Erfahrungsbericht Studium International Business Academy 2010
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Erfahrungsbericht Studium International Business Academy 2010
Studierendenbericht – Auslandsstudium Hochschule: International Business Academy; Kolding; Denmark Aufgrund des von der Hochschule vorgesehenen Auslandsaufenthaltes während des 5. Fachsemesters informierte ich mich bereits im Vorfeld über die verschiedenen Möglichkeiten. Zur Auswahl standen für mich vordergründig europäische Universitäten, die im Idealfall einen Partnervertrag mit der Fachhochschule Dortmund haben. Bei meiner Suche wurde ich dann auf die IBA in Kolding aufmerksam und beschloss mich dort zu bewerben. Bereits im Vorfeld nahm ich mit der Universität Kontakt auf, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren bezüglich Wohnung, Formalitäten und des Studiums. Eine schriftliche und formelle Bewerbung wurde mit Hilfe von Frau Moser an die Hochschule übermittelt. Die Universität half schließlich bei der Registrierung in Dänemark und bot auch sonstige Hilfe bei Fragen und Problemen an. Im Vorfeld hatte man ein gutes Gefühl und fühlte sich abgesichert durch die IBA. Die Unterkunft wurde von der Universität vermittelt. Auch auf den speziellen Wunsch einer großen (5- Raum)Wohnung in Universitätsnähe gingen sie ein und arrangierten alles für den Einzugstag am 25. Juli 2010. Die Wohnung befand sich 10 Gehminuten von der Universität entfernt und damit auch nur 30 Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Die Lage war direkt am Kolding - Fjord mit Ausblick auf das Wasser oder in die Weiten der Stadt, da sie sich in der 11. Etage befand. Bei Ankunft war die Küche bereits komplett ausgestattet und auch das Bad war fertig eingerichtet. Auch ein großer Küchentisch mit 6 Stühlen, TV und Sofa waren vorhanden, was bereits den Start erleichterte. Die 120 qm große Wohnung enthielt 3 Schlafräume und ein sehr weitläufiges Wohnzimmer, das unserem jüngsten Mitbewohner (3 Jahre) viel Platz zum Spielen verschaffte. Bei Problemen mit der Wohnung (Leuchtstoffröhre in der Küchenlampe defekt) oder anderen Fragen konnte man den im Hause ansässigen Service von der Wohnzentrale Lejerbo kontaktieren, schnelle und freundliche Hilfe wurde garantiert. Vor dem Haus befand sich direkt eine Bushaltestelle, die in die Innenstadt und an den naheliegenden Strand fuhr. Des Weiteren befand sich auch ein mittelgroßer Supermarkt direkt im Haus. Einziger Makel war der über 1 Monat defekte Fahrstuhl, worauf es keine Mietminderung gab. Das Studium an der IBA begann bereits im Juli, da das 3. Fachsemester sich bereits ab Februar 2011 im Praktikum befindet. Der Stundenplan für die ersten 3 Wochen wurde uns vom International Office gegeben. Uns wurde erklärt, wie man die internen Computer nutzt, dass es ein „Blackboard“ gibt, auf dem man sich Dateien aus den Vorlesungen herunterladen kann und eine hochschuleigene E-Mail Adresse wurde generiert. Die Wochenstunden sind immer variabel, wobei man meist nur an 3 Tagen in der Woche Vorlesungen hatte und die restliche Zeit zum Selbststudium in den 11 Büchern, die uns zur Verfügung gestellt wurden, nutzen konnte und sollte. Die Klassen sind auffallend klein, die Räume modern, da sich an jedem Tisch Steckdosen befinden und der Großteil der Studenten am Notebook arbeitet. Dadurch wird ein effektives Arbeiten und Lernen garantiert und viele interaktive Arbeiten und Prozesse können direkt erledigt, die sonst nur Hausarbeiten geworden wären. Somit kann der Dozent auch mit dem Studenten Rücksprache halten und den Arbeitsprozess kontrollieren. Die IBA praktiziert das „Learning by doing“ und zielt darauf, den Studenten die Anwendung nahe zu bringen, im Gegensatz zum „auswendig Lernen“. Während der Veranstaltungen werden oftmals Gruppenarbeiten verlangt, bei dem es sich manchmal um kleinere Aufgaben handelt, welche bereits in einem Unterrichtsblock fertig gestellt werden können, oder komplexe Projekte, die sich über mehrere Tage hinaus strecken. So wurden 2 große Projekte abverlangt, die viel Kreativität, Organisationssinn, Wissen und Anwendung erforderten. Diese Tage waren einerseits sehr anstrengend und stressig, aber auch sehr angenehm und ermutigend. Auch wurden Kurzausflüge veranstaltet, wo man beispielsweise ein Museum besuchte oder direkt einen Ausflug nach Hamburg machte und eine nur geringe Teilnehmergebühr von 10 Euro bezahlen musste. Die Universität ist ein architektonisches Meisterwerk und bietet obendrein noch zahlreiche Sitzmöglichkeiten zum Arbeiten in der Gruppe. Auch ein Bistro mit warmen und kalten Speisen ist vorhanden, dass stets einladend aussah. Auffallend ist die dänische Umgangsform, dass man Dozenten mit „du“ anredet und auch wie auf einer Ebene stehend behandelt wird, dadurch wird eine freundschaftliche Basis geschaffen. Auch dadurch war die Arbeitsatmosphäre stets gut und man war motiviert Fragen zu stellen und aktiv mitzuarbeiten. Die Universität war stets bemüht, den Studenten auch viele Freizeitangebote zu bieten. Dazu gehörten zahlreiche sportliche Aktivitäten wie Joggen, Fitnesskurse, Ausflüge, Abende des internationalen Kochens oder auch Partynächte in der eigenen Diskothek. Dadurch schaffte die IBA einen Zusammenhalt zwischen den Studenten aus den verschiedensten Kulturen. Jedoch hatte man weniger Freizeit, als man es sich dachte. So verbrachte man viel Zeit mit dem Lesen der Lektüre oder auch mit dem Vorbereiten der Aufgaben, welche zum Teil auch sehr arbeitsaufwendig waren. Die restliche Freizeit wurde dann auch mit dem Sohn meiner Mitbewohnerin geteilt, was auch viel Spaß brachte. Für mich war das Studieren an der IBA eine ganz neue Erfahrung und ich bin froh, dass ich dieses interaktive Lernen miterleben durfte. Es ist befreiend, nicht während der 90 Minuten alles aufzuschreiben, was der Dozent äußert, sondern einfach nur zuzuhören und auch wirklich mitzudenken. Dieses Format fand ich bei nur wenigen Vorlesungen an meiner Heimathochschule und war für diese Abwechslung sehr dankbar. Außerdem hat es Interessen und Fähigkeiten in mir geweckt, die ich vorher nicht kannte. Auch ist das Arbeiten in einer Klasse mit 20-30 Personen viel angenehmer als ich einem von 100 Personen überfüllten Raum. Ein wirklicher Kulturschock war für mich die Organisation. Für mich ist vorausplanen absolut notwendig um eine gewisse Ordnung in meinem Leben zu haben. Leider ist die Organisation an der IBA nicht immer so vollkommen, wie ich es gewohnt bin, und Deadlines und Vereinbarungen werden nicht so ernst genommen. Trotzdem fand man schließlich immer einen Weg um sich zu einigen, auch wenn dieser einige strapazierte Nerven gefordert hat. Allerdings liegt dies hauptsächlich an kulturellen Unterschieden und war keine boshafte Absicht.