TRUMPF Geschäftsbericht 2007/08

Transcrição

TRUMPF Geschäftsbericht 2007/08
Innovativ. Beständig.
Geschäftsbericht 2007/08
Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge
WERKZEUGMASCHINEN
Wir begleiten unsere Kunden von der ersten Idee bis zum gestalteten Blechteil. Mit
Maschinen, Automatisierungseinrichtungen, Software und Dienstleistungen für das
Stanzen, Biegen, Laserschneiden und Laserschweißen. Aus flachem Metall entstehen
so komplexe Formen und hochwertige Produkte.
www.trumpf.com
ELEKTROWERKZEUGE
Profis verwenden unsere Elektrowerkzeuge: im Baugewerbe, in der Klimatechnik, im
Recycling und Rückbau, beim Trennen und Fügen von Blech. Überall dort, wo Qualität
und Innovation gefordert sind.
www.trumpf-powertools.com
Lasertechnik und Elektronik
LASERTECHNIK
Schneiden, Schweißen, Markieren und Oberflächenbearbeitung: Für jede industrielle
Anwendung haben wir den richtigen Laser. Die richtige Systemlösung. Die richtige
Prozesstechnologie. Ob im Makro-, Mikro- oder Nanobereich, wir bieten Applikationswissen, Beratung und Systemlösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden.
www.trumpf-laser.com
ELEKTRONIK
Ohne Prozess-Stromversorgungen wäre die Industrieproduktion von heute nicht möglich.
Durch unsere Hoch- und Mittelfrequenzgeneratoren bekommt Strom für die Induktionserwärmung, Plasma- und Laseranregung eine definierte Form aus Frequenz und Leistung.
Unser Expertenwissen fließt in jede Lösung ein.
www.huettinger.com
Medizintechnik
Der Alltag im Krankenhaus ist für Ärzte und Pflegepersonal fordernd und anstrengend.
Unsere Produkte für die Ausstattung von Operationssälen, Intensivstationen und Kliniklogistik wirken zusammen und erleichtern Abläufe. Damit das Wohl der Patienten im
Mittelpunkt stehen kann.
www.trumpf-med.com
TRUMPF Gruppe
2007/ 08
1.874,8
Mitarbeiter am 30. Juni
5.469
➔
Umsatz * in Millionen t
+10 %
+11 %
Umsatzveränderung im Vergleich zum Vorjahr
Die TRUMPF Gruppe hat das Geschäftsjahr 2007 / 08
TRUMPF GRUPPE
* konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs
erfolgreich beendet. Der Umsatz stieg um 11 Prozent
auf 2,14 Milliarden e.
Umsatz nach Regionen
2007/ 08
Umsatz * in Millionen t
551,7
Mitarbeiter am 30. Juni
1.805
* konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs
29,6 %
28,8 %
+16 %
Umsatzveränderung im Vergleich zum Vorjahr
41,6 %
2007/ 08
Umsatz * in Millionen t
126,2
Mitarbeiter am 30. Juni
513
* konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs
+12 %
Umsatzveränderung im Vergleich zum Vorjahr
in Millionen u
in %
Deutschland
634,5
29,6
Europa (ohne Deutschland)
891,7
41,6
Amerika /Asien-Pazifik /
Sonstige
Gesamt
617,8
28,8
2.144,0
100,0
Auf einen Blick
TRUMPF Gruppe
2007/ 08
2006/07
Veränderung
in Prozent
2.144,0
1.937,9
+ 10,6
70,4
70,4
Umsatz
Millionen t
Auslandsanteil
Prozent
Auftragseingang
Millionen t
2.153,4
2.038,6
+ 5,6
Ergebnis vor Steuern
Millionen t
301,4
266,0
+ 13,3
Jahresüberschuss
Millionen t
229,4
206,8
+ 11,0
Umsatzrendite vor Steuern
Prozent
14,1
13,7
Cashflow nach Steuern*
Millionen t
272,1
231,6
+ 17,5
Investitionen
Millionen t
139,0
126,0
+ 10,3
Forschung und Entwicklung
Millionen t
150,6
135,4
+ 11,2
Bilanzsumme
Millionen t
1.489,7
1.271,5
+ 17,2
Eigenkapital
Millionen t
726,8
634,3
+ 14,6
Eigenkapitalquote
Prozent
48,8
49,9
Mitarbeiter am 30. Juni
Anzahl
7.955
7.258
+ 9,6
Personalaufwand
Millionen t
516,7
458,4
+ 12,7
* Konzernjahresüberschuss nach Steuern der Gesellschafter zuzüglich Abschreibungen des Geschäftsjahrs und Veränderung der Rückstellungen
für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Anteilsbesitz der TRUMPF GmbH + Co. KG*
Gesellschaft
TRUMPF steht für Innovation. Unsere Kunden verbinden mit
zum 30. Juni 20 08
Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
in Prozent
Deutschland
TRUMPF Laser GmbH + Co. KG
TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH
TRUMPF Leasing + Service GmbH + Co. KG
TRUMPF Medizin Systeme GmbH
TRUMPF Medizin Systeme GmbH + Co. KG
(vormals TRUMPF KREUZER Medizin Systeme GmbH + Co. KG)
TRUMPF Sachsen GmbH
TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG
TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland
Vertrieb + Service GmbH + Co. KG
HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG
JT Optical Engine GmbH + Co. KG
Schramberg
Ditzingen
Ditzingen
Saalfeld
100
100
100
100
Puchheim
Neukirch
Ditzingen
100
81
100
Ditzingen
Freiburg
Jena
100
75
50
Frankreich, Paris
Frankreich, Clermont-Ferrand
Frankreich, Haguenau
Großbritannien, Luton
Großbritannien, Malmesbury
Italien, Mailand
Niederlande, Hengelo
Österreich, Pasching
Österreich, Pasching
Polen, Warschau
Polen, Zielonka
Russland, Moskau
Schweden, Alingsås
Schweiz, Baar
Schweiz, Baar
Schweiz, Grüsch
Schweiz, Grüsch
Schweiz, Grüsch
Slowakei, Košice
Spanien, Madrid
Tschechien, Prag
Tschechien, Liberec
Tschechien, Liberec
100
68
100
100
100
75
100
100
100
100
66
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
Brasilien, São Paulo
Kanada, Mississauga, Ontario
Mexiko, Apodaca
Mexiko, Apodaca
USA, Farmington, Connecticut
USA, Charleston, South Carolina
USA, Cranbury, New Jersey
USA, Farmington, Connecticut
96
100
100
100
100
100
100
75
China, Taicang
China, Taicang
China, Taicang
China, Dongguan
100
100
100
100
China, Hong Kong
Indien, Pune
Indonesien, Bekasi
Japan, Yokohama
Japan, Yokohama
Japan, Yokohama
Malaysia, Kuala Lumpur
Singapur, Singapur
Südkorea, Seoul
Taiwan, Gueishan Shiang
75
100
50
100
100
75
100
100
100
100
Europa
TRUMPF S.A.R.L.
TRUMPF AMSA S.A.S.
TRUMPF Machines S.A.R.L.
TRUMPF Limited
TRUMPF Medical Systems Limited
TRUMPF-Homberger s.r.l.
TRUMPF Nederland B.V.
TRUMPF Maschinen Austria Ges. mbH & Co. KG
TRUMPF Medizin Systeme Österreich GmbH
TRUMPF Polska Sp. z o.o. Sp. k.
HUETTINGER Electronic Sp. z o.o.
TRUMPF OOO
TRUMPF Maskin AB
TRUMPF Maschinen AG
TRUMPF Finance (Schweiz) AG
TRUMPF Grüsch AG
TRUMPF Laser Marking Systems AG
TRUMPF Maschinen Grüsch AG
TRUMPF Slovakia, s.r.o.
TRUMPF Maquinaria S.A.
TRUMPF Praha, spol. s.r.o.
TRUMPF Liberec, spol. s.r.o.
TRUMPF Strojírenská výroba CZ s.r.o.
Amerika
TRUMPF Maquinas Ind. E. Com. Ltda.
Advanced Fabricating Machinery Inc.
TRUMPF Mexico S. de R.L. de C.V.
TRUMPF Mexico Services S. de R.L. de C.V.
TRUMPF Inc.
TRUMPF Medical Systems, Inc.
TRUMPF Photonics, Inc.
HUETTINGER Electronic, Inc.
Asien
TRUMPF Sheet Metal Products (Taicang) Co., Ltd.
TRUMPF Medical Systems (Taicang) Co., Ltd.
TRUMPF Machine Tools (Taicang) Co., Ltd.**
TRUMPF Metal Products (Dongguan) Co., Ltd.**
TRUMPF China (Hong Kong) Limited
(vormals TRUMPF SiberHegner Ltd.)
TRUMPF (India) Pvt. Ltd.
PT. Duta Laserindo Metal**
TRUMPF Corporation
TRUMPF Manufacturing Corporation
HUETTINGER Electronic K.K.
TRUMPF Malaysia Sdn. Bhd.
TRUMPF Pte. Ltd.
TRUMPF Korea Co., Ltd.
TRUMPF Taiwan Industries Co., Ltd.
* Anteile ab 50 Prozent, ohne Komplementär- und Verwaltungsgesellschaften
** nicht konsolidiert
72
unserem Namen erstklassige Lösungen für ihre Aufgaben.
Uns treibt die Begeisterung für technische Spitzenleistungen
an, die Mehrwert schaffen.
Innovation ist Teil unserer Unternehmensstrategie. Für uns ist
sie das Zusammenspiel aus neuen Produkten, Serviceleistungen,
Produktionsverfahren und Geschäftsprozessen. Dafür fördern
und fordern wir die Innovationsfähigkeit jedes Mitarbeiters.
Wir verbinden Innovation mit Kontinuität. In unserem Handeln
setzen wir auf Langfristigkeit und achten auf Stabilität. Deshalb wollen wir bleiben, was wir sind. Ein Familienunternehmen,
wirtschaftlich unabhängig und beständig.
Inhalt
2
4
6
8
Vorwort der Geschäftsführung
Unternehmensleitung
Bericht des Aufsichtsrats
Organe des Unternehmens
10 Innovativ. Beständig.
Einblicke in die Welt der Innovationen
26
27
27
29
40
46
46
49
Konzernlagebericht
Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
Wirtschaftliches Umfeld
Geschäftsverlauf
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahrs
Risikobericht
Ausblick
51
52
53
54
54
56
57
Konzernabschluss
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzernanhang
71 Bestätigungsvermerk
72 Anteilsbesitz der TRUMPF GmbH + Co. KG
Die Adressen aller TRUMPF Standorte finden Sie im Internet
unter „TRUMPF in My Country“ auf www.trumpf.com
1
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
An die Freunde des Unternehmens
Bestätigungsvermerk
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir haben den von der TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen, und der Berthold Leibinger GmbH,
Ditzingen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,
Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr vom 1. Juli 2007 bis 30. Juni 2008 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und
Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung
der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaften. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
hinter uns liegt ein erfolgreiches Jahr. Mit 11 Prozent
Umsatzwachstum haben wir erneut eine zweistellige
Zuwachsrate erzielt. Auch mit der Höhe des Gewinns
sind wir zufrieden. Das ist für uns sehr wichtig, weil
wir als unabhängiges Familienunternehmen auf eine
Zukunftsfinanzierung aus eigener Kraft vertrauen.
TRUMPF hat sich im Geschäftsjahr 2007/08 auch dank
neuer Produkte positiv entwickelt. Wir sind in vielen
Regionen der Welt vor Ort vertreten: mit einer immer
stärkeren Präsenz, nicht zuletzt im so wichtigen asiatischen Markt.
Auch im laufenden Geschäftsjahr planen wir zu
wachsen, allerdings erwarten wir moderatere Wachstumsraten als in den vier zurückliegenden Jahren. Seit
Beginn des Kalenderjahres haben sich die weltwirtschaftlichen Bedingungen spürbar eingetrübt. Die
internationale Finanzkrise ist noch nicht überwunden,
die Zinsen steigen und die Rohstoffpreise unterliegen
starken Schwankungen. Zudem erleben wir in unserer
Industrie im Moment das Ende einer unerwartet langen,
dynamischen Wachstumsphase.
Auf diese Rahmenbedingungen müssen wir uns einstellen. Das heißt konkret, wir werden jene Flexibilität
nutzen, die wir uns bei der Arbeits- und Produktionskapazität geschaffen haben. Wir optimieren unsere
Prozesse weiter und treiben die Internationalisierung
mit Nachdruck voran, insbesondere in Osteuropa
und Asien.
Entscheidend sind unsere Innovationskraft und unser
Innovationswille. Gerade in Konjunkturtälern wollen
wir Neuerungen und Weiterentwicklungen mit aller
Kraft voranbringen. Zum einen schaffen wir damit
zusätzliche Kaufanreize für unsere Kunden, zum
anderen gehen wir so gestärkt in den nächsten Aufschwung.
Alle Geschäftsfelder bringen im Geschäftsjahr 2008/09
neue erfolgversprechende Produkte in den Markt. Sie
steigern die Leistungsfähigkeit unserer Kunden und
unterstützen sie in ihrer täglichen Arbeit. Wir wollen
den Abschwung aber auch nutzen, um zu günstigen
Bedingungen strategisch sinnvolle Akquisitionen
zu tätigen. Wenn wir diesen Weg gemeinsam gehen,
können wir die bevorstehenden Herausforderungen
meistern und unsere Zukunft erfolgreich gestalten.
Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingt, denn ich
bin mir der herausragenden Kompetenzen wie auch
der Loyalität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
gewiss. Sie haben im abgelaufenen Geschäftsjahr viel
geleistet und sich sehr für dieses Unternehmen eingesetzt. Ihr Veränderungswille und ihre Umsetzungskraft
sind für TRUMPF von zentraler Bedeutung. Ich danke
all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit
dafür.
Ditzingen, im Oktober 2008
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller
Vorsitzende der Geschäftsführung
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hin reichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und
Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der
Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Stuttgart, den 8. September 2008
Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Elkart
Wirtschaftsprüfer
2
Skirk
Wirtschaftsprüfer
71
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
3
Die Unternehmensleitung
der TRUMPF Gruppe
Dipl.-Ök. Harald Völker
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller
Jahrgang 1954, Vorsitzender des Geschäftsbereichs
Medizintechnik, verantwortlich für Finanzen, Bilanzen,
Steuern, Controlling, Informationstechnik, Recht,
Akquisitionsmanagement und Consultingaktivitäten
Jahrgang 1954, Arbeitsdirektor, verantwortlich
für Personal- und Sozialwesen sowie Dienstleistungen Werkzeugmaschinen
Jahrgang 1959, Vorsitzende der Geschäftsführung, verantwortlich für strategische
Unternehmensentwicklung, Unternehmenskommunikation, Anlagen und Bauten
4
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Dipl.-Ing. Peter Leibinger
Dipl.-Ing. Friedrich Kilian
Jahrgang 1958, Vorsitzender des Geschäftsbereichs
Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge,
verantwortlich für Produktion, Qualitätsmanagement sowie Vertrieb Werkzeugmaschinen
Jahrgang 1967, Stellvertretender Vorsitzender
der Geschäftsführung, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik und Elektronik, verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie neue
Geschäftsfelder
Jahrgang 1956, verantwortlich für Zentraleinkauf sowie Forschung und Entwicklung
Werkzeugmaschinen
5
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Damen und Herren,
den Bericht über den Verlauf und die Ergebnisse dieses
Geschäftsjahrs kann der Aufsichtsrat mit Freude und
Genugtuung zur Kenntnis nehmen. Der Geschäftsführung und den Mitarbeitern ist es gelungen, die Chancen
einer weltweit guten Konjunkturlage zu nutzen. Beim
Umsatz und beim Gewinn wurden hervorragende
Ergebnisse erzielt.
Das Geschäftsjahr 2007/08 war unter verschiedenen
Gesichtspunkten gesehen ein Ausnahmejahr. Allein der
Umsatz nahm um mehr als 200 Millionen q zu. Es
gelang, die Lieferzeiten auch für unsere erfolgreichsten
Produkte in einem akzeptablen Rahmen zu halten.
Wir wissen um die Zyklizität der Investitionsgüterindustrie, zu der wir gehören. Die Struktur muss deshalb so
ausgerichtet sein, dass wir auf veränderte Marktbedingungen flexibel reagieren können. Der Aufsichtsrat hat
sich davon überzeugt, dass die Geschäftsführung entsprechende Vorsorge getroffen hat.
Auch die innere Ordnung bedarf ständiger Pflege.
Unsere Unternehmensgrundsätze wurden von der
Geschäftsführung neu gefasst und die Maximen, nach
denen das Unternehmen weltweit handelt, präzise
formuliert. Die Werte, nach denen wir uns richten, sind
so für alle Mitarbeiter der Unternehmensgruppe gültig.
Der Aufsichtsrat sieht das Unternehmen in jeder Hinsicht in einer guten Verfassung.
In verschiedenen Sitzungen des Aufsichtsrats wurde
mit der Geschäftsführung die Frage der notwendigen
Anpassungsfähigkeit bei vermindertem Auftragseingang diskutiert. Wir haben uns davon überzeugt, dass
flexibel auf geänderte Marktbedingungen reagiert
werden kann. Das Unternehmen ist sich der Zyklizität
der Investitionsgüterindustrie bewusst und sieht sich
auf eine eventuelle Abschwungphase gut vorbereitet.
6
In den drei Sitzungen des Aufsichtsrats der Berthold
Leibinger GmbH wurde das Gremium ausführlich über
aktuelle Entwicklungen in den Geschäftsfeldern der
TRUMPF Gruppe informiert. Dabei wurde ausführlich
und konstruktiv, unter anderem über zentrale strategische Projekte sowie die Personal- und Investitionspolitik
der TRUMPF Gruppe, diskutiert. Die Geschäftsleitung
zeigte sich stets gut informiert und konnte den Informationsbedarf des Aufsichtsrats jederzeit befriedigen.
Der Dialog war geprägt von Offenheit und Vertrauen.
Die Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, wurde mit der
Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses sowie
des Konzernlageberichts beauftragt. Es wurde jeweils
ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Die
Ergebnisse der Jahres- und Konzernabschlussprüfung
wurden in der heutigen Sitzung des Aufsichtsrats durch
den Abschlussprüfer ausführlich vorgestellt. Der Aufsichtsrat hat die vorgelegten Prüfungsberichte sowie die
Ergebnisse der Jahres- und Konzernabschlussprüfung
zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach Abschluss
seiner eigenen Prüfungen von Jahresabschluss, Gewinnverwendungsvorschlag und Konzernabschluss sowie
des Konzernlageberichts hat der Aufsichtsrat den von
der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss
und Konzernabschluss ohne Einwendungen billigend
zur Kenntnis genommen.
Das vorgelegte Zahlenwerk ist das Ergebnis von hohem
Einsatz, gemeinsamen Anstrengungen und großem
Engagement. Der Aufsichtsrat möchte deshalb voller
Anerkennung der Geschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das Geleistete im
vergangenen Geschäftsjahr danken.
Ditzingen, den 14. Oktober 2008
Der Aufsichtsrat
Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger
Vorsitzender
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
7
Organe des Unternehmens
GESCHÄFTSFÜHRUNG DER
TRUMPF GMBH + CO. KG
GESELLSCHAFTER
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller
Vorsitzende der Geschäftsführung, verantwortlich
für strategische Unternehmensentwicklung,
Unternehmenskommunikation, Anlagen und Bauten
Familie Leibinger
96,2 Prozent
Dipl.-Ing. Peter Leibinger
Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung,
Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik
und Elektronik, verantwortlich für Forschung und
Entwicklung sowie neue Geschäftsfelder
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Vorsitzender des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge, verantwortlich für
Produktion, Qualitätsmanagement sowie Vertrieb
Werkzeugmaschinen
Dipl.-Ing. Friedrich Kilian
Verantwortlich für Zentraleinkauf sowie
Forschung und Entwicklung Werkzeugmaschinen
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Arbeitsdirektor, verantwortlich für Personalund Sozialwesen sowie Dienstleistungen
Werkzeugmaschinen
Dipl.-Ök. Harald Völker
Vorsitzender des Geschäftsbereichs Medizintechnik,
verantwortlich für Finanzen, Bilanzen, Steuern,
Controlling, Informationstechnik, Recht, Akquisitionsmanagement und Consultingaktivitäten
8
Berthold Leibinger Stiftung GmbH *
3,8 Prozent
*mittelbar über die Berthold Leibinger Beteiligungen GmbH
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
AUFSICHTSRAT DER
BERTHOLD LEIBINGER GMBH
Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger
Gerlingen
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Gerd Duffke *
Leonberg
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats,
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der TRUMPF
GmbH + Co. KG und Gesamtbetriebsratsvorsitzender
der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG
in Ditzingen
Johann Baur *
Filderstadt
Erster Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart
Werner Bruker *
Lauterbach
Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats
der TRUMPF GmbH + Co. KG und Betriebsratsvorsitzender der TRUMPF Laser GmbH + Co. KG
Rupert Kraus *
Gammertingen
Stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender der
TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG und
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der
TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG in
Hettingen
*Arbeitnehmervertreter
Doris Leibinger
Gerlingen
Prof. Dipl.-Ing. / M. Arch. Regine Leibinger
Berlin
Architektin, Barkow Leibinger Architekten
Prof. Dr. Hermut Kormann
Heidenheim
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands
der Voith AG
(ab 1. Januar 2008)
Prof. Dr. Norbert Loos
Mannheim
Geschäftsführender Gesellschafter der
Loos Beteiligungs-GmbH
(bis 31. Dezember 2007)
Prof. Dr. Uwe Loos
Stuttgart
Dr. Simone Rehm *
Stuttgart
Leiterin Informationstechnik und Prozesse
der TRUMPF GmbH + Co. KG
Hansjörg Schmierer *
Stuttgart
Sekretär der IG Metall
Dr. Dr. oec. h. c. Walther Zügel
Stuttgart
9
Innovativ.
Beständig.
10
„Man muss etwas Neues machen, um etwas Neues zu sehen.“
Georg Lichtenbergs Erkenntnis klingt so logisch wie einfach und
ist dennoch gar nicht so leicht umzusetzen. Dieses Motto ist jedoch entscheidend für den technischen Fortschritt. Erneuerungen,
also Innovationen, sind der Motor der Wirtschaft. Nur durch
ständiges Erfinden, Verbessern sowie Verfeinern von Produkten
und Prozessen können sich Unternehmen auf Dauer behaupten.
Innovationen gehören schon immer zur Strategie von TRUMPF.
Damit stärken wir unsere Wettbewerbsposition – weltweit.
Gleichzeitig sichern wir Eigenständigkeit und Erfolg des Unternehmens. Zudem können wir den zyklischen Schwankungen
innerhalb der Branche nach Kräften begegnen. Das wird auch
in Zukunft so bleiben. Es hat sich bewährt.
Uns treibt die Suche nach der noch einfacheren, noch besseren
Lösung an. Nicht zum Selbstzweck, sondern als Erfolgsgarant für
unsere Kunden. Daran arbeiten wir täglich: konzentriert und mit
Ausdauer. Auch im Geschäftsjahr 2008/09 präsentiert TRUMPF
wieder zahlreiche Produktneuheiten – in allen Geschäftsbereichen.
Was gibt es also an Neuem? Die folgenden Seiten ermöglichen
Ihnen einige spannende Ein- und Ausblicke.
11
Mit Erfolg quergestellt
Die TruLaser 3030 NEU ist eine überaus robuste
und zuverlässige Laserflachbettmaschine. Eine
neue Antriebstechnik steigert im Vergleich zum
Vorgängermodell ihre Leistungsfähigkeit noch
einmal; höhere Achsgeschwindigkeiten und
Beschleunigungswerte machen dies möglich.
12
Der eingesetzte 5.000 Watt starke TruFlow Laser gestattet ein
breites Bearbeitungsspektrum: Mit nur einem Schneidkopf schneidet
die Maschine alle Blechdicken. Unproduktive Nebenzeiten für
einen Schneidkopfwechsel fallen weg. Ein entscheidender Vorteil:
Jetzt kann der Palettenwechsler auch quer zur Maschine stehen.
Bisher ließen sich die Bleche nur in Längsrichtung zuführen. Die
Aufstellfläche reduziert sich um 20 Prozent!
Palettenwechsel längs
Palettenwechsel quer
7,8 m
9,6 m
12 m
7,8 m
Flächenbedarf: 94 m2
– 20 %
Flächenbedarf: 75 m2
13
Scharf auf Abstand
TruDisk 4002
TruDisk 4001
Laser strahl
Linse
Größerer
Arbeitsabstand
Größeres
Prozessfenster
Blech
Vorher
14
Nachher
Die neue Generation der TruDisk Scheibenlaser hat es in sich: Je Scheibe erreichen die
Laser mit vier Kilowatt im Vergleich zu den bisherigen Geräten eine doppelt so hohe
Ausgangsleistung – und das bei deutlich längeren Dioden-Standzeiten. Weiterentwickelte Halbleiter-Komponenten in Kombination mit einer passiven Kühltechnik machen
dies möglich. Zudem ist der Resonatoraufbau dadurch nur noch halb so groß.
Doch damit nicht genug: Durch ein modifiziertes Resonatordesign erzielt der neue
Scheibenlaser eine Strahlqualität, die mit konventionellen Festkörperlasern – gleicher
Leistung – nicht zu erzielen ist. Damit ist der Laser zum Schneiden dünner wie auch
dicker Bleche geeignet. Die deutlich bessere Strahlqualität erlaubt zudem ScannerSchweißanwendungen mit einem sehr großen Arbeitsabstand. Denn während mit
den bisher erzielten Standardstrahlqualitäten Arbeitsabstände bis rund 530 Millimeter
und Bearbeitungsfeldgrößen von 190 mal 320 Millimeter möglich waren, kann der
Arbeitsabstand jetzt auf etwa einen Meter verdoppelt werden. Dabei vervielfacht sich
der Arbeitsraum des Scanners. Eine typische Anwendung ist das Scannerschweißen
von Autositzen.
15
16
Gold im Duathlon
Kann ein weltmarktführendes Produkt noch besser werden?
Die TruMatic 7000 beweist es. Im Unterschied zum Vorläufermodell ist sie deutlich schneller – was im Wesentlichen
zwei Ursachen hat: Zum einen kann die neue Maschine
auch feinste Konturen mit hoher Dynamik und Präzision
schneiden. Die Voraussetzung dafür liefert der über Zusatzachsen in x- und y-Richtung verfahrbare Laserschneidkopf.
Damit wird es möglich, zusätzlich zur Bewegung der
Blechtafel über die Hauptachsen des Bearbeitungstisches,
den Schneidkopf mit hoher Dynamik über das Blechteil zu
führen. Zum anderen können jetzt zwei frei geschnittene
Teile gleichzeitig aus der Maschine entnommen werden.
Die Zykluszeiten für das Ausschleusen halbieren sich.
Für das Stanzen und Umformen steht eine aktive Matrize
zur Verfügung: Die Matrize senkt sich nach jedem Stanzbzw. Umformvorgang ab, sodass die Matrizenoberseite
das Blech nie berührt, wenn es bewegt wird. Kratzer am
Blech bleiben aus. Hinzu kommt, dass die aktive Matrize
die Umformmöglichkeiten der Maschine erweitert: Dank
des aktiven Umformhubs von unten sind nun größere
und höhere Umformungen möglich – auch in Nähe der
Spannpratzen, die das Blech halten.
Bewegungsebene
Schneidkopf
Werkstück
Laserstrahl
Schnitt
Bewegungsebene
Werkstück
17
Platzanweiser für Atome
Mit dem TruPlasma Highpulse 4000 Generator wird es erstmals
möglich, extrem hohe und dabei überaus kurze Leistungsimpulse
zu erzeugen: In Plasma-Beschichtungsprozessen sind sie in der
Lage, Materialien von einer Kathode abzulösen und sehr fein
auf ein Objekt aufzutragen. Im Unterschied zum heute üblichen
Gleichspannung-Plasmaprozess bewirken die extrem hohen
Leistungsimpulse des TruPlasma Highpulse 4000 Generators,
dass sich das abgelöste Material zu einem hohen Grad ionisiert.
Die sich dabei auf Werkstücken bildenden Schichten werden
außerordentlich homogen, dicht und widerstandsfähig. Eine
Anwendung ist das Hartstoffbeschichten von Werkzeugen.
Filmabscheidung beim
Hartstoffbeschichten
Trench Filling von
Halbleiter-Strukturen
Geringer Ionen-Anteil ohne
TruPlasma Highpulse 4000
18
Großer Ionen-Anteil mit
TruPlasma Highpulse 4000
Und da sich das ionisierte Material mit kontrollierter Ausrichtung anlagern lässt, können stark
unregelmäßige Oberflächenstrukturen in der
Halbleitertechnologie sauber verfüllt werden.
Dies ist bei der Herstellung von Speicherchips
notwendig, um die Isolation zwischen den
Leiterstrukturen zu realisieren („Trench Filling“).
Der TruPlasma Highpulse 4000 Generator
erreicht Leistungen bis zu 18 Millionen Watt
bei sehr kurzen Leistungsimpulsen von 10 bis
100 Mikrosekunden.
19
Beinfreiheit wie in der 1. Klasse
Die Abkantpresse TruBend 7036 ist schnell. Sehr schnell. Möglich machen das die hohen Achsgeschwindigkeiten
und Beschleunigungswerte der beiden für den Biegevorgang relevanten Maschinenteile, des Hinteranschlags
und des Druckbalkens. Kohlefaser als Material für den Hinteranschlagfinger reduziert die bewegten Massen. Und
elektrische Torque-Motoren anstelle konventioneller Antriebe übertragen ihre Kraft direkt – ohne Getriebe – über
Spindeln auf den Druckbalken. Ihre hohe Gesamtproduktivität verdankt die Maschine auch dem ergonomisch
gestalteten Arbeitsplatz des Bedieners. Dieser kann seine Arbeit sitzend und damit ermüdungsfrei verrichten.
Die Abstell- und Auflageflächen für Füße und Arme lassen sich individuell justieren. Eine Laserdiode markiert die
Biegelinie, was das exakte Heranführen des Werkstücks an den Hinteranschlag erleichtert.
Oberwerkzeug
Projektion der Biegelinie
Anschlagfinger
Werkstück
Unterwerkzeug
20
21
Pikosekunden-Quelle
Pikosekunden-Puls (niedrige Energie)
Verstärker
Scheibenlaser
Spiegel
Verstärkter Pikosekunden-Puls
(hohe Energie)
Schneller Schalter
Strahlfalle
22
zum
Werkstück
In der Hitze des Augenblicks
Laser der TruMicro Serie 5000 sind der Einstieg in eine
neue Dimension der Mikro-Materialbearbeitung. Was
bisher lediglich in Forschungslabors erreicht wurde, hält
jetzt in den Fertigungsalltag Einzug. Möglich gemacht
hat dies die Kombination der Faser- und ScheibenlaserTechnologie mit schnellen Hochspannungsschaltern. Die
kurzen Pikosekunden-Pulse erzeugt ein Faserlaser. Die
sich anschließende Nachverstärkung der Pulse wird mit
der Scheibenlaser-Technologie realisiert. Und schnelle
Hochspannungsschalter ermöglichen dem Benutzer zu
entscheiden, welcher Puls zum Bearbeiten des Werkstücks verwendet wird. Durch intensive PikosekundenPulse wird nahezu jedes Material ohne Wärmeeinfluss
verdampft. So können dünnere Chips für schnellere
Computer geschnitten oder Kraftstoff-Düsen gebohrt
werden, die sparsamere Motoren ermöglichen.
23
Chirurgen brauchen Licht. Gutes Licht. Die Operationsleuchte TruLight 5000
nutzt dazu ein neues optisches Lichtsystem: Durch Verändern der Stromstärke
einzelner LEDs verschiebt sich der für das Ausleuchten des Arbeitsbereichs
abgestrahlte „Lichtzylinder“. Eine Elektronik übernimmt die Regelung.
Eine Multilinsen-Matrix mit 90 Hochleistungs-LEDs erzeugt ein gleichmäßig
verteiltes Licht – und vermeidet Schattenbildung. Der gesamte Eingriffsbereich
wird während einer Operation hell und homogen in der Fläche und in der
Tiefe ausgeleuchtet.
24
Operationssituation 1
Operationssituation 2
Kommt immer auf den Punkt
25
Konzernlagebericht
Inhalt
27 Konzernstruktur und
Geschäftstätigkeit
27 Wirtschaftliches Umfeld
29 Geschäftsverlauf
29 Das Geschäftsjahr im Überblick
29 Aktivitäten in Märkten und
Produktfeldern
32 Forschung und Entwicklung
36 Beschaffung
36 Produktion
37 Prozesse und Organisation
38 Mitarbeiter
26
40 Ertrags-, Vermögens- und
Finanzlage
40 Umsatzentwicklung
43 Ergebnis
44 Vermögens- und Finanzlage
45 Investitionen
46 Ereignisse nach Ende
des Geschäftsjahrs
46 Risikobericht
49 Ausblick
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Konzernstruktur
und Geschäftstätigkeit
Wirtschaftliches Umfeld
Fertigungs- und Medizintechnik sind die Tätigkeitsfelder der TRUMPF Gruppe. Unser Anspruch ist, dabei
im Weltmaßstab technisch und organisatorisch führend
zu sein. Unter dem Dach einer Management-Holding,
der TRUMPF GmbH + Co. KG, sind fünf Geschäftsfelder zu drei Geschäftsbereichen zusammengefasst:
Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge, Lasertechnik und Elektronik sowie Medizintechnik.
2007 war ein gutes Jahr für die Weltwirtschaft
Alles in allem zeigte sich die Weltwirtschaft 2007 in
einem guten Zustand. Sie expandierte mit 5 Prozent
abermals kräftig. Allerdings nahmen im ersten
Halbjahr 2008 die Dynamik ab und die regionalen
Unterschiede zu.
Das Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen hat seinen
Stammsitz in Ditzingen, das Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge in Grüsch, Schweiz. Das Geschäftsfeld
Lasertechnik verfügt über drei Hauptstandorte:
Ditzingen, Schramberg und Grüsch, Schweiz. Das
Geschäftsfeld Elektronik wird von Freiburg aus
geleitet. Der Geschäftsbereich Medizintechnik hat
seine zentralen Standorte in Puchheim und Saalfeld.
Während sich anfänglich das Wachstum nahezu ausschließlich in den USA verlangsamte, schwächte sich
im Jahresverlauf das Wirtschaftswachstum auch in
anderen Ländern merklich ab. In Europa war dies beispielsweise in Spanien, Großbritannien und Irland der
Fall. Dämpfend machte sich hier wie in den USA die
Krise am Immobilienmarkt bemerkbar. Diese lastet
generell stark auf der Weltwirtschaft. Ferner schürten
Preissteigerungen für Rohstoffe und Nahrungsmittel
weltweit Inflationsängste.
Ein weltweites Netz von geschäftsfeldübergreifenden
Produktions-, Vertriebs- und Servicegesellschaften
unterstützt die Aktivitäten der Geschäftsfelder. Die
Gruppe ist in den wichtigsten Märkten mit 55 eigenen
Tochtergesellschaften vertreten – in Europa, Amerika
und Asien-Pazifik.
Die Länder Mittel- und Osteuropas prosperierten
dagegen weiter. Auch in Lateinamerika entwickelte
sich die Wirtschaft unverändert stark. In Asien
blieben die Auswirkungen der Kreditkrise insgesamt
moderat. Die japanische Konjunktur schwächte sich
auch aufgrund rückläufiger Exporte leicht ab.
Deutlich widerstandsfähiger zeigte sich bis zuletzt die
deutsche Wirtschaft. Sie wuchs 2007 um 2,5 Prozent
und soll 2008 um 2 Prozent expandieren. Zentrale
Kraft war dabei vor allem die ausgeprägte Investitionstätigkeit. Im Export ist zweifelsfrei die Euro-Stärke für
deutsche Unternehmen eine große Belastung. Allein
im Berichtsjahr stieg der Wert des Euros um knapp
17 Prozent auf 1,58 US-Dollar am Bilanzstichtag.
27
Die Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen zeichnete das uneinheitliche Bild der Weltwirtschaft nach.
6,4 Prozent Zuwachs in den Euro-Ländern standen
2007 ein Plus von 1,3 Prozent in den USA und ein
Minus von 0,1 Prozent in Japan gegenüber. 2008 sollen
die Investitionen in den EU-Ländern mit knapp 4 Prozent weiter auf einem guten Wachstumspfad bleiben,
während die USA und Japan Rückgänge verzeichnen
werden. Für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau zeichnet sich 2008 als das fünfte Wachstumsjahr
in Folge ab. Die Produktion soll um weitere 5 Prozent
zulegen. 2007 erhöhte sie sich um 11 Prozent auf
180 Milliarden q.
Werkzeugmaschinenindustrie zeigt sich in Topform
Die internationale Werkzeugmaschinenproduktion
weitete sich 2007 wechselkursbereinigt um 14 Prozent
aus. Auf Euro-Basis stieg sie um 8 Prozent auf 52 Milliarden q. Im internationalen Ranking lag Deutschland
mit einem stabilen Weltmarktanteil von 18 Prozent
auf Platz zwei hinter Japan. Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie konnte ihre Produktion (mit Teilen
und Zubehör) um 16 Prozent auf 12,5 Milliarden q
erhöhen. Besonders dynamisch entwickelte sich
die Nachfrage in Deutschland: Der Auftragseingang
zog um 33 Prozent an, und aufgrund der guten
Auftragslage erwartet die Branche für 2008 einen
Produktionsanstieg von 10 Prozent.
Schlüsseltechnik Laser befindet sich weiter
auf Erfolgskurs
Der Weltmarkt für Lasersysteme für die Materialbearbeitung erhöhte sich um rund 4 Prozent auf
6,3 Milliarden q. Die deutschen Hersteller profitierten
überdurchschnittlich, da das stärkste Wachstum in
Europa stattfand. So stieg die deutsche Produktion
von Laserbearbeitungsanlagen um 15 Prozent auf
28
806 Millionen q. Die technologische Reife der Branche
legt den Grundstein für zukünftiges Wachstum, insofern sind die Hersteller von Lasertechnik auch für 2008
zuversichtlich.
Elektroweltmarkt wächst auf hohem Niveau
Das Volumen des Welt-Elektromarkts wuchs um
6,5 Prozent auf 2,5 Billionen q. Der Gesamtumsatz der
deutschen Elektrotechnik- und Elektroindustrie stieg
2007 um 2 Prozent auf 183 Milliarden q. Die für
TRUMPF relevante Energietechnik wies deutlich höhere
Wachstumsraten auf. Der Umsatz deutscher Unternehmen nahm um 12 Prozent auf knapp 13 Milliarden q
zu. Das Exportwachstum überstieg mit 18 Prozent den
Zuwachs im Inland mit 8 Prozent deutlich. Auch für
2008 stehen die Zeichen für die Elektroindustrie weiter
auf Wachstum.
Medizintechnikhersteller verzeichnen
kräftiges Umsatzplus
Die deutschen Medizintechnikhersteller erwirtschafteten im Jahr 2007 einen Umsatz von 17 Milliarden q
und erzielten einen Zuwachs von 7 Prozent. Um diesen
Prozentsatz stiegen in gleichem Maße der Inlandsumsatz auf 6,2 Milliarden q und die Umsätze im Ausland auf 11 Milliarden q. Einsparmöglichkeiten durch
innovative Produkte, neue Finanzierungsformen und
der demografische Wandel begünstigten das Wachstum. Nach den EU-Ländern bildete Nordamerika die
zweitwichtigste Exportregion. Hohe Zuwachsraten
erzielten die Hersteller in Asien. Für 2008 erwartet die
Branche ein Umsatzplus von abermals 6,5 Prozent.
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
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Geschäftsverlauf
DAS GESCHÄFTSJAHR IM ÜBERBLICK
TRUMPF ist auf sehr gutem Kurs
Die TRUMPF Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2007/08
im vierten Jahr in Folge ein zweistelliges Umsatzwachstum. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 2,14 Milliarden q, der Auftragseingang um 5,6 Prozent auf
2,15 Milliarden q. Das Ergebnis vor Steuern betrug
301 Millionen q. Ausschlaggebend für diese positive
Gesamtentwicklung waren die im Berichtszeitraum
noch gute Weltkonjunktur und die hohe Nachfrage
nach Fertigungs- und Ausrüstungsgütern. Allerdings
dämpften Währungseffekte die Umsatzentwicklung.
Insgesamt erreichte die Unternehmensgruppe die für
das Geschäftsjahr gesteckten Ziele in vollem Umfang.
Alle Geschäftsfelder trugen mit einem attraktiven
Produkt- und Dienstleistungsangebot zu diesem
Umsatzwachstum bei. An dessen Weiterentwicklung
haben wir im Geschäftsjahr 2007/08 intensiv gearbeitet. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung
erhöhten sich um 11 Prozent auf 151 Millionen q.
Durch unser enges Vertriebs- und Servicenetz sind
wir nahe bei unseren Kunden. Unsere 20 Produktionsstandorte weltweit unterstreichen unsere lokale Partnerschaft. Diese globale Strategie erlaubt, Marktchancen
schnell wahrzunehmen. Das Investitionsvolumen
für den weiteren Ausbau unserer Standorte war mit
139 Millionen q erneut hoch.
Dem Unternehmenswachstum angepasst baute die
Unternehmensgruppe Arbeitsplätze auf. Rund 700
Stellen kamen weltweit hinzu, davon 291 in Deutschland. Zum Bilanzstichtag beschäftigte die Gruppe auf
Basis der konsolidierten Gesellschaften 7.955 Mitarbeiter. Dies entspricht einem Zuwachs von 9,6 Prozent.
AKTIVITÄTEN IN MÄRKTEN UND
PRODUKTFELDERN
Im Geschäftsjahr 2007/08 verstärkte TRUMPF seine
weltweiten Aktivitäten insbesondere in Fernost. Mit
seinen Produkten erschloss das Unternehmen unter
anderem in den Hochtechnologiebereichen Lasertechnik
und Elektronik neue Felder und weitete sein Angebot
in den bestehenden aus.
Kundennähe steht im Zentrum deutscher
Erweiterungen und Veränderungen
TRUMPF hat für Deutschland eine eigene Vertriebsgesellschaft im Bereich Werkzeugmaschinen gegründet.
Mit rund 290 Mitarbeitern am Bilanzstichtag ist die
TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb +
Service GmbH + Co. KG die weltweit größte Vertriebsgesellschaft von TRUMPF.
Am Standort Ditzingen eröffnete das Unternehmen ein
neues Dienstleistungszentrum. Das Gebäude nutzt
TRUMPF für Kunden- und Mitarbeiterschulungen und
als Logistikzentrum. Ein neues Betriebsrestaurant stand
zum Geschäftsjahresende kurz vor der Fertigstellung.
Diese Baumaßnahmen sind der erste Meilenstein innerhalb mehrjähriger Ausbauaktivitäten am Stammsitz.
Dabei wird das Werk insgesamt um ein Drittel der
Fläche vergrößert. Es entsteht ein Entwicklungszentrum
für Werkzeugmaschinen, und die bestehende Laserfabrik wird erweitert.
Vergrößert wird auch das Werk in Hettingen. Ein
zusätzliches Bürogebäude bietet Platz für Service und
Fertigungsorganisation.
29
Chancen gilt es systematisch zu erkunden
Wir richteten im Berichtsjahr drei neue zentrale Bereiche
ein, um gute Ideen, Marktchancen, Prozess- und Strukturverbesserungen schneller identifizieren zu können.
Das Innovationsmanagement unterstützt die Geschäftsführung bei strategischen Entscheidungen, gestaltet und
steuert im Sinne eines Moderators den Innovationsprozess im Unternehmen oder stößt ihn dezentral an.
Das Akquisitionsmanagement hilft uns, Chancen von
außen, also durch Zukäufe, besser und schneller
wahrnehmen zu können. Im Bereich Consulting führt
das Unternehmen alle Aktivitäten zusammen, die zur
Prozessoptimierung bereits etabliert wurden, um
Prozesse und Strukturen in allen Bereichen auf Weltklasseniveau zu halten oder zu bringen.
Weitere Produkte tragen neue Namen
Namen schaffen Identität und sorgen für Transparenz
und Überblick. Deshalb führte TRUMPF 2006 ein einheitliches und übersichtliches Namenssystem ein. Die
Namensumstellung findet mit den Geschäftsfeldern
Elektronik und Elektrowerkzeuge ihren Abschluss. Die
neue Systematik funktioniert für alle Geschäftsbereiche
nach einfachen Formeln. Die Vorsilbe „Tru“, die für
die Marke steht, plus die Produktfamilie in englischer
Sprache, plus die Klassifizierung in Zahlen bei umfangreichen Produktfamilien ergeben den neuen Produktnamen. Mit Hilfe dieses ableitbaren Namens ist jedes
Produkt einfach in die Produktpalette einzuordnen.
30
Europäische Standorte wachsen
In Paris weihte unsere Tochtergesellschaft ein Technologie- und Schulungszentrum ein. Dort präsentiert
TRUMPF Frankreich Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge und verstärkt seine Präsenz im Lasermarkt
durch ein Applikationszentrum.
Die hohe Nachfrage nach unseren Biegemaschinen
erfordert den Ausbau unseres Werkes in der Nähe von
Linz, Österreich. Die Produktionsfläche wird sich
dadurch um rund 60 Prozent vergrößern. Die neuen
Hallen werden für die Produktion von Biegewerkzeugen, Automatisierungskomponenten und die neue
Reihe elektrischer Abkantpressen genutzt.
Nordamerika steht im Zeichen des Lasers
TRUMPF nahm im US-amerikanischen Farmington
eine neue Laserfabrik in Betrieb. Dort erfolgt die
Produktion und Qualitätskontrolle von Gas- und Festkörperlasern. Ein Forschungslabor und verschiedene
Entwicklungsabteilungen für Laserstrahlquellen sind
ebenso Teil der Laserfabrik wie ein Applikationszentrum
für das Lasermarkieren. Damit baute das Unternehmen
seine bestehenden Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten in den USA deutlich aus.
Im Nachbarland Kanada übernahm TRUMPF seine
Vertriebs- und Servicegesellschaft Advanced Fabricating
Machinery Inc. vollständig. An dem in Mississauga,
Ontario, ansässigen Unternehmen war TRUMPF bislang
zu 50 Prozent beteiligt. Die Übernahme der Anteile
erfolgte im Zuge einer langfristigen Nachfolgeregelung.
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
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Ausbau in Asien geht weiter
Japan zählt heute für TRUMPF zu den fünf wichtigsten
Märkten weltweit. Nach 30 erfolgreichen Jahren mit
einer eigenen Vertriebs- und Servicegesellschaft baute
TRUMPF dort 2008 eine eigene Fertigung auf. Die in
Fukushima hergestellten Lagersysteme für Werkzeugmaschinen sind in erster Linie für unsere Kunden in
Japan bestimmt. Zusammen mit den kompakten, automatisierten TRUMPF Blechbearbeitungsmaschinen
kommen diese aufgrund ihrer vergleichsweise kleinen
Aufstellflächen den Bedingungen des japanischen
Marktes entgegen.
Im Berichtsjahr legte TRUMPF den Grundstein für
ein neues Produktionsgebäude in Taicang, in dem ab
Juli 2009 drei bestehende Fertigungsstätten an einem
Ort gebündelt werden. Neben der Produktion einer
Werkzeugmaschinenreihe und der Produktion medizintechnischer Geräte verlegt das Unternehmen auch
seinen Musterbetrieb für Blechbauteile in die neue
Fabrik. Rund 200 Mitarbeiter werden dort beschäftigt
sein. Zusätzlich zu dem Job Shop in Taicang nahm
TRUMPF eine vergleichbare Musterwerkstatt für
hochwertige Blechbauteile in Dongguan, Südchina,
in Betrieb.
In China verlängerten TRUMPF und der Schweizer
Dienstleistungs- und Handelskonzern DKSH ihr langjähriges Joint Venture um zehn Jahre. Gleichzeitig
erwarb TRUMPF weitere 24,9 Prozent der Anteile an
dem Gemeinschaftsunternehmen und ist nun Mehrheitsgesellschafter mit 74,9 Prozent. DKSH bleibt mit
25,1 Prozent beteiligt. Bislang hielten beide Partner die
Unternehmensanteile an diesem Vertriebs-Joint Venture,
das sie im Jahr 2002 gegründet hatten, paritätisch. Die
in TRUMPF China (Hong Kong) Limited umfirmierte
Gesellschaft verfügt über ein engmaschiges Vertriebsund Servicenetz. Es deckt die wichtigen chinesischen
Industrieregionen ab.
TRUMPF engagiert sich verstärkt in Indien, denn
das Land zeigt insbesondere bei Blechbearbeitungsmaschinen große Wachstumsmöglichkeiten. Seit
Juli 2006 betreiben wir dort eine Tochtergesellschaft,
für die wir in Pune ein neues Gebäude errichtet
haben. Es enthält ein Schulungszentrum und eine
Maschinenhalle mit Applikationszentrum.
Der Geschäftsbereich Medizintechnik erweiterte sein
Vertriebsnetz im Mittleren Osten und Ozeanien. In
Dubai eröffnete TRUMPF ein Kompetenzzentrum für
Medizintechnik. Australischen und neuseeländischen
Krankenhäusern bietet TRUMPF Med (Aust) Pty
Limited Ausstattungen für Operationssäle und Intensivstationen an.
31
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Bei TRUMPF herrscht ein gutes Innovationsklima
Innovationskraft und Innovationswille sind sowohl
für unsere Kunden als auch für uns wichtig, um dem
Wettbewerb immer einen Schritt voraus zu sein. Im
vergangenen Geschäftsjahr haben wir dafür in der
gesamten Breite unserer Produkte Neuheiten und
Weiterentwicklungen hervorgebracht. Diese steigern
die Leistungsfähigkeit unserer Kunden und unterstützen sie in ihrer Arbeit.
Die sehr hohe Dichte unserer Neuerungen schlägt sich
auch in Zahlen nieder. Die Ausgaben für Forschung und
Entwicklung stiegen im Berichtsjahr um 11 Prozent
auf 151 Millionen q (Vorjahr 135 Millionen q). Unsere
Forschungs- und Entwicklungsquote betrug wie im
Vorjahr 7,0 Prozent vom Umsatz. 1.070 Mitarbeiter
arbeiteten zum Bilanzstichtag in der Gruppe weltweit
daran, unsere technologisch führende Position dauerhaft auszubauen. Unser Innovationsmanagement fördert
dabei die Ideensuche und den Innovationsprozess.
Bei Werkzeugmaschinen liegen die Schwerpunkte
auf Produktivitätssteigerung und besserem Handling
Im Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen entstand eine
Vielzahl von Innovationen, wobei Produktivitätssteigerungen und Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund
der Entwicklungen standen.
Die TRUMPF Entwickler konzipierten die kombinierte Stanz-Lasermaschine von Grund auf neu. Die
TruMatic 7000 vereint das Beste aus zwei Welten. Sie
schneidet so schnell wie unsere schnellste Laseranlage,
und sie stanzt so rasch wie die leistungsstärkste
TRUMPF Stanzmaschine. Sie verfügt zudem über einen
Hybridantrieb, sodass der bislang feststehende Laserkopf sich aufgrund zusätzlicher Achsen nun auch über
das Blech bewegen kann. Eine aktive Matrize ermöglicht
kratzerfreie Bearbeitung: Wird das Blech positioniert,
fährt die Matrize nach unten, sodass das Blech keinen
Kontakt zu ihr hat und nicht zerkratzt wird. Insgesamt
ist die Maschine über 30 Prozent produktiver als vergleichbare kombinierte Stanz-Lasermaschinen.
Mitarbeiter
in Forschung und Entwicklung *
Forschung und Entwicklung
in Millionen u
1.070
150,6
135,4
927
119,8
97,9
03 / 04
849
107,1
04 / 05
773
729
05 / 06
06 / 07
07 / 08
03 / 04
04 / 05
* Am Stichtag
32
05 / 06
06 / 07
07 / 08
TRUMPF Gruppe
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Die aktive Matrize kommt auch bei der Weiterentwicklung der Stanzmaschine TruPunch 5000 zum Einsatz.
Dazu wird wie bei der kombinierten Stanz-Lasermaschine unterhalb des Bearbeitungstisches ein elektrischer Stanzkopf eingebaut. Mit der aktiven Matrize
kann von unten nach oben umgeformt werden. Das
Ergebnis sind deutliche Qualitätssteigerungen bei
20 Prozent höherer Hubleistung als beim Vorgängermodell.
Bei der Stanzmaschine TruPunch 1000 haben wir das
Bearbeitungsspektrum erweitert. Mit ihr lassen sich
jetzt Mittelformat-Bleche ohne Nachsetzen bearbeiten.
Das spart Zeit und erhöht die Präzision.
Mit der TruLaser 3030 NEU setzt das Geschäftsfeld
Werkzeugmaschinen erneut Maßstäbe bei Laserflachbettmaschinen. Der Nutzer kann bei dieser Maschine
aufgrund der optionalen Queranordnung des Palettenwechslers ein Fünftel der Aufstellfläche einsparen. Ein
5 Kilowatt CO2-Laser, Torque- und Linearantriebe sowie
Prozessoptimierungen machen die Laseranlage extrem
schnell. Ein Schneidkopf für das gesamte Blechdickenspektrum und der optionale Düsenwechsler sparen
Rüstzeiten.
2D-Schneidanlagen mit Festkörperlaser bietet TRUMPF
seit 1995. Die neue TruLaser 7040 stellt einen Quantensprung in puncto Flexibilität, Produktivität und Schnelligkeit dar. Mit einem 6 Kilowatt Scheibenlaser der
neuesten Generation schneidet die Maschine sowohl
dünne als auch dicke Bleche. Sie verfügt über zwei
Laserschneidköpfe, wobei einer alleine oder beide gleichzeitig aktiv sein können. Linearmotoren auf einer Kohlefaserbrücke treiben sie an. Die Zeitersparnis gegenüber
vergleichbaren Laserschneidanlagen beträgt bis zu
35 Prozent, wenn beide Schneidköpfe parallel arbeiten
sogar über 50 Prozent.
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Mit der TruLaser Tube 7000 hat TRUMPF eine LaserRohrschneidanlage entwickelt, die um bis zu 50 Prozent
größere Rohrdurchmesser bearbeiten kann und damit
jede Menge Flexibilität bietet. Gegenüber herkömmlichen
Verfahren für die Rohrbearbeitung wie Sägen, Bohren
oder Fräsen bietet der Einsatz einer TruLaser Tube 7000
sehr deutliche Produktivitätssteigerungen.
Neu im Produktprogramm sind kleine, ergonomisch
gestaltete elektrische Biegemaschinen. Sie eignen
sich ideal zum Biegen kleiner Bauteile, was meist in
sitzender Tätigkeit erfolgt. Die Gesenkbiegepressen
der erstmals präsentierten TruBend Serie 7000 sind
extrem schnell und genau. Elektrische Torque-Motoren
treiben die jeweiligen Druckbalken getriebelos an,
die Hinteranschläge sind aus leichtem Kohlefasermaterial. Durchdachte Ergonomie erleichtert das
Arbeiten. Zum Beispiel leuchten LEDs den Arbeitsraum wärmelos aus, ein Linienlaser projiziert die
zu kantende Biegelinie auf das Werkstück, Sitzhilfe
und Bildschirm lassen sich auf die Körpergröße
des Bedieners einstellen.
Elektrowerkzeuge sind einfach zu bedienen
Die Entwicklung bei den Elektrowerkzeugen konzentrierte sich auf eine einfachere Bedienung der Geräte.
Der Schweißkantenformer TruTool TKF 1500 verfügt
über einen Eigenantrieb. Da sich das Gerät selbstständig entlang des Blechs bewegt, lassen sich lange
Kanten ermüdungsfrei bearbeiten. Die Blechschere
TruTool S130 ist das erste Elektrowerkzeug mit Li-IonAkku im Marktsegment bis 1,3 Millimeter Blechdicke
und damit erheblich leichter und leistungsfähiger als
bisherige Modelle.
33
Lasertechnik zielt auf neue Wachstumsmärkte
Das Geschäftsfeld Lasertechnik baute konsequent seine
Technologieplattformen anwendungsorientiert aus, um
Kunden je nach Branche und Applikation die passende
Strahlquelle anbieten zu können.
Mit den TruMicro Serien 5000 und 7000 entwickelte
TRUMPF Laserstrahlquellen, um in die Wachstums- und
Zukunftsmärkte der Mikrobearbeitung vorzudringen.
Die Industrie setzt diese beispielsweise bei der Fertigung
von Solarzellen oder Einspritzdüsen ein. Die extrem
kurzen Pulsdauern im Pikosekundenbereich erlauben
es, nahezu jedes Material so schnell zu verdampfen,
dass keine Wärme eindringt. Der Werkstoff bleibt bei
der Bearbeitung kalt.
Eine neue Generation von Scheibenlasern steht vor
der Einführung. Sie verdoppelt die Leistungsstärke pro
Scheibe gegenüber der jetzigen Generation. Dies vereinfacht die Leistungsskalierung und verbessert die Strahlqualität deutlich. Ein neues Pumpmodul auf Laserdiodenbasis und ein verändertes Konstruktionsprinzip
führen zu diesen enormen Leistungssteigerungen.
Äußerst kompakt und flexibel sind die Beschriftungslaser der TruMark Serie 3000. Die Laser lassen sich
aufgrund eines neuartigen Luftkühlungssystems in
nahezu jedem Umfeld einsetzen. Die Größe der Geräte
beträgt nur noch etwa ein Viertel im Vergleich zur
Vorgängerbaureihe. Versorgungsgerät und Laserkopf
sind über ein steckbares Verbindungskabel verbunden,
wobei Strom und Lichtversorgung in einem Kabel
liegen. Der Beschriftungslaser lässt sich leicht in Fertigungsanlagen integrieren.
34
Die TruLaser Station 5004 ist ein neuer ergonomischer
und kompakter Arbeitsplatz für das manuelle Laserauftragschweißen. Sie setzt erstmals in der Laserbearbeitung ein elektronisches Stereomikroskop ein.
Das Technologiepaket „DepositionLine“ erlaubt, das
Verfahren Laserauftragschweißen als Maschinenoption
in Mehrachsen-Lasermaschinen oder Roboteranwendungen zu integrieren. Es besteht aus einem Pulverförderer, der Pulverförderstrecke und der Bearbeitungsoptik mit Pulverdüse. Mit dieser speziellen Düse
schafften die TRUMPF Entwickler den Durchbruch
für eine breite industrielle Nutzung des Laserauftragschweißens.
Die Anwender der Mehrachsen-Laseranlagen TruLaser
Cell Serie 7000 zur zwei- und dreidimensionalen
Materialbearbeitung profitieren von einer grundlegend
überarbeiteten Mechanik und Software. Die Anlage
ist in allen Bereichen noch leistungsstärker geworden.
Schnellere Prozesszeiten, kürzere Einfahrzeiten und
mehr Flexibilität sind wesentliche Vorteile dieser Verbesserungen.
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Elektronik unterstützt Hochtechnologieprozesse
Plasmatechnik und Induktionserwärmung zählen zu den
bedeutenden Verfahren in der Oberflächenbearbeitung.
Beiden gemeinsam ist der Bedarf an langzeitstabilen
Prozessstromversorgungen. Auf die Weiterentwicklung
solcher Generatoren konzentrierte sich das Geschäftsfeld Elektronik im Berichtsjahr.
Die Mittelfrequenzgeneratoren der TruHeat MF Serie
3000 zählen zu den kompaktesten Generatoren in einer
Leistungsklasse von 10 bis zu 40 Kilowatt. Das Anwendungsspektrum umfasst klassische Prozesse wie Härten
und Löten. Darüber hinaus erzeugen diese Generatoren
die benötigte Energie bei Hochtechnologieanwendungen
wie der Epitaxie, beispielsweise zur Herstellung von
LEDs, und dem Czochralski-Verfahren zum Ziehen
künstlicher Kristalle.
Hochfrequenzgeneratoren der TruHeat HF Serie 3000
wurden um eine zusätzliche Ausführung ergänzt.
Diese bringt dem Anwender eine äußerst kompakte
Anpassungseinheit, um die Prozessenergie in das
jeweilige Werkstück einzubringen. Weiter bietet die
neue Variante ein optimal auf die Anwendung des
Kunden abgestimmtes Design. Der Kunde profitiert
so von einem deutlich reduzierten Platzbedarf.
TruPlasma Highpulse 4000 ist der weltweit einzige
kommerziell verfügbare Generator für HochleistungsImpuls-Magnetron-Sputtern. Kurze Pulse mit sehr hohen
Leistungen von bis zu 18 Millionen Watt ermöglichen
Plasmadichten mit hohem Ionisationsgrad und hoher
Ionenflussdichte. Mit dieser neuen Technologie lassen
sich glatte, einheitliche und äußerst feste Beschichtungen
aufbringen, wie zum Beispiel in der Hartstoffbeschichtung und in der Halbleiterproduktion.
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Die richtige Lichtsituation spielt in der
Medizintechnik eine große Rolle
Der Geschäftsbereich Medizintechnik baute sein Angebotsspektrum rund um Operationssaal und Intensivpflege mit dem Operationstisch TruSystem 7500 aus.
Dieser erweitert das bisherige Produktportfolio im
Premiumsegment der Operationstische. TruSystem 7500
eignet sich durch seine extremen Verstellgrade für
alle gängigen Operationsmethoden. Ihn zeichnen ein
intuitives Bedienkonzept und die sehr ergonomische
und sichere Handhabung aller Komponenten aus.
Für sein neuartiges und funktionales Design, das sich
stark an der Anatomie des Menschen orientiert, erhielt
die Baureihe bereits Designpreise.
Auf Basis der Erkenntnisse über biologische und psychologische Einflüsse von Licht entstand AmbientLine,
ein bislang einzigartiges Beleuchtungskonzept für
Operationssaal und Intensivstation. Denn Licht spielt
zum einen bei der Genesung eine wichtige Rolle,
zum anderen erleichtert die richtige Beleuchtung die
Arbeit von Ärzten und Pflegern.
Die TruLight 5000 ist unsere LED-Operationsleuchte
für das mittlere Marktsegment. Sie nutzt ein neues
optisches Lichtsystem. Es ermöglicht die Verschiebung
des homogenen Lichtzylinders, sodass dem Operateur
für unterschiedliche chirurgische Situationen ein großer
flexibler Arbeitsbereich mit homogener Lichtverteilung
zur Verfügung steht.
35
BESCHAFFUNG
TRUMPF genießt bei Lieferanten hohe Priorität
Die gute wirtschaftliche Entwicklung führte im verarbeitenden Gewerbe zu einer hohen Kapazitätsauslastung. In konjunkturellen Hochphasen ist es für die
Beschaffungsseite immer eine besondere Aufgabe,
Serienfertigung, Prototypenbau und Ersatzteilwesen
reibungslos mit Material zu versorgen. Auch wenn
sich Lieferzeiten verlängerten, konnten wir kritische
Versorgungssituationen dank des guten Verhältnisses
zu unseren Lieferanten abwenden. Stark steigende
Rohstoffpreise wurden teilweise durch die Dollarschwäche kompensiert. Die Preissteigerungen hielten
sich insgesamt im unteren einstelligen Prozentbereich.
Regelmäßiger Dialog zeichnet eine gute Lieferantenbeziehung aus. In diesem Sinne verstehen wir unsere
Lieferantenbewertung, die wir europaweit im Berichtsjahr einführten und weiter auf die außereuropäischen
Standorte ausdehnen werden. Einmal monatlich bewerten wir dabei die Leistungsfähigkeit ausgewählter
Zulieferer und geben ihnen Rückmeldung. Die Zusammenarbeit mit ihnen intensivieren wir darüber
hinaus mit gemeinsamen Projekten, deren Ziel es ist,
Prozesse auf beiden Seiten zu vereinfachen.
Im Berichtsjahr stellte der Zentraleinkauf im Stammhaus zudem wesentliche Weichen, um die Einkaufsorganisation der TRUMPF Gruppe auf weiteres
Unternehmenswachstum und zusätzliche Produktionsstandorte vorzubereiten. Dazu zählen Grundsätze
und Strategien ebenso wie Prozesse und Standards,
die neu definiert wurden. Zugleich schafften wir die
organisatorischen Voraussetzungen, um verstärkt
Produktionsmaterial lokal beziehen zu können.
Dieses streben wir insbesondere für unsere Standorte
in Asien und Nordamerika an.
36
Im Berichtsjahr bereiteten wir uns sowohl auf die
elektronische Zollabwicklung für den Warenverkehr
innerhalb der Europäischen Union vor als auch auf
die Verordnung zur Registrierung, Bewertung und
Zulassung von Chemikalien (REACH).
Unsere sogenannten Technologie-Expertenteams
wirken an der Schnittstelle zwischen den Bereichen
Einkauf und Entwicklung, um die Zusammenarbeit
mit unseren Lieferanten in Bezug auf Innovationen
voranzutreiben. Den Einsatz dieser Teams haben wir
deutlich verstärkt.
PRODUKTION
Auftragsschub sorgt für hohe Kapazitätsauslastung
Einmal mehr bewährte sich die Flexibilität unserer
Produktion. Diese reagierte sehr schnell auf den
schwankenden Auftragseingang im Geschäftsjahresverlauf. Während wir in der ersten Hälfte des Berichtsjahrs durch deutliche Kapazitätserhöhungen längeren
Lieferzeiten entgegenwirken konnten, ließen sich die
Produktionskapazitäten in der zweiten Hälfte problemlos dem normalisierten Auftragseingang anpassen.
Schlanke Produktion feiert zehnjähriges Jubiläum
Maßgeblich für unsere Flexibilität ist das Produktionssystem SYNCHRO. Was 1998 mit einem Workshop
begann, ist heute eine tragende Säule unseres Unternehmenserfolgs. SYNCHRO veränderte die Fertigung
bei TRUMPF grundlegend. Sichtbares Zeichen war der
Wechsel von der traditionellen Standplatz- zur Fließmontage. Die Prinzipien der schlanken Produktion
wurden mit Nachdruck an allen Standorten der Gruppe
umgesetzt. Die Weiterentwicklung dieses Systems
erfolgt mit hoher Intensität. Auch alle neuen Produktionsstandorte gestalten ihre Prozesse von Anfang an
nach SYNCHRO Prinzipien.
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
TRUMPF baut Fertigung in Asien aus
Als erster deutscher Werkzeugmaschinenhersteller
produziert TRUMPF jetzt in Japan. Die neue Tochtergesellschaft stellt Automatisierungs- und Lagersysteme
vornehmlich für den lokalen Markt her. Fukushima ist
damit der 20. Produktionsstandort innerhalb unseres
weltweiten Fertigungsverbundes.
In China legte TRUMPF den Grundstein für ein neues
Werk. In Taicang wird das Unternehmen 2009 drei
bestehende Fertigungsstätten an einem Ort zusammenführen. Seit Jahresbeginn 2008 fertigt die chinesische
Tochtergesellschaft dort die Laserschneidanlagen
TruLaser 3030, wobei Kernkomponenten weiterhin
aus Europa stammen. Diese Maschinen sind ausschließlich für den chinesischen Markt bestimmt.
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Consulting berät die Abteilungen
Der neu geschaffene Bereich Consulting – Prozesse +
Strukturen unterstützt Führungskräfte und Mitarbeiter
dabei, die Abläufe im Unternehmen zu optimieren. Er
fasst die Bereiche TRUMPF SYNCHRO Consulting und
Büro SYNCHRO zusammen. Die Berater der TRUMPF
SYNCHRO Consulting zeigen, wie sich Prozesse in
der Produktion verbessern lassen. In den Verwaltungsbereichen befasst sich damit das Büro SYNCHRO
Team, das die Methodik auf die Bürobereiche übertragen hat.
Diese Neuorganisation soll eine reibungslose Abstimmung über das Vorgehen bei Projekten fördern, die
gemeinsame und einheitliche Weiterentwicklung von
Methoden für die Prozessoptimierung vorantreiben
und dazu beitragen, bereichsübergreifende Prozesse
zu verbessern.
PROZESSE UND ORGANISATION
Prozessoptimierung ist eine permanente Aufgabe
Nur wer Prozesse richtig definiert, gestaltet und
verbessert, kann das geforderte Ergebnis möglichst
effizient erbringen. In diesem Sinne hat TRUMPF seine
Prozessorganisation an allen Standorten und in allen
Geschäftsbereichen weiterentwickelt. Das Unternehmen
trainierte beispielsweise seine Führungskräfte darin,
bereichsübergreifende Prozessverbesserungen noch
effektiver und effizienter zu gestalten.
Qualitätsmanagement stärkt Prozessverantwortung
Seit Jahren ist der TRUMPF Qualitätsstandard für
alle unsere Produktionsstandorte verbindlich. Zug um
Zug führen wir ihn an den Vertriebs- und Servicestandorten ein.
Um sicherzustellen, dass Prozessverantwortung gelebt
wird, unterziehen wir wesentliche Geschäftsprozesse
jährlich einem internen Audit. So lässt sich feststellen,
ob Prozessverbesserungen greifen. Auch Optimierungsmöglichkeiten werden auf diese Weise transparent.
37
Zusätzlich bietet eine externe Zertifizierung unseren
Kunden die Gewähr, dass der TRUMPF Qualitätsstandard den Anforderungen der Zertifizierungsrichtlinien DIN EN ISO 9001 und VDA 6.4 entspricht. Im
Geschäftsbereich Medizintechnik erfüllen wir zudem
weitere gesetzliche und normative Anforderungen.
Daten sichern heißt Prozesse schützen
Die Steuerung und Kontrolle von Prozessen begleitet
und unterstützt unser gruppenweites EnterpriseResource-Planning-System. Dessen Funktionalitäten
ergänzen wir laufend. Alle produzierenden Gesellschaften sind nunmehr an dieses System angeschlossen.
Die Integration neu gegründeter oder akquirierter
Standorte erfolgt planmäßig.
Je stärker jedoch die weltweite Vernetzung von Prozessen und Daten voranschreitet, umso mehr Bedeutung
gewinnen Sicherheitsbelange. Diesem Aspekt trugen
wir auch im vergangenen Jahr Rechnung. In Ditzingen
nahmen wir ein Rechenzentrum in Betrieb, das sowohl
technisch als auch baulich dem neuesten Sicherheitsstand
entspricht und das zudem deutlich weniger Energie
verbraucht als das bisherige. In unseren Anwendungssystemen haben wir außerdem die Berechtigungsverwaltung optimiert, um unsere Daten vor unerlaubten
Zugriffen noch besser zu schützen.
38
MITARBEITER
Über 8.000 Mitarbeiter sind auf der Welt
für TRUMPF tätig
Dem Unternehmenswachstum angepasst erhöhte sich
auch die Mitarbeiterzahl. In den konsolidierten Gesellschaften waren zum 30. Juni 2008 7.955 Mitarbeiter
tätig (Vorjahr 7.258 Mitarbeiter). Dies entspricht einem
Zuwachs von 697 Mitarbeitern beziehungsweise einer
Steigerung um 9,6 Prozent. Einschließlich der nicht
konsolidierten Gesellschaften beschäftigte die TRUMPF
Gruppe insgesamt 8.051 Mitarbeiter (Vorjahr 7.336 Mitarbeiter).
In Deutschland schuf das Unternehmen 291 neue
Arbeitsplätze. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 6,8 Prozent auf 4.571 Mitarbeiter (Vorjahr 4.280 Mitarbeiter).
Durch den Ausbau unserer Aktivitäten außerhalb
Deutschlands nahm die Zahl der dort geschaffenen
Stellen noch deutlicher zu. So erhöhte sich die
Beschäftigtenzahl auf 3.384 Mitarbeiter (Vorjahr
2.978 Mitarbeiter) und damit um 14 Prozent. Neue
Arbeitsplätze entstanden vor allem in Asien und
Osteuropa.
Neues Entgeltsystem in Deutschland ist eingeführt
Die Einführung eines neuen Entgeltsystems, wie es der
Tarifvertrag der deutschen Metall- und Elektroindustrie
vorsieht, ist abgeschlossen. Damit geht eine mehr als
drei Jahre dauernde Einführungsphase zu Ende, bei der
die tariflichen Vorgaben um firmenspezifische Belange
ergänzt wurden. Das Entgeltsystem gilt für unsere
Standorte Ditzingen, Gerlingen, Hettingen, Schramberg
und Saalfeld. Neben einer neuen Vergütungsstruktur im
tariflichen Bereich erhöhte sich in diesem Zusammenhang auch die Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter
deutlich.
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Für nahezu alle deutschen Standorte besteht ein
zwischen Geschäftsleitung und Mitarbeitern geschlossenes Bündnis für Arbeit. Die restlichen deutschen
Standorte schlossen im Berichtsjahr eine im Kern
vergleichbare Vereinbarung ab. Sie sichert dem Unternehmen unter anderem Arbeitszeitflexibilität. Die
Mitarbeiter haben eine Arbeitsplatzgarantie.
Fachkräftemangel ist spürbar
TRUMPF genießt als Arbeitgeber einen guten Ruf.
Dennoch spürt das Unternehmen insbesondere in
Deutschland den Wettbewerb um die besten Talente.
So dauert es länger, insbesondere geeignete Ingenieure zu rekrutieren. In der Folge blieben zahlreiche
genehmigte Stellen unbesetzt. Die Geschäftstätigkeit
war jedoch zu keinem Zeitpunkt gefährdet.
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Unverändert wichtigste Aufgabe bleibt die Ausbildung
im eigenen Haus. TRUMPF bildete im Berichtsjahr
371 junge Menschen zu Fachkräften und Ingenieuren
oder Betriebswirten im dualen Bachelor-Studiengang
aus. Im Vorjahr waren es 347 Auszubildende und
Studierende. Dies entspricht einer Steigerung um
6,9 Prozent. Die Ausbildungsquote in der Gruppe lag
bei 4,8 Prozent (Vorjahr 4,9 Prozent).
Zudem stärken wir das Wissen unserer Mitarbeiter
durch Fort- und Weiterbildung und ermöglichen ihnen,
entsprechende Karrierepfade einzuschlagen.
Mitarbeitern mit Kindern bieten wir die Möglichkeit,
Beruf und Familie besser miteinander zu verbinden,
indem wir standortabhängig das Angebot städtischer
Betreuungseinrichtungen ergänzen.
Im Rahmen verschiedener Aktivitäten engagiert sich
TRUMPF weltweit, um bei Kindern und Jugendlichen
das Interesse an Technik zu wecken. Dieses langfristige
Engagement ist darauf gerichtet, den Blickwinkel bei
der Berufswahl auf technische Berufe auszuweiten.
Mitarbeiter nach Regionen*
5,0 %
10,2 %
Anzahl
in %
Deutschland
4.571
57,4
Europa (ohne Deutschland)
2.178
27,4
Amerika
811
10,2
Asien-Pazifik / Sonstige
395
5,0
7.955
100,0
Gesamt
27,4 %
57,4 %
* Am Stichtag
39
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
UMSATZENTWICKLUNG
TRUMPF Umsatz wächst auf über 2 Milliarden u
Die TRUMPF Gruppe setzte ihr Wachstum fort. Im
vierten Jahr in Folge verzeichnete sie ein zweistelliges
Umsatzplus. Der konsolidierte Umsatz erhöhte sich
um 11 Prozent und betrug zum Geschäftsjahresende
2,14 Milliarden q (Vorjahr 1,94 Milliarden q).
Alle Geschäftsbereiche steigerten den Umsatz. Sie
profitierten von der soliden Weltwirtschaft, insbesondere
in der ersten Hälfte des Berichtsjahrs. Die Kunden
investierten erheblich in die Modernisierung und Erweiterung von Produktionsanlagen und Ausrüstungen.
Vor allem die Investitionstätigkeit in Europa trieb das
Wachstum voran. Währungseffekte aufgrund der hohen
Euro-Bewertung dämpften die Umsatzentwicklung.
Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge
blicken auf ein gutes Jahr zurück
Der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge erhöhte seinen Umsatz um 9,9 Prozent auf
1,87 Milliarden q (Vorjahr 1,71 Milliarden q).
Viele der Unternehmen, die unsere stationären Maschinen und Lösungen zur Blechbearbeitung kauften, sind in
Bereichen tätig, die selbst Rekordumsätze verzeichneten.
Dies machte sich bei uns in allen Produktbereichen
bemerkbar.
Ausgesprochen rege war die Nachfrage nach Laserflachbettmaschinen. Der Absatz von Stanzmaschinen
und Biegemaschinen wuchs über dem Markttrend. Ein
sehr dynamisches Wachstum erzielte unser umfassendes Dienstleistungsangebot. Solide verlief das Geschäft
mit den Elektrowerkzeugen für das portable Trennen
und Fügen von Blech.
TRUMPF ist nach einem internationalen Ranking weltweit der größte Hersteller von Werkzeugmaschinen.
Umsatz nach Geschäftsbereichen*
in Millionen u
in %
1.874,8
73,5
551,7
21,6
4,9 %
Werkzeugmaschinen/
Elektrowerkzeuge
21,6 %
Lasertechnik/Elektronik
Medizintechnik
Gesamt
73,5 %
* Konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs
40
126,2
4,9
2.552,7
100,0
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Lasertechnik und Elektronik schneiden
ausgezeichnet ab
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Lasertechnik und
Elektronik nahm um 16 Prozent auf 552 Millionen q zu
(Vorjahr 474 Millionen q).
Ein überdurchschnittliches Wachstum erzielte das
Geschäftsfeld mit Lasersystemen. Die Lasertechnik
profitierte bei CO2-Lasern von der hohen Nachfrage
nach Laserflachbettmaschinen und bei Beschriftungslasern vom Trend, Teile dauerhaft zu kennzeichnen.
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Generatoren des Geschäftsfelds Elektronik kommen
in zahlreichen Prozessen der Plasmatechnik und
Induktionserwärmung zur Oberflächenbehandlung
zum Einsatz. In beiden Feldern erzielte TRUMPF
gute Wachstumsraten. Insbesondere im Bereich der
Beschichtung von Flachbildschirmen nimmt TRUMPF
eine führende Stellung ein. Die hohe Nachfrage nach
CO2-Lasern begünstigte die Zulieferungen an das
Geschäftsfeld Lasertechnik.
Neue Produkte sind Umsatztreiber in
der Medizintechnik
Im Geschäftsbereich Medizintechnik erhöhte sich der
Umsatz um 12 Prozent auf 126 Millionen q (Vorjahr
113 Millionen q). Der starke Zuwachs resultierte vor
allem aus dem Geschäft mit Operationsleuchten mit
moderner LED-Technik und Operationstischen.
Laser sind eine Schlüsseltechnologie für TRUMPF.
64 Prozent oder 1,36 Milliarden q unseres Außenumsatzes erwirtschafteten wir mit laserrelevanten Produkten der Geschäftsfelder Werkzeugmaschinen,
Lasertechnik und Elektronik.
Umsatz nach Regionen
in Millionen u
1.221,2
1.396,1
1.645,5
1.937,9
2.144,0
Gesamt
634,5
Deutschland
891,7
Europa
(ohne Deutschland)
Amerika /Asien-Pazifik /
Sonstige
573,2
451,5
421,8
419,7
776,2
607,2
507,2
426,7
374,8
03 / 04
467,1
04 / 05
586,8
588,5
617,8
05 / 06
06 / 07
0 7/ 08
41
Wachstum ist geografisch breit abgestützt
In allen Weltregionen konnte TRUMPF im Umsatz
zulegen. Westeuropa, ohne Deutschland, ist mit
31 Prozent Umsatzanteil unverändert der wichtigste
Markt für TRUMPF. Größter Einzelmarkt bleibt der
Heimatmarkt Deutschland mit 30 Prozent. Die mittelund osteuropäischen Länder konnten ihren Anteil
bei 10 Prozent halten, wohingegen der Anteil Asiens,
Amerikas und der übrigen Regionen zusammen auf
29 Prozent leicht zurückging. Dies entspricht in der
Summe unserem strategischen Ziel einer geografisch
ausgeglichenen Umsatzverteilung.
Europa treibt das Umsatzwachstum an
TRUMPF erzielte insbesondere in Europa hohe Steigerungsraten. Die deutsche Konjunktur entwickelte sich
bis zuletzt gut, sodass der Umsatzzuwachs in Deutschland mit plus 11 Prozent erneut zweistellig ausfiel.
Der Umsatz betrug 634 Millionen q (Vorjahr 573 Millionen q).
In Westeuropa setzte sich der Boom bei Ausrüstungsinvestitionen fort. Um 13 Prozent stieg der Umsatz
dort auf 663 Millionen q (Vorjahr 589 Millionen q) an.
Begünstigt vom nachhaltigen Wirtschaftswachstum
erzielte TRUMPF die höchsten Steigerungsraten in
den Ländern Mittel- und Osteuropas. Dort nahm der
Umsatz um 22 Prozent auf 229 Millionen q zu (Vorjahr
187 Millionen q).
Amerika und Asien befinden sich auf gutem Weg
Im Vergleich zum Vorjahr konnte TRUMPF den Umsatz
in Amerika wieder steigern. In Nord-, Mittel- und
Südamerika erhöhte er sich trotz US-Dollar-Schwäche
um 1,7 Prozent auf 288 Millionen q (Vorjahr 284 Millionen q). In US-Dollar gerechnet stieg der Umsatz
um 15 Prozent. Überraschend positive Signale gingen
dabei trotz Subprime-Krise von der Investitionstätigkeit unserer nordamerikanischen Kunden aus. In Südamerika zählte in diesem Jahr insbesondere Brasilien
für uns zu den wachstumsstärksten Ländern.
Ergebnis vor Steuern in Millionen
und Umsatzrendite in Prozent
Auftragseingang
u (Säulen)
in Millionen u
7,5 %
2.038,6
9,6 %
12,4 %
13,7 %
2.153,4
14,1 %
301,4
266,0
1.758,9
1.468,6
204,8
1.305,7
134,3
91,8
03 / 04
42
04 / 05
05 / 06
06 / 07
07 / 08
03 / 04
04 / 05
05 / 06
06 / 07
07 / 08
Umsatzrendite
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Aufgrund seiner breiten Asien-Aktivitäten konnte
TRUMPF Wachstumschancen in den dortigen Märkten
wahrnehmen. Dies betrifft insbesondere China und
Indien. Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik
erhöhte sich um 8,4 Prozent auf 321 Millionen q
(Vorjahr 296 Millionen q).
Auftragseingang legt zu
Der Auftragseingang entwickelte sich in der ersten
Hälfte des Geschäftsjahrs 2007/08 stark und verlangsamte sein Wachstumstempo in der zweiten Hälfte.
Er nahm um 5,6 Prozent auf 2,15 Milliarden q (Vorjahr 2,04 Milliarden q) zu und übertraf den Wert des
Umsatzes.
Der Auftragsbestand liegt mit 574 Millionen q
leicht über Vorjahresniveau (Vorjahr 570 Millionen q).
Die rechnerische Auftragsreichweite beträgt damit
2,9 Monate (Vorjahr 3,2 Monate).
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen
nahm im Berichtsjahr um 10 Prozent auf 1,02 Milliarden q zu (Vorjahr 928 Millionen q). Der Anstieg
blieb damit leicht unter dem Umsatzwachstum. Rohstoffpreiserhöhungen belasteten das Ergebnis wenig.
Die Materialaufwandsquote blieb mit 47 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich
deutlich um 16 Prozent auf 60 Millionen q (Vorjahr
52 Millionen q). Im Wesentlichen beruht dies auf
Qualitätssteigerungen, die sich in gesunkenen Garantieaufwendungen niederschlugen. Die hierfür gebildeten
Rückstellungen konnten teilweise aufgelöst werden.
Die Personalkosten stiegen um 13 Prozent auf 517 Millionen q (Vorjahr 458 Millionen q) an. Die Personalaufwandsquote blieb trotz des erfolgten Personalaufbaus,
Tariferhöhungen und eines geänderten Verfahrens bei
der Bewertung der Pensionsrückstellungen mit 24 Prozent nahezu konstant.
ERGEBNIS
Ertragslage verbessert sich weiter
Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich im Berichtsjahr
um 13 Prozent auf 301 Millionen q (Vorjahr 266 Millionen q). Damit liegt das Gewinnwachstum über dem
Umsatzwachstum.
In erster Linie führte der hohe Umsatzzuwachs zu
dieser Ergebnisverbesserung. Zudem steigerte sich die
Leistungsfähigkeit des Unternehmens erneut. Wechselkurseffekte wirkten sich aufgrund der getätigten
Wechselkurssicherung kaum auf unser Ergebnis aus.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wuchsen
um 10 Prozent auf 343 Millionen q (Vorjahr 313 Millionen q). Ausschlaggebend dafür waren Kursverluste
aus Darlehensrückflüssen von Tochtergesellschaften
und der Einkauf zusätzlicher externer Arbeitsleistungen,
mit denen wir Kapazitätsspitzen abdeckten.
Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich um 11 Prozent auf 229 Millionen q (Vorjahr 207 Millionen q).
43
VERMÖGENS- UND FINANZLAGE
Zudem behielt unsere firmeneigene Leasinggesellschaft
Maschinen in ihrem Portfolio. Geleistete Anzahlungen
auf Vorräte erhöhten sich durch den Zukauf von
Komponenten, wie zum Beispiel Automatisierungseinrichtungen für Lasersysteme. Die liquiden Mittel
stiegen um 66 Millionen q auf 125 Millionen q.
Die Eigenkapitalquote ist hoch, die Liquidität gut
Im Verlauf des Berichtsjahrs wuchs die Bilanzsumme
um 17 Prozent auf 1,49 Milliarden q (Vorjahr 1,27 Milliarden q).
Das Anlagevermögen nahm um 89 Millionen q zu.
Dieser Zuwachs ist im Wesentlichen durch laufende
Investitionsprojekte des Unternehmens in Ditzingen,
Farmington, USA, Pasching, Österreich, und Fukushima,
Japan, bedingt. Die Finanzanlagen erhöhten sich um
14 Millionen q. Neben einer Ausleihung an ein Beteiligungsunternehmen war der Aufbau von Tochtergesellschaften in China, die im Berichtsjahr nicht konsolidiert wurden, hierfür ausschlaggebend.
Das Eigenkapital stieg um 93 Millionen q oder 15 Prozent auf 727 Millionen q (Vorjahr 634 Millionen q).
Da die Bilanzsumme aufgrund hoher Investitionen
stark zunahm, verminderte sich die Eigenkapitalquote
auf 48,8 Prozent (Vorjahr 49,9 Prozent).
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stiegen insbesondere durch die erstmalige
Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens
(Vorjahr Teilwertverfahren).
Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten vergrößerte sich um 130 Millionen q.
Im Wesentlichen handelte es sich hier um Vorräte
und liquide Mittel. Stichtagsbezogen erhöhten sich
die Vorräte um 21 Prozent auf 387 Millionen q.
Der Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahrs
2007/08 betrug 172 Millionen q (Vorjahr 77 Millionen q).
Damit verfügt TRUMPF über ausreichend Liquidität,
um zu investieren und um sich bietende Akquisitionsmöglichkeiten wahrnehmen zu können.
Bilanzstruktur
in Millionen u
Aktiva
1.271,5 1.489,7
Anlagevermögen
31,1 %
32,5 %
Umlaufvermögen
68,9 %
67,5 %
06 / 07
44
07 / 08
Passiva
1.271,5 1.489,7
49,9 %
48,8 %
Eigenkapital
1,1 %
1,0 %
Sonderposten
19,1 %
18,8 %
Rückstellungen
29,9 %
31,4 %
Verbindlichkeiten
06 / 07
07 / 08
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
INVESTITIONEN
Investitionsvolumen bleibt hoch
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände betrugen im Geschäftsjahr 2007/08
139 Millionen q (Vorjahr 126 Millionen q). Im Vordergrund standen der Aufbau neuer und die Erweiterung
beziehungsweise Modernisierung bestehender Standorte.
Das Investitionsvolumen stieg um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert aufgrund anhaltender Baumaßnahmen.
Auf Grundstücke und bauliche Erweiterungen entfielen
50 Prozent der Investitionssumme. Für Fertigungsmittel investierte die Gruppe 22 Prozent. In Büro- und
Geschäftsausstattung flossen 28 Prozent.
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Die Investitionen entfielen zu 48 Prozent auf Deutschland. Damit unterstreichen wir unser Bekenntnis zum
Standort Deutschland. 23 Prozent der Investitionen
erfolgten in Europa, ohne Deutschland, 20 Prozent in
Amerika und 9 Prozent in der Region Asien-Pazifik.
Die Investitionsquote erreichte trotz des hohen Umsatzwachstums wie im Vorjahr 6,5 Prozent. Die TRUMPF
Gruppe investierte ferner erheblich in die Forschung
und Entwicklung neuer Produkte. Die Gesamtquote
für Zukunftsinvestitionen belief sich erneut auf 14 Prozent. Diese Investitionen finanzierten wir weitgehend
aus eigenen Mitteln.
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände überstiegen wie in den Vorjahren
die Abschreibungen deutlich. Diese lagen bei 55 Millionen q (Vorjahr 49 Millionen q).
Investitionen nach Regionen
in Millionen u
in %
Deutschland
66,1
47,6
Europa (ohne Deutschland)
31,8
22,9
Amerika
27,9
20,0
Asien-Pazifik / Sonstige
13,2
9,5
139,0
100,0
9,5 %
20,0 %
Gesamt
22,9 %
47,6 %
45
Ereignisse nach Ende
des Geschäftsjahrs
Risikobericht
Eigener Vertrieb stärkt Präsenz in Taiwan
TRUMPF Taiwan Industries Co., Ltd. übernahm zum
1. Juli 2008 in Taiwan den Vertrieb für Werkzeugmaschinen, Lasertechnik und Elektrowerkzeuge. Bislang
lag dieser in den Händen einer Vertretung. Die taiwanesische Tochtergesellschaft besteht bereits seit 1999.
Sie produziert Abkantpressen der TruBend Serie 3000
und bietet den Service für alle Produkte der TRUMPF
Gruppe.
Risiken sind umfassend abgesichert
TRUMPF verfügt über ein differenziertes Risikomanagement-System. Dieses ist in die Unternehmensorganisation integriert. Wir setzen es ein, um unsere
Risikofelder zu messen, zu überwachen und zu
steuern. Schwerpunkte liegen auf der Kontrolle von
Finanz- und Marktrisiken.
Die regelmäßige Analyse und Bewertung der Risiken
durch die Gruppengeschäftsführung und die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche erfolgt anhand von
Kennzahlen: Sie werden durch das „Gruppen-Informations-System“ (GIS) für alle Geschäftsbereiche,
Tochtergesellschaften und Produktionsstandorte monatsaktuell erfasst. Ein Tagesreporting ergänzt das GIS.
Darüber hinaus informieren Monats- und Quartalsberichte beziehungsweise eine Quartalskonferenz über
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Ein monatlich tagender Zins- und Währungsausschuss führt auf
Gruppenebene die Steuerung und Kontrolle der Risiken
aus Zahlungsstrom-, Währungs- und Zinsentwicklung
durch. Zusätzlich erhöhen Markt- und Wettbewerbsanalysen die Risikotransparenz.
Mit starker Positionierung im Weltmarkt und
vielen Innovationen begegnen wir Marktrisiken
TRUMPF ist sowohl beim Absatz als auch bei der
Beschaffung Risiken ausgesetzt.
Absatzrisiken ergeben sich durch die deutliche Abkühlung der Konjunktur in wichtigen Weltregionen.
Dieser Abschwung könnte durch politische Faktoren,
die wir nicht beeinflussen können, verstärkt werden.
Auch das Tempo bei den Ausrüstungsinvestitionen
dürfte sich verlangsamen. Zumindest prognostizieren
dies die meisten Institute für 2008/09. Die Immobilienund Finanzkrise beeinflusst nicht nur die Konjunktur
in den USA negativ, sondern hat auch in vielen anderen
Ländern die Wachstumsprozesse abgeschwächt. In der
Europäischen Union soll sich das Wachstum halbieren.
Ein schwächeres Wirtschaftswachstum dürfte in Asien
vor allem auf das Industrieland Japan zukommen.
46
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Dagegen wird in den Ländern Osteuropas weiter eine
starke Nachfrage erwartet, da der Aufholprozess noch
viele Jahre anhalten dürfte. In Lateinamerika soll die
Dynamik unverändert anhalten. Wir begegnen dieser
sehr uneinheitlichen Wirtschaftsentwicklung mit unserer
ausgeglichenen Positionierung in den Weltregionen. Die
internationalen Märkte, in denen wir unsere Produkte
anbieten, sind allerdings durch den harten Wettbewerb mit japanischen und westeuropäischen Anbietern
geprägt. Hier setzen wir auf Differenzierung und
Wettbewerbsvorteile durch innovative Produkte und
Dienstleistungen. Diese haben wir im vergangenen
Geschäftsjahr in der Breite unseres Portfolios entwickelt
und führen sie in den Markt ein. Erhöhte Marktrisiken
beruhen im Geschäftsjahr 2008/09 auf steigender
Inflation, die durch hohe Energie- und Rohstoffpreise
angeheizt wird. Zudem beeinflusst die Stärke des Euros
die Nachfrage aus Übersee. Zu den indirekten Risikopotenzialen zählt die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus in verschiedenen Weltregionen.
Da der Euro-Raum mit 63 Prozent Umsatzanteil unseren
Hauptabsatzmarkt darstellt und wir mit dem internationalen Produktionsverbund und weltweiten Einkauf
zum Teil in der Lage sind, Fremdwährungszahlungen
auszugleichen, betrachten wir unser Wechselkursrisiko
als begrenzt. Die laufenden Währungssicherungsaktivitäten sind geregelt und erfolgen zentral durch die
Dachgesellschaft der Gruppe. Abschluss und Kontrolle
unterliegen dem Währungsausschuss. Derivative Finanzinstrumente werden nicht zu Spekulationszwecken,
sondern ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt
und regelmäßig kontrolliert und bewertet. Die Sicherung
erfolgt zum einen konzernintern, also mit den Gesellschaften der TRUMPF Gruppe, zur Abdeckung von
Fremdwährungsrisiken aus gebuchten, schwebenden
und antizipierten Grundgeschäften. Zum anderen
werden entsprechend den intern abgeschlossenen
Devisentermingeschäften unter Berücksichtigung
der Net Exposures externe Sicherungsgeschäfte mit
Banken einwandfreier Bonität getätigt.
Unsere Beschaffungsrisiken haben wir minimiert:
Alle Prozesse in der Auswahl von und im Umgang mit
Lieferanten sind schriftlich für beide Seiten festgelegt.
Unsere Grundversorgung durch Dritte ist durch
weitgehendes „Dual Sourcing“ gewährleistet: Für
Lieferanten, die Kernkomponenten liefern, existieren
Deeskalationsprozesse und Ausfallstrategien, die ein
Vor-Ort-Audit beim Lieferanten einschließen. Unsere
wichtigen Lieferanten unterziehen wir einer regelmäßigen Bewertung. Dennoch gibt es einige Schlüsselkomponenten, die aus strategischen Gründen von einem
Hersteller bezogen werden. Die Beschaffung von Rohstoffen wie Stahl und Kupfer ist derzeit sichergestellt.
Wir sichern die Net Exposures in den Hauptwährungen
wie US-Dollar, Japanischer Yen, Britisches Pfund und
Schweizer Franken systematisch ab und setzen dafür
standardisierte Devisensicherungsinstrumente wie
Devisentermingeschäfte und Währungsoptionen mit
Banken ein. Wir übertragen dieses Sicherungssystem
auf Währungen von wichtigen Schwellenländern.
Finanzielle Risiken mindern wir durch
Sicherungsinstrumente
Als finanzielle Risiken kommen für uns Wechselkursrisiken und Zinsänderungsrisiken in Betracht. Ein
Liquiditätsrisiko sehen wir aufgrund des derzeitigen
Cashflow-Überschusses und der guten internen Ratings
unserer Banken nicht. Wir sind in ausreichendem
Umfang mit Kreditlinien unserer Hausbanken versorgt.
Ein Risiko besteht in der Marktpreisveränderung von
Devisentermingeschäften, denen jedoch in der Regel
eine gegenläufige Marktwertentwicklung der Grundgeschäfte entgegensteht. Im Euro-Raum konzentrieren
wir täglich unsere Liquidität mit Hilfe eines CashPool-Systems, das einen länderübergreifenden Liquiditätsausgleich gewährleistet. Ein multilaterales Netting
der Forderungen und Verbindlichkeiten erhöht die
Transparenz und erleichtert die Abwicklung der konzerninternen Zahlungsströme.
47
Qualitätsmanagement-System minimiert
interne Risiken
Alle unternehmensinternen Prozesse untersuchen
wir permanent auf mögliche Risiken. Unser Qualitätsmanagement-System trägt dazu bei, uns abzusichern.
Jährliche interne und externe Audits bestätigen die
Nachhaltigkeit dieses Systems. TRUMPF Produktionsstandorte sind nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert,
sechs davon zusätzlich nach VDA 6.4. Neu gegründete
Tochtergesellschaften werden unmittelbar in das Zertifizierungsverfahren mit einbezogen.
Die Anforderungen an Umweltschutz und Ressourcenschonung sind gestiegen. Durch geeignete Maßnahmen
engagieren wir uns, um die Umwelt möglichst wenig
zu belasten und Umweltrisiken zu minimieren. Wir
gestalten unsere Produkte und Produktionsprozesse
energie- und ressourceneffizient. Bei der Erstellung
und Modernisierung von Bauten sind uns Energieeinsparungen wichtig.
Im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten wir
mit einem feingliedrigen „Quality Gate Management“.
Sieben Qualitätsetappen sind bis zur Serienfreigabe
eines Produkts zu durchlaufen. Dadurch können Probleme bei der Entwicklung frühzeitig erkannt und
schnell behoben werden.
Betriebsunterbrechungsrisiken in der Produktion
haben wir definiert und entsprechend abgesichert.
Kritische Produktionsprozesse sind untersucht und
bewertet worden. Produktionsausfälle lassen sich
durch die Erhöhung der Fertigungsflexibilität unserer
Produktionsstätten oder kurzfristige Verlagerungen
umgehen. Dazu bestehen umfangreiche Notfallszenarien.
48
Sach- und Feuerschäden, Betriebsunterbrechungen
sowie Betriebs- und Produkthaftpflichtrisiken sind
in ausreichendem Umfang über ein internationales
Versicherungsprogramm abgedeckt.
Die Qualität unserer Produkte und Prozesse überwachen wir regelmäßig mit Kennzahlen. Daraus lassen
sich unmittelbar Verbesserungen ableiten. Zusätzlich
haben wir Produktpflegeteams für alle Maschinenbaureihen eingerichtet. Diese analysieren qualitätsrelevante
Fakten und leiten Maßnahmen zur dauerhaften Weiterentwicklung in den verantwortlichen Bereichen ein.
Dies verbessert unsere Produkte und Abläufe weiter.
IT-Risiken sehen wir als gering an, weil wir gruppenweit auf einem gemeinsamen Enterprise-ResourcePlanning-System arbeiten. Dieses wird permanent überwacht und in seinen Sicherheitsstandards kontinuierlich
verbessert. Das zentrale Rechenzentrum entspricht
technisch als auch baulich dem neuesten Sicherheitsstand.
TRUMPF ist ein attraktiver Arbeitgeber
Unsere Fluktuationsrate ist mit 3,0 Prozent in der
Gruppe und 1,9 Prozent in Deutschland sehr gering.
Der demografische Wandel und der internationale
Wettbewerb um hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte sind neue Herausforderungen für die Personalarbeit. Zudem ist TRUMPF aufgrund seiner dauerhaft
positiven Unternehmensentwicklung und seiner guten
Unternehmenskultur ein attraktiver Arbeitgeber.
Gesamtbeurteilung: Bestandsgefährdende
Risiken sind nicht erkennbar
Die Risiken für die TRUMPF Gruppe sind begrenzt
und überschaubar. Insgesamt sind aus heutiger Sicht
keine vermögens-, finanz- und ertragsspezifischen
Risiken zu erkennen, die den Fortbestand der Unternehmensgruppe gefährden.
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Ausblick
Konjunkturerwartungen sind verhalten
Die Weltwirtschaft befindet sich zu Beginn des
Geschäftsjahrs 2008/09 in einer angespannten Lage.
In vielen Industrieländern schwächt sich die Nachfrage ab und das Investitionsklima trübt sich ein. Zu
den Schwierigkeiten an den internationalen Finanzund Immobilienmärkten kommen weitere Risiken
hinzu. Durch erhöhte Energie- und Rohstoffpreise
nimmt rund um die Welt die Inflation zu. Die Notenbanken begegnen dieser Entwicklung vielfach mit
steigenden Leitzinsen, auch auf die Gefahr hin, die
Konjunkturdynamik zu dämpfen. Das Wirtschaftswachstum soll 2008 und 2009 weltweit bei maximal
4 Prozent liegen.
Experten hatten zunächst damit gerechnet, dass die
europäischen Volkswirtschaften den aktuellen weltwirtschaftlichen Abschwung deutlich besser verkraften könnten als die USA und Japan. In den USA
soll das Wachstum 2009 auf 0,8 Prozent zusammenschrumpfen. Japans Wirtschaft soll bei 1,5 Prozent
Zuwachs verharren.
Auch die Konjunktur im Euro-Raum hat sich stark
abgeschwächt. Hier sind an erster Stelle Spanien,
Großbritannien und Irland zu nennen. Dort tendiert
das Wirtschaftswachstum gegen null. Zudem gehen
Konsumneigung und die Auftragseingänge aus
dem Ausland in nahezu allen EU-Ländern deutlich
zurück. Dies schlägt sich in einer Wachstumsverlangsamung für den EU-Raum nieder. Nach 1,7 Prozent
im Jahr 2008 werden für das Folgejahr 1,2 Prozent
prognostiziert.
Widerstandsfähiger zeigen sich die Volkswirtschaften
der Schwellenländer, auch wenn sich dort das Wachstumstempo ebenfalls verlangsamt. In Asien erwarten
die Experten für China und Indien ein Wachstum
oberhalb von 8 Prozent, für die ASEAN-Staaten von
knapp 6 Prozent. In Südamerika sticht Brasilien
mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von
4 Prozent hervor. Die Länder Mittel- und Osteuropas
sollen ebenfalls in dieser Größenordnung wachsen.
Sie treiben ihren Industrialisierungsprozess konsequent voran.
In der Summe bleiben die Perspektiven für Ausrüstungsinvestitionen verhalten. So sollen diese in den
USA und Japan 2009 jeweils um 1,5 Prozent zunehmen.
In Europa geht das Wachstum auf 2 Prozent zurück.
Nach mehreren Jahren ausgeprägten Wachstums ist
diese Abschwächung auch zyklisch begründet, wobei
dieser Trend durch die Finanzmarktkrise, Rezessionsängste und Wechselkursverzerrungen forciert wird.
Einen Grund für übertriebenen Pessimismus sehen
wir jedoch nicht.
TRUMPF erwartet ein erfolgreiches Geschäftsjahr
Das Ende des konjunkturellen Aufschwungs prägte
auch den Start in das Geschäftsjahr 2008/09. Dieser war
verhalten. Dennoch erwarten wir in allen Geschäftsbereichen der Unternehmensgruppe ein Umsatzwachstum. Zum einen stützt der hohe Auftragsbestand diese
Einschätzung. Zum anderen werden sich die vielen
Produktneuheiten positiv auf die Entwicklung des Auftragseingangs auswirken. Diese kommen größtenteils
in der ersten Geschäftsjahreshälfte auf den Markt. Der
Umsatz soll auf knapp 2,3 Milliarden q steigen.
Auch die Konjunkturerwartungen für Deutschland
sind zurückhaltend. Noch arbeiten die Unternehmen
die hohen Auftragsbestände ab und die Beschäftigung steigt weiter. Im kommenden Jahr jedoch rechnen
die Experten mit einem deutlichen Wachstumsrückgang. Das Bruttoinlandsprodukt soll 2009 um weniger
als 1,5 Prozent steigen.
49
Wachstumsraten versprechen die Marktchancen in
Asien und Osteuropa. Dort baute das Unternehmen
in den vergangenen Jahren seine Präsenz erheblich
aus. In den USA und auch Brasilien dürfte TRUMPF
weiter am Boom der Agroindustrie und der hohen
Exportnachfrage partizipieren. In Europa wird unsere
starke Marktstellung für Stabilität sorgen.
Geschäftsfelder schöpfen Marktpotenzial aus
Das Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen erwartet auch
in der sich abzeichnenden Abschwungphase einen
hohen Maschinenabsatz und ein steigendes Dienstleistungsgeschäft. Unter dem Motto „Powering Innovation“
führt der Bereich zur Messe EuroBLECH im Herbst
2008 zahlreiche neue Produkte in den Markt ein, um
die Blechbearbeitung noch produktiver und einfacher
zu machen. Neben ganz neuen Maschinen, die auch
neue Märkte erschließen, wurden erfolgreiche Produkte
weiterentwickelt. Dabei verstärkt sich der Trend, automatisierte Anlagen einzusetzen.
Das Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge wird im Geschäftsjahr 2008/09 neue handgeführte Geräte für die Blechbearbeitung vorstellen. Die Verbesserung von Ergonomie
und Handhabung steht im Vordergrund.
Strategie des Geschäftsfelds Lasertechnik ist es, dem
Kunden für jede Anwendung den richtigen Laser zu
bieten. Mit zahlreichen neuen Produkten werden wir
diesem Anspruch gerecht. Wachstumsperspektiven
ergeben sich unter anderem durch die neue Generation
von Scheibenlasern, die sowohl in der Makro- als auch
in der Mikrobearbeitung Einsatz findet.
50
Einen starken Umsatzanstieg plant das Geschäftsfeld
Elektronik. Einerseits sichern hohe Auftragsbestände
das Wachstum ab. Andererseits ergeben sich gute
Perspektiven in der Plasmatechnik für die Herstellung
von Halbleitern und in der Photovoltaik. Hier nimmt
das Geschäftsfeld eine technische Spitzenstellung ein.
Im Geschäftsbereich Medizintechnik erwarten wir ein
weiterhin stabiles Wachstum mit innovativen Produkten
für den Operationssaal und die Intensivpflege. Dazu
zählen die neue Operationstischreihe und innovative
Lichtlösungen.
Wachstum stärken und Zukunft planen
TRUMPF hat es in Abschwungphasen immer verstanden, den kommenden Aufschwung vorzubereiten. In
diesem Sinne erhöhen wir nicht nur unsere Forschungsund Entwicklungsaufwendungen, sondern auch
die Investitionsausgaben. Diese sollen um nahezu
ein Drittel steigen. Das Unternehmen plant, auch
im kommenden Jahr neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Aus heutiger Sicht wird sich TRUMPF unter den
schwieriger gewordenen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen gut behaupten. Wir sind auf einen
möglichen Abschwung vorbereitet und sehen neben
Risiken zahlreiche Chancen, die wir nutzen werden.
Konzernabschluss
Inhalt
52
53
54
54
56
57
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzernanhang
51
Konzernbilanz
zum 30. Juni 2008
AKTIVA in Tu
Anhang
30.06.2008
30.06.2007
Immaterielle Vermögensgegenstände
1
11.701
9.579
Sachanlagen
2
444.444
371.833
Finanzanlagen
3
28.470
14.513
484.615
395.925
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Vorräte
4
386.515
318.635
Forderungen und
sonstige Vermögensgegenstände
5
471.853
460.894
Wertpapiere
6
1
24.974
Liquide Mittel
7
125.059
58.789
983.428
863.292
21.698
12.255
1.489.741
1.271.472
30.06.2008
30.06.2007
27.250
27.250
682.894
588.800
Rechnungsabgrenzungsposten
PASSIVA in Tu
Eigenkapital
8
Anhang
9
Festkapital und gezeichnetes Kapital
Gewinnrücklagen
Anteile anderer Gesellschafter
Sonderposten
10
16.676
18.200
726.820
634.250
14.888
13.772
81.127
59.743
198.653
183.186
279.780
242.929
456.252
369.850
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
Übrige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
52
11
12
12.001
10.671
1.489.741
1.271.472
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in Tu
Weitere Informationen
für das Geschäftsjahr 2007 / 08
Anhang
2007/08
2006/07
Umsatzerlöse
15
2.144.038
1.937.922
Bestandsveränderungen und andere
aktivierte Eigenleistungen
16
37.653
29.174
2.181.691
1.967.096
Sonstige betriebliche Erträge
17
60.076
51.596
Materialaufwand
18
-1.021.876
- 927.691
Personalaufwand
19
- 516.714
- 458.420
- 54.825
- 48.537
- 343.242
- 313.212
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
20
Finanz- und Beteiligungsergebnis
21
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
22
Sonstige Steuern
Aufwand aus Ausgleichszahlungen
Konzernjahresüberschuss
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
9
Konzernjahresüberschuss nach
Anteilen anderer Gesellschafter
- 3.755
- 4.787
301.355
266.045
- 68.010
- 55.583
- 3.646
- 3.673
- 260
–
229.439
206.789
- 3.117
- 5.269
226.322
201.520
- 33.515
- 38.594
192.807
162.926
nachrichtlich:
Steuern der Gesellschafter
Konzernjahresüberschuss nach
Anteilen anderer Gesellschafter und
Steuern der Gesellschafter
22
53
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
für das Geschäftsjahr 2007 / 08
Mutterunternehmen
Festkapital und
gezeichnetes
Kapital
Erwirtschaftetes
Konzerneigenkapital
Ausgleichsposten
aus Fremdwährungsumrechnung
in Tu
Stand 30.06.2006
27.250
557.995
-14.567
–
Gezahlte Dividenden
–
–
Zuweisungen auf Gesellschafterkonten
–
-100.877
–
Änderungen des Konsolidierungskreises
–
–
- 581
Einstellungen / Auflösungen in Sonderposten gemäß § 264c Absatz 4 Satz 3 HGB
–
- 348
–
Konzernjahresüberschuss
–
201.520
–
Übrige Veränderungen
–
147
-12.244
27.250
658.437
- 27.392
Stand 30.06.2007
Gezahlte Dividenden
–
–
–
Zuweisungen auf Gesellschafterkonten
–
-123.479
–
Änderungen des Konsolidierungskreises
–
–
–
Einstellungen / Auflösungen in Sonderposten gemäß § 264c Absatz 4 Satz 3 HGB
–
- 616
–
Konzernjahresüberschuss
–
226.322
–
Übrige Veränderungen
–
- 2.476
- 4.824
27.250
758.188
- 32.216
Stand 30.06.2008
Aus dem erwirtschafteten Konzerneigenkapital stehen am Stichtag 711.984 Tt zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung. Einer gesetzlichen
Ausschüttungssperre unterliegen 3.698 Tt, weitere 27.104 Tt unterliegen einer Ausschüttungssperre gemäß Satzung beziehungsweise Gesellschaftervertrag.
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
für das Geschäftsjahr 2007 / 08
Veränderungen
im Konsolidierungskreis
Zugänge
28.374
–
5.870
–
833
–
400
–
34
28.774
833
5.904
Grundstücke und Bauten
336.810
–
33.211
Technische Anlagen und Maschinen
144.460
–
23.750
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
183.450
–
34.273
33.560
–
41.814
698.280
–
133.048
20
-2
7.653
–
–
–
11.070
–
28
2.544
–
6.810
341
–
–
1.129
–
1
15.104
-2
14.492
742.158
831
153.444
in Tu
Anschaffungskosten
01.07.2007
Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
Geschäfts- oder Firmenwert
Geleistete Anzahlungen
Sachanlagen
Geleistete Anzahlungen
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Beteiligungen
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen
Wertpapiere des Anlagevermögens
Sonstige Ausleihungen
54
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Minderheitsgesellschafter
Kumuliertes
übriges
Konzernergebnis
Eigenkapital
Andere neutrale
Transaktionen
- 30.428
Kumuliertes
übriges
Konzernergebnis
Minderheitenkapital
Ausgleichsposten
aus Fremdwährungsumrechnung
Andere neutrale
Transaktionen
Eigenkapital
Konzerneigenkapital
556.926
540.250
16.768
- 92
–
16.676
–
–
- 347
–
–
- 347
- 347
–
-100.877
- 733
–
–
- 733
-101.610
-11.817
-12.398
- 2.661
5
–
- 2.656
-15.054
–
- 348
–
–
–
–
- 348
–
201.520
5.269
–
–
5.269
206.789
–
-12.097
–
-9
–
-9
-12.106
- 42.245
616.050
18.296
- 96
–
18.200
634.250
–
–
- 950
–
–
- 950
- 950
–
-123.479
-1.486
–
–
-1.486
-124.965
- 833
- 833
2.456
–
–
2.456
1.623
–
- 616
–
–
–
–
- 616
–
226.322
3.117
–
–
3.117
229.439
–
- 7.300
3
-116
- 4.548
- 4.661
-11.961
- 43.078
710.144
21.436
- 212
- 4.548
16.676
726.820
Abgänge
Umbuchungen
Verrechnung mit
Gewinnrücklagen
Abschreibungen
kumuliert
Buchwert
30.06.2008
Buchwert
30.06.2007
Abschreibungen
des Geschäftsjahrs
-1.964
41
–
- 20.654
11.667
9.579
3.564
–
–
- 833
–
–
–
–
- 357
- 43
–
–
34
–
–
- 2.321
-2
- 833
- 20.654
11.701
9.579
3.564
- 3.710
15.061
–
-119.484
261.888
227.147
10.727
- 6.823
3.048
–
-106.479
57.956
49.887
14.273
-16.823
1.776
–
-133.251
69.425
61.898
26.261
- 316
-19.883
–
–
55.175
32.901
–
- 27.672
2
–
- 359.214
444.444
371.833
51.261
-18
–
–
–
7.653
20
–
-18
60
–
–
42
–
–
-123
- 60
–
- 76
10.839
10.993
–
- 58
–
–
–
9.296
2.544
–
–
–
–
- 341
–
–
–
- 249
–
–
- 241
640
956
–
- 466
–
–
- 658
28.470
14.513
–
- 30.459
–
- 833
- 380.526
484.615
395.925
54.825
55
Konzern-Kapitalflussrechnung
für das Geschäftsjahr 2007 / 08
in Tu
2007/ 08
2006 / 07
Konzernjahresüberschuss
229.439
206.789
54.825
48.978
+/- Zu- /Abnahme der Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
21.489
14.506
+ / - Zu-/Abnahme der übrigen Rückstellungen
17.046
31.846
2.638
2.242
- 886
1.132
-101.203
- 82.929
+
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
+ / - Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge
- / + Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
- / + Zu- / Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
+ / - Zu- / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
=
Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
-
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen
Anlagevermögens
-
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
-
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
+
Einzahlungen aus Investitionszuschüssen
46.667
51.717
270.015
274.281
7.570
5.162
-133.048
-119.601
595
460
- 5.904
- 6.358
467
906
-14.492
-1.077
1.769
1.825
+
Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen
–
143
-
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen
- 7.066
-15.767
=
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
-150.109
-134.307
+
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Minderheitsgesellschaftern
-
Auszahlungen an Gesellschafter und Minderheitsgesellschafter
2.503
–
- 4.624
-171.025
+
Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
9.108
716
-
Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
- 32.346
- 31.226
=
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
- 25.359
- 201.535
94.547
- 61.561
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands
+ / - Wechselkurs-, konsolidierungs- und bewertungsbedingte
Änderungen des Finanzmittelbestands
+
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahrs
=
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahrs
252
3.558
77.456
135.459
172.255
77.456
Zusammensetzung des Finanzmittelbestands
+
Liquide Mittel und Wertpapiere
182.905
83.763
-
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent)
-10.650
- 6.307
=
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahrs
172.255
77.456
56
TRUMPF Gruppe
Konzernanhang
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
für das Geschäftsjahr 2007 / 08
GRUNDLAGEN UND METHODEN
Der Konzernabschluss wurde in Euro (q) aufgestellt. Ihm liegen die Vorschriften des 3. Buches des
Handelsgesetzbuches (HGB) zugrunde. Es kommen die für große Kapitalgesellschaften geltenden
Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB unter Berücksichtigung der Regelungen für
Personengesellschaften zur Anwendung. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem
Gesamtkostenverfahren gegliedert.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Konzernbilanz und
der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Sie sind im Konzernanhang gesondert
ausgewiesen. Im Hinblick auf die erforderliche Klarheit der Darstellung wurde die Bilanz über das
gesetzlich vorgeschriebene Gliederungsschema hinaus um die Position „Übrige Finanzverbindlichkeiten“ ergänzt.
BILANZIERUNG UND BEWERTUNG
Die Abschlüsse der Gesellschaften, die in den Konzernabschluss einbezogen werden, sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Sind aufgrund landesrechtlicher
Regelungen Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften notwendig, so geschieht dies in einer Handelsbilanz II.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen erfolgen degressiv, sofern dies zu höheren Abschreibungsbeträgen als bei der linearen
Methode führt. Zugänge ab dem 1. Januar 2008 werden nach der linearen Methode abgeschrieben.
Die planmäßigen Abschreibungen gehen im Wesentlichen von folgenden Nutzungsdauern aus: 3 bis
5 Jahre für Software, 25 bis 50 Jahre für Gebäude, 6 bis 8 Jahre für technische Anlagen und Maschinen,
3 bis 14 Jahre für andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben und in der Entwicklung des Anlagevermögens jeweils als Zu- und Abgang ausgewiesen.
Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am
Bilanzstichtag ausgewiesen. Zur Bilanzierung und Bewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen verweisen wir auf die Ausführungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen.
57
Die Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden zu den Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Tagespreisen angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten
bewertet. Neben den direkten Material- und Fertigungskosten sind darin in angemessenem Umfang
auch Material- und Fertigungsgemeinkosten enthalten. Die Vorräte werden auf den beizu legenden
Wert abgeschrieben, wenn dieser aufgrund von gesunkenen Wiederbeschaffungskosten, Überbestand
oder Ungängigkeit am Abschlussstichtag niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Erhaltene Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt.
Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennbetrag oder
dem niedrigeren beizulegenden Wert. Das allgemeine Kreditrisiko bei Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen ist durch Pauschalwertberichtigungen abgedeckt.
Wertpapiere werden mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am
Bilanzstichtag ausgewiesen.
Disagiobeträge werden aktiviert und planmäßig über die Laufzeit der entsprechenden Darlehen
aufgelöst. Bezüglich der latenten Steuern wird auf die Erläuterungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen verwiesen.
Der Sonderposten enthält zum einen Investitionszuschüsse und -zulagen für das Anlagevermögen.
Diese werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ratierlich aufgelöst. Zum anderen wird in diesem Posten gemäß § 264c Absatz 4 Satz 3 HGB der den aktiven latenten
Steuern aus Bewertungsunterschieden zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz entsprechende
Betrag bei Personenhandelsgesellschaften ausgewiesen, soweit diese in den Einzelabschlüssen gebildet
wurden.
Die Rückstellungen für Pensionen betreffen im Wesentlichen deutsche Gesellschaften. Diese sind
nach versicherungsmathematischen Grundsätzen berechnet und basieren auf den Richttafeln 2005 G
von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Im Berichtsjahr wurde erstmalig das Anwartschaftsbarwertverfahren
(Vorjahr Teilwertverfahren) mit einem Zinssatz von 5,7 Prozent (Vorjahr 5,4 Prozent) angewandt.
Daraus resultiert eine Erhöhung der Pensionsrückstellungen um 12.419 Tq.
Die Bildung der übrigen Rückstellungen richtet sich nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung.
Sie decken alle zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen ab. Bei der
Bildung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen werden Aufstockungsbeträge entsprechend der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofes ratierlich über die Dauer des Altersteilzeit vertrages
zugeführt.
58
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt.
Zur Abdeckung von Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken aus gebuchten, schwebenden und
geplanten Grundgeschäften kommen Termin-, Options- und andere derivative Finanzgeschäfte zum
Einsatz. Sicherungsgeschäfte, die zum Bilanzstichtag bestehen, werden mit den Grundgeschäften,
zum Beispiel aus Maschinenverkäufen, zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst. Ihr Einsatz ist
nicht als Spekulation zu werten, da es sich hierbei ausschließlich um Sicherungsgeschäfte handelt. Zu
Marktwerten und gebildeten Rückstellungen verweisen wir auf die Erläuterungen zur Bilanz unter
Ziffer 11 (Übrige Rückstellungen).
ANTEILSBESITZ UND KONSOLIDIERUNGSKREIS
Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger und seine Familie sowie die Berthold Leibinger Stiftung GmbH
halten direkt und indirekt sämtliche Anteile an der TRUMPF GmbH + Co. KG und der Berthold
Leibinger GmbH, Ditzingen. Beide Gesellschaften üben gemeinschaftlich die Leitung sämtlicher inund ausländischen Tochterunternehmen der TRUMPF Gruppe aus. Die Konsolidierung erfolgt auf
diese beiden Gesellschaften als gemeinsame Mutterunternehmen.
Der Konsolidierungskreis umfasst – neben den Mutterunternehmen – 26 (Vorjahr 24) deutsche und
46 (Vorjahr 43) ausländische Tochterunternehmen. Ein Unternehmen ist als assoziiertes Unternehmen
gemäß §§ 311 ff. HGB in den Konzernabschluss einbezogen. Die vollständige Liste des Anteilsbesitzes
wird gemeinsam mit dem Konzernanhang im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Aufgrund der Änderung des Konsolidierungskreises ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Drei (Vorjahr zwei) Tochterunternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist, werden gemäß § 296 Absatz 2 HGB nicht in den
Konzernabschluss einbezogen. Bei fünf (Vorjahr sechs) weiteren Unternehmen wird aufgrund untergeordneter Bedeutung gemäß § 311 Absatz 2 HGB auf die Anwendung der Equity-Methode verzichtet.
59
KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 Absatz 1 HGB nach der Buchwertmethode. Dies
geschieht durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung beziehungsweise der Gründung oder des
Erwerbs. Der sich dabei ergebende aktivische Unterschiedsbetrag wird – soweit möglich – den Vermögensgegenständen der Tochterunternehmen zugeordnet und entsprechend der Nutzungsdauer
abgeschrieben. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen beziehungsweise mit den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet.
Wenn sich aus der Kapitalkonsolidierung ein passivischer Unterschiedsbetrag ergibt, wird dieser
unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen, soweit es sich nicht um einen Ausgleich für erwartete
künftige Verluste handelt.
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 Absatz 1 Nummer 1 HGB nach der
Buchwertmethode „at equity“ konsolidiert. Maßgeblich ist der Zeitpunkt ihrer erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss.
Zwischenergebnisse, die aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultieren,
werden erfolgswirksam eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten
Unternehmen werden aufgerechnet, Differenzen daraus ergebniswirksam behandelt. Erlöse aus
Innenumsätzen sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet beziehungsweise in aktivierte Eigenleistungen oder Bestandsveränderungen umgegliedert.
Die latenten Steuern, die in der Konzernbilanz unter den aktivischen Rechnungsabgrenzungsposten
ausgewiesen werden, ergeben sich als Saldo aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen sowie
Unterschieden zwischen der Handels- und Steuerbilanz bei den Mutter- und Tochterunter nehmen.
WÄHRUNGSUMRECHNUNG
In den Einzelabschlüssen werden die Fremdwährungsforderungen mit dem Verkaufskurs und die
Fremdwährungsverbindlichkeiten mit dem Ankaufskurs umgerechnet. Verluste aus der Umrechnung
mit dem Kurs am Bilanzstichtag werden berücksichtigt.
60
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem Verkaufskurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die
Umrechnung der Anschaffungskosten für Anteile an ausländischen Tochter- oder Beteiligungsunternehmen, mit Ausnahme der sonstigen Beteiligungen, erfolgt mit den historischen Kursen. Anhangsinformationen werden mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.
Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten von nicht in Euro bilanzierenden
Tochterunternehmen mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag. Hiervon ausgenommen sind Eigenkapital
und Beteiligungen, die mit historischen Kursen umgerechnet werden. Umrechnungsdifferenzen
werden ergebnisneutral mit den Gewinnrücklagen beziehungsweise den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnungen der nicht in Euro bilanzierenden
Tochterunternehmen werden mit dem Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr, die Steuern und
Jahresergebnisse mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die daraus resultierenden
Differenzen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen beziehungsweise Erträgen ausgewiesen. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen der nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen werden mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
Die angegebenen Ziffern verweisen auf die entsprechende Position in der Konzernbilanz beziehungsweise der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung.
Die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens ist gesondert dargestellt. Dabei wurden im Anfangsbestand Differenzen aus der Währungsumrechnung berücksichtigt.
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Software und Know-how, das von Dritten erworben
wurde. Die Zugänge resultieren vornehmlich aus der Erweiterung des Enterprise-Resource-PlanningSystems (ERPS) im Konzernverbund. Die Abgänge betreffen im Wesentlichen Fertigungssoftware, die
durch weitere Module des ERPS ersetzt wurde.
2. Sachanlagen
Der Zugang bei den Grundstücken und Gebäuden resultiert überwiegend aus Fabrikbauten beziehungsweise Grundstückskäufen. Zugänge dieser Art waren bei mehreren Tochtergesellschaften
sowohl im In- als auch im Ausland zu vermerken. Die weiteren Zu- und Abgänge sowie Umbuchungen
bei den Sachanlagen betreffen technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung für Neubauten oder angemietete Räume und Ersatzinvestitionen. Dies erfolgte im Wesentlichen in Deutschland, den USA, Österreich und Japan. Der Zugang bei geleisteten Anzahlungen ergibt
sich vor allem aus Fabrikneu- beziehungsweise -erweiterungsbauten in Deutschland und in den USA.
61
3. Finanzanlagen
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen nicht konsolidierte Tochterunternehmen. Die Veränderungen resultieren im Wesentlichen aus der Gründung von drei Tochterunternehmen in China.
4. Vorräte
in Tu
30.06.2008
30.06.2007
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
96.242
84.641
Unfertige Erzeugnisse
90.825
89.466
236.952
203.958
14.176
7.141
438.195
385.206
- 51.680
- 66.571
386.515
318.635
30.06.2008
30.06.2007
413.658
405.591
14.134
18.532
3.107
798
–
798
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen
238
1.748
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
150
–
54.850
52.757
7.303
7.085
471.853
460.894
Fertige Erzeugnisse und Waren
Geleistete Anzahlungen
Erhaltene Anzahlungen
5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
in Tu
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Sonstige Vermögensgegenstände
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind unter anderem Forderungen gegen Gesellschafter in
Höhe von 4.967 Tq (Vorjahr 4.423 Tq) und Steuererstattungsansprüche enthalten.
6. Wertpapiere
Die Wertpapiere enthielten im Vorjahr eine Anleihe, Anteile an einem Investmentfonds und sonstige
Wertpapiere, die jeweils zur kurzfristigen Geldanlage dienten.
62
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
7. Liquide Mittel
Hierbei handelt es sich um Schecks und Kassenbestände sowie um Guthaben bei Kreditinstituten.
Ein Teilbetrag von 4.371 Tq (Vorjahr 2.952 Tq) ist zugunsten von arbeitnehmerfinanzierten Versorgungszusagen und Ansprüchen aus Altersteilzeitverträgen verpfändet.
8. Rechnungsabgrenzungsposten
in Tu
Disagio gemäß § 250 Absatz 3 HGB
Steuerabgrenzung gemäß §§ 274, 306 HGB
Sonstige
30.06.2008
30.06.2007
29
68
6.651
2.433
15.018
9.754
21.698
12.255
Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Urlaubszuschüsse, Versicherungsprämien,
Mieten, Beiträge und sonstige durch das abweichende Geschäftsjahr bedingte Kostenabgrenzungen.
Zur Steuerabgrenzung wird auf die Erläuterungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen verwiesen.
9. Eigenkapital
Die Position Festkapital und gezeichnetes Kapital entspricht den Pflichteinlagen der Kommanditisten
der TRUMPF GmbH + Co. KG sowie dem gezeichneten Kapital der Komplementärin. Die Pflichteinlagen der Kommanditisten sind mit den Hafteinlagen identisch.
Die Gewinnverteilung des Geschäftsjahrs 2007/08 wurde entsprechend den gesellschaftsvertraglichen
Regelungen vorgenommen und ist bei der Aufstellung des Konzernabschlusses bereits berücksichtigt.
Die Gewinnrücklagen enthalten Gewinne und Verluste, die auf die Komplementärin und die in- und
ausländischen Tochterunternehmen zurückgehen, nach Verrechnung von Geschäfts- oder Firmenwerten von - 44.697 Tq (Vorjahr - 43.193 Tq), Einstellung passivischer Ausgleichsposten von 1.619 Tq
(Vorjahr 948 Tq) sowie Differenzen aus der Währungsumrechnung. Kam es bei Tochterunternehmen
seit Gründung beziehungsweise Erwerb zu Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln, so wurden die
entsprechenden Beträge (13.429 Tq, Vorjahr 12.157 Tq) wieder in die Gewinnrücklagen eingestellt.
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen die Beteiligungen an TRUMPF Sachsen
GmbH, TRUMPF-Homberger s.r.l., JT Optical Engine GmbH + Co. KG und HÜTTINGER Elektronik
GmbH + Co. KG. Die Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis entfallen mit 4.578 Tq (Vorjahr
5.809 Tq) auf Anteile am Gewinn und mit 1.461 Tq (Vorjahr 540 Tq) auf Anteile am Verlust. Die
Gesamtentwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist im Konzern-Eigenkapitalspiegel gesondert dargestellt.
63
10. Sonderposten
in Tu
Investitionszuschüsse und -zulagen
Sonderposten gemäß § 264c Absatz 4 Satz 3 HGB
30.06.2008
30.06.2007
12.472
11.972
2.416
1.800
14.888
13.772
30.06.2008
30.06.2007
36.516
36.246
162.137
146.940
198.653
183.186
11. Übrige Rückstellungen
in Tu
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich,
Garantieverpflichtungen, ausstehende Eingangsrechnungen sowie sonstige ungewisse Verbindlichkeiten und Rückstellungen für derivative Finanzgeschäfte. Zum 30. Juni 2008 waren Devisenterminund Optionsgeschäfte über 162.975 TUSD (109.655 Tq), 7.800.000 TJPY (52.282 Tq), 6.000 TGBP
(7.767 Tq) und 108.000 TCHF (67.677 Tq) abgeschlossen, die einen Marktwert von 3.731 Tq beziehungsweise 3.066 Tq, 228 Tq und 348 Tq hatten. Gleichzeitig bestanden Zinssicherungsgeschäfte
über 42.000 Tq mit einem Marktwert von 806 Tq. Kombinierte Zins- und Währungssicherungsgeschäfte über 75.000 TUSD (62.762 Tq) hatten einen Marktwert von - 8.247 Tq. Die Marktwerte ergeben
sich aus allgemein anerkannten finanzmathematischen Bewertungsmodellen wie zum Beispiel Barwertmodelle, Black-Scholes sowie Heath-Jarrow-Morton. Die zum 30. Juni 2008 gebildeten Rückstellungen betreffen Zinssicherungsgeschäfte in Höhe von 25 Tq, für die keine Bewertungseinheit
vorlag.
Daneben besteht für eine 25%ige Beteiligung eine Call-Put-Option zum Erwerb der von TRUMPF
gehaltenen Anteile durch den Mehrheitsgesellschafter. Der Ausübungspreis ermittelt sich nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen für die Bewertung von Unternehmensbeteiligungen und beläuft sich
bei Ausübung der Put-Option durch TRUMPF auf mindestens 3.000 Tq, maximal 9.400 Tq, bei Ausübung der Call-Option durch den Mehrheitsgesellschafter auf mindestens 3.000 Tq. Zum Bilanzstichtag beträgt der überschlägig ermittelte Unternehmenswert ca. 18.000 Tq (Vorjahr 22.000 Tq).
64
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Für eine 25%ige Beteiligung an einem weiteren Unternehmen steht den Mehrheitsgesellschaftern
unter bestimmten vertraglichen Voraussetzungen eine Call-Option zum Erwerb der von TRUMPF
gehaltenen Anteile zu. Im Gegenzug hat TRUMPF unter bestimmten Voraussetzungen eine
Put- Option zum Verkauf der 25%igen Beteiligung an die Mehrheitsgesellschafter. In beiden Fällen
orientiert sich der Preis für die Anteile am Substanzwert der Beteiligung im Ausübungszeitpunkt der
Call- beziehungsweise Put-Option. Zum 31. Dezember 2007 beträgt der Konzernanteil am Eigenkapital dieser Beteiligung 3.326 Tq.
12. Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
Restlaufzeit
30.06.2008
Gesamt
bis zu
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
über
5 Jahre
30.06.2007
Gesamt
bis zu
1 Jahr
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
16.035
3.402
8.656
3.977
41.635
36.336
Übrige Finanzverbindlichkeiten
89.444
26.682
–
62.762
119.771
32.009
104.729
104.729
–
–
99.068
99.002
336
336
–
–
206
206
Verbindlichkeiten gegenüber
Gesellschaftern
153.679
11.040
142.639
–
27.049
8.984
Verbindlichkeiten gegenüber
Beteiligungsunternehmen
298
298
–
–
236
236
Sonstige Verbindlichkeiten
91.731
74.294
14.455
2.982
81.885
64.567
davon aus Steuern
23.313
23.313
–
–
19.073
18.972
2.513
2.513
–
–
2.249
2.249
456.252
220.781
165.750
69.721
369.850
241.340
in Tu
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten aus der
Annahme gezogener Wechsel
davon im Rahmen der
sozialen Sicherheit
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind nicht durch Grundpfandrechte gesichert
(Vorjahr 102 Tq). Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die handelsüblichen Eigentumsvorbehalte.
Bei den übrigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um ein zum Vorjahr unverändertes Private
Placement auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt in Höhe von 62.762 Tq sowie um Schuldscheindarlehen über 25.000 Tq (Vorjahr 55.000 Tq) inklusive der darauf entfallenden Zinsabgrenzungen.
65
Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen die Verbindlichkeiten der TRUMPF GmbH
+ Co. KG sowie der HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG gegenüber deren Kommanditisten.
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem Mittel, die dem Konzern von den Mitarbeitern im Rahmen der betrieblichen Gewinnbeteiligung darlehensweise überlassen wurden. Darüber
hinaus sind unter dieser Position Provisionsverbindlichkeiten, Kundenguthaben und sonstige Darlehen verbucht. Die ebenfalls in dieser Position enthaltenen Darlehen der mittelbaren Gesellschafterin
Berthold Leibinger Stiftung GmbH belaufen sich zum Stichtag auf 11.273 Tq.
13. Haftungsverhältnisse
in Tu
Wechselobligo
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen
und Bürgschaften
30.06.2008
30.06.2007
3.282
3.451
590
446
3.872
3.897
30.06.2008
30.06.2007
174.292
174.008
78.954
43.594
253.246
217.602
118.844
74.747
43.717
58.373
14. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
in Tu
Miet-, Pacht- und Leasingverträge sowie
übrige Verpflichtungen
Bestellobligo aus begonnenen Investitionen
in Sachanlagen
Die Beträge sind wie folgt fällig:
innerhalb 1 Jahr
2 bis 4 Jahren
5 Jahren und später
90.685
84.482
253.246
217.602
Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus Rahmenkontrakten und Anschaffungsgeschäften im
Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit in betriebsgewöhnlichem Umfang sowie Verpflichtungen
zum Kauf von Restanteilen an verbundenen Unternehmen.
66
TRUMPF Gruppe
Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
15. Umsatzerlöse
Der Umsatz wurde zu 30 Prozent in Deutschland beziehungsweise 70 Prozent außerhalb Deutschlands erzielt. Zur Aufteilung der Umsatzerlöse auf die Geschäftsbereiche wird auf den Konzernlagebericht verwiesen.
in Tu
2007 / 08
2006 / 07
Umsatzerlöse Inland
634.450
573.187
Umsatzerlöse Ausland
1.509.588
1.364.735
2.144.038
1.937.922
2007 / 08
2006 / 07
34.638
25.585
3.015
3.589
37.653
29.174
16. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
in Tu
Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
17. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen Kursgewinne, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erträge aus der Herabsetzung von Wertberichtigungen und Erträge aus
Weiterbelastungen.
Anderen Geschäftsjahren sind sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 10.995 Tq zuzuordnen (Vorjahr 8.455 Tq).
18. Materialaufwand
in Tu
2007 / 08
2006 / 07
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
948.643
856.820
73.233
70.871
1.021.876
927.691
Aufwendungen für bezogene Leistungen
67
19. Personalaufwand
in Tu
2007 / 08
2006 / 07
Löhne und Gehälter
418.628
373.168
70.429
64.770
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung
Aufwendungen für Altersversorgung
27.657
20.482
516.714
458.420
Der Personalaufwand enthält auch die Tätigkeitsvergütungen beziehungsweise Pensionsaufwendungen
für Gesellschafter.
20. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Verwaltungs- und Vertriebskosten, insbesondere Vertreterprovisionen, externe Arbeitsleistungen, Instandhaltungskosten,
Schulungs- und Reisekosten, Ausgangsfrachten, Kursverluste und Werbekosten sowie Miet- und
Pachtaufwendungen.
21. Finanz- und Beteiligungsergebnis
in Tu
2007 / 08
2006 / 07
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
-18
–
Erträge aus Beteiligungen
464
4
77
57
12.996
12.298
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen
–
34
Abschreibungen auf Finanzanlagen
–
- 441
-17.274
-16.705
- 3.755
- 4.787
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
22. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten, nach Verrechnung mit den latenten Steuern,
die Gewerbe- und Körperschaftsteuern, die von der TRUMPF GmbH + Co. KG, der Komplementärin
und den in- und ausländischen Tochterunternehmen zu entrichten sind.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der Gesellschafter wurden in Anlehnung an § 264c
Absatz 3 HGB nachrichtlich nach dem Konzernjahresüberschuss dargestellt. Bei der Berechnung der
latenten Steuern bleiben sie außen vor.
68
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Innovativ. Beständig. Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG
23. Zusammensetzung des Finanzmittelbestands
In den Finanzmittelbestand werden liquide Mittel, Wertpapiere und kurzfristige Bankverbindlichkeiten einbezogen. Der Unterschied zwischen den ausgewiesenen liquiden Mitteln und Wertpapieren
und deren Ausweis in der Bilanz resultiert aus der Saldierung von liquiden Mitteln mit kurzfristigen
Bankverbindlichkeiten in der Bilanz. Aus demselben Grund ergibt sich ein Unterschied zwischen den
an dieser Stelle ausgewiesenen kurzfristigen Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent) und den im
Anhang ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von bis
zu einem Jahr.
SONSTIGE ANGABEN
24. Mitarbeiter
Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:
Inland
Mitarbeiter
Auszubildende
Ausland
Mitarbeiter
Auszubildende
2007 / 08
2006 / 07
4.208
3.931
270
259
3.137
2.796
101
88
7.716
7.074
25. Geschäftsführung
Die Geschäftsführung obliegt den nachfolgend genannten Personen. Von der Angabe der Geschäftsführergehälter wurde analog § 286 Absatz 4 HGB abgesehen.
Die an die Geschäftsführung gewährten Darlehen wurden im Berichtsjahr in Höhe von 1.000 Tq
getilgt und belaufen sich zum Stichtag auf 6.200 Tq. Die Tilgungen der noch offenen Darlehen sind
in Höhe von 6.000 Tq innerhalb eines Jahres bzw. in Höhe von 200 Tq innerhalb von drei Jahren
fällig. Die Zinssätze der noch in Anspruch genommenen Kredite liegen zwischen 4,38 Prozent und
5,00 Prozent. In der Bilanz sind die Beträge jedoch, soweit Art- und Fristengleichheit vorliegt, mit
Verbindlichkeiten gegenüber demselben Mitglied der Geschäftsführung saldiert ausgewiesen.
Ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsführung wurden Pensionszusagen in Höhe von 10.615 Tq
gewährt und zurückgestellt. Im Geschäftsjahr 2007/08 erhielten ehemalige Geschäftsführer beziehungsweise ihre Hinterbliebenen Bezüge in Höhe von 1.113 Tq.
69
26. Befreiung gemäß HGB
Folgende Kapitalgesellschaften haben von der Befreiung des § 264 Absatz 3 HGB Gebrauch gemacht:
TRUMPF Werkzeugmaschinen Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland
Vertrieb + Service Beteiligungs-GmbH, TRUMPF International Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Laserund Systemtechnik GmbH, HÜTTINGER Verwaltung GmbH, TRUMPF Sachsen GmbH, Laser Verwaltungs-GmbH, TRUMPF Medizin Systeme GmbH, Celtia Verwaltungs-GmbH, TRUMPF Leasing +
Service Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Medizin Systeme Beteiligungs-GmbH (vormals TRUMPF
KREUZER Medizin Systeme Beteiligungs-GmbH), TRUMPF Capital GmbH, TRUMPF Finance GmbH,
TRUMPF Med Beteiligungen GmbH, Berthold Leibinger Immobilien GmbH, TRUMPF Kapitalbeteiligungen GmbH, JT Optical Engine Verwaltungs-GmbH.
Folgende Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a Absatz 1 HGB haben von der Befreiung
des § 264b HGB Gebrauch gemacht: TRUMPF GmbH + Co. KG, TRUMPF Werkzeugmaschinen
GmbH + Co. KG, Celtia Immobiliengesellschaft mbH + Co. KG, HÜTTINGER Elektronik GmbH +
Co. KG, TRUMPF Laser GmbH + Co. KG, TRUMPF Medizin Systeme GmbH + Co. KG (vormals
TRUMPF KREUZER Medizin Systeme GmbH + Co. KG), TRUMPF Leasing + Service GmbH + Co. KG,
TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG, TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb +
Service GmbH + Co. KG, JT Optical Engine GmbH + Co. KG.
27. Aufsichtsrat / Verwaltungsrat
In § 1 Absatz 1 Nr. 2 des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) ist geregelt, dass ein Unternehmen
ab einer bestimmten Größenordnung einen Aufsichtsrat bestellen muss. Gemäß § 7 Absatz 1 Nr. 1
MitbestG ist die Berthold Leibinger GmbH dieser Verpflichtung mit Wirkung vom Geschäftsjahr
1998/99 nachgekommen. Der Aufsichtsrat umfasst zwölf Mitglieder.
Die Anteilseignervertreter des Aufsichtsrats sind mit den Mitgliedern des Verwaltungsrats identisch.
Von der Angabe der Aufsichtsratsbezüge sowie der Verwaltungsratsbezüge wurde analog § 286
Absatz 4 HGB abgesehen.
Ditzingen, 5. September 2008
TRUMPF GmbH + Co. KG
Berthold Leibinger GmbH
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller (Vorsitzende)
Dipl.-Ing. Peter Leibinger (Stellvertretender Vorsitzender)
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Dipl.-Ing. Friedrich Kilian
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Dipl.-Ök. Harald Völker
70
TRUMPF Gruppe
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Konzernabschluss
Weitere Informationen
An die Freunde des Unternehmens
Bestätigungsvermerk
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir haben den von der TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen, und der Berthold Leibinger GmbH,
Ditzingen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,
Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr vom 1. Juli 2007 bis 30. Juni 2008 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und
Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung
der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaften. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
hinter uns liegt ein erfolgreiches Jahr. Mit 11 Prozent
Umsatzwachstum haben wir erneut eine zweistellige
Zuwachsrate erzielt. Auch mit der Höhe des Gewinns
sind wir zufrieden. Das ist für uns sehr wichtig, weil
wir als unabhängiges Familienunternehmen auf eine
Zukunftsfinanzierung aus eigener Kraft vertrauen.
TRUMPF hat sich im Geschäftsjahr 2007/08 auch dank
neuer Produkte positiv entwickelt. Wir sind in vielen
Regionen der Welt vor Ort vertreten: mit einer immer
stärkeren Präsenz, nicht zuletzt im so wichtigen asiatischen Markt.
Auch im laufenden Geschäftsjahr planen wir zu
wachsen, allerdings erwarten wir moderatere Wachstumsraten als in den vier zurückliegenden Jahren. Seit
Beginn des Kalenderjahres haben sich die weltwirtschaftlichen Bedingungen spürbar eingetrübt. Die
internationale Finanzkrise ist noch nicht überwunden,
die Zinsen steigen und die Rohstoffpreise unterliegen
starken Schwankungen. Zudem erleben wir in unserer
Industrie im Moment das Ende einer unerwartet langen,
dynamischen Wachstumsphase.
Auf diese Rahmenbedingungen müssen wir uns einstellen. Das heißt konkret, wir werden jene Flexibilität
nutzen, die wir uns bei der Arbeits- und Produktionskapazität geschaffen haben. Wir optimieren unsere
Prozesse weiter und treiben die Internationalisierung
mit Nachdruck voran, insbesondere in Osteuropa
und Asien.
Entscheidend sind unsere Innovationskraft und unser
Innovationswille. Gerade in Konjunkturtälern wollen
wir Neuerungen und Weiterentwicklungen mit aller
Kraft voranbringen. Zum einen schaffen wir damit
zusätzliche Kaufanreize für unsere Kunden, zum
anderen gehen wir so gestärkt in den nächsten Aufschwung.
Alle Geschäftsfelder bringen im Geschäftsjahr 2008/09
neue erfolgversprechende Produkte in den Markt. Sie
steigern die Leistungsfähigkeit unserer Kunden und
unterstützen sie in ihrer täglichen Arbeit. Wir wollen
den Abschwung aber auch nutzen, um zu günstigen
Bedingungen strategisch sinnvolle Akquisitionen
zu tätigen. Wenn wir diesen Weg gemeinsam gehen,
können wir die bevorstehenden Herausforderungen
meistern und unsere Zukunft erfolgreich gestalten.
Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingt, denn ich
bin mir der herausragenden Kompetenzen wie auch
der Loyalität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
gewiss. Sie haben im abgelaufenen Geschäftsjahr viel
geleistet und sich sehr für dieses Unternehmen eingesetzt. Ihr Veränderungswille und ihre Umsetzungskraft
sind für TRUMPF von zentraler Bedeutung. Ich danke
all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit
dafür.
Ditzingen, im Oktober 2008
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller
Vorsitzende der Geschäftsführung
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hin reichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und
Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der
Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Stuttgart, den 8. September 2008
Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Elkart
Wirtschaftsprüfer
2
Skirk
Wirtschaftsprüfer
71
Anteilsbesitz der TRUMPF GmbH + Co. KG*
Gesellschaft
TRUMPF steht für Innovation. Unsere Kunden verbinden mit
zum 30. Juni 20 08
Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
in Prozent
Deutschland
TRUMPF Laser GmbH + Co. KG
TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH
TRUMPF Leasing + Service GmbH + Co. KG
TRUMPF Medizin Systeme GmbH
TRUMPF Medizin Systeme GmbH + Co. KG
(vormals TRUMPF KREUZER Medizin Systeme GmbH + Co. KG)
TRUMPF Sachsen GmbH
TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG
TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland
Vertrieb + Service GmbH + Co. KG
HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG
JT Optical Engine GmbH + Co. KG
Schramberg
Ditzingen
Ditzingen
Saalfeld
100
100
100
100
Puchheim
Neukirch
Ditzingen
100
81
100
Ditzingen
Freiburg
Jena
100
75
50
Frankreich, Paris
Frankreich, Clermont-Ferrand
Frankreich, Haguenau
Großbritannien, Luton
Großbritannien, Malmesbury
Italien, Mailand
Niederlande, Hengelo
Österreich, Pasching
Österreich, Pasching
Polen, Warschau
Polen, Zielonka
Russland, Moskau
Schweden, Alingsås
Schweiz, Baar
Schweiz, Baar
Schweiz, Grüsch
Schweiz, Grüsch
Schweiz, Grüsch
Slowakei, Košice
Spanien, Madrid
Tschechien, Prag
Tschechien, Liberec
Tschechien, Liberec
100
68
100
100
100
75
100
100
100
100
66
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
Brasilien, São Paulo
Kanada, Mississauga, Ontario
Mexiko, Apodaca
Mexiko, Apodaca
USA, Farmington, Connecticut
USA, Charleston, South Carolina
USA, Cranbury, New Jersey
USA, Farmington, Connecticut
96
100
100
100
100
100
100
75
China, Taicang
China, Taicang
China, Taicang
China, Dongguan
100
100
100
100
China, Hong Kong
Indien, Pune
Indonesien, Bekasi
Japan, Yokohama
Japan, Yokohama
Japan, Yokohama
Malaysia, Kuala Lumpur
Singapur, Singapur
Südkorea, Seoul
Taiwan, Gueishan Shiang
75
100
50
100
100
75
100
100
100
100
Europa
TRUMPF S.A.R.L.
TRUMPF AMSA S.A.S.
TRUMPF Machines S.A.R.L.
TRUMPF Limited
TRUMPF Medical Systems Limited
TRUMPF-Homberger s.r.l.
TRUMPF Nederland B.V.
TRUMPF Maschinen Austria Ges. mbH & Co. KG
TRUMPF Medizin Systeme Österreich GmbH
TRUMPF Polska Sp. z o.o. Sp. k.
HUETTINGER Electronic Sp. z o.o.
TRUMPF OOO
TRUMPF Maskin AB
TRUMPF Maschinen AG
TRUMPF Finance (Schweiz) AG
TRUMPF Grüsch AG
TRUMPF Laser Marking Systems AG
TRUMPF Maschinen Grüsch AG
TRUMPF Slovakia, s.r.o.
TRUMPF Maquinaria S.A.
TRUMPF Praha, spol. s.r.o.
TRUMPF Liberec, spol. s.r.o.
TRUMPF Strojírenská výroba CZ s.r.o.
Amerika
TRUMPF Maquinas Ind. E. Com. Ltda.
Advanced Fabricating Machinery Inc.
TRUMPF Mexico S. de R.L. de C.V.
TRUMPF Mexico Services S. de R.L. de C.V.
TRUMPF Inc.
TRUMPF Medical Systems, Inc.
TRUMPF Photonics, Inc.
HUETTINGER Electronic, Inc.
Asien
TRUMPF Sheet Metal Products (Taicang) Co., Ltd.
TRUMPF Medical Systems (Taicang) Co., Ltd.
TRUMPF Machine Tools (Taicang) Co., Ltd.**
TRUMPF Metal Products (Dongguan) Co., Ltd.**
TRUMPF China (Hong Kong) Limited
(vormals TRUMPF SiberHegner Ltd.)
TRUMPF (India) Pvt. Ltd.
PT. Duta Laserindo Metal**
TRUMPF Corporation
TRUMPF Manufacturing Corporation
HUETTINGER Electronic K.K.
TRUMPF Malaysia Sdn. Bhd.
TRUMPF Pte. Ltd.
TRUMPF Korea Co., Ltd.
TRUMPF Taiwan Industries Co., Ltd.
* Anteile ab 50 Prozent, ohne Komplementär- und Verwaltungsgesellschaften
** nicht konsolidiert
72
unserem Namen erstklassige Lösungen für ihre Aufgaben.
Uns treibt die Begeisterung für technische Spitzenleistungen
an, die Mehrwert schaffen.
Innovation ist Teil unserer Unternehmensstrategie. Für uns ist
sie das Zusammenspiel aus neuen Produkten, Serviceleistungen,
Produktionsverfahren und Geschäftsprozessen. Dafür fördern
und fordern wir die Innovationsfähigkeit jedes Mitarbeiters.
Wir verbinden Innovation mit Kontinuität. In unserem Handeln
setzen wir auf Langfristigkeit und achten auf Stabilität. Deshalb wollen wir bleiben, was wir sind. Ein Familienunternehmen,
wirtschaftlich unabhängig und beständig.
Inhalt
2
4
6
8
Vorwort der Geschäftsführung
Unternehmensleitung
Bericht des Aufsichtsrats
Organe des Unternehmens
10 Innovativ. Beständig.
Einblicke in die Welt der Innovationen
26
27
27
29
40
46
46
49
Konzernlagebericht
Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
Wirtschaftliches Umfeld
Geschäftsverlauf
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahrs
Risikobericht
Ausblick
51
52
53
54
54
56
57
Konzernabschluss
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzernanhang
71 Bestätigungsvermerk
72 Anteilsbesitz der TRUMPF GmbH + Co. KG
Die Adressen aller TRUMPF Standorte finden Sie im Internet
unter „TRUMPF in My Country“ auf www.trumpf.com
1
➔
Gesellschaftliches Engagement gehört zu unserer Kultur als Familienunternehmen. Wir
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT VON TRUMPF
Gesellschaftliches Engagement von TRUMPF
verstehen uns als Teil der Gesellschaft und fördern entlang klarer Schwerpunkte. Diese
leiten sich aus unseren unternehmerischen Zielen und unserer Unternehmenskultur
ab. Mit dem Mut und der Bereitschaft, Neues zu wagen, unterstützen und gestalten wir
innovative Ansätze und Projekte mit, die die gesellschaftliche Entwicklung vorantreiben.
Dabei liegt unser Fokus auf den Themen Unternehmensstandort und Mitarbeiter, Bildung
und Forschung sowie Mittelstand und Familienunternehmen. Dieses Konzept haben
wir für den Standort Ditzingen bereits umgesetzt. Ein Beispiel aus dem Jahr 2008 ist das
LaserLab auf dem Ideenpark in Stuttgart. Anfassen, ausprobieren, experimentieren: Damit
haben wir an neun Tagen in den Messehallen am Stuttgarter Flughafen junge Menschen
für Technik begeistert. Denn als Hochtechnologieunternehmen sehen wir eine wichtige
unternehmerische Aufgabe darin, die kleinen Forscher von morgen anzusprechen und
jungen Menschen Anregungen für die spätere Berufswahl zu geben.
TRUMPF LaserLab
Kinder und Jugendliche konnten nach Herzenslust experimentieren und in die Welt des Lasers eintauchen. Ein Höhepunkt war
der Laserkicker. Der Ball, ein Laserstrahl, muss mit Hilfe verstellbarer Spiegel in das gegnerische Tor gelenkt werden. Das Konzept
hierfür erarbeiteten TRUMPF Maschinenbau-Studenten der Berufsakademie Stuttgart.
Die Strategie des Gesellschaftlichen Engagements
weiten wir zurzeit auf die gesamte Unternehmensgruppe aus. Sie wird kulturelle Besonderheiten
der verschiedenen Standorte berücksichtigen. Wie
sich Kulturförderung, Engagement für Mitarbeiter
und Kundenbindung miteinander verzahnen lassen,
zeigt die Kooperation unserer schweizerischen
Tochtergesellschaft in Grüsch mit der Kammerphilharmonie Graubünden. Teil des Sponsorings
dort ist ein jährliches Konzerterlebnis in einer ungewohnten Umgebung – einer Fabrikhalle. Durch
die Unterstützung kultureller Einrichtungen wird
TRUMPF Teil der Region.
Weitere Informationen
finden Sie unter
www.de.trumpf.com
TRUMPF Kulturförderung
Mit unglaublicher Präzision spielte die Kammerphilharmonie die Begleitmusik
zu Charlie Chaplins Stummfilm „The Kid“. Die Vorstellung begeisterte Kunden
und Geschäftsfreunde aus Graubünden sowie Mitarbeiter des Standorts.
Impressum
Redaktion
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
TRUMPF GmbH + Co. KG
Seiten 10 bis 25
Text: Georg Küffner, Zwingenberg, Deutschland
Grafiken: Infografik Kaiser, Frankfurt, Deutschland
Konzept und Gestaltung
HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG,
Hamburg, Deutschland
Fotos
TRUM
Armin Brosch, München, Deutschland
Johann
Michael Haegele, Düsseldorf, Deutschland
71254
Udo Loster, Leonberg, Deutschland
Andreas Pohlmann, München, Deutschland
DEUTS
Telefo
Telefa
info@d
www.t
TRUMPF GmbH + Co. KG
Johann-Maus-Straße 2
71254 Ditzingen
DEUTSCHLAND
Telefon + 49 (0) 71 56 30 30
Telefax + 49 (0) 71 56 30 33 03 09
[email protected]
www.trumpf.com