wir - Pro Homine
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wir - Pro Homine
Ausgabe 01/2013 wir: D A S M A G A Z I N D E R K R A N K E N H Ä U S E R U N D S E N I O R E N E I N R I C H T U N G E N W E S E L- E M M E R I C H / R E E S Mitarbeiter, Patienten & Freunde Wechsel an der Spitze pro homine: Geschäftsführer Heinrich Schnieders übergab an Dr. Johannes Hütte > Rückblick > Ausschau > Berichte > Interviews Ihr Exemplar zum Mitnehmen! pro homine firmenfitness Beruf Innerbetriebliche Konflikte, Mobbing, Stress, psychische Erschöpfung, Kommunikationsprobleme Privat Partnerschaft, Familie, Sucht, Krisen, Erschöpfung Finanzen Schulden, Spielsucht Gesundheit Gesundheitsfragen, Unterstützung und Betreuung in besonderen Lebensumständen Psychostress Erkennen – Beraten – Verändern Unsere Experten Psychiater, Psychotherapeuten, Ärzte, Supervisoren, Coaches, Suchtberater, Anwälte, Sozialarbeiter, Diplompädagogen, Krankenschwestern Führung gesundes Führen, Kommunikation, schwierige Gesprächssituationen, Begleitung von belasteten Mitarbeitern, Konflikt- und Kritikkulturen, Motivationsförderung Externe Mitarbeiterberatung für Mitarbeiter der pro homine 0281 104-1263 [email protected] Betriebliches Gesundheitsmanagement Inhalt Geschäftsführer-Wechsel Feierstunde mit 250 Gästen Interview: Dr. Johannes Hütte Interview: Heinrich Schnieders 5 10 12 Impressum V.i.S.d.P.: Die Redaktion Maija Becker-Kontio, Sylvia GuthWinterink, Gerd Heiming, Lisa Quick, Sabine Seegers, Kirsten Voß An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Claudia Beckmann, Bettina Bothen, Christel Dorando, Ann-Kathrin Droste, Tom Engelen, Uli Fehr, Dr. Roland Gruhn, Sylvia Guth-Winterink, Gerd Heiming, Gisela Henschel, Bärbel Koschorrek, Mechtild Lacher-Lehmann, Janina Michels, Dirk Nellessen, Lisa Quick, Gabriele Saccaro, Heinrich Schnieders, Sabine Seegers, Team firmenfitness, Team Hygiene und Arbeitsschutz, Team Qualitätsmanagement, Kirsten Voß Wir danken für die Fotos: Senioren Mitarbeiter Vorstellung Dr. A. Klimkiewicz Indische Ordensschwestern in der pro homine BZNW: Pflegen kann nicht jeder MAV-Wahlen am 5. März 2013 Jubilarin: Elfie Werner Jubilarin: Hildegund Dormoolen Jubilare: Rainer Klepping und Horst Mierzwa Willibrordfest: gute Stimmung Jubilare 33 38 40 43 46 47 48 49 49 pro homine Lisa Quick, Ekkehart Malz, Andreas Bomheuer, Dirk Nellessen, Janina Michels, fotolia.com und allen, die uns ein Foto zur Verfügung gestellt haben. Gestaltung und Produktion: TNP · Agentur für Kommunikation Vinckeweg 15, 47119 Duisburg In dieser Zeitschrift ist aus rein pragmatischen Gründen der Lesbarkeit entweder die männliche oder Geleitwort Aktuelles zum Baujahr 2013 Dank an Ehrenamtliche Teil-Neubau: Kardiologie Modernisierung: Mehr Komfort in der Gastroenterologie Erfolgreich nach DIN zertifiziert! Ausstellung rund um den Rücken Neues aus der Hygiene-Abteilung Projekt Händehygiene 4 16 17 22 23 30 42 42 42 die weibliche Form gewählt worden, wofür wir die Leser und Leserinnen um Verständnis bitten. Der Paartherapeut Jürg Willi konstruierte den Satz: „Wenn man/frau mit seiner/ihrer Partner/in zusammen leben will, so wird er/sie zu ihr/ihm in ihre/seine oder sie/er in seine/ihre Wohnung ziehen“, um deutlich zu machen, dass eine befriedigende Lösung des Sprachproblems nicht möglich ist. (Aus: Manfred Lütz, Lebenslust, München 2005). Gesundheit & Medizin Medizinische Vorträge Wenn der (Schulter-)Kalk sich breitmacht, rieselt oder strömt … Aromatherapie – Rosige Zeiten Brustkrebs-Infotag Brustzentrum erfolgreich rezertifiziert PIZ im St. Willibrord-Spital Fortbildung Dekubitus-Prophylaxe Welt-Osteoporose-Tag „Top-Pflegeheim 2012“ Nachtwächter im Agnes-Heim Rettungsübung im alten Krankenhaus Rees Fünf Jahre St. Lukas Agnes-Heim: Gaudi wie in München 20 21 39 44 45 Gesundheitszentrum Neues aus dem Gesundheitszentrum pro homine 24 Betriebliche Gesundheitsförderung Betriebliches Gesundheitsmanagement mit neuen Schwerpunkten 32 Kompakt MHW gewann DAS Fußballspiel Spezialbett für Kinder der Palliativstation Qualifiziertes Trauma-Zentrum Kinderbetreuung „Mariechen“ Ein Herz für Frauen mit Brustkrebs 50 Jahre Pädiatrie Prof. Gappa auf Focus-Liste 26 26 27 28 28 29 29 15 Unterhaltung 18 21 34 34 35 35 41 wir: weltweit – eine Zeitung reist um die Welt Buchtipp Aus Ulis Schatzkästchen: Mandelhörnchen Kennst du unsere wir:? Rätsel 36 40 43 50 51 Die Redaktion teilt diese Auffassung. 3 wir: pro homine Liebe Leserinnen und Leser, in den vergangenen Jahren habe ich Sie an dieser Stelle regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen in der Holding pro homine informiert. Diesmal komme ich nicht umhin, von mir selbst zu sprechen: Nach 26 Jahren als Geschäftsführer des Marien-Hospitals und parallel seit 2003 auch der gesamten Holding mit ihren Einrichtungen hat für mich am 1. Februar 2013 das Rentnerleben begonnen. Ich möchte an dieser Stelle den Mitarbeitern danken, die mich in den vergangenen Jahren unterstützt und die mit ihrem Einsatz dazu beigetragen haben, die Holding zu einem wirtschaftlich gesunden und leistungsstarken Unternehmen zu machen. Ein Geschäftsführer ist nur so gut wie seine Mitarbeiter. Notwendig sind dafür: Zielvorgaben, Motivation, Spielraum, Rückendeckung und Vertrauen. Leider ist es mir bei über 2700 Mitarbeitern nicht möglich gewesen, zu jedem Einzelnen Kontakt zu halten. Deshalb wähle ich auch diesen Weg, um allen Danke zu sagen. Ich danke den Patienten, die den Ärzten, Pflegern und Therapeuten in unseren Krankenhäusern ihr Vertrauen geschenkt haben. Gesundheit ist ein hohes Gut, das man nur in gute Hände gibt. Wir übernehmen diese Verantwortung gern. Der Holding-Name pro homine, „für den Menschen“, ist auch Richtschnur der Arbeit in unseren neun Senioreneinrichtungen. Fast 700 Frauen und Männer haben sich für eines unserer Wohnheime als ihr neues Zuhause entschieden, um dort ihren Lebensabend zu verbringen. Auch dafür herzlichen Dank! Prävention, Gesundheitsförderung und ambulante Rehabilitation sind ein weiterer Schwerpunkt der Holding pro homine. Dieses Angebot rundet unser Leistungsspektrum als Gesundheitsunternehmen ab. In meinen Dank einschließen möchte ich alle, die dieses Komplettangebot für die Bewohner der Region in Anspruch nehmen und aktiv etwas für ihre Gesundheit tun. Die Verantwortung für unser Dienstleistungsunternehmen trägt nun mein Nachfolger als Geschäftsführer, Dr. Johannes Hütte. Ich wünsche ihm einen guten Start und bin überzeugt, dass er die Herausforderungen meistern und die Holding in eine weiterhin gute Zukunft führen wird. Von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, verabschiede ich mich mit den besten Wünschen für die Zukunft. Ihr Heinrich Schnieders 4 wir: Thema Abschied nach 26 Jahren: Heinrich Schnieders (2. v. l.) mit (v. l.) Festredner Jens Spahn, seinem Nachfolger Dr. Johannes Hütte und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Stefan Sühling Wohlbehütet in den Ruhestand – vertrauensvoll in die Zukunft 250 Gäste bei der Feierstunde zum Geschäftsführer-Wechsel in der pro homine: Heinrich Schnieders verabschiedet – Dr. Johannes Hütte begrüßt Nach 26 Jahren als Geschäftsführer des Marien-Hospitals und seit 2003 zugleich auch der pro homine wurde Heinrich Schnieders (63) am 26. Januar 2013 in den Ruhestand verabschiedet und sein Nachfolger Dr. Johannes Hütte (40) offiziell begrüßt. An der Feier im Welcome Hotel Wesel nahmen rund 250 Gäste teil – Vertreter aus dem Aufsichtsrat und den Kuratorien, Mitarbeiter, Geschäftspartner, Weggefährten, Freunde und Familie. Reden und Grußworte waren geprägt von hoher Wertschätzung und Anerkennung für Heinrich Schnieders und guten Wünschen an Dr. Hütte für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der pro homine. Die Festrede hielt Jens Spahn, Gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-/CSU- Bundestagsfraktion, die Laudatio auf Heinrich Schnieders der ehemalige Chefarzt und Ärztliche Direktor des MarienHospitals, Prof. Dr. Dietrich Berdel. Kalles Markenzeichen ist der Pepita-Hut. Den trägt der Zwölfjährige immer, wenn er Schlagzeug spielt. So auch am 26. Januar, als in Wesel offiziell der Geschäftsführer-Wechsel in der pro homine vollzogen wurde. Kalle Kontio sorgte mit Vater Matti und Mutter Sinikka für die musikalische Gestaltung der Feier. Die drei waren eigens aus Finnland angereist, wo sie nahe Helsinki wohnen. Dank familiärer Verbindungen unterhalten sie einen guten Draht zur pro homine und waren gerne bereit, den weiten Weg auf sich zu nehmen. Kalle hatte ein besonderes Geschenk für Heinrich Schnieders im Gepäck: ein selbst komponiertes Stück, das er mit seinen Eltern live uraufführte. Der Titel: „Wohlbehütet“ – passend zu Ihnen hörten die Gäste gern zu: Schlagzeuger Kalle Kontio und Laudator Prof. Dr. Dietrich Berdel seiner Kopfbedeckung und zu verstehen als guter Wunsch, der „Neu-Rentner“ möge von seiner geplanten Pilgertour auf dem Jakobsweg ins spanische Santiago de Compostela gesund zurückkehren. Launige Laudatio Gesundheit spielte während der Veranstaltung als persönliches Gut ebenso eine Rolle wie als Thema von Politik, Ökonomie und Management. Dafür sorgte eine Reihe von Rednern. Prof. Dr. Dietrich Berdel, der als ehemaliger Chefarzt und Ärztlicher Direktor am Marien-Hospital 20 Jahre lang mit 5 wir: Thema Festredner Jens Spahn Heinrich Schnieders zusammengearbeitet hat, unterhielt das Publikum mit seiner Laudatio auf den scheidenden Geschäftsführer. Launig, witzig, gewürzt mit kleinen Spitzen und einem Schuss Selbstironie, gelang Berdel eine treffliche, an Anekdoten reiche Darstellung unter dem Motto „Erlebtes und Erlaubtes“. Mit Schuldentilgung/ Kostenkontrolle, medizinischer Differenzierung und Sanierung der Bausubstanz habe Schnieders das Marien-Hospital zu Am Kontrabass: Matti Kontio war mit Ehefrau und Sohn eigens aus Finnland angereist. einem gesunden Krankenhaus gemacht, so die Kernaussage. Berdel untermauerte seine Worte mit erheiternden Fotos und Illustrationen, die in einer Pyramide mit dem Kopf von „Baumeister Schnie ders“ gipfelten. Fast 200 Millionen Euro habe dieser während seiner Zeit als Geschäftsführer investiert, rechnete Berdel vor. „Gesundheitswesen ist Evolution“ Über Geld sprach auch Festredner Jens Spahn. „Der Streit um die KrankenhausFinanzierung darf nicht auf dem Rücken der Patienten und Häuser ausgetragen werden, sondern muss zwischen Bund und Ländern gelöst werden“, betonte er. Der Abgeordnete aus Ahaus beleuchtete aktuelle Probleme der Krankenhäuser (Zwang zur Ökonomisierung, Spagat zwischen Daseinsfürsorge und Wettbewerb, zunehmende Kluft zwischen Tarifsteigerungen und Einnahmen) und schlussfolgerte: Es gelte, die regional sehr unterschiedliche KrankenhausLandschaft in Deutschland zu betrachten und mit den Bundesländern über Kooperationen und Schwerpunktbildungen zur medizinischen Versorgung zu sprechen. Ein Thema mit Langzeitwirkung: „Gesundheitswesen ist beständige Evolution“, so Spahn. „Krankenhaus-Landschaft brennt!“ Heinrich Schnieders griff den Ball auf und nahm seine Verabschiedung zum Anlass für einen Appell an die Politik in Berlin, die Krankenhäuser endlich ernst zu nehmen. Er sagte, 50 Prozent der Häuser schrieben rote Zahlen, weil sich seit Jahren eine Schere zwischen Kosten und Einnahmen aufgetan habe. Es drohe eine weitere Verschärfung der wirtschaftlichen Situation. Schnieders: „Die Krankenhaus-Landschaft brennt!“ Er kritisierte, das Land NRW komme seiner Investitionsverpflichtung nicht nach, das treibe Kliniken in die Verschuldung. „Wir in der Holding waren bisher Gott sei Dank in der Lage, unsere bauliche Weiterentwicklung aus eigener Kraft mit Barmitteln zu stemmen“, betonte Schnieders. Er wies die Behauptung einiger Krankenkassenvorstände zurück, Krankenhäuser würden aus wirtschaftlichen Gründen die Patientenzahlen steigern. Tatsächlich seien die Gründe für die Leistungssteigerung der medizinisch-technische Fortschritt, die älter werdende Bevölkerung und die gestiegene Erwartungshaltung der Patienten. Schnieders‘ Fazit: „Die Krankenhäuser brauchen Planungssicherheit und eine Finanzausstattung, Sinikka Kontio spielte Kantele, das finnische Zupfinstrument. Prof. Dr. Dietrich Berdel berichtete aus seiner Zeit mit Heinrich Schnieders. die sie in die Lage versetzt, ihren Versorgungsauftrag weiterhin zu erfüllen. Kliniken, die wirtschaftlich solide arbeiten und strategisch gut aufgestellt sind, dürfen durch unzureichende gesetzliche Rahmenbedingungen nicht in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.“ Schnieders betonte, er habe als Geschäftsführer immer in allen Einrichtungen schwarze Zahlen geschrieben und stellte fest: „Damit sind gute Voraussetzungen für eine regionale Erweiterung gegeben. Dies darf jedoch nicht um jeden Preis geschehen, weil sonst die Weiterentwicklung der bestehenden Holding mit all ihren Einrichtungen nur noch eingeschränkt möglich wäre.“ Er freue sich, die Verantwortung dafür jetzt an seinen Nachfolger Dr. Johannes Hütte abgeben zu können. Dieser sei als ehemaliger kaufmännischer Geschäftsführer der Krankenhaussparte des Malteser-Konzerns mit den Problemen, Herausforderungen und Chancen der Krankenhaus-Landschaft vertraut. An Dr. Hütte gerichtet sagte Schnieders: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Holding weiterentwickeln und in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft führen. Dazu alles Gute und das nötige Quäntchen Glück, das man ebenfalls braucht, um erfolgreich zu sein.“ Im persönlich gehaltenen Teil seiner Rede (s. dazu das ausführliche Interview auf den Seiten 12 bis 14) sprach Heinrich Schnieders vom Geschäftsführer als Teamplayer, schilderte seinen Werdegang und wie er ans Marien-Hospital kam und gab Auskunft über seine Pläne für eine Pilgertour auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. „Motivierte Mannschaft“ Seinen Weg als allein-verantwortlicher Geschäftsführer hat Dr. Johannes Hütte am 1. Februar begonnen und würdigte zu Beginn seinen Vorgänger. Heinrich Schnieders habe „durch eine kluge und nachhaltige Unternehmensführung dafür Sorge getragen, dass Mittel für Investitionen in die Zukunft unserer Trägergesellschaft pro homine zur Verfügung standen und stehen“. In seinen 26 Jahren habe Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete sich Heinrich Schnieders nach 26 Jahren. Schnieders eine Unternehmenskultur geprägt, die ihn dazu veranlasst habe, sich um den Geschäftsführerposten in der pro homine zu bewerben, so Dr. Hütte. Im Unternehmen gebe es „viele Leistungsträger und eine sehr motivierte, fachlich hoch kompetente und leistungsbereite Mannschaft“, betonte er. „Darauf können wir aufbauen.“ Er sei bestrebt, der Bevölkerung in der Region „mit medizinischen KompetenzZentren attraktive Angebote auf hohem Niveau“ zu machen. Dies sei nur in enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten, anderen Krankenhäusern in der Region und in Abstimmung mit den Kostenträgern zu machen. Anders sei es nicht möglich, den Versorgungsauftrag auf sehr hohem Niveau dauerhaft zu erfüllen und zugleich Angebote der Hochleistungsmedizin wirtschaftlich darzustellen. Dazu müsse die Politik den Rahmen so setzen, „dass es eine faire Chance im Wettbewerb gibt und Qualität und Leistung die Schiedsrichter über wirtschaftlichen Erfolg und die Garanten der Erfüllung unseres Unternehmensauftrags sind“, forderte Dr. Hütte. Kranken, alten und in Not geratenen Menschen zu helfen: Das sei das Selbstverständnis der pro homine, betonte der neue Geschäftsführer. „Wir sind die 7 wir: Thema Abschied und Willkommen: Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Sühling mit Heinrich Schnieders und Dr. Johannes Hütte pro homine, wir sind für die Menschen da.“ Vor diesem Hintergrund sei es für ihn von entscheidender Bedeutung, dass es sich um einen konfessionellen Träger handele, hinter dem über einen Verein (Marien-Hospital) und eine Stiftung (St. Willibrordus-Spital) letztlich Kirchengemeinden stünden. Konfessionelle Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen hätten einen wesentlichen Auftrag im Gesundheitswesen zu erfüllen, so Dr. Hütte, der von Hause aus Lehrer für Theologie und Philosophie ist und später das Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Promotion anschloss. Als Leitlinie seiner Aufgabe, auf die er sich freue, nannte Dr. Hütte: „Den Glauben an das Gute im Menschen und an den zwanglosen Zwang des besseren Arguments und selbstverständlich das Vertrauen auf das Handwerk der Betriebswirtschaft.“ Mit den Worten von Papst Benedikt bat er „um jenen Vorschuss an Sympathie, ohne den es kein Verstehen gibt“. Er dankte allen, die sich in der Vergangenheit in den Dienst der pro homine gestellt haben und seinem Vorgänger Heinrich Schnieders „für die gute und vertrauensvolle Zeit des Übergangs vom Vorgänger zum Nachfolger“. Dr. Hütte schloss mit der Einladung an alle, die mit dem Unternehmen verbunden sind, „uns auf dem weiteren Weg zu begleiten und daran mitzuarbeiten, die pro homine in eine weiterhin erfolgreiche und sichere Zukunft zu führen“. „Der Abschied schmerzt“ Auf diesem Weg sicherte Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Sühling dem neuen Geschäftsführer die Unterstützung der Aufsichtsgremien zu. Sühling würdigte die große Tatkraft von Heinrich Schnieders und dessen Leidenschaft für 8 Dr. Johannes Hütte: „Qualität und Leistung sollen die Schiedsrichter über Wirtschaftlichkeit und Erfolg sein.“ die Arbeit. In 26 Jahren als Geschäftsführer habe er aus dem kleinen Marien-Hospital die große pro homine gemacht, die heute so gut da stehe. Er hob hervor, Schnieders habe die Mitarbeiter stets wertgeschätzt, auch seien immer wieder dessen Beharrlichkeit und Großzügigkeit betont worden. „Der Abschied von Ihnen schmerzt uns“, sagte Sühling. Dieser Schmerz sei auch im Krankenhaus nicht zu behandeln. Heinrich Schnieders hat ein Mittel dagegen: Kalles Stück „Wohlbehütet“, das der junge Musiker ihm auch auf CD gebrannt hat. Hut ab! GHg Vorgänger und Nachfolger: Heinrich Schnieders mit Dr. Johannes Hütte und dessen Ehefrau Saskia Heinrich Schnieders mit seinen Töchtern Cornelia und Stefanie „Wohlbehütet“: Kalle Kontio überraschte Heinrich Schnieders mit einem selbst komponierten Stück. Grußworte Dr. Ullrich Raupp, Ärztlicher Direktor des Marien-Hospitals, bezeichnete Verlässlichkeit, Berechenbarkeit und Loyalität als die Haupttugenden von Heinrich Schnieders. Er stellte fest: „Waren Sie von einer Forderung überzeugt, waren Sie der ,Marathonmann‘, der kaum noch vom Ziel abzubringen war“. Der Referent dankte Schnieders für ein Klima, das in der pro homine stets die offene Diskussion auch darüber ermöglichte, „dass medizinische und wirtschaftliche Interessen im Krankenhaus unausweichlich aufeinanderprallen und nicht immer in bester Harmonie gelöst werden können“. Dr. Raupp urteilte mit Blick auf den Spagat zwischen Betriebswirtschaft und medizinischen/qualitativen/ethischen Notwendigkeiten: „Wenn es um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter und die Bedürfnisse der Patienten ging, konnten wir mit Herrn Schnieders bei den allermeisten Themen an einem Strang ziehen oder einen tragfähigen Kompromiss finden.“ Der Ärztliche Direktor schloss mit einem politischen Appell: In die Bezahlsysteme müssten an Patienten und Mitarbeitern orientierte Anforderungen einfließen wie Ergebnisqualität (z. B. Senkung von Infektions- und Komplikationsraten), pflegerischer Aufwand, Einhaltung von Mindeststandards zur personellen Besetzung und Tarifbindung. Guido Balkhausen, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung (MAV) Emmerich, erlebte Heinrich Schnieders in den vergangenen elf Jahren als „sehr sozialen Menschen – bei aller Härte im Tagesgeschäft“. Er hob hervor, dass der Geschäftsführer seinerzeit das Emmericher Krankenhaus vor der Pleite gerettet habe und es trotz damit verbundener Kündigungen zu keinem einzigen Arbeitsgerichtsprozess gekommen sei. Schnieders habe verstanden, dass das Kapital eines Dienstleistungsunternehmens die Mitarbeiter seien, würdigte Balkhausen. Dem neuen Geschäftsführer Dr. Hütte sagte er einen Vertrauensvorschuss zu und versicherte ihm: „Sie treffen in unserer Holding auf eine hoch motivierte und leistungsfähige Mannschaft.“ Johannes Diks, Emmerichs Bürgermeister, erinnerte daran, dass Heinrich Schnieders im Jahr 2002 das St. Willibrord-Spital wirtschaftlich saniert und es 2003 mit dem Reeser Krankenhaus in die Holding pro homine geführt habe. „Sie dürfen zu Recht auf Ihren Erfolg stolz sein“, sagte Diks. „Dank rastloser Arbeit, großem Knowhow und viel Überzeugungskraft haben Sie das St. Willibrord-Spital gut am Markt positioniert.“ Ulrike Westkamp, Wesels Bürgermeisterin, stellte fest, das Marien-Hospital genieße einen ausgezeichneten Ruf weit über Wesel hinaus. Medizinische Standards und finanzielle Basis seien hervorragend. Für die Stadt sei das Marien-Hospital aber weit mehr – einer der wichtigsten Arbeitgeber und konstruktiver, verlässlicher Kooperationspartner. „Daran haben Sie, Herr Schnieders, wesentlichen Anteil“, unterstrich die Bürgermeisterin. wir: Thema Mitarbeiter Dr. Johannes Hütte, seit 1. Oktober 2012 als Geschäftsführer in der Holding pro homine tätig, hat Heinrich Schnieders zum 1. Februar 2013 als Allein-Geschäftsführer abgelöst. Die „wir:“ sprach mit Dr. Hütte über seine ersten Wochen am neuen Arbeitsplatz, über Wünsche, Ziele und die Gesundheitspolitik. „Mit weiterer Spezialisierung an die Spitze“ wir:-Redaktion: Welche Eindrücke haben Sie bisher gewonnen? Dr. Hütte: Ich bin in der Holding vielen freundlichen Menschen begegnet und sehr positiv aufgenommen worden. Das gilt auch für öffentliche Amts- und Würdenträger sowie Geschäftsführer befreundeter und benachbarter Häuser, denen ich mich vorgestellt habe. Sämtliche Einrichtungen der weit verzweigten Holding habe ich besucht und fand bestätigt, was ich schon im Rahmen meiner Bewerbung um die Geschäftsführer-Stelle festgestellt hatte: Baulich ist alles prima in Schuss, und die Mitarbeiter sind sehr engagiert für unsere Patienten und Bewohner. wir:-Redaktion: Kommen Mitarbeiter schon mit konkreten Anliegen zu Ihnen? Dr. Hütte: Fast jeder hat seine kleine Wunschliste dabei. Ich nehme das alles gern auf, denn die Leute wissen ja über die Dinge im Detail viel besser Bescheid als ich. 10 wir:-Redaktion: Wie behalten Sie das alles? Dr. Hütte: Ich habe ein rotes Büchlein für Notizen, dort schreibe ich alles auf, was ich aufnehme bzw. mir durch den Kopf geht. Das ist schon gut mit Anregungen und Ideen gefüllt. wir:-Redaktion: Worauf zielen Ihre strategischen Überlegungen? Dr. Hütte: Mein Herzensanliegen ist es, unsere Stellung als regionaler Gesundheitsversorger mit auch überregional bedeutendem hochleistungsmedizinischem Angebot weiter auszubauen. Denn die bestmögliche Behandlung der Patienten ist unser zentraler Auftrag. Dafür sind drei Dinge entscheidend: eine weitere Spezialisierung und Zentrenbildung, um auch überregional auf bestimmten medizinischen Feldern eine Spitzenposition einzunehmen; die weiterhin klare Ausrichtung auf eine exzellente medizinische und pflegerische Behandlungsqualität und eine deutlich engere Vernetzung mit niedergelassenen Ärzten, mit denen wir ein gemeinsames attraktives Angebot zum Wohle der Patienten weiterentwickeln müssen. wir:-Redaktion: Das klingt sehr ambitioniert. Dr. Hütte: Daran führt kein Weg vorbei. Krankenhäuser – im Übrigen der Gesundheitssektor insgesamt – stehen vor großen Herausforderungen. Die Politik kommt ihrer Verpflichtung nicht nach, für eine angemessene Investitionsfinanzierung zu sorgen, die Preise für Behandlungsleistungen sind stark reguliert und spiegeln nicht die tatsächliche Kostenentwicklung für z.B. Personalkosten wider. Die Krankenkassen versuchen zu verhindern, dass die Krankenhäuser mehr Patienten behandeln, indem hohe Preisabschläge erzwungen werden. Trotzdem ist der im Moment einzige Weg für uns, noch attraktivere Angebote auch mit den Emmerich > Marien-Hospital > Nikolaus-Stift > Martinistift > St. Lukas > Haus der Gesundheit > Sozialpädiatrisches Zentrum/Frühförderung > Ambulante kardiologische Rehabilitation > St. Willibrord-Spital > St. Augustinus > Willikensoord Rees Rhein > Agnes-Heim > St. Joseph > Ambulante orthopädische Rehabilitation Wesel Voerde > St. Elisabeth > St. Christophorus B8 Partnern im niedergelassenen Bereich zu entwickeln, um weitere Patienten für uns zu gewinnen. wir:-Redaktion: Also verschärfter Wettbewerb. Dr. Hütte: Wettbewerb unter den Krankenhäusern finde ich gut, wenn die Bedingungen transparent, planbar und für alle gleich sind. Das ist aber nicht der Fall. Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Vergütungen für medizinische Leistungen, und die Länder insgesamt kommen ihrer Verpflichtung nicht ausreichend nach, für eine adäquate medizinische Infrastruktur zu sorgen. wir:-Redaktion: Ist Besserung in Sicht? Dr. Hütte: Derzeit nicht. Die Steuer- einnahmen sprudeln wie nie zuvor, trotzdem konsolidiert der Staat seine Haushalte nicht und verschuldet sich weiter. Hier werden Mittel fehlgeleitet und verkonsumiert. Meine große Sorge ist, dass eines nicht allzu fernen Tages die Kosten, die sich durch den demografischen Wandel ergeben – mehr kranke und pflegebedürftige Menschen – nicht aufgefangen werden können. Dann wird stattdessen auf die Krankenhäuser gezeigt werden, die über Jahre unterfinanziert sind, mit dem Hinweis: Macht ihr mal! Das ist eine fatale Entwicklung. Denn die Krankenhäuser brauchen Überschüsse, um beim medizinischen Fortschritt weiter dabei zu sein. Die Holding steht derzeit gut da, aber das Ertragsniveau zu halten, wird keine leichte Aufgabe. A3 wir:-Redaktion: Sind Sie inzwischen auch persönlich in Wesel „angekommen“? Dr. Hütte: Ja, meine Frau und ich haben uns in Wesel eine Wohnung gemietet und die Stadt zu Fuß erkundet. Mit dem Motorrad sind wir nach Rees und Emmerich gefahren, und ich kann nur sagen: Die Landschaft hier am Niederrhein ist schön. wir:-Redaktion: Ideal für viel Bewegung an der frischen Luft … Dr. Hütte: Ich habe mir fest vorgenommen, ab Frühjahr etwas für meine Ausdauer zu tun: Joggen, Radfahren und Gerätesport. Die Mitarbeiter der Holding und auch mein Vorgänger im Amt sind ja sehr sportlich! Mal abwarten, wie ich mich fit halte … GHg 11 wir: Thema Gesundheit & Medizin „Ein Geschäftsführer ist nur so gut wie seine Mitarbeiter“ Heinrich Schnieders war 26 Jahre lang Geschäftsführer des Marien-Hospitals und ab 2003 zugleich auch Geschäftsführer der Holding pro homine. Nun wurde er mit 63 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. In einem Interview mit der Hauszeitschrift „wir:“, die auf seine Initiative hin entstanden ist und die ihm immer sehr am Herzen gelegen hat, berichtet er von seinem erfüllten Berufsleben, spricht über Persönliches und nennt sein erstes großes Ziel als Rentner. uns. Wir saßen über eine Stunde zusammen. Diese Zeremonie wiederholte sich am zweiten und auch am dritten Tag. Das reichte mir, denn es fehlte mir die Zeit, und der Wein am Mittag tat mir nicht gut. Ich entschied deshalb, in die Cafeteria zu gehen, um auch Kontakt zu den Mitarbeitern zu bekommen. Das war meine erste Entscheidung als Geschäftsführer. wir:-Redaktion: Herr Schnieders, Sie fingen am 1. November 1986 als Geschäftsführer im Marien-Hospital an. Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag? Heinrich Schnieders: Sehr genau, denn er begann mit einer Überraschung. Gegen 12 Uhr bat mich die Hauswirtschafterin, Frau Priester, zum Mittagessen. Der Tisch war für die Pflegedienstleiterin Frau Dahlhaus, den Ärztlichen Direktor Herrn Dr. Pauly und mich gedeckt. Es gab ein Drei-Gänge-Menü und Wein dazu. Frau Priester bediente 12 wir:-Redaktion: Wie fanden Sie als gebürtiger Emsländer den Weg an den Niederrhein? Heinrich Schnieders: Da muss ich weiter ausholen und zunächst von Christa sprechen. Sie saß in der Grundschule in der Bank vor mir und hob als Einzige den Finger, als der Klassenlehrer eines Tages fragte, wer von uns denn aufs Gymnasium gehen wolle. Alle Mitschüler schauten wie gebannt auf Christa, und da habe ich es ihr einfach nachgemacht und mich auch gemeldet. Dabei wusste ich gar nicht, was ein Gymnasi- um ist. Besucht habe ich es dann doch, und zwar in Papenburg. Das war eine jener Fügungen, die mein Leben mitbestimmt haben. wir:-Redaktion: Welche weiteren Fügungen gab es? Heinrich Schnieders: Während des Studiums der Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Münster hörte ich zufällig bei Prof. Adam Vorlesungen in Krankenhausbetriebswirtschaftslehre. Das fand ich interessant, und so stand mein Entschluss bald fest. Prof. Adam riet mir aber, zunächst Erfahrungen in der Industrie zu sammeln. Dort gab es damals schon das Controlling, das in Krankenhäusern kaum bekannt war. So ging ich nach Frankfurt zur AEGKonzernzentrale. wir:-Redaktion: Welche Aufgabe hatten Sie dort? Heinrich Schnieders: Ich hatte eine Stelle im Controlling und lernte dort mehr als während des gesamten Studiums. Ich habe Monats- und Quartalsberichte sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen erstellt und war in die strategische Planung eingebunden. Leider schrieb die AEG tiefrote Zahlen. So lernte ich auch, Bilanzkosmetik zu betreiben. Zum Glück musste ich das später weder im Marien-Hospital noch im St. Willibrord-Spital, weil beide Krankenhäuser während meiner gesamten Geschäftsführerzeit schwarze Zahlen geschrieben haben, ebenso wie die Holding insgesamt. Weil es für die AEG nicht so gut lief, bin ich nach drei Jahren zu Bertelsmann gewechselt. wir:-Redaktion: Aber doch wohl nicht, um die berühmten Lexika zu verkaufen … Heinrich Schnieders: Nein, das wäre nicht das Richtige für mich gewesen. Ich war dort stellvertretender Hauptabteilungsleiter Planung und Controlling. So konnte ich meine Kenntnisse vertiefen und Führungserfahrung sammeln. Mein Wunsch, im Krankenhausmanagement zu arbeiten, blieb aber bestehen. wir:-Redaktion: Wann ging er in Erfüllung? Heinrich Schnieders: Da kommt wieder der Zufall ins Spiel. Ausgerechnet von Prof. Adam, bei dem ich ja die Vorlesungen gehört hatte, bekam ich den Tipp, mich im St. Franziskus-Hospital Bielefeld zu bewerben. Dort sollte ein Controller als Betriebsleitungsmitglied neu eingestellt werden, um ihn dem Verwaltungsdirektor zur Seite zu stellen. Ich bekam die Stelle und führte dort ein, was ich gelernt hatte: das Controlling mit Monats- und Quartalsberichten. Im Aufsichtsrat, der mit Industriellen besetzt war, wurde nach strengen wirtschaftlichen Aspekten entschieden. Ich musste ihm zuarbeiten. Der Aufsichtsrat tagte alle sechs Wochen, immer samstags von 10 bis 12 Uhr. Obwohl es mir in Bielefeld gut gefiel und ich eines Tages Nachfolger des Verwaltungsdirektors werden sollte, habe ich mich einfach auf eine Stellenanzeige in der Zeitung im Marien-Hospital beworben. wir:-Redaktion: Was geschah dann? Heinrich Schnieders: Ich erhielt die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in den Konferenzraum des Westflügels, wo das gesamte Kuratorium versammelt war und Dr. Düchting die Gesprächsführung hatte. Von dem Vorstellungsgespräch hatte ich einen guten Eindruck. Trotzdem habe ich dann lange nichts gehört und war mit den Gedanken längst wieder in Bielefeld. Bis ich eines Tages ganz unerwartet einen Anruf von Dechant van de Locht, dem damaligen Kuratoriumsvorsitzenden, bekam. Er teilte mir mit, das Kuratorium habe sich für mich als Geschäftsführer für das Marien-Hospital entschieden. So bin ich dann mit meinen 36 Jahren nach Wesel gekommen und habe 1986 hier angefangen. wir:-Redaktion: Damit begann eine überaus erfolgreiche berufliche Lauf- bahn. Unter Ihrer Verantwortung als Geschäftsführer hat das Marien-Hospital von Anfang an schwarze Zahlen geschrieben, ebenso das St. WillibrordSpital, das Sie vor der Insolvenz gerettet haben. Aus dem Zusammenschluss ging 2003 die Holding pro homine hervor, zu der heute auch neun Seniorenheime und weitere Einrichtungen gehören. In Neubauten, Sanierungen und Modernisierungen flossen einschließlich der Einrichtungskosten in den vergangenen 26 Jahren fast 200 Millionen Euro, was Ihnen in der Öffentlichkeit den Beinamen „Baumeister“ eintrug. Mit 2700 Mitarbeitern ist die Holding größter Arbeitgeber in der Region. Haben Sie ein Erfolgsgeheimnis? Heinrich Schnieders: Diese Erfolge beruhen auf einer schlichten Erkenntnis, die ich stets beherzigt habe: Ein Geschäftsführer muss ein Teamplayer sein. Er ist nur so gut wie seine Mannschaft. In den vielen Jahren meiner Tätigkeit ist es mir gelungen, ein sehr gutes Team aufzubauen. Das hat seine Zeit gedauert. Mein Motto lautete: Für eine dynamische Weiterentwicklung brauche ich Motoren, die diese Entwicklung vorantreiben. In unserer Holding gibt es viele solcher Motoren, die etwas bewegt haben. Sie haben von mir den Treibstoff dafür bekommen: Zielvorgaben, Spielraum, Rückendeckung und Vertrauen. Dies braucht auch ein Geschäftsführer, um erfolgreich zu sein. Ich kann festhalten: Aufsichtsrat und Kuratorium haben mir das gewährt. 13 wir: Thema „Baumeister“ … r de , rs mbau Kapelle de ie hn Sc Spellen … 1997 U ch ri Hein Wesel … St. Elisabeth ft Sti usola Nik 96 ospital … 19 04 N eubau Kinderklinik 1992 E rsatz Bettenhaus Marien-H Martinistift Wesel … 20 02 20 … l ita osp n-H l… 99 Umbau Haupteingang Marie feteria Marien-Hospita Marien-Hospital … 19 ital … Wintergarten Ca osp n-H rie Ma el üg rdfl Wesel … adensanierung No d … 2007 St. Lukas Marien-Hospital … F ass tophorus Friedrichsfel ris Ch St. … l ita osp n-H el Marie d Erweiterung Fassadensanierung un 09 20 … 2005 S tationssanierung Westflüg al pit d-S ror llib g Bewegungsbad St. Wi us der h … 2008 Sanierun … 2010 Neubau Ha St. Augustinus Emmeric g St. Willibrord-Spital un eit stl ien ed eg Pfl d hesie un m Willikensoord ospital … Ausbau Anäst Sanierung Altenzentru Haupteingang Marien-H 11 20 … al pit d-S ror llib Bauteil B St. Wi mit Funktionsräumen eiterung/Sanierung trie St. Willibrord-Spital Gesundheit Wesel … Erw ria Ge au ub Ne … l ita ngang Marien-Hosp Umgestaltung Hauptei Emmerich … rderung Wesel … Neubau SPZ und Frühfö Innere Medizin … 2012 2013 genschaften für einen Geschäftsführer. Mir haben sie oft geholfen. Wieder ein Problem gelöst: Der „Baumeister“ mit Prof. Dr. Dietrich Berdel nach einer Bombenentschärfung am Marien-Hospital wir:-Redaktion: Haben Sie sich in all den Jahren von einem persönlichen Grundsatz leiten lassen? Heinrich Schnieders: „Großzügig in Kleinigkeiten, aber standhaft in großen Dingen.“ wir:-Redaktion: Was hat Sie geprägt? Heinrich Schnieders: Als ältestes von vier Kindern sollte ich einmal den elterlichen Hof im Emsland übernehmen, also Landwirt werden. Früh musste ich mithelfen. So konnte ich eher Trecker fahren als lesen. Was ich hasste, war Runkelrüben zu vereinzeln. Da liegt man tagelang auf dem Acker und hat das Gefühl, keinen Meter voranzukommen. Diese Arbeit hat mich aber anscheinend geprägt. Ihr habe ich meine Hartnäckigkeit und Ausdauer zu verdanken. Aus meiner Sicht sind dies zwei wichtige Ei- 14 wir:-Redaktion: Können Sie Beispiele nennen? Heinrich Schnieders: So bei der Energiezentrale fürs Marien-Hospital, die wir beim Oberverwaltungsgericht Münster gegen den Widerstand des Landes erstritten haben. Die Fördersumme betrug damals 5,4 Millionen D-Mark. Oder: Die Niederlassung des Sozialpädiatrischen Zentrums SPZ in Emmerich wurde uns schließlich nach siebenjähriger Auseinandersetzung mit der Kassenärztlichen Vereinigung zugesprochen. Auch neue medizinische Abteilungen ließen sich oft nur gegen den heftigen Widerstand der Betroffenen durchsetzen. wir:-Redaktion: Wie lautet Ihr Fazit nach 26 Jahren? Heinrich Schnieders: Die Holding ist heute ein gesundes Dienstleistungsunternehmen mit drei Schwerpunkten: Krankenhäuser, Seniorenwohnheime sowie Prävention, Gesundheitsförderung und ambulante Rehabilitation. Damit sind die Voraussetzungen für eine regionale Expansion gegeben. Dies darf aber nicht um jeden Preis geschehen, weil sonst die Weiterentwicklung der heute bestehenden Holding mit ihren Einrichtungen nur eingeschränkt möglich wäre. Und noch etwas ist mir ganz wichtig: Ohne den Einsatz der Mitarbeiter stünde die Holding nicht so gut da. Die Mitarbeiter sind das wichtigste Potential in einem Unternehmen. Sie haben das Spezialwissen und kennen die Situation vor Ort. Es ist daher wichtig, ihr Wissen einzubinden, weil sie dann motiviert und engagiert sind. Zu meiner offiziellen Verabschiedung hätte ich gern noch viel mehr Mitarbeiter eingeladen, aber das hätte leider den Rahmen gesprengt. wir:-Redaktion: Wissen Sie schon, wie sich die Rente „anfühlt“? Heinrich Schnieders: Ich freue mich, die Verantwortung als Geschäftsführer jetzt los zu sein. Das Loslassen habe ich schon ein bisschen trainiert und muss sagen: Es klappt besser als gedacht. Nichtstun ist allerdings nichts für mich. Deshalb habe ich mir gleich zu Beginn meines Rentnerlebens fest vorgenommen, den Jakobsweg ins spanische Santiago de Compostela und weiter bis zur Küste zu gehen. Ein österreichischer Freund wird mich begleiten, darauf freue ich mich. Schuhe, Rucksack, wetterfeste Kleidung und was man sonst zum Wandern so braucht, ist besorgt. Ab Februar gehe ich ins Trainingslager mit steigenden Höhenmetern und Herausforderungen: Auesee, Rheinsteig, österreichische Alpen – so ist die Reihenfolge. wir:-Redaktion: Wie lange werden Sie voraussichtlich unterwegs sein? Heinrich Schnieders: Einschließlich der Besichtigungen gehen wir von acht Wochen aus. Wenn es länger dauert, ist es egal. Ich habe jetzt alle Zeit der Welt. Und wenn ich zurück in Wesel bin, habe ich mit dem Rentner in mir bestimmt schon Freundschaft geschlossen. GHg wir: Gesundheit & Medizin Medizinische Vorträge Haus der Gesundheit Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Tel.: 0281 104-1200 Senioreneinrichtung St. Augustinus Willibrordstraße 15 46446 Emmerich Tel.: 02822 73-3002 GesundheitsFORUM Donnerstags im Willibrord 17.01.Vorsorge gegen Darmkrebs – endoskopische Untersuchungen für wen, wann und wie oft? 31.01.Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen Dr. Björn Waldenmaier Dr. Christian Niemeyer 21.02.Tradition trifft Moderne – Madenund Vakuumtherapie in der Wundbehandlung 21.02.Der Lungenkrebs aus Sicht des Thoraxchirurgen Dr. Uwe Monser Dr. Jürgen Hinkelmann Darmkrebs – kann verhindert werden! 21.03.Osteoporose – wenn die Wirbelsäule zusammenbricht Thomas Becker Dr. Martin Theis 14.03.Naturheilkunde zur Unterstützung der Behandlung von Brustkrebs 18.04.Wenn der Fuß schmerzt – Aspekte der modernen Fußchirurgie Ramin Cordis Doris Sprengnetter 11.04.Pflegebedürftig – plötzlich ist alles anders Martina Flores 25.04.Neue Wege in der Behandlung der Herzinsuffizienz Schlaganfall: Jede Minute zählt Dr. Marco Michels 20.06.Sportverletzt – was nun? Häufige Sportverletzungen und Schäden sowie deren Behandlungsmöglichkeiten Dr. Jörg Klein und Antje Müller Adipositas – das Problem Gewicht Ilka Böhning und Dr. Karsten Schmidt Hendrik Kamphaus 06.06.Mein Herz stolpert – welche Sorgen muss ich mir machen? HAUS DE Dr. Martin Raiber R H EIT Reiseschutzimpfungen B8 Richtung Rees ll Großer Wa A3 B8/B220/ Richtung /Elten/Kleve Emmerich e str aß W s. rg Gei Liliens stm tr arkt aße r into Ste P thau sstr aß e Steins traße ge g we in Ste Rhein llibrord tags im Wi Donners Willibrord-Spitals de tal rtragsraum 1. Halbjah im Haus r 2013 St. gsreihe Ärzte des er Vortra en in ein men. informier inische The erstag über mediz en 3. Donn ngen jed ltu 19 Uhr. sta Veran 17.30 bis t, jeweils stinus im Mona St. Augu ng htu einric : Senioren M eitsFORU Gesundhr Gesundheit Vo berstraße Wollenwe stinuseuer St. Augu N Gas Hack en P stee r ge to Richtung ke Rheinbrüc Baustraße of ße in all str. Willibrord rstee eege Pate Paaltjesst Agnetenstraße P P Ste s erster ationen au e sche Inform gsreih medizini ue Vortra Chirurgie, tet die ne rord“. Ob Hand bie im Willib ags ie, rst og ne näkol „Don te des rologie, Gy pädie – Ärz d Gastroente oder Ortho petent un in diz kom n hte Innere Me gen als beric rord-Spit Entwicklun St. Willib er aktuelle die üb Sie lich n nd ie. Nutze rap gut verstä The d en ik un Expert in Diagnost sich von unseren ins it, mit ihnen Gelegenhe sen und en zu las informier n. r am zu komme det imme fin äch d“ spr ror Ge ichen im Willib d zur gle ags un rst ne Ort en „Don , am gleich tten Donnerstag Tag en gleich jedem dri der in an r tt: Uh sta 19 Stunde 17.30 bis direkt nats von gustinus eines Mo ng St. Au ist frei. einrichtu r Eintritt Senioren nhaus. De rden m Kranke r 2012 we neben de Jah s da n, mm für ma finde The Im Progra ein h auch Sie rs interessiert. sicherlic z besonde das Sie gan rträge Tempelstra d Leser, rinnen un Liebe Lese e Wallstraß Pesth Non steeg platnene Br z ink Oelstraße Baus traße Martin Liesen Bu 20.06. G ESU N D Gold 16.05. 16.05. Köni gstr. 07.03. tags im Donners Willibrord agsreihe sche Vortr Medizini 15 wir: pro homine Die Fassade des St. Willibrord-Spitals wird saniert und mit farbigen Glaselementen (l.) aufgewertet. Aktuelles zum Baujahr 2013 Wesel und Emmerich sind die Schauplätze dieses Überblicks zu Bauprojekten der Holding. Technischer Leiter Rainer Klepping berichtete der „wir:“, was läuft oder schon fertiggestellt ist. Repräsentativ, modern, elegant: So wird der neu gestaltete Haupteingang am Marien-Hospital (MHW) beschrieben. Die Fläche vor dem Krankenhaus wurde in einen gepflasterten, ebenerdigen Platz mit Begegnungscharakter umgestaltet. Entstanden ist ein klar gegliedertes Gesamtbild, das Leichtigkeit und Großzügigkeit ausstrahlt. Dazu trägt ganz wesentlich ein großes Glasdach 16 bei. Es liegt auf einer markanten Wandkonstruktion auf, in die ein beleuchtetes MHW-Logo eingelassen ist (Foto). Pkw können weiterhin bis zum Haupteingang vorfahren, die Zahl der Stellplätze wurde aber reduziert auf zwei Parkplätze für Notfälle und zwei Behindertenparkplätze. Die Investitionssumme für die Umgestaltung betrug 700 000 Euro. Mit Schaffung des schicken Haupteingangs ging für Geschäftsführer Heinrich Schnieders zum Ende seiner Amtszeit ein Herzensanliegen in Erfüllung. Neben dem Haupteingang des Marien-Hospitals entstand ein neues Verkehrszentrum mit Aufzug und Treppenhaus. Cafeteria mit Panoramablick Der Aufzug reicht bis ins dritte Obergeschoss und erschließt die Stationen A1 (Unfallchirurgie), A2 (Gefäßchirurgie) und A3 (Geriatrie) im A-Gebäude; außerdem im B-Gebäude die Cafeteria und die Sekretariate von Gynäkologie/ Geburtshilfe sowie Senologie (Brustheilkunde). Der neue Aufzug soll den bestehenden an der OP-Abteilung (nahe Haupteingang) entlasten. Mit dem Verkehrszentrum verbunden war der zweite und letzte Bauabschnitt für den Umbau der Cafeteria (130 Plätze), deren k n Da an Ehrenamtliche Glaskonstruktion bis zum Haupteingang verlängert wurde. Auch innen hat sich viel getan: Die neue Einrichtung mit viel Holz, frischen Farben und ausgesuchtem Material schafft eine angenehme Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt – Panoramablick auf die Stadt inklusive. In Verkehrszentrum und Cafeteria flossen zusammen 1,8 Millionen Euro. Intensivstation in Emmerich wächst bis Ende 2014 Mit einem großen Projekt wurde am St. Willibrord-Spital in Emmerich begonnen. Dort wird in im ersten Obergeschoss im Gebäude C intensiv an der Vergrößerung und Sanierung der Intensivstation gearbeitet. Zwei Bauabschnitte sind bis Ende 2014 vorgesehen. Durch Nutzung der ehemaligen chirurgischen Ambulanz (sie zog in den modernisierten B-Flügel) verdoppelt sich die Fläche der Intensivstation, die dann 16 Patienten aufnehmen kann. Es gibt künftig sechs Einzelund fünf Doppelzimmer, alle klimatisiert. Hinzu kommen ein zentraler Dienstplatz für das Pflegepersonal, Arztzimmer, ein Gesprächsraum für Angehörige, Personal-Umkleiden und dringend notwendige Lagerflächen für medizinische Geräte und den medizinischen Bedarf. Der erste Bauabschnitt ist mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Zusätzlich werden noch einmal 300 000 Euro in die Sanierung der Nord-West-Fassade vom Gebäude C investiert (oberhalb von Cafeteria und Terrasse). Wesentliche Elemente: neue Fensteranlagen mit außenliegendem Sonnenschutz, farblich gestaltete Glaselemente zwischen den Fenstern und ein Wärmedämmputz. Diese Fassadensanierung ist dann auch beim zweiten Bauabschnitt vorgesehen, der noch einmal mit ca. 1,6 Millionen Euro zu Buche schlägt. SPZ und IFF im Plan Zurück nach Wesel: Dort ist der Rohbau für das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) und die interdisziplinäre Frühförderstelle (IFF) inzwischen fertiggestellt. Nun folgen Schritt für Schritt der Innenausbau und ab März die Außenanlagen. Wenn weiterhin alles glatt läuft, kann das Gebäude an der Breslauer Straße wie geplant im Sommer 2013 eröffnet werden. Nicht zu sehen, aber unverzichtbar ist das neue, dieselbetriebene Notstromaggregat, das in der Energiezentrale des Marien-Hospitals installiert wurde. Es war wegen der in den letzten Jahren erfolgten Erweiterungen des Krankenhauses notwendig geworden und bringt eine fast doppelt so hohe Leistung wie das Vorgängermodell. Sollte der Strom mal ausfallen – 48 Stunden unter Volllast sind garantiert. GHg Der Rohbau für SPZ und Frühförderstelle steht. Die Skizze zeigt, wie der Gesamtkomplex an der Breslauer Straße am Ende aussehen wird. Engagiert bringen sich die Ehrenamtlichen der Weseler Senioreneinrichtungen St. Lukas und Martinistift in die Betreuungsarbeit der Bewohner ein. Vielfältige Tätigkeiten zählen zu ihrem Aufgabenspektrum. Sie bieten Einzelbetreuung an, unterstützen die Mitarbeiter beider Einrichtungen bei der wöchentlichen Seniorenbetreuung oder übernehmen selbstständig Angebote, beispielsweise Bingospiel, Singkreis, Hundebesuch, Bastelkreis oder Zeitungsrunde. So bringen sie Abwechslung und Lebensfreude in den Alltag der Heimbewohner. Als Dank für ihr Engagement im vergangenen Jahr luden die Pflege- und Betreuungsdienste die Ehrenamtlichen im Januar zu einem leckeren Frühstück ein. Ehrenamtliche im St. Lukas … … und im Martinistift Gisela Henschel/Janina Michels 17 wir: Gesundheit pro homine & Medizin Artikelserie zur Schulterchirurgie, Teil 1 Wenn der (Schulter-) Kalk sich breitmacht, rieselt oder strömt … Die Schulter ist das mit Abstand beweglichste Gelenk in unserem Körper und erfüllt eine zentrale Aufgabe: Gemeinsam mit dem Ellenbogen verbindet sie die Hand mit dem Rumpf. Wenn also die Hand voll einsetzbar sein soll, so müssen Schulter (und Ellenbogen) ebenfalls schmerzfrei und uneingeschränkt funktionieren. Warum die Schulter uns so häufig Probleme bereitet und was es für nichtoperative und operative Behandlungsmethoden gibt, ist Gegenstand einer Artikelserie in der „wir:“ zur Schulterchirurgie. Dr. Roland Gruhn, Oberarzt der Orthopädie, in der Schultersprechstunde Oberarzt Dr. Roland Gruhn, Ltd. Arzt des Bereiches Schulterchirurgie der Orthopädie Emmerich und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE), wird einige „Klassiker der Schultersprechstunde“ vorstellen. Der Orthopäde, Unfallchirurg und Sportmediziner ist zertifizierter 18 AGA-Arthroskopeur (AGA = Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie). Unter seiner Leitung werden in der Orthopädie des St. Willibrord-Spitals Emmerich pro Jahr ca. 200 Operationen am Schultergürtel durchgeführt, die meisten in arthroskopischer, sog. Schlüsselloch-Technik. Zu den routinemäßigen Eingriffen gehört auch die endoskopische Kalkausräumung bei der sog. Kalkschulter (Tendinosis calcarea), dem Schwerpunkt des ersten Artikels zum Thema Schulter. Wie kommt es dazu? Die Ursache hierfür ist noch nicht abschließend geklärt; offensichtlich scheinen sich Sehnenzellen zu verändern und eine faserknorpelartige Substanz zu bilden, zwischen die sich Kalkkristalle ablagern. Als gesichert gilt inzwischen, dass ein reiner Verschleiß der Sehne, also ein einfacher Alterungsprozess, als Ursache für diese Kalkablagerungen ausscheidet. Dies wird u.a. daran erkennbar, dass nicht überwiegend der alte Mensch, sondern eher die Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen betroffen ist. Wie äußern sich die Beschwerden beim Schulterkalk? Das klinische Erscheinungsbild ist sehr variabel: Die Beschwerden können sehr langsam auftreten. Dies ist oft der Fall, wenn das Kalkdepot die Sehne beim Gleitvorgang unter dem Schulterdach behindert. Es gibt aber auch den plötzlichen Beschwerdebeginn, sozusagen „über Nacht“, was einerseits durch eine Druckerhöhung im Depot (zunehmende Röntgenbild einer rechten Schulter mit Nachweis eines großen, scharf begrenzten, dichten Kalkdepots unter dem knöchernen Schulterdach Schulterkalk: Zahlen und Fakten Kalkdepots in der Sehnenkappe (sog. Rotatorenmanschette) sind bei zehn Prozent der Bevölkerung bzw. drei bis 20 Prozent aller beschwerdefreien Schultern nachweisbar. Beim insulinpflichtigen Diabetiker ist dieser Anteil höher: über 30 Prozent >> I n bis zu 40 Prozent tritt der Schulterkalk beidseitig auf. >> Nur 30 bis 45 Prozent der betroffenen Schultern werden im Laufe des Lebens symptomatisch. Verflüssigung des Kalkes in der Sehne), andererseits durch ein akutes Aufbrechen des Depots und Einfließen von Kalk in den darüber liegenden Schleimbeutel erklärt werden kann. Als Schulterkalk (lat.: Tendinosis calcarea) bezeichnet man reaktive Verkalkungen in ansonstem vitalem Sehnengewebe der Sehnenkappe der Schulter (sog. Rotatorenmanschette). Überwiegend betroffen ist hier die Sehne des sog. Obergrätenmuskels, sog. Supraspinatussehne (siehe Schemazeichnung, mit freundlicher Genehmigung der Firma Medi). Nach Eröffnen des Kalkdepots mit einer Kanüle entleert sich die pastöse Kalkmasse und wird abgesaugt. Wie wird die Diagnose „Schulterkalk“ gestellt? Der Orthopäde/Chirurg stellt die Diagnose anhand eines – aktuellen – Röntgenbildes der betroffenen Schulter. Der Kalk befindet sich in den meisten Fällen ein bis zwei Zentimeter vom Sehnenansatz am Oberarmknochen entfernt. Auch im Ultraschall kann der Kalk mit hoher Genauigkeit dargestellt werden in Abhängigkeit von Zusammensetzung und Konsistenz. Die Magnetresonanztomografie (MRT) hat für die Diagnosestellung nur wenig Bedeutung und wird nur bei der Frage nach Begleitschäden gefordert. Nichtoperative Therapie Anfangs sollte – aufgrund einer bekanntermaßen hohen Spontanheilungsrate – der natürliche Verlauf abgewartet werden. Schmerzmedikamente in Tablettenform (sog. NSAR) sind v.a. zur Nacht sinnvoll. Bei stärkeren Schmerzen sind auch Injektionen von örtlichem Betäubungsmittel mit Kortisonzusatz in den gereizten Schleimbeutel zu erwägen. Hier ist eine gewisse Zurückhaltung geboten (Risiko des Infektes sowie einer Sehnenschädigung). Auch Ultraschall und Elektrotherapie können Anwendung finden. Die Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) kann als weiteres nicht-invasives Verfahren zum Einsatz kommen. Kurz- und mittelfristig gute Ergebnisse sind hier beschrieben. Der Wert einer krankengymnastischen Behandlung ist – bei diesem Krankheitsbild – eher gering, sie kann in der akuten Schmerzphase sogar zur Schmerzverstärkung führen. Operative Therapie Tritt nach drei bis sechs Monaten keine Besserung ein, kann die Indikation zur operativen Kalkdepotausräumung an der betroffenen Schulter gestellt werden. Früher noch als offene OP durchgeführt, hat sich inzwischen der minimalinvasive Eingriff (sog. Schlüssellochtechnik) als schonendes und komplikationsarmes Verfahren durchgesetzt. Er gehört inzwischen zum Standardrepertoire jedes Schulterchirurgen. Als Vorteile sind die geringeren Schmerzen, die kürzere Nachbehandlungszeit, u. a. mit der Möglichkeit der ambulanten Versorgung, und nicht zuletzt das bessere kosmetische Ergebnis zu nennen. Ergebnisse Oftmals kann der Kalk komplett ausgeräumt werden. Eine vollständige Entfernung des Kalkdepots sollte vom Chirurgen aber nicht erzwungen werden, insbesondere wenn dies nur durch Mitentfernung erheblicher Sehnenanteile zu erreichen wäre. Üblicherweise löst sich der Restkalk innerhalb der nächsten Monate vollständig auf – in Studien bei über 90 Prozent der Patienten innerhalb eines Jahres nach der OP. Für die endoskopische Kalkdepotausräumung sind in 89 bis 94 Prozent der Fälle gute und sehr gute Ergebnisse beschrieben worden. Der minimalinvasive Eingriff wird in der Orthopädie des St. Willibrord-Spitals standardmäßig und fast ausschließlich ambulant durchgeführt (in 2011 allein ca. 40 endoskopische Schulterkalk depotentfernungen). Weitere Informationen: www.schulter-emmerich.de Ausblick / weitere Folgen: >> Der anatomische künstliche Gelenkersatz der Schulter – was ist wann sinnvoll? >> Wenn die Sehnenkappe versagt: der Riss der Rotatorenmanschette >> Und schon wieder ausgerenkt…! die instabile Schulter >> Wie eingefroren…: die Schultersteife 19 wir: Senioren „Top-Pflegeheim 2012“ St. Elisabeth Martinistift St. Lukas St. Augustinus St. Joseph Fünf Senioreneinrichtungen der Holding pro homine haben Auszeichnung des Nachrichtenm agazins „Focus“ erhalten Von den neun Senioreneinrichtungen der Holding pro homine sind dies: >> St. Elisabeth in Voerde-Spellen >> Martinistift in Wesel >> St. Lukas in Wesel >> St. Augustinus in Emmerich und >> St. Joseph in Rees-Millingen. Josef Reining, Leiter Senioreneinrichtungen Toller Erfolg: Das Magazin „Focus“ hat gleich fünf der neun Senioreneinrichtungen der Holding pro homine die Auszeichnung „Top-Pflegeheim 2012“ verliehen, weil sie zu den besten in Deutschland gehören. Die Ausgabe von „Focus spezial“, die sich ganz dem Thema „Wohnen und Leben im Alter“ widmet, listet 869 Pflegeheime aus dem Bundesgebiet auf, die im Jahr 2011 bei den Qualitätsprüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen (MDK) in allen Kategorien mit der Bestnote 1,0 geprüft wurden. 20 Alle Pflegeheime, die bei dem deutschlandweiten Vergleich eine Bestnote erzielten, bekamen die Auszeichnung „Top-Pflegeheim 2012“. Das Siegel würdigt die hervorragende medizinische und pflegerische Versorgung und die soziale Betreuung der Bewohner durch das jeweilige Pflegehaus. Auch die vier übrigen Senioreneinrichtungen der Holding pro homine haben Top-Ergebnisse erreicht. Mit den Bewertungen 1,1 liegen das Nikolaus-Stift Wesel, das Willikensoord Emmerich, das Agnes-Heim Rees und das St. Christophorus Voerde-Friedrichsfeld einen Hauch unter den Kriterien für die Top-Liste und damit besser als der Bun- desdurchschnitt aller Seniorenheime. Jährlich prüft der Medizinische Dienst der Krankenversicherungen (MDK) alle gut 10 000 Altenpflegeheime in Deutschland. Die Ergebnisse in „Focus spezial“ beziehen sich auf den Prüfungszeitraum 2011. „Auch 2012 wurden unsere Senioreneinrichtungen durch den MDK geprüft. Alle konnten ihre sehr guten Ergebnisse halten und erhielten die Gesamtbewertung sehr gut. Das Altenzentrum Willikensoord in Emmerich schaffte den Sprung auf die Bestenliste“, freut sich Josef Reining, Leiter der Senioreneinrichtungen pro homine. Er betont: „Das ist ein herausragendes Ergebnis, da in unserer Region nur unsere Senioreneinrichtungen diese Auszeichnung erhalten. Die sehr guten Ergebnisse spiegeln nicht nur die hohe Qualität der Pflege und Betreuung wider, sondern sind gleichzeitig Ausdruck des Engagements und der Leistung aller Mitarbeiter, denen unser Dank gilt.“ GHg Rosige Zeiten Nachtwächters Geschichten mit „Gruselschauern“ Im Rahmen des Projektes „…bis Freitag“, bei dem sich jeden Freitag Bewohner des Agnes-Heims mit Mitarbeitern der Lebenshilfe Groin treffen, war der Reeser Nachtwächter zu Besuch in der Senioreneinrichtung. Gekleidet in ein mittelalterliches Gewand und ausgestattet mit Horn, Hellebarde und Laterne trug er zunächst den Stundenvers vor. Danach nahm er sein Publikum per Dia-Vortrag mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter und in die damalige Stadtgeschichte von Rees. Bilder von unterirdischen Kasematten, Festungsanlagen und dem historischen Stadtkern stießen bei den Senioren und den Lebenshilfe-Mitarbeitern auf große Aufmerksamkeit. Auch für den einen oder anderen Gruselschauer sorgte der Nachtwächter alias Heinz Belting mit seinen lebendigen Erzählungen. „In damaligen Mordprozessen, wenn der Richter von weit her anreisen musste und die Leiche langsam unter die Erde sollte, wurde den Mordopfern nachträglich noch eine Hand abgehackt, die während des anschließenden Gerichtsverfahrens als Beweisstück vorgelegt wurde“, berichtete Heinz Belting anschaulich und ließ nicht unerwähnt, dass eine solche Hand damals im ersten Reeser Heimatmuseum am Krantor ausgestellt war. Erinnerung an alte Berufe Mit seinen Erläuterungen zu den damaligen Berufen wie Bader, Blaufärber und Schuster rief der Nachtwächter bei den Senioren einige Erinnerungen wach. „Schusterwerkstätten gab es noch bis vor einigen Jahrzehnten in Rees. In der Rheinstraße war der Schuster Ingenhorst ansässig, zu ihm habe auch ich meine Schuhe zur Reparatur gebracht“, erinnerte sich Thea de Vos. Zum Abschluss des spannenden und lehrreichen Vormittags verkündete der Nachtwächter, dass er gerne einmal wiederkommen würde. Dass er dann viele andere packende Geschichten erzählen könne, daran zweifelte keiner seiner Zuhörer an diesem Tag. In unserer Reihe „Ätherische Öle in der Aromatherapie“ dreht sich dieses Mal alles um die Rose. In Bulgarien findet man das größte Rosenanbaugebiet der Welt, und auch in unseren heimischen Gärten hat sie schon lange Einzug gehalten. Der arabische Arzt Avicenna (980-1037) soll die Destillation der Rosenblüten entwickelt haben. Man glaubte, dass Kranke durch den intensiven, unvergleichlichen Duft geheilt werden können. Deshalb trug man sie durch einen Rosenbogen. Auch heute noch findet man Rosengärten an vielen Kurorten. Um nur einen Milliliter ätherisches Öl zu destillieren, benötigt man fünf bis acht Tonnen Rosenblüten! Das Öl ist daher sehr kostbar. Der Duft, der Herzen öffnet, wird der Frauenwelt zugeordnet. Er ist Bestandteil zahlreicher Kosmetika und Parfums. Auch die körperliche Wirkung bezieht sich auf Frauenleiden. Psychisch kann das Öl stärkend unterstützen. Die Rose gilt als Symbol der Liebe. Es ranken sich viele Legenden um die Blume, ihr werden Lieder gewidmet, und auch in der Modewelt ist sie ein häufig verwendetes Motiv. Meine Tipps: >> e inen Tropfen Rosenöl mit etwas Sahne mischen und darin baden >> Rosenhydralat als Gesichtswasser benutzen >> drei Tropfen Rosengeranie in die Duftlampe geben Ich wünsche Ihnen rosige Zeiten! Gabriele Saccaro Bettina Bothen, Aroma-Expertin 21 wir: pro Mitarbeiter homine Teil-Neubau: Neue Möglichkeiten in der Kardiologie Die Kardiologie ist die größte Abteilung des Marien-Hospitals. 2012 wurden dort rund 5200 Personen behandelt, 33 Prozent mehr als noch im Jahr 2000 (3900 Patienten). In Zukunft ist mit einer weiteren Zunahme zu rechnen, weil es aufgrund des demografischen Wandels mehr Herz- / Kreislauferkrankungen geben wird. Wegen der rasanten Entwicklung platzte die Kardiologie aus allen Nähten. So fiel die Entscheidung für einen Teil-Neubau, um der Entwicklung gerecht zu werden. Das Marien-Hospital investierte 9,6 Millionen Euro: 8,2 Millionen in das Gebäude, 1,3 Millionen in die Ausstattung mit jetzt zwei Herzkatheter-Messplätzen und 100 000 Euro in das neue Schlaflabor, das um einen Platz auf vier erweitert wurde. Die hoch spezialisierte Kardiologie genießt einen hohen Stellenwert, weil sie seit jeher zu den Vorreitern bei der Etablierung neuer Verfahren gehört. „Das ist eine gewisse Tradition und der Grundstein für kontinuierliche Weiterentwicklung“, sagt Chefärztin Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher. So setzte ihr Vorgänger Prof. Dr. Klaus Haerten schon sehr früh auf die invasive Kardiologie. 1987 bekam das Marien-Hospital den ersten Linksherzkathetermessplatz. Heute gibt es im Neubau gleich zwei High-Tech-Modelle. So ist nun die Implantation bestimmter SchrittmacherSysteme bei Herz- / Muskelschwäche möglich, außerdem kann die kardiologische Abteilung bei Notfällen schneller reagieren. Der eine Katheter-Messplatz ist auf spezielle Untersuchungen der Gefäße ausgerichtet, der andere macht operative Eingriffe möglich (z. B. Einsatz von Herzklappen und Schrittmachern). Der zusätzliche Messplatz schafft Freiräume, so dass niedergelassene 22 Kardiologen ihn mitnutzen können. Drei Ultraschall-Geräte (auch in 3-D) und ein spezieller Kernspintomograf für Herzuntersuchungen komplettieren die Ausstattung. Spezielle Eingriffe Spezielle angiologische (gefäßmedizinische) Eingriffe, der Einsatz von Schirmchen zum Verschluss von HerzScheidewand-Defekten und die Renale Denervation (RDN) als neue Therapie bei hartnäckigem Bluthochdruck sind weitere Belege für die Spezialisierung der innovativen kardiologischen Abteilung, die mit der Gefäßchirurgie im Hause das zertifizierte Gefäßzentrum Niederrhein bildet. Und Chefärztin Prof. Tiefenbacher hat weitere Schritte im Blick: Sie plant den Ausbau der elektro-physiologischen Diagnostik und Therapie bei Herzrhythmus-Störungen und will den katheter-gestützten Herzklappen-Ersatz im Marien-Hospital voranbringen. Mit sieben Oberärzten – davon sind sechs kardiologisch spezialisiert – ist die Abteilung personell gut ausgestattet. Das Personal arbeitet im neuen Gebäude unter hervorragenden Bedingungen. Das erste Obergeschoss verbessert die Pflegesituation. Jetzt besteht die Möglichkeit, sämtliche Patienten der I. Inneren Abteilung zentral zusammenzufassen. Im zweiten Obergeschoss sind das erweiterte Schlaflabor, Räume für die Diabetes-Schulung und zehn ärztliche Bereitschaftsdienstzimmer untergebracht. Unmittelbar nach Abriss der alten Kinderklinik an der Kurzen Straße wurde Mitte 2010 mit dem winkelartigen TeilNeubau begonnen. Die parallel entstandene neue Liegendanfahrt ermöglicht den direkten Transport von (Infarkt-) Patienten in die Kardiologie. GHg Marien-Hospital machte Eindruck beim Tag der offenen Tür Auf reges Interesse der Bevölkerung stieß Anfang November 2012 die Möglichkeit, die erweiterten / modernisierten Räumlichkeiten der Gastroenterologie und den Teil-Neubau der Kardiologie zu besichtigen. Die Besucher staunten z. B. über die Möglichkeiten der modernen Kathetertechnik, erprobten ihr Talent im Umgang mit dem Endoskop bei Magen- und Darmspiegelungen an der Puppe, betrachteten Gewebeproben im Mikroskop oder übten die Wiederbelebung am Dummy. Experten des Marien- Hospitals demonstrierten und erklärten den Einsatz von Geräten, beantworteten zahlreiche Fragen oder referierten im Haus der Gesundheit im Rahmen der Herzwoche. Kinder vertrauten ihre Lieblinge dem Puppenkrankenhaus an, wo sie liebevoll versorgt wurden. Kurzum: Der Tag der offenen Tür bot Jung und Alt eine Fülle von Eindrücken und Informationen aus erster Hand – eine gelungene Demonstration der Leistungsfähigkeit des Marien-Hospitals, für die es viele lobende Worte gab. GHg Modernisierung: Mehr Komfort in der Gastroenterologie Die Gastroenterologie gehört im Marien-Hospital zu den zentralen und unentbehrlichen Disziplinen bei der Kranken-Versorgung. Die gastroenterologische Funktionsabteilung, integriert in die Klinik für Innere Medizin II unter Leitung von Chefarzt Dr. Max Brandt, verfügt über eine hohe Expertise. Hier sind fünf ausgebildete Gastroenterologen tätig, das ist weit und breit einmalig. Mit einem Chefarzt, vier Oberärzten und sechs Assistenzärzten ist die Abteilung personell sehr gut besetzt. „In unserer gastroenterologischen Funktionsabteilung werden alle diagnostischen Untersuchungen und therapeutischen Eingriffe durchgeführt, die zu einer modernen Gastroenterologie gehören“, betont Dr. Brandt. Er und sein Team sind die Spezialisten für Erkrankungen des Magen- und Darm-Traktes, der Leber, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase und Gallenwege. Behandelt werden Tumore sowie entzündliche Erkrankungen und funktionelle Störungen. Die Erfahrung der Mediziner spiegelt sich in den diagnostischen Untersuchungszahlen wider: pro Jahr 4500 bis 5000 endos kopische, 5000 bis 6000 Ultraschallund 800 bis 1000 Funktionsuntersuchungen (z. B. Atemtestes). Es stehen allein drei High-Tech-Ultraschallgeräte zur Verfügung. Das Marien-Hospital ist in der Region das einzige Krankenhaus, das auf dem Gebiet der Gastroenterologie einen 24-Stunden-Dienst planmäßig gewährleistet – „ein herausragendes Merkmal“, so Chefarzt Dr. Brandt. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bescheinigt der Abteilung mit der höchstmöglichen DEGUM-Stufe III eine besondere medizinische Qualität. Zum Leistungsspektrum gehört auch die Rheumato- logie. Sie ist eine gute Ergänzung zur Gastroenterologie, weil viele Auto-Immun-Krankheiten beide Fachbereiche der Medizin betreffen. Darmzentrum Darüber hinaus existiert seit 2008 das Darmzentrum Unterer Niederrhein, das die Gastroenterologen gemeinsam mit der Allgemein- und Visceralchirurgie des Marien-Hospitals betreiben. Es gibt eine gemeinsame Station, regelmäßige Tumorkonferenzen und Fortbildungen. Enge Kooperationen bestehen mit der pädiatrischen Gastroenterologie in der hauseigenen Kinderklinik und mit niedergelassenen Gastroenterologen und Rheumatologen. Die Gastroenterologie wurde 1971 vom damaligen Chefarzt Dr. Klaus Jürgen Rentzsch im Marien-Hospital etabliert, seit 1990 leitet Dr. Max Brandt die II. Innere. Die Zahl der stationären Patienten stieg stetig, von 1400 in 1990 auf aktuell 2200. Um der Aufwärtsentwicklung Rechnung zu tragen, investierte das Marien-Hospital 2,7 Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung der gastroenterologischen Funktionsabteilung einschließlich eines Aufbaus zur Verbesserung der Bettensituation. Es gibt nun einen eigenen Aufwachraum mit fünf Überwachungsplätzen, der die Sicherheit und den Komfort für die Patienten erheblich verbessert. Gleiches gilt für den neuen Chemotherapie-Raum für gastro-onkologische Patienten. Empfang und Wartezone sind großzügiger gestaltet, medizinische Instrumente werden nun in einem eigenen Raum aufbereitet. Auch dem Personal stehen mehr Räume zur Verfügung. Die Diabetologie, die einen weiteren Schwerpunkt der Klinik für Innere Medizin II darstellt, bekam einen neuen Schulungsraum. GHg 23 „In der Ruhe liegt die Kraft“: Diese Weisheit des Konfuzius ist 2500 Jahre alt – und ist bis heute gültig: Gerade in zunehmend atemlosen Zeiten werden das Innehalten, die Gegenwärtigkeit und die Achtsamkeit für und mit uns immer wichtiger. Nehmen wir uns aufmerksam wahr, können wir frühzeitig die Anzeichen von Über- oder Unterforderung, Stress und Unwohlsein spüren. Mit dieser Erkenntnis fällt es leichter, gegenzusteuern und unsere Gesundheit zu stärken, etwa mit gesunder Ernährung, mehr Bewe- www.gesundheitszentrum-wesel.de Unsere Tipps Wir können auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurückschauen. Es gelang, unsere Kursvolumen auf qualitativ hohem Niveau weiter deutlich zu steigern. Über 4000 Menschen haben wir in Kursen begleitet. Diesen Weg möchten wir 2013 fortsetzen mit bewährten und neuen Kursangeboten, die allesamt die Freude am Bewegen, am Spüren und AusprobieXCO-Walking – der neue Outdoor-WalKochen ist cool: Kochereignis für Kinder ren wecken sollen. Zu vielen Kursen king-Trend mit dem XCO-Trainer (S. 34) ab 9 Jahren (S. 29) gibt es kostenfreie SchnupperstunNeuBeckenbodentraining: das Training für den und im Rahmen der Primärpräeine aktive Mitte (S. 44) Kurse für Jugendliche vention eine Bezuschussung durch Nia – ein ganzheitliches Fitnesskonzept: Raus aus Hotel Mama: Kochkurs für alle, Krankenkassen. die alleine klar kommen möchten oder es explodiert wie Taekwondo, groovt Damit Sie sich besser orientieren (bald) müssen (S. 28) wie Jazzdance, fließt wie Tai Chi und können, finden Sie in unserer Brozentriert wie Yoga (S. 45) schüre für das erste Halbjahr 2013 Zumba Fitness: das dynamische TanzBesonders empfohlene Kurse auf S. 98/99 in einer GesamtüberWorkout mit lateinamerikanischen für Erwachsene sicht alle aktuellen Kursangebote. Rhythmen (S. 46) Unentschlossene beraten wir selbstFitness verständlich gern. Rufen Sie uns an NeuSchwitz Fit: ein intensives AllroundEntspannung, z.B. oder kommen Sie herein, wir freuen Training für Sie und Ihn (S. 35) Kundalini-Yoga (S. 55) uns auf Sie. u NeuPower-Workout – Eisen ist nicht alles: ein anspruchsvolles, rückengerechtes Ganzkörpertraining für Männer und Frauen (S. 36) Neue Kurse für Kinder 24 … für Wesel: Kinderyoga: mit bildhaften Übungen und Entspannungsgeschichten für Kinder von 7 - 10 Jahren (S. 27) Kindermassage – durch achtsame Berührungen Brücken bauen: Eltern-KindSeminar (S. 27) Gesundheitszentrum pro homine im Haus der Gesundheit Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Öffnungszeiten Mo. - Do.: 8 - 20 Uhr Fr.: 8 - 18 Uhr Info und Anmeldung Tel: 0281/104-1200 [email protected] Ne Qigong für Menschen mit Behinderung (S. 52) Meditation und Achtsamkeitstraining hilft, die Praxis der Achtsamkeit im Alltag umzusetzen (S. 58f) Achtsamkeitstraining – ein Weg zur Balance und inneren Ruhe (S. 92f) Yoga-Dance – eine Verbindung von Yoga, Tanz und Meditation (S. 71) Kurse für Senioren, z.B. Golden Yoga – sanftes Yoga in der Mitte des Lebens (S. 87) Gesund ernährt im Alter zeigt auf, wie man durch ausgewogene Ernährung Krankheiten vorbeugen kann (S. 88) Kursprogramm gung oder einer zielgerichteten Entspannung. Der Beginn eines neuen Jahres ist ein guter Moment, innezuhalten, sich zu überprüfen, neue Impulse zu setzen – und zu verwirklichen. Konfuzius macht uns Mut: „Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.“ Werden und bleiben Sie aktiv – wir unterstützen Sie dabei gern! Mechtild Lacher-Lehmann 1. Halbjahr 2013 Geburt und Baby Kinder Erwachsene Weitere Leistungen der pro homine programm Kurspro1.KugHarsra lbjah mr 20m10 1. Halbjahr 20 13 Geburt und Baby Kinder und Jugendliche Erwachsene Se Wenio itere renLeistunge n Pe dersö r prnli o ho chmi kene itsbildung KP ER Titel 1-2013_pr.indd 1 28.11.2012 10:03:20 Uhr HAUS DE GESU N DH EI R T KP ER Titel 1-2013_pr.ind d 1 28.11.2012 u NeWir haben unser Kursprogramm erweitert: mit Power-Fitness, Pilates und einem weiteren Aquafitnesskurs. Die meisten Kurse sind von den Krankenkassen anerkannt und werden bezuschusst. Mitarbeiter der pro homine, die im Schichtdienst arbeiten, erhalten Sonderkonditionen, sprechen Sie uns an. Kurse für Erwachsene Fitness NeuPower Fit – ein intensives Allround-Training für Männer und Frauen, dienstags ab 18.10 Uhr u Ne Pilates – ein ganzheitliches Tiefenmuskeltraining, dienstags ab 19:20 Uhr Nordic Walking – der Gesundheitssport für Jedermann: April, samstags ab 11 Uhr Das Kreuz mit dem Kreuz: donnerstags ab 18 Uhr In Form – ganzheitliches Fitnesstraining, mittwochs 18.10 und 19.30 Uhr Mit Wassergymnastik oder Aquafitness können Sie in kleinen Gruppen effektiv und gelenkschonend Beweglichkeit und Fitness trainieren – und das zu fetziger Musik! Entspannung Hatha Yoga – ein Gesundheitskonzept für Körper, Geist und Seele, montags von 18.00 - 19.30 Uhr Qigong – eine Atem- und Bewegungs lehre aus dem alten China, montags um 16.30 Uhr Aktive Meditation für Herz und Bauch, Sonntag, 14.04., 11 Uhr Massage-Tage zu verschiedenen Themen, samstags, 23.02., 23.03., 27.04., 15.06. Gesundheitszentrum pro homine Emmerich Fährstraße 4, 46446 Emmerich Tel.: 02822/6969478 [email protected] Öffnungszeiten mittwochs: nach Vereinbarung Info und Anmeldung auch über Wesel möglich: Tel: 0281/104-1200 Mensch ärgere Dich nicht – Gesundheitsvorsorge für Jedermann, Kurs ab 18.02. Ritueller Kreistanz – Entspannung, Konzentration und Energie mit traditionellen Tänzen verschiedener Kulturen Europas Sounder Sleep (14 Uhr) und Feldenkrais (10 Uhr), Sonntag, 07.04. 10:03:20 Uhr www.gesundheitszentrum-emmerich.de … für Emmerich: 25 wir: Kompakt Marien-Hospital gewann DAS Fußballspiel mit 2:1 „So sehen Sieger aus“: Vielstimmig feierten die Fans im Weseler Auestadion das 2:1 der Fußballmannschaft des Marien-Hospitals gegen das Team des Evangelischen Krankenhauses (EVK). Torfolge: 1:0 zur Halbzeit, dann 1:1 und 2:1. Fürs Marien-Hospital waren am Ball: >> >> >> >> >> >> >> >> >> Dr. Marc Achilles Jürgen te Baay Olaf Bongers George Farah Jens Fiering (Torwart) Fevzi Gezer Corneel Honingh André Hrziwnak Dr. Levent Özokyay Alles passte an jenem sporthistorischen 22. August 2012: Wetter, Stimmung und Ergebnis. Mehrere hundert Zuschauer er- >> T homas Ogiewa (schoss das 2:1 per Handelfmeter) >> Miguel Röhrig >> Lucas Schmithausen >> Dr. Dieter Telker >> Michael Vogt >> Felix Winkelhausen (schoss das 1:0) lebten die sportliche Veranstaltung zum 50-jährigen Bestehen des EVK. Nach 90 intensiven, aber fairen Minuten nahmen die MHW-Kicker als verdiente Sieger die Glückwünsche von Geschäftsführer Heinrich Schnieders entgegen – und den Pokal, überreicht von EVK-Geschäftsführer Rainer Rabsahl. Der Erlös aus dem Verkauf von Speis und Trank betrug 850 Euro. Das Geld ist für ein Projekt der Faßbender-Stiftung zur hospizlichen Begleitung von Bewohnern in Weseler Senioreneinrichtungen bestimmt. Daran sind beide Krankenhäuser beteiligt. DAS Weseler Fußballspiel hat allen Beteiligten so viel Spaß gemacht, dass über ein alljährliches Benefizspiel nachgedacht wird. GHg Spezialbett für Kinder der Palliativstation Ein Spezialbett für die Kinder-Palliativstation der Kinderklinik des Marien-Hospitals übergab in der ersten Januarwoche 2013 der Förderverein „Löwenzahn & Pusteblume“. Die Investition in Höhe von 10 000 Euro wurde aus Spenden- 26 geldern an den Verein möglich, betonte dessen Vorsitzender Ralf Berensmeier (Foto, l.) bei der Übergabe des Bettes an Heinrich Schnieders, Geschäftsführer des Marien-Hospitals. Schnieders freute sich, dass der Förderverein schon sehr viel für eine verbesserte Ausstattung des Palliativzimmers in der Kinderklinik getan habe. „Das Marien-Hospital stellt die Räumlichkeiten und das Personal“, fügte er hinzu. Mit Leben gefüllt werde das Zimmer aber von den Kindern, ihren Eltern sowie dem pflegerischen und ärztlichen Personal. Oberärztin Felicitas Hermsen, die die Palliativpatienten ärztlich betreut, bedankte sich für die großzügige Spende, die einerseits den behandelten Kindern zugutekomme, aber auch dem Pflegepersonal die Arbeit erleichtere. Das Bett ist eine Spezialanfertigung. Es lässt sich stufenlos in der Höhe verstellen, und die vier Seitenwände können kindgerecht angepasst werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, für den jungen Patienten eine Sitzposition einzustellen. Die Flexibilität des Bettes erleichtert darüber hinaus die Behandlung und Pflege der kleinen Patienten. Qualifiziertes Trauma-Zentrum gewährleistet die bestmögliche Versorgung von Schwerverletzten Im Marien-Hospital kann an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr mindestens ein schwerverletzter Patient bestmöglich und nach definierten Standards versorgt werden. Er leitete die Zertifizierung zum Trauma-Zentrum in die Wege und freut sich über die bis Juli 2015 gültige Bescheinigung. „Es ist erfreulich, dass es gelungen ist, die hohen Anforderungen an ein Regionales TraumaZentrum so schnell zu erfüllen“, sagte Geschäftsführer Heinrich Schnieders. „Das Zertifikat bestätigt, dass im Marien-Hospital die medizinische Versorgung auf fachlich höchstem Niveau vorgenommen wird.“ Diesen Nachweis erbrachte das Krankenhaus in einem umfangreichen Zertifizierungs-Verfahren und erhielt daraufhin die Anerkennung als Regionales Trauma-Zentrum. Das Marien-Hospital schloss sich dem Trauma-Netzwerk Ruhrgebiet an und ist dessen nordwestlicher „Außenpos ten“. Das bundesweite Konzept zur Versorgung von Schwerverletzten in Trauma-Netzwerken wurde 2006 von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie ins Leben gerufen. Die Mitgliedschaft ist an Voraussetzungen geknüpft, die in einem „Weißbuch“ der Gesellschaft formuliert sind. „So gewährleisten die beteiligten Kliniken flächendeckend eine gleich hohe medizinische Qualität bei der Versorgung von schwer und sehr schwer verletzten Patienten“, unterstreicht Dr. Levent Özokyay, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Handund Wiederherstellungschirurgie. Hausinterner Alarmplan Das Trauma-Zentrum kümmert sich von der Aufnahme bis zur Entlassung um Menschen, die z. B. im Straßenverkehr, bei Arbeitsunfällen oder Unglücken im eigenen Haus schwer verletzt wurden, also etwa Knochenbrüche, Quetschungen oder innere Blutungen erlitten. Ein hausinterner Alarmplan stellt im Marien-Hospital sicher, dass innerhalb von maximal drei Minuten Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen zur Stelle sind, um die medizinische Versorgung zu übernehmen. Die Richtlinien schreiben vor, welche Abteilungen ein Krankenhaus vorhalten und einbinden muss: Notaufnahme, Unfallchirurgie, Anästhesie, Allgemein- und Visceralchirurgie, Gefäßchirurgie. Unfall-Chirurgen (aktuell vier) gibt es eine ständige Rufbereitschaft; der Schockraum wurde auf knapp 40 Quadratmeter fast verdoppelt und enthält alle medizinischen Geräte, um den Patienten unmittelbar nach der Einlieferung zu stabilisieren; Röntgen, Computertomographie (CT) und Magnet resonanztomographie (MRT) sind 24 Stunden verfügbar; ein Operationssaal kann jederzeit zur Verfügung gestellt werden; die Intensivstation hält stets einen Bettplatz mit Beatmungsmöglichkeit bereit. Für die Erstversorgung der Patienten im Schockraum bildeten sich sieben Unfall-Chirurgen und Narkoseärzte nach einem amerikanischen Modell (ATLS) fort, weitere neun Mediziner sollen folgen. weiter auf Seite 28 Schockraum ausgebaut Das Marien-Hospital hat in Fortbildung und Ausstattung investiert, um die Voraussetzungen als Trauma-Zentrum zu erfüllen. Dazu gehören: Unter den Fortbildung mit der Feuerwehr Wesel 27 wir: Kompakt pro homine „Mariechen“ stellte sich vor Die Chefärzte Dr. Levent Özokyay (l.) und Dr. Marc Achilles im erweiterten Schockraum. Kooperation mit Neuro-Chirurgie Das Trauma-Zentrum Marien-Hospital schloss zudem eine Kooperation mit der Neuro-Chirurgie im Klinikum Duisburg-Wedau, damit Menschen mit Schädel-Hirn-Verletzungen verlässlich und so schnell wie möglich fachgerecht behandelt werden können. Die am Netzwerk beteiligten Kliniken haben sich darüber hinaus verpflichtet, Patienten aus einem anderen Haus auf jeden Fall aufzunehmen, wenn eine Verlegung medizinisch geboten ist. Das Gesamtkonzept hat inzwischen auch die Berufsgenossenschaften überzeugt und dazu bewogen, eng mit den Trauma-Zentren zusammenzuarbeiten. „Ein schwer verletzter Patient wird nicht unbedingt in das nächstgelegene, sondern in das nächste für ihn adäquate Krankenhaus transportiert“, erklärt Dr. Özokyay. Weil darüber in der Regel der Rettungsdienst entscheidet, wurden bei einer Fortbildungsveranstaltung der Weseler Feuerwehr die Ziele und Abläufe innerhalb des Trauma-Netzwerks dargelegt. GHg Zahlen & Fakten 70 Prozent aller Unfälle, bei denen Menschen schwer verletzt werden, passieren zwischen 16 Uhr nachmittags und 7 Uhr morgens; in 60 Prozent aller Fälle handelt es sich um Verkehrsunfälle, bei denen in erster Linie Fußgänger, Roller- und Motorradfahrer verletzt werden. 28 Anfang September 2012 war „Offene Tür“ in der Kindertagespflegestelle „Mariechen“, die das Marien-Hospital in Ko operation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) eingerichtet hat. Im Gebäude an der Rheintorstraße 4 in Wesel waren nicht nur Mitarbeiter des Krankenhauses willkommen, sondern alle Interessenten, die dieses Angebot der betrieblichen Kinderbetreuung kennenlernen wollten. Auf dem Programm standen Kinderschminken und lustige Unterhaltung mit dem Krankenhaus-Clown des Marien-Hospitals (Foto). Es gab Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen und Gebäck. Mitarbeiterinnen des DRK und des Krankenhauses informierten über die Einrichtung. Das Angebot richtet sich an Mitarbeiter der Holding pro homine, die am Standort Wesel arbeiten. Sie können ihre unter dreijährigen Kinder während der Dienstzeit (7 bis 17 Uhr) in die Obhut von ausgebildeten Erzieherinnen geben. Das Fachpersonal stellt die DRK-Kindertageseinrichtung „Wunderland“ am Hansaring. Den Großteil der Personalkosten trägt das Marien-Hospital. In „Mariechen“ können bis zu neun Kinder gleichzeitig betreut werden. Dazu wurde eine ehemalige Hausmeisterwohnung umfangreich saniert und kindgerecht umgebaut. Die Finanzierung übernahm das Marien-Hospital. GHg Ein Herz für Frauen mit Brustkrebs Eine besondere Überraschung haben die Kursteilnehmerinnen der Familienbildungsstätte Borken dem Brustzentrum Wesel bereitet: Sie nähten und stopften 78 individuell gestaltete Herzkissen mit extra langen „Ohren“ und schenkten sie dem zertifizierten Zentrum. Die Kissen helfen, den Brustschmerz nach einer Operation zu lindern, da sie bequem in die Achselhöhle geschoben werden können. Außerdem verbreiten sie durch ihr kunterbuntes, fröhliches Aussehen viel Freude. Diese Spendenaktion ergänzt die dauerhafte Arbeit der Herzkissengruppe Wesel, die es ermöglicht, dass jede Frau, die im Brustzentrum Wesel operiert wird, eines dieser besonderen Kissen geschenkt bekommt. Das Brustzentrum bedankt sich ganz herzlich! LQ Chefärztin Prof. M. Gappa mit ihren Vorgängern Prof. D. Berdel (l.) und Dr. H. Pauly Marien-Hospital: 50 Jahre Pädiatrie Symposium und Malwettbewerb erfolgreich Auf große Resonanz stieß das medizinische Jubiläums-Symposium, mit dem die Kinderklinik des Marien-Hospitals das 50-jährige Bestehen der Abteilung für Pädiatrie (Kinder- und Jugendmedizin) feierte. Chefärztin Prof. Dr. Monika Gappa begrüße im Weseler Preußen-Museum über 100 Gäste. Eigene und externe Referenten beleuchteten in hochkarätigen Vorträgen das Spektrum der modernen Pädiatrie und machten damit den ganzheitlichen Ansatz deutlich, nach dem die Kinderklinik des MarienHospitals arbeitet. Im Anschluss an die Referate war genügend Zeit zum fachlichen Austausch. Zu den Gästen, die Prof. Gappa begrüßte, gehörten ihre beiden Chefarzt-Vorgänger Dr. Heribert Pauly (1962 - 1988) und Prof. Dr. Dietrich Berdel (1988 - Ende 2008). Vertreter von Aufsichtsrat und Kuratorium, Geschäftsführer Heinrich Schnieders, Chefärzte aus dem Haus und umliegenden Kliniken sowie niedergelassene Mediziner und ehemalige Mitarbeiter des Marien-Hospitals nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil. Fazit der Chefärztin: „Die Klinik hat sich im besten Licht dargestellt.“ Freude über 1500 Euro Apfelsaft-Erlös (v.l.): Peter van Nahmen, Prof. Monika Gappa, Sven Komp und Bettina Siegfriedt Sonderabfüllung Apfelsaft Anlässlich des Jubiläums der Pädiatrie richtete die Kinderklinik außerdem ein Kinderfest und einen Malwettbewerb zum Thema „Clown“ aus. Dafür wurden exakt 1101 Bilder eingereicht. Am besten gefiel der Jury das Werk von Catharina Artz aus Wesel. Ihr Clown zierte das Etikett einer Sonderabfüllung Apfelsaft der Hamminkelner Obstkelterei van Nahmen, die dort und in den Edeka-Märkten Komp verkauft wurde. Der Erlös in Höhe von 1500 Euro zugunsten der Kinderklinik wird verwendet, um die Arbeit des Klinik-Clowns am Marien-Hospital zu unterstützen und auszuweiten. GHg Prof. Gappa erneut auf der Focus-Liste Prof. Dr. Monika Gappa, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital, hat es erneut auf die „Focus-Liste“ der 1500 deutschen TopMediziner geschafft. Wie schon 2011 erhielt sie auch für 2012 die Urkunden für zwei Fachgebiete: Allergologie und Asthma. „Das ist eine tolle Bestätigung, unsere Arbeit engagiert weiterzuführen“, freut sich die Chefärztin über ihren Erfolg, den sie auch ihrem Team zuschreibt. Die ausgewählten Spezialisten auf der Liste des Nachrichtenmagazins „Focus“ wurden von Mediziner-Kollegen und Patienten empfohlen, in beiden Kategorien wurde Prof. Gappa häufig genannt. Außerdem flossen Behandlungs- und Leistungsspektrum, Spezialisierungen, Studien und Publikationen in die Bewertung mit ein. „Die Auszeichnung zeigt, dass wir am Rande des Ruhrgebiets eine Medizin mit hohem Anspruch betreiben. Dafür haben wir ein eingespieltes Team von Fachärzten und Spezialisten“, so Prof. Gappa. Die Kinderärztin mit den Schwerpunkten Allergologie, Kinderpneumologie (Lungenheilkunde) und Neonatologie ist seit Anfang 2009 Chefärztin am Marien-Hospital. GHg 29 wir: pro Senioren homine Erfolgreich zertifiziert! Marien-Hospital, Senioreneinrichtungen, Reha-Zentrum: Qualität nach DIN-Norm Freude über die erfolgreiche Zertifizierung (v. l.): Andreas Bomheuer (QM), Dr. Christoph Tenhagen (Leiter QM), Brigitta Ipach (Auditorin), Susanne Koch (Auditorin), Gabriele Vels-Schiffer (QM), Dr. Jerzy Wielowiejski (Auditor), Heinrich Schnieders (Geschäftsführer pro homine), Dr. Alfons Roerkohl (Leiter Zertifizierungsstelle) Wie läuft der Aufnahmeprozess im Marien-Hospital? Dies war Thema der Zertifizierung. Geschafft! Freude, Erleichterung und auch ein bisschen Stolz waren die beherrschenden Empfindungen am Ende eines langen Weges, der zum angestrebten Ziel führte: Das QualitätsManagement-System des Marien-Hospitals, aller neun Senioreneinrichtungen der Holding pro homine sowie des Reha-Zentrums als weiterer Einrichtung des Verbundes sind nun erstmals nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. Darüber hinaus erhielt das ArbeitsschutzManagement ein Zertifikat nach DIN ISO und den Anforderungen der Berufsgenossenschaft. Und: Das Darmzentrum Unterer Niederrhein des Marien-Hospitals wurde bei dieser Gelegenheit gleich ebenfalls ISO-zertifiziert. Vier Tage geprüft Um Kommunikation nach innen und außen ging es im Gespräch mit dem Team Öffentlichkeitsarbeit. 30 Die beteiligten Einrichtungen unterwarfen sich freiwillig der externen Prüfung, die nach über einjähriger Vorbereitungszeit im November 2012 stattfand. Die Fotos auf dieser Seite geben einen Eindruck davon. Vier Auditoren der externen Zertifizierungsgesellschaft 3cert (Bochum) waren vier Tage im MarienHospital, den Senioreneinrichtungen sowie im Reha-Zentrum (einschließlich Gesundheitszentrum und firmenfitness) unterwegs, um Dokumente und Abläufe zu prüfen. Sie stellten die Prozesse in allen Bereichen (z. B. Medizin, Pflege, Therapie, Verwaltung, Arbeitsschutz, Hygiene) auf den Prüfstand und zeigten Verbesserungspotenzial auf. Dies ist im Sinne des Qualitätsmanagements ein wichtiger Baustein zur erhöhten Patientensicherheit. Unerlässlich dafür sind zuverlässige und systematische Arbeitsabläufe, die in Verfahrensanweisungen, Formblättern, Checklisten und Standards verbindlich für die einzelnen Einrichtungen festgelegt sind. Im Vorfeld der Zertifizierung spielte auch der Umgang mit Fehlern und Beinahe-Fehlern eine wichtige Rolle. Die DIN ISO 9001:2008 erfasst auch bestimmte Schnittstellen, d. h. Kooperationen mit externen Dienstleistern wie etwa Radiologie, Gastronomie-Service oder Handwerksbetrieben. Chefarzt Dr. Matthias Imach (M.) und Hebammen erläuterten die Abläufe in den Kreißsälen. Ebenfalls eingebunden: der Psychologische Dienst Die Auditoren prüften nicht nur Dokumente, sondern schauten auch nach medizinischem Material in Schubladen. Arbeitsschutz- und Hygienemanagement stellten Claudia Bös (l.) und Angelika Schulz (r.) dar. Patientendokumentation ist ein entscheidender Faktor in den medizinischen Abteilungen – hier Senologie / Brustzentrum. Um die Zubereitung und Wege der Menüs nachzuvollziehen, schlüpften die Auditoren in weiße Kittel – wie auch Küchenchef Reinhard Kersten (Mitte). Alle Senioreneinrichtungen – hier Mitglieder des Leitungsteams – informierten über die Betreuung der Bewohner. In den Wohnbereichen der Senioreneinrichtungen ließen sich die Auditoren zufällig ausgesuchte BewohnerDokumentationen zeigen. Wie die Organisation in der Kardiologie als größter Abteilung des Marien-Hospitals geregelt ist, erfuhren die Auditoren vom ärztlich-pflegerischen Leitungsteam. Die Aufbereitung der sterilen Instrumente fand die besondere Aufmerksamkeit der Prüfer. Mit dem Team der Kinderklinik nahmen die Auditoren die Prozesse in Therapie und Pflege in den Blick. Alle Bereiche der Verwaltung – hier das Rechnungswesen – waren Bestandteil der Zertifizierung. Dank an die Mitarbeiter Ein großes Dankeschön gebührt allen Mitarbeitern, die zum Erfolg der Zertifizierung beigetragen haben. Ab jetzt steht alljährlich eine externe Überprüfung an, außerdem finden nach wie vor interne Audits statt. Für diese Aufgabe wurden in allen Einrichtungen / Abteilungen Qualitäts-Beauftragte geschult, einige von ihnen haben dafür sogar eine Prüfung abgelegt. Denn alle QMBeteiligten wissen: Nach der Zertifizierung ist vor der Zertifizierung! Team QM, Arbeitsschutz, Hygiene wir: Betriebliche Kompakt Gesundheitsförderung Betriebliches Gesundheitsmanagement mit neuen Schwerpunkten pro homine firmenfitness noch näher am Kunden In der Abteilung für Betriebliches Gesundheitsmanagement hat sich seit der Einführung im Jahr 2008 viel getan. Mit den geänderten Kundenanfragen ändern sich auch Profil und Angebot: von der Betrieblichen Gesundheitsförderung hin zum ganzheitlichen Gesundheitsmanagement für Unternehmen, Organisationen und Behörden. Betriebliches Gesundheitsmanagement konzentriert sich auf folgende Handlungsfelder: >> Förderung einer aktiven Mitarbeiterbeteiligung in den Unternehmen >> Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenzen der einzelnen Mitarbeiter >> Verbesserung der Arbeitsorganisation und der Arbeitsbedingungen Daraus ergeben sich neue Schwerpunktbereiche für pro homine firmenfitness. Wir halten Angebote aus folgenden Bereichen für Unternehmen aus der Region bereit: >> Trainingsprogramme >> externe Mitarbeiterberatung >> Organisationsdiagnostik / Demografieberatung >> Medizinische Check-up-Programme >> Arbeitsplatzergonomie >> Eventmanagement 32 Im Zuge der Neustrukturierung der Abteilung und des Angebotes gibt es auch einen neuen Internetauftritt, der ausgerichtet ist an den sich verändernden Anfragen unserer Kunden. Wir laden dazu ein, sich unter www.firmenfitness-niederrhein.de ein Bild über unsere neuen Strukturen und Bereiche zu machen. IHK-Konferenz im Haus der Gesundheit Fuß gefasst hat die Abteilung pro homine firmenfitness auch im Gesundheitsnetzwerk Niederrhein, einer Kooperation der IHK und verschiedener Anbieter und Institutionen aus dem Bereich der Gesundheitsbranche. Ende November 2012 fand unter dem Titel „Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“ eine Konferenz im Haus der Gesundheit statt, zu der die IHK eingeladen hatte. 40 Firmen und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen nahmen an der Veranstaltung teil. Das große Interesse entsprach der zunehmenden Bedeutung des Themas, nicht zuletzt deshalb, weil die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit in Folge psychischer Erkrankungen inzwischen über 30 Tage beträgt! Damit ist sie deutlich länger als bei allen anderen Krankheitsbildern. Psychische Erkrankungen und ihre Folgen sind für die Betroffenen eine enorme Belastung. Um diese ging es bei der Tagung ebenso wie um Netzwerk-Ideen von Krankenkassen, Gesundheitsdienstleistern und IHK zur Verbesserung der psychischen Gesundheit der Beschäftigten. Dem Best-Practice-Beispiel der BYK-Chemie (Wesel) haben viele Zuhörer aufmerksam gefolgt. Es könnte manchem Unternehmen als Modell dienen. Promenadenlauf 2013 Auch wird es 2013 im Zuge des firmenfitness Promenadenlaufs in Emmerich eine größere Konferenz zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement in Emmerich geben. Für Donnerstag, 13. Juni, einen Tag vor der vierten Auflage des firmenfitness Laufs, werden überregional zahlreiche Firmen, Unternehmen und Interessenten eingeladen, den Fachvorträgen aus Praxis und Wissenschaft zu folgen und mitzudiskutieren. Als prominente Referentin für den Kongress hat bereits die BestsellerAutorin Theresia Volk zugesagt. Sie hat das Buch „Unternehmen Wahnsinn“ geschrieben. Termine und Informationen dazu auf der Seite www.firmenfitness-niederrhein.de. wir: Mitarbeiter Dr. Andreas Klimkiewicz ist neuer Chefarzt der Inneren Medizin im St. Willibrord-Spital Der 47-Jährige hat die Abteilung mit dem Schwerpunkt Pneumologie, Kardiologie, Schlafmedizin und Allergologie zum 1. Januar 2013 übernommen. Dr. Klimkiewicz ist Facharzt für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Pneumologie (Lungenheilkunde) und Gastroenterologie, die sich mit Erkrankungen von Magen und Darm befasst. Der neue Chefarzt ist Nachfolger von Dr. Detlef Holtermann, der das Krankenhaus zum Jahresende 2012 verlassen hat. Dr. Klimkiewicz war zuletzt in doppelter Funktion im Krankenhaus Bethanien Solingen tätig: im Medizinischen Versorgungs-Zentrum (MVZ) und als Oberarzt im Krankenhaus. Dr. Klimkiewicz ist in Schleswig-Holstein geboren und in und um Hamburg aufgewachsen. Er hat in Hamburg studiert. Während seiner Ausbildung zum Mediziner war er u. a. in Berlin, Chicago und Winterthur (Schweiz) tätig. Er promovierte im September 1992 am Pharmakologischen Institut der Universität Hamburg. Es folgten ärztliche Tätigkeiten im Krankenhaus Stade, am Marienkrankenhaus Hamburg, im Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft (Zentrum für Pneumologie, Heimbeatmung, Allergologie und Intensivmedizin), im Evangelischen Krankenhaus Köln-Kalk, dem KettelerKrankenhaus Offenbach am Main und zuletzt in Solingen. Während seiner Zeit in der „Klingenstadt“ leitete Dr. Klimkiewicz die Endoskopie, Infektiologie und das Schlaflabor in Langenfeld. Dr. Klimkiewicz erwarb Zusatzbezeichnungen in Allergologie, Notfallmedizin und Schlafmedizin. Im August 1994 nahm er an einer medizinisch-humanitären Hilfsaktion im afrikanischen Goma (Zaire) teil. Der neue Chefarzt ist verheiratet, er hat eine Tochter und zwei Söhne. In seiner Freizeit fährt er Mountain-Bike, joggt, wandert gerne und interessiert sich für Geschichte. Moderne Technik, breites Leistungsspektrum Im St. Willibrord-Spital wird dem neuen Chefarzt ein hochmodernes Gerät zur elektromagnetischen Navigation zur Verfügung stehen, mit dem sich kleinste und periphere Veränderungen (z. B. Tumore) in der Lunge aufspüren lassen. Dies geschieht zum Vorteil des Patienten auf schonende Weise. In den Kauf eines solchen Geräts, das es im Umkreis kein zweites Mal gibt, investiert das Emmericher Krankenhaus rund 140 000 Euro. In Emmerich hat Dr. Klimkiewicz eine Onkologie „auf guter Basis“ vorgefunden, die er weiter ausbauen möchte. Darüber hinaus will er bei der Behandlung und Betreuung von Patienten mit COPD (chronische entzündliche destruktive Atemwegserkrankungen) eng mit niedergelassenen Lungenfachärzten zusammenarbeiten. Persönlich liege ihm die Allergologie sehr am Herzen, so der neue Chefarzt. „Dafür möchte ich die notwendigen Strukturen schaffen.“ Um „Hilfe aus einer Hand“ zu bieten, legt er Wert auf eine Kooperation mit der Thoraxchirurgie im Hause. Weiteres Ziel: Einführung des Herz-Ultraschalls unter Belastung. Dr. Klimkiewicz beschreibt das weitere Leistungsspektrum seiner Abteilung wie folgt: „Die Behandlung der BrustkorbOrgane, speziell der Lungen und Bronchien, stellt einen Schwerpunkt dar. Die ambulante Chemotherapie und Beratung von Bronchialkarzinom-Patienten wird darüber hinaus angeboten. Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung wird eine intensive Physiotherapie neben der medikamentösen Therapie angeboten, außerdem eine Raucherentwöhnung. Zwei Schlafmediziner Für die Betreuung des Schlaflabors (sechs Betten) stehen zwei Somnologen (Schlafmediziner) zur Verfügung. Es werden schwerpunktmäßig schlafbezogene Atmungsstörungen mit allen zur Verfügung stehenden, teils auch komplexen Therapieverfahren behandelt. Daneben werden auch das Restless-legs-Syndrom und die Narkolepsie diagnostiziert und therapiert. Dabei kommen bei Bedarf differenzierte Therapieverfahren für Patienten mit schweren Herzerkrankungen zum Einsatz.“ GHg 33 wir: Gesundheit & Medizin „Dem Krebs davon leben“ Wege der Prävention, Genesung, Achtsamkeit und Selbstfürsorge – so lautete das Thema des 8. Brustkrebsinformationstages des kooperativen Brustzentrums Wesel. Er fand Anfang November 2012 unter Leitung der Netzkoordinatorin Dr. Daniela Rezek, Chefärztin der Klinik für Senologie im Marien-Hospital, im Welcome Hotel Wesel statt. Das bunt gemischte Programm fand viel Anklang: Über 200 betroffene Frauen und ihre Angehörigen nahmen an der alljährlichen Veranstaltung teil. „Was passiert eigentlich mit einem Tumor, nachdem er herausoperiert wurde“? Diese Frage und viele weitere beantwortete eine praxisnahe Präsentation der Pathologie Wesel, die auf reges Interesse stieß. Am Ende der Vorführung konnte sich jeder Teilnehmer bildhaft vorstellen, was alles unternommen wird, um bösartigen Zellen auf die Spur zu kommen. Neben der Pathologie Wesel stellten sich auch die anderen Kooperationspartner des Brustzentrums Wesel auf den Fluren und in den Konferenzräumen vor und informierten über ihre Angebote. Dabei ging es u.a. um diese Themen: Welche Brustzentrum erfolgreich rezertifiziert Technik wende ich an, um einen Tumor in meiner Brust zu tasten? Wie wichtig ist eine Vitamin D-Substitution? Welche krankengymnastischen Übungen tun mir nach einer Brustoperation besonders gut? Neben dem regen Austausch mit Experten stand auch die Praxis im Fokus: Aroma-Massagen, Entspannungstraining, Schmink- und Fotoaktionen taten nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele gut und waren wie alle Angebote des Tages kostenfrei. 2013 mit Prof. Beuth Für den 9. Brustkrebsinformationstag ist übrigens ein besonderes Highlight geplant: Prof. Josef Beuth, Gründer und Leiter des Instituts zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren und Autor vieler Bücher, spricht über den sinnvollen Einsatz komplementärer Verfahren. Der Termin steht schon fest: 3. November 2013, 11 Uhr, Welcome Hotel Wesel. LQ 34 Jedes Jahr erhält das Brustzentrum Wesel Besuch von der Ärztekammer, alle drei Jahre einen ganz intensiven: dann nehmen die Auditoren der Ärztekammer Westfalen-Lippe zwei Tage lang alle Prozesse des kooperativen Brustzentrums Wesel, bestehend aus den beiden Standorten Marien-Hospital und Evangelisches Krankenhaus, genau unter die Lupe. Systemauditor Dr. med. Hans-Joachim Bücker-Nott und Fachauditorin Dr. med. Maria Siegert-Terzaki verteilten im Herbst 2012 bei der abschließenden Beurteilung viel Lob: „Im Brustzentrum besteht eine erfolgreiche Ko operation der beiden Weseler Krankenhäuser. Diese wird durch die Abteilungsleiterinnen der Senologie und auch die oberste Leitung beider Standorte getragen. Die Mitarbeiter des Zentrums zeichnen sich durch hohe Einsatzbereitschaft und Kompetenz aus. Das Qualitätsmanagement zeigt Reifezeichen.“ So sehen es wohl auch die Patientinnen des Brustzentrums Wesel: Die über ein halbes Jahr laufende Befragung des Kölner Instituts für Medizinsoziologie ergab für 2012 einen Platz unter den ersten zehn von 51 befragten Häusern in Nordrhein-Westfalen. LQ Ann-Kathrin Droste Nach dem Marien-Hospital Wesel stärkt nun auch das St. WillibrordSpital Emmerich die pflegenden Angehörigen im Projekt „Familiale Pflege“. Kooperationspartner sind die AOK Rheinland / Hamburg und die Universität Bielefeld. Etwa ein Jahr nach dem Aufbau des Patienteninformationszentrums (PIZ) im St. Willibrord-Spital wurde dort mit dem Projekt „Familiale Pflege“ begonnen. Das Team aus Sozialarbeitern wurde durch eine Pflegekraft verstärkt. Andrea Zweering ist seit Mai 2012 im PIZ tätig. Neben Raucherberatung, Entspannungstraining, Diabetikerberatung, Asthmaschulung, häuslichen Hilfen und den weiteren vielfältigen Angeboten im PIZ können nun auch spezielle Pflegetrainings für Angehörige angeboten werden. Da in den nächsten Jahren die Zahl der Pflegebedürftigen aufgrund des demografischen Wandels erheblich steigen wird, setzt das Projekt genau an der richtigen Stelle an. Immer mehr Angehörige stehen vor der Aufgabe, die Eltern, den Partner oder andere Familienmitglieder zu pflegen. Trainings schon am Patientenbett Die Sozialarbeiterinnen Iris ElleringMöllenbeck und Ann-Kathrin Droste sowie Altenpflegerin Andrea Zweering haben an einer wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität Bielefeld und der AOK Rheinland / Hamburg teilgenommen. Nun kann die familiale Pflege in die Tat umgesetzt werden. Die ersten Pflegetrainings können schon im Krankenhaus am Patientenbett stattfinden. Neben Anleitungen zu speziellen Pflegemaßnamen stehen auch Beratungsgespräche zur Entlastung der Angehörigen auf dem Programm. In diesem Jahr erste Kurse In den Gesprächen geht es darum, dass Angehörige sich ein soziales Netzwerk PIZ im St. Willibrord-Spital unterstützt pflegende Angehörige aus verschiedenen Hilfsangeboten aufbauen, um langfristig einen Angehörigen pflegen zu können. Bis zu sechs Wochen nach der Krankenhausentlassung fährt Pflegetrainerin Andrea Zweering zu den Familien nach Hause, um unter den gegebenen räumlichen Bedingungen Pflegetrainings durchzuführen. 2013 stehen die ersten Kurse für pflegende Angehörige an, in denen dann Pflege intensiv praktisch geübt werden kann. Daraus sollen sich Gesprächskreise für Angehörige entwickeln, in denen ein praktischer und fachlicher Austausch stattfinden soll. Kompetenzen stärken Die Arbeit des PIZ ist nicht nur als Serviceleistung des St. Willibrord-Spitals zu sehen, sondern dadurch sollen die Liegezeiten im Krankenhaus verkürzt, Wiedereinweisung vermieden und die Zufriedenheit der Patienten und Angehörigen gesteigert werden. Die Patienten und Angehörigen werden in den Beratungsgesprächen in ihren Kompetenzen gestärkt; sie lernen, die veränderte Lebenssituation zu akzeptieren und ihr Leben trotzdem individuell zu gestalten. Das Projekt „Familiale Pflege“ wird sehr gut von den Patienten und Angehörigen angenommen, so dass es in Zukunft hoffentlich ausgeweitet werden kann. Grundsätzlich können sich auch alle Emmericher Bürgerinnen und Bürger, die Unterstützung suchen, an das PIZ unter Leitung von Ann-Kathrin Droste (Tel. 02822 / 73-6205) wenden. Gelungene Fortbildung Dekubitus-Prophylaxe Das Thema Dekubitus (Wundliegen) ist im Bereich der pflegerischen Versorgung von kranken und alten Menschen von jeher immer wieder eine Herausforderung. Das St. Willibrord-Spital stellte sich im vergangenen Oktober dieser Aufgabe und bot eine ganztägige Fortbildung mit Gerhard Schröder an. Der Referent, Gesundheits- und Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe, ist Autor zahlreicher Fachartikel und Bücher zum Thema Dekubitus. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten damit. Ferner ist er Mitglied des ersten Expertenstandards Dekubitus-Prophylaxe in der Pflege des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Mittlerweile wurde der Expertenstandard überarbeitet. Wissenschaftliche Studien belegen unter anderem, dass der Einsatz einer Dekubitusrisiko-Skala im Vergleich zur regelmäßigen Hautinspektion und zur klinischen Einschätzung der Pflegefachkraft keine Vorteile für den dekubitus-gefährdeten Patienten bringt. Weitere neue Erkenntnisse wurden von Gerhard Schröder vorgestellt. Nicht zuletzt dank seiner humorvollen Art gelang es dem Referenten, den Teilnehmern der Fortbildung sein Expertenwissen anschaulich zu vermitteln. Es war jederzeit möglich, Fragen zu stellen und sich austauschen. Dieser Tag hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht und sicherlich das Bewusstsein für die Wichtigkeit der DekubitusProphylaxe noch einmal geschärft. Claudia Beckmann, Pflegedienstleiterin 35 wir: Unterhaltung wir: eiter, Mitarb eunde en & Fr Patient KENH ÄUSE D R UN S Bei den Sadhus in Nepal DAS MAG AZIN DER KRAN at?en Kilsuond-W abnehm – ge mine pro ho kt der en > Proje he Fakt annes izinisc Dr. Joh > Med h mit ab spräc hrer m: Ge äftsfü außerde lding-Gesch Ho Hütte, 2013 r Februa r zum empla Ihr Ex men! Mitneh Wir: weltweit – eine Zeitung reist um die Welt Dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, bin ich die am weitesten gereiste Zeitung der Welt. Hier sind unsere Geschichten … Hoch hinaus in der Schweiz Nach so viel Askese stand mir der Sinn wieder nach etwas Bodenständigem, und so reiste ich mit Familie Bothen im Wohnmobil in die Schweiz. Unser Highlight war die Fahrt auf das Jungfrauenjoch. Die Zahnradbahn brachte uns 4000 Meter hoch. Die grandiose Aussicht war unvergleichlich, aber die Luft auch ganz schön dünn. Da die Bahn auf ihrem Weg in der EigerNordwand Station macht, stieg ich dort mal aus und fühlte mich wie ein richtiger Bergsteiger. 36 Durch ständige Buße und asketischen Lebensstil möchten die Sadhus, die heiligen Männer des Hinduismus, die teilweise auf ständiger Wanderschaft sind, Erleuchtung erlangen. Der realen Welt mit Besitztümern, Reichtum und menschlichen Bindungen entsagen sie, um sich Freiraum für den Weg in die göttliche Welt zu schaffen und dem Kreislauf der Wiedergeburt zu entgehen. Bei diesem Bemühen habe ich die Sadhus in Nepals Hauptstadt Katmandu als Begleiter von Sabine Seegers und ihrem Mann Volker Fischer-Kahle mit der ganzen Weisheit einer weitgereisten Zeitung ein bisschen unterstützt … Haben Sie Lust bekommen mitzumachen? Dann packen Sie einfach unsere Hauszeitung bei Ihrem nächs ten Urlaub mit ein und machen Sie ein Beweisfoto. Senden Sie dieses bitte mit einem kurzen Text an die wir:-Redaktion, z.Hd. Lisa Quick, Postfach 10 00 95, 46462 Wesel oder per E-Mail an [email protected] Vor dem Kaiserpalast Dr. Martin Theis, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie / -orthopädie im St. Willibrord-Spital Emmerich, nahm mich mit zum Kaiserpalast nach Tokio. Anlass war der internationale japanische Wirbelsäulenkongresses, zu dem Dr. Theis als Gastredner zu einem Vortrag über „Behandlungsstrategien bei Entzündungen an der Wirbelsäule“ im September 2012 eingeladen war. Griechenland – Bulgarien – Türkei Im Gepäck von Isolde Koukakis und ihrem griechischen Mann reiste ich nach Griechenland und besuchte Xanti, Komotini und Alexandroupoli, eine große Hafenstadt mit wunderschöner Strandpromenade. Nach einer Shoppingtour ins bulgarische Swilengrad folgte eine Kulturreise per Reisebus in die türkische Metropole Istanbul. Auf den Spuren der christlich-orthodoxen Kultur war ich im Rucksack live dabei. Wir nahmen unterwegs an einer Messe in der griechischen Kirche Heiliger Georg (Fanari) teil und erlebten dann den Höhepunkt der Reise: die Hagia Sophia. Die Sophienkirche ist eine ehemalige byzantinische Kirche, später Moschee und heute Museum in Eminönü, einem Stadtteil im europäischen Teil der Stadt. Wir verabschiedeten uns von Istanbul mit einem Besuch des überdachten Basars und seinen rund 5000 kleinen Läden. Den Rückweg nach Griechenland traten wir voller sinnlicher Eindrücke und mit erweitertem Wissen über Land, Kultur und Religion an. Nach Erholung und Badespaß nahm Isolde Koukakis mich mit ins Krankenhaus von Didimotichon, wo in einer kleinen Zentral-Sterilisation die chirurgischen Instrumente der Abteilungen und der im Krankenhaus angesiedelten externen Ärzte aufbereitet werden. Durch persönlichen Kontakt konnten wir uns von der Keimfreiheit der Wäschepakete überzeugen, die gerade den Dampfsterilisator verlassen hatten. Auf den Spuren Winnetous – so lautete das Motto der Motorradtour von Birgit Haan und ihrem Mann. Unterwegs wurde zunächst meine Alpenerfahrung aus dem vorletzten Jahr am Großglockner in Österreich auf die Probe gestellt. Dann ging es an den Wörthersee, um Kraft zu tanken für die weite und heiße Tour durch Slowenien und Kroatien. Auf tollen Küstenstraßen genossen wir atemberaubende Aussichten auf das Meer und die Kvarner Bucht mit ihren zahlreichen vorgelagerten Inseln. Natürlich wollte ich sofort aufs Schiff zum Inselhüpfen über Rab und Krk per Motorrad und Fähre. Auf aufregenden Bergstrecken zu den PlitvicerSeen und ins Velebit-Gebirge kamen wir dann endlich Winnetou und dem Schatz im Silbersee näher. Jetzt war ich doch ganz schön staubig geworden und musste mir erst mal den Sand aus den Seiten spülen. Da kam mir ein Bad im kristallklaren Meerwasser gerade recht. 37 wir: Mitarbeiter Indische Ordensschwestern leisten wertvolle Dienste in den Holding-Kliniken Die indischen Ordensschwestern aus dem Marien-Hospital Wesel Seit mehr als 15 Jahren sind inzwischen sieben indische Ordensschwestern der Franziskaner Clarissen im Pflegedienst unterschiedlicher Fachbereiche des Marien-Hospitals in Wesel tätig. Ein Vertrag zwischen Orden und Krankenhaus lässt eine Beschäftigung von bis zu sieben Ordensschwestern zu. Im St. Willibrord-Spital arbeiten seit 17 Jahren indische Ordensschwestern des Samaritan Ordens (Congregation of Samaritin Sisters). Derzeit sind sechs Schwestern in Emmerich, die nach dem Wahlspruch ihres Ordens handeln: „Gehe hin und tue ebenso“ (Lukas 10,37). Mit ihrem Verdienst tragen die indischen Schwestern wesentlich zur Realisierung der Missionsarbeit ihres Ordens bei: dem Schulunterricht und der Gesundheitsversorgung in ihrer Heimat. Kleine Gemeinschaft Im Marien-Hospital haben einige Schwestern die Ausbildung an unserer Bildungseinrichtung BZNW absolviert, zwei arbeiteten vor ihrem Wechsel nach Wesel sechs Jahre in Süddeutschland, drei weitere haben die Anerkennung ihrer Ausbildung in Deutschland absolviert. Nach und nach kamen seit 1997 Schwestern dazu, so dass daraus eine kleine Ordensgemeinschaft, ein Konvent, entstand. Die Schwestern kannten 38 sich untereinander kaum, so dass sie hier zu einer Lebensgemeinschaft zusammenwuchsen und sich gegenseitig bei der Integration unterstützten. Die Eingewöhnung erfolgte auch durch den damals noch bestehenden kleinen Konvent von drei Clemensschwestern: gemeinsames Singen und Beten, die Einführung in Kultur und Bräuche sowie die gemeinsame Feier hoher kirchlicher Festtage und der dazugehörigen Gebräuche waren feste Bestandteile der Integration. Dazu gab es Sprachkurse, um sich schrittweise in die Umgangssprache einzufinden. Nicht einfach, wie die Schwestern gerade aus den Anfängen berichten. Neben diesem Konvent gibt es noch eine kleine Gemeinschaft von zwei „Anbetungsschwestern“ – Angehörige eines anderen Ordens, die ebenfalls aus Indien kommen. Eine der beiden Schwestern ist in der stationären Pflege der Geriatrie tätig, die andere unterstützt den Krankenhauspfarrer bei der Seelsorge und in der Verantwortung für die Kapelle. Gut ausgebildet Im St. Willibrord-Spital haben zwei indische Schwestern ihre Ausbildung in der Kranken- und Altenpflege an unserer Bildungseinrichtung absolviert, vier Ordensschwestern haben eine Krankenpflegeausbildung und Ausbildung zur Hebamme in ihrer Heimat abgeschlossen. Zurzeit werden vier Ordensschwestern in unterschiedlichen Fachbereichen des St. Willibrord-Spitals im Pflegedienst auf den Stationen und zwei Ordensschwestern in der Senioreneinrichtung St. Augustinus eingesetzt. Die Samaritan-Schwestern leben in einem kleinen Konvent. Dort besteht die Möglichkeit, gemeinsam zu beten und die heilige Messe zu feiern. In der Holding sind die indischen Ordens- und Krankenschwestern aus dem Stationsalltag kaum mehr wegzudenken. Neben ihrem Stationsdienst, integriert in die Pflegeteams der Fachabteilungen, übernehmen sie abwechselnd den Dienst in der Sakristei der Krankenhauskapellen, sind als Lektorinnen tätig, machen Krankenbesuche, übernehmen den Krankenkommuniondienst und bereichern durch ihre Anwesenheit und ihren Gesang die Gottesdienste. Gelungene Integration Im Gespräch mit Sr. Ligi, derzeit Oberin des kleinen Konvents am Entenmarkt in Wesel, wird deutlich, dass die Integration nur durch kontinuierliche Unterstützung innerhalb der Schwesternschaft, durch die Kolleginnen auf den Stationen und durch intensive Arbeit an der deutschen Sprache gelingen konnte. Selbst das Telefonieren, am Anfang möglichst vermieden, ist inzwischen zur Routine geworden. „Sie haben alle sehr viel Hilfe erfahren, dafür sind wir sehr dankbar“, so Sr. Ligi. „Unser Orden möchte gerne weiterhin eine Gruppe von Schwestern im Hospital einsetzen, damit die Missionsarbeit auch in der Zukunft finanziell abgesichert ist.“ Sylvia Guth-Winterink/ Claudia Beckmann Pflegedienstleiterinnen wir: Senioren Mitarbeiter Feuer im Seniorenheim Gelungene Rettungsübung im „Geriatricus“ Rees Feuer im Seniorenheim Geriatricus! In Doppelzimmer Nummer 206 ist ein Brand ausgebrochen, das Personal schafft es nicht, die Flammen zu ersticken. Rasend schnell breitet sich der Rauch im Gebäude aus, dann bricht auch noch die Stromversorgung zusammen. Dies war das Szenario einer Rettungs- und Evakuierungsübung Anfang Oktober 2012 im ehemaligen Reeser Krankenhaus, an der über 200 Personen beteiligt waren. Die Holding pro homine nutzte dafür eine Chance, die sich in den nächsten Jahren nicht mehr bieten wird. Das Gebäude steht seit dem Umzug der Geriatrie in den Neubau am St. Willibrord-Spital Emmerich bis auf die ambulante orthopädische Rehabilitation leer und wird in ein Senioren-Zentrum mit 19 Wohnungen für betreutes Wohnen umgebaut. Also wurde das Maria-Johanna-Hospital für einen Abend zum Heim „Geriatricus“ und zum Schauplatz einer groß angelegten Übung, die etliche (echte) Schaulustige anzog. Mitarbeiter mimten Bewohner Die Federführung hatten Josef Reining, Leiter der Senioreneinrichtungen, und Dr. Joachim van Alst, Chefarzt der Anästhesie und Ärztlicher Direktor des St. Willibrord-Spitals. Sie dankten den 70 Mitarbeitern aus allen Seniorenheimen der Holding, die sich als Darsteller zur Verfügung gestellt hatten. 60 mimten die Bewohner, zehn schlüpften in die Rolle von Pflegern und Betreuern. Von Seiten der Einsatzkräfte waren 90 Feuerwehrleute aus allen Reeser Löschzügen vor Ort, außerdem das Technische Hilfswerk Emmerich, der Malteser Hilfsdienst Emmerich und Rees und der Rettungsdienst mit u. a. vier Notärzten aus der Anästhesie des Emmericher Krankenhauses. Auch diese Einheiten waren dankbar für die seltene Gelegenheit, Brandbekämpfung, Räumung, Gebäudesicherung sowie medizinische Versorgung und Betreuung von Verletzten unter realistischen Bedingungen zu trainieren. Wie wichtig das ist, betonte Josef Reining. Er erinnerte daran, dass das Reeser Agnes-Heim vor einigen Jahren bei einem Brand in der benachbarten Tiefgarage nur knapp einer Katastrophe entkommen war. vorm Krankenhaus ein. Feuerwehrleute bahnten sich den Weg durch dichten Qualm (erzeugt von zischenden Nebelmaschinen) zum Brandherd. Dort bargen sie eine verletzte Frau, die laut über Atemnot klagte. Für ihre Mitbewohnerin „Käthe“ (eine 80 Kilo schwere Puppe aus zusammengenähten Sandsäcken) kam jede Hilfe zu spät. Hingegen konnten die Teilnehmer einer literarischen Märchenstunde und eines Singkreises in Sicherheit gebracht werden. Die Darsteller hatten darauf zu achten, die ihnen von Ingrid Mierzwa, Leiterin des Agnes-Heims, zugedachten Rollen zu erfüllen. Das hieß: Wer im Rollstuhl saß, musste sitzen bleiben und sich tragen lassen, auch wenn er gern aufgestanden wäre, um den Rettern die Arbeit zu erleichtern. Nur so ließ sich ein realistisches Szenario gewährleisten. Schon unmittelbar nach der knapp zweistündigen Übung zogen die Verantwortlichen ein positives Fazit, später folgte eine detaillierte Aufarbeitung. Unterm Strich erfüllte sich, was Dr. van Alst anfangs allen Beteiligten gewünscht hatte: „Dass Sie mit einem Gewinn an Wissen nach Hause gehen.“ Dieses Wissen soll helfen, im Ernstfall das Richtige zu tun. GHg Zischende Nebelmaschinen Am Abend der Übung erfolgte die Alarmierung um 18.45 Uhr, die Sirenen heulten, und nur wenige Minuten später trafen die ersten Fahrzeuge 39 wir: Mitarbeiter Erri De Luca: Montedidio Graf Verlag, 217 S., 14,99 € Erri De Luca, 1950 in Neapel geboren, fand erst mit 39 Jahren zum Schreiben und zählt zu den vielfach ausgezeichneten Schriftstellern in Italien. Sein bekanntester Roman ist „Montedidio“, der 2001 in seiner Heimat erschien und seinen Ruhm begründete. Jetzt liegt das Werk in deutscher Übersetzung vor. Die Hauptfigur ist ein 13-jähriger Junge im Neapel vergangener Zeiten. Er wächst in den Straßen Montedidio in ärmlichen Verhältnissen auf. Zu den Freunden des Ich-Erzählers gehört der Schreiner Enrico. Er versorgt den Jungen mit Weisheiten wie diesen: „Ein Tag ist schnell vergessen“ – man muss sich im Leben ranhalten. Ein weiterer Freund, der bucklige Schuhmacher Don Rafaniello, behauptet, unter seinem Buckel befänden sich Flügel wie die eines Engels. Das ganze Glück des Jungen ist sein Bumerang, den ihm der Vater geschenkt hat. Täglich übt er damit auf dem Dach des Hauses, lässt ihn aber niemals los aus Angst, ihn zu verlieren. Eines Tages aber beschließt er, den Bumerang der Nachbarstochter Maria vorführen, seiner heimlichen Jugendliebe. Ein Roman über das Festklammern, Loslassen und Wiederkommen. Nicht immer ist klar, was Realität und was Traum ist. Bärbel Koschorrek 40 Pflegen kann nicht jeder 34 schafften das Staatsexamen im Bildungszentrum Niederrhein Wesel Die Betreuung des Patienten nach einem Herzinfarkt auf der Intensivstation, die Versorgung des dementen, mehrfach erkrankten alten Menschen in der Geriatrie, die Unterstützung der Wöchnerin beim Stillen ihres Neugeborenen, die Beratung der Eltern und das Trösten des Kleinkindes in der Kinderabteilung, die pflegerische Versorgung eines schwer verunglückten Motorradfahrers in der Unfallchirurgie – das und vieles mehr haben die 34 Schülerinnen und Schüler der Gesundheits- und Kranken-Kinderkrankenpflege in ihrer dreijährigen Ausbildung bewältigt. Das theoretische Fachwissen u. a. im Bereich Pflege- und Sozialwissenschaften, Medizin, Hygiene und Recht erwarben sie in 2300 Unterrichtsstunden. Alle frisch examinierten Pflegefachkräfte des Kurses Herbst 2012 haben eine feste Anstellung im Gesundheitswesen oder nehmen ein weiterqualifizierendes Studium auf. Mit den Kursleitungen Ursula Lemken und Eckhard Schemmer freuen sich die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen am Marien-Hospital: • Dilek Celik • Melanie Epping • Lisa-Marie Liptow • Lena Osterkamp • Nina Terlinde • Cathrin Zimmermann die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen am Marien-Hospital: • Sarah Aldenhoff • Andrea Breihahn • Jennifer Devers • Mareen Grütter • Lena Jobs • Sebastian Knabben • Kristina Marienfeldt • Lynn Sünder • Anja Wagner • Inga Weigand • Maren Westerhoff am Evangelischen Krankenhaus Wesel: Manuela Geißler • Stefanie Heyn • Lena Kammerknecht • Ricarda Möllmann • Anne Oemichen • Stephanie Stocklassa • am St. Willibrord-Spital Emmerich: • Svenja Berndsen • Beate Brunner • Vanessa Bußkönning • Sebastian Jacobs • Lisa Kiegelmann • Evelyn Kremkau • Stephan Scholten • Sivagamee Sivanandarajah • Rebecca Tiemeßen • Marita Westhoff • Simone Wolters Um auch in Zukunft den wachsenden Bedarf an Fachkräften in den Pflegeberufen sicherzustellen, haben zum 1. Oktober 2012 im Bildungszentrum Niederrhein und den Träger-Krankenhäusern – Marien-Hospital Wesel, Evangelisches Krankenhaus Wesel und St. Willibrord-Spital Emmerich sowie angeschlossene Senioreneinrichtungen – 90 neue SchülerInnen ihre Ausbildung in einem Pflegeberuf begonnen. Christel Dorando wir: Gesundheit Senioren & Medizin Ballons zum Welt-Osteoporose-Tag Am 20. Oktober 2012 wurde anlässlich des jährlichen Welt-Osteoporose-Tages wie an vielen Orten in Deutschland auch in Wesel auf diese Erkrankung aufmerksam gemacht. Die Osteoporose-Selbsthilfegruppe Wesel ließ die fliegenden Botschafter aus dem Innenhof des Marien-Hospitals aufsteigen. Unterstützt wurde die Aktion von Volker Haubitz, stellvertretender Bürgermeister, und Dr. Klaus Schappei, Chefarzt der Geriatrischen Klinik im Marien-Hospital. Mehrere Patienten schauten ebenfalls zu. Mechtild LacherLehmann, Leiterin des Gesundheitszentrums pro homine, hatte zuvor über die Aktion informiert. Sie war es auch, die gemeinsam mit Dr. Schappei 1998 die Osteoporose-Selbsthilfegruppe und die Osteoporose-Sportgruppe gründete. Dr. Schappei ist bis heute der beratende Arzt der Gruppen und steht für Information und Gesprächsaustausch zur Verfügung. Der Erhalt einer größtmög- lichen Selbstständigkeit ist ihm für die Erkrankten sehr wichtig. Auch gesunde Menschen sollten alles tun, um ihre Knochen jung und belastungsfähig zu halten. Osteoporose ist bei Erwachsenen eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen und wird auch als „stiller Dieb“ bezeichnet, da sie schleichend die Knochen entkalkt. Osteoporose wird häufig erst spät erkannt, Rückenschmerzen und damit verbundene Bewegungseinschränkungen können erste Symptome für die Erkrankung sein. Eine frühzeitige Aufklärung über Osteoporose nach dem Motto „frühzeitig vorbeugen, richtig diagnostizieren, erfolgreich behandeln“ ist daher ausgesprochen wichtig. Bewegung ist die beste Therapie Körperliche Belastung ist für das Knochenwachstum förderlich. So werden durch gezieltes Training nicht nur Muskeln gekräftigt, sondern auch Knochen und Bänder gestärkt. Die Körperhaltung wird geschult und das Körperbewusstsein verbessert sich. All das führt zu mehr Sicherheit in den Alltagsbewegungen und kann ein Beitrag zur Linderung von Schmerzen und zur Steigerung des Wohlbefindens sein. Wichtig ist weiterhin die Koordinations- und Gleichgewichtsschulung, um Stürzen vorzubeugen. Der beste Schutz vor Stürzen lautet daher: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Sportgruppen So bestehen aufgrund der starken Nachfrage mittlerweile zwei Bewegungs angebote für Osteoporose-Sport. Die Sportgruppen finden jeweils mittwochs von 15 bis 16.30 Uhr unter der Leitung von Ilona Steidle sowie donnerstags von 16.30 bis 18 Uhr unter der Leitung von Gisela Henschel statt. Beide Sportgruppen trainieren in der Weseler Ellen-KeyTurnhalle. Der Osteoporose-Sport wird in der Regel von der Krankenkasse bei Vorliegen einer ärztlichen Verordnung bezuschusst. Die Osteoporose-Selbsthilfegruppe Wesel leitet Ursula Biernaczyk. Ihre Gruppe trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat in der Senioren-Begegnungsstätte „Im Bogen“ ab 15 Uhr. Gisela Henschel 41 wir: pro im Gespräch homine Projekt Händehygiene Ausstellung rund um den Rücken „Back to Balance“ ist der Titel einer Ausstellung zur Rückengesundheit, die noch bis zum 26. Mai 2013 in Dortmund zu sehen ist. Sie ist Teil der DASA Arbeitswelt Ausstellung (FriedrichHenkel-Weg 1-25, 44149 Dortmund). Die interaktiv angelegte Schau zeigt die häufigsten Rücken-Belastungen in ausgewählten Berufen und im Alltag und informiert über Lösungsansätze. Pflegekräfte im Fokus Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) widmet den Pflegekräften einen eigenen Ausstellungsbereich, weil sie in ihrem Beruf körperlich gefordert sind. Dazu schreibt die BGW: „Dabei schätzen die Pflegekräfte ihre Kräfte oftmals falsch ein und übernehmen sich. Zu den anstrengenden Tätigkeiten gehören das Bewegen von Patienten und das Heben und Tragen, z. B. schwerer Medikamentenkisten. All diese Tätigkeiten werden zunehmend unter hohem Zeitdruck durchgeführt. Die Statistik zeigt: Die Pflegeberufe verzeichnen Jahr für Jahr hohe Krankenstände, vor allem Muskelund Skeletterkrankungen sorgen für viele Ausfallzeiten.“ Weiter heißt es: „Lösungen lassen sich aus mehreren Bereichen umsetzen: Die Gestaltung des Arbeitsumfeldes, die Arbeitsorganisation, der Einsatz von Hilfsmitteln und eine optimale Arbeitsweise.“ Unter dem Motto „Hilfe für Helfende“ zeigt die BGW Wege zur Belastungsminimierung bei typischen Tätigkeiten in der Pflege – praktisch anwendbar und zum Ausprobieren. Nähere Infos zur Ausstellung (Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Ermäßigungen, Führungen etc.) unter www.bgw-online.de 42 Der Projektgruppe „Indikatoren der Händedesinfektion“ gehören derzeit Mitarbeiter der Station 5C im Emmericher Krankenhaus an. Bekanntes Gesicht – neue Aufgabe Melanie Reyers ist seit dem 8. Oktober 2012 in der Hygiene-Abteilung der Holding pro homine tätig. 2013 beginnt sie die Weiterbildung zur Hygienefachkraft an der Caritas-Akademie Köln. Melanie Reyers ist seit 1997 im MarienHospital Wesel beschäftigt. Nach dem Examen im Jahr 2000 hat sie zunächst kardiologisch und anschließend in der Allgemein- und Visceralchirurgie des Hauses gearbeitet. Während ihrer Weiterbildung und im Anschluss daran wird sie das MarienHospital betreuen, jedoch auch übergreifend für das St. Willibrord-Spital Emmerich tätig werden. Melanie Reyers freut sich auf ein neues interessantes Tätigkeitsfeld und eine gute Zusammenarbeit. Noch eine Neuigkeit aus der HygieneAbteilung der pro homine: Katja van Ackeren hat im Oktober 2012 erfolgreich ihre Fachweiterbildung zur Fachkrankenschwester für Krankenhaus-Hygiene bestanden. Die berufsbegleitende Ausbildung dauerte zwei Jahre. Die Projektgruppe „Indikatoren der Händedesinfektion“ hat sich zum Ziel gesetzt, alltägliche Arbeitssituationen im pflegerischen und ärztlichen Bereich, bezogen auf die fünf Indikatoren der Händedesinfektion (nach WHO-Modell), zu bearbeiten. Dazu wurde im St. Willibrord-Spital Emmerich (WSE) beim Kick-Off-Treffen der Startschuss gegeben. „Durch das ganz konkrete Benennen von den Situationen der notwendigen Händedesinfektion wollen wir mehr Sicherheit bei der Händehygiene unserer Mitarbeiter erreichen“, so Projektleiterin Katja van Ackeren, Mitarbeiterin der Hygieneabteilung. Damit zukünftig jeder seine Handhabung überprüfen kann, will die Projektgruppe Arbeitsmaterial (Kasuistiken) erstellen, das zum Beispiel auch für Schüleranleitungen oder die Einarbeitung neuer Mitarbeiter verwendet werden kann. Dieses Arbeitsmaterial wird über das Intranet allen zur Verfügung gestellt. Die Projektgruppe besteht zurzeit aus Mitarbeitern der Station 5C im WSE, einem Facharzt dieser Abteilung, einer Praxisanleiterin und Katja van Ackeren. Wenn die ersten Erfahrungen gemacht und die für die Station 5C relevanten Arbeitssituationen erarbeitet sind, ist ein Wechsel der Mitglieder geplant. Dadurch soll erreicht werden, dass immer diejenigen mitwirken, die konkret davon betroffen sind und sich mit der Thematik identifizieren können. In Kürze wird es auch eine Arbeitsgruppe im Marien-Hospital Wesel geben. Ansprechpartnerin bei Fragen oder Anregungen zu diesem Projekt ist Katja van Ackeren (Mitarbeiterin der HygieneAbteilung und Projektleitung), Tel.: 0160 360 8422. MAV wir: Mitarbeiter MAV-Wahlen am 5. März 2013 Liebe Kolleginnen und Kollegen! Am 5. März 2013 wird in unseren Einrichtungen die Mitarbeitervertretung neu gewählt. Es wird wie bisher gemeinsame Vertretungen für das St. Willibrord-Spital und die Senioreneinrichtungen Emmerich / Rees sowie für das Marien-Hospital und die Senioreneinrichtungen Wesel geben. Die Fachklinik Horizont in Rees, die nun mehrheitlich zum Caritasverband Kleve gehört, wählt nicht mehr innerhalb des Holding-Verbundes und bekommt eine eigene MAV. Wir nehmen die Wahl zum Anlass, die Aufgaben der MAV noch einmal kurz in Erinnerung zu rufen. Die Mitarbeitervertreter kümmern sich nicht nur um persönliche Interessen der Kolleginnen und Kollegen wie zum Beispiel bei Abmahnungen oder Kündigungen. Die Mitarbeitervertretung ist auch zu beteiligen, wenn etwa neue Dienstzeiten in einem Bereich gelten oder wenn Dienstkleidung/Bereichskleidung eingeführt werden soll usw. Neueinstellungen, Höhergruppierungen, Rückstufungen, Kündigungen, Versetzungen, Änderung der Dienstzeiten sind Vorgänge, die der Beteiligung der Mitarbeitervertretung bedürfen. Auch Änderungen an Dienstverträgen bekommt die MAV zur Kenntnis. Wir treffen uns in der Regel wöchentlich dienstags um 14.30 Uhr, bei dringendem Bedarf auch zwischendurch. In den Sitzungen werden diese Vorgänge dann abgearbeitet. Ebenfalls wurde ein „Ausschuss Dienstplan“ gebildet, in dem sich vier Mitarbeitervertreter regelmäßig treffen und über aktuelle Probleme sprechen, welche die Dienstplanungen und das Dienstplanprogramm Time Office betreffen. Zu bedenken sind hierbei bspw. häufig anfallende Überstunden in einem Bereich, Fehlplanung der Dienste, Fehlberechnungen durch das Programm, Nichteinhaltung der Dienstzeiten usw. Ebenfalls gehört es zu unseren Aufgaben, MitarbeiterInnen aufzuklären. Einige kennen ihre Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer nicht, dies gilt auch für gesetzliche Vorgaben. Wenn wir weiterhelfen konnten, ist das sehr erfreulich. Noch besser ist es, wenn es gemeinsam mit dem Dienstgeber gelingt, etwas für die Mitarbeiterschaft zu erreichen. Durch diese, bestimmt nicht vollständige Darstellung der Aufgaben eines Mitarbeitervertreters hoffen wir, Interesse an der MAV-Arbeit geweckt zu haben und erhoffen uns viele Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zur Mitarbeitervertretung im Jahre 2013. Wer weitere Informationen wünscht, ist herzlich eingeladen, mit uns Kontakt aufzunehmen. Tom Engelen stv. Vorsitzender Unser Büro im St. Willibrord-Spital ist dienstags bis donnerstags von 11.00 bis 14.30 Uhr besetzt. Andere Möglichkeit: einen der amtierenden Mitarbeitervertreter aus dem eigenen Betriebsbereich ansprechen. Telefon: 02822 / 731019 Mail: [email protected] Aus Ulis Schatz kästchen Mandelhörnchen Man nehme: 500 g Marzipan 350 g Zucker 4 Eiklar gehobelte Mandeln Kuvertüre Eiklar und Zucker gut miteinander vermischen. Dann das Marzipan so lange unterkneten, bis eine gleichmäßige Masse entsteht. Mit einem Eisportionierer 22 bis 25 Ballen aus der Masse herstellen und in die gehobelten Mandeln legen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Marzipankugeln auf den Mandeln zu Stangen rollen, zu Hörnchen biegen und auf das Backblech legen. Auf einem Unterblech bei 240 Grad im heißen Ofen zehn bis zwölf Minuten backen. Nach dem Auskühlen die beiden Enden der Hörnchen mit Kuvertüre überziehen. Guten Appetit wünscht Uli Fehr! 43 wir: Senioren Eine : e t h c i h sc e g s g l o re Erf h a J f n fü as k u L . t S „Ist das wirklich schon fünf Jahre her?“ Die Wohnbereichsleiter Norman Marquardt und Melanie Bartels können es kaum glauben. Wie die Zeit doch vergeht. Anfang August 2007 traten in der Weseler Senioreneinrichtung St. Lukas, die am 15. September 2007 als neunte Einrichtung der Holding pro homine ihre Pforten öffnete, die ersten Mitarbeiter ihren Dienst an. Der bestand zunächst nicht darin, Bewohner zu versorgen und zu pflegen, sondern Tische und Stühle auszupacken, Büromaterial zu bestellen, die Zimmer der Bewohner, Aufenthaltsbereiche, Büros etc. einzurichten, zu putzen, zu planen, also einfach alles wohnlich zu machen und für die Ankunft der ersten Bewohner so gut wie möglich vorzubereiten. Vollbelegung früh erreicht Mit großer Spannung wurde dann am 17. September 2007 die erste Bewohnerin erwartet, die damals mit ihrem Hund Nora einzog und sich auch heute noch sehr wohl im St. Lukas fühlt. In den ersten Wochen folgten ihr täglich zwei bis drei neue Bewohner, so dass sich das Haus nach und nach mit Leben füllte. Am 30. Juli 2008 wurde dann das große Ziel erreicht: mit dem 75. Einzug war die Vollbelegung geschafft, und das sogar schon zwei Monate früher als geplant. Dieses Ereignis musste natürlich 44 gebührend gefeiert werden, was sowohl mit den Bewohnern als auch im Rahmen einer Feier für die Mitarbeiter getan wurde. Bereits im ersten Jahr fanden die ersten Überprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) und die Heimaufsicht statt. Beide bescheinigten der Einrichtung einen guten Start und gute Arbeit. Viele ehrenamtliche Helfer Dass diese Arbeit auch zu einem großen Teil den vielen ehrenamtlichen Helfern zu verdanken ist, darf an dieser Stelle nicht vergessen werden. Es war von Anfang an ein großes Anliegen im St. Lukas, sich in das Gemeindeleben des Stadtteils Feldmark zu integrieren und die Türen für Besucher jeden Alters weit zu öffnen. So wurde die Einrichtung dann auch mit „offenen Armen empfangen“ – sei es durch die Kindergärten, verschiedene kirchliche Gruppen oder eben viele bereitwillige Helfer, die sich bis heute in vielfältiger Weise ehrenamtlich im St. Lukas einbringen. Mehrmals die Note 1,0 Veränderungen bleiben in fünf Jahren nicht aus. Zum 1. Oktober 2010 trat Silke Leidereiter als neue Hausund Pflegedienstleitung ihren Dienst im St. Lukas an. Leicht nervös war sie zu Anfang schon, wie sie im Nachhinein zugibt. Doch dazu gab es keinen Anlass, wie sie heute weiß. Meisterte sie ihre Aufgabe doch mit Bravour, was sich nicht zuletzt in der wiederholten MDK-Note von 1,0 widerspiegelt. Am fünften Jahrestag der Eröffnung begannen alle Mitarbeiter ihren Dienst wie gewohnt. Die Bewohner wurden versorgt, Essen vorbereitet, Angebote standen auf dem Tagesprogramm, und jeder hatte sein durchaus tagesfüllendes Arbeitspensum. Doch wie war das noch im September 2007? Keine Bewohner, keine fertig eingerichteten Büros, leere Zimmer und eine Stille im Haus, die man sich heute nicht mehr vorstellen kann. Die wenigsten können sich davon eine Vorstellung machen, dachten Norman Marquardt, Melanie Bartels und Janina Michels und stießen auf zufriedene Bewohner, den Erfolg und die schöne Zeit an. Janina Michels Gaudi wie in München Tolles Oktoberfest im Agnes-Heim daran, mit möglichst wenigen Schlägen einen Nagel in einen Holzblock zu schlagen. Die Agnes-Heim-Bewohner Heinz Stevens, Georg Kunert und Bernhard Schmenk gaben ihr Bestes und zeigten sich sehr zielsicher. Für die passende musikalische Untermalung sorgte das Heide-Duo aus Dinslaken – zu Schlagern und Wies‘n-Hits wurde geschunkelt, gesungen und getanzt. Würstchen und Leberkäse Beste Laune hatten die Besucher beim Oktoberfest im Agnes-Heim, das in bayerischen Farben dekoriert war. Nachdem das Original in München zu Ende gegangen war, wurde im Agnes-Heim in Rees eine OktoberfestVerlängerung gefeiert. Dekoriert mit den bayerischen Rauten in Blau-Weiß, verwandelte sich die Cafeteria der Einrichtung in einen Festsaal. Hier erlebten die Bewohner des Seniorenheims und ihre Angehörigen einen tollen Nachmittag, der ganz im Zeichen des bayerischen Traditionsfestes stand. Als kleiner Snack für Zwischendurch standen frische Brezeln auf den Tischen, ausgeschenkt wurde unter anderem „Kalte Ente“, die sich die Bewohner extra gewünscht hatten und die an diesem Tag in „Kaltes Hendl“ umgetauft wurde. Fesche Trachten Das Betreuungsteam und zahlreiche ehrenamtliche Helfer hatten sich passend in Trachtenkleidung gehüllt – von fescher Lederhose bis zum zünftigen Dirndl war alles vertreten. Auch einige Gäste hatten es sich nicht nehmen lassen, ihre traditionelle Wies‘n-Kleidung auszuführen. So erzählte etwa die neunjährige Lilli Kitzinger stolz, dass sie ihr Dirndl bei einem Besuch in München gekauft hatte. Sie, Elisabeth Pommerin, Roswitha Theunissen und Corinna Saccaro erhielten für ihre bayerischen Outfits jeweils ein Lebkuchenherz als Auszeichnung. Als einziger Mann erschien Siebolt Hettinga im Trachtenanzug und konnte sich über einen Bierkrug und einer Flasche süßen Senf für das nächste Weißwurst-Frühstück freuen. Für Gaudi sorgte ein Quiz rund um die Münchner Wies‘n, bei dem das Rateteam um Bewohnerin Elise Mühlenbernd die meisten Antworten wusste. Zudem versuchten sich einige Herren Auch kulinarisch blieb man im Thema: Heimleiterin Ingrid Mierzwa und Chefkoch Hans-Dieter Schigulski hatten sich Gedanken zur Verpflegung der Feiernden gemacht und ein Abendessen mit bayerischen Spezialitäten zusammengestellt – bei Leberkäse, Nürnberger Würstchen, Sauerkraut und Zwiebelpüree sowie einer schmackhaften Herrencreme als Dessert blieben keine Wünsche offen. Das Oktoberfest im Agnes-Heim kam bei allen Teilnehmern bestens an. Bewohnerin Anna van Laak sagte passend: „Wenn ich‘s nicht besser wüsste, dann würde ich mich fragen, wo ich hier bin! In München könnte es nicht besser sein.“ Bei dem Engagement aller Beteiligten und der Super-Stimmung wurden somit schnell Forderungen nach einer Wiederholung des Festes in diesem Jahr laut. Gabriele Saccaro, Betreuungsteam Zünftig ging’s zu beim Oktoberfest im Agnes-Heim: Bewohner Heinz Stevens beim Nägelschlagen 45 wir: Mitarbeiter Kompakt „Ich muss immer noch mal nachrechnen“ Elfie Werner arbeitet seit 45 Jahren als Krankenschwester im Marien-Hospital Am 01.10.1967 begann Elfie Werner ihre Tätigkeit am Marien-Hospital. Nach zwei Jahren erhielt sie die Qualifikation zur Pflegehelferin. Gerne hätte sie bei Eröffnung der Krankenpflegeschule 1971 ihre Qualifikation zur examinierten Krankenschwester abgeschlossen, aber zu diesem Zeitpunkt war ihr Sohn noch zu klein; so machte sie 1978 Staatsexamen. Als Pflegehelferin arbeitete sie auf „Innere Männer“. Schon während der Ausbildung zur Krankenschwester war sie intensiv auf der späteren Intensivstation im Einsatz. wir:-Redaktion: Erinnern Sie sich noch an die Stationsbesetzungen in den Siebzigern? Elfie Werner: Oh ja: Jede Station hatte eine Clemensschwester, nicht alle waren pflegerisch ausgebildet. Sie übernahmen als Stationsleitungen organisatorische Aufgaben und kümmerten sich um die Seelsorge der Patienten, die damals im Durchschnitt drei Wochen stationär blieben. Daneben gab es in der Regel zwei weltliche examinierte Krankenschwestern und eine Vielzahl von angelernten Helferinnen (Hauswirtschaft) und ausgebildeten Pflegehelferinnen. Hohe personelle und zeitliche Ressourcen erforderten z. B. die dreimalige Essensversorgung der Patienten auf den Stationen samt Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme und darüber hinaus bei der Grundpflege. Die Patienten waren zur Bettruhe und zum Schonen angehalten. Das Personal übernahm annähernd die komplette Versorgung. 46 wir:-Redaktion: Seit wann arbeiten Sie auf der Intensivstation? Elfie Werner: Schon während meiner Ausbildung zwischen 1976 und 1978 war ich dort eingesetzt. 1977 wurde die „Intensiv“ mit einem Zimmer auf der heutigen A1 eröffnet. Dr. Kunic als erster Anästhesiearzt im Hospital gab den Anstoß zur Entwicklung des Intensivbereiches. Die personelle Besetzung: eine examinierte Schwester und ich. Während meines zweiten und letzten Ausbildungsjahres – ich konnte die Ausbildung verkürzen – arbeitete ich dort bereits, weil ich nach Ansicht meiner Vorgesetzten „viel technisches Verständnis“ hatte. Ich fühlte mich davon abgesehen sehr wohl dort – das gilt noch immer. wir:-Redaktion: Wie lange hat es gedauert, bis sich dieser Bereich zur derzeitigen Größe entwickelt hat? Elfie Werner: Mit zunächst vier Betten – übrigens an heutiger Stelle –, die restlichen acht Betten waren noch der Unfallchirurgie zugeordnet, entwickelte sich die Intensiv bis Mitte der Achtziger Jahre auf zwölf Betten. Parallel dazu erfolgten die personelle Anpassung und insgesamt eine Verbesserung der Bedingungen. Ich war dann auch dabei, als 79/80 der erste Fachweiterbildungskurs für die Anästhesie-Intensivpflege startete. wir:-Redaktion: Sie arbeiten nun schon 22 Jahre im Nachtdienst – wie kam es dazu? Elfie Werner: Familie und Beruf ließen sich mit dem Nachtdienst am besten vereinbaren. So hatte ich – und das gilt noch immer – nur eine Schichtform, damit komme ich am besten zurecht. Dass ich das jetzt schon so lange mache … manchmal muss ich echt nachrechnen. wir:-Redaktion: 45 Jahre im Pflegedienst – würden Sie sich noch einmal für diesen Beruf entscheiden? Elfie Werner: Mit dem Wissen von heute nicht mehr, aber ich möchte keine der Erfahrungen mit Patienten, Kollegen und den unterschiedlichen, sich wandelnden Anforderungen missen. Meine künstlerische Ader – das Zeichnen –, die ich erst jetzt in meiner Altersteilzeit wieder mehr pflege, hätte die berufliche Alternative sein können. wir:-Redaktion: Die Teilzeitarbeit bekommt Ihnen? Elfie Werner: Ich habe keine Langeweile: Zeichnen, lange Spaziergänge mit meinem Hund – und zwischendurch Dienste. Ich arbeite gerne und freue mich auf meine Einsätze. Daran wird sich auch bis zum endgültigen Ausscheiden nichts ändern. wir:-Redaktion: Schön, dass Sie das so erleben. Danke für Ihr Engagement und herzlichen Glückwunsch. GW Wie im Märchen Hildegund Dormoolen (St. Augustinus Emmerich) feierte 40-jähriges Dienstjubiläum Es war einmal vor langer, langer Zeit in der Burgstraße zu Emmerich. In einem kleinen, alten Haus bewarb sich eine junge Frau, um den Beruf der Altenpflegerin kennenzulernen. Sie hatte großes Interesse, dort zu arbeiten, da es in diesem kleinen Haus so familiär war. Und manchmal gehen Träume in Erfüllung! Durch finanzielle Unterstützung ihrer Eltern konnte sie es sich leisten, jeden Tag in dieses Haus zu gehen und dort viel zu lernen. An ihren freien Wochenenden ging sie sogar zusätzlich arbeiten, um Geld zu verdienen. Von diesen 150 D-Mark zahlte sie 100 D-Mark für die Ausbildung zur Altenpflegerin, den Rest legte sie für schlechte Zeiten weg. Viel Arbeit und Fleiß Nachdem sie genug gelernt hatte, suchte sie nach Anerkennung. Und siehe da, sie hatte wieder Glück und fand diese Anerkennung auch in diesem kleinen Haus an der Burgstraße, gar nicht so weit weg von zu Hause. Durch viel Arbeit und Fleiß brachte sie auch diese anstrengende Zeit mit Erfolg hinter sich. Dies sprach sich schnell rum, und so bekam sie eine gute Arbeitsstelle angeboten. Dort bastelte, spielte und sang sie mit vielen alten Menschen bei der Arbeit. Doch mit der Zeit wurde dieses alte Haus zu klein und man baute ein Gemütlich im Strandkorb: Jubilarin Hildegund Dormoolen größeres, in dem sie ihre Arbeit verrichten konnte. Dies tat sie jeden Tag mit sehr viel Freude. Dienst in der Nacht Zu ihrem beruflichen Glück gesellte sich privates Glück, denn sie wurde Mutter einer Tochter. Und weil die Tochter doch noch so klein war und tagsüber Hilfe brauchte, die vielen alten Menschen sie aber nicht missen wollten, tat sie dies ab diesem Zeitpunkt auch noch in der Nacht. Und damit ihr das nicht alles zu viel wird, hat sie während der Nacht einige Helfer um sich geschart, mit denen sie sehr gerne zusammenarbeitet. Aber in all den Jahren sind manche von ihnen gekommen und gegangen. Keine ist so lange dabei wie Hildegund Dormoolen! Viele Jahre gingen ins Land, und das Haus zeigte bald Spuren der Vergänglichkeit. So baute man wieder ein neues Haus, damit sich die vielen alten Menschen noch wohler fühlen konnten. Hildegund Dormoolen wurde nicht müde vom vielen Arbeiten. Sie schaffte und schaffte, und mittlerweile sind es bereits 40 Jahre, die sie vollbracht hat. Ich wünsche ihr alles Gute und hoffe, dass sie noch viele weitere Jahre mit so viel Einsatz und Engagement ihrer Arbeit nachgehen kann. Dirk Nellessen, Haus- und Pflegedienstleiter 47 wir: Mitarbeiter Techniker mit Leib und Seele Rainer Klepping, Technischer Leiter der Holding pro homine, und Horst Mierzwa, Technischer Leiter im St. Willibrord-Spital Emmerich, feierten ihr 25-jähriges Dienstjubiläum Am Arbeitsort geboren Rainer Klepping (l.) und Horst Mierzwa Die Zusammenarbeit macht ihnen Spaß, das spürt man sofort, wenn man mit den beiden Technischen Leitern in Kontakt kommt – und das meint nicht nur die Zusammenarbeit im Kleinen, sondern im gesamten Team. Kennengelernt haben sie sich im Rahmen der Einkaufsgemeinschaft „Klinikeinkauf Niederrhein“ vor über 15 Jahren. Das erste gemeinsame Projekt erfolgte dann einige Jahre später: der Umbau und die Totalsanierung der Energiezentrale im St. Willibrord-Spital, ein Vorzeigeprojekt, das aus Eigenmitteln des Krankenhauses finanziert wurde. Ihr Werdegang begann ganz unterschiedlich. Horst Mierzwa wurde zum 1.8.1987 von Gerd Hoedt, dem damaligen Geschäftsführer des St. Willibrord-Spitals, von einer mittelständischen Firma abgeworben. Aber schon vorher hatte der gelernte Sanitärund Heizungsbaumeister Kontakt zum Emmericher Krankenhaus: als Azubi im Gebäudeteil C und immer wieder durch die Arbeit vor Ort in verschiedenen Firmen. 1988 wurde Mierzwa zum stellvertretenden Technischen Leiter im St. Willibrord-Spital ernannt, etwa vier Jahre später übernahm er die Leitung der Technischen Abteilung. 48 Rainer Klepping kennt das MarienHospital sozusagen vom ersten Atemzug an: Er wurde hier geboren. Nach seinem Studium der Medizintechnik in Gießen arbeitete er anschließend zwei Jahre im medizintechnischen Außendienst in Baden-Württemberg. Die Liebe führte ihn dann zurück in seine Heimatstadt Wesel. Als „Wartungsingenieur für Medizin-Technik“ begann Klepping am 1.10.1987 seine Tätigkeit im Hospital in enger Zusammenarbeit mit Willi Borgmann, dem damaligen Leiter der Haus- und Betriebstechnik. Ab 1995 wurden die unterschiedlichen technischen Bereiche im Hospital zusammengeführt, und der zweifache Familienvater Rainer Klepping übernahm die Gesamtleitung der Technik. Seit Gründung der Holding pro homine 2004 ist er als Technischer Leiter der gesamten Holding auch für sämtliche Bauvorhaben verantwortlich. Und davon gab und gibt es Unzählige: „Nach Gründung unserer Holding unter der Führung von Geschäftsführer Heinrich Schnieders ging die Post ab“, sagt Klepping und meint das durchaus anerkennend. Fast alles ist umgebaut Inzwischen ist die Technische Abteilung der Holding mehr und mehr gewachsen, und der Ingenieur hat an vielen Projekten mitgewirkt, so etwa dem Neubau und der Sanierung mehrerer Senioreneinrichtungen. Außerdem hat er mittlerweile fast alle Bereiche im Marien-Hospital um- und ausgebaut, mit Ausnahme von Küche und Intensivstation. Letztere steht aber sowohl in Emmerich als auch im Marien-Hospital bereits auf der Tagesordnung. Große Abwechslung Beide Jubilare lieben an ihrer Arbeit die große Abwechslung und das Arbeiten im Team. Wichtig seien Mitarbeiter, mit denen man gut und gerne zusammenarbeitet, sagen sie. Spannend sei die Bandbreite der Menschen, mit denen man zu tun habe: vom Pastor bis zum Chefarzt, von der Krankenschwester bis zum Verwaltungsfachmann. Mit allen arbeiten Rainer Klepping und Horst Mierzwa gemeinsame Konzepte aus. Die kreative Arbeit im interdisziplinären Team bei der Vorbereitung und Planung von Projekten schätzen die Techniker besonders. Als Highlight haben sie die Gestaltung der Kapellen erlebt, bei der einmal nicht wie sonst die Funktionalität im Mittelpunkt der Planungen stand. Für die Zukunft wünschen sich Rainer Klepping und Horst Mierzwa etwas mehr Zeit für die Planung von Projekten. Leider sei die Zeit immer sehr knapp bemessen, jedoch würden immer die Qualität und die Funktionalität im Mittelpunkt stehen. Auch Innovation und Kreativität seien in ihrem Aufgabenbereich besonders wichtig und dürften nicht durch eine zu enge Terminplanung ausgebremst werden. Wir wünschen den beiden Jubilaren für die Zukunft viel Zeit für kreative Ideen und weiterhin viel Freude bei ihrer Arbeit! LQ Willibrordfest: gute Stimmung Die Tradition lebt: Das bewies einmal mehr das Willibrordfest im St. Willibrord-Spital, das auch 2012 wie jedes Jahr am 7. November stattfand. Nach dem einleitenden Gottesdienst prägten Ehrungen, Verabschiedungen und Informationen über neue Entwicklungen und Zukunftsaussichten die Tagesordnung. Unter den Jubilaren, Ehemaligen und aktiven Mitarbeitern herrschte gute Stimmung, es wurde viel erzählt und gelacht. Und doch war etwas Wesentliches anders als sonst: Heinrich Schnieders nahm zum letzten Mal als Geschäftsführer am Willibrordfest teil. Er informierte über die wirtschaftliche Entwicklung und stellte seinen Nachfolger Dr. Johannes Hütte vor. Der neue Geschäftsführer wurde herzlich begrüßt und freute sich über den netten Empfang. Chefarzt Antoni Wallner, Brigitte Herzog, Marianne Mark und eine große Gruppe MitarbeiterInnen des Gesundheitszentrums wurden vor 15 Jahren im St. Willibrord-Spital eingestellt. Ein letztes Willibrordfest als aktiver Geschäftsführer: Heinrich Schnieders. Schon heute eine herzliche Einladung für 2013 als Pensionär! Allen Dienstjubilaren, auch den hier nicht genannten, ein herzliches Dankeschön für die tatkräftige und wertvolle Mitarbeit im St. Willibrord-Spital. SS 25 Jahre dabei: Horst Mierzwa, Werner Scholten, Monika Seelen, Felicitas Rambach, Angela Boemer und Ute Jonkhans Jubilare 2. Halbjahr 2012 Marien-Hospital Wesel Ans Bosch wurde nach über 30-jähriger Tätigkeit als Mitarbeiterin der Küche und Cafeteria in den Ruhestand verabschiedet. 25 Jahre Lisa Quick, 01.10.12 Rainer Klepping, 01.10.12 30 Jahre Dagmar Borgmann, 01.08.12 Birgit Gähler, 01.10.12 Irmgard Kranenburg, 01.10.12 Katharina Anklam, 01.10.12 Sabine Frankemölle, 01.10.12 Auch wenn man es ihnen nicht ansieht: Herzlichen Dank für 35 Jahre Mitarbeit an Petra Streppel (Anästhesie) und Monika Pellen (Neugeborenenzimmer). 35 Jahre Ulrike Fahrland, 01.07.12 Gabriele Wölfing, 01.09.12 Agnes Zimmermann, 01.10.12 Herbert Komescher, 01.10.12 Eine stolze Leistung: Dorothea Kroesen und Petra Berndsen können auf 40 Jahre Mitarbeit in der Krankenpflege zurück blicken. 40 Jahre Monika Brysch, 01.08.12 Maria Bowenkerk, 15.09.12 Marianne van Beeck, 15.09.12 Margarete Kuiper-Bröcking, 16.10.12 Senioreneinrichtungen Wesel 25 Jahre Claudia Günther, 01.10.12 Iris Jenz, 16.11.12 St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees 25 Jahre Walburga Koep, 01.07.12 Monika Seelen, 15.07.12 Horst Mierzwa, 01.08.12 Felicitas Rambach, 01.10.12 Christiane Terhardt, 01.10.12 Bettina van Meegen, 01.10.12 Ute Jonkhans, 01.10.12 Angela Boemer, 19.10.12 35 Jahre Monika Pellen, 01.10.12 40 Jahre Dorothea Kroesen, 01.09.12 Petra Berndsen, 01.09.12 St. Augustinus Emmerich 45 Jahre Elfriede Werner, 01.10.2012 40 Jahre Hildegund Dormoolen, 01.09.12 49 wir: Unterhaltung Kennst du unsere wir:? 1 Wo fand eine große Evakuierungsübung statt? Wie viele Jahre war Heinrich 2 Schnieders Geschäftsführer des Marien-Hospitals? 3 Wie heißt der neue Chefarzt der Inneren Medizin in Emmerich? Dies haben wir unsere Leserinnen und Leser in unserer letzten Ausgabe gefragt, und diese Frage lässt sich eindeutig mit „Ja“ beantworten – wie die vielen richtigen Einsendungen beweisen. Heute fragen wir erneut nach den Inhalten der aktuellen Ausgabe. Alle Antworten auf unsere Rätselfragen finden Sie beim aufmerksamen Lesen. Und nun sind Sie sicherlich gespannt auf die Lösungen unserer Rätselfragen in der letzten Ausgabe. Sie lauten: >> Dr. Johannes Hütte >> Dr. Marco Michels >> Bärbel Koschorrek >> Xanten >> Ulrich und Walter Rohde Den 1. Preis und damit 60 Euro gewinnt: Elke Krüßmann-Schoof Endoskopie im Marien-Hospital Über 30 Euro freut sich : Carina Döring St. Joseph Millingen 4 Nach welcher Norm wurden viele Betriebsteile der pro homine in 2012 erfolgreich zertifiziert? 15 Euro mehr für die Urlaubskasse hat: Renate Michelet Reha-Zentrum Wesel Herzlichen Glückwunsch! 5 Welcher Fachbereich des MarienHospitals feierte kürzlich seinen 50. Geburtstag? Schreiben Sie Ihre Lösungen bitte auf eine Karte und senden Sie diese bis zum 5.6.2013 an die: wir: Redaktion z.H. Lisa Quick Postfach 10 00 95 46462 Wesel 50 oder per E-Mail an [email protected] Gehirnjogging hält fit! Und mit etwas Glück gewinnen Sie dabei zusätzlich 30 Euro! Autozubehör Brotröstgerät Geheimpolizisten engl.: daran Stadion Teil des RabenRhein. Schiefer- vögel gebirges Korbblüt Zwiebeller/Mz. gewächse engl.: Meer zahlen Blutsaugender Wurm Appetit Gewebeart 2 dichter, näher Erzieher 13 Geflügel Deuter, /Mz. InstrukVorname teur Brechts Europäer 11 Hohepriester Fluss z. Donau kanad. Provinz 5 finn. See außerparlam. Oppositi on/Abk. Quecksilberlegierung Opernhaus in Paris Neckarzufluss hervorlugen 1 4 indian. einstell. Stammeszei- Zahl chen Abkürzung: Ostnordost italienische ExKönigin Sind Sie neugierig auf die Auflösung unseres letzen Rätsels? Gesucht wurde die Bundesliga. griech. Wortteil: fünf … 14 Schicken Sie Ihre Lösung bitte bis zum 15.5.2013 an die wir: Redaktion z.H. Lisa Quick Postfach 10 00 95 46462 Wesel Oder per E-Mail an: [email protected] Party Abkürzung: Indiana Stadt an der Oder Stadt in Nevada Musik: weniger Mutter von Apoll Mailänder Opernhaus 9 Tragen Sie bitte die durch eine Zahl gekennzeichneten Buchstaben in die unten markierten Felder ein. Grußwort 3 Ichmensch 7 griech. Wortteil: gegen … Rennplatz in England Fluss zur Fluss in Peru Rhone 10 weibl. Kosename Webkante Taschenklappe Börsenbegriff Gatte der Iokaste Fischart 12 6 Nebenfluss des Rio Meta 8 KfzZeichen Esslingen wildes Kind lat.: derselbe Steffi Winnand aus Emmerich am Rhein kannte die richtige Antwort und gewinnt damit 30 Euro. Herzlichen Glückwunsch! Abk.: Volksrepublik 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Alles unter einem Dach Marien-Hospital Wesel Pastor-Janßen-Straße 8-38 46483 Wesel Tel.: 0281 104-0 Fax: 0281 104-1018 [email protected] St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees Willibrordstraße 9 46446 Emmerich Tel.: 02822 73-0 Fax: 02822 73-1258 [email protected] Reha-Zentrum Niederrhein [email protected] Ambulante orthopädische Rehabilitation Neustraße 8 46459 Rees Tel.: 02851 79-303 Fax: 02851 79-278 Ambulante kardiologische Rehabilitation Schillstraße 44 46483 Wesel Tel.: 0281 16389660 Fax: 0281 16389618 Physiotherapeutisches Behandlungszentrum im Haus der Gesundheit Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Tel.: 0281 104-1200 Fax: 0281 104-1208 Physio- und Ergotherapie Willibrordstraße 9 46446 Emmerich Tel.: 02822 73-1860 Fax: 02822 73-1878 www.prohomine.de pro homine gesundheitszentrum im Haus der Gesundheit Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Tel.: 0281 104-1200 Fax: 0281 104-1208 [email protected] Senioreneinrichtung St. Christophorus Wilhelmstraße 4 46562 VoerdeFriedrichsfeld Tel.: 0281 15498-0 Fax: 0281 15498-58 Fährstraße 4 46446 Emmerich Tel.: 02822 6969478 [email protected] Senioreneinrichtung St. Elisabeth Elisabethstraße 10 46562 Voerde-Spellen Tel.: 02855 9642-0 Fax: 02855 9642-58 pro homine firmenfitness im Haus der Gesundheit Pastor-Janßen-Straße 2 46483 Wesel Tel.: 0281 104-1260 Fax: 0281 104-1268 Fährstraße 4 46446 Emmerich Tel.: 02822 6969478 [email protected] Bildungszentrum Niederrhein Hansaring 25 46483 Wesel Tel.: 0281 33824-0 Fax: 0281 33824-44 [email protected] Senioreneinrichtung Agnes-Heim Gouverneurstraße 9 46459 Rees Tel.: 02851 79-0 Fax: 02851 79-250 Senioreneinrichtung St. Augustinus Willibrordstraße 15 46446 Emmerich Tel.: 02822 73-3002 Fax: 02822 73-3008 Senioreneinrichtung St. Joseph Hospitalstraße 3 46459 Rees-Millingen Tel.: 02851 589680 Fax: 02851 97517 Senioreneinrichtung St. Lukas Springendahl Straße 6 46483 Wesel Tel.: 0281 163990-0 Fax: 0281 163990-158 Senioreneinrichtung Martinistift Martinistraße 6-8 46483 Wesel Tel.: 0281 33841-0 Fax: 0281 33841-58 Senioreneinrichtung Nikolaus-Stift Wilhelm-Ziegler-Straße 21 46483 Wesel Tel.: 0281 33840-0 Fax: 0281 33840-58 Senioreneinrichtung Willikensoord Willikensoord 1 46446 Emmerich Tel.: 02822 712-0 Fax: 02822 712-58