Schott, um das triste Katzenzimmer in eine blühende Landschaft zu verwandeln. Zwischendurch wurden die Tierheimkatzen verwöhnt und der ein oder andere Hund spazieren geführt. Etwas wehmütig, aber glücklich über das Geschaffene, reisten alle drei am Sonntag nach Hause und versprachen bald wieder zu kommen. Wir können nur sagen – Hut ab und vielen Dank für soviel Einsatz! Zwei Berliner Schülerinnen bemalen zusammen mit ihrer SchulHausmeisterin die Wände eines Katzenzimmers. Seite 21 Tiere im Ausland Tierheim Tuoro ... die Zeit läuft ab Das italienische Tierheim in Tuoro muss seinen Hundebestand um 60 Tiere reduzieren, sonst wird es geschlossen und die Tiere werden in die gefürchteten Caniles verlegt. H offentlich war es nicht meine letzte Fahrt zu den italienischen Hunden in Tuoro. Gnadenlos läuft der Countdown ab – Ende des Jahres müssen wir irgendwie 60 Hunde dort rausholen und in ein neues Zuhause vermitteln. Nur dann haben die restlichen 40 Hunde eine gesicherte Zukunft, ansonsten wird das Tierheim geschlossen. Das einzig Positive: Dana, die neue Pflegekraft, ist eine echte Perle – muss sie sich doch meist alleine um die über 100 Bewohner des Tierheims kümmern. Sie betreut Hunde, Katzen, Pferde, Esel, Schafe, Hasen und Vögel. Das Tierheim ist in einem tadellosen Zustand. Alles sauber und ordentlich und ganz offensichtlich sind die Tiere glücklich und satt. Leider geht es der italienischen Tierheimleiterin Aurora, einer alte Dame, gar nicht gut, noch einen Tag vor unserer Anreise hatte sie eine Magen-OP und drei Wochen vorher wurde sie am Herzen operiert. Die Sorgen um das Schicksal ih- rer Schützlinge macht Aurora krank und bricht ihr das Herz. Sie kann sich – genauso wenig wie wir – nicht damit abfinden, dass die Hunde in Zukunft ihr Dasein in den fürchterlichen italienischen Caniles fristen sollen, ohne genügend Futter, ohne Zuwendung, eingepfercht auf engstem Raum. Monty und Bonty zum Beispiel, die zwei wunderschönen Maremen, die trotz ihrer imposanten Erscheinung so ängstlich sind wie zwei kleine Mäuse, würden in diesen Tierlagern zu Grunde gehen. Wundervolle Lieblinge Brakko ist einer von den vielen, alten Jagdhunden, die nie ein liebevolles Zuhause hatten. Seite 22 Oder Brakko, der alte Jagdhund, der am liebsten den ganzen Tag in der Sonne sitzt und sich das Fell wärmen lässt. Man mag sich gar nicht vorstellen, dass er in einem Verlies enden soll. Oder soll Foska, der freundliche, menschenbezogene LabbyMix, nie mehr fröhlich über die Wiese springen und laufen? Oben: Monty und Bonty – groß, aber ängstlich wie kleine Mäuse – könnten in einem Canile nie mehr gemeinsam über eine Wiese laufen. Rechts: Die bezaubernde kleine Philomena mit den unterschiedlich langen Ohren, ist ein besonders zärtlicher Hund. Oder Philomena, die zärtliche kleine Hündin, die förmlich nach Liebe bettelt, soll sie nie mehr in den Arm genommen werden, vergessen zwischen all den anderen? Oder Dasino und Duna, das alte Pärchen, dass sich so liebt, sollen sie getrennt ohne den Rückhalt des anderen in der Menge untergehen? Man wird auf diese Liebe keine Rücksicht nehmen. Was wird aus den bezaubernden alten Maremanen, die ruhig in der Sonne dösen, was wird aus den genügsamen al- Bitte helfen Sie In der Mitte der TierRundschau befindet sich ein Überweisungsträger für die italienischen Hunde. Wir sammeln Spenden, damit wir die Kosten für den Transport der vielen Hunde von Tuoro nach Deutschland bezahlen können. Bitte wählen Sie dafür den Überweisungsträger mit dem Verwendungszeck „Tierheime in Italien “. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Briefe ten Jagdhunden, die aufblühen, sobald man die Zwingertür in den Auslauf öffnet, was wird aus den ängstlichen Hunden, die auf jede Zärtlichkeit mit einem ergebenen Händeschlecken antworten? Bis Ende des Jahres, noch drei Wochen … was wird dann? Was wird aus den Tieren, die uns in den fast fünf Jahren so ans Herz gewachsen sind? Mir ist ganz elend zumute wenn ich darüber nachdenke, was mit all diesen Tieren geschieht. Bitte helfen Sie, die Tiere vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren. Geben Sie einem dieser Hunde ein Plätzchen bei Ihnen zu Hause – fast alle sind auch als Zweithund geeignet. Nehmen Sie einen der Hunde in Pflege, erzählen Sie auch ihren Freunden von dem schweren Los, das die Tiere erwartet, bitte helfen Sie. Sandra Fenski Notfall-Hunde Foska, der liebe, anhängliche Wirbelwind. Wird er je wieder eine Chance haben? Dasio und Duna, die Unzertrennlichen – hoffentlich eine Lovestory mit Happy End. Die italienischen Hunde finden Sie auf der Seite unseres Partnervereins: www.holtunshierraus.de (Tierheim Tuoro) Leserbriefe Editorial Uschi Lohse berichtete, wie fürsorglich und mit wie viel Engagement die Mitglieder und Freunde zu unseren Vereinen stehen. TierRundschau 72 In der Tierrundschau haben Sie das Spendenverhalten Ihrer Mitglieder hervorgehoben. Ich trage mich schon lange mit dem Gedanken, meinen halbjährlichen Betrag von jeweils 12 € auf monatlich umzustellen. Ich finde die TierRundschau sehr informativ. Wir haben selbst einen Seniorhund von fast 13 Jahren, so kann ich die Geschichten sehr gut nachvollziehen. Ein wichtiges Thema sind auch die Wildvögel. Diese haben aufgrund der Monokulturen auf den Feldern und den Feldbereinigungen immer weniger zu fressen. Im letzten Jahr haben wir im Mai aufgehört zu füttern. Dieses Jahr füttern wir durch. Es ist toll zu sehen, dass wir auch den wichtigen Nachwuchs mit aufziehen, denn der wird gleich mitgebracht. Die erste Brut ist in diesem Jahr eingegangen, aber ab der zweiten geht es besser. Wir können dieses Jahr in unserem Garten 20 Jungvögel verzeichnen und das ist wunderschön. Kerstin Senf Projekte unterhält, unterstütze ich Ihren Verein besonders gern. Danke für Ihre mehr als engagierte Arbeit für die Tiere. Margit Weber Einschläfern von Tieren Das Tier muss plötzlich eingeschläfert werden, häufig nachts oder am Wochenende, wenn der behandelnde Tierarzt nicht zu erreichen ist. Ein Notfallplan zeigt, worauf man achten muss und was man nicht zulassen darf. TierRundschau 71 Zur TierRundschau Ich möchte Ihnen und Ihren Mitarbeitern einfach mal meine Bewunderung und mein Lob für Ihren großartigen Einsatz für die missachteten und leider oftmals gequälten Tiere aussprechen. Neben der Vier Pfoten Stiftung, die auch großartige Letzten Oktober erkrankte unser Collie plötzlich. Er ging noch Gassi und tobte. Gegen Abend erbrach er sich, wurde immer apathischer und stand nicht mehr auf. Unseren behandelnden Tierarzt konnte ich nicht erreichen, einen Notfalldienst gibt es bei uns nicht. Also meldete ich mich beim Tierarzt im Nachbarort und wartete auf einen Rückruf. Ich wartete über 90 Minuten vergebens. Erst nach einem zweiten Anruf kam ein Rückruf. Was ich dann hörte, waren nur Floskeln. Ich versuchte noch, mein Tier mit dem Auto in die nächste Tierklinik zu fahren. Zwanzig Minuten nach dem Telefonat war unser Collie gestorben. Ohne Betäubung und unter großen Qualen. Dieses Los hätte ich ihm gerne erspart. Später erfuhr ich die Ursache des plötzlichen Ablebens: Er war vergiftet worden. Für die nächste Notsituation bin ich nun Dank Ihres Artikels gewappnet. Veronika Petzold Schreiben Sie uns! Schreiben Sie Ihre Meinung zu unseren Themen: [email protected] oder TierRundschau, Stichwort: Leserbrief, Falkensteinerstr. 11, 94119 Jandelsbrunn Seite 23 Kolumne Hummel und ich Biene allein zu Haus Meine Katzen waren zwei Wochen voneinander getrennt. Wegen meinem Urlaub. Biene durfte mit meiner Freundin zu Hause bleiben, Hummel lebte in der Wohnung meiner Schwester. • Eigentlich dachte ich, die freche Biene würde die Zeit genießen. Endlich wäre sie diesen lästigen Hummel los, diesen Eindringling. Hummel war ein Jahr nach Biene bei uns eingezogen und beendete damit ihre Alleinherrschaft. Von Anfang an ließ sie ihn ihren Unmut spüren, versäumte keine Gelegenheit, ihn zu piesacken. • Zum Beispiel frisst sie in rasanter Geschwindigkeit ihr Frühstück auf, und während der gutmütige Hummel noch genüsslich futtert, flitzt sie ins Schlafzimmer und besetzt sei- nen Lieblingsplatz. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ätsch. • Mit Vorliebe sitzt sie vor der Terrassentür, vor der Katzenklappe oder auf der Treppe zum ersten Stock und versperrt ihm den Weg. Lässt ihn einfach nicht vorbei, muss zufällig genau dort sitzen, wo Hummel durchgehen will. Ja, sie macht ihm gerne etwas streitig. • Während seiner Abwesenheit könnte sie durch die Wohnung schlendern, ohne unter dem Druck zu stehen, ihn schlagen zu müssen – nur weil er in Reichweite ist. Endlich müsste sie nicht mehr wachsam sein, um seine Vorhaben zu durchkreuzen. Endlich ein entspanntes Katzenleben. • Von wegen. Die freche Biene verfiel in Depressionen, verbrachte die meiste Zeit unter dem Bett, mit frustriertem Blick. Und was am meisten überraschte: Mit einem Mal reagierte sie ängstlich, zuckte bei jedem Geräusch zusammen, traute sich nicht einmal mehr nach draußen. Meist saß sie einfach nur da, stierte Löcher in die Luft oder verkroch sich im Kleiderschrank. • Ihr ungewohntes Verhalten änderte sich erst, als Hummel heimkehrte. Der liebe, gutmütige Hummel. Das hätten Sie sehen sollen, wie der sich trotz allem freute, Biene zu sehen. Schnurstracks lief er auf sie zu, gab ihr einen Nasenstubser und leckte ihre Stirn. So ein liebenswertes Kerlchen. Und was macht Biene? Die knallt ihm eine. • Ab diesem Zeitpunkt waren ihre Depressionen wie weggewischt. Direkt nach dem Katzenhieb übernahm sie wieder die Regentschaft über die Wohnung, flitzte mit Getöse über das Sofa, das Bett, den Sessel und machte klar, wer hier das Sagen hat. Alles meins. Selbstbewusst räkelte sie sich auf dem weichen Berberteppich im Wohnzimmer und funkelte Hummel biestig an. • Biene wieder selbstsicher – aber nur dank Hummel. Biene zieht ihr Selbstbewusstsein aus Hummels Anwesenheit. Er gibt ihr Sicherheit. Alleine ist sie ängstlich, fühlt sich hilflos. • Schade, dass Hummel davon nichts weiß, bestimmt würde er sich freuen, denn er versucht immer wieder, mit Biene Freundschaft zu schließen und kriegt doch nur einen Katzenhieb. • Dennoch: Seit meinem Urlaub geht Biene mit Hummel freundlicher um. Nicht, dass sie mit ihm Freundschaft geschlossen hätte, aber sie arrangiert sich mit ihm: Meistens liegt jetzt Hummel auf seinem Lieblingsplatz. Myriam F. Goetz Anzeige Für Ihren Liebling-Delikatessen sind frei von Chemie und synthetischen Zusätzen. Durch die Sauermolke Galacum® enthalten die Menüs einen sehr hohen Nährstoffgehalt, so sind viel geringere Futtermengen notwendig. Vorteile von Für Ihren Liebling: • ohne Fettzugaben • ohne Tier-, Pflanzen-, oder Getreidemehle • schonende Zubereitung durch Kaltabfüllung • 100%ige Qualität von Fleisch, Rohstoffen • ohne chemische Zusätze, Konservierungs- und Farbstoffe • ohne Aromen, Lockstoffe, Füll- und Ballaststoffe Die 100% hochwertigen und gesunden Menüs für Hunde und Katzen gibt es in vielen unterschiedlichen Sorten. Seite 24 Was ist Galacum®? • vergorenes Hochkonzentrat der Sauermolke mit physiologisch wertvoller, rechtsdrehender L (+) Milchsäure • wirkt keimtötend (natürliches Konservierungsmittel), fördert die Darmflora • natürliches, diätetisches Lebensmittel mit hohem Gesundheitswert Bestellung und weitere Infos unter: www.schlemmerland.fuer-ihren-liebling.com