Klick - Diakonie Marburg
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Erstaunlich, was so alles im Kleiderladen abgegeben wird – die Mitarbeiter des Diakonischen Werks bei der Modenschau. Silberne und Grüne Hochzeit gleichzeitig Diakonisches Werk feiert Zusammenschluss und Jubiläum "Sie haben es geschafft, silberne und grüne Hochzeit gleichzeitig zu feiern." Mit diesen Worten gratulierte Helmut Wöllenstein, Propst des Sprengels Waldeck und Marburg, dem Diakonischen Werk Marburg-Biedenkopf zum 25-jährigen Bestehen diakonischer Dienste in Marburg und dem Zusammenschluss der beiden Diakonischen Werke im Landkreis. Die Festgäste hatten im Hof der lutherischen Pfarrkirche in Marburg viele Möglichkeiten etwas mitzumachen, auszuprobieren oder anzuschauen und sich so auf kurzweilige Art über die Angebote des Diakonischen Werkes zu informieren. Da galt es, die im Hartz vier Regelsatz eingeplanten Beträge für verschiedene Lebensbereiche zu schätzen, mit "Fühlkisten" die eigenen Gefühle zu entdecken oder beim Dosenwerfen mit Rauschbrillen den Einfluss des simulierten Promillegehalts auf die Treffsicherheit zu testen. Der "Saftladen" vom evangelischen Jugendhaus Compass bot leckere alkoholfreie Cocktails. Eine Ausstellung zeigte die Situation von Flüchtlingen und ein Zelt machte auf Obdachlosigkeit aufmerksam. Quasi in die Haut eines älteren Menschen schlüpften die Besucher im Alterssimulationsanzug. Und bei der "Modenschau" präsentierten die Mitarbeitenden mit viel Sinn für Humor Folklore, Retrolook und festliche Mode aus den Kleiderläden. Die Aktionen verdeutlichten die vielfältigen Beratungs- und Hilfsangebote des Diakonischen Werkes, welches durch den Zusammenschluss an acht Standorten im Landkreis vertreten ist. Ob finanzielle Probleme, Suchterkrankung oder Familienkrisen: Zwischen Schwangeren- und Seniorenberatung unterstützt der evangelische Wohlfahrtsverband Menschen in schwierigen Lebensumständen. Landrätin Kirsten Fründt erklärte mit Blick auf die sozialen Angebote im Landkreis: "Ich bin sehr froh, dass wir diese vielfältige Landschaft hier haben." Zur Fusion sagte sie: "Ich bin überzeugt, dass es für die Bürgerinnen und Bürger der richtige Schritt war." Einen kurzen Rückblick lieferte Geschäftsführer und Diakoniepfarrer Ulrich Kling-Böhm. Vor 25 Jahren gründeten die drei Kirchenkreise Marburg, Marburg Land und Marburg Stadt das Diakonische Werk Oberhessen als Zweckverband für diakonische Dienste mit Standorten in Marburg, Kirchhain und Stadtallendorf. Im Jahr 2006 wurde der Zweckverband um die psychologische Beratung und die Sucht- und Drogenberatung erweitert. "Seither ist das Spektrum der Angebote unter dem Dach des Diakonischen Werkes viel breiter aufgestellt", so Kling-Böhm. Mit dem Diakonischen Werk Biedenkopf-Gladenbach kam dann Anfang 2016 der westliche Teil des Landkreises hinzu. "Vieles hat sich verändert in den 25 Jahren, aber eines nicht, nämlich unser diakonisches Selbstverständnis", sagte Kling-Böhm. Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies stellte fest, das Diakonische Werk schaffe im Zusammenspiel mit professioneller Arbeit und Ehrenamt etwas, was eine Kommune nicht leisten könne. Er wünschte sich ein weniger bescheidenes Auftreten der kirchlichen Einrichtung. Zum Wohl benachteiligter Menschen könnten die Mitarbeitenden den Politikern durchaus auch mal "kräftiger auf die Füße treten." Für das "Hinterland" drückte Biedenkopfs Bürgermeister Joachim Thiemig die Hoffnung aus, dass die sozialen Angebote nicht nur erhalten sondern noch verstärkt werden könnten. Diakoniereferentin Pfarrerin Martina Tirre stellte fest: "Damit Veränderungen gelingen können, braucht es Menschen, die das mittragen." Dazu sei Offenheit und Mut zu Neuerungen nötig, diese wünschte sie den Verantwortlichen weiterhin. Grüße der Diakonie Hessen überbrachte Pfarrerin Tamara Morgenstern und wünschte: "Offene Türen, offene Herzen und segensreiche Begegnungen." Abgerundet wurde das Programm mit Musikeinlagen des Amani Gospelchors, der evangelischen Sing- und Musikschule Stadtallendorf und der Band Saitenwerk. Für Kinder standen Hüpfburg, Bobby-Cars und Kinderschminken bereit. An das leibliche Wohl war mit Würstchen, Waffeln und ausländischen Spezialitäten bestens gedacht worden. Mit dem Wunsch, dass sie sich im gesamten Gebiet des Diakonischen Werkes Marburg-Biedenkopf verteilen mögen, ließen die Besucher am Ende des Festes bunte Diakonie-Luftballons steigen. Weitere Impressionen vom Tag: Die Gäste freuen sich am Auftritt des Amani Gospelchores, darunter auch Landrätin Kirsten Fründt und Dekan Andres Friedrich. Bei Diplom-Sozialarbeiterin Agnes Protz konnten die Besucher schätzen, wieviel Geld im Hartz IV Bezug für welche Lebensbereiche eingeplant ist. Am Luftballonstart hatten vor allem die Kleinen großen Spaß – Sebastian Reinhard und Juliane Ferchland teilen die Ballons aus. Zwischen Saftladen und Rauschbrillenaktion verfolgen die Besucher das Bühnenprogramm. Sie sollen sich im ganzen Landkreis verteilen – die Luftballons des Diakonischen Werkes Marburg-Biedenkopf. Mit Rauschbrillen auf Dosen werfen – die Idee der Sucht- und Drogenberatung kam auch bei den Kollegen der anderen Abteilungen gut an.