TurboNews 01/2007
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TurboNews 01/2007
TurboNews BorgWarner Turbo & Emissions Systems Powered by Downsizing PSA UND BMW ENTWICKELN MOTOREN-GENERATION MIT TWIN-SCROLL-TURBOAUFLADUNG Built to be wild Diesel Power Frischer Wind Opel Corsa OPC mit BorgWarner Turbo ITEC und Ford setzen auf 2-stufig geregelte Aufladung von BorgWarner Zukunftstechnologie gegen Abgasemissionen Editorial Inhalt Neue Konzepte für die Zukunft Kommentar Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, obwohl beim G8-Gipfel in Heiligendamm (Deutschland) in Bezug auf den Klimaschutz keine konkreten Zahlen und Grenzwerte vereinbart wurden, herrscht ganz klar Einigkeit über ein wichtiges Ziel: Die weltweiten Kohlendioxidemissionen müssen deutlich reduziert werden. Der technologische Fortschritt in diesem Bereich ist umso wichtiger, als in Ländern wie China oder Indien das Wachstum des Individualverkehrs gerade erst begonnen hat. Mit der Abgasturboaufladung liefert BorgWarner eine Schlüsseltechnologie, um ehrgeizige Ziele zum Klimaschutz zu erreichen und damit letztendlich auch die individuelle Mobilität zu sichern. Konzepte wie das Downsizing bei der Motorenentwicklung bringen diesbezüglich große Fortschritte – ohne dass diese mit Verzicht auf Komfort oder Fahrfreude verbunden sind. Beispiele hierfür liefern wir Ihnen in dieser Ausgabe der TurboNews mit den Artikeln über den Opel Corsa OPC sowie die neue Motoren-Generation mit Twin-Scroll-Turboaufladung von PSA und BMW. Ein anderes Konzept zur Verbrauchs- und CO2-Reduzierung verfolgt BorgWarner in Nordamerika – wo in vielen Marktsegmenten nach wie vor Motoren mit großem Hubraum gefragt sind. Dieselmotoren mit 2-stufig geregelter Aufladung bieten sich hier als ideale Lösung an, wie wir Ihnen in unserem Beitrag über Ford und ITEC zeigen. 3 Märkte & Kunden 4 Opel Corsa OPC startet mit Turbolader von BorgWarner durch 6 ITEC und Ford setzen auf 2-stufig geregelte Aufladung von BorgWarner 10 PSA und BMW entwickeln Motoren-Generation mit Twin-Scroll-Turboaufladung Innovationen 8 Das Thema Emissionsreduzierung spielt auch in unserem Artikel über eine zukunftsweisende neue Sekundärluftpumpe von BorgWarner eine Rolle. Sie unterstreicht, dass Turbo & Emissions Systems noch stärker ganzheitliche Systemlösungen rund um Aufladung und Abgasmanagement bieten will. BorgWarner entwickelt Zukunftstechnologie zur Reduzierung von Abgasemissionen Turbo & Emissions Systems intern 9 Weitere interessante Themen in dieser Ausgabe: die Datenrückverfolgung, mit der BorgWarner künftig sehr anspruchsvolle Qualitätsanforderungen der Automobilindustrie erfüllen wird, und die Verleihung der PACE Awards – bei der BorgWarner und Porsche gemeinsam gleich drei Anlässe zum Feiern hatten. Ulli Fröhn, Vice President Sales &Marketing Europe, über die Notwendigkeit von Verbrauchssenkungen 12 Porsche und BorgWarner gewinnen PACE Awards Lückenlose Qualitätsicherung durch Datenrückverfolgung Events Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. 13 BorgWarner präsentiert sich auf der AUTOMEC 2007 14 Überragender Sieg für MAN bei der Rallye Dakar 2007 16 Shanghai Auto Show zieht 1.300 Aussteller an Ihr Redaktionsteam Kommentar 3 DEUTLICHE VERBRAUCHSSENKUNGEN SIND NOTWENDIG UND MACHBAR Potenziale nutzen Durch steigende Kraftstoffkosten insbesondere in Europa und Nordamerika sowie die verstärkte öffentliche Diskussion über die globale Erwärmung gerieten die Automobilhersteller in den letzten Monaten ins Kreuzfeuer der Kritik. Zunehmend schärfer wird die Forderung von Verbrauchern und Politikern an die Automobilindustrie, sparsamere Antriebe zu entwickeln und anzubieten. Ottomotoren wird in Zukunft große Fortschritte verzeichnen. Erste Beispiele für neue Turboladertechnologien sowie den Trend zum Downsizing konnten Sie bereits in den letzten Ausgaben der TurboNews lesen. Und auch in dieser Ausgabe sind wieder spannende Be richte über kleine aufgeladene Ottomotoren zu finden. Sie markieren dabei erst den Beginn einer rasanten Entwicklung. Betrachtet man die Fortschritte bei der Motorenentwicklung in den letzten Jahren mit der notwendigen Objektivität, so ist festzustellen, dass die Hersteller dieser Forderung bereits in erheblichem Maße nachgekommen sind. Trotz der Fahrzeuggewichte, die durch gestiegene Komfort- und Sicherheitsbedürfnisse sowie den Trend zu größeren Fahrzeugen zugenommen haben, konnte der Durchschnittsverbrauch gesenkt werden. So erreichte zum Beispiel die europäische Fahrzeugindustrie von 1995 bis 2004 gemäß Untersuchungen der EU bereits eine Reduzierung des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes um 25 g auf 165 g. Dies entspricht einer CO2-Minderung um 13 Prozent. Verbrauchsgünstige Ottomotoren sowie die weitere Verbreitung der sauberen Dieseltechnik in Nordamerika und Asien werden einen erheblichen Beitrag zur weltweiten Reduzierung von verkehrsbedingten CO2-Emissionen leisten. Dies ist eine spannende und zugleich herausfordernde Zeit für die Automobilindustrie und ihre Zulieferunternehmen. Denn individuelle Mobilität muss sowohl für den Konsumenten bezahlbar als auch ökologisch vertretbar bleiben. Dennoch kann dies nur ein erster Schritt sein. Neue Entwicklungen wie das Down sizing mit Hilfe der Aufladung bieten weiteres Potenzial für deutliche Verbrauchssenkungen. Neuartige Aufladetechnologien sowie die Verbesserung vorhandener Produkte werden den Motorenentwicklern neue Möglichkeiten bei Diesel- und Ottomotoren eröffnen. Insbesondere die Turboaufladung von Ulli Fröhn, Vice President Sales & Marketing Europe bei BorgWarner Turbo & Emissions Systems. 4 Märkte & Kunden OPEL CORSA OPC STARTET MIT TURBOLADER VON BORGWARNER DURCH Built to be Automobilhersteller Opel will nicht nur den qualitätsbewussten Ottonormalfahrer ansprechen – auch Kunden mit Rennfahrer-Ambitionen sollen im Modellangebot des Herstellers das richtige Fahrzeug finden. Aus diesem Grund wurden 1999 die sportlichen OPC-Modelle aufgelegt. Ein Corsa mit kraftvollen 192 Pferdestärken rundet nun diese Palette ab. Seine Sportlichkeit ist dem Opel Corsa OPC schon auf den ersten Blick anzusehen. Rennwagen-Feeling im Corsa Opel gibt in diesem Frühjahr mächtig Gas. Der Corsa erhält als Topmotori sierung einen kräftigen 1,6-Liter-Turbomotor mit 192 PS/141 kW, der den kompakten Dreitürer in nur 7,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100 beschleunigt. Den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h schafft der Corsa in 6,7 Sekunden. Und Mehr Dynamik dank K03 Turbolader die Höchstgeschwindigtkeit liegt bei 225 km/h. Kombiniert wird das neue Aggregat mit einem serienmäßi gen Sechs ganggetriebe. Sein maxi males Drehmoment von 230 Newtonmetern lässt sich mit dem ebenfalls serienmäßigen „Overboost System“ kurzfristig nochmals auf 266 Newtonmeter steigern. Um dieses beeindruckende Leistungsniveau mit einem kompakten Motor und günstigen Verbrauchswerten zu realisieren, wurde das neue Triebwerk mit einem Aufladesystem von BorgWarner ausgestattet. Der wassergekühlte K03 Abgasturbolader mit Integralkrümmer, integriertem Schubumluftventil und Lade- 5 wild druckregelklappe ist eine Weiterent wicklung des Turboladers, der seit Anfang 2006 im 1,6-Liter-Aggregat des Meriva OPC (180 PS/132 kW) eingesetzt wird. Auch der Astra Turbo Ecotec mit 1,6 l (180 PS/132 kW) entsprang im Frühjahr 2007 dieser Baureihe. Der 4-Zylinder-Turbomotor verspricht außerordentlichen Fahrspaß bei einem Verbrauch von nur 7,9 Litern auf 100 km. Selbstverständlich erfüllt er die Euro4-Norm. Performance-Training inklusive Dass der Corsa OPC kein gewöhnlicher Kleinwagen ist, sieht man ihm bereits von außen an. Schon optisch verkörpert er Sportlichkeit pur. Nicht nur das Ardenblau als Hausfarbe der OPC-Familie, sondern vor allem das Dreieck als alles bestimmendes Element zieht sich wie ein roter Faden durch Karosserie und Interieur. Das Kürzel OPC steht übrigens für Opel Performance Center und verspricht Fahrspaß pur. Damit der Fahrer das Potenzial des Corsa OPC sicher ausschöpfen kann, bietet Opel ein OPCPerformance-Training an, das von Rennsportlegende Manuel Reuter betreut wird. Mit dem 1,6-LiterTurbomotor von Opel ist ein weiterer gelungener Vertreter der neuen Ottomotoren realisiert worden, die dem Downsizing-Konzept folgen und dabei sportwagentypische Fahrleistungen mit reduzierten Verbrauchswerten paaren. Er dokumentiert eindrucksvoll die gute Zusammenarbeit zwischen Opel und BorgWarner Turbo & Emissions Systems bei der Entwicklung aufgeladener Ottomotoren und die Kompetenz des Auf ladespezialisten im Bereich der Ottomotorenaufladung. 192 PS leistet der 1,6-Liter-Turbomotor mit K03 Turbolader von BorgWarner. 6 Märkte & Kunden ITEC UND FORD SETZEN AUF 2-STUFIG GEREGELTE AUFLADUNG VON BORGWARNER Diesel Power S teigende Leistung und wachsendes Drehmoment, aber auch zunehmend strengere Abgasgrenzwerte: Das sind die Trends, die den nordamerikanischen Markt für Pick-ups mit Dieselmotor seit längerer Zeit bestimmen. Diese Entwicklung zwingt die Automobilproduzenten dazu, neue Technologien zu finden, mit denen sich der Widerspruch zwischen mehr Leistung und weniger Verbrauch und Emissionen auflösen lässt. PowerStroke – der Turbodiesel für Amerika Zwei Premieren unter einer Motorhaube Die International Truck and Engine Corporation und die Ford Motor Company haben diese Herausforderung gemeinsam gemeistert – mit der Entwicklung des völlig neuen PowerStroke 6,4-LiterV8-Dieselmotors. Eine Schlüsseltechnologie, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen, war das 2-stufig geregelte Aufladesystem R2S™, das in der engen Zusammenarbeit der beiden Hersteller mit BorgWarner entstand. Das Ergebnis des Gemeinschaftsprojektes ist ein atemberaubender V8-Turbomotor mit einer Technologie, die für die weitere Verbreitung von Dieselmotoren im USMarkt wohl eine dominierende Rolle spielen wird. Mit dem R2S™-System können Triebwerke realisiert werden, die extrem strenge Abgasnormen erfüllen – in Bezug auf Leistung und Drehmoment dabei jedoch keine Wünsche offen lassen. Mit dem neuen V8-Dieselmotor haben die anspruchsvollen amerikanischen Pickup-Käufer erstmals die Möglichkeit, von den zahlreichen Vorzügen der 2-stufig geregelten Aufladung zu profitieren. Das R2S™-System besteht aus zwei unterschiedlich dimensionierten Turboladern, die in Reihe geschaltet sind. Der kleinere Hochdrucklader spricht spontan bei niedrigen Drehzahlen an, während der größere Niederdrucklader für den Ladedruck bei höheren Motordrehzahlen zuständig ist. Der kraftvolle neue Motor wird unter der Bezeichnung PowerStroke in der F-Serie von Ford eingesetzt, die aus den Schwerlast-Pickups F250, F350, F450 und F550 besteht. Außerdem wird das Aggregat unter dem Namen MaxForce7 auch die leichten Nutzfahrzeuge von International beflügeln. Mit dem Start des 6,4-Liter-V8-Dieselmotors legt Ford als Marktführer in den USA den Grundstein für die großflächige Einführung der R2S™-Technologie im Pickup-Segment. Das neue R2S™-System ist das weltweit erste, das die 2-stufig geregelte Aufladung mit einer VTG kombiniert. Um die Effizienz des Systems in jedem Betriebszustand des Motors weiter zu optimieren, wurde das kompakte Hochdrucksystem mit einer variablen Turbinengeometrie (VTG) ausgestattet – eine Weltpremiere in Verbindung mit dem R2S™-System. Die schnelle und präzise Einstellung der Leitschaufeln wird durch einen elektrischen Steuermotor geregelt, den BorgWarner Turbo & Emissions Systems eigens für diesen Turbolader entwickelte. Das V8-Triebwerk gewährleistet exzellente Beschleunigungswerte, 7 Das PowerStroke Triebwerk verhilft den neuen Ford Pickups zu dynamischen Fahrleistungen bei reduziertem Verbrauch. ein hohes Drehmoment und eine beeindruckende Leistungsdichte. Das Auf ladesystem wurde dabei so kompakt von den Ingenieuren konstruiert, dass es platzsparend im V des AchtzylinderDiesels untergebracht werden konnte. Die Innovationen, die in dem neuen, besonders Sprit sparenden Turbomotor stecken, dienen insbesondere auch der Umwelt. Um Stickoxidemissionen weiter zu reduzieren, kommt die Abgasrückführung auch bei Vollgas zum Einsatz. So hält der moderne 6,4-Liter-Diesel selbst die strengsten US-Abgasgrenzwerte ein. F-Serie anpeilt, machen den PowerStroke zum bis heute größten R2S™-Projekt für BorgWarner Turbo & Emissions Systems. Um den großen Bedarf an Turboladern zuverlässig zu erfüllen, hat BorgWarner in Asheville (USA) neue hochmoderne Produktionsanlagen entwickelt, installiert und in Betrieb genommen, auf denen die neuen R2S™-Systeme produziert und montiert werden. Die Zusammenarbeit zwischen International und BorgWarner begann bereits einige Jahre zuvor. Zunächst entwickelte Turbo & Emissions Systems VTG-Turbolader für die Reihensechszylinder-Nutzfahrzeug-Diesel, später folgte die Einführung der R2S™-Technologie in den 4,5-Liter-V6-Dieselmotoren von International. Führend in der 2-stufig geregelten Aufladung In der erfolgreichen Zusammenarbeit mit International und Ford hat der Turboladerspezialist BorgWarner ein weiteres Mal überzeugend seinen Anspruch auf Technologieführerschaft in der 2-stufig geregelten Aufladung dokumentiert. Die Vorteile dieser Technologie sind jetzt in jedem Fahrzeugsegment verfügbar: vom PKW bis hin zum Nutzfahrzeug. Die Produktionszahlen, die Ford mit der Als MaxForce7 ist der innovative V8-Turbodiesel auch für die leichten Nutzfahrzeuge von International erhätlich. 8 Innovationen BORGWARNER ENTWICKELT ZUKUNFTSTECHNOLOGIE ZUR REDUZIERUNG VON ABGASEMISSIONEN Frischer Wind gegen Abgasem i Wer in der Automobilbranche arbeitet, kennt BorgWarner Turbo & Emissions Systems als innovativen Turboladerspezialisten. Doch auch speziell für die Abgasnachbehandlung entwickelt das Unternehmen zukunftsweisende Lösungen – wie zum Beispiel die neue Sekundärluftpumpe 1000-T3, die gleich eine ganze Reihe unterschiedlichster Vorteile miteinander verbindet. BorgWarner positioniert sich damit als ganzheitlich kompetenter Partner zur Reduzierung von Abgasemissionen, die bei der Motorenentwicklung weltweit eine immer wichtigere Rolle spielt. Bewährte Lösung mit Nachteilen Mit dem Einblasen von Frischluft in das Abgassystem eines Verbrennungsmotors lassen sich Emissionen in der Kaltstartphase erheblich reduzieren. Dies geschieht heute üblicherweise mit Hilfe der so genannten Sekundärluftpumpe, die im Bereich des Auslassventils Luft in den Abgaskanal einbringt und damit die Abgastemperatur erhöht. Die Zeit, die zum Aufheizen des Katalysators benötigt wird, verkürzt sich dadurch und der Katalysator erreicht schneller seine Betriebstemperatur. Die optimierte Luftzufuhr in den Abgaskrümmer ebnet damit den Weg für den Einsatz kostengünstiger Katalysatoren mit einem geringeren Edelmetallgehalt. Bei Motoren mit größerem Hubraum müssen die Motorenentwickler bislang jedoch zwei Pumpen einsetzen, um die notwendige Luftmenge zur Erfüllung der aktuell gültigen Abgasnormen bereitzustellen. Dieses zweifache Pumpensystem bringt zwar den gewünschten Effekt, die Fahrzeughersteller müssen als Nachteile aber zusätzliches Gewicht, einen erhöhten Platzbedarf und Kostennachteile in Kauf nehmen. Emissionsreduzierung ohne Kompromisse Die Emissions-Experten von BorgWarner Turbo & Emissions Systems erkannten daher die Notwendigkeit und Chance, eine leistungsstarke, aber zugleich Gewicht, Platz und Kosten sparende Sekundärluftpumpe zu entwickeln. Dieses System mit der Bezeichnung 1000-T3 ist gegenüber einem zweifachen Pumpensystem nicht nur kompakter, leichter und kostengünstiger – es ermöglicht darüber hinaus auch eine schnellere Energieübertragung. Funktion der Sekundärluftpumpe Um die zunehmend strengeren Abgasgrenzwerte für Ottomotoren in den USA, Asien und Europa einzuhalten, müssen die Motorenentwickler zu speziellen Maßnahmen greifen, mit denen sich die Emissionen insbesondere beim Kaltstart weiter verringern lassen. Seit vielen Jahren werden hierfür Sekundärluftpumpen eingesetzt. Die Sekundärluftpumpe sorgt beim Kaltstart durch zusätzliche Zufuhr von Sauerstoff für eine Nachverbrennung der noch unverbrannten Abgasanteile. Kohlenmonoxid (CO) und Kohlenwasserstoff (HC) oxidieren bei hohen Temperaturen zu Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2). Somit unterstützen Sekundärluftpumpen die Automobilhersteller entscheidend dabei, den Schadstoffausstoß ihrer Motoren zu reduzieren und die Abgasnormen zu erfüllen. Kleiner, leichter, effizienter Die Ingenieure von BorgWarner ent wickelten einen besonders kompakten und leichten Elektromotor, der mit höherer Drehzahl und Geschwindigkeit arbeitet. Mit Hilfe umfangreicher CFDAnalysen (Computational Fluid Dynamics) sowie Druck- und Geschwindigkeits simulationen optimierten sie außerdem die Geometrie des Laufrades und die Form des Pumpengehäuses. Durch diese Maßnahmen konnte der Luftdurchsatz der 1000-T3 Pumpe deutlich erhöht werden. Die neue 1000-T3 Sekundärluftpumpe ist besonders Gewicht, Platz und Kosten sparend. Turbo & Emissions Systems intern 9 INNOVATIVE VTG-TURBOLADERTECHNOLOGIE IM PORSCHE 911 TURBO AUSGEZEICHNET m issionen BorgWarner gewinnt PACE Innovation Award 2007 Am 16. April konnte BorgWarner Turbo & Emissions Systems während einer festlichen Veranstaltung in Detroit eine besondere Auszeichnung entgegennehmen. Die amerikanische Zeitschrift „Automotive News“ sowie die Firmen SAP, Microsoft und TRC verliehen dem Turboladerspezialisten den PACE Innovation Award 2007 für die Entwicklung der Otto-VTG des Porsche 911 Turbo (s. auch TurboNews 2/2006). 3 Awards für Porsche und BorgWarner Das System besitzt jedoch noch weitere entscheidende Vorteile. Durch Verwendung eines kleineren Elektromotors konnten Gewicht und Platzbedarf der Pumpe erheblich verkleinert werden. Die 1000-T3 lässt sich wesentlich flexibler platzieren, auf eine aufwändige und die Effizienz mindernde Verrohrung zum Motor kann verzichtet werden. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen nutzt der Motor der 1000-T3 Pumpe außerdem die elektrische Energie wesentlich effizienter. Die Belastung des Bordnetzes beim Kaltstart kann so wirkungsvoll reduziert werden. Gleichzeitig wurde Porsche für die hervorragende Zusammenarbeit mit BorgWarner bei der Entwicklung des Turbomotors mit dem PACE Collaborators Award 2007 ausgezeichnet. Diesen Preis konnte Porsche außerdem auch für die enge Kooperation mit BorgWarner TorqTransfer Systems bei der Entwicklung des Allradverteilergetriebes für den 911 Turbo entgegennehmen. Die PACE Awards (Premier Automotive Supplier’s Contribution to Excellence Award) gehören zu den besonders begehrten Trophäen der Automobilbranche. Sie werden jährlich für herausragende Leistungen an Unternehmen der Automobilzuliefererbranche vergeben. Neue Werkstoffe Werkstoffe aus der Raumfahrttechnik Damit die zukunftsweisende Pumpengeneration optimal auf die geänderten Einsatzbedingungen abgestimmt ist, werden neue Dichtungsmaterialien eingesetzt, die wesentlich widerstands fähiger gegen hohe Temperaturen sind. Die Bestandteile der 1000-T3 Pumpe sind speziell geformte Elemente aus Granulat sowie ein Spritzgussgehäuse aus Aluminium, die der Sekundärluftpumpe eine höhere Stabilität verleihen. Bei der prämierten Otto-VTG handelt es sich um den weltweit ersten VTG-Turbolader für einen Ottomotor. Die Technik der variablen Turbinengeometrie war bislang ausschließlich den Dieselmotoren vorbehalten. Um sie auch im Ottomotor nutzbar zu machen, musste zunächst eine große technologische Herausforderung gemeistert werden: Sie bestand darin, Werkstoffe zu finden, die den wesentlich höheren Abgastemperaturen im Ottomotor gewachsen sind. Mit der Entwicklung von hochwarmfesten Legierungen – wie sie übrigens auch in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt werden – konnten die Ingenieure von BorgWarner das Problem lösen. Lösung für die Zukunft Der VTG-Turbolader verbessert insbeson dere im niedrigen Drehzahlbereich ganz erheblich die Elastizität und Beschleunigung. Bei BorgWarner Turbo & Emissions Systems geht man davon aus, dass sich diese Technologie nach der erfolgreichen Premiere im Porsche 911Turbo in den kommenden zehn Jahren auf breiter Basis durchsetzt. Gerüstet für die Zukunft Mit der Verkleinerung des Bauraums und einer deutlichen Reduzierung des Pumpengewichts geht BorgWarner frühzeitig auf die wachsenden Anforderungen der Motorenentwickler ein. Durch den Einsatz kostengünstigerer Katalysatoren können die Automobilhersteller mit der neuen Pumpengeneration darüber hinaus auch ihre Wirtschaftlichkeit verbessern. Die neue Pumpe wird voraussichtlich ab 2010 auf dem Markt erhältlich sein. Der Porsche 911Turbo ist der weltweit erste Benziner mit VTG-Turbolader. 9 10 Märkte & Kunden PSA UND BMW ENTWICKELN MOTOREN-GENERATION MIT TWIN-SCROLL-TURBOAUFLADUNG Powered by Downs Die Kleinwagen mit kraftvoller Motorisierung liegen voll im Trend. Aus diesem Grund hatten sich der PSA-Konzern und die BMW Group dazu entschlossen, gemeinsam eine neue Motoren-Generation names Prince zu entwickeln, die sich durch hohe Stückzahlen wirtschaftlich produzieren lässt. Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist eine VierzylinderMotorenfamilie mit wahlweise 1,4 oder 1,6 Litern Hubraum und vielen technischen Highlights. Das Topmodell ist ein 1,6Liter-Benzin-Turbomotor mit 110 kW (150 PS) beziehungsweise 128 kW (175 PS). Vorläufige Topmotorisierung im Peugeot 207 ist ein 1,6-Liter-Benzin-Turbomotor mit 110 kW. Flotter Franzose Der neue Peugeot 2071,616V THP (Turbo High Pressure) ist mit der 110-kW-Variante der zuvor genannten Aggregate ausgerüstet. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h schafft Peugeots neuer Bolide in gerade mal 8,1 Sekunden. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h und einem Drehmoment von 240 Newtonmetern, das bereits bei niedrigen 1400 U/min zur Verfügung steht, braucht sich der neue 207 nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. Der Motor gewährleistet eine hervor ragende Kraftentfaltung ohne das so genannte „Turboloch“. Dem neuen Turbolader verdankt der Franzose auch seinen sparsamen Verbrauch: nach Angaben von Peugeot liegt dieser bei nur 7,0 Litern auf 100 km. Diese Version des Motors wird ausschließlich in der 207-er Reihe verbaut. Oliver Dardart, seines Zeichens Chef von Peugeot Deutschland, be schrieb den Peugeot 207 wie folgt: „Ein Auto für Menschen, die nicht nur Leis- tung wollen, sondern auch morgens die Kinder zur Schule bringen müssen“. Starker Mini Die leistungsstärkere Version des neuen Aggregats kommt im neuen Mini Cooper S zum Einsatz. Der 175 PS starke 1,6Liter-Motor spurtet in nur 7,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Trotz dieser beeindruckenden Fahrleis- 11 nsizing Nicht nur Mini-Freunde, auch PeugeotFahrer sollen bald in den Genuss dieses dynamischen Triebwerkes kommen. Der 175 PS starke Motor wird dem Peugeot 207 RC, der vor seiner baldigen Markteinführung steht, zu außerordentlich sportlichen Fahrleistungen verhelfen. Leistungsplus dank Twin-Scroll-Turboaufladung Bei den neuen Aggregaten von PSA und BMW ist es den Entwicklern von BorgWarner erstmals gelungen, die Twin-Scroll-Turboaufladung in einer Hubraumklasse von 1600 ccm einzusetzen. Bei dieser Turboaufladung werden die Kanäle zwischen Auspuffkrümmer und Turbolader vom ersten und vierten, sowie vom zweiten und dritten Zylinder voneinander getrennt. Die Abgassäulen werden in so genannte Scrolls (Spiralen) geleitet und direkt am Turbinenrad wieder zusammengeführt. Durch diese Trennung können die Abgasströme eine bessere Leistung erzielen. Dank dieser Aufladung gelingt es, den spontanen Ladedruckaufbau um 500 Umdrehungen pro Minute früher zu erreichen, so dass sich das Ansprechverhalten im niedrigen Drehzahlbereich deutlich verbessert. Das Problem der hohen Abgastemperaturen bei der Benzin-Turboaufladung haben die Ingenieure von BorgWarner sehr gut in den Griff bekommen – trotz der großen Herausforderung, die ein so kompaktes Turbinengehäuse mit zwei Fluten (Scrolls) darstellt. U.a. durch die Entwicklung einer ausgefeilten Gießtechnik konnten die Temperaturfestigkeit und die geforderte hohe Qualität des Turbinengehäuses gewährleistet werden. Mit der Prince Motoren-Generation feiern weitere Motorenmodelle Premiere, die nach dem sogenannten „Downsizing-Konzept“ entwickelt wurden und die überzeugend belegen, dass mit einem kleinen Hubraum nicht auf Leistung verzichtet werden muss. Im Gegenteil: mit der Twin-Scroll-Turboaufladung und anderen marktführenden Technologien von BorgWarner Turbo & Emissions Systems können PKW den Markt ero bern, die trotz dynamischer Fahr leis tungen einen niedrigeren Verbrauch aufweisen und dementsprechend auch geringere CO2-Emissionen verursachen. Und dies ist in der heutigen Zeit der Kern und Antrieb der Motorenentwicklung. Die 175-PS-Version des Prince-Motors kommt auch beim Peugeot 207 Spider Cup zum Einsatz. Der Twin-Scroll-Turbolader ermöglicht schon bei sehr niedrigen Drehzahlen einen hohen Ladedruck. Der Mini Cooper S verfügt über einen 175 PS starken 1,6-Liter-Turbomotor. © BMW AG tungen liegt der Verbaruch bei günstigen 6,9 Litern. Der Aufbau des Ladedrucks beginnt bei 1000 U/min, hier steht bereits ein Drehmoment 156 Nm zur Verfügung. Für eine stärkere Beschleunigung wird das Drehmoment durch kurzfristige Erhöhung des Ladedrucks (Overboost) auf 260 Nm angehoben. 12 Turbo & Emissions Systems intern TURBO & EMISSIONS SYSTEMS FÜHRT DATENRÜCKVERFOLGUNG EIN Lückenlose Qualitätssicherung I mmer mehr Automobilhersteller fordern von ihren Zulieferern die Einführung der sogenannten Datenrückverfolgung, um die Herkunft fehlerhafter Teile zu identifizieren und die Qualität weiter zu verbessern. Nach intensiver Vorbereitung hat BorgWarner Turbo & Emissions Systems im Werk Kirchheimbolanden deshalb diese protokollierte Qualitätssicherheit verwirklicht – und zwar bei dem Aufladesystem BV39, das der Turboladerspezialist für Volkswagen fertigt. Die Markierung von Bauteilen mit einem DataMatrix-Code ist die Voraussetzung zur Einführung der Datenrückverfolgung. Sichere Identifizierung per Kamera Die Erfassung der Daten erfolgt an den Bearbeitungszentren des jeweiligen Prozessschrittes mit Hilfe eines IndustriePCs. Dieser ist eingangsseitig mit einem Kamerasystem zur Code-Identifizierung ausgestattet. Weiterhin ist der Rechner mit einer Verbindung zur Messwerterfassung bzw. einer Anlagensteuerung versehen. Ausgangsseitig ist eine Anbindung an die BorgWarner-Datenbank und das SAP-System gegeben. Kennzeichnung per DataMatrix-Code Die Datenrückverfolgung sieht vor, ein bestimmtes Bauteil der zu produzie renden Abgasturbolader eindeutig zu markieren. Das Bauteil wird mit einem individuellen Schlüssel versehen, dem in einer Datenbank Produkt-, Prozessund Montagedaten zugeordnet werden. Bei dem zu verwendenden Schlüssel handelt es sich um einen 28-stelligen Code, der Hersteller, Entstehungsort, Produktionsanlage sowie Zählernummer und Bauteilnummer enthält. Er ist als maschinenlesbarer DataMatrix-Code sowie in Klarschrift dargestellt und wird auf ein ca. 15 x 5 mm großes Label bzw. Klebeetikett aufgedruckt und auf der ATL-Rumpfgruppe angebracht. In einem weiteren Schritt soll dieses Label durch eine Direktmarkierung mittels Tintenstrahl abgelöst werden. Der DataMatrix-Code ist ein zweidimensionaler maschinentechnischer Code, der auf geringstem Raum eine hohe Informationsdichte bietet. Dennoch ist er unter jedem Rotationswinkel und selbst bei bewegten Objekten sicher auslesbar. Dadurch und aufgrund zuverlässiger Fehlerkorrekturen gewährleistet er eine fehlerfreie Identifizierbarkeit des betreffenden Bauteils. Vor dem Start des eigentlichen Projektes mussten zunächst die Anforderungen definiert werden, die einerseits der Kunde und andererseits die Produktions- und Montageabteilungen von BorgWarner an das neue Datenrückverfolgungssystem stellen. Eine wichtige Forderung war, die Unwucht- und Einstellwerte bei der Strömungsgehäusemontage für jeden einzelnen Abgasturbolader genau rückverfolgen zu können. Diese Werte sollten unter Nutzung des DataMatrix-Codes mit der Typbezeichnung und Serien-Auftrags-Nummer verknüpft werden. Damit der Code diese Forderung erfüllen kann, muss er bestimmten Kriterien gerecht werden. Dazu zählt zum einen die zügige Identifizierung von Serien- und Ausführungsnummer, zum anderen aber auch die sichere Vermeidung von Wiederholungen, die zu Verwechslungen führen könnten. Darüber hinaus muss eine prozesssichere Auslesung des Codes trotz etwaiger späterer Beschädigung oder Verschmutzung des Turboladergehäuses gewährleistet sein. Die Codes werden vom Datenbank system in Paketen generiert und sind auf Abruf verfügbar, wobei sie einmalig über einen Anlagen-PC zum Drucker geschickt werden. Die Klebeetiketten, auf denen sich der DataMatrix-Code und die Klarschrift befinden, werden zur Zeit noch von Hand bei der Rumpfgruppenmontage auf der Rumpfgruppe angebracht. In den nachfolgenden Prozessschritten wird bei Abarbeitung eines Vorganges, bei dem Daten zu erfassen sind, der Code per Kamera eingelesen und auf dem zugeordneten Anlagenrechner gespeichert. Die in dem Arbeitsschritt anfallenden Daten werden ebenfalls über diesen Rechner abgefragt und dem Code zugeordnet. Nach Abschluss des Prozesschrittes bzw. nach Quittierung durch die Anlage wird das Datenpaket mit dem Code an die Datenbank gesendet und das Produkt zur weiteren Bearbeitung freigegeben. Sollte ein Prozessschritt zu Ausschuss geführt haben, so wird dies ebenfalls der Datenbank rückgemeldet. Das jeweilige Bauteil bzw. der Code wird dann automatisch für weitere Bearbeitungsschritte gesperrt. Events 13 BORGWARNER PRÄSENTIERT SICH AUF DER AUTOMEC 2007 Showtime in Sáo Paulo Mitte April richtete sich die Aufmerksamkeit der südamerikanischen Automobilbranche auf Brasilien. Dort fand bereits zum achten Mal die AUTOMEC statt. Dabei handelt es sich nicht nur um die bedeutendste internationale Messe der Automobilzulieferindustrie auf der südlichen Hemisphäre, sondern mittlerweile auch um eine der weltweit wichtigsten Automobil messen. Traditioneller Veranstaltungsort der AUTOMEC ist Sáo Paulo – die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, die rund 13 Millionen Fahrzeuge und über 12.000 Fachgeschäfte für Autozubehör zählt. Codierung nach Kundenanforderung Zur Sicherung der Daten werden diese für einen bestimmten Zeitraum auf dem Rechner zwischengespeichert, der der Anlage zugeordnet ist. Zum Austausch von Datensätzen mit dem Datenserver und um eine Fernwartung zu ermöglichen, wurde eine WLAN-Schnittstellenverbindung zwischen dem Rechner und dem Firmennetzwerk erstellt. Zur Sicherstellung der Verknüpfung von erfassten Datensätzen mit den jeweiligen Typ nummern und ATL-Seriennummern wird ein weiterer DataMatrix-Code permanent – genau nach Kundendefinition – auf den Typschildern aufgebracht. Mehr als 1.300 brasilianische und interna tionale Aussteller aus rund 30 Ländern präsentierten ihre neuesten Technolo gien vor 96.000 Besuchern, die aus 75 verschiedenen Nationen angereist waren. Neben Autoteilen wurden auf der AUTOMEC auch Geräte und Ausrüstungen für Reparaturwerkstätten sowie für den Verkauf und die Überholung von Motoren präsentiert. Dazu gehörten Schmierstoffe ebenso wie auch Werkzeug und Geräte für die Fehlerdiagnose. BorgWarner war auf der AUTOMEC mit zwei Produktlinien präsent: den Lüftungssystemen Das neue Datenrückverfolgungssystem von BorgWarner Turbo & Emissions Systems wird nun schrittweise standardisiert und auf weitere Werksbereiche und Produkte ausgeweitet. In einem neu angestoßenen Folgeprojekt werden MDE und BDE sowie CAQ-Daten standardisiert mit einem Softwaretool (MES) gesammelt und vorausschauend der Produktions- und Qualitätssicherung zur Verfügung gestellt. Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes im Produktionscenter7 durch Andreas Adlhoch, Arno Radmacher und Benny Freund zeigt, dass der Turboladerspezialist in der Lage ist, auch komplexe Forderungen von Kunden an die Qualitätssicherung zu erfüllen. Auf dem gemeinsamen Messestand von Thermal Systems und Turbo & Emissions Systems wurden die neuesten Lüftungsund Aufladetechnologien präsentiert. von BorgWarner Thermal Systems sowie den Turboladern von BorgWarner Turbo & Emissions Systems. Zahlreiche südamerikanische Kunden besuchten den Stand von BorgWarner, nutzten die Gelegenheit zu ausführlichen Besprechungen und informierten sich über neue Produkttechnologien. „Wir erwarten uns gute Ergebnisse im Neugeschäft durch zahlreiche neue Kontakte mit Unternehmen aus Südamerika und dem Mittleren Osten, die wir auf der AUTOMEC knüpfen konnten“, resümmierte David Dias Patricio, der Aftermarket Manager von BorgWarner in Brasilien. 14 Events ÜBERRAGENDER SIEG FÜR MAN BEI DER DAKAR 2007 MAN gewinnt BorgWarner entwickelt Turbolader für den harten Alltag auf allen Straßen dieser Welt. Beim Engagement im Motorsport überlässt das Unternehmen gerne anderen den Vortritt. Dennoch beweisen die BorgWarner Aufladesysteme immer wieder auch im Renn- und Rallye-Sport ihre besonderen Qualitäten – wie im Januar bei der Rallye Dakar 2007, einem der härtesten Rennen der Welt. Über 500 Fahrzeuge gingen in Lissabon (Portugal) an den Start, um über Marokko, Mauretanien und Mali das rund 10.000 Kilometer entfernte Dakar im Senegal zu errei chen. Strecken, Geschwindigkeiten und Temperaturen verlangten Fahrern und Material dabei einiges ab. 3 Top-Platzierungen für MAN Sieger in der Kategorie Trucks – in der 80 Fahrzeuge starteten – wurde Hans Stacey mit seinem MAN TGA Race-Truck. Der Niederländer kam mit seinen Bei fahrern Charly Gotlib und Bernard der Kinderen mit einem souveränen Vorsprung von 3 Stunden und 10 Minuten ans Ziel. Dieser überragende Erfolg basiert auf einer konstant starken Leistung von Fahrer und Technik. Stacey gewann 5 der 13 Lkw-Etappen und war seit dem 5. Tour-Tag nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Der zweite MAN TGA Race-Truck – ebenfalls vom ExactMAN-Team – wurde von Philippe Jacquot aus Frankreich gesteuert. Er erreichte einen hervorragenden 6. Platz in der Lkw-Gesamtwertung. Bei beiden Fahrzeugen handelte es sich um speziell für den Motorsport entwickelte Trucks mit der Bezeichnung TGA 18.531 4x4 BB Dakar. Sie werden von dem bewährten D2876-Motor angetrieben, der über einen Serien-Abgasturbolader K33 mit gegossenem Verdichterrad verfügt! Für eine echte Überraschung bei der 29. Rallye Dakar sorgte übrigens Franz Echter, Meister bei MAN. Er fuhr das Assistenz-Fahrzeug für das Exact-MAN Team auf den 10. Platz der Nfz-Wertung. Bei seinem Race-Truck handelt es sich um den neuen TGA 18.480, der den L2000 4x4 mit D08 ablöst. Dieser Nfz-Typ soll bei der Rallye Dakar im nächsten Jahr in größerer Zahl als Assistenz-Fahrzeug eingesetzt werden. 15 Leistung angepasst und das Drehzahlband so erweitert worden, dass der Fahrer beim Überfahren von Sanddünen nicht schalten musste. Eine wichtige Komponente für die bessere Fahrbarkeit zusammen mit der für die Dakar notwendigen Zuverlässigkeit war der Einsatz eines K31-Turboladers mit gefräs tem Verdichterrad. Turbos für den Alltag Das Assistenz-Fahrzeug für das Exact-MAN Team landete auf den 10. Platz der Nfz-Wertung. Erfolg macht einsam: Hans Stacey war mit seinem MAN TGA Race-Truck seit dem 5. Tour-Tag nicht mehr einzuholen. Nebenbei erwähnt: Ohne einen Schaden an der vorderen Achsaufhängung, der mehr als 4 Stunden Zeit gekostet hat, wäre Franz Echter im Bereich von Platz 5 oder 6 im Ziel angekommen. Und das mit einem Fahrzeug, das nicht als reinrassiges Rennfahrzeug aufgebaut wurde! Der TGA 18.480 ist mit dem neu entwickelten D26 Common-Rail Motor ausgerüstet, der speziell für die Dakar abgestimmt wurde. Für die Rallye war die Zählt der Turbolader schon im Alltagsbetrieb zu den am stärksten belasteten Komponenten, so sind die Anforderungen bei der Rallye Dakar ungleich höher. Hohe Außentemperaturen, staubige und sandige Pisten sowie das ständige Abrufen der Maximalleistung über viele Tage hinweg sorgen für eine extrem hohe thermische und physikalische Beanspruchung. Dass die beiden aus der Serie stammenden Aufladesysteme K33 und K31 von BorgWarner während dieser Tortur keinerlei Grund zur Sorge bereiteten, spricht für ihre hohe Alltagstauglichkeit. Events 16 BORGWARNER PRÄSENTIERT SICH AUF DER SHANGHAI AUTO SHOW Zukunftsmarkt China China hat als Wirtschaftsmacht in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Aufgrund seines starken Wirtschaftswachstums und seiner 1,3 Milliarden Einwohner ist das Land für Investoren außerordentlich attraktiv – birgt es doch ein enormes Marktpotenzial. Chinesische Banken gehen davon aus, dass im Jahr 2010 etwa jeder zweite chinesische Haushalt einen Pkw besitzt. Das wären rund 180 Millionen Autos. Kein Wunder, dass Automobilhersteller in der ganzen Welt auf diesem Markt erfolgreich Fuß fassen wollen. Große Modellvielfalt Das große Interesse der Automobilindustrie an der chinesischen Kundschaft war auch auf der diesjährigen Shanghai Auto Show zu spüren. Über 1.300 Original Equipment Hersteller und Teile-Zulieferer zeigten den interessierten Messebesuchern ihre Produkte. Insgesamt wurden 868 Fahrzeuge ausgestellt. Pkw-Produzenten und Global Tier 1 Anbieter präsentierten sich in 9 Hallen, während Nutzfahrzeuge unter freiem Himmel gezeigt wurden. Trends noch nicht abschätzbar Der Fokus der Pkw-Hersteller lag übrigens nicht auf kleinen, preiswerten Fahrzeugen, wie man vielleicht vermuten könnte. Neun von zehn Anbietern präsentierten ihre gesamte Produktpalette. Ein Grund für die Vielfalt ist sicher, dass die Anbieter zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar abschätzen können, welche Modelle der Markt schwerpunktmäßig verlangt. Umwelttechnologien im Fokus Die Global Player unter den Herstellern gaben den Ton an, was den technologischen Fortschritt in der Fahrzeugentwicklung angeht. General Motors präsentierte das weltweit erste Volt Electric Concept Car, dessen Antrieb von E-Flex stammt. Toyota brachte nicht weniger als fünf Hybrid-Fahrzeuge zur Messe mit. Honda stellte das FCX Concept Car vor, das mit einer Brenn- stoffzelle ausgerüs tet ist. Doch auch die ört lichen Hersteller holen technologisch auf. Chery demonstrierte seine Forschungserfolge im Bereich flexibler Brennstoffe, Micor-Hybrid und BioDiesel. SAIC stellte einen Brennstoffzellenantrieb für das Modell Roewe vor und Chang´an eine Limousine mit Hybridantrieb. Auf der Messe war klar zu spüren, dass vor allem Technologien an Bedeutung gewinnen, die das Autofahren umweltschonender und kraftstoffsparender machen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Abgasturboaufladung von Diesel- und OttoMotoren auch für den chinesischen Markt zunehmend zu einer Schlüsseltechnologie entwickelt. BorgWarner präsentiert Innovationen Auf der diesjährigen Shanghai Auto Show präsentierten sich zum ersten Mal auch sämtliche Geschäftseinheiten von BorgWarner inklusive Beru mit ihren Produkten und Lösungen. Bei Thermal Systems standen elektronische ViscoLüfterantriebe, Wasser- und Ölpumpen im Mittelpunkt. Morse TEC führte Nockenwellenantriebsketten und -systeme, das Gemini Kettensystem und die variable Nockenwellensteuerung VCT vor. Turbo & Emissions Systems war mit dem R2S-System des VierzylinderDieselmotors aus dem Mercedes Sprinter sowie dem neuen 1,8T-FSI-Motor von Volkswagen/ Audi vor Ort, der kürzlich in Europa und China auf den Markt gebracht worden war. Außerdem stellte die Geschäftseinheit VTG-Turbolader, Abgasrückführsysteme für Dieselmotoren sowie Impressum TurboNews – Ausgabe 1/2007 Herausgeber Fotos BorgWarner Turbo Systems Worldwide Headquarters GmbH Marnheimer Straße 85/87, D-67292 Kirchheimbolanden BW Turbo & Emissions Systems, BMW AG, Ford, Peugeot, Opel, Porsche, MAN, ITEC In diesem Jahr waren zum ersten Mal alle Divisionen von BorgWarner auf der Shanghai Auto Show präsent. Sekundärluftpumpen vor. Der 1,8-TFSI-Turbolader ist das erste Produkt, das mit hohen Kapazitäten am neuen BorgWarner Standort in Ningbo hergestellt wird. Torq Transfer Systems zeigte das TOD Transfer Case und ITM-I. Auch das Doppelkupplungsgetriebe, die Freilaufkupplungen und Magnetschalter von Transmission Systems stießen auf großes Interesse. Und Beru schließlich präsentierte innovative Lösungen wie das Diesel-Schnellstartsystem ISS, das Tire Safety System TSS, PTC-Zuheizsysteme, Zündspülen und Zündkerzen. Die Produktpräsentationen von BorgWarner wurden ergänzt durch drei Seminare zu den Themen Allradantrieb, Abgasrückführung und Doppelkupplungsgetriebe. Die Veranstaltungen waren sehr gut besucht – sowohl von Fachleuten aus der Industrie als auch von Wissenschaftlern. Konzept, Design und Litho Ein Kollege/eine Kollegin soll ebenfalls eine Ausgabe der TurboNews regelmäßig bekommen? Redaktion und Koordination schulze, reister, grözinger, werbeagentur ag, Mannheim www.srgwerbeagentur.de Firma, Name, Anschrift per email an: Günter Krämer, Global Marketing, BorgWarner Turbo Systems Druck WDW Druck GmbH, Leimen-St.Ilgen, Germany Autoren Andreas Adlhoch, Nicole Raimer, Karsten Müller, Sabine Bossert, Brad Hogerheide, Brad Weingust Copyright © 2007 BorgWarner Turbo Systems Worldwide Headquarters GmbH, Kirchheimbolanden Alle Rechte und technische Änderungen vorbehalten Printed in Germany [email protected]