Heft 1 - Sauerländer Heimatbund
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Heft 1 - Sauerländer Heimatbund
Sauerländer Heimatbund SAUERLAND © Copyright Sauerlander Heimatbund Gefordert durch Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen W^ KREIS Lf*% I** SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Nr. 1 Sauerländer Heimatbund Marz 1980 © Copyright SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund SAUERLAND Sauerlander Heimatbund L 2767 F Sauerländer Heimatbund SAUERLAND „IVIan lebt nicht, urn zu sparen man spart,um zu leben" »Wer was vom Leben haben will, der muB sich auch mal was leisten konnen - klar!«Trotzdem sollten wir uber all unseren Wunschen nicht vergessen, etwas auf die »hohe Kante« zu legen. Weil uns der Alltag immer wieder mit unvorhergesehenen Ausgaben uberrascht. Dann ist es gut, ausreichende Rucklagen zu haben. Ms Faustregel fur ein beruhigendes Finanzpolster gelten 3 Monatsgehalter. Und wie Sie die am schnellsten auf Ihr Sparkassenbuch bringen, z.B. per Dauerauftrag, erfahren Sie am besten bei Ihrem Geldberater. Eigentum dea Hochsauerlandkreises Ihr Geldberater ^auenand Museum Arnsberg Die Sparkassen des Sauerlandes SparkasseArnsberg-Sundern • Sparkasse Attendom • Sparkasse Balve-Neuenrade • Sparkasse Bestwig • Sparkasse Hochsauerland • Sparkasse Finnentrop • Sparkasse Lennestadt-Kirchhundem • Sparkasse Meschede • Stadtsparkasse Marsberg • Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden • Stadtsparkasse Schmallenberg. © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Ausstellung^zMm WestfalenJubilaum Fur November dieses Jahres wird in Munster aus AnIaB des SOOjShrigen Westfalen-Jubiiaums eine groBe Ausstellung unter dem Titei „KOin - Westfalen 1180-1980" vorbereitet. Der Saueriander Heimatbund hatte, bevor er von diesem Vorlnaben unterrichtet wurde, selbst eine Ausstellung geplant. Angesichts des weit grOBeren VorhabensdesWestfalischen Landesmuseum fur Kunst und Kulturgescliiclite in Munster wurde dieserPlan selbstverstandlicli aufgegeben, zumal der SHB die Zusage erhielt, daB ein Teil der MOnster'schen Ausstellung im kommenden Jahr auch im Sauerland gezeigt werden konne. Neben der Ausstellung selbst soil ein umfangreicher Katalog mit einschlagigen Arbeiten zaiilreictier Wissenschaftler aus dem westfalischen und rheinischen Raum erscheinen. SAUERLAND wird welter dartiber bericliten. AuBer in Munster werden aus AnIaB des gleichen JubilSums auch in Bayern{BurgTrausnitzuberLandshut, Munchen Residenz und VOIkerkundemuseum) und Karnten, das 1180 als eigenes Herzogtum von Bayern abgetrennt worden war, (in Graz) Ausstellungen vorbereitet. BildDokumentation Sauerland wachst Die Fotodokumentation saueriandischer Baudenkmaier wachst welter. Wie Friedheim Ackermann aus Arnsberg, der diese einmalige Sammlung fotografiert und zusammenstellt, mitteilte, ist zur Zeit der Raum Finnentrop in Arbeit. Die meisten Fotos slnd schon gemacht. Balvfe und Brilon folgen. Ackermann wird auch auf die Landschafts- und Stadtveranderung aufmerksam machen, die sich aus dem Bau der Autobahn in Neheim ergibt. Ein Beispiel dafur - wie die Theodorus-Kapelie gerettet wurde finden unsere Leser bereits in diesem Heft. Zeitschrift des Saueriander Heimatbundes SAUERLAND FruherTrutznachtigall, Heimwachtund Sauerlandruf Titelbild: Karte des Herzogtums Westfalen Seite Aus dem Inhalt: 2 Westfalenjubiiaum 9 550 Jahre Stadt Balve 12 Museum als Spielkabinett Arnsbergs letzter 15 Gerbermeister 16 Nashornkafer im Sauerland 17 Uriaub und Freizeit 19 Saueriandische Sagen 20 Theodoruskapelle Neheim 25 Plattdeutsch 26 Saueriander Barock 28 Werler BOrgerbuch Mitarbeiten Theo Hundt, OIpe; Elisabeth Thiell, Alfons M6lle, beide Balve; Dr. Magdalena Padberg, Eslohe; Friedhelm Ackermann, Arnsberg; Hans Grunwald; Egon Muhr, NeheimHusten; Theodor Tochtrop, Brilon; Hedwig Jungblut-Bergenthal, Schmallenberg; Klemens PrOpper, Arnsberg. © Copyright Saueriander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND WestfalenJubilaum 1180-1980 Am 13. April 1180 verlieh der StauferKaiser Friedrich I. Barbarossa in seiner Stadt Gelnliausen das Herzogtum in Westfalen und Engern dem Erzbiscliof von KSIn, Philipp v. Heinsberg. Es war das der Geburtstag des heute noch so genannten „Kurk6lnischen Sauerlandes", das sein SOOjSliriges Bestehen in diesem Jahr feiern kann. Zwar begann mit der Gelnliauser Urkunde und dem Anfall der herzoglichen Reclite an das Erzstift Koln nicht die Geschichte des Sauerlandes, wohl aber sein wirtschaftlicherundgeistigerAufstieg. Um das riclitig zu wiirdigen, bedarf es eines Blicks auf die vor dem denkwurdigen Tag liegende Zeit, ihre Zustande und Ereignisse. Aus der vorkolnischen Zeit Das Land an Ruhr und Lenne war zwar nie vollig menschenleer, aber es war von riesigen Waldern bedeckt. Die nordische Niflunga-Saga, die die TragOdie der Nibelungen, wenn wir die Heimatkundigen einleuchtenden Thesen von H. Ritter einmal akzeptieren, nacin Soest verlegt, laBt die von Nivelles (bei Brijssel) heranziehenden Helden den Niederrhein uberschreiten und an Altenberg-Dortmund vorbei auf dem Hellweg KOnig Etzels Burg in Soest erreichen. Den ganzen Weg entlang lag sudlich ein geschlossenes Waldgebiet, weite wilde Jagdgrunde, Lyrawald genannt. Er war die Zuflucht des von Etzel verdrSngten Kftnigs Melias von Hunaland, der sich auf der Wilziburg verbirgt. (Wer denkt da nicht sogleich an Lijrwald, Hunau und Wilzenberg?) DieserUrwald der Sage war das alte Sauerland. Die Seltenheit frijhgeschichtlicher Grabungsfunde bestStigt, daB tatsachlich dies Gebiet in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung nursehrschwach besiedelt war, woran auch die Inbesitznahme durch die Sachsen (etwa gegen 700) nichts geandert hat. Erst im Gefolge der Christianisierung, mit welcher Karl d. Gr. zu Ende des 8. SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Kaiser Friedrich i. Barbarossa (1155 - 1190). Jh. im Sudwesten Westfalens den Erzbischof von Koln beauftragte, traten erste Wandlungen ein. Die Bereitschaft zur Taufe war groB. Das Land wurde mit einem Netz von Taufkirchen („Urpfarren") iJberzogen; gleichzeitig errichtete der K6nig an den wichtigsten StraBen zahlreiche K6nigsh6fe. Beide, Kirchen wie KonigshOfe, wurden Kern fur erste Siedlungszentren, zugleich aber auch Ausgangspunkte fur eine mehr Oder weniger gelenkte bauerliche Ansiedlung. So entstanden bis zum 12. Jh. auch in den sauerlandischen Gebirgswaldern durch Rodung zahlreiche BauerngehOfte, was wiederum die Schaffung neuer Pfarren nfitig machte. Das alles laBt sich historisch belegen, auch wenn in Sudwestfalen Urkunden erst spat einsetzen im SiJdsauerland z.B. erst i.J. 1000 -. Doch die einzigen Stadte waren Soest und Dortmund, am auBersten Rande des Sauerlandes, und etiiche stadtahnliche Orte wie Werl, Horhausen (Niedermarsberg), Medebach. Es gab nur wenige KlOster von Bedeutung; Meschede, Grafschaft und, wiederum weit ab, Geseke und Marsberg. Erst etwa gleichzeitig mit dem Ereignis von Gelnhausen waren drei neue KlOster entstanden: Wedinghausen (1173), Oelinghausen (1174) und KiJstelberg (Glindfeld). Mit Ausnahme von Arnsberg gab es keine bemerkenswerle herrschaftliche Burg; der ubrige © Copyright Sauerlander Heimatbund Adel, mit zum Tail auch politisch wichtigen Burgen, zeigte kaum gemeinschaftsbildende Ausstrahlung. Die Bauern, meist Freie, lebten auf EinzelhOfen und in Weilern; ihre Freiheit allein brachte den Fortschritt nicht. Dieser, bzw. die AnstOBe dazu kamen von oben Oder von auBen, vor allem von K6ln und im Gefolge der Ubertragung des Herzogtums an die Keiner Erzbischflfe. Die iJbertragung des Heizogtums Vor 1180 waren die Landschaften Westfalen und Engern Teile des vom Rhein bis uber die Elbe reichenden Herzogtums Sachsen, das der Welfe Heinrich der L6we vom Reich zu Lehen trug. Heinrichs Interesse gait allerdings uberwiegend Ostsachsen, wo der Kern seiner groBen Besitzungen lag, den er durch Kriege laufend zu erweitern suchte. Nicht nur mit den Slawen jenseits der Elbe, sondern auch mit den benachbarten Reichsfursten, u.a. dem Markgrafen von Brandenburg und dem Bischof von Magdeburg, stand er in stSndigem Streit, was schon zu mehrfachem kriegerischen Eingreifen der mit dem Bischof verbundeten ErzbischOfe von Koln gefuhrt hatte. Im sijdlichen Westfalen waren Heinrichs Interessen gering, und nur gelegentlich wurde er hier, wie bei der Strafaktion gegen den BrudermOr- Sauerländer Heimatbund SAUERLAND der Graf Heinrich I. v. Arnsberg (gemeinsam mit dem Erzbischof von Koln und den Bischfifen von Minden, Munster und Paderborn) als Herzog aktiv. Bedeutete er also fur Sudwestfalen w/enig, so desto mehr fur die Reichspolitik. Er war der machtigste Vasall des Kaisers, weicher, nachdem er dem Welfen das doppeite Herzogtum von Bayern und Sacfisen verlielien hatte, auch auf dessen Hilfe rechnete. Ais daher 1176 Heinrich der Lowe dem Kaiser fur einen seiner italieniscfien Feldzuge (vielleiclit berechtigt?) die Waffenfiilfe verweigerte und ihn damit zu erpressen versuchte, zog Friedrich Barbarossa seine schtitzende Hand von ifim und lud den zweifachen Herzog zur Rechtfertigung gegen die Klagen seiner Nachbarfursten vor den Reichstag. Doch Heinrich mil3achtete die mehrfachen Ladungen, worauf schlieBlich die Fursten einhellig die Reichsacht gegen ihn verhangten und ihn aller seiner Reichslehen ledig erklarten. Der Kaiser, und nicht zuletzt auch der Erzbischof von Koln, zogen gegen ihn zu Felde und trieben ihn auBer Landes. Die Herzogtumer Sachsen und Bayern wurden aufgeteilt. Wittelsbach erhielt das Herzogtum im wesentlich beschnittenen Bayern, K6ln das in Westfalen und Engern soweit die BistiJmer Koln und Paderborn reichten. Das kolnische „Her7ogtum" Das Herzogtum, das dem Erzbischof von KOIn 1180 iJbertragen wurde, war ein Regal, d.h. konigliches Herrschaftsrecht, dessen Verleihung voraussetzte, daB der Inhaber auch die Macht besaB, es auszuuben. Das Schwergewicht der kOlnischen Macht lag damals am Rhein. In Westfalen besaB die kfllnische Kirche zwar auch betrachtliche Besitzungen, besonders in Soest, Werl, Menden, Vreden und Herford, doch in Sudwestfalen nicht genug, um Herzogsrechte durchzusetzen. KOIns Problem war daher, seine politische Macht in Westfalen zu starken. Das ausgehende 12. Jh. stand im Ubergang vom feudalistischen zum territorialen Staatsprinzip. Erzbischof Philipp V. Heinsberg beging nun einen doppelten Fehler: Er erkannte zwar richtig die Notwendigkeiten, die aus seinem neuen Amt entsprangen, blieb aber zu sehr mittelalterlicher Feudal- Grabmal Phllipps von Heinsberg im Kolner Dom vorstellung verhaftet; er verkannte ferner die grundsatzliche SchwSche geistlicher Furstenmacht, die aus der Jewells anderen Familienbindung der Nachfolger resultiert und die Verfolgung einer einheitlichen politischen Linie ungewOhnlich schwierig, wenn nicht unmSglich macht. Statt handfesten Besitzenwerbs im rechtsrheinischen Gebiet bemuhte er sich uberwiegend, neue Vasallen um sich zu sammein, was ihm dank des hohen © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Ansehens seiner Person und der immensenfinanziellenMittel, dieerdafiir aufwandte, nicht schwerfiel. Doch Philipps Nachfolger im Bischofs- und Herzogsamt waren schwachere Regenten, die, anders interessiert, ihre Energien in den vielen politischen Handein der Zeit verzettelten. Die von Philipp V. Heinsberg gewonnenen „Nobiles terrae nostrae", d.h. Edien Unseres Landes, vergaBen daher ihre Vasallentreue bald. Als 1216 mit Engel- Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Eine Karte der Dekanate and Pfarreien des kolnischen Westfalen urn 1050. Sie stammt von Albert K. Homberg. bert V. Berg wieder eine starke Personlichkeit zum Erzbischof von K6ln erhoben wurde, stand dieser vor einem ganz neuen Anfang, dam Herzogtum in Westfalen seine Grundlagen zur versctiaffen. Er kaufte nicht mehr Vasallen, sondern baute und erwarb Burgen und grundete nach dem Vorblld anderer Fijrsten Stadte. PlanmaSig richtete er sein Hauptaugenmerk auf die Einkreisung des der kfiinisctien Herzogsmacht widerstrebenden Bistums Paderborn. Das ihm als Herzog allein zusteliende Befestigungsreclit nutzte er dazu, bei alien Burgenbauten und StadtegrOndungen im Bereich, wie etwa in Siegen, seine Beteiligung zur Halfte durchzusetzen. Zu seinen eigenen Burgenbauten zahlten u.a. Ruthen und Schnellenberg, zu seinen zahlreichen Stadtgrundungen Gesecke, Brilon, Obermarsberg und Attendorn. Auch seine Nachfolger bedienten sich gern dieses Mittels (z.B. Hallenberg 1259, Winterberg 1265 gegen Waldeck) noch bis ins 15. Jh. (Drolshagen). Stadte Fur den Landesherrn tiatten Stadte den Wert einer Burg; sie waren befestigt und hatten eine standige Besatzung. Diese muBte er nicht besolden, im Gegenteil, sie zahlte ihm sogar Steuern. Notig war nur, den Burgern der Stadt Freiheit, Marktrechte und eine eigene Gerichtszustandigkeit zu geben. Zogen auch neben Handwerkern und Kaufleuten manche Bauern in die neu gegrundeten Stadte, so wurde gleichwohl auch das bauerliche Dasein selbst durch die Stadt attraktiver: Hier gab es einen Markt fur seine Produkte, hier lieB sich erwerben, was man selbst nicht herstellen konnte Oder wollte. In verschiedenen StSdten unterhielten die ErzbischOfe auch eigene Munzstatten, die „K6lner Pfennige" pragten, was diesen StSdten einen besonderen wirtschaftlichen Auftrieb gab. Kunftig waren die Stadte, die groBenteils schnell wohlhabend, ja reich wurden, wie die von ihnen errichteten machtigen Kirchenbauten, etwa © Copyright Saueriander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund in Brilon oder Attendorn, noch heute beweisen, der Nahrboden fur Kultur und Bildung. Der Reichtum kam damals aus der Beteiligung am Handel, der uber die Hanse nach Flandern, England, Livland und Norwegen ging. Saueriander Stadte- als Familiennamen - etwa Attendorn - begegnen uns schon frijh nicht allein in K6ln, sondern in Ltibeck, Stockholm und anderwarts. Vorort der Stadte des Kfllnischen Herzogtums in Westfalen war zweifellos Soest. Hier hatten die Erzbischofe seit Karl d.Gr. Zeiten schon Besitz. Die Stadt und ihre kirchlichen Einrichtungen erfreuten sich ihrergrOBten FOrderung. Am Hellweg zwischen Dortmund und Paderborn gelegen, ward die Stadt friJh eines der Handelszentren auf westfaiischem Boden. In der Hanse der Stadte nahm Soest alsbald eine fuhrende Stellung ein, und an Reichtum maB es sich mit der Stadt K6ln. Wo schon fanden sich sonst so groBartige Kirchen, wie der Patroclimunster, St. Nicolai, St. Petri, die Hohnekirche, um Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Das Grabmal Graf Gottfrieds IV von Arnsberg im Kolner Dom. nur die zu nennen, die aus koinischer Zeit stammen. Das auf K6ln zurucl<gehende Soester Recht wurde auf fast alie Stadtgrundungen der ErzbiscfiOfe in Westfalen ubertragen. Worringen, Arnsberg, Bilstein Der Kauf von Burg und Amt Waldenburg, die aus pfalzgratlicliem Erbe stammten, von der GrSfin Mechtfiild v. Sayn im Jafire 1248 bedeutete die erste Gebietsarrondierung im Sudsauerland. Gemeinsam mit Scfinellenberg und der Stadt Attendorn war damit im Westteil des heutigen Krelses OIpe eine stabile Machtposition geschaffen. Docfi nur 40 Jalnre danacli unterlagderErzbiscfiofvonKfiininder blutigen Schlacfit bei Worringen dem ubermachtigen BiJndnis der um den Herzog v. Brabant versammelten Grafen von Julich, Mari<, Berg, Windeck und Holland und der Stadte KOIn und Luttich. Damit war der Traum von einem groBraumigen Herzogtum Westfalen von der Weser bis zum Rhein beendet, nicht jedoch das Streben des Erzstifts, aus seinen Besitzungen im sudlichen Westfalen ein gescfilossenes Territorium zu bilden; und nach Aufgabe der fur ein geistliches, nicht erbliches Furstentum allzu groBen Konzeption hatte K6ln in der Verfolgung dieses Ziels beachtliches Glijck. Die Grafen v. Arnsberg flatten den ErzbiscfiOfen schon mancfierlei Scherereien bereitet. Sie waren ein streitbares Gescfilechit, flatten es aber auch verstanden, zu FuBen ifirer Burg eine stadtische Siedlung ins Leben zu rufen und an anderen Orten Stadte zu grunden. Auch der letzte Graf v. Arnsberg, Gottfried IV., war zunachst kein Freund der BischOfe von KOIn. 1344 hatte er, verbundet mit Graf Adolf von der Mark, die von KOIn neu befestigte Stadt Menden uberfallen. In einer anderen Fehde hatte er 1357 die kOlnische Stadt Winterberg zerstfirt. Koln hatte ihn darauf Jewells zu erheblichen Konzessionen gezwungen. Doch als Graf Engelbert III. von der Mark, einer der prasumptiven Erben des kinderlosen Arnsbergers, nach Eroberung der arnsbergischen Burg Schwarzenberg 1352 die Abtretung des Landes Fredeburg und 1366 nach ZerstOrung der Stadt Arnsberg auch die des Schlosses Fredeburg erzwang, wog diese Demijtigung fur Gottfried IV. weit schwerer. Er zog es vor, seine Grafschaft nun der kOlnischen Kirche zu verkaufen bzw. zu schenken, die zweimal den FriedensschluB mit Engelbert fur ihn vermittelt hatte. Der Vertrag wurde 1369 geschlossen; ausdruckliche Bedingung war, daB niemals etwas von dem arnsbergischen Erbe an den Grafen von der Mark oder irgendeinen markischen Mann kommen dtirfe. Am 21. II. © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund 1371 bereits starb Graf Gottfried im Alter von 75 Jahren. Er wurde im Dom zu Koln begraben. Den letzten grOBeren Territorialgewinn - wenn auch unterVerlust von Soest erzielte das Stiff KOIn durch die Soester Fehde. Im Zug der burgerlichen Emanzipation in den Stadten hatte die reiche und seit langem rebellische Stadt Soest 1444 Erzbischof Dietrich V. Moers abgesagt und sich derHoheit des Herzogs von Cleve unterstellt. In dem blutigen, 5 Jahre dauernden Krieg verier schlieBlich der Erzbischof Soest (und Xanten); doch seine rund um Soest gelegenen Besitzungen, wie Werl, Gesecke, Enwitte, AnrOchte, Warstein, Ruthen behielt Koln. Mit Hilfe der Burger der Stadte Attendorn und OIpe hatte der Erzbischof auBerdem die Burgen und Lander Bilstein und Fredeburg, die mit dem Tod des letzten Edelherrn von Bilstein markisch geworden waren, in seinen Besitz gebracht und konnte sie bei FriedensschluB behaupten. Zu wesentlichen Gebietsenweiterungen kam es von da an nicht mehr in dem mittlerweile ein eindeutiger Territorialstaat gewordenen Herzogtum Westfalen. Die wenige Jahre spSter 1463 geschlossene Erblandesvereinigung der Ritterschaft und Stadte war der Beginn einer EigenstSndigkeit gegenuber dem Landesherrn, dieuberdiegesamtekurkfilnische Zeit bestehen sollte. Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Geistiger EinfluB Kolns Der geschilderten politischen Entwicklung entsprach eine steigende geistige Bindung an K6ln. Auf dem Gebiet der Architektur laBt sich diese schon fruh ablesen an den romanischen Dreikonchenkirchen itn Sauerland. Zahlreiche Kunstwerke, wie - um nur eines zu nennen - das auf der K6Iner Ausstellung „MONUMENTA ANNONIS" sehr beachtete Elsper Kreuz, lassen diese Verbindung klar erkennen. Dem weithin ijber K6ln laufenden westfalischen Handel mil Flandern durfte eine Kostbarkeit, wie der Sclinitzaltar von Affein, zu verdanken sein. Sie und viele andere beacfitliche Kunstwerke der Gotik in zahlreichen stadtischen und dOrflichen Kirclien und Kapellen beweisen Wohlstand und kulturellen Fortschritt im Lande. Wait zahlreicher waren diese Zeugnisse noch, wenn nicht im Zuge des Reformationsversuchs des Gebhard TruchseB v. Waldburg die Einrichtungen der meisten Kirclien des Landes durch dessen Soldateska verwijstet und entweiht worden waren. Reformation und Erneuerung Nacli seiner Absetzung als Erzbiscliof und Vertreibung aus den Stiftslanden am Rhein versuchte Gebhard TruchseB V. Waldburg, wenigstens das Herzogtum Westfalen fur sich zu halten. Sein Werben fur die neue Lehre fand hier zunachst nicht wenig Gehor. Vor allem der Adel fiel zum groBen Tell ab. Viele Pfarrer heirateten aus Uberzeugung Oder unter Zwang, und in nicht wenigen StSdten fand Gebhard auch mehr Oder weniger Anhanger in der Burgerschaft. Sein gr6Bter Widersacher war der Droste von Bilstein, Caspar V. Furstenberg, den ervertrieb. Doch der nach Absetzung Gebhards neu eingesetzte Erzbischof Ernst v. Bayern und sein Bruder Herzog Ferdinand machten der Usurpation im Sauerland schnell ein Ende. Mit Gebhard verschwanden die von ihm ins Land gebrachten fremden Pradikanten und auch manche Burger, die sich allzusehr exponiert hatten, aus unseren Stadten. Der Reformationsversuch hatte immerhin das Gute, daB ihm eine erste, seit langem notige kirchliche Erneuerung folgte. Ihren Erfolg machte allerdings der drei Jahrzehnte spSter KOInerUniversitatEineUntersuchung, ausbrechende DreiBigjahrige Krieg zuwieviele bedeutende Akademiker das nichte. Vor allem in den letzten 20 k6lnische Herzogtum Westfalen herKriegsjahren hatte auch das Herzogvorgebracht hat, wSre allerdings recht tum Westfalen unter Hessen und schwierig, denn nur die wenigsten von Schweden schwer zu leiden. Gleichihnen konnten in der engeren Heimat wohl wurde das gebirgige Sauerland tatig sein. Die meisten wirkten uber von den kriegfuhrenden Parteien nicht das ganze Reich verstreut; Johannes in gleichem MaBe heimgesucht wie Bergmann aus OIpe brachte 1484 andere reichere Regionen. Doch alin Basel Sebastian Brant's „Narrenlenthalben hatten Verwahrlosung, Verschiff" heraus; Heinrich Heuel, der wilderung und Seuchen - die zahlreiSchusterssohn aus Attendorn, wurde chen Pestpatrozinien St. Rochus als Reichshofrat in Wien in den Freierinnern noch daran - um sich gegrifherrnstand erhoben; Johannes Rivius, fen. Ihre Folgen konnten erst lange organisierte 1544 Herzog Moritz v. nach FriedensschluB (1648) beseitigt Sachsens „Furstenschulen" in werden. MelBen, Merseburg und Pforta; TheoVon neuem machte man sich daran, dor Gresemund aus Meschede, um vor allem die kirchlichen Verhaltnisse 1500 Verfasser historischer u.a. im Lande zu restaurieren. WirverzeichSchriften in Mainz; der 1637 in StraBnen um 1700 zahlreiche Neubauten burg verstorbene Jurist Philipp Knipvon Kirchen mit beachtenswerten Baschild aus Medebach; Johann Vesling rockausstattungen. Vor allem in Rijaus Menden starb 1649 als beruhmter then und Attendorn bildeten sich Arzt in Padua; usw.. Nicht zu iJbersekijnstlerische Zentren von welter Aushen dazu die zahlreichen bedeutenstrahlungskraft. Der ungewOhnliche den Manner aus den Adelshausern Reichtum der Kirchenausstattungen des Kolnischen Westfalen, die v. Furaus jener Zeit ist um so erstaunlicher, stenberg, V. Plettenberg, v. Brabeck als hier meist nicht reiche Grundheru.a., die nicht allein sauerlandische ren als Bauherren und MSzene aufgeGeschichte machten. - In besondetreten sind, sondern die Stadte und rem MaBe haben sich gerade die geistDOrfer aus eigener Kraft die Kosten fur lichen Kurfursten der letzten 150 Jahre Bau und Ausstattung - nicht zuletzt der inneren Organisation und der geiauch die Orgein - trugen, ein Zeichen, stigen Aufrustung des Herzogtums wie sehr die BevOlkerung selbst hinter Westfalen angenommen. dieser Restauration stand, obwohl sie durch die zahlreichen Kriege auch dieser Zeit finanziell oft ubermaBig geWirtschaftsentwicklung plagt war. Das Schwergewicht wirtschaftlichen Die Zeit der Restauration wirkte sich Lebens lag vor Beginn der Neuzeit bei nicht nur kirchlich aus, sondern mehr den Stadten mit ihren Kaufleuten und und mehr wurde das ganze Land bis in den in Zunften organisierten Handwerdie kleinsten Dorfer mit Schulen - vielkern. Zentrale Orte fur ihr Umland wafach Winterschulen - ijberzogen, wahren und blieben sie mehroder weniger rend vordem solche nur in den Stadalle; doch ob sie sich daruber hinaus ten und grSBeren KirchdOrfern bewirtschaftlich weiterentwickein konnkannt sind. Im Herzogtum waren auch ten, lag an der Gunst Oder Ungunst schon fruh Lateinschulen gegrundet ihrer Verkehrsanbindung, die auch worden, und zu Ende der kurkfllniheute noch die wichtigste Komponenschen Herrschaft bestanden solche te des Wohlstands ist. Eine gunstige im gebirgigen Sauerland zumindeHandelsanbindung war aber nicht stens In Arnsberg, Attendorn, Brilon alien Stadten beschieden. Wer sie beund Meschede. Die Matrikel fast aller saB, der konnte sich aufwarts entwikalten Universitaten des deutschen keln; werwedersie noch die besondeSprachraums, ja auch solche auBerre Gunst des Landesherrn besaB, oder halb, weisen zahlreiche Namen von wer seine Handelsbeziehungen nicht Studenten aus dem Kolnischen Westpflegte, sank zur mehr oder weniger falen auf. Die nachstgelegene, KOIn, dorfahnlichen Ackerburgerstadt hergewissermaBen als Landesuniversitat, ab. Dies gait vor allem, als der Bergbau zahlte bis 1800 allein aus dem Raum aufbluhte und sich auBerhalb der des Sudsauerlandes uber 350 StuStadtmauern aus den kleinen mittelaldenten, und bereits 1399 war der terlichen Waldschmieden das eigenAttendorner Tilman Ekart Rektor der © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Das hessische Zwischenspiel 1802 war das Leben unter dem Krummstab zu Ende. Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses fiel das Herzogtum Westfalen an Hessen-Darmstadt, und von nun an wurde streng regiert. Die landstandische Selbstverwaltung wurde beseitigt. Jetzt gab es Militarpflicht und die Napoleonischen Kriege. Die Kloster, die bisher das geistige Leben befruchtet hatten und Trager des hoheren Schulwesens gewesen waren, wurden sakularisiert, ihre Kunstschatze verschleudert Oder nach Darmstadt uberfuhrt. Die Forstwirtschaft wurde einer strengen Aufsicht und Reglementierung untenworfen. - Wie sich das hessische Regiment in Friedenszeiten entwickelt haben wurde, laBt sich nicht sagen, denn es endete 1816. Und schlieBlich PreuBen Das kurkblnische Wappen am „Altsn Rathaus" in Arnsberg standige Gewerk der Hammerschmiede und Huttenleute entwickelte. Das Zentrum dieser vorindustriellen Entwicklung lag, soweit das Herzogtum Westfalen in Betracht kommt, im Sudsauerland. Dortfand sich vorallem im Tal der Bigge und Rose neben bergwerklicfierFfirderung ein beachtliches Kontingent an Hammer- und Huttenwerken. Ihm verdanken die Stadte Drolshagen und OIpe ihren Aufschwung. Andere soldier Zentren lagen bei Endorf, im Lenne-Sorpe-Tal, im Raum Ramsbeck und im Osten des Herzogtums. Die Kurftirsten schenkten dieser Entwicklung erhohte Aufmerksamkeit und fOrderten sie durch Schutzgesetze. Auch das damit eng verbundene KOhlergewerbe behielten sie achtsam im Auge. Andererseits kann nicht verkannt werden, daB sie eine bessere VerkehrserschlieBung des Landes nur zOgernd angriffen. Erst in der MItte des 18. Jh. wurden die ersten nennenswerten Postverbindungen geschatfen und zu seinem Ende der Auftrag zu einem ersten KunststraBenbau gegeben. Letzteres hat allerdings weniger an den Landesherren gelegen, als daran, dal3 die Mittel fur Projekte dieser Art von den Landstanden bewilligt werden muBten. Diese aber hegten aufgrund triJber Erfahrungen in der Vergangentieit die nicht ganz unberechtigte Befurchtung, daB gute StraBen in Kriegszeiten vermehrte Truppendurchzuge bedeuteten und daB es immer gut war, sich das Militar mOglichst vom Halse zu halten. Kurkolnischer „Militarismus" Auch in Kurkfiln gab es zwar Militar man muBte ja schon sein Kontingent zum Reichsheer stellen -, doch die am Rhein liegenden Regimenter rekrutierten sich durch Werbung und ihr folgten nur zum geringen Teil die Landeskinder. Wir hflren schon einmal, daB dieser oder jener zur Strafe (!) ins Militar gesteckt, aber auch, daB ein Soldat beurlaubt worden sei, um in einem entlegenen Dorf Lehrer zu spielen. Bei Bedarf im Lande selbst gab es von Fall zu Fall den Ruckgriff auf die stadtischen Schutzen und im landlichen Bereich das Aufgebot. Erstmals (?) hbren wir von den aufgebotenen Bilsteiner Bauern, mit denen Caspar v. Furstenberg dem Erzbischof Gebhard TruchseB V. Waldburg entgegenzutreten versuchte. © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Der Wiener KongreB gab das Herzogtum Westfalen an PreuBen, das in der Gloriole des Freiheitskampfers und Siegers iJber Napoleon, nach Hessen, gewiB von VIelen im Sauerland ehrlich begriJBt wurde. DaB gleichzeitig aber auch Vorbehalte und stille Befurchtungen im Raum standen, beweisen allein schon die Titel der zwei 1819 in Mijnster veroffentlichten Werke des Westphalus Eremita, (des Hofgerichtsadvokaten Dr. Johann Friedrich Josef Sommer), „Von deutscher Verfassung im germanischen PreuBen und im Herzogthum Westfalen" und „Von der Kirche in dieser Zeit". Die Zukunft gab den Bedenken recht. Die alte Verbindung zu KOIn eriitt einen schweren Bruch, als 1821 das Gebiet des ehemaligen Herzogtums durch die von PreuBen angeregte papstliche Bulle „de salute animarum" nach mehr als tausendjahriger ZugehOrigkeit vom Bistum Kein getrennt und Paderborn zugeteilt wurde. Zu einer Landesverfassung kam es, obglelch der Freiherr V. Stein die Vorzuge landstandischer Selbstverwaltung hier im Westen fruh kennengelernt und im Provinziallandtag in etwa verwirklicht hatte, erst 1848. Und die Kirche fand Frieden im preuBischen Staat erst mit dem Ende des Kulturkampfes, bei dem Saueriander gezeigt hatten, daB sie nicht weniger dickkopfig sein kfinnen als die Westfalen des Munsterlandes. Auch vom Bedurfnis der Menschen nach Bildung hielt PreuBen, wenigstens im Sauerländer Heimatbund SAUERLAND I f i(4(int •»}• 4(nrii(t (in* Mat, unb jwai P e •DT(i< fur M 9JietUIj«5» 4'A ©flr. unb franco na(t aUm £au))(«rt(n tttArd* f»« fltrt(f«rt._ fut<> fete <Pofl fur ganj Blrttt i^xmj^ 4. •'**'^*^^ ^amftofl, 25. 3anuar 1851* DerAdlerim Zeltungskopf des Olper Kreis-Blattes von 1851 verrat deutlich, das man groBdeutsch, nicht preuBisch gesinnt war. Sauerland, nicht viel. Ein Gymnasium im Lande sollte hinfort genugen. Wer das Abitur machen wollte, muBte sich kunftig nach Arnsberg begeben. Die Stadte, fruliere Standorte von Lateinschulen oder andere, muBten sich in jahrelangem BemiJhen gegen eine nicht wohlwollendePolitil<undeinezahe BiJrokratie ihre Gymnasien neu erkampfen. Gleichwohl man arrangierte sich. Mit dem Ubergang an PreuBen hatte das Herzogtum Westfalen seine Existenz als Venwaltungseinheit eingebuBt. Es wurde auf die Kreise Arnsberg, Brilon, (Medebach), Meschede, OIpe, Soest und Lippstadt aufgeteilt. Der Name „Westfalen" lebte in der preuBischen Provinz fort. Als Aktenvorgang dSmmerte auch das Herzogtum noch einige Jahrzehnte weiter, bis es in aller Form verschwand. Vor allem der Klugheit des ersten preuBischen Oberprasidenten V. Vinke und den LandrSten der neuen Kreise war es zu verdanken, daB die Sauerlander gut ijber die Unebenheiten des preuBischen Anfangs hinwegkamen. Eine der ersten preuBischen Aktivitaten war die AufschlieBung des Landes durch modernen StraBenbau. Das brachte in der groBen Not nach den napoleonischen Kriegen auch Arbeit und Brot. Stufenweise entwickelten sich Post und Verkehr. Die erste Eisenbahn kam 1861 durch das Lennetal und 1873 durch das Ruhrtal. Mit der Zeit wurden zahlreiche Nebenbahnen angeschlossen. Wenigstens das Sudsauerland erhielt auch eine Eisenbahnverbindung nach K6ln, wenn auch erst 1903. Der VerkehrsaufschlieBung folgte die VergrSBerung des industriellen und kaufmannischen Potentials. Der durch die Dampfmaschine bewirkte totale Umschwung industrieller Wirtschaft war zwar kein Verdienst PreuBens, wurde jedoch gefOrdert. Fur das Sauerland und seine auf Holzkohle basierenden Kleinbetriebe bedeutete er zwar schwere Jahrzehnte, doch dann hatte privater Unternehmergeist auch hier die Lage gemeistert. Wo frQher wasserbetriebene Hammerwerke Eisenplatten geschlagen hatten, produzierten nunmehr Walzwerke Bleche von weit grSBeren AusmaBen. Im oberen Sauerland entwickelte sich aus Heimarbeit, deren Produkte von Hausierern zu auswartigen Markten geschafft wurden, die Schmallenberger Textilindustrie, wahrend aus dem Hausierhandel auswarts bedeutende Textilhauser hervorgingen, wie Sinn und Heinemann. In alien Teilen des Landes entstanden holzverarbeitende Betriebe unterschiedlicher Art. Als Stadt der Lampen entwickelte sich Neheim. In Notgebieten wurden mit behOrdlicher Hilfe Industrien angesiedelt. In alien Kreisen wurden „lntelligenzbiatter" geschaffen, die sich nach ErIaB einer preuBischen Verfassung zu lokalen Zeitungen fortentwickelten. Noch grOBer als bei den Hessen wurden im preuBischen Staat Militarpflicht © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund und Soldatentum sowie Forstvenwaltung geschrieben. Letztere entwickelte den von Hessen begonnenen Aufbau der Fichte zur Monokultur, die unbestritten weitgehend zu vermehrtem bauerlichen Wohlstand beigetragen hat, heute aber fur uns zum Problem geworden ist. Doch trotz anfanglicher Schwierigkeiten, mit der Zeit wurden die Sauerlander nicht nur gute Forstwirte, sondern sogar begeisterte Soldaten und PreuBen. Und heute Auch die preuBische Ara ging zu Ende, und das deutsche Reich wurde geteilt. In der westlichen Bundesrepublik entstand ein neues Bundesland Nordrhein-Westfalen, in dem die alten preuBischen Provinzen Westfalen und Rheinland als Landschaftsverbande mit wesentlichen Selbstvenwaltungsaufgaben eine Wiedergeburt erlebten. Das alte kOlnische Herzogtum Westfalen ist tot; doch KOInisches Sauerland lebt noch fort in den GebietskOrperschaften der beiden Kreise OIpe und Hochsauerlandkreis. Hier und in ihrem Umland ist noch immer viel von kfllnisch-westfaiischer Tradition lebendig, auch wenn in landesplanerischer Sicht das siJdliche Westfalen nicht starker mit Kflin verbunden sein soil, als eben eine Autobahn, Fremdenverkehr und die Prasenz auf dem KOIner Weihnachtsmarkt es gebieten. Theo Hundt Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Vor 550 Jahren erhielt Balve die Stadtrechte In diesem Jahre feiert die alte kurkolnische Stadt Balve die 550. Wiederkehr der Verleihung der Stadtrechte. Die alte Stadt Balve, an der Grenze zwischen dem ehemaligen KurkOln und der Grafschaft Mark gelegen, wurde 1975 bei der kommunalen Neugliederung mit den fruher selbstandigen Gemeinden des Amtes Balve Garbeck, Langenholthausen, Mellen, Beckum, Eisborn und Volkringhausen zur neuen Stadt Balve vereinigt und dem Markischen Kreis zugeordnet. Die Erinnerung an das Jahr 1430, als der Kfllner Kurfijrst und Erzbischof Dietrich II. von Moers (1414-1463) dem Gemeinwesen Balve die Stadtrechte verlieh, sei AnIaB zu einem kurzen historischen Ruckblick und gleichzeitig Ausblick auf die geplanten Feierlichkeiten, mit denen die neue Stadt Balve 1980 dieses Ereignis feiern will: Die altesten Spuren menschlichen Lebens im Balver Raum sind rund 100000 Jahre alt und stammen aus der Balver HOhle, die zu den bedeutendsten FundstStten altsteinzeitlicher Kultur in Mitteleuropa zShlt. Durch wissenschaftliche Forschungen und Ausgrabungen konnten die Geologen nachweisen, daB die Balver Hohle in der letzten Zwischeneiszeit von altsteinzeitlichen Jagern und Sammlern als Aufenthaltsort aufgesucht wurde und da(3 sie in der letzten Eiszeit zur festen menschlichen Behausung wurde. Zahlreiche Funde aus vorgeschichtlicher Zeit sind haute als frijhe Zeugen menschlichen Lebens in verschiedenen Museen ausgestellt. In den benachbarten kleineren Hfihien des Hfinnetales fand man Werkzeuge aus der vorrOmischen Eisenzeit, die den SchluB zulassen, daB bereits zu Beginn unserer Zeitrechnung Menschen im Balver Raum seBhaft waren und Ackerbau und Viehzucht betrieben. Vie! spater entstand eine kleine Ansiedlung aus mehreren zerstreut an den Ufern der H6nne liegenden Hofstatten. Aus dem 8. Jahrhundert n.Chr. ist uberliefert, daB der Sachsenherzog Widukind hier Guter besaB, von denen eines den Namen „Ballowa" hatte. Dies n'^ ^ • • ita Blick auf die Stadt Balve deutet bereits auf den spSteren Namen „Balve" hin. Nachdem Herzog Widukind den christlichen Glauben angenommen hatte, setzte er sich mit besonderem Eifer fur die Verbreitung der neuen Lehre ein, die in unserer Heimat eng mit dem Wirken des heiligen Ludgerus aus dem Stamme der Friesen verbunden ist. So findet sich auch die erste urkundliche Enwahnung des Gemeinwesens „Ballowa" in der Vita des hi. Ludgerus, die von einem unbekannten M6nch aus der Abtei Essen-Werden um das Jahr 864 geschrieben wurde. Es wird dort von einem blinden MSdchen aus einem Dorf namens Balve (de villa Ballova vocatur) berichtet, welches am Grabe des hi. Ludgerus in Werden wieder sehend wurde. Dieses aiteste Zeugnis fur den Namen „Balve" beweist nicht nur, daB der Ort © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund bereits 864, also vor 1115 Jahren bestand, sondern die Umstande der Enwahnung lassen den SchluB zu, daB Balve zu dieserZeit christianisiert war. Balve gehorte zwar nicht zu den Urpfarreien, aber zu den Stamm-F^arreien des Sauerlandes, deren Errichtung um die 2. HSIfte des 9. Jahrhunderts anzusetzen ist. Die Balver Kirche, deren aitester Tell aus dem 12. Jahrhundert zu den kunst- und kulturgeschichtlich wichtigen, wenigen erhaltenen westfalischen Hallenkirchen gehOrt, hatte wahrscheinlich schon VorgSngerinnen aus Holz. Die geschichtliche Entwicklung Balves in den folgenden Jahrhunderten wurde weitgehend von dem politischen Schicksal des Gemeinwesens als Ort an der Grenze zwischen Kurkoln und der Grafschaft Mark bestimmt. Im Mittelalter war Balve ein kleines AckerburgerstSdtchen. Seine Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Bedeutung ergab sich immer aus der Grenzposition. Dadurch entwickelte sich eine gewisse Eigenstandigkeit, die in manchen Bezugen heute noch spijrbar ist. Bis 1368 gehOrte Balve zur Grafschaft Arnsberg und kam dann mit Amsberg zum Erzbistum K6in, eine Bindung, die durch Jahrhunderte bestimmend blieb. Als G renzort wu rde Balve bef estigt und mit Mauern und Toren umgeben. Die Kirclie stand auBerhalb der Mauern. Diese Lage bewalirte sie davor, den zahlreictien BrSnden zum Opferzu fallen, die Balve in den Jahrhunderten heimgesucht haben. Das Jahr 1430 bractite Balve, dem Ort an der Grenze, die Verleihung der Stadtrechte durch den Kolner Erzbischof und Kurfijrsten Dietrich II. von Moers. Mit der Verleihung der Stadtrechte gehOrte Balve im kurkolnischen Herzogtum Westfalen der Kurie der Stadte und Freiheiten an, es besaB eine eigene Gerichtsbarkeit nach Arnsberger Recht, w/urde Mitglied der Hanse und durtte Jahrmarkte abhalten, die eine uberregionale Bedeutung gewannen. Die truchsessischen Wirren, die im 16. Jahrhundert dem ganzen Land groBen Schaden zufugten, gingen auch uber Balve hinw/eg. In der Reformation behauptete die Stadt mit dem kurkSlnischen Sauerland die Zugehorigkeit zur katholischen Lehre. Die Standfestigkeit ihrer Burger im Glauben fuhrte zu dem heute noch gebrSuchlichen Spruch: „Sau faste Srre Balve". Da die benachbarte Grafschaft Mark iJberw/iegend den evangelischen Glauben angenommen hatte, ergaben sich fur die Stadt neue Konfllktsituationen. Balve konnte sich seine stadtische Verfassung mit vielen demokratischen Elementen aus der kurkolnischen Zeit bis zum Ende der absolutistischen Epochs bewahren. Als sich unter dem EinfluB der franzOsischen Revolution und der Herrschaft Napoleons das Gesicht Europas zu w/andein begann, wurden die Balver fur kurze Zeit, von 1802 bis 1815, hessische Untertanen, was eine Reihe von Anderungen im Bereich derVerwaltung, der Gerichtsbarkeit sowie der Kultur- und Kirchenpolitik zur Folge hatte. 1815 wurde das gesamte Balver Land dann mit dem ehemaligen kurkfilnischen Herzogtum Westfalen Bestandteil des Konigreiches PreuBen. .>1 St. Blasius Pfarrkirche in Balve Die darauf folgenden Jahrzehnte sind gekennzeichnet durch die Ereignisse von 1848, das erste deutsche Kaiserreich, den Kulturkampf, der auch in Balve seine Auswirkungen hatte und eine zaghaft beginnende industrielle Entwicklung. In unserem Jahrhundert folgten die groBen Erschutterungen der Weltkriege, nach 1945 die Eingliederung vieler Fluchtlinge aus den deutschen Ostgebieten, die in Balve eine neue Heimat fanden und nach der Wahrungsreform auch hier im ISndlichen Bereich ein groBer wirtschaftlicher Aufschwung. Heute ist die Stadt Balve ein bluhendes Gemeinwesen mit rund 11 000 Einwohnern und einer relativ gesunden Infrastruktur, das sich anschickt, sich auf seine Historie zu besinnen 10 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund und die 550. Wiederkehr des Jahres der Verleihung seiner Stadtrechte festlich zu begehen. ZurVorbereitungdesJubilaumsw/urde im Februar 1979 ein eingetragener Verein „Forderverein 550 Jahre Stadt Balve" gegrundet. Die Mitglieder dieses Vereins kommen aus alien Kreisen der BevOlkerung sowohl aus Alt-B^lve als auch aus den Ortsteilen. Innerhalb des Vereins wurden Arbeitskreise gebildet, die self Monaten eifrig an der Arbeit sind. Es ist geplant, alle Veranstaltungen von Vereinen und Gruppen in der Stadt im Jahre 1980 unter das Motto ,,550 Jahre Stadt Balve" zu stellen. Der HShepunkt des Jubilaumsjahres ist der groBe historische Festzug am Sonntag, dem 24. August 1980. Dieser Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Festzug, der in 26 Bildern chronologisch die reiche Geschichte der Stadt von den Antangen in vorgescliichtliclier Zeit bis zur Gegenwart darstellen soli, ist vom Arbeitskreis Geschichte bereits bis ins ietzte Detail ausgearbeitet worden. Besonders erfreulich Ist die Tatsache, da3 alle Ortstelle der neuen Stadt Balve ihre Bereitschaft zur MItwIrkung an dem Festzuge erklart haben. So kann die gemelnsame Arbeit an der Gestaltung des Jubilaums und des Festzuges zu einem wichtlgen Moment der Integration werden, bei dem zum Wohle der Stadt alte Rivalitaten und Anlmositaten der fruher selbstandigen Gemeinden untereinander und gegenuber dem alten Balve ganz in den Hintergrund treten. Viele K6pfe und HSnde sind in den kommenden Monaten gefordert, das Geplante zu venwirklichen. Unzahlige Stunden Frelzeit mussen der organlsatorischen und handwerklichen Vorbereitung des Festzuges geopfert werden. Ein Alptraum aller Beteiligten ist die FInanzierung. Zwar wird elfrig die Werbetrommel geruhrt: selt Monaten werden alle Briefe, die Balve verlassen, mit einem „Jubilaumsstempel" freigemacht, und der auffallende hellrote, rechteckige Auto-Aufkleber sitzt an fast alien Balver Autos. Doch was passiert, wenn es am 24. August 1980 regnet? Wenn keine Leute nach Balve kommen? Daran darf man nicht denken. Wir wollen lleber „sau faste Srre Balve" an schOnes Wetter glauben. Nun wird mancher Zeitgenosse fragen, wozu ein solches Unternehmen, das mit so viel Aufwand an Idealismus, Arbeit, Zeit und Geld verbunden ist, gut sein soil. Was „bringt das denn?" Vom Kommerziellen her gesehen bringt es wahrscheinlich gar nichts. Im Gegenteil! Felern kostet Geld. Wenn es aber „bringt", daR wir beginnen, uns wieder auf unsere Wurzein zu besinnen und begreifen, daB wir nicht nur aus dem Heute und fiir das Heute leben, sondern mit allem, was heute ist, auf dem aufbauen, was Generationen vor uns in vielen Jahrhunderten zugrunde gelegt haben, wenn wir den groBen Bogen der Geschichte sehen und uns selbst als Glieder einer Kette mit Verpflichtungen fur die Zukunft verstehen, dann hStte ein solches Stadtjubilaum „viel gebracht". Elisabeth Thiell u. Alfons Molle, Balve Hoffmeister-Portrat fiir Balver Heimwacht Im Rahmen einer Vorstandssitzung der Heimwacht Balve uberreichte Stefan Prflpper dem Heimwachtvorsitzenden Carl Cordes im Namen der Geschwister Propper aus dem NachlaB seines Vaters ein Oelbild von Reinhold Bicher, das den Grunder des SauerlSnder Heimatbundes, Franz Hoffmeister, darstellt (Bild). Der jungste Sohn von Theodor Prflpper erkiarte dazu, daB es im Sinne seines Vaters sei, wenn dieses Bild in den Besitz der Balver Heimwacht komme. Franz Hoffmeister verband eine enge Freundschaft mit Theodor Prflpper, der Mitbegrunder des SHB war und 1921 die Heimwacht Balve grundete. Das Bild bekam einen Ehrenplatz im Heimwachtraum in der Alten Vikarie am Balver Kirchplatz. Im Namen aller Mitglieder dankte Carl Cordes den Ge- schwistern Prftpper fur dieses groBziJglge Geschenk. Der reiche literarische und musikalische NachlaB von Theodor Prdpper mit vielen, bisher unverOftentlichten Werken soil nach der Absicht der Geschwister Prfipper In einem Archiv untergebracht werden, damit er interessierten Leuten zugSnglich ist. Stefan Prftpper erkiarte, daB allerdings noch viele Arbeiten zur Sichtung und Ordnung erforderllch selen. Auf keinen Fall solle der NachlaB geteilt werden. Wenn man bedenkt, wie oft NachlSsse bedeutender Menschen und Kunstler durch unsachgemaBe Behandlung nach deren Tod der Nachwelt verlorengehen, verdient diese verantwortungsvolle Einstellung der Erben Theodor PrOppers besondere Anerkennung. e.t 11 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Im Spiel versunken: Die beiden Jungen bemeMen gar niclit, daB sie fotografiert warden. Geschenk fiir Kinder: SauerlandMuseum wurde zum Spielkabinett „Jawohl; Das ist Museum einmal bunt und anders und ganz dazu angetan, Kinder zu locken. Schon im Foyer l<ommt dem Besucher das Schmunzeln; da reitet docli tatsacliiicli ein allerliebstes Puppchen mit dem hehren Rittersmann hoch zu Rol3. Eine Scliar sich jagender Kinder sprengt daran vorbei. Das Gefijlil, in einem Museum zu sein, kommt erst wieder in den oberen Raumen auf, wo das Skelett eines HohlenbSren keinem Kasperletheater und keiner Eisenbahn Platz gemacht hat. In den unteren aber ist jetzt eine kleine Spielzeugwelt eingezogen, lauter Dingo, die Geschichten erzahlen konnten. Manche glaubt man raunen zu hSren von langst verflossenen Zeiten, da Kinder sie zu Weihnacliten geschenkt bekamen. Vielleicht empfingen sie damals ihr Schaukelpferdchen aus Holz ebenso begluckt wie die Kinder von heute ein solches aus Pltisch. Weit muBte wohl herumgereist und lierum- Hohnsteiner Puppen aus der Sammiung von Ferdinand Kamender aus Fredeburg. SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund Puppe aus Bolivien, Leiligabe des BergWosfers Bestwig. Sauerländer Heimatbund SAUERLAND gehorcht werden, bis alles das zusammen kam, was heute die erkleckliclie Sammlung ausmacht." Der Pressebericht schildert die Situation riclitig: das „Weihnachtliche IVIuseum" hat mehr Arbeit gebracht, als sonst bei Ausstellungsvorbereitungen ijblich ist. Naclidem Heinrich IVlaria Denneborg im Spatsommer mit jenen Handpuppen im Landsberger Hot aufgetretenwar, dieerfiJrdasGoetlielnstitut schon in Island und Australien bewegt hatte, nachdem wir dann seine Jugendbiicher und viele Andrucke von lllustrationen dazu mehr als tausend Besuchern hatten zeigen k6nnen, sollten die Kinder zum Ende „ihres" Jahres noch einmal gern ins Sauerland-Museum kommen, ja dort sogar spielen. Namlich mit Privatleihgaben, die freilich erst zu beschaffen waren. Man muBte also herausfinden, wo es noch alte Schaukelpferde, Puppenstuben, Kinderwiegen, Kaufladen, Kasperletheater, vor allem naturlich Puppen gab, und die Besitzer dann ermuntern, sich fur eine Welle von ihren Herrlichkeiten zu trennen. Zwischen Arnsberg und Schmallenberg, Brilon und Eslohe fanden wir soviel Resonanz, daB sieben groBe Museumsraume in weihnachtliche Spielecken umgewandelt werden konnten. Als Gabriele Oertling mit ihrem „Maus Willi" in diese Zauberwelt einftihrte, lieBen sich 280 junge Besuchervon ihr entzucken; als Anne Wagner und die Kleinen gemeinsam modellieren wollten, bestanden 313 GSste auf „Arbeitspiatzen". Kein Zweifel: diese Ausstellung war nach den „Madonnen" und den Fotos „Arnsberger KOpfe" die erfolgreichste seit Wiedereroffnung des SauerlandMuseums im Jahr 1964. Und Freude hat sie wohl bereitet wie kaum eine andere: da genugte auch manchem Vater nicht nur ein Rundgang, er lagerte sich zu den Kindern und spielte wieder mit der Eisenbahn, mit den Ziehhunden und den Krokodilen aus Holz Ob hundertjahrige Schaukelpferde, von sauerlandischen Stellmachern gearbeitet, ob geschnitzte Puppchen aus der Nachkriegszeit, mit denen ein Arnsberger Ex-Offizier sein Brot verdiente, ob Greiflinge von Hugo Kuckelhaus fur das erste Spielalter (preisgekrOnt auf der Weltausstellung in Kana- Aus Korea kommen diese Puppen. Sie getioren zurSammlung der Mescheder Benedil<tiner da) - alles wurde unendlich geliebt. Wir konnten 2837 Besucher glucklich machen. Der 15000. in diesem Jahr, ein neunjahriges MSdchen aus Munster, bekam sein Knusperhauschen, Peter Hartmann aus Arnsberg erhielt als 1979. Gast der Ausstellung ein Buch zur Erinnerung an das „Jahr des Kindes". Auch das Westdeutsche Fernsehen nahm Notiz von uns. Dank einer umfangreichen SpielzeugStiftung von Christel Ritter aus Arnsberg an das Sauerland-Museum lieB sich zudem ein Blick in die Geschichte dieses liebenswerten Zweiges der Volkskunde werfen. Uber Schnittbogen fur Puppenkleidchen von der Jahrhundertwende reichte er zurijck bis zu Puppensalons aus dem Empire. Das Missionsmuseum des Bergklosters Bestwig lieh uns bolivianische und brasilianischeZierpuppen, die Mescheder Benediktinersteuerten solche aus Korea bei, von Frau Hemming, Brilon, durften wir uns Figurinen im Stilkostum vergangener Jahrhunderte holen, Ferdinand Kamender, Fredeburg, brachte eine Stange voll „Hohnsteiner". Diese Kostbarkeiten wanderten naturlich in Vitrinen. Bilanz fur das Museum? Der Dezember 1979 hat ihm ohne Zweifel nicht nur viele glijckliche Kinderherzen geschenkt, sondern dem Haus neue Besucherkreise geOffnet. Aus dem ganzen Sauerland strOmten sie herbei und sahen sich auch die stSndige Sammlung des Landsberger Hofes an. Wenn wir im Marz alte Bilderbogen zeigen und Lesestunden einrichten, um die Kinder ijber das Marchen mit guter, einfacher Sprache vertraut zu machen, wird es hoffentlich wieder so lustig bei uns. Magdalena Padberg 13 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Westfalischer Heimatkalender Der neue Museumsdirektor Dr. Rehermann mit Dr. Magdalena Padberg, die das Museum im vergangenen Jahr vorubergehend leitete undauch waiter mitarbeiten wird Neuer Direktor des Sauerlandmuseums Neuer Direktor des Sauerlandmuseums in Arnsberg wurde Dr. Ernst H. Reliermann. Der gebiJrtige Paderborner, Jahrgang 1943, studierte in Munster und GOttingen ev. Theologie, Philologie, Anglistil<, Philosophie und PSdagogik und war zuletzt wissenschaftlicher Assistent am Seminar fur Volkskunde der Universitat GOttingen. Anlal3lich der Einfuhrung am 6. Januar durch OKD Dr. Adalbert Mullmann kijndigte Rehermann mehrOffentlichkeitsarbeit, mehr Dokumentation und intensive Forschung an. So soil es demnactist einen MuseumsfiJtirer geben, die Sauerlandbibliothek wird neu gegliedert, es ist auch eine umfangrelche Bestandsaufnatime des Museums geplant. Danach sollen Werke sauerlandischer Ktinstler gezielt gesammelt werden, auSerdem gilt es, die Sctiatze des Museums zu konservieren und zu restaurieren, um moglichem Verfall vorzubeugen. Bei der Forschung rechnet Dr. Rehermann auf Mitarbeit der Heimatvereine, in deren Reihen viele Kenner saueriandischer Geschichte sind. Platz, Zeit und Geld wird fur die Bewaitigung der Aufgaben nOtig sein. Der neue Museumsdirektor hat bisher u.a. auf den Gebieten „Volksmedizin im 16. Jahrhundert" und „Zeitungswesen im 19. Jahrhundert" gearbeitet. Dr. Magdalena Padberg, die nach dem Tode von Artur Harder das Museum vorubergehend geleitet hat, wird weiter mitarbeiten. Im vergangenen Jahr wurden 17 500 Besucher registriert. Dr. Padberg regte die Grundung eines FOrdervereins an. OKD Dr. Mullmann dankte ihr fur ihre Arbeit. Sie habe den grauen Museumsalltag farbig gestaltet und auf charmante Art sch6pferische Unruhe verbreitet, sagte der OKD. 14 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Zu Weihnachten noch gerade rechtzeitig kam der Westfalische Heimatkalender 1980, leider jedoch viel zu spSt fur eine Besprechung vor dem Fest. In Aufmachung und Systematik unverflndert, erscheint er diesmal in Blau zum seit Jahren unveranderten Preis von 8,- DM, und das Sauerland ist wieder gut vertreten. Das Kalendahum (in seinen Bildern etwas zu „volkstumlich) bringt viele Daten zur Geschichte der Eisenbahn, Die beiden ersten Beitrage handein von Paderborn, den Ausgrabungen um den Dom und der Synode im Jahre 777, in der Karl der GroBe mit Papst Leo III. zusammenkam. Uber Allmende im vorigen Jahrhundert, westfalische Pioniere im Unwald wird berichtet, desgleichen uber Freunde Josef v. Eichendorffs in Westfalen. Speziell dem Sauerland zugewandt sind Beitrage uber seine Dichterin Josefa BerensTotenohl, iJber eine Hauspostille der Pbggelers aus Ennest, uber PreuBens Anfange im Kurkolnischen Sauerland (1816). Ramsbeck wird als das „Westfaiische Kalifornien" geschildert, und von Opas langen Reifen („Qualmstaken") wird erzahit, die aus Brilon kamen. EbenfallsWirtschaftsgeschichtliches bringt der Bericht uber des Steinhagers armlichen Ursprung und ein „Jugendportrait" des heutigen Mammutverlages Bertelsmann, Gutersloh. MehrereThemen handein von den Schutzen, von ihrem Aufgebot in alter Zeit, vom Liesen-Hesborner Vogelklau und dem Kuckuck, und vonTotenbrauchen in Altenhof. Naturlich fehit auch ein Loblied auf die Stadt Munster, ein Bericht uber Munsterische Pruderie 1864 und anderes aus dem Munsterland nicht. Selbst von Schnaps zu einem Groschen ist die Rede. Ernsthaft historisch ist ein Bericht uber ein Hochverratsverfahren mit gutem Ausgang im kurkolnischen Arnsberg und ein weiterer uber Poststreitigkeiten im 17. Jh., die allerdings im Emsland spielten. Naturlich ist das Buch gut bebildert, bringt auch Erzahlendes, Plattdeutsches und alte und neue Gedichte. Kurz: Der Kalender bietet jedem etwas und ist fur jeden Heimatfreund ein sicher willkommenes Geschenk auch noch nach Weihnachten. Theo Hundt Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Eines der nobelsten klassizistischen HSuser an Arnsbergs stark befahrener jagerstraBe ist das von Gerbermeister Hermann Schennen. In diesem Hause betreibt H. Schennen bis heute noch eine Leder- und Schuhmacherbedarfshandlung. Eigentlich sollte das Geschaft zum Jahresende aus Altersgrijnden geschlossen werden. Aber die langjahrigen Kunden von Meister Scliennen wollen davon nichts wissen. Auch heute noch im Zeitalter der Wegwerfgesellschaft flicken und reparieren offensichtlich viele ihre Schuhe selber. Und alles, was in diesem Handwerk benStigt wird, hat Hermann Schennen auf Lager. Manches davon ist heute allerdings nicht mehr sonderlich gefragt. Zu Dutzenden liegen in den Regalen beispielsweise noch Herm. Schennen der letzte Gerbermeister von Alt-Arnsberg Absatzeisen in alien GroBen. Vielen bekannt und von vielen gehaBt aus der Kriegszeit von Militarschuhen. Eiserne Schuhnagel, hergestellt von Hand in den frijheren Bruchhauser Nagelschmieden. Tinkturen, Ole und Fette, Leder, Schuhleisten und Garn. Die schlichte Ladeneinrichtung, das Stehpult, die Theken und Regale, die machtige Balkenwaage kOnnten noch aus der Grunderzeit des Geschaftes vor rd. 150 Jahren stammen. AH' das. was hier wohlgeordnet in dem kleinen, vertrSumten Laden fast als MuseumsstiJcke erscheinen, war einmal gSngige Ware. Und so lange ist das noch gar nicht her und uns doch schon so fremd geworden. Wenn Hermann Schennen eines Tages aus Altersgriinden sein Geschaft ganz schlieBen wird, verschwindet mit diesem Laden ein weiteres Stuck Handwerksgeschichte. Dieses Geschaft miJBte eigentlich erhalten bleiben. Der Verfasser dieser Zeilen mftchte den Vorschlag machen, Geschaftseinrichtung und Warenlager einem Museum zu uberantworten. Ein Dokument der Zeitgeschichte ware damit gerettet. Friedhelm Ackenmann 15 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Nashornkafer im Sauerland Von Hans Grijnwald Seit ijber einem Jahrzehnt haufen sich die Meldungen uber Funde des Nashornkafers in Sudwestfalen. Seine genaue Bezeichnung lautet Gewfihnliclier Oder gemeiner NashornkSfer (Oryctes nasicornis L.). Er gehOrt wie Mai-, Rosen- u. PinselkSferzurgroBen Familie der Blatthornkafer (Scarabaeidae). In Deutsclnland ist dieser neben dem Hirschkafer wohi schonste und eindrucksvollsteKaferdereinzigeVertreter seiner Gattung. Der glanzend mittel- bis dunkelbraune Kafer kann 43 mm lang werden, gelegentlich auch gr6l3er. Die mannlichen Tiere tragen ein schrag aufwarts gerichtetes Horn, das meist iJber 1 cm liocli ist und ihnen zusammen mit den drei Halsschildhockern ein ausgesprochen attraktives Aussehen verleiht. Die weiblichen Exemplare haben diese beiden auffailigen Merkmale nicht. Das Horn Oder besser Hflrnchen ist tiier nur ganz schwach ausgebildet. Die Larven (es handelt sicli urn Engerlinge) gleichen denen der IVlaikafer, unterscheiden sich aber in ihrer Ernatirung ganz wesentlich von itinen: Weder von ihnen noch von den erwachsenen Kafern sind bisher Schaden bekannt geworden. (Henschel). Die Larven leben ausschliel3lich von pflanzlichen Substanzen, die sich bereits in Zersetzung befinden. WurzelfraB der Engerlinge oder LaubfraB der Kafer kommen also nicht vor. Nach neueren Untersuchungen nehmen die ausgewachsenen Kafer, die vornehmlich von Juni bis August auBerhalb ihres Nahrungs- bzw. Entwicklungssubstrates, Substrat = Grundlage, Nahrboden) also fliegend Oder kriechend zu sehen sind, iJberhaupt keine Nahrung zu sich. Da sie erst am Abend schwarmen, kommt es haufig zum Lichtanflug und damit zum Entdecken der Kafer durch Beobachter. Gegen Ende der Nacht verkriechen sie sich wieder in ein geeignetes Substrat. In den letzten Jahrhunderten hat sich die Lebensweise des Gem. Nashornkafers offenbar mehrmals der Veran- SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Wer kennt den Nashornkafer? Er wird bis zu 43 mm lang derung der Lebensraume angepaBt, ohne allerdings die Larvenernahrung umzustellen. Der ursprungliche Waldbewohner hatte seinen Lebens- und Nahrungsraum in alten Laubbaumen, die im Absterben begriffen waren, naturlich auch in gesturzten Stammen, deren IVlulm das Domizil der Kafer darstellte und deren Zellulose ihre Nahrung war. Als diese Biotope knapper wurden, stellte sich ein groBerTeil der Nashornkafer auf ein Leben in verrotteter Gerberlohe um, womit die Kafer wieder neue EntwicklungsmOglichkeiten erhielten. Dies soil etwa vom Beginn des 17. Jahrhundertsan so gewesen sein. (Henschel). Als spater chemische Gerbeverfahren sich durchsetzten, wurde es fur den Nashornkafer und seine Larvenphase wiederum kritisch. Seit dem Anfang unseres Jahrhunderts hat er sich nun durch eineerneuteAnpassung uber diese Verknappung seiner Lebens- und Nahrungsbiotope hinweggerettet. Seine wesentlichen Entwicklungssubstrate sind seitdem Komposthaufen, Dungerstatten, Sagespane und Sagemehl. So findet man ihn mehr und mehr in der Nahe von Gartnereien, Bauernhofen und holzverarbeitenden Betrieben, vorallem Sagewerken. Diese moderne Anpassung ist gerade auch fur das Vorkommen und die Verbreitung des Gemeinen Nashornkafers in Sudwestfalen entscheidend. Die meisten Fundmeldungen stammen von Stellen, an denen Holz verarbeitet wird, wo Hobelspane verrotten und Sagemehl langere Zeit gelagert wird. Wahrscheinlich ist diese attraktive Ka- © Copyright Sauerlander Heimatbund ferart im Sauerland und seinen angrenzenden Gebieten schon starker verbreitet, als dies bekannt ist. Wir haben in den letzten Jahren eine Anzahl Fundnachweise bekommen und gesammelt. Ein A n I i e g e n dieses Artikels liegt darin, den Kafer nicht nur mehr ins Blickfeld zu riJcken, sondern auch neue und noch nicht bekannte aitere Funde zu registrieren. Eine Verwechslung mit einer anderen Kaferart ist besonders beim mannlichen Nashornkafer so gut wie ausgeschlossen. Der Verfasser, Realschullehrer Hans Grunwald, Regerstr. 18, 5750 IVIenden, b i 11 e t darum, ihm solche Funde oder echte Nachweise mitzuteilen. (Wann gefunden? Wo? Substrat? Name und Wohnort des Beobachters). Dies kann ganz wesentlich dazu beitragen, das Bild uber die Verbreitung des Nashornkafers in Sudwestfalen weiterhin zu erhellen und abzurunden. Es ware auBerdem zu empfehlen, daB Entwicklungsbiotope, z.B. Sagemehlhaufen, in denen man Kafer und Larven gefunden hat, mOglichst erhalten bleiben, wie wir es an einigen Orten uber Jahre hinweg feststellen konnten. Wenn man weiB, daB unser Nashornkafer kein S c h a d I i n g ist und sich auch sonst vOllig ungefahrlich darbietet, dann wird man keine sinnlose und unnOtige Jagd auf ihn machen. Seine mSgliche weitere Ausbreitung ware eine Bereicherung der Kaferfauna in Sudwestfalen, wie uberhaupt in Deutschland, zumal ja der Hirschkafer als ahnlich schoner und bedeutender Kafer immer seltener wird. Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Vorstellung des neuen HB-BildatlasSauerland auf der ITB 1979 Sauerland, eine Uriaubs- und Freizeitlandschaft profiliert sich Etwa 1000 Anfragen errreichten den automatischen Anrufbeantworter des deutschen Wetterdienstes bei der Wetterstation „Kahler Asten" taglich zwischen Weihnachten und Neujahr. Ziel dieser Anrufe war es, sich umfassend uber die Schneelage und Wintersportmflglichkeiten im gesamten Sauerland zu informieren. Auch nach dem Jahreswechsel waren es oft taglich noch uber 600 Wintersportbegeisterte, die sich des „Schneetelefons" bedienten. Dieser Wintersportwetterdienst ist nur eine von vielen Aktivitaten der Tourlstikzentrale Sauerland, die FremdenverkehrsWrderung und Gemeinschaftswerbung fur das gesamte Sauerland durchfuhrt. Sie ist aber, wie auch der Prospekt uber die Langlaufloipen und Abfahrtsstrecken des Sauerlandes, der ebenfalls taglich mehrere 100 Male von der Touristikzentrale angefordert wird, ein absoluter Erfolgshit in den Bemuhungen um die FOrderung des Fremdenverkehrs. Bevor ich aber zu den weiteren Ma3nahmen des Gebietsausschusses Sauerland komme, zunachst ein Wort zur Organisation des Fremdenverkehrs und zur Notwendigkeit der Forderung. 1976 wurde der GebietsausschuB Sauerland nach langem DornrOschenschlaf neu aktiviert. Er besteht aus dem Hochsauerlandkreis, dem Markischen Kreis, dem Kreis OIpe, dem Kreis Soest, der Stadt Hagen und der Stadt Willingen. Seine Organe sind 1. der Vorstand und 2. der ArbeitsausschuB. Die Aufgabe des Vorstandes ist es, grundsatzliche Entscheidungen fur die Gemeinschaftswerbung des Fremdenverkehrsgebietes Sauerland zu treffen. Er ist Kontrollorgan des Arbeitsausschusses und insbesondere auch zustandig fur die oft sehr schwierige Frage der Finanzierung der Gemeinschaftswerbung. Der ArbeitsausschuB ist fur die Durchfijhrung der einzelnen WerbemaBnahmen fur das Sauerland zustandig, d.h. er betreibt die Vorbereitung und Durchfuhrung aller Werbeaktionen. Die Touristikzentrale Sauerland schlieBlich ist die Geschaftsstelle des Gebietsausschusses Sauerland und damit ausfijhrendes Organ des Arbeitsausschusses bzw. des Vorstandes. Der Touristikzentrale obliegt die Vergabe von Auftragen, die Erstellung von Werbeschriften, die Vorbereitung und Durchfuhrung von Messen und Ausstellungen, die Durchfuhrung der Stadtewerbung mit dem Werbebus und vieles andere mehr. Die Bemuhungen des Gebietsausschusses Sauerland werden von der Ortlichen Ebene, d.h. von den Fachamtern, Verkehrsamtern oder Verkehrsyereinen und Kurverwaltungen, aber auch von den Organisationen auf der Kreisebene und dem Landesverkehrsverband unterstutzt. Die Notwendigkeit der Gemeinschaftswerbung wird nach groBen Anfangsschwierigkeiten heute von alien Beteiligten weitgehend anerkannt. Sie ergibt sich aus der immer harter werdenden Konkurrenz der traditionellen und stSndig neu hinzukommenden Fremdenverkehrsgebiete. Diese Konkurrenz macht eine Konzentration der vorhandenen Mittel notwendig, well nur dadurch eine wirksame Vertretung in den verschiedenen Bereichen der Werbung z.B. auch bei IVIessen und Ausstellungen im Ausland Oder in der Zeitungswerbung mOglich ist. Es kommt darauf an, das immer noch vorhandene Bekanntheitsdefizit des Uriaubsgebietes Sauerland kontinuierlich abzubauen und diesen Bereich zu einem echten Markenbegriff im Fremdenverkehr zu machen. Im ubrigen glaube ich, daB es heute nichtmehrerforderlichist, vieluberdie wirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs zu sagen. Fachleute gehen davon aus, daB schon in naher Zukunft maximal 80% der BevOlkerung Uriaub machen. In derBundesrepublik unternehmen bereits mehrals 40 IVIio. Burger jahrlich eine UrIaubsreise. Dazu kommen noch ijber 80 Millionen Zweit- und Kurzreisen. AuBerdem nehmen an jedem Wochenende durchschnittlich 10 IVIillionen am Ausflugsund Wochenendtourismus teil. 17 SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND In diesem Zusammenhang ist wichtig, daB derTourismus nicht nurfijrdie gewerblichen Fremdenverkehrsbetriebe Einkommen bewirkt, sondern auch fur zahlreiche Bereiche des Dienstleistungs- Oder Einzelhandelsgewerbes bzw. der Landwirtschaft zusfitzliche Einnahmequelle ist. Im Jahre 1978 konnte das Sauerland insgesamt fast 7 Mio. Ubernacfitungen verzeicfinen. Gefit man davon aus, da6 ein Uriauber im Mittelgebirge ca. 40- bis 50- DM pro Tag ausgibt, ergibt das jafiriich einen Umsatz von uber 300 f^io. DIVI. Dochi nun kurz zu einigen Aktivitaten des Arbeitsausschiusses und derTouristikzentrale Sauerland im Jafire 1979 und im gerade begonnenen Jahr 1980. Das Feriengebiet Sauerland konnte sicfi aucfi im vergangenen Jahir weiter profilieren und stieg welter in der Gunst der Uriauber. Insgesamt stand der Touristikzentrale ein Werbeetat von rd. 345.000 DIVI zur Verfijgung. Hier einige Scfiwerpunkte der Werbung: Der Besucfi von Messen und Ausstellungen und die Stadtewerbung mit dem Informationsbus nahmen wiederum einen breiten Raum ein. Das Gebiet Sauerland war im Jafire 1979 auf 14 Messen und Ausstellungen im Inund Ausland vertreten. Hinzu kamen nocfi Weihnacfitsmarkte in K6ln und Dortmund. Die Ausstellungstatigkeit des Sauerlandes begann im Januar in Wiesbaden auf der Freizeitmesse, erstreckte sicfi iJber die „Vakantie 79" in Utrecht, die „Grune Woche" in Berlin, „Reisen 79" in Hamburg, „ITB" Berlin, „Freizeitmesse" in Gent, „Salon de vacance" in Brussel, „Mannheimer Maimarkt", „Musik- und Tanzbasar" in Dortmund, Internationale Verkefirsausstellung in Hamburg bis hin zu 4 Wintersportmessen in Den Haag, Rotterdam, Amsterdam und Arnfieim. Besonders erfolgreich war das Sauerland auf der ITB, der Weltmesse des Fremdenverkehrs, auf der von Afgfianistan uber die Bermudas und Mexiko bis zu den Seychellen, Uruguay und Zypern alle Uriaubsgebiete ifire touristischen Vorzuge anpreisen. Dem Sauerland gelang es, sicfi durcfi besondere Aktivitaten und Attraktionen durcfizusetzen in dieser weltweiten Konkurrenz. Ein Augenblickserfolg, denn scfion laufen wieder die Vorbereitungen fur die ITB 1980. Fernsehkoch Max Inzingermit KD Platz (OIpe) und KD Muhr (HSK) bei der Vorstelluna eines neuen Sauerlandgerichtes Insgesamt war das Sauerland 1979 an ca. 120 Tagen auf Messen und Ausstellungen und bei der Stadtewerbung vertreten. Hinzugezahit werden mussen nocfi etwa 25 Tage fur den Aufund Abbau der Stande. Ein enormes Engagement, aber aucfi eine groBe Belastung insbesondere fur das Personal der Touristikzentrale und Verzicfit auf Wocfienendfreizeit. Fast 200.000 Prospekte, darunter allein 75.000 Unterkunftsverzeicfinisse mit einem Angebot von iJber 3.500 Befierbergungsbetrieben mit mefirals 60.000 Betten, aber aucfi von 1.600 Ferienhausern und Wofinungen und von 2.300 Unterkunften in Bauernhfifen waren am Ende des Jafires verteilt und verschickt. Die Palette des Prospektmaterials reictit im ubrigen vom Unterkunftsverzeichnis uber den Veranstaltungskalender, die SauerlandUrlaubsbilderbogen in deutscfi, niederlandiscfi und franzfisiscfi, dem Sonderprospekt fur Tagungen und Kongresse bis fiin zu dem oben scfion angesprocfienen Informationsprospekt uber Ski-Langlauf und Ski-Alpin. Naturlicfi nimmt auch die Presse- und Offentlichkeitsarbeit in der Aufgabenstellung der Touristikzentrale Sauerland einen breiten Raum ein. Zwei groBe Pressekonferenzen in Hamburg 18 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund und Berlin wurden unterstutzt durch kleinere Veranstaltungen und durch den Besuch zahlreicher Journalisten im Sauerland. Dabei lag das Schwergewicht der letztjahrigen Pressearbeit eindeutig in Belgien, ein Markt mit groBer Zukunft fur das touristische Sauerland. Zahlreiche Berichte, Interviews und andere Darstellungen in Presse, Rundfunk und Fernsehen waren nicht nur dort das Ergebnis der Offentlichkeits- und Pressearbeit. Selbstverstandlich warb die Touristikzentrale Sauerland auch durch Anzeigen. So wurden 1979 insgesamt in 19 Tageszeitungen 49 Sauerland-Kopfanzeigen geschaltet. Hinzu kamen Anzeigen in Holland und in Belgien. Diese Kopfanzeigen wurden durch zahlreiche AnschluBanzeigen unterstutzt. Das Ergebnis der Anzeigenwerbung istebenfallssehrerfreulich. Etwa 20.000 Prospektanforderungen wurden dadurch ausgelost. Das ist erneut eine Steigerung von ca. 15% gegenuber dem Vorjahr. Neben den hierangesprochenen WerbemaBnahmen gab es natijrlich noch eine Vielzahl anderer Werbeaktionen, so die Mitarbeit bei der Erstellung des HB-Bildatlasses, der Direktversand des Prospekts „Tagungen und Kongresse im Sauerland" an 6.000 Firmen Sauerländer Heimatbund SAUERLAND in der Bundesrepublik, Verkaufsgesprache mit deutschen, belgischen und niederlandischen Reiseveranstaltern, Reiseburos und Busunternehmen, Mitarbeit bei der Erstellung eines Gesamtkartenwerks Sauerland usw. usw.. Es wurde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, die AktivitSten alle liier einzein aufzufijhren. Nun wirdderkritischeLesersiclierdie Frage nach dem Erfolg all dieser Bemuhungen stellen. Der Erfolg ist naturlich ebenso wie bei alien WerbemaBnahmen nur schwer nachzuweisen. Ein Indiz fur die steigende Beliebtheit und den steigenden Bekanntheitsgrad des Sauerlandes ist jedoch sicher einmal die standig wachsende Zahl der Anfragen an dieTouristikzentrale. Wesentliches Merkmal fur den Erfolg der Bemuhungen der Gemeinschaftswerbung Sauerland ist aber zweifellos die Entwicklung der Ubernachtungszahlen. Es ist dem Sauerland gelungen, diese Ubernachtungszahlen seit 1976 standig urn ca. 3% pro Jahrzu steigern. Das Jahr 1979 wird allerdings wegen der sctilechten WitterungsverhSltnisse wahrscheinlich mit einer geringeren Steigerungsrate abschlieBen. Insgesamt kOnnen wir aber auch mit dem vergangenen Jahr, dessen endgultige Zahlen noch nicht vorliegen, zufrieden seln. In der Zeit von Januar bis September 1979 wurden im Sauerland rund 5.700.000 Ubernachtungen registriert, das bedeutet ein Plus gegenuber dem Vergleictiszeitraum 1978 von fast 90.000 absolut Oder 1,6%. Das Sauerland schneidet damit im Vergleich zu anderen renommierten Feriengebieten der Bundesrepublik durchaus gut ab, wenn aucti nicht verkannt v\/erden kann, daB die Entwicklung der Ubernachtungszahlen in den einzelnen Fremdenverkehrsorten sehr unterschiedlich ist. GebietsausschuB Sauerland und Touristikzentrale warden jedenfalls auch 1980 in ihren Bemuhungen nicht nachlassen, das Uriaubsgebiet Sauerland gut zu verkaufen. Der Finanz- und Werbeplan sieht dafur Einnahmen und Ausgaben in HOhe von ca. 410.000 DM vor; das ist erneut eine Steigerung gegenuber 1979 von rd. 17%. Die groBen finanziellen Anstrengungen der im GebietsausschuB Sauerland vereinigten kommunalen KOrperschaften kOnnen aber auf Dauer nur Sauerlandische Sagen: Die Salzquelle zu Oberhenneborn Unweit von Henneborn entsprang einst eine Quelle, die uberaus reich war an heilbringenden Salzen. Ein reicher Graf wollte die Wasser zum Wohle der Menschheit in prSchtige BSder und auf ausgedehnte Salinen leiten lassen. Der tijckische Dolch eines neidischen, fremden Salzherren setzte jedoch seinem jugendlichen Leben ein fruhes Ende. Die untrostliche Gattin lieB die ihr so kostbare Leiche auf einen schwarz behangenen, von vier Rappen gezogenen Wagen setzen, urn sie in dem altehrwijrdigen Gotteshause zu Wormbach zur stillen Ruhe zu bestatten. Sie selbst begleitete mit dem Saugling auf dem Arme den Trauerzug. In dem von einem Wachter behiJteten Totenturme siJdlich von Henneborn bahrte man am Abend die Leiche auf. Doch die Witwe wich nicht von der Seite des toten Grafen. Da sprengte ein schwarzer Ritter in Panzer und Helm heran, stieg am Totenturm aus dem Sattel und zuckte finsteren Antlitzes sein Schwert. Es war der ruhmbedeckt aus dem heiligen Lande heimgekehrte Ritter Rondo. Als er die Leiche sah, entsetzte er sich sehr, trat Erfolg haben, wenn alle Beteiligten, insbesondere das Fremdenverkehrsgewerbe und die Gastronomie, voll mitziehen. Die steigende Beliebtheit des Sauerlandes verpflichtet alle. Das Angebot und auch die Preise mtissen weiterhin stimmen, wenn die steigenden Ubernachtungszahlen auch in Zukunft fortgeschrieben werden sollen. Das Sauerland muB preisbewuBt bleiben und insbesondere fur die besucherschwachen Zeiten attraktive Sonderangebote und Pauschalangebote bringen. Auch kulinarisch mijssen wir das Sauerland durch heimische Spezialitaten anziehender machen. Speisekarten mit dem „Filetsteak Madagaskar" oder dem „Kaukasischen an den Salzquell, fullte den Helm und goB ihn wiederaus. Dann murmelte er: „Geheiligter Quell, mindere deine salzige Flut, aber versiege nicht ganz zum Andenken an den Ermordeten." Da drohnte es seltsam in der Erde; schaumend kochte der Brunnen auf, wallte noch einmal zischend und brausend ilber und verschwand mit seinen kostbaren Salzen in dem unter furchtbarem Prassein sich Offnenden Wehlberg. Der Ritter aber schwang das Schwert uber seinem Haupte und schwur, nicht eher ruhen und rasten zu wollen, bis er dem M6rder die Brust durchbohrt habe. Dann sprengte er davon. An Stelle des krSftigen Salzquells rieselte nur ein kleines, Wares Wasserchen. Am anderen Morgen zog der Trauerzug vom Totenturm zu Henneborn gen Wormbach, wo die Leiche feierlich bestattet wurde. Geachtet und verfemt irrte der grausame Salzherr in einsamen Waldern umher. Das Gras verdorrteihm unter den Sohlen,jedesrauschende Blatt floBte dem Angstlichen Schrecken ein. Im Thijringer Walde traf ihn eines Tages der rachende Stahl des Ritters Rondo. Zu Zeiten wandelt im sudlichen Tale von Henneborn ein Licht, das zur Mitternachtszeit in den Quell hinabsteigt, wShrend aus diesem leises Wehklagen ertOnt. Der Quellbach aber helBt heute noch die Soolbeke. Groeteken FleischspieB" und dem „Kanadischen Barenschinken" sprechen von der Weltverbundenheit und -offenheit der heimischen Kochkunst, der fremde Gast mOchte aber auch die typische Kuche des Sauerlandes kennenlernen. SchlieBlich gehOrtauch die verstarkte Zusammenarbeit mit Reiseburos, die sicherlich ihre Schwierigkeiten hat, zu den Chancen, unsere Bettenkapazitat besser auszulasten. Eine weitere fruchtbare Entwicklung des Fremdenverkehrs im Sauerland wird nur durch die Ausnutzung a 11 e r gebotenen Chancen mOglich sein. Egon Mijhr 19 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Die Theodoruskapelle wurde 1835 auf dem alten Neheimer Friedhof an der Ruhrbrucke im OhI errichtet. Dieser Friedhof wurde, nachdem er bereits vorher geschlossen warden war, nach dem 1. Weltkrieg in einen sog. Etirentiain umgewandelt. Das Foto stammt aus den 30er Jaiiren. Er biieb unverandert erhaiten, bis er dem Autobalinneubau 1978 weiciien muBte. Ein Mausoleum geht auf Reisen Theodoruskapelle in Neheim ben. Damit ergab sich als einzige M6glichkeit die Umsetzung der Kapelle. Nach langeren Diskussionen entsch led sich der Rat der Stadt Arnsberg fijr den alten Friedhof an der Mohne- straBe. Da die dortige Leichenhalle ohnehin baufallig war, sollte zukunftig die alteTheodoruskapelle nach erfolgter Umsetzung als solche dienen. Inzwischen ist das Mausoleum im Die fruhere Stadt Neheim-Hijsten ist arm an historischer Bausubstanz. Mehrere Stadtbrande in fruheren Jahrhunderten und die rasche industrielle Entwicklung in dieser Stadt sind die Ursactien fur diese Situation. Und das wenige, was erhaiten geblieben ist, wird durcli den unbestritten notwendigen Bau der Bundesautobahn A 445 Teilabschnitt Haus Fuchten-Binnerfeld - nocti stark in Mitleidenscliaft gezogen. Ein bedeutendes Baudenkmal ist in diesem Zusammentiang die Ttieodoruskapelle auf dem nord-6stlichen Teil des sogenannten frijfieren Efirentiains natie dem ZusammenfiulB von Ruhr und IVlShne an der Ruhrbrucke im OhI. Im Zuge derTrassierung der Autobahn muBte die Kapelle dem StraBenneubau weichen. Auf Grund der Forderung des Landeskonservators sollte dieses Bauwerk jedoch erhaiten blei- .'^gP-^^. Die Theodoruskapelle vor dem Abbruch 1979 20 SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Die Theodoruskapelle fertig zum Abtransport an den neuen Standort auf dem Friedhof an der MohnestraBe. Ehrenhain abgetragen und an ihrem neuen Standort neuerstanden. Die Kosten fijr die Umsetzung in Hohe von rd. DM 400000- tragen die StraBenbauverwaltung und der Landeskonservator. Diese erhebliche Summe lOste in Der Ehrenhain im Sommer 1979, Die Betonstutzen werden einmal den Uberfuhrungsbau der Autobahn aufnehmen. der BevSlkerung erhebliche Diskussionen aus. DaB sich Bund und Land aber bereitfanden, diese Kosten zu ubernehmen, liegt in erster Linle an der von Fachleuten sehr hoch eingeschatzten Qualitat dieses historischen Bauwerks. Aus denkmalspflegerischer Sicht ist daher eine Rechtfertigung unbedingt gegeben. SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund Die Theodoruskapelle wurde 1835 von Franz Egon von Furstenberg-Stammheim fur seinen 1828 verstorbenen Vater errichtet und 1837 eingeweiht. Sie befindet sich heute im Besitz des Freiherrn Kaspar von Furstenberg in Brabecke bei BOdefeld. Der Grund, auf dem die Kapelle stand, war im Besitz der Stadt Neheim-Husten. Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Es handelt sich bei dem Mausoleum urn einen hochst qualitatsvollen verputzten Ziegelbau in den strengen antikisierenden Stilformen des Klassizismus. Der kleine flachgedeckte zweiachsige Saal mit ubergiebelten Saulenportikus hat die Form eines Antentempels dorischer Ordnung, dem eine eingezogene Halbrundapsis angefijgt 1st. Die Kapelle steht auf einem Sockel, der nur an der Eingangsseite mit 5 Stufen vortrltt. Unter dem Sakralraum befindet sich die durch einige runde Okuli-Offnungen belichtete Grabkammer des Mausoleums. Uber der rechteckigen Eingangstur unter einem Gebalkstuck eine Inschrifttafel: Hier ruht: Hermann Adolpf Theodor Reichsfreiherr von FurstenbergStammheim I geboren zu Herdringen den 17ten Januar 1772. Verehelicht den 25ten May 1793 mit I Sophia Freifraulein von Dalwigk-Uctitenfels, gest. den 7ten Juni 1828 zu Neheim. Die Gebeine der drei Mitglieder des Hauses Furstenberg, die in der Grabkammer beigesetzt waren, wurden vor einigen Jahren nach Koln-Stammheim und Herdringen umgebettet. Als Architekten der Kapelle konnte der Besitzer, Freiherr von Furstenberg, aus seinen Akten J. Bruere aus K6ln ermitteln. B. war seit 1835 Vorsteher des Kfllner Kunstlervereins. Nach Stil und kijnstierischem Rang kann die Kapelle in Neheim durchaus mit den Werken der Berliner Hofbaukunst des fruhen 19. Jahrhunderts verglichen werden. Sowohl der Bau als Ganzes als auch die Details, wie z.B. die schone EisenguBtur haben ihre nachsten Vergleichsbeispiele unter den gleichzeitigen Werken Karl Friedrich Schinkels und seiner Schijler. Vor allem ist in diesem Zusammenhang auf die Bauten des Potsdamer Tores in Berlin von 1823 hinzuweisen. Ende 1978 wurde die Kapelle von einer Spezialbaufirma in ihre Bestandteile zerlegt und im Lauf des Jahres 1979 auf dem alten Friedhof an der MOhnestraBe in Neheim v\/iedererrichtet. In diesen Tagen werden die lelzten Arbeiten verrichtet und bald wird dieses Bauwerk, das so lange im Ehrenhain ein Schattendasein gefuhrt hat, in neuem Glanz erstanden sein. Spatestens zu diesem Zeitpunkt wird das Bauwerk selbst auch beweisen, das es wert war, erhalten zu bleiben. Friedhelm Ackermann Die Tlieodoruskapelle an ilirem neuen Standort auf dem Friedliof an der MohnestraBe. In einigen Monaten wird sie im neuen Glanz erstrahlen. Heinr. Gathmann zum Gedenken Am 5. November 1954-vor25 Jahren - starb ein verdienstreicher Padagoge des Sauerlandes, Rektora.D. Heinrich Gathmann. Es ist ein unzureichendes Bemuhen, sein Lebenswerk und seine Bedeutung fur das kulturelle Leben des Sauerlandes seit 1918, als er als 42jahriger von Gelsenkirchen als neuer Schulleiter nach Arnsberg kam, in einem kurzen Gedenken recht zu wurdigen. Gathmann war ein begnadeter Padagoge, dem schon als junger Lehrer die bildenden und schopferischen Krafte des Volkstums aufgegangen waren. An der Schaffung neuer Lesewerke fur die Schulen nach dem politischen Zusammenbruch des 1. Weltkrieges war H. Gathmann jahrelang maBgebend beteiligt. Die FOrderung heimatlichen 22 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Jugendschrifttums war ihm ein leidenschaftliches Aniiegen. Die Schaffung der sauerlandischen Heimatbiicherei als Abteilung des Sauerlander Heimatmuseums ist in erster Linie mit seinem Namen verbunden, well er weit mehr als nur einen Grundstock dazu gelegt hat. Gathmann war ein aktiver Mitarbeiter des Westfaiischen und Sauerlander Heimatbundes, um sich in besonderer Weise der Forderung des Jugendschrifttums anzunehmen. Dem Sauerland und der Stadt Arnsberg hat Heinrich Gathmann kOstliche BiJcher geschenkt, sein „Westfalisches Schwankbuch", „Arnsberg in Dichtung und Volksmund" und „Lachendes Arnsberg". Die Herausgabe eines Auswahlbandes ganz sauerlandischer Art aus Gathmanns Schrifttum wtirde viele Freunde finden und Freude stiften. T.T. Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Sammlungen Hilfe fur Handwerks- und Wirtschaftsgeschichte Die Stiftung Westfalisches Wirtschaftsarchiv" (4600 Dortmund 1, Postf. 871) isteineEinrichtungfurden gesamt-westfalischen Raum. Sie betreut, z.T. als Leihgaben, z.Z. 112 Archive bestehender oder erioschener Wirtschaftsunternehmen, ordnet und erschlieBt sie durcli Inventare, die z.T. publiziert werden, und macht sie wissenschaftlicher Auswertung zuganglicli. Aus dem KOinisclien Sauerland sind bedaueriiclierweise bisher nur zwei Bestande dort untergebracht, allerdings iiandelt es sich urn recht interessante BestSnde, den NachlaB des Eisenindustriellen Franz Anton Wilhelm Bergental, Warstein, mil Schwergewicht auf den Jahren 183793, und das gesamte Arcliiv der Wendener Hijtte von 1728-1866. Das Westfalisclne Wirtscliaftsarchiv ist auch Mitlierausgeber der RheinisciiWestfalischen Wirtschaftsbiographie, in deren laufend erscheinenden Banden aucli Manner der Wirtschaft aus dem Sauerland behandelt werden. Dem Heimatforsclier l<ann das Archiv wertvolle Forschungshilfe leisten. IVIanchem Unternehmen und manchem privaten Besitzer von Aktenbestanden wird es evti. auch als w/illkommene Stelle erscheinen, bei welcher seine alien Wirtschafts- und Firmenakten gut betreut sind. GSnzlich anders ist es bestellt urn die Bibliothek fiir Westfalische Handwerksgeschichte von Leonhard Dingwerth. Diese private „Bibliothek fur Handwerks- und Technikgeschichte hat sich zur Aufgabe gestellt, alia greifbaren Forschungen und VerOffentlichungen zur Geschichte des Handwerks (besonders in Westfalen) zusammenzutragen, auszuwerten (durch eine umfangreiche Kartei und durch zusammenfassende Verfiffentlichungen) und alien Interessenten zuganglich zu machen. Nach 10 Jahren Aufbauarbeit enthalt sie heute rd. 4.000 periodische und 500 Einzelwerke sowie einige 1.000 Seiten Kopien. Sie wird standig welter erganzt; jede Unterstutzung wird gern und dankbar angenommen. Die Bibliothek steht Fachwerkhaus abgebrochen Es ware bestimmt in Friedhelm Ackermanns Dokumentation der Baudenkmaler des Sauerlandes aufgenommen worden, doch nun fiel des Elternhaus von Norbert Scheele in Olpe-Rublinghausen dem Bagger zum Opfer. „Henrichcs Clemens Anna Bevie 1659 4. Maivs" war es datiert. Schon geraume Zeit stand es leer. Die Besitzer erklarten sich auBerstande, es zu renovieren. Die Aktionsgemeinschaft „Unser Dorf soil schoner werden" forderte, daB das inzwischen heruntergekommene alte Fachwerkhaus entweder renoviert Oder abgebrochen werde. Der Forderung, das Haus abzubrechen, nach vorheriger Anmeldung jedem Interessenten zur Verfugung (Bibliothek fur Westfalische Handwerksgeschichte, L Dingwerth, Wibbelt-Weg 7a, 4837 Verl 1, Tel.: 05246/41 02)." So zu lesen in dem von Dingwerth verlegten Bildkalender „Von Hutten und Hammern, Schmieden und Rollen" fur das Jahr 1980. Der Kalender zeigt IndustriebilderausdemJahr 1896. Ein kam die Stadt OIpe nach; sie war mit dem Kauf diese Verpflichtung eingegangen. So berichtet die WP. Hatte nicht ein anderer gern das Haus erworben und instandgesetzt? - Die WP. schlieBt: „Falls nicht alte Bausubstanz immer seltener werden soil, wird das Engagement der Offentlichen Hand zu Hilfeleistungen geradezu herausgefordert". Hat in OIpe das Weltjahr des Denkmalschutzes nicht stattgefunden? Wer ein geschichtstrachtiges altes Fachwerkhaus abreiBt, hat jedenfalls den Sinn der Aktion „Unser Dorf soil schOner werden" nicht begriffen! weiterer Kalender fur 1980 „Stande und Handwerk" zeigt Handwerksbilder nach Holzschnitten von Jost Amann aus 1568. Auch diese Handwerksbibliothek dijrfte fur manchen Heimatforscher interessant sein. Die Einsichtnahme an Ort und Stelle ist, wie Herr Dingwerth auf Frage telefonisch mitteilte, unentgeltlich. Theo Hundt 23 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Heimatkalender des Kreises Soest1980 Der 1922 erstmals herausgegebene Heimatkalender verdient nicht nur wegen des gleichen „Geburtsjahres" besonderes Interesse in Sauerlander Heimatbund. Der Kreis Soest gehOrt gewissermaSen zum Vorland des Kurkolnischen Sauerlandes. Die Mehrzahl der Stadte und Gemeinden mil dem Kennzeiclien SO liaben mil denen von HSK und OE eine mindestens 800 Jahre zuruckreichende gemeinsame Geschichte. Im vorliegenden Kalender wird dies erneut klar, wenn man liest, da3 ein kostbares romanisches Ostensorium in Gesecke sein einziges Vergleichsstuck in KOIn findet. Doch auch ohne diese Gemeinsamkeit ist der Kalender bemerkenswert: wegen seiner vorbildlichen Ausstattung; wegen der meist gelungenen Mischung von kommunaler Aktualitat, Geschichte, Kunst von einst und heute; wegen der zu Worte kommenden Autoren. Das alles gilt auch wieder fur den Kalender 1980, so sehr sogar, daB man sich fragt, ob das Gebotene fur den normalen Leser nicht manchmal etwas schwer ist. Das Kalendarium, das unter dem Zeichen des philosophischen Schriftstellers und Kunstlers Hugo Kuckelhaus steht,bedarf seiner vierseitigen Einleitung. Der erste Sachbeitrag „Kommunalverfassung und kommunale Archive im Kreise Soest" - 8 Seiten lang ist die Wiedergabe eines bedeutsamen Referats, das auf dem WestfSlischen Archivtag 1978 gehalten wurde. Die nachbarlichen Beziehungen von Soest und Lippstadt in der Geschichte sind das nachste Thema. Der Maler Christian Rohlfs und Otto Moderson wird gedacht. Es wird ijber die restaurierte Barockkanzel in Gesecke und iJber „Blaudrucke, Farben und Leineweben in RiJthen und Umgebung vor 100 und mehr Jahren" berichtet. Das im Aufwind befindliche Bad Waldliesborn (sein Kurdirektor Werner Broermann ist nicht genannt) wird in Text und Bildern vorgestellt u.a.m. Unter den zahlreichen Fotos fallen auf: das Portal des alten Klosters Paradiese; das heutige Fhedhofsportal in Ruthen - einst Portal der vom Erbauer der Adolfsburg, Oberhundem, gestifteten Franziskanerkirche -; eine in die Mauern des Hofes Schulte-Gerling in Anrochte eingelassene EisenguBplatte mit dem Wappen des Herzogtums Westfalen; eine Ansicht von Warstein, die besonders gut die auf dem Berg gelegene alte Kirche der Stadt zeigt. Bei diesem und einigen anderen Bildern des 124 S. umfassenden Kalenders fehit leider der Bildtext. Theo Hundt DER /^ST. NIKOLAUSN A BRUDERSCHAFT \ / MEINKENBRACHT V / FOR A [ 100 JAHRE \ L^|% TREUE 111^^ "^^Jjl^ 1879 1979 155^^^' In Meinkenbracht: „Bier" an der Konigskette Die Schijtzenbruderschaft St. Nikolaus von IVleinkenbracht, Stadt Sundern, hat im Vorjahr ein doppeltes Jubilaum gefeiert, das in dreifacher Hinsicht beachtlich war und deshalb auch nachtraglich noch zur Kenntnis genommen werden sollte. Die Schijtzen haben ihre lOO^ahr-Feier begangen. Daruber hinaus haben Schutzenbruderschaft und C. -I- A. Veltins-Brauerei im benachbarten Grevenstein gemeinschaftlich die hundertjahrige Bierbelieferung des Schutzenfestes feiern konnen, was in einer silbernen Medaille fur die KOnigskette und einem besonderen Bierdeckel heiteren Ausdruck fand. Und als drittes hat der Jubilar eine kleine, doch ansprechende Jubiiaumsschrift herausgebracht, deren Verfasser, und das ist der dritte Clou dieses JubilSums, der Rarrer gewesen ist. Solche Jubilaen gibt's nicht oft. 24 SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund Kommunale Heraldik Offenbar als erster Band einer neuen Reihe „Ver6ffentlichungen des Heimatbundes Markischer Kreis" erschien der schmale Ganzleinenband, 127 S. im Bildband-Format mit mehrfarbigem Umschlag und dem Titel „WAPPEN, SIEGEL UND FAHNEN des Markischen Kreises und seiner Stadte und Gemeinden" von Walter Hostert. Der Oberstudiendirektor und Landrat des Markischen Kreises, iVIitglied der Landschaftsversammlung u.a.m. war uns auch als versierter Regionalhistoriker bekannt. Nun tritt er mit einem heraldischen Werk an die Offentlichkeit, das fur alle Kreise in jeder Weise vorbildlich ist. Daruber hinaus betrifft das Buch auch unmittelbar die Stadte Menden und Balve, die zum alten KurkOlnischen Westfalen zahlen. Wie das fur Wappen allein sinnvoll ist uberwiegend farbig, behandelt er in Bild und Text sein Thema in der ganzen, dem Kommunalpolitiker und selbst dem Kenner oft nicht bewuBten Breite. DaB sich das Wappen im Dienstsiegel, in Flagge und Banner wiederholt, ist selbstverstandlich. Worauf aber nicht alles sonst finden die kommunalen Wappen heute Verwendungl Auf Burgermeisterketten, Ehrenringen, Medaillen und anderen Ehrengaben, auf Munzen (Notgeld) und Notpfennigen, auf Geschenkartikeln, in Wappenfenstern und Freistemplern, an Feuenwehrwagen, Omnibussen und als amtliches Armelabzeichen. Das Buch behandelt auch die Wappen derdurch die Neugliederung untergegangenen Gemeinden. Es berichtet ijber frijhere Wappen und die Grunde fur die Wahl der in den Wappen enthaltenen Zeichen. Kurz: Es bringt alles, was zum Thema gesagt werden kann. Mit Recht spricht der WESTFALENSPIEGEL in Heft IX S. 39 von diesem Buch in hftchsten TOnen. Er bezeichnet es als „Leckerbissen" und sagt, es „bereite sinnlichen GenuB" (es fehIt nur noch der „Augenschmaus"). Etwas nuchterner sagen wir; Ein vorbildliches Buch - ein Buch zum Nachmachen! Theo Hundt Sauerländer Heimatbund Vor 75 Jahren: Zeitschrift fur Genealogie Im Jahre 1904 erschien als erste in Westfalen die genealogische Zeitschrift „Sauerlandisches Familienarchiv" mit dem Untertitel: Mitteilungen zur Geschichte westfalischer Geschlechter, lierausgegeben von Franz Honselmann in Paderborn. Die Zeitschrift brachte neben geschlossenen Aufsatzen eine Reihe von Stammbaumen und Stammlisten von Famiiien Libenwiegend aus dem kOlnischen Sauerland. Sie war damit ein Vorlaufer der drei saueriandischen Geschlechterbucher, die 1922 (Bd. 38), 27 (Bd. 53), und 37 (Bd. 97) im Verlag Starke, Gorlitz, erschlenen sind. Das letzte Heft von Honselmanns Archiv, wie die Zeitschrift auch genannt w/urde, erschien 1920, in welchem Jahr die Westfalische Gesellschaft fur Familienkunde mit ihrer eigenen Zeitschrift begrijndet wurde, die heute noch die „Beitrage zur westfaiischen Familienforschung" herausgibt. Neues Plattenalbum Die funfte Folge in der Serie „Landschaftliche Kulturpflege in WestfalenLippe - IVIusik auf historischen Instrumenten"istindiesenWochenerschienen. Das Album enthalt zwei Langspielplatten (Auflage 10000 Exemplare, Preis 16,00 DIM, FONO Schallplattengesellschaft Munster). Jorg Demus spielt auf einem Hammerflugel des bedeutenden Wiener Klavierbauers Brodmann aus der Zeit um 1810 bis 1815 Werke von Ludv(/ig von Beethoven und Franz Schubert. Fijr die Aufnahme im Erbdrostenhof in Munster stellte FiJrst zu Bentheim-Tecklenburg sein wertvolles Instrument zur Verfijgung. Das Erscheinen dieser schonen Folge in der verdienstvollen Serie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe sollte erneut Ansporn fur die Sauerlander Heimatfreunde sein, sich um die Pflege historischer und landschaftsbezogenerlnstrumentezu kijmmmern. Vielleicht gibt es auBer den zahlreichen erhaltenen und inzwischen restaurierten Orgein auch noch andere Instrumente, die vi/ieder „horbar" und einem groBeren Publikum zuganglich gemacht werden kOnnen. KFP SAUERLAND Erinnerung an einen Dag im April 1945 Duese Dage geroit mey beym Opruimen un Stftwern in alien Broiwen en witt Couvert in de Hand. Ik woll't all futtschmeyten, do fSII en kloin Papier r6Dt, giSI un verknicket. Ne amerikanische Adrasse stong drop un in fruemeder Handschrift dai drai Woarde: „l come back!" (Ich komme zuriick). As ik dian Namen langsam las, wor op enmol, blitzarteg, ne Erinnerung in mey w/ach - Erinnerung an ennen Dag im April 1945. De grSoute, schreckleche Kreyg was verbey. In Schmallmereg woren vielle Huiser kaputtschoaten, afbrannt, demolaiert van Handgranaten un Kanaounen. Use HOus was ak derbeyl Vey barren nix mehr, stongen op der Strote. Mens ne kloine Taske harr ik reddet, met me Rast Bargeld, ne Aarmbanduhr un Fotoapparat. Ik harr de Taske met im Bunker hat, suB wOren wall Sk dai Saken im Fuier Ommekummen, as use Haime afbrannte. - Meyn Goatt, b6u labandeg dat alles wier vflr mey stong! Am Owend des Schreckensdages drapen vey us - Fruggens un Kinger dOt der Strote - beym aisten Nober in. der KCieke. Irgendbo mochten vey jo bleywen. Uewerliegen un denken konnen vey na nit, bOu't widdergohn soil. Vey liaweren - wann ak na met Angest un Schrecken! De Amerikanerharrde Staadt besatt. Et geng nS alles drunger un drOewer. Vey saten imme Duistern, dicht beynain gedrubbelt un bifien en Rasenkranz. Op mol - midden imme „Vater unser" - schwore Schrie op der Trappe, de DiSr wor met em Gewehrkolben opstott, un twai amerikanske Zaidoten, graoute, unheimleke Gesellen, stongen - et Gewehr op us aanhallend - asen paar Gangster in der KCieke. Dai aine lachtere met ner grellen Taskenlampe in use bleiken, angesthaftegen Gesichter. Dai andere sochte alles diar un nahm met, wat me gefail. As ik meyne Taske fastehallen woll, brullere mik dai Keerl aan, un Nobers Mutter roip: „Umme Goarreswillen, mak us nit unglijcklech. Se schutt us alle daout!" Awer dai Keerl harr mey de Taske all futtrieten, nahm Geld, Uhr un Fotoapparat rOut, hail namol et Gewehr op us, brullere us aan un verschwang met seynem Kameraden, ase ne boisen Spauk, wier imme Duistern, ne Gestank van FQsel un Schnaps truggelotend. Vey saten eismol do ase verstainert. De Kloinen grainen un klammern na ummer iahre Miltter umme Hals un Aarmens. An Schlop wor nit te denken, awer dat woren vey jo all seyt Wiaken gewuhnt. Vey saten widder imme Duistern, lOOstern angestvull op jeden Schriett un Triett un wachteren oppen Moargen. Am andern Dage machte ik mik op, umme mik bey diam amerikansken Kommandeur te beschweren. Hoi hor sik alles aan, beduere dian Varfall un saggte schlieBlech: „Tut mir leld, aber das ist der Krieg!" Dai Sergeant - ddderwat hoi was - dai alles metkriegen harr, kuckere mik ganz truereg aan, as ik rflOtgeng. In dian nachsten Dagen soh ikdian namleken Sergeanten en paarmol in user Strote. Use Familie wor opdeilt un wuhnere tau drai Parteyen in der Noberskopp. Meyn SQster un ik woren beym Nober Franz ungerbracht Eines Nummedages - ik woll grade inkaoupen stong dai Sergeant an der Garendiar, grulBere schui un verliagen, hail mey ne witten Ummeschlag hiene un saggte: „Es tut mir leid, aber mehr Geld habe ich nicht zusammenbekommen. Nehmen Sie's als kleine Entschadigung fur das, was Ihnen schlechte Kameraden von mir weggenommen haben." Dat alles fail mey in, as ik beym Opruimen dat witte Couvert met der amerikansken Adrasse un dian droi Woarden fang: „l come back!" Am nachsten Dage wor dai Besatzung outwesselt un versatt. Ik hawedian Sergeanten niewiersoihn. Hedwig Jungbluth-Bergenthal 25 © Copyright SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerlander Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Sauerlandischer Barock in Unna In seiner Reihe 'SAKRALE KUNST IN DER STADTKIRCHE' zelgte Unna vom 4. - 30. September 1979 seine siebte Ausstellung mit Namen: „Himmlische Vettern" und Thema: „Barockskulptur im sudlichen Westfalen". Es waren rund 100 Ausstellungsstucl<e, meist Plastiken, aus Kirchen des ehemals Kurkolnischen Westfalen und des Paderborner Lands. Die offenbar sehr interessante Ausstellung wurde im Sauerland, das doch von der Sache her weitestgehend interessiert gewesen ware, anscheinend fast vOllig ubersehen, well sie hier ungenugend und zu spat bekanntgemacfit worden war. Nur ein kurzer Einspalter mit einem kleinen Bild wies in der WP vom 20.9., also kurz vor SchluB der Ausstellung, auf dies kunstgeschicfitlich wie heimatkundlich bedeutsame Ereignis hin. Was all denen, die die sehenswerte Ausstellung versaumt haben, noch verbleibt, ist die Einsichtnahme in den Katalog, den die Veranstalter, Stadt und Kreis Unna, mit Hilfen von MiJnster und Dusseldorf, in reicher Ausstattung (176 S., 100 Abb.) herausgegeben haben. Das Verzeichnis der Exponate nennt die Namen von zwflif Kunstlern mit kurzen Angaben zur Person und Werk, worauf Jewells die ihnen zugeschriebenen Ausstellungsstucke behandelt werden. Die Mehrzahl der ausgestellten Skulpturen stammt jedoch von unbekannter Hand. Wie es im Geleitwort von KB. Heppe schon helBt: „Die Skulptur des 18. Jh. in diesem Raume ... ist ein bislang von der Forschung arg vernachlSssigtes Aufgabengebiet der Kunst-, Handwerks- und Kulturgeschichte". Hervorzuheben ist, daB der Katalog nicht alle Ausstellungsstucke in Abbildungen wiedergibt, daB er andererseits aber auf einer Reihe von Ganzseiten komplette Kanzein, AltSre und Kirchen-lnterieurs bringt, von denen evti. einzelne Figuren in der Ausstellung zu sehen waren. Wie im Vorwort gesagt, sollte ein Eindruck gegeben werden „von Hochleistungen, Standard und Begrenztheit der Bildschnitzer" und der Mentalitat, aus welcher heraus diese Werke seinerzeit geschaffen wurden. Dem Katalog nach Im Zuge der JnnenstadtSanlerung" von Meschede fielen im November 1979 3 weitere Hauser dem Bagger zum Opfer, darunter auch die beliebte Eckkneipe Niggemann (Kupperjohns). Das alteste Fachwerktiaus Mesc/iedes aus dem Jahre 1773, Haus Theine (unser Bi!d), muB zwar der neuen HochstraBe weiclien, soil aber an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. K^^^K^K^K^K^K^K^K^^f^Z^Z^K^K^^^K^^^K^^^K^K^K^K^K^K^K^K^K^K^K^K^K^K^K^K^K^^^K^^^^j^K^^K^Ki^^^K^K^Kr^^^^9Lf0v^K^ hat die Ausstellung dieses Ziel erreicht. Von der mangelnden Bekanntheit des Vorhabens abgesehen, konnte man fragen, was der Name der Ausstellung eigentlich sollte. Er mag „origineH" sein, doch werkann sich unter diesem Namen, zu dessen Eriauterung und 26 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Rechtfertigung die Autoren einen 10seitigen Beitrag im Katalog fur nOtIg hielten, das Richtige vorstellen? Der thematische Untertitel wSre wohl im Interesse allgemeiner Verstandlichkeit besser gewesen als „Himmlische Vettern". Theo Hundt Sauerländer Heimatbund SAUERLAND 19 Jubilaen Ein Festbuch Aufgrund ihrer erstmaligen Nennung in einer Urkunde des KOIner Mariengradenstifts waren 1979 im Kreis OIpe 19 Ortschaften berechtigt, ihr ZOOjahriges Jubilaum zu begehen. Gefeiert hat das Dorf Halberbracht. Ein Festbuch (260 S., mit vieien Skizzen, Grundrissen und Abbildungen, Ganzieinen, 26,- DM) druckte mit Unterstutzung der Waldemar-Bonseis-Stiftung, IVJiJnchen, das kleine Dorf Bonzel. Herausgeber ist der aus der Arbeitsgemeinschaft „Unser Dorf soil schfiner werden" entstandene Heimat- und Verkehrsverein, Redaktion und die meisten Texte von Studiendirektor Gunter Becker, Altenhundem. So gut wie alles, was uber Bonzel aus der Sicht eines Historikers und eines modernen Geographen zu sagen ist, ist hier zu finden, die geschichtliche Ubersicht ebenso wie die Nachrichten uber die einzelnen Bonzeler Hofe, die Steuerregister aus 3 Jahrhunderten, die neuere und neueste Ortsentwicklung und schlielBlich die Wirtschaftsgeschichte. Dazwischen gibt as Bauernreime, eine Kindesaussetzung (1812), Wahlergebnisse, Zeitungsnotizen, Brauchtum und Sport kurz alles. Den SchluBteil des Buches bildet die Genealogie des Geschlechtes V. Bonslede, die moglicherweise als markische Ministeriale und Burgmanner von Bilstein im 14. Jh. hierher kamen. Auf sie fuhrt u.a. auch der 1880 im fernen Holstein geborene Dichter und SchriftstellerWaldemarBonselsseine Biene IVIaja ist ja inzwischen selbst fernsehreif geworden - seinen Ahnenstamm zurijck. Seiner ist daher am SchluB des Buches gedacht, und urn seinetwillen hat die WaldemarBonseis-Stiftung, MiJnchen, die Herausgabe dieses Buches geffirdert. Ein Jubilaumsbuch, das solcher Fflrderung wijrdig ist. Theo Hundt Stachelau Kennen Sie Stachelau? Der „Ortsteil" der Stadt OIpe hat ein Heimatbuch „STACHELAU, Geschichte eines Dorfes" herausgebracht, in Jahresarbeit zusammengestellt von Paul Heuel unter Mitarbeit von Richard Wacker und Berthold Hardenack. Obwohl der Ort sich erst in neuester Zeit zu einem Dorf ausgewachsen hat, ist seine Geschichte interessant. Stachelau besaB schon seit langem eine Kapelle. Dort gab es die alte Stachelauer HiJtte am FuBe der Rhonard, die einst wohl eines der interessantesten Bergwerke des Sauerlandes besaB. Zwar hatte Norbert Scheele schon 1952 in seiner „Geschichte der Gemeinde OlpeLand" die historischen Nachrichten uber Stachelau, seine Hutte und das Bergwerk Rhonard eingehend behandelt; doch die Verfasser haben aus der sachlichen Historie ein bis in die heutige Zeit hinein reichendes Dorfbuch von 62 Seiten gestaltet. In Text und vieien Bildern berichtet es, was die Bewohner von ihrem Dorfe wissen soliten. Sie haben in der Ausstattung nicht gespart und mit ihrem Werk nicht nur berechtigtes Lob geerntet, sondern auch viele Kaufer (auch iJber das Dorf hinaus) gefunden. Nur das in jedem Bucherschrank lastige Prospekt-Format, das von Druckern Unkundigen so oft empfohlen wird, ist bedauerlich. Doch das zahit wenig bei einer so erfreulichen Arbeit, noch dazu ohne jede Reklame! Th.Ht Landschaftsverband erbittet Forschungshilfe Zur Vervollstandigung des Buches „Die Abgeordneten des Westfalenparlamentes 1826-1978" (vgl. SAUERLAND, Nr. 2/79, S. 55) wurde an die IVIitglieder des WHB eine Namensliste mit der Bitte um Erganzung versandt. Bezuge zum Nordsauerland haben folgende Abgeordnete, deren Daten der Erganzung bedurfen: 1.) V. Bocholtz-Alme,Wilhelm, Graf, geb. 1833,11890 in Dtisseldorf, Rittergutsbesitzer auf. . . Alme: Es fehit ein Bild. 2.) V. Bocholtz-Alme, Dietrich, Graf, geb. 20.2.1797 Paderborn, kath., t 9. 10. 1861, Rittergutsbesitzer auf Alme . . . und StOrmede: Es fehlen Todesort und Bild. 3.) Carthaus (Karthaus gen. Schulte-Stiepel), Ferdinand, geb. ca. 1823, t nach 1885, Okonom, HiJsten, Holzen-Stiepel bei Arnsberg: Es fehlen die genauen Lebensdaten mit Ortsangaben, Religion und Bild. 4.) v. Friesen, Bernhard, Frh., geb. 29. 5. 1825, t 4. 10. 1889 Blasewitz, Rittergutsbesitzer/Rittmeister, Arnsberg: Es fehlen Geburtsort, Religion und Bild. 5.) V. FiJrstenberg, Max, Frh., geb. 21.6.1838 Eggeringhausen, kath., t 28. 7. 1879 Eggeringhausen, Gutsbesitzer Eggeringhausen bei AnrOchte: Es fehit ein Bild. 6.) Gierse, Wilhelm, geb. 27. 9. 1814 Gellinghausen/Schmallenberg, kath., t 15. 2. 1900 Langenberg, Brauereibesitzer, Hohenfelde bei Langenberg: Es fehit das Bild. 7.) Hillenkamp, Friedrich Franz Xaver Wilhelm, geb. 15. 5. 1811 Gesecke, t 1. 6. 1887 Brilon, Apotheker und Beigeordneter in Brilon: Es fehlen Religionsangabe und Bild. 8.) Lin(n)hof(f), Matthias, geb. 31. 5. 1779, t nach 1845, Gastwirt, Kaufmann, Gewerke, Arnsberg: Es fehlen Geburtsort, genaue Sterbedaten, Religion und Bild. 9.) Riedel, Karl, geb. ca. 1809 Werl, kath., 129. 7.1884 Niedermarsberg, Amtmann/Burgermeister (Stadtvorsteher), Niedermarsberg: Es fehlen Geburtsdatum und Bild. 10.) Schulte, Johann Franz, geb. ca. 1821 Altenhof, kath., t 8. 11.1889 Altenhof, Landwirt, Gemeindevorsteher, Altenhof bei Schmallenberg: Es fehlen Geburtsdatum und Bild. 11.) Schulte, Theodor, geb. ca. 1812 Drasenbeck, t 23. 8.1895 Drasenbeck, Landwirt Drasenbeck bei Meschede: Es fehlen Geburtsdatum, Religion und Bild. 12.) Schumacher, Engelbert, geb. ca. 1796, t nach 1865, Gastwirt, 1. Beigeordneter, Gerichtstaxator in Arnsberg: Es fehlen alle Lebensdaten mit Ortsangaben, Religion und Bild. 13.) Stoermann, Caspar, geb. 16. 12. 1812 Schmallenberg, kath., t 2. 4. 1891 Monster, Rentner/Stadtrentmeister, Schmallenberg: Es fehit ein Bild. 14.) Wichmann, Ignatz, kath., Oberlandesgerichtsrat, Paderborn, 1845 versetzt nach Arnsberg: Es fehlen alle Lebensdaten mit Ortsangaben und Bild. Wir bitten alle unsere Leser um Unterstutzung. Zumindest in einem Teil der Falle dtirfte es nicht schwer sein, das Erbetene (und evti. sogar noch Wichtiges mehr) zu finden. Mitteilungen an das Verwaltungsarchiv des Landschaftsverbandes, Landeshaus, 4400 Munster, Postfach 6125 (Tel.: 0251 / 5 91 3892). Ubersandte Bilder werden umgehend wieder zurijckgegeben. 27 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Neuerscheinung: Werler Burgerbuch 1551 - 1877 Burgerbijcher erhellen die Geschichte von Statten, an denen sich Menschen in Gemeinschaft zusammenfanden. Jeder Ort, der noch uber ein solches Buch verfijgt, ist stolz darauf, denn es spiegein sich darin Leben und Treiben, Sitten und Gebrauche, Nomen und Omen, Glanz und Elend aus Jahrhunderten vielfaltig wider. So besitzt die alte Hansestadt Soest nocli ihr Burgerbuch von 1302, Neheim von 1755 (Stadtbrande), Unna von 1668 und die alte „Freylieit Husten" von 1566 (!), dieses sogar mil einfachem Register, wo man „juxta numerum ales finden kan". Manche Burgerbucher freilich sind in den ZeitlSuften verschollen. Auch das Burgerbuch der angesehenen Saizerstadt Werl liegt nicht mehr vor. Diese UberlieferungsliJcke im Fundus des Werler Stadtarchivs hat nun der versierte Stadtarchivar Heinrich Josef Delating mit Umslcht, FlelB und grOBter Akribie geschlossen. Er rekonstruierte das Burgerbuch anhand aller nur erdenkllchen Quellen, insbesondere unter Nutzung neuer unverOffentlichter Aufzeichnungen, so daB nun ein Werk entstand, das seinesgleichen sucht. Die Fulle der Historie durch Jahrhunderte, das vielgeschichtige Bild des Werler Bijrgertums, die wlrtschaftliche, soziale und kulturelle Struktur, stadt- und heimatgeschichtliche Vorgange sind uberraschend. Vorangesetzt ist die Darstellung des Werler Burgerrechts, der Burgerpflicht -auch InderHessen-undPreuBenzeit - uber die Begriffe Pfahlbiirger, Neuburger, Beiliegeru.v.a. biszu den Wortlauten der Burgerelde, samt allem, was man in einem Burgerbuch zu finden hofft. Die hervorragend gelungene Rekonstruktion weist etwa 2.000 Einburgerungen auf, wobei viele Namen zusatzlich kleine Biographien aufweisen, die der aufmerksame Bearbeiter aus jahrelanger eigener Sammlung als willkommene erganzende Abrundung beisteuerte. Die neue hervorragende Quelle dient nicht nur dem Historiker, Genealogen, Soziologen, Heimatkundigen, sle ist mit den informativen FuB- noten auch dem Laien eine wissenswerte Lekture. Da findet man Zusammenhange mit der alten Neheim-Arnsberg-Warsteiner Metzgerfamilie Bfinner; man erfahrt, daB die uralte aus Soest stammende Apotheker-Familie Brisken (auBer in Arnsberg und Balve auch) in Werl eine Apotheke unterhielt; aus Warendorf stammt der im Arnsberger Goldschmiede-Ausstellungs-Katalog (1977, S. 75, Nr. 150) erwShnte „unbekannte" Meister A.N. (Anton Niestert), dem wegen „nutzlicher Goldschmiedeprofession die Burgerschaft geschoncken" ward. Aus weiter Runde stammen bekannte Namen, wobei das Sauerland einen guten Anteil hat: Stellingwerff, KOchling, Risse, Stute, Keweloh, Wellie, Otterstedde, NaBe (von Nase, Neise, Neuse, Nuese), Obertrifter, Bahnschulte, L6cke (Bgm. in Abg.), Wulff und viele andere. Zum „Register", das bei gleichartigen Werken leider oft fehit, ist die Sorgfalt zu loben: 50 Seiten Personennamen, 18 Seiten Ortsnamen (Herkunft Eingeburgerter), 11 Seiten Berufsregister (manche heute unbekannte Tatigkeiten in FuBnoten trefflich eriautert), mehrere Seiten Sachregister. Hinweise und Quellen sowie ein ausfiJhrliches Literaturverzeichnis sind dem Buch vorangestellt. Dem Verfasser und Bearbeiter Heinrich Josef Deisting, seit Jahren forschungsfreudiger und erfolgreicher Archivar im Werler Stadtarchiv, muB man zu diesem Burgerbuch gratulieren. Die einschiagig Suchenden soilten es besitzen; es sollte aberauch in den Offentlichen Buchereien - und selbstverstandlich in alien Fachbibliotheken - zu finden sein. „Heinrich Jos. Deisting: Werler Burgerbuch 1551 - 1877, Schriften der Stadt Werl. Historisch-wissenschaftliche Beitrage, Heft 18, herausgegeben von Rudolf Preising, 1979, 384 Seiten, 5 Abb. Verlag Aschendorff Munster. Bezug durch die Buchhandlungen." Klemens Propper Sauerlander Kopfe Die von Fritz Schumacher (t) geschriebene Westfalenpost-Serie „Saueriander K6pfe" will der Sauerlander Heimatbund ergSnzen und auf den neuesten Stand gebracht wieder der Offenlichkeit zuganglich machen. 28 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerland-Bildband empfehlenswert Blldband: „Saueriand" - Text K. H. Bodensiek, Fotos Werner Doppelbauer, Greven Verlag, Koln, 1979, 28,- DM. Durch sorgfaitige Ausstattung und gut reproduzierte, meist unkonventionelle Fotos besticht ein neuer SauerlandBildband desGreven-Verlages in Koln. Sein Hauptinteresse gilt der Architektur und der sakralen Kunst, wozu auch schone bauliche Details wie Deelentore und HaustiJren zahlen. Werner Doppelbauer hat sich ganz besonders ausfuhrlich dem KreisOlpegewidmet; das markische Sauerland ist etwas schwach reprasentiert, SchloB Berleburg und Soests „Westfalisches Abendmahl" (Glasfenster, Wiesenkirche) geben bildlich zwar viel her, gehoren aber eben nicht zur beschriebenen Region. Eine 16spaltige Einfuhrung, die Auskunft uber Topographie, Siedlungsund Wirtschaftsgeschichte, Bedeutung derOrte, Landschaftliche Besonderheiten, Freizeitmoglichkeiten etc. vermittein mOchte, kann naturlich nur sehr skizzenhaft geraten. K. H. Bodensiek erweist sich jedenfalls als guter Kenner des Sauerlandes, seiner Territorial- und Kunsthistorie. Das mit etwa 130 tells farbigen Fotos preislich angemessene Bilderbuch ist empfehlenswert. (mp) Jugendherbergswerk ehrt Dr. Griinewald AniaBlich der Wiedereroffnung der Jugendherberge Burg Bilstein erhielt Oberkreisdirektor Dr. Griinewald, OIpe, die hochste Auszeichnung des nach seinem Grunder benannten Deutschen Jugendherbergswerkes, die Richard-Schirrmann-Medaille. In seinerWurdigunghobderVorsitzende des Landesverbandes Westfalen-Lippe des Deutschen Jugendherbergswerks, Beigeordneter Gunther Peperkorn (Bielefeld), die Verdienste Dr. Grunewalds nicht nur um den Bau und die Finanzierung der Jugendherbergen Stade bei OIpe und FinnentropHeggen hervor, sondern sagte wortlich „ohne Dr. Grunewald ware die Jugendherberge Burg Bilstein nicht erhalten geblieben!" Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Grimme-Schwanke und Gedichte auf Cassette Der Grimmekreis Assinghausen, der sich beiderFeierzum 150. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Grimme etablierte, hat jetzterstmalseine Cassette mit Schwanken und Gedichten im Sauerlander Platt herausgebracht. Die Aufnahmen werden Grimmes Werke neu beleben kfinnen. Das Mutterband wurde von Heinrich Dohle, Maria Busch, Ericti Buscti, Otto Knoche und Otto Niggemann besprochen. Die Kopien wurden im Medienzentrum des Hochsauerlandkreises und im Kopierzentrum „Aktion Tonbandzeitung fijr Blinde" in Holzminden hergestellt. Die erste Auflage in HOhe von 400 Bandern ist bereits vergriffen. Docli ist die zweite Auflage, wie Stadtheimatpfleger Otto Knoche mitteilte, bereits bestellt. Die Cassette kostet 12 DM plus Versandkosten. Sie kann bestellt warden beim Grimmekreis Assinghausen, c/o Otto Niggemann, 5787 OlsbergAssinghausen, Papenbuschw/eg 4. Heinz Lettermann „Burgen und Schlosser" ab 16. Marz in Balve Die Foto-Ausstellung „Burgen, Schlfisser und KlOster im Sauerland" von Friedhelm Ackermann (Arnsberg) wird vom 16. bis 23. MSrz im kath. Jugendheim in Balve gezeigt. ErOffnung ist Sonntag, 16. Marz um 11 Uhr. Offnungszeiten an den ubrigen Tagen Jewells von 14 bis 18 Uhr. Personalien Robert Schmelzer, zuletzt Chefredakteur der Frankfurter Neue Presse, ist seit dem 1. Januar 1980 Herausgeber und Vorsitzender der Redaktionskonferenz der Westfalenpost. Schmelzer war bereits frijher lange Jahre Chefredakteur der Ruhrnachrichten/Westtalenpost. Der Sohn eines Lokomotivfijhrers wurde in Herne geboren, wuchs in Altenhundem auf und begann seine journalistische Laufbahn bei der Westfalenpost in Olpe. Im Herbst 1979 wurde er mit dem „GroSen Bundesverdienstkreuz" ausgezeichnet. Alfred Padberg, 58, geschaftsfuhrender Gesellschafter der Fa. PadbergBaustoffe GmbH in Eslohe, wurde zum neuen Prasidenten der Industrie- und Handelskammer Arnsberg gewahlt. Pad berg arbeitet bereits seit 23 Jah ren in Gremien der Kammer fuhrend mit, ist seit 1965 Mitglied derVollversammlung und war seit 1978 Vizeprasident der IHK. Er lOste den langjahrigen Kammerprasidenten Walter Kaiser aus Neheim-Husten ab, der die Geschicke der IHK 12 Jahre lang mit groBem personlichen Einsatz gelenkt hat. Seine Arbeit gait vor allem der Verbesserung der Wirtschaftsstruktur des Sauerlandes. Der Erfolg: Mit einem Industrieumsatz von uber sieben Milliarden DM, Handelsumsatzen von mehr als fijnf Milliarden DM und der Spitzenposition im nordrheinwestfaiischen Fremdenverkehr ist die sijdostwestfalische Wirtschaft zu ei- nem Faktor geworden, der Gewicht hat. Weitere Schwerpunkte von Kaisers Arbeit waren die Verbesserung der Verkehrsstruktur und die Forderung der Berufsausbildung von Jugendlichen. Seit 1959 war Kaiser Chef der Firma Gebr. Kaiser und Co. Leuchten oHG, einem fuhrenden Betrieb dieser Branche, der im vergangenen Jahr an den britischen Elektrokonzern Thorn Elektrical Industries Ltd. verkauft wurde. Kaiser war und ist auch in zahlreichen weiteren Gremien des offentlichen und wirtschaftlichen Lebenstatig. 1971 erhielter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Rolf Fiillgrabe, Landrat des Hochsauerlandkreises, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Dechant Leo Reiners, Neheim-Hijsten, wurde neuer Dekan des Seelsorgebezirks Sauerland-Nord. Paul Faike, Bilrgermeister der Stadt Schmallenberg, wurde am 6. Januar 60 Jahre alt. Heinrich Ochsenfeld (63), langjahriger Stadtdirektor Olsbergs, wurde am 28. Dezember in einer Sondersitzung des Stadtrates verabschiedet. Heinrich Ochsenfeld ist bekanntals engagierter Heimatfreund und eifriger F6rderer der Ziele des Sauerlander Heimatbundes. In diesem Sinne wird er sicher weiterwirken. Wir wunschen ihm einen guten Lebensabend in seiner Heimatstadt. In der gleichen Sondersitzung wurde Elmar Reuter (33) aus Sundern als Nachfolger von Heinrich Ochsenfeld eingefCihrt. Wir wunschen ihm eine gluckliche Hand in der Fuhrung der Geschicke der Stadt Olsberg. (le) koffeinhaltig - kostlich' erfrischend CC/78/5H 29 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Dicke Sauerlander Schatzkammer von St Walburga in Meschede Ein Hohepunkt der „Sauerlander Kulturtage" war die Einweihung der Schatzkammer von St. Walburga in Meschede. Wahrend die Schatze in Lichtbildern auf GroBleinwand vorgestellt wurden, brachten Choralschola der Benediktiner und Motettenchor Meschede kirchenmusikalische Beitrage aus den entsprechenden Jahrhunderten. Pfarrer Beule dankte alien, die in irgendeiner Weise geholfen hatten, den Bau des Museums zu verwirklichen. Die Schatzkammer ist im ehemaligen Kindergarten neben der Kirche untergebracht und birgt zur Zeit etwa 50 Exponate. AuBer kostbaren Goldschmiedearbeiten, Gewfindern und Dokumenten sind auch Tonkrijge ausgestellt, die in der Krypta der ersten Kirchenanlage bei Ausgrabungen gefunden wurden und aus dem 9. Jahrhundert stammen. Das Museum fordert dazu auf, sich auf das einzulassen, was durch die ausgestellten Dinge hindurchscheint: die christliche Vergangenheit unserer Heimat. 03«iit sind biiiteitfi riicn! tf^f; guwicWirj(!n SfrA^Cjhrter dty Ssijfir• • stemeinl. EintjowftiWe t)l%.,-,... ,-aB stch hmtfir riem Nam«n .Oicite Sauftrijinder- sine beaor-.der^ aciimacknaHe Art von Bock w-jrslchen verfcirgj ji.cMe Sauerlender'- stnd /u einem echlen fiotkAur;.? Syrr^bo! girz/ut'lfiri. Werm man vor lUv. Autgatie gestsHi wttrj. «e zu beschietixin. flann falit emerr. e«gentlicii nur &n tanagejosefty ..Mhmmmmm" eif>. Oa .•itimmt einfach aiies- (tie Wurst ist ficmig knackig and m Enden sind we^t genug vofiei<wnder cfitfftfMl. Wurstchen aus dem Saueriand. Metten macht sie! Diesbid rkhtig! if t Dresdner Bank Die gro6e Bank mit dem griinen Band der Sympathie yuiojiiKi RfiH-iiMHiaHLiuiail* I'inei Wenn Ihre Geld- und Finanzfragen einfach, schnell und zuverlassig gelost werden sollen, bringt Sie das grijne Band sicher ans Ziel. Denn es zeigt Ihnen den Weg zur Dresdner Bank. Eine der ganz GroBen mit mehr als 900 Zweigstellen und Filialen. Eine der Erfahrensten, wenn es urn Geldanlagen und Kredite geht. Eine Bank, die ihren Kunden durch Leistungskraft und aufmerksame Beratung sympathisch ist. IVIan erkennt sie am grijnen Band an den Geschaftsstellen — dem Zeichen einer guten Verbindung. Dresdner Bank 30 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Neue Mitglieder bzw. Abonnenten: Lydia Hinz, Amsberg Hermann Paul, Soest Franz Josef Klauke, Schmallenberg-Bodefeld J. + A. Schauerte, Olsberg Josef Peitz, Schmallenberg-Ebbinghof Norbert Schauerte, Schmallenberg-Oberkirchen Bernhard NeuwOhner, Ruthen Leo Schauerte, Schmallenberg-Berghausen Heinz-Werner Klaus, Ruthen Antonie Stahl, Arnsberg Friedhelm Grotmann, Kirchhundem Ingeborg WiedenhOver, Meschede Marienschule Meschede Franz^osef Molitor, Arnsberg-Oeventrop Heinz Kohle, Schmallenberg-Fleckenberg Walter Eickhoff, Sundern Heinz Tonne, Arnsberg Dr. Kurt Haupt, Ruthen Karl Orbana, Finnentrop Wilhelm Jericho, Laasphe-Banfe Johannes Mijller, Werl-WestOnnen Karl MiJller, Arnsberg Dr. F. Lontzek, Kirchhundem Walter Podszun, Brilon Dr. Josef Mahal, Meschede Marianne Hildenhagen, Lippstadt Winfried Klaas, Arnsberg Dr. Friedrich Weidemann, Medebach Irmgard Becker, Marsberg Mathilde Spiekermann, Duisburg-Buchholz Dr. Hildegard Heinemann, Schmallenberg-B6defeld Dr. Anton Muller, Schmallenberg Dr. Winfried Scheef, Warstein-Hirschberg Dr. H.H. Dietze, Arnsberg Dr. R. Wortmann, Sundern Dr. Walter Kayser, Warstein Herbert Kringe, Olsberg Hubert Schreckenberg, Brilon Bernhard Wolff, Bijren Gerhard Eickelmann, Lennestadt Dr. K. Krebedunkel, Warstein Alfred LOcker, Lennestadt Dr. Albert Richard, Arnsberg Alfred Ivo, Kirchhundem Anton Osebold, Hagen Dr. G6tz Werner, Olsberg Paul Schennen, Arnsberg Gunter Kathol, Meschede Elmar Reuter, Sundern Dr. Werner Kreuz, Munster Diethelm Stuhldreher, Olsberg-Bigge Rainer Ohm, Olpe-Rhode Dres. Karl und Peter Otto, Marsberg-Westheim Dr. B.A. Treckler, Hattingen Dr. Halil Bilgic, Warstein-Sichtigvor Bernhard Wolff, Buren Dr. Hans Stahl, Hilchenbach-Dahlbruch Elisabeth Schwanke, Lippstadt Elisabeth Furste, Arnsberg Hugo Faike, Sundern Th. Cruse, Olsberg SGV-Abteilung Olsberg e.V. Friedhelm Schulte, Olsberg Kapellenverein e.V. Olsberg-Gevelinghausen Mannergesangverein Gevelinghausen Anton Kfirner, Olsberg Bernhard Greune, Olsberg Paul Henke, Olsberg Guide Freisen, Olsberg Wolfgang Rasche, Olsberg Personalien Friedrich Geieclte, von 1961 bis 1969 Landrat des Kreises Meschede, vollendete am 19.9.1979 sein 80. Lebensjahr. In der schweren Zeit nach dem 2. Weltkrieg gehorte er zu den ersten, die sich fur den Aufbau eines demokratischen Staates zur Verfugung stellten. Er sah seine Aufgabe aber weniger in der „grol3en Politik" als vielmehr im Dienst an den Menschen seiner sauerlandischen Heimat. Dankbar erinnern sich viele an sein Wirken als Gemeindevertreter in Berghausen, als Amtsburgermeister von Fredeburg und schlieBlich als Landrat des Kreises Meschede. 1970 zog er sich aus der aktiven Politik zurijck. Seinen Lebensabend verbringt er auf seinem Hof in Heiminghausen. Sauerlander Heimatbund e.V., Postfach 1140, 5948 Schmallenberg Vorsitzender: Dr. Adalbert Mullmann, 5790 Brilon, Jupiterweg 7, Tel,: (02961) 91370. Geschaftsstelle: 5948 Schmallenberg, Postfach 1140., Telefon (02972) 555. Geschaftsftihrerin: Hlltraud Schuttler. Konten: 40011 116 Stadtsparkasse Schmallenberg, BLZ 46052855 4876-461 Postscheckamt Dortmund. Jahresbeitrag einschl. des Bezuges dIeserZeitschrift 6,- DM. Beitragszahlungen werden auf eines der vorgenannten Konten erbeten. Redaktionsstab: Vors. Theo Hundt, 5960 OIpe, Keeschladeweg 3; Dr. Magdalena Padberg, Eslohe; Theodor Tochtrop, Brilon; Fritz Droste, EIpe; Josef Wiegel, Schmallenberg; Friedhelm Ackermann, Arnsberg; Klemens PrSpper, Arnsberg; Frau Hedwig Jungbluth-Bergenthal, Schmallenberg; Norbert Kramer, Meschede; Heinz Lettermann, Olsberg; Knut-Friedrich Platz; OIpe; Gunther Becker, Lennestadt. „Sauerland", Zeitschrift des Sauerlander Heimatbundes e.V., 5948 Schmallenberg, Postfach 1140, Telefon (02972) 555. - Redaktion: Siegfried Richter, 5760 Arnsberg 2, BodelschwinghstraBe 24. Druck; Strobel-Druck, Arnsberg. Verlag Sauerlander Heimatbund e.V., Anschrift und Telefon wie oben. ,^nv»n9 oneto Sa\s Frei sein Freizeit Abenteuer EbNas erieben. Wald, Wild, Attraktionen. SpaB und Abenteuer fur die ganze Familie. Bergauf mit dem Trans Mobil. Ins Tal mit der Super Rutschbahn. Viele hundert Meter lang. Wild- und Freizeitparke „Rotliaargebirge", Oberhundem/Sauerland, Autobahn A45/A 4, Abfahrt OIpe. „Westerwald", Gackent>ach/Geibachtal, Autobahn A 3, Abfahrt Montabaur. „Eifel", Gondorf/Kreis Bitburg/Priim, Autobahn A 48, Abfahrt Wittlich. 31 © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Gegossenes Zinngeschirr aus gutem Hause Schott & Co. KG :. .>S"- Holecke 5 5750 Menden Fernruf(02373)2122/10073 Das SChOne SDDSAUERLAND istemenAusflugjahrlichwert! Manche hundert Sonderzuge, tausende von Omnibussen, zahllose Pkw Q I ^ bringen alljahrlich Erholungsuchende, Reisegesellschaften, Schulen, Klubs zum D I Beratung und Information fur Ausfluge, Sonderzuge, Tagungen, Sitzungen und alles Wissenswerte durch den Kreisverkehrsverband Sudsauerland, 5960 Olpe, SeminarstraBe 22, Tel. (02761) 63131 <6822> •^^^^ Westfalens groBte und schonste Talsperre. FahrplanmaBlger Schiffsverkehr in stundlichem Turnus von Ostern bis Ende Oktober. MS Bigge, MS Sauerland, MS Westfalen. Gesellschafts- und Schulfahrten, Sonderschiffe nach Vereinbarung. ^ .-.'•*•>. Zum Biggesee kommen Sie uber die Autobahnen Sauerlandlinie und Koln-OIpe und die BundesstraBen 54,55,236 oder mit der Bundesbahn. Der See bietet Sport und Unterhaltung aller Art, aber auch herrliche ruhige Wandenwege. Das schOnste ist die 2stundlge Rundfahrt uber den See. Die modernen Fahrgastschiffe mit 400 und 550 Sitzplatzen, Sonnendecks und geschlossenen Salons sind bewirtschaftet und an kuhlen Tagen behelzt. Sie haben Ubertragungsanlagen fur Musik und Informationen untenwegs. Das Grachtenboot „Olpe" auf dem Obersee veriangert die Fahrt vom Hauptsee bis Olpe. Personenschiffahrt Biggesee, SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund 596 Sondern/Biggesee, Telefon 02761/62333 © Copyright Sauerlander Heimatbund Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Wir sind Ihr Partner der maBgeblich an der wirtschaftlichen Entwicklung des Sauerlandes beteiligt ist; der finanzstark genug ist, urn KreditwiJnsche aller GrofJenordnungen erfiillen zu konnen; fiir den trotz dynamischer Entwicklung Service und personliche Beratung groB geschrieben wird. MEHRAU Mit dem dichtesten Bankstellennetz im Kreis OIpe und im Hochsauerlandkreis Bausparkasse Schwabisch Hall VOLKSBANKEN SPAR-UND DARLEHNSKASSEN SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund Postvertriebsstuok - Gebuhr bezatilt. \\er\iel\onBiervt 56- 27fc7HERBCLC, CR. hat w^nk ALISW: STACTCIR.I.P. Sauerländer Heimatbund SAUERLAND NCPCRING 26 ~'-^^^P, 5770 ^RNSBERG •^ ^UHlt^ ft ~ J=^\ll,^' -Bas einzig wahre 'i^lili^r Warsteiner Brauerc •er KG. D-4788 WSfein im Saucrland. 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