NissaN QashQai +2 2.0 dci 4Wd uNd VW TouraN 2.0 Tdi
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NissaN QashQai +2 2.0 dci 4Wd uNd VW TouraN 2.0 Tdi
doppeltest Nissan Qashqai +2 2.0 dci 4WD und VW Touran 2.0 TDI W ie viele Fähigkeiten kann man von einem Auto erwarten? Und wie viele Konzepte lassen sich in einem Auto verwirklichen, ohne dass es schiefgeht? Das wahre Wesen des Nissan Qashqai +2 ist schwer zu ergründen: Er sieht aus wie ein SUV, was er nicht sein will, er verspricht mit sieben Sitzen dieselbe Variabilität wie ein Minivan, was er auch nicht sein will, und er soll Fahreigenschaften aufweisen wie ein normaler Kompaktwagen – was er erst recht nicht sein will. Nissan nennt den Qashqai +2 „Familien-Crossover“, was auch nicht mehr erklärt. Zumindest ist die Zielgruppe ausgemacht: Familien, die auf keinen Fall einen Minivan fahren wollen, sondern ein Auto, das nicht in allen Neubaugebieten unter jedem zweiten Carport steht – wie der VW Touran. Den gibt es zwar in einer rustikal getrimmten Cross-Version, nicht aber mit Allradantrieb wie den zum Test angetretenen Qashqai. Das 1850 Euro billigere Modell mit reinem Frontantrieb stand nicht zur Verfügung. Dennoch errechnet sich ein Preisvorteil von 4700 Euro für den Nissan, bei dem neben dem Allradantrieb selbst CD-Wechsler, Glasdach, Klimaautomatik, Lederausstattung und Xenonscheinwerfer serienmäßig an Bord sind. Für all das verlangt VW beim sparsam-trist möblierten Touran Trendline ebenso Zuschläge wie für die dritte Sitzreihe (685 Euro). Auch die ist beim Nissan serienmäßig. Um Platz für die beiden Klappsitze zu schaffen, wurde die Länge um 21 und der Radstand um 13,5 Zentimeter gestreckt. In der Ausstattungsvariante Tekna kostet die Langversion 1500 Euro extra, in den beiden einfacheren Ausstattungsvarianten sind es 2100 und 2000 Euro – ein angemessener Aufpreis für 0,4 Quadratmeter mehr Auto, die 140 Liter mehr Kofferraumvolumen und zwei Extrasitze beinhalten. Bei der Innenraumvariabilität beherrscht der +2 die typischen Minivan-Tricks: Die bequeme mittlere Sitzreihe lässt sich asymmetrisch geteilt verschieben, die Lehnenteile legen sich im Verhältnis 40-20-40 auf die Bank und bilden mit der abgetauchten dritten Reihe eine ebene Ladefläche. Auch beim Touran faltet sich die letzte Reihe flach in den Boden, aber nicht ganz so problemlos, weil zuerst die Kopfstützen der Klappsitze herausgezupft werden müssen. Praktisch sind dagegen die drei einzeln klapp- und verschiebbaren Sitze in Reihe zwei, wobei man außen sehr dicht an den Türen hockt. Nach dem Ausbau entsteht zwar eine tiefe Stufe im Ladeboden – aber auch ein 393 Liter voluminöserer Maximalladeraum, der durch den größeren Heckklappenausschnitt und die niedrigere Außenkante außerdem leichter zu beladen ist als der im Nissan. Bei aufgestellter dritter Sitzreihe schrumpft das Volumen auf 121 respektive 130 Liter beim Qashqai. Doch nicht nur deswegen taugen beide nicht als dauerhafte Siebensitzer. Schon der Beiname +2 besagt beim Nissan, dass er keinesfalls mehr bietet als zwei zusätzliche Notsitze. Die Not muss allerdings schon sehr groß sein, damit sich Passagiere durch die enge Lücke zwängen, die Türausschnitt und die mittlere Sitzbank für den Weg nach ganz hinten freimachen. Die Klappsitze sind aus gutem Grund nur für Personen bis 1,60 Meter Größe zugelassen, denn selbst Kinder – die sich ja oft sehr für den Aufenthalt ganz hinten begeistern können – möchte man auf den kleinen Sitzen nicht lange reisen lassen. Obwohl die Bank so tief eingebaut ist, dass die Passagiere ihre Beine stark anwinkeln müssen, genügt die Kopffreiheit kaum. Und nur wenn die Mitfahrer in Reihe zwei mit ihrer Bank so weit nach vorn rutschen, bis sie selbst wiederum mit den Knien an Siebenswert Kompakte Siebensitzer sind zumeist Vans – zu denen hat Nissan nun mit dem Qashqai +2 eine Alternative. Was sie kann, klärt der Vergleich mit dem VW Touran. Übersichtliches Cockpit, viele Lenkradtasten. Auf den Zusatzsitzen dürfen nur Mitfahrer bis 1,60 Meter Größe sitzen, bequem ist das nicht 42 26/2008 Gewohnt pragmatisches und ergonomisch ausgeklügeltes VW-Cockpit. Deutlich mehr Platz in der dritten Reihe als im Nissan www.auto-motor-und-sport.de 26/2008 43 doppeltest Nissan Qashqai +2 2.0 dci 4WD und VW Touran 2.0 TDI W ie viele Fähigkeiten kann man von einem Auto erwarten? Und wie viele Konzepte lassen sich in einem Auto verwirklichen, ohne dass es schiefgeht? Das wahre Wesen des Nissan Qashqai +2 ist schwer zu ergründen: Er sieht aus wie ein SUV, was er nicht sein will, er verspricht mit sieben Sitzen dieselbe Variabilität wie ein Minivan, was er auch nicht sein will, und er soll Fahreigenschaften aufweisen wie ein normaler Kompaktwagen – was er erst recht nicht sein will. Nissan nennt den Qashqai +2 „Familien-Crossover“, was auch nicht mehr erklärt. Zumindest ist die Zielgruppe ausgemacht: Familien, die auf keinen Fall einen Minivan fahren wollen, sondern ein Auto, das nicht in allen Neubaugebieten unter jedem zweiten Carport steht – wie der VW Touran. Den gibt es zwar in einer rustikal getrimmten Cross-Version, nicht aber mit Allradantrieb wie den zum Test angetretenen Qashqai. Das 1850 Euro billigere Modell mit reinem Frontantrieb stand nicht zur Verfügung. Dennoch errechnet sich ein Preisvorteil von 4700 Euro für den Nissan, bei dem neben dem Allradantrieb selbst CD-Wechsler, Glasdach, Klimaautomatik, Lederausstattung und Xenonscheinwerfer serienmäßig an Bord sind. Für all das verlangt VW beim sparsam-trist möblierten Touran Trendline ebenso Zuschläge wie für die dritte Sitzreihe (685 Euro). Auch die ist beim Nissan serienmäßig. Um Platz für die beiden Klappsitze zu schaffen, wurde die Länge um 21 und der Radstand um 13,5 Zentimeter gestreckt. In der Ausstattungsvariante Tekna kostet die Langversion 1500 Euro extra, in den beiden einfacheren Ausstattungsvarianten sind es 2100 und 2000 Euro – ein angemessener Aufpreis für 0,4 Quadratmeter mehr Auto, die 140 Liter mehr Kofferraumvolumen und zwei Extrasitze beinhalten. Bei der Innenraumvariabilität beherrscht der +2 die typischen Minivan-Tricks: Die bequeme mittlere Sitzreihe lässt sich asymmetrisch geteilt verschieben, die Lehnenteile legen sich im Verhältnis 40-20-40 auf die Bank und bilden mit der abgetauchten dritten Reihe eine ebene Ladefläche. Auch beim Touran faltet sich die letzte Reihe flach in den Boden, aber nicht ganz so problemlos, weil zuerst die Kopfstützen der Klappsitze herausgezupft werden müssen. Praktisch sind dagegen die drei einzeln klapp- und verschiebbaren Sitze in Reihe zwei, wobei man außen sehr dicht an den Türen hockt. Nach dem Ausbau entsteht zwar eine tiefe Stufe im Ladeboden – aber auch ein 393 Liter voluminöserer Maximalladeraum, der durch den größeren Heckklappenausschnitt und die niedrigere Außenkante außerdem leichter zu beladen ist als der im Nissan. Bei aufgestellter dritter Sitzreihe schrumpft das Volumen auf 121 respektive 130 Liter beim Qashqai. Doch nicht nur deswegen taugen beide nicht als dauerhafte Siebensitzer. Schon der Beiname +2 besagt beim Nissan, dass er keinesfalls mehr bietet als zwei zusätzliche Notsitze. Die Not muss allerdings schon sehr groß sein, damit sich Passagiere durch die enge Lücke zwängen, die Türausschnitt und die mittlere Sitzbank für den Weg nach ganz hinten freimachen. Die Klappsitze sind aus gutem Grund nur für Personen bis 1,60 Meter Größe zugelassen, denn selbst Kinder – die sich ja oft sehr für den Aufenthalt ganz hinten begeistern können – möchte man auf den kleinen Sitzen nicht lange reisen lassen. Obwohl die Bank so tief eingebaut ist, dass die Passagiere ihre Beine stark anwinkeln müssen, genügt die Kopffreiheit kaum. Und nur wenn die Mitfahrer in Reihe zwei mit ihrer Bank so weit nach vorn rutschen, bis sie selbst wiederum mit den Knien an Siebenswert Kompakte Siebensitzer sind zumeist Vans – zu denen hat Nissan nun mit dem Qashqai +2 eine Alternative. Was sie kann, klärt der Vergleich mit dem VW Touran. Übersichtliches Cockpit, viele Lenkradtasten. Auf den Zusatzsitzen dürfen nur Mitfahrer bis 1,60 Meter Größe sitzen, bequem ist das nicht 42 26/2008 Gewohnt pragmatisches und ergonomisch ausgeklügeltes VW-Cockpit. Deutlich mehr Platz in der dritten Reihe als im Nissan www.auto-motor-und-sport.de 26/2008 43 Technische Daten und Messwerte Fahrzeugtyp Motorbauart/Zylinderzahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS) bei 1/min max. Drehm. Nm bei 1/min Schadstoffeinstufung CO2-Ausstoß g/km Leergewicht/Zuladung kg Länge × Breite mm × Höhe Radstand mm Wendekreis links/rechts m Gepäckraum L/VDA Anhängelast/gebr. kg Tankinhalt L Innenbreite vorn/hinten mm Innenhöhe vorn/hinten mm Normsitzraum mm Quadermaß klein mm L×B×H groß mm Testwagenbereifung Kraftübertragung Nissan Qashqai +2 2.0 dCi 4WD Tekna Reihe/4 1994 110 (150) 4000 320 bei 2000 Euro 4 188 1632/688 4525 × 1783 × 1642 2765 11,7/11,7 550/1520 750/1400 65 1450/1420 990/950 700 680 × 920 × 680 1510 × 920 × 680 215/60 R 17 H Bridgestone Dueler Sport Vorderradantr. mit zuschaltb. Allradantrieb Sechsganggetr. Fahrzeugtyp VW Touran 2.0 TDI Trendline Reihe/4 1968 103 (140) 4000 320 bei 1750 Euro 4 159 1604/656 4407 × 1794 × 1635 2678 11,5/11,2 695/1913 750/1500 60 1480/1480 1080/1000 690 580 × 940 × 870 1650 × 940 × 870 205/55 R 16 V Continental SportContact Vorderrad- antrieb Sechsganggetr. Beschleunigung s 7,3 0 – 80 km/h 7,6 0 – 100 km/h 10,5 11,0 0 – 120 km/h 15,7 16,1 0 – 130 km/h 18,3 19,0 0 – 160 km/h 32,4 35,0 Elastizität1) s 60 – 100 km/h (IV./V. G.) 7,2/10,8 7,1/9,6 80 – 120 km/h (V./VI. G.) 10,8/14,9 10,0/12,4 Höchstgeschw. km/h 189 200 Bremsweg m aus 100 km/h kalt leer 39 41 aus 100 km/h kalt beladen 38 41 aus 100 km/h warm beladen 42 42 aus 140 km/h kalt leer 73 80 µ-split-Bremsweg 117 119 Testverbrauch L/100 km 9,3 8,2 min. (ams-Verbrauchsrunde) 5,7 5,3 maximal 11,6 10,3 Reichweite km 699 732 ECE-Verbrauch L/100 km Diesel Diesel Stadt 8,9 7,4 über Land 5,9 5,3 gesamt 7,0 6,1 Innengeräusch dB(A) bei 80 km/h 61 66 bei 100 km/h 66 67 bei 120 km/h 68 70 bei 130 km/h 70 70 bei 160 km/h 74 73 Fahrversuche leer/bel. km/h Slalom 18 m 57,4/56,6 59,2/58,3 ISO-Wedeltest 120,7/116,1 121,8/120,0 VDA-Ausweichgasse Einfahrgeschwindigkeit 67/67 69/69 Ausfahrgeschwindigkeit 50/49 49/47 Festkosten Euro Steuer 308,– 308,– Haftpflicht 415,– 350,– Teilkasko2) 212,– 212,– Vollkasko3) 803,– 667,– Unterhaltskosten im Monat4) bei 15 000 km/Jahr Euro 239,– 200,– bei 30 000 km/Jahr Euro 400,– 328,– Grundpreis Euro 32 340,– 28 935,– Metallic-Lackierung 490,– 500,– DVD-Navigationssystem 2000,– 2110,– Xenon-Scheinwerfer ○ 1270,–5) 1) für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 2) ohne SB; 3) mit 150 Euro SB; 4) ohne Wertverlust; 5) Bi-Xenonschein- werfer, ○ = Serie 44 26/2008 Ergebnisse Bei aufgestellten Klappsitzen bleiben nur 130 Liter Kofferraumvolumen Auch der Touran hat als Siebensitzer kaum mehr Platz für Gepäck Die Rücksitzreihen lassen sich zu einer durchgehenden Ebene umlegen. Das Laderollo wohnt im UG Anders als beim Qashqai kosten im Touran Klappsitze 685 Euro, das DVDNavi 2110 Euro Aufpreis Über den Drehschalter wird der 4WD-Antrieb aktiviert. Diesel mit 150 PS und guten Manieren Mit dem Parklenkassistenten für 685 Euro kurbelt sich der VW selbstständig in Parklücken die Vordersitzlehnen stoßen, bleibt ganz hinten genügend Beinfreiheit. Die stark ansteigende Fensterlinie mindert das ohnehin drückende Raumgefühl in der letzten Reihe noch weiter. An der zusammengeklappten zweiten Reihe vorbei gelangt man etwas leichter auf die Schwiegermüttersitze des Touran. Auch dort lassen sich problemlos Klaustrophobien entwickeln, es dauert aber länger. Wenn es gar nicht anders geht, kann die dritte Sitzreihe auf kurzen Strecken sogar Erwachsenen zugemutet werden. Bei Autos, mit denen sich der Nachwuchs der ganzen Nachbarschaft in den Kindergarten transportieren lässt, wird keiner eine besondere Fahrdynamik-Begabung erwarten. Vor allem der Qashqai könnte sie auch nicht erfüllen. Wesentlicher Vorteil seines Konzepts ist der Allradantrieb, der selbst bei Nässe für mühelose Traktion sorgt. Auf der kurvigen Landstraße dagegen spürt man den hohen Schwerpunkt, da wogt der Qashqai mit starken Karosseriebewegungen dahin. Auf der Autobahn muss sein Geradeauslauf häufig korrigiert werden, wobei einen die gefühllose und indirekte Lenkung nicht bedingungslos unterstützt. Im direkten Vergleich lenkt der Touran präziser, untersteuert später, nimmt Lastwechsel mit größerer Ruhe hin, lässt sich von Seitenwind weniger irritieren und liegt straffer auf der Straße, ohne deswegen besonders sportliche Ambitionen zu entwickeln. Ganz so gute Kaltbremswerte wie der Qashqai schafft der Touran nicht. Auch beim Fahrkomfort überzeugt der VW mehr, seine Federung steckt Stöße souveräner weg, seine Vordersitze sind passgenauer ausgeformt. Nur der herbe Lauf des Pumpe-Düse-Diesels stört. Der Zweiliter-Common-Rail-Diesel im Qashqai weiß sich kultivierter zu benehmen. Er verteilt seine Kraft homogener über den gesamten Drehzahlbereich, während der VW-TDI bei niedrigen Touren bissig zupackt und dann schnell nachlässt. Trotz weniger Leistung schafft er ähnliche Beschleunigungswerte, setzt sich in der Elastizität vom Nissan ab und verbraucht auf 100 Kilometer gut einen Liter weniger. So sammelt der Touran weiter Punkte. Und weil er sich auf eine Sache konzentriert – ein guter Minivan zu sein –, fällt sein Sieg schließlich so deutlich aus. Der Qashqai will zu viel auf einmal sein, er verzettelt sich in seinen unterschiedlichen Konzepten. Er kann zwar einiges mehr als der Touran – begabter im Gelände herumkraxeln und spürbar leiser nageln –, doch die entscheidenden Dinge erledigt er weniger überzeugend. Aber vielen Käufern wird egal sein, was der Qashqai nicht kann. Sie werden wichtiger finden, was er nicht ist: ein Minivan nämlich. Text: Sebastian Renz. Fotos: Achim Hartmann www.auto-motor-und-sport.de (Maximalpunktzahl) ▶ Karosserie Innenmaße (10) Raumgefühl (10) Kofferraum (15) Zuladung (10) Funktionalität (5) Variabilität (10) Instrumente (10) Rundumsicht (15) Zusatzausstattung (5) Qualitätsanmutung (10) Summe (100) ▶ Sicherheit Passive Sicherheitsausstattung (15) Aktive Sicherheit (15) Licht (10) Bedienbarkeit (15) Bremsweg leer (100 km/h) (10) Bremsweg kalt beladen (”) (5) Bremsweg warm beladen (”) (10) Bremsweg aus 140 km/h (5) Pedalgefühl (5) μ-split-Stabilität (5) μ-split-Bremsweg (5) Summe (100) ▶ Fahrkomfort Federung leer (25) Federung beladen (15) Sitze vorn (20) Sitze hinten (10) Klimatisierung (10) Innengeräusch-Messwerte* (10) Geräuscheindruck (10) Summe (100) ▶ Antrieb Laufkultur (10) Durchzugskraft (10) Leistungsentfaltung (5) Schaltung/Getriebeabstufung (10) Beschl./Höchstgeschwindigkeit (20) Elastizität (20) Testverbrauch (20) Reichweite (5) Summe (100) ▶ Fahreigenschaften Handling (15) Lenkung (10) Traktion/Wintertauglichkeit (10) Geradeauslauf/Windempf. (5) Wendekreis (10) Fahrsicherheit leer (25) Fahrsicherheit beladen (15) Fahrdynamik (10) Summe (100) Eigenschaftswertung (500) ▶ Umwelt Minimalverbrauch (20) Emissionsverhalten (15) Leergewicht (10) Stand- und Fahrgeräusch* (5) Summe (50) ▶ Kosten Grundpreis* (25) Ausstattung* (10) Aufpreisgestaltung (5) Wiederverkaufschancen (10) Festkosten für 5 Jahre* (10) Wart./Rep. 100 000 km* (15) Kraftstoffkosten 100 000 km* (15) Garantie (10) Summe (100) Gesamtwertung (650) * Bester erhält volle Punktzahl fazit VW Touran 2.0 TDI Trendline Nissan Qashqai +2 2.0 dCi 4WD 9 10 13 9 4 9 9 9 4 9 85 8 8 9 10 3 8 9 7 4 9 75 9 5 7 14 4 2 3 3 5 5 2 59 9 4 3 13 6 3 3 4 5 5 3 58 23 14 18 9 8 8 8 88 21 12 16 7 8 10 9 83 7 9 4 9 13 14 13 4 73 9 7 4 9 13 10 10 4 66 13 9 8 4 2 22 13 8 79 384 11 7 10 3 2 20 11 7 71 353 13 10 5 4 32 11 8 5 5 29 25 3 3 8 10 15 15 5 84 500 20 10 4 6 9 7 13 7 76 458 1. VW Der Sieg des Touran fällt deutlich aus, sein konsequentes Minivan-Konzept verlangt kaum Kompromisse. Zudem überzeugen der zwar ruppige, aber sparsame und kräftige Motor sowie der gute Fahrkomfort, vor allem aber das üppige Raumangebot. Bei den Bremswerten ist er klar unterlegen. 2. Nissan Der sehr gut ausgestattete Qashqai +2 kann mehr, aber vieles eben nicht so gut wie ein normaler Minivan. Wegen des geringeren Raumangebots lässt sich die dritte Sitzreihe kaum nutzen. Auch bei Komfort, Verbrauch, Fahrleistungen und Fahreigenschaften schafft er es nicht, mit dem Touran mitzuhalten. Mehr Infos, Fotoshows, Videos und Diskussionen auf www.auto-motorund-sport.de NeuwagenKonfigurator: Stellen Sie unter www.automotor-und-sport.de Ihren Traumwagen zusammen 26/2008 45 Technische Daten und Messwerte Fahrzeugtyp Motorbauart/Zylinderzahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS) bei 1/min max. Drehm. Nm bei 1/min Schadstoffeinstufung CO2-Ausstoß g/km Leergewicht/Zuladung kg Länge × Breite mm × Höhe Radstand mm Wendekreis links/rechts m Gepäckraum L/VDA Anhängelast/gebr. kg Tankinhalt L Innenbreite vorn/hinten mm Innenhöhe vorn/hinten mm Normsitzraum mm Quadermaß klein mm L×B×H groß mm Testwagenbereifung Kraftübertragung Nissan Qashqai +2 2.0 dCi 4WD Tekna Reihe/4 1994 110 (150) 4000 320 bei 2000 Euro 4 188 1632/688 4525 × 1783 × 1642 2765 11,7/11,7 550/1520 750/1400 65 1450/1420 990/950 700 680 × 920 × 680 1510 × 920 × 680 215/60 R 17 H Bridgestone Dueler Sport Vorderradantr. mit zuschaltb. Allradantrieb Sechsganggetr. Fahrzeugtyp VW Touran 2.0 TDI Trendline Reihe/4 1968 103 (140) 4000 320 bei 1750 Euro 4 159 1604/656 4407 × 1794 × 1635 2678 11,5/11,2 695/1913 750/1500 60 1480/1480 1080/1000 690 580 × 940 × 870 1650 × 940 × 870 205/55 R 16 V Continental SportContact Vorderrad- antrieb Sechsganggetr. Beschleunigung s 7,3 0 – 80 km/h 7,6 0 – 100 km/h 10,5 11,0 0 – 120 km/h 15,7 16,1 0 – 130 km/h 18,3 19,0 0 – 160 km/h 32,4 35,0 Elastizität1) s 60 – 100 km/h (IV./V. G.) 7,2/10,8 7,1/9,6 80 – 120 km/h (V./VI. G.) 10,8/14,9 10,0/12,4 Höchstgeschw. km/h 189 200 Bremsweg m aus 100 km/h kalt leer 39 41 aus 100 km/h kalt beladen 38 41 aus 100 km/h warm beladen 42 42 aus 140 km/h kalt leer 73 80 µ-split-Bremsweg 117 119 Testverbrauch L/100 km 9,3 8,2 min. (ams-Verbrauchsrunde) 5,7 5,3 maximal 11,6 10,3 Reichweite km 699 732 ECE-Verbrauch L/100 km Diesel Diesel Stadt 8,9 7,4 über Land 5,9 5,3 gesamt 7,0 6,1 Innengeräusch dB(A) bei 80 km/h 61 66 bei 100 km/h 66 67 bei 120 km/h 68 70 bei 130 km/h 70 70 bei 160 km/h 74 73 Fahrversuche leer/bel. km/h Slalom 18 m 57,4/56,6 59,2/58,3 ISO-Wedeltest 120,7/116,1 121,8/120,0 VDA-Ausweichgasse Einfahrgeschwindigkeit 67/67 69/69 Ausfahrgeschwindigkeit 50/49 49/47 Festkosten Euro Steuer 308,– 308,– Haftpflicht 415,– 350,– Teilkasko2) 212,– 212,– Vollkasko3) 803,– 667,– Unterhaltskosten im Monat4) bei 15 000 km/Jahr Euro 239,– 200,– bei 30 000 km/Jahr Euro 400,– 328,– Grundpreis Euro 32 340,– 28 935,– Metallic-Lackierung 490,– 500,– DVD-Navigationssystem 2000,– 2110,– Xenon-Scheinwerfer ○ 1270,–5) 1) für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 2) ohne SB; 3) mit 150 Euro SB; 4) ohne Wertverlust; 5) Bi-Xenonschein- werfer, ○ = Serie 44 26/2008 Ergebnisse Bei aufgestellten Klappsitzen bleiben nur 130 Liter Kofferraumvolumen Auch der Touran hat als Siebensitzer kaum mehr Platz für Gepäck Die Rücksitzreihen lassen sich zu einer durchgehenden Ebene umlegen. Das Laderollo wohnt im UG Anders als beim Qashqai kosten im Touran Klappsitze 685 Euro, das DVDNavi 2110 Euro Aufpreis Über den Drehschalter wird der 4WD-Antrieb aktiviert. Diesel mit 150 PS und guten Manieren Mit dem Parklenkassistenten für 685 Euro kurbelt sich der VW selbstständig in Parklücken die Vordersitzlehnen stoßen, bleibt ganz hinten genügend Beinfreiheit. Die stark ansteigende Fensterlinie mindert das ohnehin drückende Raumgefühl in der letzten Reihe noch weiter. An der zusammengeklappten zweiten Reihe vorbei gelangt man etwas leichter auf die Schwiegermüttersitze des Touran. Auch dort lassen sich problemlos Klaustrophobien entwickeln, es dauert aber länger. Wenn es gar nicht anders geht, kann die dritte Sitzreihe auf kurzen Strecken sogar Erwachsenen zugemutet werden. Bei Autos, mit denen sich der Nachwuchs der ganzen Nachbarschaft in den Kindergarten transportieren lässt, wird keiner eine besondere Fahrdynamik-Begabung erwarten. Vor allem der Qashqai könnte sie auch nicht erfüllen. Wesentlicher Vorteil seines Konzepts ist der Allradantrieb, der selbst bei Nässe für mühelose Traktion sorgt. Auf der kurvigen Landstraße dagegen spürt man den hohen Schwerpunkt, da wogt der Qashqai mit starken Karosseriebewegungen dahin. Auf der Autobahn muss sein Geradeauslauf häufig korrigiert werden, wobei einen die gefühllose und indirekte Lenkung nicht bedingungslos unterstützt. Im direkten Vergleich lenkt der Touran präziser, untersteuert später, nimmt Lastwechsel mit größerer Ruhe hin, lässt sich von Seitenwind weniger irritieren und liegt straffer auf der Straße, ohne deswegen besonders sportliche Ambitionen zu entwickeln. Ganz so gute Kaltbremswerte wie der Qashqai schafft der Touran nicht. Auch beim Fahrkomfort überzeugt der VW mehr, seine Federung steckt Stöße souveräner weg, seine Vordersitze sind passgenauer ausgeformt. Nur der herbe Lauf des Pumpe-Düse-Diesels stört. Der Zweiliter-Common-Rail-Diesel im Qashqai weiß sich kultivierter zu benehmen. Er verteilt seine Kraft homogener über den gesamten Drehzahlbereich, während der VW-TDI bei niedrigen Touren bissig zupackt und dann schnell nachlässt. Trotz weniger Leistung schafft er ähnliche Beschleunigungswerte, setzt sich in der Elastizität vom Nissan ab und verbraucht auf 100 Kilometer gut einen Liter weniger. So sammelt der Touran weiter Punkte. Und weil er sich auf eine Sache konzentriert – ein guter Minivan zu sein –, fällt sein Sieg schließlich so deutlich aus. Der Qashqai will zu viel auf einmal sein, er verzettelt sich in seinen unterschiedlichen Konzepten. Er kann zwar einiges mehr als der Touran – begabter im Gelände herumkraxeln und spürbar leiser nageln –, doch die entscheidenden Dinge erledigt er weniger überzeugend. Aber vielen Käufern wird egal sein, was der Qashqai nicht kann. Sie werden wichtiger finden, was er nicht ist: ein Minivan nämlich. Text: Sebastian Renz. Fotos: Achim Hartmann www.auto-motor-und-sport.de (Maximalpunktzahl) ▶ Karosserie Innenmaße (10) Raumgefühl (10) Kofferraum (15) Zuladung (10) Funktionalität (5) Variabilität (10) Instrumente (10) Rundumsicht (15) Zusatzausstattung (5) Qualitätsanmutung (10) Summe (100) ▶ Sicherheit Passive Sicherheitsausstattung (15) Aktive Sicherheit (15) Licht (10) Bedienbarkeit (15) Bremsweg leer (100 km/h) (10) Bremsweg kalt beladen (”) (5) Bremsweg warm beladen (”) (10) Bremsweg aus 140 km/h (5) Pedalgefühl (5) μ-split-Stabilität (5) μ-split-Bremsweg (5) Summe (100) ▶ Fahrkomfort Federung leer (25) Federung beladen (15) Sitze vorn (20) Sitze hinten (10) Klimatisierung (10) Innengeräusch-Messwerte* (10) Geräuscheindruck (10) Summe (100) ▶ Antrieb Laufkultur (10) Durchzugskraft (10) Leistungsentfaltung (5) Schaltung/Getriebeabstufung (10) Beschl./Höchstgeschwindigkeit (20) Elastizität (20) Testverbrauch (20) Reichweite (5) Summe (100) ▶ Fahreigenschaften Handling (15) Lenkung (10) Traktion/Wintertauglichkeit (10) Geradeauslauf/Windempf. (5) Wendekreis (10) Fahrsicherheit leer (25) Fahrsicherheit beladen (15) Fahrdynamik (10) Summe (100) Eigenschaftswertung (500) ▶ Umwelt Minimalverbrauch (20) Emissionsverhalten (15) Leergewicht (10) Stand- und Fahrgeräusch* (5) Summe (50) ▶ Kosten Grundpreis* (25) Ausstattung* (10) Aufpreisgestaltung (5) Wiederverkaufschancen (10) Festkosten für 5 Jahre* (10) Wart./Rep. 100 000 km* (15) Kraftstoffkosten 100 000 km* (15) Garantie (10) Summe (100) Gesamtwertung (650) * Bester erhält volle Punktzahl fazit VW Touran 2.0 TDI Trendline Nissan Qashqai +2 2.0 dCi 4WD 9 10 13 9 4 9 9 9 4 9 85 8 8 9 10 3 8 9 7 4 9 75 9 5 7 14 4 2 3 3 5 5 2 59 9 4 3 13 6 3 3 4 5 5 3 58 23 14 18 9 8 8 8 88 21 12 16 7 8 10 9 83 7 9 4 9 13 14 13 4 73 9 7 4 9 13 10 10 4 66 13 9 8 4 2 22 13 8 79 384 11 7 10 3 2 20 11 7 71 353 13 10 5 4 32 11 8 5 5 29 25 3 3 8 10 15 15 5 84 500 20 10 4 6 9 7 13 7 76 458 1. VW Der Sieg des Touran fällt deutlich aus, sein konsequentes Minivan-Konzept verlangt kaum Kompromisse. Zudem überzeugen der zwar ruppige, aber sparsame und kräftige Motor sowie der gute Fahrkomfort, vor allem aber das üppige Raumangebot. Bei den Bremswerten ist er klar unterlegen. 2. Nissan Der sehr gut ausgestattete Qashqai +2 kann mehr, aber vieles eben nicht so gut wie ein normaler Minivan. Wegen des geringeren Raumangebots lässt sich die dritte Sitzreihe kaum nutzen. Auch bei Komfort, Verbrauch, Fahrleistungen und Fahreigenschaften schafft er es nicht, mit dem Touran mitzuhalten. Mehr Infos, Fotoshows, Videos und Diskussionen auf www.auto-motorund-sport.de NeuwagenKonfigurator: Stellen Sie unter www.automotor-und-sport.de Ihren Traumwagen zusammen 26/2008 45