Obst im Hausgarten
Transcrição
Obst im Hausgarten
Der NÖ Naturgarten-Ratgeber O BST IM HAUSGARTEN D ER O BSTBAUM B EDEUTUNG IM S IEDLUNGSRAUM . Was wären unsere Gärten ohne Obstbäume? Ohne die malerischen Kronen der Apfel-, Birnen- und Kirschbäume, ohne die Beerenhecken? Im Frühjahr sind die Obstbäume von einem zarten Blütenflor in Weiß und Rosa überzogen – Blickfang für uns und Anziehungspunkt für unzählige Bienen und Hummeln. In der Hitze des Sommers spenden sie erfrischenden Schatten, und bis spät in den Herbst hinein erfreuen sie uns mit köstlichen Früchten. Auch im herbstlich bunten Kleid prägen und schmücken die Obstgehölze das Bild jedes Gartens. HAUSBAUM UND NAHRUNGSSPENDER – SO KAM DER OBSTBAUM IN UNSERE GÄRTEN. Obstbäume haben in unseren Gärten eine lange Tradition. Schon in der Bronzezeit pflanzten die Menschen Obstbäume in ihren Siedlungen, wie es Funde aus der Hallstattzeit belegen. Die ersten „edlen“ Obstsorten brachten einige Jahrhunderte später die Römer in unsere Heimat, die die Kunst des Veredelns beherrschten. Karl der Große verhalf dem Obstbau im germanischen Raum zum Durchbruch. Im Mittelalter konzentrierte sich der Obstbau – wie die Gartenkultur überhaupt – auf Klöster und Burgen und wurde dort von den Mönchen weiterentwickelt. Die goldene Zeit der Pomologie – das ist die Lehre vom Obstbaum – und auch des Obstbaus dauerte etwa von 1770 bis 1890. In dieser Zeit entstanden viele der auch heute noch bekannten Obstsorten wie etwa Cox Orange oder Boskoop. Das allgemeine Interesse am Obstbau war groß, und viele Menschen beschäftigten sich mit der Sortenliebhaberei und mit der Vermehrung und Kultivierung von Obst. Während der Kriegsjahre und in den Jahrzehnten danach hatte die Eigenversorgung mit Obst und Most in den bäuerlichen Betrieben große Bedeutung – und auch im städtischen Raum wurde das Obst aus dem eigenen Garten geschätzt. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Obst aus dem eigenen Garten ist frisch und gesund – und schmeckt einfach besser als Supermarktware. Außerdem weiß man, was man isst: Denn NaturgärtnerInnen kommen ohne chemischsynthetische Pflanzenschutzmittel aus. UND SEINE OBST IN MYTHEN UND MÄRCHEN. Der Apfel galt seit alters her als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit. Obst, allem voran der Apfel, stand – nicht nur im mitteleuropäischen Raum – in den Märchen und Mythen der alten Zeit immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. So warf die griechische Göttin der Zwietracht, Eris, der Sage nach einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Der Schönsten“ in die Götterrunde. Der Streit der Göttinnen führte in der Sage letztendlich zum trojanischen Krieg. Kirschblüte Der biblische Baum der Erkenntnis wird seit etwa 400 n. Chr. als Apfelbaum dargestellt – im ursprünglichen hebräischen Text wird die Frucht dieses Baumes allerdings nicht näher benannt. Hingegen war im keltischen Brauchtum der Apfelbaum der einzige Obstbaum unter den sieben heiligen Bäumen des Hains. Und Schneewittchens Geschichte mit dem vergifteten Apfel hörten Generationen von Kindern mit Spannung und Schaudern. 14/2 ✁ Auch zahlreiche Redewendungen – wie zum Beispiel „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ und „In den sauren Apfel beißen“ oder Sinnsprüche wie “An apple a „ day keeps the doctor away („Ein Apfel pro Tag erspart den Doktor“) – spiegeln die Bedeutung des Apfels in unserer Geschichte wider. ✁ EIN WECHSELVOLLES SCHICKSAL – DER OBSTBAUM IN UNSERER ZEIT. Seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ging es dem extensiven Obstbau im Siedlungsraum „an den Stamm“: In der zunehmend mechanisierten Landwirtschaft störten die Bäume bei der Bearbeitung der Felder und Wiesen mit großen Maschinen, in den Hausgärten fielen sie vielfach der „Koniferitis“ und dem Traum vom – nur vermeintlich pflegeleichten – „Englischen Rasen“ oder dem Rasentraktor zum Opfer. Die landschaftsprägenden Obstbaumalleen entlang von Straßen und Wegen, wie sie vor allem im neunzehnten Jahrhundert angelegt wurden, mussten großteils dem Straßenausbau weichen. Sie wurden leider kaum nachgepflanzt – einerseits aus Sorge um die Verkehrssicherheit, andererseits aufgrund der heutzutage nahezu fehlenden Nutzung des Obstes entlang der Straßen. In vielen Hausgärten haben exotische Nadelgehölze die traditionellen Obstbäume verdrängt. Erst der Bio- und Wellnesstrend der letzten Jahre bewirkte eine Gegenbewegung – der Obstbaum hält wieder Einzug in die Gärten! Das ist aus vielen Gründen zu begrüßen: • Obstgehölze sind in den unterschiedlichsten Größen verfügbar und passen optimal in unsere heutigen, oft kleinen Hausgärten. Sie gehören zu den schönsten Blütengehölzen und sind in der Gartengestaltung vielseitig einsetzbar: vom Schattenbaum über (Sichtschutz-)Hecken in verschiedenen Höhen bis zu Formbäumchen, von der Zaunberankung bis zu freien oder strengen Wandspalieren oder gar malerischen Laubengängen. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten • Obst hat für jede/n etwas zu bieten: Der eine freut sich an der schönen Blüte, lässt die Bäume wachsen, wie sie wollen, und pflückt beim Vorbeigehen so manche reife Frucht zum Naschen. Die andere aber schneidet, bindet, pinziert und erntet im Herbst reichlich Obst zum Einkochen, Lagern und Dörren. Obstgehölze bereichern jeden Garten und müssen nicht unbedingt viel Arbeit machen. Auf die richtige Auswahl der Arten und Sorten kommt es dabei an! • Obstgehölze bieten ideale Lebensräume: Eine Unzahl an gern gesehenen Gästen wie zum Beispiel Siebenschläfer, Gartenschläfer, Eichhörnchen, Grünspecht und viele andere Vögel sowie zahllose Insektenarten leben von den Fruchtgehölzen. • Gerade für Nebenstraßen bieten sich Obstbäume als Wegbegleiter, Orientierungspunkt und Blickfang an. O B S TRAUCH , OB B AUM – EIN F RÜCHTETRAUM . Obst begegnet uns in vielfältigen Wuchsformen. Da gibt es einerseits die Baumobstarten wie zum Beispiel Apfel, Birne, Kirsche, Marille und Nuss, andererseits die Sträucher wie zum Beispiel Ribisel, Heidelbeere und Haselnuss und die wieder gesondert zu betrachtenden Himbeeren und Brombeeren. Der Wein und die heute oft gepflanzte Kiwi sind verholzte Rankgewächse, die Erdbeere ist eine Staude (d. h. eine nicht verholzte mehrjährige Pflanze). Brombeere Botanisch gesehen ist die Einteilung einfacher: Die meisten Obstpflanzen in unseren Breiten gehören zur Familie der Rosengewächse (z. B. Apfel, Birne, Marille, Pfirsich und Zwetschke) beziehungsweise zur Familie der nahe verwandten Stachelbeergewächse (z. B. Ribisel, Johannisbeere und Stachelbeere) – mit Ausnahme von Weintraube, Hasel, Nuss, Maroni, Kiwi, Heidel- und Preiselbeere, Maulbeere und Dirndl. 14/3 WAS WÄCHST WO? OBSTGEHÖLZE UND IHRE STANDORTANSPRÜCHE. Wie alle Pflanzen haben auch Obstgehölze unterschiedliche Anforderungen an Boden, Feuchtigkeit und Klima. Wo zum Beispiel ein Zwetschkenbaum gut wächst und reiche Frucht bringt, muss noch lange kein Erfolg bei Birne oder Marille eintreten. Nur dem Standort angepasste Obstgehölze entwickeln sich optimal, sind widerstandsfähig gegen Krankheiten und bringen guten Ertrag. Es lohnt sich daher, wenn Sie jede einzelne dieser Kulturpflanzen und ihre Ansprüche genau kennen lernen und erst dann die richtige Auswahl für Ihren Garten treffen! Standortansprüche von Obstgehölzen Standortansprüche von Stein- und Kernobst Name deutsch/ wissenschaftlich Pflanzabstand Wuchs Standort Apfel Malus domestica B Feuchte, gute Böden und ca. 800 mm Niederschlag; Wärmeansprüche gering, Frosthärte sehr gut, gering anfällig gegen Spätfröste; selbstunfruchtbar. s. Tabelle Seite 7 Asperl, Mispel Mespilus germanica GStr bis B Durchlässige, trockene Böden; braucht Weinbauklima, gedeiht aber auch noch im Schatten; selbstfruchtbar. 5 - 6 Meter Birne Pyrus communis B Gedeiht noch gut auf trockenen Böden, meidet Nässe; Wärmeansprüche v. a. bei Wintersorten hoch, Frosthärte sehr gut, etwas anfälliger gegen Spätfröste als Apfel; selbstunfruchtbar. s. Tabelle Seite 7 Dirndl Cornus mas GStr Anspruchslos an den Boden; gute Frosthärte, empfindlich gegen Spätfröste; selbstfruchtbar. 3 - 4 Meter Kirsche Prunus avium B Erträgt Trockenheit sehr gut, doch keine stauende Nässe, kalkverträglich; Wärmeansprüche gering, doch Frost unter – 20 °C führt zu Schäden im Holz; niederschlagsarme, luftige, sonnige Südhänge verringern das Aufplatzen der Früchte und Pilzkrankheiten; mäßig bis mittel anfällig für Spätfröste; selbstunfruchtbar. s. Tabelle Seite 7 Kirschpflaume, Myrabolane Prunus cerasifera B, GStr Auch auf sehr trockenen, steinigen Böden; Wärmeansprüche gering, Frosthärte gut, anfällig für Blütenfrost; selbstfruchtbar. 5 -7 Meter Legende zu den angeführten Tabellen: Marille Prunus armeniaca B 5 -7 Meter KlStr … Kleinstrauch GStr … Großstrauch Str … Strauch B … Baum GB … Großbaum Trockene, auch nährstoffärmere Böden, meidet nasse oder „triebige“ Böden, kalkverträglich; Niederschlagsmengen > 600 mm werden schlecht vertragen; mäßig frosthart, extrem spätfrostanfällig; selbstfruchtbar. Pfirsich, Nektarine Prunus persica B Genügend feuchte, nährstoffreiche, offene Böden, gering kalkverträglich; mäßig frosthart, spätfrostanfällig; meist selbstfruchtbar. 4 - 5 Meter Quitte Cydonia oblonga Str bis B 3 - 4 Meter Geringe Bodenansprüche, keine hohen Kalkgehalte und Staunässe; hoher Wärmebedarf, gering bis mittel frosthart; meist selbstfruchtbar. Scheinquitte Chaenomeles japonica KlStr Geringe Ansprüche an den Boden; sehr frosthart; selbstfruchtbar. 1,5 -2 Meter Weichsel Prunus cerasus Str bis B Geringere Klima-, Bodenansprüche als Kirsche, auch auf sehr seichten, sauren Böden; starke Sortenunterschiede; meist selbstunfruchtbar, manche Sorten selbstfruchtbar (z. B. Schattenmorelle); häufig Probleme bei Befruchtung. s. Tabelle Seite 7 Zwetschke, Mirabelle, Pflaume, Ringlotte, Kriecherl Prunus domestica B, GStr Feuchte, nährstoffreiche Böden, verträgt stauen- 5 -7 Meter de Nässe gut; Wärmeansprüche bei spätreifen Sorten hoch, sonst gering; frosthart, meist wenig blütenfrostanfällig (starke Sortenunterschiede!); z. T. selbstfruchtbar (sortenunterschiedlich, manchmal Befruchtungsprobleme). Quitte Weichsel Zwetschke 14/4 ✁ Bereits bei der Auswahl der Obstarten und Obstsorten sollten Sie auf die Standortgegebenheiten in Ihrem Garten Rücksicht nehmen. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Apfelblüte ✁ Standortansprüche von Obstgehölzen Standortansprüche von Beerenobst Name deutsch/ wissenschaftlich Pflanzabstand Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Wuchs Standort Brombeere Rubus fruticosa KlStr Geringe Ansprüche an den Boden; raue Standorte mit Dauerfrost vermeiden, zum Teil geringe Frosthärte, Winterschutz mit Reisig ist vorteilhaft; selbstfruchtbar. s. Tabelle Seite 7 Erdbeere Fragaria x ananassa Staude Nährstoffreiche, lehmige, humose, leicht saure Böden (pH 5,5 - 6,5), mäßig kalkverträglich; gute Frosthärte, etwas spätfrostempfindlich; selbstfruchtbar. 0,4 Meter Felsenbirne Amelanchier lamarckii GStr Trockene, nicht zu kalkige Böden; geringer Wärmeanspruch, gut frosthart; selbstfruchtbar. 4 - 5 Meter Kultur-Heidelbeere KlStr Vaccinium corymbosum Stark humose, lockere, feuchte und v. a. sehr saure Böden; sehr frosthart; selbstfruchtbar. 1 - 1,5 Meter Himbeere Rubus idaeus KlStr Humusreiche, lehmige Böden mit gleichmäßiger Feuchte, gering kalkverträglich; geringe Wärmeansprüche, hohe Frosthärte; selbstfruchtbar. 0,5 Meter Kiwi Actinidia chinensis KlStr Kalkarme (ca. pH 5), nährstoffreiche und feuchte Böden; sehr hoher Wärmebedarf, geringe Frosthärte, spätfrostgefährdet; zweihäusig (d. h. zumindest eine männliche Pflanze als Befruchter setzen). 3 Meter Bayernkiwi, Japan. Honigbeere Actinidia arguta KlStr Besser kalkverträglich und anspruchsloser als Kiwi; frosthart, wenig spätfrostgefährdet; meist zweihäusig, s. o. 3 Meter Schwarze Maulbeere Morus nigra GStr bis B Nährstoffreiche, feuchte Böden; geringe Frosthärte; selbstfruchtbar. 6 Meter Weiße Maulbeere Morus alba B Nährstoffreiche, feuchte Böden; warme Lagen, geringe bis mäßige Frosthärte; selbstfruchtbar. 8 Meter Kultur-Preiselbeere Vaccinium vitis-idaea KlStr Nur auf sauren (pH 3,5 - 5), feuchten Böden; extreme Frost- und Spätfrostlagen vermeiden; verträgt Halbschatten; selbstfruchtbar. 0,4 Meter Rote, Weiße, Schwarze Ribisel, Stachelbeere Ribes rubrum, R. nigrum, R. uva-crispa KlStr Humusreiche, leicht bis stärker saure Böden (pH 5 - 6,5) mit guter Wasserversorgung; hohe Frosthärte, Anfälligkeit für Blütenfrost mittel; v. a. im warmen Klima Halbschattenpflanzen; selbstfruchbar. s. Tabelle Seite 7 Weintraube Vitis vinifera KlStr Geringe Ansprüche an den Boden, nasse und verdichtete Böden sind nicht geeignet, kalkempfindlich; hohe Wärmeansprüche, mäßige bis geringe Frosthärte; verträgt Trockenheit, gedeiht aber auch in niederschlagsreicheren Gegenden; selbstfruchtbar. 2 - 4 Meter Himbeere Legende zu den angeführten Tabellen: KlStr … Kleinstrauch GStr … Großstrauch Str … Strauch B … Baum GB … Großbaum Standortansprüche von Obstgehölzen Standortansprüche von Schalenobst Name deutsch/ wissenschaftlich Pflanzabstand Wuchs Standort Haselnuss Corylus avellana, maxima GStr Geringe Ansprüche an den Boden, erträgt keine stauende Nässe und Trockenheit; Frosthärte hoch, spätfrostgefährdet!; selbstunfruchtbar. 3 - 4 Meter Mandel Prunus dulcis B Gedeiht auch auf den trockensten Böden, sonst vgl. Marille; selbstunfruchtbar. 5 -7 Meter Maroni Castanea sativa GB 1 2 -1 5 Weinbauklima!, schwach saure Böden; windige Lage meiden, mäßig frosthart; selbstunfruchtbar. Meter Walnuss Juglans regia B Geringe Ansprüche an den Boden, tonige und staunasse Böden meiden; Frosthärte mäßig bis gering (v. a. veredelte Sorten); Sorten unterschiedlich spätfrostgefährdet; veredelte Bäume meist selbstfruchtbar. 14/5 12 Meter Maroni Selbstfruchtbar heißt, dass Sie keine andere Sorte derselben Art in der Umgebung haben müssen, um Früchte zu erhalten. Selbstunfruchtbar bedeutet, dass der Pollen nicht die Narben der eigenen Blüten befruchtet. Um Früchte zu bekommen, muss sich zumindest eine geeignete Befruchtersorte derselben Art in maximal 50 Meter Entfernung befinden. Schwierigkeiten treten vor allem bei Kirsche, Weichsel, Zwetschke und natürlich häufiger bei Kiwi auf. DURCH VEREDELUNG ZUM „WUNSCHBAUM“. Bei den Unterlagen wird zwischen schwach und stark wachsenden unterschieden. Schwach wüchsige Unterlagen verwendet man für kleine Baumformen wie Spindelbusch und Spaliere (Stammhöhe ca. 40 cm), stark wüchsige Unterlagen für Halbstämme (Stammhöhe 1,2 - 1,6 m) und Hochstämme (Stammhöhe über 1,6 m), deren Kronen fünf Meter und mehr im Durchmesser erreichen können. Dazwischen gibt es v. a. beim Apfel eine Reihe mittelstark wachsender Unterlagen, die gerade für Hausgärten gut geeignet sind. Sie werden für Halbstämme, Viertelstämme oder Buschbäume verwendet. Die Unterlage beeinflusst nicht nur Wuchsstärke und Baumgröße. Bei kleineren Baumformen ist mit früheren Erträgen zu rechnen als bei größeren Baumformen – oft sieht man schon Baumschulware mit den ersten Früchten. Doch dafür brauchen kleinere Baumformen auch mehr Pflege: Regelmäßiger Schnitt, Düngung, Bewässerung und das Freihalten der Baumscheibe von Gras gehören dazu. Zwergformen brauchen Zeit ihres Lebens eine Stütze, zum Beispiel einen dicken Baumpfahl aus Lärchen-, Robinien- oder Eichenholz, da ihre Wurzeln zu schwach sind, um die Last des Baumes zu tragen. Trotz aller Pflege ist die Lebensdauer von Zwergbäumen in der Regel kürzer als die von großkronigen Bäumen. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Unterlagenbezeichnungen beim Apfel, Beispiele: schwachwüchsig – M27, M9, M26; mittelwüchsig – M7, MM109, MM111; starkwüchsig – A2, Sämling Unsere wichtigsten Obstarten wachsen auf Bäumen. Doch Baum ist nicht gleich Baum – auch wenn der gleiche Sortenname auf dem Etikett steht. Es macht einen großen Unterschied, ob man einen Obstbaum als so genannten Spindelbusch oder als Hochstamm kauft. Obstbäume werden in der Regel veredelt. Das heißt, dass ein Trieb oder eine Knospe einer Edelsorte auf eine „fremde“ Wurzel – die so genannte Unterlage – aufgesetzt wird. Damit besteht ein Obstbaum eigentlich aus zwei Teilen, und beide Veredelungspartner beeinflussen die Eigenschaften des Baumes. Bei größeren Baumformen (Halbstamm, Hochstamm) lässt der erste Ertrag länger auf sich warten. Bei manchen Sorten wie zum Beispiel Gravensteiner und Blenheim kann es sogar ein Jahrzehnt dauern, bis man in den Genuss der Früchte kommt. Dafür sind Halb- und Hochstammbäume im Allgemeinen robuster und brauchen weniger Pflege. Schnitt und Ernte sind jedoch bei hochwüchsigen Bäumen schwieriger durchzuführen. Die Auswahl des Obstbaumes will also gut überlegt sein. 14/6 ✁ Die Veredelung macht´s möglich: Die gewünschte Sorte wird mit einer Unterlage kombiniert, die robust und standortangepasst sein soll und die Wüchsigkeit und Größe des Baumes bestimmt. ✁ SO KOMMT DER B AUM IN I HREN G ARTEN – DIE P FLANZUNG . Jede Obstart und Baumform hat einen bestimmten Platzbedarf, den Sie schon bei der Planung Ihres Gartens und bei der Pflanzung berücksichtigen müssen. Sonst könnte es passieren, dass der Platz in Ihrem Garten bereits zu eng ist, wenn die Bäume nach zehn Jahren endlich zu tragen beginnen! Und einen großen Baum klein zu halten und gleichzeitig Früchte ernten zu wollen – das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit … Um den Platzbedarf der Bäume von Anfang an richtig einschätzen zu können, ist es besonders wichtig, von der Baumschule möglichst genaue Informationen über die Sorten und die verwendeten Unterlagen zu fordern. Pflanzabstände bei Obstbäumen Abstände der Obstarten nach Baumform bzw. Unterlage Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Obstart Baumform/Unterlage Pflanzabstand Apfel Hochstamm, Halbstamm/Sämling, A2 8 bis 10 Meter Apfel Halbstamm, Buschbaum/MM111, M25 6 bis 8 Meter Apfel Busch/MM106, M7 3 bis 4 Meter Apfel Spindelbusch/M9, M26 2 bis 3 Meter Birne Hochstamm, Halbstamm/Sämling 10 Meter Birne Busch/Pyrus betulifolia, BA 29, OHF 3 bis 5 Meter Birne Spindelbusch/Quitte A, C 2 bis 3 Meter Kirsche Hochstamm/Sämling 10 Meter Kirsche, Baumweichsel Halbstamm/F12/1, Mahaleb 6 bis 7 Meter Kirsche kleine Baumformen/Gisela, Weiroot 3 bis 5 Meter Brombeere aufrechte Sorten 1 Meter Brombeere rankende Sorten 3 Meter Rote Ribisel, Stachelbeere 1,5 bis 2 Meter Schwarze Ribisel 2 bis 2,5 Meter Himbeere 0,5 Meter Pflanzabstände verstehen sich als Abstand von Baum zu Baum, zu einer Wand z. B. muss nur der halbe Abstand eingehalten werden. Bardowiker Sommerbergamotte Eine ausführliche Anleitung zum Pflanzen von Obstbäumen finden Sie im NÖ Naturgarten-Ratgeber Teil 7 „Bäume, Sträucher & Co". DIE PFLANZUNG EINES OBSTBAUMES. Walnuss Hat man sich einmal für einen Baum entschieden, kann man ans Pflanzen denken. Obstbäume werden auch heute noch großteils als wurzelnackte Ware angeboten, daher werden sie im Winterhalbjahr gepflanzt. Empfindliche Obstarten wie Marille, Pfirsich und Walnuss werden am besten im zeitigen Frühjahr gepflanzt. Apfel und Birne fühlen sich im warmen Klima besser, wenn sie schon im Herbst an ihren neuen Standort kommen. Sehr späte Pflanzungen (etwa im Dezember) sind eher zu vermeiden. Containerpflanzen können das ganze Jahr über gepflanzt werden. 14/7 B ODENPFLEGE , B EWÄSSERUNG UND D ÜNGUNG . GIESSEN GEFRAGT? Schon bei der Planung Ihres Gartens sollten Sie auf die Standortgegebenheiten achten und Obst und Unterlage danach auswählen. Kirsche, Marille, Mandel und Birne (auf Sämling veredelt) gedeihen auch auf trockenen Standorten recht gut. Apfel, Zwetschke, Kiwi und Beerensträucher wiederum sind für genügend Feuchtigkeit dankbar. So geplant sollte Ihr Garten mit einem Minimum an zusätzlichem Wasser auskommen. Bei der Pflanzung und im ersten Standjahr sollte aber nicht mit Wasser gespart werden. Kronentraufe Vor allem in Trockengebieten bietet sich das Mulchen von Baumscheiben und Beerensträuchern mit Laub oder Wiesenschnitt an, um die Verdunstung von Bodenwasser möglichst gering zu halten. Hier leistet das oft so verpönte Nusslaub gute Dienste: Der hohe Gerbstoffgehalt der Blätter verhindert das Aufkommen von Unkraut – zum Beispiel bei Verwendung zum Mulchen zwischen Beerensträuchern. Das Laub dient im Winter als Frostschutz für die Wurzeln. Im Frühjahr sollten Sie den Mulch kurzfristig entfernen, damit sich der Boden rascher erwärmen kann. GRASWUCHS AUF DER BAUMSCHEIBE? Baumscheibe mit Mulchmaterial Das feine Wurzelgeflecht dicht unter der Bodenoberfläche ernährt die Obstbäume. Es wird von einer gemulchten Baumscheibe geschützt, die für Nahrungs- und Humusnachschub sorgt. In den ersten Lebensjahren sollten Sie bei allen Baumformen eine Baumscheibe in Größe der Krone von Bewuchs freihalten. Dabei muss allerdings nicht jedes Kräutlein säuberlich entfernt werden. Ab Anfang August sollte die Baumscheibe dann überhaupt zuwachsen. Bei starkwüchsigen älteren Bäumen kann Graswuchs das ganze Jahr über zugelassen werden. Der Boden unter Beerensträuchern sollte nicht mit Gras zuwachsen, vor allem nicht in Trockengebieten. Mit dem Aufbringen einer dicken Mulchschicht können Sie dieses Zuwachsen mit Gras verhindern. Dadurch wird der Boden auch mit Humus angereichert, den alle Beerensträucher (abgesehen vom Sanddorn) sehr mögen. Pfirsichbäume und Wein, vor allem auf kalkigen oder schweren Böden, sind mit Unterwuchs nicht glücklich. WIE VIEL NAHRUNG BRAUCHT DER BAUM? Obstbäume kommen mit normalen Gartenböden in der Regel gut zurecht, eine zusätzliche Düngung ist meist nicht nötig. Allerdings kann auf besonders armen Böden eine Vorratsdüngung mit Phosphor und Kali bei der Pflanzung dienlich sein. Auf sauren Böden kann alle paar Jahre eine Kalkung mit kohlensaurem Dolomitkalk durchgeführt werden. Auch für etwas gut verrotteten Kompost sind die Bäume dankbar. 14/8 Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten DIE MULCHSCHICHT SCHÜTZT DEN BODEN. ✁ S CHRITT FÜR S CHRITT – DER O BSTBAUMSCHNITT. WARUM BÄUME SCHNEIDEN? Wenn Sie einen Obstbaum vor allem zur Zierde in Ihrem Garten haben und Ihnen die Qualität der Früchte nicht so wichtig ist, dann brauchen Sie kaum zu Säge und Schere zu greifen. Ein Pflanzschnitt sollte trotzdem durchgeführt werden, denn beim Roden der Bäume in der Baumschule gehen Wurzeln verloren. Dies wird durch den Pflanzschnitt ausgeglichen. Wenn Sie aber Obstbäume in Ihrem Garten haben, um geschmackvolles, gesundes Obst zu ernten, kommen Sie am regelmäßigen Schnitt der Kronen nicht vorbei. In diesem Fall werden Sie versuchen, Mit dem Obstbaumschnitt beugen Sie dem Sprichwort „Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere“ vor. • durch den Erziehungsschnitt ein stabiles, gut belichtetes Kronengerüst zu erreichen; • durch den Erhaltungsschnitt jährlich hohe Erträge bei guter Qualität zu erhalten; • ausufernde, zu große Kronen durch einen Verjüngungsschnitt zu verkleinern; Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten • ungepflegten, vernachlässigten oder schlecht tragenden Bäumen durch einen Schnitt wieder zum Ertrag bzw. zu ansprechender Fruchtqualität zu verhelfen. Bügelsäge Die Entwicklung eines ungeschnittenen Baumes: Die oberen Äste beschatten die unteren Kronenpartien, sodass diese verkahlen und nur noch wenige sowie geschmacksleere Schattenfrüchte produzieren. Das junge Holz und damit die besten, besonnten Früchte findet man an der Spitze des Baumes. Das Schneiden von Obstbäumen lernen Sie nicht in einem Jahr, vielmehr ist es ein Lernen über Jahre, bei dem Sie immer Ihre Schnittmaßnahmen und die Reaktion des Baumes darauf beobachten sollten. Das dazu nötige Handwerkszeug erhalten Sie auf den folgenden Seiten. Die unteren Kronenteile sind verkahlt – hier wachsen nur mehr geschmacksleere, kranke Schattenfrüchte. Beispiel ungeschnittener Baum GUTES WERKZEUG – DAMIT DIE ARBEIT GELINGT. Scheren. Der Ankauf einer guten Baumschere lohnt sich – schließlich kann man sie ein ganzes Leben lang verwenden. Manche Firmen bieten mehrere Modelle und auch Scheren für Linkshänder an. Es werden zwei Scherentypen unterschieden: Solche mit Gegenschneide, die wie übliche Scheren schneiden, und Ambossscheren, bei denen eine Schneide auf einen Amboss drückt. Ambossscheren quetschen bei unsachgemäßer Anwendung die Triebe stärker. 14/9 Baumschere Astscheren sollten nicht zum Entfernen von stärkeren Trieben in Stammnähe verwendet werden, da sie stark quetschen und schlecht verheilende Wunden hinterlassen. In solchen Fällen ist es besser, zur Säge zu greifen. Im äußeren Kronenbereich und beim Zerkleinern des Schnittgutes leisten diese Scheren jedoch gute Dienste. Gerade bei großen Baumformen bewähren sich so genannte Raupenscheren. Das sind Scheren mit Seilzügen, die auf Stangen montiert werden können. Der Fruchtholzschnitt und das Entfernen von Überbauungen sind damit problemlos vom Boden aus durchführbar. Bei vielen Produkten können die Stangen, die meist bis zu vier Metern ausfahrbar sind, gleichzeitig für Säge und Pflückkorb verwendet werden. Fuchsschwanz Um zu verhindern, dass der Ast durch sein Eigengewicht in die Tiefe gezogen wird und dabei den Baum tief aufreißt und beschädigt, sollte er während des Absägens mit einer Hand abgestützt werden. Sägen. Für die meisten Sägeschnitte am Baum sind Fuchsschwanzsägen gut geeignet. Die Ausführung mit einem Haken am vorderen Ende des Sägeblattes dient gleichzeitig zum Herausziehen abgeschnittener Äste. An unzugänglichen Stellen (z. B. Astgabeln) ist mitunter das verstellbare Sägeblatt der Bügelsäge von Nutzen. Neu und sehr praktisch sind Klappsägen, die sich im Hosensack verstauen lassen. Diese weisen meist einen besonderen Schliff auf (so genannte Zugsägen), der schnelles Arbeiten und besonders saubere Schnittflächen ermöglicht. WIE WIRD GESCHNITTEN? Dünne, einjährige Triebe werden immer leicht schräg oberhalb einer nach außen gerichteten Knospe geschnitten. Dabei ist darauf zu achten, dass einerseits kein langer Stummel stehen bleibt, wodurch die Wundheilung behindert wird, und andererseits der Schnitt nicht zu schräg geführt wird, da dies zum Absterben der Knospe führt. Äste werden mehr oder weniger senkrecht zu ihrer Wuchsrichtung weggeschnitten. Der für die Wundheilung wichtige Astring soll nicht weggeschnitten werden. In diesem befindet sich nämlich Abschottungsgewebe, das den Baum vor Krankheiten schützt. Um dem Baum eine rasche Heilung der Wunde zu ermöglichen, darf weder ein langer Aststummel stehen bleiben, noch die Schnittfläche unnötig groß sein. Ein Wundverschluss ist nicht erforderlich. 1. 2. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Astschere Beim Absägen eines stärkeren, größeren Astes ist die Gefahr, dabei den Stamm aufzureißen, besonders groß. Daher wird in mehreren Arbeitsschritten vorgegangen (s. linke Skizze): Zuerst wird der Ast etwa einen halben Meter von der Astgabel entfernt von unten angeschnitten (1.), ehe er etwas weiter außen von oben abgeschnitten wird (2.). Erst dann wird der verbleibende Rest mit einem einzigen, sauberen Schnitt entfernt (3.). 3. Absägen eines stärkeren Astes Schnitt einjähriger Triebe falsch Zugsäge richtig zu lang zu kurz Astring Schnitt auf Astring 14/10 richtig ✁ falsch ✁ JUNG ODER ALT – DER LEBENSZYKLUS EINES BAUMES. Alle Pflanzen und damit auch unsere Obstbäume durchleben bestimmte Entwicklungsoder Altersphasen: Während der Jugendphase bringt der Baum noch keine Früchte hervor, ist aber durch starkes, steil aufgerichtetes und wenig verzweigtes Wachstum gekennzeichnet. Mit der Bildung der ersten Blütenknospen erreicht er die Ertragsphase, normalerweise die längste Phase seines Lebens. Das Wachstum der Krone verlagert sich in die Breite, es kommt zu verstärkter Verzweigung, und das Höhenwachstum nimmt ab. Gegen Ende der Ertragsphase wird das Höhenwachstum immer geringer, die Fruchtbildung überwiegt. In der Alters- oder Abgangsphase beginnen erst einzelne Äste, später ganze Astpartien und schließlich der Baum abzusterben. Die Dauer der einzelnen Phasen ist sowohl individuell als auch von Obstart zu Obstart verschieden. Jede dieser Phasen erfordert unterschiedliche Schnittmaßnahmen. In der Jugendphase soll der Grundstock für eine günstige Kronenentwicklung gelegt und der Baum möglichst rasch in die Ertragsphase gebracht werden. In der Ertragsphase liegt das Ziel des Schnittes in einer ausgeglichenen Frucht- und Triebbildung, in der Verhinderung von Alternanz und in der Erhaltung einer günstigen Kronenstruktur. Unter Alternanz wird der Wechsel von Frucht- und Triebjahren verstanden – der Baum trägt nur jedes zweite Jahr. Sie ist sorten- und altersabhängig und tritt z. B. bei Gravensteiner, Boskoop und Glockenapfel auf. GEWUSST WIE – GESETZMÄSSIGKEITEN DES TRIEBWACHSTUMS. Durch Schnittmaßnahmen können Sie die Entwicklung Ihres Obstbaumes gezielt beeinflussen und lenken. Ein paar Grundsätze sind dabei zu beachten: Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten • Das Prinzip der Spitzenförderung und Oberseitenförderung: Die am höchsten stehenden Knospen eines Triebes oder Baumes erhalten den meisten „Saft“ und treiben daher am stärksten durch. Tiefer stehende Knospen treiben deutlich schwächer aus oder verbleiben als so genannte schlafende Augen im Ruhezustand. Gleiches gilt für die Krone insgesamt: Die höchsten, obersten und steil aufgerichteten Triebe treiben stärker als untergeordnete oder flachere Triebe. • Steile oder flache Triebe? Steil stehende Triebe bedingen eher reines Blatt- und Triebwachstum und wenig Blütenbildung. Wächst ein Trieb flacher oder wird er waagrecht gebunden, treiben alle Knospen gleich stark, die Triebkraft wird verteilt. Dies fördert die Ausbildung von Kurztrieben mit Blütenknospen. In der Praxis bedeutet das: Junge, triebige Bäume und Kronenteile (die oberen Astpartien) werden auf flach stehende Triebe geschnitten; alte, wenig triebige Bäume und die tiefer liegenden Äste werden auf aufrecht stehende Triebe zurückgekürzt. Langtrieb bei Apfel • Wachstum oder Ertrag? Der Ausruf „Ich habe den Baum im Winter so stark geschnitten, und jetzt treibt er erst wieder wie verrückt!“ spiegelt eine der Gesetzmäßigkeiten beim Obstbaumschnitt wider: kurzer Schnitt (die Triebe werden kurz gelassen), starker Rückschnitt = Schnitt auf Wachstum; langer Schnitt (die Triebe werden lang gelassen), mäßiger Rückschnitt = Schnitt auf Ertrag. • Jeder Baum ist ein Individuum. Vor dem Schneiden sollten Sie den Baum begutachten – denn er zeigt, wie es ihm geht: Meterlange Jahrestriebe deuten auf einen jugendlichen Baum hin. Jahreszuwächse von ein paar Zentimetern deuten auf Vergreisung hin. Ein stärkerer Rückschnitt und sorgfältige Bodenpflege scheinen dann angebracht. Der Stamm- und Wurzelbereich sollte auf Schäden als Ursache der Vergreisung untersucht werden (Frostrisse, Obstbaumkrebs, Pilzkörper, mechanische Schäden, Bodenverdichtungen, Trockenschäden, Wühlmäuse). Gegebenenfalls müssen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. 14/11 Manche Sorten zeichnen sich durch enorme Triebkraft auch noch im Alter aus. In diesem Fall sollte nur das Nötigste und dies nach dem Austrieb geschnitten werden. WANN WIRD GESCHNITTEN? Winterschnitt. Es kann von Jänner an bis zum Austrieb geschnitten werden, bei starkem Frost sollte jedoch nicht geschnitten werden. Die Monate November und Dezember sind ungünstig, da der Baum sich in dieser Zeit nicht gegen das Eindringen von Krankheiten wehren kann. Je später im Frühjahr geschnitten wird, desto schwächer wird der Austrieb. Alte Bäume, deren Triebwachstum schon stark nachgelassen hat, sollten daher möglichst zeitig, junge, kaum zu bändigende Bäume dagegen spät geschnitten werden. Der Winterschnitt fördert das Wachstum, und zwar umso stärker, je kräftiger geschnitten wird. Der Sommerschnitt dient als Wuchsbremse. Sommerschnitt. Alle Baumarten können auch im Sommer geschnitten werden. Walnuss, Kirsche, Marille und Pfirsich sollten (v. a. bei größeren Eingriffen) überhaupt im August geschnitten werden, da die Wundverheilung zu dieser Zeit besser ist. Alternanz. Bäume, die nur jedes zweite Jahr tragen (= Alternanz), werden im Winter vor dem Tragjahr stark geschnitten. Vor dem „Ruhejahr“ sollten sie nicht oder nur wenig geschnitten werden. Achten Sie schon beim Kauf eines Baumes auf eine günstige Aststellung, denn dies erleichtert Ihnen spätere Schnittmaßnahmen. Im Obstbau haben sich im Laufe der Jahrhunderte mannigfache Erziehungsformen entwickelt – von strengen Schnurbäumen (Kordons) über verschiedene Heckenformen, wie sie im Intensivobstbau üblich sind, bis hin zur Pyramidenkrone und zur Hohlkrone. Die Pyramidenkrone. Die ideale Pyramidenkrone ist aus einem Mitteltrieb und drei oder vier möglichst gut im Raum verteilten Leitästen aufgebaut. Von diesen und vom Mitteltrieb zweigen Fruchtäste ab. Am Mitteltrieb sollten neben den Leittrieben keine stärkeren Äste zu- Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten SO WIRD ´S GEMACHT – KRONENFORMEN UND SCHNITTARTEN. gelassen werden. Erst etwa einen Meter über der ersten Astetage kann bei besonders stark wachsenden Sorten eine zweite Serie an Leitästen aufgebaut werden. Die Kronenform gleicht einer Pyramide mit einem Dachwinkel von ca. 120°. 120° Mitteltrieb mit konisch aufgebautem Fruchtholz Die Hohlkrone. Im Gegensatz zur Pyramidenkrone fehlt der Hohlkrone der Mitteltrieb. Er wird im Zuge des Pflanzschnit- Leitast tes entfernt, und so besteht die Krone nur aus drei bis vier trichterförmig angeordneten Seitenast Leitästen. Vor allem für den Pfirsich ist die Hohlkrone die übliche Kronenform. Fruchtast Die Erklärung sämtlicher Schnittvarianten würde den Rahmen dieses Ratgebers sprengen, deshalb wird im Folgenden nur auf die Schnittpflege von pyramidalen Kronen eingegangen, wie sie bei großen Baumformen von Apfel, Birne, Kirsche und zum Ansatz der Leittriebe nicht aus einem Punkt 14/12 ✁ Beispiel einer Pyramidenkrone Teil auch Marille üblich ist. ✁ Schnittart 1: Der Pflanzschnitt. Durch den Pflanzschnitt wird der Grundstock für die künftige Kronenentwicklung gelegt. • Ein Mitteltrieb (die Stammverlängerung) und drei bis vier günstig stehende Seitentriebe (mit einem Neigungswinkel von etwa 45 bis 90° zum Mitteltrieb) werden als künftige Leittriebe ausgewählt. Sie sollen sowohl in der Waagrechten als auch in der Senkrechten gleichmäßig im Raum verteilt sein. Konkurrenztriebe und überzählige Triebe entfernen Seitenleitäste auf Saftwaage schneiden zu steil stehende Triebe abspreizen • Die überzähligen Triebe werden entfernt; bei besonders kräftigen Bäumen kann ein Teil waagrecht gebunden werden. Dies führt zu Blütenknospenbildung und damit zu früherem Ertragsbeginn. nicht benötigte Triebe waagrecht binden • Der Mitteltrieb wird eingekürzt und beim Apfel um eine Hand breit länger als die Seitenleittriebe belassen. Beispiel Pflanzschnitt Ein Trieb, der kürzer als die anderen geschnitten wird, bleibt im Wachstum zurück. Dem beugt der Schnitt auf Saftwaage vor – alle Seitenleitäste werden dabei auf gleiche Höhe gekürzt. • Zu steil stehende Triebe können durch Spreizhölzer oder durch Binden in die richtige Lage gebracht werden. Vorsicht: sehr steil stehende Triebe nicht wegspreizen und als Leittriebe verwenden, diese reißen später leicht aus. Zu flach stehende Triebe können durch Aufbinden im Wuchs gefördert werden. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten • Die Seitenleitäste werden auf Saftwaage geschnitten. Beim Anschnitt der Seitenleitäste werden Augen gewählt, die nach außen gerichtet sind, um die Krone in die Breite zu ziehen und damit das Kroneninnere licht zu halten. Schnittart 2: Der Erziehungsschnitt. Spreizholz • Zuerst wird „formiert“ – das heißt, dass die Triebe mit Spreizhölzern oder Drahtbügeln und durch Binden in die richtige Position gebracht werden. • Dann werden Konkurrenztriebe – d. s. die den ausgewählten Leittrieben am nächsten stehenden – entfernt. Gleiches gilt für kroneneinwärts oder zu dicht stehende Triebe. • Leitäste werden bei Bedarf eingekürzt – z. B. wenn sie unter Bleistiftstärke haben oder zu wenig verzweigt sind. Dabei wird stets auf ein nach außen gerichtetes Auge geschnitten oder auf einen Seitentrieb abgeleitet und die Saftwaage eingehalten. Mitteltrieb und Seitenleitäste sollten ungefähr einen Dachwinkel von 120° bilden, Birnen lässt man ihrer Natur gemäß etwas steilere Kronen wachsen. 3 3 3 2 Ein tragfähiges, lichtes Kronengerüst ist das Ziel des Erziehungsschnittes. 4 2 3 1 1 1 3 2 2 4 2 3 2 2 5 2 4 4 5 1 Nach dem ersten Standjahr: Kroneneinwärts stehende Triebe (1) und Konkurrenztriebe (2) entfernen; Mitteltrieb und linken Leittrieb einkürzen – um Saftwaage zu erreichen und übermäßiges Wachstum des Mitteltriebes hintanzuhalten (3); günstig stehende, nicht für den Kronenaufbau benötigte Triebe waagrecht binden (4). 14/13 Selber Baum im zweiten Standjahr: Stammaustriebe (1), kroneneinwärts wachsende (2), konkurrierende (3) und zu dicht stehende Triebe (4) entfernen; Leittriebe mit Spreizhölzern in günstige Stellung bringen (> 45° zum Mitteltrieb) (5) 1 Erziehungsschnitt an einem Hochstammapfelbaum im ersten und zweiten Standjahr 4 Schnittart 3: Der Erhaltungsschnitt. Durch ständige Erneuerung des Fruchtholzes und Lichthalten der Krone sollen gleichmäßige, hohe Ernten bei guter Qualität erreicht werden. Während wir es beim Pflanzund Erziehungsschnitt nur mit einer Triebform, nämlich den einjährigen Langtrieben zu tun haben, treffen wir bei Bäumen im Ertrag Quirlholz auf verschiedene Knospen- und Triebformen. Diese sollten einmal genauer betrachtet werden, damit man weiß, wie Äpfel und Birnen entstehen … einjähriger Langtrieb kurzes Fruchtholz zweijähriger Triebabschnitt Fruchtrute dreijähriger Triebabschnitt Quirlholz vierjähriger Triebabschnitt Ziel des Erhaltungsschnittes ist es, in der ganzen Krone gleichmäßiges Triebwachstum und Blütenbildung zu erreichen. Bleiben die Triebe ungeschnitten, so verzweigt sich dieses Fruchtholz weiter. Jedes Jahr wächst ein immer kleiner werdendes Stück dazu, bis nach einigen Jahren so genanntes Quirlholz entstanden ist. Die Qualität und Gesundheit der Früchte vom Quirlholz ist meist schlechter als jene der Früchte vom jungen Holz. Daher ist es Ziel des Schnittes, viel junges Fruchtholz zu erzielen und das älteste Quirlholz auszulichten. Neben den einjährigen Langtrieben finden sich, vor allem nach scharfen Rückschnitten, auch so genannte Wasserschosse auf den Bäumen. Diese treiben direkt aus dem alten Holz und unterscheiden sich von den einjährigen Langtrieben durch längere Abstände zwischen den Knospen; sie sind auch kleiner ausgebildet. Am besten werden solche Triebe im Frühsommer – bevor sie verholzen – herausgerissen. Günstig stehende Wassertriebe können aber auch für die Verjüngung verwendet werden. Dazu lässt man nur einen oder zwei dieser Triebe stehen und bringt sie durch Binden in eine günstige Position. Durch einen Rückschnitt im Sommer kann eine bessere Ausbildung der unteren Knospen erreicht werden. Einer der häufigsten Schnittfehler ist die Verwechslung einjähriger Langtriebe mit Wasserschossen und ihre gänzliche Entfernung. Dadurch entsteht Besenwuchs und es kann sich kein Fruchtholz entwickeln. Ungünstig ist es aber auch, alle Langtriebe anzuschneiden. Folgende Vorgangsweise hilft bei der Vermeidung von Fehlern: • Kroneneinwärts und zu dicht stehende Triebe werden weggeschnitten. • Altes, abgetragenes Fruchtholz (nach unten geneigt) wird durch Absetzen auf jüngere Triebe entfernt, Quirlholz zum Teil ausgelichtet. • Das Höhenwachstum der Bäume kann durch Zurückschneiden auf waagrecht stehende Verzweigungen oder Astquirle (bei Kirsche) gebremst werden. Einjähriger Langtrieb (Marille), darüber wahrer Fruchttrieb (Pfirsich) 14/14 ✁ einjähriger Triebabschnitt Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Triebentwicklung Apfel Die einjährigen Langtriebe sind meist nur mit kleinen, dem Trieb flach anliegenden Holzknospen besetzt. Aus diesen entwickeln sich im nächsten Jahr zum Teil wieder Langtriebe, zum Teil kurze oder auch bis zu 20 cm lange Verzweigungen (Kurztriebe), an deren Spitzen zumeist Blütenknospen sitzen. Aus diesem jungen Fruchtholz entwickeln sich in der Regel die qualitativ besten Früchte. ✁ Spalierobst Erhaltungsschnitt vor nach dem Schnitt Diese Triebe haben sich aus Quirlholz entwickelt und gehören jedenfalls entfernt. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Die obere Abbildung zeigt, dass im oberen Astbereich das Triebwachstum am stärksten ist (Gesetz der Spitzenförderung). Dort wird eher auf flach stehende Triebe geschnitten, um verringertes Wachstum und mehr Blütenbildung zu erreichen. In den unteren Astabschnitten soll durch Absetzen auf steil stehende Triebe Neuzuwachs und Fruchtholzerneuerung erreicht werden. 2 3 1 4 Fruchtholzerneuerung Wird ein Triebabschnitt durch die Last der Früchte herabgeneigt, ist es an der Zeit, Fruchtholzverjüngung durchzuführen: Bei 1 abzusetzen wäre eine sanfte Maßnahme, 2 und 3 würden in diesem Fall entfernt. Bei 2 und 3 zu schneiden ist der Mittelweg, wird bei 2 weggeschnitten, muss 3 entfernt werden. Bei 4 wird zurückgeschnitten, wenn kräftigerer Neuzuwachs erwünscht oder die Krone schon sehr weit ausgebereitet ist. Schnittart 4: Der Verjüngungsschnitt. Der Verjüngungsschnitt wird vor allem bei an sich gepflegten Bäumen durchgeführt, um wieder kompaktere Kronen zu erhalten. Beim Verjüngungsschnitt wird die Krone um bis zu ein Drittel ihres Volumens reduziert. • Die Hauptleitäste werden im Dachwinkel von ungefähr 120° auf günstig stehende jüngere Verzweigungen zurückgesägt (siehe rechte Abbildung). • Gleichzeitig wird auch das Fruchtholz im Kroneninneren ausgelichtet. Dachwinkel ca. 120° • Nach dem Verjüngungsschnitt muss die Kronenform (Mitteltrieb, Leittriebe in Saftwaage) wieder sichtbar sein. Der Verjüngungsschnitt wird oft missverstanden, indem alte, ungepflegte Bäume mit der Motorsäge weit zurückgestummelt werden. Die Folgen sind jahrelange Ertragsausfälle, Pilzbefall durch die großen Wunden und unzählige Wasserschosse an den Schnittstellen. Solcherart behandelte Bäume sind selbst für Fachleute schwer wiederherzustellen, ihr Lebensalter ist stark verkürzt. Verjüngungsschnitt 14/15 Schnittart 5: Schnitt ungepflegter Kronen. Beim Schnitt ungepflegter Kronen darf man sich nicht von starren Vorstellungen einer idealen Krone leiten lassen. Allzu krasse Schnitteingriffe führen nur zu vermehrter Wasserschossbildung und mitunter zu jahrelangen Ertragsausfällen. Große Schnittwunden in Stammnähe sollten so weit wie möglich vermieden werden. • Als ersten Schritt gilt es, Überbauungen zu beseitigen. Darunter versteht man Äste aus den oberen Etagen, die die unteren überwachsen und diesen das Licht nehmen. Das heißt also, dass der Baum zuerst oben „schlank“ gemacht werden soll. Meist ist es auch nötig, den Baum in der Höhe einzukürzen. • Wie beim Verjüngungsschnitt sollte die Krone auch an den Seiten zurückgenommen werden und das Fruchtholz durch Auslichten des Quirlholzes und Zurücksetzen auf jüngere Verzweigungen erneuert werden. Der „Renovierungsschnitt“ kann auch in Etappen durchgeführt werden: Im ersten Jahr werden die Überbauungen entfernt und das Kroneninnere ausgelichtet, das alte Fruchtholz wird jedoch an den unteren Ästen belassen. Das hat den Vorteil, dass übermäßige Triebreaktionen (Wasserschosse) ausbleiben. Im nächsten Jahr kann dann eine Fruchtholzerneuerung im unteren Kronenbereich ins Auge gefasst werden. Die untere Abbildung zeigt die ca. 20-jährige Krone eines Apfelbaumes. Ein Erziehungsschnitt wurde noch vorgenommen, danach blieb der Baum sich selbst überlassen. Eine zweite Astetage hat sich entwickelt, welche die untere überwächst. Durch die Fruchtlast haben sich die Leittriebe schon weit abgesenkt. Maßnahmen: Durch Entfernung der überbauenden oberen Äste bekommen die unteren mehr Licht, die abgesenkten Leitäste werden auf senkrecht stehende junge Verzweigungen abgesetzt. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Vernachlässigte oder falsch geschnittene Kronen können durch den richtigen Schnitt wieder zum Ertrag oder zu verbesserter Fruchtqualität gebracht werden. • Durch Auslichten wird Licht ins Kroneninnere gebracht. Das soll aber nicht heißen, dass sämtliche Verzweigungen im Kroneninneren wegzuschneiden sind. Vielmehr werden günstig stehende Verzweigungen benutzt, um das Fruchtholz oder weit ausladende Astpartien zu verjüngen. Ist der Baum noch jung und triebfreudig (zu erkennen an den vielen kräftigen Langtrieben), sollten die angeführten Maßnahmen möglichst erst Anfang April durchgeführt werden, um übermäßige Bildung von Wasserschossen zu vermeiden. Aus dem gleichen Grund soll das Auslichten des Fruchtholzes im unteren Bereich vorerst unterbleiben. vor nach dem Schnitt 14/16 ✁ Schnittbeispiel einer ungepflegten Krone ✁ BESONDERHEITEN BEIM SCHNITT EINZELNER OBSTARTEN. BIRNE Birnen haben meist einen ausgeprägten Hang zur Mitte. Dies führt oft zu richtigem „Raketenwuchs“ des Mitteltriebes. Daher wird beim Schnitt immer danach getrachtet, die Krone – auch durch Formieren – nach außen zu ziehen und das Höhenwachstum zu begrenzen, damit die Bäume nicht unbeerntbar werden. Birnbaum KIRSCHE Erziehungsschnitt: Kirschen bauen von Natur aus stabile Kronen auf. In der Jugend sind daher nur korrigierende Eingriffe nötig, wie etwa das Entfernen kroneneinwärts und zu dicht stehender Triebe. Auch das Höhenwachstum kann durch regelmäßiges Zurückschneiden auf Astquirle gebremst werden. Das Einkürzen von Trieben zur Verbesserung der Stabilität ist in der Regel nicht nötig. Leider werden Kirschen oft als einjährige Kronen angeboten. Das heißt, dass auf einen fertigen Wildstamm ein Edelreis mit vier Augen aufgepfropft wird. Die sich daraus entwickelnden Triebe stehen meist so steil, dass sie für einen Kronenaufbau kaum geeignet sind. Günstiger wäre es in einem solchen Fall, alle Seitentriebe zu entfernen und erst im nächsten Jahr mit dem Kronenaufbau zu beginnen. Noch besser ist es allerdings, wenn gleich beim Kauf auf eine gute Aststellung geachtet wird. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Erhaltungsschnitt: Wird landläufig die Kirsche in der Jugend zu viel geschnitten, so ist im Ertragsstadium das Gegenteil der Fall. Nach der Ernte sollten die Bäume alle paar Jahre von der Seite und von oben durchaus einen Meter ins mehrjährige Holz zurückgenommen werden (s. Verjüngungsschnitt). Unterbleibt dies, entstehen Kronen, die weder mit der Leiter noch vom Baum aus effizient beerntbar sind. Alle Schnittmaßnahmen in Stammnähe beziehungsweise von stärkeren Ästen sollten im August durchgeführt werden. MARILLE Marille Die Marille reagiert oft empfindlich auf Schnittmaßnahmen, sie sollten deshalb im August nach der Ernte durchgeführt werden. Große Wunden in Stammnähe sind zu vermeiden. Dennoch sollen Marillenbäume regelmäßig geschnitten werden – und das aus gutem Grund: Anders als beim Apfel befinden sich beim Steinobst auch am einjährigen Langtrieb Blütenknospen. Diese blühen bei Marillen im Vergleich zu den (alten) Kurztrieben später. Durch ein ausgewogenes Maß an Kurz- und Langtrieben erreicht man eine größere Ertragssicherheit. Erstrebenswert sind Jahrestriebe von mindestens einem halben Meter – das gilt auch für alle anderen Obstarten. Der extensive, aber regelmäßige Schnitt spart Ihnen Arbeit, wenn Sie darauf achten, allzu ausladende Äste auf aufrecht stehende Verzweigungen zurückzuschneiden. Diese sind sonst in guten Ertragsjahren bruchgefährdet und müssten gestützt werden. QUITTE & ASPERL Quitte und Asperl brauchen wenig Schnittpflege, es genügt ein gelegentliches Auslichten der Kronen. Asperl 14/17 Quitte ZWETSCHKE Zwetschke, die sich selbst „putzt“ Zwetschken vertragen den Schnitt in der Regel sehr gut. Die Kronen können ruhig etwas dichter belassen werden. Vorsicht ist jedoch geboten: Wenn die Krone zu dicht wird, „putzt“ sich die Zwetschke sehr gut selbst. Das heißt, die unteren Äste sterben rasch ab und übrig bleibt häufig ein bis zu vier Meter hoher Stamm ohne Äste, der an der Spitze ein „Schwammerl“ mit unerreichbaren Zwetschken trägt. Daher sollten Sie die Kronenmitte im Jugend- und Ertragsstadium nicht zu dicht werden lassen! PFIRSICH Der Pfirsichbaum nimmt unter unseren Obstgehölzen eine Sonderstellung ein. Er ist kurzlebig und daher schon in jungen Jahren sehr fruchtbar. Ungeschnittene Pfirsichbäume vergreisen rasch, daher ist ein jährlicher starker Schnitt beim Pfirsich wichtig. Erziehungsschnitt: Üblicherweise zieht man eine Hohlkrone aus drei bis vier Hauptleitästen ohne Mitteltrieb. Der Kronenansatz sollte zwecks leichterer Pflege nicht zu hoch gewählt werden. Ertragsschnitt: Beim „erwachsenen“ Pfirsich werden drei Triebformen unterschieden: • Falsche Fruchttriebe haben nur an der Basis und an der Spitze Blattknospen, dazwischen sind nur einzeln stehende Blütenknospen. • Kurztriebe tragen Blüten- und Blattknospen. Wenn die Blüten schon leicht aus den Knospen herausschauen, beginnt die richtige Zeit für den Ertragsschnitt. Dabei werden zuerst alle kroneneinwärts wachsenden und zu dicht stehenden Äste weggeschnitten. Auch die falschen Fruchttriebe werden entfernt oder auf kurze Zapfen zurückgeschnitten. Kurztriebe bleiben ungeschnitten. Mit den wahren Fruchttrieben wird ähnlich wie beim Weinschnitt verfahren: Ein stammfernerer Trieb wird „auf Ertrag“ geschnitten – auf sechs Knospendrillinge; ein stammnäherer Trieb wird „auf Ersatz“ geschnitten – auf zwei Holzaugen. Aus diesen bilden sich wieder kräftige Triebe für das nächste Jahr. So gehen Sie die ganze Krone durch und schneiden einmal kurz, einmal lang. HASELNUSS Gelegentlich ist ein Entfernen der ältesten Stämme im Winter nötig. WALNUSS Pfirsich Die Walnuss braucht wenig Schnittpflege. Beim Pflanzschnitt sollten die Triebe nicht eingekürzt, sondern nur ausgelichtet werden. Sollen bei älteren Bäumen die untersten Äste erhalten bleiben, ist manchmal ein Zurücknehmen von Überbauungen nötig. Günstigster Schnittzeitpunkt ist August. 14/18 Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten • Wahre Fruchttriebe sind an Knospendrillingen zu erkennen, in der Mitte sitzt eine Blattknospe und links und rechts davon sitzen die Blütenknospen. ✁ SCHNITT DER WICHTIGSTEN BEERENSTRÄUCHER. BROMBEERE Die abgetragenen letztjährigen Triebe werden im Herbst bodengleich entfernt. Die diesjährigen Triebe bleiben hingegen ungeschnitten. Seitentriebe können im Sommer eingekürzt werden. Brombeere HIMBEERE ‚ Bei herbsttragenden Sorten wie ‘Autumn Bliss werden alle Triebe im Herbst bodengleich abgeschnitten. Bei sommertragenden beziehungsweise zweimal tragenden Sorten werden die letztjährigen, abgetragenen Triebe nach der Sommerernte bodengleich weggeschnitten. Von den diesjährigen Trieben bleiben nur die stärksten Ruten im Abstand von 15 cm stehen. ROTE UND WEISSE RIBISEL Diese blühen und fruchten am ein- und mehrjährigen Holz. Es sollte ein trichterförmig aufgebauter Strauch entstehen, der aus acht bis zehn Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Leittrieben besteht. Alte (> 4 Jahre), schlecht tragende Triebe sollen durch neue, kräftige Bodentriebe ersetzt werden. Der Rest der Bodentriebe wird entfernt. Ähnlich wird auch bei Stachelbeeren verfahren. Allerdings wird hier der Jahreszuwachs jeweils eingekürzt. SCHWARZE RIBISEL Sie fruchtet am einjährigen Holz, daher ist regelmäßiges Verjüngen wichtig. Der Strauch soll aus sieben bis neun kräftigen Leittrieben aufgebaut sein. Ab dem vierten Jahr werden jährlich zwei dieser Triebe durch junge Bodentriebe ersetzt oder durch Absetzen auf junge Verzweigungen verjüngt. Der Rest der einjährigen Bodentriebe wird entfernt. Die Schnittmaßnahmen können bei Schwarzen und Roten Ribiseln sowie bei Stachelbeeren unmittelbar nach der Ernte oder im frühen Herbst erfolgen. 14/19 B IOLOGISCHER P FLANZENSCHUTZ Stieglitz Wenn Sie in Ihrem Garten biologischen Pflanzenschutz betreiben, werden Sie geschmackvolles und gesundes Obst ernten. IM O BSTGARTEN . Natürlich wurmt es uns, wenn uns so genannte Schädlinge die süßesten Äpfel und Zwetschken vor der Nase wegfressen oder Pflanzenkrankheiten die Ernte schmälern. Aber müssen wir deshalb gleich zu Gift greifen? Im Hausgarten sollte die Antwort auf diese Frage immer ein klares Nein sein. Ein geflügeltes Wort sagt: „Der Laie spritzt zur falschen Zeit das falsche Mittel in der falschen Konzentration gegen die falsche Krankheit.“ Verzichten Sie daher auf den Gebrauch chemisch-synthetischer Spritzmittel, Ihrer Gesundheit und der Natur zuliebe! Es gibt schließlich einfache, völlig unschädliche Methoden, um die Schäden an Bäumen und Früchten in Grenzen zu halten und Mitessern ein Schnippchen zu schlagen. VORBEUGUNG IST DER BESTE SCHUTZ – MASSNAHMEN ZUR FÖRDERUNG DER PFLANZENGESUNDHEIT. Pflanzenauswahl. Standortauswahl. • Achten Sie darauf, den bestmöglichen Platz für die gewünschte Obstart auszuwählen oder zu schaffen. • Je ungünstiger Ihr Garten liegt, desto mehr Sorgfalt sollten Sie bei der Standortsuche und bei der Pflege walten lassen. Pflege. • Eine gute Schnittpflege – das heißt nicht zu viel und nicht zu wenig – beugt Pilzkrankheiten vor. • Düngung von Obstbäumen ist bei den meisten Gartenböden kaum nötig; ein Übermaß an Dünger – vor allem an Stickstoff – führt sehr leicht zu erhöhtem Schädlings- und Pilzbefall und oft auch zu Frostschäden. Überlegen Sie zuallererst, ob eine Bekämpfung überhaupt sinnvoll ist. Vereinzelter Blattlausbefall ist noch kein Grund zur Panik. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten • Obstgehölze wählen, die vorhandene Klima- und Bodenbedingungen brauchen. • Wählen Sie gezielt robuste, wenig krankheitsanfällige Sorten. Nützlingsförderung. • Die meisten Vogelarten im Garten ernähren sich von Insekten; durch geeignete, katzensichere Brutmöglichkeiten locken Sie diese in Ihren Garten. • In einem vielseitigen Garten mit Hecken, Wiesenelementen, Wasser und Gestrüpp kommt es seltener zur Massenausbreitung von Schädlingen. ALLGEMEIN HÄUFIGE PFLANZENKRANKHEITEN UND SCHÄDLINGE – VORBEUGUNG UND GEZIELTE BEKÄMPFUNG. Frostschäden. Frostschäden entstehen meist nicht durch extrem tiefe Temperaturen, sondern durch den raschen Wechsel von warmem zu frostigem Wetter. So etwa, wenn im Jänner die Quecksilbersäule bei Sonnenschein auf 10 bis 15 °C steigt und in der sternenklaren Nacht auf bittere –10 °C absinkt. Durch solche Temperaturschwankungen entstehen an Stamm und Ästen Frostrisse und -platten, die im Extremfall zum Absterben des Baumes führen können. 14/20 ✁ Frostrisse ✁ Maßnahmen: Vorbeugend wirkt ein Anstrich mit Löschkalk, dem zur besseren Haltbarkeit noch etwas Kasein (auch Topfen erfüllt den Zweck) oder Leinöl beigefügt wird. Die Wirkung beruht darauf, dass die weiße Farbe die Sonnenstrahlen reflektiert und damit der Stamm nicht erwärmt wird. Ähnliches bewirkt Einwickeln mit Hanfbändern und Schilfmatten. Beides dient gleichzeitig als Verbissschutz bei Jungbäumen. Stammeinhüllungen aus Kunststoff sind jedoch zu vermeiden – darin entsteht ein Treibhausklima, das Pilze fördert und die Frosthärte herabsetzt! Kalkanstrich an Marille Nährstoffmangelerscheinungen. Mangel an Eisen und Bor tritt bei Obstgehölzen häufig auf. Eisenmangel wird meist durch sehr hohen Kalkgehalt, Bodenverdichtungen oder Staunässe verursacht und äußert sich in einer Gelbverfärbung der jüngsten Blattflächen. Maßnahmen: Wahl der richtigen Obstarten bzw. Unterlagen (für Kalkböden). Auch eine Bodenlockerung und die Förderung des Wasserabflusses (z. B. durch Untermischen von Sand) sowie das Durchbrechen von Stauschichten, wie sie oft bei Bauarbeiten durch schwere Maschinen entstehen, helfen. Bormangel wird häufig ebenfalls durch hohen Kalkgehalt (z. B. Weinviertel, Wiener Frostschäden werden auch oft durch ein Übermaß an Stickstoff im Boden verursacht – zum Beispiel dann, wenn ein Obstbaum neben dem Misthaufen oder Kompost steht. Becken), doch auch durch Borarmut des Bodens (Wienerwald, St. Pöltener Raum) ausgelöst. Symptome sind Steinzelligkeit bei Birnen, Fruchtverkrüppelungen und schlechte Befruchtung. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Maßnahmen: Abhilfe kann eine Mistpackung für den Stamm bringen, da Mist Spurenelemente wie Bor enthält und Bäume auch über die Rinde Nährstoffe aufnehmen können. Auch ein Abspritzen des Stammes und der Äste im Winter mit einprozentiger Boraxlösung hilft. Vorsicht: Eine Überdosierung kann zu schweren Schäden führen! Stippigkeit des Apfels – Schadbild: braune Punkte im Fruchtfleisch. Die Frucht wird bald mehlig, die Krankheit tritt vor allem bei großfruchtigen Sorten auf. Ursache ist ein physiologischer Kalziummangel, meist ausgelöst durch Stickstoffüberschuss. Maßnahmen: keinen Stickstoff düngen; Baumscheiben ab Anfang August zuwachsen lassen, nur wenig schneiden; Früchte eventuell mit Kalziumchlorid spritzen, Phosphatdünger verwenden. Monilia. Die Monilia ist eine Pilzkrankheit und tritt in zwei Schadformen auf: Eisenmangel Die Fruchtmonilia befällt alle Kern- und Steinobstarten. Beschädigte Früchte (z. B. durch Apfelwickler, Pflaumenwickler, Aufplatzen oder mechanische Beschädigung) beginnen zu faulen. Die Folge sind braun bis schwarz gefaulte Früchte mit weißen Sporenlagern. Maßnahmen: Verhinderung von Fruchtbeschädigung; „Fruchtmumien“ sollten vom Baum entfernt werden. Sie können diese, wie auch abgefallenes Monilia Faulobst, bedenkenlos kompostieren (bedecken Sie dabei allerdings die Früchte z. B. mit etwas Grasschnitt). Die Zweigmonilia (Spitzendürre) tritt beim Steinobst im Frühjahr unangenehm in Erscheinung. Besonders wenn zur Blütezeit feucht-kaltes Wetter herrscht, beginnen ganze Triebe zu verdorren. Der Grund dafür ist das Eindringen des Pilzes durch die Blüte in die Pflanze, dort verstopft er dann die Wasserleitungsbahnen. Maßnahmen: Entfernen der Fruchtmumien vom Baum, Wahl toleranter Sorten. 14/21 Monilia Fruchtmumien Feuerbrand. Eine meldepflichtige Bakterienkrankheit: Nach der Blüte Eintrocknen und Verkrümmen der Triebspitzen und Blütenbüschel, die Blätter verfärben sich dunkelbraun, aus den Trieben treten Schleimtropfen aus. Besonders gefährdet ist die Birne, aber auch Apfel und andere Rosengewächse wie Weißdorn und Felsenbirne werden befallen. Das Mauswiesel – ein eifriger Wühlmausjäger Mittels der Verwühlprobe können Sie testen, ob ein Wühlmausgang bewohnt ist: Sie öffnen den Gang mit der Hand – und schon nach etwa 30 Minuten hat ihn die Maus wieder verschlossen – „verwühlt“. Leimring Tierische Schädlinge – Wühlmaus. Vor allem Neupflanzungen und kleinere, schwachwüchsige Baumformen sind gefährdet. Maßnahmen: Baumpflanzungen nur mit Mausgitter durchführen: Dabei wird die Pflanzgrube mit engmaschigem Hasengitter ausgelegt und dieses nach der Pflanzung auch oberirdisch zum Baumstamm gezogen. Auf die Unterlagen M26 und M9 sollte hier verzichtet werden, da diese Leckerbissen für die kleinen Nager sind. Sitzstangen für Greifvögel sowie Unterschlupfmöglichkeiten für Eulen (Einfluglöcher in Scheune) und Hermeline (Steinhaufen) gehören ebenso zur Bekämpfung in größeren Geländen. Bevor Sie an eine direkte Bekämpfung denken, sollte zweifelsfrei feststehen, dass es sich nicht um Maulwurfaktivität handelt: Der charakteristische Maulwurfhaufen ist feinkrümelig und regelmäßig ausgebildet, die Gänge sind im Querschnitt rund und von Wurzeln durchsetzt. Die Haufen der Wühlmaus sind eher flach und grobschollig, die Gänge sind deutlich hochoval, größer als die des Maulwurfs und frei von Wurzeln. Die zielführendste Bekämpfungsmaßnahme ist das Aufstellen von Fallen. Beim Fallenstellen ist zu beachten: Den Gang sorgfältig freilegen, die Falle durch Abreiben mit Erde von Fremdgeruch befreien und sie in einem eben verlaufenden Gang aufstellen (nicht unter einem Erdhaufen). Falle testen: Sie muss bei leisester Berührung zuschnappen – Handschuhe tragen, da Wühlmäuse auch Krankheiten übertragen können. Dann die Falle mit Köder bestücken (z. B. Karotten- und Selleriestückchen), mittels eines Stöckchens fixieren und markieren, zuletzt die Gangöffnung mit einem schräg vorgestellten Rasenziegel verschließen (es soll zwar ein Luftzug entstehen, aber kein Licht in den Gang fallen). Das Aufstellen diverser Schallquellen (eingegrabene Flaschen, Ultraschallgeräte) ist erwiesenermaßen als Vertreibungsmethode unwirksam. Frostspanner. Schadbild: Im Frühjahr sind Fraßschäden an Knospen, Früchten und jungen Blättern durch kleine Schmetterlingsraupen erkennbar. In manchen Jahren kommen vor allem an Jungbäumen große Schäden vor. Maßnahmen: Anbringen von Leimringen im Herbst, Austriebsspritzung mit Rapsöl. Läuse. Läuse kommen auf nahezu allen Obstarten vor und können vor allem an Jungpflanzen erheblichen Schaden verursachen. Schadbild: grüne, schwarze oder weißfilzige Läuse an Trieben, Ästen und Blättern, diese oft mit rot-gelben Wucherungen; oder kleine schildartige Gebilde an Trieben (Schildläuse); mehr oder weniger Honigtaubildung und in Folge dessen Auftreten von Schwärzepilzen. Starker Lausbefall ist oft ein Zeichen anderer Missstände: Denn zu viel Stickstoff, ein unsachgemäßer Schnitt und ein ungeeigneter Standort fördern Blattläuse. 14/22 ✁ Bei Verdacht auf Feuerbrand muss der/die Feuerbrand-Beauftragte der Gemeinde kontaktiert werden. Er/sie stellt fest, ob Feuerbrand vorliegt. Die nötigen Maßnahmen werden verordnet. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Feuerbrand Maßnahmen: Meldepflicht, Durchführung der verordneten Maßnahmen durch geschulte Fachleute – wie etwa Rückschnitt bis 30 cm ins gesunde Gewebe oder Roden und Verbrennen des befallenen Baumes, Entfernen von hoch anfälligen, großblättrigen Cotoneastern (C. salicifolius); Auswahl wenig anfälliger oder resistenter Sorten. ✁ Maßnahmen: Austriebsspritzung mit speziellen Rapsölen zum Zeitpunkt des Aufbrechens der Knospen an (v. a. jungen) Bäumen, die im letzten Jahr stark befallen waren. Das Anbringen von Leimringen hindert die Ameisen daran, Läuse zu züchten. Auch mehrmaliges Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl kann bei kleinen Bäumen ausreichen. Nützt all das nicht, kann im Sommer mit Schmierseife gespritzt werden: 200 bis 300 Gramm reine Schmierseife auf 10 Liter kalkarmes Wasser. Ein Fünftel Liter beigefügter Spiritus erhöht die Wirkung. TYPISCHE SCHÄDEN AN DEN UNTERSCHIEDLICHEN OBSTARTEN – ERSCHEINUNGSBILD UND MASSNAHMEN. Pflanzenschutz bei Obstbäumen Krankheiten an Obstarten und spezielle Maßnahmen Krankheit/ Schädling Schadbild/ Erscheinungsbild Eigenschaften/Hinweise/ spezielle Maßnahmen Apfelwickler „Wurmiger“ Apfel, erste Generation ab Juni, zweite ab August, dann werden auch mehrere Früchte von einem „Wurm“ befallen, die zweite Generation richtet den größeren Schaden an. In warmen Lagen und Städten stärker auftretend; im Frühjahr Kontrolle der Rinde auf überwinternde Larven und Puppen; im Juni/ Juli den Baum bei Abfallen der ersten wurmigen Äpfel kräftig schütteln, abfallende Früchte tief in frischem Komposthaufen vergraben oder in Biotonne entsorgen, Wellpappestreifen am Stamm im Sommer als Unterschlupf, diese wöchentlich vernichten, ab Anfang August (2. Generation) mehrmals mit Granuloseviren spritzen (teuer). Schorf schwarze, rissige Flecken an Früchten und Blättern V. a. in luftfeuchten (kühlen) Lagen und bei nasskalter Witterung vorkommend; Wahl toleranter Sorten, für luftige Kronen sorgen – Schnittpflege, im Herbst am Baum bleibende Blätter entfernen. Mehltau Triebe und Blätter mit weißem Belag V. a. in warmen Lagen und bei warmem, trockenem Wetter; tolerante Sorten wählen, befallene Triebe entfernen. Obstbaumkrebs Wucherungen und abgestorbene Gewebeteile an Ästen und Trieben Befallene Triebe entfernen, Wucherungen bis ins gesunde Holz ausschneiden, anfällige Sorten nicht in feuchte Niederungen pflanzen, für luftige Kronen sorgen, Scheuerstellen vermeiden. Birnblattsauger schwarze Blattflöhe an Blättern und Trieben, starke Honigtaubildung, darauf folgend Schwärzepilze Gefährlicher Schädling, kann Bäume massiv schwächen; Austriebsspritzung mit Rapsöl, Anbringen von Leimringen, Abspritzen mit scharfem Wasserstrahl, Schmierseife mit Spiritus. Birnengitterrost auffällige, rotorange Flecken an der Blattoberseite, braune Wucherungen mit weißlichen Fäden an Blattunterseite Entfernen des Zwischenwirts dieser Pilzkrankheit (verschiedene Wacholderarten) ist meist nicht durchführbar; bei den meisten Sorten ist eine Bekämpfung trotz eines dramatischen Aussehens nicht nötig. Obstbaumkrebs siehe Apfel siehe Apfel Apfel Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Birne Schorf Beratungsdienst für Pflanzenschutz: Telefon: 01/1501 bzw. Beratung durch die NÖ LandesLandwirtschaftskammer: Telefon: 02742/259-0 Kirsche Kirschfruchtfliege Schrotschusskrankheit wurmige Früchte schwarze Flecken auf Blättern (sie fallen später heraus) Frühreife Sorten werden wenig oder gar nicht befallen, Aufhängen von Gelbtafeln zum Fangen der Fliegen ist nicht sinnvoll. Tritt vor allem bei feuchter Witterung auf, Standort- und Sortenwahl. 14/23 Birnengitterrost Pflanzenschutz bei Obstbäumen Krankheiten an Obstarten und spezielle Maßnahmen Krankheit/ Schädling Schadbild/ Erscheinungsbild Eigenschaften/Hinweise/ spezielle Maßnahmen Scharka-Krankheit siehe Zwetschke, auffällige helle Ringe am Kern siehe Zwetschke Schrotschusskrankheit siehe Kirsche siehe Kirsche Schlagtreffen plötzliches Absterben von Kronenteilen oder des ganzen Baumes Unterschiedliche Ursachen (z. B. Frostschäden, Krankheiten), Standortwahl: keine „triebigen“ stickstoffreichen Böden, keine Myrabolane als Unterlage, Schnitt im Sommer, auf Zwetschkenstamm höher veredeln. beim Austrieb stark gekräuselte und rot gefärbte Blätter, Ertrag stark herabgesetzt Manche weißfleischigen Sorten sind weniger anfällig, Entfernen der befallenen Blätter, zweimalige Behandlung mit basischem einprozentigem Kupfersulfat – ein Mal beim Knospenschwellen und noch geschlossenen Knospen und ein Mal zehn Tage danach. Pflaumensägewespe zahlreiche Bohrstellen an den Früchten, vorzeitiger Fruchtfall Kann in manchen Jahren zu Totalausfällen führen, biologische Bekämpfung schwierig, Besprühen mit stark riechenden Pflanzenextrakten (Rainfarn, Wermut, Eukalyptus) in die abgehende Blüte soll befallsmindernd wirken, Vogelschutz. Narren- oder Taschenkrankheit kernlose Füchte, eigenartig verformt, mit weißlichem Überzug Nur in manchen Jahren stärker auftretend, Entfernung befallener Früchte, Wahl toleranter Sorten. Pflaumenwickler wurmige Früchte Im Frühjahr Kontrolle der Rinde auf überwinternde Larven und Puppen, Baum öfters schütteln und Früchte entfernen, Wellpappestreifen am Stamm als Unterschlupf, diese im September vernichten. Scharka-Krankheit hellgrüne Ringe auf verkrüppelten Früchten, schlechter bzw. kein Ertrag, Viruserkrankung ohne Heilungschance Kauf gesunder (virusgetesteter) Pflanzware, v. a. in Befallsgegenden (z. B. Horn) nur tolerante Sorten wählen, Werkzeuge mit Spiritus desinfizieren (nach jedem Baum). Stachelbeermehltau weißer Überzug auf Blättern und Früchten Wahl resistenter Sorten. Johannisbeergallmilbe angeschwollene Knospen im Winter, die nicht austreiben Befallene Knospen ausbrechen und entfernen. Himbeerrutenkrankheit bei Himund Brombeeren braune Flecken an den Ruten, die sich ausdehnen und die Ruten zum Absterben bringen Bodengleiche (!) Entfernung alter abgetragener Ruten, Verwendung herbsttragender Sorten, nur die stärksten Ruten im Abstand von 10 -15 cm stehen lassen. Grauschimmel bei Erdbeere faulige Früchte mit grauem Pilzüberzug Erdbeerpflanzen mindestens alle drei bis vier Jahre austauschen, Unkraut entfernen, Pflanzabstand vergrößern, Mulchen mit Stroh zur Erntezeit, nur morgens gießen. Brombeergallmilbe Früchte bleiben teils rot, schmecken sauer, Milben sind mit Lupe sichtbar Rasche Entfernung befallener Früchte. Marille Pfirsich Kräuselkrankheit Scharka-Krankheit bei Zwetschke Beerenobst 14/24 ✁ Interessantes und Weiterführendes zum Thema „Obst im Hausgarten“ finden Sie ab Herbst 2002 im Band 6 der Buchreihe zur Aktion „Natur im Garten“, die im Österreichischen Agrarverlag erscheint. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Zwetschke ✁ E MPFEHLENSWERTE O BSTSORTEN FÜR H AUSGÄRTEN . Dass die Sortenwahl für das Gedeihen Ihrer Obstbäume und für eine reiche, wohlschmeckende Ernte entscheidend ist, wissen Sie bereits aus den vorigen Kapiteln dieses Ratgebers. Wie aber finden Sie die richtigen Sorten für Ihren Garten? Auf den folgenden Seiten ist eine Auswahl an Sorten verschiedener Obstarten, die für Hausgärten geeignet sind, mit einer kurzen Beschreibung wesentlicher Merkmale und Standortansprüche aufgelistet. Bei der Auswahl wurde auf eine geringe Anfälligkeit der Sorten für Krankheiten und einen vertretbaren Pflegeaufwand Bedacht genommen. Bei den angeführten Sorten handelt es sich um Tafelobst; stehen andere Verwertungseigenschaften im Vordergrund, so ist darauf verwiesen. SUCHEN UND FINDEN! Manche dieser alten und neuen Sorten sind nicht überall erhältlich. Es gibt aber in Niederösterreich einige spezialisierte Baumschulen, die ein sehr großes Sortiment an seltenen Sorten führen (siehe Liste der Partnerbetriebe der Aktion „Natur im Garten“). Etliche der angeführten Sorten sind auch am jährlichen NÖ Heckentag erhältlich. Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Weitere Informationen zur Sortenwahl bietet die NÖ Sortenmappe (siehe Literaturverzeichnis auf Seite 31); diese erhalten Sie bei der Abteilung Naturschutz im Amt der NÖ Landesregierung, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten, Tel.: 02742/9005-15243, E-Mail: [email protected]. Informationen über Veranstaltungsangebote und Bezugsquellen für Obstbäume finden Sie im Internet unter: http://www.noe.gv.at/Service/RU/RU5/Aktionen/Obstbaum.htm Beratung hinsichtlich alter Sorten und Bezugsmöglichkeiten bieten der Verein Arche Noah und natürlich das Gartentelefon. Beim jährlichen Obstbaumtag der Naturschutzabteilung und der Arche Noah können Sie viele Sorten anschauen und auch kosten. Der Aufwand für die längere Suche und auch die mögliche Wartezeit lohnen sich allemal, wenn Sie daran denken, dass Ihnen der ausgewählte Obstbaum viele Jahre in Ihrem Garten Freude machen soll. Beratung hinsichtlich alter Sorten und Bezugsmöglichkeiten bieten: Arche Noah Obere Straße 40 3553 Schiltern Telefon: 02734/8626 E-Mail: [email protected] Gartentelefon Telefon: 02742/74333 Fax: 02742/74333-733 14/25 Obstsorten für den Hausgarten Auswahl an empfehlenswerten Apfelsorten, gereiht nach Reifemonat Größe, Farbe/Geschmack/ Reifemonat & Lagerdauer Anfälligkeit/Standort/ Sonstiges Julia klein bis mittelgroß; süß mit kräftiger Säure, aromatisch; 7- 8 neue, robuste Sorte; gleichzeitige Reife mit Klarapfel Klarapfel klein bis mittelgroß; grünlich gelb; starke Krebsanfälligkeit; doch saftig, kräftig säuerlich; 7- 8 sonst alt bewährte Frühsorte auch für kalte Lagen w-k!! Piros mittelgroß; rotstreifig; ausgewogen süßsäuerlich, aromatisch; 7- 8 nicht für feuchte Standorte w-k Virginischer Rosenapfel mittelgroß; weißlich gelb mit zarten rosa Streifen; sehr saftig, mild säuerlichsüß; 8 Frühsorte für Liebhaber süßer Äpfel; starkwüchsig w-k!! James Grieve mittelgroß; gelbrot gestreift; sehr saftig, süßsäuerlich; 8 -9 geringe Anfälligkeit für Schorf und Mehltau, hohe für Krebs w-k Gravensteiner mittel bis groß; gelbrot gestreift; sehr saftig, unvergleichlich im Geschmack; 8 -10 nicht unproblematisch, doch unverzichtbar wegen einzigartigem Geschmack und schönem Wuchs w-k Prinz Albrecht von Preußen mittelgroß; rot; sehr saftig, angenehm süßsäuerlich; 9 -11 allgemein robust, reich tragend; problemlos; wohlschmeckend; der geeignetste Apfel für Höhenlagen w-k!! Rosana mittelgroß; gelbgrün und dunkelrot; aromatisch süß mit angenehmer Säure; 9 -12 schorfresistente Neuheit, jedoch nur mäßig frosthart w-m Dülmener Rosenapfel groß; gelbrot gestreift; saftig, fein aromatisch, süßsäuerlich; 9 -12 allgemein robuste, geschmacklich hervorragende Sorte w-k! Goldparmäne mittelgroß; gelbrot gestreift; mäßig saftig, süß, kräftiges Aroma; 9 -12 geringe Anfälligkeit für Schorf und Mehltau, starke für Krebs und Blutlaus w-k Grahams Jubiläumsapfel groß; gelb; säuerlich, wenig aromatisch; 9 -12 allgemein robust, verlässliche Sorte in höchsten Lagen k!! Oldenburg mittelgroß; gelbrot; sehr saftig, mild süßsäuerlich; 9 -12 Massenträger für alle Lagen; braucht gute Apfelböden w-k Danziger Kantapfel mittelgroß; ganz rot; saftig, mild, süßsäuerlich; 9 -1 gedeiht selbst an ungünstigsten Standorten m-k!! Gelber Edler mittelgroß bis groß; gelb; säuerlich; nicht bräunend; 9 -1 hervorragender Küchenapfel w-k Rote Sternrenette mittelgroß; ganz rot; oft rotes Fruchtfleisch mit angenehmem Parfum; 10 -1 sehr widerstandsfähig; nicht für trockene Böden w-k! Adersleber Kalvill mittelgroß; gelb mit rosa Wange; mild süß, aromatisch; 10 -2 geringe Anfälligkeit für Schorf und Mehltau; reich tragender, köstlicher Apfel w-m Berlepsch klein bis mittel; gelb mit roter Backe, fein raue Schale; spritzig süßsäuerlich, besonders feinaromatisch; 10 -2 Spitzensorte mit hohem Vitamin C- w - m Gehalt Gelber Bellefleur groß; gelb; süß mit Mandelaroma; 10 -2 gut für trockene, heiße Lagen; sonst anfällig w! Harberts Renette groß; gelb mit roten Streifen; sehr saftig, süßsäuerlich, aromatisch; 10 -2 Anfälligkeit für Stippe, sonst sehr robust; nicht für windige Lagen; sehr starkwüchsig w-k Ribston Pepping mittelgroß; gelblich; ledrige Schale; kräftig süßsäuerlich, edelwürzig; 10 -2 Anfälligkeit für Mehltau, deshalb nicht für warme Lagen geeignet k! Topaz mittel bis groß; gelbrot gestreift; angenehm süßsäuerlich; 10 -2 resistent gegen Schorf, geringe Anfälligkeit für Mehltau w-k Goldrenette von Blenheim mittel bis groß; gelb bis rot; kräftiges nussartiges Aroma; 10 -3 Anfälligkeit für Stippe; liebt guten, w-k jedoch nicht überdüngten Boden; kleinere Baumformen empfohlen Wintertaffetapfel klein; gelb mit leicht rosa Backe; knackig, lieblich süß; 10-4 etwas anfällig für Schorf – nur für offene Lagen; lange haltbar Ob frisch verzehrt oder zu Marmelade, Saft und Kompott verarbeitet – Obst schmeckt einfach immer! Manche Sorten eignen sich vorwiegend für den Frischverzehr, andere für die Verarbeitung, und spätreifende Apfel-, Birnen- und Quittensorten lassen sich meist gut einlagern. Goldrenette von Blenheim Roter Bellefleur Tipps zur Lagerung, Konservierung und Verarbeitung von Obst finden Sie auch im Buch „Selbstgemachtes“, Band 3 der Buchreihe zur Aktion Natur im Garten. Topaz 14/26 w-k w-k ✁ Prinz Albrecht von Preußen Lage Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Apfelsorte ✁ Obstsorten für den Hausgarten Auswahl an empfehlenswerten Apfelsorten, gereiht nach Reifemonat Größe, Farbe/Geschmack/ Reifemonat & Lagerdauer Anfälligkeit/Standort/ Sonstiges Lage Regia mittel bis groß; gelb/rot; süß mit leichter Säure, aromatisch; 11-1 neuere, schorfresistente Sorte m Galloway Pepping mittelgroß; gelb; säuerlich, kräftig gewürzt; 11- 2 sehr widerstandsfähig gegen Schorf; ideal für Höhenlagen m-k!! Rodauner Goldapfel groß; rot gestreift; im Herbst kräftig säuerlich, im Frühjahr erfrischend süßsäuerlich, edelaromatisch; 11- 3 wenig bekannte, geschmacklich hervorragende Sorte auch für höchste Lagen w-k!! Zuccalmaglios Renette klein; gelb mit wenig Röte; knackig, fein süßsäuerlich, edelaromatisch, 11- 3 reich tragende, problemlose Spitzentafelsorte w-m Boikenapfel groß; grüngelb mit rosa Wange; saftig, süßsäuerlich; 11- 4 problemloser Lagerapfel auch für raue Lagen; liebt feuchte Böden w-k Champagnerrenette klein; gelb mit leicht rosa Backe; sehr saftig, säuerlich; 11- 5 problemloser, lang haltbarer, säuerlicher Apfel w-m Große Kasseler Renette klein bis mittel; gelb mit roter Backe; fein raue Schale; spritzig süßsäuerlich, sehr kräftig aromatisch; 11- 5 etwas schorfanfällig, wenig wurmig; gut für trockene, heiße Lagen w!-m Siebenkant mittelgroß; gelb mit rosa Wange; erfrischend säuerlich, edelaromatisch; 11- 5 hervorragende, wohlschmeckende w-m Lagersorte Roter Bellefleur mittelgroß; rot; saftig, süßsäuerlich, leicht aromatisch; 11- 5 sehr robust; extrem spät blühend, w-k!! deshalb für Spätfrostlagen günstig Parkers Pepping klein bis mittel; grüngelb mit roter nicht für trockene Standorte; der m-k! Wange; meist ledrige Schale; fein beste Lederapfel betr. Geschmack süßsäuerlich, aromatisch; 11- 5 und Haltbarkeit Apfelsorte Gravensteiner-Blüte Ribston Pepping Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Josephine von Mecheln Obstsorten für den Hausgarten Auswahl an empfehlenswerten Birnensorten, gereiht nach Reifemonat Größe, Farbe/Geschmack/ Reifemonat & Lagerdauer Anfälligkeit/Standort/ Sonstiges Lage Nagowitz klein; gelb; süß, angenehm gewürzt; 7- 8 beliebte Frühbirne w-k!! Clapps Liebling mittel bis groß; gelbgrün mit anfällig für Schorf; sehr guter schöner roter Wange; schmelzend, Geschmack für Frühbirne süß, aromatisch; 8 w-(k) Frühe aus Trevoux mittelgroß; gelbrot; saftig, halbschmelzend; 8 -9 robuste Sorte, auch für Höhenlagen geeignet w-k Gute Graue klein; lederartig braune Schale; geschmacklich kräftig, süß, edelaromatisch; 8 -9 bis in höchste Lagen anbaufähig; gute Tafel- und Dörrbirne; kurz haltbar; für Hausgärten kleine Baumformen wählen w-k!! Williams Christbirne mittelgroß; gelb; schmelzend, saftig, süß, edelaromatisch; 9 örtlich anfällig für Schorf; Standardsorte, breit anbaufähig w-k Doppelte Phillipsbirne mittel bis groß; gelb; schmelzend, sehr saftig, angenehm süßsäuerlich, muskatwürzig; 9-10 eine der unproblematischsten Frühherbstbirnen; anspruchsloser Massenträger; v. a. für raue Lagen w-k!! Esperence Herrenbirne klein bis mittel; gelb; köstlich edelsüß, delikates Aroma; 9-10 geschmackl. eine der besten Frühherbstbirnen; breit anbaufähig w-k!! Gellerts Butterbirne groß; hellocker ledrige Schale; süß mit angenehmer Säure, zartschmelzend; 9-10 sehr frosthart; schöner, gesunder Wuchs w-k Herzogin Elsa mittel bis groß; braun ledrige Schale; halb schmelzend, süß, stark aromatisch; 9-10 sehr widerstandsfähig gegen Schorf m-k!! Birnensorte 14/27 Legende zu den angeführten Tabellen: w … warme Lagen Weinviertel, Wiener Becken m … mittlere Lagen, tiefe Lagen Mostviertel, Randlagen des Waldviertels k … raue Lagen Waldviertel, bucklige Welt, Alpenvorland (k) … eingeschränkt verwendbar in geschützten Lagen ! … besonders gut geeignet Die Angaben zur Reifezeit beziehen sich auf mittlere Lagen in NÖ, jene zur Lagerdauer auf Erdkeller bzw. bei Birnen auf Frischluftlager. Obstsorten für den Hausgarten Auswahl an empfehlenswerten Birnensorten, gereiht nach Reifemonat Größe, Farbe/Geschmack/ Reifemonat & Lagerdauer Anfälligkeit/Standort/ Sonstiges mittelgroß; braunledrige Schale; süßsäuerlich, aromatisch, halbschmelzend; 9-10 robuste Sorte, nur für Höhenlagen geeignet k Boscs groß; flaschenförmig, ocker ledriFlaschenbirne ge Schale; süß, aromatisch halb(Kaiser Alexander) schmelzend; 10 -11 nicht für luftfeuchte Lagen, da schorfanfällig; schleudriger Wuchs w-m Conference mittelgroß; grünlich gelb, flaschenförmig; sehr saftig, süß, schmelzend; 10 -11 ertragreiche, robuste Standardsorte w-m(k) Hochfeine Butterbirne mittelgroß bis groß; gelblich grün geschmacklich vorzüglich; leider nur geringe Haltbarkeit mit braunroter Wange; zartschmelzend, süß mit feiner Säure, edelaromatisch; 10 -11 Köstliche von Charneux mittelgroß; grünlich gelb mit oranger Backe; sehr saftig, schmelzend, süß, würzig; 10 -11 nicht für Frost- und Schorflagen geeignet w-m(k) Rote Bergamotte mittelgroß; gelbgrün mit orangeroter Backe; halbschmelzend, süß, kräftiges Zimtaroma; 10 -11 oft berostet; hervorragender Geschmack, für Kompott und Kletzen, auch für Rohgenuss w-m(k) Kieffers Sämling mittelgroß; gelb mit oranger Backe; halbschmelzend bis vollschmelzend, süßsäuerlich saftig, zimtartig gewürzt; 10 -11 widerstandsfähig gegen Feuerbrand; hervorragend für Kompott; Massenträger w-m Alexander Lucas groß; gelbgrün; saftig, feinsäuerlich süß, schmelzend; 10 -12 wenig feuerbrandgefährdet; breit anbaufähig; ertragreich, gut haltbare Sorte w-k Madame Verté mittelgroß; dunkelbraun ledrige Schale; saftig, süßsäuerlich, kräftiges Aroma; 11-1 nicht sehr schön, doch haltbar; geschmacklich hervorragend, für raues Klima geeignet w-m(k) Pastorenbirne mittel bis groß; gelbgrün; halbschmelzend, süßsäuerlich, schwach aromatisch; 11-1 Massenträgersorte v. a. für häusliche Verwertung, da Fruchtqualität jährlich stark schwankend w-m Gräfin von Paris mittelgroß; grün; halbschmelzend, erlesener Geschmack, süß, würzig; 11-2 eine der wenigen Winterbirnen für das raue Klima w-m(k) Olivier de Serres mittel bis groß; apfelförmig, gelb- nur für allerwärmste Standorte geeignet; eine der edelsten grün; schmelzend, schwach süß, Winterbirnen kräftig säuerlich, würzig; 12-2 w!! Esperence Bergamotte mittelgroß; gelbgrün, apfelförmig; süß, schmelzend, edelaromatisch; 12-3 Lagerbirne für wärmste Lagen w!! Josefine von Mecheln klein; grünlich gelb; vollschmelzend, süß, sehr saftig, zuckermelonenartig; 12-3 problemlos lagerbare Winterbirne; w-m auch noch für mittlere Lagen Prinzessin Marianne Madame Verté DreifruchtKonfitüre Je 40 dag Himbeeren, Ribiseln und Marillen, 1 kg Gelierzucker, Saft einer Zitrone. Marillen klein schneiden und mit den übrigen Zutaten mischen. Die Masse 4 Minuten lang kochen lassen und heiß abfüllen. Olivier de Serres Eingelegte Weichseln Lage w-m Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Birnensorte 14/28 ✁ 2 kg Weichseln, 70 dag Zucker, 3/4 Liter Weichsel- oder Kirschbrand, 1 Liter Wasser, 1 Zimtstange, 1 Vanilleschote. Die gewaschenen, trockenen Weichseln mit den übrigen Zutaten in ein 5-Liter-Glas füllen. Mit Zellophan verschließen und 1 Woche an einem sonnigen Ort ziehen lassen. Danach kühl und dunkel aufbewahren. ✁ Obstsorten für den Hausgarten Auswahl an empfehlenswerten Kirsch- und Weichselsorten Größe, Farbe/Geschmack/ Reifezeit (Kirschwoche) Anfälligkeit/Standort/ Sonstiges Kassins Frühe mittelgroße schwarze Herzkirsche; süß mit leichter Säure; 1.-2. KW wird meist nicht wurmig w-m(k) Burlat große schwarze Knorpelkirsche; süß und aromatisch; 2.-3. KW wird meist nicht wurmig w-m Marzer Kirsche mittelgroße, halbfeste Kirsche; sehr aromatisch und süß; 2.-3. KW wird meist nicht wurmig; interessante burgenländische Lokalsorte w Große Prinzessinkirsche sehr feste, gelbrote Knorpelkirsche; sehr süß; 4. KW gut frosthart w-m(k) Große Germersdorfer große rote Knorpelkirsche; guter Geschmack; 4.-5. KW schon gelblich essbar; eine altbewährte Sorte w-m Big Sam mittel bis große Knorpelkirsche; süß, harmonisch, aromatisch; 6. KW gut platzfest; auch in Höhenlagen bewährt w-m(k) Techlovan sehr große schwarze Knorpelkirsche; delikat süß; 7. KW gut platzfeste Neuheit w Rote Maikirsche hellrote, sehr aromatische Süßweichsel; 3. KW gute Befruchtersorte; nur mäßig selbstfruchtbar w-m(k) Königin Hortensie große, hellrote, ausgezeichnet schmeckende Süßweichsel; 3.-4. KW baumförmig wachsend; selbstunfruchtbar w-m(k) Ostheimer Weichsel dunkelrote, saure Weichsel; 4. KW gute Konservenfrucht; selbstunfruchtbar w-m(k) Köröser Weichsel Typ 2 große, dunkelrote, hoch aromatische süßsäuerliche Weichsel; 6. KW baumförmig wachsend; einzigartig im Geschmack; selbstunfruchtbar w-m(k) Sorte Lage Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Obstsorten für den Hausgarten Auswahl an empfehlenswerten Zwetschken-, Pflaumen- & Mirabellensorten Größe, Farbe/Geschmack/ Reifemonat Anfälligkeit/Standort/ Sonstiges The Czar kleine bis mittelgroße blaue Halbzwetschke; guter süßer aromatischer Geschmack; E7-A8 wenig bis mittel scharkaanfällig; braucht gute Schnittpflege; selbstfruchtbar w-m Hanita große, dunkelblaue Zwetschke; hervorragender aromatischer Geschmack; E8 -A9 eine der besten scharkatoleranten Zwetschken; selbstfruchtbar w-k Sorte Lage Valjevka ähnlich Hauszwetschke; sehr aro- scharkatolerant, als Ersatz für matisch, hoher Zuckergehalt; M9 Hauszwetschke; selbstfruchtbar w-m Hauszwetschke klein bis mittelgroß; intensiver aromatischer Geschmack; E9 meist sehr stark scharkaanfällig; geschmacklich unvergleichlich; selbstfruchtbar w-m Ontariopflaume große, grüne Pflaume; sehr süß, saftig; E7-A8 wenig scharkaanfällig; reichtragend; nicht ganz frosthart; selbstfruchtbar w-m Mirabelle von Nancy kleine, rötlich gelbe Frucht; süß, aromatisch; M8-A9 scharkatolerant; für Frischverzehr, Brennerei; selbstfruchtbar w Große Grüne Ringlotte mittelgroße, gelbgrüne Frucht; sehr süß, aromatisch; M8 früh und schön blühend; für alle Verwertungsarten gut geeignet; auch auf trockenen Standorten; selbstunfruchtbar w-m Graf Althans Ringlotte mittelgroße bis große, rosagelb gefärbte Frucht, angenehm aromatisch süßsauer; E8-A9 wenig scharkaanfällig; attraktive Frucht; selbstunfruchtbar w-k 14/29 Prinzessin Legende zu den angeführten Tabellen: w … warme Lagen Weinviertel, Wiener Becken m … mittlere Lagen, tiefe Lagen Mostviertel, Randlagen des Waldviertels k … raue Lagen Waldviertel, bucklige Welt, Alpenvorland (k) … eingeschränkt verwendbar in geschützten Lagen ! … besonders gut geeignet KW … Kirschenwoche (1. KW = Ende Mai/ Anfang Juni) Die Angaben zur Reifezeit beziehen sich auf mittlere Lagen in NÖ, jene zur Lagerdauer auf Erdkeller bzw. bei Birnen auf Frischluftlager. A ... Anfang M ... Mitte E ... Ende Zwetschke Obstsorten für den Hausgarten Auswahl an empfehlenswerten Marillensorten, gereiht nach Reifemonat Im Handel sind noch weitere geschmacklich ausgezeichnete Sorten (z. B. Ananasmarille) erhältlich. Die uneinheitliche Sortenbezeichnung bei Marillen macht es schwierig, mehr als die hier angeführte Auswahl zu empfehlen. Marillensorte Größe, Farbe/Geschmack/ Reifemonat Anfälligkeit/Standort/ Sonstiges Frühmarille aus Kittsee klein; gelb; festfleischig; guter Geschmack; A7 nicht sehr ertragssicher; nur für beste Lagen w Große, wahre Frühmarille groß; orange mit roter Backe; aromatisch, sehr saftig; M7 nicht sehr ertragssicher; nur für sicherste Lagen w Klosterneuburger Marille groß; orange mit roter Backe; festfleischig; aromatisch süß; M-E7 ertragssicher; beste österreichische Sorte; nicht überall verfügbar w-(m) Ungarische Beste groß; orange mit roter Backe; aromatisch süßsäuerlich; M-E7 dankbare, ertragssichere Sorte; w-(m) geschmacklich nicht ganz an Klosterneuburger M. heranreichend Kremser Rosenmarille mittelgroß; orange mit roter Backe; Fruchtfleisch etwas trocken; mäßig aromatisch; E7-A8 sehr ertragssicher; für Fruchtgröße und Geschmack vor der Ernte bewässern w-(m) Bergeron mittelgroß; mittelmäßig im Geschmack; A8 sehr ertragssicher; reichtragend w-(m) Keczkemeter ähnlich Kremser Rosenmarille; A8 s. Kremser Rosenmarille Lage w-(m) Früher Alexander: M7, robuste, reich tragende Liebhabersorte Benedikte: M8, robuste neue Sorte Roter Ellerstädter = Kernechter vom Vorgebirge: E9, robust, für rauere Lagen Mireille: M-E8, robust und reich tragend Nectarose Inra 1813: A9, weißfleischige Nektarine, reich tragend Tafeltraube Isabella: spätreife, blaue Traube mit eigenwilligem Beerengeschmack Muscat bleu = Aromato: frühreife, blaue Traube, edles Muskataroma Nero: mittelfrühe, blaue Traube, ertragssicher Bianca: mittelspäte, weiße Traube Romulus = Gustoso: mittelfrüh, weiß, kernlos Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Pfirsich Walnuss Ribiselsaft 5 kg Beerenobst, 20 dag Zucker. Die Beeren waschen, mit dem Zucker mischen und in den Entsafter füllen. Nach etwa 50 Minuten Entsaftungszeit den Saft abfüllen. Geisenheim 120: spätaustreibend, relativ frosthart, für rauere Lagen Esterhazy II: trockenresistent, für Weinbauklima Weinsberg I: relativ klein bleibender Baum Rote Donaunuss: große Nuss mit roter Schale Himbeere, Brombeere ‚ Autumn Bliss ‘Blissy : August bis Oktober, sehr pflegeleichte, wohlschmeckende Himbeere ‚ Loch Ness ‘Nessy : August bis September, geschmacklich beste dornenlose Brombeere, rankend Stachelbeere Unbedingt mehltauresistente Sorten wählen! Rokula: frühreif, guter Geschmack, rot, kleinfrüchtig Invicta: mittelfrüh, guter Geschmack, kleinfrüchtig Ribisel, rot: Jonkher van Tets: säuerlich, großfruchtig, für alle Verwendungsarten Red Lake: süßere, kleinere Beeren, für Frischverzehr Ribisel, weiß: Weiße Versailler: süß, mild Ribisel, schwarz: Silvergieters: ziemlich süß, für Frischverzehr, für rauere Lagen Titania: sehr widerstandfähig, für Verarbeitung geeignet 14/30 ✁ Walnuss ✁ Stachelbeere und Schwarze Ribisel – Kreuzung Jochelbeere, Jostine, Josta: höherer Ertrag; vor allem für Verwertung geeignet Felsenbirne Amelanchier lamarckii: ab Juli blauschwarze, kleine, süße Beeren, im Geschmack wie Heidelbeeren ‚ Fruchtsorte ‘Ballerina : reicher tragend und großfrüchtiger, aber weniger aromatisch als die Wildart Kiwi Ambrosia: Sorte von Actinidia arguta; frühreif M9, aromatisch, auch für raueres Klima. Genussreife Oktober bis November Maki: Sorte von A. arguta; mittelfrüh E9, rot, aromatisch, gut lagerfähig, auch für raueres Klima. Genussreife Ende September bis November Weiki: Sorte von A. arguta: bedingt selbstfruchtbar, spätreif, wärmere Lagen. Genussreife November bis Dezember Matua: männliche Befruchtersorte für alle Kiwisorten Starella: Sorte von Actinidia chinensis; gut winterharte, schweizer Selektion, nur für Weinbauklima. Genussreife Jänner bis März Bruno: Sorte von A. chinensis; sehr ertragreiche Standardsorte, nur für Weinbauklima. Genussreife Jänner bis April Felsenbirne L ITERATURTIPPS . Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil ❿ Obst im Hausgarten Burgstaller H., Gaber R. & W. Hebling: Sortenmappe. Verfügbare Obstsorten aus Niederösterreich. NÖ Landesregierung und Arche Noah, St. Pölten/Schiltern. – Sammelmappe mit zur Zeit 160 Beschreibungen und Fotos von großteils alten Obstsorten, die auch in Form von Reisern oder Bäumen über den Verein Arche Noah bezogen werden können. Bezugsadressen: Arche Noah, Obere Straße 40, 3553 Schiltern, Tel. 02734/8626, E-mail: [email protected] bzw. Amt der NÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung, Landhausplatz 1/16, 3109 St. Pölten, Telefon 02742/9005/15243, E-Mail: [email protected] Funke W.: Der Obstgehölzschnitt. BLV, München-Wien-Zürich 1999. – Ein umfassendes Buch zum Obstbaumschnitt, sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet. Griegel A.: Mein gesunder Obstgarten. Margarethe Griegel Eigenverlag, Ingelheim 1993. – Gutes Buch zur Bestimmung von Krankheiten an Obstgehölzen. Keppel H., Pieber K. & J. Weiss: Der Obstgarten – Pflanzung, Pflege, Ernte. Leopold Stocker Verlag, Graz 1998. – Interessant für Produzenten und HausgärtnerInnen. Die Grundlagen und speziellen Fragen werden einfach und doch ausführlich behandelt. Lind K. et al: Biologischer Obstbau. Leopold Stocker Verlag, Graz 1998. – In diesem Buch geht es um die Produktion von Obst auf biologischer Basis im größeren Stil. Die Grundprinzipien sind natürlich auch auf den Hausgarten übertragbar. Schmid H.: Handgriffe im Obstgarten. Ulmer Verlag, Stuttgart 1988. – Ein überaus anschauliches Buch, jeder Handgriff im Obstgarten wie z. B. Schnitt, Veredelung und Bodenpflege wird mit einem Foto dokumentiert. Schmid H.: Obstbaumschnitt. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995. – Einfacher und sehr leicht verständlicher Leitfaden zum Obstbaumschnitt mit anschaulichen Abbildungen. Wogowitsch C.: Selbstgemachtes. Österreichischer Agrarverlag, Leopoldsdorf 2001. – Eine Einladung für alle, die Früchte des Gartens zu nutzen. Lagern, Trocknen, Tiefgefrieren, Marmeladen, Säfte und Chutneys sowie Einlegen in Alkohol – die jeweiligen Verfahren werden eingehend beschrieben, auch auf den Gesundheitswert wird eingegangen. 14/31 Kiwi Förderung von Obstbaumpflanzungen: Gefördert wird die Pflanzung von Hochstamm-Obstbäumen auf landwirtschaftlichen Grünlandflächen ohne feste Einzäunung als Gemeinschafts- oder Einzelprojekte. Nähere Auskünfte bei: NÖ Agrarbezirksbehörde in St. Pölten, Telefon: 02742/9005DW 15567 oder 15565 ✁ ✁ INHALTSVERZEICHNIS ZU DIESEM RATGEBER D ER O BSTBAUM O B S TRAUCH , SO UND SEINE OB KOMMT DER B AUM – B AUM B EDEUTUNG EIN S CHRITT FÜR S CHRITT – DER S IEDLUNGSRAUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 F RÜCHTETRAUM . IN I HREN B ODENPFLEGE , B EWÄSSERUNG IM G ARTEN – UND DIE D ÜNGUNG . ....................................... 3 P FLANZUNG . ............................ 7 ........................................ 8 O BSTBAUMSCHNITT. ...................................... 9 SO WIRD ´S GEMACHT – KRONENFORMEN UND SCHNITTARTEN. 12 BESONDERHEITEN BEIM SCHNITT EINZELNER OBSTARTEN. 17 .................................... 20 ................................... 25 ............................................................... 31 B IOLOGISCHER P FLANZENSCHUTZ IM E MPFEHLENSWERTE O BSTSORTEN FÜR L ITERATURTIPPS . O BSTGARTEN . H AUSGÄRTEN . „Natur im Garten“ ist eine Aktion des NÖ Umweltlandesrates Mag. Wolfgang Sobotka. Träger dieser Aktion sind das Amt der NÖ Landesregierung – Abteilung Umweltwirtschaft und Raumordnungsförderung, „die umweltberatung“ NÖ, die NÖ Agrarbezirksbehörde und die NÖ Baudirektion – Ortsbildpflege. GARTENTELEFON täglich unter Tel. 02742/74333, Fax 02742/74333-733 In der Sammelmappe des „NÖ Naturgarten-Ratgebers“ finden Sie in Zukunft alles Wissenswerte zum naturnahen Garten: von der Blumenwiese bis zum Gartenteich. Die vierzehnte Ausgabe des Ratgebers halten Sie in Händen. Weitere Teile folgen. Sie bestellen den Naturgarten-Ratgeber bei Ihrem Gartentelefon und erhalten die Neuerscheinungen laufend zugesandt. Weitere Informationen: www.naturimgarten.at Mittwoch Gartenberatungstag „die umweltberatung“ Der NÖ-Naturgartenratgeber Teil Tiere Garten Teil Obst im im Hausgarten ❿❿ THEMEN DER BISHER ERSCHIENENEN NATURGARTEN-RATGEBER: Die Naturgartenwiese (Nr. 1), Weihnachtsbaum & Kerzenduft (Nr. 2), Der Gemüsegarten (Nr. 3), Mein Kräutergarten (Nr. 4), Der Komposthaufen (Nr. 5), Elemente des Naturgartens (Nr. 6), Bäume, Sträucher & Co. (Nr. 7), Herbst & Winter im Garten (Nr. 8), Blumen und Stauden (Nr. 9), Ein Garten für Kinder (Nr. 10), Lebendiger Boden (Nr. 11), Hausbau und Garten (Nr. 12), Tiere im Garten (Nr. 13). Impressum: Herausgeber und Verleger: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Umweltwirtschaft und Raumordnungsförderung, A-3109 St. Pölten, Landhausplatz 1; Redaktion: Judith Braunisch, Herbert Jeitler; Text: Roland Gaber; Grafische Konzeption: Helmut Kindlinger; Grafische Realisation: grafik zuckerstätter – Alexandra Gugerel, Cornelia Kühhas, Manfred Kriegleder; Zeichnungen: Alexandra Gugerel, Reinhold Prandl; Fotos: P. Buchner, J. Braunisch, R. Gaber, K. Hochegger, W. Juen, J. Limberger, Archiv RU3, Archiv RU5, G. Sommerauer, A. Vogler, G. Weghofer, Archiv Zuckerstätter; Titelfoto: R. Gaber; Druck: radinger.print, Scheibbs. Gedruckt auf Recyclingpapier mit Pflanzenölfarben. Ausgabe September 2003. Mostviertel (Amstetten) Tel.: 07472/61486 NÖ Süd (Wr. Neustadt) Tel.: 02622/26950 NÖ Süd (Mödling) Tel.: 02236/860664 Waldviertel (Zwettl) Tel.: 02822/53769 Weinviertel (Hollabrunn) Tel.: 02952/4344 Weinviertel (Orth/Donau) Tel.: 02212/29490 Weinviertel (Zistersdorf) Tel.: 02532/81581 Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka 14/32 ✁ NÖ Mitte (St. Pölten) Tel.: 02742/74341 P.b.b., Erscheinungsort St. Pölten, Verlagspostamt 3100 Zulassungsnummer: GZ 02Z032474M Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an den Absender Mostviertel (Pöchlarn) Tel.: 02757/8520