Vorderer Augenabschnitt Keratoplastik Femto
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Vorderer Augenabschnitt Keratoplastik Femto
74434 Con Cept ophthalmologie 3-2013 www.concept-ophthalmologie.de Ausgabe 3-2013 Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte Vorderer Augenabschnitt: hohe Erfolgsquoten und geringe Komplikationsraten 01-titel_final.indd 1 Vorderer Augenabschnitt Ein Schwerpunktheft Keratoplastik Aktuelle Entwicklungen Femto-Phako Kataraktchirurgie mit Laser 25.03.2013 15:03:42 Der Moment, in dem Innovationskraft und Leidenschaft Ihrem Patienten zu besserem Sehen verhelfen. Für diesen Moment arbeiten wir. // OPHTHALMOLOGISCHE LÖSUNGEN MADE BY CARL ZEISS VISALIS 500 - Das modulare Phako- und Vitrektomiesystem von Carl Zeiss Die neue Phakotechnologie von Carl Zeiss steht für Einfachheit und Effizienz. Flexible Komponenten, wie der duolineare Fußschalter oder das duales Pumpensystem garantieren Präzision und Sicherheit für jeden Eingriff. www.meditec.zeiss.de/auge editorial Lassen Sie sich nicht irritieren Prof. Dr. med. Fritz Dannheim [email protected] Verehrte Kolleginnen, liebe Kollegen! In diesen Tagen sind wir Ärzte wieder einmal heftig angeklagt. Mehrere große Zeitungen berichten über individuelle Gesundheitsleistungen, u.a. auch über die Glaukomvorsorge. Übereinstimmend wird Ärzten vorgeworfen, unnötige oder gar schädliche Maßnahmen anzubieten und ihren mangelhaft aufgeklärten Patienten aufzudrängen. Der Doktor würde sich „vom Helfer zum Verkäufer“ entwickeln. Perfide ist dabei die Behauptung, der Wert der Glaukomvorsorge sei wissenschaftlich nicht bewiesen. Als Beleg werden Aussagen des „Wissenschaftlichen“ Instituts der AOK (Wido) und des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) herangezogen. Wenn sich die verunsicherten Menschen dann im Internet schlau machen wollen, lesen sie beim „Igel-Monitor“ (www.igel-monitor.de) unter Glaukom-Vorsorge: „Keine Hinweise auf den Nutzen, dagegen Hinweise auf einen geringen Schaden, also tendenziell negativ“. Was die Aufklärung der „Verbraucher“ betrifft, so wurde das Glaukom mit seiner Gefährlichkeit von verschiedenen augenärztlichen Einrichtungen immer wieder in der Presse thematisiert. Der Initiativkreis zur Glaukomfrüherkennung betreibt bereits seit 23 Jahren intensivste Öffentlichkeitsarbeit in allen denkbaren Medien. Vom schleichenden, symptomlosen Beginn dieser Erkrankung hat also die Mehrzahl der Menschen im Lande bereits etwas gelesen, gehört oder gesehen, wenn nicht gar in der eigenen Familie oder im Bekanntenkreis erlebt. Wenn nun solche „Verbraucherschützer“ von dieser relativ kleinen, harmlosen Maßnahme abraten, übernehmen sie eine Verantwortung, derer sie sich offenbar nicht bewusst sind. Es zeugt schon von grundlegender Gehässigkeit, Augenärzte dafür anzuprangern, dass sie die Glaukomvorsorge ab dem 40. Lebensjahr anbieten und damit ja nur ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen. Leider haben sich diese Einrichtungen vor ihrer Meinungsbildung offensichtlich nicht kundig gemacht. In aller Regel wird von ihnen unter Glaukomvorsorge die Messung des Augeninnendrucks verstanden. Sie übersehen, dass Druckmessung nur der kleinere Teil dieses Leistungspaketes ist. In ihrer Bewertung fehlt also die individuelle Anamnese, die Inspektion der vorderen Augenabschnitte, der Sehnerven und der zentralen Netzhaut. Damit lassen sich also auch das Normaldruckglaukom und eine Reihe anderer Augen- und Allgemeinkrankheiten aufdecken. Die großen international anerkannten Glaukomstudien haben längst belegt, dass ein solches Screening für die Früherkennung eines Glaukoms nützlich ist. Wir Augenärzte sollten uns also von solcher Medienschelte nicht irritieren lassen und weiterhin dafür sorgen, dass durch angemessene Maßnahmen zur Früherkennung die Zukunftsaussichten für unsere Patienten klar und uneingeschränkt bleiben. In diesem Sinne grüßt Sie herzlich Concept Ophthalmologie 03 / 2013 03-Editorial Dannheim_final.indd 3 3 24.03.2013 19:19:29 93615-002 INT.D13 © Heidelberg Engineering GmbH Farbe in neuem Licht ichern mit e Zukunft s de Packag a r g p U d e Advanc Mit MultiColorTM Laser-Fundusbildern erkennen Sie mehr. Die spezifischen Laserfarben dringen unterschiedlich tief in die Netzhaut ein und ergeben plastische, kontrastreiche und detailgetreue Fundusbilder. Simultan mit SD-OCT aufgenommen ergibt sich durch SPECTRALIS mit MultiColor eine ganz neue diagnostische Dimension. MultiColor ist für alle SPECTRALIS-Modelle optional verfügbar. Mit dem Advanced Upgrade Package können Sie MultiColor auch später nachrüsten. Mehr Informationen unter www.SPECTRALIS-MultiColor.de 93615-002 INT_D13_SPECTRALIS_MultiColor_AUP_210x297+3.indd 1 20.03.2013 16:53:01 perspektiven medizin 08 27 Frauen-Netzwerk „Die Augenchirurginnen“ starten ihr Mentoring-Programm 10 Ophthalmologisches Symposion 4. Treffen in Potsdam schwerpunkt vorderer augenabschnitt 11 12 17 Zertifizierung Websites mit Prüfsiegel 33 Webtextomat Auf Knopfdruck Texte für die eigene Website 34 Geld anlegen – aber richtig Serie für Privatanleger 03 PALK Femto-Phako Gelb, gelb, gelb ... Glaukombehandlung Der aktuelle Stand der medikamentösen und operativen Therapie Concept Ophthalmologie 03 / 2013 05-Inhalt_final.indd 5 32 Keratoplastik Ein Plädoyer für BlaulichtfilterIntraokularlinsen 25 Ein Kommentar von Dr. Uwe Kraffel standards Laser-refraktive Kataraktchirurgie 24 Was heißt hier Bedarfsplanung? Vier Geräte im Vergleich Neues Excimer-gestütztes Verfahren 22 31 Pachymetrie Aktuelle Entwicklungen bei der Keratoplastik und der Chirurgie der Hornhaut 20 CONCEPT zukunft Konvokale Mikroskopie Moderne in vivo Mikroskopie ermöglicht hochaufgelöste Darstellung der Hornhaut 15 Teil 6 der Serie: Bioenergetik bei neurologischen Pathoprozessen Editorial PD Dr. med. Anja Liekfeld AMD-Prophylaxe Editorial Prof. Dr. med. Fritz Dannheim 06 16 19 35 News Termine Impressum Update Aus den Unternehmen 37 Marktplatz - Marktübersichten: · Diagnosetechnologien Vorderer Augenabschnitt · Rund um die Katarakt-OP - Firmen und Produkte - Kleinanzeigen schwerpunktthema 11 Vorderer Augenabschnitt Nirgends gibt es höhere Erfolgsquoten und geringere Komplikationsraten als in der Hornhaut- und Linsenchirurgie, speziell bei den Katarakt-Operationen. Trotzdem gibt es noch viel zu erforschen, auszuprobieren, zu vergleichen und zu diskutieren. Zum Beispiel, ob eine Katarakt-Operation mit dem Femtosekunden-Laser Sinn macht oder Intraokularlinsen mit neu entwickelten Filtern. Neue Methoden bringen in der Hornhautchirurgie ebenso Vorteile wie bei der Glaukombehandlung. Moderne Diagnostik hilft, die neuen operativen Methoden zu perfektionieren, sei es bei der Messung der Hornhautdicke oder bei der Untersuchung der Hornhaut mittels konfokaler in vivo Mikroskopie. 5 25.03.2013 14:34:12 news menschen + meldungen OcuNet Camp Initiativgruppe IFdA Augennetz West Erfolgreich gestartet G. Spital jetzt Generalsekretär Netzwerk in Bonn gegründet Anfang Februar 2012 startete die zentrale Weiterbildungsmaßnahme für Assistenten der OcuNet Gruppe: 24 Teilnehmer aus primär ambulanten augenchirurgischen Zentren wurden über drei Tage von hochkarätigen Referenten auf hohem Niveau geschult. Das Konzept des OcuNet Camps, die Vor-Ort-Weiterbildung mit einer strukturierten externen Maßnahme zu ergänzen, ging voll auf, teilt OcuNet mit. Die Teilnehmer hätten sich hoch zufrieden geäußert und großes Interesse an den nächsten Modulen. In den primär ambulanten augenchirurgischen Zentren der OcuNet Gruppe sind derzeit rund 100 Nachwuchsärzte auf dem Weg zum Facharzt für Augenheilkunde tätig. Prof. Dr. Thomas Neuhann (München), Mitglied in der Programmkommission, erläutert: „Um unsere Weiterbildungsassistenten bestmöglich auf ihre spätere Tätigkeit als Facharzt für Augenheilkunde vorzubereiten, bieten wir bei den OcuNet Camps in Ergänzung zur Fortbildung an den Weiterbildungsstätten konzentriert und hochkarätig theoretisches Fachwissen an, bieten die Möglichkeit zur praktischen Erprobung und fördern die Diskussion und den Austausch zwischen den jungen Kollegen.“ Die Inhalte der strukturierten externen Weiterbildung umfassen dabei theoretische Grundlagen, Querschnittsthemen wie zum Beispiel Histologie oder spezielle Pharmakologie sowie wichtige ophthalmologische Bereiche wie Neuroophthalmologie, Strabologie oder okuläre Immunpathologie. Hochkarätige Referenten aus der Augenheilkunde wie aus angrenzenden Fächern tragen zu den Themen vor und stehen den Weiterbildungsassistenten für Rückfragen und Diskussionen zur Verfügung. Das Gesamtprogramm ist auf drei Camps à drei Tage verteilt. Anfang Februar fand das erste Camp in der Pfalz statt. Das nächste wird im Herbst 2013 in der Nähe von Berlin veranstaltet. Die Initiativgruppe Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen (IFdA) hat Anfang März 2013 den Münsteraner Augenarzt Dr. Georg Spital zu ihrem Generalsekretär gewählt. Er folgt Prof. Dr. Bernd Bertram (Aachen), der nicht mehr kandierte. Spitals bisheriges Amt des 2. Vorsitzenden übernimmt Prof. Dr. Horst Helbig (Regensburg). In der IFdA haben sich Ärzte verschiedener Fachrichtungen – Augenärzte, Internisten, praktische Ärzte, Kinderärzte – zusammengefunden. Ihr Ziel ist es, die Qualität der Versorgung von Patienten mit diabetischen Augenerkrankungen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Fachgruppen zu fördern. Weitere Informationen unter www.die-ifda.de oder www.diabetes-auge.de Vom 24.-26. April 2013 findet Sheraton-Hotel am Flughafen Frankfurt zum elften Mal die Fachmesse SightCity für sehbehinderte und blinde Menschen statt. Bis zu 130 nationale und internationale Aussteller werden erwartet. Mit einer Vielzahl innovativer Produkte und einem umfangreichen Vortrags- und Diskussionsprogramm präsentiert die für Besucher kostenfreie Messe das Neueste der Hilfsmittelbranche. An drei Tagen können die Messebesucher verschiedene Systeme und Produkte testen, sich über neueste medizinische Erkenntnisse und Entwicklungen informieren und Beratungsangebote kennenlernen. Täglich bietet das SightCity Forum zudem interessante Vorträge und Diskussionen für Betroffene, Angehörige und für Fachleute. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen: www.sightcity.net Das neu gegründete Augennetz West ist ein Zusammenschluss der Universitäts-Augenklinik Bonn mit regionalen und überregionalen niedergelassenen Augenärzten. Ziel des Netzwerkes ist es, so die Pressemitteilung, großflächig eine lückenlose, exzellente integrative Patientenversorgung auf höchstem medizinischen Niveau und nach aktuellstem Stand der Forschung zu gewährleisten. „Das Augennetz will vor dem Hintergrund begrenzter wirtschaftlicher Ressourcen die Weichen für eine moderne ophthalmologische Hochleistungsmedizin mit überzeugenden Leistungen in nachhaltig gesicherter Qualität stellen. Koordinierte Prozesse sollen signifikante Fortschritte in der Verbindung von ambulanter und stationärer Behandlung erbringen und durch medizinische, ökonomische und organisatorische Synergien alle Potentiale des integrierten Gesundheitswesens nutzen“, betont Prof. Dr. Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn. Eine wichtige Plattform des Augennetzes ist seine Website (www.augennetz-west.de). Im allgemein zugänglichen Teil ist sie insbesondere Patienten bei der Arztsuche behilflich und informiert über die Leistungen des Netzwerkes. Im Mitgliederbereich haben Ärzte Zugriff auf gemeinsam erstellte Behandlungsempfehlungen, Informationen zur Qualitätssicherung sowie Leitlinien, die von spezialisierten Ärzten der Klinik ständig aktualisiert werden. Ferner können sie Patientenbroschüren/Flyer und Aufklärungsbögen für Patienten herunterladen, an der Einkaufsgemeinschaft des Universitätsklinikums Bonn und seinen Rabatten partizipieren sowie sich über Fortbildungsangebote oder laufende Studien der Augenklinik informieren. Zudem gibt es ein neu eingerichtetes elektronisches Zuweiserportal der UniversitätsAugenklinik Bonn. (Quelle: SightCity) (Quelle: Univ.-Augenklinik Bonn) (Quelle: OcuNet) 6 06-News_final.indd 6 (Quelle: IFdA) 11. SightCity Hilfsmittelmesse in Frankfurt Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 19:21:30 Klare Lösung – HYLO-COMOD® bei trockenen Augen Intensive Befeuchtung durch hochwertige Hyaluronsäure Konservierungsmittelfrei und phosphatfrei 6 Monate nach Anbruch verwendbar und 300 Tropfen garantiert Mit allen Kontaktlinsen verträglich HYLO-COMOD® 10 ml sehr gut Ausgabe 3/2011 300 Tr op HYLO-COMOD® – Qualität ohne Kompromisse! fen · 10 m l nach Anbruch Monate verwendbar ohne Konservierungsmittel www.augenbefeuchtung.de URSAPHARM Arzneimittel GmbH, Industriestraße, 66129 Saarbrücken, www.ursapharm.de 130205_HyloCOMOD_A4+3mm.indd 1 05.02.13 11:46 perspektiven frauen-netzwerk Frauennetzwerk etabliert sich Auf der diesjährigen AAD in Düsseldorf trafen sich „Die Augenchirurginnen“ wieder zum gegenseitigen Austausch und starteten ihr Mentoring-Programm. Die Resonanz zeigt: Der Bedarf eines Netzwerks zur Förderung von Frauen in der Augenchirurgie ist groß. N achdem sich das Netzwerk im Rahmen des DOGKongresses im Oktober 2012 in Berlin gegründet hatte, fand am 28. Februar 2013 die zweite Veranstaltung mit Mitgliedern des Führungskomitees sowie der Gastreferentin Dr. Astrid Bühren statt. Das Treffen, das nach dem Vortrag von A. Bühren die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch bot, wurde von etwa 70 Augenärztinnen besucht. Lebhafter Gedankenaustausch mit dem Plenum: Die Augenchirurginnen Prof. Dr. Maya Müller, PD Dr. Anja Liekfeld, Prof. Dr. Nicole Eter und Prof. Dr. Birgit Lorenz (v.l.n.r.) Das Netzwerk selbst wächst konstant und umfasst mittlerweile über 150 Mitglieder. Tatkräftig und finanziell unterstützt wird es vom Unternehmen Bausch + Lomb. Die einführenden Worte sprach Prof. Dr. Maya Müller. „Wir sind engagiert für den Nachwuchs, wir möchten, dass Sie es besser oder einfacher haben als wir“, sagte sie. „Wir wollen definitiv mehr Frauen im OP! Wir wollen Sie an die Ophthalmochirurgie heranbringen, Ihre Karriere strukturieren, strategisch unterstützen", wandte sich sie an die vielen jungen Ophthalmologinnen im Saal. In diesem Jahr sind diverse Aktivitäten geplant, darunter ein Mentoring-Programm und ein Powerwetlab. Das seien die primären Wünsche an das Netzwerk gewesen, die bei einer Umfrage während der DOG 2012 genannt wurden. In ihrem Gastvortrag sprach Dr. Astrid Bühren, Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, den aufstrebenden Augenchirurginnen Mut zu, sich den Herausforderungen aktiv zu stellen: „Sie müssen Karriere planen und sich überlegen, was möchte ich eigentlich tun, möchte ich in einer Klinik tätig sein oder niedergelassen? Ganz wesentlich ist, dass Sie wissen, wo Sie hinwollen, dass Sie Selbstbewusstsein und Freude am Beruf haben, Unterstützung organisieren können.“ Sehr wichtig sei auch die Vernetzung. Nicht nur in der Ophthalmologie, sondern auch in allen anderen Bereichen der Medizin sei die Zahl der operierenden Frauen noch zu gering. A. Bühren be- 8 08-augenchirurginnen_final.indd 8 tonte, dass es Aufgabe der Politik sei, für Rahmenbedingungen zu sorgen, die Barrieren aufbrechen. In der anschließenden Diskussion standen Fragen wie „Operieren und Schwangerschaft“ und „Wie kann ich Arbeit und Familienleben als Operateurin in Einklang bringen?“ im Vordergrund. Die anwesenden Mitglieder des Gründungskomitees Prof. Nicole Eter, Dr. Anja Liekfeld, Prof. Birgit Lorenz sowie Prof. Maya Müller berichteten von ihren Erfahrungen, ermutigten die jungen Kolleginnen, den direkten Dialog zu suchen und über die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Augenchirurgie nachzudenken. Am nächsten Tag startete das Mentoring-Programm des Netzwerks. Im Rahmen eines Frühstückstreffens auf der AAD gaben „Die Augenchirurginnen“ jungen Operateurinnen die Möglichkeit, erfahrene Kolleginnen kennenzulernen, die sich bereit erklärt haben, das Programm als Mentorin zu unterstützen. Elf Mentorinnen und 17 Mentees kamen zusammen. Auch hier stand der persönliche Austausch im Mittelpunkt. Die jungen Ärztinnen suchten Hilfestellung besonders bei Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie bei praktischen Fragen aus dem Berufsalltag und der Karriereplanung. Im nächsten Schritt werden nun die Themen der Mentees und die Angebote der Mentorinnen abgeglichen, so dass passende Profile zueinander finden. Das Mentoring-Programm soll im Laufe des Jahres weiter ausgebaut werden. Die nächste Netzwerkveranstaltung findet am 15. Juni 2013 im Rahmen der DOC in Nürnberg statt. Informationen: www.augenchirurginnen.de (sw) Dr. Astrid Bühren, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Murnau/Oberbayern, ist Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 19:22:30 Schwäbische Zeitung vom 23.3.2013 Deshalb legen viele Augenärzte das Magazin Augenlicht VisionCare aus und/oder stützen seine Verbreitung. Denn keine andere Zeitschrift kommuniziert die Leistungsfähigkeit moderner Augenheilkunde so regelmäßig zu den Menschen, die sich um ihr Augenlicht sorgen. Die Redaktion arbeitet konsequent gegen Ängste, kompetent in der thematischen Ausleuchtung und stets im engen Dialog mit aktuellen ophthalmologischen Erkenntnissen. Seit 19 Jahren! Unterstützen Sie, liebe niedergelassene Augenärztinnen und Augenärzte, das Engagement durch ein Abonnement für nur 17 Euro im Jahr. E-Mail oder Fax an den Herausgeber und Verleger Heinz Jürgen Höninger genügen. Herzlichen Dank. [email protected] // Fax 07522 - 70 76 98 32 „Augenlicht hilft mir bei der Information der Patienten.“ Prof. Dr. med. Ekkehard Fabian, Rosenheim 1 | 2013 G 13812 „Augenlicht VisionCare ist unser Wartezimmermagazin. Ich vertraue der Redaktion, weil sie es immer wieder schafft, komplexe Informationen seriös und verständlich aufzubereiten. Gute Informationen aus guten Zeitungen sind unabdingbar.“ Dr. med. Georg Eckert, BVA-Pressereferent, niedergelassener Augenarzt in Senden www.augenlicht.de Kultur Der Mensch – ein Sehwesen Licht- und Ausblicke Volkskrankheiten am Auge Nanotechnologie Kleine Helfer ganz groß „Das Magazin Augenlicht hat einen festen Platz in unserem Wartezimmer. Nach meinem Eindruck wird es von den Patienten gerne genutzt, da sie sich im Wartezimmer des Augenarztes nun einmal für augenärztliche Themen interessieren. Ich finde es gut und wichtig, dass es ein so aufgemachtes Magazin gibt, das den Patienten die Themen, die uns am Herzen liegen, näherbringt.“ Dr. Kaweh Schayan-Araghi ARTEMIS Augen-Praxisklinik Dres. Jung/Schayan-Araghi, 2. Vorsitzender des Vorstandes BDOC, Pastpräsident des VSDAR 01-Titel_final.indd 1 09-eigenanzeige augenlicht_sw.indd 1 25.03.2013 10:44:51 25.03.2013 11:11:52 perspektiven symposion Rotsehen – Schwarzmalen ... … lautete das Motto der Ausstellung im Rahmen des 4. Potsdamer Ophthalmologischen Symposions, zu dem die Augenklinik des Klinikums Ernst von Bergmann Anfang März 2013 eingeladen hatte. D er eine oder andere schien bei der Ankündigung des Programms „rot“ zu sehen – ein Vortrag zur Neuroophthalmologie! Doch die mehr als 100 Gäste wurden eines Besseren belehrt und folgten begeistert den lebendigen Erläuterungen von Prof. Dr. Ulrich Schiefer (Hochschule Aalen / Univ.-Augenklinik Tübingen). Mit viel Engagement und interaktiv erläuterte er die verschiedenen Pathologien der Sehbahn bis hin zur Verarbeitung des Bildeindrucks im Sehzentrum des Hirns. Schon die gezielte Anamnese und Untersuchung eines Patienten kann Aufschluss über den Defekt-Ort geben. Die Fingerperimetrie ist zur Erkennung von neurologisch bedingten Skotomen ein wichtiges Hilfsmittel und lässt den Untersucher unabhängig von Raum und Zeit arbeiten. Viele Fallbeispiele aus der klinischen Arbeit des Oberarztes verdeutlichten die theoretischen Ansätze. Im zweiten Teil des Symposions konnten die Teilnehmer Prof. Dr. Heinrich Heimann aus Liverpool begrüßen. Er stellte die Therapiemöglichkeiten der diabetischen Retinopathie vor und zeigte die Unterschiede zwischen dem stark auf Früherkennung setzenden britischen und dem erst im Krankheitsfall reagierenden deutschen Gesundheitssystem auf. Wiederholte Injektionen von Avastin und Lucentis sind zur Therapie des klinisch signifikanten diabetischen Makulaödems ebenso wichtig wie eine gezielte Lasertherapie vor allem bei fokalen Makulaödemen. Als neue Therapieform wird derzeit VEGF TrapEye (Eylea) getestet und zeigt als intravitreale Therapie in der DaVinci-Studie vergleichbare Ergebnisse. Heimann schilderte zudem die Vorteile einer präoperativen Injektionstherapie mit VEGF-Hemmern vor Vitrektomie und Membranpeeling: eine Reduktion der intraoperativen Blutungsneigung und ein Rückgang proliferativer Veränderungen. Er wies darauf hin, dass es durch VEGF-Hemmer auch zu einer Kontraktion proliferativer Membranen kommen könne, so dass ein Vitrektomietermin kurzfristig nach Anti-VEGF-Injektion geplant werden müsse. Er betonte ausdrücklich, dass Anti-VEGF-Therapien nicht als 10 10-symposium potsdam_final.indd 10 Ersatz für eine konsequente panretinale Laserkoagulation bei proliferativer diabetischer Retinopathie gesehen werden sollte. In den Beiträgen der eigenen Klinik präsentierte Dr. Evi Engelhardt die Vielfältigkeit der chirurgischen Verfahren zur Versorgung von Patienten mit Lidtumoren. Oberärztin Dr. Ameli Gabel-Pfisterer gab einen Überblick über die aktuellen retinologischen Entwicklungen am Klinikum Ernst von Bergmann. Sie erläuterte die Notwendigkeit des Frühgeborenenscreenings für die zeitnahe Versorgung von Frühchen und der stadiengerechten Therapie der Frühgeborenenretinopathie anhand der Daten des Klinikums. Sie fasste zudem kurz die Zulassungsstudien von Eylea bei der Behandlung der exsudativen AMD zusammen und verwies auf die entsprechenden hiesigen Therapiemöglichkeiten. Zur Behandlung subretinaler Blutungen bei exsudativer AMD könne die subretinale Injektion von rTPA im Rahmen einer Pars-plana-Vitrektomie erfolgen. Zum Ausklang eines gelungenen Symposions lud Chefärztin Dr. Anja Liekfeld mit Kunst und Buffet zur Eröffnung der Ausstellung „Rotsehen – Schwarzmalen“ von Marlies LiekfeldRapetti unter musikalischer Begleitung durch das Mückenheimer Trio in die Räume der Augen-Ambulanz ein. Von Angela Ehmer Prof. Dr. U. Schiefer demonstriert Untersuchungsmethoden an einer Probandin; Dr. A. Liekfeld spricht zu den Teilnehmern des Symposions Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 19:23:04 editorial schwerpunkt vorderer augenabschnitt PD Dr. med. Anja Liekfeld, Chefärztin der Augenklinik am Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam, [email protected] Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, „Das Bessere ist der Feind des Guten“ (Original italienisch: „Il meglio è l’inimico del bene“, Dictionnaire philosophique, Voltaire). So könnte man unseren Schwerpunkt „Aktuelles vom vorderen Augenabschnitt“ überschreiben. Denn wo gibt es höhere Erfolgsquoten und geringere Komplikationsraten als in der Hornhaut- und Linsenchirurgie, speziell bei den Katarakt-Operationen? So erreichen je nach Studie 84 bis 93 Prozent aller Katarakt-Patienten einen Visus von >0,5, bei Exklusion aller visusrelevanten Vorerkrankungen sogar 95 bis 99 Prozent. Dabei ist eine refraktive Treffsicherheit von <1,0 dpt bei 72 bis 97 Prozent realisiert (Hahn et al. 2012). Wofür also, könnte man meinen, brauchen wir die Katarakt-Operation mit dem Femto-Laser? Dass sie durchaus Sinn machen kann, erläutert in dieser Ausgabe Michael Knorz (Seite 22). Wofür brauchen wir Intraokularlinsen mit neuen Filtern, wenn die UV-Filterlinsen bisher hervorragende Ergebnisse lieferten? Dazu finden Sie Anregungen auf Seite 24. Claus Cursiefen (S. 17) legt uns dar, welche Vorteile neue Methoden in der Hornhaut-Chirurgie bringen und Dorothee Möller (S. 25) bringt uns auf den aktuellen Stand in der Glaukom-Behandlung. Concept Ophthalmologie 03 / 2013 11-Editorial Liekfeld_final.indd 11 Um uns allerdings bei unserer Behandlung und in unseren operativen Methoden zu perfektionieren, hilft uns vor allem moderne Diagnostik. Bei einem großen Angebot verschiedener Geräte auf dem Markt macht es Sinn, objektive Vergleiche als Kriterium für eine Beurteilung heranzuziehen. Dabei ist vor allem für den niedergelassenen Augenarzt relevant, was zu einem angemessenen Preis mit angemessenem Aufwand zuverlässige Messungen liefert (wie zum Beispiel bei der Pachymetrie, siehe S. 15). Und dass wir vielleicht beim Diabetiker demnächst nicht nur die Netzhaut kontrollieren, sondern auch die Hornhaut untersuchen, das stellen uns mit beeindruckenden Bildern der konfokalen in-vivo-Mikroskopie Andrey Zhivov und Rudolf Guthoff (S.12) dar. Und so will ich auch mit Voltaire enden und Ihnen viel Spaß beim Lesen wünschen: „Lest, bildet euch! Allein die Lektüre entwickelt unseren Geist ...“ Ihre Anja Liekfeld 11 24.03.2013 21:26:04 schwerpunkt vorderer augenabschnitt In vivo konfokale Mikroskopie im klinischen Alltag Die moderne in vivo konfokale Mikroskopie wie das Rostock-Laser-Scanning-Mikroskop (RLSM), eine Kombination aus dem Rostock-Cornea-Modul (RCM) und dem Heidelberg-RetinaTomograph II (HRT II), ermöglicht eine hochaufgelöste in vivo Darstellung der Hornhaut, verbunden mit einer genaueren Tiefenlokalisation. Von Dr. Andrey Zhivov, Prof. Dr. Rudolf Guthoff. D ie Technologie erlaubt eine nicht-invasive Untersuchung in der Patientenbetreuung sowie im Tierexperiment. Zahlreiche Publikationen in Pubmed (326 Manuskripte 2012) belegen die Effektivität der Methode bei der Analyse der Bestimmung der Zellzahl1;2, Darstellung des Subbasalen Nervenplexus (SNP)3-5, Differenzialdiagnose von verschiedenen Zellpopulationen2;6, zwei- und dreidimensionale Rekonstruktion sowie online 2D-Mapping der Hornhautstrukturen7-9. Für den klinischen Alltag ist die Differenzialdiagnose von verschiedenen Zellpopulationen am wichtigsten. Typischerweise befinden sich die Entzündungszellen in einer Tiefe von 50-70 µm in der Ebene der unteren Intermediärzellen und Basalzellen des Epithels, Bowman-Membran sowie Strukturen des SNP der Hornhaut. Die typischen Charakteristika der entzündlichen Zellen wurden in Abb. 1 dargestellt und zusammengefasst. Bei einem Infiltrat der Hornhaut zeigen sich die regelmäßigen Hornhautstrukturen des Epithels und des Stromas mit einer Infiltration von entzündlichen Zellen in der Ebene der Basalzellen und des SNP. Die Leukozyten (vermutlich Makrophagen) präsentieren sich als hyperreflektive, entrundete Zellkörper mit ca. 10-12 µm Durchmesser (Abb. 1a). Die reifen Langerhans- Abb. 1: Zelldifferenzierung mit der in vivo konfokalen Mikroskopie. A) Leukozyten: speckige hyperreflektive Zellen (ca. 12-15 µm) ohne Ausläufer, vermutlich Makrophagen, (1) konfokale Mikroskopie vom Leukozyten im Blutausstrich. B) Langerhans-Zellen: große Zellen (Zellkörper ca. 10 µm) mit langen Dendriten bis 15-20 µm im Hornhautepithel; (1) Darstellung mit Vimentin. C) Konfokalmikroskopische Darstellung der viralen Keratitis: genaue Differenzierung zwischen SNPStrukturen und entzündlichen Zellen (Leukozyten, LangerhansZellen) nicht möglich. (1) Schrägschnitt durch das Epithel, die Bowman-Membran und das anteriore Stroma zeigt die Ansammlung von entzündlichen Zellen (Pfeil). D) Hyperreflektive Pilzhyphen im mittleren Stroma (Pfeil) begleitet mit massiver leukozytärer Infiltration des Stromas (#). E) Akanthamöben: (a) typ. doppelwandige Zysten mit ca. 20 µm Durchmesser innerh. des Stromas (Pfeil), (b) zum Vgl.die Infiltration mit Leukozyten (Granulozyten) als Zeichen einer schweren Entzündung beim gleichen Patienten (Pfeil). Modifiziert nach Zhivov 20062 12 12-hornhaut-mikroskopie_final.indd 12 Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:27:28 Anz. vorderer augenabschnitt Zellen (LZ) stellen sich als spinnenähnliche Zellen dar, die mit benachbarten Zellen und Nervenfasern teilweise netzartige Strukturen bilden (Abb. 1b). schwerpunkt Multiple exogene und endogene Ursachen können zu einem Epitheldefekt der Hornhaut und bei Progression zum Ulkus führen. Konfokalmikroskopisch lassen sich Hornhautulzera verschiedener Ätiologie unterscheiden: bakterielle, mykotische und durch Protozoen (Akanthamöben) bedingte10. Mittels in vivo konfokaler Mikroskopie ist auch ein direkter Nachweis von Akanthamöbenzysten möglich1;2;6. Diese präsentieren sich als doppelwandige Zysten mit ca. 20 µm Durchmesser (Abb. 1e). Die Pilzhyphen sowie Akanthamöbenzysten befinden sich typischerweise im Stroma der „intakten Hornhaut“, da die Mikroskopie im Ulkusbereich nur das hyper-reflektive Gewebe des Ulkusgrundes darstellt. Es ist empfehlenswert, zuerst den Rand des Defektes (Infiltrat, Ulkus etc.) darzustellen, die Tiefe anzupassen und danach langsam die „intakte Hornhaut“ zu mikroskopieren. Bei einem bakteriellen Ulkus zeigt sich ein typischer hyperreflektiver Defekt ohne erkennbare Strukturen auf dem Ulkusboden. Am Ulkusrand sieht man die Übergangszone mit geschwollenem Epithel. Die Ebene der Basalzellen und des subepithelialen Nervenplexus (SNP) ist mit inflammatorischen Zellen (Leukozyten und dendritischen Zellen) infiltriert. Die Bakterien selbst lassen sich nicht darstellen. Mykotische Ulzera weisen typischerweise hyperreflektive Pilzhyphen auf (Abb. 1d). Laut Literatur ist eine Differenzialdiagnostik zwischen Fusarium solani und Hefen möglich6;11;12. Abb. 1d präsentiert die hyperreflektiven netzartigen Pilzhyphen, deren Morphologie den Charakteristika der Gattung Fusarium solani entspricht. Eine Analyse des subbasalen Nervenplexus (SNP) der Hornhaut erlaubt eine Einschätzung der Schwere der peripheren Neuropathie bei degenerativen Erkrankungen13-15. Die entwickelten Algorithmen erlauben eine automatisierte Erkennung der Strukturen des SNP sowie eine Auswertung der Daten anhand morphologischer und topologischer Parameter13;14. Nervenfaserdichte, Länge, Anzahl von Hauptfasern und Ästen, Tortuositas sowie Anzahl der End- und Kreuzungsstellen sind die Hauptparameter, welche signifikante Unterschiede zwischen Normalprobanden und Patienten mit diabetischer Neuropathie gezeigt haben. Je nach Problemstellung können die Maßzahlen einzeln, kombiniert oder gewichtet zur Quantifizierung der netzwerkartigen Strukturen des SNP herangezogen werden. 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Abbildung aus Zhivov 201114 Abb. 3: Online Mapping der normalen menschlichen Hornhaut. A) Online Mapping des subepithelialen Nervenplexus: Ein verzweigtes Netzwerk von dünneren Fasern verläuft exakt parallel zur Bowman-Membran und bildet einen Wirbel im nasal unteren Quadranten. Bildgröße 1,6 x 1,6 mm. B-D) Rekonstruktion des Epithels: Ebene der Intermediärzellen (B), Ebene der Bowman-Membran (C) und Stroma (D) - die Keratozytenkerne sind als hyperreflektive, oval geformte Strukturen erkennbar, stromale Nerven sind mit Pfeil markiert. Originale Bildgröße: 1,6 x 1,6 mm. Modifiziert nach Zhivov 200917 Weiterhin erlaubt die moderne in-vivo konfokale Mikroskopie eine online 2D-8 bzw. offline 3D-Rekonstruktion7;16 des untersuchten Gewebes und damit auch einen direkten Vergleich mit den Ergebnissen der traditionellen Histologie. Der entscheidende Vorteil des 2D-Mapping ist die Darstellung von größeren Flächen der Hornhaut. Bisher wurden lediglich optische Schnitte der Hornhaut von max. 400 x 400 µm aufgenommen. Dies erlaubt dem Untersucher die Beurteilung einer Fläche von 0,16 mm2, wobei deren Lokalisierung mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht reproduzierbar ist. Die neu entwickelte Methode des 2D-Mappings ermöglicht demgegenüber die Rekonstruktion eines Panoramabildes von maximal circa 10 mm2.8 Fazit für die Praxis Die konfokale in vivo Mikroskopie zeigt mikromorphologische Veränderungen auf zellulärer Ebene, die zur Beurteilung pathologischer Veränderungen, der Defektgeometrie sowie des Heilungsverlaufes der Hornhaut von klinischem Interesse sind. Die nicht-invasive in vivo Differenzialdiagnostik im Frühstadium, insbesondere bei mykotischen und durch Akanthamöben Dr. Andrey Zhivov (links), Prof. Dr. Rudolf Guthoff (rechts), Universitäts-Augenklinik Rostock 14 12-hornhaut-mikroskopie_final.indd 14 verursachte Prozesse, erlaubt eine frühere und effektive Behandlung des Krankheitsbildes. Eine Untersuchung des SNP ermöglicht die Analyse der Nervenveränderungen bei degenerativen Erkrankungen, insbesondere bei Diabetes mellitus. Literatur 1. Guthoff RF, Zhivov A, Stachs O. In vivo confocal microscopy, an inner vision of the cornea - a major review. Clin.Experiment.Ophthalmol. 2009;37:100-17. 2. Zhivov A, Stachs O, Kraak R et al. In vivo confocal microscopy of the ocular surface. Ocul. Surf. 2006;4:81-93. 3. Stachs O, Zhivov A, Kraak R et al. Structural-functional correlations of corneal innervation after LASIK and penetrating keratoplasty. J.Refract.Surg. 2010;26:159-67. 4. Patel DV, McGhee CN. Mapping of the normal human corneal sub-Basal nerve plexus by in vivo laser scanning confocal microscopy. Invest Ophthalmol.Vis.Sci. 2005;46:4485-8. 5. Patel DV, McGhee CN. In vivo confocal microscopy of human corneal nerves in health, in ocular and systemic disease, and following corneal surgery: a review. Br.J.Ophthalmol. 2009;93:853-60. 6. Labbe A, Khammari C, Dupas B et al. Contribution of in vivo confocal microscopy to the diagnosis and management of infectious keratitis. Ocul.Surf. 2009;7:41-52. 7. Zhivov A, Stachs O, Stave J et al. In vivo three-dimensional confocal laser scanning microscopy of corneal surface and epithelium. Br.J.Ophthalmol. 2009;93:667-72. 8. Zhivov A, Blum M, Guthoff R et al. Real-time mapping of the subepithelial nerve plexus by in vivo confocal laser scanning microscopy. Br.J.Ophthalmol. 2010;94:1133-5. 9. Patel DV, McGhee CN. In vivo laser scanning confocal microscopy confirms that the human corneal sub-basal nerve plexus is a highly dynamic structure. Invest Ophthalmol. Vis.Sci. 2008;49:3409-12. 10. Zhivov A, Stachs O, Kraak R et al. [Cellular laser microscopy of corneal ulcer and infiltrate]. Klin.Monbl.Augenheilkd. 2008;225:86-90. 11. Labbe A, Gabison E, Cochereau I et al. Diagnosis of fungal keratitis by in vivo confocal microscopy: a case report. Eye (Lond) 2011;25:956-8. 12. Brasnu E, Bourcier T, Dupas B et al. In vivo confocal microscopy in fungal keratitis. Br.J.Ophthalmol. 2007;91:588-91. 13. Zhivov A, Winter K, Hovakimyan M et al. Imaging and Quantification of Subbasal Nerve Plexus in Healthy Volunteers and Diabetic Patients with or without Retinopathy. PLoS. One. 2013;8:e52157. 14. Zhivov A, Winter K, Peschel S et al. [Quantitative analysis of corneal subbasal nerve plexus with in vivo confocal laser scanning microscopy]. Klin.Monbl.Augenheilkd. 2011;228:1067-72. 15. Messmer EM, Schmid-Tannwald C, Zapp D et al. In vivo confocal microscopy of corneal small fiber damage in diabetes mellitus. Graefes Arch.Clin.Exp.Ophthalmol. 2010;248:1307-12. 16. Stachs O, Zhivov A, Kraak R et al. In vivo three-dimensional confocal laser scanning microscopy of the epithelial nerve structure in the human cornea. Graefes Arch.Clin.Exp. Ophthalmol. 2007;245:569-75. 17. Zhivov A, Guthoff R, Stachs O. [On-line mapping of corneal structures with in vivo laser scanning microscopy]. Klin.Monbl.Augenheilkd. 2009;226:980-3. Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:27:29 vorderer augenabschnitt schwerpunkt Geräte im Vergleich Die Bestimmung der Hornhautdicke gewinnt im ophthalmologischen Alltag zunehmend an Bedeutung. Insbesondere in der Vorderabschnitts-Chirurgie, aber auch bei der Glaukomdiagnostik ist die Pachymetrie Standard geworden. Vier Pachymetriegeräte wurden verglichen. Von Dr. Gulmira Baader, Angela Ehmer, PD Dr. Anja Liekfeld. G rundsätzlich unterscheidet sich das UltraschallKontakt-Verfahren von einer optischen kontaktfreien Pachymetrie-Methode, wobei ersteres bisher als Referenz-Standard galt. Dem Anwender stehen unterschiedliche Geräte verschiedener Hersteller zur Verfügung. Die Geräte unterscheiden sich hinsichtlich Messprinzip, Handhabung, Messqualität, Design und Preis. Wir haben vier verschiedene auf dem Markt erhältliche Pachymetrie-Geräte im klinischen Alltag verglichen. Es handelt sich um die in Tabelle 1 (Seite 16) zusammengestellten Geräte. Vergleicht man im Bland-Altman-Diagramm die Übereinstimmungen der einzelnen Geräte miteinander, so zeigen die beiden Geräte Galilei als kontaktfreies Verfahren und Pachmate als Ultraschall-Methode die beste Übereinstimmung. An den verschiedenen Geräten haben wir jeweils 20 Patienten/Augen vermessen. Die eingeschlossenen Patienten waren augengesund ohne Voroperationen und hatten keine Ammetropien von mehr als 4 Dioptrien im sphärischen Bereich bzw. keinen Astigmatismus von mehr als 2 Dioptrien. Es wurden jeweils fünf Wiederholungsmessungen pro Auge und Gerät durchgeführt. Grafik 2 (rechts oben) zeigt die Werte, die wir für die Hornhautdicken mit den unterschiedlichen Geräten ermitteln konnten. Dabei zeigte sich im Kruskal-Wallis-Test kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Werten der verschiedenen Geräte. Grafik 2: Mit den unterschiedlichen Geräten ermittelte Hornhautdicken Vergleicht man allerdings die Reproduzierbarkeit der einzelnen Wiederholungsmessungen für die jeweiligen Geräte, zeigt Grafik 3 (rechts unten) die statistisch signifikanten Unterschiede für die verschiedenen Geräte mit der höchsten Streuungsbreite für die Geräte Palm Scan und Pachmate. Grafik 3: Mittlere Standardabweichung der zentralen Hornhautdicke Angela Ehmer, Augenklinik am Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam Concept Ophthalmologie 03 / 2013 15-pachymetrie_final.indd 15 15 24.03.2013 21:28:17 schwerpunkt vorderer augenabschnitt Fazit Zusammenfassend konnten wir die folgenden Schlüsse für die verschiedenen von uns getesteten Pachymetrie-Geräte ziehen: – Mit allen Geräten ließ sich die Vermessung der Hornhautdicke gut durchführen. – Es zeigen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geräten für die jeweils ermittelten Mittelwerte. – Einige Geräte zeigten eine signifikant höhere Streuung innerhalb der einzelnen Messungen. – Am angenehmsten für Anwender und Patient stellte sich die kontaktfreie Methode mit der Galilei-Scheimpflug-Kamera dar. Hier sind jedoch die nicht unerhebliche Größe des Gerätes und der Preis zu bedenken – zwei Faktoren, die vor allem im Praxis-Alltag eine wichtige Rolle spielen. In Tabelle 1 sind die wesentlichen Punkte für eine mögliche Entscheidungsfindung für das ein oder andere Gerät zusammengestellt. Non-Kontakt- Pachymetrie Kontakt- Pachymetrie Gerät Galilei (Ziemer) Pachmate (DGH) PALM Pachymeter (MMD) PAC-Scan (T-Med) Aufnahmeposition sitzend liegend liegend liegend Mobilität feststehend mobil mobil Mitnahme möglich Anzahl Messwerte/ Aufnahme 1 25 (MW automatisch berechnet) 8 1 Bedienung / Durchführung der Messung +++ + ++ +++ Schnelligkeit der Messung ++ + +++ ++ Messkomfort für den Patienten +++ + ++ ++ Preis 49.400 Euro 5.500 Euro 1.700 - 2.600 Euro 3.900 Euro Tabelle 1: Die wichtigsten Merkmale der vier untersuchten Pachymetrie-Geräte (Preisangaben lt. Hersteller; ohne Gewähr) termine aus- und fortbildung April 06.04. Cornea Aktuell: Crosslinking und DMEK Dresden Universitäts-Augenklinik Mit Unterstützung von Geuder und Oculus Info/Anmeldung: Tel. 0351/458-3381 und -3841 Details: www.geuder/symposien 08.04. Roadshow „Erfolgsfaktor Kontaktlinse“ Info-Abend Köln Bach Optic / Oculus Optikgeräte Info: Tel. 02236/96229-0 www.bachoptic.de 16 15-pachymetrie_final.indd 16 09.04. Schweizer Hausmesse Nürnberg Info: A. Schweizer GmbH Tel. 09191/72100 www.schweizer-optik.de weiterer Termin: 11.04. Berlin 11.-13.04. 27. Kongress der DGII Heidelberg Anfragen: Prof. Dr. G. Auffarth Tel. 06221 / 56-6604 [email protected], www.dgii.org Organisation: Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/592244 [email protected] 09.04. Anpassen sphärische und torische Kontaktlinsen (weich) Aufbau-Seminar Wien Kontakt: CooperVision Tel. 01310/12-50 [email protected] 12.04. Workshop InstrumentenAufbereitung Heidelberg Veranstaltung von Geuder AG und Miele, Anmeldung: Tel. 06221/306841 oder [email protected] weiterer Termin: 09.04. Stuttgart 12.04. Anpassen multifokale Kontaktlinsen (weich) Jena Kontakt: CooperVision Tel. 06071/305-0 [email protected] 12.04. Anpassen sphärische und torische KL (weich) Aufbau-Seminar Lübeck Kontakt: CooperVision Tel. 06071/305-0 [email protected] weitere Termine finden Sie auf Seite 42 Concept Ophthalmologie 03 / 2013 25.03.2013 14:50:25 vorderer augenabschnitt schwerpunkt Aktuelle Entwicklungen bei der Keratoplastik und der Chirurgie der Hornhaut Im Bereich der Hornhautchirurgie gibt es im Moment viele spannende Veränderungen. Die Neuentwicklungen im Bereich der lamellären Transplantationschirurgie verändern zum Beispiel komplett die Indikationsstellung, die Operationsverfahren und auch die Nachsorge bei verschiedensten Erkrankungen der Hornhaut. Drei wichtige Neuentwicklungen werden hier diskutiert. Von Prof. Dr. Claus Cursiefen. Diese drei Neuentwicklungen sind: 1.) Neue lamelläre Techniken der Hornhauttransplantationschirurgie (DMEK, DSAEK, DALK) 2.) Antibakterielle Behandlung bei nekrotisierender Keratitis mittels cornealem Crosslinking 3.) Intraoperative Bildgebung erhöht Sicherheit bei lamellärer Transplantationschirurgie. Ziel dieser Übersicht ist es, die aktuelle Entwicklung in diesen drei Bereichen kurz darzustellen. Entwicklungen im Bereich der lamellären Transplantationschirurgie Während wir mit der perforierenden Keratoplastik in den letzten 100 Jahren ein etabliertes Standardverfahren zur Therapie von Erkrankungen der Hornhaut hatten, mit dem mittelgute aber langwierige Visuserholungen zu erzielen waren, haben die lamellären Transplantationstechniken ganz neue Möglichkeiten und auch ein wesentlich sichereres und effektiveres Operieren möglich gemacht. Bei Erkrankungen des Hornhautendothels, also der Fuchs’schen Endotheldystrophie, der pseudophaken bullösen Keratopathie und der PEX-Keratopathie, sind mit den hinteren lamellären Transplantationsverfahren wie der DMEK und der DSAEK fast alle Probleme der lamellären Transplantationschirurgie vermeidbar. Wir haben eine wesentlich schnellere Visuserholung innerhalb von Tagen bis Wochen, wir haben sehr viel bessere Sehschärfen Concept Ophthalmologie 03 / 2013 17-keratoplastik_final.indd 17 mit über 50 % der Patienten bei DMEK von >0,8 nach einem Jahr, wir haben wesentlich weniger Immunreaktionen bei der DMEK als bei der perforierenden Keratoplastik (Faktor 15 weniger), wir haben keine nahtassoziierten und kaum intraoperative Komplikationen mehr. Die Wahl des hinteren lamellären Transplantationsverfahrens ist inzwischen eindeutig zugunsten der DMEK entschieden. Im direkten Vergleich DMEK versus DSAEK ergeben sich bei der DMEK schnellere und bessere Visuswerte als bei der DSAEK. Bei der DMEK erreicht ein Großteil der Patienten nach einem Jahr eine Sehschärfe von >0,8. Hauptnachteil der DMEK im Vergleich zur DSAEK ist die höhere Rate von erneuten Luftinjektionen (Re-bubbling), die nötig sind, um das Transplantat anzulegen. In der Summe ist aber DMEK das Standardverfahren bei der hinteren lamellären Keratoplastik. Es bleiben jedoch Indikationen für die DSAEK, wie z.B. sehr trübe Hornhaut, sehr flache Vorderkammer, komplizierte Vorderabschnittsaugen mit Implantaten (Baerveldt etc.) oder Patienten, bei denen eine erneute Luftinjektion aus medizinischen oder sozialen Gründen nicht möglich ist, bei diesen Patienten ist die DSAEK dann das bessere Verfahren. Prof. Dr. med. Claus Cursiefen ist Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Augenheilkunde der Universität zu Köln 17 24.03.2013 21:28:53 schwerpunkt vorderer augenabschnitt Auge. Bei Transplantatversagen nach perforierender Keratoplastik muss auch nicht zwingend eine erneute perforierende Keratoplastik durchgeführt werden. Wenn vor der Immunreaktion eine gute Sehschärfe bei mittelgradigem Astigmatismus erzielt wurde, kann eine hintere lamelläre Keratoplastik durchgeführt werden und das eingetrübte Transplantat klart sich wieder auf, so dass relativ schnell und sicher eine erneute Visuserholung auf den Vor-Immunreaktionszustand möglich ist. DALK: Nach einem kürzlich veröffentlichen Report der American Academy of Ophthalmology ist die DALK (tiefe anteriore lamelläre Keratoplastik) bei Keratokonuspatienten der perforierenden Keratoplastik vom Sicherheitsaspekt und vom Transplantatüberleben her überlegen, im Bezug auf die refraktiven Ergebnisse aber der perforierenden Kerato-plastik gleichwertig. Problem ist hier die schwierigere Operationstechnik, so dass in Deutschland nur etwa fünf Prozent aller Transplantationen als DALK erfolgen. Dennoch sollte gerade auch bei jüngeren Keratokonuspatienten versucht werden, mittels DALK das Risiko einer endothelialen Immunreaktion zu verhindern. Antibakterielle corneale CrosslinkingBehandlung Cursiefen Es ist seit Längerem bekannt, dass die Bestrahlung mit UVLicht bakterizid wirkt. Bereits im Jahre 2008 wurden erste klinische und experimentelle Studien zum antibakteriellen Effekt der kombinierten Riboflavin-UVA-Behandlung veröffentlicht. Die Arbeitsgruppe um Ashley Behrens konnte zeigen, dass in vitro die kombinierte Riboflavin-UVABehandlung effektiv gegen viele Bakterienstämme, inklusive Staphylococcus areus und MRSA war. Erste klinische Studien, unter anderem auch von der Arbeitsgruppe um Herrn Seiler, konnten einen antibakteriellen Effekt des cornealen Crosslinkings nachweisen. Abbildung 1: 49-jähriger Patient mit nekrotisierender Keratitis (Pneumokokken) Antibakterielles Crosslinking bei nekrotisierender Keratitis ohne Ansprechen auf topische und systemische Antibiose. A: Befund vor, (B) 1 Tag und 14 Tage (C) nach Crosslinking. Eine deutliche Stabilisierung des Befundes unter Fortsetzung der antibiotischen und antientzündlichen Therapie ist deutlich sichtbar. Erreger: Pneumokokken Die perforierende Keratoplastik bleibt erhalten für vaskularisierte und vernarbte Hornhäute, bei denen ein hinterer und lamellärer Austausch keine Sehverbesserung ermöglicht oder in Augen mit ausgeprägter Vorder- und Hinterabschnittpathologie wie zum Beispiel das Silikonöl-gefüllte 18 17-keratoplastik_final.indd 18 Auch in unserer eigenen Klinik haben wir inzwischen bei mehreren Patienten mit nekrotisierender stromaler Keratitis ohne ausreichendes Ansprechen der antibiotischen Therapie eine Stabilisierung des Befundes durch Crosslinking nachweisen können (Abbildung 1). Im Verlauf kann dann im reizfreien Zustand eine perforierende Keratoplastik mit wesentlich geringerem Risiko einer endothelialen Immunreaktion durchgeführt werden. Die antibiotische Therapie muss nach der Bestrahlung fortgesetzt werden. Zusätzlich ist eine antientzündliche Therapie von Nöten. Des Weiteren muss bei Heilungsstörungen in der Regel eine Amnionmembrantransplantation durchgeführt werden. Experimentelle Daten zum Effekt auf Pilze und Amöben zeigen, dass der antimykotische Effekt eher bescheiden und der Effekt gegen Amöben noch reduzierter zu sein scheint. Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:28:54 vorderer augenabschnitt Intraoperative Bildgebung erhöht Sicherheit bei lamellärer Transplantationschirurgie Die Verbreitung der minimal invasiven Transplantationsverfahren wie DMEK und DALK ist unter anderem auch deshalb noch reduziert, weil die Visualisierung dieses delikaten Gewebes in der Vorderkammer während der Operation eingeschränkt ist. Hier kann möglicherweise die intraoperative OCT-Technik (I-OCT), wie zum Beispiel mit dem Gerät der Firma Opto Medical Technologies GmbH in Lübeck, helfen. Wir führten deshalb in einer Pilotstudie an 25 konsekutiven Patienten mit DMEK bei Fuchs Dystrophie und bei zehn Patienten mit DALK-Chirurgie bei Keratokonus, Hornhautdystrophie oder Herpesnarben eine intraoperative OCT-Untersuchung durch (Steven et al., submitted). Sie zeigt zum einem, dass mit dem I-OCT alle Schritte der lamellären Transplantationsverfahren intraoperativ darstellbar waren. Dies ist insbesondere bei der DMEK von Bedeutung, wenn bei trüben Hornhäuten die Entfaltung des Hornhautgewebes in der Vorderkammer ansonsten schlecht zu visualisieren ist. Dies war mit der I-OCT Technik bei allen DMEK-Hornhäuten möglich. Des Weiteren erlaubt die intraoperative OCT-Technik eine genaue Darstellung der Flüssigkeitspolster zwischen DMEK-Lamelle und Hornhaut und erlaubt so eine wesentlich präzisere Dosierung der kompletten Vorderkammerluftfüllung bis zu einem kompletten Anliegen der Descemet’schen Membran. Zudem ermöglicht die I-OCTTechnik damit eine Verkürzung der Operationsdauer. Bei der tiefen anterioren lamellären Keratoplastik mittels DALK können ebenfalls mit I-OCT alle Schritte der Operation visualisiert werden. Besonders hilfreich ist hier die genaue, exakte Lokali- schwerpunkt sation der Positionierung der Nadel im Hornhautstroma. Des Weiteren kann genau beurteilt werden, ob bei fehlender Bigbubble-Formierung die lamelläre Präparation bis hinunter auf die Descemet’sche Membran erfolgt ist oder noch prädescemetales Gewebe abgetragen werden muss. Außerdem erlaubt die I-OCT-Technik die Beurteilung von Flüssigkeit zwischen Hornhaut und Descemet’scher Membran, die dann noch über das Interface trainiert werden kann. Zusammenfassend erlauben diese erstmals auf der ARVO 2012 vorgestellten Studienergebnisse die Schlussfolgerung, dass mit der I-OCT-Technik die Sicherheit und auch die Präzision der tiefen anterioren lamellären Keratoplastik und auch der DMEK-Chirurgie verbessert werden kann. Zusammenfassend gibt es im Moment viele spannende Neuentwicklungen im Bereich der Hornhautchirurgie. Diese müssen im Rahmen von kontrollierten Studien weiter begleitet werden und ihren endgültigen Platz im Therapieschema finden. Weitere Informationen auch unter www.dmek.de. Referenzen 1. Cursiefen C, Kruse FE. [DMEK: Descemet membrane endothelial keratoplasty]. Ophthalmologe. 2010;107:370-6 2. Tourtas T, Laaser K, Bachmann BO, Cursiefen C, Kruse FE Descemet membrane endothelial keratoplasty versus descemet stripping automated endothelial keratoplasty. Am J Ophthalmol. 2012;153:1082-90 3. Heindl LM, Riss S, Laaser K, Bachmann BO, Kruse FE, Cursiefen C. Split cornea transplantation for 2 recipients - review of the first 100 consecutive patients. Am J Ophthalmol. 2011;152:523-532 4. Cursiefen C. Descemet membrane endothelial keratoplasty: the taming of the shrew. JAMA Ophthalmol. 2013;131:88-9 6. Cursiefen C, Heindl LM. Perspektiven der tiefen anterioren lamellären Keratoplastik Ophthalmologe 2011;108:833–839 7. Steven P, Hos D, Heindl LM, Bock F, Cursiefen C. [Immune Reactions after DMEK, DSAEK and DALK.]. Klin Monbl Augenheilkd. 2013 Feb 27. [Epub ahead of print] IMPRESSUM Herausgeber Prof. Dr. med. Fritz Dannheim E-Mail: [email protected] Heinz Jürgen Höninger (verantwortlich) Tel. (07522) 931-073, E-Mail: [email protected] PD Dr. med. Anja Liekfeld (Vorderer Augenabschnitt) E-Mail: [email protected] Prof. Dr. med. Albert J. Augustin (Hinterer Augenabschnitt) E-Mail: [email protected] Autoren und Gesprächspartner dieser Ausgabe Prof. Dr. Claus Cursiefen, Prof. Dr. Fritz Dannheim, Dr. Georg Eckert, Angela Ehmer, Prof. Dr. Erich Elstner, Prof. Dr. Rudolf Guthoff, Heinz Jürgen Höninger, Prof. Dr. Michael Knorz, Dr. Uwe Kraffel, PD Dr. Anja Liekfeld, Dr. Dorothee Möller, Valerie Ostler, Christian Schmid, Susanne Wolters, Dr. Andrey Zhivov Verlagsanschrift autentic.info GmbH Zunftwinkel 7 D-88239 Wangen im Allgäu Gestaltung autentic.info, Wangen / Nicole Kappe Internet www.concept-ophthalmologie.de www.autentic.info Anzeigendisposition Michaela Einhauser E-Mail: [email protected] Tel. (07522) 931-073, Fax (07522) 707 98 32 Redaktionsadresse autentic.info GmbH, Redaktion CONCEPT Ophthalmologie Postfach 1410, 88230 Wangen im Allgäu Anzeigenverkauf Deutschland Karin Burghardt E-Mail: [email protected] Tel. 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L amellierende Techniken etablieren sich zunehmend im Spektrum der Keratoplastik. Dies vor allem im Bereich der hinteren lamellierenden Keratoplastik durch die Einführung von DSAEK (Descemet’s Stripping Automated Endothelial Keratoplasty) und DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty), die bei entsprechender Indikation sehr gute funktionelle Ergebnisse mit schneller Rehabilitation liefern (lesen Sie dazu den Beitrag von C. Cursiefen Seite 17). Die vordere lamellierende Keratoplastik ist schon länger für Patienten mit Keratokonus oder Trübungen im vorderen Hornhautstroma etabliert. Limitierend sind bisher jedoch eine schwierige und wenig standardisierte Operationstechnik sowie funktionelle Langzeitergebnisse, die denen der perforierenden Keratoplastik nicht überlegen sind. Verantwortlich für die funktionelle Limitation scheint vor allem das Interface zwischen Empfänger- und Spender-Hornhaut. Daher scheint es sinnvoll, nach entsprechenden Ansätzen zu suchen, die standardisiert/ automatisiert mit guten funktionellen Ergebnissen durch ein reguläres Interface zu einer schnellen visuellen Rehabilitation der Patienten führt. Ein neuer Ansatz ist die sogenannte PALK (= PachymetrieAssistierte Lamellierende Keratoplastik). Dabei wird zur Operationsplanung die pathologisch veränderte Hornhaut mit der Scheimpflug-Kamera vermessen, um zu berechnen, wie viel Hornhautgewebe individuell an welchen Stellen abgetragen werden muss, damit möglichst ein reguläres Empfängerbett mit homogener Reststroma-Dicke (ca. 80 µm) verbleibt. Diese Berechnung wird in die Software des Excimerlasers Ama- ris (Fa. Schwind) eingelesen. Der Abtrag des Gewebes erfolgt dann am liegenden Patienten in Tropf- bzw. Gel-Anästhesie analog zur refraktiven Excimer-Behandlung. In das tiefe Hornhautbett des Empfängers wird sodann die bereits präparierte Spender-Hornhautscheibe eingenäht. Bisher ist diese Methode nicht fest etabliert, es existieren keine kontrollierten klinischen Daten, unsere eigenen Erfahrungen beschränken sich auf zwei Patienten, deren funktionelle Ergebnisse nach drei bis sechs Monaten den Ergebnissen nach perforierender Keratoplastik entsprechen. Welche Probleme zeigen sich in der praktischen Anwendung? • Präoperative Pachymetrie und Topografie mittels Scheimpflug-Kamera Eher ungeeignet scheint ein Großteil von Patienten mit Narbenbildung im vorderen Stroma, vor allem bei dichten Trübungen, da eine zuverlässige Darstellung mittels ScheimpflugKamera und damit eine zuverlässige Abtragsberechnung nicht möglich ist. Daher eignen sich vermutlich im Wesentlichen Keratokonus-Patienten für diese Methode. • Operative Prozedur Eine gute Kooperation der Patienten ist erforderlich, da die Operation in Tropfanästhesie erfolgt. Eine konstante Fixation durch den Patienten ist bei der Laserung, die deutlich länger dauert als üblicherweise im Rahmen der refraktiven Chirurgie, erforderlich. Bei einem unserer behandelten Patienten kam es intraoperativ zu einer Mikroperforation, ohne dass die Operation in eine perforierende Keratoplastik konvertiert werden musste. • Postoperativer Verlauf PD Dr. med. Anja Liekfeld (FEBO) ist Chefärztin der Augenklinik am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam 20 20-palk_final.indd 20 Unsere ersten Drei-Monats-Ergebnisse legen keine funktionelle Überlegenheit hinsichtlich Visus, Refraktion und Astigmatismusentwicklung nahe. Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:29:32 vorderer augenabschnitt schwerpunkt Schematische Darstellung der standardisierten und automatisierten vorderen lamellierenden Keratoplastik mittels Pachymetrie und Excimer-Laser Gibt es Vorteile im Vergleich zur ALK? Welche Vorteile bringt das Verfahren im Vergleich zur bisherigen vorderen lamellierenden Keratoplastik (ALK)? Die Methode ist auch bei instabilen Verhältnissen sicher durchführbar, da es sich um eine kontaktfreie Präparation des Empfänger-Hornhautbettes mittels Laser handelt. Die Präparation des Empfänger-Hornhautbettes erfolgt deutlich schneller als bei herkömmlicher manueller Präparation. Der Patient kann (und muss) in Tropf- bzw. Gelanästhesie operiert werden und umgeht damit das Risiko einer Intubationsnarkose. Insgesamt handelt es sich bei der PALK um einen innovativen und interessanten Behandlungsansatz bei vorderen lamellierenden Keratoplastiken, vor allem dann, wenn dem Operateur der Excimer-Laser bereits zur Verfügung steht. Einige Limitationen in der Methode sollten jedoch noch überwunden werden, damit sich das Verfahren als standardisierter Routine-Eingriff durchsetzen kann. Patient, 69 Jahre, Hornhaut-Narbe bei Z.n. Ulcus corneae. Präoperativer Visus: 0,1p Der selbe Patient 3 Monate nach PALK. Noch sind alle Fäden vorhanden; Visus 0,2 sc; geringer Hornhautdefekt (bereits nach erfolgter Amnionmembrantransplantation) Concept Ophthalmologie 03 / 2013 20-palk_final.indd 21 21 24.03.2013 21:29:32 schwerpunkt vorderer augenabschnitt Laser-Refraktive Kataraktchirurgie mit dem Femtosekundenlaser Die Laser-Refraktive Kataraktchirurgie mit dem Femtosekundenlaser kombiniert die wesentlichsten Schritte der Operation in einem Eingriff. Was kann die neue Technik und welche Vorteile bietet sie? Von Prof. Dr. Michael C. Knorz. In Mannheim wird der Laser im aseptischen Operationssaal betrieben, Laser und OP-Mikroskop stehen nebeneinander. Der Patient liegt auf einer schwenkbaren Liege (siehe Foto). Nach dem Abdecken des Auges wird zunächst die Laserbehandlung durchgeführt, dann wird die Liege ausgeschwenkt und unter dem OP-Mikroskop (rechts im Bild) die Operation fortgesetzt. Alternativ kann der Laser auch in einem separaten Operationssaal aufgestellt werden. Der Patient wird dann nach der Laserbehandlung auf der OP-Liege in den eigentlichen OP gebracht. Prof. Dr. Manfred C. Knorz gründete 1993 das erste deutsche LASIK Zentrum, aus dem 1999 das FreeVis LASIK Zentrum Universitätsklinikum Mannheim hervorging 22 22-femto-phako_final.indd 22 Knorz W as kommt nach der Phako, die ja bereits 1967 „erfunden“ wurde? Die Idee, einen Laser zur Kataraktoperation zu nutzen, ist nicht neu. YAGLaser wurden präoperativ zur Kapsulotomie und Kernerweichung eingesetzt und es gab einen YAG-Laser-Handgriff, mit dem der Kern zerkleinert werden konnte. Diese Techniken haben sich nicht durchgesetzt, da keine Kapsulorhexis möglich war und der Kern nicht ausreichend zerkleinert werden konnte. Zoltan Nagy führte 2008 an der Semmelweis Universität in Budapest die erste Laser-Refraktive Kataraktoperation mit dem Femtosekundenlaser der Fa. LenSx Inc. (Aliso Viejo, CA; jetzt Alcon LenSx) durch1. Ich operierte meine ersten Patienten 2009 ebenfalls in Budapest als Gast von Prof. Nagy und verwende diesen Laser seit Juli 2011 in Mannheim. Der Femto-Laser und das OP-Mikroskop stehen nebeneinander. Der Patient liegt auf einer schwenkbaren Liege Was kann die neue Technik? Anders als bei bisherigen Laserbehandlungen kombiniert die Laser-Refraktive Kataraktchirurgie mit dem Femtosekundenlaser die wesentlichsten Schritte der Operation in einem Eingriff: Das Auge wird mittels eines Saugringes angesaugt, die vorher programmierte Behandlung wird nachjustiert, dann führt der Laser die Kapsulorhexis, die Kernzerteilung oder Emulsifikation, die kornealen Schnitte sowie die Astigmatismuskorrektur mittels bogenförmiger Inzisionen in die Hornhaut durch. Sowohl bei der Justierung als auch während der Laseroperation hat der Operateur eine direkte dreidimensionale Kontrolle über ein Videomikroskop (Aufsicht) und ein OCT (Schnittbild)7, so dass eine präzise Steuerung und Überwachung des Lasereingriffs gewährleistet ist. Welche Vorteile bietet die Laser-Refraktive Kataraktoperation? 1. Kapsulorhexis: Durch den Laser wird die Kapsulorhexis exakt reproduzierbar. Eine Luxation der IOL-Optik aus dem Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:30:12 2. Korneale Schnitte: Der Laser ermöglicht exakt reproduzierbare mehrstufige Tunnelschnitte, die besser dichten als ein manueller Schnitt. 3. Kernfragmentation: Bei geringer Kernhärte kann der Laser den Kern emulsifizieren, es ist nur noch eine Absaugung erforderlich. Bei härteren Kernen kann der Kern mittels Laser fragmentiert werden, was die Phakozeit reduziert und damit das Endothel schont5. 4. Astigmatismuskorrektur: Die manuelle Astigmatismuskorrektur mittels limbusparalleler Schnitte, so sie denn überhaupt angewendet wird, ist sehr ungenau. Hier ermöglicht der Laser wesentlich bessere Ergebnisse2,3,4,6, was gerade bei multifokalen IOLs sehr wichtig ist, da diese nur bei postoperativer Emmetropie gute Ergebnisse liefern. Brauchen wir einen Femtosekundenlaser zur Kataraktoperation? www.mpge.de Den beschriebenen Vorteilen stehen (derzeit) hohe Kosten pro Operation gegenüber. Andererseits steigen unsere Ansprüche an die Reproduzierbarkeit und Sicherheit der Kataraktoperation kontinuierlich an, und in diesem Bereich bietet der Laser klare Vorteile. Die Laser-Refraktive Kataraktchirurgie wird sich daher in einem ersten Schritt zum einen im Bereich der refraktiven Linsenchirurgie und zum anderen bei der Ausbildung angehender Operateure durchsetzen. Mit sinkenden Preisen dürfte eine weitere Verbreitung erfolgen. Laser werden bereits von vier Herstellern angeboten. Brillantenblick Literatur: 1. Nagy Z, Takacs A, Filkorn T, Sarayba M. Initial clinical evaluation of an intraocular femtosecond laser in cataract surgery. J Refract Surg. 2009;25:1053-60. 2. Nagy ZZ, Kránitz K, Takacs AI, Miháltz K, Kovács I, Knorz MC. Comparison of intraocular lens decentration parameters after femtosecond and manual capsulotomies. J Refract Surg. 2011;27:564-9. 3. Kránitz K, Takacs A, Miháltz K, Kovács I, Knorz MC, Nagy ZZ. Femtosecond laser capsulotomy and manual continuous curvilinear capsulorrhexis parameters and their effects on intraocular lens centration. J Refract Surg. 2011;27:558-63. 4. Miháltz K, Knorz MC, Alio JL, Takacs AI, Kránitz K, Kovács I, Nagy ZZ. Internal aberrations and optical quality after femtosecond laser anterior capsulotomy in cataract surgery. J Refract Surg. 2011;27:711-716. 5. Takacs AI, Kovacs I, Mihaltz K, Filkorn T, Knorz MC, Nagy ZZ. Central corneal volume and endothelial cell count follwoing femtosecond laser-assisted refractive cataract surgery compared to conventional phacoemulsification. J Refract Surg 2012; 28:387-391 6. Filkorn T, Kovacs I, Takacs A, Horvath E, Knorz MC, Nagy ZZ. Comparison of IOL power calculation and refractive outcome after laser refractive cataract surgery with a femtosecond laser versus conventional phacoemulsification. J Refract Surg 2012;28:540-544 7. Nagy ZZ, Filkorn T, Takacs AI, Kranitz K, Juhasz T, Donnefeld E, Knorz MC, Alio JL. Anterior segment OCT imaging after femtosecond laser cataract surgery. J Refract Surg 2013; 29:110-112 Concept Ophthalmologie 03 / 2013 22-femto-phako_final.indd 23 „Es ist wunderbar“, urteilt Juwelierin Manuela Rieck* über ihre multifokalen Kontaktlinsen. Seit sie diese trägt, sieht sie nah und fern wieder perfekt. Für Ihre filigrane Arbeit mit Brillanten, Perlen oder Edelmetallen ist das unerlässlich. * Manuela Rieck gehört zu etwa 200.000 Menschen in Deutschland, die Mehrstärken-Kontaktlinsen tragen. Ihre simultane multifokale MonatsaustauschKontaktlinse ECCO easy plus zoom korrigiert nicht nur perfekt, sondern garantiert auch bei trockenen Augen komfortables Sehen. Anzeige Knorz Kapselsack wird somit seltener, die Zentrierung der IOL ist besser, eine Verkippung unwahrscheinlicher. Zudem ist ein Einriss der Vorderkapsel seltener, was die Sicherheit der Operation erhöht2,3,4. 25.03.2013 15:13:18 schwerpunkt vorderer augenabschnitt Gelb, gelb, gelb sind alle meine Linsen ... Ein Plädoyer für Blaulichtfiler-Intraokularlinsen von PD Dr. Anja Liekfeld. B laulichtfilter-Intraokularlinsen (IOL) schienen in den letzten Jahren vor allem von der Industrie forciert beworben zu werden. Argumentativ wurden experimentelle Studien angeführt, die zeigen konnten, dass blaues Licht einen toxischen Effekt auf retinale Pigmentepithelzellen hat. Daraus wurde der Umkehrschluss gefolgert, der Schutz vor blauem Licht durch entsprechende Filter-IOL könne das Fortschreiten einer altersabhängigen Makuladegeneration aufhalten. In der Folge gab es eine glaubenskriegartige Aufspaltung in die Lager Pro und Contra, ebenso Industrie-beeinflusst wie emotional argumentativ begleitet. Derzeit haben sich die Blaulichtfilter-IOL fest im klinischen Alltag vieler Operateure etabliert. In der von DGII, BVA und BDOC 2009 durchgeführten Umfrage ergab sich ein Anteil von 22 % Blaulichtfilter-IOL – Tendenz steigend. Andererseits gibt es bedeutende Linsenhersteller, die nach wie vor keine dieser IOL in ihrem Portfolio anbieten und auch das argumentativ zu begründen versuchen. Wie ist der derzeitige Stand der Forschung und was ist rational für oder gegen Blaulichtfilter-IOL ins Feld zu führen? sich einzelne Arbeiten, die unter mesopischen Bedingungen eine statistische Unterlegenheit im Blau-Grün-Bereich für die Blaulichtfilter-IOL zeigen – klinisch und subjektiv für die Patienten jedoch nicht nachweisbar und deutlich in der Unterzahl zu den Arbeiten, die keinen Unterschied zwischen Blaulichtfilter- und herkömmlichen IOL finden. • Die Frage nach dem Schutz der Makula: Nach wie vor gibt es keine klinisch-epidemiologische Studie, die eindeutig belegen könnte, dass Blaulichtfilter-IOL irgendeinen Vorteil hinsichtlich der Prävention einer Makuladegeneration bedeuten. Betrachtet man die drei oben erörterten Fragestellungen, liegt aus rationaler Sicht ein potentieller Vorteil ohne relevanten Nachteil für die Blaulichtfilter-IOL auf der Hand. Das wiederum spricht für eine breite Anwendung dieser Linsen. Nachteilig ist jedoch ein höherer Preis, den die meisten Hersteller für eine Blaulichfilter-IOL verlangen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es eine zunehmende Anpassung an die bisherigen Preise der Standardlinsen geben wird. Keinesfalls gerechtfertigt ist es jedoch, eine Blaulichtfilter-IOL als Sonderlinse mit erhöhtem ärztlichen Aufwand zu betrachten und ggf. dem Patienten ein Privat-Honorar zu berechnen. Einen erhöhten Aufwand für den Operateur oder nachbehandelnden Augenarzt gibt es nicht. • Die Frage nach den Nachteilen: Diskutiert werden funktionelle Nachteile durch eine Blaulichtfilter-IOL in Bezug auf Visus, Kontrastsehen, Farbwahrnehmung und vermehrte Schlafstörungen oder Depressionen aufgrund einer möglichen Melatonin-Suppression. In den zahlreichen in der Literatur zu findenden Arbeiten kann kein Nachteil hinsichtlich Visus, Kontrastsehen oder Melatonin-Stoffwechsel-Störungen nachgewiesen werden. Hinsichtlich der Farbwahrnehmung finden PD Dr. med. Anja Liekfeld (FEBO) ist Chefärztin der Augenklinik am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam 24 24-gelbe iol_final.indd 24 • Die Frage nach funktionellen Vorteilen: In den letzten Jahren haben sich viele Autoren mit möglichen Vorteilen der Blaulichtfilter-IOL befasst. Dabei konnte die Mehrzahl der Beiträge ein überlegenes Kontrastsehen, vor allem auch unter Dämmerungs-Bedingungen nachweisen. Genau dieser Vorteil war ursprünglich der Grund für die Einführung der ersten gelben IOL Mitte der 1990er Jahre durch die Firma Hoya. Außerdem zeigten einige Autoren eine subjektiv angenehmere Farbwahrnehmung, indem kein Patient mit Blaulichtfilter-IOL über eine Zyanopsie berichtete, was hingegen mit herkömmlichen IOL ohne Blaulichtfilter häufiger von Patienten beschrieben und gelegentlich beklagt wird. Offen bleibt die Frage nach dem überlegensten Modell unter den vielen auf dem Markt erhältlichen Linsen. Denn BlaulichtfilterIOL ist nicht gleich Blaulichfilter-IOL. Die Linsen unterscheiden sich jeweils in ihren Transmissionsprofilen für blaues Licht. Und noch einmal anders verhalten sich die ebenfalls erhältlichen Violettlichtfilter-IOL oder sogenannte phototrope Linsen, die sich nur bei entsprechender Lichtexposition einfärben. Hier sind wir Augenärzte als Kliniker und Forscher gefragt, indem diese Unterschiede unter kontrollierten Bedingungen in den nächsten Jahren herausgearbeitet werden, um dem Patienten die optimale Filter-IOL als neuen Standard bieten zu können. Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:31:50 vorderer augenabschnitt schwerpunkt Aktueller Stand in der Glaukombehandlung Das Glaukom ist weltweit die zweithäufigste Erblindungsursache1. Die Ätiologie ist multifaktoriell. Der Augeninnendruck ist immer noch der einzig beeinflussbare Risikofaktor. So ist das Ziel der Behandlung, das Fortschreiten von Papillen und Gesichtsfeldschaden durch Senkung des Augeninnendrucks zu verhindern. Viele Studien haben gezeigt, dass durch die Drucksenkung die Progression des Glaukomschadens verzögert werden kann2. Von Dr. Dorothee Möller. I n der Glaukombehandlung stehen medikamentöse und operative Therapien zur Verfügung. Nach den Richtlinien der European Glaucoma Society (EGS) steht die medikamentöse Augeninnendrucksenkung vor der Laserbehandlung und der operativen Therapie. Die verschiedenen Medikamente führen über unterschiedliche Wirkmechanismen zur Augeninnendrucksenkung. Betablocker, Alpha2-Agonisten und Karboanhydrasehemmer reduzieren die Kammerwasserproduktion, Prostaglandinanaloga erhöhen den uveoskleralen Abfluss und Parasympathomimetika verbessern den trabekulären Abfluss. Die Therapie beginnt mit einer Monotherapie. Bei unzureichender Drucksenkung oder Progression des Schadens muss eine Mehrfachtherapie durchgeführt werden. Die Applikation mehrerer Augentropfen bereitet vielen Patienten jedoch Schwierigkeiten und die Tropfcompliance sinkt mit zunehmender Anzahl der Medikamente und der Häufigkeit der Tropfengabe. Eine ausführliche Aufklärung des Patienten über die Erkrankung und deren Verlauf trägt zum Verständnis der Wichtigkeit der Tropfenapplikation bei und erhöht die Adhärenz. Die Verwendung von Fixkombinationen anstatt mehrerer Monopräparate vereinfacht die Handhabung, reduziert die Verwechslungsgefahr, vermindert die Tropffrequenz und verringert damit die Menge der Konservierungsmittel3. Ein Nachteil besteht darin, dass alle Fixpräparate einen Betablocker als Kombinationspartner haben. Viele Antiglaukomatosa und deren Konservierungsstoffe verursachen Oberflächenstörungen. Insbesondere Benzalkoniumchlorid schädigt die Becherzellen und die Lipidschicht des Tränenfilms und führt schlussendlich zu einer chronischen Entzündung der Bindehaut und einem trockenen Auge4. Durch Auflockerung der festen Epithelzellverbände kann der Wirkstoff besser die Hornhaut penetrieren und eine stärkere Wirkung entfalten, jedoch können auch Nebenwirkungen verstärkt auftreten. Betablocker führen zur reduzierten Tränenproduktion und das trockene Auge verstärkt sich. Die Zahl der Oberflächenstörungen steigt bei langer Anwendungsdauer Concept Ophthalmologie 03 / 2013 25-glaukombehandlung_final.indd 25 der Tropftherapie und Häufigkeit der Tropfenapplikation und führt zu einer Minderung der Lebensqualität5,6. Um das Risiko einer Oberflächenstörung zu vermindern und die Verträglichkeit zu steigern, wurden in neuerer Zeit alternative Konservantien wie Polyquad oder Purite entwickelt. Polyquad hat einen niedrigeren zytotoxischen Effekt auf das Hornhautepithel. Purite zerfällt bei Licht in Wasser und Kochsalz, die Hornhaut- und Bindehautveränderungen sind im Tierexperiment geringer. Ob die alternativen Konservierungsmittel langfristig tatsächlich besser verträglich sind, muss in weiteren Untersuchungen nachgewiesen werden. Eine weitere Entwicklung ist die Herstellung von gänzlich unkonservierten Augentropfen. Neben den schon länger im Handel erhältlichen Betablockern Timolol und Metipranolol sind Dorzolamid, Clonidin und die Prostaglandinanaloga Tafluprost, Latanoprost und Bimatoprost in einer konservierungsmittelfreien Form erhältlich. Ebenso verfügbar sind die fixen Kombinationspräparate Dorzolamid/Timolol und PilocarpinHCl/Timolol. Konservierungsmittelfreie Antiglaukomatosa können die Augenoberfläche schonen und wahrscheinlich die Erfolgsquote einer fistulierenden Operation erhöhen. Nicht bei allen Patienten ist durch die topische Medikamentengabe der gewünschte Therapieerfolg zu erzielen, so dass Dr. Dorothee Möller ist Oberärztin an der Universitäts-Augenklinik Würzburg 25 24.03.2013 21:32:45 schwerpunkt vorderer augenabschnitt Bei der Kanaloplastik wird ein Prolenefaden in den Schlemmschen Kanal eingeführt. Durch die Fadenspannung kommt es zur Aufweitung des Trabekelmaschenwerks und IOD-Senkung. Die Trabektom-Operation stellt ein neues kammerwinkelchirurgisches Verfahren dar. Mit dem Trabektom wird unter gonioskopischer Kontrolle gezielt das juxtakanalikuläre Trabekelmaschenwerk elektroabladiert. Somit werden die Kollektorkanäle der skleralen Wand des Schlemm-Kanals freigelegt. Die Trabektom-Operation gilt als minimal invasives Verfahren und kann eine Augeninnendrucksenkung bis 35 % erreichen bei Reduzierung der erforderlichen Medikamentenanzahl. Die Möglichkeit einer nachfolgenden Trabekulektomie bleibt bestehen9. Kanaloplastik. Einführung des Prolenefadens in den Schlemmschen Kanal operative Maßnahmen ergriffen werden müssen. Auch Arzneimittel- oder Konservierungsmittelunverträglichkeiten sowie mangelnde Tropfcompliance können eine Operation erzwingen. Goldstandard Trabekulektomie Als Goldstandard der operativen Glaukomchirurgie gilt weiterhin die Trabekulektomie. Eine langfristige IOD-Senkung und Einebnung der Augendruckschwankungen ist zu erreichen. Um einen dauerhaften Erfolg der Operation zu erzielen, werden intra- und postoperativ Hemmstoffe der Wundheilung verwendet. Die intraoperative Applikation von Mitomycin C ist zum Standard geworden. Für die postoperative Nachbehandlung stehen die Anwendung des Antimeta-boliten 5-Fluorouracil oder des VEGF-Inhibitors Bevacizumab zur Verfügung. Viele Studien untersuchen derzeit unterschiedliche Applikationsformen und Kombinationsmöglichkeiten der Wundmodulatoren, ein festes Nachbehandlungskonzept ist bisher noch nicht etabliert7,8. Neben den fistulierenden Operationen, bei denen die Augenvorderkammer eröffnet wird, ergänzen die nicht fistulierenden Operationsmethoden die chirurgischen Möglichkeiten in der Glaukombehandlung: Kanaloplastik und tiefe Sklerektomie. Sie sind für primäre und sekundäre Offenwinkelglaukome mit mittleren Druckwerten geeignet und gelten als risikoärmer. Das Risiko einer Bulbushypotonie und Kataraktentwicklung wird geringer eingeschätzt; es ist kein Einsatz von wundmodulierenden Substanzen notwendig, der Krankenhausaufenthalt verkürzt sich und der Patient ist schneller rehabilitiert. Bei der tiefen Sklerektomie wird nach Präparation eines oberflächlichen Skleradeckels ein tiefer Skleradeckel reseziert und der Schlemmkanal entdacht. Es können resorbierbare Implantate (Healon) eingebracht werden, die den Sklerasee aufrecht erhalten und die Effektivität der Operation erhöhen sollen. 26 25-glaukombehandlung_final.indd 26 Die Implantatchirurgie steht meistens aufgrund des hohen Nebenwirkungsspektrums (Hypotonie, expulsive Aderhautblutung, Hornhautschäden) am Ende der chirurgischen Maßnahmen. Durch einen Silikonschlauch wird das Augeninnenwasser aus der Vorderkammer zu einer Fußplatte in den retroäquatorialen Bereich des Bulbus geleitet. Oft ist zusätzlich eine topische drucksenkende Therapie notwendig. Weitere therapeutische Ansätze zur Glaukombehandlung sind die Verbesserung der Perfusion der Papille und die Neuroprotektion. Bei Hinweisen auf Durchblutungsstörungen, insbesondere nächtliche arterielle Hypotonie, ist eine Blutdrucksteigerung zu erwägen. Hier kommen Sport, salzreiche Kost bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr sowie Optimierung der Blutdruckmedikation in Frage. Verschiedene Medikamente stehen aufgrund ihrer postulierten neuroprotektiven Wirkung im Fokus des Interesses. Unabhängig von der Augeninnendrucksenkung soll Brimonidin einen neuroprotektiven Effekt haben. Desweiteren werden Erythropoetin und Idebenon als mögliche Neuroprotektiva angesehen10;11. Hier stehen die Untersuchungen und Studien noch am Anfang. Literatur 1 Global data on visual impairment in the year 2002. Serge Resnikoff, Donatella Pascolini,Daniel Etya’ale,Ivo Kocur,Ramachandra Pararajasegaram,Gopal P. Pokharel, Silvio P. Mariotti. 2 Terminologie und Handlungsleitlinien für die Glaukome. European Glaucoma Society. 3. Auflage 2008. 3 Stellenwert der Kombinationstherapie in der medikamentösen Glaukombehandlung. Hommer A. Klin Monatsblätter Augenheilkunde 11/2012. 4 Konservierungmittel in der Ophthalmologie. Messmer EM. Ophthalmologe 2012;109:1064-1070. 5 A mulitcenter evaluation of ocular surface disease prevalence in patients with glaucoma. Garcia-Feijoo et al 2012; Clin Ophthalmol 6:441-446(12). 6 Ocular surface disease and quality of live in patients with glaucoma. Skalicky et al. 2012. Am J Ophthalmol; 153(1):1-9(13). 7 Bleb vascularity following post-trabeculectomy subconjunctival bevacizumab: a pilot study. Chua et al. Clin Experiment Ophthalmol. 2012;40(8):773-9. 8 Subconjunctival bevacizumab versus mitomycin C adjunctive to trabeculectomy. Nilforushan et al. Am J Opthamol. 2012;153(2):352-357. 9 Minimal-invasive Kammerwinkelchirurgie. Jordan JF. Opthalmologe 2012;109: 713-723. 10 A Randomized, Double-Blind, Phase 2 Study of Erythropoietin in Optic Neuritis. Sühs KW et al. Ann Neurol. 2012; 72: 199-210. 11 A randomized placebo-controlled trial of idebenone in Leber’s hereditary optic neuropathy. Klopstock T et al. Brain. 2011; 134(Pt 9):2677-86. Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:32:45 serie amd-prophylaxe medizin AMD-Prophylaxe durch gezielte Ernährung? Ist eine Prophylaxe der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) durch Ernährungskomponenten möglich? Um dies zu beantworten, müssen die biologisch-chemischen Prinzipien einer wirksamen Naturstoff-Prophylaxe genau betrachtet werden. In dieser Ausgabe geht es um die Bioenergetik bei neurologischen Pathoprozessen. Teil VI von Prof. Dr. Erich F. Elstner. 1. Der aerobe Stoffwechsel und sein Problem 1.1. Bedeutung des Begriffs Energie in der zellulären Biochemie und für die Gesundheit Unter Energie verstehen wir landläufig eine Kombination von Kraft und Ausdauer, z.B. eines Triathleten. Er macht dort weiter, wo der Normalbürger erschöpft aufhören muss (siehe auch Kasten in Kap II). Woher aber kommt diese Energie und welche Form hat sie? a) Man kann noch so viel Benzin im Tank haben oder Ladung in der Batterie, wenn eine zentrale Funktion im Motor streikt, wird die potenzielle Energie in Tank (Wärme) oder Batterie (Strom) nicht umgesetzt. Für verschiedene Leistungsansprüche braucht man unterschiedliche „Motoren", der Treibstoff bleibt (fast) gleich. Bei unseren Muskeln ist das ähnlich. b) Unser Körper ist eine Hybridmaschine mit unzähligen Energiewandlern, den Mitochondrien (MIT), die durch „katalytische Verbrennung" Nahrung in die biochemischen Energieformen ATP und NAD(P)H umwandeln. Wenn aber durch genetische Defizite (s. Kap. V.4.1.) Regelprozesse ausfallen und dadurch der Elektronentransport (ET) schwä- chelt, gibt es, trotz vollem Tank, Probleme durch oxidativen Stress (s. Abb.4). 1.2. Von der Nahrung über den ElektronenFluss zur Energie Kohlenhydrate und Fette als Energiequelle werden zuerst in kleine Bruchstücke, das Acetyl-CoA, zerlegt. Die beim Abbau von Acetyl-CoA im Citratzyklus der MIT anfallenden Wasserstoffträger und Elektronenspender (NADH, Succinat) werden durch das ET-System der MIT oxidiert, wobei die frei werdende Energie als ATP gespeichert wird. Diese Energiegewinnung in den MIT-Membranen erfolgt bildlich gesehen wie in einem Alpenfluss: innerhalb des Wasser- (Elektronen-) flusses sind Staustufen eingebaut, wo die aufgestaute Wassermasse, hier die Elektronen aus NADH und Succinat (von hohem negativen Potenzial), durch den Abfall auf den Sauerstoff (mit hohem positivem Potenzial) einen Druck (Protonengradient) aufbaut. In den Kaplanturbinen (Komplex V in der Membran, ATP-Synthase, s. Abb. 2) erfolgt die Umwandlung dieses Drucks in biochemisch verwertbare Energie. 2. Das Prinzip der bioenergetischen Koppelung Im Zentrum der Energiegewinnung durch katalytische Verbrennung von NADH und Succinat in den MIT steht das Ubichinon, Q10. O Der Biochemiker und Mikrobiologe Prof. Dr. rer. nat. Erich F. Elstner ist Em. Ordinarius der TU-München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Lehrstuhl für Phytopathologie Concept Ophthalmologie 03 / 2013 27-amd prophylaxe teil 6_final.indd 27 O H 3C H 3C O Abb. 1. Oxidiertes Ubichinon, Q10 (n=10) CH3 CH3 O CH3 n-1 CH3 27 24.03.2013 21:33:21 medizin serie amd-prophylaxe 2.1. Die potenzielle Energieform der Mitochondrien: keine Substanz – ein Zustand Die Funktion von Q10 in den MIT blieb lange im Dunkeln: Noch vor circa 50 Jahren hat man vergeblich nach einem high energy intermediate im Sinne der Glykolyse, also eine Art energiereichen Thioester, gesucht – fand aber nichts Analoges. Der britische Chemiker Peter Mitchell bekam für die Formulierung einer völlig neuartigen chemiosmotischen Koppelung der ATP-Synthese mit dem Elektronentransport (sog. Q-Zyklus) 1978 den Nobelpreis für Chemie. Neu war, dass das high energy intermediate keine Substanz, sondern ein Zustand ist: Q ist in der MIT-Membran eingelagert und kann hin und her schwimmen: Q nimmt 2 Elektronen (e) und 2 Protonen (H+) bei seiner Reduktion auf und wird zum Hydrochinon (QH2). Bei der Oxidation auf der anderen Membranseite gibt es diese wieder ab und wird wieder zum Chinon (Q). So entsteht beim e-Transport gleichzeitig ein Ladungsunterschied, wie in einem Kondensator. Komplex I: NADH wird unter 2e-Abgabe auf Q oxidiert, welches seinerseits unter Protonenaufnahme zum QH2 reduziert wird. Diese Reduktion kann auch von der Bernsteinsäure (ihre Salze heißen Succinate) aus im Komplex II erfolgen, wobei Fumarsäure und reduziertes Flavin-adenin-dinucleotid (FADH2) entsteht, welches im Anschluss Q zum QH2 reduziert: E-FAD + Succinat ⇋ E-FADH2 + Fumarat E-FADH2 + Q ⇋ E-FAD + QH2 Bei der Oxidation von QH2 im Komplex II bildet sich unter H+- und e-Abgabe wieder Q (s.o.). Auch an Komplex III und IV entsteht so (aber mittels anderer Komponenten!) ein Protonengradient (H+). Komplex V stellt das H+- Ventil der ATPSynthese dar, mit wirklich rotierender Nanoturbine (!). Über den Elektronenfluss von Minus (NADH = -0.32V) nach Plus (H2O/O2 = +0.83 V) wird also eine Redoxpotenzialspanne von über einem Volt energetisch genutzt. Bei der Drehung der Nano-Protonenschaufeln bindet (unter Wasseraustritt) an das Adenosin-Diphosphat, ADP (Adenosin-P~P) ein weiterer anorganischer Phophorsäurerest (Phos- phat, Pi) zu einer neuen, energiereichen Anhydridbindung (~) mit einer Energieladung von ca. 30KJ pro Mol, dem Adenosin-Triphosphat, ATP (Adenosin-P~P~P). Jetzt hat das ATP insgesamt rund 60 KJ verwertbare, chemische Energie, sprich: Gruppenübertragungspotenzial (siehe Abb.2, s. 2.2.). Als Gesamtbilanz des ET ergibt sich stöchiometrisch: NADH + H+ + 1/2 O2 + 3 ADP + 3P --> NAD+ + 3 ATP + 4 H2O 2.2. Die Energieladung oder energy charge Die Energiewährung aller Lebewesen wird in der kalorischen Wertigkeit des Gruppenübertragungspotenzials als sog. energiereiche Bindungen in Phosphatgruppen berechnet, wobei das Adenosintriphosphat als Goldstandard gilt. Die Wertigkeiten: Adenosin - P~P~P: Adenosin-Triphosphat, ATP Adenosin - P~P: Adenosin-Diphosphat, ADP Adenosin - P: Adenosin-Monophosphat, AMP - Esterbinding mit ca.12 KJ pro MOL (kaum verwertbare Eneregie) ~ Anhydridbindung mit ca. 30 KJ pro MOL (gut verwertbare Energie) Damit ergibt sich als Berechnungsbasis für bioenergetische Belange die folgende Formel für die sog. Energieladung der Zellen: [ATP] + ½ [ADP] Energy Charge = _______________________ [ATP] + [ADP] + [AMP] Das ATP mit zwei Anhydridbindungen von insgesamt 60 KJ und einer Esterbindung mit 12 KJ ist am energiereichsten, zwei ADP entsprechen einem ATP und AMP mit nur einer Esterbindung ist bioenergetisch praktisch wertlos. Der Energy charge kann Werte von 0 (nur AMP vorhanden) bis 1 (alle Adenosinvorräte liegen als ATP vor) einnehmen. Die katabolischen, ATP-generierenden Wege werden durch einen hohen energy charge gebremst. Der energy charge der meisten Zellen liegt zwischen 0.8 und 0.95. Der energy charge signalisiert die Vitalität der Zelle. Wenn diese einen bestimmten Wert unterschreiten, kommt es zu Problemen, Apoptose und Nekrotisierung können eingeleitet werden. 3. Defizite und Schädigung im Alter 3.1. Das Alterspigment der AMD: Lipofuscin Abb. 2: Der mitochondriale Elektronentransport (MIT-ET) 28 27-amd prophylaxe teil 6_final.indd 28 Mit dem Alter häuft sich in retinalen Epithelpigmentzellen ein gefährlicher, photodynamisch-aktiver Stoff an: das Pyridinium Bisretinoid (A2E). Dieser Lichtaktivator ist ein Reaktionspro- Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:33:21 serie amd-prophylaxe 7' 8 O hv (430nm) O2 + N 7 Interne Schutzsysteme bieten hier, wie oben erwähnt, nur einen Teilschutz (s.o. und Kap. III.6). O 8' O O O O A2E (1) O OH O O + N 3.3. Die Initialschädigung durch Peroxinitrit OH nona-oxirane Abb. 3: Oxidationen durch Singulett Sauerstoff dukt aus zwei all-trans-Retinal Molekülen und Phosphatidylethanolamin. Blaulicht aktiviert das A2P. Dieses gibt das Exiton auf Sauerstoff ab und bildet 1O2, welcher das A2E zum Epoxid Nonaoxiran umwandelt und darüber hinaus auch organische Peroxide bildet (S. Ben-Shabat et al Angew. Chem. Int. Ed. 2002, 41 :814-817). 3.2. Das MIT-Leck Bei zahlreichen pathologischen Prozessen entstehen beim MIT-ET nicht nur Wasser, CO2 und Energie, sondern auch Elektronen-Lecks, vor allem in den Komplexen I, III und IV. Über O2.- entsteht H2O2 und andere ROS, welche am Komplex IV essentielle Tryptophanreste oxidieren und ihn damit instabil werden lassen; MIT-ET und H+-Gradient werden dadurch stark eingeschränkt. Eine andere Angriffsstelle ist der Klebstoff der Komplexe in der MIT-Innenmembran, das Diphosphatidylglycerol Cardiolipin, welches zu 80-90 Prozent Linolsäure enthält und empfindlich gegenüber org. Peroxiden und Singulettsauerstoff ist (s.o. und Kap. II.2.a). Komplex IV ist besonders durch seine Oxidation betroffen, da er das Peroxinitrit (s.u.) reduktiv zum Nitrit entgiften kann. Dadurch kommt neben dem MIT-ET auch dieser Schutz zum Erliegen und es entsteht ein Circulus Vitiosus (Musatow, N.C. Robinson, Free Rad. Res. 2012, 46:1313-1326). Energiedefizit SauerstoffRadikale Zellschaden Abb.4: Der MIT-Schadenszyklus Die Entstehung von ROS, vor allem von Peroxinitrit, ONOO-, scheint bei vielen Neuropathien auch mit einer Erhöhung von Ca++ in den MIT verknüpft oder dadurch verstärkt oder ausgelöst, zu sein (M.F. Beal, Trends Neurosci. 2000, 123:298-304). Concept Ophthalmologie 03 / 2013 27-amd prophylaxe teil 6_final.indd 29 medizin Biochemiker um A. Boveris und E. Cadenas publizierten (Free Rad. Res. 2009. 43: 431-440) einen Mechanismus für die Entstehung energetischer Engpässe, die mit dem Alter ansteigen: eine zunehmende Expression des Enzyms nNOS (neuronale NO-Synthase) mit vermehrter Ausschüttung des Signalgases NO, welches in neuronalen Mitochondrien zusammen mit dem dort erhöhten Superoxid zur extrem schnellen Bildung von ONOO- führt. Die einzelnen Schritte des Schädigungsprozesses: a) NO-Bildung im plasmatischen Raum Mit zunehmendem Alter (6, 14, 26 Monate alte Ratten) steigt die Menge des cytosolischen n-NOS Proteins kontinuierlich an und damit auch die Konzentration an NO im Cytosol; NO diffundiert ohne Einschränkungen über Membranen und reagiert in den Mitochondrien schnell mit Superoxid zum Peroxynitrit (s. Kap. III.6.). b) Proteinnitrierung Die Nitrierung mitochondrialer Proteine korreliert mit der Zunahme der cytosolischen n-NOS und betrifft im Wesentlichen die Enzyme ATP-ase (Komplex V der Mitochondrien) die Cytochromoxidase (Komplex IV) und Succinyl-CoA-Transferase (SCOT), aber auch andere Enzyme und Membranen. c) Apoptose-Einleitung Freies Cytochrom c nimmt in den Mitochondrien mit dem Alter ab, im Cytosol dagegen zu. Es wird also aus den Mitochondrien in den cytoplasmatischen Raum entlassen. Da Cytochrom c im Cytosol ein Promotor der Apoptose ist, bedeutet dies eine Förderung des kontrollierten Zelltodes. d) Der mitochondriale Brennstoff, H+ und e Die H+- und e-Spender im MIT-ET, NADH und Succinat, benötigen die aktiven Komplexe I und II. Bei neuronalen Störungen sind diese ebenfalls aus den erwähnten Gründen in ihrer Aktivität reduziert, da sie oxidationsempfindliche Elemente (Schwefeleisen, FeS, s. Abb.2) enthalten. Es ergibt sich somit folgende, fatale Reaktions- und Schädigungskette: n-NOS --> NO --> + Superoxid in MITOS --> ONOO- --> Proteinnitrierung -->Funktionsverluste Fazit: – Die Umsetzung der Energievorstufen in chemisch wieder verwertbare Energieformen ist empfindlich gestört: Der Energy 29 24.03.2013 21:33:21 medizin serie amd-prophylaxe Charge (Energieladung der Zellen) sinkt ab – Mit dem Absinken des Energy Charge verliert die Zelle die Potenz zu Synthesen und Reparaturleistungen – Durch Schädigung der Membransysteme werden über die Freisetzung von Cyt. c ins Cytosol Apoptosevorgänge eingeleitet und Zellen sterben ab. All diese Vorgänge bewirken Funktionsverluste von Geweben und schließlich von Organen: Der Alterungsprozess wird beschleunigt und messbare (sichtbare, fühlbare) Symptome treten auf. 4. Schutz und mögliche Sanierung 4.1. Alleskönner Baicalin? Das Flavonoid Baicalin (aus den Wurzeln des Lippenblütlers Scutellaria laterifolia) schützt Hautfibroblasten vor UVA, ONOO- und Apoptose, stabilisiert das mitochondriale Membranpotenzial, erhöht die endogene, zelluläre ROSAbwehr und scheint damit bestens geeignet zum Schutz vor Photoschädigung und damit als Bestandteil einer AMD-Prävention (Bing-rong Zhou et al Free Rad. Res. 2012, 46:14581471) OH O OH HO O OH O O HO OH O Q10 (Abb.1.) und α-Liponsäure (s. Kap. III.6.C) füllen nicht nur Elektronenlücken in Freien Radikalen wieder auf: In einer Studie von Linnane et al (Free Rad. Res. 2002, 36: 445-453) erhielten Patienten über 25 bis 30 Tage hinweg präoperativ oral 300mg Q10/Tag. Nach Genomanalyse von Muskel-Biopsiepräparaten bei diesen Patienten ergab sich mit der Differential-Gen-Array-Chip-Methode eine Veränderung in der Genexpression bei 115 Genen, wobei 47 Gene hochreguliert und 68 Gene herunter reguliert waren. Diese Gene betrafen metabolische Wege, Enzym- Transkriptionsfaktoren, Muskelfaserkomponenten, Rezeptoren für diverse Signalfunktionen und Wachstumsfaktoren. Das spricht für eine generelle Funktion von Q10 bei der Regulation des intermediären Metabolismus, der Gesamtenergetik und Be- 27-amd prophylaxe teil 6_final.indd 30 4.3. Interaktionen von α-Liponsäure mit Oxidanzien, Enzymen und Entzündungsmediatoren α-Liponsäure reagiert direkt, sowohl in der oxidierten als auch in der reduzierten Form, also auch ohne Umweg über Q-10 oder Vitamin E, in Membranen mit zahlreichen Oxidanzien wie Peroxinitrit oder HOCl (Rezk et al J.Biol.Chem. 2004, 27 9 9693-7). Durch die Kooperation von α-Liponsäure mit Vitamin C wird die Endothel-abhängige, NO-bewirkte Vasodilatation unterstützt und das Endothel vor oxidativem Stress geschützt (Heitzer et al Free Rad. Biol. Med. 2001, 31, 53-61). Ein weiterer Effekt von α-Liponsäure betrifft den Energiehaushalt über eine Hemmung der AMP-aktivierten AMPKinase (AMPK) im Hypothalamus. Das Enzym AMPK ist, ähnlich dem Hormon Leptin, ein Kraftstoff-Vorrats-Sensor und kündigt niedrigen, zellulären energy charge an. Die Modulation dieses Enzyms vermindert (unabhängig vom Insulin) die Nahrungsaufnahme über die Absenkung des Glukose-Transports in den Skelettmuskel (Min-Seon Kim et al. 2004, Nature- Medicine 10, 727-733) und wirkt dadurch im Energiehaushalt als Balance zwischen Ernährung und Energieverbrauch. Abb. 5. Das Flavon-Glucuronid Baicalin 4.2. Vielfältige (pleiotrope) Funktionen von Q10 30 weglichkeit. Q10 wirkt auch antiatherogen und schützt im LDL kooperativ mit dem Vitamin E vor Oxidation. Ähnlich wirkt es auch direkt in den Endothelien. Da die Synthese der verankernden Seitenkette von Q10 auf gleicher Schiene mit dem Cholesterin verläuft, wird sie durch Cholesterinsenker (Statine) blockiert; somit sollte Q10 bei Cardiomyopathien (CHF) supplementiert werden (P.G. Littarru, L. Tiano, Mol. Biotechnol. 2007, 37:31-37.) 4.4. Mitochondrienbildung: Synergismen durch Polyphenole und Sport? Ein Extrakt aus roten Trauben erhöht in alternden Ratten die Enzyme SOD und Katalase im Gastrocnemius sowie die Neusynthese von MIT in den Muskeln und vermindert die Aktivität von NOX sowie die altersabhängige Autophagie von Muskelprotein (C. Laurent et al. Free Rad. Res. 2012, 46:11401149). Die MIT-Synthese wird durch das Protein PGC-1alpha bewirkt, welches als Koaktivator von Genen des Energiemetabolismus fungiert. Man weiß, dass PGC-1alpha in Skelettmuskeln auch durch Ausdauersport aktiviert wird. Also: Leb´gesund, iss recht bunt ‑ und turne bis zur Urne. Mehr darüber in Kap.VII. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Teil VII: Kooperativ-synergistische Wirkungsweisen und das metabolische Pendel Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:33:21 perspektiven gesundheitsmarkt Das Heft im Heft zu Strategien, Backgrounds, Chancen für den wirtschaftlichen Erfolg Was heißt hier Bedarfsplanung? Ein Kommentar von Dr. Uwe Kraffel. M it der Schaffung der gesetzlichen Krankenkassen hatten diese die Aufgabe, die ärztliche Versorgung sicherzustellen. Dafür durften sie so viele Ärzte zulassen, wie sie für notwendig hielten. Da sie auch Verträge kündigen durften, gerieten die Ärzte in ein ziemliches Abhängigkeitsverhältnis. Das war unangenehm, weshalb es zu Ärztestreiks kam. Das führte zur Bildung der kassenärztlichen Vereinigungen, die bei der Zulassung mitwirken durften. Diese erfolgte immer nur für einen sehr kleinen Zulassungsbereich und war durchaus schwierig zu bekommen. Erst das Bundesverfassungsgericht kippte Anfang der 1960er Jahre das System und hängte die Berufsfreiheit höher. Man konnte sich frei niederlassen. In den 1970er Jahren war dann die Rede von der Ärzteschwemme, was 1993 zur Bedarfsplanung derzeitiger Prägung führte. Fortan war die Anzahl der Arztsitze wieder limitiert. Nach der Jahrtausendwende kippte die Stimmung. Seit 2010 ist wieder von einem Ärztemangel die Rede. Man spricht von Überalterung der Ärzteschaft, Feminisierung der Medizin und einem Drang in Angestelltenverhältnisse. Halten wir ein paar Punkte fest: • Die Bevölkerungszahl wird immer kleiner. Wegen der ausgefallenen Volkszählung und der mangelnden Kontrolle muss davon ausgegangen werden, dass die tatsächliche Einwohnerzahl noch deutlich niedriger ist, als die Zahlen der Statistiker behaupten. • Die Arztzahl nimmt immer stärker zu. Das betrifft aber vor allem bestimmte Fachgruppen wie Psycho-, Strahlentherapeuten oder Laborärzte. • Die Ärzteschaft wird zunehmend weiblich. Es gibt immer mehr Ärztinnen. Allerdings hat eine Auswertung in Berlin gezeigt, dass Orthopädinnen im Schnitt 1.470 Patienten pro Quartal betreuen, wohingegen die Herren es nur auf 1.365 Patienten bringen. • Ärzte sind alt. Das stimmt, hat aber immer schon gestimmt. Man benötigt 30 Jahre bis zum Facharzt. Mit Verzögerungen durch Wartezeit auf Studium, Wehrdienst oder Schwangerschaft sind Ärzte bei Eintritt in die Niederlassung 30-40 Jahre alt. Bei einem Ruhestandsalter zwischen 60 und 70 ist es schlüssig, dass Ärzte im Schnitt 50 sind. Die Feststellung, dass in den nächsten 15 Jahren die Hälfte in Ruhestand geht, beschreibt eine mathematische Folge und nur im geringen Umfang ein Problem. • Natürlich gibt es heutzutage mehr (Augen-)Ärzte als je zuvor. Aber es gibt auch sehr viel mehr Leistungen, die erbracht werden können und müssen. Warum wird also so über Bedarfsplanung geredet und eine ganz neue ge- Concept Ophthalmologie 03 / 2013 31-blaue seiten_final.indd 31 macht? Woher kommt denn plötzlich die ganze Aufregung? Sie kommt von dem Umstand, dass langsam auch der letzte Fliegenträger merkt, dass zu wenig Arztkapazität zur Verfügung steht. Die Ansprüche der Bevölkerung sind größer und die unendlich viele Zeit, die man mit Qualitätssicherung und Bürokratie verbringt, kostet Arbeitszeit, die in der Versorgung fehlt. Der Politik brennt das Problem unter den Nägeln. Es gilt der alte Spruch: Mit Gesundheitspolitik kann man keine Wahlen gewinnen, nur verlieren. Man ist sich klar, dass 40 Jahre Kostenbremse und 20 Jahre Zulassungssperre den Karren bis zu den Achsen in den Dreck gefahren haben. Also hat man ein neues Gesetz gemacht. Ändert das etwas? Nein, sicher nicht. Zu groß war die Sorge von Politik und Kassen vor steigenden Krankenkassenbeiträgen. Doch zwei Punkte – oder sagen wir besser zwei Silberstreife leuchten am Horizont: • Wenn das Problem der ärztlichen Versorgung nicht gelöst wird, wird es drängender. Dann muss mehr Geld kommen, um es zu lösen. Knappe Ware verteuert den Preis. Statt Erhöhungen der Vergütung um 0,5 % wie nach der Jahrhundertwende gibt es dieses Jahr 4-5 % mehr Honorar. • Und es wird langsam jedem klar, dass der Mangel ein Mangel der basisversorgenden Ärzte ist. Nicht die hochspezialisierte Operateurspraxis wird dringend benötigt. Es ist die stinknormale konservative Einzelpraxis nah beim Patienten, die man so sucht. Und plötzlich will jeder etwas für diese Basisversorger machen. Die KBV macht eine Basisversorgerziffer, die Kassen geben zusätzliches Geld (über 250 Millionen Euro) und die Politik begleitet das mit Wucht. Die Ziffer ist nur ein erster Schritt, sie könnte mehr bringen, aber jeder Schritt bringt uns voran. Zwei Silberstreifen am Horizont, noch fern, aber so fängt auch der wuchtigste Komet mal an. Dr. Uwe Kraffel, niedergelassener Augenarzt in Berlin, ist stellv. Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin 31 24.03.2013 21:34:02 concept zukunft praxis-marketing Website mit Prüfsiegel Fünf Gesundheitsportale machen es vor: Sie sind als „geprüfte Homepages“ von der Stiftung Gesundheit zertifiziert und damit sowohl rechtlich und inhaltlich als auch technisch auf der sicheren Seite. Arztpraxen können ihre Homepage ebenfalls zertifizieren lassen. site mehr als nur Basisinfos zur Verfügung stellen, empfiehlt die Stiftung für Gesundheit, nicht in Ärzte-Latein zu verfallen, sondern die Inhalte so verständlich und einfach wie möglich darzustellen. Auch auf die Navigationsleiste und eine schnelle Auffindbarkeit der gesuchten Information sollte im Sinne der Usability (Nutzerfreundlichkeit) Wert gelegt werden. Oft bemerken User die Navigation nur, wenn sie auch tatsächlich auf der Suche nach etwas sind. In einer gut gestalteten Navigation sollten sich alle Nutzergruppen einfach zurechtfinden können. Am besten barrierefrei Sie haben sich zertifizieren lassen: NetDoktor.de, Apotheken-Umschau.de, Diabetes-Ratgeber.net, Senioren-Ratgeber.de und Baby-und-Familie.de D och was bringt die Zertifzierung dem einzelnen Arzt und seiner praxiseigenen Website? Zunächst wird die Internetpräsenz auf Herz und Nieren geprüft und durchläuft das Zertifizierungsprogramm der Stiftung Gesundheit, das aus über 100 einzelnen Bewertungskriterien besteht – darunter beispielsweise die Kategorien Recht, Usability (Nutzerfreundlichkeit) und Barrierefreiheit. Für viele Ärzte stellt sich die Gesetzeslage, gerade was Werbung in eigener Sache angeht, äußerst diffizil dar. Denn je nachdem, an welche Zielgruppe die Werbemaßnahmen gerichtet sind – Fachkreise oder Patienten – können sie erlaubt oder verboten sein. Auch im Internet geht es um zahlreiche Gesetze, die tagtäglich Anwendung finden: vom Telemediengesetz (TMG) über das Bundesdatenschutzgesetz bis hin zum Heilmittelwerbegesetz (HWG). Wer sich hier nicht selbst auskennt, ist auf die Beratung erfahrener und spezialisierter Web-Agenturen angewiesen. Bei der Zertifizierung durch die Stiftung Gesundheit prüfen Juristen, ob alle Rechtsvorschriften eingehalten werden und weisen auf potentielle Mängel der Website hin. Leicht verständlich, intuitiv bedienbar Weil Informationen auf Ärzte-Websites sich hauptsächlich an Patienten richten, sollten die Inhalte auch für medizinische Laien einfach verständlich dargestellt werden. Möchten Ärzte für ihre Patienten auf der Web- 32 31-blaue seiten_final.indd 32 Barrierefreiheit heißt das Stichwort: Denn besondere Anforderungen gibt es zum Beispiel bei Nutzern mit Seheinschränkung oder -behinderung – die wichtigste Zielgruppe für Augenärzte. So sollten Praxis-Websites beispielsweise auch dann richtig angezeigt werden, wenn sich der User die Schrift vergrößert darstellen lässt. Die Weiterentwicklung dessen wäre noch besser: Die Website unterstützt technische Wandler, die Text in akustische Sprachausgabe oder Brailleschrift transformieren Auch eine klare Struktur verbessert die Orientierung der Nutzer. Die beste Website nützt jedoch nichts, wenn Patienten sie im Internet nicht finden können. Die Suchmaschinen-Optimierung (Search Engine Optimization, SEO) ist deshalb ebenfalls Teil des Zertifizierungsprogramms. Die Gutachter geben zudem Tipps, wie sich die SEO verbessern lässt. Die Stiftung Gesundheit kommt mit den Gütesiegeln für Internetseiten und Print-Publikationen ihrer Aufgabe nach, sich zum Wohle der Verbraucher für mehr Transparenz und Orientierung im Gesundheitswesen einzusetzen. Das Zertifikat der Stiftung gilt für ein Jahr, danach kann die Website mit deutlich geringerem Aufwand einfach re-zertifiziert werden. Die Fördergemeinschaft der Stiftung Gesundheit bezuschusst die Zertifizierung im dritten Jahr in Folge. Der Verein Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft wurde gegründet, um neue oder bereits existierende Projekte der Stiftung Gesundheit zu unterstützen. Er ist der Zusammenschluss aus Menschen, die die Ziele der Stiftung weiter vorantreiben möchten. Gesundheitsbezogene Websites und Ärzte, die ihre Internetseiten von der Stiftung Gesundheit zertifizieren lassen möchten, erhalten auf Antrag Förderungen von bis zu 50 Prozent, gemeinnützige Einrichtungen bis zu 100 Prozent. Von Valerie Ostler Quellen: www.stiftung-gesundheit.de Stiftungsbrief Schwerpunkt: Website-Zertifizierungen, 2011 Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:34:02 praxis-marketing concept zukunft Auf Knopfdruck Texte Vielleicht ist er in einer Kaffeepause am Automaten auf die Idee gekommen: Wäre doch klasse, wenn es so etwas auch in anderen Bereichen des Lebens gäbe! Wie auch immer – wir haben bei seinem Erfinder Christian Schmid nachgefragt, was es mit dem Webtextomat auf sich hat. Herr Schmid, wie funktioniert der Webtextomat und warum gibt es ihn überhaupt? Schmid: Der Webtextomat soll das Praxis-Marketing vereinfachen. An diesem „Automaten“ kann man fast fertige Webtexte „ziehen“. Viele Ärzte haben den Wunsch, ihr Leistungsspektrum Gewinn bringend darzustellen und selbstbewusste Patienten erwarten heute, Informationen zur Praxis im Netz zu finden. Oft ist es allerdings ein zäher Prozess, diese Texte für die Homepage selber zu schreiben. Die Alternative, einen Werbetexter dafür zu beauftragen, ist vielen zu teuer. Knapp die Hälfte aller Praxisinhaber hat nach einer aktuellen Untersuchung der Stiftung Gesundheit noch keinen Webauftritt. Woran liegt das? Viele Praxen laufen auch ohne Webpräsenz. Da erscheint eine professionelle Website als Schnickschnack. Erst wenn die Patienten ausbleiben, entsteht ausreichender Leidensdruck. Leider ist es allerdings so, dass eine Webpräsenz nicht von heute auf morgen erstellt und nachhaltig kommuniziert werden kann. Da kann schon mal ein gutes Jahr ins Land gehen und diese Zeit fehlt dann oft. Es gibt aber auch Ärzte, die eine Homepage planen, doch bei der Umsetzung ins Rudern kommen. Schreibblockaden sind da nicht selten. Es fällt nicht immer leicht, mit Distanz über das eigene Geschäft zu schreiben. Sie arbeiten seit geraumer Zeit als Texter und Marketingberater. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Automaten für Webtexte zu produzieren? Beschneiden Sie damit nicht Ihr eigenes Geschäft? Viele Selbstständige greifen beim Erstellen der eigenen Homepage mittlerweile auf Baukasten-Systeme zurück. Verschiedene Anbieter verkaufen diese Bausätze und ermöglichen so einen kostengünstigen und schnellen Christian Schmid, der Erfinder des Textomaten. Mehr darüber unter www.webtextomat.de Concept Ophthalmologie 03 / 2013 31-blaue seiten_final.indd 33 Einstieg in die Netzwelt. Sogenannte Templates dienen als Design-Vorlagen und sorgen für die ansprechende Optik. Für die inhaltliche Gestaltung eines Webauftritts gibt es nach meinen Recherchen kaum Angebote. Diese Lücke wollte ich schließen. Insbesondere von Anbietern aus dem Gesundheitsbereich hörte ich immer wieder, dass hier akuter Bedarf besteht. Kommt bei vorgefertigten Texten aus dem Automaten die Individualität nicht zu kurz? Sieht die Homepage des Augenarztes A nicht am Ende genauso aus wie die der Kollegen B? Diesen Einwand kenne ich gut und finde ihn auch nachvollziehbar. Natürlich wird ein solches Baukastensystem niemals so passgenau sein wie das individuelle Konzept eines Profi-Texters. Allerdings werden für jede einzelne Webseite zwei verschiedene Textvarianten angeboten. Auch die zahlreichen mitgelieferten Zitate ermöglichen eine Individualisierung und verändern den Gesamteindruck. Geplant ist zudem, in regelmäßigen Abständen Updates auf den Markt zu bringen. Wie fit muss man in IT-Fragen sein, um die automatisierten Webtexte zu installieren? Jeder, der Microsoft Word bedienen kann und ein Content-ManagementSystem wie zum Beispiel Wordpress oder Joomla benutzt, wird die Webtexte problemlos übertragen können. Wer mit einem Programmierer zusammenarbeitet, schickt sie diesem einfach zu. Mir war es sehr wichtig, die Bedienung so einfach wie möglich zu gestalten. Denn das ist der wesentliche Produktnutzen: Schnell online gehen zu können, schnell neue Patienten gewinnen zu können. 33 25.03.2013 15:00:20 concept zukunft finanzen Dividendenpapiere – was sonst! Ein wesentlicher Teil der Aktienperformance geht auf Dividenden zurück. Es lohnt sich also, diese näher zu betrachten. Von der Veränderung der Dividende kann man beispielsweise Rückschlüsse auf die Unternehmensentwicklung ziehen. Von Dr. Georg Eckert. D ieser Tage erhielt ich wie schon öfters eine Mitteilung des berufsständischen Versorgungswerkes, bei dem künftige Ansprüche berechnet und vermutet wurden. Kalkuliert wurde mit unterschiedlicher „Dynamisierung“, die bei der Bay. Ärzteversorgung derzeit bei 1 % liegt. Das bedeutet, wenn die durchschnittliche Arztrente bei rund 2.500 Euro im Monat liegt, dann könnte diese ein Jahr später um 1 % steigen, also auf 2.525 Euro pro Monat. Wir erinnern uns, dass sämtliche Ansprüche futsch sind, wenn wir eines Tages das Zeitliche segnen bzw. unserem Lebenspartner verbleibt nur ein stark reduzierter Anteil dieser Rente. Die geschätzte Rendite auf das eingesetzte Kapital dürfte bei etwa 5-6 % liegen, wenn andere Umstände außen vor bleiben. Der eine oder andere von uns würde ja vielleicht gerne entweder der Familie oder einem guten Zweck etwas hinterlassen, falls am Ende des Lebens noch etwas Geld vorhanden ist. Schauen wir im Vergleich dazu die Dividendensteigerung ausgewählter Dividendenpapiere auf Jahressicht an: McDonald: 2011/2012: 2,53/2,85 Steigerung: 12,6 % Nestle: 2011/2012: 1.95/2,06 Steigerung: 5,6 % GE: 2011/2012: 0,61/0,68 Steigerung: 8,1 % Johnson & Johnson: 2011/2012: 1,95/2,06 Steigerung: 5,6 % 3M: 2011/2012: 1.95/2,06 Steigerung: 5,6 % Aktien heißen deshalb Dividendenpapiere, weil Dividenden einen erheblichen Teil eines eventuellen Gewinnes ausmachen und zudem derzeit „nur“ mit 25 %++ (KiSt + Soli) versteuert werden im Gegensatz zu Arbeitseinkommen mit 42 % ++. Das wird von politisch indoktrinierten Kreisen gelegentlich als Aufforderung zur Umverteilung verstanden, weil ihnen nicht klar ist, dass Gewinne bereits auf Unternehmensebene versteuert wurden. Da ein wesentlicher Teil der Aktienperformance auf Dividenden zurückgeht, lohnt es sich, diese näher in Augenschein zu nehmen. Hier gibt es bei Unternehmen unterschiedliche Philosophien: Sogenannte ausgesprochene „Wachstumsunternehmen“ reklamieren für sich, erwirtschaftete Dr. Georg Eckert ist niedergelassener Augenarzt in Senden bei Ulm, Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte (BVA) – und Aktienkenner. Kürzlich ist sein Buch erschienen: Die Privatanleger Bibel, FinanzBuch Verlag, München 2010, 205 S., 12,95 Euro, ISBN: 978-3898796132 34 31-blaue seiten_final.indd 34 Gewinne im eigenen Unternehmen rentierlicher anzulegen als wenn sie ausschütten, und bezahlen daher gar keine Dividende. Das ist theoretisch richtig, der Starinvestor Warren Buffet findet das auch in Ordnung, allerdings kennt er „seine“ Unternehmen so genau, dass ihm Unregelmäßigkeiten sehr früh auffallen würden. Wer mit der Materie nicht ganz so vertraut ist und trotzdem langfristig anlegt, kann von der Veränderung der Dividende auf die Unternehmensentwicklung rückschließen. Wenn wie bei einer EON die Dividende von vormals 1,50 auf jetzt 1,0 zurückgefahren wird, darf man davon ausgehen, dass die Firma ein zumindest temporäres Problem hat. Wenn eine Firma wie Nestle ihre Dividende noch nie gesenkt, sondern mit bestechender Regelmäßigkeit jährlich um etwa 10 % angehoben hat, dann darf man solche Entwicklung auch mal extrapolieren und sich künftig – mit hoher Wahrscheinlichkeit, jedoch ohne Sicherheit – auf weiter steigende Dividenden freuen. Wem also der Sinn steht nach halbwegs kalkulierbaren ordentlichen Einkünften, der kann über eine Munich Re nachdenken, bei der die Dividende in den letzten fünf Jahren immerhin von 5,75 auf jetzt 7 (!) Euro klettert und die jetzt eine Dividendenrendite von rund 5 % aufweist – Tendenz steigend. Anzumerken ist, dass der operative Gewinn dieser Firma stark gestiegen ist: Wenn die Dividende trotzdem nur sparsam angehoben wird, dann mit der Absicht, auch in den nächsten Jahren eine ordentliche Dividende zu bezahlen – hier ist sozusagen ein Risikopuffer enthalten. Auch bei der BASF ist die Dividende im gleichen Zeitraum angestiegen von vormals 1,70 auf 2,65, macht eine Dividendenrendite von immerhin 3,4 %. Merke: Chemie zahlt meist angenehm hohe Dividenden. Bei beiden genannten Unternehmen ist das operative Ergebnis deutlich höher als die bezahlte Dividende, im Fall von Munich Re liegt dieses bei 15 Euro, bei der BASF bei 5 Euro, also rund doppelt so hoch wie die bezahlte Dividende, so dass noch Luft nach oben ist. Diese Firmen sind allem Anschein nach gesund. Im Gegensatz dazu bezahlt die Deutsche Telekom zwar eine riesige Dividende mit 0,7 bei einem Aktienkurs von etwa 9 und weist damit eine Dividendenrendite von mehr als 7 % auf. Allerdings verdient sie weniger pro Aktie, als sie an Dividende ausbezahlt, so dass die Herrlichkeit von kurzer Dauer sein wird und früher oder später diese hinreißende Dividende einbrechen wird. Vom Bestsellerautor Rolf Dobelli wird, sinngemäß, dargestellt, dass wir kaum bereit sind, Unsicherheit zu ertragen, sondern für „Sicherheit“ bzw. vermeintliche Sicherheit einen viel zu hohen Preis bezahlen. Das geschieht derzeit für die Geldvernichter Festverzinsliche. Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:34:04 aus den unternehmen Heidelberg Engineering Augenärzte-Kooperation als Erfolgsparameter Eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung mit neuen Therapieoptionen stellt für die Augenärzteschaft aufgrund zunehmender Patientenzahlen eine Herausforderung dar. Die enormen Fortschritte in Diagnostik und Informationstechnologie bieten jedoch interessante Möglichkeiten, integrative Wege der Patientenversorgung aufzuzeigen. Die Heidelberg Engineering GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Medizin durch innovative diagnostische Produkte und Konzepte zu ermöglichen. Aus diesem Grund präsentierte das Unternehmen während der Augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD) im März in Düsseldorf den Themenschwerpunkt „Integrative Versorgung in Netzwerken zwischen Operateuren und nicht-operierenden Augenärzten“ und bietet dafür geeignete technische Lösungen an. Dies wird auch durch die Kooperation mit externen Partnern – z.B. für Kommunikationslösungen der Augenärzte untereinander – sichergestellt. „Die langfristige Betreuung von IVOM-Patienten verlangt nach einem effizienten Informationsaustausch kooperierender Ärzte“, sagte Prof. Dr. Daniel Pauleikhoff (Münster). „Durch unsere Zusammenarbeit mit Heidelberg Engineering und der ix.mid Software Technologie GmbH ist eine Lösung entstanden, welche gute klinische Ergebnisse und hohe Patientenzufriedenheit in einem arbeitsteiligen Modell unterstützt.“ „Eine zuverlässige Verlaufskontrolle der IVOM stellen die verschiedenen OCT-Modelle der SPECTRALIS-Produktfamilie mittels patentierter aktiver Eye-Tracking-Technologie und AutoRescan-Funktion sicher“, sagte Dr. Jörg Pintaske, Strategischer Marketing Manager bei Heidelberg Engineering. Er fügte hinzu, dass „die Heidelberg Rauschunterdrückung gestochen scharfe diagnostische Aufnahmen für jedes einzelne Schnittbild in einem OCT Volumenscan liefert, welche von kooperierenden Augenärzten mittels SPECTRALIS Viewing Software gemeinsam genutzt werden können“. update mationen daraus dank einer verbesserten Navigation schnell übernehmen. Die Falldaten werden in verschiedenen klinisch relevanten Darstellungen visualisiert. Standardschnittstellen und weitere Integrationstools erlauben die Einbindung der Geräte und IT-Systeme von Drittherstellern. FORUM Glaucoma Workplace erweitert die Möglichkeiten der FORUM Plattform für Benutzer und Patienten gleichermaßen. Augenärzte und Klinikpersonal können die Daten vom HFA-Perimeter, darunter auch die Ergebnisse der Guided Progression Analysis (GPA), interaktiv und unabhängig von Diagnoseraum und Messgerät analysieren. Durch die automatische Kombination der strukturellen und funktionalen nummerischen Daten vom HFA-Perimeter und Cirrus OCT beschleunigt und vereinfacht die Applikation die Befundung und verbessert so die klinische Visualisierung. Eine anschaulichere Patientenaufklärung ist ein weiteres Highlight für die Praxis. Die Applikation verbessert die Praxiseffizienz insgesamt und erhöht das Patientenvolumen. (Quelle: Carl Zeiss Meditec) Datenmanagementsystem für die Augenheilkunde Novartis Pharma Bedarfsorientierte Strategie sinnvoll (Quelle: Heidelberg Engineering) Carl Zeiss Meditec Erweiterungen der Datenmanagement-Software Die Datenmanagementsoftware FORUM von Zeiss bietet mit der neuen Version 3.1 erweiterte Visualisierungsmöglichkeiten, spart damit Zeit und steigert die Praxiseffizienz. Die Applikation FORUM Glaucoma Workplace ist besonders für Augenarztpraxen mit Glaukompatienten geeignet. Das Praxis- oder Klinikpersonal kann nun mit FORUM Archive & Viewer 3.1 OCT-Daten rasch sichten und die Infor- Concept Ophthalmologie 03 / 2013 Patienten mit altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) profitieren von einer intravitrealen Injektionsbehandlung mit VEGF-Inhibitoren wie Ranibizumab (Lucentis). Ob und wann eine Wiederbehandlung erfolgt, ist anhand des individuellen Befundes zu entscheiden. Auf den heute unbestrittenen Stellenwert der Anti-VEGF-Therapie bei der neovaskulären AMD weist eine Pressemitteilung von Novartis Pharma anlässlich der AAD hin. Von den deutschen Fachgesellschaften wird dabei eine Wiederbehandlung nur bei fortbestehender oder wieder aufflammender Krankheitsaktivität empfohlen bzw. für sinnvoll gehalten. Die Krankheitsaktivität sollte dabei auch mithilfe der SD-OCT geprüft werden. Subretinale Flüssigkeit, eine persistierende oder 35 update aus den unternehmen aus den unternehmen update erneut auftretende Netzhautverdickung sowie die Zunahme von intraretinalen zystoiden Flüssigkeitsräumen oder eine Pigmentepithelabhebung können so nachgewiesen werden. Durch das individualisierte Vorgehen werden Injektionen eingespart und das Risiko von Endophthalmitiden gesenkt. die eindeutige Definition von Wiederbehandlungskriterien wichtige Parameter der Behandlungsqualität. In wenigen Stichproben habe die Anti-VEGF-Therapie eine hohe Akzeptanz bei den Betroffenen aufgewiesen. (Quelle: Novartis Pharma/ sw) In der WAVE-Studie wurde die Versorgungssituation deutscher AMD-Patienten untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Patienten im ersten Jahr nur etwas mehr als vier Injektionen Ranibizumab erhalten hatten. Trotzdem konnten Sehschärfe und Lebensqualität stabilisiert werden. Die CATT-Studie bestätigt, dass sich mit der am individuellen Verlauf der AMD orientierten Strategie der Visus im Vergleich zum Ausgangswert steigern und der erzielte Erfolg dann auch längerfristig halten lässt. „Das Ziel einer langfristigen konsequenten AMDTherapie ist es“, so Prof. Dr. Focke Ziemssen, UniversitätsAugenklinik Tübingen, „die Makula möglichst lange trocken zu halten. Ohne monatliche Kontrollen nach einer 3er-Serie ist nicht sichergestellt, dass die IVOM-Therapie rechtzeitig fortgesetzt oder wieder aufgenommen wird. Eine Erhöhung des kumulativen Endophthalmitis-Risikos sollte nicht in Kauf genommen werden, ohne dass die Befunde der nicht-invasiven Untersuchungen beachtet werden.“ Canon / Eyetec Regelmäßig kontrollieren, individuell behandeln Anlässlich eines Pressegesprächs während der AAD 2013 befasste Ziemssen sich mit der Bedeutung regelmäßiger Kontrolle und individueller Behandlung. Zunächst verdeutlichte er anhand unterschiedlicher Beispiele, was es heißt, in fester Regelmäßigkeit eine Verpflichtung erfüllen, eine wiederholte Tätigkeit ausüben zu müssen oder eine Erkrankung kontrollieren zu lassen. Im letzten Fall sei die Belastung für Betroffene und Angehörige dann besonders hoch, wenn unterschiedliche Geräte herangezogen werden müssten oder die Anbindung an einen Operationssaal mit Einschleusung und Vorbereitung gelingen müsse. Andererseits stünden gezielte Maßnahmen zur Verfügung, um eine Abnahme der Geduld und zunehmende Belastung der Betroffenen abzumildern. So habe die geringe Invasivität der heutigen Untersuchungen zu einer abnehmenden Belastung und Gefährdung der Patienten geführt. Das Angebot individualisierter Informationen und das Veranschaulichen der morphologischen Veränderungen mit Bildern erleichtere es den Patienten zudem, die Vorgänge zu begreifen und die mit der Krankheit einhergehenden Faktoren zu akzeptieren. Ein wichtiges Ziel müsse die frühe, rechtzeitige und ausreichende Behandlung sein. Ungünstige Prädiktoren für den weiteren Verlauf seien unter anderem intraretinale – im Vergleich zu subretinaler – Flüssigkeit, Restflüssigkeit nach drei IVOMs oder Hyperreflektivität im SD-OCT. Nach Studiendaten blieben die penible Einhaltung von Kontrolluntersuchungen und 36 Neue digitale Netzhautkamera Canon Europe erweitert die Produktpalette von digitalen Netzhautkameras mit der Einführung der CR-2 Plus AF – einer non-mydriatischen Netzhautkamera, die neben der Fundus-Autofluoreszenz-Diagnostik (FAF) über eine Vielzahl von automatischen Funktionen verfügt. Das neue Gerät bietet dem medizinischen Fachpersonal eine verbesserte Unterstützung bei der effizienten, nicht-invasiven Diagnostik von Netzhauterkrankungen. Die CR-2 Plus AF ermöglicht viele zusätzliche automatisierte Funktionen, um die Benutzerfreundlichkeit in verschiedenen Modi zu verbessern. Dank Autofokussierung, automatischer Belichtungssteuerung und -Auslösung entfallen manuelle Korrekturen durch den Bediener und ermöglichen eine effizientere Gestaltung von medizinischen Arbeitsabläufen. Das Gerät wird in Deutshcland von der Firma Eyetec vertrieben. (Quelle: Eyetec ) Alcon Pharma EU-Zulassung für Jetrea Jetrea hat Mitte März 2013 als erstes Medikament zur Behandlung der vitreomakulären Traktion (VMT) auch für Europa die Zulassung erhalten. Die VMT ist eine altersbedingte fortschreitende Erkrankung, die das Sehvermögen bedroht und zu optischen Verzerrungen, verringerter Sehschärfe und vollständiger Erblindung führen kann. Allein in Europa leiden daran schätzungsweise 250.000 bis 300.000 Patienten. Bei Jetrea handelt es sich um eine verkürzte Form des humanen Plasmins, das mittels einer einmaligen intravitrealen Injektion verabreicht wird und die Traktion enzymatisch auflösen kann. Die Ergebnisse der Zulassungsstudien sind sehr vielversprechend und belegen, dass mit Jetrea im Vergleich zu Plazebo eine vitreomakuläre Traktion erfolgreich aufgelöst bzw. ein Foramenverschluss erreicht werden kann. So waren die vitreomakulären Adhäsionen bei 26,5 % der JetreaPatienten nach einem Monat gelöst, signifikant häufiger als in der Kontrollgruppe (10,6 %; [p <0,001]). Dementsprechend traten auch Visussteigerungen signifikant häufiger in der JetreaGruppe auf und blieben bis zum Ende des Nachbeobachtungszeitraumes von sechs Monaten stabil. (Referenz: Stalmans et al. Am J Ophthalmol 2012; 367:606-615; Quelle: Alcon Pharma) Concept Ophthalmologie 03 / 2013 der marktplatz für augenärzte Der Marktplatz in Glückstadt (Fotograf: Jan Grube) Glückstadt wurde im Jahre 1617 von Christian IV. (König von Dänemark und Norwegen sowie Herzog von Schleswig und Holstein) gegründet, um dem wachsenden Hamburg einen Gegenpol zu bieten. Der Ort sollte eine uneinnehmbare Festungs- und Hafenstadt an der Unterelbe werden. Der Name Glückstadt und die Fortuna im Wappen standen sinnbildlich für diesen Plan: „Dat schall glücken und dat mutt glücken, und denn schall se ok Glückstadt heten!“ (Christian IV.) Concept Ophthalmologie 03 / 2013 37-marktplatz_final.indd 37 Inhalt Marktüberblicke: – Diagnosetechnologien vorderer Augenabschnitt S. 38 – Rund um die Katarakt-Operation S. 39 Firmen stellen vor S. 41 Kleinanzeigen S. 43 37 25.03.2013 14:44:35 marktplatz m diagnose vorderer augenabschnitt Anzeigen Die digitale Elite Die exklusive Spaltlampe „DigiPro3HD elite“ von b o n bietet sensationelle Schärfe und Kontrast. Ihr integrierter High-End-Kamerachip ermöglicht selbst anspruchsvolle Endothel- und Fundus-Aufnahmen ohne Blitz. Eine blitzschnelle Schnittstelle erlaubt LiveBilder in voller Auflösung. Sie nehmen dadurch in Echtzeit genau das auf, was Sie bei der Auslösung sehen; ob Einzelbild oder Video. Die „DigiPro3 HD elite“ eignet sich perfekt für eine lückenlose Dokumentation und ist ein verlässliches Werkzeug für die tägliche Diagnostik. bon Optic Vertriebsgesellschaft Tel. 0451 / 80 9000 www.bon.de 3D Scheimpflug-Kamera mit echter Topografie SIRIUS von b o n kombiniert das ScheimpflugPrinzip mit der Placidotechnologie und garantiert damit genauere Radienwerte, besonders im zentralen Bereich. Zu den ausführlichen Daten zur Corneadicke, zu Krümmungswerten, Höhenverläufen und Brechkräften der Rückfläche erhalten Sie wertvolle Ergebnisse eines traditionellen Topografiesystems. Neben Kammerwinkel-Vermessung, Pupillographie und Meibographie bietet Ihnen SIRIUS moderne Raytracing IOL-Berechnung sowie ein komplettes Kontaktlinsen-Anpassmodul. bon Optic Vertriebsgesellschaft Tel. 0451 / 80 9000 www.bon.de Anterior Segment Modul für die SPECTRALIS Produktfamilie auch der Kornea, der Sklera und des Kammerwinkels möglich. Das Anterior Segment Modul eröffnet eine neue Dimension der Bildgebung für alle SPECTRALIS OCT Modelle. Es erlaubt unter anderem, beide Kammerwinkel in einem SD-OCT Scan zu beurteilen. Spezialobjektiv und dedizierte Software ermöglichen simultane cSLO (Infrarot) und SDOCT Aufnahmen des Vorderabschnitts. Durch die Heidelberg Rauschunterdrückung und Aktives Eye Tracking werden jetzt nicht nur hochaufgelöste, kontrastreiche Bilder der Netzhaut, sondern Abb.: Beide Kammerwinkel können in einem SDOCT Scan mit dem Anterior Segment Modul für alle SPECTRALIS OCT Modelle evaluiert werden Heidelberg Engineering GmbH Tel. 06221 / 64 63-0 www.HeidelbergEngineering.de Farb-LED-Topografie Mit der Einführung von Cassini steht die Hornhaut-Topografie am Beginn einer neuen Ära. Mit seiner Genauigkeit im Submikronbereich und seiner Fähigkeit, sämtliche Augen zu kartografieren und zu vermessen, auch trockene Augen und unregelmäßige Hornhäute, ist Cassini besser als die klassische ringbasierte 'Placido'Topografie. Dank seiner intuitiven Bedienoberfläche und dem Zusammenspiel mit der Anpassungssoftware eines Fremdanbieters geht die 38 38-mu diagnose_final.indd 38 Anpassung von Kontaktlinsen bei Cassini praktisch mühelos vonstatten. Und sie bietet überlegene Anhaltspunkte für die Früherkennung und Überwachung von Hornhautkegeln. Machen Sie das Unsichtbare mit dem besten Hornhaut-Topografen sichtbar – jetzt und in Zukunft: Cassini. Mehr wissen? Kontaktieren Sie A. van der Mey: +491737610782 oder [email protected]. i-Optics, www.i-optics.com Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:37:17 marktüberblick marktüberblick diagnose / rund um die katarakt-op marktplatz Anzeigen Schnell, einfach und kompakt: Bildgebung mittels SLO EasyScan ist ein hochwertiges System, das dank der Scanning-Laser-Opthalmoskopie die retinale Bildgebung schnell, patientenfreundlich und zugänglich macht. Als SLO-basiertes System bietet EasyScan im Vergleich zur traditionellen Funduskamera erhebliche klinische Vorteile und Verbesserungen des Patientenkomforts. Für hochwertige Aufnahmen wird lediglich eine Pupillengröße von 2 mm benötigt und therapeutische oder diagnos- tische Arzneimittel zur Pupillendilatation sind nicht erforderlich. Mehr wissen? Konsultieren Sie unsere OnlineBibliothek, www.i-optics.com/bibliothek. Oder kontaktieren Sie A. van der Mey: +491737610782 oder [email protected]. i-Optics, www.i-optics.com Vorderabschnitts-Screening mit der OCULUS Pentacam® Seit 10 Jahren hat sich die Pentacam®/ Pentacam® HR im klinischen Einsatz bewährt. Durch die automatische, benutzerunabhängige Messung der Hornhautdicke, der Topographie der Hornhautvorder- und -rückfläche, des Kammerwinkels, der Vorderkammertiefe und des -volumens sowie von Linsentrübungen erhalten Sie eine vollständige Vermessung des vorderen Augenabschnittes. Die Messwerte können unmittelbar mit Normdaten von gesunden und pathologischen Augen verglichen werden. So erkennen Sie in Sekundenschnelle, ob Patienten ein erhöhtes Risiko für ein Engwinkelglaukom aufweisen, ein erhöhter Verdacht auf Keratokonus oder bereits Trübungen der kristallinen Linse vorliegen. Mit Hilfe der weiteren Pentacam-Displays gelangen Sie schnell zur richtigen Diagnose. OCULUS Optikgeräte GmbH Tel. 0641 / 200 50, www.pentacam.de Neue torische hydrophobe IOL aus „glisteningfreiem“ Material (FDA approved) Die enVista™ TORIC ist eine neue hydrophobe, torische Intraokularlinse von Bausch + Lomb, die auf der bereits bestehenden monofokalen enVista™ IOL aufbaut. Das Einzigartige an beiden Linsen ist das moderne hydrophobe Material, was absolut glisteningfrei ist (FDA approved) – Glistenings sollten in keiner modernen IOL mehr vorhanden sein. Die für torische IOL entscheidende Rotationsstabilität wurde in Studien mit hervorragenden Ergebnissen belegt. Wie auch die enVista™ verfügt die enVista™ TORIC über eine besonders kratzfeste Oberfläche und bietet außergewöhnlich langfristige optische Klarheit. Durch die kontrollierte Entfaltung lässt sie sich ideal positionieren. Das innovative 360 Grad scharfe Kantendesign mit zusätzlicher Stufe im Optik-Haptik-Übergang minimiert PCO wesentlich. Bausch + Lomb, Tel. 0800 5893 114 www.bausch-lomb.de Schnelle Endothelanalyse Endothelanalyse war nie einfacher und genauer. Die Endothelkamera PERSEUS von b o n überzeugt mit komfortabler Touchscreen-Bedienung und vollautomatischer, berührungsloser Messung. Ihre automatisierte, vertex-basierte Analyse garantiert besonders schnelles und akkurates Arbeiten. Ein außergewöhnlich großer Messbereich ermöglicht eine Auswertung in sieben vor- Concept Ophthalmologie 03 / 2013 38-mu diagnose_final.indd 39 definierten Zonen. Dank geringer Lichtintensität bemerkt der Patient den Messvorgang kaum. Übrigens führt PERSEUS bei jeder Aufnahme gleichzeitig eine Pachymetrie durch. bon Optic Vertriebsgesellschaft Tel. 0451 / 80 9000 www.bon.de 39 24.03.2013 21:37:18 marktplatz rund um die katarakt-op Anzeigen Bedeutung der OCT für die Kataraktchirugie Eine hochauflösende Untersuchung mit dem SPECTRALIS® OCT wird in der prä-operativen Diagnostik immer wichtiger. Durch die bei Katarakt getrübten Medien lassen sich Makulaveränderungen häufig nicht exakt beurteilen. Die Kombination aus cSLO-Fundusbild und OCT-Scan ermöglicht eine Einschätzung des zu erwartenden Visus auf Grund detaillierter Makuladokumentation. Das SPECTRALIS OCT erlaubt durch Aktives Eye Tracking den sicheren prä-/ post-operativen Vergleich der Retina. Bei etwaigen post-operativen Komplikationen sind präzise Verlaufskontrollen an der exakt gleichen Stelle entscheidend. „Eine SPECTRALIS OCT-Untersuchung ist vor einer Katarakt-OP unerlässlich“, heißt es daher immer öfter. Heidelberg Engineering GmbH Tel. 06221 / 64 63-0 www.HeidelbergEngineering.de Intraokularlinsen für jeden Sehanspruch Wählen Sie zwischen Standard-, Komfortund Premiumlinsen. Eine Standard-Linse behandelt den Grauen Star optimal, wird jedoch den Wunsch nach mehr Brillenunabhängigkeit in der Nähe und im Intermediärbereich nicht erfüllen. keine Gleitsichtbrille mehr. Eine hohe Brillenunabhängigkeit in allen Distanzen kann eine Premium-IOL wie die multifokale LENTIS® Mplus realisieren. Mit der LENTIS® Comfort-IOL wird dagegen auch die Intermediärsicht langfristig brillenunabhängiger therapiert. Der Patient benötigt Oculentis GmbH Tel. 030 / 43 09 55-0 www.oculentis.com Geräteverbund für den Kataraktchirurgen Erstmals sind für die Praxis optische Biometrie, Topographie, Wellenfront und Endothelzellauswertung auf einer Plattform zusammengefasst! Die IOL Station-Software von Nidek bündelt alle Ergebnisse und stellt sie übersichtlich dar. Dazu gehören die Achslängenmessung des AL-Scan, die Aberrometrie und Topographie aus dem OPDScan III und die Endothelzelldichte des Nidek CEM-530. Die Bedienung aller Geräte ist intuitiv und einfach. Die automatische, dreidimensionale Ausrichtung, die Kompensation der Augenbewegungen und die automatische Messauslösung aller Geräte garantieren höchste Messgenauigkeit. Alle Geräte sind netzwerkfähig. Sie können mit einem PC oder Laptop verbunden oder direkt ins Netzwerk eingebunden werden. Alle Geräte sind auch individuell und einzeln einsetzbar. OCULUS Optikgeräte GmbH Tel. 0641 / 200 50, www.oculus.de ZEISS Toric Solution – Einfachere Implantation torischer IOL Die ZEISS Toric Solution ist eine umfassende Lösung für die Diagnose und Behandlung der Katarakt. Sie unterstützt die intelligente Interaktion der Geräte im Katarakt-Workflow für eine höhere Präzision und mehr Komfort bei der Implantation torischer IOL. Mit dem IOL-Master® 500 und Z CALC® wird die Auswahl torischer ZEISS Premium-IOL für beste refraktive Ergebnisse ermöglicht. Durch Verbindung von CALLISTO eye® mit dem OPMI® LUMERA® 700 40 38-mu diagnose_final.indd 40 lässt sich die Zielachse torischer IOL im Okular des Operationsmikroskops anzeigen. Die ZEISS Toric Solution wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den Workflow für torische IOL zu optimieren. Carl Zeiss Meditec Vertriebsges. mbH Tel. 07364 / 20 6000 www.meditec.zeiss.com Concept Ophthalmologie 03 / 2013 24.03.2013 21:37:20 firmen stellen vor marktplatz Anzeigen Katalog „Formstabile Kontaktlinsen und Speziallinsen“ Hylo-Vision®, die beliebte, nach Viskositäten gegliederte Palette Hyaluronsäure-haltiger Benetzungsmittel, wird mit Hylo-Vision® SafeDrop® aktuell sinnvoll ergänzt. Das innovative SafeDrop®-System garantiert Konservierungsmittelfreiheit auch in der 10ml Tropfflasche. Hylo-Vision® SafeDrop® weist eine mittlere Viskosität auf und enthält 0,1% langkettige, hochmolekulare Hyaluronsäure. Die durch den Citratpuffer besonders verträglichen Augentropfen weisen hohe benetzende Eigenschaften auf und gewähren eine langanhaltende Befeuchtung. Sie sind für Träger harter und weicher Kontaktlinsen gleichermaßen gut geeignet. Nach Anbruch kann die Flasche 3 Monate verwendet werden. Bach Optic hat zum Jahreswechsel eine Neuauflage des Katalogs „Formstabile Kontaktlinsen und Speziallinsen“ herausgebracht. Kontaktlinsenspezialisten finden in der 50 Seiten starken Übersicht rund 20 formstabile Systeme für die sphärische, torische und multifokale Anpassung. Auch das Sortiment der Keratokonus-, Prosthetik- und Kliniklinsen kann sich sehen lassen. Neu aufgenommen wurde zum Beispiel die weiche KeraSoft IC von UltraVision, die bei der Versorgung stark irregulärer Hornhäute beste Dienste leistet. Den Katalog gibt es online unter www.bachoptic.de oder per Post. Eine individuelle Produkt- und Anpassberatung liefert zudem der Bach Optic Kundenservice. www.omnivision-pharma.com www.bachoptic.de Cleveres Zubehör für Uno Colorline Jetzt mit optimierter Formulierung Rund um das Uno Colorline Trokarsystem ist eine Reihe nützlicher Hilfsinstrumente zur nahtlosen Vitrektomie entstanden. Drei Instrumente wurden in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hattenbach entwickelt: Der „Shark“ Bulbus Haltering, ein ringförmiges, mit „Haifischzähnchen“ bewehrtes Instrument, fixiert den Augapfel beim Einsetzen der Trokare, ohne die Konjunktiva zu verletzen. Zum schonenden Eindellen und sicheren Halten dient der „Triangle“ Skleraldepressor. Mit dem „Horse Shoe“ Instrument ist ein blitzschnelles Ziehen der Trokare möglich. Weiteres Zubehör: die Nahthilfe Modell Bonn für einfaches Nähen ohne Eröffnung der Bindehaut sowie die multifunktionale Trokarverschluss-Pinzette n. Bartz-Schmidt. Die TRB Chemedica Produkte ilast® Care und ilast® Hydraclean sind ab sofort in einer optimierten Formulierung erhältlich. ilast® Care ist eine Creme mit 0,5 %-iger fermentativ gewonnener Hyaluronsäure und enthält zusätzlich Allantoin und Vitamin A. Die synergistische Kombination von Hyaluronsäure und Allantoin verbessert die Zellregeneration und erhält die Hautfeuchtigkeit. ilast® Care pflegt und beruhigt erkrankte Augenlider bei Blepharitis, Atopie oder nach Operationen. ilast® Hydraclean ist ein Gel mit 0,2 %-iger fermentativ gewonnener Hyaluronsäure, Allantoin und Polysorbat 20. Es eignet sich zur Reinigung erkrankter Augenlider, besonders des Lidrandes, bei allen Arten von Blepharitis. www.geuder.de www.trbchemedica.de Innovatives SafeDrop®-System Concept Ophthalmologie 03 / 2013 41-firmen stellen vor_final.indd 41 41 24.03.2013 21:37:52 termine aus- und fortbildung April 12./13.04. 17. Refraktionskurs Halle, Univ.-Klinikum Kröllwitz Wiss. Leitung: Prof. Dr. H.G. Struck Sekretariat: Tel. 0345/5571878 [email protected] www.medizin.uni-halle.de/kau 15.04. Workshop I, Überaddition, Licht & Beleuchtung, Kantenfilter Hannover Info/Anmeldung: A. Schweizer GmbH, Tel. 09191/72100 www.schweizer-optik.de 15.-17.04. KL-Seminar I: Kommunikation, Spaltlampentechnik, Komplikationsmanagement, Grading Prag The Vision Care Institute Info/Anmeldung: Tel. 040/52974242 [email protected] 16.04. Workshop II, Anpassung von Fernrohrlupensystemen Hannover Info/Anmeldung: A. Schweizer GmbH, Tel. 09191/72100 www.schweizer-optik.de 17.-19.04. KL-Seminar II: Compliance & Gesundheit, Auge & KL, Tränenfilm, Materialeig. Prag The Vision Care Institute Info/Anmeldung: Tel. 040/52974242 [email protected] 23.04. Schweizer Hausmesse Stuttgart Info: A. Schweizer GmbH Tel. 09191/72100 www.schweizer-optik.de weiterer Termin: 25.04. Wolfsburg 42 42-termine_final.indd 42 24.-26.04. SightCity Hilfsmittelmesse für Sehbehinderte und Blinde Frankfurt/Main Sheraton-Hotel am Flughafen Info: I. Merkl, Metec AG Tel. 0711/6660318 www.sightcity.net 27.04. 1. Bayerische Frühjahrsakademie Erlangen Univ.-Augenklinik Erlangen und Vistanet Prof. Dr. F. Kruse, Tel. 09131/8534459, angelika.haendel@ uk-erlangen.de, www.vistanet.de Organisation: Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/592244 [email protected] 27.04. Hornhaut-Symposium Münster Münster Info: Dr. S. Grewe Tel. 0251/8356019 [email protected] www.augenklinik-muenster.de 27./28.04. Update-Refraktion und Vorderabschnittsdiagnostik Wetzlar Seminarleitung: PD Dr. Kathleen Kunert, Kontakt: Oculus, D. Wiedemann Tel. 0641/2005-216 [email protected] www.oculus.de Augenzentrum München Info/Anmeldung: Eyetec Tel. 0451/50570360 [email protected] 13.-17.05. Homburger Retinologisches Curriculum (HRC 2013) Homburg/Saar Info/Anm: Univ.-Klinik, Sekretariat Prof. Dr. B. Seitz, Tel. 06841/16-22302, franziska. [email protected] www.uniklinik-saarland.de/ augenklinik 19.-22.05. 23rd World Congress of the International Traffic Medicine Association Hamburg Prof. Dr. K. Püschel (Institut für Rechtsmedizin) Univ.-Klinikum HH-Eppendorf Tel. 040/7410 52130 [email protected] www.trafficmedicine.org 23.05. Anpassen sphärische und torische KL (weich) Aufbau-Seminar Dortmund Kontakt: CooperVision Tel. 06071/305-0 [email protected] 29.04. Oculus und Hecht on Tour Informationsabend Dortmund Kontakt: D. Wiedemann Tel. 0641/2005-216 [email protected] weiterer Termin: 30.04. Weimar 24./25.05. DEGUM - UltraschallAbschlusskurs in der Augenheilkunde Greifswald Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde Universitätsmedizin Greifswald Info: Sekr. Prof. Dr. F. Tost Tel. 03834/865900 [email protected] Mai 10.-12.05. 6. OCT-Anwender-Seminar Palma de Mallorca wiss. Leitung: Dr. Parasta, 25.05.2013 4. Dessauer Ophthalmologisches Wochenende Dessau PD Dr. L. Krause Städtisches Klinikum Dessau Tel. 0340 / 501-4500 [email protected] www.dessau-augen.de Organisation: Congress-Organisation Gerling Tel.: 0211/592244 [email protected] 27.05. Oculus und Hecht on Tour Informationsabend Neumünster Kontakt: D. Wiedemann Tel. 0641/2005-216 Fax 0641/2005-266 [email protected] www.oculus.de weiterer Termin: 28.05. Düsseldorf 31.05.-01.06. 63. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte – VNDA Westerland (Sylt) Prof. Dr. J. Roider Universitätsaugenklinik Kiel Tel. 0431 / 597-4834 Fax 0431 / 597-2422 [email protected] www.norddeutscheaugenaerzte.de Organisation: Congress-Organisation Gerling Tel.: 0211/592244 [email protected] Juni 04.06. Schweizer Hausmesse Hamburg Info: A. Schweizer GmbH Tel. 09191/72100 Fax 09191/721072 [email protected] www.schweizer-optik.de 07.06. Anpassen multifokale KL (weich) Stuttgart Kontakt: CooperVision Tel. 06071/305-0 [email protected] Concept Ophthalmologie 02 / 2013 24.03.2013 21:38:31 kleinanzeigen marktplatz Anzeigen Wenn Sie zur Verstärkung Augenärzte, Ingenieure oder Vertriebsmitarbeiter suchen – Mitarbeiter, die Leistungswillen, Erfolgsorientierung und Motivation mitbringen –, finden Sie in CONCEPT Ophthalmologie das aufmerksamkeitsstarke und wertige Umfeld zu günstigen Preisen. Wir bieten: Ebenso, wenn Sie ein gutes Angebot platzieren möchten. Formulierung Ihrer Anzeige stellengesuch praxisübernahme Fachärztin für Augenheilkunde mit langjähriger Praxiserfahrung sucht Teilzeitbeschäftigung, in Südbayern, ab April 2013 Zuschriften erbeten unter Chiffre-Nr. ME 0909 gute Preise individuelle Beratung Unterstützung bei der Anzeigengestaltung Gutgehende, alteingesessene, zertifizierte Augenarztpraxis (großer Patientenstamm, IGeL und Privat) in Südwestdeutschland abzugeben. Preis VB, vorgesehener Termin: Mitte 2013. Chiffre-Nr. ME 0910 Anzeigenbestellschein für Kleinanzeigen Bitte veröffentlichen Sie in der nächsten Ausgabe folgende Anzeige: Rubrik: Stellenangebote Stellengesuche Praxisabgaben Praxisgesuche Praxisräume Anzeigenformat: 1-spaltig (Breite 39 mm) Anzeigenpreise: 1-spaltig 1,90 Euro; 2-spaltig 3,60 Euro; 3-spaltig 5,80 Euro; 4-spaltig 7,20 Euro x Höhe in mm Chiffre: Die Anzeige soll unter Chiffre erscheinen. Die Chiffregebühr beträgt 16,00 Euro. Bei Rückfragen: Telefon 07522 / 93 10 73 Fax 07522 / 707 98 32 E-Mail: [email protected] 2-spaltig (Breite 83,5 mm) 3-spaltig (Breite 128 mm) Name / Praxis / Firma E-Mail Straße PLZ / Ort Verschiedenes 4-spaltig (Breite 173 mm) Datum / Unterschrift Für die nächste Ausgabe 4/2013 nehmen wir gerne Ihre Anzeigenschaltung bis zum 03.05.2013 entgegen Text gut lesbar: Blockschrift in GROSSBUCHSTABEN oder mit Schreibmaschine oder als PDF an [email protected] 43-kleinanzeigen_final.indd 43 25.03.2013 15:25:34 BIOL OGIE LEHR ER HA NDY- E XP E RTE LILI ENM AMA G E N IE SS E R Jeder Patient ist anders – Individualisierte Therapie mit LUCENTIS ® IN N FI S C E L L E R O F DIE WELT IST WUNDERSCHÖN HE R ANZUSEHEN Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung ® Wirkstoff: Ranibizumab. Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. Sonstige Bestandteile: α,α-TrehaloseDihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss) bei Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen: Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter Augeninnendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks, Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörperabhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, „Fliegende Mücken“ (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation, Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig: Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie, Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels, Visusverschlechterung, Glaskörperblutung, Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand der Vorderkammer, Verschwommensehen, Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem, Augenlidschmerzen, Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis, Hypopyon, Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge, Reizungen des Augenlids. Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse nach der intravitrealen Anwendung von VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien mit Lucentis an Patienten mit AMD, DMÖ und RVV wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen. Warnhinw.: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Weitere Angaben: Siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Stand: Juli 2012 (MS 07/12.10). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de Info-Service: (0 18 02) 23 23 00 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz) Mitvertriebe: Novartis Pharma Vertriebs GmbH, 90327 Nürnberg Novartis Pharma Marketing GmbH, 90327 Nürnberg Novartis Pharma Distributions GmbH, 90327 Nürnberg Novartis Pharma Arzneimittel GmbH, 90327 Nürnberg H_5616_Lucentis_Patienten_Interessen_A4+3.indd 1 12.12.12 09:41