8. mai 2011
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8. mai 2011
Lesungen Diskussionen Workshops 8. BadenWürttembergische übersetzertage Tübingen 4. – 8. Mai 2011 Programm Programmübersicht 4. Mai, 20 Uhr / S. 5 Eröffnung Grußworte: Dr. Dietrich Birk MdL, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg; Boris Palmer, Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen; Prof. Dr. Jürgen Leonhardt, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen; Dr. Maja Pflüger, Robert Bosch Stiftung Diskussion: Wie politisch ist das Übersetzen? Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, Angela Tschorsnig, Maja Ueberle-Pfaff, Alexandru Şahighian Moderation: Friedrich Schmidt Musik: Fritz Feger Anschließend: Empfang Ort: Rathaus, Großer Sitzungssaal 5. Mai, 17.30 Uhr / s. 7 Die Frau mit den 5 Elefanten Film Ein Film über die Freiburger Dostojewski-Übersetzerin Swetlana Geier Einführung: Dr. Uwe Dathe Ort: Kino Museum, Studio 2 5. Mai, 20 Uhr / S. 8 Die Island-Sagas. Mittelalterliche Prosa neu übersetzt Lesung und Gespräch Die Übersetzer Wolfgang Butt und Karl-Ludwig Wetzig lesen aus den neu übersetzten Sagas. Moderation: Prof. Dr. Stefanie Gropper Ort: Zimmertheater 6. Mai, 16.30 Uhr / S. 9 Die gläsernen Übersetzer Workshop Workshop zum literarischen Übersetzen Englisch-Deutsch für interessierte Laien Leitung: Violeta Topalova und Wolfram Ströle Ort: Osiandersche Buchhandlung 6. Mai, 20 Uhr / S. 9 DC Moore. Afghanistan Szenische Lesung Lesung neuer englischer Dramatik in der Übersetzung von Dr. Michael Raab Einführung: Dr. Michael Raab Ort: Landestheater Tübingen 6. Mai, 20 Uhr / S. 10 Mathias Énard. Zone Lesung und Gespräch Mathias Énard und seine Übersetzer Dr. Holger Fock und Sabine Müller stellen den Roman Zone vor. Moderation: Prof. Dr. Heidi Aschenberg Ort: Institut Culturel Franco-Allemand 7. Mai / S. 11 im Café gelesen 11 Uhr: Susanne Held liest aus Die Kreuzzüge von Thomas Asbridge 11.40 Uhr: Regine Elsässer liest aus Laufen von Maria Sveland 12.20 Uhr: Birgitta Höpken liest aus Wer sich ein Bildnis macht von Maria Masella 13 Uhr: Matthias Jacob liest aus Ulaznica Eintrittskarte. Panorama der neueren serbischen Poesie Ort: Café Collegium 7. Mai, 16.30 Uhr / S. 12 Bára Gregorová. Stein – Berg – Papier Lesung und Gespräch Bára Gregorová und ihre Übersetzerin Kathrin Janka lesen aus Stein – Berg – Papier. Ort: Stadtmuseum 7. Mai, 20 Uhr / S. 13 Dazwischen. Frauen übersetzen Kulturen Vortrag und Diskussion Beate Thill spricht über Sowohl-alsauch-Identitäten von Übersetzerinnen und diskutiert mit Dr. Chrystyna Nazarkewytsch und Dr. Claudia Schlicht. Moderation: Prof. Dr. Dorothee Kimmich Ort: Schloss Hohentübingen 8. Mai, 11 Uhr / S. 14 matinée Renate Schmidgall liest aus dem Roman Lethargie von Wojciech Kuczok. Claudia Steinitz liest aus dem Roman Nichts ist geschehen von Sylvie Neemann Romascano. Moderation: Dr. Dagmar Leupold Ort: Hölderlinturm 8. Mai, 20 Uhr / S. 15 David Foster Wallace und William Faulkner Lesung und Gespräch Ulrich Blumenbach liest aus Unendlicher Spaß von David Foster Wallace. Susanne Höbel liest aus Licht im August von William Faulkner. Moderation: Prof. Dr. Astrid Franke Ort: Deutsch-Amerikanisches Institut 3 Vorwort Mittwoch, 4. Mai Fremde Fracht Literarische Übersetzerinnen und Übersetzer empfangen und versenden fremde Fracht. Wenn sie ihre Sendungen öffnen, erwarten sie häufig sperrige, unübersichtliche Güter, die sie geduldig in ihre Einzelteile zerlegen und dann in mühevoller Kleinarbeit neu zusammensetzen. Die fremde Fracht erreicht sie nicht selten als Expressgut, für dessen Abfertigung sie umgehend zu sorgen haben. Es kommt vor, dass die fremde Fracht keine Ausfuhrgenehmigung erhält. Dann müssen der Übersetzer und die Übersetzerin die Ware aus dem Land schmuggeln. Mitunter befördern der Übersetzer und die Übersetzerin Güter, für die niemand die Transportkosten übernehmen will. Schließlich kann es passieren, dass der Adressat die Annahme verweigert. Wir laden Sie recht herzlich ein, während der 8. Baden-Württembergischen Übersetzertage vom 4. bis 8. Mai 2011 in Tübingen die Spediteure und Schmuggler fremder Fracht näher kennen zu lernen. In Lesungen stellen sie Autoren, Neuerscheinungen und Liebhabertexte aus verschiedenen Sprachen vor. Ob französische, amerikanische oder arabische Texte, ob Roman, Gedicht oder Drama – die deutschen Übersetzungen präsentieren die Vielfalt fremder Literaturen. Diskussionen und Vorträge gehen der Frage nach, wie die Übertragung fremdsprachiger Texte heute angesichts des Kampfes um kulturelle Deutungen und des komplexen Ineinandergreifens von Interessen und Institutionen gelingen kann. Ein Abend ist Island als dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse gewidmet. 4 Eröffnung DER 8. BadenWürttembergischeN Übersetzertage 2 0 Uhr BegrüSSung Daniela Rathe, Leiterin des Fachbereichs Kultur der Universitätsstadt Tübingen; Prof. Dr. Schamma Schahadat, Slavisches Seminar der Universität Tübingen GruSSworte Dr. Dietrich Birk MdL, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg; Boris Palmer, Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen; Prof. Dr. Jürgen Leonhardt, Dekan der Philosophischen Fakultät; Dr. Maja Pflüger, Robert Bosch Stiftung Podiumsdiskussion: Wie politisch ist das Übersetzen? Die politischen Ereignisse in Tunesien, Ägypten und Libyen haben in den letzten Monaten die arabischen Länder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Vielfältig sind die Versuche auf politischer Ebene, demokratische Entwicklungen zu fördern und antidemokratisches Verhalten zu sanktionieren. Groß ist das Interesse einer wirtschaftlichen Annäherung. Die Kulturen der Länder sind Gegenstand polarisierter Diskussionen, denen häufig ausschließlich west- 5 Donnerstag, 5. Mai Mittwoch, 4. Mai liche Denkmuster zugrunde liegen. Literarische Übersetzer befinden sich am Schnittpunkt von Kulturen, sie sind Filter und Fürsprecher, Mittler und Wandler. Wie verhalten sie sich in aktuellen politischen Bewegungen? Wie greifen sie mit ihren Übersetzungen in unsere Stereotype ein? Wie werden sie beim Übersetzen von politischen Konstellationen beeinflusst? Unter Leitung von Friedrich Schmidt, Deutsche Welle, diskutieren Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, Literatur- und Kulturwissenschaftler; Maja Ueberle-Pfaff, Übersetzerin aus dem Englischen; Angela Tschorsnig, Übersetzerin aus dem Arabischen, und Alexandru Şahighian, Übersetzer ins Rumänische. Podium: Angela Tschorsnig, Karlsruhe; Maja Ueberle-Pfaff, Freiburg; Alexandru Şahighian, Bukarest; Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, Tübingen Moderation: Friedrich Schmidt, Berlin Musik: Fritz Feger, Tübingen Im Anschluss: Empfang Ort: Rathaus, Großer Sitzungssaal, Markt 1 Eintritt frei Film Die Frau mit den 5 Elefanten 1 7.30 Uhr Der Film des Regisseurs Vadim Jendreyko zeichnet das Porträt der im vergangenen Jahr verstorbenen Freiburger DostojewskiÜbersetzerin Swetlana Geier. 1923 in Kiew geboren, wurde sie in Deutschland durch ihre Übersetzungen russischer Literatur, vor allem durch ihre Neuübersetzung der fünf großen Romane Dostojewskis bekannt. Der Film zeigt Swetlana Geier als Übersetzerin der 5 Elefanten mit akribischer Arbeit am Text und als Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts. Er begleitet die Übersetzerin auf ihrer Reise in ihre Geburtsstadt 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und führt die Zuschauer in die Zerrissenheit zwischen Kriegsgeschehen, persönlichem Lebensweg und zwiespältiger Erinnerung. Der Film Die Frau mit den 5 Elefanten wurde mit dem DEFA-Förderpreis ausgezeichnet. Zur Einführung spricht Dr. Uwe Dathe über den historischen Schauplatz Kiew in den 1940er Jahren. Einführung: Dr. Uwe Dathe, Jena Ort: Kino Museum, Studio, Am Stadtgraben 2 Eintritt 6,50 Euro 6 7 Donnerstag, 5. Mai Lesung und Gespräch Workshop Die Island-Sagas. Mittelalterliche Prosa neu übersetzt 2 0 Uhr Die gläsernen Übersetzer 1 6.30 Uhr „Fragt nicht warum! Die isländische Nation ist auf der ganzen Welt als Volk von Geschichtenerzählern, Poeten und Buchliebhabern bekannt, die gelegentlich in epische Gruppengesänge ausbrechen, welche sie über Jahrhunderte des Elends und der Langeweile in ihren Herzen und Köpfen bewahrt haben, die aber in unserer fortschrittlichen Welt längst vergessen sind“, schreibt der zeitgenössische isländische Autor Sigurjón Birgir Sigur sson. In den Sagas sind isländische Geschichten aus dem Mittelalter überliefert, immer wieder wurden sie ins Deutsche übersetzt und haben den Mythos vom Norden mitbegründet. Für den diesjährigen Frankfurter Buchmesseschwerpunkt Sagenhaftes Island werden die altisländischen Sagas vollständig neu ins Deutsche übersetzt. Worin die Faszination der Sagas besteht, zeigen die Übersetzer Wolfgang Butt und Karl-Ludwig Wetzig an Ausschnitten aus ihren Neuübersetzungen. Wolfgang Butt liest aus der Saga von den Schwurbrüdern und Karl-Ludwig Wetzig aus seiner Übertragung der Saga von den Leuten aus Laxárdal. Podium: Wolfgang Butt, Fontanes (Frankreich); Karl-Ludwig Wetzig, Amsterdam Moderation: Prof. Dr. Stefanie Gropper, Tübingen Ort: Zimmertheater, Bursagasse 16 Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro 8 Freitag, 6. Mai Saufgelage oder Party? Ein lustiger Typ oder ein netter Kerl? Wie entscheidet ein Übersetzer im konkreten Fall? Die „gläsernen Übersetzer“ Violeta Topalova und Wolfram Ströle zeigen live, wie sie übersetzen, und laden zum Mitmachen ein. Übersetzt wird aus Twitterature von Alexander Aciman und Emmett Rensin, einer amüsanten englischen Literaturgeschichte im Twitterformat. Leitung: Violeta Topalova, Tübingen, Wolfram Ströle, Tübingen Ort: Osiandersche Buchhandlung, Wilhelmstr. 12, Eintritt frei Szenische Lesung DC Moore. Afghanistan 2 0 Uhr Der junge Soldat Gary, Korporal einer britischen Ausbildungseinheit in Afghanistan, kehrt von einem „Kontakt“ ins Lager zurück. Sein bester Freund ist schwer verletzt, und Zia, vermutlich ein Taliban, ist gefangen genommen worden. Als Zia aufwacht und nicht nur perfekt Englisch kann, sondern sich auch als britischer Staatsbürger zu erkennen gibt, verschwimmt die zuvor so klare Grenze zwischen Feind und Freund plötzlich. Ein Stück über Kontrolle, Menschlichkeit und deren Verlust in der zersetzenden Atmosphäre des Krieges. Im Nachgespräch stellt Michael Raab mit Studierenden DC Moores Monolog Honest (dt. Klartext) vor. 9 Freitag, 6. Mai Samstag, 7. Mai Einführung: Dr. Michael Raab, Frankfurt/M. Ort: Landestheater Tübingen, Werkstatt, Eberhardstr. 6 Eintritt 5 Euro Lesung und Gespräch Mathias Énard. Zone 2 0 Uhr „… ich fühle mich uralt, ich möchte dass der Zug weiterfährt weiterfährt dass er bis nach Istanbul oder Syrakus fährt dass er wenigstens bis zum Ende fährt dass er bis zum Ziel der Reise fahren kann …“ (Énard, Zone, S. 9). Francis Servain Mirković unternimmt eine Bahnfahrt von Paris nach Rom, um einen ominösen Aktenkoffer abzuliefern. Die reale Reise mag auf diese Strecke beschränkt bleiben, seine innere Reise führt ihn kreuz und quer durch Europa, über die Schlachtfelder und durch die Vernichtungslager des 20. Jahrhunderts bis nach Palästina und in den Irak. Der Autor und seine beiden Übersetzer Holger Fock und Sabine Müller stellen Zone vor und zeigen, wie sich der endlose Gedankenfaden, der die Zugfahrt imitierende Rhythmus des Textes und die historischen Ereignisse und Reflexionen in der Übersetzung zu dem Gesamtkunstwerk Zone verbinden. Podium: Mathias Énard, Barcelona; Sabine Müller, Heidelberg; Dr. Holger Fock, Heidelberg Moderation: Prof. Dr. Heidi Aschenberg, Tübingen Ort: Institut Culturel Franco-Allemand Tübingen, Doblerstr. 25, Eintritt frei 10 Im Café gelesen Übersetzer lesen aus ihren Übersetzungen 11 Uhr: Susanne Held, Stuttgart, liest aus Die Kreuzzüge von Thomas Asbridge Thomas Asbridge schildert in seinem Buch die Kreuzzüge zum ersten Mal gleichberechtigt aus christlicher und muslimischer Perspektive. Er zeichnet Belagerungen und Eroberungen nach und stellt zentrale Persönlichkeiten wie Saladin und Richard Löwenherz vor. 11.40 Uhr: Regine Elsässer, Mannheim, liest aus Laufen von Maria Sveland Emma und Julia sind unzertrennlich, obwohl ihre Familien ganz verschieden sind. Julia kommt aus einer „heilen“ Familie, Emmas Mutter ist alleinerziehend und führt einen lockeren Lebenswandel. Die beiden Teenager sind mit sexuellen Übergriffen konfrontiert, die Erwachsenen versagen. Wie sich die Mädchen in der sexistischen Männergesellschaft wehren, zeigt Maria Sveland, die Autorin von Bitterfotze, in ihrem zweiten Roman. 12.20 Uhr: Birgitta Höpken, Freiburg, liest aus Wer sich ein Bildnis macht von Maria Masella Im Zentrum der Kriminalgeschichte steht der Genueser Kommissar Mariani, der eine Serie von vier Morden aufzuklären hat. In der Wohnung eines vermeintlichen Selbstmörders findet er interessante Spuren, die ihn der Aufklärung des Verbrechens näher bringen. Er findet aber seltsamerweise auch ein Foto seiner Frau. Maria Masella erzählt einen Fall, in dem das Privatleben plötzlich Teil der Ermittlungen wird. 11 Samstag, 7. Mai 13 Uhr: Matthias Jacob, Herrenberg, liest aus Ulaznica Eintrittskarte. Panorama der neueren serbischen Poesie Matthias Jacob stellt verschiedene junge Stimmen aus Serbien vor, u. a. die essayistisch-narrative Lyrik von Milena Marković (1974) und Maja Solar (1980), die aus einer selbstbewusst weiblichen Perspektive aktuelle Themen aufgreifen und szenische Texte mit einem aggressiven Grundton verfassen, sowie die assoziativ-ambivalenten Gedichte von Alen Besić (1975), die aus einer Poetik des kulturellen Gedächtnisses erwachsen. Ort: Café Collegium, Lange Gasse 8, Eintritt frei Lesung und Gespräch Bára Gregorová. Stein – Berg – Papier 1 6.30 Uhr „Das schlimmste Gefühl, das ich kenne, ist nicht physischer Schmerz oder körperliches Leiden, sondern ein Überschuss an Liebe“, schreibt Bára Gregorová. Stein – Berg – Papier ist das Prosadebüt der jungen tschechischen Autorin, Übersetzerin und Reisenden. Es führt den Leser in die fernen Gegenden einer mittelasiatischen Republik, hoch ins Gebirge und tief hinein in die intimen Gefühle der Figuren. Wie kann die doppelt gebrochene Welt eines fernen mittelasiatischen Landes den deutschen Leser erreichen? Bára Gregorová und ihre Übersetzerin Kathrin Janka zeigen mit Stein – Berg – Papier die Mehrfachübersetzung von Kulturen. 12 Podium: Bára Gregorová, Prag; Kathrin Janka, Konstanz Ort: Stadtmuseum Tübingen, Kornhausstr. 10, Eintritt frei Vortrag und Diskussion Dazwischen. Frauen übersetzen Kulturen 2 0 Uhr Literarisches Übersetzen ist ein Betätigungsfeld, auf dem sich viele Frauen bewegen. Übersetzerinnen begeben sich in andere Sprachen und Kulturen, um neue Autoren und fremde Texte zu entdecken und ihnen in einer neuen Sprache, in einer neuen Kultur eine eigene Stimme zu geben. Der Prozess der Aneignung und Übertragung erscheint dabei oft als eine Durchquerung von Niemandsland. Wie wirkt dieses Dazwischen-Sein der Übersetzerinnen in die übersetzten Texte hinein? Welche Literaturen entstehen durch die Arbeit von Übersetzerinnen? Welche Unterschiede lassen sich in west-, ost- und außereuropäischen Räumen beobachten? Beate Thill, Übersetzerin des vor kurzem verstorbenen Literaturnobelpreisträgers Édouard Glissant, spricht zur Einführung über die Sowohl-als-auch-Identitäten von Übersetzerinnen. Einführungsvortrag: Beate Thill, Freiburg Podium: Beate Thill, Freiburg; Dr. Chrystyna Nazarkewytsch, L’viv (Ukraine); Dr. Claudia Schlicht, Perugia Moderation: Prof. Dr. Dorothee Kimmich, Tübingen Ort: Schloss Hohentübingen, Turmzimmer, Raum 165, Burgsteige 11, Eintritt frei 13 Sonntag, 8. Mai matinée 1 1 Uhr In der Übersetzermatinée im Hölderlinturm lesen Claudia Steinitz und Renate Schmidgall. Claudia Steinitz präsentiert den Debütroman Nichts ist geschehen der Lausanner Autorin Sylvie Neeman Romascano, die Geschichte einer lauten und zugleich heftigen Krise einer jungen Frau. Claudia Steinitz zeigt, wie es ihr gelungen ist, die große Leichtigkeit, die Ebenen der Wahrnehmung und die kleinsten Schattierungen des französischen Originaltexts zu übertragen. Renate Schmidgall liest aus dem im vergangenen Jahr erschienenen Roman Lethargie des polnischen Autors Wojciech Kuczok, der unter anderem das in Polen noch immer umstrittene Thema Homosexualität aufgreift, und gibt Beispiele, welche Hindernisse bei der deutschen Übertragung der drastischen polnischen Umgangssprache zu überwinden waren. Podium: Claudia Steinitz, Zürich; Renate Schmidgall, Darmstadt; Moderation: Dr. Dagmar Leupold, Tübingen; Ort: Hölderlinturm, Bursagasse 6 Eintritt frei Lesung und Gespräch David Foster Wallace. Unendlicher SpaSS. William Faulkner. Licht im August 2 0 Uhr Mit seiner Themenvielfalt, dem schwarzen Humor und der Sprachgewalt gilt Unendlicher Spaß von David Foster Wallace in den USA als eines der wichtigsten Bücher der Gegenwartsliteratur. „Wallace stemmt sich gegen die Beklemmungen von Schlagwort und Klischee. Sein Roman stellt eine kaum fassbare Ausweitung der Literatursprache dar“, so beschreibt der Übersetzer Ulrich Blumenbach den Roman Infinite Jest, der über sein sechs Jahre dauerndes Ringen um die Übertragung von Schachtelsätzen, ausgestorbenen Wörtern und dem oszillierenden Stilgemisch berichten wird. William Faulkners Südstaatenroman Licht im August, der die amerikanische Rassenideologie als wahnhafte Projektion entlarvt, ist 1935 zum ersten Mal auf Deutsch erschienen. Susanne Höbel und Helmut Frielinghaus haben ihn neu übersetzt. Susanne Höbel präsentiert Textausschnitte und zeigt, wie die Neuübersetzung den Zugang zu Faulkners Roman verändert und wie sich die Anpassung des Textes an eine moderne Sprache in der Wahrnehmung widerspiegelt. Podium: Ulrich Blumenbach, Basel; Susanne Höbel, Hamburg Moderation: Prof. Dr. Astrid Franke, Tübingen Ort: Deutsch-Amerikanisches Institut Tübingen, Karlstr. 3, Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, d.a.i.-Mitglieder frei 14 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fotos: von links oben nach rechts unten Ulrich Blumenbach studierte Anglistik und Germanistik in Münster, Sheffield und Berlin und arbeitet seit 1993 als literarischer Übersetzer aus dem Englischen und Amerikanischen. Er hat Romane, Essays und Erzählungen u. a. von Paul Beatty, Agatha Christie, Stephen Fry, Jack Kerouac, Arthur Miller, Raja Rao und Will Self ins Deutsche übersetzt. Für die Übersetzung von David Foster Wallace’ Roman Infinite Jest (dt. Unendlicher Spaß, 2009) wurde er mit dem Übersetzerpreis der Heinrich Maria LedigRowohlt-Stiftung 2009 und dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse 2010 ausgezeichnet. Wolfgang Butt lehrte viele Jahre lang an den Universitäten in Kiel, München, Saarbrücken und Wien Skandinavistik. Zwischen 1987 und 1994 war er Kleinverleger mit dem Schwerpunkt Literatur aus Skandinavien. Seit 1995 ist er im Hauptberuf Übersetzer aus den nordischen Sprachen (u. a. Arne Dahl, Per Olov Enquist, Ragnar Hovland, Henning Mankell, Henrik Stangerup). Uwe Dathe studierte Philosophie, Logik und Rumänistik in Leipzig. Nach seiner Promotion mit einer Arbeit über Gottlob Frege (1992) war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in verschiedenen Projekten an den Universitäten Leipzig und Jena tätig und arbeitet derzeit an der TU Braunschweig. Von 2000 bis 2005 war er Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Kiew. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit der Erschließung und Präsentation von Nachlässen und forscht zur Geschichte des ökonomischen Denkens. 16 Regine Elsässer studierte in Köln, Hamburg und Turku/Finnland Germanistik, Theaterwissenschaften und Skandinavistik. Seit 1983 ist sie als Übersetzerin aus dem Schwedischen, Dänischen und Norwegischen tätig und arbeitet als Buchhändlerin in dem von ihr mit gegründeten Frauenbuchladen Xanthippe in Mannheim. Sie übersetzte Werke u. a. von Ruth Berlau, Iselin C. Hermann, Klas Östergren und Marie Hermanson. Mathias Énard studierte Kunstgeschichte und orientalische Sprachen u. a. in Teheran. Nach mehreren Aufenthalten im Nahen Osten lebt er heute in Barcelona, wo er Arabisch lehrt. Seit 2003 hat er vier Romane veröffentlicht, darunter Zone (2008), für den er in Frankreich den Prix Décembre und den Prix du Livre Inter, in Deutschland den Candide-Preis erhielt. Fritz Feger ist als Komponist und Musiker in Jazz, Pop, Klassik und ethnischen Musiken verwurzelt. Er war Mitglied des Bundesjazzorchesters und mit verschiedenen Jazz-Projekten Preisträger des Jazzpodiums des Landes Niedersachsen. Später arbeitete er an Bühnen wie dem Thalia Theater, den Schauspielhäusern Hamburg, Bochum, Bonn, Stuttgart, Düsseldorf und dem Wiener Burgtheater als Komponist und Bühnenmusiker. Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fotos: von links oben nach rechts unten Holger Fock und Sabine Müller Holger Fock studierte Theaterwissenschaft und Germanistik und übersetzt seit 1983 französische Literatur, u. a. Pierre Michon und Antoine Volodine. Er ist seit 2009 Vizepräsident des CEATL, des Rats der Europäischen Literaturübersetzerverbände. Sabine Müller studierte Germanistik und Pädagogik und übersetzt seit 1994 vorwiegend französische Literatur. Holger Fock und Sabine Müller übersetzen im Tandem Gegenwartsautoren wie Andreï Makine, Cécile Wajsbrot, Érik Orsenna und Mathias Énard. Das neue Buch von Mathias Énard, Erzähl ihnen von Schlachten, von Königen und Elefanten, erscheint im Sommer 2011 in ihrer Übersetzung im Berlin Verlag. Bára Gregorová studierte an der Karlsuniversität in Prag und ist Übersetzerin, Publizistin, Fremdenführerin und Bergsteigerin. Sie übersetzt zeitgenössische polnische und russische Prosa ins Tschechische. Zahlreiche Reisen führten sie in die mittelasiatischen Länder der früheren Sowjetunion, nach Russland und Polen. Bára Gregorová spielt Saxophon und singt in der Band Jenisej. Susanne Held unterrichtete nach dem Studium der Romanistik, Germanistik und Philosophie von 1984 bis 1991 an der Universität Tübingen. Nach längerer Familienpause arbeitet sie seit 2000 als freie Lektorin und seit 2003 als freie Übersetzerin von Sachbüchern, vorwiegend in den Fachgebieten Philosophie und Geschichte. 18 Susanne Höbel absolvierte nach dem Abitur einen mehrjährigen Aufenthalt in England und ein Studium an der University of Birmingham, danach arbeitete sie als Sprachlehrerin in Berlin und Freiburg, seit 1989 als freiberufliche Literaturübersetzerin. Sie ist die Übersetzerin von Nadine Gordimer, Helene Hanff, John Updike, Ma Jian, Tim Parks, Marian Keyes, demnächst auch von Thomas Wolfe und Graham Swift sowie Mit-Übersetzerin von Nicholson Baker und William Faulkner. Seit 2008 ist sie Präsidentin des Freundeskreises zur internationalen Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen. Birgitta Höpken studierte Romanistik, Germanistik und Geschichte in Freiburg, Perugia und Rom. Seit dem Jahr 2000 arbeitet sie zweitberuflich als freie Übersetzerin von Krimis und historischen Romanen aus dem Italienischen. Zu den von ihr übersetzten Autoren und Autorinnen gehören u. a. Renzo Rosso, Giorgio Faletti, Maria Masella und Paola Rondini. Matthias Jacob studierte Ost- und Südslavische Philologie und Neuere Deutsche Literatur in Tübingen und Moskau und arbeitet als Literaturwissenschaftler, Journalist und Übersetzer. Seit 2005 leitet er Kulturreisen nach Istrien und Dalmatien. Neben Anthologien kroatischer und serbischer Gegenwartslyrik hat er u. a. Prosa von Stanko Andrić und Aleksandar Gatalica ins Deutsche übersetzt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fotos: von links oben nach rechts unten Kathrin Janka studierte Slawistik, Germanistik und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin, Prag und Potsdam. Sie übersetzt vor allem aus dem Tschechischen (u. a. Magdaléna Platzová) und arbeitet seit 2010 im Projekt Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen im Exzellenzcluster Grundlagen kultureller Integration an der Universität Konstanz. Chrystyna Nazarkewytsch studierte Germanistik in L’viv (Ukraine). Sie arbeitet als Dozentin für deutsche Philologie und Übersetzen an der Universität L‘viv und als literarische Übersetzerin. Sie übersetzt hauptsächlich aus dem Deutschen ins Ukrainische (u. a. Wolfgang Hilbig und Terézia Mora), aber auch aus dem Ukrainischen ins Deutsche. Im Sommersemester 2011 ist sie Gastdozentin des DAAD an der Universität Tübingen. Michael Raab war Dramaturg am Staatstheater Stuttgart und an den Münchner Kammerspielen sowie Chefdramaturg am Staatstheater Mainz und am Schauspiel Leipzig und arbeitet heute als Übersetzer und Dozent. Er hat sich auf das britische und irische Gegenwartsdrama spezialisiert, über das er zahlreiche Arbeiten veröffentlicht hat. 2009 erhielt er den Journalistenpreis des Anglistentages. Er übersetzte Stücke u. a. von Lee Hall, Alistair Beaton, Lucy Prebble, Mark O’Rowe, Eugene O’Brien und Michael Frayn. Im Sommersemester 2011 ist er Translator in Residence an der Universität Tübingen. Alexandru Şahighian ist Dramaturg und Übersetzer. Er lebt in Bukarest und ist der 20 Übersetzer von Herta Müller ins Rumänische. In seiner Übersetzung sind u. a. erschienen Die Atemschaukel sowie Der König verneigt sich und tötet. Claudia Susann Schlicht kommt aus Ulm und lebt seit 1995 in Perugia, wo sie Literaturwissenschaft studiert hat. 2008 promovierte sie an der Universität Perugia mit einer Arbeit über Reiseliteratur von Frauen im 18. Jahrhundert. Seit 2007 ist sie Dozentin am „Istituto Universitario di Mediazione Linguistica per Traduttori e Interpreti Perugia“, und seit 2009 leitet sie das Deutsch-Italienische Kulturinstitut in Perugia. Renate Schmidgall studierte Slawistik und Germanistik in Heidelberg. Von 1984 bis 1996 war sie Mitarbeiterin am Deutschen Polen-Institut Darmstadt. Seit 1996 ist sie freie Übersetzerin. Für ihre Übersetzungen zeitgenössischer polnischer Prosa und Lyrik (u. a. PaweĺłHuelle, Stefan Chwin, Andrzej Stasiuk, Hanna Krall, Piotr Sommer) erhielt sie u. a. 2006 den Europäischen Übersetzerpreis Offenburg und 2009 den Karl-Dedecius-Preis. Im Sommersemester 2011 ist sie Translator in Residence am Slavischen Seminar der Universität Tübingen. Claudia Steinitz studierte Französisch und Italienisch in Berlin. Sie übersetzt seit 1989 Literatur, unter anderem Véronique Olmi, Jean-Christophe Rufin, Gilles Rozier, Claudie Gallay und Claude Lanzmann. In den letzten Jahren hat sie vor allem Westschweizer Autoren übersetzt, zuletzt Marie-Jeanne Urech, Olivier Sillig und Sylvie Neeman Romascano. Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fotos: von links oben nach rechts unten Wolfram Ströle studierte Anglistik und Geschichte in Erlangen, Aberdeen, Tübingen. Er hat u. a. Chris Bradford, Georgia Byng, Emma Clayton, Charlie Fletcher, Stuart Hill, Anthony Horowitz, Catherine Jinks und Philip Pullman ins Deutsche übertragen. Beate Thill ist in einer deutsch-französischen Familie aufgewachsen. Sie studierte Anglistik und Geografie in Freiburg und arbeitete nach ihrem Staatsexamen 1979 als Redakteurin bei der Dritte-Welt-Zeitschrift Blätter des iz3w. 1983 wurde sie freiberufliche literarische Übersetzerin für Französisch und Englisch, sie ist spezialisiert auf die Literatur aus der Karibik und aus Afrika. Sie übersetzt u. a. Édouard Glissant, Assia Djebar, J.M.G. Le Clézio und Tchicaya U Tam’si. Sie arbeitet auch als Dolmetscherin und schreibt Beiträge für den Rundfunk. Violeta Topalova studierte Amerikanistik und Komparatistik in Tübingen. Sie übersetzte Simon Cox, Anne de Lisle, Alex Goldfarb, Kim Green, Christian Moerk u. a. ins Deutsche. Angela Tschorsnig studierte Übersetzen Arabisch/Französisch an der Universität Mainz-Germersheim und absolvierte Auslandsaufenthalte in Toulouse, Kairo und Südostanatolien. Sie übersetzt aus dem Französischen und im Tandem aus dem Arabischen (mit Kamal Hayek) und dem Persischen (mit Kourosh Betsarkis). Zu den von ihr übersetzten Autorinnen und Autoren gehören u. a. Driss Chraïbi, Hanna Mina, Hannan El-Scheich, Akram Musallam und Charles-Édouard Jeanneret-Gris (Le Corbusier). 22 Maja Ueberle-Pfaff studierte Anglistik, Geschichte und Ethnologie in Freiburg und Nottingham sowie Filmtheorie und -geschichte in Berkeley und Stanford. Seit 1992 arbeitet sie als freiberufliche Literaturübersetzerin aus dem Englischen und Französischen sowie als Herausgeberin und Autorin. Sie übersetzte Werke u. a. von Mark Twain, Alice Walker, Gore Vidal, Schimon Peres, Ellen Hinsey, Azar Nafisi, Íngrid Betancourt und Pierre Assouline. Jürgen Wertheimer studierte Germanistik, Komparatistik, Anglistik und Kunstgeschichte in München, Siena und Rom. 1986/87 war er Professeur associé für Littérature allemande in Metz und ist seit 1991 Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Komparatistik an der Universität Tübingen, seit 1992 Mitherausgeber der komparatistischen Zeitschrift arcadia, zwischen 1996 und 2004 war er Organisator der Tübinger Poetik-Dozentur. Seit 2008 leitet er das internationale Projekt Wertewelten. Karl-Ludwig Wetzig arbeitete nach einem Studium der Germanistik, Skandinavistik und Geschichte in Bonn und Uppsala fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. Danach lehrte er als Lektor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Islands in Reykjavík. Seit seiner Rückkehr aus Island überträgt er Literatur aus dem Isländischen und den anderen skandinavischen Sprachen ins Deutsche, darunter Autoren wie Hallgrímur Helgason, Jón Kalman Stefánsson, Gunnar Gunnarsson, Ulla-Lena Lundberg, Lars Amund Vaage oder Snorri Sturluson. Moderation Fotos: von links oben nach rechts unten Heidi Aschenberg studierte Romanistik, Philosophie, Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft in Bonn, Paris, Tübingen und Salamanca. Sie promovierte in Romanischer Philologie an der Universität Tübingen und habilitierte sich an der Universität Heidelberg. Von 2003 bis 2006 war sie Kommissarische Leiterin der spanischen Abteilung am Seminar für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg. Seit 2006 ist sie Professorin am Romanischen Seminar der Universität Tübingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Sprachgeschichte des Französischen und Spanischen sowie Translationswissenschaft. Astrid Franke studierte an der FU Berlin und an der Edinburgh University Biologie und Anglistik für das Lehramt. 1998 promovierte sie in Berlin über Keys to Controversies: Stereotypes in Modern American Novels und ging danach an die University of California in Berkeley. 2006 habilitierte sie sich an der GoetheUniversität Frankfurt. Sie forscht zu amerikanischer Kulturgeschichte und Interkulturalität. Seit 2008 ist sie Professorin für Amerikanische Kultur- und Literaturwissenschaft an der Universität Tübingen. Stefanie Gropper studierte Nordische Philologie und Germanistik in München und Reykjavík. Später folgten weitere Studienaufenthalte in Kopenhagen und Reykjavík. Sie habilitierte sich mit einer Arbeit zur isländischen Literatur des Mittelalters. Seit 1996 ist sie Professorin für Skandinavistik an der Universität Tübingen und seit 2006 Prorektorin für Studium und Lehre. 24 Dorothee Kimmich studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Tübingen sowie an der Sorbonne in Paris. Seit 2002 ist sie Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Dorothee Kimmich leitet die Tübinger Poetik-Dozentur, ist Mitglied der Jury des WürthLiteraturpreises und verantwortlich für den binationalen MasterStudiengang Études franco-allemands in Kooperation mit der Université de Provence in Aix-en-Provence. Dagmar Leupold studierte Germanistik, Philosophie, Altphilologie in Marburg und Tübingen und absolvierte ein Graduiertenstudium der Komparatistik an der City University in New York. Seit 1985 ist sie freie Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Italienischen und Englischen. Sie wurde u. a. mit dem aspekte-Literaturpreis für das beste Prosadebüt und dem Bayerischen Literatur-Förderpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr Die Helligkeit der Nacht. Ein Journal. An der Universität Tübingen leitet sie das Studio Literatur und Theater. Friedrich Schmidt studierte Übersetzen Englisch/Spanisch an der Fachhochschule Köln und im Anschluss Germanistik, Anglistik und Zeitgeschichte an der Universität Köln. 1986 absolvierte er ein Praktikum bei WHA-TV in Madison, Wisconsin, und arbeitete danach als freier Journalist. Von 1996 bis 1999 war er BrüsselKorrespondent für die Deutsche Welle-TV. Von 2000 bis 2002 war er Studioleiter für N24 in Moskau. Seit 2003 ist er Korrespondent der Deutschen Welle und seit 2005 stellvertretender Studioleiter in Berlin. Rahmenprogramm Workshops literarisches Übersetzen für Studierende Michael Raab, Frankfurt/M., Paul Berf, Köln, Renate Schmidgall, Darmstadt, Sĺawa Lisiecka, Lódz´, und Chrystyna Nazarkewytsch, ´ L’viv, führen mit Studierenden der Universität Tübingen Workshops zum literarischen Übersetzen durch und geben anhand konkreter Textarbeit einen Einblick in das praktische Übersetzen. Michael Raab arbeitet in seinem Workshop Literarisches Übersetzen Englisch-Deutsch an Übersetzungen neuerer englischer Dramatik. Gegenstand der Diskussionen in Paul Berfs Workshop Literarisches Übersetzen aus dem Schwedischen werden die Texte Varför får man skuldkänslor sowie Ett bra bibliotek von Claes Hylinger und ein Ausschnitt aus dem Roman Snö von Ellen Mattson sein. Renate Schmidgall wird einen Workshop zum literarischen Übersetzen aus dem Polnischen ins Deutsche leiten. Ausgehend von Andrzej Stasiuks Werk Tagebuch werden die Teilnehmer in das literarische Übersetzen eingeführt. Sl awa Lisiecka arbeitet in ihrem Kurs Literarisches Über´ setzen Deutsch-Polnisch mit den Studierenden u. a. an einem Auszug aus Thomas Bernhards Amras und stellt die Diskussion um die Übertragung eines Textes als Gesamtkunstwerk in den Mittelpunkt. Chrystyna Nazarkewytsch arbeitet in ihrem Workshop Literarisches Übersetzen Deutsch-Ukrainisch mit Übersetzungsproblemen aus Wolfgang Hilbigs Roman Das Provisorium. Die Termine und genauen Beschreibungen der Veranstaltungen finden Sie unter www.textabdruecke.uni-tuebingen.de. 26 Impressum impressum Die 8. Baden-Württembergischen Übersetzertage werden organisiert vom Projekt Textabdrücke – literarisches Übersetzen an der Eberhard Karls Universität Tübingen und dem Fachbereich Kultur der Universitätsstadt Tübingen in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis zur internationalen Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e. V. Ausführliche Informationen unter www.textabdruecke.uni-tuebingen.de Kontakt Claudia Dathe, [email protected] Dagmar Waizenegger, [email protected] Freundlich unterstützt von Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg Eberhard Karls Universität Tübingen Universitätsstadt Tübingen, Fachbereich Kultur Deutsch-Amerikanisches Institut Tübingen Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds Institut Culturel Franco-Allemand Tübingen Robert Bosch Stiftung Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung Stiftung Landesbank Baden-Württemberg In Kooperation mit Café Collegium, Hölderlin-Gesellschaft Tübingen, Kino Museum, Landestheater Tübingen, Osiandersche Buchhandlung, Stadtmuseum Tübingen, Verlagsservice Dr. Ulrich Mihr, Zimmertheater Tübingen Porträtfotografie Fritz Feger: Sarah Seidel; Stefanie Gropper: Antonie Knierim; Dagmar Leupold: Sami Khabib; Violeta Topalova: Sascha Bühler Gestaltung mischen, www.mischen-berlin.de Fotografie Cover Mulberry Home, www.mulberryhome.com Die im Programmheft gewählten Formulierungen beziehen sich gleichermaßen auf Frauen und Männer. 27