die queen
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die queen
Ein STEPHEN FREARS FILM HELEN MIRREN DIE QUEEN MICHAEL SHEEN JAMES CROMWELL HELEN MCCRORY ALEX JENNINGS ROGER ALLAM and SYLVIA SYMS DREHBUCH PETER MORGAN REGIE STEPHEN FREARS Helen Mirren Coppa Volpi “Beste Schauspielerin” Wettbewerb Venedig 2006 Peter Morgan “Bestes Drehbuch” Wettbewerb Venedig 2006 Pressebetreuung: Wolfgang W. Werner Public Relations Hohenzollerstraße 10 80801 München Tel 089 / 38 38 670 Fax 089/ 38 38 67 11 Mail: [email protected] Verleih: Concorde Filmverleih GmbH Rosenheimerstraße 143 b 81671 München Tel 089 / 45 06 10 -0 Fax 089/ 45 06 10-10 mail: [email protected] 104 Minuten – Format 1:1,85 – Dolby SRD Kinostart: 11. Januar 2007 2 Besetzung Die Queen Prinz Phillip Prinz Charles Robin Janvrin Queen Mum Stephen Lamport Equerry Janvrins Sekretärin Lord Airlie Dienstmädchen auf Balmoral Haushofmeister Kammerzofe Queen Haushofmeister Balmoral Kammerdiener Charles Telefonistin Balmoral Prinz William Prinz Harry Tony Blair Cherie Blair Alistair Campbell Blairs Assistentin Blairs Sekretärin Blairs Helfer Euan Blair Porträtmaler Fernsehregisseur Katholischer Geistlicher Kleines Mädchen Prinzessin Diana Dodi Fayed Deutscher Reporter US-Reporter Französischer Bodyguard Französischer Reporter Stunt Doubles Stab Regie Drehbuch Produktion Ausführende Produktion Kamera Szenenbild Schnitt Musik Kostüme Haare, Make Up Beratung Archivaufnahmen Besetzung Helen Mirren James Cromwell Alex Jennings Roger Allam Sylvia Syms Tim McMullan Robin Soans Lola Peploe Douglas Reith Joyce Henderson Pat Laffan Amanda Hadingue John McGlynn Gray O’Brien Dolina Maclennan Jake Taylor Shantos Dash Barber Michael Sheen Helen McCrory Mark Bazeley Kananu Kirimi Susan Hitch Julian Firth Harry Alexander Coath Earl Cameron Elliot Levey Anthony Debaeck Emmy Lou Harries Laurence Burg Michel Gay Wolfgang Pissors Malou Beauvoir Paul Barrett Xavier Castano Elaine Ford David Bishop Stephen Frears Peter Morgan Andy Harries Christine Langan Tracey Seaward Francois Ivernel Cameron McCracken Scott Rudin Affonso Beato ASC ABC Alan Macdonald Lucia Zucchetti Alexandre Desplat Consolata Boyle Daniel Phillips Adam Curtis Leo Davis 3 Kurzinhalt 1. September 1997: Die Nachricht von Prinzessin Dianas Tod bricht wie eine Schockwelle über die Öffentlichkeit Englands herein. Währenddessen sitzt Queen Elizabeth II. (Helen Mirren) samt Familie in ihrem Feriensitz Balmoral, unfähig, auf die öffentliche Trauer angemessen zu reagieren. Für den neu gewählten Premierminister und Volksliebling Tony Blair (Michael Sheen) hat das Bedürfnis der Bevölkerung nach Unterstützung und Trost durch seine politischen Führungsfiguren zentrale Bedeutung. Innerhalb von Tagen schlagen die unerwarteten Wogen der Gefühle immer höher. Doch auch Prinz Charles (Alex Jennings) gelingt es nicht, seine Mutter dazu zu bringen, sich über das verstaubte Protokoll hinweg zu setzen. Als sich die Presse endgültig auf die vermeintlich gefühlskalten Royals eingeschossen hat, muss Blair einen Weg finden, um die Königin ihrem Volk wieder näher zu bringen. Inhalt 1. September 1997: Die Welt erwacht und Prinzessin Diana ist tot. Die wohl bekannteste Frau der Welt und Ex-Gattin des englischen Thronfolgers ist bei einem Autounfall gestorben. Die Nachricht versetzt Menschen rund um die Erde in einen Schock und schon am nächsten Tag bedeckt ein Meer von letzten Blumengrüßen an die Verstorbene den Boden vor Buckingham Palace. Doch der Palast steht leer. Die Royals verharren trotz der Tragödie stoisch hinter den dicken Mauern ihres schottischen Landsitzes Schloss Balmoral. In ihrer Welt des starren Hofprotokolls sind öffentliche Emotionen tabu. Die Familie wird in privater Abgeschiedenheit trauern, in Schottland, wo die beiden kleinen Söhne der Prinzessin vor der Neugier der Medien geschützt sind. Der Queen (Helen Mirren) erscheint es angemessen, Dianas Tod als Privatsache zu behandeln, schließlich war sie ja nicht mehr Mitglied der königlichen Familie, folglich ist auch ihr Tod keine Staatsangelegenheit und selbst Dianas Familie hat ein privates Begräbnis gefordert. Der zutiefst erschütterte Prinz Charles (Alex Jennings) fliegt nach Paris, um die sterblichen Überreste seiner Exfrau zu überführen. Doch auch wenn die Queen sich samt Familie hinter den dicken Mauern von Balmoral verstecken mag, für Tony Blair (Michael Sheen) ist das Ereignis seine Feuertaufe als Politiker. Erst drei Monate zuvor errang er einen erdrutschartigen Wahlsieg für seine Labourpartei und der junge Premier spürt genau, dass sich die Stimmung unter den Briten ändert. Von Reserviertheit und Beherrschung keine Spur, statt dessen türmt sich die Woge der Gefühle zu einer wahren Sintflut auf, wie sie das Königreich noch nie zuvor erlebt hat. Fast scheint es, als ob die ganze Nation eine Schwester, eine Mutter oder eine Tochter verloren hat. Diana war für alle Briten die, wie Blair sie in einer TV-Pressekonferenz anlässlich der Todesnachricht tauft, „Prinzessin der Herzen“. Nur bei den Royals auf Balmoral findet sein emotionaler Ausbruch wenig Resonanz. Als Blair ein Staatsbegräbnis für Diana vorschlägt, damit „das Volk die Trauer teilen kann“, zuckt die Queen empört zusammen. Allein die Vorstellung ist ihr ein Gräuel. Scharf erinnert sie ihren Premierminister daran, dass es sich immerhin um eine Bestattung handelt, keine Jahrmarktsattraktion. Doch bereits am Montag der folgenden Woche watet die Palastwache durch ein knietiefes Blumenmeer vor Buckingham Palace. Blairs rechte Hand Alistair Campbell (Mark Bazeley) weidet sich schon an der Vorstellung, dass die Queen unfähig ist, die Stimmung ihres Volkes zu erkennen, während Blairs Popularität nach seinen Gesten des Mitgefühles schier ins Unermessliche steigt. Der Politstratege Campbell frohlockt und prophezeit Schlagzeilen wie „Blair muss die Monarchie vor sich selbst retten“. Doch ausgerechnet der Premierminister fühlt Loyalität mit der Queen in sich aufsteigen. Erst recht, als ihm Prinz Charles, im Gegensatz zu seiner Mutter, seine volle Unterstützung zusichert. Es ist Charles’ Versuch, sich vom Rest der Royals zu distanzieren, auf die sich die Presse mittlerweile als Bösewichter eingeschossen hat. 4 Als die Queen erfahren muss, dass das Begräbnis ihrer Ex-Schwiegertochter jenem Ablaufplan gehorchen soll, der für den Tod der Queen Mum (Sylvia Syms) bereits fertig in der Schublade steckt, ist das ein Angriff auf ihre Autorität. Statt Staatsgästen und ranghoher Militärs sollen Künstler und prominente Freunde der toten Schwiegertochter deren Trauerfeier beiwohnen. Es bleibt nicht das einzige Zugeständnis an die öffentliche Trauer um Diana, das die Queen eingehen muss. Denn zunehmend schlägt sich diese Trauerbauch in aggressiven Anrufen auf Schloss Balmoral nieder. Fast scheint es der Queen, als ob die Prinzessin nach ihrem Tod ebenso viele Probleme wie zu Lebzeiten verursacht. Die ganze Angelegenheit offenbart eine Seite ihrer Untertanen, von deren Existenz die Monarchin keine Ahnung hatte. Es will ihr nur schwer gelingen sie zu verstehen, obwohl die Bereitschaft Gefühlen nachzugeben auch ihren Sohn scheinbar erfasst hat. Dessen Mangel an Rückrat angesichts der Widrigkeiten strapaziert die Geduld von Elizabeth II. ohnehin bis zum Äußersten.. Wenigstens in der überwältigenden Landschaft um Balmoral herum und in Begleitung ihrer treuen Corgis findet sie Abstand und Luft zum Atmen. Wenigstens haben sich in dieser Welt nicht plötzlich die Spielregeln geändert und sie kann sich wohl fühlen. Die Vorbereitungen für die Trauerfeier beginnen und es werden über zwei Millionen Menschen dazu in London erwartet, als ein neuer protokollarischer Streitpunkt auftaucht. Die Presse regt sich darüber auf, dass am Buckingham Palace keine Fahne auf Halbmast zu sehen ist. Es entspricht dem Protokoll, dass der Palast nur bei Anwesenheit der Queen beflaggt ist. Blair schlägt vor, trotz Abwesenheit der Königin, die Fahne zu setzen und auf Halbmast wehen zu lassen, selbst wenn es nicht dem Protokoll entspricht. Er erntet damit keinen Beifall bei der Queen. So langsam frustrieren die Ratschläge des Jungspund-Premiers und die Willensschwäche des eigenen Sohnes die Queen und ihren Mann Prinz Phillip (James Cromwell). Bis zum Mittwoch verschärft die Presse ihre Angriffe auf die Royals: „Zeigt uns, dass das Haus Windsor ein Herz besitzt!“, geifert eine Gazette, „Zeit für einen Wachwechsel“, die nächste. Der Druck zeigt langsam Wirkung im königlichen Haus, nicht nur bei den Bediensteten. Während sie allein durch die Ländereien um Balmoral fährt, hat die Queen eine Autopanne. Plötzlich allein und unbeobachtet, brechen sich aufgestauter Ärger, Frustration und Trauer Bahn. In Anbetracht der zugespitzten Lage fordert Tony Blair die Queen noch einmal auf, nach London zu kommen, um sich dem Volk zu stellen und mit ihm „seine Trauer zu teilen“. Elizabeth II. will sich dem Mediendruck widersetzen. Sie ist überzeugt davon, dass die Hysterie unter den Briten bald wieder deren sprichwörtlicher Gefasstheit weichen wird. Aber es scheint, als benähmen sich die Briten plötzlich nicht mehr britisch. So langsam dämmert es der Queen, dass sie die Volksseele nicht mehr versteht. Der folgende Morgen bringt gute und schlechte Nachrichten: Blair hat an Popularität erneut gewonnen und ist beliebter als Churchill, die Queen büßt für ihr Verhalten mit negativen Schlagzeilen. Das ist zuviel für Blair, dessen Sympathien für die Monarchie die Oberhand gewinnen. Als der Tag der Beerdigung näher kommt, drängt er Elizabeth II., einen Schlachtplan zu befolgen, der die Presse ruhig stellt und vielleicht sogar eine Verfassungskrise verhindert… Pressenotiz Queen Elizabeth II: Die sympathische, von allen geliebte Königin, die zum ersten Mal die Stimmung und die Gefühle ihres Volkes falsch einzuschätzen scheint. Tony Blair: Der junge dynamische Premierminister, hin- und hergerissen zwischen politischem Ehrgeiz und persönlicher Hochachtung für die Monarchin. Ein bewegender Konflikt, ausgelöst durch den tragischen Tod der ‚Prinzessin der Herzen’, Lady Diana und vor dem Hintergrund weltweiter Trauer. Ein entlarvender Blick hinter die höfische Etikette des preisgekrönten Regisseurs Stephen Frears und seines Drehbuchautors Peter Morgan. Ein packender, menschlicher und humorvoller Film mit einer grossartigen Helen Mirren in der Hauptrolle. Hauptdarstellerin Helen Mirren wurde für ihre grandiose Leistung auf dem Filmfestival von Venedig 2006 mit der Coppa Volpi als beste Darstellerin ausgezeichnet. Peter Morgan erhielt den Preis für das beste Drehbuch. 5 Über die Produktion Als Prinzessin Diana bei einem Autounfall im August 1997 starb, hätte kaum jemand vermutet, welche Auswirkungen diese Tragödie sowohl auf die britische Regierung als auch auf die königliche Familie haben würde. Nach ihrer Trennung von Prinz Charles hatte Dianas Weigerung, von der öffentlichen Bildfläche abzutreten, hohe Wellen geschlagen. Aber obwohl sie die meistfotografierte und vielleicht berühmteste Frau der Welt war, veränderte erst ihr viel zu früher Tod die britische Öffentlichkeit und deren Einstellung zu offen gezeigten Gefühlen und zur Monarchie. Als Inspiration zu einem Film waren die Ereignisse rund um den Tod von Prinzessin Diana ideal: Ein Todesfall nach der Hetzjagd durch skrupellose Paparazzi; eine junge Frau in der Blüte ihrer Jahre, die grausam sterben muss; eine umstrittene Liebesaffäre, die der Tod beendet, bevor sie recht erblühen konnte; ein Volk, das die Todesnachricht schockiert und eine Presse, die für den Tod verantwortlich gemacht wurde und verzweifelt die Aufmerksamkeit von sich selbst ablenken wollte. Dennoch waren es ganz andere Aspekte jener schrecklichen Ereignisse, die die Produzenten Christine Langan und Andy Harries, bei Granada zuständig für Drama, Comedy und Film, aktiv werden ließen und schließlich zur Entstehung von THE QUEEN führten. Die Beiden hatten kurz zuvor „The Deal“ produziert, ein Fernsehdrama über Tony Blair und seinen Widersacher Gordon Brown, ebenfalls aus der Feder von Peter Morgan und inszeniert von Stephen Frears. Die gemeinsame Arbeitserfahrung prägte sich als so positiv ein, dass die Beiden unbedingt ein zweites Projekt mit Frears und Morgan verwirklichen wollten, das sich mit der britischen Gesellschaft der Gegenwart beschäftigte. Dieses Mal lag die cineastische Messlatte höher: THE QUEEN sollte die formelle, altmodische Welt der Royals in ihrer schottischen Zuflucht Balmoral und im eleganten Buckingham Palast der lässigen Modernität des frisch gewählten Premiers Tony Blair und seiner Entourage aalglatter, imagebewusster Helfer gegenüberstellen. „Andy, Stephen, Pete und ich wollten zusammen noch einen Film über eine britische Institution drehen“, erzählt Langan. „Die königliche Familie lag da natürlich nahe. Dianas Tod und die Frage, wie die Royals damit fertig zu werden versuchten, kristallisierte sich schnell als vielversprechendes Thema heraus. Zu Lebzeiten war Diana der Grund für immense Spannungen. Da war es fast unvermeidbar, dass ihr Tod die Monarchie mit der vielleicht größten Herausforderung der vergangenen 50 Jahre konfrontieren würde.“ Für Harries gab die Erinnerung daran, wie die Royals auf die Nachricht von Dianas Tod reagierten, den entscheidenden Ausschlag. Die Vorstellung einer königlichen Familie, die so gefangen ist in ihren Traditionen, dass sie selbst angesichts einer solchen Tragödie nicht mit dem Protokoll brechen wollte und konnte. „Was mich an der Story um Diana und die Queen schon immer fasziniert hat“, erinnert sich Harries, „war diese alternde in der viktorianischen Ära verwurzelte Monarchin, die von einer jungen Prinzessin herausgefordert wird, nur weil diese Prinzessin dank einer Reihe von Fehleinschätzungen in diese königliche Familie aufgenommen wurde. Diana verbreitete eine außergewöhnliche Aura und ich kann mich noch an die Woche erinnern, in der sie starb. Es war fast bizarr, eine merkwürdige Stille herrschte und niemand wusste zunächst wie er reagieren sollte. Dann brach die Trauer los. Aber waren das echte Gefühle oder nur aufgesetzte? Galten diese Gefühle wirklich Diana? Oder waren sie Ausdruck all unserer eigenen Leiden?“ Drehbuchautor Peter Morgan reizte die Vorstellung, die Ereignisse rund um Dianas Tod zu dramatisieren. Aber erst als er zu schreiben begann, nahmen die Figuren für ihn tatsächlich Form an: „Ursprünglich wollte ich ein Drehbuch schreiben, das verschiedenste Figuren, berühmte und namenlose, über 24 Stunden hinweg beobachtete, die allesamt von diesem Ereignis im August betroffen waren. Mir wurde aber schnell klar, dass der eigentlich interessante Teil die königliche Familie war und wie sie sich in der Woche zwischen ihrem Tod und dem Begräbnis verhielten. Die Familie steckte in einer Krisensituation, eingeschlossen in der abgeschiedenen Welt von Balmoral, 6 unfähig auf das, was in London und im Rest des Landes vor sich ging zu reagieren. Um die beiden Enkel zu schützen, hatte die Queen angeordnet, alle Fernseher und Radios zu entfernen. Die Menschen in London jedoch gingen währenddessen auf die Straßen, forderten empört eine Reaktion der königlichen Familie ein. Aber es gab erst einmal keine, die nach außen sichtbar gewesen wäre. In dieser Woche war eine starke anti-monarchistische Tendenz spürbar, die von der Presse angeheizt wurde, weil sie selbst es war, der ja eigentlich die Schuld an den Ereignissen zugeschrieben wurde.“ Doch es sollte nicht nur die Situation der königlichen Familie, konzentriert auf die Queen dargestellt werden, sondern ebenfalls die Rolle, die Tony Blair, der frisch gewählte Premierminister der Labour Partei, während der Ereignisse um Dianas Tod spielte. Sehr schnell entwickelte sich das Drehbuch zu THE QUEEN dann in eine Story, die die alte Welt ererbter Macht mit der modernen Welt demokratisch gewählter Macht kontrastierte. Für Peter Morgan wurde es zu einer Geschichte „über die Verfassung, den Führungsstil und das Machtgleichgewicht zwischen dem Premierminister und seiner Herrscherin.“ „Das Faszinierende waren ja gerade jene Dinge, die hinter den Kulissen passierten“, erzählt Langan. „An die brandneue Regierung waren von den Wählern ebenso wie von den politischen Beobachtern hohe Erwartungen gestellt worden. Aber vier Monate nach der Wahl hatte Blair noch keine entscheidenden Zeichen gesetzt. Mit dem Tod der Prinzessin von Wales fand er plötzlich in seine Rolle. Das Schlüsselelement der Story war das Verhältnis zwischen Blair und der Queen und Blair wusste sehr wohl, dass er ein gewichtiger Partner in dieser Beziehung sein konnte.“ Für Harries war der einfache Kern von Morgans Story einfach perfekt: „Auf der einen Seite gibt es die Queen und die königliche Familie, die sich in einem abgelegenen Teil Schottlands verkriechen, auf der anderen Seite steht der junge, dynamische Tony Blair, der die Situation augenblicklich erfasst. Bis zu einem gewissen Grad rettet er die Zukunft der Royals, weil er sie dazu bringt, sich den modernen Medien anzupassen und sich der fordernden Öffentlichkeit zu stellen.“ Bei Regisseur Stephen Frears, der unter anderem die Oscarnominierten Filme GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN, GRIFTERS und KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS inszeniert hat, mussten die Produzenten nur wenig Überzeugungsarbeit leisten. „Themen zu finden, die noch lebendig sind“, so Frears, „und nicht schon breitgetreten wurden, ist sehr schwer. Ich hatte Glück, in den letzten drei oder vier Jahren an solche Projekte zu kommen. THE QUEEN reizte mich zum einen auch deshalb, weil es eine erneute Zusammenarbeit mit Peter Morgan bedeutete und zum anderen wegen seines Themas. Der Film dreht sich um den Konflikt zwischen einer alten und einer neuen Welt. Es geht um Tradition, die in unserem Land immer Stärke und Schwäche zugleich war.“ Stephen Frears Leidenschaft als Regisseur war ausschlaggebend für den Erfolg von THE QUEEN. „Für ein derart komplexes und kontroverses Thema ist ein Schwergewicht von Regisseur wie Stephen unabdingbar“, konstatiert Andy Harries und zählt dessen Vorzüge auf: „Stephen ist nicht einfach nur ein guter Regisseur, sondern auch unglaublich clever. Das sind seltene Eigenschaften. Er ist bereit Risiken einzugehen, ist immer auf dem Sprung und dreht sehr unterschiedliche Filme.“ Zentrales Element in THE QUEEN ist die auffallende Liebe zum Detail. Das überrascht nicht angesichts der Tatsache, dass die Thematik des Films Anlass zur Zensur gegeben hätte, wäre er nicht in seiner Darstellung absolut und exakt authentisch. Diese Genauigkeit reicht von der Art und Weise, wie der Queen das Frühstück serviert wird bis zu ihrem Verhalten gegenüber der Familie hinter verschlossenen Türen. Während er am Drehbuch arbeitete, sammelte Morgans Team Informationen von allen Seiten und wertete sie aus, fahndete nach Quellen, die der königlichen Familie nahe standen und kämpfte sich durch Archivmaterial und alte Fernsehbilder. Dieses Verfahren hatte das Team auch bei „The Deal“ bereits erfolgreich angewandt. Rat inbezug auf die königliche Familie erhielten sie außerdem von Robert Lacey und Ingrid Seward. Zu den erfolgreichen Büchern von Autor Robert Lacey gehören unter anderen „Royal: Her Majesty Queen Elizabeth II“ (2002), „The Queen Mother“ (1987) und „Princess“ (1982). Seward ist Chefredakteurin der angesehenen Zeitschrift „Majesty“, die sich mit den Royals beschäftigt und 7 hatte als Einzige Zugang zu Diana, um ihre Bestseller „Diana: An Intimate Portrait“ (1997) und „The Queen & Di: The Untold Story“ (2001) zu schreiben. „Ich habe mit jedem gesprochen, der reden wollte“, erinnert sich Peter Morgan. Es gibt viele Biografen sowohl der Royals als auch der Blairs und alle verfügten sie über Quellen vom Stallmeister bis zur Sekretärin, von Butlern und Dienstmädchen bis zu Staatsbeamten. Material gibt es genug, man muss nur wissen, wie man die Spreu vom Weizen trennt.“ In Bezug auf Protokoll und Etikette war es einfach herauszufinden, wie zum Beispiel die korrekte Anrede der Queen durch einen Diener ist. Schwieriger wurde es für Morgan sich vorzustellen, was seine Figuren wohl in den privaten, unbeobachteten Momenten sagen würden. „Natürlich muss ich als Autor spekulieren“, erklärt er, aber auch diese Spekulation wird einfacher, wenn man vorher jemanden befragen konnte, der mit Charles in der Nacht von Dianas Tod gesprochen hat. Ich weiß, was Charles damals gesagt hat und konnte es also relativ genau wiedergeben. Je mehr Informationshäppchen man sammelt, desto besser kann man auch erkennen, welche Quellen verlässlich sind.“ Peter Morgan arbeitet mit seiner ganz eigenen Methode: „Ich schreibe das, was die Figuren meiner Meinung nach sagen sollten, und danach überprüfe ich den Dialog durch Recherche. Überraschenderweise klappt das ziemlich häufig und es stimmt, was ich mir habe einfallen lassen“, schmunzelt er. Es gibt Szenen, die komplett erfunden sind, wie zum Beispiel jene Szene, in der die Queen den kapitalen Hirsch besichtigt, der erlegt wurde. Und es gibt andere, da liegt die Vermutung einfach nahe, dass es so gewesen sein könnte. Warum zum Beispiel hat Tony Blair die Queen so vehement verteidigt? Wir wissen, dass er Pragmatiker ist, wir wissen auch, dass er konservativer ist, als die meisten Leute meinen und - seine Mutter, wäre sie noch am Leben, hätte dasselbe Alter wie die Regentin. Und vielleicht wäre sie ihr ein wenig ähnlich. Deshalb konnte ich eine Szene erfinden, in der Cherie Blair laut darüber nachdenkt, warum ihr Mann sich so verhält wie er es tut.“ In Stephen Frears fand Morgan seinen Lieblingskollegen: „Er ist ein Autorenregisseur“, lobt er. „Stephen geht jedes einzelne Dialogwort durch und zwingt dich, Dinge noch klarer auszudrücken. Er fragte andauernd: Was passiert in dieser Szene? Ich antwortete: X, Y und Z. Darauf er: Aber das hast du nicht geschrieben. Es gab unzählige Veränderungen in Atmosphäre, Tonlage und Eindeutigkeit. Nur wenige Regisseure haben diese intellektuelle Strenge.“ Frears selbst gibt sich bescheiden, was seinen Beitrag zum Drehbuch angeht: „Alle Änderungen am Drehbuch dienten nur dem besseren Erzählen der Handlung. Mir geht es immer darum, es dem Publikum leichter zu machen.“ Besetzung Während Produzent Harries noch über der Idee zu THE QUEEN brütete, arbeitete er auch an einer Staffel der preisgekrönten Krimiserie „Heißer Verdacht“. Während einer Leseprobe mit allen Schauspielern „guckte ich Helen an und dachte mir: Sie ist die Königin des britischen Dramas und sie sieht ein wenig aus wie die Queen. Was für eine grandiose Idee: Helen als Queen.“ Auch Helen Mirren, die auf Bühne, Bildschirm und Leinwand bereits unvergessliche Figuren zum Leben erweckt hat, fand das Angebot unwiderstehlich. „The Deal“ war ganz hervorragend und ich wusste, dass auch THE QUEEN in guten Händen war. „Es handelt sich um delikates, wenn nicht sogar gefährliches Material. Deshalb muss man darauf vertrauen können, dass die Menschen, mit denen man daran arbeitet, diese Geschichte auf die Leinwand bringen, ohne dabei Verrat an den Figuren und dem Thema zu üben.“ Trotz ihrer langjährigen Berufserfahrung scheute sich Helen Mirren nicht, ihren Partner Michael Sheen, den sie in „The Deal“ so bewundert hatte, um Rat zu fragen. Er riet ihr, so eng und so früh wie möglich mit der Sprachtrainerin Penny Dyer zusammen zu arbeiten, damit sie bei Drehbeginn mit der Stimme und der Gestik vertraut sei. Außerdem lud Helen Miren jene Darsteller zu sich nach Hause ein, die im Film ihre Familie spielen sollten, James Cromwell, der Prinz Phillip spielt, Prinz- 8 Charles-Darsteller Alex Jennings und Sylvia Syms, im Film die Queen Mom. „Ich wollte, dass wir uns alle an die Stimmen der anderen gewöhnen, damit wir im Film tatsächlich wie eine Familie wirkten und nicht wie eine Truppe von Leuten mit gestelzten Akzenten.“ Wie ihre Kollegen war sich Mirren der Gefahren, die die Darstellung einer realen Person mit sich bringt, wohl bewusst - besonders einer so berühmten wie der amtierenden Monarchin. Die Herausforderung lag darin, den schmalen Grat eines akkuraten Porträts nicht zu verlassen, um nicht in eine Karikatur abzugleiten. „Man muss ja unbedingt vermeiden, dass sich das Publikum an einer Art Parodie der Person erfreut“, erläutert die Schauspielerin. „Die Menschen im Kino sollen dir deine Figur ja wirklich abnehmen, damit du sie auf die Reise mitnehmen kannst, die diese Figur antritt. Wenn die Nachahmung der realen Person zu gut ist, kann die Wahrheit zu aufdringlich sein. Dann muss man sich als Schauspieler zurücknehmen, um das Publikum nicht von seiner Reise in die Imagination abzulenken.“ „Ich habe viel recherchiert“, fährt Helen Mirren fort. „Im Nachahmen von Menschen bin ich ohnehin nicht sehr gut, ganz abgesehen davon, dass auch der beste Nachahmer nur 50 Prozent der realen Person einfangen könnte. Und der Status einer Ikone, den die Queen nun einmal hat, jagte mir schreckliche Angst ein“, gesteht sie und räumt ein, bei dieser Rolle „nervöser als bei jeder anderen“, gewesen zu sein. „Die Arbeit mit Penny Dyer war dabei von unschätzbarem Wert, sie hat ein außerordentliches Verständnis für Stimme. Schließlich fand ich eine Vorstellung, die mich enorm beruhigte: Ich sah mich als einen Porträtisten. Gute Porträtmaler steuern ihre Wahrnehmung bei. Sie geben die Person, die sie darstellen durch ihre Augen wieder. Ihre eigene Persönlichkeit und ihre persönlichen psychologischen Strukturen spielen also eine Rolle und lassen jedes Porträt verschieden aussehen. Ich sah mir also alle Porträts an, die ich finden konnte. Leider gibt es kein Buch mit Porträtbildern von Elizabeth II. Aber es sollte eines geben.“ Sie fährt fort: „Bestimmte Dinge wie Haare, Hände, Haltung, Stimme müssen natürlich stimmen. In meinem Trailer hingen Fotografien der Queen an der Wand und ich habe mir laufend Videos von ihr angesehen. Es war etwas peinlich, weil mich jedes Mal beim Anschauen das Gefühl überkam, ihr Unrecht zu tun, ihr zu nahe zu treten. Das ist schlimm, weil man ja als Schauspieler immer versucht, bis zur inneren Persönlichkeit seiner Figur durchzudringen. Ich erinnere mich an ein kurzes Filmschnippselchen, in dem Elizabeth ungefähr zwölf Jahre alt ist und aus einem Auto aussteigt, um jemandem die Hand zu schütteln. Das Ganze dauert vielleicht eine Minute, aber es hat mich sehr berührt. Je mehr ich mich mit ihr beschäftigt habe, desto außergewöhnlicher erschien sie mir als Person, als Persönlichkeit. Sie ist eine Kultfigur und dennoch wissen wir so wenig über sie. Sie ist nicht wie Tony Blair, der gerade heraus agiert. Sie ist zurückgezogen, aber keines falls auf neurotische oder verwirrte Art, sondern eher beständig, voller Selbstvertrauen. Sie beweist unglaubliche Selbstdisziplin und nur manchmal lugt sie aus dieser Nische hervor und genau auf diese Persönlichkeit arbeitete ich hin. Auch die Aussicht auf eine Zusammenarbeit mit Stephen Frears reizte Helen Mirren an dem Projekt THE QUEEN. „Stephen ist fast wie ein Dirigent, er inszeniert wie ein Dirigent“, erklärt Mirren. „Es kommt einem vor, als höre er die Partitur des Films in seinem Kopf und dirigiert nur deren Aufnahme, beziehungsweise Aufführung.“ Michael Sheen spielt in THE QUEEN erneut die Rolle, die er schon in „The Deal“ erfolgreich verkörpert hatte. Seine Darstellung des jungen, ehrgeizigen Labour-Führers in spe begeisterte damals die Kritiker. Aber obwohl der begabte Schauspieler Sheen dieselbe Person verkörpert, hatten die vier Jahre, die zwischen seinem Triumph und dem Tod Dianas lagen, erhebliche Auswirkungen auf die Figur des Tony Blair. Er hatte inzwischen nicht nur die innerparteiliche Auseinandersetzung gewonnen sondern auch einen grandiosen Sieg in den landesweiten Wahlen verbucht. Für Sheen war es reizvoll, eine reale Person darzustellen. „Absurderweise kehrt sich der Prozess des Schauspielens dabei um“, erzählt Sheen. „Bei einer fiktionalen Figur spielt man von innen nach außen, Stimme und Gestik ergeben sich dann daraus. Bei einer realen Person fängt man von 9 außen an und arbeitet sich nach innen vor. Ich habe mir sehr viel Videomaterial angesehen, viel über Blair gelesen und mit Anderen über ihn gesprochen. Ich wollte ihn eben nicht nur kopieren, sondern auch auf jene kleinen Dinge achten, die eine Vorstellung davon vermitteln, was in seinem Kopf vorgeht. Nachahmung zielt letztlich auf Karikatur ab und irgendwo gibt es immer eine Pointe, die darauf wartet, geliefert zu werden. Wir haben dagegen versucht, ein emotionales Drama zu drehen. Der Erzählfaden durfte nicht unterbrochen werden und das geht nicht mit einer schlichten Nachahmung. Man bereitet sich aufwändig vor und versucht beim Dreh dann einfach loszulassen.“ Nach MARY REILLY und „The Deal“ ist THE QUEEN Sheens dritte Zusammenarbeit mit Stephen Frears: „Stephen treibt einen immer weiter, bringt einen dazu, neue Grenzen auszuloten und Sachen aus einem selbst zutage zu fördern, von denen man gar nicht wusste, dass sie in einem stecken. Es ist eine extrem befriedigende und lohnenswerte Erfahrung – aber keine bequeme. Seine Figuren sind immer sehr komplex und um diese Komplexität zu schaffen, bringt er einen dazu, tiefer und tiefer im eigenen Selbst zu wühlen. Man weiß genau, dass man von Stephen manipuliert wird, aber man fühlt sich gut, weil man ihm vertraut. Er gibt laufend kleine Bemerkungen von sich. Einmal hatte ich eine Szene mit Helen Mirren und er hat mir vorher erzählt: „Die ist doch angsteinflößend, findest du nicht?“ Er wollte damit den Kontext kreieren, der für meine Figur der Richtige war. Er sagte das mit einem Augenzwinkern, aber es hat gewirkt!“ Für Sheen hat der Film aber auch eine fröhlichere Seite. „Es steckt viel Humor darin. Peter Morgans Drehbuch balanciert geschickt auf dem Drahtseil – zwischen Frechheit und Kühnheit. Mir hat sehr gefallen, dass er häusliche Szenen, die Blairs, wie sie daheim vor dem Fernseher Nudeln essen, und Berufliches vermischt. Hoffentlich schockiert es das Publikum ein wenig und macht den Film glaubhaft, diese berühmten Menschen solch alltägliche Dinge tun zu sehen. Peter und Stephen haben solche Details schon bei „The Deal“ hinbekommen und sie haben es auch hier geschafft.“ Für Sheen ist „THE QUEEN nur auf den ersten Blick ein Film über die Royals und wie Blair sie nach dem Tod von Diana beraten hat. Tatsächlich ist es ein Film über Werte. Er beleuchtet einen Punkt in der britischen Geschichte, an dem Pflicht und Tradition, wie sie das Königshaus repräsentiert, mit Ungezwungenheit und Flexibilität kollidieren. Der Film zeigt außerdem das große Geschick, das Blair und New Labour darin hatten, die Stimmung in der Bevölkerung zu erkennen.“ Weitere Schlüsselrollen des Ensembles besetzen Helen McCrory als Cherie Blair, Schauspielveteranin Sylvia Syms als Queen Mum, Bühnenstar Alex Jennings als Prinz Charles, Roger Allam als Charles’ Privatsekretär Sir Robin Janvrin und Tim McMulllan in der Rolle von Blairs Pressechef Alastair Campbell. Die einzige Überraschung in der Besetzung war vielleicht James Cromwell, den Stephen Frears für die Rolle des Prinz Phillip haben wollte. Cromwell, der dem Publikum wohl am besten bekannt ist durch die internationalen Hits EIN SCHWEINCHEN NAMENS BABE und L.A. CONFIDENTIAL, hatte mit Frears für den amerikanischen Fernsehfilm „Fail Safe“ zusammengearbeitet. „Ich glaube, Stephen brauchte einfach einen Außenseiter“, witzelt Cromwell, „jemanden, auf den sich die britische Presse einschießen konnte: Ein Amerikaner als Prinz Phillip. Das geht ja wohl gar nicht!. Erst zögerte Stephen, war sich nicht sicher, ob ich das bewerkstelligen könnte. Überzeugt hat ihn dann die Tatsache, dass ich Prinz Phillip und die Queen persönlich getroffen hatte. Bei einem Event in Whitehall, das Phillip für den World Wildlife Fund gesponsert hatte, durfte ich vor den Beiden auftreten. Dadurch hatte ich eine Vorstellung davon wie er spricht und sich bewegt. Aber dennoch orientierte ich mich zumeist am Drehbuch.“ James Cromwell interessierte an seiner Figur am meisten „die Menschlichkeit hinter der Rolle herauszuarbeiten. Das heißt aber auch, dass man bestimmte Annahmen auf Basis seiner selbst und eigener Entscheidungen machen muss. Aber vielleicht hätte die gespielte Person ja ganz andere Entscheidungen getroffen.“ 10 Er sieht Prinz Phillip als „sehr ehrerbietig und sich seiner Stellung genau bewussten Menschen. Er äußert das, was er äußern kann und von dem er meint, dass es nötig ist und weiß aber auch, wann er sich zurücknehmen muss. Dennoch bleiben Fragen unbeantwortet: Wer trägt die Verantwortung für diese dysfuntktionale Familie? Hat sie ihrem Mann die Verantwortung als Mutter übertragen, um jene als Monarchin erfüllen zu können? War Phillip unfähig, Charles so zu lieben und anzunehmen, dass er sich heute anders verhalten würde?“ Dennoch will Cromwell kein Urteil abgeben: „Ich kann kein Urteil fällen, weil ich mich als Schauspieler damit von der Figur entferne und sie nicht mehr spielen kann.“ Für Helen McCrory war ihre Rolle die Möglichkeit, Cherie Blair endlich einmal ins rechte Licht zu rücken. Denn obwohl in der Presse viel über sie geschrieben wird, ist das meiste davon sehr kritisch und zeichnet ein eindimensionales Bild der Premiersgattin. Außerdem gibt es wenig Tonmaterial von Cherie Blair oder Aufnahmen von Gesprächen mit ihr. „Mir war sie immer sympathisch“, erklärt Helen McCrory, „die Presse hat sie immer schlecht behandelt und jedes unvorteilhafte Bild von ihr gedruckt. Hinter Cherie Blair steckt mehr als jene Karikatur, die wir in den Medien von ihr zu sehen bekommen. Sie ist intelligent, instinktsicher, natürlich und sehr witzig. Ihre Körpersprache zeigte mir, dass sie ein sehr einnehmendes Wesen hat, gerne lacht und offen auf Fremde zugeht. Es ist eher sie als Tony, die auf andere Menschen zuerst zugeht.“ Nachdem die Besetzung feststand, begannen die Dreharbeiten zu THE QUEEN am 13. September in Schottland, bevor die Produktion an Drehorte in London und im Südosten Englands umzog. Unterstützt wurde das Projekt von Pathé, die mit Frears erneut nach LADY HENDERSON PRÄSENTIERT zusammenarbeiteten. Als ausführender Produzent stieg auch der renommierte amerikanische Produzent Scott Rudin in das Projekt ein. Look und Locations Eines der wichtigsten Themen in THE QUEEN ist die Spannung zwischen der alten Welt der Tradition und des Protokolls und jener neuen des Gefühls und der Ungezwungenheit. Dieser Kontrast beeinflusste jeden Aspekt des Films, von der Beleuchtung über die Wahl der Kamera bis hin zum Szenenbild und den Kostümen. Die Bildinszenierung von THE QUEEN übernahm Affonso Beato. Der brasilianische Kameramann ist am besten bekannt durch seine Zusammenarbeit mit dem spanischen Autorenfilmer Pedro Almodóvar, unter anderem bei dessen Filmen ALLES ÜBER MEINE MUTTER und LIVE FLESH – MIT HAUT UND HAAR. Stephen Frears Anweisungen an ihn waren denkbar einfach, erinnert sich Beato: „’Alle Szenen mit der königlichen Familie auf 35 mm und alle Szenen mit Blair auf Super 16!’ Das passt zum Film: 35 mm wirkt durchkomponierter, statischer und hat mehr Grandezza, während Handkamera auf Super 16 mehr Energie und Struktur vermittelt. Wir wollten einen starken Kontrast zwischen den beiden Welten, von einer starren, stillen Welt zu einer modernen, hektischen.“ Eine der Herausforderungen für Affonso Beato war der zeitliche Rahmen des Films: „Die Handlung spielt innerhalb einer Woche, aber wir haben über einen Zeitraum von zwei Monaten gedreht. Die Innendrehs konnte ich kontrollieren, die Außendrehs leider nicht. Die Schwierigkeit lag darin sicherzustellen, dass der Farbton der Bilder gleich blieb. Ein wenig Sonne hätte ich mir für diesen Film natürlich auch gewünscht. Aber mit diesem Problem kämpft man bei einem Dreh in England ja immer.“ In den Drehorten und dem Szenenbild tritt der Kontrast zwischen der steifen Atmosphäre bei den Royals und dem entspannten Charme der Blairs erst recht zutage. Die Herausforderung, diese zwei Welten zu erschaffen, nahm Szenenbildner Alan Macdonald an, zu dessen vorherigen Filmen John Mayburys THE JACKET und die Francis-Bacon-Biografie LOVE IS THE DEVIL gehören. Seiner Meinung nach ist ein Szenenbild dann gelungen, „wenn man es fast gar nicht wahrnimmt.“ 11 Macdonald, der zur Vorbereitung Biografien und anderes Fernseharchivmaterial über die Royals studierte, stellt fest: „THE QUEEN spielt in einer Welt, die einem sehr vertraut erscheint. Wir glauben, die königliche Welt von Windsor Castle, Balmoral und dem Buckingham Palast zu kennen, weil uns die Bilder davon so vertraut sind. Unser Film spielt aber nicht in jenen öffentlichen Bereichen, die man aus dem Fernsehen kennt. Tatsächlich spielt sich das meiste in jenen Privatbereichen der königlichen Residenzen ab, über die nur wenig dokumentiert ist – Die Queen in ihrem Schlafzimmer, im Bett, beim Fernsehschauen oder im Auto, wie sie über das Gelände von Balmoral fährt. Zunächst war ich etwas irritiert, bis ich dann die große visuelle Chance erkannte, die sich mir dadurch bot.“ Ein großer Teil des Films spielt auf Balmoral, der wohl privatesten Residenz der Queen. Sie ist eine von zwei Residenzen, die der Queen persönlich und nicht dem Staat gehören und wurde von Queen Victoria erbaut als rein private Oase. Victoria und ihr Mann entwarfen es selbst als gräfliches Anwesen und dank Alberts deutscher Herkunft zeigt Balmoral deutlich bayerische Einflüsse. Es ähnelt den Jagdschlössern König Ludwigs II. Macdonalds Recherche wurde erschwert, weil etliche Besitzer von möglicherweise geeigneten Anwesen die Drehgenehmigung verweigerten, sobald sie erfuhren, um was es bei diesem Film ging. Von 25 bis 30 ursprünglich in Frage kommenden Anwesen blieben am Ende jene drei übrig, die im Film bei Innen- und Außenaufnahmen Balmoral doubeln: Cluny Castle in Aberdeenshire, Glenfeshie Estate in Invernessshire and Blairquhan Castle in Ayrshire. Keines von ihnen war zuvor jemals in einem Film zu sehen. „Interessant daran war für mich, in eine private Welt einzudringen“, erzählt Macdonald. „Wir mussten etwas Zeitloses erschaffen, das auf der einen Seite Tradition vermittelte und auf der anderen Seite wie ein Landhaus einer wohlhabenden Familie wirkte. Die Royals werden in THE QUEEN so gezeigt, als seien sie ein wenig in der Mitte des 20. Jahrhunderts stehen geblieben. Sie verharren in formalen Dingen und gehören eben einer Generation an, die während und nach dem Krieg aufgewachsene ist und eine Zeit der Entbehrung miterlebt hat. Diese Zeit hat ihre Psyche ebenso wie Design und Funktionalität ihres Hauses geprägt. Die Queen ist sparsam. Bei ihr gibt es Heizstrahler anstatt Zentralheizung, wenn es mal kalt wird. Und in Balmoral, dem Gegenpol zum Pomp des Buckingham Palasts dreht sich alles um das Leben draußen, in der Natur. „Wir benutzten keine Rot und Blautöne“, erläutert Macdonald, „nur Natur- und Erdtöne. Außerdem haben Victoria und Albert ja in Balmoral die „Tartanmania“, also die Leidenschaft für die Karomuster der schottischen Clans, begründet. Da sind wir für den Film allerdings hinter der Realität zurück geblieben, die von karierten Vorhängen über Teppiche bis zu Sofabezügen reicht. Sonst hätte unser Balmoral im Film wie das Hotel eines Themenparks gewirkt. Ich habe also alles etwas abgemildert und gedämpft. Es ist außerdem auch sehr formell, aufgeräumt und ordentlich.“ Macdonald fährt fort: „Die Blairs sind das völlige Kontrastprogramm. Meine Nachforschungen hatten ergeben, dass Tony und Cherie eher studentisch lebten. Sie haben keine Ahnung von dem, was die Royals in ihrem königlichen Haushalt umtreibt. Sie sind ein Ehepaar mit kleinen Kindern, das ziemlich genau so lebt wie die meisten Ehepaare ihres Alters mit Kindern: Ein wunderbarer Kontrast zum steifen und peniblen königlichen Haushalt - chaotisch und von großer emotionaler Wärme.“ Diese Lockerheit erstreckt sich bis auf den Amtssitz des Premierministers in der Downing Street. „New Labour hat auch den Stil in der Downing Street entkrampft. Es gilt eher die Devise ‚Nenn mich Tony“ als „Jawohl, Herr Premierminister“. Dementsprechend habe ich Downing Street auch gestaltet.“ Weitere Drehorte waren die Londoner Goldsmith’s Hall, die den Chinese Room im Buckingham Palace doubelte, Brocket Hall in Hertfordshire, wo sich das Film-Schlafzimmer der Queen und ihr Ankleideraum befanden, RAF Halton in Buckinghamshire, dessen Innenräume verschiedene offizielle Räume des Palasts „spielten“ und schließlich der Southend Flughafen, der im Film als RAF Northolt fungierte. 12 Kostüme Die erfahrenen Kostümbildnerin Consolata Boyle musste für THE QUEEN die wohl meistfotografierte Familie der Welt ankleiden. „Ich hielt es für gefährlich, möglichst viel möglichst exakt nachzubilden. Die Queen ist sehr bekannt, aber auch sehr rätselhaft. Wenn man also auf reine Nachahmung der tatsächlichen Kleidung setzt, kann das irritierend wirken. Ich wollte also eine Welt erschaffen, die gefühlsmäßig zwar wahrhaftig wirkt, mir aber künstlerisch Freiheit lässt. Also habe ich nur einzelne Elemente von der tatsächlichen Kleidung der Queen übernommen.“ Es bereitete Consolata Boyle Vergnügen, einen privaten Look für die Queen in Balmoral zu kreieren. „Dort ist sie am entspanntesten und dort herrscht auch größte optische Kontinuität zwischen dem, wie die Queen als junge Frau ausgesehen hat und wie sie jetzt aussieht. Ich wollte entspannte Eleganz und eine ganz eigene Schönheit erschaffen in der Art wie sie und diejenigen, die sie umgeben, sich kleiden. Die Kleidung sollte ihre Liebe zur Natur und ihren Lebewesen widerspiegeln und die Kraft, die in der gewaltigen Schönheit der Natur rund um Balmoral liegt. Dort, wo die Queen am glücklichsten ist, sollte die Entspannung auch in warmen, erdigen Karos zum Ausdruck kommen, sowie in den Gummistiefeln und Arbeitsschuhen, die sie trägt. Alles ist praktisch und bequem. In London gab es einen kühleren, höfischeren, städtischen Look sowohl für die Queen als auch für die Blairs. Die Queen ist im Arbeitsmodus, im Gegensatz zum entspannten, heimeligen Balmoral.“ Während die Garderobe der Queen extra angefertigt wurde, mischte Boyle für den Rest der königlichen Familie, einschließlich der Tweeds von Prinz Phillip und Prinz Charles, der bunten Kostüme der Queen Mum und der Kleidung für die Bediensteten, Leihkostüme und Eigenentwürfe. Für die Kleidung von Tony und Cherie Blair orientierte sie sich an Archivmaterial. „Heutzutage sind beide glatter und durchgestylter als damals. Da waren sie wesentlich weniger glamourös und chaotisch. Bei diesen Kostümen musste ich besonders aufpassen, da kann man sehr leicht völlig daneben greifen.“ Archivmaterial An einigen Stellen jedoch mussten sich Boyle, Macdonald und Beato streng an die historische Realität halten, nämlich dort, wo der fiktionale Teil mit Archivmaterial angereichert wurde. Wie schon in „The Deal“ wollte Frears auch für THE QUEEN Archivmaterial einsetzen. Dabei half ihm Adam Curtis. Der bekannte Dokumentarfilmer geriet 2005 in die Schlagzeilen, als seine kontroverse Untersuchung zum Thema Al-Kaida und der Krieg der amerikanischen Regierung gegen den Terror im offiziellen Programm der Filmfestspiele in Cannes lief. Nach „The Deal“ und LADY HENDERSON PRÄSENTIERT, arbeitete Curtis für THE QUEEN zum dritten Mal mit Stephen Frears zusammen. „Wir wollten eine Vorstellung davon vermitteln, dass Diana, obwohl bereits tot, ständig präsent war“, erläutert Frears. „Es gibt im Film nur wenige Szenen, in denen kein Fernseher läuft. Adam Curtis bringt nicht nur eine ganz eigenen Sensibilität bei der Auswahl der Archivszenen mit sondern auch ein unglaubliches Wissen darüber, wo er gutes Material herbekommt. Wir brauchten einige vertraute Bilder, an die wir uns alle erinnern können, wie zum Beispiel Cherie, die am Tag nach dem Wahlsieg im Morgenrock die Tür öffnet. Wir wollten das Publikum aber mit einigen der Bilder, die Adam fand, auch überraschen. In zwei oder drei Sequenzen ist das Archivmaterial ineinander geschnitten, damit ein ziemlich lückenloses Verständnis der Ereignisse möglich wird.“ Harries war sich sehr wohl bewusst, dass der Film womöglich kontroverse Diskussionen auslöst. Harries, sein Regisseur und der Autor betonen aber, dass sie keinerlei subversive Absichten hegen. „Wir haben immer mit offenen Karten gespielt, nichts verheimlicht. Es steckte auch kein republikanischer Geheimplan zur Abschaffung der Monarchie hinter dem Drehbuch. Die Kraft dieser Filmidee liegt in ihrem Mut – einen Film zu drehen über eine lebende Monarchin.“ „Natürlich wird der Film als kontrovers gelten, einfach weil es ihn gibt“, konstatiert Frears. Die Ungehörigkeit unseres Unterfangens liegt schlicht darin, diesen Film überhaupt gedreht zu haben. 13 Er hat keine schockierende oder skandalöse Aussage, die nicht schon vorher in der Öffentlichkeit kursierte. Der Schockeffekt liegt schlicht darin, die Queen wie eine normale Frau zu behandeln, und nicht als einen über allem stehenden Souverän.“ Vor der Kamera Helen Mirren (Die Queen) Helen Mirren gehört zu den auch international bekanntesten und renommiertesten Schauspielerinnen Englands. Während ihrer Laufbahn, die Auftritte auf der Bühne, der Leinwand und im Fernsehen umfasst, erwarb sie sich den Ruf, besonders herausfordernde Rollen anzunehmen. Sie wurde für ihre vielseitigen und überzeugenden Darstellungen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Eine davon, in Nicholas Hytners KING GEORGE - EIN KÖNIGREICH FÜR MEHR VERSTAND (1994), markierte zugleich das einzige Mal, dass Helen Mirren vor THE QUEEN auf der Leinwand eine Monarchin verkörperte. Die Königin Charlotte in KING GEORGE EIN KÖNIGREICH FÜR MEHR VERSTAND war zugleich jene Rolle, für die sie eine Oscarnominierung als beste Nebendarstellerin erhielt und auf dem Filmfestival in Cannes 1995 mit dem Darstellerinnenpreis ausgezeichnet wurde. Helen Mirren begann ihre Laufbahn am National Youth Theatre und wurde 1967 Mitglied der Royal Shakespeare Company. Als solches spielte sie Rollen in einer Reihe gelobter Inszenierungen, darunter die Cressida in „Troilus und Cressida“ und „Lady Macbeth“ in der von Trevor Nunn inszenierten Fassung des Shakespeare-Klassikers Macbeth. 1972 wechselte sie zur Truppe von Regisseur Peter Brook und ging mit dieser auf weltweite Tourneen. Ihre Filmkarriere begann in den späten Sechzigern mit Michael Powells DAS MÄDCHEN VOM KORALLENRIFF (1969), in dem sie an der Seite von James Mason spielte. Ihren Durchbruch feierte sie mit John Mackenzies Thriller RIFIFI AM KARFREITAG (1980). Ihre Darstellung der Victoria, der knallharten und verführerischen Geliebten des von Bob Hoskins gespielten CockneyGangsters, brachte die Kritiker zum Jubeln. Damit kam ihre Filmkarriere in Schwung und Helen Mirren spielte in zahlreichen, gefeierten Filmen, darunter John Boormans Fantasyfilm EXCALIBUR (1981) und Neil Jordans irischem Thriller CAL (1984). Ihre Rolle einer älteren Frau, die einen jüngeren Mann liebt, brachte ihr auf dem Filmfestival von Cannes 1984 für CAL den Preis als beste Darstellerin ein. Sie spielte danach schwierige Rollen in Filmen wie Peter Weirs MOSQUITO COAST (1986), Peter Greenaway DER KOCH, DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER (1989), Charles Sturridges Drama ENGEL UND NARREN (1991) und Terry Georges TEUFELSKREIS DER GEWALT (1996). Das Drama um IRA-Häftling Bobby Sands koproduzierte sie darüber hinaus auch. Ihre zweite Oscarnominierung heimste Helen Mirren für ihre Rolle in Robert Altmans Ensemblefilm GOSFORD PARK (2001) ein, dazu kam eine Golden-Globe-Nominierung für Nigel Coles Komödie KALENDER GIRLS (2003). 2004 war sie an der Seite von Robert Redford im Drama ANATOMIE EINER ENTFÜHRUNG zu sehen, im selben Jahr entstand die Romantikkomödie EINE LIEBE AUF UMWEGEN. In den frühen Neunzigern übernahm Helen Mirren die Hauptrolle der Detective Chief Inspector Jane Tennison in der preisgekrönten Krimireihe „Heißer Verdacht“, die mit einem Emmy und mit einem BAFTA-Award ausgezeichnet wurde. Erst vor kurzem beendete Helen Mirren die Dreharbeiten zur endgültig letzten Episode der Reihe. 1999 gewann sie einen Emmy Award und heimste eine Golden-Globe-Nominierung ein für ihre Darstellung der Titelheldin des Beziehungsdramas „The Passion of Ayn Rand“. Zu ihren Hauptrollen im US-Fernsehen gehört jene in „Abschied von Chase“, für die sie 1996 einen Golden Globe gewann, „Door to Door“, für die sie Golden-Globe, Emmy- ,und SAG-AwardNominierungen einheimste, ebenso wie für ihren Auftritt in „The Roman Spring of Mrs. Stone“. 14 Außerdem spielte sie fürs Fernsehen die Monarchin Elizabeth I. in der gleichnamigen Channel Four/HBO-Koproduktion, die in den USA ebenso wie in England von der Kritik hochgelobt wurde. Auch auf der Bühne blickt Helen Mirren auf eine erfolgreiche Karriere zurück. Unter ihren zahlreichen Bühnenauftritten in den Siebziger Jahren waren Rollen in „Teeth’n Smile“ am Royal Court und Tschechows „Die Möwe“ am Lyric Theater. Sie wurde hoch gelobt für „Antonius und Kleopatra“ an der Seite von Michael Gambon, „Orpheus in der Unterwelt“, „Der Tanz des Todes“ und Iwan Turgenjews „Ein Monat auf dem Lande“, mit dem sie ihr Broadwaydebüt gab und für das sie auch eine Tony Award-Nominierung erhielt. Zuletzt spielte sie in „Trauer muss Elektra tragen“ von Eugene O’Neill am National Theatre und wurde für diese Rolle mit einem Olivier Beat Actress Award nominiert. 2003 wurde Helen Mirren der Titel „Dame of the British Empire“ verliehen. Filmografie (Kino) ANGEL MAKERS (Regie: Jon Amiel) AMERICA (Regie: Jerzy Skolimowski) INKHEART (Regie: Iain Softley) (Inkheart) THE QUEEN (Regie: Stephen Frears) (Die Queen) SHADOWBOXER (Regie: Lee Daniels) RAISING HELEN (Regie: Garry Marshall) (Eine Liebe auf Umwegen) THE CLEARING (Regie: Pieter Jan Brugge) (Anatomie einer Entführung) CALENDAR GIRLS (Regie: Nigel Cole) (Kalender Girls ) GOSFORD PARK (Regie: Robert Altman) (Gosford Park) LAST ORDERS (Regie: Fred Schepisi) (Letzte Runde) HAPPY BIRTHDAY (Regie: Helen Mirren) NO SUCH THING (Regie: Hal Hartley) THE PLEDGE (Regie: Sean Penn) (Das Versprechen) GREENFINGERS (Regie: Joel Hershman) (Greenfingers - Harte Jungs & zarte Triebe) TEACHING MRS. TINGLE (Regie: Kevin Williamson) (Rettet Mrs. Tingle) THE PASSION OF AYN RAND (Regie: Christopher Menaul) SOME MOTHER'S SON (Regie: Terry George) (Mütter & Söhne) THE MADNESS OF KING GEORGE (Regie: Nicholas Hytner) (King George - Ein Königreich für mehr Verstand) PRINCE OF JUTLAND (Regie Gabriel Axel) THE HAWK (Regie: David Hayman) (Der Falke des Schreckens) WHERE ANGELS FEAR TO TREAD (Regie: Charles Sturridge) (Engel und Narren) BETHUNE: THE MAKING OF A HERO (Regie: Phillip Borsos) (Bethune - Ein Arzt wird zum Helden) THE COMFORT OF STRANGERS (Regie: Paul Schrader) (Der Trost von Fremden) THE COOK THE THIEF HIS WIFE & HER LOVER (Regie: Peter Greenaway) (Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber) 2007 2006 2006 2006 2005 2004 2004 2003 2001 2001 2001 2001 2001 2000 1999 1999 1996 1994 1994 1993 1991 1990 1990 1989 15 WHEN THE WHALES CAME (Regie: Clive Rees) (Der Fluch der Wale) PASCALI´S ISLAND (Regie: James Dearden) (Die Vergessene Insel) THE MOSQUITO COAST (Regie: Peter Weir) (Mosquito Coast) WHITE NIGHTS (Regie: Taylor Hackford) (White Nights - Nacht der Entscheidung) COMING THROUGH (Regie: Peter Barber-Fleming) (Spuren der Liebe) HEAVENLY PERSUITS (Regie: Charles Gormley) 2010 (Regie: Peter Hyams) (2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen) CAL (Regie: Pat O´Connor) EXCALIBUR (Regie: John Boorman) THE LONG GOOD FRIDAY (Regie: John Mackenzie) (Rififi am Karfreitag) THE FIENDISH PLOT OF DR. FU MANCHU (Regie: Piers Haggard) (Das Boshafte Spiel des Dr. Fu Man Chu) HUSSY (Regie: Matthew Chapman) CALIGOLA (Regie: Tinto Brass) THE QUIZ KID (Regie: Bill Hays) HAMLET (Regie: Celestino Coronada) O LUCKY MAN! (Regie: Lindsay Anderson) (Der Erfolgreiche) SAVAGE MESSIAH (Regie: Ken Russell) MISS JULIE (Regie: John Glenister, Robin Phillips) AGE OF CONSENT (Das Mädchen vom Korallenriff) COLPO ROVENTE (Regie: Piero Zuffi) A MIDSUMMER NIGHT'S DREAM (Regie: Peter Hall) HEROSTRATUS (Regie: Don Levy) 1989 1988 1986 1985 1985 1985 1984 1984 1981 1980 1980 1980 1979 1979 1976 1973 1972 1972 1969 1969 1968 1967 Michael Sheen (Tony Blair) Michael Sheen hat bereits auf der Bühne und auf der Leinwand bewiesen, dass er zu den talentiertesten britischen Darstellern seiner Generation gehört. Seine Darstellung des Tony Blair in THE QUEEN gibt ihm die Möglichkeit, erneut eine Rolle zu spielen, in die er bereits für das TVDrama „The Deal“ geschlüpft war. THE QUEEN ist seine dritte Zusammenarbeit mit Stephen Frears nach MARY REILLY (1996), wo er Dr. Jekylls Diener Bradshaw spielte und „The Deal“. Zu seinen weiteren Kinofilmen gehören THE LEAGUE OF GENTLEMEN’S APOCALYPSE (2005). KÖNIGREICH DER HIMMEL (2004), LAWS OF ATTRACTION (2004), BRIGHT YOUNG THINGS (2003), UNDERWORLD (2002), DIE VIER FEDERN (2002) und OSCAR WILDE (1997). Britische TV-Zuschauer erlebten Michael Sheen zuletzt in „Fantabulosa!“ der BBC, in der Rolle des Komikers und Tagebuchschreibers Kenneth Williams oder auch in „Dirty Filthy Love“ von Channel Four. Der gebürtige Waliser Sheen wuchs in Port Talbot auf, jener Stadt, die schon Richard Burton und Anthony Hopkins hervorgebracht hat. Er absolvierte seine Ausbildung an der Royal Academy of Dramatic Arts (RADA) in London, wo er im zweiten Studienjahr das begehrte Olivier Stipendium für herausragende Leistungen ergatterte. Michaels Sheens Bühnenkarriere kam in Schwung, als er 1991, noch während seines Studiums, an der Seite von Vanessa Redgrave im Stück „When She Danced at the West End“, auftrat. Seitdem war er in Stücken wie „Romeo und Julia“, „Peer Gynt“, „Heinrich V.“ und John Osbornes „Look Back in Anger“ zu sehen und erntete Kritikerlob ebenso wie Auszeichnungen. 16 Einer breiteren, internationalen Öffentlichkeit wurde Michael Sheen 1999 bekannt, als er in der Wiederaufführung von Peter Halls „Amadeus“ am Broadway mitspielte. Er wurde dreimal für den Olivier Best Actor Award nominiert und für seine Darstellung des Caligula am Donmar Warehouse 2003 mit Schauspielpreisen der Zeitung Evening Standard und des Kritikerverbandes bedacht. James Cromwell (Prinz Phillip) James Cromwell kam in Los Angeles auf die Welt, aber wuchs in Manhattan auf. Er gehört zu Hollywoods geachteten Charakterdarstellern und hatte zunächst auf der Bühne Erfolg, bevor er 1976 seine Filmkarriere begann. Einem internationalen Publikum wurde er bekannt in seiner Rolle als Farmer Hoggett in EIN SCHWEINCHEN NAMENS BABE (1995), für die er mit einer Oscarnominierung als bester Nebendarsteller geehrt wurde. Zu seinen weiteren Filmen gehören: STAR TREK: DER ERSTE KONTAKT, LARRY FLYNT – DIE NACKTE WAHRHEIT (beide 1996), L.A. CONFIDENTIAL (1997), THE GREEN MILE (1999) und SCHNEE, DER AUF ZEDERN FÄLLT (1999). Daneben hat James Cromwell auch zahlreiche Gastauftritte im Fernsehen absolviert, darunter in den „Star Trek“-Serien „Deep Space Nine“ und „Das nächste Jahrhundert“, „L.A. Law – Staranwälte, Tricks, Prozesse“, „Polizeirevier Hill Street“ und „M.A.S.H.“. Sylvia Syms (Queen Mum) Sylvia Syms, eine der bekanntesten Schauspielerinnen Englands, wurde an der Royal Academy of Dramatic Arts ausgebildet. Sie arbeitete bereits auf der Bühne, als sie vom englischen Regisseur Herbert Wilcox und dessen Frau, Brit-Star Anna Neagle, entdeckt wurde. Sylvia Syms spielte Neagles problembeladene Tochter in MY TEENAGE DAUGHTER (1956). Im Anschluss daran folgte eine zweite Zusammenarbeit mit Wilcox, das Drama NO TIME FOR TEARS (1957). Zu Syms weiteren Filmen in den späten 50ern und frühen 60ern gehören EISKALT IN ALEXANDRIEN (1958), FÄHRE NACH HONGKONG (1959), VERSCHWÖRUNG DER HERZEN (1960), EXPRESSO BONGO (1960), DIE WELT DER SUZIE WONG (1960) und DER TEUFELSKREIS (1961). Sylvia Syms war dreimal für die British Film Academy Awards nominiert, zweimal als beste Darstellerin in DIE FRAU IM MORGENROCK (1957) und STRASSE OHNE ZUKUNFT (1958) sowie einmal als Nebendarstellerin in DIE FRUCHT DES TROPENBAUMES (1974). In jüngerer Vergangenheit spielte Sylvia Syms in Filmen wie ABSOLUTE BEGINNERS – JUNGE HELDEN (1986), SHIRLEY VALENTINE - AUF WIEDERSEHEN, MEIN LIEBER MANN (1989), WIE EIN LICHT IN DUNKLER NACHT (1992), I’LL SLEEP WHEN I’M DEAD (2003) und in der TVFassung von „The Poseidon Adventure“ (2005). 17 Hinter der Kamera Stephen Frears (Regie) Stephen Frears gehört zu Englands eigenwilligsten und provokativsten Regisseuren. Er kam 1941 in Leicester auf die Welt und studierte Jura in Cambridge, bevor er als Assistent von Lindsay Anderson an das London Royal Court Theater wechselte. Seine Laufbahn in der Filmbranche begann Frears als Regieassistent von Karel Reisz. 1971 feierte er sein Debüt als Regisseur mit dem Detektivdrama AUF LEISEN SOHLEN, mit Albert Finney in der Hauptrolle. Danach arbeitet Stephen Frears zunächst hauptsächlich für das Fernsehen, bis er 1985 seinen Durchbruch feierte mit der erfolgreichen Low-Budget-Produktion MEIN WUNDERBARER WASCHSALON. Der Film entstand nach dem gleichnamigen Roman von Hanif Kureishi und zeichnete ebenso schräg wie unterhaltsam die Beziehung zwischen einem jungen Pakistani und einem Londoner Straßenpunk (gespielt vom damals unbekannten Daniel Day Lewis) nach. Fast nebenbei thematisierte er auch Homosexualität, Rassismus und die Politik der 80er Jahre. Obwohl ursprünglich als TV-Film gedacht, kam MEIN WUNDERBARER WASCHSALON international in die Kinos und geriet zum Erfolg bei Kritik und Publikum. Das Interesse für Figuren, die keinerlei Stereotypen gehorchen - in sexueller und sozialer Hinsicht – prägte auch die beiden nächsten Filme von Stephen Frears: DAS STÜRMISCHE LEBEN DES JOE ORTON und SAMMY UND ROSIE TUN ES (beide 1987). Gary Oldman spielte den englischen Theaterautor Orton, Alfred Molina und Vanessa Redgrave übernahmen weitere Rollen. SAMMY UND ROSIE TUN ES, Frears’ zweite Zusammenarbeit mit Kureishi, beschäftigte sich mit transkulturellen Beziehungen und Generationskonflikten in einem von Unruhen erschütterten London. Sein Hollywooddebüt feierte Stephen Frears schließlich zwei Jahre später mit der schillernden Romanverfilmung GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN, für die er mit einer BAFTA Nominierung belohnt wurde. In den Hauptrollen des Verwirrspiels um erotische Intrigen bei Hofe glänzten John Malkovich und Glenn Close, deren Darstellung der intriganten Marquise de Merteuil ihr eine Oscarnominierung einbrachte. Ein Jahr später folgte der ebenso erfolgreiche und elegante GRIFTERS, den Martin Scorsese produzierte und der Frears 1991 eine Oscarnominierung bescherte. In den Hauptrollen des Films, der den Ruf des Briten als einer der talentiertesten Regisseure seiner Generation festigte, spielten John Cusack, Annette Bening und Anjelica Huston drei Trickbetrüger. Seitdem arbeitete Stephen Frears regelmäßig in England und den USA. In seiner märchenhaften Satire EIN GANZ NORMALER HELD (1992) spielten Dustin Hoffman, Geena Davis und Andy Garcia, während die Dr. Jekyll und Mr. Hyde Adaption MARY REILLY (1996) Stephen erneut mit dem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN-Autor Christopher Hampton, den Darstellern John Malkovich und Glenn CLose sowie Produzentin Norma Heyman zusammenführte. Während dieser Zeit stellte Frears außerdem die beiden Roddy Doyle-Adaptionen THE SNAPPER – HILFE, EIN BABY (TV, 1993) und FISH & CHIPS (1996) fertig. Nach dem elegischen Spätwestern HI-LO COUNTRY (1998) mit Woody Harrelson, Billy Crudup, Penelope Cruz und Patricia Arquette in den Hauptrollen, kehrte er mit der Beziehungs- und Musikkomödie HIGH FIDELITY zwei Jahre später auf vertrautes Terrain zurück. Die Leinwandadaption von Nick Hornbys Erfolgsroman führte Stephen Frears erneut mit seinem Hauptdarsteller John Cusack zusammen, der auch am Drehbuch mitarbeitete. 2000 arbeitete der Regisseur mit dem renommierten Fernsehautor Jimmy McGovern für das tragische Drama LIAM zusammen, in dessen Mittelpunkt das Schicksal einer Arbeiterfamilie im Liverpool der Depressionszeit stand. Es folgte KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS (2002), ein dramatischer Thriller über illegale Einwanderer, die versuchen, unentdeckt in London zu überleben. Unter den zahlreichen Auszeichnungen, die der Film erhielt, waren auch der Regiepreis 18 der British Independent Film Awards 2003 für Frears und eine Oscarnominierung für Drehbuchautor Stephen Knight. 2003 kehrte Stephen Frears auch mit einer Regiearbeit in das britische Fernsehen zurück: THE DEAL (2003) warf einen Blick hinter britische Politkulissen und beleuchtete die entscheidende Phase in der Beziehung zwischen Tony Blair und dessen schottischem Widersacher Gordon Brown. Es war das erste Mal, dass die beiden Labour-Kontrahenten als Figuren im Fernsehen dargestellt wurden. Mit Michael Sheen in der Hauptrolle gewann der Film 2004 einen BAFTA Award als bestes Drama. Stephen Frears letzte Arbeit war die pralle Tragikomödie LADY HENDERSON PRÄSENTIERT mit Judi Dench und Bob Hoskins in den Hauptrollen. Filmografie (Kino) THE QUEEN (Die Queen) MRS. HENDERSON PRESENTS (Lady Henderson präsentiert) DIRTY PRETTY THINGS (Kleine schmutzige Tricks) LIAM (Liam) HIGH FIDELITY (High Fidelity) THE VAN (Fish & Chips) MARY REILLY (Mary Reilly) HERO (Ein ganz normaler Held) THE GRIFTERS (Grifters) DANGEROUS LIAISONS (Gefährliche Liebschaften) SAMMY AND ROSIE GET LAID (Sammy und Rosie tun es) PRICK UP YOUR EARS (Das Stürmische Leben des Joe Orton) MY BEAUTIFUL LAUNDRETTE (Mein wunderbarer Waschsalon) THE HIT (Die Profi-Killer) GUMSHOE (Auf leisen Sohlen) THE BURNING 2006 2005 2002 2000 2000 1996 1996 1992 1990 1988 1987 1987 1985 1984 1971 1968 Christine Langan (Produktion) Die preisgekrönte Produzentin Christine Langan arbeitete 2003 mit Stephen Frears an „The Deal“. Ein Jahr später war sie ausführende Produzentin bei „Lie With Me“, einem zweiteiligenTV-Thriller, bei dem Susanna White Regie führte. Danach produzierte sie das von Kritikern hoch gelobte TVDrama „Dirty Filthy Love“, das für einen BAFTA nominiert wurde und einen RTS Award als „Best Single Drama“ erhielt. Regie führte Adrian Shergold, Hauptdarsteller war Michael Sheen. 2005 produzierte sie das ebenfalls von Adrian Shergold gedrehte „Pierrepoint“ mit Timothy Spall and Juliet Stevenson in den Hauptrollen. Nach der Premiere im selben Jahr beim Toronto International Film Festival kam es im April 2006 in die englischen Kinos. 19 2002 kehrte sie als ausführende Produzentin wieder zu Granada TV zurück, wo sie bereits zwei Jahre zuvor gearbeitet hatte. In der Zwischenzeit war sie als Produzentin bei dem ITV1-Drama „Saw You“ mit Fay Ripley und Paul Rhys, und sowohl als Produzentin wie auch als Regisseurin bei der BBC1-Komödie „Rescue Me“ mit Sally Phillips tätig. Ihr erster Einsatz nach ihrer erneuten Zusammenarbeit mit Granada: die Produktion der romantischen Komödie „Watermelon“ mit Anna Friel. Zuvor hatte sie bereits Lorbeeren für die Produktion des Pilotfilms und der ersten drei Folgen von „Cold Feet“ geerntet, Granadas enorm erfolgreicher TV-Serie, die bereits unzählige Preise abgeräumt hat und in 33 Ländern läuft. Seit September 2006 arbeitet Christine Langan als Produzentin bei BBC Films. Tracey Seaward (Produktion) Tracey Seaward produzierte 2002 Stephen Frears’ hochgelobten Film KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS (2002), der in der Kategorie “Bestes Drehbuch” für den Oscar und in derselben Kategorie sowie als “Bester britischer Film” bei den BAFTAs nominiert wurde. Außerdem fungierte sie 2005 als Produzentin bei dem international erfolgreichen Kinohit DER EWIGE GÄRTNER von Fernando Meirelles, der 4 Oscarnominierungen („Bestes Drehbuch“, Bester Schnitt“, „Bester Soundtrack“) einheimste und in der Kategorie “Beste Nebendarstellerin” Rachel Weisz die begehrte Trophäe einbrachte. Auch bei den BAFTAs war die Romanverfilmung unter anderem in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“, „Bester Schauspieler“ und „Beste Schauspielerin“ nominiert. Zu Tracey Seawards weiteren Produktionen zählen Danny Boyles MILLIONS (2004), Neil Jordans THE GOOD THIEF (2000), NORA (1998), DER SCHLANGENKUSS (1996), GRENZENLOSER HASS (1995) und DIE WITWEN VON WIDOWS PEAK (1993). Andy Harries (Produktion) Andy Harries wurde 2000 zum “Controller of Drama and Comedy” bei Granada, nachdem er sieben Jahre Granadas Comedy-Department geleitet hatte. In dieser Funktion überwachte er die Produktion zahlreicher preisgekrönter Programme, unter anderem fünf Folgen von “Cold Feet” (BAFTA-Gewinner 2002 in der Kategorie “Bestes Drama”), „The Mrs. Merton Show“ (BAFTAGewinner 1997 in der Kategorie “Beste Talkshow“) sowie die BBC1-Show „The Royle Family“ (BAFTA-Gewinner 2000 in der Kategorie “Beste Situation Comedy”). Als Leiter der Abteilung „Drama, Comedy and Factual Drama“ war er äußerst produktiv und vielfältig. So zählen zu seinen Produktionen TV-Filme wie „Hot Money“ und „My Beautiful Son“ (BAFTA-Gewinner 2002 in der Kategorie “Beste Schauspielerin“ für Julie Walters) sowie Literaturverfilmungen wie Galsworthys „The Forsyte Saga“ oder Pasternaks Klassiker „Dr. Schiwago“ mit Keira Knightley and Sam Neill. 2003 fungierte er als ausführender Produzent bei „The Deal“ (BAFTA-Gewinner 2003 in der Kategorie “Best Single Drama”), das Stephen Frears für Channel 4 gedreht hatte; zudem bei dem TV-Film „Henry VIII“, geschrieben von Peter Morgan, mit Ray Winstone und Helena Bonham Carter in den Hauptrollen, bei den Kritiker-Lieblingen „Wall of Silence“ und „Danielle Cable: Eyewitness“, sowie dem preisgekrönten „Prime Suspect 6“ mit Helen Mirren. Francois Ivernel (ausführende Produktion) Seit 2000 ist er als “Managing director” bei Pathé UK tätig, vorher hatte er dieselbe Position beim französischen Pendant Pathé Image inne. Er war bei über 20 Filmen bereits als ausführender Produzent tätig – unter anderem bei Stephen Frears’ oscarnominiertem Meisterwerk LADY HENDERSON PRÄSENTIERT (2005), Neil Jordans BREAKFAST ON PLUTO (2005), Jean Duvals THE MAGIC ROUNDABOUT (2005), Gurinder Chadhas BRIDE AND PREJUDICE (2004), Danny Boyles MILLIONS (2004), Roger Michells ENDURING LOVE (2004), Shona Auerbachs DEAR 20 FRANKIE (2004) und Peter Webers oscarnominiertem Film DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING (2003). Cameron McCRACKEN (ausführende Produktion) Bevor sich Cameron McCracken als unabhängiger Produzent etablierte, war er neun Jahre als Anwalt für Filmrechte in London, Paris und Rom tätig. Danach arbeitete er als “Director of Business Affairs” bei “British Screen Finance Limited”, bis er in seine derzeitige Position als “Deputy Managing Director“ bei Pathe UK wechselte. Er hat bereits über 20 Filme (ko-)produziert, darunter DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING (2003), BRIDE AND PREJUDICE (2004), MILLIONS (2004), ENDURING LOVE (2004), LADY HENDERSON PRÄSENTIERT (2005) und BREAKFAST ON PLUTO (2005). Scott Rudin (ausführende Produktion) Zu den von Scott Rudin produzierten Filmen zählen ZUM AUSZIEHEN VERFÜHRT (2006), FREEDOMLAND (2006), LEMONY SNICKET - RÄTSELHAFTE EREIGNISSE (2004), DIE TIEFSEETAUCHER (2004), HAUTNAH (2004), TEAM AMERICA (2004), I LOVE HUCKABEES (2004), THE VILLAGE - DAS DORF (2004), DER MANCHURIAN KANDIDAT (2004), DIE FRAUEN VON STEPFORD (2004), SCHOOL OF ROCK (2003), THE HOURS (2002), SPURWECHSEL (2002), NIX WIE RAUS AUS ORANGE COUNTY (2002), IRIS (2001), DIE ROYAL TENENBAUMS (2001), ZOOLANDER (2001), SHAFT - NOCH FRAGEN? (2000), RULES - SEKUNDEN DER ENTSCHEIDUNG (2000), DIE WONDER BOYS (2000), SLEEPY HOLLOW (1999), DIE ASCHE MEINER MUTTER (1999), BRINGING OUT THE DEAD - NÄCHTE DER ERINNERUNG (1999), SOUTH PARK - DER FILM (1999), DIE TRUMAN SHOW (1998), IM ZWIELICHT (1998), ZIVILPROZESS (1998), IN AND OUT (1997), KOPFGELD (1996), MOTHER (1996), MARVINS TÖCHTER (1996), DER CLUB DER TEUFELINNEN (1996), CLUELESS - WAS SONST! (1995), SABRINA (1995), NOBODY’S FOOL (1994), DIE FIRMA (1993), DAS KÖNIGSSPIEL (1993), JENNIFER EIGHT (1992), SISTER ACT (1992), SISTER ACT 2 - IN GÖTTLICHER MISSION (1993), THE ADDAMS FAMILY (1991), DIE ADDAMS FAMILY IN VERRÜCKTER TRADITION (1993), DAS WUNDERKIND TATE (1991), IN SACHEN HENRY (1991), FREMDE SCHATTEN (1990), FLATLINERS (1990), FLUCHT ZU DRITT (1984) und HE MAKES ME FEEL LIKE DANCING (1983 - Oscargewinner in der Kategorie “Beste Dokumentation”). Seine Theaterproduktionen: Passion (Tony Award in der Kategorie “Bestes Musical”), Indiscretions, Hamlet, Seven Guitars, Skylight, A Funny Thing Happened on the Way to the Forum, On the Town, The Chairs, The Judas Kiss, Stupid Kids, The Blue Room, The Most Fabulous Story Ever Told, Hautnah (London and New York), Amy’s View, The Wild Party, The Ride Down Mt. Morgan, Copenhagen (Tony Award in der Kategorie “Bestes Theaterstück”), The Designated Mourner, The Caretaker (London), The Goat (Tony Award in der Kategorie “Bestes Theaterstück”), Medea, Beckett/Albee, Caroline, or Change, The Normal Heart, Who’s Afraid of Virginia Woolf?, Doubt (Tony Award in der Kategorie “Bestes Theaterstück”), Red Light Winter, Well, Faith Healer, The History Boys (Tony Award in der Kategorie “Bestes Theaterstück”) und Shining City. Zu seinen nächsten Filmen gehören Kenneth Lonergans MARGARET (2006), Noah Baumbachs neuester noch unbetitelter Film, Richard Eyres NOTES ON A SCANDAL (2006), Roger Michells VENUS (2006), Kim Peirces STOP-LOSS (2007), Joel und Ethan Coens NO COUNTRY FOR OLD MEN (2007), Paul Thomas Andersons THERE WILL BE BLOOD (2007), Wes Andersons FANTASTIC MR. FOX und THE DARJEELING LIMITED sowie Stephen Daldrys THE AMAZING (2007). Peter Morgan (Drehbuch) Peter Morgan hat bereits unzählige Skripts fürs Kino und Fernsehen verfasst und arbeitete kürzlich mit Stephen Frears an dem BAFTA-Gewinner „The Deal” zusammen, der die Beziehung zwischen Tony Blair und dessen schottischem Widersacher Gordon Brown beleuchtet. Seine Bearbeitung von THE LAST KING OF SCOTLAND für Regisseur Kevin Macdonald kam im September 2006 in 21 die Kinos, seine Adaption von THE OTHER BOLEYN GIRL wird derzeit für Sony und Focus verfilmt. Zu seinen weiteren Arbeiten zählen anspruchsvolle TV-Filme wie “Longford” für C4 und HBO und seine preisgekrönten Zusammenarbeiten mit Regisseur Pete Travis: „The Jury“, das beim Reims International Festival und bei den CRS Awards in der Kategorie „Bestes Drama“ gewann sowie „Henry VIII“ mit Ray Winston und Helena Bonham Carter, das in der Kategorie „Bestes Drama“ 2004 einen Emmy erhielt. Im Kino machte er sich unter anderem durch MARTHA TRIFFT FRANK, DANIEL UND LAURENCE (1998) und DER KLANG DER STILLE (1992) für den gefeierten polnischen Regisseur Krystoff Zanussi einen Namen – dieser Film lief 2002 auch in Cannes. Sein früher Kurzfilm DEAR ROSIE, verfilmt von Peter Cattaneo, heimste 1990 sogar eine Oscarnominierung ein. Sein erstes Theaterstück “Frost/Nixon” wird derzeit von Michael Grandage für das Donmar Warehouse inszeniert. Affonso Beato, ASC, ABC (Kamera) Er ist seit über 40 Jahren im Geschäft und kann auf eine international erfolgreiche Karriere zurückblicken. Der preisgekrönte Kameramann Affonso Beato wurde in Rio de Janeiro, Brasilien, geboren, zog 1970 nach New York und wurde amerikanischer Staatsbürger. Derzeit lebt er in Los Angeles. Zu seinen neueren Arbeiten zählt DARK WATER - DUNKLE WASSER (2005), das von Walter Salles verfilmt wurde. Weitere Filme, bei denen er hinter der Kamera stand: Jonathan Lynns THE FIGHTING TEMPTATIONS (2003), Matthew Parkhills DOT THE I (2003), Bruno Barretos FLIGHT GIRLS (2003), Terry Zwigoffs GHOST WORLD (2001) und ANTONIO DAS MORTES (1969), der in Cannes einen Preis bekam. Bemerkenswert ist auch seine Zusammenarbeit mit Pedro Almodóvar. Mit dem spanischen Regisseur drehte er Meisterwerke wie ALLES ÜBER MEINE MUTTER (1999), der 2000 den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“ erhielt, LIVE FLESH - MIT HAUT UND HAAR (1997) und MEIN BLÜHENDES GEHEIMNIS (1995). Lucia Zucchetti (Schnitt) Lucia Zucchetti wirkte in den letzten zehn Jahren an diversen stilistisch herausragenden britischen Independent-Filmen mit. Sie begann ihre Karriere mit den preisgekrönten Kurzfilmen SMALL DEATHS (1996), bei dem Lynne Ramsay Regie führte und der 1996 in Cannes ausgezeichnet wurde, sowie GASMAN (1997), der 1998 in Cannes einen Preis erhielt und in der Kategorie “Bester Kurzfilm” einen schottischen BAFTA erhielt. Zucchetti arbeitete mit Ramsay auch bei den preisgekrönten Filmen RATCATCHER (1999) und MORVERN CALLAR (2002) zusammen. Zu ihren weiteren Verdiensten zählen: THE LOW DOWN (2000), John Crowleys INTERMISSION (2003) und Michael Radfords DER KAUFMANN VON VENEDIG (2004). Für Stephen Frears hat sie kürzlich bereits an folgenden Filmen mitgearbeitet: „The Deal“ (2003) und LADY HENDERSON PRÄSENTIERT (2005). Alan Macdonald (Szenenbild) Alan Macdonald gilt als einer der führenden Bühnenbildner, zu dessen Arbeiten Filme wie KINKY BOOTS (2005), 51ST STATE (2001), NORA - DIE LEIDENSCHAFTLICHE LIEBE VON JAMES JOYCE (2000) und DAS SCHNELLE GELD - DIE NICK LEESON-STORY (1999) zählen. Vor allem mit Regisseur John Maybury hat er viel zusammengearbeitet, darunter bei dessen Thriller THE JACKET (2005), LOVE IS THE DEVIL (1998) sowie REMEMBRANCE OF THINGS FAST (1994), der 1994 den Goldenen Bären beim Filmfestival in Berlin gewann. 22 Consolata Boyle (Kostüme) Consolata Boyle kam nach ihrem abgeschlossenen Studium in Archäologie und Geschichte an der Universität Dublin und ihrer Lehrzeit als Kostümbildnerin am Abbey Theatre in Dublin zum Film. Mittlerweile hat sie mehr als 20 Jahre Erfahrung in ihrem Job und arbeitete mit Stephen Frears vor THE QUEEN bereits bei drei Filmen zusammen: FISH & CHIPS (1996), MARY REILLY (1996) und THE SNAPPER (1993). Ansonsten hat sie unter anderem mitgewirkt bei: EINE HOCHZEIT ZU DRITT (2005), ASYLUM (2005), THE ACTORS (2003), NORA - DIE LEIDENSCHAFTLICHE LIEBE VON JAMES JOYCE (2000), CATASTROPHE (2000), THE WINSLOW BOY (1999) und DIE ASCHE MEINER MUTTER (1999). Für „The Lion In Winter“ (2003) gewann sie 2004 einen Emmy in der Kategorie “Bestes Kostüm”. Daniel Phillips (Maske) Daniel Phillips gilt als erfahrener Maskenbildner und war bereits bei zahlreichen Filmproduktionen für Haare und Make-up zuständig. Unter anderem bei: VENUS (2006), THE HISTORY BOYS (2006), MAN TO MAN (2005), THE LEAGUE OF GENTLEMEN’S EXTRAORDINARY APOCALYPSE (2005), ANITA AND ME (2002), DIE VIER FEDERN (2002), WHATEVER HAPPENED TO HAROLD SMITH (1999) und WITH OR WITHOUT YOU (1999). 2000 erhielt er für „Arabian Nights - Abenteuer aus 1001 Nacht“ einen Emmy in der Kategorie “Bestes Make-up“. Leo Davis (Besetzung) Leo Davis war bereits bei neun Stephen Frears-Filmen für das Casting verantwortlich: LADY HENDERSON PRÄSENTIERT (2005), KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS (2002), LIAM (2000), FISH & CHIPS (1996), MARY REILLY (1996), THE SNAPPER (1993), HIGH FIDELITY (2000), GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN (1988) und „The Deal“ (2003). Er ist seit 15 Jahren im Geschäft. Zu seinen weiteren Projekten zählen: DER EWIGE GÄRTNER (2005), LAYER CAKE (2004), DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING (2003), I’LL SLEEP WHEN I’M DEAD (2003), FELICIA, MEIN ENGEL (1999) und SUNSHINE - EIN HAUCH VON SONNENSCHEIN (1999). Peter Lindsay (Ton) Peter Lindsay war bereits bei diversen internationalen Kinofilmen für den Sound zuständig: BATMAN BEGINS (2005), für den er auch bei den BAFTAs nominiert wurde, DER BEWEIS (2005), THUNDERBIRDS (2004), CALLAS FOREVER (2002), DIE VIER FEDERN (2002), CORELLIS MANDOLINE (2001), THE BEACH (2000), VELVET GOLDMINE (1998) und BRASSED OFF - MIT PAUKEN UND TROMPETEN (1996). 1997 erhielt er eine Golden ReelNominierung in der Kategorie „Bester Sound“ für DIE FLÜGEL DER TAUBE (1997) und 1999 eine BAFTA-Nominierung für seine Arbeit an DIE STIMME IHRES LEBENS (1998). THE QUEEN ist seine dritte Zusammenarbeit mit Stephen Frears, nach LADY HENDERSON PRÄSENTIERT (2005) und KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS (2002). Alexandre Desplat (Musik) Nachdem er für über 50 europäische Filme die Musik komponiert hatte und für zwei Cesars nominiert worden war, machte er 2003 mit seinem großartigen Soundtrack DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING (2003) – für den er für den Golden Globe, den BAFTA und den Europäischen Filmpreis nominiert wurde – auch Hollywood auf sich aufmerksam. Seinen herausragenden Ruf untermauerte er mit der hoch gelobten Filmmusik zu Jonathan Glaziers BIRTH (2004), in dem Nicole Kidman die Hauptrolle spielte. Danach komponierte er für „The Upside Of Anger“ (2005, mit Joan Allen und Kevin Costner), Florent Siris HOSTAGE (2005, mit Bruce Willis) und Lasse Halströms CASANOVA (2005, mit Heath Ledger und Jeremy Irons). Auch bei Stephen Gaghans Film SYRIANA (2005, produziert von Steven Soderbergh; mit Matt Damon und George Clooney), für den er erneut eine Golden Globe-Nominierung einheimste, sowie Richard Loncraines FIREWALL (2006, mit Harrison Ford), war er für die Musik zuständig. Zuletzt fertig gestellt hat er die Soundtracks zu THE QUEEN (2006) und THE PAINTED VEIL (2006, mit 23 Edward Norton und Naomi Watts). Derzeit arbeitet er an der Filmmusik zu MR. MAGORIUM’S WONDER EMPORIUM (2007, mit Dustin Hoffman und Natalie Portman). Trotz zahlreicher Anfragen aus Hollywood stellt sich Alexandre Desplat auch immer wieder für ausgewählte europäische Produktionen zur Verfügung. Für seine Arbeit an DER WILDE SCHLAG MEINES HERZENS (2005) beispielsweise bekam er 2005 den Silbernen Bären in der Kategorie “Beste Filmmusik” beim Berliner Filmfestival und 2006 einen Cesar. Alexandre Desplats Eltern (sie ist Griechin, er Franzose) trafen sich beim Studium am US-College in Berkeley. Der Komponist spricht daher auch mehrere Sprachen und hat eine klassische musikalische Ausbildung hinter sich. Beeinflusst wurde er aber auch durch amerikanischen Jazz und Hollywood-Filmmusik – was zu seinem unverwechselbaren Sound geführt hat. 24 The Queen Original Soundtrack zum Film von Stephen Frears Komp.: Alexandre Desplat VÖ: 12.01.2007 Warner/Milan 3 2990 39905 0 29 Die Welt ist geschockt, als am 31. August 1997 aus Paris die Nachricht eintrifft: Lady Diana, die geschiedene Frau des britischen Thronfolgers, hat einen schweren Verkehrsunfall erlitten. Der Schock wird umso größer, als bekannt wird, dass Lady Diana den Unfall nicht überlebt hat. Die Bevölkerung des britischen Königreichs, die Diana längst zur Prinzessin der Herzen erkoren hat, fällt in tiefe Trauer. Unfähig, sich der Öffentlichkeit zu stellen, verschanzt sich Queen Elizabeth II. (Helen Mirren) mit ihrem Mann Prinz Philip (James Cromwell) und den anderen Mitgliedern ihrer Familie hinter den hohen Mauern ihres Schlosses. Sie kann und will sich nicht der öffentlichen Trauer anschließen, die von ihr selbst nach der Scheidung Dianas aufgestellte Staatsräson lässt dies nicht zu. Die britische Öffentlichkeit aber hat kein Verständnis für die zur Schau getragene Hartherzigkeit der Windsors. Ein tiefer Graben zwischen Königshaus und Volk reißt auf. Premierminister Tony Blair (Michael Sheen) versucht zu vermitteln, aber auch er verlangt eine Stellungnahme der Monarchin. Und noch mehr: Es soll eine offizielle Totenfeier und ein Staatsbegräbnis geben. Die Königin aber weigert sich. Ein zähes Ringen beginnt um das, was zur privaten Tragödie der Lady Diana Spencer und dem englischen Königshaus gehört, und um das, was die Öffentlichkeit und die Presse zu Recht beanspruchen... THE QUEEN startet am 11. Januar 2007 bundesweit im Concorde Filmverleih Im Film ist auch Verdis ' Libera Me'zu hören, aufgenommen beim Begräbnisgottesdienst von Prinzessin Diana. Der Soundtrack stammt vom bekannten Filmkomponisten Alexandre Desplat. Nachdem er die Musik für mehr als 50 europäische Produktionen schuf und zweimal für den Cesar nominiert war, hatte Desplat seinen Durchbruch in Hollywood mit dem ausdrucksstarken Soundtrack zu ' Das Mädchen mit dem Perlenohrring' (2003), der ihm Nominierungen zu Golden Globes, BAFTA und zu den European Film Awards einbrachte. Sein guter Ruf festigte sich mit seiner gefeierten Arbeit zu Jonathan Glaziers Film ' Birth' (mit Nicole Kidman). In der Folge komponierte Alexandre Desplat die Soundtracks zu ' The Upside of Anger' , ' Hostage'und Lasse Holströms ' Casanova'(mit Heath Ledger und Jeremy Irons). Erst kürzlich war Desplat wieder für den Golden Globe nominiert für seine Musik zu Stephen Gaghans ' Syriana' . Der Soundtrack 'THE QUEEN' erscheint pünktlich zum Kinostart am 12. Januar 2007 Mehr Information: www.thequeen-movie.com/ www.warnerjazz.de/medialounge siehe Milan Soundtracks 25