12-04 Brückenschlag_2013-2014.pub
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Brückenschlag Das Erfurter Selbsthilfemagazin Ausgabe 2013/2014 Lebensqualität durch Selbsthilfe 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 1 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen Amt für Soziales und Gesundheit im Haus der sozialen Dienste Zimmer 024 Juri-Gagarin-Ring 150 99084 Erfurt Telefon: 0361 655-4204 Fax: 0361 655-4209 E-Mail: [email protected] Internet: www.erfurt.de oder www.selbsthilfe-thueringen.de Sprechzeiten: Dienstag: 08:30 - 11:30 Uhr 13:30 - 17:30 Uhr Freitag: 08:30 - 11:30 Uhr und nach Vereinbarung So erreichen Sie uns: H Stadtbahn Linie 1 und 5 Haltestelle: Augustinerstraße Parkplätze für Menschen mit Behinderung H 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 2 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Editorial Liebe Erfurterinnen und Erfurter, es ist wieder einmal soweit, der „Brückenschlag“ liegt Ihnen druckfrisch vor. Diese Ausgabe steht unter dem Motto „Lebensqualität durch Selbsthilfe“. Dieses Leitmotiv entspricht unserem gemeinsamen Ziel, für alle Bewohner der Landeshauptstadt Erfurt Zugang zu eine höhere Lebensqualität durch eigenes Tun zu ermöglichen. Dieser spannenden und anspruchsvollen Aufgabe widme ich mich gern. Aber was heißt „Lebensqualität“ für unsere Selbsthilfegruppen? Die SHG Schmerz hat sich dazu geäußert. Für sie ist Lebensqualität, die Anerkennung der gesellschaftlichen Fürsorge für alle Menschen mit körperlichen und, ich füge noch hinzu, auch seelischen Erkrankungen. Körperliche und seelische Gesundheit gehören zusammen. Die Selbsthilfe leistet auf diesem Gebiet eine Gesundheitsförderung ganz nah am Menschen und auf Augenhöhe mit den Betroffenen. Das Wissen, dass andere Menschen ähnliche Schicksale durchleben und meistern, hilft ungemein, die eigene Gesundheit zu stärken und für sich selbst wichtige Entscheidungen zu treffen. Manchmal beflügelt dieses Wissen zu Initiativen und wiederum neuen Erkenntnissen. Betroffene machen sich stark für Betroffene, gründen Selbsthilfegruppen und engagieren sich in politischen Gremien. Viele Beispiele werden in diesem Heft vorgestellt: Die Qualifizierungsmaßnahme EX-IN, die Selbsthilfegruppen „Starke Hand“ und die „Pankreas". Themen wie Alkohol und Gewichtsreduktion oder die Bewältigung von seelischen Krisen gehören ebenfalls dazu. Unter der Rubrik „Schreibwerkstatt“ veröffentlichen die Selbsthilfe-Aktiven ihre Texte mit den Gedanken, die sie bewegen. Was wäre der Brückenschlag ohne ErnährungsTipps? Die SHG „Demenzpflaster“ und SHG „Gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion“ geben ihr „Senf“ dazu! Nachzulesen in der Rubrik "Gesund und lecker". An der Stelle möchte ich mich bei der Redaktionsgruppe bedanken. Ein Novum in diesem Jahr ist ihre Zusammensetzung: Frau Petra Koczan von der SHG Demenzpflaster widmete sich dem Schreiben einer Reihe von Texten, Herr Hans-Jürgen Sander von der SHG AfoRE – Fototherapie fühlte sich für Bildredaktion „Erfurter Brücken“ zuständig. Frau Krause von der KISS übernahm die gesamte redaktionelle Verantwortung. Es kam zu einer sehr produktiven Zusammenarbeit. Ich hoffe, Sie neugierig auf die Inhalte des neuen „Brückenschlags“ gemacht zu haben und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen sowie neue Erkenntnisse. Ihre Tamara Thierbach Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Erfurt, Beigeordnete für Soziales, Bildung und Kultur 3 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 3 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Editorial….………….………….…………………………………………………… ………………………………….……...…………………………...……….3 Tamara Thierbach, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Erfurt Inhaltsverzeichnis.……………..………………………………………………………………………………….……………………………..…………… 4 In eigener Sache: Der Selbsthilfe-Ausschuss - was macht er, wofür ist er da?.........................................5 Stimmen aus den Selbsthilfegruppen……………………………………………………………………..……………………...…….……...6 Schritt für Schritt zurück ins Leben - und es geht doch Nicht hören können heißt, die Menschen von den Menschen trennen Ein Gruß aus der SHG Aphasie und Schlaganfall Dich rasiere ich nicht mehr..! Musiktherapie - Gemeinsames Musizieren als Selbsthilfe Wir Schmerzpatienten in Deutschland und unsere medizinische (Unter-) Versorgung Selbsthilfe aktuell………………….……………………………………………………………………………………………………….………………..12 Kindern helfen - Erfurter Gruppenprojekt für Kinder und Eltern Beratungsangebot der Diabetes-Lotsen DDB im Haus der sozialen Dienste Die Angst vor der Angst der Errötung Ein „Kleiner Engel“ durch EX-IN Gelassen und sicher im Stress: Stress - und Burnout-Prophylaxe für SH-Gruppen Beratungsstelle für behinderte Eltern Nachbarn in Thüringen…………………………………………………………………………………………………………………………...……….22 Sucht-Selbsthilfe…………………………………………………………………………………………………………………………………………..…..24 Gruppenneugründung - Interessenten/ Betroffene gesucht………………………………………..……………………..…..28 Gesundheitsecke………………………………………………………………………………………………………………………….…………………...30 Gesund und Lecker……..………………………………….……………………….………………………………………………………………..…...…34 Aus eigener Schreibwerkstatt………………….…………………………………….……………………………………………...……………...36 Bilderrätsel: Kennen Sie Ihre Stadt?..…………………………………………………………………………..……...……………….………41 Bildergalerie vom Tag der Selbsthilfe 2013 in Erfurt: Wir sind mitten auf dem Anger!!....................42 Aktuelle Übersicht der Selbsthilfegruppen………………………….……………………………………………..……………….……..44 Impressum………………………………………………………………………………………………………………………………………………………... .47 4 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 4 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb In eigener Sache... Der Selbsthilfe-Ausschuss - was macht er, wofür ist er da? KISS - Kontakt- und Informationsstelle in Erfurt orientiert sich in ihrer Tätigkeit u.a. an den Regeln des Statutes in der Fassung vom 01.01.2010. In dem §5 sind der SelbsthilfeAusschuss (SHA) und seine Aufgaben beschrieben: Der Selbsthilfe-Ausschuss ist ein Organ aus ehrenamtlich tätigen Personen, die innerhalb der Selbsthilfegruppen (SHG) der KISS tätig sind. Der Selbsthilfe-Ausschuss vertritt die Interessen aller in der KISS eingetragenen SH-Gruppen und hat eine beratende Funktion gegenüber der Kontakt- und Informationsstelle. Der Ausschuss wird von den Selbsthilfegruppenleitern gewählt und sollte aus mindestens 5 gleichberechtigten Mitgliedern bestehen. Die Mitglieder der SHG schlagen Kandidaten für die Wahl in den Selbsthilfe-Ausschuss vor. Die Wahl sollte im 4-jährigen Rhythmus stattfinden, damit die Interessen aller Selbsthilfegruppen gewährleistet werden.“ Das klingt sehr formell. Was also machen wir wirklich? Wir treffen uns regelmäßig vier Mal im Jahr, um Vorkommnisse, Probleme und Neuigkeiten zu besprechen, die von den Selbsthilfegruppen an die KISS und uns herangetragen werden. Letztes Jahr zum Jahreswechsel und Anfang 2013 ging es hoch her. Irgendwie wackelte die Selbsthilfe (SH) gewaltig und wurde kurzzeitig aus ihrer Bodenständigkeit gerissen. Die Nachricht, dass die Kontakt- und Informationsstelle KISS in Erfurt aus der Stadtverwaltung ausgegliedert und in freie Trägerschaft übergeben werden sollte, erwischte alle eiskalt. Unser Wi- derstand war nicht zwecklos, denn der SHAusschuss wandte sich unter Einbeziehung der Meinungen von vielen Gruppen in einem Schreiben direkt an den Stadtrat, bat um Anhörung und wurde auch angehört. Im Ergebnis gibt es für die Selbsthilfegruppen nun vorerst keine Änderungen und keine freie Trägerschaft für die KISS. Ein weiteres heißes Thema sind die Fördermittel der Stadt für die Selbsthilfe. Da bleibt uns als Ausschuss nicht viel Spielraum. Die Fördermittel werden nach einem akzeptablen Schlüssel durch die Stadtverwaltung verteilt. Wir prüfen, ob alles gerecht aufgeteilt wird. Wir haben leider keinen Einfluss auf den Zeitpunkt der Auszahlung. Aber, wir wissen von diesem Problem und werden uns darum kümmern. Die Selbsthilfe in Erfurt ist eine sich ständig ändernde Gemeinschaft. Auch der Ausschuss, ein ehrenamtlich tätiges Organ, ist im Wandel. Am 18. Juni 2013 wurden nach Ausscheiden von zwei Mitstreitern zwei neue Mitglieder in den SHA gewählt. Wir sind im Ausschuss derzeit mit sechs Personen vertreten. Wer im Ausschuss für die Selbsthilfe tätig ist, kann bei der KISS jederzeit in Erfahrung gebracht werden. Wir sind für Anregungen und Denkanstöße aus allen SH-Gruppen für unsere Arbeit offen und dankbar. Ihr Selbsthilfe-Ausschuss Kontakt: [email protected] 5 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 5 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Stimmen aus den Selbsthilfegruppen Schritt für Schritt zurück ins Leben - und es geht doch Eine Amputation der Gliedmaßen kann verschiedene Ursachen haben: Krankheit, Unfall oder ein Geburtsfehler. Wir sind eine Gruppe von Menschen, die von einer Amputation speziell den oberen Extremitäten betroffen sind. Bei einem Tag der offenen Tür, durchgeführt von BOS Orthopädische Werkstätten GmbH in Erfurt, hatten wir, Menschen aus Erfurt und Umgebung, Träger von Arm- und Handprothesen uns zum ersten Mal gesehen. Maßgeblich verantwortlich für diese Begegnung ist unser gemeinsamer Orthopädietechniker, Peter Strackbein – genannt Strakki, der sich hauptsächlich mit der Herstellung und Anpassung der Armund Handprothesen beschäftigt. Der erste Blick, sympathisch oder nicht? Interesse, Neugier und Entschlossenheit führten uns zusammen – da gibt es tatsächlich in meiner Umgebung Menschen mit den gleichen Problemen und den gleichen Ängsten in dieser auf Schönheit und Funktionalität ausgerichteten Zeit. Bei erstem Treffen lernten wir uns kennen, zur Tradition geworden sind der gemeinsame Weihnachtsmarktbesuch, gemeinsame Wanderungen und Picknick's mit selbst gebackenem Kuchen und mit Emil, der Hund von Kathrin sowie gemeinsame Restaurantbesuchen, ganz zwanglos und informativ. Wir tauschten uns über Probleme und Erfahrungen bei der Akzeptanz der Krankheit im Umfeld der Familie und in der Gesellschaft aus. Da wird auch einmal ein geschnittenes Steak bestellt… Bedienung, bitte 4-mal – wir sind vier (4) Einhänder... Nach ca. 2 Jahren hatten wir den Wunsch uns öffentlich zu machen, vielleicht gibt es betroffene Menschen, denen wir Stütze und Ratgeber sein könnten. Wir bieten Problemlösungen, Hilfe, Beratung, Unternehmungen, Spaß und Informationen. Wir unterstützen Betroffene bei Versorgungs- und Informationsdefiziten, hören zu, reflektieren und organisieren Vorträge mit fachkompetenten Partnern. Wer möchte uns kennenlernen? Wir sind ebenfalls über jede Unterstützung dankbar. Gerhild Schilha SHG Starke Hand Kontakt: Tel.: 0361/ 2224869 E-Mail: [email protected] www.die-starke-Hand.de 6 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 6 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Nicht hören können heißt, die Menschen von den Menschen trennen" Emanuel Kant Unsere Selbsthilfegruppe ist für alle Erwachsenen mit verändertem Hörvermögen, welche sich für gemeinsame Aktivitäten, Erfahrungsaustausch und Geselligkeit in der Gruppe begeistern können und sich gegen die Isolation und Einsamkeit der eigenen Person in ihrem Umfeld entscheiden. Fünf Sinne hat der Mensch, und das Leben hinterlässt Spuren, wir wissen es genau. Darum lass auch Du Dir helfen - ob Frau oder Mann, ob alt oder jung. Gemeinsam wollen wir Hilfe zur Selbsthilfe geben, damit uns ein eigenständiges Leben trotz einer Behinderung auch im Alter möglich ist. Wir geben Unterstützung bei Antragsstellung und bei Ausfüllen von Formularen. Kontakt: Tel./FAX: 03603/811562, E-Mail: [email protected] Wir helfen bei Kontaktsuche zur Gleichgesinnten in Gesprächskreisen und Selbsthilfegruppen von Schwerhörigen, Spätertaubten und von Tinnitus Betroffenen zwecks Erfahrungsaustauschs. Wir vermitteln Information und Vorträge über neuen Hilfsmittel oder gesetzlichen Bestimmungen. "Wie bitte? Was hast du gesagt? Warum wendest du dich von mir ab beim Sprechen? Schau mich doch an, dann hör ich doch besser!" - Wir erklären Dir, warum das passiert. Und wir lachen gemeinsam, haben viel Spaß, bei uns erfährst Du vieles Neues. Gegen das Alleinsein! Du bist nicht allein! Von uns gibt es viele, und gemeinsam sind wir stark! Ingeborg Hielscher SHG Menschen mit verändertem Hörvermögen Ein Gruß aus der SHG Aphasie und Schlaganfall Die Selbsthilfegruppe bedeutet für mich, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, Eigenverantwortung zu zeigen, gemeinsam mit anderen Betroffenen und den Angehörigen Probleme anzugehen. Es bedeutet für mich ermutigen, zuhören und austauschen. Kommunikation ist das oberste Ziel. Die Selbsthilfegruppe bietet Platz für Fragen, Sorgen, Hilfe, Lachen, Mut, Stärke, Ärger, Wut, Freude… Die Selbsthilfegruppe ist kein Supermarkt, in dem ich an der Kasse meine Rechnung bezahle und mit meiner Ware nach Hause gehe. Die Selbsthilfe ist auch kein Dienstleistungsunternehmen. Gemeinsam, mit vereinten Kräften, 7 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 7 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Stimmen aus den Selbsthilfegruppen Dich rasiere ich nicht mehr....! wollen wir die Probleme anpacken und überwinden. Es soll viele, glückliche und kraftspendende Momente geben. Jeder ist mit seinem Engagement gefragt. Man darf sich nicht hinter der Krankheit verstecken – auch wenn sie noch so schwerwiegend ist. Jeder trägt Verantwortung für sich selbst und für andere. Der Selbsthilfegedanke ist die Grundlage der Selbsthilfegruppe. Auch ist es nicht immer einfach zusätzlich die Probleme anderer in der Gruppe zu ertragen. Unser Umfeld muss unsere Erkrankung auch ertragen und akzeptieren. Arbeiten wir also gemeinsam an mehr Engagement, Toleranz und Gemeinsamkeit. Angelika Barasch SHG Aphasie und Schlaganfall Erfurt III Kontakt: Tel.: 0361 - 6538679 [email protected] Gruppenausflug nach Oberhof Wenn ich dich genauer anschaue, dann will ich dich nicht mehr rasieren. Wirklich! Und nun...? Jetzt muss ich mir 'was einfallen lassen. So geht das nicht mehr weiter. 135 Kilo Lebendgewicht, und ich kann mich nicht mehr im Spiegel ersehen. Ich werde mir etwas einfallen lassen! Ich werde abnehmen. Gesagt, getan...! Und nun...? Wenn das so einfach ist. Alle möglichen Zeitungen durchblättern und ausprobieren. Im Internet gesucht, und auch ausprobiert. Nix!! Ernährungsberatungskurs besucht. Eine junge Frau ca. 25 Jahre alt, sagt mir was ich wann, wie viel und warum essen soll. Wieder zu Hause, und alles was ich diese Woche essen darf auf einen Tisch gepackt. Es ist Montagmittag, und was esse ich am Donnerstag zum Abendbrot??? Nach dem Essen ist noch so viel Woche übrig! Es muss anders gehen! Und es ging auch anders. Ich habe die gefragt, die regelmäßig im Jahr Ihr Körpergewicht auf das Gramm genau auf einer Waage unter Zeugen nachweisen müssen. Und das sind viele in Deutschland, denn das sind Sportler die in Gewichtsklassen an den Start gehen und nicht „runter hungern“ können. Sie sind sonst nicht in der Lage den Wettkampf 8 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 8 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb erfolgreich zu bestehen. Ich habe Sie gefragt und gefragt. Kernaussage, wenn Du abnehmen willst, dann fang an zu Essen. Verrückt, aber es klappt. Über 30 Kilo sind weg. Für immer!!! Keine Probleme mit der Weihnachtsgans, sie schmeckt. Im Sommer Bratwurst, Brätl, Gulasch, Obst und Gemüse vom Grill. Einfach Lecker!! Rasiert wird übrigens auch wieder. Und jetzt? Wir sind „Gleichgesinnte“ die etwas erreichen wollen und uns dabei wohlfühlen wollen. Wir haben in der Gruppe viel erreicht und machen jedes Jahr mehr. Es macht Spaß Ideen zu haben und sie umzusetzen. „Gewichtsreduktion und gesunde Ernährung“ sind eine Einheit. Fisch und Fleisch, Obst und Gemüse, wie gehe ich damit um! Wie verändere ich Rezepte damit sie in meinen Ernährungsplan passen, und trotzdem lecker schmecken. Was gibt es neues und was ist „drin“ im Essen. Was sagt die Zutatenliste, und was sagt Sie nicht! Wie kann ich meine Ernährungsgewohnheiten ändern? Denn ein Mensch der 40 Jahre alt ist, hat in seinem Leben mindestens 40.000-mal gegessen. (In Worten „vierzig tausendmal“). Das ist eine sehr, sehr starke Prägung. Wie kann man das verändern? Muss ich das überhaupt? Und wenn ja..., wie? Jeder Mensch ist eine individuelle Persönlich keit und findet einen eigen Weg der ihm weiter hilft. In der Gruppe gibt es viele Ideen und Erfahrungen. Man tauscht sich aus und hilft sich weiter. Es sind Kontakte entstanden, die man nicht mehr missen möchte. Auch außer halb der regelmäßigen Treffen. Aber nicht nur das Gespräch ist wichtig, man muss auch etwas „tun“! Zum Beispiel SPORT. Sport ist nicht Mord, nur falscher Sport und zu viel, das macht Probleme. Denn in unseren Gewichtsklassen muss man auf die Gelenke Rücksicht nehmen. Und wenn man 30 Jahre nichts gemacht hat, dann muss man sich erst mal wieder finden. Auch nicht so einfach. Aber wir schaffen das gemeinsam. Zurzeit sind wir im Steiger einmal die Woche mit Ski-Stöcken unterwegs. Insider nennen es Nordic Walking. Andere wiederum Stöckchen schleifen, oder „Kasperl“ Theater. Egal. Es macht Spaß. Und das ist wichtig. Und nach 6 bis 7 Kilometern ist man ganz schön geschafft. Wenn es Stürmt und Schneit, dann sind wir in unserem Sportraum und dann wird mit Latexband, Gymnastikball und Gewichten Kraftsport und Gymnastik gemacht. Und natürlich auch zu Hause. Wir haben uns Übungen ausgedacht, die man zu Haus mit Stuhl, Tisch, Tür, Handtuch und der einfachen Wasserflasche leicht und einfach machen kann. 9 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 9 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Stimmen aus den Selbsthilfegruppen Musiktherapie Gemeinsames Musizieren als Selbsthilfe Alles in allem eine runde Sache. Und da Weihnachten ja schon wieder vor der Tür steht. In einigen Supermärkten gibt es ja schon seit August diesen Jahres wieder Lebkuchen, haben wir auch leckere Rezepte wo man es sich auch mal mit Übergewicht schmecken lassen kann, ohne gleich in Depressionen zu verfallen. Wenn Sie uns kennen lernen wollen, oder auch etwas für sich erreichen wollen, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit Herrn Reimann unter Tel.: 0361 - 22 79 291oder per Mail: [email protected] In diesem Sinne viel Spaß beim Sport, immer etwas Leckeres auf dem Teller und ein prüfender Blick auf der Waage!! Mit einem Augenzwinkern Hans-Jürgen Reimann SHG Gesunde Ernährung / Gewichtsreduktion In der SHG Musiktherapie treffen wir uns schon seit 1995, um in einem Kreis Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassblockflöte zu spielen. Auch ein Waldhorn spielt mit uns. Und so musizieren wir, 19 bis 80jährig unter der Leitung einer erfahrenen Sängerin, die uns dirigiert, aber auch die Lieder mit uns einübt, fröhlich zusammen. Jeder von uns ist in seinem Leben einmal der Blockflöte begegnet und spielt daher gern mit. Alle vergessen dann ihre "Weh-Wehchen" und sind für einander und andere Menschen da. Wir üben jeden Dienstag von 16:00 - 18:00 Uhr in St. Lorenz Gemeinde, Pilse 30. Wir spielen Volkslieder sowie Musik des 12. Jahrhunderts bis heute. In Seniorenheimen und bei Gottesdiensten sind wir gern gesehene Gäste. Auch mit anderen Flötengruppen wie z.B. Schottenspatzen haben wir zusammen musiziert. Wir freuen uns, den Menschen immer wieder Freude zu bringen, das ist uns das "Üben" wert. Wenn Sie auch mit uns musizieren wollen, so wenden Sie sich an Herrn Kurt Neumann Tel.: 0361- 7313930, mobil: 0157 - 39218298 Schlösserbrücke 10 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 10 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Wir Schmerzpatienten in Deutschland und unsere medizinische (Unter-) Versorgung Schmerzen hat fast jeder Mensch schon einmal erlebt in seinen verschiedensten Formen und zu unterschiedlichsten Anlässen. Besonders, wenn die Schmerzen ihre eigentliche Aufgabe, ein Warnsignal unseres Körpers zu sein, erfüllen, gerade dann erscheinen diese sehr akut und sollten den Ärzten und Patienten den Weg zum gesundheitlichen Problem und dessen Lösung zeigen. Anders gestaltet es sich bei chronischen Schmerzpatienten, die sich mit den verschiedensten Grunderkrankungen und deren Auswirkungen konfrontiert sehen. Neben motorischen und Sensibilitätsstörung sind sie mit einem hohen psychischen Leidensdruck durch die Schmerzen gezeichnet. Ein Leidensdruck, der tief greifende Veränderungen im Leben dieser Menschen nach sich zieht und einer be- sonderen medizinischen Versorgung bedarf, um Abhilfe oder zumindest eine Linderung zu verschaffen. 17% aller Deutschen sind von lang andauernden chronischen Schmerzen betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Bundesbürger. Die Tatsache, dass Schmerzen heute ernst genommen und nicht mehr als Simulation abgetan werden, lässt aber keinen Schluss auf die Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland zu. Diese erscheinen mir als total unzureichend. Schmerzpatienten haben viele Gründe unzufrieden zu sein. Defizite bestehen u.a. in der streckenweise Unterversorgung mit Fachärzten, mit medizinischen Versorgungszentren sowie der Umsetzung von Behandlungen. Vorallem beruhen die genannten Probleme auf einer zahlenmäßig unzureichenden Ausbildung von Fachärzten auf dem Gebiet der Schmerztherapie. Hinzu kommen eine ständig wechselnde Flut von Leitlinien sowie sich ständig ändernde Finanzierungsbedingungen in unserem Gesundheitswesen. Ich meine hier insbesondere, die verlangten bzw. vorgegebenen Einsparungen seitens der Politik, einhergehend mit der Sorge der Ärzte, ihr Budget nicht überschreiten zu dürfen. Die Folge ist dann, dass der Schmerzpatient zu früh und als austherapiert entlassen wird und somit nur noch eine Grundversorgung hat. Die Annahme, Schmerzen nur mit Medikamenten abmildern zu können, ist generell falsch. Der Schmerzpa11 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 11 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Selbsthilfe aktuell Kindern helfen tient braucht zusätzlich eine intensive psychotherapeutische und physiotherapeutische Betreuung, zugeschnitten auf sein gesamtes Krankheitsbild. Ein Patient darf nicht nur kostenmäßig verwaltet werden, er braucht die Fürsorge der Gesellschaft. Dies bezieht sich nicht nur auf medizinische Leistungen, sondern auch auf die Anerkennung im Schwerbehindertenrecht und den dazugehörigen Ausführungsbestimmungen bezüglich der Krankheitsmerkmale. Gesellschaftliche Verantwortung unseres Sozialstaates sollte sich darin ausdrücken, dass gesundheitliche Behinderungen, verursacht durch den Schmerz, im sozialen Umfeldes anerkennt werden und eine Teilhabe am Leben gefördert wird. Mein persönliches Fazit als Schmerzpatient ist, dass hier ein Mangel aus finanziellen Gründen verwaltet wird. Mir stellt sich einfach die Frage, wie viel Geld effektiv eingespart werden könnte, wenn das Leiden der Schmerzpatienten gelindert oder gar Heileffekte erzielt werden könnten. Über solche Fragen machen sich oft nur Menschen Gedanken, die selbst betroffen sind. Ihr Klaus-Dieter Wenk SHG Schmerz Erfurt „Erfurter Seelensteine“ heißt ein Gruppenprojekt für Kinder und Eltern, die besonderen seelischen Belastungen ausgesetzt sind. In der Kindergruppe „Stone-Kids“ geht es darum, unbelastet Kind sein zu dürfen, spannende Spiele zu machen und gute Freunde zu finden. Der Zusammenhalt in der Gruppe hilft den Kindern, Vertrauen aufzubauen und Kraft zu tanken. Gemeinsam wird sich über wichtige Themen ausgetauscht. Dazu gehört, herauszufinden was ich eigentlich gut kann oder was Mut bedeutet. Die Fähigkeit, eigene Gefühle und seelische Belastungen wahrzunehmen, kann mir helfen, schwierige Situationen zu meistern. Das Gruppenangebot ist für Kinder von 6– 15 Jahren. Wobei innerhalb einer Gruppe darauf geachtet wird, dass die Kinder ungefähr gleich alt sind. Die erste Kindergruppe „Stone-Kids“ hat in diesem Jahr bereits von April bis September im Family-Club in Erfurt stattgefunden. In den ca. 12 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 12 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Beratungsangebot der Diabetes-Lotsen DDB im Haus der sozialen Dienste 20 Treffen gab es neben den spannenden Themen wie z.B. Freundschaft, eigene Stärken und Schwächen, Gefühle und Verantwortung, auch viel Spaß! Gemeinsam sind die „Stone- Kids“ picknicken gegangen, waren zusammen Eis essen, haben einen Ausflug auf die EGA und in den Zoopark Erfurt unternommen und einen gemeinsamen Grillabend veranstaltet, bei dem auch die Eltern dabei waren und so ebenfalls untereinander ins Gespräch kamen. Eine neue Gruppe startet im Dezember 2013 Januar 2014 durch. Wer Interesse für sich oder sein Kind hat, kann sich jederzeit im Trägerwerk Soziale Dienste in Thüringen GmbH per Email oder Telefon anmelden. Auch ein Infogespräch ist jederzeit gern möglich. Denis, 8 Jahre Anm. d. Red.: Kinder sind immer ehrlich, direkt und aufrichtig in ihrer Meinungsäußerung. Und wir die Erwachsenen sind in der Verantwortung dafür Sorge zu tragen, dass diese bemerkenswerten Eigenschaften im Laufe des Lebens den Kindern erhalten bleiben. Seit April 2013 steht im Haus der sozialen Dienste in der 1. Etage im Raum 171G einmal monatlich, jeweils am 2. Dienstag von 13:00 16:00 Uhr ein Beratungsangebot der DiabetesLotsen des Deutschen Diabetikerbundes (DDB) für Rat suchende Menschen mit Diabetes, Angehörige, Risikopersonen und Interessierte zur Verfügung. Dieses Angebot vermittelt den Betroffenen umfassende und verständliche Informationen, damit trotz Erkrankung ein eigenverantwortliches Leben aufrecht erhalten werden kann. Kompetente medizinische und soziale Leistungsangebote sowie unabhängige Informationen über Arzneimittel und Medizinprodukte werden in Rahmen einer individuellen Beratung, Diabetiker befähigen, ihre Rechte als Beteiligte und Mitverantwortliche bei der Gesundheitsversorgung zu vertreten. Die Diabetes-Lotsen kennen sich durch ihre eigene Betroffenheit in der Thematik gut aus. Sie sind durch ihre persönlichen Erfahrungen besonders geeignet, Wissen weiterzugeben, andere Erkrankte zu begleiten und zu einer Lebensstil-Änderung zu befähigen. Sie können den Menschen helfen, schnell zu Behandlungsund Versorgungseinrichtungen zu gelangen. Eine aktive Vermittlung erfolgt an die regionalen Ärzte und Fachärzte, Fachkliniken, Rehabi13 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 13 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Selbsthilfe aktuell Die Angst vor der Angst der Errötung litationseinrichtungen, Pflegedienste, soziale Einrichtungen und Ämter, Beratungsangebote der Krankenkassen sowie Selbsthilfegruppen. "Erröten ist eine normale menschliche Reaktion wie Lachen oder Weinen. Zum Problem wird das Rotwerden, wenn man es als peinlich oder als Schwäche ansieht. Ganz alltägliche Situationen werden dann zu einer großen psychischen Belastung, die von innerer Anspannung, Scham und Angst begleitet wird", sagt die bekannte deutsche Psychotherapeutin und Buchautorin Dr. Doris Wolf. Wir veröffentlichen in dieser Ausgabe ein Interview des Radio Funkwerk aus der Sendereihe Barrierefrei im Äther (BiA) mit Frank L. Er ist ein Betroffener und berichtet über sein Leben mit Erytrophobie. Plakat im Eingangsbereich zum Gesundheitsamt BiA: Frank, wie hat eigentlich alles angefangen? Die Diabetes-Lotsen sehen ihre Arbeit als Ergänzung zu ärztlich angeratener Therapie und Schulung. Sie wollen die Lücke schließen, die zwischen ärztlicher Versorgung und Alltagsbedingungen entsteht. Diabetes bedingte Folgeerkrankungen können verhindert oder verzögert und die Lebensqualität der Betroffenen dadurch erheblich verbessert werden. Frank: Das Problem fängt meist in der Pubertät an. Und bei vielen Menschen geht das Problem dann mit zunehmenden Jahren wieder zurück. Allerdings, bei denen, die dann davon betroffen sind, kann es sogar immer schlimmer werden, immer extremer im laufenden weiteren Leben. Edith Claußen Vorsitzende des DDB LV Thüringen Kontakt: Tel./Fax: 0361 - 7314819 E-Mail: [email protected] Frank: Ja, ich gehe so mit der Krankheit um, dass ich in den letzten 13 Jahren Makeup benutze, um in der Öffentlichkeit normal auftreten zu können und auch halbwegs besser BiA: Wie gehst du mit dieser Krankheit um? 14 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 14 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb durch‘ s Alltagsleben zu kommen. BiA: Inwieweit hat die Krankheit dein Leben verändert bzw. beeinflusst? stark verbessert, anderes ist leider konstant negativ geblieben. Aber ich denke, dass ich in Zukunft da noch neue Lösungen vielleicht finde. Frank: Leider ist es so, dass es zumindest bei mir und auch bei anderen Betroffenen in die Richtung läuft, dass das alltägliche Leben immer weiter eingeschränkt wird durch dieses Problem, weil man meistens nicht allzu ernst genommen wird in der Öffentlichkeit mit diesem Problem. BiA: Gib es etwas, was dich an deiner Umwelt stört und was würdest du verändern wollen? BiA: Arbeiten, einem Hobby nach gehen und sich spontan mit Freunden treffen, für viele Menschen ist dies alltäglich und Normalität. Kannst du ein ganz normales Leben führen? BiA: Bekommst du Hilfe und wie sieht diese konkret aus? Frank: Nein, ein ganz normales Leben kann man mit dem Problem in der Intensität, wie ich das habe leider nicht führen. Aber man kann lernen, bestimmte Kompromisse einzugehen und dann doch auch bestimmte Teile von den Dingen, die man erreichen wollte im Leben, zumindest teilweise erreichen. BiA: Welche Hindernisse und Probleme gibt es für dich im Alltag und wie gehst du damit um? Frank: Na ja, das größte Problem ist eigentlich immer die Kommunikation mit anderen Menschen in der Öffentlichkeit oder im Alltag. Manches hat sich in den letzten Jahren sehr Frank: Ich würde mir wünschen, dass einige Menschen, die das noch nicht so können, dass sie doch solchen Problemen gegenüber toleranter werden. Frank: Hilfe bekomme ich u.a. hier in Erfurt vom Christophoruswerk und seit wenigen Jahren auch von Radio Funkwerk bzw. von unserer Sendung „Barrierefrei im Äther“. BiA: Was hilft dir gegen die Angst und was tust du? Gibt es spezielle Übungen? Frank: Was ich schon seit längerer Zeit mache, ist z. B. regelmäßig autogenes Training zu Hause. Ich habe auch vieles in einer Tagestätte gelernt, dem erwähnten Christophoruswerk, in der ich noch heute sein darf. Allerdings gegen dieses Problem gibt es sowohl eine Therapie als auch sogar eine OP. Allerdings müsste man um die OP durchführen zu lassen zunächst mal Therapie schaffen, wenn dies dann nicht er15 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 15 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Selbsthilfe aktuell folgreich ist, dann besteht diese Möglichkeit. Was ich eben leider tue, das weiter in der Öffentlich zu verdecken, weil es wirklich besser funktioniert als früher. BiA: Du hast die Krankheit schon sehr lange, was hat sich im Gegensatz zu damals verändert? Frank: Mein früheres Leben war durch diese Krankheit ziemlich problematisch, zumindest zu einem gewissen größeren Teil. Ich muss aber sagen, dass ich durch neue Kontakte in den letzten Jahren wieder ein etwas besseres positiveres Leben führen kann, wie gesagt, aber mit Hilfe von außen. Ohne Hilfe von außen ist das kaum möglich, allerdings auch mit eigenen Ideen, weil … sonst wäre es auch im Jahr 2000 nicht weiter gegangen. aufzubauen, da es diese Gruppen bisher in ganz Deutschland nur wenig gibt und gab und einige sich auch leider wieder aufgelöst haben. Ja, das wäre auch ein Anliegen, wer ein solches Problem hat, könnte sich gern auch mit der Frage an die KISS in Erfurt oder die NAKOS in Berlin wenden. Danke, euch auch allen dafür und ich fand, dass es für mich eine sehr schöne Möglichkeit war, diese Sache mal an die Öffentlichkeit zu tragen. BiA: Frank, ich möchte mich ganz herzlich für das interessante Interview bedanken und wünsche dir für die Zukunft viel Erfolg. Brückenschlag-Redaktion schließt sich gern diesen Wünschen ein. BiA: Wie sind deine Pläne für die Zukunft? Frank: Ja, gut, meine Pläne für die Zukunft waren früher sehr hochtrabend, meist auch zu hochtrabend, was ich doch zum Glück merkte, dann. Ja, mein künftiges Leben stelle ich mir so vor, dass ich im entweder Bereich GrafikDesign oder in den elektronischen Medien versuche weiterzukommen. Ja, dann hätte ich noch ein kleines Anliegen an die Hörer. Ich habe schon länger vor für Erfurt und auch für Thüringen über die KISS im Gesundheitsamt Erfurt eine Selbsthilfegruppe für Erythrophobiker Promenade am Junkersand 16 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 16 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Ein „Kleiner Engel“ durch EX-IN Eine Ausbildung am Rande der eigenen Psyche mit Aussicht auf langfristige Besserung Sarah sitzt in der Ausbildungsrunde bei EX-IN. Sie möchte, wie alle Schulungsteilnehmer, gern als Genesungsbegleiterin arbeiten. Bis es soweit ist, sind von ihr und den 19 Mitstreitern noch einige Hürden zu nehmen: Teilnahme an allen Ausbildungsmodulen, unendlich viele Gespräche, Diskussionen, Übungen, zwei Praktika incl. Praktikumsbericht, ein Portfolio, eine Abschlusspräsentation und vieles mehr. Das alles wird bis Mai 2014 dauern. Dabei fließen auch noch persönliche Belange rund um Arbeit und ihre Tiere, Studienabschluss und Privatleben ein. Sie folgt aufmerksam und konzentriert dem Unterrichtsgeschehen. Sie diskutiert, sagt ihre Meinung, sehr freundlich, aber auch bestimmt. Gute Ideen hat sie viele... Sie sprüht vor Lebensenergie. Andere Meinungen akzeptiert sie ohne ihre eigene umzuwerfen. Das war aber nicht immer so – mit ihr. Die junge Frau hat einen langen sehr schweren Weg hinter sich. Sie hat ihre Richtung gefunden. Tiere haben ihr damals geholfen, wieder Fuß zu fassen im ihrem Leben. Heute bietet sie beruflich für Menschen, die krank sind, tiergestützte Therapie an. .. In einem Gespräch mit unserer Redaktion erzählte Sarah Eschrich: „Generell versuche ich tiergestützte Therapie für jedermann zugänglich zu machen indem ich bezahlbare Gruppentherapien anbiete. Nach der schlimmsten Zeit meines Lebens Suizidversuch und drei Monate Psychiatrie mit Diagnosen Borderline, Depression, medikamenteninduzierte Schizophrenie und Persönlichkeitsstörung habe ich beschlossen, dass ich das, was mir aus der Krise geholfen hat, auch anderen Menschen ermöglichen möchte den Umgang mit Tieren. Tiergestützte Therapie ist dabei weit mehr als Hunde streicheln. Es geht darum, einen leichteren Zugang zu den Patienten zu finden und das auf emotionalem Weg. Viele Kranke haben nicht die Möglichkeit, zu kommunizieren und so ihre Gefühle auszudrücken. Die Tiere spiegeln sie und reagieren auf sie, sodass ich als Therapeut die 17 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 17 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Selbsthilfe aktuell Möglichkeit habe, zu verstehen, was in den Patienten vorgeht. Die Tiere sind geduldig. Auch wenn jemand eine Stunde lang nur weint, wird es den Hunden nicht zu viel - sie bleiben und spenden Trost. Schwerstbehinderte Menschen mit spastischen Lähmungen erfahren durch sie Entspannung und können Erfolge feiern, indem sie es schaffen, den Hund zu streicheln. Ich sage dann immer, dass der Hund jetzt ihr Freund ist und ihm das super gefällt. Dann sieht man häufig ein Lächeln und das ist Therapie für meine Seele. Ich weiß, dass, wenn ich erneut erkranken sollte und mich wieder Suizidgedanken plagen, es Menschen gibt, für die ich und meine Arbeit mit meinen Hunden wichtig sind. Bei EX-IN habe ich die Möglichkeit, die schlimmste Zeit meines Lebens in etwas Gutes zu verwandeln. Ich weiß wie es ist, krank zu sein, keine Lösung mehr zu sehen - nur Aufgeben - und das ist es doch das was alle kranken Menschen fühlen, egal ob sie psychisch oder physisch krank sind. EX-IN gibt mir die Möglichkeit meine Erfahrungen zu nutzen und noch mehr darüber zu lernen, wie ich anderen Betroffenen zur Seite stehen kann. Als sehr wichtigen Punkt sehe ich hierbei die Möglichkeit, zwischen Kranken, Pflegepersonal und Ärzten, aber auch den Angehörigen zu vermitteln. Meiner Erfahrung nach geben sich alle Helfer größte Mühe, doch manche Dinge sind schwer nachzufühlen und die Erkrankten können sie oft selbst nicht verstehen. Auch in der tiergestützten Therapie versuche ich häufig zwischen Klient und Angehörigen einzulenken. Ich habe häufig Angehörige von an Demenz erkrankten Patienten sagen hören, dass sie doch ohnehin nichts mehr mitbekommen. Ich habe sie dann in die Therapie eingeladen und so gezeigt, dass der Demenzkranke durchaus auf vertraute Stimmen reagiert und auf ein liebevolles Abschlecken durch den Hund am Arm ein Lächeln zustande kommt. Ich habe gerade meine Bachelor-Arbeit in nicht klinischer Psychologie geschrieben und das Ziel, Kinder und Jugend-Psychotherapeut zu werden und diese Arbeit in ausgewählten Fällen durch tiergestützte Therapie zu begleiten. Vielleicht wird man mir diesen Weg verwehren, da ich selbst einmal krank war. Dann werde ich hoffentlich durch EX-IN und die tiergestützte Arbeit trotzdem eine Möglichkeit haben hauptberuflich als "kleiner Engel" zu arbeiten." Kontakt: http://www.eschrich-tiergestuetzte-therapie.de/ 18 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 18 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Gelassen und sicher im Stress: Stress - und Burnout-Prophylaxe Rückblick auf ein Weiterbildungsseminar von Petra Koczan, Sprecherin SHG Demenzpflaster Am 6. März 2013 kamen Leiterinnen und Leiter der Erfurter Selbsthilfegruppen zur jährlichen Weiterbildung zusammen. Diese durch die KISS organisierte Maßnahme wird seitens der Gruppenleiter und -mitglieder gern in Anspruch genommen. Frau Horsch spricht mit Seminarteilnehmern Die Referentin Frau Sabine Horsch, psychologische Beraterin und Trainerin konfrontierte uns mit unserem Stress, seiner unmittelbaren Wahrnehmung und den Möglichkeiten, ihm widerstandsfähiger entgegenzutreten. So etwas nennt man in der Fachsprache Resilienz. Wir sollten also in drei Seminarstunden fit gemacht werden, uns ein „dickes Fell“ zulegen zu können im alltäglichen Leben und in der Selbsthilfe. Stress ist generell nicht ungesund, beflügelt uns in unserer Arbeit und in der Meisterung unserer täglichen Lebensaufgaben. Wir sollten also keine Angst vor dem Stress haben, ihn gar vermeiden wollen. Frau Horsch klärte uns auf, wann wir Stress als gesundheitliche Belastung und als Ungleichgewicht werten sollten. Das Erkennen von Symptomen /Alarmreaktionen sind dabei sehr wichtig. Jeder Mensch reagiert eben auch anders. Eigene Grenzen sollten erkannt, wahrgenommen werden. Der Betroffene sollte sich dazu auch ggf. äußern wollen und können, um Konflikte nicht eskalieren zu lassen und dem eigenen Burnout aus dem Weg zu gehen. Manchmal hilft da ein gesundes „Bauchgefühl“, sich erlebter Situationen zu erinnern, Resümieren von Erfahrungen im Umgang mit Stress. Auf jeden Fall ist es wichtig, seine Gefühle zu (er)kennen, zu (be)werten) und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Jeder Stress hat Ursachen und dazu kommen noch persönliche Stressverstärker, wie Perfektionismus Missachtung eigener Grenzen Es allen recht machen wollen Einzelkämpfer- Mentalität Unrealistische Erwartungen an andere Menschen Feste Vorstellungen (es ist schrecklich, wenn die Welt nicht so ist, wie sie sein sollte) Auf der Flucht sein vor innerer Leere Gefühl von Sinnlosigkeit und Einsamkeit. 19 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 19 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Selbsthilfe aktuell Beratungsstelle für behinderte Eltern Ziel der Stressbewältigung kann sein: Lernen, in sich zu gehen, sich selbst erkennen und mit sich selbst im Dialog bleiben. Das ist nicht esoterisch, sondern im realen Leben umsetzbar. Manchmal benötigt man dazu regelrechte fachliche psychologische Hilfe. Diese Hilfe ist kein Makel, sondern eine Möglichkeit, den Sinn unseres Lebens neu zu definieren oder wiederzufinden. Die drei Stunden vergingen wie im Flug. Zum Schluss gab es eine Achtsamkeitsübung. Die Aufgabe bestand lediglich darin, ein Stück Schokolade unter Anleitung zu essen und nicht einfach hinunter zu schlingen: Es ging um Spüren, Schmecken, Riechen und Genießen der Schokolade. Versuche Sie es doch auch einmal, mit allen Sinnen Schokolade zu genießen … einfach herrlich! Im übertragenen Sinn kann das heißen: achtsa- mer mit unserem eigenen Leben und dem Leben der anderen Mitmenschen umzugehen. Der Bundesverband behinderter und chronisch kranker Eltern (bbe e. V.) bietet seit dem Frühjahr auch in Erfurt Beratung für behinderte Eltern an. In der Johannesstraße 141, direkt neben dem Johannesturm, erhalten Eltern mit Behinderung Beratung zu den Themen Schwangerschaft, Geburt, Eltern-Sein und Hilfen für den Familienalltag mit Kind. Auch behinderte Menschen mit Kinderwunsch sind willkommen. Beide Projektmitarbeiterinnen sind selbst behindert und wissen wovon sie reden: „Behinderte und chronisch kranke Eltern sind Mütter und Väter, wie andere Eltern auch“, so Susanne Schnabel, Sozialarbeiterin und selbst Mutter. Sie haben die gleichen Aufgaben zu bewältigen wie andere Eltern, wollen ihren Kindern genauso viel Liebe und Unterstützung geben. Wenn behinderte Menschen Eltern werden, müssen sie den Familienalltag unter schwierigeren Voraussetzungen bewältigen. Viele Handgriffe sind zeitaufwendiger und kräftezehrender. Häufig sind körper-, sinnesbehinderte und chronisch kranke Eltern z.B. in der Baby- und Kleinkindphase auf personelle Hilfen (Elternassistenz) angewiesen. Momentan brauchen Eltern noch viel Durchsetzungsvermögen, um Elternassistenz bewilligt zu bekommen. Mitarbeiterinnen von Behörden fällt es oft schwer, sich in die Situation der Fa- 20 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 20 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb milien hineinzuversetzen. Damit Eltern mit Behinderung die notwendigen Hilfen zeitnahNutzen können, streben die Projektmitarbeiterinnen eine enge Zusammenarbeit mit den Vertreter/innen aus Sozial- und Jugendämtern, aus der Politik, mit Hebammen, Frauenärzten und anderen an. Peggy Steinecke, ebenfalls Sozialarbeiterin, zur Arbeit des Projektes: „Wir wollen Eltern mit Behinderung bei der Beantragung von Elternassistenz unterstützen und ihnen bei der Suche einer passenden Assistenzperson behilflich sein. Im Februar / März 2014 starten wir mit einem Gruppenangebot, um den Erfahrungsaustausch der Familien untereinander zu fördern. Kontakt: Johannesstr. 141 99084 Erfurt Tel.: 0361-75 25 228 E-Mail: [email protected] Internet: www.behinderte-eltern.com Mutter und Sohn werden von Elternassistentin unterstützt 21 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 21 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Nachbarn in Thüringen Zurück ins Leben Lebensumwege e.V. leistet erfolgreich psychosoziale Selbsthilfe – Bürgerpreis ausgeschrieben Nicht immer v e r laufen d i e Wege im Leb e n gerad e . Manchmal geschieht es sogar, dass man den eigentlichen Weg aus den Augen verliert. Allein zurückzufinden, funktioniert nicht. HansChristoph Richter weiß, wie sich das anfühlt. Vor Jahren erkrankte er schwer an einer Depression. Nach wochenlangem Klinikaufenthalt sagt er heute: „Mir konnte geholfen werden, ich bin wieder vollkommen gesund.“ Andere in ähnlichen Situationen, weiß er, haben weniger Glück. Ihnen möchte Hans-Christoph Richter zur Seite stehen. Mit seinem Wissen, seinen Erfahrungen. Als er vor fünf Jahren in Sömmerda eine Selbsthilfegruppe ins Leben rief, ahnte er nicht, welchen rasanten Verlauf sein Ansinnen nehmen sollte. „Wir wurden förmlich überrannt“, erinnert er sich. Aus der Gruppe wurde schnell ein Verein. „Lebensumwege e.V.“ haben sie ihn genannt. Der Umweg ist die Krankheit. „Wir sagen eher seelische Beeinträchtigungen dazu“, möchte es Hans-Christoph Richter lieber so formuliert wissen. „Wir finden zusammen eine Lösung, den Weg zurück ins gesunde Leben“, zeigt er sich grundsätzlich optimistisch. Es ist seine aufmerksame, verstehende Art, die andere dazu bringt, sich zu öffnen. Die fünf Niederlassungen, die der Verein inzwischen in Thüringen betreibt, werden von Menschen geleitet, die alle einst Probleme hatten. Vielleicht macht es auch das den Betroffenen leichter, hierher zu finden. „ Zu uns kann jeder kommen, ohne etwas begründen zu müssen. Ganz egal, um welche Art von seelischer Störung es geht“, machen Hans-Christoph Richter und sein Verein die erste Begegnung leicht. Behutsam erfolgt die Annäherung. Man redet Hans-Christoph Richter miteinander, versucht Anstöße zu geben, auch 22 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 22 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Empfehlungen. Besonders gut tun die Zusammenkünfte der Gruppen, wenn man gemeinsam plaudert und lacht, vom Nachbarn einen Tipp bekommt, Kunst und Musik genießt, Positives erlebt. Zusammenfindet man den Weg zurück einfacher. „Wir sind alle keine Profis“, unterstreicht der Vereinsvorsitzende den Selbsthilfecharakter. Aber immer agieren die Helfenden vom Verein als Partner von Ärzten und Therapeuten. Ohne entsprechende Behandlung vermag in manchen Fällen auch die intensivste Selbsthilfe nicht genügend auszurichten. Zu tun haben sie im Verein ohne Ende. Ob es um Depressionen, Burnout-Symptome oder andere Belastungen der Psyche geht: „Die Erkrankungen werden mehr“, macht Hans-Christoph Richter beinahe täglich die Erfahrung. In den fünf Jahren, seit es den Verein gibt, konnte Hunderten von Menschen geholfen werden. „Eine solche Erkrankung ist immer auch eine Chance, etwas in seinem Leben zu verändern“, weiß er und nimmt andere sacht an die Hand. Ein Stück geht er gemeinsam mit ihnen. Bis sie allein weiter finden. Die Krankheit selbst war keine gute Erfahrung. Doch alles, was daraus erwuchs, musste einfach so sein. Er macht das alles so nebenbei, nach seiner normalen Arbeit. „Ach, Freizeit habe ich doch genügend. Nachts!“ Er lacht aus vollem Hals. In dem, was er tut, geht er völlig auf. Kein Wunder, dass er den Bürgerpreis der Sparkassenstiftung für ehrenamtliches Engagement erhalten hat. Hans-Christoph Richter weiß genau, wie er Menschen helfen kann, deren Leben von seeli- Urkunde „Bürgerpreis der Sparkassenstiftung“ überreicht schen Erschütterungen betroffen ist. Er war selbst einst schwer depressiv, ist heute geheilt." Dieser Artikel wurde im Brückenschlag veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis von Helke Floeckner von „Allgemeiner Anzeiger“ Kontakt: Hans-Christoph Richter, Marktplatz 20 , 99610 Sömmerda mobil: 01747 02 2121 E-Mail: [email protected], www.lebensumwege-ev.de 23 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 23 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Suchtselbsthilfe "Ich habe es geschafft, nicht mehr zu saufen und zu rauchen" Siegfried Langenberg ist seit 23 Jahren trockener Alkoholiker und Leiter des Abstinenz Clubs Erfurt. Ein Stein. Ein Kalk. Ein Bier. Und plötzlich ist Siegfried Langenberg Alkoholiker. Der gelernte Mauerer säuft bis zum totalen Zusammenbruch. Es ist der 27. August 1990. Zuvor erlebt der damals 35-jährige Bauarbeiter ein Wochenende, von dem er nichts mehr weiß. Alles liegt im Alkoholnebel und ist dort für immer verloren. Geblieben ist das diffuse Gefühl, dass es wohl aus ist mit dem Leben. Nun also die Ärztin und das Blaulicht, das den Mann für ein halbes Jahr ins Krankenhaus bringt. Siegfried Langenberg liegt auf einer Pritsche im Flur. Ein Oberarzt kommt vorbei. Der hat ein Jahr zuvor seinen Vater behandelt. Leberzirrhose und Tod. „Ich wusste, dass Sie hier landen würden, ich habe es ihnen damals angesehen“, sagt der Mann. Und: „Wenn Sie so weiter machen, werden Sie keine 40 mehr.“ Na und, denkt der Kranke. Frau weg, Arbeit weg. Lohnt sich doch nicht mehr, dieses miese Leben. Ach ja. Und die Kinder? Verdammt, für die will er da sein. Seine beiden Mädchen. Alle 14 Tage holt er sie zu sich, selbst mitten im Alkoholismus. Er trinkt an diesen Tagen nur eine halbe Flasche Aromatique. Eine Leistung. Für die Kinder weiterleben? Ja. Aber nicht mit die- ser Leber, sagen ihm die Ärzte. Zwei Jahre keinen Alkohol. Sonst gibt es keine neue Leber. Für Siegfried Langenberg beginnt eine harte Therapie. Er hat sogar das Rauchen aufgegeben. Das schafft beinahe keiner, der alkoholkrank ist. Ihm gelingt ‘s. Er will es. Und er hat Angst. Die 40 ist gefährlich nahe. Zweieinhalb Jahre später hat er seine neue Leber. „ An die kommt kein Schluck Alkohol“, sagt er. Und hält es bis heute durch. Er gründet den Erfurter Abstinenzclub. Montags trifft er sich mit anderen und mit den Angehörigen. Nur nicht wieder saufen. Und noch nicht einmal mehr Hustentropfen mit Alkohol nehmen. Siegfried Langenberg hat in seinem Auto ein Schild. Darauf steht, dass man mit ihm reden kann, er trockener Alkoholiker ist. „Das können die Leute ruhig wissen“, sagt er. Nur in seiner Gruppe, da empfiehlt er den Neuen, sie mögen erzählen, dass sie derzeit Medikamente nehmen und deshalb keinen Alkohol trinken. „Arbeitgeber haben nicht immer Verständnis.“ Siegfried Langenberg weiß, wie sich Verachtung anfühlt. Selbst in der Familie haben manche gefragt, warum die in der Charite einem Säufer eine neue Leber geben …. Siegfried Langenberg warnt. Weniger ist mehr. So ungefähr heißt auch die bundesweite Aktionswoche Alkohol. Der Mann hat ein Rezept, wie Alkoholismus zu vermeiden ist. „Aber wer nicht sechs Wochen darauf verzichten kann und Geburtstage und anderes als Ausrede ver- 24 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 24 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Unser Kommentar wendet, hat ein Alkoholproblem“, sagt er. 59 Jahre alt ist er heute. Die Diagnose, als er vor 24 Jahren eingeliefert wurde, hätte vielleicht gestimmt. Er wäre heute schon 19 Jahre lang tot ohne seinen Willen, vor Siegfried Langenberg heute dem Alkohol die Lippen zusammen zu pressen. Keinen Tropfen mehr. Nie mehr. Seither bekommt er eine kleine Rente. Und arbeitet noch ein bisschen. Sonst würde das Geld nicht reichen. Er wohnt in Großrudestedt, braucht also sein Auto. Kein Problem. Kein Stein. Kein Kalk. Aber auch kein Bier. Aufatmen. Dieser Artikel wurde im Brückenschlag veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis der Autorin und Journalistin Ester Goldberg von Thüringer Allgemeine. Pressemitteilung 364/2010 des Thüringer Landesamtes für Statistik zu Folge wurden im Jahr 2011 in den 42 Thüringer Krankenhäusern 11947 Patienten (78,3 % männlich, 21,7 % weiblich) wegen alkoholbedingter Krankheiten behandelt. Laut dem Robert-Koch-Institut gibt es in Deutschland 1,6 Millionen (2,4%) Menschen ab 18 Jahren mit einer Alkoholabhängigkeit. Nach diesen Zahlen sind schätzungsweise rund 4000 erwachsenen Menschen in Erfurt betroffen. Das gesamte Ausmaß des Alkoholmissbrauchs ist damit noch nicht absehbar. Viele Alkoholiker leiden unter Folgeerkrankungen, wie Leberzirrhose und einer speziellen Form von Demenz - dem Korsakow-Wernicke-Syndrom. Es können dabei schwerwiegende Symptome auftreten. Die Behandlung dieser Symptome zieht dann noch eine Menge Nebenwirkungen mit sich, die den Betroffenen und die Angehörigen schwer belasten und die Lebensqualität enorm beeinträchtigen. Alkoholismus ist eine Krankheit, die unabhängig von Einkommen, sozialem Status oder Prominenz jede Familie treffen kann. Nicht nur der Alkoholiker selber ist krank, sein gesamtes Umfeld, Ehefrau, Ehemann, Kinder, Freunde, Verwandte und Arbeitskollegen leiden unter den Folgen seiner Sucht. Angehörige von Alko25 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 25 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Suchtselbsthilfe Nüchtern betrachtet: Auch der Helferrausch macht besoffen holikern versuchen, den Konsum des Alkoholikers zu kontrollieren, decken sein übermäßiges Trinken nach außen, entschuldigen ihn, nehmen ihm die Verantwortung für sein Verhalten ab, indem sie sich in falsch verstandener Fürsorge um ihn kümmern. Dabei fixieren sie sich zwanghaft auf die Bedürfnisse des Alkoholikers, verlieren den Kontakt zu ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen und entwickeln infolgedessen häufig krankhafte Verhaltensweisen, depressive und psychosomatische Störungen. Die Problematik der Angehörigen von Alkoholikern stellt ein eigenständiges Krankheitsbild dar. In der Bundesrepublik leben 1,7 Millionen Alkoholabhängige. Die Zahl der mitbetroffenen und mitleidenden Angehörigen wird auf rund 8 Millionen geschätzt. 1,6 Millionen von ihnen sind Kinder. Im folgenden Beitrag erklärt eine betroffene Angehörige , warum die Angehörigen kapitulieren müssen. Warum sagt man, dass Alkoholismus eine Familienkrankheit ist? Es trinkt doch meist nur einer? Aber alles in der Familie dreht sich um den Suchtkranken, egal ob er Vater, Partner oder Kind ist. Angehörige merken nicht, wie sie selbst krank werden. Wie bitte, auf einmal ist der Angehörige der Kranke? Angehörige werden ebenso krank wie der Alkoholiker, nur auf eine andere Art. In dem der andere trinkt, ist das Familienmitglied jeden Tag mit Stress und dem Gefühl von Ausweglosigkeit konfrontiert. Das hinterlässt Spuren. Wie definieren Sie diese Stress-Situation? Der Angehörige tut Dinge, die in anderen Familien normalerweise nicht vorkommen. Er ist meist in starkem Maße bemüht, das Trinken vor anderen zu vertuschen und den Schein aufrecht zu erhalten. Er erfindet Ausreden vor sich und anderen. Meist ist er ständig in innerer Anspannung und passt auf, damit es nicht wieder passiert – obwohl er es gar nicht verhindern kann. Der Partner ist so darauf fixiert, die Kontrolle zu behalten, dass er sich selbst vergisst. Der Körper reagiert mit Magenprob- 26 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 26 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb lemen, mit Schlafstörungen, Abgeschlagenheit oder Überaktivität. Das klingt fast so, als ob der Angehörige schuld ist, weil er sich um den Alkoholiker bemüht? Es geht überhaupt nicht um Schuld, sondern um viel tiefer liegende Probleme auf beiden Seiten. Die Ursachen wurden häufig gelegt, als sich die Partner noch gar nicht kannten. Angehörige von Suchtkranken stammen oft aus Familien, in denen sie zu schnell erwachsen werden mussten, aus welchen Gründen auch immer. Alle haben sich zu früh für etwas verantwortlich gefühlt, was außerhalb ihrer Einflussmöglichkeiten lag. Das die Eltern sich nicht mehr prügeln, dass die Nachbarn nicht schlecht reden, dass die Geschwister was zum Anziehen haben. Manche wollten Liebe durch außergewöhnliche Leistungen erringen. Auf diese Weise werden Menschen davon abhängig, für andere etwas zu tun. Das ist aber keine gesunde Hilfsbereitschaft mehr, sondern die Sucht gebraucht zu werden. Der Angehörige investiert da sehr viel Kraft rein. Ja, und die fehlt ihm selbst. In unseren Angehörigengruppen können Ehepartner, Eltern und Kinder wieder lernen, Geben und Nehmen in eine Balance zu bringen. Doch ein Angehöriger kommt ja nur, wenn er merkt, dass es so nicht mehr weiter geht. Er muss genau wie der Alkoholiker an einem Tiefpunkt sein. Auch er muss kapitulieren und sagen: so kann und will ich nicht mehr leben. Wenn der Partner aufhört zu trinken, ist die Gefahr vorbei? Nein, dann fangen die Probleme in der Familie häufig an. Denn wenn ich den hilfsbedürftigen Partner, um den ich mich kümmern muss, nicht mehr habe, dann fällt mir auch mein Kartengerüst zusammen. Häufig hat der Alkohol Probleme, die schon von Anfang an bestanden, nur überdeckt. Und nun liegt alles nüchtern vor einem. Unter welcher Voraussetzung kann man an Ihren Angehörigen-Treffen teilnehmen? Die einzige Voraussetzung ist, dass man einen Angehörigen, Freund oder Kollegen hat, durch dessen Trinken man selbst beeinträchtigt ist. Wir arbeiten anonym. Wir ersetzen keine psychologische Beratung, wir geben keine Ratschläge. Aber wir können Erfahrungen, kraft und Hoffnung teilen. Kontakt : jeden Mittwoch 19.30 Uhr Ägidienkirche, Wenigemarkt 4 Al-Anon Familiengruppen deutschlandweit: Tel: 0201-773007 www.al-anon.de 27 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 27 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Gruppenneugründung: Interessenten / Betroffene gesucht SHG Starke Hand Die Selbsthilfegruppe „Starke Hand“ hat sich am 29.11.2012 gegründet mit dem Ziel, Handprothesenträger in und um Erfurt einander näher zu bringen. Unerheblich ist es dabei, ob diese Behinderung angeboren ist oder nicht. Wichtig ist, die Akzeptanz der Prothese an sich, um den erwünschten Effekt zu erzielen und die neuen körperlichen Fähigkeiten mit Prothese zu erlernen und diese auch sinnvoll einzusetzen. Bei Zusammenkünften zum Wandern, gemeinsame Weihnachtsmarktbesuche oder einfach nur um Spaß zu haben werden persönliche Gesundheitsbeschwerden und Fragen rund um die eigene Behinderung "amtlich, finanziell oder technisch" besprochen. SHG Menschen ohne Familie Häufig ist der Kontakt zur Familie nicht mit dem zu Freunden und Bekannten zu vergleichen, zu ersetzen und damit aufzuwiegen. In einer Gruppe von Gleichbetroffenen fällt es leichter, über den Verlust der eigenen Familie bzw. die Sehnsucht nach ihr zu sprechen. Den Weg aus der Einsamkeit und Isolation ebnet sich und man findet Kontakte zu Menschen, die das Gleiche suchen. SHG Pankreas Die erste Zusammenkunft fand am 02. Juli 2013 statt. Angesprochen sind alle Betroffe- nen, die an multiplen Formen von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen leiden und einen Gruppenanschluss suchen sowie deren Angehörige. SHG AFoRe - Fotografie als Lebenshilfe Diese Selbsthilfegruppe hat es zum Ziel gesetzt, mit Hilfe der Fotografie sich verschiedensten krisenbehafteten Alltagsproblemen der Generation 50 Plus zuzuwenden. Fotografie soll unterstützen, um aus der Einsamkeit und Isolation zu finden. Gespräche und praktische Fotographie-Arbeit können helfen, neue Sichtweisen auf das Leben und auch neue Kontakte zu Gleichgesinnten zu finden. Gern war die Gruppe für die KISS auf BrückenSuche und auch beim Selbsthilfetag unterwegs. Jeden 2. Donnerstag im Monat kommen wir zusammen, um über alles, was uns beschäftigt und bewegt auszutauschen. Interessenten können sich gern im KISS Erfurt melden. SHG Bornout Burnoutsyndrom ist ein geistiger, körperlicher und seelischer Erschöpfungszustand, der sich über ein paar Wochen, bisweilen auch über Jahre hinziehen kann. Es zeigt sich u.a. durch andauernden Missmut, geistige wie auch körperliche Erschöpfung, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit und eventuell süchtige Kompensationsversuche. Bei Fortbestehen der Stö- 28 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 28 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb rung können Depressionen, Ängste, Sinnkrisen und verstärkte Körperbeschwerden hinzukommen. In Erfurt haben hat sich SHG Burnout" gegründet und es werden weitere Interessierte gesucht. IAlle, die sich der Gruppe anschließen möchten, sind dazu herzlich eingeladen sich bei der KISS zu melden. SHG Soziale Phobie Sieben bis 12 von 100 Menschen in Deutschland erkranken mindestens einmal im Leben an einer Sozialen Phobie. Das ist relativ viel trotzdem glauben viele Betroffene immer noch, dass sie mit ihren Ängsten ganz alleine sind. Dies ist aber nicht so, denn sie sind nicht alleine und es ist nicht unmöglich, die Symptome für Panikattacken und Angst zu überwinden. Eine Selbsthilfegruppe ist dafür ein guter Anfang. Wenn es Ihnen auch so geht und Sie den Austausch mit anderen Betroffenen suchen, dann melden Sie sich bei der KISS - Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen in Erfurt. SHG Glaukom - Gesprächskreis in Erfurt Am 18. November 2013 fand in Erfurt eine Gründungsveranstaltung der SHG GlaukomGesprächskreis statt. Alle Interessierte können sich in der KISS Erfurt über Einzelheiten informieren. SHG Eltern mit erwachsenen mehrfach behinderten Kindern Selbsthilfegruppe für Eltern mit erwachsenen mehrfach behinderten Kindern hat sich im Herbst 2013 in Erfurt gegründet. Eine Angehörigengruppe ermöglicht Ihnen die Begegnung mit Menschen, die das gleiche Schicksal meistern müssen. Sie finden Betroffene, die Ihnen den Rücken stärken und Mut machen, mit denen Sie Ihre Erfahrungen und Gedanken austauschen können, wo sich Freunde finden und man mit Sorgen und Problemen nicht allein bleibt. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der KISS. Suchtgespräch - Ein Angebot von Betroffenen für Betroffene Jeden Dienstag von 16:00 - 17:00 Uhr im Raum 171G des Hauses der sozialen Dienste am JuriGagarin-Ring 150 findet ein "Suchtgespräch von Betroffenen für Betroffene" statt. Herr Uwe König von der Selbsthilfegruppe "Neuer Weg" ist der Gesprächspartner für alle Interessierte. Darüber hinaus besteht hier die Möglichkeit div. DVD's und Literatur zum Thema Sucht auszuleihen. 29 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 29 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Gesundheitsecke Gesund und aktiv bis ins hohe Alter Die Chancen gesund älter zu werden stehen heute besser denn je, steigt doch die durchschnittliche Lebenserwartung seit den letzten Jahrzehnten kontinuierlich an, vor allem aufgrund der großen Fortschritte in der Medizin. Wichtig für die Gesundheit im Alter ist die Prävention und Früherkennung zahlreicher Erkrankungen. Das Gesundheitsforum mit dem Thema "Gesund älter werden" am 9. Oktober 2013 im Amt für Soziales und Gesundheit brachte den Besuchern diese Botschaft nahe. Die Veranstaltung wurde durch die Bürgermeisterin und Beigeordnete Frau Tamara Thierbach eröffnet, nachdem die Kinder des Kindergartens Augusta-Viktoria-Stift ein buntes Programm mit schönen Tänzen und Liedern aufführten. Die Frage was man selbst für seine Gesundheit und den Erhalt der Lebensqualität tun kann stand im Mittelpunkt des Gesundheitsforums, und wurde von der Bürgermeisterin mit dem Aufruf "Machen Sie mit!" unterstrichen. Dafür gab es die Möglichkeit eine große Anzahl von Schnupperkursen und Mitmachangeboten zu besuchen, z.B. dem Seniorentanz, Sport- und Bewegungsangeboten, einem Lachtraining, Erleben der Sinne etc. Beispielsweise informierte das Mammographiescreening-Programm Thüringen über Vorsorgemöglichkeiten, die Deutsche BKK gab Auskunft, das Infomobil der Verbraucherzentrale war mit der Ernährungsberatung vor Ort. Es konnten Impfungen und Gesundheitschecks wahrgenommen werden. Beraten wurde zudem an zahlreichen Infoständen unter anderem zu den Themen Zahngesundheit, Suchtprävention und Selbsthilfe in Erfurt. Der Erfurter Seniorenbeirat unterstützte bei den organisatorischen Vorbereitungen. Für das ehrenamtliche Engagement sei an dieser Stelle gedankt. Organisatorische Leitung hatte der Arbeitsbereich Gesunde Stadt des Gesundheitsamtes. Erfurt ist seit 1991 Mitglied im bundesdeutschen Gesunde-Städte-Netzwerk mit dem Ziel der kommunalen Gesundheitsförderung. Für Herbst 2014 ist die Fortsetzung mit dem zweiten Gesundheitsforum geplant, und alle Interessierten sind bereits jetzt schon herzlich eingeladen im Amt für Soziales und Gesundheit dabei zu sein. Das umfangreiche Programm war an diesem Tag neben Fachvorträgen reich gefüllt mit Möglichkeiten zur Information und Beratung. 30 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 30 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Der Schlaganfall Könnten Sie einen Schlaganfall erkennen? Was wissen Sie über Behandlungsmöglichkeiten? Gibt es Möglichkeiten der Selbsthilfe nach dem Schlaganfall und Anlaufstellen hier in Erfurt? Über Wikipedia erfahren wir, dass Ärzte in den Vereinigten Staaten einen einfachen Test zur Verfügung stellten, mit dem auch ungeübte Personen innerhalb einer Minute einen Schlaganfall relativ sicher erkennen können: Sie müssen nur beurteilen, ob die Person um die es sich handelt, normal lächeln, beide Arme heben und halten und einen einfachen Satz verständlich formulieren kann. Zum besseren Einprägen hat sich dort die Eselsbrücke namens FAST (englisch: schnell) durchgesetzt. Sie steht für face – arms – speech – time was auf Deutsch Gesicht - Arme - Sprechen - Zeit heißt. FAST hilft Laien, einen Schlaganfall zu erkennen. Face (Gesicht): Bitten Sie die Person, zu lächeln. (Das Gesicht wird bei Lähmung einseitig verzogen.) Arms (Arme): Bitten Sie die Person, gleichzeitig beide Arme nach vorne zu heben, Handflächen nach oben. (Bei einer Lähmung kann ein Arm nicht gehoben werden bzw. sinkt / dreht sich, vor allem bei geschlossenen Augen, ab.) Speech (Sprechen): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen, zum Beispiel: „Ich benötige keine Hilfe.“ (Der Satz muss korrekt wiederholt werden, die Sprache darf nicht verwaschen sein.) Time (Zeit): Ist mindestens einer der beschriebenen Tests positiv, so schnell wie möglich einen Notruf durchführen. Mit diesem Test werden Schlüsselsymptome für einen Schlaganfall abgefragt. Ein Test mit einhundert Personen zeigte, dass sie einen Schlaganfall großteils korrekt diagnostizierten. Eine Schwäche der Arme erkannten 97 Prozent, Sprachdefizite 96% der Testpersonen einwandfrei. Aufgrund des Lächelns der Patienten identifizierten 74% eine Gesichtsmuskelschwäche. Wegen der damit verbundenen Zeitersparnis steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient keine bleibenden Schäden davonträgt. Die Behandlung gehört sofort in ärztliche Hände. Schlaganfallpatienten, auch Verdachtsfälle, sollten möglichst schnell ärztlich untersucht werden. Nach dem unverzüglichen Absetzen eines Notrufes sollte der Patient beobachtet und mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Keine körperliche Belastung. Nichts trinken, nichts essen, da die Gefahr des Eindringens flüssiger oder fester Stoffe in die Atemwege besteht. Das bedeutet, dass das Gehirn evtl. den Schluck-vorgang nicht mehr richtig steuern kann und so die Gefahr des Ver31 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 31 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Gesundheitsecke schluckens besteht. Der Notfalltransport mit Rettungswagen, eventuell mit Notarzt, soll den Betroffenen in eine Stroke Unit (spezialisierte Abteilung für SchlaganfallBehandlung in einer neurologischen Klinik) zur genauen Diagnostik und Therapie von möglichen Komplikationen bringen. Es besteht auf jeden Fall eine lebensgefährliche Situation, der man gewappnet gegenüber stehen sollte. In Erfurt gibt es mehrere Selbsthilfegruppen bzw. -einrichtungen für Betroffene nach erlittenem Schlaganfall. Die Kontaktdaten erhalten Sie über die KISS. Heißes Thema - Organspende Willensbekundung wie: Ja, ich will spenden, aber nur dieses oder jenes Organ. Oder auch: Ich lasse eine bestimmte andere Person im Fall der Fälle mit entscheiden und nenne sie auch namentlich. Der Widerruf der Entscheidung ist natürlich auch möglich. Man gibt Angehörigen damit eine große Hilfe, erspart ihnen jede Menge Ärger und gespaltene Gefühle. Man sollte, wenn möglich, auch mit Personen des Vertrauens über seine Wahl sprechen, falls das Dokument gerade nicht greifbar sein sollte. Über die Entscheidung ob oder ob nicht, möchte ich persönlich nicht andere Personen entscheiden lassen. Ich habe mich gegen die Entnahme von Organen und Gewebeteilen aus meinem Körper entschieden. Es ist mir wichtig, dass meine Entscheidung akzeptiert wird. Von Petra Koczan Haben Sie schon einen Organspende-Ausweis? Ist er wichtig, auch wenn ich nicht spenden will? Der Organspende-Ausweis ist ein wichtiges Dokument. Darin wird bescheinigt, ob und was die unterzeichnende Person im Fall des eigenen Todes spenden möchte. Man kann durchaus auch bestimmen: Nein, ich spende nichts und setzt sein Kreuz an die entsprechende Stelle. Das ist dann genauso eine eindeutige 32 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 32 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Ihre Füße lassen grüßen … Von Petra Koczan Jede Person ab dem 16. Lebensjahr darf selbst über sich bestimmen. Mehr dazu unter: http://www.organspende-info.de/information/ spende-und-transplantation/organspender/ organspende-und-alter Man sollte sich auf jeden Fall umfassend und ausreichend informieren, das Für und Wider abwägen, aber auch sein eigenes Gewissen befragen. Manche Presseinformation lässt dann das eigene Interesse wieder abflauen. Ethnische und philosophische Belange, der Stand der Medizin und die aktuellen Forschungsergebnisse lassen die Menschen aufhorchen. Man kann nur hoffen, dass der Gesetzgeber hier positive Akzente schaffet. Mehr zur Organspende, mehr „Wider als Für“, im Internet unter: http://www.nexus-magazin.de/artikel/ drucken/was-es-wirklich-bedeutet-organe-zuspenden-ein-blick-auf-diedunkle-seite http://www.das-parlament.de/2011/20-21/ Beilage/001.html Einen Organspendeausweis können Interessenten über die Krankenkassen, über die Apotheken oder online unter: http://www.organspende-info.de beziehen. Noch besser und genauer ist die Erstellung einer Patientenverfügung mit dem Verweis auf die Entscheidung zur Organspende. … 26 Knochen, 27 Gelenke sowie 32 Muskeln und Sehnen haben die menschlichen Füße. Statistisch gesehen, gehen wir damit im Laufe unseres Lebens etwa 3x um die Erde, wenn wir alle Wege zusammenrechnen. Kein Wunder, dass sie manchmal schmerzen, sich entzünden, Ballen bilden und Hammerzehen entwickeln. Bei diesen Leistungen und Belastungen benötigen sie Pflege und Zuwendung. Wer empfindliche Füße hat, kann ein Lied davon singen und wünscht sich nichts sehnlicher als Entlastung. Die Füße haben meist schlechte Karten: sie werden in Schuhe gezwängt, auch zu enge, hochgestapelt in Highheels, müssen standhaft sein und in Bewegung bleiben, werden durch ungewollte Pilzkulturen genervt und merken am Ende eines Fuß-Tages gar nicht mehr. Es gibt Fußzonenreflex-Massage, die nicht nur die Füße massiert, sondern sich auch wohltuend auf innere Organe und die Psyche auswirken kann. Pflegen können wir unsere Füße durch ein Fußbad, barfuss laufen im taunassen Gras oder über einen Kiesweg. Das stimuliert die peripheren Nerven und hält Muskeln und Sehen in Gang. 33 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 33 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Gesund und Lecker Rezepte nach Thüringer Art - wir geben überall unseren „Senf“ dazu … von Petra Koczan Wir Erfurter müssen überall Senf dazu geben. Das ist Tradition. Erfurter Senf – BORN Senf – ist einfach Spitze und hat eine lange Tradition. Da die Geschmäcker verschieden sind, gibt es BORN-Senf mittlerweile in mehreren leckeren Geschmacksrichtungen: Mittelscharf, Scharf, mit Honig, als Brätel-Senf… - eine reichhaltige Palette. Außerdem stehen auf meiner Favoritenliste auch BORN-Ketchup, vorzugsweise in der Ein-Liter-Spender-Flasche und BORNEssig… Wozu reichen Sie Senf, zu welchen Gerichten geben Sie Senf dazu? Also ich persönlich und meine Familie im Speziellen steht auf: Rinderrouladen mit Thüringer Knackwurst mit Senf verfeinert (sowohl in der Roulade als auch in der Sauce) Gekochte Eier in Senfsauce Rost-Brätel eingelegt in Senf und andere Gewürze Thüringer Bratwurst im Brötchen mit Senf oder Ketchup Selbsteingelegte Senfgurken Aber warum ist Senf bekömmlich, hauptsächlich zu Fleischgerichten? Das liegt in seiner Natur und der Fermentation. Er ist auch ein Heilmittel. Senf wirkt verdauungsfördernd und entzündungshemmend. Seine nussartig-milden Öle aktivieren den Stoffwechsel und die Ausscheidung von krebserregenden Stoffen aus dem Körper. Wie kann man dieses einzigartige Gewürz aber lagern? Hier gibt „BORN-Senf“ auf seiner Website folgendes an: „Senf büßt, nachdem er angebrochen wurde, allmählich an Qualität ein. Bei warmer Lagerung verliert er zum Beispiel langsam seine Schärfe. Sie sollten Senf, nachdem Sie ihn geöffnet haben, deshalb immer kühl aufbewahren. Auch Luft und Licht sind ihm wenig zuträglich, weil er, wenn er ihnen zu lange ausgesetzt bleibt, seine Farbe verändert bzw. austrocknet.“ Ein gutes Senf-ABC gibt es auf: http://www.bornfeinkost.de Hautnah können Sie unseren Senf erleben im BORN Senf-Laden & Senf-Museum Wenigemarkt 11 99084 Erfurt Folgen Sie uns auch auf facebook: www.facebook.com/born.feinkost 34 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 34 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Hähnchen mit Kräuterkruste auf Vitamingemüse Rezeptidee von Hans-Jürgen Reimann Zutaten für vier Personen 4 Hähnchenbrustfilets je 1 Messerspitze Currypulver, Kardamom, frisch gehackter Ingwer 2 EL Olivenöl 3 EL grober Senf je 2 EL gehackte Petersilie und Schnittlauch 1 EL fein gehackter Thymian ohne Stiele 150 g geriebener Emmentaler je ½ gelbe und grüne Paprikaschote 200 g kleine Tomaten 100 g Frühlingszwiebeln oder Schalotten 120 g Staudensellerie 100 g Geflügelbrühe Abrieb von einer unbehandelten Limette und einer unbehandelten Orange 1 TL Sesam 4 Thymiansträußchen Salz, Pfeffer Nährwert pro Person 396 kcal 17 g Fett 56 g Eiweiß 5 g Kohlenhydrate 0 BE für Diabetiker zur Beachtung Zubereitung (circa 45 Minuten) Hähnchenbrust mit Curry, Kardamom und Ingwer bestreuen. Mit Öl beträufeln und marinieren lassen. Frühlingszwiebeln oder Schalotten säubern und in Röllchen schneiden. Paprika entkernen und in Stücke schneiden. Staudensellerie von Fäden befreien, in Stücke schneiden. Die kleinen Tomaten säubern und halbieren. Senf mit Petersilie, Schnittlauch und Thymian gut verrühren. Hähnchenbrust in einer heißen Pfanne beidseitig scharf anbraten. Zur Seite stellen und mit der Senf-Kräutermasse bestreichen, dann mit dem geriebenem Emmentaler bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad etwa fünf Minuten überbacken. Alles Gemüse in heißem Olivenöl angehen lassen, und mit der Brühe aufgießen. Orangenund Limettenabrieb zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen, die kleinen Tomaten und Sesam vorsichtig unterheben. Gemüse als Bett in einem tiefen Teller anrichten, Hähnchenbrust darauf setzen und mit einem Thymiansträußchen garnieren. Zu diesem Gericht braucht man keine Kartoffeln oder Nudeln oder Reis. Als Getränk ein Kirsch- oder Birnensaftschorle. Guten Appetit wünscht SHG Gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion! 35 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 35 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Aus eigener Schreibwerkstatt Gestatten, Selbst-Schutz, Reiner … ... Reiner Selbst-Schutz ist mein werter Name. Hatten Sie schon mal das Vergnügen, mit mir in Interaktion zu treten? Ob ich eine E-MailAdresse habe und Spams verschicke? - Wie bitte???? Wer ich überhaupt bin? Wo ich wohne? Und Sie kennen mich gar nicht? Ich bin sicher, dass Sie mich u n t e r b e w u ß t schon mal getroffen haben, ich an Ihnen mit grell roter Warnweste vorbeigegangen bin, sogar vor Ihnen gestanden habe, in der Warteschlange ... Nein?! An so was würden Sie sich garantiert erinnern? Gut ... das ist für mich zwar bedenklich, aber normal. Sicherlich waren Sie gerade sehr beschäftigt und vertieft in Ihre Tätigkeit, wie Telefonate und Simsen über Ihr Smartphon, Beantwortung einer wichtigen Nachricht Ihrer besten Freundin auf Facebook, - ja und wo steckt denn, nur zum Henker, wieder mal meine Brille - Unterschriften leisten, Formulare ausfüllen, unbedingte Besuche bei wichtigen Verwandten, Autofahren, Gespräche mit den Nachbarn, endlich mal wieder Fensterputzen bei Ihrer schon dementen Mutter (die Nachbarn gucken schon ganz komisch), Einkaufen, Kinder oder Enkelkinder betreuen, im PflegeHeim Ihres Schwiegervaters (Sie haben die komplette Vorsorgevollmacht) vorsprechen, wichtige Listen schreiben und diese abarbeiten (Liste aber zu Hause liegengelassen Mist!), Ärger über den Stau im Feierabendverkehr im Stadttumult, plötzlicher Gedanke an etwas Verpasstes auf Arbeit, Chaos im Internet, weil jemand Ihr Passwort geknackt hat (Hilfe!), unnützes langes Warten bei einer wichtigen Behörde oder dem Arzt, wichtige Hausarbeit im Frühjahr (alle haben schon die Balkonkästen bepflanzt - nur ich nicht), schnell das Kündigungsschreiben für's Festnetz per Einschreiben auf der Post losschicken, Ihnen wurde dabei kurz schwarz vor den Augen und Sie wären fast dem Hintermann in die Arme geglitten, hatten einfach keine Zeit, sich mal ruhig und gelassen umzusehen. Na, und gerade da bin ich an Ihnen vorbeigegangen und konnte („schnips“) Sie mal kurz rausnehmen… Zu einem meiner Urahnen mütterlicherseits könnte, entsprechend meiner Ambitionen, S. Freud zählen. Ja, ich weiß, er war schon ein schräger Vogel mit seinen Theorien und Methoden. Aber, über ihn und seine Theorien sprechen die Leute heute noch weltweit. Der Doppelname stammt von meiner Mutter. Zuerst kam Streit auf, welcher Name denn zur Familie passen könnte. Meine Mutter mit Mädchennamen Selbst hat sich gegen meinen Vater damals durchgesetzt. Sie ist eben so ein Alpha-Tierchen gewesen. So kam es zu dem Doppelnamen. Ich muss irgendwie mit dem 36 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 36 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb "Doppel" leben - ich habe aber, und das möchte ich ausdrücklich betonen, kein Interesse an einem Doppel-Leben ("grins"). Mir würde auch besser "Reiner" mit "ai" gefallen, aber nein, die Eltern hatten das Sagen. So ist alles richtig "rein" und klar abgegrenzt, meinten sie und so ein Name ist etwas Besonderes für immer. So wurde es dann beurkundet. Ich lebe immer und ständig im abgeschiedenen etwas versteckten Ort Niestssuweb-Retnu, ganz nah an Hypothalamus. Ich bin eine echter Hirni, sagt man mir nach. Dort ist es niemals öde und langweilig. Es ist kleiner Ort gleich nebenan bei Ihnen..... ich lebe dort schon ewig, gut ausgebildet, gewappnet auf alles und warte auf meinen Einsatz. Nebenbei sammle ich, wie ein Agent, Informationen bleibe im Hintergrund und warte auf Auslöser meiner aktiven Betätigung. Manchmal bilde ich mich weiter, erfahre Training oder auch Umprogrammierung. Englisch sprechen kann ich auch oder spanisch. Ich bin ein Allerwelts-Typ, sehr flexibel und angepasst. Es dauert auch eine Weile, bis man mich aus meiner Reserve locken kann. Ich trete in schwierigen Situationen und bei Dauermissständen in Aktion und warte sehnsüchtig, dass ich, ich allein, loslegen darf. Teamwork ist nicht meine Sache - ich bin gern Einzelgänger. In Krisensituationen, die ich managen muss, kann ich auf kompetente Partner nicht verzich- ten. Es gibt nur die Möglichkeit mit ihnen aufzutreten. Meist werde ich aber ignoriert, bei Seite geschoben und als unwichtig eingestuft. Die Folge ist dann der absolute Ausfall des Klienten mit allen möglichen kunterbunten Symptomen, und zum Schluss ist er nicht mehr er selbst. Das schafft mich dann ganz schön und ich habe lange Zeit damit zu tun, um ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Nebenberuflich betreibe ich eine Firma die Abwehrmechanismen anbietet. Hat sich einfach so nebenbei ergeben. Leider ist der Vertrieb sehr schleppend und unregelmäßig. Dabei sind meine Forderungen eigentlich moderat, nachvollziehbar, werden durchaus unterstützt und gestützt. Wie jeder Kleinunternehmer habe ich zwar Anspruch auf Erholung und Urlaub, kann aber nur wenig davon in Anspruch nehmen. Meine ständige Rufbereitschaft ist nämlich das A und O meiner Firmenphilosophie. Die Dienstleistungsbranche ist zwar im Aufwind, aber es kostet auch Nerven dort zu arbeiten und gut mitzuhalten. Mein Klientel ist, wenn ich zum Einsatz komme, sehr unterschiedlich. Meist handelt es sich für mich um Routineaktionen. Die echten Notfälle stehen plötzlich recht kopflos vor der Tür und komplett neben sich selbst. 37 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 37 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Aus eigener Schreibwerkstatt Routinearbeit ist für mich so was wie: Heißer Ofen - Klient verbrennt sich die Finger. Dann ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass Klient nicht mehr an heißen Ofen greift. Dieses Klientel ist auch noch sehr lernfähig und vom Leben unverbraucht – eben ein echter Neuling. So etwas passiert älteren Klienten dann nicht mehr, so einfache Dinge. Da muss ich dann echte Kopf-Arbeit leisten (Suchen nach Ursachen, Aufräumen in der Vergangenheit), Argumente und Abwehrmechanismen bereithalten und anbieten, in der Hoffnung, dass meine Hilfe auch angenommen wird. Die meisten Fälle sind sozusagen Wiederholungsfälle, so oder so ähnlich schon mal durchlebt und als solche wiedererkannt. Wie ich das erkenne? Na ich schicke unverkennbare Signale in Richtung des Klienten. Der meint dann meistens, ihm ginge es nicht gut, ihm sind die Knie weich geworden. Manche berichteten auch davon, dass sie völlig neben sich selbst gestanden haben und voll Sorge auf sich selbst geblickt haben. Andere wiederum reden von einem sogenannten “Bauchgefühl“, das sie erschleicht in Situationen mit massivem seelischem Stör-Potential. Wieder Andere berichten über überdimensionale Zunahme von unerklärlichen Fehlern in normalen Lebenssituationen oder kurzzeitige Ver(W)irrungen. Die Palette der Symptome ist riesig. Meist muss ich dann zur Ruhe mahnen, sich alles erst mal setzen lassen, Erkenntnisse reifen lassen, Handlungen erwägen und dann erst Zukunfts-Pläne schmieden. Es ist immer eine schwere und langwierige Arbeit. Ist nicht so alles zu klären von jetzt auf nachher. Sie können sich jetzt vorstellen, wer ich bin? Hört sich gut an! Also, wir sehen uns sicherlich irgendwann demnächst, muss ja nicht gleich das perfekte Burnout sein … Mein Name ist Reiner Selbst-Schutz … Copyright by petrakoczan Fluss im Fluss 38 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 38 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Gestatten, Konrad Wilmes …. … seines Zeichens Leiter der SHG Parkinson in Erfurt, ist auch ein Literat und Autor. Neben seiner Tätigkeit als Gruppenleiter schreibt er mit Passion Gedichte und Romane. Busfahrten für seine Regionalgruppe in Erfurt zu organisieren, sind seine zweite Leidenschaft. Diese Busfahrten sind legendär. Sie werden teilweise über Projekte finanziert. Es werden gern auch andere SHG‘en mitgenommen. Rechtzeitiges Anmelden sichert die Teilnahme. Herr Wilmes hat uns eine kleine Leseprobe einer seiner 156 Gedichte und die Rezension seines Romanes "Das eindrucksvolle Leben der Frau Dr. Birgit Breuer" zur Verfügung gestellt. Warum wird die Liebe kalt? Sind wir dafür vielleicht schon zu alt, oder hat es mit der Zeit zu tun, dass die Gefühle jetzt ruhen. Nimm dir Zeit, das heraus zu finden, oder siehst du die Jahre jetzt verschwinden. Nichts ist beständig, auch die Liebe ist vergänglich. Wir haben es uns so schön ausgemalt, dass wir im Alter noch zusammen sind, doch alles wird voraus bestimmt, dieses weiß doch ein jedes Kind. Das eindrucksvolle Leben der Frau Dr. Birgit Breuer Rezension von Anja Rosenthal Birgit Breuer ist Allgemeinmedizinerin aus Leidenschaft und liebt ihren Beruf. Aber als Ärztin im Dienste der Gesundheit hat man einen hohen Preis zu bezahlen: wie z.B. viel zu wenig Zeit - sowohl für die Patienten, die auf Frau Dr. Breuers heilende Hände hoffen, als auch für die Familie, die die junge Frau so gut wie niemals zu Gesicht bekommt. Nach vielen Jahren in diversen Krankenhäusern wagt Birgit einen Neuanfang - und zwar mit einer eigenen Praxis. Es ist ein Schritt, den die Medizinerin niemals bereuen soll, obwohl zahlreiche Probleme sie langsam, aber sicher (ver-)zweifeln lassen. Sich selbstständig zu machen ist nämlich alles andere als ein leichtes Unterfangen. Trotz aller Schwierigkeiten, denen sich Frau Dr. Birgit Breuer immer wieder stellen muss, würde sie nichts ändern wollen an ihrem Leben. Sie durchlebt so manche Höhen und viele Tiefen und nicht selten erwacht in ihr der Wunsch nach Flucht. Aber ihr geliebter Mann Achim und Sohn Andreas halten sie davon ab, alles aufzugeben, wofür sie so lange gekämpft hat. Doch dann schlägt plötzlich das Schicksal erbarmungslos zu: Beim Duschen entdeckt Birgit einen Knoten und in ihr erwacht ein schlimmer Verdacht. Die Frauenärztin bestätigt Birgits Vorahnungen. Es handelt sich tatsächlich 39 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 39 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Aus eigener Schreibwerkstatt Krebs. Abermals muss Birgit kämpfen, aber dieses Mal um ihr Leben … Worte, die den Leser zu Tränen rühren - Konrad Adelbert Wilmes vermag solch ein Kunststückchen mit seinem Roman "Das eindrucksvolle Leben der Frau Dr. Birgit Breuer". Man liest und liest und ist beinahe enttäuscht darüber, dass nach den 84 Seiten schon Schluss sein soll, denn hier findet man zwischen zwei Buchdeckeln eine Geschichte, die mitreißend ist und doch alles andere als fern von der Realität. Der 1940 in Deuna (Eichsfeld) geborene Autor erzählt Geschichten direkt aus dem Leben - unverstellt und mit einer Leidenschaft, die absolut beeindruckend ist. Davon wünscht man mehr. Zum Glück sollen dem Buch 140 Gedichte folgen. Es stellt sich nur eine Frage: wann? "Das eindrucksvolle Leben der Frau Dr. Birgit Breuer" von Konrad Adelbert Wilmes macht neugierig auf weitere Werke des deutschen Autors. Was man hier nämlich erleben darf, ist amüsante Unterhaltung, der es weder an großen Emotionen noch an leisem (Wort-)Witz fehlt. Solch einen Roman findet man definitiv nicht alle Tage in einem Bücherregal. Holz-Brücke im Luisenpark, Übergang zum Dentrologischen Garten 40 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 40 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Die etwas a!NDdEer?e Seite Hätten Sie das gedacht dass … Kennen Sie Ihre Stadt? - Bilderrätsel Unser Gehirn etwa 30 Millionen Gigabyte speichern kann - so viel wie auf die Festplatten von 300 000 Computern passen? Die Nervenzellen unseres Gehirns, würde man sie auseinanderlegen, ein Kabel von 100 000 km Länge ergeben? Es kein altersbedingtes Nachlassen der Lernfähigkeit gibt? Es in dieser Sekunde über eine Million chemische Reaktionen hinter ihren Augen ablaufen, während sie diese Zeilen lesen? Erfurt ist wunderschön. Erfurt ist die Stadt der Türme. Erfurt ist die Stadt der Brücken. Es gibt aber auch andere sehenswerte Dinge, so mitten in Erfurt ... Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. (Erasmus von Rotterdam , niederländischer Humanist, (1469-1539) Der SPRUCH - auch etwas verdreht Heute schon gelacht und quer gedacht? Brückengeländer-Detail der Friedenssteg-Brücke, erbaut im Jahre 1897, Eingang zur Allee am ehemaligen Espachbad aus Richtung Straße des Friedens zum Luisenpark Wissenschaftlich gesehen siedet das Wasser bei 100 Grad. Und was macht es bei 90 Grad? Lösung: Einen rechten Winkel... 41 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 41 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Tag der Selbsthilfe 2013 in Erfurt: Wir sind mitten auf dem Anger!! Am 28. August 2013 fand der Tag der Selbsthilfe erstmalig auf dem Anger statt. Unsere Selbsthilfegruppe „Hörgeschädigte und Angehörige in Erfurt und Umgebung“ nahm mit einem eigenen Stand an dieser Veranstaltung teil. Es kamen viele Besucher aus Erfurt und Umgebung und sogar aus benachbarten Bundesländern, die sich für unsere Arbeit interessierten. Auch der Austausch mit anderen Selbsthilfegruppen war sehr aufschlussreich. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert und beworben. Wir waren in großen Pavillons wettergeschützt untergebracht, was sich spä- testens beim abendlichen starken Regenguss als sehr zweckmäßig und vorausschauend erwies. Für uns war der Tag der Selbsthilfe eine sehr gute Möglichkeit uns bekannt zu machen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln und - es hat großen Spaß gemacht. Edgar Siebert SHG Hörgeschädigte und Angehörige Mitten im Leben auf dem Erfurter Anger eröffnete die Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Frau Tamara Thierbach unter dem Motto „Lebensqualität durch Selbsthilfe“ den 11. Tag der Selbsthilfe. Der Veranstaltungsort war genau richtig gewählt, weil der das zeigte, was die Selbsthilfe ist: Nämlich nicht ein Ort, in dem die Menschen im Kreis sitzen und ihre Probleme, die durch Krankheiten verursacht wurden auskippen, sondern durch eine direkte Arbeit „Mitten im Leben“ dem kranken Hilfe suchenden Mitbürgern zur Seite zu stehen. 42 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 42 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Hilfe zur Selbsthilfe, wird immer mehr zu einem Weg dem Hilfe suchenden Menschen einen Ausweg aus Lebenskrisen und dem allein sein mit Problemen, aufzuzeigen. Wir brauchen noch viele Tage „Mitten im Leben“ - mitten in der Öffentlichkeit! Danke an die Veranstalter und den vielen Helfern. Klaus Dieter Wenk Mitglied der Deutschen Schmerzliga SHG Schmerz Erfurt Der Tag der Selbsthilfe hat durch eine rege Beteiligung der zahlreichen Selbsthilfegruppen gezeigt welche praktische Arbeit durch Informationen, Fachvorträgen und Beratung für Hilfe suchende Menschen geleistet wird. Die steigende Anzahl der Selbsthilfegruppen zeigt genau die soziale Verantwortung, die den Gruppen zukommt. Eine Verantwortung, die in großen Teilen auf Grund der Struktur im deutschen Gesundheitswesen nicht mehr wahr genommen wird oder wahr genommen werden kann. 43 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 43 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Aktuelle Übersicht der Selbsthilfegruppen Behinderungen und chronische Erkrankungen Allergie Angehörige Demenzerkrankten Amy otrophie Lateralsklerose (ALS) Aphasie nach Schlaganfall Aphasie und Schlaganfall - auch für jüngere Betroffene Arthrose Atemwegserkrankungen Blasenschwäche Blinde und sehbehinderte Diabetiker Blinde und seegeschädigte Hörgeschädigte Borreliose Cluster-Kopfschmerz Demenzpflaster Dialysepatienten und Nierentransplantierte Dystonie Epilepsiekranke und deren Angehörige Fibromyalgie Glaukom Hämophilie und Blutungskranke nach "Herzinfarkt" Herzklappenerkrankte Herzsportgruppe HIV-Positive Hochsensibilität Huntington (Chorea) Ilco-Gruppe (Anus-Praeter-Träger) Junge Erwachsene mit körperliche Behinde rung Junge Erwachsene mit Down-Syndrom Kehlkopfoperierte Klinefelter-Syndrom Lebertransplantierte Lupus erythematodes Lymphgefäße Migräne Morbus Bechterew Multiple Sklerose Mikoviszidose Muskelkranke und Angehörige Neurodermitis Neurofibromatose ("Morbus Recklinghausen") Osteoporose Pankreas Parkinson Polio (Kinderlähmung) Pro Retina Restless Legs (RLS) Rheuma Rolliklub Nord Rolliklub Südost Sauerstoff-Langzeit-Therapie Schädel-Hirn-Verletzte Schlafapnoe Schlaganfall Sportgruppe Schmerz 44 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 44 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Aktuelle Übersicht der Selbsthilfegruppen Spina bifida und Hydrocephalus Elterngruppe für mehrfach behinderte Starke Hand - Handprothesenträger Schulkinder Eltern mit einem anfallskranken und/oder behinderten Kind Eltern muskelkranker Kinder Stottern Syringomeylie und Chiari Malformation Transplantionsbetroffene Venen und Lymphgefäße (Lipödem/ Lümpfödem) Ernährung: Gesunde Ernährung /Gewichtsreduktion Diabetes: Schlanke und Gesunde Aktive Insuliner Blinde und sehbehinderte Diabetiker Essstörungen: Diabeteskids Adipositas Diabetes Typ 2 Anonyme Magersüchtige und Bulimiker Diabetiker Erfurt Mitte Anonyme Überesser Eltern/Kind/Familie: Frauen: Eltern ADHS betroffener Kinder Endometriose Eltern von hochgradig hörgeschädigten Kin dern (Cochlear-Implantat) Eltern mit Kindern mit Diabetes (Diabeteskids) Eltern von Kindern mit Down-Syndrom Elternkreis drogengefährdeter und drogenabhängiger Kinder und Jugendlicher Elterninitiative Dyskalkulie Eltern/Kind-Treff für Gehörlose Eltern glaukomkranker Kinder Eltern betroffener Kinder mit Lebensmittelallergien, Asthma und/oder Neurodermitis Gehörlose und Hörgeschädigte: Alkoholgefährdete Gehörlose Arbeitslose Gehörlose Blinde und sehgeschädigte Hörgeschädigte Cochlear-Implantat (CI)-Träger Eltern von hochgradig hörgeschädigten Kin dern (Cochlear-Implantat) Eltern-Kind-Treff für Gehörlose Gehörlose Migranten Gehörlose Senioren Homosexuelle Gebärden Thüringen Hörgeschädigte + Angehörige Erfurt 45 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 45 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Menschen mit verändertem Hörvermögen Homosexualität Kommunikationsforum für Gehörlose Hospiz Taubblinde Thüringen Menschen in der zweiten Lebenshälfte Tinnitus Messie rfurt Mobbing am Arbeitsplatz Krebs: SEE - Selbsterfahrung - Erfahrungswissen Abdomen Trauergruppe Blasenkrebs Zwang?los ! Transsexueller Gesprächskreis Frauenselbsthilfe nach Krebs Lungenkrebs Sucht: Mammakarzinom Abstinenz Club Erfurt (Montagsgruppe) Myelom-Hilfe Thüringen Abstinenzgruppe "Lebensfreude" Nierenkrebs Al-Anon (Angehörige) Prostatakrebs Anonyme Alkoholiker Rachen- und Kehlkopfkrebs Anonyme Co-Abhängige - CoDa Anonyme Magersüchtige und Bulimiker Psychische Erkrankungen: Anonyme Überesser Angehörigengruppen Caritasgruppe "Unser Leben ohne Alkohol" Soziale Phobie DOLORES - Selbsthilfe mit Angehörigen Bipolare Störungen Elternkreis drogengefährdeter und drogenab- Borderline Depressionen Psychosoziale Probleme/besondere soziale Situationen: AFoRe - Fototherapie Aktiver Ruhestand - Musiktherapie Anonyme Messi hängiger Kinder und Jugendlicher HADZ - Hilfe auf die Zukunft (Suchtkranke Menschen und Angehörige) NA - Narcotics Anonymous (illegalen Drogen) SAL - spüren - akzeptieren -leben (Alkoholbzw. Medikamentenabhängigkeit) Trockene Alkoholiker TACHELES - Weg aus der Glücksspielsucht Bisexuellengruppe "Schachmatt" Burnout 46 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 46 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Impressum Fotos / Bilder Herausgeber: Landeshauptstadt Erfurt Stadtverwaltung Redaktion: Amt für Soziales und Gesundheit Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) Redaktionsschluss: 06.09.2013 Ausgabe: 2013/2014 Auflage: 3.000 Exemplare Layout: Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) Druck: CityDruck GmbH Erfurt Kontakt: Die Kontaktadressen der einzelnen Selbsthilfegruppen sind bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen zu erfragen. Telefon: 0361 655-4204 E-Mail: [email protected] Eine ständig aktualisierte Fassung der in der KISS gemeldeten Selbsthilfegruppen ist im Internet unter www.erfurt.de abrufbar. Thüringer sowie bundesweit tätige Selbsthilfegruppen finden Sie im Internet unter: www.selbsthilfe-thueringen.de und www.nakos.de Die Beiträge zu den Selbsthilfegruppen sind durch die Autoren aus diesen Gruppen erarbeitet worden. Verbindungen zu den Verfassern stellt bei Bedarf die KISS her. Der Inhalt der Beiträge entspricht nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers. Die Herausgabe Selbsthilfemagazins Brückenschlag wird finanziell unterstützt von der : 47 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 47 Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb Schwierigkeiten überwinden S E L B S T H I L F E G R U P P E N Erkennen und Handeln S E L B S T H I L F E G R U P P E N Leben gestalten S E L B S T H I L F E G R U P P E N Beziehungen aufbauen S E L B S T H I L F E G R U P P E N Sich selbst bestimmen S E L B S T H I L F E G R U P P E N Teilnehmen und Verstehen S E L B S T H I L F E G R U P P E N Hilfe geben und nehmen S E L B S T H I L F E G R U P P E N Informationen sammeln S E L B S T H I L F E G R U P P E N Lebensmut schöpfen S E L B S T H I L F E G R U P P E N Fähigkeiten stärken S E L B S T H I L F E G R U P P E N Erfahrungen nutzen S E L B S T H I L F E G R U P P E N Gemeinsamkeiten entdecken S E L B S T H I L F E G R U P P E N Reden und Zuhören S E L B S T H I L F E G R U P P E N Unterstützen und Begleiten S E L B S T H I L F E G R U P P E N Problemen vorbeugen S E L B S T H I L F E G R U P P E N Persönlichkeit stärken S E L B S T H I L F E G R U P P E N Einsamkeit überwinden S E L B S T H I L F E G R U P P E N Neue Wege gehen 12-04 Brückenschlag_2013... Seite 48 Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen Juri-Gagarin-Ring 150 99084 Erfurt Tel.: 0361 655-4204 Fax: 0361 655-4209 E-Mail: [email protected] Internet: www.erfurt.de oder www.selbsthilfe-thueringen.de Freitag, 6. Dezember 2013 10:08 Magenta Schwarz Zyan Gelb