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LAN RMES DESVE SUNGS AMT/M AGICM APS GPS FÜR RENNRADLER FERN Orientierung per Display, immer und überall: So stellt man sich die Routenfindung mittels GPS vor. Doch erfüllen aktuelle Geräte diesen Anspruch für Rennradler? Wir haben sieben Modelle getestet gesteuert TE X T: C A RO L A F E LC H N E R ; F OTO S : DA N I E L S I M O N G enau genommen waren Hänsel und Gretel GPSPioniere. Die Brotkrumen-Spur, die sie im Wald streuten, um wieder nach Hause zu finden, ist in digitaler Form eine der Grundfunktionen moderner GPS-Handgeräte. Wenn Sie mit eingeschaltetem Gerät eine Strecke abfahren, setzt es mit der so genannten „Track“-Funktion automatisch in regelmäßigen Abständen Positionspunkte, die es dann zu einer gestrichelten Fährte zusammenbaut. Sie wird von den Geräteherstellern auf englisch tatsächlich „Breadcrumb Trail“ genannt: Brotkrumen-Spur. Anhand dieser Spur findet der Benut- 144 T O U R 7/2004 zer wieder zurück zum Ausgangspunkt. Man muss einfach nur darauf achten, dass der Pfeil im Display (der die Position des Gerätes und damit des Benutzers anzeigt) nicht von der gestrichelten Linie abweicht. Sogar die beiden einfachsten Geräte im Test (Garmin „Geko“, Magellan „SporTrak“) legten genaue Tracks. Doch Rennradfahrer bevorzugen erfahrungsgemäß Rundkurse. Also ergibt die „Track“-Funktion für Radler hauptsächlich dann Sinn, wenn man eine einmal gefahrene Strecke wiederfinden möchte oder jemandem, der die Gegend nicht kennt, eine Orientierungshilfe an die Hand geben will. Einige Veranstalter von Fahrradreisen bieten dies bereits an und schicken ihre Kunden mittels Leih-GPS auf Tour. Eine Punkt-zu-Punkt-Routenplanung wie bei der Navigation im Auto ist mit keinem der getesteten Empfänger möglich. Zwar stehen Garmin und Magellan mit solchen Geräten – beziehungsweise mit ergänzender Software – in den Startlöchern. Die aktuelle Generation der fahrradtauglichen GPS-Empfänger ist jedoch nicht darauf ausgelegt, eine Straßenroute zu erstellen. Dafür ist die Prozessorleistung nicht hoch genug. Gibt man mit der „GoTo“-Funktion („Gehe nach“) einen Zielort ein, berechnet das Gerät den direkten Weg via Luftlinie und zeigt lediglich die Richtung an, in der das Ziel liegt. Das heißt, es bezieht Hindernisse wie Seen oder Gräben nicht in die Streckenplanung mit ein. Damit man sich wenigstens grob orientieren kann, braucht das Gerät mindestens eine gespeicherte Basiskarte mit den wichtigsten Straßen. Und selbst dann kann man nur ungefähr erahnen, auf welcher Route man schnellstmöglich an den Zielort kommt. Zur Hochform laufen die WAS IST GPS? GPS-Empfänger erst auf, Das Global Positioning System wenn man sie zur Routenpla(GPS) ist ein amerikanisches nung an den PC anschließt. Navigations-Netzwerk, besteEinige Internetanbieter ofhend aus 24 Satelliten und ferieren auf ihren Seiten beihren Bodenstationen. Als mireits fertige Routen, die man litärisches Ortungssystem entsich auf seinen GPS-Empwickelt, dient es heute überfänger laden kann (Adressen wiegend zur Wegfindung und siehe Kasten). Leider ist der Positionsbestimmung. Um den Großteil der angebotenen genauen Standort seines BeTouren für Mountainbikes nutzers zu errechnen, misst ein ausgelegt. Also bleibt für GPS-Gerät die Distanz zu den Straßenradler meist nur die Satelliten indem es die Zeit eranspruchsvollere Variante: fasst, welche die vom Satelliten Touren mit Hilfe topografiausgesandten Radiosignale scher Karten am Computer brauchen, um zum Empfänger selbst zu erstellen. Und das zu gelangen. Mindestens vier braucht einige EinarbeiSatelliten braucht der GPStungszeit. Man scannt ent- Um für Rennradtouren in Frage zu kommen, muss ein GPS-Empfänger leicht, kompakt und mit einer Hand zu bedienen sein. Wegpunkte sollte man mit wenigen Handgriffen setzen können. Mit nur einem Tastendruck klappt das bei „eTrexVista“ und „Summit“ von Garmin sowie „SporTrak“ von Magellan. Um die Navigationsmöglichkeiten ausschöpfen zu können, sollte das GPS-Gerät auf jeden Fall eine Computer-Schnittstelle haben. Die „Track“-Funktion arbeitete zuverlässig bei allen Geräten im Test. Um die übrigen Funktionen richtig zu bedienen, benötigten manche Geräte (zum Beispiel Magellan „Meridian Gold“, „SporTrak Map“, Alan „Map 500“) einige Einarbeitungszeit. Kritikpunkt bei allen Empfängern im Test: Die Displays sind nicht entspiegelt. Dafür sind die Bildschirme fast durchweg angenehm flächig. Bei eingeschalteter Beleuchtung entleeren sich die Batterien sehr schnell. Also Licht nur an, wenn es wirklich nötig ist. weder eine topografische Karte oder besorgt sich eine bereits digitalisierte Karte auf CD-ROM. Mittlerweile gibt es sehr präzise – wenngleich teure – Digitalkarten (1:25.000). Mit dieser Ergänzungs-Software kann man am Computer Touren planen und auf das GPS-Gerät übertragen. Das funktioniert auch bei einfachen Geräten, sofern sie eine Computer-Schnittstelle haben. Da Garmins „eTrex Summit“ und Magellans „SporTrak“ keine Kartenfunktion haben, erscheint bei ihnen auf dem Display nur die geladene Route ohne die umliegenden Straßen. Das genügt auch, wenn man keinen Wert auf Zusatzinformationen legt. Magellan „SporTrak Map“ und „Meridian Gold“ oder der „eTrex Vista“ von Garmin hingegen können nicht nur die umliegenden Straßenzüge speichern, sondern auch so genannte Points of Interest (POI). Das sind beispielsweise Sehenswürdigkeiten, Tankstellen, Bahnhöfe oder Gaststätten an der gewählten Route. Praktisch, wenn man auf der Ausfahrt in fremder Umgebung eine Pause einlegen möchte. UNTER KONTROLLE: Die Bedientasten sind bei Magellan-Geräten übersichtlich angeordnet. Mit Ausnahme des flächigen Cursors fallen Sie bei der „SporTrak“-Serie aber leider etwas klein aus Empfänger, um den Standort bis auf drei Meter genau zu bestimmen. Diese Genauigkeit erreicht er in der Regel aber nur dann, wenn er darauf ausgerichtet ist, das amerikanische Korrektursignal WAAS, beziehungsweise sein europäisches Pendant EGNOS zu empfangen. Allerdings können Häuser, dichter Wald oder eine enge Schlucht das Signal verzerren oder unterbrechen. Übrigens: Ab 2008 soll unter dem Namen „Galileo“ ein eigenes Navigations-Netz für Europa starten. Die GPS-Hersteller vermuten, dass die auf das US-System gepolten Empfänger auch dann noch funktionieren. Sicher ist das aber nicht. KURZ UND KNAPP KOMMANDOZENTRALE: Mit dem Clickstick lassen sich beim „eTrex Vista“ von Garmin alle Funktionen bedienen. Einhändig und unkompliziert T O U R 7/2004 145 GPS FÜR RENNRADLER Hersteller ALAN Name Map 500 Händlernachweis Alan Electronics GmbH, www. 0 6103/9 4810, alan-germany.de Preis 299 Euro Größe* 13 x 6 x 2,8 Zentimeter Gewicht 203 Gramm Preis Fahrradhalter 29,95 Euro Lieferumfang GPS-Empfänger, Benutzerhandbuch, Kurzanleitung Urteil Relativ großes Gerät, das dennoch in GARMIN GARMIN eTrex Summit GPS GmbH, 0 89/8 58 36 40, garmin.de 269 Euro 11,2 x 5,1 x 3 Zentimeter 151 Gramm 16 Euro GPS-Empfänger, Benutzerhandbuch, Kurzanleitung Der „eTrex Summit“ ist ein leichtes Gerät mit ausreichenden Navigationsfunktionen sowie barometrischem Höhenmesser und Höhenprofilanzeige. Die Bedienung ist relativ einfach und schnell zu erlernen. Wo welcher Knopf sitzt, muss man sich merken, denn die Bedientasten sind seitlich angebracht – außerhalb des Rennradler-Sichtfeldes, wenn der Empfänger am Lenker angebracht ist. Die Positionsanzeige arbeitet exakt, wenngleich das Display etwas größer sein könnte. Routen kann man mittels Computer-Schnittstelle von und auf den „eTrex Summit“ laden. Leider fehlt ihm eine Kartengrundlage und das Gerät ist nicht für die Korrektursignale WAAS/EGNOS ausgelegt. eTrex Vista GPS GmbH, 0 89/8 58 36 40, garmin.de 429 Euro 11,2 x 5,1 x 3 Zentimeter 158 Gramm 16 Euro GPS-Empfänger, Benutzerhandbuch, Kurzanleitung, PC-Kabel Vielseitiges Gerät mit präziser Kartensoftware. Die Menüführung ist logisch. Mit dem Clickstick an der Front können während der Fahrt sämtliche Funktionen abgerufen werden. Allerdings sitzt der Knopf so weit links, dass Rechtshänder über den Bildschirm greifen müssen, um ihn zu erreichen und so das Display verdecken. Das Gerät liefert genaue Info über Geschwindigkeit, Distanz und Richtung. Die gespeicherte Basiskarte zeigt ein einfaches Straßennetz, mittels der optionalen MapSourceSoftware (129 Euro) lassen sich Adressen, POI und Städte-Suchfunktionen aufspielen, eine Schnittstelle ist vorhanden. Allerdings gab es mit der Software Probleme. Ärgerlich. Geko 201 GPS GmbH, 0 89/8 58 36 40, garmin.de 189 Euro 4,8 x 9,9 x 2,4 Zentimeter 89 Gramm 16 Euro GPS-Empfänger, Benutzerhandbuch, Kurzanleitung Mit 189 Euro das billigste Gerät im Test und eine gute Wahl für jene, die sich langsam an das Thema GPS herantasten möchten. Er ist auf die Grundfunktionen eines GPS-Empfängers reduziert, die mit denen des Magellan „SporTrak“ fast identisch sind. Zusätzlich zu den Navigationsfunktionen, wie Tracks legen, Wegpunkte setzen und Routen bauen, sind auf das Gerät vier Freiluft-Spiele geladen, bei denen man sich durchs Gelände bewegen und Punkte sammeln muss. Die Bedienung ist recht einfach, die Positionsanzeige funktioniert gut und man kann das Gerät an den PC anschließen. Allerdings hat es keine Kartenfunktion. Das Display ist ziemlich klein und die Auflösung gering. die Trikottasche passt, wenn es gerade nicht gebraucht wird. Leider relativ schwer. Auf der gespeicherten Basiskarte sind die wichtigsten Straßen vorhanden, wenn auch weit weniger ausführlich als beim vergleichbaren Magellan „SporTrakMap“. Wer es genauer möchte, kann den Kartenspeicher mit entsprechender Zusatzsoftware (129 Euro für die Europakarte) aufrüsten. Das Display ist groß und gut lesbar. Die Bedientasten fallen etwas klein aus und reagieren teilweise nur auf heftigen Druck. Wegpunkte setzen ist nur in mehreren Schritten möglich. Wegpunkte zu Routen zusammenzustellen, klappte nicht so*(Länge/Breite/Tiefe) fort. Umständliche Menüführung. GARMIN KLASSISCH: Der Garmin-Fahrradhalter sieht fast so aus wie ein Tachohalter und funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Anschrauben, Gerät einklicken und losradeln 146 T O U R 7/2004 FESTGESCHNALLT: Der Fahrradhalter für Magellan-Geräte erinnert an einen Miniatur-Kindersitz. Er hält zuverlässig fest, ist aber ziemlich groß Fazit: Ein gutes GPS-Gerät mit adäquater Software erleichtert die Orientierung in unbekannten Gegenden. Im Gegensatz zur Papierkarte zeigt es den aktuellen Standort an, man kann Touren präzise im Voraus planen oder sich fertige Routen aus dem Internet herunterladen und muss nicht anhalten, um sich zu orientieren. Doch GPS-Empfänger und Software sind teuer, und man kann sich unterwegs nicht spontan für eine andere Route entscheiden. Zudem besteht immer die Gefahr, dass Häuser oder Bäume den Empfang stören; auch ist der Stromverbrauch sehr hoch. Sogar die Hersteller empfehlen, sich nie auf den Empfänger allein zu verlassen, sondern immer Papierkarte oder Kompass mit auf Tour zu nehmen. Außerdem ist die Routenplanung am PC recht zeitaufwändig. Wer nur ab und zu in der Fremde radelt, ist deshalb mit herkömmlicher Landkarte besser bedient. Für technikbegeisterte Vielfahrer und Tourenguides ist ein GPS-Empfänger durchaus interessant. Ohne ausgiebige Einarbeitung geht es aber nicht. NÜTZLICHE LINKS MAGELLAN MAGELLAN MAGELLAN SporTrak Eissing KG, 0 49 21/8 00 80, eissing-outdoor.com 219 Euro 14,2 x 5,6 x 3 Zentimeter 173 Gramm 44 Euro GPS-Empfänger, Benutzerhandbuch, Kurzanleitung Aufs Wesentliche reduziertes Einsteiger-Gerät. Wie der „Geko“ von Garmin kann der „SporTrak“ Tracks legen, Wegpunkte setzen und Routen bauen. Man kann Strecken vom und auf den PC laden. Allerdings fehlt ihm eine Kartenfunktion und die Positionsanzeige reagiert etwas träge. Der „SporTrak“ ist recht groß, was am Lenker gewöhnungsbedürftig ist. Doch die Größe kommt dem Display zugute, das angenehm flächig ausfällt. Das Gerät lässt sich logisch bedienen, es bedarf aufgrund der reduzierten Funktionen nur kurzer Einarbeitungszeit. Gut: Wegpunkte kann man mit einem einzigen Knopfdruck setzen. Die Bedienknöpfe sind aber etwas klein und reagieren teilweise leicht verzögert. Meridian Gold Eissing KG, 0 49 21/8 00 80, eissing-outdoor.com 419 Euro 16,3 x 7,5 x 3 Zentimeter 231 Gramm 44 Euro GPS-Empfänger, Handbuch, Kurzanleitung, PC-Kabel, Batterien Technikfreaks werden am „Meridian Gold“ ihre Freude haben. Hat man sich einmal durch die Bedienungsanleitung gearbeitet, bietet er alles, was man zur Navigation braucht: Er zeigt selbst kleinere Straßenzüge an, die Hauptstraßen sogar mit Namen. Die gespeicherten Karten lassen sich mit passender Software (135 Euro) verfeinern. Der Datenaustausch mit dem PC funktioniert auch mit langen Strecken und vielen Wegpunkten. Die Menüführung ist aber kompliziert. Einem GPS-Laien erschließt sich beispielsweise ohne Anleitung nicht, wie man Wegpunkte setzt. Das Display ist groß, genau wie die Bedientasten. Leider fällt auch das Gehäuse sehr groß und schwer aus. SporTrak Map Eissing KG, 0 49 21/8 00 80, eissing-outdoor.com 349 Euro 14,2 x 5,6 x 3 Zentimeter 173 Gramm 44 Euro GPS-Empfänger, Benutzerhandbuch, Kurzanleitung, PC-Kabel, Batterien Vielseitig, erfordert aber intensive Einarbeitung mittels Benutzerhandbuch. Der Speicher reicht aus, um längere Touren vom PC herunterzuladen oder per Track und Wegpunkten zu speichern. Auf dem flächigen Display sind genügend Straßen verzeichnet, um sich mit einiger Erfahrung zurecht zu finden. Straßennamen zeigt das Gerät nicht an. Eine barometrische Höhenmessung gibt es ebenfalls nicht. Mit der Zusatzsoftware MapSend (135 Euro) lässt sich das Gerät um Regionen, Straßenzüge und Suchfunktionen (Städte, Adressen, POIs) erweitern. Die Tasten sind klein (mit Langfingerhandschuhen nicht zu bedienen) und man kann Wegpunkte nur in mehreren Schritten setzen. www.alan-germany.de: Seite von Alan Deutschland www.daerr.de: GPS-Seminare und Einführungskurse www.eissing-outdoor.com: Seite des deutschen Magellan-Vertriebs www.gps-nav.de: Site der deutschen Garmin-Vertretung mit vielen BasisInfos und Glossar www.gpsworld.com: Site der gleichnamigen Zeitschrift mit Produktinfos und Linkliste www.suess-web.de: Private Seite mit Grundlagen-Infos, FAQs und Linkliste Kartenmaterial www.das-rad-ruft.de: GPS-Infos und Links zum Routen-Download, Trackdatenbank www.fugawi.de: Site des gleichnamigen Herstellers von GPS-Kartensoftware www.groenveld.de: Info zum Thema, Linkverzeichnis und Track-Download www.ifag.de: Seite des Bundesamtes für Kartographie www.kompass.at: Bestellmöglichkeit digitaler Karten für Inseln wie Lanzarote und Mallorca, sowie fertige Touren zum Download (nur mit Registrierung) www.magicmaps.de: Kartensoftware speziell für Radtouren, zum Bestellen auf CD-Rom www.radtourenkarten.de: Bestellmöglichkeit für GPS-taugliche Radkarten des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) www.ttqv.de: Software-Anbieter mit Scan-Service für Karten T O U R 7/2004 147