TOP ARBEITGEBER AUTOMOTIVE 2011/12 90
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TOP ARBEITGEBER AUTOMOTIVE 2011/12 90
Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH Dunlopstraße 2 63450 Hanau Sandra Günzl [email protected] Tel.: +49(0)61 81/68-12 41 www.goodyear-dunlop.com Mitarbeiter Standorte Umsatz Fachrichtungen Einstellungen 2011 Einstiegsgehalt Internationale Einsätze Praktika Studienabschlussarbeiten rund 7.300 in Deutschland, rund 72.000 weltweit Hanau (Deutschlandzentrale), weitere Produktionsstandorte in Fürstenwalde, Fulda, Philippsburg, Riesa und Wittlich, Handelszentrale in Köln; Akron/Ohio, USA (Konzernzentrale); Standorte in Europa, Asien, Lateinamerika, Südafrika und dem Mittleren Osten rund 18,8 Mrd. US-Dollar weltweit (2010) Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften rund 150, davon ca. 50 Hochschulabsolventen branchenüblich ja ja ja, auch Promotionen möglich Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH wurde vom CRF Institute als Top Arbeitgeber Automotive 2011/12 zertifiziert. Die Studie ermittelte in den Einzelkategorien folgende Ergebnisse: Innovationsmanagement Karrieremöglichkeiten Primäre Benefits Sekundäre Benefits & Work-Life-Balance Training & Entwicklung Unternehmenskultur 90 TOP ARBEITGEBER AUTOMOTIVE 2011/12 Goodyear Dunlop HR aktuell Ein Unternehmen mit Bodenhaftung Bei Goodyear Dunlop wird eigenverantwortliches Handeln großgeschrieben. 2010 hat das Unternehmen deshalb das europaweite Programm „Manager als Coach“ gestartet. „In einem Zwei-Tages-Seminar lernen Manager, wie sie in schwierigen Situationen Mitarbeitern zwar nicht Probleme abnehmen, ihnen aber durch gezielte Fragen zu eigenen Lösungen verhelfen können“, sagt Annette Grams, Director Human Resources Germany. Um einen dauerhaften Projekterfolg zu garantieren, treffen sich die Teilnehmer neun Monate lang regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. 550 Manager sollen so bis Ende 2011 geschult werden. Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH ist ein junges Unternehmen mit einer über hundertjährigen Tradition: 1999 aus einem Joint Venture von Dunlop Deutschland und der dahinter stehenden japanischen Sumitomo-Gruppe sowie dem deutschen Reifengeschäft des US-Konzerns Goodyear entstanden, gehört es heute mehrheitlich zum Goodyear Konzern. Mit rund 7.300 Mitarbeitern in Deutschland entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Reifen für Pkw, Lkw, Motorräder, Busse, Land- und Baumaschinen. Daneben werden von den Logistikzentren Wittlich und Philippsburg aus Kunden in mehr als 120 Ländern beliefert. Partner der Premiumhersteller Im Reifen steckt noch jede Menge Entwicklungspotenzial. Da ist sich Michael Bellmann, der als Motorsport Manager alle deutschen Motorsportaktivitäten von Goodyear Dunlop leitet, sicher. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Technologie des Reifens noch lange nicht ausgereizt ist“, sagt er. Heute gehe es vor allem darum, die Sicherheits- und Umwelteigenschaften weiter zu verbessern. Zur hierfür notwendigen technischen Entwicklung leiste der Motorsport einen entscheidenden Beitrag. www.toparbeitgeber.com 91 » Ob für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, die deutschen Motorradmeisterschaften oder andere Rennen – immer werde am besten Zusammenspiel von Fahrzeug und Reifen gefeilt. „Wir sind ein wichtiger Partner für die Sportwagenhersteller, der schon früh in die Planung und Gestaltung der Fahrzeuge mit einbezogen wird“, erklärt er. Denn ohne den passenden Reifen kein Sieg. Die Kunst bestehe darin, den Rollwiderstand und das Gewicht so weit wie möglich zu senken, ohne dass dabei Stabilität und Straßenhaftung verloren gehen. „Unsere Ingenieure probieren ständig neue Materialien aus“, betont Bellmann. Sie produzieren in sehr kleinen Mengen und sehr kurzen Intervallen. „Das verschafft uns eine enorme Innovationskraft“, so der 37-Jährige. Dieser Erfahrungsschatz fließe dann ein in die Produktion der Straßenreifen. Motorsport ist für Bellmann also viel mehr als nur Nervenkitzel an der Rennstrecke. Doch auch diese Spannung mag er. Schon als Jugendlicher fuhr er Kart-Rennen. Später, während 92 des Maschinenbaustudiums an der Fachhochschule Darmstadt, baute er als freier Mitarbeiter den Bereich Kart-Rennsport bei Dunlop auf. Bellmann sorgte dafür, dass der Name Dunlop bei den Deutschen Meisterschaften, den Europa- und Weltmeisterschaften vertreten war. Diese Arbeit begeisterte ihn so sehr, dass er 2004 das Studium an den Nagel hängte. Er machte sich selbstständig, arbeitete für Goodyear Dunlop und andere, bis er 2008 voll und ganz als technischer Leiter für Motorsport bei Goodyear Dunlop durchstartete. Heute steht Michael Bellmann dem gesamten, 16 Mitarbeiter starken Bereich vor. Und noch immer fesselt ihn diese spezielle Mischung aus „Wettbewerb und Technik“. Leidenschaft für Reifen Solche Faszination für Produkt, Innovation und Wettbewerb ist dem Unternehmen überaus wichtig: „Wir arbeiten in einem hart umkämpften Markt und müssen jeden Tag unser Können unter Beweis stellen“, sagt Annette Grams, Director Human Resources Germany. „Deshalb brauchen TOP ARBEITGEBER AUTOMOTIVE 2011/12 Goodyear Dunlop „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Technologie des Reifens noch lange nicht ausgereizt ist.“ Michael Bellmann, Leiter Dunlop Motorsport Deutschland wir in hohem Maße leistungsorientierte, innovationsfreudige und praxistaugliche Mitarbeiter.“ In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen massive Veränderungen erlebt: 2009 wurden die verschiedenen Marken Goodyear, Dunlop, Fulda, Sava, Debica und Pneumant unter einem Dach gebündelt und zentrale Aufgaben wie Finanzen, Marketing, Verkauf oder auch Personal in Hanau konzentriert. Und die Wirtschaftskrise habe den Veränderungsdruck noch erhöht. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. „Heute stehen wir mit einer schlagkräftigen Organisation da und haben bei Umsatz und Ertrag wieder deutlich zugelegt“, betont Grams. Darüber hinaus hat der Konzern europaweit ein einheitliches SAP-System eingeführt. Die Geschäftsprozesse wurden vereinheitlicht und miteinander verzahnt. Damit soll die Zusammenarbeit zwischen den Ländern und Funktionen gestärkt und die Effizienz gesteigert werden. Die Personalpolitik bleibt hiervon nicht unberührt: „Wir suchen immer mehr Mitarbeiter, die international aufgestellt sind“, sagt die Personaldirektorin. Mehr denn je seien einschlägige Erfahrungen im Ausland und sehr gute Englischkenntnisse gefragt. Insbesondere Ingenieure unterschiedlicher Fachrichtungen wie Verfahrens- und Fahrzeugtechnik oder Maschinenbau, aber auch Wirtschaftswissenschaftler, Juristen und Chemiker werden gesucht. „Wer neben einer sehr guten Ausbildung noch genügend Flexibilität, Mobilität und Teamgeist mitbringt, dem können wir in Deutschland und Europa äußerst interessante Entwicklungsmöglichkeiten bieten“, erklärt sie. Die Hochschulabsolventen steigen entweder direkt oder nach bestandenem AssessmentCenter über verschiedene Traineeprogramme ein. Wer einen breiteren Überblick über das Unternehmen wünscht, erhält die Möglichkeit, mit einem Traineeprogramm für Generalisten zu beginnen und innerhalb von 24 Monaten jedes halbe Jahr einen neuen Bereich, insgesamt also vier, kennenzulernen – falls es geboten erscheint auch im Ausland. Wer dagegen eine ganz bestimmte Fachrichtung im Blick hat, fängt am besten als „Spezialist“ im Rahmen eines 18 Monate dauernden Programms in den Bereichen Vertrieb, Marketing, Produktion oder Finanzen an. Traineeprogramm mit Anspruch Für Isabelle Berger war das spezifisch ausgerichtete Traineeprogramm im Vertrieb der richtige Weg. Die 26-Jährige studierte an der Fachhochschule Worms Betriebswirtschaftslehre, verbrachte anschließend ein Jahr im englischen Leicester, bevor sie an der Hochschule Darmstadt www.toparbeitgeber.com 93 » einen Masterabschluss in Business Management machte. Als sie im Internet entdeckte, dass jedem Trainee bei Goodyear Dunlop die Teilnahme am European Graduate Programm (EGP) offenstehe, bewarb sie sich sofort. Nach einem Telefoninterview und Online-Assessment wurde Berger schon bald zum Interview nach München eingeladen. In nur eineinhalb Stunden fragten der dortige Verkaufsleiter und zwei Mitarbeiter aus der Personalabteilung ganz gezielt nach ihren Fachkenntnissen und ihrer Motivation. Kurz darauf folgte eine zweite Interviewrunde in Hanau. Auch dieses Mal konnte sie mit ihrer direkten und unkomplizierten Art, ihren guten Studienabschlüssen und ihrer Tätigkeit als Werkstudentin beim Chemiekonzern BASF, später dann bei der Flughafengesellschaft Frankfurt (Fraport AG), sowie der Tatsache, dass sie ihr Studium auf diese Weise finanziert hatte, die Mitarbeiter aus dem Personalmanagement und den Vertriebsleiter Consumer Deutschland für sich einnehmen. Im Januar 2010 begann Isabelle Berger als Trainee im Bereich Consumer Sales zu arbeiten. Noch heute ist sie froh über diesen Schritt: „Es war die richtige Entscheidung“, sagt sie fast eineinhalb Jahre später. „Mein gutes Gefühl nach den ersten Gesprächen hat mich nicht getäuscht.“ Von Anfang an wurde sie von Mentoren unterstützt und war schon bald in der Lage, Verantwortung zu übernehmen. Eingestreut ins Tagesgeschäft mit Analysen, Projekten und der Vorbereitung von Veranstaltungen, fanden vier einwöchige Treffen mit 25 Trainees aus ganz Europa statt. Zusammen mit fünf Traineekollegen wurde sie für eine Projektarbeit in der Produktion ausgewählt. Sie erinnert sich noch gut: „Ich dachte nur, wie sollen wir das schaffen. Wir hatten ja keine Ahnung von der Produktion.“ Doch Berger ließ sich nicht abschrecken. Sie ging in die Fabrikhallen, sprach mit den Kollegen, ließ sich Produktionsabläufe erklären und fragte nach Problemen. Herausgekommen ist ein Vorschlag zum flexiblen Einsatz von Produktionsmitarbeitern, der beispielsweise im Krankheitsfall Maschinenlaufzeiten besser Isabelle Berger, Sales Representative „Als Trainee nimmt man bei Goodyear Dunlop auch am European Graduate Programm teil. Für mich waren die einwöchigen Treffen mit allen 25 Trainees aus Europa immer etwas Besonderes: Gleich zu Anfang versammelten wir uns zu einer Kick-Off-Veranstaltung in Hanau. Später folgten Krakau, Istanbul und Luxemburg. Jedes Mal stand ein anderes Thema im Vordergrund. Mal ging es um Projektmanagement und Produktion, mal um Produktentwicklung, Forschung & Entwicklung oder Finanzen & Vertrieb. Zuletzt stellten wir in Brüssel die Ergebnisse unserer Kleingruppen-Projekte vor. Es war toll.“ 94 TOP ARBEITGEBER AUTOMOTIVE 2011/12 Goodyear Dunlop „Bei uns kann jemand noch so gut ausgebildet sein und noch so viel Auslandserfahrung mitbringen. Wer kein Teamplayer ist, hat langfristig keine Perspektive.“ Annette Grams, Director Human Resources Germany auszunutzen erlaubt. Ihr Talent, auf Menschen zuzugehen, hat ihr auch hier weitergeholfen. Berger schätzt den direkten Kontakt und freut sich, nach ihrem Traineeprogramm bald als Bezirksleiterin im Vertrieb direkt mit Reifenhändlern vor Ort zu arbeiten. Denn es ist wichtig für sie, „die Basis des Geschäftes kennenzulernen, auch für die spätere Entwicklung“. Und weiterentwickeln will sie sich unbedingt: „Mittelfristig würde ich gern mehr Verantwortung übernehmen“, sagt sie. Bis dahin wird sie sicher noch das eine oder andere Seminar über Verkaufstraining oder Produktwissen in der unternehmenseigenen Sales Academy belegen. An neuen Aufgaben wachsen Goodyear Dunlop will möglichst früh Kontakte zu motivierten Hochschulabgängern wie Isabelle Berger knüpfen und sie langfristig ans Unternehmen binden. Personaldirektorin Grams beabsichtigt deshalb, die Beziehungen zu den Hochschulen zu intensivieren und noch mehr in die Nachwuchsförderung zu investieren. Schon jetzt kann man an den verschiedenen Standorten Praktika absolvieren, als Werkstudent arbeiten sowie eine Abschluss- oder Doktorarbeit schreiben. Wer zum Unternehmen passt, dem steht es frei, nach einer Einarbeitungsphase in welchem Bereich auch immer eine Fach- oder Führungslaufbahn einzuschlagen. Möglichst viele Führungskräfte aus den eigenen Reihen zu entwickeln ist das erklärte Ziel. Die Grundlage der Personalentwicklung bildet das Performance Management Programm (PMP) mit regelmäßig stattfindenden obligatorischen Mitarbeitergesprächen. Zu Jahresbeginn führen Vorgesetzte und Mitarbeiter ein Zielvereinbarungsgespräch. In der Jahresmitte wird eine Zwischenbilanz gezogen und zum Jahresende gemeinsam geprüft, inwieweit die Ziele erreicht worden sind. Damit die Abschlussbewertung möglichst objektiv ausfällt, diskutiert der Vorgesetzte, vor dem Gespräch mit dem Mitarbeiter selbst, dessen Bewertung zunächst mit anderen Führungskräften des betreffenden Bereichs. „Damit wollen wir gewährleisten, dass alle Mitarbeiter mit dem gleichen Maß gemessen werden“, beschreibt Grams diesen „Calibration“ genannten Prozess. Die Mitarbeiter bei Goodyear Dunlop sollen an ihren Aufgaben wachsen. Es kommt also darauf an, sie immer wieder vor neue Herausforderungen zu stellen. „Dies macht bei uns 70 Prozent der Personalentwicklung aus“, sagt Grams. Der Rest verteile sich auf gezieltes Coaching durch www.toparbeitgeber.com 95 » Vorgesetzte und spezielle Trainingsprogramme. So können Nachwuchskräfte, die in eine Führungsaufgabe hineinwachsen wollen, über einen Zeitraum von zwölf Monaten berufsbegleitend an einem Manager Introduction Programm (MIP) teilnehmen. Dort erwerben sie das für Führungspositionen unverzichtbare Rüstzeug: Kenntnisse in Arbeitsrecht, Teamentwicklung, Konflikt-, Projekt- oder auch Zeitmanagement. Wer danach zwei bis drei Jahre erfolgreich ein Team geleitet hat, sollte, um sein Spektrum zu erweitern, beispielsweise in den Vertrieb oder in die Handelsorganisation wechseln. Je nach Leistung ermöglicht Goodyear Dunlop Mitarbeitern mit mindestens fünfjähriger Führungserfahrung die Teilnahme an einem Leadership Excellence Programm. In den Fokus rückt hier die Frage, wie Führungskräfte Veränderungsprozesse aktiv gestalten, wie sie Unternehmensziele herunterbrechen oder im eigenen Bereich ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen können. „Wir legen großen Wert darauf, dass 96 sich die Führungskräfte untereinander austauschen, voneinander lernen und ein Netzwerk aufbauen“, betont Grams. Erfahrungsaustausch zählt Reger Erfahrungsaustausch steht bei Goodyear Dunlop ganz oben auf der Agenda. Auch Motorsport Manager Bellmann weiß dies zu schätzen. In regelmäßigen Abständen trifft er sich mit seinem Mentor aus dem Topmanagement. „Ich bespreche mit ihm schwierige Sachverhalte und stelle ihm meine Lösungsansätze vor“, erzählt er. „Das Feedback eines erfahrenen Managers ist außerordentlich wertvoll.“ Diese Gespräche sind Bestandteil des europaweiten Förderprogramms „U-Trax“, mit dem High Potentials für das Topmanagement fit gemacht werden sollen. Wenn es für die jeweilige Laufbahn sinnvoll erscheint, entsendet das Unternehmen Mitarbeiter ins Ausland. „Das fängt bei kürzeren Projekteinsätzen an und kann bis zu mehrjährigen Aufenthalten gehen“, sagt Personaldirektorin Grams. TOP ARBEITGEBER AUTOMOTIVE 2011/12 Leistung muss sich lohnen Wichtiger Leistungsanreiz ist eine angemessene Entlohnung. Neben einem Grundgehalt von 13 Monatsgehältern kommen verschiedene variable Vergütungsbestandteile zum Tragen. Sie hängen von der persönlichen Leistung und der des Unternehmens insgesamt ab. Zu diesen sekundären Benefits zählen eine betriebliche Altersvorsorge und Unfallversicherung sowie Vergünstigungen beim Reifenkauf. Darüber hinaus belohnt der „First with people“ Award alljährlich eine kleine Zahl von Mitarbeitern für ihre herausragenden Leistungen. Das Management weiß, dass gute Leistung nur dann von Dauer ist, wenn die Work-Life-Balance stimmt. Goodyear Dunlop ermöglicht deshalb flexible Arbeitszeiten und pragmatische Lösungen insbesondere bei Familien mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Darüber hinaus können Arbeitsstunden auf Lebensarbeitszeitkonten angesammelt und für Sabbaticals oder den vorzeitigen Ruhestand genutzt werden. Eine Frauenquote befürwortet Personalchefin Grams nicht. „Entscheidend für die Eignung als Führungskraft ist zunächst einmal die Qualifikation“, sagt die 42-jährige Mutter zweier Kinder. „Wichtig ist zudem ein gesellschaftlicher Veränderungsprozess, der die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Elternteile ermöglicht. Wenn es dann auch die entsprechende gesellschaftliche Akzeptanz, ein Umdenken bei den Vätern bezüglich Aufgabenverteilung in der Familie und flexible Arbeitszeitmodelle gibt, werden wir auch mehr Frauen in Führungspositionen sehen“, sagt sie. Auch für Arbeits- und Gesundheitsschutz ist bei Goodyear Dunlop bestens gesorgt. Gemeinsam mit verschiedenen Krankenkassen hat das Unternehmen ein umfangreiches Programm mit Ernährungsberatung, Fitness-, Gewichtsreduktions- und Entspannungskursen entwickelt. Die Mitarbeiter scheinen das Engagement des Unternehmens wertzuschätzen, wie die jüngste Mitarbeiterbefragung ergab. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, noch in zwölf Monaten bei Goodyear Dunlop zu arbeiten, haben, so die Personaldirektorin, mehr als 90 Prozent der Befragten mit Ja geantwortet. Verbesserungsbedarf sehen viele Mitarbeiter allerdings in der internen Kommunikation. „Hier machen sich die vielen Umstrukturierungen der vergangenen zwei Jahre bemerkbar“, sagt Grams. Um gegenzusteuern, sucht die Unternehmensleitung mittlerweile ganz gezielt die verschiedenen Standorte auf. Die Belegschaft soll merken, dass alle an einem Strang ziehen. Das gehört mit zur Unternehmenskultur, die man immer wieder deutlich spüren kann „am großen Engagement der Kollegen, an deren Leistungsbereitschaft und der Leidenschaft für das Produkt. Und, nicht zu vergessen, an dem gesunden Maß Pragmatismus“, wie Bellmann sagt. „Wir sind ein Unternehmen mit Bodenhaftung.“ Und genau das gefällt ihm. www.toparbeitgeber.com 97 Goodyear Dunlop Wer Karriere machen wolle, sollte auch im Ausland, vor Ort, Erfahrungen sammeln. Sie weiß, wovon sie spricht. Die Wirtschaftswissenschaftlerin hat in Deutschland und den USA studiert und später beim Chemiekonzern Hoechst und dessen Nachfolgeunternehmen Celanese sowohl hier als auch in den Vereinigten Staaten in den Bereichen Finanzen und Personal gearbeitet. Zuletzt trug sie weltweit die HR-Verantwortung für einen Geschäftsbereich. Und nicht nur das: Sie hat in den USA auch die amerikanische Unternehmenskultur hautnah erlebt. „Gleich bei den ersten Gesprächen bei Goodyear Dunlop im Herbst 2009 spürte ich die Ähnlichkeit“, erinnert sie sich. Ihr fielen sofort die offene und unkomplizierte Art des Umgangs miteinander auf, die ausgeprägte Ergebnisorientierung sowie die Tatsache, dass bei aller Leistungsorientierung der Spaß nicht auf der Strecke bleiben darf.