Karnien und seine Täler Museen Ein bisschen Geschichte
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Karnien und seine Täler Museen Ein bisschen Geschichte
Natur und Sport, Gastronomie und Wohlbefinden, Kunst, Geschichte und Traditionen: ein harmonisches Zusammenleben in einem Dorf namens Karnien WIE UND WO Autobahnen Verwaltete Berg-und Ferienhütten Hauptstrassen Schutzhütten und Läger Nebenstrassen Carnia Trekking Route Nummern der Staatssstrassen Mountain Bike Routen mit Tabellen Enfernungen in km Pferde - Trekking Naturorte Ski Pisten Informationsbüros - Carnia Ski Nordisch - Pisten KARNIEN Schwimmbäder Thermen von Arta Regione Friuli Venezia Giulia AUSTRIA Forni Avoltri AUSTRIA Ravascletto Sauris CARNIA Forni di Sopra Tarvisio Arta Terme A23 Tolmezzo Gemona del Friuli Piancavallo SLOVENIA Europa Cividale del Friuli San Daniele del Friuli Regione Friuli Venezia Giulia UDINE Italia PORDENONE Palmanova GORIZIA A28 A4 TREVISO 1758 Malga Varmost SLOVENIA Aeroporto FVG Ronchi dei Legonari A4 Aquileia VENEZIA Lignano Sabbiadoro Grado TRIESTE SLOVENIA WIE MAN DORTHIN KOMMT Mit dem Auto Mit dem Flugzeug Mit dem Zug Autobahnen A4 Turin - Triest A23 Palmanova - Udine - Tarvisio A28 Portogruaro – Conegliano Flughafen Triest 40 km von Triest und Udine 15 km von Görz 80 km von Pordenone www.aeroporto.fvg.it www.trenitalia.it Call Center 89.20.21 Projekt und Realisierung: Five Zone Udine _ Druck: Druckerei La Tipografica - Basaldella _ Deutsche Ausgabe gedruckt in Februar 2011 _ Texte vom Touristbüro Carnia Übersetzung: D’Agostini Organizzazione Dipartimento linguistico Dagoservice _ Fotos von: Archivio Fotografico Museo Carnico delle Arti e Tradizioni Popolari “M. Gortani”, Archivio Fotografico Comunità Montana della Carnia, Archivio Immagini Biathlon Forni Avoltri, N. Brollo, Carnia Welcome, U. Da Pozzo, B. Deotto, L. Gaudenzio, Pentaphoto, V. Romanin, L. Tessaro, E. Trinca, M. Verin. TOURISTISCHE INFORMATIONEN AGENZIA TURISMOFVG Sitz: Piazza Manin, 10 Ortsteil Passariano - 33033 Codroipo (Ud) tel +39 0432 815111 / fax +39 0432 815199 [email protected] INFOPOINT TURISMOFVG di Arta Terme via Umberto I, 15 - 33022 Arta Terme (Ud) tel +39 0433 929290 / fax +39 0433 92104 [email protected] Presidenza del Consiglio dei Ministri DIPARTIMENTO PER LO SVILUPPO E LA COMPETITIVITÀ DEL TURISMO Erstellt im Rahmen des überregionalen Projekts zur Entwicklung des Tourismus L.135/01 “Alpi Estive”, mit Kofinanzierung der Abteilung für die Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus, Vorsitz des Rates. INFOPOINT TURISMOFVG di Forni di Sopra via Cadore, 1 - 33024 Forni di Sopra (Ud) tel +39 0433 886767 / fax +39 0433 886686 [email protected] INFOPOINT TURISMOFVG di Tolmezzo via della Vittoria, 4 - 33028 Tolmezzo (Ud) tel +39 0433 44898 / fax +39 0433 467873 [email protected] INFOPOINT TURISMOFVG di Ravascletto p. Divisione Julia - 33020 Ravascletto (Ud) tel +39 0433 66477 / fax +39 0433 616921 [email protected] Ein bisschen Geschichte: Von dem Volk der Karnier bis heute Karnien und seine Täler NATUR, SPORT, SCHNEE, SPASS UND ERHOLUNG Karnien ähnelt einer großen Hand: der Handteller besteht aus dem Tal, in dem der Tagliamento gemächlich fließt, und die Finger sind die von seinen Nebenflüssen gegrabenen Täler. Im Tal des Tagliamento liegen der Hauptort Tolmezzo und der bekannte Touristenort Forni di Sopra, der von den Gipfeln der Friaulischen Dolomiten beherrscht wird. Das Val Lumiei führt zum bezaubernden Dorf Sauris, der höchstgelegenen Gemeinde Friauls, an einem tiefgrünen See; das Val Degano dagegen führt nach Forni Avoltri, berühmt für sein internationales Biathlonzentrum. Das Val Pesarina ist eine zauberhafte Naturlandschaft, mit seinen Uhren und den typischen Dörfern Prato Carnico und Pesariis, während das Tal des Bût das Reich des Wohlgefühls und des Sports ist, dank dem Kurort Arta Terme und dem olympischen Dorf Paluzza, das ein ideales “Basislager” zum Bergsteigen ist und auch Langlaufloipen bietet. In den Thermen von Arta gibt es neben den traditionellen Kuren mit Wasser und Schlammpackungen Abteilungen für Schönheitsbehandlungen, zur präventiven Medizin, für Aktivitäten im Wasser zur Erholung und zur Rehabilitation, neben der für Fitness. Das Valcalda, mit Ravascletto, ist die Heimat der Gastronomie und, dank seiner Skilifte, die auf die Berge Zoncolan und Tamai führen, ein wichtiges Wintersportgebiet. Wilder ist das Tal des Chiarsò, mit der wunderschönen Mulde von Paularo. Thermen von Arta Sauris Bergturm Comici, Forni di Sopra Kirche Frassenetto, F. Avoltri “Fasjn la mede”, Zoncolan Typisches Haus Ein bisschen Geschichte VON VOLK DER KARNIER BIS HEUTE Karnien ist seit der mittleren Altsteinzeit besiedelt. Dauersiedlungen, oft befestigt, gibt es seit Ende 2. / Anfang 1. Jahrtausend v.Chr. Von nun an wurden die Täler Karniens zum Handelsort zwischen verschiedenen Kulturströmungen: Paläovenetier (von Westen) Hallstatt-Kultur (von Norden und von Osten), Etrusker (von Süden). Während der Eisenzeit war Karnien von keltischen Stämmen bewohnt, den Karniern, von denen es seinen Namen bekam. Mit seiner Ausdehnung nach Norditalien kam Rom in Kontakt mit den Karniern, die sich allmählich mit den Besatzern vermischten und deren Sprache, Religion und Sitten annahmen. Iulium Carnicum (Zuglio) war nicht nur Kolonie zum Schutz der Straße ins Noricum, sondern auch einer der ältesten Bischofssitze. Nach der Römerherrschaft kam die des langobardischen Herzogtums Friauls, das den Bischofssitz von Zuglio nach Cividale verlegte, Hauptstadt des Herzogtums. Dann kam die Gründung des Patriarchats Aquileia (1077), als selbständiger Staat im Rahmen des Heiligen Römischen Reichs, das aber ab Ende des 13. Jahrhunderts unter den Einfluss Venedigs geriet. Die erste geschichtliche Erwähnung Tolmezzo geht auf eine Urkunde aus dem Jahr 1000 zurück, in der es als einfacher Ort zitiert wird; man verdankt dem Patriarchen Raimondo della Torre einen Großteil der Entwicklung des Wohnund Handelsorts von Tolmezzo; zum Dank ließ die Gemeinde das Symbol della Torres in den Scheitelstein des Bogens des Oberen Tors (Porta di Sopra) (Nord-) der Stadtmauer meißeln. Am 7. August 1302 war der Patriarch Johann von Mähren in seiner Burg in Tolmezzo und schenkte mit einer Bulle Ländereien, befreite die Gemeinde von Steuern und gab ihr ein neues Wappen: statt des alten Turms mit Adler auf dem Tor war es nun das weiße Kreuz in blauem Feld mit rotem Rand. In den ersten beiden Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts standen sich in Friaul zwei Faktionen gegenüber: eine angeführt von den Gemeinden Tolmezzo, Gemona und Venzone zur Unterstützung von Gregor XII, die andere unter der Führung von Tristano Savorgnano zugunsten des Patriarchen; dieser Streit endete mit dem Einzug des Königs Sigismund von Ungarn in Friaul. Diesem Eindringling stellte sich die Republik Venedig entgegen, die Friaul und Karnien in ihren Besitz nahm; das war am 16. April 1421. Karnien wurde von der Türkengefahr nur gestreift, und auf der Bürgerversammlung vom 1. Januar 1477 wurde beschlossen, den oberen Picotta-Turm als Wachposten gegen die Türken zu bauen. Verwaltungsmäßig war Karnien in drei Organe unterteilt: das erste war die Gemeinde Tolmezzo mit ihren Dörfern; das zweite waren die vier Stadtteile S.Pietro, Gorto, Tolmezzo und Socchieve; das dritte bestand aus den Gismani, Feudalherren, die die Familien in 23 Burgen vertraten. Nicht zu Karnien gehörten Forni di Sotto und Forni di Sopra, die seit 1361 unter der Herrschaft der Familie Savorgnano standen. 1692 war ein trauriges Jahr für ganz Karnien: schreckliche Überschwemmungen zerstörten Straßen, Kirchen und Häuser und löschten ganze Dörfer aus. Einen bemerkenswerten Beitrag zur Verbesserung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wohlbefindens von Tolmezzo und von einem Großteil Karniens leistete Jacopo Linussio aus Paularo (1691 – 1747); mit den beiden Textilfabriken in Moggio und Tolmezzo stellte er um 1745 jährlich gut einundzwanzigtausend Stoffballen, die auf die wichtigsten europäischen Märkte exportiert wurden. Mit dem Vertrag von Campoformido, der am 17. Oktober 1797 ratifiziert wurde, kam Karnien zum Habsburgerreich und blieb dort bis 1805, als, nach Austerlitz, Napoleon sich Venetien zurückholte und es ins Königreich Italien eingliederte. Mit dem Sturz Napoleons 1814 und der Schaffung des Königreichs Lombardei-Venetien wurde Karnien in diesen neuen Staat aufgenommen und dann 1866 ins Königreich Italien. Beim Ausbruch des 1. Weltkriegs, am 24. Mai 1915, übertrug das italienische Oberkommando das ganze Gebiet, Zona Carnia genannt, an ein selbständiges Armee-Korps (XII.). Am 1. Oktober 1917, im Gefolge der Niederlage von Caporetto, mussten sich die italienischen Truppen, wie auch die Zivilbevölkerung, teils Richtung Cadore und teils Richtung Tal des Arzino zurückziehen. Dieses Opfer wurde ein Jahr danach mit der Rückkehr Karniens in die Heimat belohnt. Der Rest ist jüngste Geschichte, die wir alle kennen, nämlich: der zweite Weltkrieg, die Teilung unserer Halbinsel in freies und besetztes Gebiet, der Widerstand, die Invasion der Kosaken und schließlich die Befreiung. Museen: Entdecken sie die Kultur und die Traditionen Karniens Museen ENTDECKEN SIE DIE KULTUR UND DIE TRADITIONEN KARNIENS Karnien als Wissensquelle birgt unzählige Museen und wertvolle Sammlungen. Volkskundlich bedeutend ist das Museum der Volkskunst und -traditionen „Michele Gortani“ in Tolmezzo, das alle Aspekte des Lebens in Karnien vom 14. bis zum 19. Jahrhundert zeigt. Zeugen des Volksguts sind die Sammlung Cemuòt chi èrin (Wie wir waren) in Forni Avoltri, das Wohnhaus der Familie Bruseschi aus dem 17. Jahrhundert in Pesariis di Prato Carnico, das Centro Etnografico in Sauris di Sopra und das Centro Storiografico in Sauris di Sotto. Dass in der Römerzeit dieses Land strategischer Verbindungspunkt mit dem Noricum war, beweist das Archäologische Museum Iulium Carnicum in Zuglio, als unverzichtbare Vorbereitung auf eine Besichtigung der Ausgrabungen in Karnien. In etwa 750 m Höhe, bei der alten Pfarrkirche von San Pietro, erstreckt sich auf vier Terrassen der Giardino dei Semplici, mit etwa 1200 zum größten Teil bodenständigen Pflanzen. Es ist ein thematischer botanischer Garten innerhalb der Polse di Cougnes, eines ökumenischen Zentrums für Treffen, Spiritualität, Kultur und Umwelt. Auf der sogenannten Via Iulia Augusta gelangt man in den Ortsteil Enfretors von Paluzza, um die Reste eines der beiden Zolltürme aus dem 13. Jahrhundert zu bewundern: den Moscarda-Turm. Letzte italienische Station der Römerstraße ist Timau, das mit seinem Museum des Ersten Weltkriegs und dem benachbarten Gebeinhaus von den traurigen Erlebnissen der jungen Karnier in jenen schrecklichen Jahren zeugt. Erwähnen sollte man auch die Bedeutung des karnischen Kunsthandwerks: in Illegio di Tolmezzo ist noch die Mulin dal Flec, eine Mühle aus dem 17. Jahrhundert, in Betrieb; in Sutrio können wir die Frucht der dreißigjährigen Fleißarbeit des Tischlermeisters bewundern, die Krippe von Teno, und in Cercivento die Schmiede aus dem 15. Jahrhundert Farie di Checo. Durch das Valcalda hindurch, das das Tal des But mit dem Val Degano verbindet, gelangt man zur Versorgungsstelle für den Bau der Schiffe der Republik Venedig und kann das Museum des Holzes und des Sägewerks Venedigs in Aplis besichtigen. Während eines Aufenthalts in der Gemeinde Ovaro verlässt man das Grün des Waldes, um in das dunkle Bergwerk von Cludinico einzudringen. Wenn man dann in das Val Pesarina abbiegt, hört man das Läuten seiner Uhren, und entlang den Gassen von Pesariis kann man die ausgestellten Freilicht-Uhren und das Uhrenmuseum bewundern. Neben talentierten Handwerkern wohnen in Karnien auch renommierte Künstler, die, von der Schönheit dieses Landes inspiriert, herrliche Werke geschaffen haben, wie der Maler Enrico De Cillia, der eine Galerie für Moderne Kunst in Treppo Carnico gründete, mit Werke von ihm und auch von anderen Künstlern der gesamten Region, so dass sie heute eine der wichtigsten zeitgenössischen Kunstsammlungen ist. Ebenso entstand die Pinacoteca Davanzo in Ampezzo, dank dem Nachlass des Landschaftsmalers Marco Davanzo. Anderer Art ist dagegen der Art Park in Verzegnis, eine Privatsammlung von Egidio Marzona, bestehend aus Werken von bedeutenden Künstlern aus dem In- und Ausland, die in einem Park im Freien stehen. Ein weitere Privatausstellung ist die des Meisters Canciani in der Mozartina, im Palazzo Scala aus dem 18. Jahrhundert in Paularo, wo man eine Sammlung unzähliger Musikinstrumente bewundern kann, die perfekt funktionieren. Wer sich auch für die Natur und Erdgeschichte der Gegend interessiert, kann das Geologische Museum in Ampezzo besichtigen, wo Felsen und Fossilien von beträchtlichem wissenschaftlichem Interesse aufbewahrt werden, die einen Zeitraum von etwa 400 Millionen Jahren abdecken, wie auch die Naturausstellung von Preone - 200 Millionen Jahre - mit dem Urzeit-Lehrpfad Stavoli Lunas. In der Pfarrkirche von Ovaro kann man eine Sammlung von alten sakralen und profanen Gegenständen wie auch wertvolle Fresken bewundern, während in der von Cesclans di Cavazzo Carnico kürzlich eine Archäologieausstellung im Antiquarium eröffnet wurde, unter dem Titel “Im Herzen der Kirche”: sie zeigt die archäologische Forschung anlässlich der architektonischen Restaurierung und des Wiederaufbaus nach dem Erdbeben und liefert so dem Besucher Grundkenntnisse der Geschichte des Sakralbaus, chronologisch geordnet. Info: Auskünfte jeder Art bei CarniaMusei – dem Museumsnetz der Berggemeinschaft Karniens: tel +39 0433 487779 fax +39 0433 487760 [email protected] www.carniamusei.org Aktivtourismus in Karnien Seen Aktivtourismus in Karnien KLEINE WASSERFLÄCHEN IN DEN BERGEN Wie ein von Bergen eingefasster Tropfen erstreckt sich vor unseren Augen der Lago di Cavazzo, das größte natürliche Becken Friaul Julisch Venetiens, an dem drei Gemeinden liegen: Cavazzo in Karnien und Trasaghis und Bordano im friaulischen Hügelland. Im Südteil des Sees kann man dank eines gesicherten Wegs in aller Ruhe spazierengehen und die für Seen typische Flora und Fauna bewundern. Zwischen den Bergen ist der See von Sauris eingekeilt, der das Blau des Himmels reflektiert und das Grün der Natur, ideales Ziel für viele Sportfischer und Liebhaber des Trekkings, des Mountainbikes und der Ausflüge zu Pferde. Dieser Stausee entstand durch den Bau der Talsperre des Lumiei und wurde am 30. Mai 1948 als der höchste Staudamm Europas eröffnet. Ein weiterer Stausee ist der von Verzegnis, in einer grünen Mulde in der Nähe des Ortsteils Chiacis gelegen. Zwar darf man darin nicht baden, er ist jedoch Ziel von Sportfischern, Wanderern und Mountain-Bikern, ein ruhiger und erholsamer Ort. Um ein paar Stunden im Freien zu verbringen, fern vom Massenbetrieb, gibt es auch einige kleinere Seen, die leicht erreichbar sind: der Laghetto Cison tet Flüge über Gipfel und Täler. Für die Mutigsten gibt es Kletterrouten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, Klettersteige und Kletterhallen, oder sie können das Canyoning (Canyoning) praktizieren, in den engen Schluchten des Lumiei, des Rio Frondizzon und des Rio Vinadia. Die karnischen Seen und Wasserläufe sind ideale Orte zum Fischen, Surfen und Segeln. Eine neuartige Sportattraktion in der Gegend von Forni Avoltri ist die Rollskipiste beim Stadion des Biathlon- bei Amaro, der See von Villa Santina, wo man ohne Lizenz und Erlaubnis angeln kann und nur den Fang bezahlt, und der Lago di Caprizi in der Nähe von Priuso. Zu den Davost-Seen bei Forni di Sopra, in einem Pinienhain mit einem gut ausgestatteten Spielplatz und auch zur Sportfischerei geeignet, gelangt man von dem Platz in der Ortsmitte durch einen Spaziergang von 5 Minuten. Schließlich sind die bezaubernden Alpenseen zu nennen, vor allem der im Naturschutzgebiet Bordaglia, einer besonders schönen Landschaft, am Boden einer Mulde aus der Eiszeit, inmitten der Weiden am Hang des Monte Volaia in der Gemeinde Forni Avoltri. Wenn man Richtung Valcalda bergabfährt, biegt man in Ravascletto in die Panorama-Gipfelstraße ein, die zu den Seen von Tarond und Crasulina führt, die durch ihren landschaftlichen Reiz und ihre reiche Fauna und Flora bestechen. Das Pfeifen der Murmeltiere ertönt von den Felsen rund um den Lago Dimon am Gipfel des Monte Paularo, der von Treppo Carnico mit einer Wanderung von etwa drei Stunden erreichbar ist. Ebenfalls nahe der österreichischen Grenze öffnet sich im Pramosio-Wald die märchenhafte Mulde des Lago di Avostanis. In dem reizvollen Val Lumiei bedecken ausgedehnte Rhododendron-Bestände die Ufer der kleinen Seen von Festons und Malins auf den Bergen von Sauris, die auch vom Val Pesarina aus erreichbar sind. Der Laghetto di Mediana, der von Sauris di Sopra oder von der Casera Razzo aus erreichbar ist, ist ein winziger smaragdfarbener Wasserspiegel, in den dichten Wäldern des oberen Val Lumiei versteckt. Während der Wintersaison ist Karnien Synonym für Ski, aber es gibt auch zahlreiche Anziehungspunkte für junge Leute und für das Après-Ski: beleuchtete Schlittenbahnen, Eislaufbahnen, Schwimmbäder, Turnhallen, Tennishallen, und für totale Entspannung: Die Thermen von Arta, mit ihrem wohltuenden Wasser mit sulfatcalcium-magnesium-schwefelhaltigen Mineralien. Nach dem Weiß des Winters färbt sich Karnien im Lauf des Frühlings grün und man kann verschiedene Sportarten im Freien betreiben: Mountainbike, Fußball, Tennis, Bogenschießen, Sportschießen. Auf den berühmten Quads kann man die höchsten Ziele auf unwegsamen Wegen und Strecken erreichen, Orte, an denen man sich in eine der zahlreichen Berghütten verlieben kann oder eine der vielen Almhütten im Hochgebirge, in denen man einen erholsamen Abend verbringen kann, umgeben von der Stille der Natur. Wer das Abenteuer liebt, darf es nicht versäumen, einen “Spaziergang auf den Bäumen” im Adventure Park zu machen und den Sprung ins Leere aus einer Höhe von 15 Metern zu wagen. Glanzpunkt des Sports in Karnien ist der Radsport, der in der Lage ist, jedes Bedürfnis zu befriedigen, von den klassischen Parcours für Mountainbike und Straßenfahrrad bis zu den anspruchsvollsten Bergstrecken für Radrennen, die auch “den steilsten Anstieg Europas” umfassen, eine berühmte Etappe des “Giro d’Italia”, die von Ovaro zum Monte Zoncolan führt. Karnien kann auch auf dem Pferdesattel entdeckt werden, auf Wegen mit geringen Höhenunterschieden: die Saumpfade sind breit und bequem und die Wildbäche sind leicht zu durchwaten, oder man kann in den Talwäldern auf Eseln reiten. Am besten ausgebaut ist jedoch das dichte Wegenetz, ideal zum Wandern und Nordic Walking, das durch ganz Karnien führt. Paluzza und der Park des Karnischen Hügellands sind ideale Orte, um sich im Orientierungslauf zu versuchen. Man kann diese Gebiete selbständig erkunden oder mit erfahrenen Alpen-, Natur- und Wanderführern. Für die Mutigsten besteht die Möglichkeit Karnien von oben zu bewundern, mit einem Hängegleiter oder einem Fallschirm. Eine gut ausgestattete Flugschule für Ultraleichtflugzeuge und Freiflug bie- Die Pfarrkirchen: Symbole der Kirchengeschichte Alm- und Berghütten Die Pfarrkirchen GASTFREUNDSCHAFT UND GASTBETRIEBE IN DEN BERGEN Während der Entdeckungstour durch die karnischen Berge kann man in Berghütten, Almhütten und Käsereien rasten und sich stärken. Berghütten bieten Unterkunft und Bewirtung für Bergsteiger in isolierten Berggegenden, außerhalb der Städte, ab 1.000 Meter Höhe, erreichbar auf Saumpfaden oder Wegen, für begrenzte Zeiträume im Jahr und an günstigen Orten für Bergbesteigungen und Wanderungen. Die Almhütte ist das Sommerhaus der Kühe, das heißt, sie bietet alles Nötige für den Almauf- und -abtrieb, wie Viehweiden und eine Käserei. In vielen Almhütten kann man Käseerzeugnisse kaufen und kosten: vom Käse bis zur Ricotta und zur Butter; einige verfügen über Gästezimmer. Die Käserei schließlich besteht aus verschiedenen Gebäuden: der Woh- nung der Almhirten und Räumen zur Milchverarbeitung und zur Aufbewahrung und Reifung des Käses. Es ist nicht schwer, einen Almhirten zu treffen, der Milch verarbeitet und die Methoden und die benutzte Ausrüstung erklärt. Um spektakuläre Orte zu erreichen, wo Flora und Fauna am großartigsten sind, gibt es eine Vielzahl von Wegen mit CAI-Markierungen. Thematische Routen bedecken ganz Karnien und bieten die Möglichkeit, alle Almhütten zu entdecken, auch auf dem Mountainbike oder zu Pferde, in einem oder mehreren Tagen. Die Berghütten sind nicht nur Orte zum Ausruhen und Essen, wo man oft typische Speisen probieren kann, sie öffnen ihre Türen auch der Kultur und Kunst: in den Sommermonaten finden hier Musik- und Literaturtreffen im SYMBOLE DER KIRCHENGESCHICHTE Rahmen der Festivals “Noten in der Berghütte” und “Worte in der Berghütte” statt. Als Symbole der Kirchengeschichte Karniens und Zeugnisse künstlerischer Entwicklungen von beträchtlichem Interesse sind die Pfarrkirchen Karniens eine Gelegenheit für Ausflüge und kulturelle Routen für den, der die Gegend in all ihren Aspekten entdecken will. Sie waren religiöse, gesellschaftliche und wirtschaftliche Treffpunkte, isoliert gelegen und die wichtigsten Täler und die alten Verbindungsstraßen beherrschend, und in den dunklen Zeiten des Mittelalters strategische Punkte für die Verteidigung der Einwohner gegen die Feinde. So liegen denn auch alle elf Pfarrkirchen, die im Verzeichnis des 1247 erscheinen, an alten Verbindungsstraßen mit dem Noricum oder mit dem Cadore, oder in der Nähe davon: im Tal des Tagliamento (Cesclans, Verzegnis, In- villino, Enemonzo, Socchieve, Ampezzo und Forni di Sotto), im Val Degano (Santa Maria di Gorto), im Tal des Bût (Santa Maria Oltre Bût, Illegio und San Pietro di Zuglio). Wenn man von Cavazzo Carnico Richtung Cesclans fährt, gelangt man kurz nach Beginn des Anstiegs zur Pfarrkirche Santo Stefano, in der seit kurzem wieder Gottesdienste stattfinden. Hier brachten Ausgrabungen die Überreste eines Kultgebäudes mit einem Wachtturm am Eingang aus dem 8.-9. Jahrhundert zutage. Der Verlauf der Ausgrabungen unter der Pfarrkirche ist jetzt im Antiquarium ausgestellt. Wenn man vom Hügel wieder heruntergekommen ist und den Hauptort Karniens erreicht hat, muss man unbedingt Santa Maria Oltre Bût oder die Pfarrkirche San Lorenzo im Ortsteil Caneva besichtigen, die einen Großteil des Tals beherrscht. Dasselbe gilt für die Pfarrkirche San Floriano in Illegio (9. Jahrhundert), die, vom Gipfel des Monte Giaideit aus, den ersten Teil des Tals des Bût dominiert. Man fährt auf der Staatsstraße 52bis in Richtung Arta; die Kirche ist aber nur zu Fuß erreichbar, über den Weg, der auf Höhe Imponzo beginnt: es ist ein angenehmer Spaziergang durch eine ländliche Gegend mit Ausblicken von großer Schönheit. Die Pfarrkirche ist zu Fuß auch von Illegio erreichbar, wo auch die Ausgrabungen von San Paolo vecchia (der ältesten Kultstätte Karniens vom Ende des 4. Jahrhunderts) besichtigenswert sind. Wenn Sie wieder nach Imponzo hinabgestiegen sind, geht die Reise weiter Richtung Zuglio, eine römische Ausgrabungsstätte von großer Bedeutung (das Ausgrabungsgelände und das Museum sollten besichtigt werden) und dann Richtung Fielis. Von hier kann man zu Fuß zur Pfarrkirche San Pietro (Sitz eines Bistums aus dem 5. Jahrhundert) gelangen, indem man der Straße folgt und der breiten Treppe. Im Val Degano können wir sowohl die frühchristliche Kirche aus dem 5. Jahrhundert mit Taufkapelle daneben bei der Kirche San Martino bewundern (nach dem Ende der Ausgrabungen wurde der Bereich zu einem Museum), als auch die Pfarrkirche von Gorto (11.-12. Jahrhundert) auf der Anhöhe von Agrons. Auch in dieser Pfarrkirche gibt es ein kleines Museum. Nun führt uns die Pfarrkirchen-Rundtour ins Tal des Tagliamento. Hier sind die ältesten Pfarrkirchen die von Santa Maria Maddalena in Invillino (die auf den Hügel Santino verlegt wurde, nach der Aufgabe der frühchristlichen Basilika aus dem 5. Jahrhundert, die auf dem Hügel Zuca stand und heute ein Museum ist) und die von Santa Maria Assunta in Socchieve, Ortsteil Castoia. Anders ist es mit der Lage der anderen vier karnischen Pfarrkirchen im Tal des Tagliamento, das heißt die von San Martino in Verzegnis, die der Heiligen Ilario und Taziano in Enemonzo, die von San Daniele in Ampezzo und die von Santa Maria del Rosario in Forni di Sotto. Diese Kirchen sind inmitten der Ort- schaften entstanden, so dass sie von einer ruhigeren Epoche zeugen, die von der weltlichen Macht der Patriarchen gekennzeichnet war. Die Pfarrei Ampezzo hatte nur kurz Bestand, denn schon Ende des 14. Jahrhunderts unterstand sie der Rechtsprechung von Socchieve. Die Kirchen bieten im Juli und August Konzerte des Festivals “Carniarmonie”, das mit großem Erfolg die Kultursommer Karniens bereichert. Zentrums (Ort Piani di Luzza). Die Piste ist 3 km lang und vollständig asphaltiert und beleuchtet. Sie ist ideal für das Training von Mannschaften aus dem In- und Ausland, aber auch für den, der es zum ersten Mal versuchen will. Orte und Zauber der Natur Orte und Zauber der Natur Karnien ist reich an bezaubernden Orten, die zu entdecken sich lohnt, im Schatten der Felsen der Dolomiten oder inmitten der Verbotenen Wälder der Serenissima, wo intakte Flora und Fauna seit Jahrhunderten harmonisch zusammenleben. In der Mitte dieser Mikroregion liegt der Parco Intercomunale delle Colline Carniche, mit Teilen der Gemeinden Raveo, Lauco, Villa Santina und Enemonzo. Er ist der ideale Ort für Kultur- und Naturausflüge, und Ausgangspunkt für einige davon könnte der Teich des Pinienhaines von Villa Santina sein; von dem Ortsteil Vinaio in der Gemeinde Lauco bis Villa Santina bietet sich die Besichtigung einer der bemerkenswertesten Flusserosionen der Alpen an: der Canyon des Wildbachs Vinadia, eine Schlucht mit fast 200 Meter hohen Felswänden. Weiter befindet sich der Stolz der ganzen Region: der Naturpark der Friaulischen Dolomiten, der kürzlich zum Kulturerbe der Menschheit erklärt wurde, ein richtiges Paradies für die Liebhaber des Bergsteigens, des Trekkings und der Ausflüge inmitten herrlicher Naturlandschaften und Dolomitengipfel, unter denen imposant die Türme der Forcella Giâf hervorstechen. Der Park erstreckt sich zwischen den Provinzen von Pordenone und Udine, in Karnien zwischen den Gemeinden Forni di Sopra und Forni di Sotto. Von Forni di Sopra gelangt man nach Sella di Cima Corso in der Gemeinde Ampezzo, wo, in der Mulde eines nacheiszeitlichen Sees, das Biotop von Cima Corso mit seinem Sumpf liegt. 1998 wurde es Naturschutzgebiet wegen der bemerkenswerten Artenvielfalt der Gegend und ihres Reichtums und der Raritäten von Flora und Fauna. In dem Biotop gibt es ein Netz von interessanten Wegen zum Spazierengehen. Einer der reizvollsten Orte des Tals von Sauris ist die wilde Schlucht des Lumiei, sowohl von der Natur her als auch historisch, da bis zu den Dreißiger Jahren der Pfad, der es entlangführt, der einzige Zugangsweg für das Tal war, vor dem Bau der Fahrstraße. Wenn man in das bezaubernde und grüne Val Pesarina hinabfährt, erblühen vor den Augen des Besuchers unzählige bodenständige Pflanzen im Garten der Pesariner Dolomiten Il Clap Grant. Im oberen Val Degano, in der Gemeinde Rigolato, erstreckt sich der Wald von Gracco, einer der 38 Verbotenen Wälder Karniens, d.h. Wälder, die zu Zeiten der Republik Venedig unter dem Schutz der Sere- nissima standen, weil sie das Holz für den Schiffbau brauchte, so dass heute diese Wälder von der Tier- und Pflanzenwelt her einen außergewöhnlichen Reichtum darstellen. Geschützt ist auch das Tierschutzgebiet von Bordaglia in der Gemeinde Forni Avoltri, wo nahezu alle Fleischfresser der Region zusammenleben, zusammen mit den Huftieren, dem Murmeltier und dem Steinadler. Wenn man Richtung Valcalda fährt, gelangt man in das Dorf Ravascletto, Ausgangspunkt des herrlichen Panorama-Gipfelwegs. Entlang der sogenannten Via Iulia Augusta erstreckt sich an der italienisch-österreichischen Grenze ein weiterer Wald von großem Wert: der von Pramosio in der Gemeinde Paluzza. Wenn man Richtung Plöckenpass weiterfährt, ist von der Staatsstraße der schäumende Karstwasserfall des Wildbachs Bût Il Fontanon gut sichtbar. Oberhalb davon sieht man die Öffnungen zahlreicher Höhlen, bekannt als die Höhlen von Timau, die früher triste Festungsanlagen waren. In dieser Gegend wächst auch der Verbotene Wald von Timau, der wegen seines jahrhundertealten Buchenwaldes zu den Naturdenkmälern Friaul Julisch Venetiens gehört. Wenn man auf der Kamm der italienisch-österreichischen Grenze bleibt, ist im Val d’Incarojo ein Ort von großem Interesse für die Umwelt und auch historisch-geologisch die Ebene von Lanza, die auch bemerkenswert für ihre Sümpfe und für Karsterscheinungen wie die Attila-Höhle ist. Oberhalb dieser Mulde fließt der Wildbach Chiarsò am Boden einer unwegsamen tiefen Schlucht, die über eine weite Strecke von fast 200 Meter hohen Kalkfelsen eingeschlossen ist, örtlich auch als Forra de Las Callas bekannt: eines der interessantesten und grandiosesten Beispiele für Erosion in den Kalkfelsen der Karnischen Alpen. Im darunterliegenden Kanal San Pietro schuf der Rückzug des Eispanzers vor 10000 Jahren Erosionszinnen von sehr sonderbarer Form, Campanili del Lander genannt. In Fielis di Zuglio, in der Nähe der alten Pfarrkirche, lohnt sich ein Aufenthalt im botanischen Garten “Giardino dei Semplici” bei La Polse di Cougnes, um die 1200 hier angebauten bodenständige Pflanzenarten zu bewundern. Schnee in Carnia: Nicht Nur skifahren Gastronomie Schnee in Carnia UNVERFÄLSCHTE KÖSTLICHKEITEN NICHT NUR SKIFAHREN Wer unverfälschte und wohlschmeckende Erzeugnisse liebt, hat in Karnien die Qual der Wahl. Zu den typischsten Erzeugnissen gehören der zarte leicht geräucherte Schinken von Sauris, die typische Schultar von Timau (geräucherte Schweineschulter) und die Wurstwaren. Der Käse, der direkt in den Käsereien zu kaufen ist und im Sommer in verschiedenen Almhütten, ist das Glanzstück der karnischen Gastronomie; um nur einige zu nennen: der Almhüttenkäse, die frische Ricotta, die geräuchert werden kann und so die Grundlage für viele Rezepte bildet, der gesalzene Käse, in Salzlake gereift, und schließlich der vorzügliche formadi frant, der aus Käseresten erhalten wird. Im Sommer und Herbst findet man frische Pilze und für die, die gar nicht darauf verzichten können, auch getrocknete das ganze Jahr über, und im Frühling aromatische Kräutergemische für Omeletts und Risotti. Wenn der Schnee schmilzt, sprießt der radic di mont (Alpen-Milchlattich), den man in Salaten isst, in Omeletts oder in Öl. Seine Sammelzeit beträgt ungefähr fünfzehn Tage und er gilt als Delikatesse, so dass er auch ein Presidio Slow Food ist. Und noch mehr: Kekse, die traditionellsten werden Esse genannt (wegen ihrer charakteristischen SForm), Honig, Konfitüren, Mürbeteigkuchen mit Waldbeeren, Obstsirupe und Äpfel verschiedener Sorten, aus denen ein exzellenter Apfelwein hergestellt wird. Schmackhaft ist das Mais- und das Buchweizenmehl für Polenta und rustikale Nudelgerichte, vorzüglich die Kartoffeln, die Saubohnen, der Wirsingkohl und das Gemüse im allgemeinen. Dann gibt es noch Mineralwasser, das Vollwertbier von Sauris und das mit Gebirgskräutern von Forni di Sopra, Grappe mit wild wachsenden Pflanzen, Wurzeln und Beeren wie den charakteristischen Slivowitz (Pflaumengrappa) von Cabia. Diese wertvollen Zutaten führen zwangsläufig zu vorzüglichen Speisen, die aber gleichzeitig einfach aus einer wahren, echten typischen, aber auch mit ein bisschen Fantasie „modernisierten“ Küche enstanden sind. Zu den typischen Speisen gehören die Cjarsòns, Ravioli mit süßer Füllung oder mit Kräutern, von denen es unendlich viele Varianten gibt. Die Polenta isst man zu zahlreichen Speisen wie dem Frico; sie ist so fest, dass sie, wenn sie auf das Hackbrett kommt, die Form des Kessels beibehält und mit einem Bindfaden in Scheiben geschnitten werden kann. Nicht außer Acht lassen sollte man auch die vielen Suppen mit Kräutern, Gemüse oder Gerste, die Gnocchi mit Ricotta, die Pflaumen, den Kürbis und die Käsesorten. Als Hauptgerichte gibt es Erzeugnisse aus Schweinefleisch, Wild, Frico, eine Art Gemüsekuchen aus Kartoffeln und verschiedenen Käsesorten, musèt und brovade (Kochwurst mit in Trester eingelegten Rüben) und sogar delikate Rezepte mit Süßwasserfisch. Erwähnenswert sind auch die zahlreichen Süßspeisen wie die Salviade, Schmalzgebackenes mit Salbei, die Pestadice, getoastete, zerstampfte und gesüßte Maiskörner, die Lops ta spòngje, das heißt Äpfel mit Butter. Skifahren, aber nicht nur. Die langen Skipisten die von den Gipfeln der Dolomiten und der Karnischen Alpen herabführen, sind einer der Gründe, warum es sich wirklich lohnt, Karnien im Winter kennenzulernen: ein ideales Ziel für den, der Landschaften liebt und das wahre und unverfälschte Wesen des Gebirges, fern vom Gedränge und der Gleichschaltung des Massentourismus. Sie sind sonnig und führen an Hütten vorbei, ideal für einen Imbiss mit den unverfälschten Speisen der einheimischen Gastronomie, um sich zu sonnen und, bei Eltern mit Kleinkindern, um immer in der Nähe ihrer Sprösslinge zu sein. Die Pisten der Gebiete für den Abfahrtslauf Varmost bei Forni di Sopra und Zoncolan bei Ravascletto-Sutrio gehören zu den bekanntesten und bestausgerüsteten in Karnien. Sie gehen bis auf 2.000 m Höhe und während des ganzen Winters, dank der Schneefälle und auch einer Kunstschneeanlage, wird Schneesicherheit garantiert. Die Mulde von Forni di Sopra, in 900 m Höhe gelegen und umringt von herrlichen Gipfeln, bietet die Möglichkeit, mit dem Sessellift 2073 m zu erreichen, von wo die Ansicht 360° über die Dolomiten reicht, vom Antelao bis zu den Drei Gipfeln von Lavaredo. Die Abfahrt auf der Piste des Varmost ist fast 7 km lang. Eine Reihe von anderen Anlagen ermöglicht es, auch im Tal skizufahren, nicht weit vom Ort entfernt. Hier sind die Pisten auch für Anfänger geeignet und für die, die den waghalsigen Abfahrten sanftere Hänge vorziehen. Wenig weiter liegen die Pisten für Schlitten und Gummireifen und der Spielplatz Fantasy Snow Park mit Matratzen und aufblasbarem Spielzeug, wo auch die Kleinsten sich im Schnee vergnügen können. Neue und schnelle Skilifte gestatten den Skiläufern, den Gipfel des Monte Zoncolan zu erreichen, bequem von Ravascletto mit der hochmodernen Seilschwebebahn mit Einzelkabinen oder direkt mit dem eigenen Wagen von Sutrio, auf der Straße, die bis auf 1300 Meter hinaufgeht. Vom Skigebiet am Zoncolan erkennt man den weiten Horizont der Karnischen und Julischen Alpen, von der friaulischen Ebene bis zu den Grenzen zu Österreich und Slowenien. 28 km herrliche Pisten, ideal sowohl für den, der Ski als Erholung ansieht, als auch für Fortgeschrittene, die die schwarzen Pisten heimsuchen. Viel Platz gibt es auch für die Snowboarder mit dem neuen Free-style-Bereich, mit einer Strecke für Boarder cross und Ski Cross und einem Bereich ausschließlich für Sprünge. Kleinere Anlagen gibt es in den Orten Sauris, Forni Avoltri, Prato Carnico, Sella Chianzutan und Lauco. Karnien bietet auch die Gelegenheit, Ski Nordisch zu praktizieren. Die herrlichen Rundloipen, die durch hundertjährige Wälder verlaufen, bieten die Gelegenheit, Natur und Sport zu verbinden, mit Strecken für jeden Geschmack und Anspruch. Zu den schwierigsten gehören die im Val Pesarina und das Zentrum Piani di Luzza in Forni Avoltri, das auch auf Biathlon spezialisiert ist, und die Teiche von Timau, wo die olympischen Geschwister Di Centa ihre ersten Schritte taten. Eine der vollkommensten Arten, um das Gebirge im Winter zu erleben, ist zweifellos das Skibergsteigen. An Hängen in unberührtem Pulverschnee eine Spur zu öffnen, ist eines der befriedigendsten Gefühle für die Skiläufer. Karnien verfügt über zahlreiche Routen von großer Schönheit, z. B. die zur Forcella del Monte Bivera (2338 m) oder zum Gipfel des Monte Pramaggiore (2479 m) oder die zum Herrscher der Karnischen Alpen, dem Monte Coglians (2780 m). Und für die verwegensten der Pizzo Collina (2689 m), die erste Extremskifahrt der friaulischen Berge. Hier erlebt man das große Abenteuer auf Skiern, nur für wenige, diejenigen, die das Steile lieben, die den Schnee kennen und eine gute Kondition haben, und noch dazu viel Erfahrung. Das Gebirge im Winter genießt man auch mit den Cjaspe, den Schneeschuhen: sie gestatten herrliche Spa- ziergänge auf den Wegen, die zu den Alm- oder Berghütten führen, eventuell mit einem erfahrenen Führer. Für das Après-Ski hält Karnien – neben Schlitten- und Eislaufbahnen - noch eine Überraschung bereit: das wohltuende Wasser der Thermen von Arta, berühmt seit der Antike, in wenigen Kilometern Entfernung von dem Skigebiet des Zoncolan. Karnien: Land archäologischer Entdeckungen In Karnien gibt es zahlreiche archäologische Funde, die von der wichtigen Rolle dieser Gegend zeugen, von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter, als Kreuzungspunkt des kulturellem Austauschs und Handelsverkehrs. Die historisch und archäologisch wichtigsten Orte im Hochmittelalter, an denen in letzter Zeit Ausgrabungen stattfanden, sind: die frühchristliche Kirche San Martino in Ovaro (5. Jahrhundert n. Chr.) und in Illegio die Pfarrkirche San Floriano (9. Jahrhundert), die Kirchen San Paolo Vecchia (4. Jh.) und San Vito (8. Jh.) sowie die Befestigungsanlagen Broili und Feleteit. Eine frühchristliche Kirche aus dem 5. Jahrhundert, mit Mosaikfußboden, ist auch auf dem Hügel Zuca von Invillino zu sehen, während auf dem nahen Hügel Santino eine mehrschichtige befestigte Siedlung ausgegraben wurde, die als das uneinnehmbare Ibligo von Paolo Diacono identifiziert wurde. In Raveo verdienen besondere Aufmerksamkeit der Monte Sorantri mit seinen keltischen (Kultstätte) und römischen Funden (befestigte Siedlung) sowie die nahen Hügel Cuel Taront und Cuel Budin mit Überresten aus dem Hochmittelalter. Auf dem Hügel Mazéit von Verzegnis kann man eine mehrschichtige be- festigte Siedlung (3600 v. Chr. bis zum 13. Jahrhundert n. Chr.) bewundern, und flussaufwärts am Tagliamento werden wichtige spätrömische, hochund spätmittelalterliche Befestigungsanlagen zur Zeit ausgegraben, in Forni di Sotto (Pra di Got) und Forni di Sopra (Sacuidic und Cuol von Cjastiel). Bei der Kirche San Nicolò degli Alzeri, in Piano d’Arta, kommt gerade ein mittelalterliches Hospiz der Ritter von San Giovanni zutage. Unter den besonders bemerkenswerten vorrömischen Funden sind zu nennen: die mittelsteinzeitlichen Stätten im Hochgebirge zwischen Sauris und Paularo (6.-5. Jahrtausend v. Chr.), die Nekropole von Misincinis (Paularo), die zwischen dem 8. und dem 1. Jahrhundert v. Chr einzuordnen ist, der Schatz von 399 keltischen und römischen Münzen in Colza (Enemonzo) aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und die keltischen Fundstücke von Raveo (Monte Sorantri), Lauco und Amaro. Das archäologisch wichtigste Zentrum für die Römerzeit ist Zuglio, die nördlichste Römerstadt Italiens. Von besonderer Bedeutung ist das Archäologische Museum von Zuglio, das die alte Geschichte Karniens zeigt, vom ersten Auftreten des Menschen in der mittleren Altsteinzeit bis zum Die Tradition der Werkstätten von Handwerkern Hochmittelalter, unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der römischen Niederlassung Iulium Carnicum und ihres Bischofssitzes. In der Nähe des Museums kann man das Ausgrabungsgelände mit dem Forum Romanum besichtigen. In diesem Land sind zahlreiche Erzeugnisse nach alten Arbeitsmethoden entstanden, die vom Vater an den Sohn überliefert wurden. Im Mittelpunkt des karnischen Kunsthandwerks steht das Holz. In seiner Bearbeitung lebt die Vergangenheit wieder auf, mit den Ornamenten, Einkerbungen, Formen und Techniken früherer Zeiten. Aus dem Holz der Tanne, Lärche, Buche, Nussbaum, Zirbelkiefer, Kirschbaum, Sommereiche entstehen geschnitzte, intarsierte und dekorierte Möbel, Statuen, Karnevalsmasken (berühmt sind die von Sauris), Spielzeug, hochentwickelte Uhren wie die aus dem Val Pesarina. Sehr wichtig war vor allem in der Vergangenheit die Bearbeitung des Steins. Das meistbearbeitete Material waren Dolomitblöcke (tof), hauptsächlich für Tür- und Fensterrahmen sowie Ecksteine für Kirchen und Wohnhäuser. In den Häusern gab es Einrichtungsgegenstände aus Stein, wie den seglâr: er und der fogolâr waren die Orte des Wassers und des Feuers, unentbehrlich für die Küche. Ein anderes wichtiges Element für das karnische Haus war die piêra dal ont: ein eingebuchteter Stein, um die ont aufzubewahren, die geschmolzene Butter. Auch die Bearbeitung des Schmiedeeisens, mittlerweile selten geworden, aber immer noch von hohem Wert, rühmt sich einer sehr alten Tradition. Das Eisen war in der Küche Karniens ein grundlegendes Element: das zeigt die reichhaltige Sammlung von Feuerböcken im karnischen Museum der Volkskunst “Michele Gortani”. Der Feuerbock war Bestandteil des fogolâr: er trug das Brennholz und die Kochtöpfe. Hochangesehen ist die Textiltradition dank des einheimischen Unternehmers Jacopo Linussio, der im 18. Jahrhundert als Vorläufer der modernen Industrie eine Fabrikanlage schuf, die die erste ihrer Art in Europa war und sogar nach Asien und Südamerika exportierte. Eine Webstuhlarbeit, die noch heutzutage in den Werkstätten der Handwerker fortgesetzt wird, wo man häufig unter Bezugnahme auf die alten Entwürfe und auch auf Anfrage, Teppiche, Tischdecken, Schals, Wandbehänge, Matten und Halstücher herstellt. In den Geschäften kann man die stilvollen scarpets kaufen, die karnischen Pantoffeln aus Samt, ganz per Hand hergestellt und mit Blumenmotiven geschmückt, wie auch die bronzins, typische Bronzetöpfe mit drei Füßen, die in der Vergangenheit benutzt wurden, um die Speisen auf dem fogolâr zu kochen. Verbreitet sind auch die Keramikwerkstätten, wo die Künstler sich an der Natur inspirieren, um Tafelgeschirr, Schüsseln und Tabletts herzustellen. Das Kunsthandwerk in Karnien umfasst nicht nur die traditionellen künstlerischen Bearbeitungen, man sollte daher auch die Werkstätten für Leder, Glas und Edelmetalle besichtigen. Die Erzeugnisse des Kunsthandwerks und der karnischen Tradition sind in Tolmezzo in der Ente Mostra Permanente della Carnia ausgestellt, mit dem Ziel, das Handwerk und die Kunst der Gegend bekanntzumachen.