Vorschau - Netzwerk Lernen

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Turnen
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Beitrag 12 • Gestaltung von Menschen-Pyramiden
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Hoch gestapelt –
die Kunst der Gestaltung von Menschen-Pyramiden
Dr. Michael Bieligk, Koblenz
Zeit
4 Doppelstunden (4 x 80 Minuten)
Niveau
Anfänger, ab Klasse 5
Ort
Sporthalle, evtl. Aula, Saal, Klassenzimmer
Ziel
Einführung in die akrobatische Gestaltung von Pyramiden
Kompetenzen
sich körperlich ausdrücken, Bewegung gestalten; Wahrnehmungsfähigkeit verbessern; Bewegungserfahrungen erweitern; etwas wagen und verantworten
U
A
Fachliche Hinweise
Die Sportart Akrobatik gehört zum Bereich des normfreien Turnens. Unterteilt werden kann sie in die
Bodenakrobatik und in Akrobatik mit Geräten (vgl. Gaal, 1994).
H
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Akrobatik
Bodenakrobatik
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statische
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– Partner-/Gruppen– Pyramiden und Figuren
– Solofiguren
Akrobatik mit Geräten
dynamische
– Balanciergeräte
– Ringtrapez
– akrobatisches Bodenturnen
– akrobatisches Bewegungstheater
Abhängig von den akrobatischen Disziplinen und deren Umsetzung im Schul- und Vereinssport
benötigen die Teilnehmer und die Lehrkraft spezielle körperliche, fachliche und materielle Fähigkeiten und Kenntnisse. Bei Anfängern sollte der Schwerpunkt auf die statische Bodenakrobatik
gelegt werden. Mit Partner oder in Kleingruppen sollen gemeinsam akrobatische Pyramiden und
Figuren erstellt und kreativ gestaltet werden (Choreographie).
Akrobatische Lernziele bei Anfängern
Akrobatik vermittelt eine Vielzahl von sozial-affektiven, kognitiven und koordinativ-konditionellen
Lernzielen. In der Sportart ersetzt der Partner das Turngerät. Es ist dabei nicht nur die Einzelleistung
gefragt, sondern vielmehr das gemeinsame Gesamtwerk. Neben Kooperations- und Integrationsfähigkeit sind Verantwortungsgefühl, Konflikt- und Empathiefähigkeit sowie gegenseitiges Helfen
und Sichern wesentliche Voraussetzungen zum Gelingen der akrobatischen Pyramiden und Figuren.
Eine gemeinsam entwickelte Akrobatikchoreographie fördert die Kreativität sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Präsentationsfähigkeit vor einem Publikum bei einer gemeinsamen Vorführung.
Bei der Gestaltung der Akrobatikchoreographie in Kleingruppen können gruppendynamische Prozesse entstehen (Unzufriedenheit, Meinungsverschiedenheit, Frustration, Empathie). Da ein gemeinsames Produkt entstehen soll, müssen Absprachen getroffen und Kompromisse gefunden werden.
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30 RAAbits Sport • November 2014
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Beitrag 12 • Gestaltung von Menschen-Pyramiden
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M5
Der Handgelenk- und Hand-in-Hand-Griff
Übung
Material
kleine Matten
Organisation
Geht zu dritt zusammen. Schüler A stellt sich mit viel Körperspannung in die Mitte. Die beiden Partner positionieren sich
seitlich von ihm.
Beschreibung
Die äußeren Schüler fassen A mit dem Handgelenkgriff an und
lehnen sich mit viel Körperspannung zur Seite.
U
A
H
C
Beschreibung
Führt danach die Übung mit dem Hand-in-Hand-Griff durch.
Variation
Ihr könnt die beiden Helfergriffe auch folgendermaßen durchführen:
S
R
O
V
Beachtet
Achtet darauf, dass ihr ungefähr gleich groß und gleich schwer
seid. Damit die Übung gelingt, ist eine gute Körperspannung
wichtig.
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30 RAAbits Sport • November 2014
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Beitrag 12 • Gestaltung von Menschen-Pyramiden
M8
Die Technik der Bankstellung
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Vorlage
Ausgangstellung
– Nehmt die Bankstellung auf der Matte ein, indem ihr eure Knie hüftbreit und
die Arme schulterbreit auseinanderstellt.
– Der Winkel eurer Oberarme bzw. -schenkel und dem Oberkörper sollte etwa
90 Grad betragen.
– Haltet euren Rücken gerade (siehe Bild 1). Er darf auf keinen Fall durchhängen.
– Achtet darauf, dass eure Bauchmuskulatur angespannt ist und der Kopf in Verlängerung zum Rumpf gehalten wird. Ein Hohlkreuz oder ein Katzenbuckel
sind nicht gut für den Rücken (siehe Bild 2).
Bild 1
richtig
U
A
S
R
Auf- und Abstieg
1
H
C
O
V
Bild 2
falsch
2
3
Die obere Person richtet sich auf, als würde sie am Scheitel nach oben gezogen,
d. h. keinesfalls zuerst die Beine strecken und dann den Oberkörper aufrichten!
Achtet darauf, dass ihr nicht direkt auf der Wirbelsäule oder auf der Rückenmitte
eures Partners steht.
Nach dem Aufrichten muss die obere Person größte Körperspannung halten.
Der Abstieg erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie der Aufstieg. Es darf dabei
nicht unkontrolliert abgesprungen werden.
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30 RAAbits Sport • November 2014
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Beitrag 12 • Gestaltung von Menschen-Pyramiden
Turnen
V
M 12
5er-Pyramiden
Übungen
Material
kleine Matten
Organisation
Geht in 7er-Gruppen zusammen und führt die Übungen durch.
Jeweils zwei Schüler sind abwechselnd für die Hilfestellung
verantwortlich.
Beachtet
Bei Pyramiden mit kompliziertem Auf- und Abbau sollten seitliche Hilfestellungen von mindestens zwei weiteren Schülern
eingeplant werden. Dies gilt in besonderer Weise beim Aufund Abstieg des fünften Schülers. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der Fallraum mit Matten abgesichert wird.
U
A
Pyramide 1
Reihenfolge des Aufbaus:
H
C
1. Partner 1 und 2 setzen sich mit einigem Abstand gegenüber auf den Boden.
Die Knie werden aufgestellt und die Hände hinter dem Körper aufgestützt.
2. Partner 3 setzt sich auf die Knie von Partner 1, Partner 4 auf die von Partner 2.
3. Partner 5 stellt sich oberhalb der Knie auf die Oberschenkel von Partnern 3
und 4. Die Arme werden seitlich ausgestreckt, um das Gleichgewicht zu
halten.
5
S
R
O
V
3
1
4
2
Reihenfolge des Abbaus:
1. Partner 5 steigt nach hinten ab.
2. Partner 3 und 4 lösen ihre Position auf.
3. Nun stehen Partner 1 und 2 auf.
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Beitrag 12 • Gestaltung von Menschen-Pyramiden
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M 13
6er- und 7er-Pyramiden
Übungen
Material
kleine Matten
Organisation
Geht in 8er- bzw. 9er-Gruppen zusammen und führt die Übungen durch. Jeweils zwei Schüler sind abwechselnd für die Hilfestellung verantwortlich.
Beachtet
Bei Pyramiden mit kompliziertem Auf- und Abbau sollten seitliche Hilfestellungen von mindestens zwei weiteren Schülern
eingeplant werden. Dies gilt in besonderer Weise beim Aufund Abstieg des fünften Schülers. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der Fallraum mit Matten abgesichert wird.
U
A
Pyramide 1
Reihenfolge des Aufbaus:
1. Partner 1, 2 und 3 nehmen Bankstellungen mit Blick nach vorn ein.
H
C
2. Partner 4 und 5 nehmen die gleiche Position auf den Partnern 1 bis 3 ein.
3. Partner 6 nimmt ebenfalls die gleiche Position auf den Partnern 4 und 5 ein.
Die Hände werden auf den Schulterblättern und die Knie auf dem Beckenbereich der unteren Partner aufgesetzt.
S
R
6
O
V
4
5
1
3
2
Reihenfolge des Abbaus:
1. Partner 6 steigt mit Hilfestellung nach hinten ab.
2. Partner 4 und 5 lösen ihre Positionen auf.
3. Danach richten sich Partner 1, 2 und 3 auf.
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M 16
Beitrag 12 • Gestaltung von Menschen-Pyramiden
Bewertungsbogen
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Vorlage
1 = sehr gut, 6 = ungenügend
Kriterien
1
2
3
4
5
6
Die Gestaltung der
Choreographie war
abwechslungsreich.
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Die Pyramiden wurden
technisch sauber ausgeführt.
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Die Pyramiden wurden
mehrere Sekunden lang
gehalten.
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Die Teilnehmer hatten eine
gute Körperspannung.
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Die Sicherheit der Pyramiden
war gewährleistet.
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Die Reihenfolge des
Auf- und Abbaus wurde
beachtet.
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Der Ausdruck der Teilnehmer
war motivierend (z. B. Lachen,
freundlicher Blick).
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H
C
S
R
O
V
Das Betreten und Verlassen
der Aufführungsfläche war
motivierend.
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U
A
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Wie ist dein persönlicher Gesamteindruck der Darbietung?
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