Gohlisforum 02/13 - Bürgerverein Gohlis eV
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Gohlisforum 02/13 - Bürgerverein Gohlis eV
Gohlis Informationen des Bürgervereins Gohlis e. V. 15. Jahrgang Liebe Leserinnen und Leser, Forum Mai wie sagt man so schön, Freud und Leid liegen immer dicht beieinander. Das haben wir in den letzten Wochen gemerkt. Langsam leben wir uns ein in unserem neuen Büro. Es ist gar nicht so einfach, nachdem man versteckt in einem Stübchen im Heinrich-Budde-Haus gearbeitet hat… jetzt in einem Büro tätig zu sein, wo am Tag Hunderte von Menschen am Schaufenster vorbei laufen. Viele von ihnen bleiben stehen und lesen unsere Aushänge und die Plakate. Das ist schön. Einige sind mutig und steigen über unsere Eingangsstufen, die so langsam schon einen eigenen Artikel verdient hätten. Sie kommen herein und fragen: Was ist das für ein Laden? Das GohlisForum? Was tun wir so? Sie wünschen uns Glück und Erfolg. Mit der Bemerkung, das ist mutig in den heutigen Zeiten als Verein so einen Sprung zu wagen. Die Kosten! Und das fast nur mit ehrenamtlichen Mitgliedern. Bei dem Durchschnittsalter! Sie haben Alle recht! Aber wir auch! Der Stadtteil braucht uns. Wir sind neutral und unabhängig. In einem Jahr der Wahlen ein ganz wichtiger Aspekt. Wir stellen Fragen, die Viele bewegen. Mich persönlich bewegt momentan eine Frage ganz besonders. Wieso müssen Eltern, Lehrer und Stadträte bestimmen, welchen Namen eine Schule trägt? Aus dem Inhalt 02 / 2013 Haben wir nicht genug Vertrauen in unsere Kinder? Wieso kann man nicht eine Schule neu beziehen und als Projekt den Schülern Geschichte mit auf den Weg geben? Sie aktiv beteiligen? Zehn Jahre lang habe ich die „rote Schule“ besucht. In dieser Zeit erhielt sie, die 38. Oberschule, den Namen „Hans und Hilde Coppi“. Wenn ich vor unserem Laden stehe und Kinder anspreche, wissen die meisten von ihnen nicht, wer das ist. Mit dem Namen Adolf Bleichert können sie genauso wenig anfangen. Sollten wir ihnen nicht den Auftrag geben, sich zu informieren? Die Schüler Zeitzeugen befragen lassen, solange das noch möglich ist? Sind wir nicht eher dafür da, ihnen den Schulbetrieb mit einem Bildungsweg zu ebnen, der allen Schülern die gleichen Chancen gibt? Der sie neugierig darauf macht, sich mit der Geschichte ihrer Schule, ihres Stadtteiles und der ihrer eigenen Familien zu befassen? Besuchen Sie uns, geben Sie Ihre Meinung ab. Lassen Sie uns miteinander darüber reden. Es ist eine nachdenkliche Ausgabe, das GF 02/2013. Wir haben Freunde und Helfer verloren und sind offen traurig darüber. Trotzdem schauen wir nach vorn. pc Seite 5 - Mein Freund der Baum Seite 6 – Juliane Kirchner-Jung / Warum ich gern in Gohlis lebe Seite 7- bereits zum 3. Mal/ Modenschau im autoforum Seite 10 - Hoffnung auf neue Kita-Plätze Seite 15 - Wer waren Hans und Hilde Coppi? Seite 17 - Interview mit Bernhard Stoschek von KUNST: offen in Sachsen Seite 13 - Leserbrief zur Krokerstrasse Seite 19 - Veranstaltungen im Gohliser Schlösschen Einladung zum 10-jährigen Jubiläum Auf dem Gelände der ehemaligen Gosenschänke am Eutritzscher Markt besteht seit nunmehr 10 Jahren unser Senioren-Wohnpark. Gebührend wollen wir dieses Ereignis mit den uns anvertrauten Menschen, Mitarbeitern, Kooperationspartnern und natürlich den Bürgern des Stadtteils Eutritzsch und Gohlis begehen! Dazu laden wir Sie herzlich am Donnerstag, den 13.06.2013 ab 15.00 Uhr zu einem unterhaltsamen Nachmittag ein. Es erwartet Sie ein ausgewähltes Angebot an Kaffee- und Kuchenspezialitäten sowie kulinarische Variationen vom Grill. Das Fest wird musikalisch umrahmt. In unserem Senioren-Wohnpark „Eutritzscher Markt“ bieten wir seit über 10 Jahren alle Annehmlichkeiten einer modernen Senioreneinrichtung. Bei uns lässt sich das Alter komfortabel und bestens umsorgt genießen – denn wir verbinden ganzheitliche Begleitung mit kompetenter Betreuung in anspruchsvoller Wohnkultur. Mit Stolz blicken wir auf die vergangenen Jahre unseres Bestehens zurück und möchten uns in dieser Form bei allen Menschen bedanken, deren Vertrauen wir genießen. Ebenso bedanken wir uns für die gute Zusammenarbeit mit allen unseren Kooperationspartnern. Unsere ganz besondere Anerkennung verdienen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr tägliches Engagement in unserem Senioren-Wohnpark. Seien Sie unser Gast. Wir freuen uns auf Sie. Das Team des Senioren-Wohnparks Leipzig - Eutritzscher Markt Senioren-Wohnpark Leipzig - Eutritzscher Markt Gräfestraße 1 04129 Leipzig Telefon: 0341/9106-104 [email protected] 2 Gohlis-Forum 2/2013 Dr. Dieter Kürschner verstorben Im März 2013 ist Dr. Dieter Kürschner nach schwerer Krankheit verstorben. Kürschner wurde 1935 in Hainichen geboren. Nach dem Abitur meldete er sich zu den bewaffneten Kräften der DDR und schlug in der Nationalen Volksarmee die Offizierslaufbahn ein. Er studierte an der Militärakademie der NVA „ Friedrich Engels“ in Dresden und promovierte 1987 am Militärgeschichtlichen Institut der DDR in Potsdam über ein militärgeschichtliches Thema zum Dr. phil. Sein letzter militärischer Dienstgrad war Oberstleutnant. Nach dem Ausscheiden aus der NVA befasste er sich weiterhin mit Militärgeschichte, besonders Sachsens und Leipzigs und wurde ein angesehener Fachmann auf diesem Gebiet. Dabei ging es ihm nicht um eine Verherrlichung des Militärischen an sich, wie man das in manchen älteren Regimentsgeschichten leider lesen kann. Das betraf sowohl frühere militärische Formationen das verstand sich bei seiner Lebensgeschichte von selbst – als auch die Geschichte der NVA. Eingeordnet in die Gesamtgeschichte, blendete er die negativen Wirkungen von Militär, Rüstung und Kriegen nicht aus. In gewohnt disziplinierter Arbeit erweiterte er seinen Themenkreis, so um die Leipziger Stadtgeschichte mit den Schwerpunkten Straßennamen und Denkmale. Dieter Kürschner war an mehreren wichtigen Neuerscheinungen seit 1990 beteiligt. Hier kann nur eine Auswahl von Titeln genannt werden: Garnison und Garnisonstadt Leipzig 1866-1945. Vortrag, Leipzig 1993 (Texte des Leipziger Geschichtsvereins, Heft 9); Kriegsschauplatz Sachsen 1945, Altenburg 1995 (Mitautor); Leipziger Denkmale, Beucha 1998, Leipziger Denkmale, Band 2, Beucha 2009 (Mit-Herausgeber und Mitautor). Eine besondere Ehre und Verpflichtung war für ihn die Mitarbeit am Gedenkbuch für die Leipziger Opfer des Nationalsozialismus. Als berufener sachkundiger Bürger gehörte er der Kommission Straßenum- und Neubenennung des Leipziger Stadtrates an. Manche bilderstürmerische Attacke auf Straßennamen aus der DDR konnte er, gestützt auf große Sachkenntnis, mit Ruhe und ge- legentlich auch Ironie, abwehren, aber auch vertretbare Kompromisse eingehen. So bei Straßennamen seines Wohngebietes Gohlis-Nord. Im vermutlich einmaligen direkten Nebeneinander von Namensgebern mit gegensätzlicher politischer Biografie hat er sich ein kleines Denkmal gesetzt. Kürschner verfasste zahlreiche Beiträge zur Leipziger Militärgeschichte und zu Leipziger Straßennamen in der örtlichen Presse, so in der Leipziger Volkszeitung (z. B. die Serie Das Kriegsende in Leipzig, erschienen April/Mai 1995), in Leipzigs Neue. Linke Zeitung für Politik, Wirtschaft und Kultur, in den Stadtteilzeitungen Gohliser, Ortsblatt Gohlis/ Möckern u. a. Dr. Kürschner war nicht Mitglied unseres Bürgervereins, nahm aber Anteil an dessen Entwicklung. Bei den Gohliser Historischen Heften war er Autor der Nr. 3 „Geschichte der Kaserne an der Georg-Schumann-Straße in Leipzig-Möckern 1875-1990“, erschienen 1999, und bei Nr. 8 „Straßennamen in Gohlis. Geschichte und Erläuterung“ 2001 Mitautor. Die Besucher der Buchvorstellung der 2. Auflage von „Straßennamen in Gohlis“ im November 2011 im Heinrich-Budde-Haus und im Mai 2012 im Garten des Schillerhauses konnten sich von seinem Wissen und Engagement überzeugen. Darüber hinaus hat er Beiträge zu Gohliser Straßennamen im Gohlis-Forum verfasst. Es war der Wunschtraum von Dieter Kürschner, einmal eine Gesamtgeschichte des Gohlis-Möckernschen Kasernenkomplexes vorzulegen. Wie weit dieses Manuskript gediehen ist, wissen wir noch nicht. Sollte es Druckreife erreicht haben, gäbe es keine bessere Ehrung für den Verstorbenen als eine Veröffentlichung dieses Werkes, auch wenn der Autor das Erscheinen nicht mehr erleben kann. Der Bürgerverein Gohlis e. V. wird Dr. Dieter Kürschner ein ehrendes Andenken bewahren. Dr. Manfred Hötzel Gohlis-Forum 2/2013 3 BV - Splitter Gohliser im Dienste der Französischen Republik Am 16. April dieses Jahres wurde der in Gohlis ansässige Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, zum französischen Honorarkonsul ernannt. Der französische Botschafter in Deutschland, Maurice Gourdault-Montagne, nahm in feierlichem Rahmen die Ernennung vor. Honorarkonsul ist ein Ehrenbeamter, dessen Arbeit nicht vergütet wird. Erhaltung und Verbesserung der vorwiegend wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich gehören zu den Hauptaufgaben dieses Ehrenamtes. Der Bürgerverein Gohlis e.V. beglückwünscht Dr. Harald Langenfeld sehr herzlich zu dieser neuen Aufgabe. he Neues Magistralenmanagement nimmt Arbeit auf Es war in den letzten Wochen etwas ruhig geworden im Infozentrum Georg-Schumann-Straße 126, dem Sitz des Magistralenmanagements. Der Vertrag mit dem Team um Dirk Zinner, Sebastian Bodach und Holger Scheibig war beendet und ein reibungsloser Übergang auf die Nachfolger scheiterte an verfahrenstechnischen Belangen. Nun hat eine neue Crew ihre Arbeit aufgenommen, um die Entwicklung der Georg-Schumann-Straße fortzuführen. Das Infozentrum, Treffpunkt und Informationsquelle, ist unter der Tel.-Nr. 0341 – 2631 9060 sowie per Mail unter [email protected] zu erreichen. Mo, Di, Mi ist das Info-Zentrum von 10 bis 16 Uhr, Do von 13 bis 18 Uhr und Fr von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Der Bürgerverein Gohlis e.V. wünscht dem neuen Expertenteam viel Erfolg und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit. he Vom 2.-7. Juli 2013 trifft sich die junge berufliche Elite in Leipzig: Bei den WorldSkills liefern sich internationale Talente bei der Weltmeisterschaft der Berufe einen einzigartigen Wettbewerb. In 46 Wettkampfdisziplinen möchten Schreiner, Mechatroniker, Friseure und viele andere beweisen, dass sie die Besten ihres Fachs sind. Mehr als 1.100 Teilnehmer und 3.000 Spezialisten aus 64 Ländern / Regionen sowie rund 200.000 Besucher machen die Leipziger Messe zum Treffpunkt der beruflichen Bildung. Damit sind die WorldSkills auch eine einzigartige internationale Plattform für Fachleute aus Berufsbildung, Wirtschaft, Politik und Forschung. Weitere Informationen unter: www.worldskillsleipzig2013.com Schon jetzt wollen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf unser Sommerfest am 29.Juni 2013 aufmerksam machen. Gemeinsam mit dem Förderverein „Heinrich Budde Haus“ e. V. laden wir Jung und Alt ein, gemeinsam mit uns zu feiern. 4 Gohlis-Forum 2/2013 Mein Freund, der Baum, ist tot, er fiel im frühen Morgenrot Als Alexandra 1968 mit dieser Ballade in Aller Ohren war, gab es offenbar eine höhere Hemmschwelle, die Axt am helllichten Tag an den Baum zu legen. Offensichtlich scheute man damals noch das Licht der Öffentlichkeit, wenn man die Axt im Wald bewegte. Diese Einstellung hat sich grundlegend geändert. Einen Beitrag dazu liefert das „Gesetz zur Vereinfachung des Landesumweltrechtes“, das der Sächsische Landtag am 01.09.2010 beschlossen hat. Dieses beinhaltet eine Änderung des Sächsischen Naturschutzgesetzes, durch welche der Geltungsbereich kommunaler Gehölzschutzsatzungen eingeschränkt wird. Durch dieses Gesetz werden einzelne Baumarten bzw. Artengruppen und Bäume bis zu einem bestimmten Stammumfang auf mit Gebäuden bebauten Grundstücken vom Geltungsbereich der Baumschutzsatzung ausgenommen. Dies betrifft Nadelgehölze, Pappeln, Birken, Baumweiden, Obstbäume und alle anderen Bäume mit einem Stammumfang unter 100 cm. Obstbäume unterliegen keiner Einschränkung im Stammumfang. Der Stammumfang ist in 1 m Höhe zu messen. Die genannten Gehölze können genehmigungsfrei beseitigt werden. Laubbäume (ausgenommen die aufgeführten Arten) mit einem Stammumfang über 100 cm sind auch auf mit Gebäuden bebauten Grundstücken weiterhin geschützt, ebenso Laub-Sträucher ab 4,0 m Höhe, Laubholz-Hecken ab 1,0 m Höhe sowie Rank- und Kletterpflanzen mit einer Höhe von über 3,0 m. Auf nicht mit Gebäuden bebauten Grundstücken gelten die Bestimmungen der Baumschutzsatzung der Stadt Leipzig uneingeschränkt fort. Alle Laub- und Nadelbäume sind ab einem Stammumfang von 30 cm, Obstbäume ab einem Stammumfang von 100 cm sowie Laub- und Nadelholz-Sträucher ab 4,0 m Höhe, Laub- und Nadelholz-Hecken ab 1,0 m Höhe und Klettergehölze ab 3,0 m Höhe geschützte Gehölze und unterliegen den Bestimmungen der Baumschutzsatzung. Für alle Eingriffe in geschützte Gehölze, wie Fällung, starker Rückschnitt, Veränderungen im Wurzelbereich, ist nach wie vor eine Genehmigung des Amtes für Stadtgrün und Gewässer erforderlich. Bäume und Hecken in Kleingärten im Sinne des § 1 Abs. 1 des Bundeskleingartengesetzes unterliegen nicht den genannten Schutzbestimmungen. Bei allen Eingriffen in den Baumbestand sollte der Grundsatz der Nachhaltigkeit beachtet werden. Dieser Begriff, der heute nahezu inflationär verwendet wird, hat seinen Ursprung in der 1713 in Leipzig erschienen „Sylvicultura Oeconomica“, dem Grundlagenwerk zur Nachhaltigkeit. Hannß Carl von Carlowitz begründete in seinen Anmerkungen zu einer tragfähigen Forstwirtschaft den Begriff der nachhaltigen Entwicklung. Der Ressourcenverbrauch sollte sich dabei am Nachwachsen des Rohstoffes Holz orientieren. Viele unserer Leser werden bemerkt haben, dass bis zum 28.02. dieses Jahres eine Reihe von Brachflächen gerodet wurden. Ab dem 01. März bis zum 30. September ist es nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten, Bäume, Sträucher und Hecken zu fällen oder stark zurück zuschneiden. Schonende Form- und Pflegeschnitte sind dagegen auch in dieser Zeit gestattet. Diese Rodungsaktivitäten lassen darauf schließen, dass die betreffenden Grundstücke für bauliche Aktivitäten vorbereitet wurden. Dies betrifft u.a. die Eckgrundstücke am Eingang zum Schillerweg (Ecke Gohliser-Str. bzw. Berggartenstraße und Schorlemmerstraße) sowie das Grundstück an der Georg-Schumann-Straße (zwischen Saßstraße und Reginenstraße). Bei aller Freude um jede Lückenschließung mit einem gelungenen Bauvorhaben bleibt doch auch etwas Wehmut um den Baum. Und so gedenken wir seiner mit der letzten Strophe der Ballade vom Baum, dem Freund. Bald wächst ein Haus aus Glas und Stein, dort wo man ihn hat abgeschlagen, bald werden graue Mauern ragen, dort wo er liegt im Sonnenschein. Vielleicht wird es ein Wunder geben, ich werde heimlich darauf warten. Vielleicht blüht vor dem Haus ein Garten und er erwacht zu neuem Leben, doch ist er dann noch schwach und klein und wenn auch viele Jahre gehen, er wird nie mehr derselbe sein. Hansgeorg Herold Gohlis-Forum 2/2013 5 Warum ich gerne in Gohlis lebe - Juliane Kirchner-Jung in der Menckestraße inne: Stolze Bürgerhäuser, in den letzten 20 Jahren alle schön restauriert, säumen die Straße mit immer wieder neuen überraschenden Details, besonders schön dort, wo sie sich weitet. Wie fast überall in Leipzig spürt man auch in Gohlis den Geist der Gründerzeit, das wohlhabende starke Bürgertum und die Blütezeit um 1900. Wunderbar fügen sich heute auch der Mediencampus und das zur Wohnanlage ausgebaute Schokoladenpalais in die alte Bebauungsstruktur des 19.Jahrhunderts ein. Gohlis, meine 4. Station in Leipzig. Vor 22 Jahren sind wir mit damals noch drei Kindern von Siegen nach Leipzig gezogen, von Neuschönefeld über Schleußig und Eutritzsch, dann mit vier Kindern 2003 nach Gohlis-Süd. Warum gerade Gohlis? Mir gefiel auf Anhieb das Rosental mit seiner Großen Wiese, den alten Bäumen und der herrlichen Aussicht auf die Silhouette der Innenstadt. Dort tummeln sich zu allen Jahreszeiten viele Spaziergängerinnen und -gänger, Läufer, Kinder, die ihre Drachen steigen lassen, junge Familien, die spielen oder picknicken, Fußballspieler, Schlittschuhläufer, vielseitig und bunt. Und die Giraffen der Afrika-Savanne schauen dem Treiben mit ihren sanften großen braunen Augen zu… Wie gut, dass die Leipziger damals dem „August“ sein Schloss ausgeredet haben... Ein kleiner Spaziergang durch mein Gohlis-Süd kann vielleicht erklären, warum Gohlis so lebensund liebenswert ist. Vom Rosental durch die Primavesistraße, bevorzugte Villenlage am Parthe-Ufer, mit unverbauter Aussicht auf das Rosental liegt bald vor uns das von Bürgerhäusern umschlossene Gohliser Schlößchen, typischer Weise für Leipzig erbaut von einem Bürger, dem Kaufmann Kaspar Richter; fast eingekeilt von Gründerzeithäusern, entwickelt es barocke Schönheit gen Süden. Auf der Rückseite halten wir 6 Gohlis-Forum 2/2013 Weiter führt unser Weg zum Schillerhaus. Schillers Aufenthalt in Leipzig 1785 verdanken wir die Erhaltung des dörflich anmutenden Häuschens, in dem er seine „Ode an die Freude“ schrieb. Auch ihm verdanken wir die 1890 benannte Straße „ Poetenweg“, in der wir wohnen. Die Kinder im benachbarten Kindergarten sind die besten Nachbarn, die ich mir wünschen kann, beleben sie doch unsere Straße. (Manche Nicht-Leipziger sprechen unsere Straße manchmal – nicht zu fassen! - „ Pötenweg“; dabei ist der Name doch ein Versprechen!) So verströmt Gohlis, ehemals ein selbstständiges kleines Dorf vor den Toren Leipzigs, überall große Geschichte. Als Radfahrerin habe ich oft, aus der Innenstadt radelnd, spätestens am Nordplatz mit seiner Michaeliskirche das Gefühl von „ Hier bin ich zu Hause!“ Mit der Michaelis- und Friedenskirche verbindet mich viel. Wir fühlen uns in der Gemeinde sehr wohl und gut aufgehoben. Auf der Gohliser Straße zwischen den beiden Kirchen finde ich kleinere Läden für Blumen, Bücher, Lebensmittel und im näheren Umkreis individuelle Restaurants. Gohlis liegt optimal in Fuß- und Rad-Nähe zur Innenstadt und zum Grünen, zum Kanal, zum Aussichtsturm und so vielem Schönen mehr. Neben der Architektur und den Freizeitangeboten machen aber auch vor allem die besonders freundlichen Menschen Gohlis zu einem fast dörflichen, familiären Ort, nah am Herzen der Großstadt Leipzig. Juliane Kirchner-Jung Poetenweg 20 04155 Leipzig Der Bürgerverein Gohlis e. V. und das autoforum Gerstmann GmbH laden Sie ganz herzlich zur 3. Verkaufsmodenschau ein. präsentiert von Michael Kefalas Wann: am 14.05.2013 um 17.00 Uhr Wo: autoforum Gerstmann GmbH / Linderthaler Straße 61 - 65 Egal, ob Sie 19 oder 90 sind, egal ob Mann oder Frau - garantiert ist auch für Sie etwas dabei!!! In eigener Sache Liebe Leserinnen und Leser, bitte beachten Sie, dass wir zum 01.05.2013 ein neues zusätzliches Büro, dass GohlisForum in der Lindenthaler Straße 34 haben. Das Büro im Heinrich-Budde-Haus bleibt nach wie vor eine Anlaufstelle für alle Bürger. Im Folgenden die Öffnungszeiten und Kontaktdaten der Büros: Büro GohlisForum Lindenthaler Straße Bürgerverein Gohlis e. V./ Lindenthaler Straße 34 / 04155 Leipzig Tel.: 0341 / 200 18 556 FAX: 0341 / 200 18 558 Mail: [email protected] Internet: www.buergerverein-gohlis.de Öffnungszeiten: Montags 13.00 - 17.00 Uhr Mittwochs 10.00 - 12.00 Uhr zu erreichen mit den Linien 4, 10, 11 und Bus 90 Büro Heinrich-Budde-Haus / Lützowstraße Bürgerverein Gohlis e .V. / Lützowstraße 19 / 04157 Leipzig Tel: 0341 / 911 50 28 FAX: 0341 / 246 66 72 Mail: [email protected] Internet: www.buergerverein-gohlis.de Öffnungszeiten: Montags 10.00 – 12.00 Uhr Mittwochs 13.00 – 17.00 Uhr zu erreichen mit der Linie 12 Gohlis-Forum 2/2013 7 Nachruf Horst Butzeck Im April 2013 ist Horst Butzeck plötzlich und unerwartet verstorben. Horst Butzeck wurde 1936 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch der Grundschule ging er als Lehrling zum damaligen SAG-Betrieb Bleichert und wurde zum Technischen Zeichner ausgebildet. Schon sein Vater hatte in der Bleichert-Firma gearbeitet. Horst Butzeck blieb sein ganzes Arbeitsleben „seiner“ Firma treu. Zunächst arbeitete er als Technischer Zeichner, dann als Teilkonstrukteur. In einem mehrjährigen Abendstudium qualifizierte er sich zum Techniker für Maschinenbau und danach an der Ingenieurschule für Schwermaschinenbau und Elektrotechnik Leipzig zum Ingenieur für Allgemeinen Maschinenbau. Als Konstrukteur im VEB Verlade- und Transportanlagen Leipzig war H. Butzeck maßgeblich an den Haupterzeugnissen des Betriebes beteiligt, zunächst an Elektrohängebahnen, später an Bandanlagen, Schwimmkranen und Doppellenker-Wippkranen. Außerdem meldete er mehrere Patente an und bewirkte durch Neuerervorschläge einen hohen wirtschaftlichen Nutzen. Horst Butzeck gehörte neben anderen Arbeitern, Angestellten, Ökonomen, Ingenieuren und Konstrukteuren zum wertvollen Stamm des Betriebes, die die Tradition des Baus von Transportanlagen über Jahrzehnte bewahrten und erneuerten. Nach der Abwicklung des Betriebes 1991 zog er sich nicht ins Private zurück. Er war u. a. Mitglied im Bürgerverein Eutritzsch und wirkte auch im Bürgerverein Gohlis mit. Besonders interessierte ihn die Erarbeitung der Geschichte seines Betriebes, so- 8 Gohlis-Forum 2/2013 wohl der Bleichert- als auch der VEB-Zeit. Als echter Zeitzeuge konnte er selbst manchen Hinweis geben. Er war regelmäßiger Gast der Geschichts-Veranstaltungen der beiden Bürgervereine, legte eine eigene umfangreiche Material- und Dokumentensammlung zu geschichtlichen Themen an und schrieb mehrere Beiträge zur Betriebsgeschichte im „Gohlis-Forum“. In den letzten Jahren war er aktives Mitglied der VTA-Chronikgruppe im Sächsischen Wirtschaftsarchiv Leipzig. Unvergessen ist sein Beitrag zum Aufbau der Bleichert-Ausstellung in der Garage 2008. Horst Butzeck konnte auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Als Ingenieur/Konstrukteur war er schöpferisch tätig gewesen. Als Mensch und Kollege hat er durch sein offenes und hilfsbereites Wesen viele Freunde gewonnen. Dazu trug auch sein Humor bei, der meist hintergründig und trocken, manchmal auch schwejkianisch, daherkam. So wird er in unserem Gedächtnis und Herzen weiterleben. Was kann Schöneres über einen Menschen gesagt werden. Auch der Bürgerverein Gohlis e. V. wird Horst Butzeck ein ehrendes Andenken bewahren. Dr. Manfred Hötzel Leserbrief von Geert Schüppel / Gründungsmitglied des BV Gohlis e. V. Nach der politischen Wende war es einer der Wünsche der Gohliser Bürger, den alten Ortskern des ehemaligen Dorfes Gohlis besser kenntlich zu machen und ihn auch zu beschreiben. Dabei spielte und spielt bis heute die Menckestraße – früher „Hauptstraße“- als Kennzeichnung des Verlaufes eines typischen Straßendorfes eine wichtige Rolle. Erst in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden einige Areale ehemaliger Bauernhöfe mit Wohnhäusern bebaut, so der als „Poetenhof“ benannte Wohnungsbau und das Grundstück der ehemaligen Oberschenke mit den heutigen Hausnummern 6-8. Der letzte erkennbare Bauernhof war bis zu diesem Jahr das „Johannes`sche Gut“ auf der Hausnummer 30, dessen Wohnhaus als „Inspektorhaus“ fungierte. Die Gohliser Hauptstraße war nicht nur durch den Standort des Schlossgartens, sondern auch durch eine Mittelinsel des östlichen (vorderen) Teiles gekennzeichnet, die sich bis heute erhalten hat. Diese Mittelinsel - auch als Anger bezeichnet - diente allgemein bedeutenden Zwecken wie der Unterbringung von Feuerwehr, Leichenwagen, Gefangenen und insbesondere der Erbauung eines Schulbaues mit den notwenigen Nebengelassen. Da sie damit ein Ort des Gemeindelebens war, wurde sie nach Eingemeindung des Dorfes in die Stadt Leipzig als historisches Relikt erhalten und letztlich sogar unter Denkmalschutz gestellt. Heute erfreut sie die Anwohner mit ihrer erholsamen Begrünung, deren Pflege allerdings oft zu Kritik Anlass gibt! Der Umgang mit dieser grünen Insel wird seit Jahren sträflichst vernachlässigt! Der Bürgerverein Gohlis e. V. hat sich wiederholt dafür eingesetzt, die Nutzung zum Interesse der Bewohner des vorderen Straßenteiles zu konkretisieren, damit den Wohnwert der Menckestraße zu erhöhen und gleichzeitig an das ehemalige Dorfensemble zu erinnern. Es ist unverständlich, wie dilettantisch Pflege und Ergänzungsmaßnahmen auf diesem Standort durchgeführt werden und zeigt die Frage auf, ob verantwortliche Stadtverwalter nachweislich ihren Pflichten nachkommen? Zumal mit dem Bestand und der Vermehrung von Leipzigs Grün geprahlt wird. In Veröffentlichungen des Jahres 2007 wird in aller Ausführlichkeit auf diesen Missstand aufmerksam gemacht. Der sich jedoch bis heute nicht verbessert hat. Bürgerprojekt beginnt den nächsten Beteiligungsprozess in Gohlis Das Bürgerprojekt „Starke Nachbarschaften durch aktive Beteiligung“ begann im April 2013 den nächsten Beteiligungsprozess in Gohlis. Einzelne Vertreter des Projekts werden sich dazu in den kommenden Wochen in individuellen Gesprächen mit Gohliser Bürgerinnen und Bürgern darüber unterhalten, wie sie ihren Stadtteil erleben und wo sie sich Veränderungen wünschen. Im Anschluss daran werden die genannten Anliegen zusammengetragen. Gleichzeitig sollen die Menschen zusammengebracht werden, die sich gemeinsam für ein Thema im Stadtteil einbringen wollen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich am Gesprächsprozess beteiligen möchten, können sich auch direkt an das Bürgerprojekt wenden. (Kontakt: [email protected]) Das Projekt „Starke Nachbarschaften durch aktive Beteiligung“ ist ein offenes Netzwerk aus Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen, Gruppen und Kirchgemeinden im Leipziger Norden. Wir sind parteienunabhängig und verfolgen das Ziel, durch eigene Initiativen das Leben im Stadtteil zu verbessern. Dazu sind wir mit den Menschen vor Ort im direkten Gespräch und greifen bereits bestehendes Engagement auf. Starke Nachbarschaften durch aktive Beteiligung c/o Ev.-Luth. Auferstehungskirchgemeinde Leipzig-Möckern Georg-Schumann-Straße 198, 04159 Leipzig, [email protected] www.starke-nachbarschaften.de Gohlis-Forum 2/2013 9 Hoffnung auf neue Kita-Plätze Im Sommer dieses Jahres ist es soweit, dass der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz die Stadt in Erklärungsnöte bringen wird. Und so mobilisiert sie alle Kräfte, um dem Bedarf einigermaßen gerecht zu werden. In unmittelbarer Nähe zu Gohlis, in der Nordvorstadt, ist auf dem Grundstück Gohliser Straße 5 der Neubau einer Kindertagesstätte geplant. Das Grundstück, das sich in kommunalem Eigentum befindet, wird von der Karl-Rothe-Straße und der Springerstraße begrenzt und dient gegenwärtig als Grünanlage. Am westlichen Rand befindet sich auf dem Areal das Herderinstitut. In den 20er Jahren befanden sich auf dem Gelände Messehallen und nach dem 2. Weltkrieg diente das Gelände zur Ablagerung von Trümmerschutt. In Ergänzung zu vielen Kitas in freier Trägerschaft wird hier eine kommunale Einrichtung geschaffen. Natürlich weiß die Stadt um die Problematik, eine Grünanlage zu bebauen, aber Flächen in kommunalem Eigentum und in geeigneter Lage sind in Leipzig nur beschränkt vorhanden. Die auf der Grünanlage vorhandenen Spender-Bäume werden natürlich fachgemäß versetzt. Der Planungsbeschluss beruht auf der Kita-Bedarfs- 10 Gohlis-Forum 2/2013 planung von 2012 und sieht die Errichtung einer Kita in Leipziger Standardgröße vor. Diese beinhaltet 165 Plätze, davon 120 Kindergarten- und 45 Krippenplätze. Der Investitionsumfang beträgt 2,5 Millionen Euro, von denen 50% als Förderung vom Land Sachsen und 50% von der Stadt bereitgestellt werden. Das Gebäude wird in Systembauweise errichtet, das bedeutet, dass vorgefertigte Bauteile auf der Baustelle montiert werden. Damit wird kaum eine Kostenersparnis erzielt, dafür aber die Bauzeit erheblich reduziert. Ab Ende 2014 ist die Nutzung der Einrichtung vorgesehen. Nach der Beschlussfassung im Stadtrat am 17.04.2013 kann die deutschlandweite Ausschreibung für das Vorhaben erfolgen. Bei aller Euphorie über die neue Einrichtung sollte nicht vergessen werden, sich rechtzeitig einen Namen zu sichern, der noch nicht geschützt ist. Das „Hummelnest“ ist schon mal passé. Hansgeorg Herold Der versteht Spaß. Nur nicht beim Preis. Der Kia Picanto Kia Picanto ATTRACT 1.0 CVVT •2Frontairbags,Bremsassistent(BAS),ABS •Tagfahrlicht,15ZollLeichtmetallfelgen •aktivesBremslicht,Komfortblinker(OneTouch) •7-Jahre-Wartung auf Wunsch gegen Aufpreis möglich •7-Jahre-Herstellergarantie*u.v.m. Unser Kennenlern-Angebot: € 8.990,- + zusätzlich 7 Tankfüllungen gratis! inkl. Überführungskosten Kraftstoffverbrauchinl/100km:kombiniert4,2;innerorts5,4;außerorts3,6.CO2-Emission: kombiniert99g/km.NachRichtlinie1999/94EG.AbbildungzeigtSonderausstattung. GernunterbreitenwirIhnenIhrganzpersönlichesAngebot. 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Alle Informationen zur Onleihe finden Sie unter www.onleihe. de/leipzig Neue CDs Neben diesen wichtigen Informationen möchten wir aber auch in dieser Ausgabe des Gohlis-Forum Ihr Interesse für einige unserer Neuerwerbungen wecken. Im Bereich Musik hat sich in den vergangenen Wochen wieder einiges getan: neue CDs von Silly, Eric Clapton, Semino Rossi sowie die Top-Alben von Depeche Mode und Volbeat und den Senkrechtstartern von Passenger, mit dem Hit „Let her go“ sind nun ausleihbar. Gekauft haben wir auch neu aufgelegte Klassiker von u.a. Pink Floyd und Metallica. Neue Filme Eine ganze Reihe von hochkarätigen Filmen ist auf DVD erschienen. Mit dabei natürlich die Literaturverfilmungen „Der Hobbit“, „Die Wand“ und „Cloud Atlas“ sowie „Django Unchained“ mit Christoph Waltz. Auch dabei ist „Lincoln“, für dessen Haupt- gelesenen Bücher durch die teilnehmenden Schüler fleißig bewertet. Im Sommer 2013 wird die Aktion nun ausgeweitet. Sie richtet sich nicht nur an die Schüler der 5. - 10. Klassen, sondern auch im Rahmen des zeitgleich stattfindenden Buchsommers „Junior“ an die Grundschüler der 1.-4. Klassen. Start des Buchsommers ist der 1. Juli 2013, am 30. August endet er. Wer es in diesen 8 Wochen schafft, drei nagelneue, extra für den Buchsommer bereitgestellte Bücher zu lesen, erhält ein Zertifikat der Sächsischen Bildungsagentur sowie eine Einladung zur großen Abschiedsparty. E-Book-Reader in der Bibliothek Gohlis Eine weitere wichtige Neuerung ist der Beginn der E-Book-Reader-Verleihung in der Bibliothek Gohlis. Elektronische Bücher nehmen einen stetig wachsenden Marktanteil im Buchhandel ein und profitieren durch die zunehmende Verbreitung transportabler Endgeräte wie Smartphones, Tablet-PCs und eben E-Book-Reader, den Lesegeräten für elektronische Bücher. Wer solch ein Gerät einmal testen möchte, kann es sich in der Bibliothek Gohlis für 4 Wochen 12 Gohlis-Forum 2/2013 rolle Daniel-Day Lewis als erster Schauspieler überhaupt seinen 3. Oscar als Hauptdarsteller gewann. Neue Bücher Allen, die gern auf einer Wiese, auf dem Balkon, im Garten oder in ihrem Lesesessel ein spannendes und unterhaltsames Buch genießen, möchten wir ein paar Empfehlungen aus dem riesigen Angebot von Neuerscheinungen auf den Weg geben. Da wäre natürlich Dora Heldt mit ihrem Roman „Herzlichen Glückwunsch – Sie haben gewonnen!“. Heldt schreibt flüssig wie immer, dabei aber auch humorvoll und herzlich. Eine meisterhaft erzählte Familiensaga schrieb Hannah Richell mit „Geheimnis der Gezeiten“. Hier geht es um die vierzehnjährige Dora, deren kleiner Bruder beim Spielen zwischen den Klippen verschwindet und deren Familie über diese Katastrophe zerbricht. Jahre später kehrt Dora in ihren Heimatort zurück und damit auch die Erinnerungen an jenen schrecklichen Tag. Und sie spürt, dass ihre Mutter die Wahrheit kennt und schweigt... ein berührender Roman über Schuld, Vergebung und der Umgang mit dem Verhängnis. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Die Anmeldung für LeipzigPass-Inhaber ist ermäßigt. Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre können die Bibliothek kostenlos nutzen. Bibliothek Gohlis Stadtteilzentrum Gohlis Georg-Schumann-Str. 105 04155 Leipzig Tel.: 0341 / 90 13 76 4 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 10.00 – 18.00 Uhr ; Mi 13.00 – 18.00 Uhr Leserbrief zum Beitrag über die Krokerstr. 1 im GF 06/2012 Krokerstraße 1 Liebe Redaktion, ich erhielt von einem Leipziger Schulfreund ihr o. g. Heft mit einem Artikel über das Haus Krokerstrasse 1, früher Roonstraße. Ich habe von 1943-1959 in diesem Haus bei meinen Großeltern gewohnt, es ist der in Ihrem Artikel als einer der ersten Bewohner genannte Inspektor W. Friedrich. Mein Großvater wurde 1885 in der Plagwitzer Straße geboren, sein Vater war Inspektor bei der Leipziger Feuer-Versicherung. Die Familie zog öfters um. Der Bruder Hans Friedrich, später Kunstmaler, wurde 1887 in der Langestraße geboren. Als die Familie einmal im Eckhaus Wittenberger/Delitzscher Straße wohnte, wurde die Mutter beim Einkauf auf ihren Sohn Walter aufmerksam gemacht, der im 3.Stock auf dem Balkongeländer balancierte. Er übte Gleichgewicht, weil er nach der Schulzeit zur See fahren wollte. 1903 ging er auf eine Seefahrtschule, fuhr anschließend einige Jahre als Offizier auf Handelsschiffen, u.a. beim Österreichischen Lloyd in Triest, damals hatte Österreich Handels- und Kriegsmarine. Nach einer Augenverletzung musste er an Land bleiben und wurde, wie sein Vater zuvor, Inspektor bei der Leipziger Feuer-Versicherung. Die Versicherung hatte das Haus „die runde Ecke“ gebaut. 1911 hat er geheiratet und zog 1913 in das Haus Roonstraße Gohlis-Forum 2/2013 13 1. Die Roonstraße ging damals über die Gottschallund Pariser Strasse weiter. Während des 1. Krieges war er bei der kaiserl. Kriegsmarine, Entlassung war am 07.01.1919. Nach dem Krieg begann er einen Rauchwarenhandel am Brühl. Die Firma Friedrich & Loudwin war bis 1958 in der Nikolaistraße 20-26 in Oelssners Hof. Vom 17.11.1939 an war er wieder bei der Kriegsmarine, wurde aber am 31.01.1945 aus Altersgründen entlassen. Meine Mutter wohnte mit meinem Vater seit 1938 in der Ulanenstrasse. Als die Eltern meines Vaters ausgebombt waren, zogen sie dort ein und wir zogen mit in die Krokerstrasse 1. Beim Einmarsch der amerikanischen Truppen im April 1945 wurde mein Großvater verhaftet, kam ins Gefangenenlager Bad Kreuznach auf die Rheinwiesen, von dort ins amerikanische Sanatorium Bad Nauheim. Er wurde am 29.06.1945 dort entlassen und kam nach Leipzig am 05.07.1945, kurz nach Einmarsch der sowjetischen Gruppen. Von diesen wurde er auch öfters zu Verhören abgeholt. In der Lothringer Strasse war ein Kellereingang und dort links unterm Laden war der Luftschutzraum. In dem kleinen Laden in der Krokerstraße war Elektro-Baehr, dessen Haus Lothringer/ Ecke Kaiser-Friedrich-Straße war zerstört. Er wohnte in „Kamerun“. Für die Zentralheizung in der Wohnung gab es auf dem Balkon einen kleinen Lastenaufzug. Das Seil war öfter kaputt, Ersatz nicht zu beschaffen, also mussten die Kohlen per pedes hoch getragen werden. Mein Großvater hatte erst die Wohnung Parterre links, diese dann aber mit einem älteren Ehepaar aus der 3. Etage links getauscht, die Wohnung hatte Balkon vorne und hinten, hinten verglast, zum Nachbarhaus Krokerstrasse 3. Neben uns wohnte Familie Zweck. Die dritte Wohnung bewohnte ein Arzt, Dr. Schmink. In der 2. Etage wohnten 2 alte Damen aus der Familie Siemens, eine Familie Starke und die damaligen Hausbesitzer (Familie Koch?). Unter dem Dach war eine Hausmeisterwohnung sowie eine Wohnung von der Familie Schulze. Vom Speicherfenster konnte man weit sehen, da gegenüber bis zum Eutritzscher Park nur kleine Häuser standen. An der Ecke Lothringer / Pariser Straße war Fleischer Lachmann, auf derselben Seite war Bäcker Heimer. Zu ihm wurden zu Weihnachten auch die Stollen zum Backen gebracht. In der ersten Zeit nach dem 2. Weltkrieg holte ich Sonntags Bier im Deckelglas im Restaurant Sedans gegenüber von Lachmanns. Als Kind hatte meine Mutter eine ältere Freundin im 14 Gohlis-Forum 2/2013 Haus, diese wurde später meine Lehrerin an der 35. Grundschule in der Pariser Strasse, ihr Sohn wurde mein bester Freund. Sie starb vor einigen Jahren hier im Odenwald. Meine Mutter „machte 1956 rüber“, meine Schwester 1957 und ich 1959. Mein Großvater starb 1960, seine Frau kam zu uns in den Westen, als Rentner durfte sie ihre Möbel ect. mitnehmen. Das war für uns hier sehr schön. Zum Kriegsende hatten wir einige Zeit eine aus Schlesien vertriebene Familie und nach dem Weggang meiner Mutter nahmen sie eine bekannte Familie als Untermieter auf, um nicht irgend eine fremde Familie, vielleicht linientreue, zwangsweise aufnehmen zu müssen. Als Mitte der fünfziger Jahre im Radio sonntags gemeldet wurde, dass in den Schulen alle Geldscheine umgetauscht wurden, kam ein VP-Offizier an unsere Türe, der auch im Haus wohnte und gab uns Bescheid. Als es klingelte wurde schnell RIAS abgestellt und die Sendereinstellung verdreht, damit man es nicht feststellen konnte. Der Bruder meines Großvaters, Hans-Friedrich, geb. 1887 in der Langestrasse, ging von Ostern 1903 bis Juli 1909 auf die königl. sächsische Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe und ab Oktober 1909 an die Akademie der bildenden Künste in München. Die Zeugnisse der Leipziger Akademie bekam ich kürzlich aus dem Leipziger Staatsarchiv, die Münchner sind im Krieg verbrannt. Ab 1912 war er in Leipzig als Illustrator, Werbegraphiker, Porträt- und Landschaftsmaler tätig und jahrzehntelanger freier Mitarbeiter der LEIPZIGER Illustrierten. Er nahm an beiden Kriegen teil und ging 1950 nach Wiesbaden, seine letzte Leipziger Wohnung war die Bünaustrasse, von der Lothringer Strasse aus das 2. Haus links. Während meiner Schulzeit in der 35. Grundschule 1948-1956 wurden dort im Unterricht noch Rollbilder verwendet, die von ihm gezeichnet waren. In diesen Jahren gab mein Großvater auch einen präparierten Kugelfisch und einen Katzenhai an die Schule. Ob das die Zeiten überdauert hat, weiß ich nicht. In Leipzig müssen noch viele Bilder von Hans Friedrich existieren, ebenso im Raum Wiesbaden und Büdingen, sowie Wasserburg am Inn, wo er eine Ferienunterkunft hatte. Er starb am 12.04.1967 in Wiesbaden. Mit freundlichen Grüßen Jörg Hoffmann Der Leserbrief wurde redaktionell gekürzt. Wer waren Hans und Hilde Coppi ? Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Hilde durfte noch einige Monate ihr Kind nähren, dann wurde sie am 5. August 1943 ebenfalls hingerichtet. Hans Coppi wurde am 25. Januar 1916 in Berlin geboren. Schon als junger Arbeiter beteiligte er sich am Widerstand gegen den Faschismus. Er schrieb u. a. Parolen an Häuserwände. 1934 wurde er deshalb in das KZ Oranienburg verschleppt und zu einem Jahr Jugendgefängnis verurteilt. Nach der Entlassung, von einem starken Lernwillen geprägt, qualifizierte er sich vom Hilfsarbeiter zum Techniker. Hilde Coppi wurde am 30. Mai 1909 geboren. Sie erlernte den Beruf einer Sekretärin. Hans und Hilde Coppi lernten sich in Berlin kennen und lieben und heirateten 1941. Im gleichen Jahr schlossen sie sich der Widerstandsgruppe Schulze-Boysen/Harnack an. Hans Coppi arbeitete für die Gruppe vor allem als Funker. Nachdem er zum Kriegsdienst eingezogen war, wurde er im September 1942 in einer Kaserne in Posen verhaftet und in das Gestapogefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße in Berlin gebracht. Kurz danach wurde Hilde in ihrer Wohnlaube in Berlin verhaftet. Da sie zu diesem Zeitpunkt hochschwanger war, brachte man sie in das Frauengefängnis in der Berliner Barnimstraße. Dort kam am 27. November 1942 ihr Sohn zur Welt, der den Vornamen seines Vaters erhielt. Das Reichskriegsgericht bzw. der Volksgerichtshof verurteilten Hans und Hilde Coppi wegen Hochund Landesverrates zum Tode. Hans wurde am 22. Wer war die Schulze-Boysen/Harnack-Organisation, auch „Rote Kapelle“ genannt? In den 1930er Jahre hatte sich in Berlin ein Freundes- und Widerstandskreis um Dr. Arvid Harnack (Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsministerium), seine Frau Mildred und Oberleutnant Harro Schulze-Boysen (Reichsluftfahrtministerium) und seine Frau Libertas gebildet, der sich zu einem der größten deutschen Widerstandsgruppierungen entwickelte. Er zeichnete sich in seiner politischen und sozialen Zusammensetzung durch eine große Breite aus. Ihm gehörten Intellektuelle, Künstler, Arbeiter, Angestellte, Studenten, Unternehmer, Ärzte, Soldaten, Offiziere, Marxisten und Christen an. Weit über ein Drittel der Beteiligten waren Frauen. Die Größe der Organisation ermöglichte es, die gesamte Breite des Widerstandes abzudecken: Verbreitung selbstgefertigter Schriften, Klebeaktionen, Hilfe für Verfolgte, Juden und ausländische Zwangsarbeiter u. a.. Eine Besonderheit waren Kontakte in das Ausland und die Verbindung zur sowjetischen Aufklärung, um den Krieg gegen die Sowjetunion zu verhindern bzw. abzukürzen. Die Gestapo inhaftierte im Herbst 1942 über 100 Widerständler und ordnete sie dem Fahndungskomplex „Rote Kapelle“ zu. Bis Sommer 1943 wurGohlis-Forum 2/2013 15 den 92 angeklagt und 50 von ihnen hingerichtet. Nicht alle Mitglieder wurden enttarnt und konnten ihren Widerstand in anderen Gruppen fortsetzen. Der junge Hans Coppi wurde von der Großmutter mütterlicherseits aufgezogen und ist heute als promovierter Historiker freier Mitarbeiter in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin. Dr. Coppi schreibt zur politischen Bewertung der „Roten Kapelle“ in der Nachkriegszeit: „In der alten Bundesrepublik wurde die „Rote Kapelle“ in Kontinuität zur Deutung der Gestapo zu einer im Dienste einer feindlichen Macht arbeitenden kommunistischen Spionageorganisation. In der DDR wurden aus den heterogenen und locker verbundenen Freundesund Widerstandskreisen eine deutschland- und europaweit operierende Widerstandsorganisation…, ein Beispiel praktizierter Volksfrontpolitik und Kundschaftergruppe für die Sowjetunion.“ Diese konträre Deutung war in der Zeit des Kalten Krieges vorherrschend. Sie ist noch nicht überwunden und wirkt bis heute. Nur langsam setzt sich – wie meist bei komplizierten Sachverhalten - die historische Wahrheit durch. Was können uns aber unabhängig von der politischen Bewertung einzelne Mitglieder der Gruppe wie Hans und Hilde Coppi als Menschen und Widerständler bedeuten? Als junge und lebensfrohe Menschen nahmen diese tapfer den Kampf gegen den Faschismus auf. Sie haben dabei die letzte Konsequenz nicht gescheut und ihr Leben gegeben. Eine solche Konsequenz müssen junge Menschen heute glücklicherweise nicht ziehen. Der hohe moralische Anspruch, der im antifaschistischen Widerstand nötig war und von den Angehörigen der „Roten Kapelle“ im praktischen Verhalten auch untereinander gelebt wurde, kann als Beispiel und Ansporn für Zivilcourage im täglichen Leben gelten. Mannfred Hötzel Liebe Bürgerinnen und Bürger, Dank vieler kooperierender Akteure konnten die notwendigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen des Fahrweges in der Winterpause durchgeführt werden. Neue Technik die begeistert und der Fuhrpark wie vom Meister. Nun ist der nachhaltige Fahrbetrieb der Parkeisenbahn Auensee gesichert. Vielen Dank auch an die vielen treuen Fahrgäste, Unterstützer und Förderer der Stadtbezirks Möckern und Wahren. Einige Höhepunkte für 2013 sind geplant. Die Fahrsaison sollte ja am 29.03.2013 starten. Aber Petrus hatte andere Pläne. Sobald das Wetter besser ist beginnt der planmäßige Fahrbetrieb. Di-Sa 14:00 – 18:00, So 10:00 -18:00 Veranstaltungsvorschau: 04.05.2013, 14:00 Museumsnacht Leipzig-Halle mit Fahrbetrieb 18.05.2013, 14:00 Parkeisenbahnkinderfest - viele kleine Spielstationen 09.06.2013, 14:00 Tag des Eisenbahner - Ballonfahrten, Kinder mit Ballon fahren frei 16 Gohlis-Forum 2/2013 Interview mit Bernhard Stoschek vom Verein KUNST:offen in Sachsen e. V. Vorschlag, einen Verein zu gründen. Wir haben den Vorstand gewählt, und ich habe mich bereit erklärt, die Funktion des Schatzmeisters zu übernehmen. Der Verein selbst besteht eigentlich nur aus wirklich aktiven Mitgliedern. Es ist also nicht die Mitgliederanzahl, die wichtig ist, sondern der Aspekt von einem Jahr zum nächsten alle erforderlichen Aufgaben auf die Schultern der einzelnen Mitglieder, besonders des Vorstands zu verteilen, um KUNST:offen in Sachsen zu organisieren. Was kann sich der Besucher, die Besucherin unter dem Namen KUNST:offen in Sachsen vorstellen, und was erwartet ihn wenn er sich zu Pfingsten entschließt, einen oder mehrere Ihrer Veranstaltungsorte, sprich Ateliers zu besuchen? Bernhard Stoschek Bernhard Stoschek ist Jahrgang 1953. Er hat eine technisch-naturwissenschaftliche Ausbildung und er bezeichnet sich als leidenschaftlichen Ingenieur, der viele Jahre im Management tätig war. Vor 10 Jahren kam eine Leidenschaft hinzu, die seinem beruflichen Leben eine Kehrtwende geben sollte. Er entdeckte seine Passion für die Malerei! 2010 hat er den gut bezahlten Job gegen die Unsicherheit eines Künstlerdaseins getauscht. Es ist spannend seine Bilder, seine Entwicklung zu betrachten, und er macht Mut, die eigenen Träume und Visionen in die Tat umzusetzen. Wie ist die Idee zu KUNST:offen in Sachsen entstanden? Die Idee kommt ursprünglich aus Skandinavien. Schon seit vielen Jahren werden dort regelmäßig zu Pfingsten landesweit die Ateliers geöffnet Und ich persönlich habe KUNST:offen vor 8 Jahren das erste Mal in Mecklenburg Vorpommern als Besucher kennengelernt. Das hat mich so begeistert, dass ich gesagt habe, so etwas müssen wir auch machen. Und wie wurde aus dem Wunsch dann Wirklichkeit? Einige Monate später haben wir im Oberlausitzer Kunstverein darüber gesprochen und ich bekam die Telefonnummer von einem Künstler, der Mitstreiter suchte, um auch in Sachsen ein KUNST:offen zu organisieren. Der Bildhauer Olaf Klepzig machte den Wir möchten dem Besucher Kunst nahe bringen. Ohne Berührungsängste können Interessierte den Künstlern über die Schulter schauen, und im Atelier selbst sehen, wie Kunst entsteht. Das bedeutet, dass nicht wie üblich in einer Galerie oder Ausstellung das fertige Werk Atelier Refugium betrachtet und gekauft werden soll. Sondern der Prozess des Entstehens stellt sich dem Besucher dar. Kunst interessierte Leute mit Künstlern zusammen zu bringen, und zwar auf einer nicht kommerziellen Basis. Hemmschwellen abbauen, in Dialog mit dem Künstler treten, das ist der Anspruch, den wir haben. Viele der Besucher betätigen sich ja auch selbst künstlerisch. Es besteht die Möglichkeit, sich vorab eine Art Route zusammenstellen zu können, um mehrere Ateliers anzuschauen. Über unsere Homepage und die sachsenweit verteilten Broschüren kann man also in aller Ruhe überlegen, wo in Sachsen man Ateliers und Kunstwerkstätten betrachten will. Und gerade zu Pfingsten ist das eine Möglichkeit, einen Ausflug damit zu verbinden. Gohlis-Forum 2/2013 17 Wie finanzieren Sie KUNST:offen in Sachsen? Mehrere vergebliche Versuche eine Förderung zu erhalten, hat es gegeben. Nun sind wir stolz darauf, mit den Teilnehmerbeiträgen, die jeder der teilnehmenden Künstler leisten muss, und einigen Spenden, die wir bekommen, alle anfallenden Unkosten tilgen zu können. Wir bekommen keinerlei Förderung, und sind stolz darauf, kostendeckend zu arbeiten. Und wie schon erwähnt, es ist heutzutage nicht üblich so eine Idee sachsenweit ohne Subvention über Jahre hinweg regelmäßig zu organisieren. Es gibt zunehmend Teilnehmer die Spenden geben, weil sie von der Idee so überzeugt sind. Wie hat sich „KUNST:offen in Sachsen“ in den letzten Jahren entwickelt? Was können sie über die Resonanz der beteiligten Künstler und Besucher sagen? In den letzten Jahren haben immer ca. 250 Künstlerinnen und Künstler an ca. 200 Veranstaltungsorten teilgenommen. Die Betonung dabei liegt auf ganz Sachsen, das heißt, nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land, und abgelegenen Orten findet KUNST:offen statt. Und gerade da gibt es viele Ateliers, die sonst nie oder kaum zielgerichtet Besucher anlocken würden. Über die Presse und die Vernetzung finden diese Künstler dadurch auch die Gelegenheit sich publik zu machen. Wir sind jetzt im 9. Jahr, das zeigt doch, dass KUNST:offen für die Künstler inzwischen ein fester Termin ist, und wie sie diese Form der Präsentation annehmen. Wie sieht es mit den Besucherzahlen aus? Ob die Zahl nun exakt stimmt, weiß ich leider nicht. Zwischen 12 und 15 Tausend Besucher sachsenweit war unsere Schätzung im Jahr 2010. Einige Teilnehmer hatten Steinchen vorbereitet. Jeder Besucher wurde gebeten, beim Gehen einen Stein in einen Korb zu legen. Die wurden dann gezählt und hochgerechnet. Auch zum Beispiel die „Freie Presse“ und die „Sächsische Zeitung“ berichten regelmäßig über die Be- Panoramaansicht des Ateliers 18 Gohlis-Forum 2/2013 teiligung der teilnehmenden Künstler und deren Besucherzahlen. Arbeiten Sie mit anderen Kunstträgern zusammen? Es ist sehr schwierig, gerade hier in Leipzig. Wir haben immer wieder versucht andere Organisatoren zum Mitmachen zu bewegen. Die Resonanz darauf ist sehr bescheiden. Schade, denn wir wollen ja niemandem Konkurrenz machen, sondern nur den Künstlern eine weitere Möglichkeit bieten, sich zu präsentieren. Es geht aber auch anders. In Dresden arbeiten wir eng mit dem Künstlerbund zusammen. In Chemnitz wurde von der Freien Presse das Konzept komplett übernommen. Wir geben nicht auf, und hoffen künftig auch in Leipzig besser mit anderen Veranstaltern zusammen arbeiten zu können. Nicht zuletzt, indem auch medial immer mehr darüber berichtet wird. Herr Stoschek, wenn sich unsere Leser nun informieren möchten, weil sie neugierig geworden sind, und zu Pfingsten gern eines der Ateliers besuchen möchten. Wie können sie sich am besten auf den Besuch vorbereiten? Über unsere Internetseite: www.kunstoffeninsachsen.de können sich Interessierte informieren. Wir haben eine Broschüre erstellt, über die man sich vorab genau über die einzelnen offenen Ateliers informieren kann. Sie liegt sachsenweit aus, und ist untergliedert in die einzelnen PLZ Gebiete im Raum Dresden, Chemnitz und Leipzig. Natürlich gibt es auch Plakate, die überall aushängen. Einige Kunstzeitungen und andere Medien, berichten ebenfalls darüber. Herr Stoschek, ich danke Ihnen für das Gespräch. Auf jeden Fall werde ich zu den Besuchern gehören, die den Veranstaltungsort Monopol in Eutritzsch in der Haferkornstraße besuchen werden. Ich freue mich darauf, und wünsche Ihnen für KUNST:offen zu Pfingsten viel Spaß und Erfolg. pc Gohliser Schlösschen zu Leipzig Auszüge aus dem Veranstaltungskalender Mai 2013 Sonntag, 12. Mai, 11.00 Uhr Führung durch das Gohliser Schlösschen Eintritt: 5,00 Euro Sonntag, 12. Mai, 15.00 Uhr Musik für Frauenstimme und Klavier Berliner Frauen-Vokalensemble Liana Narubina – Klavier. Eintritt: 15,00 Euro/12,50 Euro Sonntag, 12. Mai, 19.00 Uhr Theater im Schlösschen „Nur eine Mutter weiß allein, was lieben heißt und glücklich sein…“ Adalbert von Chamisso Ein literarisches Potpourri mit Antje Poser und Verena Noll Eintritt: 15,00 Euro/12,50 Euro Sonntag, 19. Mai, 11.00 Uhr Führung durch das Gohliser Schlösschen Sonntag, 19. Mai, 15.00 Uhr Klavierkonzert mit Jan Sählhof Der Berliner Pianist Jan Sählhof avancierte in den letzten Jahren zu einem beliebten Künstler im In- und Ausland. Sein Repertoire umfasst das gesamte klassisch-romantische Oeuvre bis hin zum Impressionismus und der Moderne. Er ist als Kammermusikpartner und Gesangsbegleiter sehr gefragt. Erstmals stand er 16jährig als Pianist auf der Bühne und spielte abendfüllende Klavierrecitals. Mit natürlicher Musikalität und Virtuosität spiegelt er in seinen Interpretationen den musikalischen Gehalt der Werke eindringlich wieder. Auf dem Konzertprogramm stehen Sonaten von Mozart und Schubert. Eintritt: 15,00 Euro/12,50 Euro Sonntag, 19. Mai, 19.00 Uhr Theater im Schlösschen „Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen …“ „Reineke Fuchs“ von Johann Wolfgang von Goethe. Ein Versepos in 12 Gesängen. Lesung mit Friedhelm Eberle – Schauspieler Susanne Barnkoth – Klavier Erleben Sie die abenteuerlichen Geschicke des Reineke Fuchs, und wie es ihm, mehrfach angeklagt und verurteilt, immer wieder gelingt, mit verblüffender Intelligenz, mit Witz und Verschlagenheit, mit Lug und Trug den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, um schließlich sogar „Kanzler des Reichs“ zu werden. Ein höchst unterhaltsames Abbild einer beispiellosen Karriere. Eintritt: 15,00 Euro / 12,50 Euro Sommertheater im Schlosshof 13. Juli bis 6. August 2013, jeweils 20.00 Uhr Shakespeares „Romeo und Julia“ Unternehmen Bühne Es spielt das Ensemble von Unternehmen Bühne Leipzig Inszenierung: Tilo Esche / Musik: Enno Seifried / Bühne: Peter Schneider Eintritt: 16,00 Euro/11,00 Euro Abschlussveranstaltung des Sommertheaters 7. August 2013, 20.00 Uhr Actors Slam – München vs. Leipzig Schlosshof (bei Regenwetter im Haus) Eintritt: 16,00 Euro/11,00 Euro Gohlis-Forum 2/2013 19 Rosentalresidenz Wohnen mit 5-Sterne-Charakter Auf Wunsch: Service, Betreuung und Pflege in der Wohnung (bis inkl. Pflegestufe 3) Ein- bis Drei-ZimmerWohnungen mit Wohlfühlfaktor! Hochwertig Qualität Barrierefrei Einbauküche Service, Betreuung & Pflege durch: Balkon Harmonische Gartenanlage Vermietung durch: www.rosentalresidenz.de Elsbethstr. 16-20/ Lindenthalerstr. 34 04155 Leipzig Zum Geburtstag herzlichen Glückwunsch Mai Juni Frau Casinta Ullrich 01.05.Sigrid Wiest01.06. Herr Wolfgang Hagenow 07.05 Frau Ingeborg Baumann 01.06. Frau Sigrid Drescher 08.05 Frau Uta Hagenow 06.06. Frau Inge Althammer 11.05 Frau Gerda Hohner 12.06. Frau Irmgard Gruner 12.05 Herr Alfred Bartsch 14.06. Herr Eberhard Merkel 15.05. Herr Wolfram Peikert 29.06. Herr Gerd Klenk 23.05. übermittelt der Bürgerverein Gohlis e.V. Impressum Ach Herausgeber: Bürgerverein Gohlis e. V. und tung n Vereinsanschrift: GohlisForum; Lindenthaler Straße 34, 04155 Leipzig, eu Tele fonv e Ans Tel: (0341) 200 18 556, ch erb indu rift Fax : (0341) 200 18 558 nge n Internet:www.buergerverein-gohlis.de mailto:[email protected] Bankverbindung: Sparkasse Leipzig, BLZ 860 555 92, Konto-Nr. 1111 501 668 Redaktion: Hansgeorg Herold, Petra Cramer Satz u. Layout: Reinhard Wohlfahrt Fotos: Eva-Maria Cramer, Autoren Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung des Bürgervereins Gohlis e. V. entsprechen. 20 Gohlis-Forum 2/2013