Sanierung bei Algen- und Pilzbewuchs an der Fassade
Transcrição
Sanierung bei Algen- und Pilzbewuchs an der Fassade
Abklären, ob es sich beim Bewuchs um Algen, Pilze oder um eine Kombination beider Gruppen handelt. 2. Erste Reinigung - Bei grossflächigem Befall: Nassreinigen der Fassade, z.B. mit Dampf oder Hochdruckwasserstrahl. Der Druck ist dabei auf die Materialfestigkeit der Oberfläche abzustimmen. In Zweifelsfällen sind Vorversuche durchzuführen. Vorsicht ist geboten bei Fassadenrissen. Eine übermässige Wasseraufnahme durch die Risse ist zu vermeiden. Die Fassade ist gut trocknen zu lassen. - Bei lokalem Befall: Entkeimung der befallenen Fassadenflächen mit einer Wasserstoffperoxidlösung (5%), oder mit einem handelsüblichen Produkt, d.h. mit einem Algizid gegen Algen, einem Fungizid gegen Pilze und vorzugsweise einem Algizid gegen Flechten. Achtung: Allgemeine Sicherheitshinweise beachten (Schutz von Haut, Augen und Atemwege vor Kontakt und Aerosolen) 3. Zweite Reinigung - Bei grossflächigem Befall: Entkeimung der befallenen Fassadenflächen mit einer Peroxidlösung oder mit einem handelsüblichen Produkt gemäss oben. - Bei lokalem Befall: Trockenreinigung der Fassade mit einer harten Bürste oder ähnlichem. 4. Grundierung Applikation einer algen- und pilzwidrig ausgerüsteten Grundierung. Die Grundierung muss mit dem vorhandenen Untergrund verträglich sein. Spezielle Vorsicht bei lösemittelhaltigen Grundierungen auf kunststoffhaltigen Untergründen. 5. Deckanstrich Applikation eines algen- bzw. pilzwidrig ausgerüsteten Deckanstrichs. Die Materialverträglichkeit mit dem Untergrund muss gesichert sein, ebenso die Dampfdiffusion. Die kapillare Wasseraufnahme soll möglichst gering sein. Wasser abweisende (hydrophobe) Eigenschaften können das Auswaschen der Biozide verlangsamen und die Langzeitwirkung des Algenschutzes verbessern. Die dampfförmige Wasseraufnahme aus der Luft (Sorptionsfeuchte) soll klein sein. Diese Anforderung ist bei wenig quellfähigen Deckanstrichen in der Regel erfüllt. Dübendorf und St. Gallen, Mai 2003, R. Büchli, Dr. P. Raschle, M. Schicker (Aenderungen 19.5.03 von Nm) Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt ■ Laboratoire fédéral d'essai des matériaux et de recherche ■ Laboratorio federale di prova dei materiali e di ricerca ■ Institut federal da controlla da material e da retschertgas ■ Swiss Federal Laboratories for Materials Testing and Research EMPA Dübendorf Überlandstrasse 129 CH-8600 Dübendorf Fon +41 (0)1 823 55 11 Fax +41 (0)1 821 62 44 ■ www.empa.ch S i e . . . . . . . . f ü r p r ü f e n 1. Abklärungen u n d Die folgenden Empfehlungen der Gruppen Bauschäden, Mikrobiologie und der Abteilung Korrosion/Oberflächenschutz dokumentierten den heutigen Stand des Wissens. Aus Umweltschutzgründen wird gemäss diesem Merkblatt bei grossflächigem Befall die Fassade zuerst gereinigt und erst danach mit einer bioziden Lösung entkeimt. Langzeiterfahrungen liegen nicht vor. Jede Haftung wird abgelehnt. f o r s c h e n (Ausgabe Mai 03) W i r Merkblatt für das Vorgehen bei der Sanierung von Fassaden mit Algen- und Pilzbefall