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20 Dauerbaustelle A 8 Nummer 166 • Freitag, 20. Juli 2012 Bei Gruibingen am Albaufstieg wird die A8 schon seit 2005 auf sechs Spuren ausgebaut. Die 3,8 Kilometer lange Strecke mit einem 540 Meter langen Tunnel kostet rund 70 Millionen Euro und soll Ende des Jahres endlich fertig sein. Die Unvollendete Umfrage Wer zu Ferienzeiten oder als Berufspendler vor den zahlreichen Baustellen oder Eng pässen der A 8 stundenlang im Stau steht, hat eine klare Position zum sechsspurigen Ausbau der viel befahrenen Fernstraße. Da rüber hinaus haben wir einen Bürgermeister an der Strecke, einen Naturschützer und den ADAC befragt. Nummer 166 • Freitag, 20. Juli 2012 Sie ist fast 270 Kilometer lang, bis zu 150 000 Verkehrsteilnehmer pro Abschnitt quälen sich täglich auf ihr voran. Deshalb soll die A 8 von Karlsruhe bis München sechsspurig werden. Zurzeit wird an vier Stellen gebaut, doch das Milliardenprojekt hängt an drei Engpässen. „Das Problem ist, dass man mit dem ganzen Projekt viel zu spät dran ist, und weil es nicht durchgeplant ist, haben wir einen Flicken teppich von Baustellen, ausgebauten Teilen und Engstellen. In Bayern fährt man stau frei, gut sortiert und sicher. Da wurde nicht lange geredet, sondern gehandelt. Das Prob lem in BadenWürttemberg lässt sich nur lösen, wenn der Bund endlich zu seiner Ver antwortung steht.“ Von Alexander Ikrat STUTTGART. Der alte Spruch von Thomas Strunz, wonach das Beste an Stuttgart die Autobahn nach München ist, hat schon 1995 nicht gestimmt, als der FußballNational spieler vom VfB zu den Bayern wechselte. Eine Fahrt auf der A 8, die zwischen Karls ruhe und München fast 270 Kilometer am Stück verläuft, war und ist kein Spaß – auch wenn Strunz dies behauptete. Die Fernstra ße stammt teilweise aus der Vorkriegszeit und ist der wohl marodeste Engpass im deut schen Fernstraßennetz mit schmalen Fahr spuren, steilen Aufstiegen und vielfach ohne Standspur. Das Ziel von Bund und Ländern ist der Ausbau auf sechs Spuren. Wann es er reicht wird, steht in den Sternen. Klaus-Peter Gussfeld, Verkehrsexperte des BUND Baden-Württemberg „Eigentlich verbietet es sich, parallel zu einem milliardenschweren Schienenprojekt auch noch Milliarden für Straßen auszuge ben, zumal es auch Pläne für eine vierspuri ge B 10 gibt. Wir Naturschützer akzeptieren den Ausbau der A 8 aus Gründen der Ver kehrssicherheit. So lange Berlin aber auf eine Privatfinanzierung setzt, wird es keine Lösung geben. Für acht Kilometer Auto bahn auf zwölf Hektar Mautanlagen zu bau en, können wir im Bereich der sensiblen Alb nicht akzeptieren.“ MÜHLHAUSEN Die 1937 fertiggestellte Drachenlochbrücke ist 185 Meter lang und 47 Meter hoch. Wie andere Brücken wurde sie auf Befehl Adolf Hitlers gesprengt – am 19. März 1945. Schon 1949 wurde sie wieder aufgebaut. Am Fuße der Brücke liegen heute noch die Bruchstücke. Zwischen Gruibingen und Mühlhausen wird schon seit sieben Jahren gebaut – zwischendurch fehlte Geld 1979 waren die gut acht Kilometer vom Dreieck Leonberg bis zum Kreuz Stuttgart als erstes Teilstück fertig. Die Erweiterung auf sechs Spuren war hier auch deswegen dringend notwendig geworden, weil der Bau der A 81 LeonbergGärtringen auf sich war ten ließ und die A 8 den NordSüdVerkehr in Richtung Bodensee und Schweiz bis zum Kreuz Stuttgart aufnehmen musste. 1985 verschwand der umstrittene A 81Abschnitt wegen des Widerstands vor allem in Leon berg vollends in den Schubladen der Planer. Seitdem ist auch der Flaschenhals A 8/A 81 endgültig. Bei bis zu 150 000 Fahrzeugen täglich droht schon durch kleinere Pannen oder etwas Grünpflege von der Fahrbahn aus der Verkehrskollaps. Zwischen Leon berg und dem Kreuz gibt es seit 1999 eine durchgängige vierte Spur, in der Gegenrich tung wird sie zurzeit geplant. Während der Verband Region Stuttgart längst Bedarf für eine achtspurige A 8 zwi schen Leonberg und Wendlingen sieht, hat die Fernstraße in anderen Bereichen noch nicht einmal sechs Spuren. Ein Umstand, den sogar der Landesver kehrsminister Winfried Hermann be dauert, der sonst eher auf Züge setzt. „Auch ich als Grüner bin schon lange der Meinung, dass die hoch belastete A 8 ausgebaut werden muss“, sagte Hermann kürzlich beim Spaten stich in Dornstadt bei Ulm. Dort wird die A 8 bis Ende 2018 auf knapp 23 Kilometern sechsspu rig. Gleichzeitig wird die Schnellbahnstrecke Wendlin gen–Ulm gebaut, die in diesem Bereich parallel zur Auto bahn verlaufen wird. Der jeweils dritte Fahr streifen kommt in Baden Bernd Schaefer, Bürgermeister von Mühlhausen (Kreis Göppingen) an der A8 Fotos: StN/Piechowski „Ich halte den sechsspurigen Ausbau der A 8 für dringend erforderlich, aber es ist schade, dass man ausgerechnet den komplizierten Albaufstieg erst zum Schluss in Angriff nimmt. Wir hängen in der Luft, weil das schwebende Verfahren die Entwicklung unserer Gemeinde hemmt. Wir können keine Gewerbeflächen ausweisen, beim Lärm schutz tut sich nichts, und aus Berlin kommen nur Lippenbekenntnisse.“ Marko Belser, langjähriger Berufspendler zwischen München und Stuttgart „Es ist langsam an der Zeit, dass der Ausbau der A 8 vorankommt. Es ist ein Armutszeug nis, dass diese Hauptverkehrsachse immer noch nicht sechsspurig ist. Zum Glück konn te ich meine Arbeitszeit immer so legen, dass ich montags erst spät in Richtung Stuttgart losfuhr, dafür aber auch freitags erst spät zurückkehrte. Eine echte Erleichterung ist, dass es zwischen Augsburg und München inzwischen durchgehend sechs Spuren gibt.“ Karlsbad–Pforzheim-West: 9,1 km 118,9 Mio. Euro; im Bau, fertig voraussichtlich 2014 Karlsruhe Pforzheim-Ost–Pforzheim-Süd: 4,8 km 96,4 Mio. Euro; im Planverfahren, Baubeginn ungewiss Die Planung für den Albaufstieg liegt seit 2006 auf Eis – kommt die Lösung noch in diesem Jahr? UNTERDRACKENSTEIN Der Nasenfelstunnel auf dem Drackensteiner Hang in Fahrtrichtung Stuttgart gilt als der älteste Autobahntunnel Deutschlands. Der 41 Meter kurze Durchlass wurde 1936 in den Fels getrieben. Ein Teil der Autobahn 8: Der berüchtigte Drackensteiner Hang zwischen Ulm und Stuttgart stammt noch aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Auf der abschüssigen und engen Strecke ist nur Tempo 80 erlaubt schen den Ländern her, das eigentliche Plan verfahren kommt erst noch. Immerhin wird seit Oktober 2011 die Anschlussstelle Ulm Ost umgebaut. Im weiteren Bayern dagegen, wo bis zur Jahrtausendwende fast nichts passiert ist, soll der Ausbau bis 2015 abgeschlossen sein. Möglich machen es andere Modelle privater Finanzierung, bei denen die Bau und Be treiberfirmen die LkwMaut in ihrem Ab schnitt über 30 Jahre einstreichen. So sind die 37 Kilometer von AugsburgWest bis Sulzemoos bis 2010 in rekordverdächtigen drei Jahren ausgebaut worden. Die 41 Kilo meter von Günzburg bis Augsburg – Baube ginn im vergangenen August – sollen ähnlich schnell folgen. Der Albaufstieg wird für diese Modelle zu teuer, das Mautaufkommen ist auf dem kur zen Abschnitt zu gering für Bau und Betrieb. Am Drackensteiner Hang aber wird sich entscheiden, wann die A 8 Karlsruhe–Mün chen sechsspurig ist. Mindestens 3,04 Mil liarden Euro wird das Generationenprojekt nach einer Erhebung dieser Zeitung insge samt kosten. Je später es fertig wird, desto teurer wird es. 5 10 Pforzheim Leonberg Pforzheim-West–Pforzheim-Ost: 9 km 105 Mio. Euro; fertiggestellt 2000 15 20 ¡ Die Anfänge: Der Drackensteiner Hang, also der Albabstieg der A8 von Ulm in Fahrtrichtung Stuttgart, ist zusammen mit dem Albaufstieg auf der anderen Seite des Höhenzugs Himmelsschleife das Nadelöhr auf dieser Autobahn. Gebaut wurde er 1936 und 1937 noch in ganz anderen Dimensionen als heutige Autobahnen. Der kurze Nasenfelstunnel etwa ist gut neun Meter breit, angesichts des Verkehrsaufkommens von täglich rund 70000 Fahrzeugen und einem Lastwagenanteil von etwa 14 Prozent müsste die Fahrbahn eigentlich zwölf Meter breit sein. Dass es auf dem Drackensteiner Hang anfangs eher gemütlich zuging, zeigte die Fahrbahn aus Pflastersteinen. ¡ 15 Jahre Brache: Die Arbeiten am Albaufstieg wurden wegen des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1942 eingestellt. Deshalb fuhren die Autos die ersten 20 Jahre bei erlaubtem Tempo 60 im Begegnungsverkehr auf dem Drackensteiner Hang. Der bereits durch den Fels getriebene Lämmerbuckeltunnel diente bis 1945 wie der Engelbergtunnel in Leonberg als Produktionsstätte für die Kriegsmaschinerie. Hier fertigten die Firmen Heller und Daimler-Benz Kompressoren für Flugzeugmotoren. Als Autobahn wurde der Albaufstieg erst 1957 fertig. Eine detaillierte Dokumentation liefert A8-Fan Jens Glaßer unter www.albaufstieg-aichelberg.de. ¡ Privatbetrieb: Albaufstieg und Drackensteiner Hang sollen mit einer gemeinsamen sechsspurigen Trasse über das Filstal, durch die Himmelsschleife und über das Gosbachtal ersetzt werden. Eigentlich sollen private Investoren Bau und Betrieb stemmen, die dafür im Bereich des Parkplatzes Widderstall eine Einzelmaut von allen Nutzern kassieren dürften. Doch dieses Modell rechnet sich 25 km schon bei der Warnowquerung in Rostock und der Travequerung in Lübeck nicht, in Sachen Albaufstieg findet sich auch deshalb kein Investor, weil der alte Albaufstieg als mautfreie Ausweichstrecke erhalten bleiben soll. Anders sieht es bei dem Finanzierungsmodell aus, mit dem die A 8 in Bayern auf sechs Spuren erweitert wird. ¡ 30 Jahre sorgenfrei: Das 52 Kilometer lange A8-Teilstück Augsburg-München ist die erste privat betriebene Autobahn Deutschlands. Das Firmenkonsortium Autobahnplus A 8 hat zwischen 2007 und 2010 schneller als vereinbart 37 Kilometer Autobahn neu gebaut und muss diese zusammen mit 15 zuvor vom Bund ausgebauten Kilometern bis 2037 betreiben und erhalten. Dazu gehört Schneeräumen ebenso wie Bäume schneiden oder den Asphalt erneuern. Das Paket kostet die Firmen etwa 750 Millionen Euro, dafür be- Leonberg–Kreuz Stuttgart: 8,3 km 20,5 Mio. Euro; fertiggestellt 1979 Stuttgart Kreuz Stuttgart–Stuttgart-Degerloch: 8,4 km 31,7 Mio. Euro; fertiggestellt 1982 Günzburg–Augsburg-West: 41 km 400 Mio. Euro; im Bau, fertig vorauss. 2015 Gruibingen–Mühlhausen: 3,8 km 70 Mio. Euro; im Bau, fertig vorauss. 2012 Stuttgart-Degerloch–Denkendorf: 11,5 km 92 Mio. Euro; fertiggestellt 1993 Kirchheim/Teck Denkendorf–Wendlingen: 4,6 km 61,4 Mio. Euro; fertiggestellt 1982 Wendlingen–Kirchheim-Ost: 9 km 84,4 Mio. Euro; fertiggestellt 1993 Ulm-West–Kreuz Ulm/Elchingen: 12 km 114,3 Mio. Euro; in Vorplanung, Baubeginn ungewiss Kreuz Ulm/Elchingen–Leipheim: 8 km 80,2 Mio. Euro; fertiggestellt 2010 Hohenstadt–Ulm-West: 22,6 km 203 Mio. Euro; im Bau, fertig vorauss. 2018 ¡ Gute Sache: Ein Sprecher der Autobahnpolizeidirektion Süd in München berichtet von guten Erfahrungen mit den privaten Betreibern: „Man bekommt sehr schnell ein Bauwerk aus einem Guss und von guter Qualität. Die Unterhaltung ist man für 30 Jahre los.“ Das Problem sei, dass man während dieser Zeit keinen Wettbewerb mehr hat, und etwa bei der Umsetzung neuer EU-Vorgaben beim Lärmschutz oder der Entwässerung an einen Vertragspartner gebunden ist. ¡ Intelligente Autobahn: Da die A8 rund um Stuttgart auch mit drei Spuren pro Fahrbahn häufig überlastet ist und eine vierte Spur sehr viel kosten würde, setzt das Land auf flexible Verkehrszeichen. Bis Ende Juli entsteht auf der A 8 zwischen Leonberg und Wendlingen für rund 21 Millionen Euro eine Anlage, die etwa alle eineinhalb Kilometer Tempolimits, Lkw-Überholverbote oder Glättewarnungen anzeigen kann. Eine weitere soll auf der A 81 bis Mundelsheim entstehen. Zwischen Degerloch und dem Stuttgarter Kreuz soll bei Bedarf die Standspur für den Verkehr freigegeben werden. Hessen behauptet, mit diesem Konzept seine Staus um 70 Prozent vermindert zu haben. (aik) Dachau/ Fürstenfeldbruck– München-Eschenried: 6 km 24 Mio. Euro; fertiggestellt 1997 Augsburg Augsburg-West–Sulzemoos: 37 km 250 Mio. Euro; fertiggestellt 2010 Sulzemoos–Dachau/ Fürstenfeldbruck: 8 km 19 Mio. Euro; fertiggestellt 2003 München Aichelberg–Gruibingen: 7,3 km 115 Mio. Euro; fertiggestellt 1990 Mühlhausen–Hohenstadt (Albaufstieg): 8,3 km etwa 700 Mio. Euro; Baubeginn ungewiss kommen sie die komplette Lkw-Maut, die auf diesem Abschnitt während der Laufzeit anfällt. Außerdem gab es noch eine kleine Anschubfinanzierung in Höhe von 6,4 Millionen Euro. Seit August 2011 baut ein anderes Konsortium 41 Kilometer zwischen Ulm und Augsburg und betreibt insgesamt 58 Kilometer bis zum Jahr 2041. Das kostet die Pansuevia GmbH & Co. KG rund 1,3 Milliarden und bringt diesmal einen vorab festgelegten Einheitssatz pro Lkw, der tatsächlich fährt; dazu eine Anschubfinanzierung von 75 Millionen Euro. Lechbrücke 17 Mio. Euro; fertiggestellt 2007 Kirchheim-Ost–Aichelberg: 7,1 km 33,1 Mio. Euro; fertiggestellt 1988 Umbau Kreuz Stuttgart 23 Mio. Euro; fertiggestellt 2009 0 Von Pflastersteinen bis zu computergesteuerten Verkehrszeichen Pforzheim-Süd–Heimsheim: 12 km 87 Mio. Euro; fertiggestellt 2011 Umbau AS Stuttgart-Degerloch 52 Mio. Euro; fertiggestellt 2003 Luftbild: Manfred Grohe Hintergrund Von Karlsruhe bis München – der Ausbau der Autobahn 8 im Überblick Heimsheim–Leonberg: 10,6 km 103 Mio. Euro; fertiggestellt 2008 Karlsruhe–Karlsbad: 7,3 km 79,5 Mio. Euro; fertiggestellt 1998 Württemberg zurzeit auch zwischen Karls bad und PforzheimWest sowie zwischen Gruibingen und Mühlhausen. Auf der 3,8 Kilometer kurzen Baustelle im Kreis Göp pingen dauert dies schon sieben Jahre. Der Ausbau inmitten der Verkehrslawine ist kompliziert, zudem versiegte zwischen durch der Geldfluss aus Berlin. Ein Vorgeschmack auf den Bau des neuen Albaufstiegs hinter Mühlhausen? Das Na delöhr der A 8 schlechthin ist zwar nur etwas mehr als doppelt so lang wie die aktuelle Baustelle, soll mit seinen zwei Tunneln und zwei Brücken aber zehnmal so viel kosten: rund 700 Millionen Euro. Ein privater Bau herr soll sie vorstrecken. Dafür dürfte er an zehn Mauthäuschen je Fahrtrichtung bei Hohenstadt die erste AutobahnMaut auch für Pkw in Süddeutschland kassieren. Die Planungen für den Albaufstieg liegen allerdings seit 2006 auf Eis, weil sich nie mand findet, der die Strecke bauen und be treiben will. Dem Vernehmen nach gilt das Projekt als nicht rentabel, weil der heutige Albaufstieg nach dem Willen des Landes als mautfreie Ausweichstrecke erhalten bleiben soll. Zurzeit wird wieder mal eine Studie da rüber erstellt, wie die private Finanzierung auch mit Anschubhilfe aus Steuermitteln zustande kommen kann. Die Studie kostet nach Angaben des Bundesverkehrsministe riums 93 000 Euro und soll im Laufe des Jah res vorliegen. Landesminister Hermann plä diert vorsorglich dafür, das teure Projekt komplett aus der Bundeskasse zu bezahlen. Ein anderer Engpass ist das Enztal bei Pforzheim. Dort lagen 1997 erste Pläne für den Ausbau vor. Seitdem ringen aber die An wohner am Anstieg in Richtung Karlsruhe, wo die Häuser gleich neben der Autobahn stehen, ähnlich wie Böblinger und Sindel finger an der A 81 um einen Deckel. Die Stadt Pforzheim und die Gemeinde Niefern können sich auch eine bis zu 30 Meter hohe Brücke vorstellen, um das mehr als sieben prozentige Gefälle beziehungsweise die Steigung in Richtung Stuttgart abzumildern und so den Lärmpegel zu senken. Außerdem soll die Raststätte Pforzheim Nord weg, die angeblich fünf Trinkwasser brunnen in den Enzauen bedroht. „Vor Herbst werden wir keinen Termin für die öffentliche Erörterung der Einsprüche bekommen“, sagt Uwe Herzel, Presse sprecher beim Regierungspräsidium Karlsruhe. Das Tauziehen hat das Pro jekt verteuert: Inzwischen soll das nicht einmal fünf Kilometer lange Stück über 96 Millionen Euro kosten. In BadenWürttemberg gibt es auch noch einen Abschnitt, dessen Lage zwar unproblematischer, dessen Planung aber trotzdem am wenigsten fortgeschritten ist. Zwischen UlmWest und der Kreuzung mit der A 7 soll das Regierungspräsidium Tübin gen zum Teil auch auf bayeri schem Boden bauen. Dafür musste erst einmal ein Ver waltungsabkommen zwi Der künftige Albauf- und -abstieg soll auf einer gemeinsamen sechsspurigen Trasse nebst Standspuren unterkommen: Sie würde auf einer 800 Meter langen Brücke über das Filstal, in einem 1200 Meter langen Tunnel durch die Himmelsschleife und auf einer 460 Meter langen Brücke über das Gosbachtal (Bild) führen. Unterhalb von Drackenstein würde die A8 dann wieder in einem 1,7 Kilometer langen Tunnel verschwinden, der die Autofahrer oberhalb von Oberdrackenstein zur Mautstation auf der Albhochfläche führt. BAD DITZENBACHGOSBACH Ausbau der A 8 von Karlsruhe bis München kostet mehr als drei Milliarden Euro – Ende ungewiss Reimund Elbe, Sprecher des ADAC Württemberg in Stuttgart 21 BADEN-WÜRTTEMBERG Ulm BAYERN Leipheim–Günzburg: 7 km 50,1 Mio. Euro; fertiggestellt 2007 StN-Grafik: Lange / Quellen: Regierungspräsidien Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen sowie Autobahnpolizeidirektion Süd