- Bundesinstitut für Bau-, Stadt
Transcrição
- Bundesinstitut für Bau-, Stadt
BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Impressum Herausgeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) Wissenschaftliche Begleitung Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin André Hempel Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Horst-Peter Schettler-Köhler (Leitung) Andrea Vilz Bearbeitung Technische Universität Braunschweig, Institut für Gebäude- und Solartechnik (IGS) Univ.-Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch Lars Altendorf, Prof. Dr.-Ing. Lars Kühl, Thomas Wilken Technische Universität Braunschweig, Institut für Rechtswissenschaften Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. Edmund Brandt Thomas Gawron Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Bonn Vervielfältigung Alle Rechte vorbehalten Zitierhinweise BMVBS (Hrsg.): Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden. BMVBS-Online-Publikation 11/2012. Die vom Auftragnehmer vertretene Auffassung ist nicht unbedingt mit der des Herausgebers identisch. ISSN 1869-9324 © BMVBS Juni 2012 Ein Projekt des Forschungsprogramms „Zukunft Bau“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), betreut vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raum forschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 2 Inhaltsverzeichnis 1 2 3 Zusammenfassung ................................................................................................. 3 Abstract ................................................................................................................... 7 Aufgabenstellung ................................................................................................. 10 3.1 Ausgangssituation............................................................................................ 10 3.2 Methodisches Vorgehen .................................................................................. 11 4 Datengrundlage .................................................................................................... 13 4.1 Brunata-METRONA-Gruppe ............................................................................. 13 4.2 delta GmbH ........................................................................................................ 14 5 Datenauswertung ................................................................................................. 16 5.1 Datenaufbereitung ............................................................................................ 16 5.2 Auswertungsklassen ........................................................................................ 16 6 Ergebnisse ............................................................................................................ 19 6.1 Flächengewichtung .......................................................................................... 28 7 Lösungsvorschläge.............................................................................................. 30 7.1 Skalen Endenergie ............................................................................................ 30 7.2 Skala Primärenergie ......................................................................................... 39 7.3 Gesamtdarstellung ........................................................................................... 39 8 Änderungen im Verbrauchsausweis................................................................... 42 8.1 Energiebezugsfläche ........................................................................................ 42 8.2 Heizwertbezug Gas ........................................................................................... 43 8.3 Leerstandsfaktor ............................................................................................... 43 8.4 Klimafaktoren .................................................................................................... 43 8.5 CO2-Emission .................................................................................................... 48 8.6 Angabe Energiegewinnung .............................................................................. 48 8.7 Gesonderte Energieverbraucher ..................................................................... 49 8.8 Gesonderte Wärmeerzeuger ............................................................................ 50 8.9 Neue Vergleichswerte....................................................................................... 51 8.10 Abgestufte Warmwasseranteile ....................................................................... 51 8.11 Vermerk Gebäudebegehung ............................................................................ 56 8.12 Darstellung im Verbrauchsausweis ................................................................ 57 9 Ausnahmen und Ungenauigkeiten...................................................................... 61 10 Bibliographie ........................................................................................................ 63 11 Literaturverzeichnis ............................................................................................. 66 12 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................ 68 Inhaltsverzeichnis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 3 1 Zusammenfassung Zielsetzung: Projektziel ist, die Aussagekraft des bisherigen Energieverbrauchsausweises für Wohngebäude nach EnEV [1] zu überprüfen und ggf. zu verbessern. Dies gilt zum einen für die Vergleichswerte des Energieverbrauchs, die sich im bestehenden Ausweis aus einer Sammlung überschlägig gewonnener Endenergiekennwerte für unterschiedliche Gebäudegrößen und Modernisierungszustände zusammensetzen. Diese Zahlenwerte sind identisch für berechnete Energiebedarfs- und gemessene Energieverbrauchswerte. Zum anderen wird geprüft, inwieweit die Aussagekraft zur Bewertung der energetischen Gebäudequalität durch eine differenziertere Betrachtung sinnvoll ergänzt werden kann. Hierzu wird es grundsätzlich als notwendig angesehen, dass alle zur Berechnung des Verbrauchskennwertes relevanten Daten im Ausweis dokumentiert werden sollten. Hierdurch wird die Transparenz der angegebenen Kennwerte erhöht und die Prüffähigkeit der Angaben ermöglicht. Weiter gilt es, die EU-Richtlinie „Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“[2] umzusetzen, nach der neben dem Endenergieverbrauch auch der primärenergetische Aufwand zu bewerten ist. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit die Energieträger zur Erzeugung der Wärme differenziert auch unter Berücksichtigung von Sonderfällen wie strombasierten Erzeugern oder der Energiegewinnung aufzunehmen, um das Gebäude entsprechend primärenergetisch bewerten zu können. Abschließend werden Umsetzungsvorschläge erarbeitet, wie die zusätzlichen Informationen im Formblatt des Energieverbrauchsausweises integriert werden können. Hierbei wird auch die Gegenüberstellung von ermittelten Kennwerten und vorgegebenen Vergleichswerten betrachtet. Umsetzung: Für die systematische Datenerhebung sind Wärmeverbrauchskennzahlen von etwa 64.000 Gebäuden aus der Ausstellung von Verbrauchausweisen der Jahre 2003 bis 2007 ausgewertet worden. Aus den Daten werden in Anlehnung an die Differenzierung der Verbrauchszahlen im bisherigen Ausweis nach Gebäudegröße und Modernisierungszustand die folgenden Klassen erhoben: Zusammenfassung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden - Energieträger - Gebäudenutzfläche - Gebäudehülle 4 Für die primärenergetische Bewertung wird die Klasse „Energieträger“ ergänzt. Alle ermittelten Haupt- und Nebenklassen werden in Form von Histogrammen zusammengestellt und über die Häufigkeitsverteilung der Quantile in Bezug auf die statistische Aussagekraft bewertet. Tabellen fassen die Ergebnisse zusammen. In Bezug auf die Aussagekraft sind die unterschiedlichen Datenmengen, die hinter den Energiekennzahlen der einzelnen Klassen stehen, zu berücksichtigen. Ergebnis: Das zentrale Ergebnis der statistischen Datenerhebung ist, dass die bisherigen Vergleichswerte im Energieausweis mit Ausnahme der Neubauten stark überhöht sind. Für den „Durchschnitt Wohngebäude“ ergibt sich eine Abweichung von rund 50 %. Energieverbrauchskennwert kWh/(m²a) 450 400 400 350 350 300 250 250 200 167 160 150 100 70 85 110 131 111 134 85 50 0 MFH Neubau EFH Neubau EFH energetisch Durchschnitt MFH energetisch EFH nicht gut modernisiert Wohngebäude nicht wesentlich wesentlich modernisiert modernisiert Vergleichswerte Verbrauchsausweis Bild 1 Vergleichswerte Datenerhebung Vergleichswerte Ausweis und Datenerhebung Für den Verbrauchsausweis ist eine Anpassung der derzeit verwendeten Vergleichswerte notwendig. Die bisherige identische Angabe von Vergleichswerten im Bedarfsund Verbrauchsausweis fällt damit weg, was der Ungleichheit beider Verfahren entspricht. Energiekennzahlen von Wohngebäuden, die über den Bedarfsausweis berechZusammenfassung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 5 net sind, unterscheiden sich von den gemessenen Energiekennzahlen im Verbrauchsausweis im Mittel um den Faktor 2. Darstellung im Verbrauchsausweis Im Gutachten werden unterschiedliche Lösungen zur Darstellung der Vergleichswerte vorgeschlagen, die eine Bewertung des baulichen Wärmeschutzes sowie der Anlagentechnik in Wohngebäuden ermöglichen. Auf einheitliche Skalen für den Bedarfs- und Verbrauchsausweis wird aufgrund der beschriebenen Differenzen verzichtet. Die Darstellungen nehmen Bezug auf die bisherige Farbskala des Energieausweises. Vorgeschlagen wird die Kombination (s. Bild 19) einer endenergetischen Skala von 0 bis 250 kWh/(m²a) und einer primärenergetischen Skala von 0 bis 500 kWh/(m²a), in denen die ermittelten Vergleichswerte zugeordnet nach den Klassen „Energieträger“, „Energiebezugsfläche“ und „Gebäudehülle“ über Farbskalen dargestellt werden. Da die Verwendung einer Farbskala für alle Klassen aufgrund der großen Abweichungen zwischen den einzelnen Klassen unpräzise ist, wird jeder Klasse eine individuelle Farbskala zugeordnet. In diese werden die beiden Verbrauchswerte des zu bewertenden Gebäudes über einen Pfeil angegeben. Dem Gebäudeeigentümer wird durch die direkte Zuordnung des eigenen Energieverbrauchs in der Skala eine möglichst präzise energetische Einschätzung seines Gebäudes ermöglicht. Etwaiges Verbesserungspotential wird durch Vergleich mit der Standardabweichung und durch Einordnung zu den Farbverläufen aufgezeigt. Nicht benötigte Skalen sollten bei einer Softwarelösung automatisch ausgeblendet werden können. Wird ein gesonderter Energieverbraucher genutzt bzw. wird Energie gewonnen, wird die Angabe durch Ankreuzen eines Textfeldes vorgeschlagen (s. Bild 28 bis Bild 31 ). Eine Energiegewinnung durch Photovoltaik und Solarthermie ist ebenso zu berücksichtigen, wie ein gesonderter Energieverbrauch durch Einsatz einer Wärmepumpe oder eines Blockheizkraftwerks. Auch Kühlgeräte, Anlagen zur elektrischen Warmwasserbereitung oder der Energieverbrauch für das Kochen erfordern eine separate Angabe. Für die jeweiligen Systeme wird mit Ausnahme der Sonderfälle Wärmepumpe, BHKW, Solarthermie und Photovoltaik ein pauschaler Referenzwert angegeben. Dies entspricht der Lösung für die Kühlung im bisherigen Energieausweis. Die bisherige pauschale und einheitliche Abschätzung des Warmwasseranteils von 18 % [1] ist nicht angemessen. Über eine statistische Erhebung lässt sich belegen, dass Zusammenfassung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 6 der Warmwasseranteil von 15 % bei Gebäuden mit hohen Energieverbrauchswerten bis über 30 % bei energieeffizienten Gebäuden ansteigt. Da die Verbrauchserfassung erst im Jahr 2014 verbindlich vorgeschrieben ist [3], wird für die Angabe in dem Verbrauchsausweis eine Übergangsregelung empfohlen. Auf Grundlage der Datenerhebung werden abgestufte Pauschalwerte für den Warmwasserverbrauch zentraler Anlagen vorgeschlagen, die den energetischen Gebäudezustand berücksichtigen (s. Bild 27) Die folgenden Angaben und Hinweise werden zur ergänzenden Information im Ausweis vorgeschlagen: - Angabe, wenn Gebäudenutzfläche AN pauschal über Wohnfläche ermittelt ist. - Hinweis auf Heizwertbezug für Gas ggf. Umrechnung Brennwert zu Heizwert mit Faktor 0,9 - ggf. Angabe des angenommenen Leerstandsfaktors - Angabe bei Verwendung ortsgenauer Klimafaktoren [4] - Angabe der CO2-Emission über Liste der CO2-Äquivalente - Vermerk zur Gebäudebegehung Zukünftig wird es notwendig sein, die Vergleichswerte im Verbrauchsausweis in regelmäßigen Abständen an die baulichen Veränderungen des Bestands und der Neubauten anzupassen. Nimmt man das im September 2010 vorgestellte Energiekonzept der Bundesregierung zum Anlass, ist in den nächsten Jahren mit einer zunehmenden Verschärfung der energetischen Standards zu rechnen. Durch die fortlaufende Aktualisierung der Vergleichswerte auf Grundlage statistischer Erhebungen ist eine Erfolgskontrolle dieser Maßnahmen in der Praxis möglich. Zur Abstimmung weiterer politischer Zielsetzungen, können z.B. Über- bzw. Unterschreitungen aktueller Vorgaben der EnEV empirisch belegt werden. Jüngste statistische Untersuchungen der Brunata-METRONA-Gruppe [5] oder der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen [6] zeigen einige solcher Defizite bei den angestrebten energetischen Zielwerten für Neubauten auf. Zusammenfassung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 7 2 Abstract Teaser: The energy consumption certificate for residential buildings according to EnEV is being put to the test: excessively high reference figures used to date are to be evaluated in empirical tests and the integration of a primary-energy assessment is to be checked. Term of project: December 2009 - June 2010 Start: Background situation: The current energy consumption certificate for residential buildings provides in the form of reference values a collection of figures for different sizes of building and states of modernisation. These figures are obtained from a energy requirement calculation and apply both to the requirement certificate and to the consumption certificate. A primary energy assessment is not envisaged. Objective: Since the figures in their present form appear to be excessively high as a reference variable for energy consumption, this project focuses on a determination of new reference values for the consumption certificate on the basis of an informative empirical database. In addition a check is being made as to how a primary energy assessment such as is provided for in the EU directive 2010/31 "Energy performance of buildings", can be implemented in the consumption certificate for residential buildings. Further measures for enhancing the informative nature of the energy consumption certificate used to date are being checked. The body contracted to conduct the research project is the Institute of Building Services and Energy Design. Concept: Energy consumption figures are required to adjust the previous reference values. For this purpose heat consumption figures for a total of 104,000 buildings are available from the issue of consumption certificates for the years 2003 to 2007. For an in-depth evaluation the energy consumption figures for 64,000 buildings are being examined, broken down into the following classes: "energy sources", "useful building area" and "building shell". A separate analysis is being conducted of the hot water frac- Abstract BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 8 tions as a function of the energy quality of buildings. The primary energy assessment is being conducted according to the classification of "energy source". To enhance the transparency and informative nature it is recommended that all the data relevant to the calculation of the consumption figures be documented in the certificate. Implementation proposals for the integration of additional information in the form for the energy consumption certificate are attached. Results: The central result of the collection of statistical data shows that the reference values used to date in the energy certificate are substantially excessive for most classes of building. For the "residential building average" a deviation of around 50 % is obtained. It is therefore essential to adjust the reference values currently used. The previous identical indication of reference values in the requirement and consumption certificate therefore no longer applies, which acknowledges the unequal nature of the two procedures. 450 400 400 350 350 kWh/(m²a) 300 250 250 200 167 160 150 100 70 85 110 111 131 134 85 50 0 MFH new building EFH new building EFH well modernised energy-wise reference values consumption certificate Bild 2 average residential building MFH not substantially modernised EFH not substantially modernised reference value data collection Comparison of reference values in the energy consumption certificate with data collection (MFH = multi-family house/EHH = one-family house) For the consumption certificate it is proposed that one apply an end energy scale from 0 to 250 kWh/(m²a) and a primary energy scale from 0 to 500 kWh/(m²a) in which the reference values identified are shown through the adjusted colour scales, broken down according to the categories "energy source", "energy reference area" and "building Abstract BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 9 shell". In this, the consumption figures for heat and power of the building under assessment are indicated by an arrow. A potential improvement for the building is highlighted by the comparison with the standard deviation and by allocation to the colour gradients. If additional energy consumers are used or if energy is generated in or on the building, this should be indicated in the certificate. This includes the generation of energy form renewable energy sources such as photovoltaics or solar thermal energy as well as, on the consumer side, the operation of a heat pump, a room air-conditioner or an electric hot water system. Since the uniform estimate of the hot water fraction as 18 % of the total energy consumption as applied to date no longer appears appropriate, graded general values are determined for hot water generation by central systems as a function of the energyrelated condition of the building. The following figures and indications are suggested to provide additional information in the energy consumption certificate: - calculation procedure for the useful building area AN, e.g. with general determination using the residential area. - indication of the calorific value reference for gas - indication of the assumed vacancy factor - use of locality-precise climatic factors with corresponding indication - indication of the CO2 emission through a list of the CO2 equivalents - memorandum on on-site building inspection Publications BMVBS/BBSR (Ed.): Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden. (Reference values for consumption in residential buildings) BBSR online publication XX/10, Bonn 2010. Title, BMVBS online publication 0x/200x Download (pdf xxx) Abstract BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 10 3 Aufgabenstellung In dem Gutachten „Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden“ soll überprüft werden, inwieweit die Aussagekraft des Energieverbrauchsausweises Energieeinsparverordnung (EnEV) [1] durch eine differenziertere Auswahl der Vergleichswerte und eine genauere Abbildung des Gebäudebestands verbessert werden kann. Auf der Basis von Praxiserhebungen sollen im Rahmen dieses Projekts vorhandene Defizite und mögliche Fehlinterpretationen belegt werden, neue Vergleichswerte für den Energieverbrauch ermittelt sowie ggf. auch neue methodische Ansätze zur Bewertung des baulichen Wärmeschutzes und der Anlagentechnik in Wohngebäuden entwickelt werden. Bild 3 Verbrauchsskalierung im bestehenden Verbrauchsausweis Neben der Überprüfung der Vergleichswerte für den Verbrauch auf Basis der Endenergie, wird eine primärenergetische Bewertung der Verbrauchswerte untersucht. Anlass gibt die EU - Richtlinie „Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“ vom 19.05.2010 „Die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes ist anhand der Energiemenge zu bestimmen, die rechnerisch oder tatsächlich verbraucht wird, sie muss einen numerischen Indikator für den Primärenergieverbrauch auf der Grundlage von Primärenergiefaktoren je Energieträger enthalten.“[2] 3.1 Ausgangssituation Im Energieverbrauchsausweis nach EnEV wird der Verbrauchskennwert bezogen auf die Endenergie ermittelt und beinhaltet in der Regel den Wärmeverbrauch für die HeiAufgabenstellung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 11 zung und Trinkwarmwasserbereitung. Die ermittelte energiebezogene Gebäudekenngröße wird in Bezug zu einem Vergleichswert (s. Bild 3) gesetzt. Auf dieser Basis lässt sich die energetische Qualität des betrachteten Gebäudes abschätzen und bewerten. Einflussgrößen auf den Verbrauch wie z.B. der Leerstand während des Erfassungszeitraums sind gesondert zu berücksichtigen. Eine differenzierte Betrachtung zwischen der Energieerzeugung bzw. den Energieträgern erfolgt nach dem bisherigen Verfahren nicht, ebenso wenig eine Bewertung unter Berücksichtigung des primärenergetischen Aufwands. Eine Vergleichbarkeit der abgebildeten Gebäude ist daher nur bedingt gegeben. Darüber hinaus führt die Dualität von Verbrauchsausweis mit Endenergiebezug und einem Energiebedarfsausweis auf Basis der Primärenergie unter Umständen zu einer Überforderung des Verbrauchers. 3.2 Methodisches Vorgehen Durch eine systematische Datenerhebung werden die bisherigen Vergleichswerte auf Plausibilität überprüft und in Abhängigkeit typischer Wohngebäudekategorien angepasst. Für die einzelnen Kategorien werden die folgenden Daten erhoben: - Energieträger - Gebäudenutzfläche - Energetische Gebäudequalität Der Verbrauchsausweis soll wie der Energiebedarfsausweis durch die primärenergetische Bewertung die Vergleichbarkeit von Gebäuden mit unterschiedlichen Energieträgern ermöglichen. Die ermittelten Endenergiewerte werden unter der Verwendung von gesetzlich definierten Faktoren zum Primärenergiebedarf verrechnet. Wärmeerzeugungssysteme in Wohngebäuden, die als Energieträger Strom verwenden, wie z.B. Wärmepumpen, Elektroheizungen oder Geräte zur elektrischen Warmwasserbereitung, sowie Gebäude mit einer Versorgung aus Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW), können über das derzeit verwendete Verfahren der Kennwertbildung im Verbrauchsausweis nicht mit konventionellen Heizsystemen verglichen werden. Für Gebäude mit den o.g. Wärmeversorgungssystemen werden Möglichkeiten für eine praktikable Bewertung untersucht. Weiterhin werden Ansätze zur Bewertung von Photovoltaiksystemen und thermischen Solaranlagen entwickelt. Aufgabenstellung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 12 Differenziertere Verbrauchswerte aus der Praxis werden den bisher verwendeten Vergleichswerten aus dem Verbrauchs- und dem Bedarfsverfahren gegenübergestellt. Mögliche Ursachen für die Abweichungen zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis werden anhand einer vergleichenden Untersuchung benannt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Energieträger zur Erzeugung der Wärme differenziert auch unter Berücksichtigung von Sonderfällen wie strombasierten Erzeugern oder der Energiegewinnung aufzunehmen, um das Gebäude entsprechend primärenergetisch bewerten zu können. Abschließend werden Umsetzungsvorschläge zur Integration der zusätzlichen Informationen im Formular des Energieverbrauchsausweises erarbeitet. Erweiterte Angaben sind u.a. für die Vergleichswerte der o.g. genannten Sonderfälle sowie für Erläuterungen zur Leerstandsberücksichtigung, zur Witterungsbereinigung oder zur Angabe der CO2-Emission zu integrieren. Die grafische Gestaltung der Skala ist entsprechend anzupassen. Aufgabenstellung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 13 4 Datengrundlage Die statistischen Datengrundlagen für die empirische Ermittlung der Verbrauchskennzahlen werden durch die Brunata-METRONA-Gruppe und die delta GmbH Leipzig zur Verfügung gestellt. 4.1 Brunata-METRONA-Gruppe Die Brunata-METRONA-Gruppe ist ein bundesweiter Dienstleister für die Erfassung und Abrechnung des Energieverbrauchs mit Sitz in München, Köln und Hamburg. Auf Grundlage einer umfangreichen Datenbank, die aus den zusammengetragenen Energieverbrauchszahlen der Kunden besteht, hat die Brunata-METRONA-Gruppe unter dem Titel „Energieverbrauchskennzahlen für Mehrfamilienhäuser 2004-2008 in einem Auszug aus den „Universellen Energiekennzahlen für Deutschland“ die folgenden drei wissenschaftlichen Untersuchungen veröffentlicht: - „Energiekennzahlen gewichtet nach Gebäude- und Liegenschaftsobjekten“ [7] - „Energiekennzahlen gewichtet nach Einzelwohnungen“ - „Energiekennzahlen Heizung ohne Warmwasseranteil“ [8] Im einzelnen umfasst die Datenquelle der Brunata-METRONA-Gruppe insgesamt 260.000 Originaldaten aus Jahresverbrauchswerten der Jahre 2004 bis 2007, die aus Anlass der Ausstellung von Verbrauchsausweisen ermittelt wurden. Regional lassen sich die Objekte in der Mehrheit Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hamburg zuordnen. Es überwiegen Mietwohnungen im Mehrgeschossbau. 20 % der Wohngebäude haben eine Energiebezugsfläche von mehr als 1.000 m². Folgende Parameter werden für die Objekte angewendet: - Verwendung neuer ortsgenauer Klimafaktoren des Deutschen Wetterdienstes [5] - bei fehlender Angabe eines Warmwasserverbrauchs: Annahme eines pauschalen Warmwasseranteils von 18 % nach EnEV - bei fehlender Angabe der Gebäudenutzfläche: Umrechnung der Gebäudenutzfläche über pauschalen Faktor (1,2 x Wohnfläche) nach EnEV Über die erforderlichen Angaben im Verbrauchsausweis hinaus, wie Medienverbrauch, Energiebezugsfläche und Energieträger wurden die Objekte sechs definierten energetischen Gebäudezuständen zugeordnet. Datengrundlage BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 14 Diese wurden wie folgt gewählt: 1. „Neubau“ - alle ab 1995 errichteten Gebäude 2. „Saniert“ - gedämmte Gebäudehülle, d.h. Außenwände, Keller und Dach mind. nach WSVO 1995 [9] 3. „Teilsaniert“ - gedämmte Außenwände, Dämmung Dach, Kellerdecke mit Angabe „nicht saniert“ bzw. keine Angabe 4. „Unsaniert“ - Gebäudehülle nicht saniert 5. „Gänzlich unsaniert“ - unsanierte Gebäudehülle, überwiegend keine Isolierverglasung 6. „Alle“ - alle erhobenen Gebäudetypen ungeachtet der Qualität der Gebäudehülle 4.2 delta GmbH Die delta GmbH in Leipzig ist als Dienstleister im Bereich Energiemanagement tätig, wozu u.a. die Erstellung von Verbrauchsausweisen zählt. Für das Gutachten stellt die delta GmbH mit Zustimmung von fünf regionalen Energieversorgern Daten zur Verfügung, die im Rahmen der Ausweiserstellung aufgenommen worden sind. Zu den Energieversorgern gehören: - Harz Energie GmbH & Co. KG, Osterode am Harz - ENTEGA Vertrieb GmbH & Co. KG, Darmstadt - Thüga Energie GmbH, Bad Waldsee - Erdgas Schwaben GmbH, Augsburg - EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG, Ellwangen Die Datenquelle umfasst insgesamt 36.000 Originaldatensätze mit Jahresverbrauchswerten der Jahre 2003 bis 2007. Es überwiegen Objekte aus dem ländlichen Raum, entsprechend sind Einfamilienhäuser mit einem Anteil von rund 40 % vertreten. Folgende Parameter sind für die Objekte der delta GmbH angewendet worden: Datengrundlage BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 15 - Verwendung alter Klimafaktoren nach EnEV - bei fehlender Angabe eines Warmwasserverbrauchs: Annahme eines pauschalen Warmwasseranteils von 18 % nach EnEV - bei fehlender Angabe der Gebäudenutzfläche: Umrechnung der Gebäudenutzfläche über pauschalen Faktor (1,2 x Wohnfläche) nach EnEV Zusätzlich zu den Angaben, die im Verbrauchsausweis gefordert werden, werden Angaben zur Qualität der Gebäudehülle wie Art und Materialsstärke der Dämmung von Außenwand bzw. Dach, sowie die Verglasungsqualität erfasst. Datengrundlage BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 16 5 Datenauswertung 5.1 Datenaufbereitung Im Folgenden wird das Vorgehen zur Aufbereitung der Originaldaten beschrieben. Die 260.000 Originaldaten der Brunata-METRONA-Gruppe setzen sich in der Regel aus drei Jahreswerten pro Gebäude zusammen, wie sie für die Erstellung eines Verbrauchsausweises erforderlich sind. Zunächst werden die Werte der erfassten Jahre über eine Mittelwertbildung zu einer Verbrauchskennzahl pro Gebäude (Heizung und Warmwasser) verrechnet. Nach dieser Umrechnung stehen aus dem Datensatz der Brunata-METRONA Verbrauchsdaten von 93.000 Gebäuden zur Verfügung. In gleicher Weise werden die etwa 36.000 Messwerte der Energieversorger zu 12.000 Verbrauchskennwerten pro Gebäude zusammengefasst. Die Originaldaten der Brunata-METRONA und der delta GmbH sind für den Gasverbrauch auf Grundlage der Verbrauchsabrechnungen der Energieversorger ermittelt worden. Diese Energiemenge wird nach DVGW-Arbeitsblatt G 685 [10] auf den Brennwert von Gas bezogen. Da für den Verbrauchsausweis nach Bekanntmachung des BmVBS vom 06/2009 [11] der Heizwert anzuwenden ist, werden im Rahmen dieses Projektes die brennwertbezogenen Verbrauchswerte mit einem Faktor von 0,9 auf den Heizwert angepasst. Anzumerken bleibt, dass die Verbrauchswerte für Gas aufgrund der brennwertbezogenen Heizkostenabrechnungen in der Praxis oftmals unverändert für den Verbrauchsausweis übernommen werden, was zu einer Überhöhung der Energiekennzahlen gasversorgter Gebäude in den Verbrauchsausweisen führt. Da eine Vereinheitlichung der Bezugsgrößen durch den Gesetzgeber nicht in Erwägung gezogen wird, wird ein deutlicher Hinweis auf die Notwendigkeit der Umrechnung im Ausweisformular vorgeschlagen. 5.2 Auswertungsklassen Zu dem vom Auftraggeber festgelegten Leistungsumfang zählt, dass bei der Ermittlung von Kennzahlen unterschiedliche Wohngebäudekategorien in Bezug auf Versorgungsform, Gebäudegröße, Zustand der Gebäudehülle sowie Sonderfälle zu berücksichtigen Datenauswertung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 17 sind, welche jeweils über eine repräsentative Datenbasis verfügen. Die Datenbasis, die Informationen zu allen drei Kategorien bietet, liegt bei 64.000 Gebäuden. Aus der empirischen Erhebung werden folgende 3 Hauptklassen gebildet, die sich insgesamt in 42 Unterklassen untergliedern. 1. Energieträger - Gas / Heizöl - Fernwärme - Strom Da die Kennzahlen gas- und heizölversorgter Gebäude sich nicht signifikant unterscheiden, werden sie zur Vereinfachung zu einer Klasse zusammengefasst. Direkt oder indirekt strombeheizte Gebäude sind mit einer Anzahl von 295 Datensätzen eingeschränkt repräsentativ. Daher wird auf eine weitere Untergliederung in die folgenden Klassen verzichtet. 2. Gebäudenutzfläche ≤ 200 m² (EFH) 200 m² ≤ 500 m² (MFH klein) 500 m² ≤ 2.000 m² > 2.000 m² (MFH mittel) (MFH groß) Die Gebäudenutzflächen werden so gewählt, dass sie den üblichen Gebäudegrößen von Einfamilienhäusern, kleinen Mehrfamilienhäusern bis fünf Wohneinheiten, mittleren Mehrfamilienhäusern bis 20 Wohneinheiten und großen Mehrfamilienhäusern mit mehr als 20 Wohneinheiten entsprechen. 3. Gebäudehülle - komplett unsaniert - vorwiegend unsaniert - komplett saniert / ab Baujahr 1995 - ab Baujahr 2002 Die durch die Brunata-METRONA definierten energetischen Gebäudezustände haben sich angesichts der zur Verfügung stehenden Datenbasis als grundsätzlich praktikable Datenauswertung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 18 Abstufung erwiesen. Zur Verbesserung der Aussagekraft wird allerdings auf die Kategorie „Alle“ ebenso verzichtet, wie auf die Untergliederung in „Unsaniert“ und „Gänzlich unsaniert“. Im Verlauf der Analyse zeigt sich, dass sich die Kategorien „ab Baujahr 1995“ und „komplett saniert“ in der Höhe der Kennwerte geringfügig unterscheiden und somit im weiteren zusammengefasst werden können. Bei den neueren Gebäuden erscheint eine weitere Differenzierung in die Klasse „ab Baujahr 2002“ trotz der kleineren Datenbasis angesichts der energetischen Verbesserung durch den Standard sinnvoll. Zur Bewertung der Gebäudehülle werden die verfügbaren Daten der BrunataMETRONA und der delta GmbH im Einzelnen nach folgenden Parametern zugeordnet. 1. „komplett unsaniert“ Isolier- oder Einfachverglasung keine Dämmung der Außenwände keine Dämmung des Dachs 2. „vorwiegend unsaniert“ Isolierverglasung mäßig gedämmte Außenwände oder mäßig gedämmtes Dach 3.a. „komplett saniert“ Isolierverglasung gedämmte Außenwände und gedämmtes Dach Baujahr vor 1995 3.b. „Baujahr ab 1995“ Standard gemäß Wärmeschutzverordnung 1995 4. „Baujahr ab 2002“ Standard gemäß Energieeinsparverordnung 2002 Datenauswertung BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 19 6 Ergebnisse Die Ergebnisse aller Auswertungsklassen werden in Form von Tabellen und Diagrammen zusammengetragen. Um die gewählten Stichproben über die Häufigkeitsverteilung statistisch bewerten zu können, werden die Häufigkeitsverteilungen aller Auswertungsklassen zudem grafisch über Histogramme und Quantile dargestellt. Da für die Bewertung der Aussagekraft der einzelnen Klassen die Anzahl der zur Verfügung stehenden Gebäudewerte von Bedeutung ist, werden diese zunächst für die Energieträger, Gebäudenutzfläche und die Gebäudehülle in Form von Tortendiagrammen (s. Bild 4) und Tabellen (s. Tabelle 1) angegeben. Für die Auswertung stehen 64.000 Gebäude zur Verfügung. 6.320 Gebäudehülle Gebäudenutzfläche Energieträger 4.675 295 4.447 1.355 9.438 13.607 20.663 29.106 57.562 Gas+Öl Bild 4 Ergebnisse Fernwärme Strom 44.480 ≤200 m² 200-500 m² Neubau 02 Neubau 95+ San 500-2000 m² ≥2000 m² vorw. unsaniert kompl. unsaniert Anteile der Datenklassen BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Endenergieverbrauch Gebäudeanzahl 20 Mittelwert [kWh/m²a] Median [kWh/m²a] Standardabweichung Energieträger Gas / Öl Fernwärme Strom 57.562 6.320 295 134 105 124 129 97 114 45 44 62 Gebäudenutzfläche ≤200 m² 200-500 m² 500-2.000 m² ≥2.000 m² 9.438 29.106 20.663 4.675 151 135 122 108 145 130 117 103 56 43 41 37 Gebäudehülle Neubau 02 Neubau 95 / kompl. saniert Vorw. unsaniert Kompl. unsaniert 1.355 13.607 44.480 4.447 85 107 138 156 82 101 132 148 25 38 44 54 Tabelle 1 Ergebnistabelle Zur weiteren standardisierten statistischen Bewertung wird die grafische Darstellung der Häufigkeitsverteilungen zum einen über Histogramme und zum anderen über Quantile gewählt. Ziel ist die Stichproben über den Verlauf der Häufigkeitsverteilung, auf statistische Aussagekraft zu untersuchen. Zunächst werden die Verbrauchskennwerte für Heizung und Warmwasser über die Summenhäufigkeit der einzelnen Klassen in einem Intervall von 10 kWh/(m2 a) zugeordnet und im Histogramm in Abhängigkeit der Gebäudeanzahl pro Klasse auf der xAchse aufgetragen. Die Zusatzinformation über die Datenanzahl, den Median, den arithmetischen Mittelwert und die Standardabweichung werden in der grafischen Darstellung und numerisch angegeben. Auf eine Darstellung flächengewichteter Mittelwerte wird verzichtet, da große Gebäude über das Pareto-Prinzip mit einer 80 % zu 20 % Verteilung hinaus zu stark gewichtet werden. Die Verteilung der spezifischen Verbrauchskennwerte mit Bezug zu den Energieträgern Gas und Heizöl (Bild 5), Fernwärme (Bild 6), sowie Strom (Bild 7) ohne Differenzierung der Gebäudenutzfläche oder der Qualität der Gebäudehülle zeigen beispielhaft die folgenden Histogramme: Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 21 Verbrauchswerte Öl+Gas, gesamt 6500 Anzahl Median Arithm. Mittelwert Standardabweichung 6000 5500 Anzahl der Gebäude 5000 57.562 129 134 45 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 400 380 360 340 320 300 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Verbrauchskennwert [kWh/(m²a)] Histogramm Öl / Gas gesamt Bild 5 Bei einer Anzahl von knapp 58.000 Gebäuden ergibt sich in dieser Kategorie ein arithmetischer Mittelwert von 134 kWh/(m²a) bzw. ein Median von 129 kWh/(m²a) für die Energieträger Öl und Gas. Verbrauchswerte Fernwärme, gesamt 1000 Anzahl Median Arithm. Mittelwert Standardabweichung 900 Anzahl der Gebäude 800 6.320 97 105 44 700 600 500 400 300 200 100 400 380 360 340 320 300 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Verbrauchskennwert [kWh/(m²a)] Bild 6 Ergebnisse Histogramm Fernwärme gesamt BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 22 Die 6.000 mit Fernwärme versorgten Gebäude in Bild 6 haben einen Mittelwert von 105 kWh/(m²a) bzw. einen Median von 97 kWh/(m²a) bei einer Standardabweichung von 44 kWh/(m²a). Aufgrund der starken rechtsschiefen Verteilung der Histogramme in Bild 5 und Bild 6 liegt die Standardabweichung mit 44 bzw. 45 kWh/(m²a) hoch. Die rechtsschiefe Verteilung ergibt sich aus der Besonderheit, dass bauphysikalische Grenzen die Verteilung niedriger Verbrauchskennzahlen klar beschränken, während hohe Verbrauchskennzahlen begründet durch schlechte Gebäudehüllen und energieintensive Nutzung viel stärker vom Mittelwert abweichen. Verbrauchswerte Strom, gesamt 30 Anzahl Median Arithm. Mittelwert Standardabweichung Anzahl der Gebäude 25 295 114 124 62 20 15 10 5 400 380 360 340 320 300 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Verbrauchskennwert [kWh/(m²a)] Bild 7 Histogramm Strom gesamt Die 295 strombeheizten Gebäude haben einen Mittelwert von 124 kWh/(m²a) bzw. einen Median von 114 kWh/(m²a) bei einer Standardabweichung von 62 kWh/(m²a). Wie in Bild 5 und Bild 6 ist auch hier eine rechtsschiefe Verteilung zu erkennen. Die Häufigkeitsverteilung ist aufgrund der geringeren Anzahl an Werten erheblich unregelmäßiger, die Standardabweichung dadurch im Vergleich nochmals erhöht. Trotz dieser Einschränkungen ist die Stichprobe von 295 Gebäuden auswertbar. Eine zweite Standarddarstellung erfolgt für alle Klassen über Summenhäufigkeitskurven. Dabei werden die Häufigkeitsverteilungen über Quantile kumulativ von 0 % bis 100 % auf der Y-Achse in Abhängigkeit der jeweiligen Verbrauchskennwerte aufgetragen. Die Quantile geben in gewählten 5 % Intervallen an, wie viele Werte der Verteilung Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 23 über oder unter den jeweiligen Prozentsätzen liegen, wobei das 50 % Quantil dem Median entspricht. Je steiler der Kurvenverlauf ist, desto geringer ist die Standardabwei- Quantile [%] chung der Verteilung, je flacher desto höher die Standardabweichung. Energiekennzahlverteilung über Quantile Energieträger gesamt 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 Verbrauchskennzahl [kWh/m²a] Öl und Gas Bild 8 Fernwärme Strom Energiekennzahlverteilung Öl / Gas und Fernwärme In Bild 8 ist die Verteilung der Energiekennzahlen der verschiedenen Energieträger über die Quantile dargestellt. In diesen Kurven wird die ungleichmäßige Verteilung durch die flacheren Kurvenverläufe im Bereich der hohen Verbrauchskennzahlen deutlich. Eine solche Ungleichmäßigkeit ergibt sich für den Energieträger Strom aufgrund der beschränkten Anzahl an Daten (s. Bild 4). Im Folgenden werden die Ergebnisse aller ermittelten Nebenklassen separat für die Energieträger Gas bzw. Öl und Fernwärme in Form von Tortendiagrammen (s. Bild 9 und Bild 10) und Tabellen (s. Tabelle 2 und Tabelle 3) dargestellt. Beliebig kombiniert werden die Energieträger unter Verzicht auf die zu kleine Hauptgruppe Strom mit der Gebäudenutzfläche und der Gebäudehülle. Angegeben werden die Gebäudeanzahl der jeweiligen Auswertungsklasse, der arithmetische Mittelwert, der Median und die Standardabweichung. Anzumerken ist, dass die Datenmengen, die hinter den Energiekennzahlen der einzelnen Klassen stehen, teils große Unterschiede aufweisen. Insbesondere in den Randbereichen wie „Neubau 02“ oder „Komplett unsaniert“ stehen teilweise deutlich weniger als Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 24 100 Gebäude zur Verfügung. Diese Einschränkungen sind bei der Bewertung der Ergebnisse entsprechend zu berücksichtigen. Öl+Gas ≤200 m² 1.317 Öl+Gas 200-500 m² 1.739 445 214 1.676 Öl+Gas >2000 m² 104 1.059 511 5.210 62 534 4.251 11.934 20.719 6.115 Öl+Gas 500-2000 m² 1.672 Neubau 02 Neubau 95+ San Neubau 02 Neubau 95+ San Neubau 02 Neubau 95+ San Neubau 02 Neubau 95+ San vorw. unsaniert kompl. unsaniert vorw. unsaniert kompl. unsaniert vorw. unsaniert kompl. unsaniert vorw. unsaniert kompl. unsaniert Bild 9 Anteile der Auswertungsklassen Öl und Gas Endenergieverbrauch Gas / Öl Gebäudeanzahl Mittelwert [kWh/m²a] Median [kWh/m²a] Standardabweichung ≤200 m² Neubau 02 Neubau 95 / kompl. saniert Vorw. unsaniert Kompl. unsaniert 9.322 214 1.676 6.115 1.317 85 111 155 176 83 105 149 167 25 38 52 61 200-500 m² Neubau 02 Neubau 95 / kompl. saniert Vorw. unsaniert Kompl. unsaniert 28.113 445 5.210 20.719 1.739 87 114 141 156 85 108 136 149 25 36 41 50 500-2000 m² Neubau 02 Neubau 95 / kompl. saniert Vorw. unsaniert Kompl. unsaniert 17.755 511 4.251 11.934 1.059 84 102 133 139 81 98 129 134 22 30 38 42 >2000 m² Neubau 02 Neubau 95 / kompl. saniert Vorw. unsaniert Kompl. unsaniert 2.372 62 534 1.672 104 87 99 128 137 87 95 125 133 20 32 35 39 Tabelle 2 Ergebnistabelle Öl und Gas Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden FW 200-500 m² FW ≤200 m² 12 41 1 25 25 FW 500-2000 m² FW >2000 m² 94 16 81 26 77 182 835 894 1.302 1.902 754 78 Neubau 02 Neubau 95+ San Neubau 02 Neubau 95+ San Neubau 02 Neubau 95+ San Neubau 02 Neubau 95+ San vorw. unsaniert kompl. unsaniert vorw. unsaniert kompl. unsaniert vorw. unsaniert kompl. unsaniert vorw. unsaniert kompl. unsaniert Bild 10 Anteile der Auswertungsklassen Fernwärme Endenergieverbrauch Fernwärme Gebäudeanzahl Mittelwert [kWh/m²a] Median [kWh/m²a] Standardabweichung ≤200 m² Neubau 02 Neubau 95 / kompl. saniert Vorw. unsaniert Kompl. unsaniert 116 1 25 78 12 58 118 142 144 58 114 136 143 53 76 36 200-500 m² Neubau 02 Neubau 95 / kompl. saniert Vorw. unsaniert Kompl. unsaniert 993 16 182 754 41 81 100 123 158 75 92 115 147 25 37 48 40 500-2000 m² Neubau 02 Neubau 95 / kompl. saniert Vorw. unsaniert Kompl. unsaniert 2.908 77 835 1.902 94 77 85 116 138 76 80 109 126 27 24 49 73 >2000 m² Neubau 02 Neubau 95 / kompl. saniert Vorw. unsaniert Kompl. unsaniert 2.303 26 894 1.302 81 82 83 102 111 83 81 98 104 15 21 35 34 Tabelle 3 Ergebnistabelle Fernwärme Alle weiteren Histogramme und Quantilverteilungen, die sich aus der Auswertung der Parameter Gebäudenutzfläche und Gebäudehülle ergeben, sind im separaten Anhang zusammengestellt. Das zentrale Ergebnis der statistischen Datenerhebung ist, dass die bisherigen Vergleichswerte im Energieausweis (s. Bild 3) mit Ausnahme der Neubauten stark überhöht sind (s. Bild 11). Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Bild 11 26 Vergleichswerte Ausweis und Datenerhebung Der „Durchschnitt Wohngebäude“ ist um 48 % überhöht. Die maximalen Abweichungen liegen bei 62 % und 58 % für „energetisch nicht wesentlich sanierte Mehrfamilienhäuser und Einfamilienhäuser“. Mit Verbesserung der Gebäudehülle nehmen die Differenzen zwischen neuen und alten Vergleichswerten signifikant ab. Während das „Einfamilienhaus energetisch gut modernisiert“ noch eine Erhöhung von 31 % und das „Einfamilienhaus Neubau“ eine Abweichung von 23 % aufweisen, liegt beim „Mehrfamilienhaus Neubau“ der Vergleichswert aus dem Energieausweis um 18 % höher als der Vergleichswert auf Verbrauchsbasis. Die Unterschiede zwischen Mehrfamilienhäusern und Einfamilienhäusern sind allgemein weniger hoch als in den bisherigen Vergleichswerten angenommen worden ist. Für den Verbrauchsausweis ist eine Anpassung der Vergleichswerte notwendig. Die bisher identische Angabe von Vergleichswerten im Bedarfs- und Verbrauchsausweis fällt damit weg, was der Ungleichheit beider Verfahren entspricht. Ursachen für die Abweichungen zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweisen liegen im Wesentlichen in der Betrachtung der Gebäudenutzung. Während die Nutzung bei der Bedarfsberechnung auf Basis von Normen und Richtlinien nachgebildet wird, wird über die Energieverbrauchswerte die reale Nutzung der Bewohner erfasst, die sich beispielhaft in den folgenden Punkten unterscheidet: Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 27 - Niedrigere Raumtemperatur in Heizperiode - Geringere Luftwechselraten - Konzentration Heizen und Lüften auf genutzte Räume (z.B. Wohnzimmer) Untersuchungen der Brunata-METRONA-Gruppe [12] haben ergeben, dass 80 % der in der Heizperiode gemessenen Wohnraumtemperaturen unter 21 °C liegen. Der Median der statistischen Temperaturverteilung liegt im Bereich von 18 bis 19 °C. Von besonderem Interesse ist dabei, dass im statistischen Mittel zu jedem Zeitpunkt der Heizperiode nicht mehr als 30 % der Heizflächen in Betrieb waren. Weitere Unsicherheiten ergeben sich aus der realen Bauausführung der Gebäudehülle sowie aus der Betriebsweise und Instandhaltung der Anlagentechnik. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Energiekennzahlen von Wohngebäuden, die über das Bedarfsausweisverfahren berechnet worden sind, von den gemessenen Energiekennzahlen im Verbrauchsausweis im Mittel etwa um den Faktor 2 unterscheiden. Dies deckt sich beispielsweise mit den Ergebnissen, die die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen veröffentlicht hat [13]. In diesem Zusammenhang wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, diesen Unterschied bei der wirtschaftlichen Bewertung von energetischen Einsparpotentialen angemessen zu berücksichtigen. Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 28 6.1 Flächengewichtung Im Folgenden werden die Ergebnisse aus der statistischen Erhebung unter Berücksichtigung der tatsächlichen Verteilung der Gebäudegrößenklassen gesondert gewichtet. Die bisherigen Ergebnisse spiegeln eine Verteilung der Größenklassen wieder, wie sie sich aus den vorhandenen Gebäudedaten ergeben haben, wobei im Vergleich der Anteil an Einfamilienhäusern unterrepräsentiert ist. Basis dieser zusätzlichen Untersuchung ist die Erhebung des Statistischen Bundesamtes „Bauen und Wohnen - Mikrozensus - Zusatzerhebung 2006 - Bestand und Struktur der Wohneinheiten - Wohnsituation der Haushalte“ aus dem April 2008. [14] Auf diese Weise lassen sich die Hauptklassen „Energieträger“ und „Gebäudenutzfläche“ aus der bisherigen Untersuchung gesondert betrachten. Für die dritte Hauptklasse „Gebäudehülle“ ist dies nicht möglich, da die Datenquelle zwar nach Baujahr unterscheidet, eine Information zur Sanierungsqualität der Gebäude aber nicht bietet. Über die in der Mikrozensus-Erhebung angegebenen Wohneinheiten sind die Gebäudenutzflächen der im Bericht verwendeten Klassen ermittelt worden. Energieverbrauch Energieträger Gas / Öl Fernwärme Gas / Öl / Fernwärme Gebäudenutzfläche Verteilung Mikrozensus ≤200 m² Anzahl [Tausend] 200 bis 500 m² 11.431 1.481 500 bis 2.000 m² ≥2.000 m² (gewichtet) 566 42 13.520 Gesamt Anteil [%] 84,5 11,0 4,2 0,3 Stichprobe Projekt IGS Endenergie [kWh/(m²a)] 151 136 124 121 148 Verteilung Mikrozensus Anzahl [Tausend] 344 149 264 40 797 Anteil [%] 43,1 18,7 33,2 5,1 Stichprobe Projekt IGS Endenergie [kWh/(m²a)] 136 119 107 95 121 Verteilung Mikrozensus Anzahl [Tausend] 11.774 1.630 830 83 14.317 Anteil [%] 82,2 11,4 5,8 0,6 Endenergie [kWh/(m²a)] 151 135 122 108 Stichprobe Projekt IGS 147 Tabelle 4 Flächengewichtung nach Energieträger Der nach Gebäudegröße gewichtete Energiekennwert für die Energieträger Gas, Öl und Fernwärme liegt mit 147 kWh/(m²a) um 11 % höher als der über die statistische Datenbasis dieses Projekts erhobene Wert von 131 kWh/(m²a), was auf die stärkere Gewichtung kleinerer Gebäude zurückzuführen ist. Betrachtet man die Energieträger Gas und Öl ergibt sich mit 148 kWh/(m²a) ein um 9 % höherer Energiekennwert im Vergleich zur Stichprobe mit 134 kWh/(m²a). Die mit 13 % höchste Differenz ergibt sich für fernwärmeversorgte Gebäude, weil die Anzahl an klei- Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 29 neren Gebäuden nach der Mikrozensus Untersuchung deutlich größer ist als die Stichprobe wiederspiegelt. Auf eine Anpassung der mittleren Energiekennwerte wird in den folgenden Skalen jedoch verzichtet, um eine Vermischung dieser drei gewichteten Durchschnittswerte mit den Energiekennzahlen aus der Stichprobe zu vermeiden. Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 30 7 Lösungsvorschläge Im Folgenden werden für den Verbrauchsausweis Skalen vorgeschlagen, die die Informationen aus der statistischen Erhebung in unterschiedlicher Detailtiefe grafisch zusammenfassen. Die Darstellung erfolgt zunächst für die Endenergie und im Anschluss für die Primärenergie. Aufgrund der großen Abweichungen und der damit geringen Vergleichbarkeit zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweisen werden separate Skalen für beide Verfahren empfohlen. Die Skalen beruhen wie im bisherigen Energieausweis nach EnEV auf der Darstellung in einem Farbband. Die Farbskala gibt dem Eigentümer eine einfache visuelle Orientierung über den energetischen Status Quo des Gebäudes in Bezug zu vergleichbaren Bauten. Etwaiges Verbesserungspotential wird durch Vergleich mit der Standardabweichung und durch Einordnung zu den Farbverläufen aufgezeigt. Die Farbe Gelb steht für einen neutralen Bereich mit mittlerem Handlungsbedarf, Rot für großen Handlungsbedarf, Grün für ein energetisch akzeptables Gebäude mit entsprechend geringem Handlungsbedarf. Durch eine Verschiebung der Farbskala zu niedrigeren Kennwerten kann ein Handlungsbedarf zum Ausdruck gebracht werden. Parallel zu der fortlaufenden Verschärfung der gesetzlichen Grundlagen zur Energieeinsparung sollten die Kennwerte regelmäßig auf der Basis einer statistischen Erhebung angepasst werden. Da die Verwendung einer Farbskala für alle Klassen aufgrund der großen Abweichungen zwischen den einzelnen Klassen unpräzise ist, wird jeder eine individuelle Farbskala zugeordnet. 7.1 Skalen Endenergie Skala 1: In Bild 12 werden die Heizwärmeverbrauchswerte der drei Hauptklassen unterhalb einer Skala von 0 bis 250 kWh/(m²a) nach Energieträger, Energiebezugsfläche und Gebäudehülle mit grafischer Darstellung der Standardabweichungen aufgetragen. Zu den Energieträgern gehört neben Gas / Öl und Fernwärme auch Strom zur Wärmeerzeugung. Bezogen ist die Skala 1 auf die Diagramme in Bild 4 und die Tabelle 1. Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 31 Die Mitte der Farbskala entspricht dem arithmetischen Mittelwert für den Verbrauchskennwert, der durch einen vertikalen Strich angezeigt wird. Ein grau hinterlegter Zahlenwert beschreibt den Gesamtmittelwert aller Klassen. Ein horizontaler Balken mit Endpfeilen gibt die Standardabweichung an, die Farbskala darunter lehnt sich mit dem Farbverlauf von grün über gelb zu rot an die bestehenden EnEV-Ausweise an. Aus der Standardabweichung mit einem statistischen Anteil von 68 % wird die Grundgesamtheit der Klasse unter vereinfachter Annahme einer Normalverteilung durch Addition des verbleibenden Anteils von 16 % auf der linken wie auf der rechten Seite der Standardabweichung berechnet und als Maß für die Länge der Farbskala angenommen. Das tatsächlich höhere Maximum der Datenwerte kann für eine Begrenzung der Skala auf der rechten Seite nicht herangezogen werden, da sonst ein zu geringer Handlungsbedarf aufgezeigt werden würde. Endenergie Energieträger kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 Fernwärme Gas / Öl Strom Gebäudenutzfläche > 2.000 m² 500-2.000 m² 200-500 m² ≤ 200 m² Gebäudehülle Neubau 02 Neubau 95 / Kompl. saniert Vorw. Saniert Kompl. unsaniert Bild 12 Skala 1 Endenergie Der Mittelpunkt liegt bei einem mittleren Gesamtverbrauchskennwert von 131 kWh/(m²a). Die Standardabweichungen für die Energieträger liegen einheitlich bei etwa 45 kWh/(m²a). Für die Hauptgruppe „Gebäudenutzfläche“ lassen sich abnehmende Standardabweichungen bei größer werdenden Gebäuden beobachten. Die Klasse „< 200 m²“ hat eine Standardabweichung von 56 kWh/(m²a), die Klasse „> 2.000 m²“ eine Standardabweichung von 37 kWh/(m²a). Die geringere Abweichung bei größeren Gebäuden lässt sich durch die generell höhere Kompaktheit erklären. Auch die Zunahme vergleichbarer Typenbauten in dieser Klasse ist von Bedeutung. Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 32 Für die Hauptgruppe „Gebäudehülle“ steigen die Standardabweichungen von 25 kWh/(m²a) für die Gruppe „Neubau 2002“ auf 54 kWh/(m²a) für die Gruppe „Komplett unsaniert“ an. Die Spreizung der Kennwerte steht in Relation zu den sinkenden gesetzlichen Vorgaben innerhalb der Gruppe „Gebäudehülle“. Die Verluste aus Erzeugung und Verteilung der Fernwärme liegen außerhalb der Systemgrenze des Gebäudes und werden bei der Bestimmung des Endenergieverbrauchskennwertes nicht berücksichtigt. Der Endenergiekennwert für die Fernwärme liegt daher mit 105 kWh/(m²a) niedriger als die Vergleichswerte für Gas und Öl versorgte Gebäude mit 134 kWh/(m²a). Dem Kennwert für den Energieträger Strom von 124 kWh/(m²a) liegt eine begrenzte Anzahl von 295 ausgewerteten Gebäuden zugrunde. Auch beim Strom liegen die Erzeugungsverluste außerhalb der Systemgrenze und werden nicht berücksichtigt. Zudem fallen z.B. für dezentrale Elektro-Direktheizungen innerhalb des Gebäudes nur sehr geringe Bereitstellungsverluste an. Abweichend von der bisherigen Ermittlung der Skalenlänge wird für den Energieträger Strom berücksichtigt, dass sich unter den Wärmeerzeugern auch Wärmepumpen befinden. Daher wird als minimaler Wert der Stromskala der minimale endenergetische Verbrauchkennwert für Wärmpumpen aus der statistischen Erhebung von 20 kWh/(m²a) angenommen (s. Bild 8). Die Gebäudenutzfläche steht im direkten Zusammenhang mit der Kompaktheit: Gebäudenutzflächen unter 200 m², zumeist Einfamilienhäuser, haben mit 151 kWh/(m²a) den höchsten Kennwert, Wohngebäude mit über 2.000 m² vom Typus Mehrgeschossbau weisen mit 108 kWh/(m²a) den geringsten Kennwert auf. Die Kennwerte der gewählten Bewertungskriterien für die Klasse „Gebäudehülle“ verteilen sich gleichmäßig von 85 kWh/(m²a) für die Gruppe „Neubau 2002“ bis 150 kWh/(m²a) für die komplett unsanierten Gebäude. Vorteil: - Übersichtliche, gut erschließbare Information - Berücksichtigung Standardabweichung - Berücksichtigung Energieträger Strom Nachteil: - Fehlende Zuordnung aller Hauptklassen untereinander Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 33 Skala 2: In zwei separaten Diagrammen für die Energieträger Öl und Gas (Bild 13) bzw. für Fernwärme (Bild 14) werden die Hauptklassen in Skala 2 zueinander in Beziehung gesetzt. Bezogen sind die Skalen 2 auf die Diagramme in Bild 9 und Bild 10 und die Tabelle 2 und Tabelle 3. In einem Skalenbereich von 0 bis 250 werden in Abhängigkeit von der Qualität der Gebäudehülle die Heizenergieverbrauchskennwerte in Bezug zu den vier Kategorien der Gebäudenutzfläche dargestellt. Auf eine Berücksichtigung der Standardabweichung wird aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Die folgenden Diagramme geben die Anzahl der bewerteten Gebäude für die Gebäudenutzfläche und die Gebäudehülle an. Aufgrund der begrenzten Anzahl stromversorgter Gebäude (n=295) wird eine Differenzierung an dieser Stelle nicht weiter verfolgt. Endenergie 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 Öl / Gas 2 ≤ 200 m 200 - 500 m 2 500 - 2000 m2 Bild 13 Komplett unsaniert Vorwiegend unsaniert Neubau 95 / Kompl. saniert Neubau 02 > 2000 m2 Skala 2 Endenergie Öl / Gas Für Gebäude mit dem Standard „Neubau 2002“ wird ein Kennwert von etwa 85 kWh/(m²a) ermittelt, der im Wesentlichen unabhängig von der Gebäudenutzfläche ist. Bei Gebäuden mit niedrigerer Dämmqualität steigen die Verbrauchskennwerte mit Abnahme der Gebäudenutzfläche deutlich an. Die Erklärung, dass das A/Ve Verhältnis mit zunehmender Verbesserung der Gebäudehülle insgesamt weniger Einfluss hat, ist bauphysikalisch begründet. An dieser Stelle ist auf die vergleichsweise geringe Anzahl an Gebäuden der Gruppe „Neubau 2002“ von 1.200 Gebäuden hinzuweisen, welche als Begründung für den Unterschied im Vergleich zum „Neubau 1995 / komplett saniert“ (n = 11.671) angenommen werden kann. Insbe- Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 34 sondere gilt dies aufgrund der Datenbasis für die Gebäude mit Gebäudenutzflächen <200 m² und >2000 m². Endenergie Fernwärme 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 2 ≤ 200 m 200 - 500 m 2 500 - 2000 m2 Bild 14 Komplett unsaniert Vorwiegend unsaniert 2 Neubau 02 Neubau 95 / Kompl. saniert > 2000 m Skala 2 Endenergie Fernwärme Die Kennwerte für die Fernwärme liegen unter dem Niveau von mit Gas bzw. Öl versorgten Gebäuden. Bei der Ermittlung der Endenergieverbrauchskennwerte liegen Erzeugungs- und Verteilverluste der Fernwärme außerhalb der Systemgrenze und werden entsprechend nicht berücksichtigt. Aufgrund der insgesamt geringeren Anzahl von 6.320 Gebäuden ergeben sich insbesondere für die Standards „Neubau 2002“ (n = 120) und „Komplett unsaniert“ (n = 228) bei kleiner Gebäudenutzfläche weniger aussagekräftige Ergebnisse. Dennoch wird der Zusammenhang von steigenden Kennwerten bei abnehmender Gebäudenutzfläche durch die Betrachtung der statistisch belastbaren Standards „Neubau 1995 / komplett saniert“ und „Vorwiegend unsaniert“ bestätigt. Vorteil: - Zuordnung aller Hauptklassen untereinander Nachteil: - Einschränkungen der Aussagekraft in Randbereichen - Vereinfachung für Verbrauchsausweis notwendig - Keine Berücksichtigung der Standardabweichung - Keine Berücksichtigung Energieträger Strom Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 35 Skala 3: Für den Energieausweis ist eine Vereinfachung in der Darstellung der Verbrauchskennwerte notwendig, die die vorhandenen Unschärfen weitgehend ausblendet. Auf Grundlage der Daten aus Skala 2 werden daher für jeden Kennwert einzelne Farbskalen vorgeschlagen. Die Verteilung für die Energieträger Öl / Gas zeigt Bild 15, die Skala für die Fernwärme zeigt Bild 16. Für die Klassen „Öl und Gas“ - „Neubau 1995 / komplett saniert“ und „vorwiegend saniert“ liegen die arithmetischen Mittelwerte des Kennwerts in der Skalenmitte. Da die Klassen „Neubau 2002“ und „Komplett unsaniert“ aufgrund geringer Datengrundlage in den Randbereichen Unschärfen aufweisen, werden diese Skalenbereiche entsprechend idealisiert verschoben. Auch hier wird die Länge der Farbskala aus der Standardabweichung unter der vereinfachten Annahme einer Normalverteilung durch Addition des verbleibenden Anteils von 16 % auf der linken wie auf der rechten Seite der Standardabweichung berechnet. Auf die Darstellung der Standardabweichung und der Mittelwerte wird aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Öl / Gas kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 Neubau 02 ≤ 200 m2 200 - 500 m2 500 - 2000 m2 > 2000 m2 Neubau 95 / komp. saniert ≤ 200 m2 200 - 500 m2 500 - 2000 m2 > 2000 m2 Vorwiegend unsaniert ≤ 200 m2 200 - 500 m2 500 - 2000 m2 > 2000 m2 Komplett unsaniert ≤ 200 m2 200 - 500 m2 500 - 2000 m2 > 2000 m2 Bild 15 Skala 3 Endenergie Öl / Gas Die Ergebnisse entsprechen denen aus Skala 2, sind aber über die einzelnen Farbskalen besser lesbar und somit für die Einschätzung der energetischen Qualität eines Gebäudes besser geeignet. Durch die Ermittlung der Skalenlängen aus den unterschiedlichen Standardabweichungen unterscheiden sich die Skalen. Insbesondere beim Datensatz Fernwärme sind daher zur Idealisierung größere Veränderungen der Skalen notwendig. Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Fernwärme kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 36 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 Neubau 02 ≤ 200 m2 200 - 500 m2 500 - 2000 m2 > 2000 m2 Neubau 95 / komp. saniert ≤ 200 m2 200 - 500 m2 500 - 2000 m2 > 2000 m2 Vorwiegend unsaniert ≤ 200 m2 200 - 500 m2 500 - 2000 m2 > 2000 m2 Komplett unsaniert ≤ 200 m2 200 - 500 m2 500 - 2000 m2 > 2000 m2 Bild 16 Skala 3 Endenergie Fernwärme Vorteil: - Idealisierte Darstellung - Vereinfachte Ablesung und Bewertung - Zuordnung aller Hauptklassen untereinander Nachteil: - Geringer Verlust von Dateninformationen - Keine Berücksichtigung der Standardabweichung - Kein Berücksichtigung Energieträger Strom Skala 4: Zusätzlich zur Zuordnung der Hauptklassen wie in den Skalen 2 bis 3, ist eine komplette Zuordnung aller Haupt- und Nebenklassen möglich, um individuelle Verbrauchskennzahlen für alle Energieträger, Gebäudenutzflächen und Qualitäten von Gebäudehüllen zu erhalten. Bild 17 stellt eine solche komplette Zuordnung für die Energieträger Gas und Öl (hellrot) sowie Fernwärme und Öl (hellblau) in Form einer Baumstruktur dar. Jedem Gebäudehüllstandard sind in Abhängigkeit der Gebäudenutzfläche und des Energieträgers eine Verbrauchskennzahl (VKZ) und die zugrunde gelegte Datenbasis (Anzahl der Gebäude) zugeordnet. Die Einschränkungen in der Aussagekraft, die sich aufgrund geringer Datenanzahl pro Gruppe ergeben, kommen bei der differenzierteren Zuordnung noch stärker zum tragen. Die rot umrandeten Kennzahlen beruhen auf einer Anzahl von unter 100 Gebäuden und werden daher von einer Kennwertbewertung ausgeschlossen. Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 2 ≤ 200 m 2 200-500 m VKZ Anzahl Öl / Gas 134 57.562 Fernwärme 105 6.320 2 500-2000 m 2 > 2000 m Bild 17 37 VKZ Anzahl 151 9.322 136 116 136 28.113 119 993 124 17.755 107 2.908 121 2.372 95 2.303 VKZ Anzahl Neubau 2002 85 58 214 1 Neubau 1995 / Komplett saniert 111 118 1.676 25 Vorwiegend unsaniert 155 142 6.115 78 Komplett unsaniert 176 144 1.317 12 Neubau 2002 87 81 445 16 Neubau 1995 / Komplett saniert 114 100 5.210 182 Vorwiegend unsaniert 141 123 20.719 754 Komplett unsaniert 156 158 1.739 41 Neubau 2002 84 77 511 77 Neubau 1995 / Komplett saniert 102 85 4.251 835 Vorwiegend unsaniert 133 116 11.934 1.902 Komplett unsaniert 139 138 1.059 94 Neubau 2002 87 82 62 26 Neubau 1995 / Komplett saniert 99 83 534 894 Vorwiegend unsaniert 128 102 1.672 1.302 Komplett unsaniert 137 111 104 81 Skala 4 Individuelle Energiekennzahlen Das Ablesen individueller Verbrauchskennzahlen aus einer Baumstruktur durch den Aussteller eines Verbrauchausweises ist eine Möglichkeit zur Kennwertermittlung. Diese Lösung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn auf weitere Hilfsmittel wie verschiebbare Skalen oder eine Softwareunterstützung zur Bestimmung der Kennzahlen verzichtet werden soll. Eine weitere Möglichkeit zur Kennwertermittlung stellt eine Softwarelösung dar. Über einfache Eingabefelder zu den drei Hauptgruppen Energieträger, Gebäudenutzflächen, Gebäudehüllen wird automatisch der individuelle Vergleichskennwert ausgegeben. Auf Grundlage der derzeitig verfügbaren Datenbasis sind die Randbereiche vieler Fernwärmekategorien durch eine Anzahl an Datenwerten unter 100 Gebäuden in ihrer Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Vorteil: 38 - Zuordnung aller Haupt- und Nebenklassen untereinander - Kein Verlust von Dateninformationen Nachteil: - Eingeschränkte Anzahl in einzelnen Kategorien - Ablesung aufwendiger - Softwarelösungen mit automatischen Verknüpfungen sinnvoll - Kein Berücksichtigung Energieträger Strom - Keine Berücksichtigung der Standardabweichung Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 39 7.2 Skala Primärenergie Der Verbrauchsausweis soll wie der Energiebedarfsausweis durch die primärenergetische Bewertung die Vergleichbarkeit von Gebäuden mit unterschiedlichen Energieträgern ermöglichen. Die ermittelten Endenergiewerte werden unter der Verwendung von gesetzlich definierten Faktoren zum Primärenergiebedarf verrechnet. Die Skala in Bild 18 zeigt den Vorschlag mit einer Verteilung der primärenergetischen Kennzahlen für die Energieträger Gas / Öl, Fernwärme und Strom in einem Skalenbereich von 0 bis 500 kWh/(m²a). Primärenergie Energieträger kWh/(m²a) 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 Fernwärme Gas/ Öl Strom Bild 18 Skala 6 Primärenergie Energieträger Die Werte werden aus den Kennzahlen für den Endenergieverbrauch in 0 berechnet. Gas bzw. Öl haben einen primärenergetischen Kennwert von 148 kWh/(m²a). Für die Fernwärme gilt ein entsprechender Wert von 74 kWh/(m²a). Bei der Berechnung wird hier ein Primärenergiefaktor nach EnEV für eine Kraftwärmekopplung mit fossilem Energieträger angenommen. Für den Energieträger Strom wird abweichend von der bisherigen Ermittlung der Skalenlänge berücksichtigt, dass sich unter den Wärmeerzeugern auch Wärmepumpen befinden. Daher wird als minimaler Wert der Stromskala der minimale endenergetische Verbrauchkennwert für Wärmpumpen aus der statistischen Erhebung von 21 kWh/(m²a) angenommen (s. Bild 8), was primärenergetisch einem Kennwert von 55 kWh/(m²a) entspricht. Der Kennwert für Strom wird nach dem bisherigen Verfahren über die Standardabweichung ermittelt und liegt mit 322 kWh/(m²a) erwartungsgemäß am höchsten. 7.3 Gesamtdarstellung In Bild 19 wird die Kombination einer endenergetischen Skala von 0 bis 250 kWh/(m²a) und einer primärenergetischen Skala von 0 bis 500 kWh/(m²a) vorgeschlagen, in denen die ermittelten Vergleichswerte nach den Klassen „Energieträger“, „Gebäudenutzfläche“ und „Gebäudehülle“ über Farbskalen zugeordnet werden. Da die Verwendung einer Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 40 Farbskala für alle Klassen aufgrund der großen Abweichungen zwischen den einzelnen Klassen unpräzise ist, wird jeder Klasse eine individuelle Farbskala zugeordnet. In diese werden die beiden Verbrauchswerte des zu bewertenden Gebäudes über einen Pfeil angegeben. Dem Gebäudeeigentümer wird durch die direkte Zuordnung des eigenen Energieverbrauchs in der Skala eine möglichst präzise energetische Einschätzung seines Gebäudes ermöglicht. Etwaiges Verbesserungspotential wird durch Vergleich mit der Standardabweichung und durch Einordnung zu den Farbverläufen aufgezeigt. Endenergie Dieses Gebäude: 110 kWh/(m²a) Endenergie Energieträger kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 Fernwärme Gas / Öl Strom Gebäudenutzfläche > 2.000 m² 500-2.000 m² 200-500 m² ≤ 200 m² Gebäudehülle Neubau 02 Neubau 95 / Kompl. saniert Vorw. Saniert Kompl. unsaniert Dieses Gebäude: 121 kWh/(m²a) Primärenergie Primärenergie Energieträger kWh/(m²a) 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 Fernwärme Gas/ Öl Strom Bild 19 Beispiel neue Vergleichswerte für Verbrauchsausweis Zur Verbesserung der Lesbarkeit, sollten sich bei einer Softwarelösung nach Eintragung der individuellen Verbrauchswerte alle nicht gewählten Farbskalen ausblenden (s. Bild 20). Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 41 Endenergie Dieses Gebäude: 110 kWh/(m²a) Endenergie Energieträger kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 Gas / Öl Gebäudenutzfläche 500-2.000 m² Gebäudehülle Neubau 95 / Kompl. saniert Dieses Gebäude: 121 kWh/(m²a) Primärenergie Primärenergie Energieträger kWh/(m²a) 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 Gas/ Öl Bild 20 Beispiel neue Vergleichswerte für Verbrauchsausweis (mit Ausblendung) Lösungsvorschläge BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 42 8 Änderungen im Verbrauchsausweis Im Folgenden werden die Änderungen im Formular des Verbrauchsausweises vorgeschlagen, die Ergebnis der vorangegangenen Untersuchungen sind. Alle relevanten Daten, die zur Berechnung des Verbrauchskennwertes benötigt werden, sollten im Ausweis dokumentiert werden, um die Transparenz erhöhen und die Prüffähigkeit der Angaben zu ermöglichen. Eingabefelder mit Freitext sollten im Energieausweis weitestgehend vermieden werden, da damit die statistische Auswertung und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erheblich erschwert werden. 8.1 Energiebezugsfläche Als Bezugsfläche im Energieausweis ist die Gebäudenutzfläche An festgelegt. Zur Vereinfachung erlaubt die EnEV [1] die Möglichkeit, die Gebäudenutzfläche AN über einen pauschalen Faktor aus der Wohnfläche zu berechnen. Nach EnEV § 19 (1) werden Wohngebäude mit bis zu zwei Wohneinheiten und beheiztem Keller pauschal mit dem 1,35-fachen Wert der Wohnfläche, sonstige Wohngebäude mit dem 1,20-fachen Wert der Wohnfläche angenommen. Aus der statistischen Erhebung ist nicht ablesbar, wie die Energiebezugsfläche über die Wohnfläche berechnet wird. Im Verbrauchsausweis ist bisher keine Angabe zur Flächenermittlung vorgesehen. Insofern ist auch eine Bewertung bzgl. der Angemessenheit der Höhe der angenommenen Faktoren mit den verwendeten Daten nicht möglich. Da für Wohngebäude die Wohnfläche im Vergleich zur Gebäudenutzfläche die gängigere Größe ist, muss mit einer mehrheitlichen Anwendung dieser Ausnahmeregelung gerechnet werden. Um den Einfluss des Unsicherheitsfaktors bewerten und ggf. ausgleichen zu können, sollte bei Ermittlung der Energiebezugsfläche der Berechnungsweg im Energieausweis dokumentiert werden. Zur Vereinheitlichung der Vorgehensweise bei Wohn- und Nichtwohngebäude wird vorgeschlagen, die Verwendung der Nettogrundfläche (NGF) als gemeinsame Energiebezugsfläche zu prüfen. Auch hier ist eine pauschale Ermittlung über die Wohnfläche mit angemessenen Umrechungsfaktoren denkbar. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 43 8.2 Heizwertbezug Gas Die Gasabrechnungen der Energieversorger erfolgen nach DVGW-Arbeitsblatt G 685 [10] über den Brennwert. Für den Verbrauchsausweis ist nach Bekanntmachung des BMVBS 06/2009 [11] die Angabe des Verbrauchs über den Heizwert vorgesehen. Auch die Heizkostenverordnung (HKVO 2009 § 9) [3] fordert eine Angabe über den Heizwert. In der Praxis ist davon auszugehen, dass brennwertbezogene Gasverbrauchswerte aus Heizkostenabrechnungen der Mieter für den Verbrauchsausweis oftmals unverändert übernommen werden. In solchen Fällen sind die Energiekennzahlen für Gas im Verbrauchsausweis um etwa 10 Prozent überhöht. Für den Verbrauchsausweis wird daher empfohlen, auf die Notwendigkeit einer Umrechnung brennwertbezogener Gasverbräuche mit einem Korrekturfaktor von 0,9 hinzuweisen. 8.3 Leerstandsfaktor Über die „Bekanntmachung der Regeln für Energieverbrauchskennwerte im Wohngebäudebestand“ des BMVBS [11] ist ein flächen- und zeitanteiliger Leerstandsfaktor definiert. Bei Berücksichtigung eines Leerstands wird eine Angabe des Leerstandsfaktors im Verbrauchsausweis empfohlen. 8.4 Klimafaktoren Die Witterungsbereinigung des Energieverbrauchs erfolgt seit August 2008 durch neue ortsgenaue Klimafaktoren des DWD [4]. Lokalisiert wird der Gebäudestandort über die Angabe der Postleitzahl. Zu jedem Ort liegen mittlere Tagestemperaturwerte von einer zugeordneten Messstation vor, Interpolationen zwischen den Orten möglich. Die Abweichung von alten und neuen Klimafaktoren wird anhand von 220.000 Energiekennzahlen für Mietwohnungsobjekte der Brunata-Metrona Gruppe mit Stand von Ende 2008 untersucht. [8] Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Bild 21 44 Abweichung Energiekennwerte bzgl. Klimafaktoren [Brunata-Metrona] In Bild 21 sind die Summenhäufigkeiten der Energiekennzahlen in Abhängigkeit der Abweichung der alten und neuen Klimafaktoren voneinander (alt - neu) aufgetragen. Im Diagramm gibt die rote Kurve alle vorliegenden Energiekennzahlen ohne Differenzierung in Heizungs- und Warmwasserverbrauch (EKZ Gesamt) wieder. Die schwarze Kurve stellt die Energiekennzahlen nur mit Bezug auf den Heizungsverbrauch (EKZ Heizung) dar. Die mittlere Abweichung zwischen alten und neuen Klimafaktoren über den Median liegt für beide Kurven bei etwa - 3 %. Da die Abweichung sich aus der Differenz der Energiekennzahlen auf Basis alter Klimafaktoren abzüglich derjenigen auf Basis neuer Klimafaktoren ergibt, haben sich die Energiekennzahlen mit neuen Klimafaktoren statistisch um rd. 3 % erhöht. Verbrauchsausweise mit neuen Klimafaktoren werden somit im Vergleich ungünstiger bewertet. Diese systematische Erhöhung von 3 % bei Verwendung der neuen ortsgenauen Klimafaktoren resultiert in erster Linie aus der zusätzlichen Berücksichtigung der Besiedlungsdichte. Für dicht besiedelte Orte werden im Vergleich zu freien Landschaftsflächen höhere Außentemperaturen angenommen, die auf der anderen Seite die spezifischen Energiekennzahlen erhöhen. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 45 In Bild 22 wird der Einfluss der räumlichen Lage genauer untersucht, indem die Abweichungen bei der Bewertung mit alten und neuen Klimafaktoren in Abhängigkeit von der jeweiligen Postleitzahl aufgetragen werden. Bei der Verwendung neuer Klimafaktoren bedeuten negative Abweichungen auch hier höhere Energiekennzahlen, positive Abweichungen entsprechend niedrigeren Energiekennzahlen. Bild 22 Abweichung Klimafaktoren nach Postleitzahl [Brunata-Metrona] Bei Anwendung der neuen Klimafaktoren ergeben sich vorwiegend im Bereich mit Postleitzahlen von 35000 bis 55000 höhere Energiekennzahlen. Im Postleitzahlengebiet von 55000 bis 65000 ergeben sich tendenziell niedrigere Energiekennzahlen. Diese höchsten Abweichungen von alten zu den neuen Klimafaktoren sind somit überwiegend in den Mittelgebirgen in der Nähe des Mittelrheins (s. Bild 23) zu verorten. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Bild 23 46 Postleitzahlenkarte Zu begründen ist dies in erster Linie mit der genaueren Bewertung der geographischen Lage der Objekte über die neuen Postleitzahlen, was sich insbesondere bei den Orten im Mittelrheintal bzw. bei den angrenzenden Mittelgebirgen auswirkt. Bei der grobmaschigen Wetterbereinigung über die alten Postleitzahlen treten Unschärfen bei der Zuordnung der Objekte zu höher bzw. niedriger gelegenen Wetterstationen wesentlich häufiger auf. Im folgenden Histogramm in Bild 24 sind die Abweichungen der alten zu den neuen Klimafaktoren statistisch bewertet, indem die prozentuale Abweichung der Anteile dargestellt wird. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Bild 24 47 Anteile an Abweichung Energiekennwerte [Brunata-Metrona] Statistisch überwiegt die Anzahl der Objekte, bei denen sich die Energiekennzahlen durch die Anwendung der neuen Klimafaktoren erhöhen. Der Anteil beträgt insgesamt 53 %. Der Gesamtanteil der Objekte mit niedrigeren Energiekennzahlen liegt dagegen bei 47 %. Mit neuen Klimafaktoren ergeben sich um 10 % höhere Energiekennzahlen bei 14 % der Gebäude und über 20 % höhere Energiekennzahlen bei 5 % der Gebäude. Im Vergleich dazu fällt das Absinken der Energiekennzahlen bei neuen Klimafaktoren geringer aus: Abweichungen von über - 10 % ergeben sich bei 5 % der Gebäude, Abweichungen von über - 20 % bei nur 1 % der Gebäude. Fazit: Um die systematischen Ungenauigkeiten bei der Ausstellung der Verbrauchausweise zu reduzieren, ist die verpflichtende Verwendung der ortsgenauen Klimafaktoren zu empfehlen. Insgesamt sind die Unschärfen, die sich bei Verwendung der alten und neuen Klimafaktoren ergeben, im Vergleich jedoch so gering, dass sich eine generelle Änderung alter Verbrauchsausweise nicht begründen lässt. Auf den zunehmenden Einfluss erhöhter Außentemperaturen infolge klimatischer Veränderungen für die Witterungsbereinigung wird an dieser Stelle hingewiesen. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 48 8.5 CO2-Emission Als zusätzliche Angabe wird die CO2-Emission empfohlen, um den Verbrauchsausweis um eine in verschiedenen Studien und Untersuchungen häufig verwendete Vergleichsmöglichkeit zu erweitern. Für die Umrechnung der Endenergieverbrauchskennwerte ist eine Tabelle zu aktuellen CO2-Äquivalenten [g/kWhEnd] oder in elektronischer Form z.B. als Drop-Down Menü zur automatischen Berechnung anzubieten. Da die Richtlinie des europäischen Parlaments [2] keine verpflichtende Angabe fordert, ist formal nur eine freiwillige Angabe möglich. 8.6 Angabe Energiegewinnung Solarthermie Die Wärmegewinne einer thermischen Solaranlage werden in der energetischen Gebäudebilanz über den reduzierten Heizenergieverbrauch berücksichtigt. Eine aussagekräftige Datenerhebung, bei der der solare Deckungsanteil am Gesamtwärmeverbrauch z.B. über Wärmemengenzähler ermittelt worden ist, steht nicht zur Verfügung und ist auch zukünftig nicht umsetzbar. Zur Verbesserung der Aussagekraft im Verbrauchsausweis wird daher empfohlen, den Betrieb einer Anlage zur solaren Warmwasserbereitung und / oder einer solaren Heizunterstützung zu dokumentieren. Auf die Angabe pauschaler spezifischer Referenzwerte wird verzichtet, da die gewonnene Energiemenge bzw. der solare Deckungsanteil einer thermischen Solaranlage sowohl für die Warmwasserbereitung (s. Kapitel 8.10 ) als auch für die Heizungsunterstützung direkt abhängig ist von der Qualität der Gebäudehülle und somit hohe Schwankungsbreiten aufweist. Photovoltaik Zur Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien gibt die EnEV 2009 folgendes vor: „Wird in Gebäuden Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt, darf der Strom in den Berechnungen…von dem Endenergiebedarf abgezogen werden, wenn er 1. im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang zu dem Gebäude erzeugt und 2. vorrangig in dem Gebäude selbst genutzt und nur die überschüssige Energiemenge in ein öffentliches Netz eingespeist wird.“ [1] In die Bilanzierung geht daher nur der Anteil des regenerativ erzeugten Stroms ein, der nicht in das öffentliche Netz eingespeist und im Gebäude verbraucht wird. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 49 Da sich das sowohl auf die Warmwasserbereitung und Lüftung als auch auf den gesamten Haushaltsstrom bezieht, ist die Angabe eines pauschalen Referenzwertes zur Stromgewinnung durch Photovoltaik nicht möglich. Vorgeschlagen wird daher den Betrieb einer Photovoltaikanlage allgemein zu dokumentieren und zusätzlich die Nennleistung [kWp] der Anlage anzugeben. 8.7 Gesonderte Energieverbraucher Da die folgenden gesonderten Energieverbraucher in keiner Weise messtechnisch erfasst werden, sollten sie im Verbrauchausweis, dokumentiert und über pauschale Referenzwerte berücksichtigt werden: Energieverbrauch für Kochen Da zum Kochenergieverbrauch in Wohngebäuden keine repräsentative Datenerhebung vorliegt, wird auf eine Veröffentlichung in der Zeitschrift „Naturschutz heute“ des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) zurückgegriffen [15]. Darin wird der mittlere Endenergieverbrauch eines Haushaltes für einen Gasherd mit 260 kWh/a und für einen Elektroherd mit 420 kWh/a angegeben. Legt man eine mittlere Flächengröße pro Wohneinheit von 80 m² zugrunde, entspricht dies einem spezifischen Verbrauch für den Gasherd von 3,3 kWh/(m²a) und für den Elektroherd von 5,3 kWh/(m²a). Die entsprechenden Primärenergiewerte liegen bei 3,6 kWh/(m²a) für den Gasherd und bei 13,8 kWh/(m²a) für den Elektroherd. Es wird vorgeschlagen, diese pauschalen Referenzwerte für den Energieverbrauch Kochen zu berücksichtigen. Kühlung Für die Kühlung eines Wohngebäudes wird als pauschaler Referenzwert der Endenergiebedarf von 6 kWh/(m²a) und der entsprechende primärenergetische Referenzwert von 15,6 kWh/(m²a) aus dem bisherigen Verbrauchsausweis übernommen. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 50 Elektrische Warmwasserbereitung Statistische Aussagen zum Warmwasserverbrauch dezentraler Anlagen insbesondere für die Warmwasserbereitung mit Strom können aufgrund einer sehr geringeren Datengrundlage nicht getroffen werden. Die abgestuften Pauschalwerte für Warmwasseranteile der dezentralen Anlagen (s. 8.10) können für die dezentrale elektrische Warmwasserbereitung nicht übernommen werden, da die Leitungs- und Bereitstellungsverluste im Vergleich nur sehr gering sind. Im Verbrauchsausweis sollte der Betrieb einer elektrischen Warmwasserbereitung vermerkt werden. Zur Angabe eines pauschalen Referenzwertes für den Wärmebedarf der Trinkwassererwärmung wird vereinfacht ein endenergetischer Pauschalwert von 12,5 kWh/(m²a) nach EnEV vorgeschlagen. Die primärenergetische Bewertung mit 37,2 kWh/(m²a) erfolgt über eine Aufwandszahl von 1,1 und einen Primärenergiefaktor für elektrischen Strom von 2,6. 8.8 Gesonderte Wärmeerzeuger Aufgrund der komplexen energetischen Bilanzierung einer Wärmepumpe oder eines Blockheizkraftwerks wird für den Verbrauchausweis empfohlen, die Wärmeerzeuger ohne pauschalen Referenzwert anzugeben, sofern keine messtechnischen Erfassungen vorliegen. Wärmepumpe In Abstimmung mit dem Auftraggeber ist für den Energieverbrauch einer Wärmepumpe keine Unterscheidung zur Stromheizung vorgesehen. Im Zweifelsfall steht eine Bedarfsberechnung nach EnEV zur Verfügung. Um zukünftig Unsicherheiten bei der Bewertung von Wärmepumpenheizungen zu vermeiden, wird eine gesetzliche Verpflichtung zur Strom- und Wärmeverbrauchserfassung empfohlen. Neben dem Strom für die Wärmebereitstellung bzw. der erzeugten Wärmemenge wäre der Hilfsstrom für den Gebäudebetrieb (Pumpen, elektrischer Heizstab etc.) zu erfassen. Moderne Wärmepumpen verfügen mittlerweile über solche separaten Stromzähler. Seit 2008 sind Wärmepumpen auch Teil des Marktanreizprogramms der BAFA [16], zu deren Fördervoraussetzungen eine Strom- und Wärmemengenerfassung gehört. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 51 Blockheizkraftwerk Durch den Betrieb einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage ergibt sich ein erhöhter Brennstoffverbrauch, der in der Regel messtechnisch nicht erfasst wird. Für die Angabe des Energiekennwerts im Verbrauchsausweis ist i. d. R. nur die reine Wärmelieferung von Interesse. Nur für den Fall, dass der erzeugte Strom auch innerhalb des Gebäudes verbraucht wird, ist für diesen Anteil eine energetische Bilanzierung im Gebäude möglich. Wenn kein separater Wärmemengenzähler bzw. keine Messung des intern genutzten Stroms vorhanden sind, ist die Ausstellung eines Verbrauchsausweises für ein Blockheizkraftwerk nicht möglich, da ein separater endenergetischer Wärmeanteil nicht präzise zu ermitteln ist. Auch die Heizkostenverordnung sieht dafür keine Regelung vor. In diesem Fall ist ein Bedarfsausweis erforderlich. Liegen Messdaten vor, kann die Primärenergiebewertung durch die Verwendung angepasster Primärenergiefaktoren, z.B. nach DIN 4701 - 10 C.4 [17] erfolgen. 8.9 Neue Vergleichswerte Die Ermittlung und Darstellung der neuen Vergleichswerte bezieht sich auf die Lösungsvorschläge aus Kapitel 5 für den End- und Primärenergieverbrauch. 8.10 Abgestufte Warmwasseranteile Grundsätzlich gibt die Verordnung über die Heizkostenabrechnung vor, „dass zur Erfassung des anteiligen Wärmeverbrauchs Wärmezähler oder Heizkostenverteiler, zur Erfassung des anteiligen Warmwasserverbrauchs Warmwasserzähler oder andere geeignete Ausstattungen zu verwenden sind.“[3] Diese getrennte Datenaufnahme ist derzeit im Gebäudebestand bei weitem kein Standard. Mit der Novellierung der Verordnung in 2009 entfällt ab dem Jahr 2014 die Möglichkeit, bei Fehlen einer messtechnischen Erfassung, einen pauschalen Warmwasser-Anteil von 18 % anzunehmen, was den Datenerhebungen in Zukunft eine wesentliche Unschärfe nimmt. Allerdings lässt auch die neue Heizkostenverordnung 2009 Ausnahmen zu, wenn der Einbau entsprechender Messtechnik aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist. Der auf die Wohn- und Nutzfläche bezogene Pauschalwert ist dann mit 32 kWh/(m²a) für die zentrale Warmwasserversorgungsanlage anzunehmen. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 52 Da derzeit die Mehrzahl der Gebäude mit kombinierten Heiz- und Warmwasseranlagen keine getrennte Verbrauchserfassung besitzt, werden die verfügbaren Gesamtverbrauchswerte weiterhin über einen pauschalen Prozentsatz für Heizung und Warmwasser aufgeteilt. Besondere Bedeutung bekommt die Aufteilung im Verbrauchsausweis, da für den Anteil der Warmwasserbereitung keine Witterungsbereinigung erfolgt. Ein pauschaler und einheitlich abgeschätzter Warmwasseranteil von 18 % erscheint aufgrund der fortschreitenden Verbesserungen der Energieeffizienz der Gebäude nicht mehr angemessen. Der Warmwasseranteil am Gesamtenergieverbrauch hängt wesentlich von der Anzahl der versorgten Personen und deren Warmwasserbedarf ab und ist damit vom energetischen Zustand des Gebäudes unabhängig. Bei besonders energieeffizienten Gebäuden steigt der Anteil am Gesamtenergieverbrauch damit rein rechnerisch deutlich an. Um diesen Zusammenhang näher zu untersuchen, hat die Brunata-Metrona [8] die Basis aller Daten in einer Näherung um den Anteil pauschaler Warmwasseranteile von 18 % bereinigt. Während vorhandene gemessene Warmwasseranteile durch Wärmemengenzähler oder separate Wasserzähler übernommen werden können, ist für den Großteil eine statistische Bereinigung notwendig. Dabei wird ein mathematisches Verfahren angewendet, das die statistische Häufung der pauschalen Warmwasseranteile von 18 % mit den anderen Warmwasseranteilen über ein Raster von Polygonzügen gegenüberstellt. In einem zweiten Schritt wird der Polygonzug zum Anteil von 18 % im Verhältnis zu den übrigen Anteilen geglättet und gleichzeitig interpoliert. Über das Verfahren verbleibt eine Teilmenge von rd. 150.000 Energiekennzahlen, die zur weiteren Analyse verwendet werden. Das Histogramm in Bild 25 stellt die Häufigkeitsverteilung relativer Warmwasseranteile der ermittelten Teilmenge dar. Für den Warmwasseranteil ergibt sich ein Median von 19 % und ein arithmetischer Mittelwert von 21 %. Den höchsten Anteil (Modalwert) hat die Gruppe mit einem Warmwasseranteil von 17,5 %. Betrachtet man ausschließlich diese Zahlen, entsprechen sie dem Pauschalwert nach alter Heizkostenverordnung von 18 % weitgehend. Die stark rechtsschiefe Verteilung bei hohen Warmwasseranteilen dagegen deutet auf grundlegend höhere Anteile hin. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Bild 25 53 Häufigkeitsverteilung relativer Warmwasseranteile [Brunata-Metrona] Hohe Warmwasseranteile über 50 % lassen sich zum einen durch besondere Nutzungsformen wie einer vorwiegenden Sommernutzung oder zusätzliche elektrische Heizungen ohne Erfassung erklären. Zum anderen kommen auch energieeffiziente Gebäude zum Tragen, die einen geringen Heizwärmeverbrauch und damit im Vergleich hohen Warmwasseranteil haben. Bild 26 Warmwasseranteil über 50 % Quantil [Brunata-Metrona] Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 54 Zur genaueren Bewertung werden die Warmwasseranteile in Bild 26 als Mediane in Abhängigkeit der Energiekennwerte der Liegenschaften aufgetragen. Die Einschätzung, dass eine pauschale und einheitliche Abschätzung des Warmwasseranteils auf 18 % nicht angemessen ist, wird bestätigt. Der Warmwasseranteil steigt von 15 % bei Gebäuden mit hohen Energieverbrauchswerten bis über 30 % bei energieeffizienten Gebäuden an. Überträgt man die Wertepaare aus Bild 26 in eine Tabelle (Bild 27), lässt sich der Wärmebedarf zur Warmwasserbereitung über folgende abgestufte Pauschalwerte in Abhängigkeit zum energetischen Gebäudezustand darstellen. Energiekennwert Gesamtwärme [kWh/m² a] 50 75 100 150 200 250 300 Bild 27 Rel. Warmwasseranteil [%] 33 25 22 18 16 15 14 Energiekennwert Warmwasser [kWh/m² a] 17 19 22 27 32 38 42 Energiekennwert Heizwärme [kWh/m² a] 34 56 78 123 168 213 258 Energiekennwerte und Warmwasseranteil Zudem wird der Energiekennwert des Gesamtwärmeanteils auf Grundlage des prozentualen Warmwasseranteils aufgeteilt in Kennwerte für Warmwasser und Heizwärme. Daraus ergibt sich, dass energieeffiziente Gebäude mit einem Warmwasseranteil von 33 % nur einen Energiekennwert für Warmwasser von 17 kWh/(m²a) aufweisen. Im Fall nicht energieeffizienter Gebäude werden dagegen bei einem Warmwasseranteil von 14 % Kennwerte für den Wärmebedarf zur Warmwasserbereitung von 42 kWh/(m²a) erreicht. Der Mittelwert beider Kennzahlen entspricht hier zwar dem Pauschalwert der Heizkostenverordnung 2009 für die zentrale Warmwasserversorgungsanlage von 32 kWh/(m²a), weicht aber ohne Berücksichtigung der Hüllflächenqualität zu stark von den tatsächlichen Energiekennwerten ab. Die Erkenntnis, dass sich die Energiekennzahlen für Warmwasser bei ineffizienten und effizienten Gebäuden unterscheiden, steht im Widerspruch zu der Annahme, dass der Warmwasserverbrauch unabhängig ist von der Qualität der Gebäudehülle und im wesentlich von der Anzahl der versorgten Personen abhängt. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 55 Bei genauerer Betrachtung ist allerdings zu berücksichtigen, dass Gebäude mit hohen Wärmeverbrauchswerten neben einer unsanierten Gebäudehülle oftmals über eine veraltete Gebäudetechnik im Bereich der Erzeugung, Speicherung und Verteilung verfügen. Dies kann die maximalen Differenzen beim spezifischen Warmwasserverbrauch von ineffizienten und effizienten Gebäuden von rund 25 kWh/(m²a) erklären. Relevante Unterschiede im Komfortanspruch, Lüftungsverhalten, Anwesenheit, Einsparbewusstsein der Nutzer alter, sanierter und neuer Gebäude sind denkbar, lassen sich aber statistisch nur in Teilen konkretisieren. [vgl. 12] Fazit: Die bisherige pauschale und einheitliche Abschätzung des Warmwasseranteils von 18 % sowie der auf die Wohn- und Nutzfläche bezogene Pauschalwert für die zentrale Warmwasserversorgungsanlage nach Heizkostenverordnung 2009 von 32 kWh/(m²a) sind nicht angemessen. Aufgrund einer statistischen Erhebung lässt sich belegen, dass der Warmwasseranteil von 15 % bei Gebäuden mit hohen Energieverbrauchswerten bis über 30 % bei energieeffizienten Gebäuden ansteigt. Entsprechend umgekehrt verhalten sich die Energiekennwerte für den Wärmebedarf zur Warmwasserbereitung. Die mit der Heizkostenverordnung 2009 [3] verbrauchsgerechte Erfassung des Warmwasserverbrauchs ist notwendig, um eine Verteilgerechtigkeit der Energiekosten unter den Mietern sicherzustellen, aber auch wie in diesem Fall eine exakte Abgrenzung der Warmwasseranteile für eine energetische Bewertung vornehmen zu können. Bei der differenzierten Erfassung ist zu beachten, dass auch die anlagentechnischen Verluste des Wärmerzeugers auf den Heiz- und Warmwasseranteil zu verteilen sind. Da die Verbrauchserfassung erst im Jahr 2014 verbindlich vorgeschrieben ist und sich somit in den folgenden Jahren keine statistisch relevante Anzahl an gemessenen Verbrauchswerten für Warmwasser ergibt, wird für die Angabe in den Verbrauchsausweis eine Übergangsregelung empfohlen. Auf Grundlage der Datenerhebung werden folgende abgestufte Pauschalwerte für den Warmwasserverbrauch zentraler Anlagen vorgeschlagen, die den energetischen Gebäudezustand berücksichtigen: Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Energiekennwert Gesamtwärme Energiekennwert Warmwasser Bild 28 56 [kWh/m² a] 50 75 100 150 200 250 300 [kWh/m² a] 17 19 22 27 32 38 42 Abgestufte Pauschalwerte für Energiekennzahl Warmwasser Für Wärmepumpen ist die Energiekennzahl mit einer mittleren Leistungszahl (COP) von 3,5 zu multiplizieren. 8.11 Vermerk Gebäudebegehung Für den Verbrauchausweis wird ein Vermerk zur Gebäudebegehung vorgeschlagen. Diese Angabe kann formal nur auf freiwilliger Basis geschehen, da hierzu keine Verpflichtung nach Richtlinie des europäischen Parlaments und des Rates [2] besteht. Dennoch trägt Sie zur Bewertung der Modernisierungsvorschläge bei, da die Erstellung präziser Modernisierungsvorschläge nur über eine Gebäudebegehung möglich ist. Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 57 8.12 Darstellung im Verbrauchsausweis 1 Bild 29 Pauschale Ermittlung der Gebäudenutzfläche AN über Wohnfläche Energieausweis Blatt 1 Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden Bild 30 2 Hinweis auf Heizwertbezug für Gas ggf. Umrechnung Brennwert zu Heizwert mit Faktor 0,9 3 ggf. Angabe des angenommenen Leerstandsfaktors 4 Angabe bei Verwendung ortsgenauer Klimafaktoren 5 Angabe der CO2-Emission über Liste der CO2-Äquivalente [g/kWhEnd] Energieausweis Blatt 3 6 Angabe Energiegewinnung Photovoltaik Solarthermie Solarthermie Nennleistung ______ kWp Warmwasser Warmwasser und Heizung 7 Angabe gesonderte Energieverbraucher Pauschale Referenzwerte Kochen Gasherd Kochen Elektroherd Kühlgerät elektr. Warmwasserbereitung 8 58 Endenergie 3,3 kWh/(m²a) 5,3 kWh/(m²a) 6,0 kWh/(m²a) 12,5 kWh/(m²a) Primärenergie 3,6 kWh/(m 13,8 kWh/(m²a) 15,6 kWh/(m²a) 37,2 kWh/(m²a) Angabe gesonderte Wärmeerzeuger Wärmepumpe Blockheizkraftwerk Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 59 9 Neue Skala Vergleichswerte End- und Primärenergieverbrauch Endenergie Dieses Gebäude: 110 kWh/(m²a) Endenergie Energieträger kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 kWh/(m²a) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 Gas / Öl Gebäudenutzfläche Bild 31 Energieausweis Blatt 3 500-2.000 m² Gebäudehülle Neubau 95 / Kompl. saniert Dieses Gebäude: 121 kWh/(m²a) Primärenergie Primärenergie Energieträger kWh/(m²a) Gas/ Öl 10 ohne Messwert, abgestufte Warmwasseranteile in Abhängigkeit des Energiekennwerts Energiekennwert Gesamtwärme Energiekennwert Warmwasser [kWh/m² a] 50 75 100 150 200 250 300 [kWh/m² a] 17 19 22 27 32 38 42 Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 60 11 Bild 32 Vermerk ohne Gebäudebegehung Energieausweis Modernisierungsempfehlungen Änderungen im Verbrauchsausweis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 61 9 Ausnahmen und Ungenauigkeiten Gas-Etagenheizung Bei direkter Abrechnung mit dem Energieversorger besteht von Seiten des Mieters keine gesetzliche Verpflichtung zur Vorlage der Verbrauchsabrechnung beim Vermieter. Eine zusammenhängende Erfassung über einen Hauptzähler erfolgt in der Regel nicht. In diesem Fall ist die Ermittlung eines Energiekennwertes durch eine neue gesetzliche Regelung möglich. Der Energieversorger darf ab 3 Wohneinheiten Verbrauchsabrechnungen der Mieter anonymisiert an den Vermieter weitergeben. Auf dieser Basis kann dann ein Energieausweis für das Gebäude erstellt werden. Eine ergänzende statistische Sonderauswertung von 2.500 Wohngebäuden mit Gasetagenheizungen hat im Übrigen einen Mittelwert von 143 kWh/(m²a) ergeben. Dieser liegt damit mäßig über dem Mittelwert für Gas / Öl von 134 kWh/(m²a). Hier scheinen also die erhöhten Verluste aus der dezentralen Erzeugung größer zu sein, als die Einsparungen durch geringere Leitungslängen. Wirtschaftliche Einheiten (auch Nahwärme) Unter wirtschaftlichen Einheiten werden tolerierte Abrechnungsgemeinschaften zumeist in Genossenschaftsbauten verstanden, die aus mehreren Gebäudeteilen bestehen und somit nicht dem Gebäudebegriff nach EnEV entsprechen. Die vorhandene Datenlage ermöglicht keine weitere Untersuchung dieser wirtschaftlichen Einheiten. Diese Art der Energieversorgung entspricht dem Prinzip eines Nahwärmesystems, sodass ein entsprechender pauschalen Aufschlag für Anlagenverluste (Erzeugung, Leitung) einer Nahwärme vertretbar anzuwenden ist. Nach DIN 15603 „Energieeffizienz von Gebäuden - Gesamtenergiebedarf und Festlegung der Energiekennwerte“ [18] gilt in diesen Fällen folgende Regelung: „Wenn Gebäude A Wärme an Gebäude B abgibt, das sich außerhalb der Bewertungsgrenzen befindet, wird diese Wärme in derselben Weise wie Fernwärme berücksichtigt. Der beim Gebäude B angewendete Primärenergie-Faktor enthält die Anlagenverluste (Erzeugung, Wärmeverluste zwischen den Gebäuden A und B usw.).“ Innerhalb der primärenergetischen Bilanzierung kann der Endenergiebedarf des über eine Nahwärme mitversorgten Gebäudes mit einem Primärenergiefaktor von 1,3 beaufschlagt werden. Ausnahmen und Ungenauigkeiten BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 62 Heizöl Der Heizölverbrauch wird i.d.R. durch Peilung des Tankinhalts ermittelt. Dies führt in Teilen zu ungenauer Ermittlung der Verbrauchswerte, was sich durch höhere Schwankungsbreiten empirisch belegen lässt [3]. Um die Belastbarkeit der Aussage eines Verbrauchsausweises zu erhöhen, ist der Einbau von Heizölzählern in die Zuleitung zum Wärmeerzeuger zu diskutieren. Dies kann bei der Erstellung von Neuanlagen oder der Sanierung bzw. dem Austausch von Altanlagen erfolgen. Sonderfälle Über die Daten der Energieversorger werden ergänzende Sonderauswertungen zu Wärmepumpen, Blockheizkraftwerken und elektrischen Widerstandsheizungen durchgeführt. Die Aussagekraft der Ergebnisse ist aber durch eine geringe Datenbasis eingeschränkt, so dass auf eine Angabe von abgeleiteten Referenzwerten verzichtet wird. Heizenergieverbrauch Endenergie Sonderfälle Wärmepumpe BHKW Strom EVU 28 63 48 35 EVU 2 171 171 30 BBSR 50 83 84 25 Datenbasis Gebäudeanzahl Mittelwert [kWh/(m²a)] Median [kWh/(m²a)] Standardabweichung [kWh/(m²a)] Tabelle 5 Sonderfälle Aus einer Anzahl von 28 Gebäuden hat sich für die Wärmepumpe ein Mittelwert von 63 kWh/(m²a) und ein Median von 48 kWh/(m²a) ergeben. Ein ähnlich niedriges Niveau wird bei der Einordnung der Hauptgruppe „Strom“ in die Farbskala abweichend vom ausgewerteten Datensatz berücksichtigt. Innerhalb des Datenmaterials befinden sich zwei mit einem BHKW ausgestattete Gebäude. Auf dieser Basis ist keine statistische Auswertung möglich. Die 50 von der BBSR bereitgestellten Gebäude mit Nachtspeicherheizung liegen mit einem Mittelwert von 83 kWh/(m²a) deutlich unter dem Mittelwert von 124 kWh/(m²a) aus dem Datensatz der Energieversorger. Zu erklären ist dies damit, dass die Gebäude der BBSR an einem geförderten Sanierungsprojekt teilgenommen haben und insofern eine energetisch hochwertigere Gebäudehülle besitzen. Ausnahmen und Ungenauigkeiten BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 63 10 Bibliographie Veröffentlichungen 1 Autor ages GmbH 2 Titel 3 Datum Energie- und Wasserverbrauchskennwerte in der Bundesrepublik Deutschland 2007 4 Daten 5 Methode 6 Untersuchte HauptEnergieträger Untersuchte Gebäude- -klassen 7 8 Ø Jahresverbrauch 9 Sonstige Angaben Bremer Energieinstitut Entwicklung des Energieverbrauchs für Heizung und Warmwasser bei Einfamilienhäusern 2007 25.000 Objektdaten NWG 25.000 Datensätze 123.000 Objektdaten MFH Stichprobe: 4.393 Einfamilienhäuser, Umrechnung für HBGF, Erhebung über Zeitraum NGF, HNF und NF von 10 Jahren (1997Zuordnung der Objekte zu 2006) Gebäudearten und GeTelefoninterview bei 676 bäudegruppen Eigentümern von Einfamilienhäusern Wärme, Strom, Wasser Erdgas Öl: 324 kWh/(m²WFa) ? Gas: 148 kWh/(m²WFa) FW: 123 kWh/(m²WFa) -- -1997: 197 kWh/(m²a) 2006: 171 kWh/(m²a) Rückgang des Erdgasverbrauches um ca. 19 Prozent BRUNATA/METRONA Universelle Energiekennzahlen für Deutschland Teil 1 2009 250.000 Verbrauchsdatensätze Aufteilung in 18 Gebäudeklassen Gas, Öl, Fernwärme nach Energieträger nach 6 Sanierungszuständen Öl: 138 kWh/(m²a) Gas: 148 kWh/(m²a) FW: 103 kWh/(m²a) -- Tabelle 6 Bibliographie Bibliographie BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 64 Veröffentlichungen 1 Autor Techem 2 Titel Energie-Kennwerte: Hilfen Unsere alten Häuser sind für den Wohnungswirt besser als ihr Ruf 3 4 Datum Daten 5 Methode 2009 1.180.869 Gebäude- und Wohneinheiten in Heizperiode 2007/2008 Einschränkung: Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser Vollerhebung Unterscheidung in Gebäudetypen: Anlage- und Regelungstechnik; Heiznebenkosten Reihenmittelhäuser / Doppelh./Reihenendh. / Einfamilienh. / Mehrfamilienh. 6 Öl, Erdgas, Fernwärme Untersuchte HauptEnergieträger Untersuchte Gebäude- Gebäudegröße, Wohnungsgröße, Raumnutklassen 7 Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Unsere neuen Häuser verbrauchen mehr als sie sollten 2009 2010 5.000 Gebäude mit 19.426 50 MFH mit über 1.800 Wohneinheiten WE (KfW 60) 10 MFH über 300 WE (KfW 40) 8 Ø Jahresverbrauch zung, Lage der Wohnung (Geschoss) Öl: 155 kWh/(m²a) Gas: 154 kWh/(m²a) FW: 117 kWh/(m²a) 9 Sonstige Angaben Regionalisierte Angaben nach PLZ Betrachtung der Energiestandards KfW 60 und KfW 40 Energieverbräuche -- Keine Einteilung nach Energieträgern Nach Gebäudenutzfläche, Baualter des Gebäudes, Einteilung in vier Sanierungsrubriken EFH: 164 kWh/(m²a) MFH: 146 kWh/(m²a) Ø Endenergieverbrauch Ø theoretische Bedarfswerte KfW 40: 60 kWh/(m²a) KfW 60: 91 kWh/(m²a) Ø Brennstoffkosten Ursachen für Mehrverbrauch Tabelle 7 Bibliographie Bibliographie BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 65 Veröffentlichungen 1 Autor forsa/RWI 2 Titel Erhebung des Energieverbrauches der privaten Haushalte für das Jahr 2005 3 4 Datum Daten 2006 1998 Stichprobe mit 6.533 Haushalten des forsaPanels (umfasst rund 10.000 Haushalte) Bauwerkszuordnungskatalog der ARGE-Bau 5 Methode Zusätzliche telefonische Befragung von 2.061 Haushalten zur Nutzungshäufigkeit von Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Solarkollektoren und Holzpelletheizungen (spezielle Technologien) Verbrauchskennzahlen für Nichtwohn- und Wohngebäude 6 Untersuchte HauptEnergieträger Strom, Erdgas, Heizöl, Fernwärme, Braunkohle, Steinkohle, Flüssiggas Strom, Heizöl, Erdgas, Fernwärme 7 Untersuchte Gebäude- teilweise EFH, ZFH, MFH klassen Nach Energieträger inkl. Verwaltungsgebäude, Bäder, Krankenhäuser, Schulen, Wohngebäude (EFH, MFH) 8 Ø Jahresverbrauch 9 Sonstige Angaben Wohnhäuser Öl und Gas: 185 kWh/(m²a) FW: 145 kWh/(m²a) -- Strom differenziert Zusätzlich nach speziellen Technologien differenziert Öl: 193 kWh/(m²a) Gas: 172 kWh/(m²a) FW: 113 kWh/(m²a) Vergleich mit Ergebnissen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) und mit forsa/RWIVoruntersuchung 2003 VDI (Verein Deutscher Ingenieure) Energieverbrauchskennwerte für Gebäude Tabelle 8 Bibliographie Bibliographie BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 66 11 Literaturverzeichnis [1] EnEV 2009: Verordnung über energiesparende Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden. Berlin 2009 [2] Richtlinie des europäischen Parlaments und des Rates vom 25.11.2009 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Neufassung), Anhang I Allgemeiner Rahmen für die Berechnung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Straßburg 2009 [3] Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS): Verordnung über Heizkostenabrechnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 5. Oktober 2009 (BGBl. I S. 3250) Neufassung. Berlin 2009 [4] Deutscher Wetterdienst Offenbach: Klimafaktoren (KF) für Energieverbrauchsausweise, Online unter: www. dwd.de/klimafaktoren. 29.09.10 [5] Greller, M., Schröder, F., Hundt, V. et al.: Universelle Energiekennzahlen für Deutschland – Teil 2: Verbrauchskennzahlentwicklung nach Baualtersklassen. Bauphysik 32. Berlin 2010 [6] Selk, D. Unsere neuen Häuser verbrauchen mehr als sie sollten. Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen. Heft Nr.239. Kiel 2010 [7] F. Schröder, T. Bögelein, M. Greller, V. Hundt et al: Energieverbrauchskennzahlen für Mehrfamilienhäuser 2004-2008 - Auszug aus den „Universellen Energiekennzahlen für Deutschland, Teil I: Energiekennzahlen gewichtet nach Gebäude- und Liegenschaftsobjekten; Interner Forschungsbericht BMG-2010-05 der Brunata-Metrona-Gruppe, Hamburg, Köln, München. 2010 [8] F. Schröder, T. Bögelein, M. Greller, V. Hundt et al: Energieverbrauchskennzahlen für Mehrfamilienhäuser 2004-2008 - Auszug aus den „Universellen Energiekennzahlen für Deutschland, Teil III: Energiekennzahlen Heizung ohne Warmwasseranteil; Interner Forschungsbericht BMG-2010-07 der BrunataMetrona-Gruppe, Hamburg, Köln, München. 2010 Literaturverzeichnis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden [9] 67 Wärmeschutzverordnung WSVO 1995: Verordnung über einen energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden. Berlin 1994 [10] Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) „Arbeitsblatt G 685 - Gasabrechnung“. Bonn 2008 [11] Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS): Bekanntmachung der Regeln für Energieverbrauchskennwerte im Wohngebäudebestand. Berlin 2009 [12] Schröder, F., Reale Raumtemperaturen in Mehrfamilienhäusern und Implikation für die Einschätzung des Heizenergiebedarfs, In: „EnEV aktuell“. [13] Berlin 2010 Selk, D. Unsere alten Häuser sind besser als ihr Ruf. Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen. Heft Nr.238. Kiel 2009 [14] Statistisches Bundesamtes: „Bauen und Wohnen - Mikrozensus – Zusatzerhebung 2006 - Bestand und Struktur der Wohneinheiten – Wohnsituation der Haushalte“. Berlin 2008. [15] Ziskoven, U.; Energie, Wasser und Geld sparen, In: „Naturschutz heute“ – Ausgabe 4/01 –Berlin 2001 oder Online unter: http://www.nabu.de/nh/401/journal401.htm. 29.09.10 [16] Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Eschborn: Förderung von effizienten Wärmepumpen Online unter: bafa.de/bafa/de/energie /erneuerbare_energien/waermepumpen. 29.09.10 [17] DIN V 4701 Teil 10 (2003): 10: Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen: Heizung, Trinkwasser, Lüftung [18] DIN 15603:2008-07: Energieeffizienz von Gebäuden - Gesamtenergiebedarf und Festlegung der Energiekennwerte. Berlin 2008 Literaturverzeichnis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012 Vergleichswerte für Verbrauch bei Wohngebäuden 68 12 Abbildungsverzeichnis Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4 Bild 5 Bild 6 Bild 7 Bild 8 Bild 9 Bild 10 Bild 11 Bild 12 Bild 13 Bild 14 Bild 15 Bild 16 Bild 17 Bild 18 Bild 19 Bild 20 Bild 21 Bild 22 Bild 23 Bild 24 Bild 25 Bild 26 Bild 27 Bild 28 Bild 29 Bild 30 Bild 31 Bild 32 Tabelle 1 Tabelle 2 Tabelle 3 Tabelle 4 Tabelle 5 Tabelle 6 Tabelle 7 Tabelle 8 Vergleichswerte Ausweis und Datenerhebung ............................................... 4 Comparison of reference values in the energy consumption .......................... 8 Verbrauchsskalierung im bestehenden Verbrauchsausweis......................... 10 Anteile der Datenklassen .............................................................................. 19 Histogramm Öl / Gas gesamt ....................................................................... 21 Histogramm Fernwärme gesamt................................................................... 21 Histogramm Strom gesamt ........................................................................... 22 Energiekennzahlverteilung Öl / Gas und Fernwärme ................................... 23 Anteile der Auswertungsklassen Öl und Gas ................................................ 24 Anteile der Auswertungsklassen Fernwärme ................................................ 25 Vergleichswerte Ausweis und Datenerhebung .............................................. 26 Skala 1 Endenergie ....................................................................................... 31 Skala 2 Endenergie Öl / Gas ......................................................................... 33 Skala 2 Endenergie Fernwärme .................................................................... 34 Skala 3 Endenergie Öl / Gas ......................................................................... 35 Skala 3 Endenergie Fernwärme .................................................................... 36 Skala 4 Individuelle Energiekennzahlen ........................................................ 37 Skala 6 Primärenergie Energieträger ............................................................ 39 Beispiel neue Vergleichswerte für Verbrauchsausweis ................................. 40 Beispiel neue Vergleichswerte für Verbrauchsausweis (mit Ausblendung) ... 41 Abweichung Energiekennwerte bzgl. Klimafaktoren [Brunata-Metrona] ........ 44 Abweichung Klimafaktoren nach Postleitzahl [Brunata-Metrona] .................. 45 Postleitzahlenkarte ....................................................................................... 46 Anteile an Abweichung Energiekennwerte [Brunata-Metrona] ...................... 47 Häufigkeitsverteilung relativer Warmwasseranteile [Brunata-Metrona] ......... 53 Warmwasseranteil über 50 % Quantil [Brunata-Metrona] ............................. 53 Energiekennwerte und Warmwasseranteil .................................................... 54 Abgestufte Pauschalwerte für Energiekennzahl Warmwasser ...................... 56 Energieausweis Blatt 1 .................................................................................. 57 Energieausweis Blatt 3 .................................................................................. 58 Energieausweis Blatt 3 .................................................................................. 59 Energieausweis Modernisierungsempfehlungen ........................................... 60 Ergebnistabelle ........................................................................................ 20 Ergebnistabelle Öl und Gas ..................................................................... 24 Ergebnistabelle Fernwärme ..................................................................... 25 Flächengewichtung nach Energieträger ................................................... 28 Sonderfälle ............................................................................................... 62 Bibliographie ............................................................................................ 63 Bibliographie ............................................................................................ 64 Bibliographie ............................................................................................ 65 Abbildungsverzeichnis BMVBS-Online-Publikation, Nr. 11/2012