Nahrungsergänzungsmittel - Online-Infomappe - Ö1
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Nahrungsergänzungsmittel - Online-Infomappe - Ö1
DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE Ein Service von: ORF A-1040 Wien, Argentinierstraße 30a Tel.: (01) 50101/18381 Fax: (01) 50101/18806 Homepage: http://oe1.ORF.at Österreichische Apothekerkammer A-1091 Wien, Spitalgasse 31 Tel.: (01) 404 14-600 Fax: (01) 408 84 40 Homepage: www.apotheker.or.at Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit A-1030 Wien, Radetzkystr. 2 Tel.: (01) 71100-4505 Fax: (01) 71100-14304 Homepage: www.bmg.gv.at/ RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 1 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT Die Sendung Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form aufgearbeitet und Ö1-Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen. Wir über uns Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und Dr. Christoph Leprich die Sendung. Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Dr. Mag. Nadja Kwapil, Martin Rümmele, Dr. Doris Simhofer, Mag. Dominique Stiefsohn, Dr. Michaela Steiner, Dr. Ronny Tekal und Dr. Christoph Leprich. Das Service Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice, das auf größtes Interesse gestoßen ist. Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen wird kostenlos zur Verfügung gestellt und ist bereits am Sendungstag auf der Ö1-Homepage zu finden. Diese Unterlagen stellen in der Fülle der behandelten Themen ein MedizinLexikon für den Laien dar. Die Partner Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner: die Österreichische Apothekerkammer und das Österreichische Bundesministerium für Gesundheit. An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die Zusammenarbeit bedanken! Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 2 EISENMANGELPRÄPARATE, VITAMIN D-TROPFEN UND CO – SINNVOLLER ERSATZ ODER GESCHÄFTEMACHEREI Mit Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz 23. September 2013, 14.05 Uhr, Ö1 Sendungsgestaltung und Infomappe: Dr. Mag. Nadja Kwapil Redaktion und Infomappe: Dr. Mag. Nadja Kwapil und Dr. Christoph Leprich RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 3 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS EISENMANGELPRÄPARATE, VITAMIN D-TROPFEN UND CO – SINNVOLLER ERSATZ ODER GESCHÄFTEMACHEREI 5 KLEINES UND GROSSES BLUTBILD Die Mikronährstoffe – Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine 6 6 METALL IM BLUT - EISEN Ursachen des Eisenmangels Was tun bei Eisenmangel? 7 8 9 WIE VIEL IST ZU VIEL, WIE WENIG IST ZU WENIG? Der Normwert – eine manipulative Größe 10 11 KALZIUM UND VITAMIN D Unzureichende Zufuhr Vitamin D - hormonähnliche Substanz Wie ist die Versorgungslage in Österreich? Vitamingehalt in der Ernährung variiert Mögliche Überdosierung? 11 12 12 13 14 14 NATRIUM UND KALIUM Natrium Kalium 14 15 17 INFOLINKS BUCHTIPP SENDUNGSGÄSTE 18 20 21 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 4 EINSENMANGEL UND CO. EISENMANGELPRÄPARATE, VITAMIN D-TROPFEN UND CO – SINNVOLLER ERSATZ ODER GESCHÄFTEMACHEREI Sie verlieren Haare. Und klagen über Müdigkeit und Depression. Oft fehlen diesen Menschen essentielle Mineralstoffe oder Vitamine, wie Eisen oder Vitamin D. Tatsächlich gibt es einige wenige medizinisch überprüfbare Ursachen. Bei Frauen ist es meist die Regelblutung, die zu akutem Eisenmangel führen kann. Und vor allem ältere Menschen, die weniger ins Freie gehen, haben einen auffällig niedrigen Vitamin D-Wert in ihrem Blut. Ein paar bunte Pillen aus der Apotheke oder Drogerie schaffen dann meist Abhilfe. Man braucht nicht einmal einen Arzt, das meiste ist diagnose- und rezeptfrei in der Drogerie oder in der Apotheke erhältlich. Und wer doch auf Nummer sicher gehen will und ärztlichen Rat einholt, trifft immer häufiger auf hochmoderne Therapieangebote, um den vermeintlichen Mangel zu beheben: So steht derzeit Eisen intravenös verabreicht hoch im Kurs. Im Gegensatz zu Tabletten wirkt diese Therapie besonders schnell und verläuft nahezu frei von Nebenwirkungen. Die Behandelten fühlen sich danach nach eigenen Aussagen oft wie neu geboren. Labormediziner und Immunologen beobachten diese Entwicklung jedoch kritisch. Der Mangel sei oft herbeidiagnostiziert. Denn wenn geschäftstüchtige Mediziner, Fachgesellschaften oder die Pharmaindustrie Normwerte nach oben (Beispiel Ferritin-Wert) oder unten (der „Klassiker“ Cholesterinwert) verschieben, werden aus Gesunden rasch Kranke. Je mehr gesundheitliche Risiken bei einem Patienten diagnostiziert werden, desto wahrscheinlicher – so der Lockruf der Hersteller – sei sein Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln. Die Fakten scheinen den Skeptikern recht zu geben: Nur zehn Prozent der Frauen leiden erwiesenermaßen an einem echten Eisenmangel und sind auf eine medikamentöse Therapie angewiesen. Auch wenn der Eisenwert im Blut zu niedrig ist, sagt dies noch lange nichts darüber aus, ob der Körper auch tatsächlich unter einem Mangelzustand leidet. Diese Mappe informiert Sie über seriöse Nachweismethoden für Mineralstoff- oder Vitaminmangel und über die Chancen und Gefahren von Ersatzpräparaten und Eiseninfusionen. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 5 EINSENMANGEL UND CO. KLEINES UND GROSSES BLUTBILD Nicht selten geschieht es, dass dem Patienten der Blutbefund unmittelbar nach einer Blutabnahme wortlos in die Hände gedrückt wird. Mit den vielen rätselhaften Begriffen und Zahlen können die meisten dann wenig anfangen. Zumindest die Grundsätze sind aber schnell erklärt: Bei einem kleinen Blutbild werden grundsätzlich die roten und die weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen gezählt. Die roten Blutkörperchen werden auch Erythrozyten genannt. Sind zu wenig von ihnen vorhanden, kann das einerseits auf eine Magen-Darm-Erkrankung oder auf einen Mangel hindeuten – oft fehlt dem Organismus Eisen. Und auch ihre Größe ist Indikator für verschiedene Mangelerscheinungen: Sind die roten Blutkörperchen außer Form geraten, also zu groß, fehlen dem Körper oft Folsäure oder Vitamin B12. Die Thrombozyten hingegen, die Blutplättchen, sind an der Blutgerinnung beteiligt. Man könnte sie mit Stärke oder Verdickungsmittel vergleichen, die oft Nahrungsmitteln beigegeben werden, und dem jeweiligen Lebensmittel ihre Konsistenz verleihen. Sind zu wenig Blutplättchen vorhanden, ist das Blut zu dünn, gerinnt schlechter. Eine Knochenmarkserkrankung kann ursächlich dafür sein. Die weißen Blutkörperchen hingegen, die Leukozyten, geben Aufschluss darüber, ob eine Infektion im Körper vorliegt und ob das Immunsystem intakt ist. Wenn die Leukozyten erhöht sind, sie auf einen bakteriellen Infekt hindeuten, wird meist noch ein großes Blutbild erstellt, das sogenannte Differenzialblutbild, bei dem diese verschiedenen weißen Blutkörperchen genauer untersucht werden. Befinden sich auffällig viele Lymphozyten - eine spezielle Art der weißen Blutkörperchen - darunter, könnte auch ein viraler Infekt im Körper toben. Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/article13223843/Was-das-Blutbild-ueber-dieGesundheit-verraet.html Die Mikronährstoffe – Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine Eisen stärkt den Körper, regt das Wachstum von Zellen an. Was genau dieser stählende Stoff im Körper wirklich bewirkt, ahnten zumindest schon die alten Ägypter: sie tranken das Wasser, in dem sie zuvor ihre geschmiedeten Geräte lagerten, um sich gegen die „Bleichsucht“ zu schützen. Und auch die Griechen griffen offenbar rein intuitiv oder erfahrungsgemäß zu heilenden Substanzen, ohne wirklich um ihre Wirkweise Bescheid zu wissen: Menschen, die vom Kropf befallen waren, betupften sie mit der Asche von Meerschwämmen. Erst 1819 entdeckte man die hohe Jod-Konzentration in der Asche. 100 Jahre später RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 6 EINSENMANGEL UND CO. entdeckte man dann, dass bei der Betupfung von kranken Menschen mit Asche wohl Jodquelle auf Jodquelle traf, denn auch der Mensch produziert Jod, im Schilddrüsenhormon nämlich, dem Thyroxin. Die allgemeine Bezeichnung „Spurenelement“ für Elemente wie zum Beispiel Eisen, Kupfer, Zink, stammt aus dem 19. Jahrhundert, in dem diese Elemente, die im Körper nur in sehr geringen Dosen vorkommen, mit Hilfe von bestimmten Methoden - chemischen Farbreaktionen oder mit der sogenannten Emissionsspektroskopie - erstmals nachgewiesen werden konnten. Diese alten Untersuchungsmethoden waren aber zu grob, um ins Detail gehen zu können. Heute kann man die Spurenelemente kategorisieren. Es handelt sich entweder um Metalle oder Nichtmetalle. Mittels moderner Untersuchungsmethoden wie etwa der Atomabsorptionsspektroskopie (AAS), lässt sich nachweisen, dass diese Substanzen im menschlichen Gewebe wichtige Aufgaben haben. Die Bezeichnung Spurenelement fasst jene Stoffe zusammen, deren Konzentration im menschlichen Gewebe unter 50 mg pro kg Körpergewicht liegt. Spurenelemente und Mineralstoffe befinden sich aber auch im Blut, lassen sich also mittels Laborbefund nachweisen – die Werte für Natrium, Selen, Magnesium, Kupfer, Chlorid, Jod und Co werden routinemäßig im Rahmen der Blutabnahme erhoben. Neben den Vitaminen, Aminosäuren und Fettsäuren zählen die Spurenelemente und die Mineralstoffe zu den sogenannten Mikronährstoffen. Die Bezeichnung passt zu ihrer – bereits erwähnten – geringen Konzentration im Körper. Der menschliche Organismus benötigt nur sehr geringe Mengen von ihnen und sie scheinen auf den ersten Blick auch nicht wirklich nützlich zu sein: Sie sind weder Energielieferanten noch Haupt-Baustoffe für vorhandene Zellen. Und dennoch sind sie lebensnotwendig: Spurenelemente sind wie Vitamine die Regisseure in unserem Organismus. Sie erteilen Anweisungen, haben überall ihre Finger im Spiel. Mal sitzen sie in Proteinen bzw. weisen Proteine auf deren Position, mal steuern sie Enzyme und aktivieren bestimmte Hormone. Außerdem schützen sie die Zellen, wenn sie sich in anti-oxidative Enzyme einnisten. Spurenelemente, Mineralstoffe, Vitamine müssen täglich mit der Nahrung aufgenommen werden, der Körper kann sie nicht alleine bilden. Quelle: http://www.drlauda.at/info02.htm METALL IM BLUT - EISEN Auch Eisen zählt zu den Spurenelementen. Es ist maßgeblich an der Bildung des Blutfarbstoffes – des Hämoglobins – beteiligt, das unser Blut rot färbt. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 7 EINSENMANGEL UND CO. Jeder menschliche Körper hat circa vier bis fünf Gramm Eisen. Der Körper benötigt und benutzt es dazu, Sauerstoff zu speichern und zu transportieren. Auch für den Elektronentransport ist Eisen notwendig, es spielt also eine wesentliche Rolle bei Stoffwechselvorgängen, vor allem jenen, die Sauerstoff benötigen. Ein schwerer Eisenmangel führt zu Blutarmut (Anämie). Die Patienten sind meist blass, klagen über Müdigkeit, Kopfschmerzen, eingerissene Haut und Nägel, Haarverlust und verminderte Leistungsfähigkeit. Quelle: http://www.netdoktor.at/gesundheit/gesunde-ernaehrung/spurenelemente-5927 Ursachen des Eisenmangels Ursächlich sind meist chronische Blutungen im Magen-Darm-Trakt. „Hämorrhoiden, ein Polyp oder Parasiten im Darm können starken Blutverlust verursachen“, sagt Sendungsgast Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss, Geschäftsführender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Med Uni Innsbruck, Bereich Klinische Infektiologie und Immunologie. Aber auch die Darmerkrankung Zöliakie kann zu schwerem Eisenmangel führen sowie die Regelblutung der Frau und einseitige Ernährung. Zur Risikogruppe zählen aber auch Schwangere und ältere Menschen. Eisenaufnahme- und Speicherkrankheiten seien hingegen, so der Professor, äußerst selten. Der Wert des Eisens kann im Blut gemessen bzw. manifest werden. „Dieser Wert sagt allerdings noch nichts darüber aus, ob tatsächlich ein Eisenmangel vorliegt, oder nicht“, sagt Univ. Prof.in Dr.in MPH Ursula Köller, Vorstand des Instituts für Labordiagnostik im Krankenhaus Hietzing. Entscheidend sei immer der FerritinWert bzw. das Speichereisen. Liegt der Wert unter 30, spricht man von einem Eisenmangel. Denn der Körper braucht zuerst all jenes Eisen auf, das in den Organen liegt, bevor er die Vorräte anzapft. Erst wenn der Speicher leer sei, könne man von einem echten Eisenmangel sprechen, so die Ärztin. Der Ferritin-Spiegel gibt also Auskunft über die Eisenreserven im Körper. Bei Ferritin handelt es sich um ein Eiweiß, also um ein Protein im Blut, das Eisen speichert. Daneben gibt es noch das sogenannte Hämosiderin, das ebenfalls als Eisenspeicher dient. Beide Eiweiße zirkulieren hauptsächlich in der Leber, aber auch im Knochenmark, in der Milz, in den Muskeln und im Plasma. Bei einem gesunden Menschen sind in etwa 70 bis 80 Prozent des Eisens als Ferritin gespeichert und nur ein kleinerer Teil als Hämosiderin. Quelle: http://www.labtestsonline.de/tests/Ferritin.html?tab=2 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 8 EINSENMANGEL UND CO. Was tun bei Eisenmangel? Die meisten Eisenmangelpräparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Eine noch sehr junge Therapiemethode ist das Infundieren von Eisen. Das Eisen wird dazu in flüssiger Form mittels Infusion verabreicht, direkt ins Blut. Die Gründerin des ersten Eisenzentrums in Österreich/Linz, Dr.in Sabine Lahnsteiner, Fachärztin für Allgemeinmedizin: „Ich behandle sehr viele Frauen, die einfach durch die Regelblutung viel Blut verlieren. Sie haben einen weitaus höheren Bedarf, als zum Beispiel Männer.“ In der Therapie verabreicht die Ärztin nach eingehender Anamnese und Auswertung des Blutbildes - zwischen drei und sechs Infusionen in kurzen Abständen, also bis zu drei in einer Woche. Die Speicher des Patienten werden so in kürzester Zeit „auf 100 aufgefüllt“. Man lasse, so die Medizinerin, dann eine Zeit ohne Substitution vergehen und könne dann ausrechnen, wie viel Eisen die Patientin verliere und wie viel sie in Zukunft brauche. Denn die Therapie sei eine dauerhaft angelegte; solange die Regelblutung anhalte, solange sei man auch auf Eisenpräparate angewiesen. Dr. Sabine Lahnsteiner ist von der Wirksamkeit der Methode überzeugt. „Wir brauchen heute einfach mehr Eisen als früher. Frauen bluten länger und außerdem bekommen sie seltener Kinder, haben also nie Pause von der Regelblutung.“ In der Tatsache, dass auch Schwangere regelmäßig substituiert werden (müssen), sieht sie keinen Widerspruch, denn die Ursachen von Eisenmangel seien nun einmal vielfältig. Dr. Sabine Lahnsteiner: „Die Infusion ist zudem eine Alternative zu den Eisenpräparaten in Tablettenform, denn die würden viele nicht vertragen.“ Dr. Günter Weiss beobachtet diese Entwicklung eher kritisch und warnt vor allem vor prophylaktischen Verabreichungen. Besonders die Wirkungen und Nebenwirkungen von Eisenpräparaten sind noch nicht abschließend erforscht. Das Forschungs-Interesse rund um Eisenpräparate sei schlichtweg zu gering. „Man muss immer bedenken, Eisen regt das Zellwachstum an. Es können neue, gute, aber auch böse Zellen wachsen. Man weiß es nicht“, so Dr. Günter Weiss. Kontraindiziert ist die Einnahme von Eisenpräparaten daher vor allem bei Krebsbzw. bei Tumorpatienten. Aber auch Leberkranken sollte man kein Eisen verabreichen, da die Leber einer jener Orte ist, wo Ferritin, das Speicherprotein, zirkuliert. Auch Univ.-Prof. Dr. Ursula Köller, Vorstand des Instituts für Labordiagnostik Krankenhaus Hietzing, betrachtet die Infusionen eher skeptisch. Sie seien aus ihrer Sicht weniger eine Alternative, sondern mehr als ulitma ratio zu denken. „Die medizinische Indikation ist hier in weitaus höherem Maße zu prüfen“, so Dr. Köller. Denn nur 10 Prozent der Frauen würden tatsächlich an einem echten RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 9 EINSENMANGEL UND CO. Eisenmangel leiden. Und der höhere Eisenbedarf liege an einer falschen Lebensweise. „Wir essen zum Beispiel wenig bis keine Innereien mehr. Das sind wichtige Eisenlieferanten. Durch ausgewogene Ernährung kann man zumindest schwere Formen von Eisenmangel verhindern.“ Immerhin 90 Prozent der Frauen gelingt dieser Ausgleich auch, trotz Regelblutung. Ob aber ausgewogene Ernährung allein wirklich reicht, ist umstritten. Bei den vielen verschiedenen Arten von ein und demselben Produkt, ist in den Augen der Konsumenten schnell einmal etwas ausgewogen. Verfechter von Nahrungsergänzungsmitteln vertreten häufig die Meinung, dass ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen auch mit Umweltschadstoffen (z.B. Blei oder Cadmium) zusammenhängt, die wir erstens täglich einatmen und denen auch der Boden, auf dem unser vermeintlich gesundes Korn wächst, ausgesetzt ist. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserer Sendung zu Orthomolekularer Medizin am 14. Oktober 2013. Quellen: Vorgespräche mit unserem Sendungsgast Univ.-Prof.in Dr.in MPH Ursula Köller Vorgespräche mit unserem Sendungsgast Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss http://www.drlauda.at/info02.htm ZWISCHEN INDIKATION UND GESCHÄFTEMACHEREI ODER: WIE VIEL IST ZU VIEL, WIE WENIG IST ZU WENIG? Die Natur hatte ihre Gründe, Spurenelemente nur in geringen Dosen in unserem Organismus zirkulieren zu lassen. Ein Zuviel an Mikronährstoffen kann schädlich sein, ja sogar den Körper vergiften. Vor einer Einnahme ohne ärztliche Empfehlung oder nach eigenem Empfinden ist nicht nur abzuraten, sondern zu warnen. Das gilt natürlich auch für andere Mikronährstoffe wie etwa die Vitamine. Vitamin C zum Beispiel ist eines der wichtigsten mit der Nahrung aufgenommenes Anti-Oxidans. Oft wird es gemeinsam mit Eisenpräparaten empfohlen, um eine bessere Speicherung des Eisens zu gewährleisten. Ist der Eisenspiegel allerdings zu hoch, kann Vitamin C auch prooxidativ wirken und die Bildung der besonders gefährlichen Hydroxylradikale forcieren. Das gilt auch für einen zu hohen Kupferspiegel im Blut. Nur Blutanalysen können Klarheit darüber verschaffen, was und wie viel man wirklich braucht. Quelle: http://www.drlauda.at/info02.htm RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 10 EINSENMANGEL UND CO. Der Normwert – eine manipulative Größe „Der Normwert, der sich durch einen Blutbefund eruieren lässt, ist immer ein relativer Wert“, sagt Sendungsgast Dr. Günter Weiss. Beim Normwert handele es sich eigentlich um einen Schwankungsbereich, innerhalb dessen alle Werte normal seien. Außerdem muss ein einzelner Wert, der ausschert, noch nicht heißen, dass irgendetwas nicht stimmt bzw. eine Erkrankung vorliegt. Das Gesamtbild, die Gesamtschau aller Werte zusammen mit der klinischen Anamnese sei ausschlaggebend, so Dr. Weiss. Mitzudenken ist auch, dass auch Bluttests fehlerhaft oder ungenau sein können. Zum Beispiel wenn die Blutkonserve zu lange liegen geblieben ist. Der Normwert werde zudem gerade bei Spurenelementen bzw. Mikronährstoffen oft manipuliert, sagt Dr. Ursula Köller. Der Markt verdiene Unmengen allein durch Nahrungsergänzungsmittel. Genaue Zahlen lassen sich schwer bis gar nicht eruieren. Man müsse hier sehr kritisch sein, meint Dr. Köller. Besonders bei Lipidsenkern variieren die Empfehlungen je nach Wirtschaftslage bzw. den Interessen der großen Pharmakonzerne. Lipidsenker dienen zur Behandlung erhöhter Blutfettwerte. „Es sind aber nicht nur die Normwerte, die hier beliebig nach unten oder nach oben korrigiert werden, sondern vor allem die Risikowerte“, so Dr. Köller. Je mehr Risiken beim Patienten definiert werden, desto höher soll dann der Bedarf an zusätzlichen Nährstoffen sein. Woran es den Menschen derzeit wirklich fehle, sei Vitamin D. Darauf aufmerksam zu machen, sei notwendig, denn für dieses Vitamin interessiere sich kein Konzern. „Das sind ein Euro-Tropfen, viel zu billig für PR.“ Auch Vitamin D Mangel führt Dr. Köller eher auf falsche Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zurück. Quellen: Vorgespräche mit unserem Sendungsgast Univ.-Prof.in Dr.in MPH Ursula Köller Vorgespräche mit unserem Sendungsgast Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss KALZIUM UND VITAMIN D Sowohl Vitamin D3 als auch Kalzium sind für den Knochenstoffwechsel unverzichtbar - für die Neubildung der Knochenmatrix und deren Mineralisierung. Kalzium und Vitamin D3 fördern beide durch unabhängige molekulare Mechanismen die Knochenneubildung - so entfalten die beiden eine additive Wirkung. Für die optimale Knochenstruktur sind beide nötig. Um Knochenabbau vorzubeugen ist daher nur eine adäquate Zufuhr von Kalzium UND Vitamin D3 sinnvoll. Quellen: Radiodoktor vom 29. Oktober 2012 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 11 EINSENMANGEL UND CO. oe1.orf.at static pdf steoporose- 01 - 1-i.pdf Österreichische Ärztezeitung; Supplementum Dezember 2011; Konsensus Osteoporose Prävention & Therapie http://www.oegkm.at/download/osteoporose_2011_16112011.pdf Unzureichende Zufuhr Kalziummangel und Vitamin D-Insuffizienz sind zeitlebens Risikofaktoren für Osteoporose, aber erst im höheren Alter sind sie schwer durch andere Faktoren auszugleichen. Die ausreichende Versorgung ist daher die Basis jeder anderen medikamentösen Osteoporosetherapie und ist mit Voraussetzung für deren Erfolg. Die Knochendichte wird durch Vitamin D und Kalzium nachweislich erhöht und das Frakturrisiko sinkt. Die Supplementation durch kombinierte Präparate ist bei Menschen höheren Alters daher sinnvoll. Vitamin D kann bei ausreichender Sonnenbestrahlung vom Körper selbst gebildet werden. Ein geringer Teil wird mit der Ernährung zugeführt. Garantiert ist die ausreichende Synthese in nördlichen Ländern jedoch nicht, da die UV-Strahlung - abhängig von den Jahreszeiten - teilweise zu gering ist. Außerdem leben viele Menschen in Ballungsgebieten, deren Dunstglocke die Einwirkung von UV-Strahlen mindert. Hinzu kommt, dass die Aufenthaltsdauer im Freien in den Wintermonaten und dies wiederum besonders im Alter abnehmen kann. Daher wird von Experten eine ausreichende Versorgung von Vitamin D mit der Ernährung und eventuell über zusätzliche Vitamintabletten empfohlen. Die Vorstufen von Vitamin D3 werden als Provitamine mit der Nahrung (z.B. aus Fischen) aufgenommen oder über die Haut gebildet. Die Resorption von Vitamin D wird durch Nahrungsfette und Gallensäuren gefördert, die eigentliche Umwandlung in D3 erfolgt mit Hilfe von Enzymen und dem Parathormon in Leber und Nieren. Auf ähnliche Weise wird aus pflanzlichen Sterinen im Körper die Vorstufe D2 gebildet. Vitamin D - hormonähnliche Substanz Damit sich das Skelett des Menschen gesund entwickelt, benötigt es also von der Geburt bis zum Lebensende Vitamin D. Aufgrund seiner Entstehung und Wirkung wird Vitamin D als hormonähnlich angesehen. Es spielt vor allem im Stoffwechsel der Mineralien Kalzium und Phosphat eine wichtige Rolle, daher ist es für den Knochenaufbau äußerst wichtig. Es trägt dazu bei, die Knochen-Stammzellen zu differenzieren, hilft bei der ausgeglichenen Regulation des Kalziumaufbaus wie des -Abbaus und verhindert überschüssige Freisetzungen von Kalzium aus den Knochen. Entsprechend stört ein Vitamin D-Mangel den Knochenstoffwechsel bzw. das Gleichgewicht von Kalzium und Phosphaten. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 12 EINSENMANGEL UND CO. Neuere Forschungen zeigen, dass Gaben von Vitamin D und Kalzium auch noch im fortgeschrittenen Alter zur Knochengesundheit beitragen. Vitamin D ist in besonders großen Mengen im Lebertran (Fischleberöl) enthalten. Fische gehören allgemein mit zu den besten Lieferanten. Sie werden jedoch hierzulande nicht so häufig verzehrt, wie es wünschenswert wäre. Ein latenter Mangel an Vitamin D kann bei älteren Menschen entstehen, da die Eigensynthese von Vitamin D im Alter geringer ist. Der Mangel kann sich verstärken, wenn sich alte Menschen aufgrund von Gebrechlichkeit oder Krankheiten nur selten oder nie im Freien aufhalten – dies gilt ganz besonders für die Wintermonate. Ab der Menopause weisen manche Frauen einen zum Teil deutlich verringerten Vitamin D-Gehalt im Blut auf. Zum Schutz vor Osteomalazie (Knochenerweichung) und Osteoporose sollte auch in diesem Lebensabschnitt für eine ausreichende Vitamin D-Zufuhr gesorgt werden. Störungen in der Fettverdauung behindern die Bildung von Vitamin D. Bei Leberund Nierenkrankheiten kann die Umwandlung von Provitaminen in die aktive DForm gestört sein. Bei Immigranten aus südlichen Ländern kann in nördlich gelegenen Ländern durch die geringere Sonneneinstrahlung ein Mehrbedarf an Vitamin D durch die Ernährung entstehen. Wie ist die Versorgungslage in Österreich? Vitamin D- und Kalziummangel ist weltweit verbreitet, vor allem in den Ländern nördlicher Lage. Um zu überprüfen, wie es mit der Versorgung der österreichischen Bevölkerung aussieht, hat ein Team um Meinrad Peterlik im Jahr 2009 den Status im Rahmen einer Studie erhoben. 1.089 Personen wurden darin erfasst, zur Auswertung wurden Angaben zu Ernährung und Serumproben herangezogen. Außerdem wurde die Knochendichte gemessen. Was die Ernährung betrifft, lag der Konsum weit unter den empfohlenen Tagesmengen: Beim Vitamin D waren es im Durchschnitt 100 Einheiten, empfohlen werden 600. Bei Kalzium war die Lage nicht ganz so extrem, die durchschnittliche Aufnahme lag bei etwa 600 mg, die Empfehlungen gehen bis zu 1200 mg. Auch der Vitamin D-Serumspiegel war bei vielen Untersuchten deutlich zu niedrig. Bei einem Grenzwert von 25 nmol/l, litten etwa ein Viertel der Untersuchten in den Wintermonaten an einer Insuffizienz. Das entspricht den Werten in anderen zentraleuropäischen Ländern. Ein niedriger Spiegel war bei Frauen über 50 auch eindeutig mit einer geringeren Knochendichte assoziiert. Quellen: Radiodoktor vom 29. Oktober 2012 oe1.orf.at static pdf steoporose- 01 - 1-i.pdf RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 13 EINSENMANGEL UND CO. Meinrad Peterlik; Die Bedeutung von Calcium im Knochenstoffwechsel; in: SPECTRUM OSTEOPOROSE 2/11 Vitamingehalt in der Ernährung variiert Der Vitamin D-Gehalt in Milch und Milchprodukten hängt von der Jahreszeit ab. Außerdem ist im Sommer die Eigensynthese größer als im Winter. Ähnlich hoch wie in der Kuhmilch ist der Gehalt von Vitamin D in anderen Milchprodukten wie Sahne, Käse und Butter. Verluste durch Lagerung und Zubereitung entstehen kaum. Vitamin D bleibt beispielsweise bei den üblichen Garzeiten aktiv - es ist bis zu 180 Grad Celsius hitzestabil. Die Mengen von Vitamin D werden in Mikrogramm (mcg) oder in Internationalen Einheiten (IE) angegeben (1 mcg D3 = 40 IE). Mögliche Überdosierung? Zuviel Vitamin D wird durch die Sonneneinwirkung nicht gebildet. Bei hoher UVStrahlung bzw. bei langem Aufenthalt im Freien wird die Vitamin D-Produktion gedrosselt oder ganz eingestellt. Durch die recht geringe Menge von Vitamin D in der Nahrung sind Überdosierungen durch Lebensmittel kaum möglich. Sind höhere Mengen an Vitamin D aus medizinischen Gründen empfehlenswert oder notwendig, sind bei üblichen Dosierungen (bis zu 10 mcg) keine Nebenwirkungen bekannt. Der Verdacht eines erhöhten Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse infolge einer kombinierten Kalzium/Vitamin D Supplementation zur Basistherapie von Osteoporose hat sich nicht erhärtet. Quelle: Radiodoktor vom 29. Oktober 2012 oe1.orf.at static pdf steoporose- 01 - 1-i.pdf Österreichische Ärztezeitung; Supplementum Dezember 2011; Konsensus Osteoporose Prävention & Therapie http://www.oegkm.at/download/osteoporose_2011_16112011.pdf NATRIUM UND KALIUM Natrium und Kalium erfüllen im Körper wichtige Aufgaben. Es handelt sich dabei um Mineralstoffe, ohne die wir nicht funktionieren. Ein Mangel kann sich hier recht schnell und besonders unangenehm äußern. Vor allem der Verlust an Kalium ist lebensgefährlich. Natrium und Kalium sind maßgeblich am Flüssigkeitshaushalt des Körpers beteiligt. Kalium befindet sich in den Zellen, Natrium befindet sich größtenteils, also zu 98 Prozent, außerhalb, also im Blut. Nur zwei Prozent des Körpernatriums zirkuliert innerhalb der Zellen. Dieser RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 14 EINSENMANGEL UND CO. Konzentrationsunterschied ist Absicht der Natur. Kalium stabilisiert die Zellen, damit Natrium in ihnen Blut fließen kann. Natrium und Kalium verwalten und steuern so den Wasserhaushalt im Körper. Gemeinsam sind diese beiden Mineralstoffe auch an der Nervenleitung und der Muskelkontraktion beteiligt. Quelle: http://www.medizinfo.de/endokrinologie/stoffwechsel/natriummangel.htm Natrium Der tägliche Bedarf eines erwachsenen Menschen liegt bei ca. 0,55 g Natrium täglich. Es wird mit der Nahrung in Form von Kochsalz (NaCl) aufgenommen und hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden, ein wenig auch über den Stuhl und den Schweiß. Natriummangel entsteht vor allem durch Erkrankungen im MagenDarm-Trakt (Erbrechen, Durchfall). Aber auch über die Haut kann Natrium quasi „ausgeschieden“ werden bzw. Verluste verursachen, z.B. bei Verbrennungen oder Verletzungen der Haut; sowie über die Nieren, etwa bei bestimmten Nierenerkrankungen mit eingeschränkter Nierenfunktion. Dass zu wenig Natrium mit der Nahrung aufgenommen wird, ist eher unwahrscheinlich – Kochsalz kommt (manchmal auch allzu) reichlich in Nahrungsmitteln vor. Von einem Natriummangel oder einer Hyponatriämie spricht man, wenn der Anteil des Serumnatriums unter den Wert von 135 mmol/l sinkt. Es ist die häufigste Elektrolytstörung. Meistens geht sie nicht mit einer Verminderung der absoluten Natriummenge im Blut einher, sondern reflektiert vor allem eine Störung des Wasserhaushalts. Es können demnach verschiedene Formen der Hyponatriämien unterschieden werden. Bei der hypovolämischen Hyponatriämie ist der Natriumverlust größer als der Wasserverlust. Mögliche Ursachen sind Erbrechen, Durchfall, Infektionen oder Verlust über die Nieren bei verschiedenen Nierenerkrankungen. Zur hypervolämischen (also Wasserüberschuss bedingten) Hyponatriämie kommt es vor allem, wenn große Mengen Wasser getrunken werden. Hier ist also das Flüssigkeitsvolumen im Körper stark erhöht und das Gesamtkörpernatrium „hinkt dem nach“. Dieser Befund kann auf eine andere Grunderkrankung hinweisen. Bei Herzinsuffizienz, einer Leberzirrhose oder Nierenfunktionsstörungen kommt es zu Wassereinlagerungen – z.B. in der Lunge, im Bauchraum oder in anderen Geweben – man spricht von Ödemen. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 15 EINSENMANGEL UND CO. Bei der dritten Form von Natriummangel, der isovolämischen Hyponatriämie, kommt es im Körper zu einer Ansammlung von Flüssigkeit, ohne dass dadurch Ödeme gebildet werden. Obwohl kein Natriumverlust stattgefunden hat, kommt es zu einer Verdünnung im Körper und einer ebenfalls geringeren Konzentration von Natrium. Mögliche Ursachen für diese komplexe Störung sind eine vermehrte Ausschüttung von ADH (Antidiuretischem Hormon), das den Wasserhaushalt regelt, bei Schilddrüsenunterfunktion und bei wasserzurückhaltenden Medikamenten (Cyclophosphamid, Clofibrat). Es gibt prinzipiell zahlreiche mögliche Folgen dieses Natriumverlusts. Welche tatsächlich auftreten, ist abhängig vom Ausmaß des Natriummangels und von der Geschwindigkeit, mit der die Störung auftritt. Zusammenfassend können folgende Symptome auftreten: Abnahme des Herzschlagvolumens Abnahme der Herzkranzgefäß- und Organdurchblutung Abnahme des Urinvolumens und der Natriumausscheidung starkes Durstempfinden Anorexie (Abmagerung) Störungen des Geschmacksempfindens Muskelkrämpfe, Oberbauchkrämpfe, Krampfanfälle Kopfschmerzen Erschöpfung Bewusstseinsstörungen Schockzustände Koma, sowie neurologische und zerebrale Störungen Je nachdem welche Form der Hyponatriämie vorliegt, ist es nötig, die Flüssigkeitszufuhr zu verringern oder aber die Zufuhr von Natrium zu erhöhen. Außerdem ist entscheidend, mit welcher Schnelligkeit und Ausprägung die Hyponatriämie auftritt. Bei Wasser- und Natriumverlusten über die Niere, besonders bei Verlusten, die nicht kurzfristig behoben werden können, ist eine konsequente Natriumzufuhr notwendig. Diese Störung gehört natürlich durch einen Spezialisten behandelt. Dieser bestimmt die Menge der Substitution und kontrolliert den Serumnatriumspiegel regelmäßig. Quelle: http://www.medizinfo.de/endokrinologie/stoffwechsel/natriummangel.htm RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 16 EINSENMANGEL UND CO. Kalium Der Verlust an Kalium kann zu schweren Herz- Kreislauferkrankungen bzw. HerzKreislauf-Versagen und zu Krämpfen führen. Aber auch weniger akute Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Darmträgheit, Müdigkeit lassen auf einen Kaliummangel schließen. Experten geben für einen Kaliummangel - Hypokaliämie 3,6 mmol/l Kalium im Blutserum als Grenze an. Wie beim Natriumverlust entsteht der Mangel oft durch Durchfallerkrankungen, Erbrechen oder andere Krankheiten, in deren Verlauf der Körper zu viele Flüssigkeiten ausscheidet. Der Mangel an Kalium kann aber auch eine Folge von körperlicher Überanstrengung sein, also von starkem Schwitzen. Um Kaliummangel vorzubeugen, sollte der Mensch auf die Kaliumzufuhr im Essen achten. Sehr kaliumhaltige Lebensmittel sind u.a. Kartoffeln und Kartoffelprodukte, Nüsse, Pilze, Milch, Fleisch, Fisch, Geflügel und einige Obstund Gemüsesorten. Die Einnahme von Kalium-Präparaten sollte nur bei medizinischer Indikation, auf Anweisung und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Quellen: http://www.herzstiftung.de/Magnesiummangel-Kaliummangel.html http://www.kaliummangel.com RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 17 INFOLINKS INFOLINKS Das Erste – Info zu Vitamin D http://www.daserste.de/information/ratgeberservice/gesundheit/sendung/rbb/2013/13042013-vitamin-d-102.html Das Erste – Information und Ratgeber bei Eisenmangel http://www.daserste.de/information/ratgeberservice/gesundheit/sendung/rbb/2013/eisenmangel-19012013-100.html Wann braucht es eine Eiseninfusion? – Eine kritische Betrachtung http://www.puls.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2007/12/11/Gesundheitsthemen/Eisenmang el-Wann-braucht-es-eine-Infusion Über die Verursacher von Eisenarmut http://www.ktipp.ch/artikel/d/der-eisenarmut-macher/ NZZ – Wundermacher gegen Müdigkeit? http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/kein-wundermittel-gegen-muedigkeit1.11212033 Eisenplattform – Therapie und Berechnung http://www.iron.medline.ch/Eisenplattform/Update_Eisenmangel/Therapie/Therapie_ bei_Eisenmangel_mit_und_ohne_Anaemie_Eisensubstitution_Eiseninfusion.php Eisenplattform – Epidemiologie und Ferritinwert http://www.iron.medline.ch/Eisenplattform/Update_Eisenmangel/Epidemiologie/Eise nmangel_Grundlagen_und_Epidemiologie_Ferritinwert.php Infos zur Blutarmut – Anämie http://www.qimeda.de/lexikon/krankheiten/blutarmut-vitamin-b12-mangel Netdoktor – Vitamin B 12 Mangel/Anämie http://www.netdoktor.at/krankheit/vitamin-b12-mangel-7340 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 18 INFOLINKS Infos zur Blutuntersuchung – AOK http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit/metalle-vitamine-8006.php Zum Bluttbild bei VeganerInnen http://www.vegan.at/blutbild/blutbild.html Frankfurter Rundschau, Laborwerte – So verstehen Sie ihr Blutbild http://www.fr-online.de/ratgeber/laborwerte-so-verstehen-sie-ihrblutbild,1472794,15000774.html RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 19 BUCHTIPP BUCHTIPP Peter Seelig, Marion Meiners Laborwerte klar und verständlich Verlag Gräfe und Unzer 2013 ISBN-13: 978-3833822902 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 20 SENDUNGSGÄSTE SENDUNGSGÄSTE In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 23. September 2013 waren zu Gast: Univ. Prof.in Dr.in MPH Ursula Köller Vorstand des Instituts für Labordiagnostik Krankenhaus Hietzing mit neurologischem Zentrum am Rosenhügel Wolkersbergenstraße 1 A-1130 Wien Tel: +43/1/801 10 - 2541 Fax: +43/801 10 - 2688 E-Mail: [email protected] Homepage: https://www.wienkav.at/kav/khr/ZeigeAnsprech.asp?ID=617 Dr.in Sabine Lahnsteiner FA für Allgemeinmedizin, Arbeits- und Notfallmedizinerin Leiterin des 1. Linzer Eisenzentrums Ardaggerstraße 55 A-3300 Amstetten Tel: +43/7472/28906 E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss Geschäftsführender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Med Uni Innsbruck, Bereich Klinische Infektiologie und Immunologie Christoph Probst Platz 1 Innrain 52 A-6020 Innsbruck Tel:+43/512/504-23251 Fax: +43/512/504-23317 E-Mail: [email protected] Homepage: https://www.i-med.ac.at/patienten/dept_innere_medizin.html RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 21