Materia Medica
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Materia Medica
Lehrgang Chinesische Arzneien Materia Medica Gruppe 16 Mittel, die Wind ausleiten und Spasmus lösen (Sedativa, pacantia Orbis Hepatici) Gruppe 17 Mittel gegen Parasiten und Würmer Gruppe 18 Mittel zur äusseren Anwendung ein Ausbildungskurs der sacam Dr. med. Lothar Roth, 3123 Belp Postfach 2003 • 8021 Zürich • Tel. 0844 200 200 Fax 031 332 41 12 • [email protected] • www.sacam.ch 1 Inhaltsverzeichnis 1 INHALTSVERZEICHNIS .................................................................................. 2 2 WIND IM YIJING............................................................................................ 3 2.1 FU XI BA GUA................................................................................................ 3 2.2 WANG WEN BA GUA ........................................................................................ 4 2.3 WIND IM YIJING ............................................................................................. 5 3 HISTORISCHES ÜBER WIND........................................................................... 6 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 SHANG 16.-11. JHDT V.CHR ............................................................................ 6 ZHOU 11.-7. JHDT V. CHR , ............................................................................ 6 XI HAN 206 V.CHR. -24 ................................................................................... 7 DONG HAN 25-220 ........................................................................................ 7 SONG JIN YUAN DYNASTIE 960-1368 ................................................................. 7 MING DYNASTIE 1368- 1644 ............................................................................ 8 4 WIND IN DER CHINESISCHEN MEDIZIN ........................................................ 8 4.1 ÄUSSERER WIND (WAI FENG): ........................................................................... 8 4.2 INNERER WIND (NEI FENG): .............................................................................. 8 4.2.1 vier Ursachen des inneren Windes: .......................................................... 9 4.2.2 Zang Fu Disharmonien, die zu innerem Wind führen können: ...................... 9 4.2.3 Schweregrade bei Zhong Feng ................................................................10 4.3 LEBERPHYSIOLOGIE: .......................................................................................10 4.4 LEBERPATHOLOGIE (ADVANCED TEXTBOOK OF TCM) .................................................10 4.4.1 Syndrome und Symptome ......................................................................10 4.4.2 Spielarten des Leberwindes ....................................................................11 4.5 KOPFSCHMERZ NACH CHINESISCHER DIFFERENZIERUNG ..............................................12 4.5.1 äussere pathogene Faktoren ..................................................................12 4.5.2 innere pathogene Faktoren .....................................................................12 4.6 WESTLICHE KRANKHEITSBILDER BEI INNEREM WIND ..................................................12 5 PARASITEN .................................................................................................. 13 5.1 SYMPTOMATIK ...............................................................................................13 5.1.1 Arzneien im Shang Han Lun ...................................................................13 5.1.2 Arzneien der Tai Ping Aera .....................................................................13 5.1.3 Weitere Mittel weche Parasiten töten .......................................................13 6 MITTEL ZUR ÄUSSEREN ANWENDUNG.......................................................... 14 6.1 BAIFAN .......................................................................................................14 6.2 SHECHUANGZI...............................................................................................14 © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 2 Wind im Yijing 2.1 Fu Xi Ba Gua Qian Dui Sun (Xun) Li Kan Zhen Gen Kun Fu Xi Ba Gua Qian Himmel Kun Erde Li Feuer Kan Wasser Gen Berg Dui See Zhen Donner Sun (Xun) Wind © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 2.2 Wang Wen Ba Gua LI Sun (Xun) Kun Zhen Dui Gen Qian Kan Wang Wen Ba Gua Qian Kun Li Kan Gen Dui Zhen Sun Himmel Erde Feuer Wasser Berg See Donner Wind © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 2.3 Wind im Yijing Zhong Fu (Innere Wahrheit) Oben Wind / unten See Wind bewegt die oberfläche, so zeigt sich die Wirkung des Unsichtbaren 61 Huan (Auflösung) Oben Wind / unten Wasser Wind der über das Wasser fährt, löst es auf in Dunst 59 Jia Ren (Sippe) Oben Wind / unten Feuer Wind wird vom Feuer erzeugt 37 Hong (Dauer) Oben Donner / unten Wind Sich stetige nach festen Gesetzen sich erneuernde Bewegung 32 © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 3 Historisches über Wind 3.1 Shang 16.-11. Jhdt v.Chr Bronzekultur, Jia Gu Wen, Orakelbefragung Adlige und Handwerker in Städten, Landbevölkerung steinzeitl Verhältnisse. Herrschaft durch König; Weltbild: Existenzgemeinschaft von Lebenden und Verstorbenen. Der oberste Ahn war Shang Di. Vernachalässigung der Ahnen führte zu Unwillensäusserungen wie schlechte Ernte, Jagdunglück, schlechte Kriegsaussichten aber auch Krankheiten etc. Medium zur Verständigung waren die Orakelbefragungen der Jia Gu Wen durch die WuSchamanen. Krankheits- Zustände waren damals gleichbedeutend wie schlechte Ernte oder Kriege, ein Symptom ein und desselben Einflusses durch Ahnen, die sich wegen Vernachlässigung rächten. Daneben existierten aber auch natürliche Ursachen. Erwähnt wurde in den Quellen der Wind und der Schnee. Einziger Arzt war bei den Shang der König, der dazu prädestiniert war, das Orakel zu befragen. Wenn sich herausstellte, dass einer seiner Onkel durch den Einfluss eines seiner Ahnen erkrankte, hatte dies eine Sozialtherapie der Sippe zur Konsequenz, um den Unmut des Ahn wieder zu besänftigen. Innerhalb der Sippe hatten die Wu Schamanen die Funktion mit den Ahnen in Verbindung zu treten. 3.2 Zhou 11.-7. Jhdt v. Chr Feudalstaat mit Zentralgewalt in der Hauptstadt und Lehensfürsten als Vasallen des Königs. Technische Ueberlegenheit gegenüber den Shang. Bewässerungssysteme. Uebergang vom Ahnenkult zur Himmelsgottreligion. Anstelle des Shang Di trat der Tian Di. Dazu kam die Auffassung, dass der Mensch 2 Seelen besitzt, die Po-Seele, die sofort nach der Geburt vorhanden ist und mit dem Tod wieder in die Erde zurückkehrt und die Hun Seele, die erst nach geraumer Zeit in den Körper eindringt. Letztere kann vorübergehend im Schlaf oder bei Bewusstlosigkeit wieder austreten und wandert nach dem Tod durch Raum und Zeit. Später kam man zur Auffassung, dass solche besitzerlosen Hun Seelen sich in böswillige Dämonen (Gui) wandeln können, wenn keine Nachkommen da sind, die sie verehren. Dieses Konzept stammt wahrscheinlich aus der Zeit des Niederganges der Zhou Dynastie, der Zeit der Streitenden Reiche, wo jeder gegen jeden kämpfte um die Oberhand zu gewinnen. In der Zeit der Frühlings und Herbstperiode, die der erwähnten Periode vorausging wurden solche Streitigkeiten um Vorherrschaft noch mit rituellen Mitteln und ohne grösseres Blutvergiessen ausgetragen. Die Dämonenmedizin nimmt an, dass Dämonen aus Böswilligkeit dem Individuum Schaden zuführen. Diesen Schadengeister konnten durch die Kräfte der Himmelsgötter in Form von Amuletten und deren symbolhaften Waffen begegnet werden. Amulette (Waffen gegen böse Geister), Talismane (Anzeigen oder Befehle gegen Dämonen durch die himmlische Bürokratie) und später kamen auch giftige Arzneidrogen zum Einsatz. Chun Jiu Zhan Guo Qin 770-476 v.Chr. 476-221 v.Chr. 221-207 v. Chr. © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 3.3 Xi Han 206 v.Chr. -24 Die Han Dynastie war das Resultat der Machtkämpfe unter den Vasallen der Zhou Könige und von Fremdvölkern. Wegbereiter war der Reichseiniger Qin Shi Huang, der eine moderne Staatsstruktur schuf und aus dem feudalen ein bürokratisches Staatswesen mit starker Zentralgewalt schuf. Seine Philosophie war streng legalistisch, stand somit im Gegensatz zu den Konfuzianern und den Daoisten. Der Herrscher sollte sein Volk hassen, damit es ihn fürchtet und aus Angst seine Gesetze einhält. Seine Dynastie war wegen seines frühen Todes nur kurzlebig. In der darauffolgenden Han Dynastie konnte sich das konfuzianische Gedankengut als Staatslehre durchsetzen. Die daoistischen philosophischen Prinzipien Yin und Yang und die 5 Wandlungsphasen lösten das dämonologischen Gedankengut der Zhoudynastie ab. Dieser Prozess hatte auch Auswirkungen auf die theoretischen Grundlagen der chin. Medizin. Anstelle der guten Geister im Körper traten die Zang Fu und das Konzept Qi und anstelle der Dämonen der Einfluss durch Wind und später, durch systematische Entsprechung, weitere Naturkräfte wie Kälte, Wind Nässe etc. hinzu. Nicht mehr im Einklag mit Ahnen oder Geistern sondern im Einklang mit Naturkräften musste man leben, um Gesund zu bleiben. 3.4 Dong Han 25-220 Shang Han Lun: Das Erste im SHL beschriebene Syndrom heisst Zhong Feng und wird mit Gui Zhi Tang behandelt: Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Zhong Feng mit der Bedeutung von Apoplexie. Jin Gui Yao Lue: Darin wird ein Syndrom mit Hemiplegie auch auf äusseren Wind zurückgeführt. Ursache ist eine schwache Körperkonstitution, die den Wind von aussen anzieht (Zheng Qi Yi Xie). In den Rezepturen des Jin Gui Yao Lue finden sich keine Skorpione, Tausendfüssler und Seidenraupen, hingegen äussere Wind ausleitende und das Zheng Qi stärkende Pflanzendrogen. Der Tausendfüssler und die Seidenraupe waren zwar im Shennong Bencao Jing bekannt aber nicht für den Hirnschlag verwendet worden. 3.5 Song Jin Yuan Dynastie 960-1368 Liu Wan Su 1120-1200: 5 excessive Emotionen (Aerger, Freude, Grübeln, Trauer und Angst) führen zu innerer Hitze und Wind. Li Gao 1180-1251: Schwäche des Zheng Qi Zhu Zhengheng 1280 -13 58: Jing-Schwäche und innere Feuchtigkeit mit Schleim © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 3.6 Ming Dynastie 1368- 1644 Zhang Jingyue 1563-1640: Kollaps des Qi nach konsumierenden Krankheiten. Feng Shui (Wind Wasser) Bestimmung des Atems des Drachens Bestimmung der kosmischen Einflüsse Ursprünglich für Gräber Später auch für die Wohnstätten Kanalisieren und bewahren der guten Einflüsse und abweisen der schlechten Einflüsse: Klima, Sonne, Wind, Regen, Topographie, Flussläufe etc spielen mit. Feng im sozialen Kontext bedeutet Sitten (ungeschriebene Gesetze) 4 Wind in der chinesischen Medizin 4.1 Äusserer Wind (Wai Feng): Eines der 6 äusseren Pathogene. (Liu Yin) Im Frühling prädominant, Affinität zur Leber. Während allen Jahreszeiten existent. Yang-Pathogen. Wichtigster äusserer pathogener Faktor. Greift oben und aussen an. Bringt andere Pathogene in den Organismus, indem er die Poren öffnet und dadurch Körpersäfte (Jin) als Schweiss verloren gehen. Dadurch Schwächung des Zheng Qi. Shang Han Lun: Zhong Feng ------- Guizhi Tang: Erkältung mit Schwitzen Shang Han: Wind Kälte: Ma Huang Tang Wen Bing Lun: Feng Wen -----Wind Hitze: Yin Qiao San , Sang Qu Yin Bi Syndrom : Xing Bi: wandernde Gelenkbeschwerden und Gliederschmerzen (Wei Qi in den TMM blockiert) 4.2 Innerer Wind (Nei Feng): Einer der 5 inneren pathologischen Zustände (Wu Xie: Wind, Kälte. Nässe, Trockenheit, Feuer) Ursache: Disharmonie oder Dysfunkton von Qi Xue, Jin Ye, Zang Fu) Innerer Wind wird oft auch als Leberwind bezeichnet, weil der Wind eine enge Beziehung zur Leber hat. Die Leitsymptome sind: Schwank- (dizzi) und Dreh- (reel) Schwindel, Zucken und Zittern. (reel: Schottischer Tanz, Haspel, Wirbel) Ursachen des inneren Windes ist in erster Linie ein hyperaktives Yang aber auch andere Yang Pathologien (Hitze, Qi Stagnation) oder Yin Pathologieen (Xue-Mangel Yin Schwäche, Schleim. © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 4.2.1 vier Ursachen des inneren Windes: Fülle 1. hyperaktives Leber Yang generiert Wind: Emotionales Ungleichgewicht mit Stress und Frustration verbraucht Leber- und Nieren Yin. Dadurch entsteht eine rel. Überschiessende Aktivität des Yang, welches Wind erzeugt. Symptome: Zucken, Zittern, Dreh und Schwank-Schwindel, Facialsiparese bis hin zur Hemiparese und Koma. 2. Extreme Hitze erzeugt Wind: in der Regel bei Spätstadien von fieberhaften Erkrankungen (Shang Han, Wen Bing). Grosse Hitze konsumiert Säfte und schädigt das Blut in den Luo-Gefässen. Die Leber kann Blut ungenügend speichern. Dadurch werden die Sehnen, Gefässe und weitere Organe ungenügend versorgt. Symptome: Tics, Flattern der Nasenflügel, starrer Blick nach oben, hohes Fieber und Delirium. Leere 3. Yin Schwäche erzeugt Wind: im fortgeschrittenen Stadium bei fieberhaften Erkrankungen wird das Yin geschädigt. Sehnen und Gefässe werden nicht ernährt. Symptome: Es entstehen Spasmen, Tics und Zittern. 4. Blutschwäche erzeugt Wind. Mangelhafte Blutproduktion (Milz), massiver Blutverlust oder sonstige Blutschwächezustände führen zu mangelhafter Blutspeicherung in der Leber und mangelhafter Versorgung der Sehnen und Gefässe. Symptome: Taubheitsgefühl, Zittern, Tics und Kontrakturen. Ev. Hautjucken, trockene schuppende Haut, bis hin zur Desquamation. 4.2.2 Zang Fu Disharmonien, die zu innerem Wind führen können: Leber : gan qi yu jie, gan huo shang yan, gan xue xu gan yin xu Leber Qi Stagnation Leberfeuer lodert empor Leber-Blutschwäche Leber yin Schwäche Niere: Shen yin xu Shen jing bu zu Nieren Yin Schwäche Nieren Jing Schwäche Milz: pi qi xu pi bu tong xue Milz Qi Schwäche----Blutschwäche----Leber-Blutschwäche Milz kontrolliert das Blut ungenügend----Blutverlust--Blutschwäche © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 4.2.3 Schweregrade bei Zhong Feng Zhong Zhong Zhong Zhong Luo Jing Fu Zang Da Feng 4.3 Mildeste Form: Taubheit der Extr. mit Mundwinkelasymmetrie TIA Milde Form: Paralyse der Extremitäten, des Gesichtes und Dysphasie schwere Form: zusätzlich mit Bewusstseinstrübung schwerste Form: Paralyse, Aphasie, Koma, Salivation plötzliches Auftreten der schwersten Form mit Koma -----Taifun Leberphysiologie: Freier Energiefluss von Qi und Blut Dominiert die Sehnen Blüte sind die Nägel Öffnet sich in die Augen Speichert das Blut Beherbergt das Hun Emotion ist der Zorn Beziehung zur Gallenblase 4.4 Leberpathologie (Advanced Textbook of TCM) 4.4.1 Syndrome und Symptome A. gan qi yu jie (Leber Qi Stagnation) Symptome: Druck und Spannungsgefühl, wandernde Schmerzen im Brustbereich, Hypochondrien und Unterbauch Seufzen, Depression, Globusgefühl wechselnde Schwellungen im Abdomen, Menstruationsstörungen Zunge: normal Puls: gespannt B. gan huo shang yan (emporloderndes Leberfeuer) Symptome: Spannungskopfschmerz, Schwank- und Drehschwindel, rotes Gesicht gerötete Augen, bitterer Mundgeschmack, trockener Mund, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit oder albtraumgestörter Schlaf, brennende Schmerzen an Rippen und Hypochondrien, Verstopfung, dunkler Urin, dröhnender Tinnitus, Schwellung ev. eitriger Ausfluss der Gehörgänge, Bluterbrechen, Nasenbluten. Zunge rot, gelber Belag Puls gespannt und schnell C. gan xue xu (Leberblutmangel) Symptome: Schwindel, Tinnitus, blasses Gesicht, brüchige Nägel, Sehschwäche, Nachtblindheit, Taubheit der Glieder, Kontrakturen der Gelenke, Muskelzuckungen, Zittern, schwache Menstruation, blasses Menstrualblut, Amenorrhoe (Ren und Chong werden nicht mit Blut versorgt) Zunge blass Puls gespannt, dünn © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 D. gan yang shang kang (emporschlagendes Leberyang) Symptome: Schwindel und Kopfschmerzen, Spannungsgefühl im Kopf und den Augen, rotes Gesicht, rote Augen, Reizbarkeit, Zornausbrüche, Vergesslichkeit, Schlaflosigkeit, wirre Träume, Schmerzen lumbal und in den Kniegelenken, schwerer Kopf und schwabbelige Beine, Puls: kräftig und gespannt oder dünn und schnell E. gan feng nei dong (Leberwind bewegt sich innen) Symptome: Schwank- und Drehschwindel, Falltendenz, klonische Krämpfe und Tremor, 4.4.2 Spielarten des Leberwindes A. gan yang hua feng: (z.B. Apoplexie, Zhongfeng) Symptome Schwindel, Falltendenz, Kopfschmerz, Kopftremor, Hemiplegie, Blickabweichung, Taubheit der Extremitäten, Bewusstseinsstörung bis Koma, röchelnde Atmung, Zunge rot Puls kräftig, gespannt B. re ji sheng feng (z.B. Meningitis, Hitze im Yingfen) Symptome Hohes Fieber, Bewusstseinsstörung, Manie, klonische Krämpfe der Extremitäten, Nackensteife, Opistotonus, Blickkrämpfe nach oben, Trismus, Zunge: scharlachrot Puls: schnell kräftig C. yin xu dong feng (Spätstadien von Wenbing) Symptome Fieber, heisse Fusssohlen und Handflächen, trockener Mund, Nachmittagsfieber, Lustlosigkeit Zunge rot, fehlender Belag Puls: fadenförmig, beschleunigt. D. xue xu sheng feng (nach Blutverlust) Symptome: (siehe auch gan xue xu) Allgemeine Blässe, Mattigkeit, Verschwommensehen, Krämpfe und Muskelzuckungen, Zunge blass Puls, fadenförmig © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 4.5 Kopfschmerz nach chinesischer Differenzierung 4.5.1 äussere pathogene Faktoren (siehe Wind –Kälte Wind -Hitze Wind -Nässe Shang Han Lun und Wen Bing Lun) 4.5.2 innere pathogene Faktoren (oft Störungen mehrerer innerer Faktoren) gan yang shang kang; ganyang touteng shenyinxu ganxuexu; xuexutouteng yuxuetouteng tanzuotouteng (oft fengtantouteng) 4.6 westliche Krankheitsbilder bei innerem Wind M. Menière Vertebrobasiläre Insuff Veg Dystonie Facialisparese Stottern Kopfschmerzen Migräne M. Parkinson Multiple Sklerose Cerebrovaskuläre Störungen Septisch Toxische Schockzustände © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 5 Parasiten Chong Wurm; Parasit; Insekt; (Reptil) Chong Ban Wurm- Ausschlag Chong Ji Wurm Ansammlung 5.1 Symptomatik Intermittierende Bauchschmerzen um den Nabel, Erbrechen ev. von Parasiten, Abmagerung, aufgetriebenes Abdomen, Anämie 5.1.1 Arzneien im Shang Han Lun Komplexe Kälte und Hitze bei Jue-Yin Stadium-------Wu Mei Wan Erbrechen von Parasiten (Rundwürmern) Hitze im Abdomen, kalte Hände und Füsse Enthält keine Betelnuss Wu Mei kann neben seinen übrigen Wirkungen Parsiten austreiben 5.1.2 Arzneien der Tai Ping Aera (Tai Ping Tian Guo 1851-64) (Himmelsreich des Bauernaufstand w. Qing Dynastie) Hua Chong Wan: Pille die Parasiten verwandelt intermittierende Schmerzen im Abdomen um den Nabel, Erbrechen von Parasiten Fei Er Wan: fat baby pill intermittierende Schmerzen im Abdomen um den Nabel, Erbrechen von Parasiten aufgetriebenes Abdomen, Auszehrung, Fieber, Mundgeruch, fahles Gesicht Qu Tiao Tang (Bandwurm Austreibungspille) Nanguazi, binglang Alle diese Rezepte enthalten die Bettelnuss Bing Lang 5.1.3 Weitere Mittel welche Parasiten töten Wu Mei, Bai Bu, Hua Jiao © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012 6 Mittel zur äusseren Anwendung 6.1 Baifan (KAl Sulfhydrat) Selten auch innerlich gebraucht. Toxisch, deshalb nur kurze Zeit verwenden. Gu Fan präparierte Form (zu Asche verglühen) von Bai Fan eigentlich soll diese Form äusserlich und innerlich angewendet werden unpräpariert wird es für Epilepsie empfohlen: (Classified dictionary for TCM) Xiao Fan Xi Yao bei Fusspilz Mangxiao, 12, Pengsha (Borax)10 , Baifan 10, pulverisieren mit 1000ml heissem Wasser auflösen Fussbad für 30 Min Er Wei Ba Du San für den Kaiser Guangxu gegen Geschwüre, Karbunkel, Abszesse, Hautpilz und Insektenstiche (Zubereitung am 11. des 3. Lunarmonates) Xiong Huang 10, Bai Fan 10, pulverisieren Mit 75% Alkohol zu einer Paste vermischen und auf affizierte Haut ca. 1 mm dick auftragen Ming Fan Rong Ye bei Fusspilzen 50g Ming Fan mit 1 Liter kochendem Wasser auflösen Windhitze- Pharyngitis mit Fieber Baifan 9g, Xiao Mai Mian 5 g (Mehl) mit Essig zu einer Paste vermischen Auf die Fusssohle schmieren und bandagieren 2x tägliche wechseln, Bettruhe 6.2 Shechuangzi Trichomonaden und sonstiger Fluor vaginalis Huangbai12, Moshizi (galla) 12, Shechuangzi 12, Baifan 12 In 2 Liter Wasser einweichen, dann 20 Min kochen und mit Gaze filtern. Solange der Dekokt noch heiss: Dampfbad der Vulva Nach Abkühlung: Vaginalspülung Colpomycosis Shechuangzi 15, Digupi 9, Kushen 9, Huajiao 6, Baifan6, Einweichen in 3 Lit Wasser w. 30 Minuten, 15 Minuten kochen und Filtern. 1/3 beiseitestellen. Mit den restl 2/3 Vulvadampfbad solange der Dekokt heiss ist. Wenn auf 38 ° abgekühlt ein Sitzbad machen. Am Schluss mit dem 1/3 eine Vaginalspülung vornehmen. © Sacam, Dr. med Lothar Roth, 2012