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ZEITSCHRIFTENARCHIV
Sabine M. Kistner
Die Zeit zwischen Tod und Bestattung
als Prozess. Wie leite ich Trauernde und
mich selbst in diesem Zeit-Raum?
Themenzentrierte Interaktion
Tausche Ohnmacht gegen partielle Macht
26. Jahrgang, 2/2012, Seite 70–80
Psychosozial-Verlag
28162
T hemenzentrierte
Interaktion
Bericht aus der Praxis
Sabine M. Kistner
Die Zeit zwischen Tod
und Bestattung als Prozess
Wie leite ich Trauernde und mich selbst in diesem Zeit-Raum?
Zur Autorin
Sabine M. Kistner, Jg. 1958,
Dipl.-Soz.- und Rel.-Pädagogin,
10 Jahre Klinikseelsorgerin, jetzt
selbstständige Bestatterin, TZIDiplom. [email protected]
Mit der vorliegenden Arbeit begeben wir uns in einen Raum,
der als Gestaltungsspielraum unbekannt ist oder ungewohnt – die
Zeit zwischen Tod und Bestattung. Erhard Weiher nennt diese
Zeit „Schleusenzeit“, eine Zeit, in der sowohl Verstorbene wie
auch Angehörige sich in einem eigenen geschützten Zeitraum
befinden. Die Schleusentore sind am Anfang durch den Tod und
am Ende dieser Zeit durch die Bestattung gegeben (vgl. Weiher,
1999) Was in diesem Zeitraum geschieht, sehe ich als einen Prozess an, einen Gruppenprozess. In meinem Beruf als Bestatterin
treffe ich auf Menschen in der Schleusenzeit und gestalte diesen
Weg vom Tod zur Bestattung mit ihnen. Die Themenzentrierte
Interaktion (TZI) erscheint mir dabei als ein geeignetes Instrument der Handlungsleitung und Prozessanalyse. Was heißt z. B.
Chairpersonship angesichts von Sterben oder Tod? Oder wie
ist mehr Transparenz in diesem weitgehend undurchsichtigen
Prozess möglich?
With the present study we are entering a sphere which practically no one has ever thought to manage or cope with in
this way: the period of time between death and burial. Erhard Weiher calls it the “Sluice Gate Period”, a phase during
which the dead and their family are within their own protected period of time. The sluices are represented by death at
the beginning and burial at the end (cf. Weiher 1999). I regard
what happens during this time as a process, and it is a group
process. In my work as an undertaker I meet with people during
this sluice gate period and help them plan this path leading
from death to burial. Theme-Centered Interaction seems to me
to be an appropriate instrument to guide actions and analyze
processes. For example, what does the concept of the “chairperson” mean when we are confronted with dying or death?
Or, how can more transparency be introduced into this largely
non-transparent process?
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Gründung unseres Bestattungshauses
Nirgends ist so viel Wissen um hilfreiche Rituale verloren gegangen wie nach dem Eintreten des Todes eines geliebten Menschen.
Nie wird uns so viel aus der Hand genommen wie zu dieser Zeit
– vor allem der/die Tote selbst. Sterben und Tod wurde immer
mehr zum unerwünschten Randthema.
Zusammen mit einer Freundin habe ich in Frankfurt ein Bestattungshaus gegründet, ein Haus, in dem Menschen, die vom Tod
betroffen sind und sich in der Schleusenzeit befinden, Raum und
Zeit bekommen. Unser Konzept sieht vor, dass die betroffenen
Menschen – Verstorbene wie Hinterbliebene – sich in dieser Zeit
bei uns wie zu Hause und aufgehoben fühlen. Dafür haben wir
wohnliche, farblich ansprechende und lichtdurchflutete Räume
gestaltet und sind selbst während des Begleitungsprozesses jederzeit präsent und ansprechbar. Für die Verstorbenen gibt es einen
gekühlten Raum, in dem sie verweilen, wenn sie nicht besucht
werden.
Unser Haus ist ein Ort, an dem der massiven Störung
durch den Tod „Vorrang“ gegeben wird. Menschen, die
Wenn der Tod als
gerade, vielleicht überraschend, jemanden verloren haben,
Störung kommt,
kommen zu uns – oft völlig „verstört“, einerseits von
nimmt er sich
wildem Schmerz ergriffen, andererseits vor der Aufgabe,
Vorrang
„Dinge zu regeln“, mit denen sie sich nicht auskennen.
Wenn der Tod als Störung ins Leben kommt, nimmt er
sich in der Regel den Vorrang. Die Störung besteht – neben
vielen alltäglichen Veränderungen, weil jemand, der uns vertraut ist,
nicht mehr da ist, vor allem darin, dass der Austausch, die Kommunikation mit dem verstorbenen Menschen für immer – und man
mag sich noch nicht vorstellen, was das heißt – abgebrochen ist.
Der Tod macht uns zu Peers?! – Die Mischung aus
persönlicher Betroffenheit und dem Privileg, „an der
Quelle“ zu arbeiten
Ich habe mich gefragt, wie ich meinen täglichen Umgang mit
Trauer und Tod sowie der Gestaltung von Abschieden im Blick auf
meine eigenen Trauer- und Abschiedsprozesse einordne. Wichtig
erscheint mir vor allem die Einordnung der Gefühle: Wenn bis
dahin fremde Menschen sterben und betrauert werden, handelt
es sich nicht um meine Trauer. Ich kann die Trauer, den Schmerz
wahrnehmen, mitfühlen, aber ich leide nicht mit. Diese Unterscheidung habe ich einüben können und müssen.
Ich erlebe andere Menschen in ihrer Trauer: Meine wichtigste
Erfahrung dabei ist zu sehen, dass sie „überleben“. Ich habe ge71
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Interaktion
Bericht aus der Praxis
lernt, mit betroffenen Menschen Wege zu finden, so etwas zu
überleben. Im schrittweisen Zulassen der Gefühle, Auffinden von
hilfreichen Ritualen, Anleitung und Ermutigung zum eigenen
Handeln, konnte ich erleben, wie sie ihren eigenen „Überlebensweg“ finden.
Dies empfinde ich hinsichtlich meiner eigenen Trauerprozesse
– gewesener, aktueller wie kommender – als hilfreich, ja privilegierend.
Der Weg durch die ersten Tage der Trauer – welche
TZI-Prinzipien helfen bei der Leitung?
Definition der Bestatterin als Leiterin
Ich definiere meine Arbeit als Bestatterin auch als TZI-Gruppenarbeit, wobei die kleine Runde von Menschen, die sich um einen
Verstorbenen sammelt und die ersten Tage nach dem Tod
gestaltet, die Gruppe ist, die ich leite. Es handelt sich in
jedem Fall um eine teilnehmende Leitung, denn ich beIch definiere
gebe mich mit und durch meine eigene Betroffenheit mit
meine Arbeit als
der Gruppe auf diesen ersten Trauerweg. „Ich möchte uns
Bestatterin als
TZI-Gruppenarbeit als Gruppe einen Lebens- und Entwicklungsraum öffnen,
auch wenn Inhalte und Strukturen vorgegeben sind“ (vgl.
Stollberg 2010, 58). Dabei öffne ich einen in der Situation
für die Angehörigen unerwarteten Lebens- und Gestaltungsraum
mit teilweise festen Strukturen, z. B. was den zeitlichen Rahmen
angeht – in Frankfurt maximal zehn Tage. Vertrauen wird mir
teilweise schon als Vorschuss (durch Empfehlung) mitgebracht,
es entsteht aber in der Regel durch ein erstes anteilnehmendes
ausführliches Beratungsgespräch. Es entsteht auch dadurch, dass
Angehörige spüren, dass ich sicher in der Leitung eines solchen
Prozesses bin.
Einführung der Chairpersonship im Trauerprozess
Ohne explizit TZI-Vokabular zu verwenden, führe ich im ersten
Gespräch die Chairperson ein. Auch das ist ungewohnt, viele
Trauernde kommen „in die Pietät“, weil sie hier gesagt kriegen,
was sie jetzt zu tun haben, mit entsprechenden Fragen, die mit
„was müssen wir …“ beginnen. Indem ich nicht direkt darauf
antworte, sondern meinerseits beginne zu fragen: „Wie sind Sie
hier angekommen?“, „Wie waren Ihre letzten Tage und Stunden
miteinander?“, „Was brauchen Sie jetzt?“, „Was denken Sie, was Ihr
… jetzt braucht?“ eröffne ich einen Raum, in dem sie anfangen,
ihre Gefühle mit dem, was jetzt vor ihnen liegt, in Verbindung
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zu bringen. Sie entdecken, dass sie „Regie“ führen dürfen in
den Tagen, die vor ihnen liegen, dass es ihr Abschied ist, den sie
gestalten dürfen, dass es ihr bzw. des Verstorbenen „letztes Fest“
ist, das wir miteinander planen.
Im ersten Gespräch liegt mir vor allem am Herzen, Angehörige
nicht sofort auf eine bestimmte Entscheidung, einen bestimmten
Plan festzulegen. Das schafft viel Vertrauen, denn durch Zeitdruck
wird die Chairperson sehr eingeschränkt. Eine meiner nachdrücklichsten Erklärungen ist deshalb: „Wir/Sie haben jetzt Zeit! Mit
dem Tod kommt ein Stück der Ewigkeit zu Ihnen und nichts und
niemand darf Sie jetzt drängen.“ So öffne ich einen Zeitraum, in
dem sich Angehörige erlauben, auf ihre eigenen Gefühle zu hören
und Verantwortung für sich zu übernehmen.
In unserem Bestattungshaus schaffe ich im Sinne der TZI einen
unerwarteten Globe: Das Eröffnen eines Zeit-Raums in Verbindung
mit dem bewusst gestalteten Raumangebot in unserem
Bestattungshaus wird von Menschen, die zu uns kommen,
als überraschend erlebt. Mit unserem „äußeren“ Globe
Mit unserem
nehmen wir ihren „inneren“ Globe auf und bringen sie „äußeren“ Globe
damit in Kontakt. „Wer den Globe nicht kennt, den frisst nehmen wir ihren
er“ (vgl. Cohn/Farau 1993, 355) – diese Worte von Ruth „inneren“ Globe auf
Cohn veranlassen uns, viel Aufmerksamkeit darauf zu verwenden, dass Angehörige einen Raum bekommen, in dem
sie sich aufgehoben fühlen. „Ein bisschen wie zu Hause“ soll es
sein und das nimmt vielen in einem Zustand innerer Verstörung
die Beklemmung, mit der sie sich zunächst der „Pietät“ genähert
hatten.
Wie lautet das Thema und wie leitet es?
Im Weiteren nenne ich die Menschen, die sich um eine/n Verstorbenen versammeln und immer wieder in wechselnden Konstellationen bei uns zusammentreffen, eine Gruppe. In der Regel
sind es drei bis fünf Personen, meistens die engsten Angehörigen.
Mit ihnen führen wir ein bis drei längere Gespräche, außerdem
gehen sie ein- oder mehrmals zu Abschiednahmen von ihrem/r
Verstorbenen bei uns ein und aus. Wie lautet nun das Thema dieser
kleinen Gruppe?
„Ein Thema zu finden und es so zu formulieren, dass das persönliche Lernen, die Kommunikation und die produktive Zusammenarbeit der Teilnehmenden angeregt wird, ist eine Herausforderung
und eine Kunst zugleich …“ (Rubner, 2009, 80).
Ruth Cohn sagt: „Im TZI-System ist das Thema das formulierte
Anliegen. In einer Gruppe ist es der zentrierte, meist verbal formulierte Focus der Aufmerksamkeit“ (Cohn/Farau 1993, 364).
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Bericht aus der Praxis
Um den von Eike Rubner vorgeschlagenen Dreischritt zum
Thema anzuwenden, lässt sich als 1. Schritt der Satz nennen:
„Wir gestalten die Bestattung von N. N.“ Im 2. Schritt dürfen
Assoziationen benannt werden – alles, was für diese Handlung
als notwendig, zugehörig betrachtet wird: Was braucht der/die
Verstorbene z. B. an Versorgung, Lagerung, Kleidung? Was soll
mit in den Sarg gegeben werden? Was brauchen die Hinterbliebenen, um sich verabschieden zu können? Mithelfen bei der
Versorgung, Besuche, Rituale für sich oder bei dem Verstorbenen, Planung der Trauerfeier, Gestaltung von Anzeigen, Suche
nach einem guten Platz für das Grab …, sodass nachher 3. das
„aufbereitete“ Thema heißt: „Wir gestalten die Bestattung von
N. N., was kann ich, was will ich selber dafür tun, was brauche
ich an Unterstützung und Begleitung von der Bestatterin“ (vgl.
Rubner, ebd.)?
Manchmal werbe ich regelrecht dafür, nicht alles auf einmal
erledigen zu wollen, sondern täglich neu zu schauen, wie es ihnen
mit der Situation „N. N. ist tot“ geht und was sie jeweils für Bedürfnisse in Blick auf den Abschied in sich spüren. Schau in dich,
schau um dich und entscheide dann – so bleibt die Chairperson
im Spiel.
Struktur – Vertrauen – Prozess:
Gelungene und misslungene Balanceakte
Es kann sein, dass sich in diesem Prozess ganz andere Themen
entwickeln. Hierbei spielt der Globe der jeweiligen Familie oder
der direkten sozialen Umgebung eines/r Verstorbenen eine große
Rolle. Auch wenn nicht alle erscheinen, haben wir es mit dem
System der ganzen Familie zu tun und manchmal erweist sich
die Macht der Abwesenden, einschließlich der Verstorbenen, als
sehr wirksam.
Im Falle des Suizides eines 25-jährigen Mannes kurz vor
Weihnachten gab es in der Familie erhebliche Vorbelastungen.
Der junge Mann hatte den Kontakt zu seiner Mutter vor mehr als
einem Jahr gänzlich abgebrochen, sie kannte auch seine Freunde
nicht. Die Eltern waren seit Jahren getrennt. Zum Vater hatte ein
guter Kontakt bestanden, er war auch mit dem Freundeskreis vertraut. Alle waren vom Tod des Sohnes und Freundes überrascht
und standen nun vor der schweren Aufgabe (einer von vielen),
miteinander eine Trauerfeier zu gestalten. Zu Beginn war unklar,
ob es überhaupt eine geben sollte. Die Mutter, eine sehr spirituelle Frau, hatte genaue Vorstellungen, was alles zu geschehen
hätte. Die FreundInnen und der Vater lehnten dies im Sinne des
Verstorbenen rundweg ab. Aller Schmerz, gegenseitiges Unver74
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ständnis, Enttäuschung und Vorwürfe schwelten im Raum. Der
Prozess drohte zum Stillstand zukommen. Immer wieder saßen
die Angehörigen und FreundInnen einzeln oder miteinander am
Sarg. Endlich zeichnete sich bei allen eine Bereitschaft ab, sich
zusammenzusetzen und miteinander eine Trauerfeier zu planen,
die in ihrem Ablauf ganz eigenwillig sein sollte und Raum für
alle Ideen und Äußerungen geben sollte. Diese Versammlungen
fanden in unseren Räumen statt und wir konnten beobachten,
wie langsam und zunächst sehr misstrauisch, später beinahe
unbefangen, die Eltern und die FreundInnen sich fanden und
tatsächlich ein Abschiedsfest vorbereiteten, das der Brüchigkeit
des Lebens des Verstorbenen und Trauer um seinen Tod einen
starken Ausdruck gab.
Wenn die Trauer ungehindert fließen kann, lässt sich leicht ein
guter Weg finden, wie die ersten Tage der Trauer einschließlich der
Trauerfeier gestaltet werden können. Es gibt allerdings Faktoren,
die den Fluss der Trauer empfindlich stören oder gar ganz zum
Stagnieren bringen können. Genannt seien hier nur:
➢ Wut auf den Verstorbenen, z. B. bei Suizid,
➢ Schuldgefühle und Schuldzuweisungen,
➢ Traumatisierung durch qualvolles Miterleben des Todes z.B.
bei einem Unfall oder gar bei einem Mord.
Indem ich den Raum zwischen Tod und Bestattung öffne, ermögliche ich auch die unterschiedlichsten Formen, den eigenen
Befindlichkeiten Ausdruck zu verleihen. In manchen Fällen ist
es nicht möglich, dass alle Angehörigen sich gemeinsam auf die
gleiche Weise verabschieden. Hier schaue ich, dass jede und jeder
den passenden Weg findet, z. B.
➢ den/die Verstorbene/n noch einmal liebevoll versorgen, waschen, cremen, ankleiden,
Aus einer Störung
➢ den Sarg individuell gestalten mit Farben, (Hand)wird ein Weg,
Abdrücken, Fotos
der scheinbar
➢ Musik zusammen zu hören,
unpassenden
➢ eine Nachtwache halten – alleine oder gemeinsam
Gefühlen
einen
mit Angehörigen,
Ausdruck
erlaubt
➢ Sarg- oder Grabbeigaben zu überlegen und zu gestalten, z.B. einen Brief zu schreiben, der mitgegeben
wird
und vieles andere. Solche Formen werden oft erst umgesetzt, wenn
ich den Angehörigen zusichere, dass sie „in Ordnung“ sind. D.h.
aus einer vermeintlichen Störung – ich bin so wütend, ich kann
gar nicht über eine Trauerfeier nachdenken – wird ein Weg, ein
Trauerweg, der gerade den scheinbar unpassenden, aber so massiv
ihr Recht fordernden Gefühlen einen Ausdruck erlaubt.
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Bericht aus der Praxis
Wo viel Licht ist, ist auch Schatten –
Schattenseiten im geschäftlichen Alltag
Neben äußeren Faktoren wie dem Konkurrenzdruck, dem heiklen
Umgang mit Geld, der strategischen Leitung unseres Unternehmens sowie dem Umgang mit Spannungen und Konflikten gibt es
zusätzlich Herausforderungen. Oft findet unsere Arbeit zwischen
zwei sehr gegensätzlichen Polen statt: Überforderung und Stress,
weil viele Anfragen gleichzeitig auf uns zukommen und bald darauf
wieder Unterforderung gepaart mit wirtschaftlichen Engpässen,
weil es zu wenige Aufträge gibt. Kommen dann die lohnenden
und befriedigenden Aufträge, wollen wir natürlich unser Bestes
geben: Groß ist jetzt die Versuchung, über die Grenzen der eigenen
Kraft hinauszugehen und der „Gefahr durch die überschäumende
Antriebskraft des unbewussten Ehrgeizes und Helferwillens“
(Brönnimann 2008) nicht zu widerstehen. Hier spielt regelmäßige
Supervision eine wichtige und entlastende Rolle.
Welche Rolle spielt meine persönliche Trauer
in der Begleitung Angehöriger?
Nach dem Tod meines Partners konnte ich mir zunächst nicht
vorstellen, Menschen in ähnlichen Situationen gut zu begleiten,
d.h. meine Arbeit so zu tun, dass sie meinen eigenen Ansprüchen
genügen würde. Zu sehr habe ich die Überschwemmung durch
eigene Gefühle befürchtet. Dabei war mein Anspruch, „berührbar“
zu sein und mit Empathie zu begleiten, maßgeblich. Vielleicht
wäre ich imstande gewesen, Strukturen zu setzen, Formalitäten
zu erledigen, aber es war mir unvorstellbar, mich selbst auf einen
Prozess einzulassen, in dem Trauernde ähnliches durchleben wie
ich. In meiner Vorstellung hätte ich dauernd mitweinen müssen
und wäre nicht fähig gewesen zu leiten.
Um wieder arbeitsfähig zu werden, war die Entscheidung, eine
Auszeit zu nehmen, ein wichtiger Schritt meiner Selbstleitung – für
mich hieß das, in dieser Zeit ganz bewusst und mit allen Sinnen
meine erste Trauerzeit zu gestalten. Es war sehr wichtig, diesen
Prozess alleine zu durchleben, um hinterher sehr genau erkennen
und unterscheiden zu können, was meine Gefühlsanteile sind und
welche die der anderen.
„Das wichtigste Instrument deiner Arbeit bist du selbst“ (Cohn
nach Schulz von Thun 2010, 20) und „es geht ums Anteilnehmen“
(Cohn 1989). Diese beiden Sätze von Ruth Cohn ermahnen und
ermutigen mich, meine Wahrnehmungsfähigkeit, meine Berührbarkeit auch oder gerade nach dieser Auszeit zur Verfügung zu
stellen.
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Wenn die persönliche Betroffenheit zur Störung wird
– Wie leite ich bei starker eigener Betroffenheit?
Was, wenn sich in der Empathie das Mitfühlen mit dem eigenen
Gefühl vermischt? Bestimmte Schilderungen können Assoziationen
wecken. Der erste Schritt ist, diese Vermischung wahrzunehmen
und sie zuzulassen. Je nachdem, wie stark ich selbst emotional
reagiere, benenne ich es „laut“ oder nur für mich selbst. Tränen
sind immer eigene Tränen! Wenn ich sie für den Gruppenprozess
nutzen will, sollte ich sie benennen, um Fantasien bei den Angehörigen vorzubeugen. Ich muss aber damit rechnen, dass sich
gruppendynamisch eine Bewegung in meine Richtung ergeben
wird. Was passiert, wenn Angehörige sich genötigt fühlen, der
Bestatterin zu kondolieren …?
Ich halte es durchaus für möglich, solche „passionate involvements“
für den Gruppenprozess mit den Angehörigen nutzbar zu machen.
Kroeger nennt diese Formulierung eine „Kostbarkeit, weil sie
das ‚Störende‘ aus dem negativen Lichtkegel in eine positive Beleuchtung rückt und sie so zu betrachten anleitet“ (Cohn 1989,
11). Durch diesen Umgang mit meiner „Störung“ sorge ich
unter Umständen auch für eine bessere Balance zwischen
den Faktoren, indem ich modellhaft zu „ein wenig mehr Die Lebenden wie
Persönlichem, ein wenig mehr Ich-Beteiligung und per- die Verstorbenen
sönlichem Erleben des Themas“ im Prozess ermutige.
bringen uns die
Dies geschieht möglicherweise auch dann, wenn AngeDimensionen der
hörige wie versteinert Entsetzliches, was sie erlebt haben,
Transzendenz
schildern, um dann zur ihrer Meinung nach notwendigen
ins Haus
Tagesordnung überzugehen. Hier lasse ich mich bewusst
berühren und stelle meine Emotionalität, eventuell auch
Tränen, zur Verfügung. Dadurch habe ich die Versteinerung in manchen Fällen lösen können und Emotionen über das
Schreckliche durften frei werden.
Die Beziehung zum Transzendenten
in der Trauerbegleitung
Sowohl die Lebenden als auch die Verstorbenen bringen uns die
Dimensionen der Transzendenz ins Haus: Die Verstorbenen dadurch, dass sie die Grenze vom Leben in den Tod überschritten
haben und uns mit dem teilweise überraschenden Ausdruck in
ihrem Gesicht Auskunft geben von der Welt, in die sie eingehen.
Die Lebenden dagegen, die zurückbleiben müssen, bewegen sich
häufig und intensiv mit ihren Gefühlen und Fragen entlang dieser Grenze, besonders intensiv, wenn der Leib des Verstorbenen
den Blicken und damit auch dem Begreifen entzogen wird. Die
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Bericht aus der Praxis
innere Verbindung zum geliebten Menschen suggeriert einen
Anspruch auf Antwort nach Fragen der Transzendenz. Trauer heißt
anzunehmen, dass ich diese Antwort nicht oder nur vollkommen
vage oder bruchstückhaft bekomme. Es ist fast unerträglich, dies
auszuhalten und doch führt eben die Unerträglichkeit in die
Suchbewegung. Und Suche ist immer auch Prozess, ist lebendig
und kann Gegenstand von Kommunikation sein. Indem ich frage:
„Was glaubst du/glauben Sie, wo er oder sie ist?“ eröffne ich neue
Räume, lasse Bilder zu, rege zum Träumen an.
Leben „geschieht innerhalb bedingender innerer oder äußerer
Grenzen – Erweiterung der Grenzen ist möglich“ (Cohn 1975,
120) – dieses 3. Axiom der themenzentrierten Interaktion beziehe
ich ganz bewusst auf den Trauerprozess und den sich öffnenden
transzendenten Raum. Dieser Dimension auf dem Trauerweg der
ersten Tage bei Gesprächen und Ritualen einen festen Platz zu geben, scheint mir eine Erweiterung der Grenzen nicht nur möglich
zu machen, sondern an sich zu sein. Ich bringe die Menschen mit
dem in Kontakt, was sie jenseits der Grenze für möglich halten
(und sollte selbst damit in Kontakt sein) und ermögliche ihnen
dadurch einen Zugang zu ihren spirituellen Kräften unabhängig
davon, welcher Konfession oder Religion sie angehören.
Am Ende der Schleusenzeit –
Die Trauerfeier als Abschlussplenum
In der Regel steht am Ende der ersten Zeit nach dem Tod die Trauerfeier. Ob kirchlich oder weltlich, sie soll ein stimmiges Ritual sein,
das allen Betroffenen die Gelegenheit gibt, den Leib oder die Asche
ihres/ihrer Verstorbenen endgültig zu verabschieden und das Leben
des verstorbenen Menschen noch einmal zu beleuchten, ja zu feiern.
Die der Person angemessene Form der Gestaltung in Worten, Musik,
Farben und Ritualen unterstützt dies. Ich halte den Vergleich der Trauerfeier mit einem Abschlussplenum nach vielfältiger vorhergehender
Kleingruppenarbeit in verschiedenen Konstellationen für möglich.
Häufig geht auch die Angst davor mit ihr einher, war es doch in den
„Kleingruppen“ so kuschelig und jetzt weht den engen Angehörigen
in der großen Feier der Wind der „Öffentlichkeit“ um die Nase. Trägt
es jetzt, was wir erarbeitet haben, was uns untereinander so stark
verbunden hat? Und wie begegne ich diesen Ängsten?
Sowohl für das Gespräch mit PfarrerIn oder TrauerrednerIn als
auch für die organisatorische Vorbereitung des Ablaufs weise ich Angehörige auf das Prinzip der selektiven Authentizität hin: Nicht alles,
was in den ersten Tagen gesagt oder erlebt wurde, muss auch in der
Trauerfeier vorkommen, sie müssen und dürfen selbst entscheiden,
was in der Öffentlichkeit der Trauerfeier Platz haben soll.
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Am Ende der Schleusenzeit –
Zwischen Autonomie und Interdependenz
Während in der Zeit zwischen Tod und Bestattung die Zeit gelegentlich still zu stehen scheint, beginnt nach der Beisetzung so etwas
wie eine neue Zeitrechnung. War eben noch die Rede von spürbarer
Ewigkeit verbunden mit einer hohen Intensität an Begegnungen
im sozialen Netz im Zusammenhang mit Abschiednahmen und
Bestattung, so lichtet sich diese Dichte mehr und mehr.
Die schwere Zeit der Erinnerung beginnt. Lebensräume müssen
aufgelöst, verändert oder neu eingerichtet werden. Wie lange diese
Trauerzeit dauern wird, ist offen. Elisabeth Kübler Ross (2009) sagt:
„Die Wahrheit ist, dass sie für immer trauern werden. Man kann
über den Verlust eines geliebten Menschen nicht hinwegkommen,
sondern lernt lediglich, damit zu leben.“
Im existenziell-anthropologische Axiom der TZI zeigt Ruth
Cohn die beiden Pole auf, zwischen denen sich Menschen permanent bewegen: die Eigenständigkeit und die Abhängigkeit.
Der Tod einer Person, zu der ich eine innige Bindung lebe,
bringt meine Balance zwischen Autonomie und Interdependenz
aus dem Gleichgewicht.
„Mein Zurückbleiben wirft mich auf mich selbst zurück. Plötzlich
muss ich ganz vieles, was wir vorher gemeinsam gelebt haben, wieder
ganz alleine tun oder lassen. Trauer wird so zur Umkehr dessen, was
ich in einer Verliebtheit eingehe. Dort verschiebe ich meine individuelle Balance von der Autonomie hin zur Interdependenz. In der Trauer
geht es also darum, meine Autonomie zu stärken und die Beziehung
in eine innere, universale Verbundenheit umzuwandeln.“
Die Autonomie wächst, je mehr ich mir meiner Interdependenz bewusst bin. „Trauer ist darum Beziehungsarbeit
zur Stärkung meiner selbst“ (vgl. Brönnimann, 2008)!
Meine Abwehr gegen das „Sie müssen jetzt loslassen“ hat
hier ihre deutliche Berechtigung. Ich muss die Interdependenz nicht auflösen, sondern im Gegenteil sie stärken, um
wieder in meine Mitte zu kommen!
Trauer ist
Beziehungsarbeit
zur Stärkung
meiner selbst
Fazit: Vom Schatten zum Licht
Ich sehe in dem von Dietrich Stollberg entwickelten „Schattendreieck“ als Gegenstück oder Ergänzung des „Dreiecks aus Struktur – Vertrauen – Prozess“ ein Grundmodell für die Befindlichkeit
Angehöriger nach einem Todesfall.
Misstrauen – genährt durch Vorurteile gegenüber der BestatterZunft,
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Bericht aus der Praxis
Stagnation – teilweise noch vom Schock des Todes wie gelähmt,
Sätze wie „Jetzt ist alles aus.“, „Eigentlich möchte ich auch lieber sterben.“ machen es fast unmöglich, an nächste Schritte zu
denken und
Chaos – angesichts dessen, was emotional und praktisch an
Aufgaben und Forderungen vor den Menschen steht wie ein
unüberschaubarer Berg, das sind die Eckpunkte dessen, was am
Anfang der Schleusenzeit steht. So begegnen uns die Menschen
beim ersten Kontakt.
Dass sie dann am Ende dieser Zeit unser Haus verlassen mit
Sätzen wie „Schade, dass wir jetzt nicht mehr jeden Tag zu Ihnen
kommen können“, hat vermutlich auch damit zu tun, dass es gelungen ist, mit ihnen in einen Prozess einzutreten, in dem sie sich
unserer Professionalität und Solidarität versichern und anvertrauen
können und ihre eigene Handlungskompetenz (wieder)entdecken,
getragen von einer Struktur, einem Setting für diese Tage, das eben
diesen Prozess fördert.
Es ist wahr, dass es kurz nach dem Tod eines geliebten Menschen
auch euphorische lichtvolle Momente gibt, ich habe es selber erlebt. Und es ist eine schöne und erfüllende Aufgabe, dieses Licht frei
zu legen und für den weiteren Trauerprozess in Kraft zu setzen.
Literatur
Brönnimann, Sabine: Plötzlich und unerwartet. Praxis gelebter Frauenkultur im Umgang mit Abschied, Tod und
Trauer. Vortrag, Gießen 2008.
Cohn, Ruth C.: Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion. Stuttgart 1975.
Cohn, Ruth C.: Es geht ums Anteilnehmen. Freiburg 1989.
Cohn, Ruth C.; A. Farau: Gelebte Geschichte der Psychotherapie. Zwei Perspektiven. Stuttgart 1993.
Kübler-Ross, Elisabeth; David Kessler: Dem Leben vertrauen. Freiburg 2009.
Rubner, Eike: Themen formulieren und einführen. In: Themenzentrierte Interaktion 2/2009, 80–89.
Schulz von Thun, Friedemann: Nachruf auf Ruth Cohn. In: Themenzentrierte Interaktion 2/2010, 18–21.
Stollberg, Heidrun: TZI in meiner Familie – Rückblick aus Kind- und Jugendlichen-Perspektive. In: Themenzentrierte Interaktion 2/2010, 58.
Weiher, Erhard: Die Religion, die Trauer und der Trost. Mainz 1999.
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belegen den Zusammenhang zwischen
frühkindlichen Beziehungserfahrungen
und der Entwicklung des Kindes im
Hinblick auf die Risiken und Förderungsmöglichkeiten.
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2. Aufl. 2012 • 344 Seiten • Broschur
€ 22,90 (D) • ISBN 978-3-8379-2214-1
2. Aufl. 2012 • 247 Seiten • Broschur
€ 22,90 (D) • ISBN 978-3-8379-2213-4
5. Aufl. 2012 • 315 Seiten • Broschur
€ 22,90 (D) • ISBN 978-3-8379-2212-7
1998 • 568 Seiten • Broschur
€ 19,90 (D) • ISBN 978-3-932133-39-8
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