BKK in Bayern Jahresbericht 1999/2000
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BKK in Bayern Jahresbericht 1999/2000
BKK in Bayern Jahresbericht 1999/2000 BKK in Bayern Jahresbericht 1999/2000 Jahresbericht 1999/2000 Inhalt 4 Vorwort 6 BKK Landesverband Bayern Verwaltungsrat 8 Aufgaben und Ziele Der BKK Landesverband Bayern 10 5 Jahre Wahlfreiheit und Wettbewerb in der GKV 11 Risikostrukturausgleich – Ziel erreicht? 12 Mitglieder des BKK Landesverbandes Bayern 13 Bezirkliche Arbeitsgemeinschaften 14 Vertragsverhandlungen 1999 /2000 19 Pflegeversicherung 20 Patientenschulung und Krankheitsfrüherkennung Innovative Versorgungsformen 22 Versorgungsmanagement BKK führend bei Praxisnetzen 23 Arge IGV-PN Patientenberatung im Krankenhaus 24 Wirtschaftlichkeitsprüfung 25 NORD-SÜD-CONSULT – Team München Starker Dienstleister mit bekannten Partnern 26 BKK im gesundheitspolitischen Dialog 30 BKK in Bayern Zahlen – Daten – Fakten 38 So finden Sie uns 39 Impressum BKK 3 Jahresbericht 1999/2000 BKK 4 D Der Jahresbericht 1999 / 2000 dokumentiert für die Berichtsjahre wiederum eine positive Entwicklung für die Betriebskrankenkassen (BKK) in Bayern. Gleiches gilt für die BKK in anderen Bundesländern. Aber: der Erfolg schafft nicht nur Freunde. Die Kritiker vergessen allzu gerne, dass insbesondere durch das Versichertenwahlrecht und den dadurch entstehenden Wettbewerb unter den Krankenkassen eine Stabilisierung der Beitragssätze - als wichtige Zielvorgabe der GKV-Entwicklung – erreicht wurde. Die Bundesministerin für Gesundheit scheute sich nicht in ihrer jüngsten Pressekonferenz zur Vorstellung der Halbjahreszahlen 2000 zur Finanzentwicklung in der Gesetzlichen Krankenversicherung hervorzuheben, dass das Beitragssatzniveau nach dem bisherigen Höchstwert mit 13,64 Prozent im 1. Halbjahr 1998 in den letzten beiden Jahren leicht auf nunmehr 13,57 Prozent abgesunken ist. Daran haben die Betriebskrankenkassen mit einem allgemeinen Beitragssatz von 12,53 Prozent erheblichen Anteil, was allerdings nicht erwähnt wurde. Wettbewerb beruht auf der Möglichkeit, Alternativen zu wählen. Wettbewerb fordert auch, innovativ und effizient zu arbeiten. Aber: ■ Versicherte, die von einer Wahlmöglichkeit Gebrauch machen, werden in der öffentlichen Diskussion häufig als unsolidarisch diskreditiert. ■ Geöffnete Betriebskrankenkassen haben günstige Beitragssätze, obwohl darin die Personal- und Verwaltungskosten enthalten sind. In Kenntnis dieser Tatsache wird dennoch verunglimpfend behauptet, BKK würden betriebliche Unterstützung in Anspruch nehmen und daraus im Wettbewerb Vorteile ziehen. ■ Überall im Dienstleistungsbereich werden Schalter reduziert und neue Kommunikationsmedien übernehmen deren Funktion. Die Hinweise von Betriebskrankenkassen auf die Möglichkeit, über mehrere Kommunikationsmittel mit der Krankenkasse in Kontakt zu treten, werden als Ausgrenzungsmechanismus diskreditiert. In der Konsequenz münden diese Angriffe in die Forderung an die Politik, die ohnehin schmalen Wettbewerbsgrundlagen gegen null zu reduzieren. Das ist alles andere als eine Lösung der Zukunftsfragen der Gesetzlichen Krankenversicherung. Eine Verstärkung der Umverteilungsmechanismen innerhalb der GKV trägt jedenfalls nicht zur Lösung ihrer grundlegenden Probleme bei. Jahresbericht 1999/2000 Da ist zunächst die Ero- BKK 5 sion auf der Einnahmenseite zu nennen. Die Einnahmenentwicklung, die sich im Wesentlichen auf Arbeitsentgelte und Rentenzahlungen stützt, kann zudem mit der Ausgabendynamik nicht Schritt halten. Zwar wurde die Ausgabenentwicklung in den vergangenen Jahren durch gesetzgeberische Eingriffe gedämpft, diese Herausforderung durch den demographischen Veränderungsprozess und die Kosten für Innovationen in annähernd allen Versorgungsbereichen bleibt jedoch auf der Tagesordnung. Auf der Einnahmenseite tritt neben die Wachstumsschwäche aufgrund struktureller wirtschaftlicher Faktoren ebenfalls die Einflussnahme durch die Politik. Als wirtschaftliche Einflussgrößen sind vor allem zu nennen: die Veränderung der Beschäftigungsverhältnisse, schwaches Wachstum der Arbeitsentgelte, Beitragsausfälle durch die strukturell hohe Arbeitslosigkeit, vorgezogene Verrentung und steigender Anteil der Rentner unter den Versicherten. Die Politik trägt durch die Verlagerung von Belastungen zwischen den Sparten der sozialen Sicherungssysteme zusätzlich zur Wachstumsschwäche auf der Einnahmenseite bei. Voraussichtlich falsche Konsequenzen aus jüngsten Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts werden die Einnahmeschwäche der GKV verstärken. Mit Veränderungen am Risikostrukturausgleich oder im Organisationsrecht der Gesetzlichen Krankenversicherung wird kein positiver Beitrag zu diesen grundlegenden Problemen geleistet. Wir werden auch diese Diskussion führen müssen. Wichtiger bleiben jedoch Fragen der Finanzierung und der Qualität der Versorgung. Diese Aspekte nicht aus den Augen zu verlieren, ist Sache der Betriebskrankenkassen und anderer, denen die Zukunft des Krankenversicherungssystems am Herzen liegt. Gerhard Schulte Vorsitzender des Vorstandes Jahresbericht 1999/2000 BKK Landesverband Bayern Verwaltungsrat BKK 6 Joachim Dilger, Vorsitzender Ernst Lang, stellv. Vorsitzender Oberbayern Niederbayern / Oberpfalz Mittelfranken Stand 01. Juli 2000. Der Vorsitz wechselt jährlich jeweils am 1. Februar. Versichertenvertreter BKK Arbeitgebervertreter BKK Werner Stahlmann aktiv Kurt Dachlauer aktiv Herbert Weik Adtranz Norbert Rambow TE KA DE-FGF Stellvertreter* Stellvertreter* Hermann-J. Theligmann TE KA DE-FGF Helmut Brandt FÜW Erhard Gnibl Oechsler Alexander Brams Nürnberger Klaus Ehrlich FÜW Wilhelm Bluth aktiv Alfred Dietl Adtranz Manfred Schoch BMW Günther Furchtbar BMW Albert Vetter BAVARIA Peter Moschinski BAVARIA Georg Renner DIE AKTUELLE Kurt Krämer Schott-Rohrglas Stellvertreter* Stellvertreter* Franz Spieß Faber Castell & Partner H.-P. Gussenstätter Faber Castell & Partner Paul Jogsch Krones Wilfried Polz DIE AKTUELLE Harald Dümler Schott-Rohrglas Helmut Kundler Krones Judith Krone Schott-Rohrglas Inge Pecher Die Aktuelle Horst Maschke Flachglas Weiden Norbert Kniselies Audi Georg Biel AKZENT Robert Kobel Allianz Joachim Dilger Audi Josef Mosinger Siemens Walter Huber Siemens Horst Pfannenstein SKW Götz Schüßler MAN u. MTU Christiane Steppe Bayernwerk Silke Wolf HypoVereinsbank Bezirk Oberbayern Dr. Erich Götz Allianz Josef Kreipl Die Persönliche Werner Manzinger Die Persönliche Helmut Schumacher MAN und MTU Alois Vogl PWA Raubling Ottmar Konrad PWA Wilhelm Keller Volkhardt Hans-J. Springwald AKZENT Stellvertreter* Peter Schneider Stellvertreter* * In der Reihenfolge ihrer Aufstellung Jahresbericht 1999/2000 Arbeitgebervertreter BKK Roland Schmittnägel textilgruppe hof Hermann Schädel Goebel Peter Sperling Brose Jürgen Preil Brose Stellvertreter* Stellvertreter* Horst Fehd Goebel Johann Stöckl Waldrich Heiko Jakob Waldrich Ernst-R. Werdin Schoedel Siegfried Koch Schoedel Manfred Knöpfle Stadt Augsburg Manfred Schnoy MAN Augsburg Peter Zettl MAN Augsburg Heinz Wimmer Stadt Augsburg Werner Schlosser AKS Michael Fischer Hosokawa Alpine Wolf-Rüdiger Schierz Haindl Stefan Vollmann AKS Hermann Regal MAN Augsburg Dieter Vogler Hosokawa Alpine Ernst Lang SKD Josef Oppmann KBA Akzo Nobel Bayern Winfried Hain SKD Franz Amrhein KBA Dietrich Spiegel SKD Hans Schmidt SKD Stellvertreter* 1. Stellvertreter* Stellvertreter* Werner Noll Stellvertreter* * In der Reihenfolge ihrer Aufstellung Schwaben BKK Unterfranken Versichertenvertreter Oberfranken BKK 7 Jahresbericht 1999/2000 Aufgaben und Ziele Der BKK Landesverband Bayern BKK 8 Die Aufgaben des BKK Landesverbandes Mit Einführung des Krankenkassenwett- Bayern lassen sich in zwei Säulen unter- bewerbs sind auch die Anforderungen an gliedern. Zum einen erfüllt er als Körper- die politische Verbandsarbeit gewachsen. schaft des öffentlichen Rechts die ihm ge- In diesem Rahmen vertritt der BKK Lan- setzlich zugewiesenen Aufgaben als Ver- desverband Bayern die Interessen der be- tragspartner der Leistungserbringer für trieblichen Krankenversicherung in einer eine bestmögliche medizinische Versor- Vielzahl von Gremien, im Dialog mit politi- gung der bayerischen BKK-Versicherten. schen Entscheidungsträgern und über die Zum anderen ist er aber auch Dienstleister Publikums- und Fachpresse mit der breite- für seine Mitgliedskassen, indem er diese ren Öffentlichkeit. in allen Fragen rund um die Gesetzliche Krankenversicherung unterstützt. Schlanke Verwaltung Aufgaben Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine effiziente Arbeitsstruktur sind Das Kerngeschäft des Landesverbandes die Voraussetzung für eine erfolgreiche liegt darin, mit Ärzten, Zahnärzten, Kran- Arbeit bei einer schlanken Organisation. kenhäusern, Pflegeeinrichtungen und an- Zum BKK Landesverband Bayern zählen deren Leistungserbringern in ganz Bayern 49 in vollzeitäquivalent beschäftigte Mit- zu verhandeln und Verträge für eine opti- arbeiterinnen und Mitarbeiter. Daneben be- male Versorgung der BKK-Versicherten zu schäftigen die als eigene Dienstleister orga- schließen. Außerdem unterstützt und for- nisierten Bereiche Prüfgruppe und das ciert der Landesverband innovative Ver- Münchner Team von NORD-SÜD-CONSULT sorgungsansätze, wie Praxisnetze und Mo- 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. dellvorhaben für eine bessere Versorgung der BKK-Versicherten in Bayern. Dabei nimmt der BKK Landesverband Bayern eine führende Position ein. Jahresbericht 1999/2000 gen stetig zu verbessern, um nicht nur die Qualitätsinitiative 2000 BKK 9 beste Arbeitsqualität, sondern auch einen Top-Service bieten zu können. Dazu Nachdem der BKK Landesverband Bayern gehört neben einem offenen Führungs- mit dem Haushaltsjahr 2000 seinen Mit- verständnis auch die dauernde Überle- gliedskassen den günstigsten Verbands- gung der Mitarbeiterinnen und Mitarbei- beitrag bundesweit anbietet, ist die neue ter, Verbesserungspotenziale zu erkennen Zielsetzung, auch in punkto Qualität und und umzusetzen. Regelmäßige Kunden- Kundenzufriedenheit die Nr. 1 zu sein. befragungen sollen dabei helfen, den signifikanten Nutzen für die Beitragskassen Mit der Kick-off-Veranstaltung am 29. Feb- dauerhaft sicherzustellen und nachvoll- ruar 2000 hat der Vorstand des BKK Lan- ziehbar zu machen. desverbandes Bayern den Startschuss für diese neue Qualitätsinitiative gegeben. Für das Jahr 2002 ist erstmals auch die Teilnahme an einem nationalen oder europäi- Die Initiative soll dem BKK Landesver- schen Qualitätswettbewerb vorgesehen. band Bayern dabei helfen, seine Leistun- Politik & Strategie Mitarbeiterzufriedenheit Prozesse Führung Mitarbeiterorientierung Kundenzufriedenheit Ressourcen Image / gesell. Verantwortung Befähiger (Wie werden die Ergebnisse erzielt?) Ergebnisse (Was hat das Unternehmen erreicht?) Geschäftsergebnisse EFQM-Qualitätswettbewerb setzt auf mehr Kundenorientierung Jahresbericht 1999/2000 5 Jahre Wahlfreiheit und Wettbewerb in der GKV BKK 10 Zum 01.01.1996 hat sich die Landschaft über 30 Prozent von einer marktbeherr- der Gesetzlichen Krankenversicherung ra- schenden Stellung – ist es beachtlich, dass dikal verändert. War bis dahin für die Mehr- es den BKK dennoch gelungen ist, ihren zahl der Mitglieder von gesetzlichen Kran- Marktanteil von 10,3 Prozent in 1996 auf kenkassen der Weg zur „Zuweisungskas- 14,1 Prozent in 2000 zu erhöhen. se“ vorgegeben, so können seitdem alle Mitglieder zwischen Krankenkassen ver- Die BKK treten nachdrücklich für Wettbe- schiedener oder auch gleicher Kassenarten werb in der Gesetzlichen Krankenversiche- wählen. rung ein, denn zum Wettbewerb gibt es nur schlechte Alternativen. Sinn und Von den 51 Millionen Mitgliedern, die in Zweck von Wahlfreiheit und Wettbewerb gesetzlichen Krankenkassen in der Bun- ist, dass Versicherte über den Wechsel in- desrepublik Deutschland versichert sind, nerhalb der gesetzlichen Krankenkassen haben seit 1996 rund 5 Prozent ihre Kran- frei entscheiden können. Die Erfahrungen kenkasse gewechselt. Der überwiegende zeigen, dass der Wettbewerb nicht nur Teil dieser Wechselwilligen ist Mitglied ei- Bewegung in den Versicherungspreisen ner BKK geworden und hat deren Mitglie- gebracht hat, sondern vor allem auch im derzahl von über 5,2 Millionen im Januar Versorgungsbereich und bei den Service- 1996 auf fast 7,2 Millionen im Januar 2000 leistungen. erhöht. Ebenfalls Mitglieder gewonnen haben die Innungs- und die Arbeiterersatz- Gewinner des Krankenkassenwahlrechts krankenkassen. Mitglieder verloren haben sind nicht nur die BKK und die Arbeiterer- allen voran die Allgemeinen Ortskranken- satzkrankenkassen. Gewinner sind vor al- kassen (2 Millionen), die Bundesknapp- lem auch diejenigen Versicherten, die die schaften (93 Tausend) und die Angestell- Wahlfreiheit in der Gesetzlichen Kranken- tenersatzkrankenkassen (30 Tausend). versicherung genutzt haben. Das sind nach wie vor allen anders lautenden Behauptun- An der Marktposition der Orts- und Ersatz- gen zum Trotz vergleichsweise wenige. krankenkassen hat sich jedoch nichts 95 Prozent der Mitglieder haben die Chan- geändert. Die AOK zählt bundesweit ce der Wahlfreiheit noch nicht für sich 39,3 Prozent aller Mitglieder der Gesetzli- ergriffen. chen Krankenversicherung und die Ersatzkrankenkassen können 36,7 Prozent der GKV-Mitglieder auf ihrem Konto verbuchen. Angesichts dieser Marktmacht – unter wettbewerbsrechtlichen Bedingungen spricht man bei einem Marktanteil von Jahresbericht 1999/2000 Risikostrukturausgleich – Ziel erreicht? Noch vor Beginn der Wahlfreiheit in der gen bei den Zahlungen in den RSA einher, Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wie die folgende Grafik verdeutlicht: BKK 11 wurde der Risikostrukturausgleich (RSA) eingeführt, mit dem Ziel, gleiche Start- BKK Mitglieder BKK RSA-Zahlungen (bundesweit) (in Tsd. DM) bedingungen für die Krankenkassen im 6.000.000 Wettbewerb zu schaffen. Nach einem aufwändigen Verfahren werden seitdem Leistungsausgaben für die nach Alter, Ge- 5.000.000 5.000.000 4.000.000 4.000.000 3.000.000 3.000.000 2.000.000 2.000.000 1.000.000 1.000.000 schlecht, Krankengeldanspruch und Erwerbsunfähigkeits-/Berufsunfähigkeitsrent en-Status differenzierten Versichertengruppen ermittelt und den tatsächlichen Leistungsausgaben gegenübergestellt. Die Transfersumme im RSA ist stetig an- 0 0 1995 1996 1997 gewachsen und beläuft sich derzeit auf 23 Milliarden DM, was einem Anteil von Bei den Ortskrankenkassen steigen infolge über 9 Prozent des gesamten Budgets der der Mitgliederverluste die Erstattungen GKV entspricht. Der RSA hat durch diesen aus dem Risikostrukturausgleich vergleich- Umverteilungsprozess die Beitragsspanne bar proportional. Ähnlich verhält es sich bei in der GKV erheblich reduziert. Somit liegt den Angestelltenersatzkrankenkassen: Mit für rund 80 Prozent der Mitglieder gesetz- dem Mitgliederzuwachs bis 1997 stiegen licher Krankenkassen der Beitragssatz jetzt die Zahlungen in den RSA. Seitdem sind zwischen 12,5 und 13,9 Prozent. Gemes- sie – entsprechend der Mitgliederentwick- sen an ihren Versicherten zahlen die BKK lung – rückläufig. die größte Summe in den Ausgleichstopf. Allein die bayerischen BKK zahlten 1998 Die Betriebskrankenkassen in Bayern tre- 1,1 Milliarden DM in den RSA, was einem ten dafür ein, den RSA sukzessive auf die Beitrag von rund 140 DM je Mitglied ent- echten Risiken in der GKV zurückzuführen, sprach (siehe auch Seite 36). das Transfervolumen zu verringern und den Administrationsaufwand zu vermin- Mit der Einführung des Wettbewerbs ha- dern. Dies umso mehr, als durch die be- ben sich die Versichertenstrukturen verän- reits begonnene stufenweise Einführung dert. Der RSA hat entsprechend die einzel- des gesamtdeutschen Risikostrukturaus- nen Krankenkassen stärker be- oder entlas- gleiches mit zusätzlichen deutlichen Belas- tet. So gehen mit dem Mitgliederzuwachs tungen der West-Krankenkassen zu rech- bei den BKK überproportionale Steigerun- nen ist. 1998 Jahresbericht 1999/2000 Mitglieder des BKK Landesverbandes Bayern BKK 12 Geöffnete Betriebskrankenkassen Geschlossene Betriebskrankenkassen BKK Adtranz Frankenstr. 140 90461 Nürnberg Tel.: 09 11/94 56 13 32 Fax: 09 11/4 46 62 94 BKK BMW Mengkofener Str. 6 84130 Dingolfing Tel.: 0 87 31/3 75 (0) Fax: 0 87 31/37 52 60 BKK KBA Friedrich-Koenig-Str. 3 97080 Würzburg Tel.: 09 31/9 09 (0)-43 38 Fax: 09 31/9 09 48 05 BKK Schott-Rohrglas Erich-Schott-Straße 95666 Mitterteich Tel.: 0 96 33/80 (0)-6 17 Fax: 0 96 33/8 07 62 BKK AKS Zugspitzstr. 181 86165 Augsburg Tel.: 08 21/7 20 78 (0)-10 Fax: 08 21/7 20 78 66 Brose BKK Ketschendorfer Str. 32 96450 Coburg Tel.: 0 95 61/21 (0) 11 33 Fax: 0 95 61/21 11 67 BKK Krones Zwickauer Str. 8 93073 Neutraubling Tel.: 0 9401/70(0)-26 05 Fax: 0 94 01/70 29 50 BKK Schwesternschaft Rotkreuzplatz 8 80634 München Tel.: 0 89/13 03 10 90 Fax: 0 89/13 03 10 91 BKK aktiv Lina-Ammon-Str. 17 90471 Nürnberg Tel.: 09 11/9 81 80 (0) Fax: 09 11/9 81 80 20 BKK Eberle Eberlestr. 28 86157 Augsburg Tel.: 08 21/52 12-3 12 Fax: 08 21/5 21 23 00 BKK MAN Augsburg Sebastianstr. 18 86153 Augsburg Tel.: 08 21/3 22 (1)-35 62 Fax: 08 21/3 22 37 69 Siemens Betriebskrankenkasse (SBK) Putzbrunner Str. 93 81739 München Tel.: 0 89/6 27 00 (0) Fax: 0 89/62 70 04 50 Die Aktuelle BKK Nachtmann / PFA Zur Centralwerkstätte 11 92637 Weiden Tel.: 09 61/3 90 09-0 Fax: 09 61/3 90 09-20 BKK A.W. Faber-Castell & Partner Bahnhofstr. 45 94209 Regen Tel.: 0 99 21/26 (0)-3 99 Fax: 0 99 21/2 64 99 BKK MAN und MTU Karlsfelder Str. 209 e-f 80995 München Tel.: 0 89/15 80 (04) Fax: 0 89/15 80 43 60 BKK AKZENT Gabelsbergerstr. 10 85057 Ingolstadt Tel.: 08 41/4 93 47 (0) Fax: 08 41/4 93 47 26 BKK Flachglas Weiden Moosbürger Str. 20 92637 Weiden Tel.: 09 61/8 94 20 Fax: 09 61/8 93 65 BKK Akzo Nobel-Bayern Glanzstoffstraße 63785 Obernburg Tel.: 0 60 22/81 21 60 Fax: 0 60 22/81 21-70 BKK FTE Andreas-Humann-Str. 2 96106 Ebern Tel.: 07 11/8 91 34 81 Fax: 07 11/8 91 38 04 BKK Allianz Giselastr. 28 80802 München Tel.: 0 89/38 00 (0)-21 01 Fax: 0 89/38 00 36 68 BKK FÜW Hainstr. 34 90461 Nürnberg Tel.: 09 11/9 46 73 (0)-21 Fax: 09 11/946 73 25 Audi BKK Ettinger Straße 70 85057 Ingolstadt Tel.: 08 41/8 87 (0) Fax: 08 41/88 71 09 BKK Goebel Coburger Str. 7 96472 Rödental Tel.: 0 95 63/92 (0)-3 93 Fax: 0 95 63/9 25 83 Die Persönliche Betriebskrankenkasse (PBK) Lilienstr. 4 85221 Dachau Tel.: 0 81 31/3 74 92 (0) Fax: 08131/8 04 24 BKK textilgruppe hof Fabrikzeile 21 95028 Hof Tel.: 0 92 81/49 (0)-3 59 Fax: 0 92 81/4 95 16 BKK Bavaria Eisentrautstr. 11 91126 Schwabach Tel.: 0 91 22/83 26 40 Fax: 0 91 22/83 25 86 BKK Haindl Georg-Haindl-Str. 4 86153 Augsburg Tel.: 08 21/3109 (0)-3 54 Fax: 08 21/3 10 91 05 BKK PWA Veichtbauernweg 2 83064 Raubling Tel.: 080 35/80 (0)-3 27 Fax: 0 80 35/89 08 BKK Volkhardt Altheimer Eck 5 80331 München Tel.: 0 89/21 20 (0)-9 55 Fax: 0 89/2 12 09 55 BKK Bayernwerk Blutenburgstr. 66 80636 München Tel.: 89/12 54 (0) Fax: 0 89/12 54 45 45 BKK Hosokawa Alpine Peter-Dörfler-Str. 13-25 86199 Augsburg Tel.: 08 21/5 90 63 71 Fax: 08 21/5 90 66 80 BKK Röslau Hofer Str. 16 / 17 95195 Röslau Tel.: 0 92 38/8 09 17 Fax: 0 92 38/8 0911 BKK Waldrich Coburg Hahnweg 116 96450 Coburg Tel.: 0 95 61/65 (0)-2 50 Fax: 0 9561/6 52 53 BKK Bezirk Oberbayern Vockestr. 76 85540 Haar Tel.: 0 89/45 62(0) -22 14 Fax: 0 89/45 62 23 14 HypoVereinsbank BKK Arnulfstr. 27 80335 München Tel.: 0 89/54 59 15 (0)-12 Fax: 0 89/54 59 15 98 BKK Schoedel Friedrich-Schoedel-Str. 21 95213 Münchberg Tel.: 0 92 51/8 75 40 Fax: 0 92 51/8 75 80 NÜRNBERGER BKK Hohfederstr. 40 90489 Nürnberg Tel.: 0911/5 31 21 66 Fax: 0911/5 31 48 41 BKK Oechsler Matthias-Oechsler-Str. 9 91522 Ansbach Tel.: 09 81/1 25 40 Fax: 09 81/1 49 22 BKK Ostbayern Trostberger Str. 42 84503 Altötting Tel.: 0 86 71/88 08 44 Fax: 0 86 71/8 54 76 BKK SKD Gunnar-Wester-Str. 12 97421 Schweinfurt Tel.: 0 97 21/56(0)-36 39 Fax: 0 97 21/56 27 21 BKK SKW Trostberg Dr. Albert-Frank-Str. 32 83308 Trostberg Tel.: 0 86 21/86 22 25 Fax: 0 86 21/86 20 73 BKK Stadt Augsburg Steingasse 9 86150 Augsburg Tel.: 08 21/3 24-32 00 Fax: 08 21/3 24-32 03 BKK TE KA DE - FGF Thurn-und-Taxis-Str. 14 90411 Nürnberg Tel.: 09 11/5 26 (0)-14 27 Fax: 09 11/5 26 11 80 Stand: 01.09.2000 Jahresbericht 1999/2000 Die Landschaft der BKK hat sich auch in Innovativ und vielfältig BKK 13 Bayern in den letzten Jahren stark verändert. Ursache hierfür ist zum einen die un- Der Name BKK steht in Bayern – wie auch eingeschränkte Möglichkeit der Fusion, bundesweit – für Vielfalt, Individualität und zum anderen die Option der Öffnung. So Innovation. Unter dem gemeinsamen Dach hat sich zum einen die Zahl der BKK seit des BKK Landesverbandes arbeiten in Bay- 1995 von 77 auf heute 43 reduziert. Gleich- ern zur Zeit 43 eigenständige Betriebs- zeitig wächst von Jahr zu Jahr die Anzahl krankenkassen. Die Bandbreite reicht über der geöffneten BKK; in Bayern sind es mitt- alle Branchen und Größen hinweg: Von lerweile 19. Wir gehen davon aus, dass BKK mit unter 1.000 bis fast 400.000 Mit- zwar noch weitere Vereinigungen und Öff- gliedern, von traditionell ausgerichteten nungen stattfinden werden, die Vielfalt der und nur von Betriebsangehörigen wählba- BKK jedoch in Bayern wie auch bundes- ren bis zu bundesweit geöffneten BKK. Je- weit erhalten bleibt. de einzelne BKK hat eine spezifische Ausrichtung mit individuellen Besonderheiten Die bayerischen BKK werden konsequent und Schwerpunkten. Der Erfolg der BKK den Weg des Erfolgs weitergehen, für ihre zeigt, dass diese Vielfalt die Bedürfnisse Kunden und Partner verlässlich sein und von Menschen erfüllt, die eine Kranken- die interessante Alternative in der Gesetz- versicherung suchen, die zu ihnen passt. lichen Krankenversicherung bleiben. Bezirkliche Arbeitsgemeinschaften Arbeitsgemeinschaften Geschäftsführer Die Arbeitsgemeinschaften BKK des Landesverbandes dienen der Information der bayeri- Mittelfranken Rudolf Zettl Adtranz schen Betriebskrankenkassen Niederbayern/Oberpfalz Folker Freimuth A.W. Faber Castell & Partner und der Beratung gesund- Oberbayern Dr. Gerhard Rachor HypoVereinsbank heitspolitischer Ziele. Oberfranken Monika Matschiner Brose Sie wirken bei der Wahl des Schwaben Hans Miczka Haindl Verwaltungsrates des BKK Unterfranken Rolf Ohse SKD Landesverbandes mit. Stand 01.09.2000 Jahresbericht 1999/2000 Vertragsverhandlungen 1999/2000 BKK 14 und finanzielle Förderung ambulanter OpeÄrzte: BKK Landesverband Bayern bietet Ärzten neues Vergütungsmodell an rationen sowie spezieller ausgewählter internistischer Leistungen auch in 1999 angewendet werden. Bei den Verhandlungen um die Gesamt- Bei den Vertragsverhandlungen über eine vergütung für die vertragsärztlichen Be- Gesamtvergütung 2000 hat sich der BKK handlungen gab es 1999 wenig Spielraum. Landesverband Bayern aus der Verhand- Mit dem Gesetz zur Stärkung der Solida- lungsgemeinschaft mit AOK, IKK und LKK rität in der Gesetzlichen Krankenversiche- gelöst. Während die übrigen Regionalkas- rung (GKV-SolG), Artikel 14, legte der Ge- sen und auch die Ersatzkassen auf Grund- setzgeber den Steigerungswert des Bud- lage von veralteten Kopfpauschalen mit gets auf der Basis des Niveaus von 1997 der KVB über die Gesamtvergütung ver- fest. Demnach darf die ärztliche Gesamt- handeln, bietet der BKK Landesverband vergütung für 1999 nur um die Verände- Bayern der KVB ein bedarfsgerechtes Ver- rungsrate der beitragspflichtigen Einnah- gütungsmodell an. men der Mitglieder aller Krankenkassen im Jahre 1998 steigen. Entsprechend wur- Mitgliederbewegungen zwischen den Kas- de die Veränderungsrate des Budgets für sen wirken sich auf die Versichertenstruktur 1999 mit einem Zuwachs von 1,66 Pro- und damit auf die Nachfrage nach ärztlichen zent auf Basis von 1997 festgelegt. Lei- Leistungen aus. Dennoch werden diese stungen der Prävention, Schutzimpfungen Veränderungen in den Kopfpauschalen, die und Methadonsubstitutionsbehandlungen auf dem Leistungsniveau von 1991 beru- werden nach dem GKV-SolG wieder mit hen, bis heute nicht berücksichtigt und der festen Punktwerten vergütet. aktuelle Leistungsbedarf der einzelnen Krankenkasse wird nicht adäquat abgebildet. Trotz des geringen Verhandlungsspielraumes konnte der BKK Landesverband Bay- Um die tatsächlichen Leistungsausgaben ern mit der Kassenärztlichen Vereinigung seiner Mitgliedskassen abbilden zu kön- Bayerns (KVB) bisher keine Einigung über nen, bietet der BKK Landesverband Bay- das Budget für 1999 erzielen, weshalb das ern der KVB an, für das Jahr 2000 Einzel- Schiedsamt angerufen werden musste. Ei- leistungsvergütungen mit Obergrenzen zu ne Entscheidung ist für Herbst 2000 zu er- vereinbaren. Wenn es auf dieser Grundla- warten. ge zu einer Einigung mit der KVB kommt, ist dies bundesweit die erste Vereinba- Erfreulicherweise konnte der 1998 geschlossene Vertrag über die strukturelle rung dieser Art. Jahresbericht 1999/2000 erns (KZVB) keine Einigung über die VerArzneimittel: trotz Budgetzuwachs gütung möglich war, hatte das Landes- starke Überschreitungen schiedsamt darüber entschieden. Nach Auffassung der bayerischen Krankenkas- Für das Jahr 2000 konnten die bayerischen sen sind diese Schiedssprüche zum Teil Krankenkassen und die KVB wieder Richt- rechtswidrig, weshalb sie beim Sozialge- größen für Arzneimittelverordnungen ver- richt Klage einreichten. Eine Entscheidung einbaren. Schwieriger stellte es sich aller- steht noch aus. dings dar, das vom Gesetzgeber geforderte Budget festzulegen. Da sich die KVB und Aufgrund des Schiedsamtsspruchs muss- die bayerischen Krankenkassen nicht eini- te das Budget für Zahnersatz für 2000 im gen konnten, riefen sie das Schiedsamt an. Vergleich zu den Vorjahresausgaben deut- Dieses setzte fest, dass das Arznei- und lich angehoben werden. Hingegen ent- Heilmittelbudget für 2000 um 2 Prozent ge- sprach die Punktwerterhöhung für das Jahr genüber dem Vorjahr zu erhöhen sei. Die 2000 mit einer Steigerung von 1,43 Pro- bayerischen Krankenkassen hatten ange- zent der gesetzlich vorgegebenen Verän- sichts der hohen Steigerungsrate in 1999 derungsrate. – bedingt durch das GKV-SolG – hingegen gefordert, die Steigerung des Arzneimittel- Nach Vorliegen der endgültigen Rech- budgets maximal auf den Einnahmenzu- nungsergebnisse für das Jahr 1999 wurde wachs von 1,66 Prozent zu begrenzen. das Budget für konservierend-chirurgische, Kieferbruch- und Parodontoseleistungen Trotz der Erhöhung des Budgets auf im Bereich der Betriebskrankenkassen um 5,32 Milliarden DM zeichnet sich im ersten 1,57 Prozent überschritten. Die KZVB hat Halbjahr 2000 ab, dass die Ärzte diesen daraufhin den bayerischen Betriebskran- Budgetrahmen voraussichtlich nicht ein- kenkassen insgesamt 3,6 Millionen DM halten werden. Bereits in den ersten fünf zurückerstattet. Monaten des Jahres verordneten die bayerischen Ärzte durchschnittlich um Wie auch schon im letzten Quartal 1999 12 Prozent über dem Budgetrahmen. setzte die KZVB auch im Jahr 2000 ihre Kampagne gegen die Budgetierungspolitik fort. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wa- Zahnärzte: rechtswidriger Honorar- ren im Jahr 1999 die Leistungsausgaben verteilungsmaßstab der KZVB für die einzelnen Behandlungsbereiche zu budgetieren. In diesem Zusammenhang Nachdem für die Jahre 1999 und 2000 mit hatte die KZVB einen – aus Sicht der Kran- der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bay- kenkassenverbände und der Aufsichts- BKK 15 Jahresbericht 1999/2000 BKK 16 behörde – rechtswidrigen Honorarvertei- gleichem Niveau wie im Vorjahr bei ca. lungsmaßstab beschlossen. Insbesondere 2,6 Prozent. Damit wurde die vom Bun- gegen Ende 1999 verweigerten eine Reihe desministerium für Gesundheit vorgege- von Zahnärzten Behandlungen bzw. stell- bene Veränderungsrate für 1999 von ten gesetzlich versicherten Patienten Pri- 1,66 Prozent wieder deutlich überschritten. vatrechungen aus. Trotz einer entspre- Aufgrund gesetzlicher Ausgleiche und Be- chenden aufsichtsrechtlichen Aufklärung richtigungen der Vorjahre sowie der Verän- durch das Bayerische Staatsministerium derungsrate für 2000 von 1,43 Prozent, be- für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frau- trägt die Steigerungsrate der bayerischen en und Gesundheit hielt die KZVB an ihrem Krankenhäuser für den Pflegesatzzeitraum rechtswidrigen Honorarverteilungsmaß- 2000 bereits vor den Verhandlungen 3 Pro- stab fest. Nachdem die Krankenkassen- zent. Zusätzlich können auf dem Verhand- verbände beim Sozialgericht München ei- lungswege zwischen den Kostenträgern ne einstweilige Anordnung und ein Urteil und den Krankenhäusern Budgeterhöhun- im Hauptsacheverfahren erstritten hatten, gen für Fallzahlsteigerungen und Verände- wurde gegen die betroffenen Zahnärzte rungen der medizinischen Leistungsstruk- mit zulassungsrechtlichen Maßnahmen tur geltend gemacht werden. vorgegangen. Eine wichtige Weiche für die zukünftige Auch im Jahr 2000 führt die KZVB wiede- Vergütung von Krankenhausleistungen rum – wegen angeblicher Budgetüber- wurde vom Gesetzgeber in der GKV-Ge- schreitung jeweils zum Quartalsende – sundheitsreform 2000 gestellt. Ab dem ihre Informationspolitik fort. Die Kranken- Jahr 2003 soll das bisherige Entgeltsystem kassenverbände in Bayern haben ihren von Fallpauschalen und Pflegesätzen durch Mitgliedskassen empfohlen, bei unrecht- ein durchgängig pauschaliertes Fallgrup- mäßiger Verweigerung der Behandlung pensystem abgelöst werden. Hierbei durch haben sich die Deutsche Krankenhaus- Zahnärzte zulassungsrechtliche Maßnahmen einzuleiten. gesellschaft und die Spitzenverbände der Krankenkassen für das australische AR-DRG-System (australisches System der Krankenhäuser: deutliche Budget- Diagnosis Related Groups) entschieden. steigerung in 1999 und 2000 Um eine Rationierung von KrankenhausleisDie Steigerungsrate der bayerischen Kran- tungen durch die seit Jahren andauernde kenhausbudgets lag trotz des „Gesetzes Budgetierung im Krankenhausbereich zu zur Begrenzung der Erlöse für stationäre verhindern, wurde für Kliniken eine Teilnah- Krankenhausleistungen im Jahr 1999“ auf me an Qualitätssicherungsmaßnahmen Jahresbericht 1999/2000 verpflichtend gesetzlich verankert. Neben der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkas- der Einrichtung eines internen Qualitäts- senverbände geschlossene Ergänzungs- managements sollen die Krankenhausleis- vereinbarung zum „Nahtlosen Übergang tungen auch durch Leitlinien standardisiert von der Krankenhausbehandlung zur Geria- und über Zweitmeinungen beurteilt wer- trischen Rehabilitation“ wurde zum 30. No- den. Ein neu zu gründender „Bundesaus- vember 2000 von den Krankenkassenver- schuss Krankenhaus“ soll Untersuchungs- bänden gekündigt. Anlass der Kündigung und Behandlungsmethoden, die zu Lasten war die Neufassung des § 40 Abs. 3 SGB V. der GKV angewandt werden bzw. ange- Demnach bestimmen die Krankenkassen wandt werden sollen, unter dem Aspekt nach pflichtgemäßem Ermessen und nach der Qualität und Wirtschaftlichkeit durch- den medizinischen Erfordernissen des Ein- leuchten. zelfalls Art, Dauer, Umfang, Beginn und Durchführung der Leistungen der Rehabilitation sowie die Einrichtung, in der diese Rehabilitation: Budgetierung Leistungen abgegeben werden können. wieder eingeführt Die Verhandlungen über eine Folgevereinbarung wurden bereits aufgenommen. Durch das GKV-Gesundheitsreformgesetz wurden die Zuzahlungen von 25 DM auf 17 DM je Kalendertag gesenkt. Neu ist, dass Heil- und Hilfsmittel: kaum Verände- Leistungen der ambulanten Rehabilitation rungen gegenüber Vorjahr künftig nur in Einrichtungen erbracht werden können, für die ein Versorgungsver- Die im Jahr 1999 geschlossenen Vergü- trag nach § 111 SGB V besteht. Wieder tungsvereinbarungen, insbesondere bei eingeführt wurde die Budgetierung. den Orthopädie-, Schuhtechnikern und Physiotherapeuten, haben durch Laufzeit- Als Basisjahr für die Budgetierung im Jahr verschiebungen teilweise weit in das Jahr 2000 sind die Ausgaben von 1999 zuzüglich 2000 Gültigkeit. der durchschnittlichen Veränderungsrate nach § 71 Abs. 3 SGB V, die für das Jahr Bei den übrigen Vertragspartnern im Heil- 2000 bundesweit 1,43 Prozent beträgt, und Hilfsmittelbereich bewegten sich die heranzuziehen. Kommt es zu Überschrei- Vergütungsanhebungen weitgehend im tungen, so sind diese im folgenden Kalen- Rahmen der Grundlohnsummenanbindung. derjahr auszugleichen. Die im November 1994 zwischen der Bayerischen Krankenhausgesellschaft und BKK 17 Jahresbericht 1999/2000 BKK 18 die privaten Rettungsdienstunternehmer in Erste Vereinbarung zu häuslicher den öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst Kinderkrankenpflege zum 1. Juni 1999 zu integrieren. Zum 1. Juli 2000 vereinbarte der BKK Lan- Die in den Sondergutachten formulierten desverband Bayern mit dem Arbeitskreis Vorschläge des TQM-Centrums wurden „Häusliche Kinderkrankenpflege in Mün- von den Rettungszweckverbänden über- chen und Umgebung“ die erste Regelung wiegend sehr positiv aufgenommen und in Bayern, die den speziellen Ansprüchen führten in den jeweiligen Regionen zu Ein- pflegebedürftiger Kinder Rechnung trägt. sparungen von mehreren Millionen Mark. Der Vertrag sieht vor, dass Kinder, die nach einem Krankenhausaufenthalt weitere In enger Zusammenarbeit mit dem Präsidi- Pflege benötigen, von speziell ausgebilde- um des Bayerischen Roten Kreuzes er- ten Kinderkrankenschwestern und -pfle- reichte das TQM-Centrum eine Datenqua- gern betreut werden können. lität in den bayerischen Rettungsleitstellen, die jederzeit umfangreiche Auswertungen Die Vereinbarung „Häusliche Kinderkran- ermöglicht. kenpflege“ ist dann anzuwenden, wenn dadurch Krankenhausbehandlungen ver- Gegenüber dem Vorvertragszeitraum ha- mieden oder verkürzt werden können (§ 37 ben sich bei den Benutzerentgelten für den Abs. 1 SGB V) und wenn schwere pädiatri- Rettungsdienst lediglich geringfügige Än- sche Krankheitsbilder und Versorgungs- derungen ergeben, da sie auf die Preisver- situationen vorliegen. änderungen im Rahmen der Grundlohnsummenentwicklung begrenzt wurden. Rettungsdienst: Gutachten trägt Es bleibt festzustellen, dass die im Ret- erste Früchte tungsdienst vorhandenen Wirtschaftlichkeitsreserven immer deutlicher zu Tage Ein Jahr, nachdem das Gutachten zur treten und diesbezügliche Einsparpoten- dienstlichen und wirtschaftlichen Be- ziale nunmehr Zug um Zug realisiert wer- stands- und Bedarfsbewertung des Ret- den können. tungsdienstes in Bayern in Auftrag gegeben wurde, hat das TQM-Centrum Notfallmedizin und Rettungswesen seine ersten Berichte vor den beschlussgebenden Sitzungen der sieben Rettungszweckverbände vorgelegt. Ziel der Gutachten war es, Jahresbericht 1999/2000 Pflegeversicherung Verteilung der Leistungsausgaben 1999 Den Ausgaben in 1999 für Pflegeversicherungsleistungen der bayerischen BKK in Höhe von rund 352 Millionen DM und Zah- (in Prozent) Sonstige Leistungen für Pflegepersonen/ Beiträge zur Rentenversicherung Pflegesachleistungen 8 lungen von netto rund 254 Millionen DM in BKK 19 4 13 den Ausgleichsfonds standen Beitragseinnahmen von netto 613 Millionen DM gegenüber. Der Hauptteil der Ausgaben Vollstationäre Pflege inkl. Kurzzeitpflege 28 wurde für die vollstationäre Pflege verwendet. Der darin enthaltene Anteil der 47 Kurzzeitpflege wirkt sich mit nur einem Prozent geringfügig auf die gesamten Leistungsausgaben aus. Bislang konnten die Pflegekassenverbände in Bayern über 4500 Versorgungsverträge Aufgrund von Qualitätsmängeln hat der mit Versorgungsanbietern abschließen. MDK Bayern seit Anfang 1997 bislang et- Darunter waren annähernd 2000 Verträge wa 780 anlassbezogene, teilweise unan- mit ambulanten Pflegedienstleistern und gemeldete Qualitätsprüfungen nach § 80 über 1300 Verträge im Bereich der vollsta- SGB XI durchgeführt – davon allein 590 im tionären Pflege. stationären Bereich. Vom vierten Quartal 1998 bis zum zweiten Quartal 2000 wur- Derzeit wird gemäß § 89 SGB XI über den sämtliche stationäre Pflegeeinrich- die Vergütung der ambulanten Pflege und tungen turnusmäßig überprüft. In den der hauswirtschaftlichen Versorgung ver- gravierendsten Fällen führen die Pflege- handelt. Seit Oktober 1996 hat es in die- kassenverbände inzwischen – vielfach mit sem Bereich keine Erhöhung der Ver- der Heimaufsicht – unverzüglich mündliche gütung mehr gegeben. Anhörungen durch. In drei Fällen kam es zur Schließung der Einrichtung. Im Bereich der stationären Pflege konnten sich die Vertragsparteien 1999 in 32 Die Leistungen der Pflegeversicherung Fällen nicht über die Höhe der Vergütung sind für viele Versicherte immer noch weit- einigen und mussten die Schiedsstelle gehend unbekannt. Zur Information seiner der sozialen Pflegeversicherung in Bayern Versicherten hat der BKK Landesverband anrufen. Die Verhandlungsrunde 2000 Bayern deshalb Anfang 2000 eine Bro- konnte hingegen für annähernd alle schüre zu diesem Themenbereich erstellt. vollstationären Pflegeeinrichtungen abgeschlossen werden. Pflegegeld Jahresbericht 1999/2000 Patientenschulung und Krankheitsfrüherkennung Innovative Versorgungsformen BKK 20 Im Rahmen der Gesundheitsreform 2000 Um von den zusätzlichen Behandlungspau- haben Patientenschulungen einen wesent- schalen profitieren zu können, bedürfen die lich höheren Stellenwert erhalten. Der BKK behandelnden Ärzte einer speziellen Aner- Landesverband Bayern ist in diesem Sinne kennung, die sie über entsprechende dia- seit Jahren bei der Behandlung der beiden betologische Fortbildungsmaßnahmen er- Volkskrankheiten Diabetes und Asthma ak- halten. Mit der zusätzlichen Verpflichtung, tiv. Vereinbarungen zu weiteren Krank- die Behandlungsschritte vollständig zu do- heitsbildern sollen folgen. kumentieren, ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Qualitätssicherung getan. Diabetes: Patientenschulungen Die exklusiv für die Betriebskrankenkassen durch qualifizierte Hausärzte bestehenden Vereinbarungen zum „Diabetesmanagement 2000“, mit dem Diabe- Zum 01.04.2000 wurde die Vereinbarung teszentrum Bad Neustadt/Saale und dem der Regionalkassen mit der Kassenärztli- Klinikum chen Vereinigung Bayerns (KVB) vom Schönau am Königssee, konnte der BKK 01.07.1998 über die Betreuung, Behand- Landesverband Bayern für den Bereich lung und Schulung von insulinpflichtigen Ostbayern durch eine Vereinbarung mit Diabetikern Typ I und Typ II und Diabetikern dem mit besonderem Risikopotenzial in Schwer- 01.07.1999 erweitern. Berchtesgadener Klinikum Land Waldmünchen in zum punktpraxen neu gefasst. Der Vertrag baut auf eine zunächst exklusive Vereinbarung vom 01.04.1997 für die Betriebskranken- Asthma: neue Vereinbarungen kassen auf. Indem diabetologisch qualifizierte Hausärzte Diabetes-Patienten be- Zum 01.07.1999 traten zwei Vereinbarun- treuen und schulen, wird bayernweit die gen zu Asthma-Patientenschulungen in Versorgungssituation verbessert. In der Kraft. Die Vereinbarungen sollen Asthma- neuen Vereinbarung ist definitiv geregelt, Patienten dabei helfen, Asthmaanfälle so- wann eine Überweisung zur Schwerpunkt- wie die damit oft verbundenen Kranken- praxis zu erfolgen hat, um schwerwiegen- hauseinweisungen zu vermeiden. Auch de diabetesbedingte Folgeerkrankungen sollen sie günstig auf Erkrankungen der möglichst zu vermeiden. Gleichwohl ist es Lungenfunktion und auf Herz/Kreislauf wir- das Ziel, dass die Patienten, wenn die Be- ken und den Medikamentenverbrauch be- handlung durch die Schwerpunktpraxis be- einflussen. Der BKK Landesverband Bay- endet ist, wieder zum Hausarzt zurückkeh- ern hat diese Vereinbarung mit der Kas- ren, der dann wieder die Grundversorgung senärztlichen Vereinigung Bayerns, die der Diabetespatienten übernimmt. eine Durchführung von Schulungs- und Jahresbericht 1999/2000 Trainingsmaßnahmen bei Erwachsenen Auch bei dieser Vereinbarung spielt das sowie Kindern und Jugendlichen mit chro- Thema Qualitätssicherung eine besondere nisch obstruktiven Lungenerkrankungen Rolle. Wenn die Dermatologen diese Leis- vorsieht, gemeinsam mit der AOK Bayern tungen abrechnen wollen, sind sie ver- und den Landwirtschaftlichen Krankenkas- pflichtet, ihre Früherkennungs-Untersu- sen geschlossen. chungen ausreichend zu dokumentieren und bei Auffälligkeiten für eine weitere ku- Exklusiv für Versicherte der Betriebskran- rative Behandlung zu sorgen. Um die Qua- kenkassen vereinbarte der Landesverband litätssicherung weiter zu verbessern, wird mit dem Asthmazentrum Buchenhöhe, derzeit über einen Ausbau der Dokumen- Berchtesgaden, einen Vertrag über das tationspflicht verhandelt. Asthma-Verhaltenstraining für asthma- und allergiekranke Kinder und Jugendliche in Bereits bis Ende 1996 bestanden Verein- Form von Feriencamps. Diese Form der barungen mit der KVB, dem Berufsverband Schulung ist für Kinder und Jugendliche der Dermatologen und dem BKK Landes- gedacht, die in besonders schwierigen Fäl- verband Bayern zur Früherkennung von len wohnortnahe Maßnahmen – denen Hautkrebs. Obwohl die Projekte außeror- ausdrücklich Vorrang gegeben wird – nicht dentlich erfolgreich waren, mussten sie wahrnehmen können oder wenn die am- aufgrund der geänderten rechtlichen Rah- bulanten Maßnahmen beim niedergelas- menbedingung durch das Beitragsentlas- senen Vertragsarzt nicht ausreichend sind. tungsgesetz beendet werden. Mit der nun getroffenen Vereinbarung nach § 73 Abs. 3 SGB V bieten die Vertragspartner diese Hautkrebs-Früherkennungs- Zusatzleistung ohne zeitliche Beschrän- untersuchung kungen an. Die Vereinbarung knüpft an das Aktionsprogramm „UV-Strahlung und Für die Versicherten der Betriebskranken- Hautkrebs“ des bayerischen Staatsminis- kassen wurde zum 01.06.2000 die Haut- teriums für Arbeit und Sozialordnung, krebs-Früherkennungsuntersuchung wieder Familie, Frauen und Gesundheit an. eingeführt. Die Vereinbarung sieht eine jährliche prophylaktische Untersuchung der BKK-Versicherten bei den niedergelassenen Dermatologen vor. Zudem legte der BKK Landesverband Bayern bei der Vereinbarung mit der KVB großen Wert auf die Möglichkeit der ergänzenden betrieblichen Hautkrebs-Aufklärungsmaßnahmen. BKK 21 Jahresbericht 1999/2000 Versorgungsmanagement BKK führend bei Praxisnetzen BKK 22 Die beiden 1999 auf Grundlage eines potenzial in dieser Re- Strukturvertrages gion liegt bei circa zwischen der Kas- senärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) 100.000 und dem BKK Landesverband Bayern auf- cherten. Am Praxis- gebauten Praxisnetze Nürnberg Nord netz Medizin für Men- (PNN) und das Medizinische Qualitätsnetz schen (MFM) beteili- München (MQM) entwickelten sich im Be- gen sich bisher 36 richtsjahr unterschiedlich. Ärzte, die in der Region Weilheim und BKK-Versi- Schongau die Versorgung der BKK-VersiDas PNN konnte die an das Netz gesetzten cherten verbessern wollen. Beim MFM Erwartungen bei weitem übertreffen: Fast wurde ein kombiniertes Budget verein- 50 Prozent der BKK-Versicherten dieser bart, das zur Startphase die Bereiche ver- Region werden durch Netzärzte versorgt. tragsärztliche Versorgung, Krankenhaus- Für die Krankheitsbilder Diabetes mellitus, behandlung und Arzneimittelversorgung Asthma, Osteoporose und Hypertonie umfasst. Beim Praxisnetz Herzogenaurach wurden Behandlungsleitlinien erarbeitet. machen alle 34 Ärzte der Stadt Herzogen- Im Hinblick auf die sektorübergreifende aurach mit. Versorgung ist die Einbindung eines Krankenhauses im Einzugsgebiet des PNN er- Sowohl in den Vertragsvereinbarungen bei folgt. GO-IN, MFM als auch beim Praxisnetz Herzogenaurach war es möglich, die Zusam- Nicht im Zeitplan entwickelte sich das menarbeit zwischen Netzärzten und der MQM in den Stadtteilen Giesing und Har- Patientenberatung der Arge IGV-PN fest- laching. Sowohl bei der Einschreibung zuschreiben. Auch werden die im PNN ent- von Versicherten als auch bei der Betei- wickelten Behandlungsleitlinien in allen ligung von Ärzten besteht noch ein hohes neuen Netzen übernommen und an die lo- Potenzial. kalen Gegebenheiten angepasst. Auf Grundlage des Strukturvertrages Derzeit wird mit weiteren Ärztegruppen konnten zum 01.07.00 drei weitere Ver- in Erlangen, Schweinfurt und Forchheim einbarungen zu Praxisnetzen für die Re- verhandelt. Ergänzend dazu finden Über- gionen Ingolstadt, Weilheim-Schongau legungen statt, den Ansatz des MQM auf und Herzogenaurach vereinbart werden. weitere Stadtteile in München auszu- Am Praxisnetz GO-IN, das sich über Ingol- dehnen. stadt und drei angrenzende Landkreise erstreckt, werden voraussichtlich 360 Vertragsärzte teilnehmen. Das Versicherten- Jahresbericht 1999/2000 Arge IGV-PN Patientenberatung im Krankenhaus Die BKK Arbeitsgemeinschaft Integrierte die Patientenberater nicht nur mit den Ver- Gesundheitsversorgung – Praxisnetze Bay- sicherten selbst und deren Angehörigen ern (Arge IGV-PN) bietet die Patientenbe- zusammen, sondern auch mit den Be- ratung im Krankenhaus inzwischen nahezu schäftigten des Krankenhauses und den flächendeckend in Bayern an. In Erlangen, BKK. Durch die Patientenberatung konnte München, Augsburg, Ingolstadt, Dingol- bei über 40 Prozent der betreuten Versi- fing, Regensburg, Schweinfurt und Traun- cherten deren kurzfristige Wiederaufnah- reut wurden Regionalbüros errichtet, die me in eine Klinik nach der Entlassung aus den examinierten Pflegefachkräften (Pati- dem Krankenhaus vermieden werden. Mit entenberatern) als Basisstation für die Be- Hilfe der Patientenberatung gelingt es da- ratungen in zur Zeit 86 kooperierenden rüber hinaus, die Versorgungsprozesse Krankenhäusern dienen. Mit der Errichtung besser aufeinander abzustimmen und zu eines Regionalbüros in der nördlichen beschleunigen. Die Patientenberatung Oberpfalz/Oberfranken könnte der bayern- wird ab 01.07.2000 auf den häuslichen Be- weite Ausbau Ende des Jahres abge- reich ausgedehnt. Schwerpunkt der Patien- schlossen werden. Die Arge IGV-PN arbei- tenberatung zu Hause sind die Krankheits- tet im Auftrag von 26 Gesellschafter-BKK fälle, bei denen Defizite in der häuslichen sowie des BKK Landesverbandes Bayern und ambulanten Versorgung vermutet und ist in Einzelfällen auch für Nicht-Ge- werden. sellschafter in der Patientenberatung tätig. Die Arge IGV-PN arbeitet daran, aus den von den Gesellschafterkassen erhaltenen Gute Versichertenresonanz Krankenhausdaten entsprechende Analysen zu fertigen, die das Wirtschaftlichkeits- Mehr als 95 Prozent der Versicherten be- potenzial der Patientenberatung belegen urteilen das Beratungsangebot und den können. Die zu Krankenkassen-Profilen und Beratungsinhalt positiv. Diese sehr gute zusätzlich als kumulierte Krankenhausdaten Beurteilung ist das Ergebnis eines mit den aufbereiteten Ergebnisse sollen auch bei Kassen abgestimmten Fragebogens, den den Budgetverhandlungen eingesetzt wer- die Arge IGV-PN im Auftrag der Gesell- den. schafter an betreute Patienten versendet. Die gewählten Ansätze bestätigen den im Primäres Ziel der Patientenberatung ist es, Auftrag bayerischer Betriebskrankenkas- den im Krankenhaus erreichten Gesun- sen eingeschlagenen Weg. Alle Beteiligten dungszustand der Versicherten zu stabili- haben damit Standards gesetzt. sieren und Versorgungsdefizite zu vermeiden. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten BKK 23 Jahresbericht 1999/2000 Wirtschaftlichkeitsprüfung BKK 24 Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung Umfangreiche Budgetierungen in fast allen der Ärzte und Zahnärzte konnte die Prüf- Positionen des Einheitlichen Bewertungs- gruppe des BKK Landesverbandes Bayern maßstabes und das Kopfpauschalensys- 1 für 1998 über 1,6 Millionen DM an Ho- tem führten zu einem Rückgang der Ein- norarrückführungen, Regressen und Gut- nahmen. Doch nach wie vor liegen die Er- schriften für die seinerzeit 54 bayerischen träge der Prüfgruppe weit über deren Betriebskrankenkassen geltend machen. In- Kosten. folge der Plausibilitätsprüfungen durch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) Zusätzlich prüfte der BKK Landesverband wurde außerdem das ärztliche Honorar in Bayern – wie schon in den letzten drei Jah- Höhe von 370.000 DM gekürzt. So flossen ren – auch im Auftrag der Bundesknapp- 1998 rund 2 Millionen DM durch Prüfungen schaft, Verwaltungsstelle München. an die bayerischen Kassen zurück. Die Zahl der Prüfanträge im vertragsärztli- Serviceleistungen chen Bereich – insbesondere durch die für das 4. Quartal 1998 gültigen Regelleis- Weiterhin bietet die Prüfgruppe des BKK tungsvolumen – hat sich gegenüber dem Landesverbandes Bayern den Mitglieds- Vorjahr um 7,5 Prozent erhöht. Noch deut- kassen Prüfungen privater Arzt- und Zahn- licher nahmen die Prüfungen im Bereich arztrechnungen nach § 13 Abs. 2 SGB V der Vertragszahnärzte mit 12,3 Prozent ge- an. Dieser Service wird zunehmend in An- genüber dem Vorjahr zu. spruch genommen. Prüfung 1998 1 Honorarrückführungen/ Regresse /Gutschriften in DM Ärzte Wirtschaftlichkeit der Behandlungsweise Sachlich-rechnerische Richtigkeit Wirtschaftlichkeit der Verordnungsweise Sachlich-rechnerische Richtigkeit (Arzneiverordnungen) 2 631.000,00 64.840,00 137.329,87 563,08 Zahnärzte Wirtschaftlichkeit der Behandlungsweise 358.112,79 Sachlich-rechnerische Richtigkeit 414.286,09 Plausibilitätsprüfungen Gesamt 1 Aufgrund der langwierigen Prüfungen sind die Werte für 1999 noch nicht verfügbar. 2 Bei Punktwerten zwischen 0,0675 DM und 0,083 DM 1.606.113,83 Jahresbericht 1999/2000 NORD-SÜD-CONSULT – Team München Starker Dienstleister mit bekannten Partnern Die BKK-Arbeitsgemeinschaft NORD-SÜD- Die Betriebskrankenkassen haben dadurch CONSULT stellt ein Gemeinschaftsunter- den Vorteil, viele Consultingdienstleistun- nehmen der BKK Landesverbände Baden- gen aus einer Hand zu erhalten. Vertrags- Württemberg, Bayern und NORD dar. partner ist die BKK Arbeitsgemeinschaft BKK 25 NORD-SÜD-CONSULT. Mit der BKK-Arbeitsgemeinschaft NORDSÜD-CONSULT werden die verschieden- Die Betriebskrankenkassen können die artigen Beratungsangebote der beteiligten von ihnen gewünschten Dienstleistungen BKK Landesverbände als Kompetenz- als Bausteine aus einem umfangreichen zentrum gebündelt. Beratungsangebot auswählen. Das Team München – ehemals BKK-Bayern-Consulting – bietet für die Betriebskrankenkassen ein bundesweites Angebot: Strategisches Management Organisation Vertrieb Umsatzanteile der Module in % (1. Hj. 2000) Personaldienstleistung sonst. Erträge Personaldienstleistungen 5 18 7 Vertriebscontrolling 0,5 Öffentlichkeitsarbeit Analyse 21 17,5 5 Prüfservice 26 Marketing Interne Organisation Marketing Öffentlichkeitsarbeit Jahresbericht 1999/2000 BKK im gesundheitspolitischen Dialog BKK 26 Der BKK Landesverband Bayern lud auch den der drei größten Krankenkassenbun- im Berichtsjahr 1999/2000 zu mehreren desverbände bei: Dr. Hans Jürgen Ahrens gesundheitspolitischen Veranstaltungen vom AOK Bundesverband, Wolfgang ein und stand mit Entscheidungsträgern Schmeinck vom BKK Bundesverband und aus der Gesundheitspolitik, mit Leistungs- Herbert Rebscher vom VdAK/AEV. Die wirt- erbringern, medizinischen Fachverbänden, schaftspolitische Bedeutung von Wettbe- Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaf- werb im Gesundheitswesen betrachtete ten im Dialog. Das zurückliegende Be- Professor Jürgen Wasem, Inhaber des richtsjahr wurde von vier Großveranstal- Lehrstuhls für Gesundheitsmanagement an tungen geprägt: der Universität Greifswald. Wasem stellte die Bedeutung von Wett- BKK-Forum 1999: GKV-Gesundheits- bewerb im Gesundheitswesen heraus, der reform 2000 – hat die solidarische die Kassen dazu zwinge, sich um eine effi- Wettbewerbsordnung eine Zukunft? ziente und gute Gesundheitsversorgung zu bemühen. Mit ihm waren sich alle in der Anlässlich des BKK-Forums am 28. Sep- Grundsache einig, dass Wettbewerb in tember 1999 hatte der BKK Landesverband einem solidarischen Ordnungsrahmen po- Bayern dazu eingeladen, die Zukunft der so- sitiv für die Gesetzliche Krankenversiche- lidarischen Wettbewerbsordnung zu disku- rung zu werten sei. Im Detail zeigten sich tieren. 130 Gäste – zumeist Experten aus dann jedoch deutliche Unterschiede. So ist dem Gesundheitswesen – erörterten den für die Betriebskrankenkassen der Wett- Ist-Zustand und mögliche Optionen einer bewerb in der jetzigen Form nicht ausrei- Gesundheitsreform. Zu einer kontroversen chend. Denn die solidarische Wettbe- Diskussion trugen die Vorstandsvorsitzen- werbsordnung bleibt so lange unvollständig, wie es den Krankenkassen nicht erlaubt wird, sich mittels zusätzlicher Wettbewerbsparameter stärker voneinander zu differenzieren. Der Zuspruch zum Wettbewerb in der Gesetzlichen Krankenversicherung hatte aber auch Grenzen. Vor allem die Orts- und die Ersatzkrankenkassen, die Mitglieder zugunsten der BKK verlieren, forderten, den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen zurückzufahren. Jahresbericht 1999/2000 E Weitgehend einig war man sich wiederum Professor Dr. Eberhard in der Kritik an dem bestehenden Ange- Wille, Mannheimer Ge- botsmonopol der Leistungserbringer mit sundheitsökonom und stell- Kontrahierungszwang und Überkapazitäten vertretender Vorsitzender im stationären und ambulanten Versor- des Sachverständigenra- gungsbereich. Denn diese bestehenden tes, beschäftigte sich mit Strukturen belasten die Solidargemein- der „GKV zwischen Aus- schaft in der GKV unnötig. gabenexpansion und Einkommensschwäche“. Die Ausgabenexpansion rührt Gesundheit für alle – Der Weg der nach Wille vor allem von Gesetzlichen Krankenversicherung der Tatsache her, dass das ins nächste Jahrtausend Gesundheitswesen ein ar- I N L A D U N G BKK 27 Ein Fachsymposium der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern. GESUNDHEIT FÜR ALLE Der Weg der gesetzlichen Krankenversicherung ins nächste Jahrtausend. beitsintensiver Sektor ist. Im Rahmen der bayerischen Feierlich- Zusätzlich steigt die Nachfrage nach Ge- keiten zum Millennium veranstaltete die sundheitsleistungen aufgrund der demo- Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen- graphischen Entwicklung und dem Trend verbände in Bayern am 27.10.1999 ein zur Individualisierung. Symposium zur Entwicklung der Krankenversicherung. Drei Gesundheitsexper- Internationale Trends und innovative ten referierten und diskutierten die Frage, Ansätze im Gesundheitswesen zeigte welchen Weg die Gesetzliche Krankenver- Dr. Xenia Scheil-Adlung von der Interna- sicherung einschlagen muss, um auch tionalen Vereinigung für Soziale Sicher- zukünftig ihren Auftrag zur Gesundheits- heit in Genf auf. Sie stellte heraus, dass versorgung der Bevölkerung erfüllen zu das Gesundheitswesen in vielen hoch- können. entwickelten Ländern unter ähnlichen Problemen leidet: die demographische In ihrem Grußwort zu der Veranstaltung be- Alterung geht einher mit der Herausfor- tonte die bayerische Gesundheitsministe- derung der Finanzierung. Kritisch be- rin, Barbara Stamm, dass es angesichts der trachtete Scheil-Adlung finanzielle Anrei- steigenden Lebenserwartung und dem ze und Budgets, die als Instrumente für medizinischen Fortschritt nicht ausreichend eine effizientere Versorgung eingesetzt sei, bei einer Gesundheitsreform nur an werden. den Symptomen anzusetzen. Sie plädierte dafür, mehr Eigenverantwortung und indi- Professor Dr. Bernhard Badura, Gesund- viduelle Gestaltungsmöglichkeiten für die heitswissenschaftler an der Universität Versicherten zu fördern. Bielefeld, befasste sich in seinem Vortrag Jahresbericht 1999/2000 BKK 28 mit der Definition von Gesundheits- und Vorstandsvorsitzender des Bundesverban- Versorgungszielen zur Weiterentwicklung des Managed Care e.V., Gerhard Schulte, des Versorgungsangebots. Während heu- Vorsitzender des Vorstandes des BKK Lan- te nur der Staat, Leistungserbringer, be- desverbandes Bayern, Dr. Theodor Sproll, rufsständische Gruppen und die GKV an Geschäftsführer der Novartis Pharma der Zieldiskussion beteiligt sind, fehlen die Deutschland, Dr. Martin Walger, Ge- betroffenen Bürger, Versicherten, Patien- schäftsführer der Deutschen Krankenhaus- ten und Kommunen. Bei der Zielsetzung in gesellschaft und Dr. Thomas Werner, Ge- der Diskussion um die Gesundheitsreform schäftsführer von Glaxo Wellcome. Die dominiert die Beitragssatzstabilität, wäh- Moderation übernahm Bernd Seguin vom rend Fragen nach Qualität, Bedarfsgerech- Norddeutschen Rundfunk. tigkeit und Bürgerorientierung nachrangig behandelt werden. Der GKV soll nach An- Allen Einsparbemühungen durch Integrier- sicht Baduras schrittweise mehr Verant- te Versorgung, Negativlisten, Marktliberali- wortung übertragen werden. Gleichwohl sierungen etc. zum Trotz wird die Arznei- warnt er davor, den Ärztestaat durch einen mittelversorgung auch in Zukunft kostspie- Kassenstaat zu ersetzen. lig bleiben – so lautete das Fazit der Veranstaltung. Eine alternde Gesellschaft mit einem vermehrten Behandlungsbedarf, Fachtagung zur Arzneimittel- die mit einem aufwändigen pharmazeuti- versorgung beim schen Fortschritt einhergeht, führt zwangs- BKK Landesverband Bayern weise zu einem Ausgabenanstieg. Auf Einladung des BKK Landesverbandes Die Experten aus den ganz unterschiedli- Bayern, Glaxo Wellcome und Novartis dis- chen Lagern waren sich darüber einig, kutierten neun Experten aus unterschied- dass der Finanzierbarkeit von Innovationen lichen Fachgebieten mit rund 100 Gästen im nächsten Jahrzehnt eine wichtigere Be- am 24.02.2000 in München die Zukunft deutung zuteil kommen sollte. Ein Weg, der Arzneimittelversorgung. Als Referen- dieser Entwicklung offensiv zu begegnen, ten und Teilnehmer der Podiumsdiskussi- sei die Integrierte Versorgung. Wesentli- on geladen waren: Prof. Dr. Wolfgang chere finanzielle Einsparpotenziale sah ein Brech, Vorsitzender der Kassenärztlichen Großteil der Referenten in der Liberalisie- Vereinigung Südwürttemberg, Dr. Frank rung des Arzneimittelmarktes durch güns- Diener, ABDA, tigere Distributionswege, wie z.B. den Ver- Dr. Dr. Alexander Ehlers, Präsident der Ge- sandhandel. Auch europarechtliche Ent- sellschaft für Recht und Politik im Gesund- scheidungen forcieren die Abkehr von heitswesen, Dr. Klaus Meyer-Lutterloh, starren nationalen Regelungen. Geschäftsführer der Jahresbericht 1999/2000 BKK 29 Der Einfluss gesetzlicher Rahmenbedingun- Übereinstimmend vertraten Horst See- gen auf das Verordnungsverhalten von Ärz- hofer und die bayerischen BKK-Vorstände ten wurde anhand einer Analyse der Aus- die Auffassung, dass es zur Erhaltung der wirkungen von Negativliste, Budgets und solidarischen Krankenversicherung not- Richtgrößen deutlich. Nach Ansicht von wendig sei, den Leistungskatalog der GKV Schulte sind Budgets demnach ein geeigne- in solidarisch finanzierte Grundleistungen tes Instrument, Ausgabenzuwächse zu ver- und in Gestaltungsleistungen zu trennen. mindern. Allerdings sollten sie nicht extern Dabei sollte sich die Berechnung der Aus- durch den Gesetzgeber festgelegt werden. gleichszahlungen im Sinne des Risikostrukturausgleiches auf die Grundleistungen der Krankenversicherung beschränken. Politische Gespräche auf der Jahrestagung 2000 der Vorstände der Die Forderung der bayerischen BKK, den bayerischen BKK Risikostrukturausgleich auf echte Risiken zurückzuführen, wurde von Horst Seehofer Auf der jährlichen Klausurtagung der Vor- unterstützt. Im Hinblick auf die anstehende stände der bayerischen BKK waren im Juni Organisationsreform betonte Staatsse- 2000 Horst Seehofer, stellvertretender Vor- kretär Erwin Jordan, dass vor organisa- sitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion tionsrechtlichen Änderungen das vom und Erwin Jordan, Staatssekretär beim Bun- Bundesgesundheitsministerium in Auftrag desministerium für Gesundheit, Gäste der gegebene Gutachten zum Risikostruktur- politischen Gespräche. Vertreter der be- ausgleich abgewartet werden müsse. Die- trieblichen Krankenversicherung in Bayern ses Gutachten könne aber nicht den Politi- verdeutlichten ihrerseits ihre Positionen zur kern die Entscheidung abnehmen. Zukunft der GKV, zum Risikostrukturausgleich und zur Integrierten Versorgung. Jahresbericht 1999/2000 BKK in Bayern Zahlen – Daten – Fakten Durchschnittliche Beitragssätze in Bayern BKK 30 Die Betriebskrankenkassen konnten ihren Durchschnittsbeitragssatz auch zum 01.01.2000 weiter senken. Während auch bei den Ersatzkrankenkassen der durchschnittliche Beitragssatz leicht rückgängig war und bei der AOK Bayern der Beitragssatz stabil blieb, musste die IKK Bayern ihren Beitragssatz deutlich anheben. Mit 14,4 Prozent ist die IKK Bayern nun die teuerste Kassenart landesweit. Die Betriebskrankenkassen stellen weiterhin mit einem gewichteten Durchschnittsbeitragssatz von 12,68 Prozent die günstigste Alternative in Bayern dar. Somit werden die Früchte eines effizienten Versorgungsmanagements und einer schlanken Verwaltung direkt an die BKK-Versicherten weitergegeben. VdAK (West) AOK Bayern IKK Bayern BKK Bayern 13,89 % 13,70 % 1.1.98 13,24 % 12,99 % 13,78 % 13,70 % 1.1.99 13,77 % 12,91 % 13,71 % 13,70 % 1.1.2000 14,40 % 12,68 % Jahresbericht 1999/2000 BKK-Mitglieder und Familienangehörige Seit Einführung des Kassenwahlrechts 1996 konnte die Versichertengemeinschaft der bayerischen BKK stetig wachsen. 1400 BKK-Mitglieder Familienangehörige 1300 Im Jahresdurchschnitt 1999 betreuten die bayerischen Betriebskrankenkassen 875.324 Mitglieder und 448.208 Familienversicherte. Am 1.7.2000 zählten sie genau 921.941 Mitglieder und 473.249 beitragsfrei mitversicherte Familienangehörige. Zusammengerechnet zählen zu den bayerischen BKK somit fast 1,4 Millionen Versicherte. 1200 1100 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 in Tsd. 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 BKK 31 Jahresbericht 1999/2000 Anteil Pflichtmitglieder, Rentner und freiwillige Mitglieder BKK 32 Der Anteil der Pflichtmitglieder an den Gesamtmitgliedern der Betriebskrankenkassen in Bayern hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen und den Abstand zum GKVDurchschnitt verringert. Nur leicht hat sich der Anteil der Rentner nach unten verschoben. Die Zahl der freiwilligen Mitglieder hat bei den BKK marginal zugenommen. Freiwillige Mitglieder Pflichtmitglieder 13,62 % Rentner 13,82 % 21,34 % 29,06 % 28,89 % 26,67 % 57,29 % 57,32 % 51,99 % GKV-West 1998 BKK Bayern 1998 Familienversicherte BKK Bayern 52,64% 40,83% 1998 24,73 % 53,18 % GKV-West 1999 BKK Bayern 1999 Quelle: KM1/13/99 Die Betriebskrankenkassen versichern weiterhin überdurchschnittlich viele Familienangehörige. Gemessen an der Zahl der Mitglieder sind über 51 Prozent in der Regel beitragsfrei bei einer BKK versichert. Im Durchschnitt der gesamten Krankenversicherung im Westen liegt diese Zahl bei 40 Prozent. 22,09 % GKV-West 51,26% 40,1% 1999 Auswertung BKK BV Jahresbericht 1999/2000 BKK in Bayern – Leistungsausgaben (pro Kopf) Leistungsart 1997 1998 1999 Veränderung Veränderung DM DM DM 98/99 in % 1.Hj 99/00 in % Ärzte 841,00 855,05 840,82 -1,66 -0,18 Zahnärzte 356,96 373,35 368,37 -1,33 -0,55 Zahnersatz 165,69 113,98 118,70 4,14 26,62 Arzneimittel 592,26 592,69 648,43 9,40 -2,11 Heil- und Hilfsmittel 352,20 380,47 360,39 -5,28 -5,13 1.531,67 1.542,86 1.492,55 -3,26 -3,39 Krankengeld 285,11 276,05 292,31 5,89 -6,21 Mutterschaft 82,40 85,45 90,36 5,75 12,67 Sterbegeld 26,05 25,01 23,02 -7,93 -13,90 Sonstige Leistungen 274,29 288,03 301,71 4,75 -5,01 Leistungsausgaben insgesamt 4.507,63 4.532,94 4.536,66 0,08 -1,86 Sonstige Ausgaben (einschl. RSA) 1.394,26 1.568,56 1.636,53 4,33 8,46 Krankenhäuser Ausgaben insgesamt 5.901,89 6.101,50 6.173,18 1,17 0,20 Beitragseinnahmen 5.813,16 6.032,30 6.176,72 2,39 0,49 288,66 260,35 264,03 1,42 -23,37 6.101,81 6.292,65 6.440,76 2,35 -0,35 Sonstige Einnahmen (einschl. RSA) Einnahmen insgesamt Datenbasis: KJ 1, 1997, 1998, 1999 KV 45, 1. Hj. 1999/2000 In einigen LeistungsBKK 33 bereichen - so auch im kostenintensiven stationären Bereich - sind die ProKopf-Ausgaben der bayerischen Betriebskrankenkassen gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Deutliche Ausgabenzuwächse sind hingegen bei den Arzneimitteln und beim Krankengeld zu verzeichnen. Bei der Versorgung mit Arzneimitteln mussten die bayerischen BKK gegenüber dem Vorjahr mehr als 9 Prozent zulegen. Dieser überproportionale Ausgabenzuwachs war vor allem durch das Gesetz zur Stärkung der Solidarität in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SolG) bedingt. Im ersten Halbjahr 2000 nahmen die Ausgaben für Zahnersatz, Mutterschutz und die sonstigen Ausgaben - hinter denen sich vor allem die Aufwendungen für den Risikostrukturausgleich verbergen - stark zu. Überproportional veränderten sich mit einer Steigerungsrate von fast 27 Prozent die Ausgaben für Zahnersatz, die durch den überproportionalen Budgetzuwachs infolge des Schiedsamtspruches (vgl. S. 15) begründet sind. Jahresbericht 1999/2000 Leistungsausgaben einzelner Versorgungsbereiche (pro Kopf, KJ 1, 1999) BKK 34 Die Ausgaben für die stationäre Versorgung sind und bleiben der größte Kostenfaktor bei den Leistungsausgaben. Ambulante Leistungen und Aufwendungen für Arzneimittel bilden den zweit -, bzw. drittgrößten Ausgabenblock. Mit Ausnahme der ProKopf-Leistungsausgaben für Zahnärzte und Krankengeld lagen die Betriebskrankenkassen in Bayern in allen anderen Leistungsbereichen unter dem GKV-Durchschnitt (West). Dieses Bild hat sich gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert. Eine Ausnahme bildet hier der Krankenhausbereich: hier konnten die bayerischen BKK ihre Pro-Kopf-Ausgaben deutlich stärker senken, als dies im Durchschnitt aller westdeutschen Krankenkassen der Fall war. BKK Bayern 841 Ärzte Zahnärzte GKV-West 869 368 303 119 Zahnersatz 132 648 Arzneimittel Heil- und Hilfsmittel 720 360 371 1492 Krankenhaus 1662 Krankengeld 292 285 90 Mutterschaft 115 23 Sterbegeld Sonstige Leistungen 31 302 413 500 1000 1500 Jahresbericht 1999/2000 Leistungsausgaben (DM pro Kopf lt. KJ 1) Die Pro-Kopf-Leistungsausgaben der Betriebskrankenkassen in Bayern konnten 1999 stabil auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Auf GKVEbene (West) stiegen hingegen die Pro-KopfAusgaben um 2 Prozent gegenüber 1998 an. 5000 GKV-West BKK Bayern 4901 4829 4810 4715 4500 4686 4508 4537 4533 4000 in DM 1996 1997 1998 1999 Nach wie vor liegen somit die Leistungsausgaben der bayerischen Betriebskrankenkassen unter dem GKVDurchschnitt. Diese für die Betriebskrankenkassen positive Bilanz wird unter anderem durch das aktive Versorgungsmanagement der BKKVersicherten unterstützt. Leistungsausgaben AKV-Mitglieder, Rentner und Mitglieder insgesamt (DM pro Kopf lt. KJ 1) 8000 AKV-Mitglieder Rentner Mitglieder insg. 7000 6000 5000 4000 3000 1996 1997 1998 1999 4537 7197 3662 4533 6950 3654 4508 6824 3620 4686 in DM 6821 1000 3832 2000 Während die Leistungsausgaben bei den AKV-Mitgliedern (AKV = Allgemeine Krankenversicherung) fast stabil gegenüber dem Vorjahreswert blieben, sind die Pro-Kopf-Aufwendungen bei den Rentnern mit einem Zuwachs von rund 4 Prozent wieder vergleichsweise stark angestiegen. Die Krankenversicherung von Rentnern ist in der Regel nahezu doppelt so kostenintensiv wie die von anderen Mitgliedern. BKK 35 Jahresbericht 1999/2000 Sonstige Ausgaben (DM pro Kopf lt. KJ 1) BKK 36 Die sonstigen Ausgaben umfassen unter anderem die Verwaltungskosten der gesetzlichen Krankenkassen. Vor allem verbergen sich hinter diesem Ausgabenblock aber auch die Transferausgaben für den Risikostrukturausgleich (RSA). Gemessen an ihren Versicherten zahlen die BKK die höchste Summe in den RSA. Dies erklärt, weshalb die Betriebskrankenkassen mit ihren Pro-Kopf-Ausgaben deutlich über dem GKVDurchschnitt liegen. GKV-West 1500 1000 BKK Bayern 1394 1423 500 687 1569 1637 738 704 809 DM 1996 1997 1999 1998 Quelle: KJ 1/1999 KM1/13/1999 BKK-Ausgleichszahlungen in den Risikostrukturausgleich Nahezu eine Milliarde DM mussten die bayerischen Betriebskrankenkassen 1998 netto in den bundesweiten Ausgleichstopf zahlen. Auf Bundesebene wurden über 3,5 Milliarden DM in den Risikostrukturausgleich (RSA) gezahlt. Damit schreitet das stetige Wachstum der Nettobelastungen der BKK seit Einführung des RSA 1995 voran. Ein Ende im Transferzuwachs ist nicht absehbar - im Gegenteil: Für die Abschlussrechnung 1999 ist ein weitaus höherer Wert zu erwarten. 3400 3000 BKK Bayern BKK Bund 2600 3358 2200 1800 2160 1400 1000 600 1493 826 930 986 200 Mio. DM 1996 1997 1998 Quelle: BVA Jahresbericht 1999/2000 Einnahmen insgesamt (DM pro Kopf lt. KJ 1) 6500 GKV-West BKK Bayern 6441 6293 6000 6102 5942 5698 5500 5594 5451 5400 5000 Die Betriebskrankenkassen konnten ihre Einnahmen auch 1999 weiter ausbauen und liegen damit im ProKopf-Vergleich weiterhin deutlich über dem GKV-Durchschnitt. Diese scheinbar gute Position der BKK wird durch den Risikostrukturausgleich (RSA) aber nahezu vollständig relativiert. Denn über den RSA werden Einkommensunterschiede in der GKV ausgeglichen. 4500 in DM 1996 1997 1998 1999 Beitragspflichtige Einnahmen und Leistungsausgaben (pro Kopf lt. KJ 1) 6% 5% Beitragspflichtige Einnahmen Leistungsausgaben 5,75 4% 3% 3,58 2,80 2% 1,69 1% 0,84 0,56 0,58 0,08 1998 1999 1,54 0% -1 % -2% -3,81 -3% -4% 1995 1996 1997 Die Entwicklung der beitragspflichtigen Einnahmen der bayerischen Betriebskrankenkassen verlief 1999 positiv: Gegenüber dem Vorjahr nahmen die beitragspflichtigen Einnahmen um 0,58 Prozent zu, während die Leistungsausgaben moderat um 0,08 Prozent stiegen. BKK 37 Jahresbericht 1999/2000 So finden Sie uns NÜRNBERG DEGGENDORF A9 A92 BKK 38 STUTTGART KREUZ M-NORD A92 A8 M-WEST Verdistraße Arnulfstraße STUTTGART LINDAU Pippinger Straße A8 DEGGENDORF FLUGHAFEN/ MIETWAGEN A99 Wotanstraße A96 PASSAU Landsberger Straße LINDAU A94 R I N G Fürstenrieder Straße M-LAIM E R A96 KREUZ M-OST L M I T T Fürstenrieder Straße E R A995 KREUZHOF GARMISCHPARTENKIRCHEN Bo sc S t he t r a s ri e ße de r A95 A95 GARMISCHPARTENKIRCHEN BK Zü ric In derTiefgarage unseres Gebäudes stehen einige Gästeparkplätze zur Verfügung. Bitte melden Sie sich beim Empfang. S1 U2 Westfriedhof Feldmoching U3 U1 HAUPTBAHNHOF FLUGHAFEN he rS t K raß U6 Olympiazentrum P+R Fröttmanning e 25 MARIENPLATZ MARIENPLATZ U2 U1 Mangfallplatz Forstenrieder Allee Fürstenried West FLUGHAFEN S- UND U-BAHN Fahren Sie mit der Flughafen- S-Bahn S8 oder mit der S1 bis Marienplatz. Dort steigen Sie um in die U3 Richtung Fürstenried West und fahren bis Forstenrieder Allee. Nehmen Sie den Ausgang entgegen der Fahrtrichtung, Aufgang Züricher Straße / Limmatstraße. Wenn Sie am gleichen Tag zurückreisen, ist eine „Single-Tageskarte-Gesamtnetz“ günstiger als zwei Einzeltickets. Reisen Sie nicht am gleichen Tag zurück, benötigen Sie eine „Einzelfahrkarte – 4 Zonen“. A9 A94 A8 NÜRNBERG PASSAU SALZBURG K i s t l e r h o f st r a ß e P+R Messestadt Ost U6 U3 A8 SALZBURG Dr y g a l s k i - Al le e S8 GarchingHochbrück SENDLINGER TOR Klinikum Großhadern KREUZ M-BRUNNTAL PARK & RIDE (A9) FRÖTTMANNING Fahren Sie mit der U-Bahn-Linie U6 Richtung Klinikum Großhadern. Steigen Sie bei der Station Sendlinger Tor um in die Linie U3 Richtung Fürstenried West (gleicher Bahnsteig). Fahren Sie bis Forstenrieder Allee. Nehmen Sie den Ausgang entgegen der Fahrtrichtung, Aufgang Züricher Straße/Limmatstraße. Für die Fahrt benötigen Sie eine „Einzelfahrkarte – 1 Zone“. DB ANREISE MIT DEM ZUG Fahren Sie ab Hauptbahnhof mit der U-Bahn-Linie U1 Richtung Mangfallplatz oder U2 Richtung Messestadt Ost eine Station bis Sendlinger Tor. Dort steigen Sie um in die U3 Richtung Fürstenried West und fahren bis Forstenrieder Allee. Nehmen Sie den Ausgang entgegen der Fahrtrichtung, Aufgang Züricher Straße/Limmatstraße. Für die Fahrt benötigen Sie eine „Einzelfahrkarte – 1 Zone“. Jahresbericht 1999/2000 Impressum Herausgeber: BKK Landesverband Bayern Züricher Straße 25 81476 München Telefon 0 89 / 7 45 79-0 Telefax 0 89 / 7 45 79-3 99 www.bkk-lv-bayern.de Verantwortlich: Gerhard Schulte Vorsitzender des Vorstandes Redaktion: Ingrid Spiegel Leiterin Presse und Politik Manuela Osterloh Pressereferentin Stand 09/ 2000 Grafik und Design: MWG, München [email protected] Druck: Kastner & Callwey Forstinning BKK 39 Jahresbericht 1999/2000 BKK 41