Anhang - Manifesta 11

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Anhang - Manifesta 11
Medienmitteilung
Zürich, 5. April 2016
Anhang
1.
Statement Hedwig Fijen, Gründerin Manifesta und Leiterin Manifesta 11
2.
Interview Christian Jankowski, Kurator Manifesta 11
3.
Künstlerliste Neuproduktionen
4.
Konzept und Themenkammern
The Historical Exhibition: Sites Under Construction
5.Künstlerliste The Historical Exhibition: Sites Under Construction
6.
Ausstellungsorte der Manifesta 11
7.
Vermittlungsprogramm der Manifesta 11
8.
Publikationen der Manifesta 11 (Katalog und Kurzführer)
9.Ticketing
10.Öffnungszeiten
11.
Was ist die Manifesta? Einführungstext und Q & A
12.
Sponsoren und Initialpartner der Manifesta 11
13.
Biografien von Hedwig Fijen, Christian Jankowski, Francesca Gavin und Yana Klichuk sowie den KünslterInnen Carles Congost,
Michel Houellebecq und Teresa Margolles
14. Manifesta 11 Vorstand & Ehrenkomitee
1. Statement Hedwig Fijen, Gründerin Manifesta und Leiterin Manifesta 11
Zürich, die global city der Schweiz, ist verbunden mit Europa und der Welt durch Kapital, Kultur – und Fussball. Die Frage, warum die Stadt an der Limmat als aktueller
Manifesta-Standort ausgewählt wurde, wird entsprechend oft gestellt. Alle zwei Jahre
kommt die Manifesta in eine neue Gastgeber-Stadt, erforscht den Geist des Ortes
und dient als Ideenschmiede für eine Neuinterpretation der Bedingungen, wie wir in
Europa heute leben, arbeiten, denken, wie wir unsere Zukunft sehen im Kontext der
stetig wachsenden Herausforderungen durch Migration, Klimawandel und Rezession.
Die Entscheidung für Zürich war und ist verbunden mit der Frage «Wo stehen wir
heute?». Denn die Zürcher Perspektive erlaubt einen ungewöhnlichen Blickwinkel auf
die gegenwärtige Krise Europas. Eine Manifesta in der Schweiz, in einem Land, das
mit seinem System der direkten Demokratie, mit seinen vier Landessprachen, einem
hohen Lebensstandard und einer isolationistischen Aussenpolitik einen geradezu
idyllischen Charakter hat, fühlt sich durchaus surreal an – in einer Zeit, in der sich
Europa mit der dramatischsten humanitären Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gegenüber gestellt sieht.
Konfrontiert mit dem Scheitern der «Festung Europas», aber eingebettet in ein
sogenanntes «neutrales» Land muss die Manifesta in Zürich ihre Rolle als kritische
Augenzeugin wie als künstlerische Plattform neu definieren. Was kann und soll Kunst
heute leisten? Stecken wir fest in unserer Rolle als passiver Zuschauer in einem
post-kritischen Zeitalter? Isoliert uns Zürich? Sind Künstler, Produzenten und Theoretiker gewillt und bereit, die Rahmenbedingungen für radikales Denken und Handeln
zu entwickeln? Oder kann Kunst gerade dadurch, dass sie sich der Gesellschaft und
ihrem Berufsleben widmet, mit genau diesen Kollaborationen die erhofften Antworten
finden?
Dies sind die Fragen, die sich die Manifesta 11 stellt. Daher sehen wir mit Spannung
der Manifesta 11 und ihrem Thema What People Do for Money: Some Joint Ventures
entgegen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Manifesta wurde das kuratorische
Konzept von einem einzelnen Künstler entwickelt – und nicht wie früher von einem
Kurator oder auch einem Team von Kuratoren.
Für mich persönlich war es von Anfang an zwingend, jemanden zu finden, der bekannt ist für seine hintergründigen Aktionen als Video- und Konzeptkünstler, jemanden, der imstande ist, Künstler und Repräsentanten diverser sozialer Gruppierungen
zusammenzubringen, um dadurch eine direkte Interaktion zwischen dem lokalen Publikum und dem Prozess künstlerischer Praxis möglich zu machen. Meine Hoffnung
war es, damit an die künstlerischen Traditionen der internationalen Dada Bewegung
am Anfang des letzten Jahrhunderts in einer Art und Weise anzuschliessen, die zeitgemäss und von aktueller Relevanz ist. Jankowskis Konzept folgt den Prinzipien, die
in seinen eigenen künstlerischen Strategien eine zentrale Rolle spielen: Die Entwicklung von Kollaborationen, die Einbindung von Zuschauern ausserhalb des Kunstbetriebs und die Reflektion massenmedialer Formate.
Es ist geradezu bezeichnend, dass Christian Jankowski in seiner Rolle als KünstlerKurator ein Konzept entwickelt hat, das Arbeit und Berufe zum Thema hat. Das 21.
Jahrhundert ist gekennzeichnet durch einen fundamentalen Wandel in Konsum,
Produktion und der Art und Weise, wie wir und die digitalen, physikalischen und biologischen Parameter unseres Lebens zueinander in Beziehung stellen. Ein Wandel in
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einem noch frühen Stadium, der inzwischen als Vierte Industrielle Revolution bekannt
ist. Wenn wir uns heute eine Zukunft vorstellen, in der sich Mensch und Maschine
gegenüberstehen, dann erhält die Kollaboration unter den menschlichen Lebenswesen eine neue Dringlichkeit. Kollaborationen, die Möglichkeiten und Bedeutungen
verschiedener Arten interdisziplinären Austausches, sind daher nicht von ungefähr ein
zentrales Thema der Manifesta 11.
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2. Interview Christian Jankowski, Kurator Manifesta 11
Die Manifesta 11 sucht den Dialog zwischen Künstlern und Berufstätigen aus
anderen Professionen. Was ist die künstlerisch-kuratorische Strategie dahinter?
Kunst empfinde ich dann als besonders geglückt, wenn sie über die Kunstwelt hinaus
ein Eigenleben entwickelt. Für die Manifesta 11 entstehen Werke in kunstfernen
Milieus, dort werden sie zum Teil auch ausgestellt. Für mich ist die grösste Hoffnung,
dass sich durch diese Mitwirkenden aus anderen Berufen auch etwas Tolles für die
Kunst selbst ergibt. Und zwar dadurch, dass diese Menschen ihre Meinungen, ihre
Stimmen, ihre Erwartungen in die Kunst einschreiben. Dadurch, dass die Gastgeber
den Künstlern beiseite stehen, beeinflussen sie natürlich auch die Sicht der Künstler auf Zürich und auf Themen, die zum Gegenstand der Kunstwerke werden. Die
Manifesta versteht den Künstler nicht als einsame Insel, sondern als jemand, der
im Austausch mit seiner Umwelt ist und vielleicht auch ein paar Aussagen über sie
treffen kann mit seinen Kunstwerken oder in seinen Kunstwerken. Also raus aus dem
Atelier, raus aus dem White Cube. Vielleicht auch raus aus der gewohnten Interpretation der Kunstwerke.
Was können Menschen, die sonst nicht viel mit Kunst zu tun haben, gewinnen,
wenn sie sich in ein Kunstprojekt involvieren lassen?
Auch Menschen, die sonst nicht viel mit Kunst zu tun haben, können in der Manifesta
11 Neues erleben und dadurch vielleicht auch Neues für sich entdecken. Die Anforderungen in der Kunst sind häufig komplexer als in der geregelten Arbeitswelt, in der
man seine Kompetenz klar kennt. Jetzt wird man plötzlich dazu aufgefordert, übers
Seil zu tanzen, eine Antwort rückwärts zu geben und zu arbeiten, wenn Feierabend
ist.
Inwiefern war die Stadt Zürich in ihrer Eigenart Inspirationsquelle und Reibungsfeld für das kuratorische Konzept der Manifesta 11?
Die Zürcher Zünfte waren ein prägendes Momentum für die Entwicklung der Stadt zur
Finanz- und Wirtschaftsmetropole. Das Geld hat wiederum auch die Kunstwelt und
das Kunstschaffen ermöglicht und die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Top-Galerien gemacht. Hier herrschten ideale Bedingungen für die Entstehung von Berufen in
der Kunstwelt. Zürich und ich haben eine gemeinsame Schwäche: Wir lieben Kunst
und wir lieben Berufe. So kam ich auf die Idee für die Manifesta 11 einen anderen
Zugang zu einem anderen Publikum über die Berufe zu ermöglichen.
Wie spielen die Joint Ventures (Neuproduktionen) mit den Hauptausstellungsorten, dem Löwenbräukunst-Areal, dem Helmhaus Zürich und dem Cabaret
Voltaire, zusammen?
Die 30 Neuproduktionen gehen aus der Kollaboration zwischen Künstler und NichtKünstler hervor. Jedes dieser künstlerischen Projekte hat drei Präsentationsformen:
Eine in einem Satelliten, eine in einer der klassischen Kunstinstitutionen und eine in
Form eines Films auf dem Pavillon of Reflections. Die historische Ausstellung bietet
den konzeptionellen Kontext zu diesen Neuproduktionen und fokussiert auf die Geschichte der Darstellung von Arbeit. Altes und Neues werden in den Museen nebeneinander gezeigt. Das Historische wird in einer gerüst-artigen Struktur ausgestellt,
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um ihm eine eigene Identität zu verleihen. Das Ziel ist es, die neuen Arbeiten in einen
breiteren Rahmen über Ideen von Arbeit, Arbeitnehmern und dem, was Menschen für
ihr Geld tun, zu stellen.
Das Cabaret Voltaire, Geburtshaus des Dada, wird im Jubiläumsjahr eigens für
die Manifesta in ein spezielles Zunfthaus umgebaut und eine Zunft der Künstler
wurde gegründet. Welche Idee steckt dahinter?
Wie jedes Zunfthaus, so ist auch das Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire eine
exklusive Gemeinschaft mit eigenen Zugangsregeln. Im Unterschied zu den fast 30
anderen herkömmlichen Zürcher Zünften entscheidet hier aber nicht die Herkunft
über den Zugang, sondern die Partizipation. Jeder Künstler kann sich zusammen
mit einem Nicht-Künstler mit einem Performance-Vorschlag bewerben und wird nach
dem Auftritt automatisch Zunftmitglied.
Was erwartet die Besucher auf dem Pavillon of Reflections?
Auf dem Pavillon of Reflections wird sozusagen die Rezeption der Rezeption der Manifesta zu sehen sein. Es werden Dokumentar- und Kunstfilme von ZHdK-Studenten
und Studentinnen gezeigt. Diese Filme dokumentieren den Entstehungsprozess der
Joint Ventures sowie die Reaktion des spezifischen Publikums auf diese Werke während der Voreröffnung in den Satelliten. Wie guckt diese Berufssparte auf die Kunst,
was hat sie aus der Möglichkeit, mit einem Künstler zusammenzuarbeiten, für sich
gemacht? Die Filme gehorchen einem von mir aufgestellten Dogma, welches JeanLuc Godard quasi abgesegnet hat.
Die Manifesta versteht sich auch als eine Biennale mit einem dezidiert politischen Anspruch. Was ist der sozio-politische Hintergrund der Manifesta 11 in
Zürich mit dem Titel What People Do for Money: Some Joint Ventures?
Der Titel berührt einerseits Fragen nach der Zukunft der Arbeitswelt mit den auf uns
zukommenden Veränderungen, die durch die Vierte Industrielle Revolution und die
damit verbundene Arbeitsplatzvernichtung ausgelöst werden. Andererseits sind mit
dem Titel auch Fragen der Berufe als Kristallisationspunkt für Identität angesprochen.
Solche Themen werden unter anderem in den Vermittlungsprogrammen der Manifesta 11 behandelt.
Welcher Perspektivenwechsel ergibt sich aus dem Rollenwechsel vom Künstler
zum Kurator?
Auf der einen Seite gucke ich auf diese Ausstellung ganz normal als Produzent. Mit
diesem Blick auf ein Kunstprojekt fühle ich mich auch verwandt. Ich produziere Kunst
oder ich produziere eine Ausstellung. Von meiner Haltung her ist das kein grosser
Unterschied. Was ein Unterschied ist, ist mein Verhältnis zu Kuratoren, zu Galeristen
und zu allererst mein Verhältnis zu anderen Künstlern. Ein Teil will unbedingt dabei
sein, schreibt mir tausend SMS, ich kriege tausend Sachen zugeschickt. Der Umgang
damit ist nicht ganz einfach für mich. Und da mach ich sicher auch Fehler und bin
nicht mit allen ganz korrekt unter dem Stress. Auf der anderen Seite bin ich als Produzent froh, wenn die Künstler mit Ideen kommen, die Budgets vor Augen haben, all
die Probleme, in die ich selber als Künstler auch schon reingetappt bin. Ausserdem
denke ich als Produzent in anderen Zeitspannen. Als Künstler erschien es mir normal,
drei Monate vor einer Ausstellung noch nicht zu wissen, was ich mache. Jetzt ist das
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anders. Neu ist auch meine Rolle als Vertreter einer Kunstorganisation gewissermassen. Hier muss ich mich abreiben mit allerlei Ideen, die nicht meine eigenen sind.
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3. Neuproduktionen Künstlerliste
Künstlername
Land
Geb.jahr Gastgeber
Antufiev, Evgeny
Russland
1986
Martin Rüsch, Pfarrer
Grossmünster, Zürich
Arnold, John
USA
1975
Fabian Spiquel, Michelin Sterne-Chefkoch
Maison Manesse, Zürich
Bijl, Guillaume
Belgien
1946
Jacqueline Meier, Hundestylistin
Hundesalon Dolly, Zurich
Bouchet, Mike
USA
1970
Philipp Sigg, Eidg. Dipl. Verfahrensingenieur ETH im Wissensmanagement
Klärwerk Werdhölzli, Zürich
Cattelan, Maurizio
Italien
1960
Edith Wolf-Hunkeler, ehem. Paralympische Athletin und Weltmeisterin
Zürich
Çavuşoğlu, Aslı
Türkei
1982
Nicolas Boissonnas, Gemälderestaurator
Masson Pictet Boissonnas, Gemälde- und Graphikrestaurierungen AG, Zürich
Chochola, Matyáš
Tschechien
1986
Azem Maksutaj, mehrfacher Thai-Box-Weltmeister, Geschäftsführer und Trainer
Azem Kampfsport, Winterthur
Congost, Carles
Spanien
1970
Roland Portmann, Bereichsleiter Kommunikation und Marketing, Abteilung Feuerwehr
Schutz & Rettung, Zürich
Floyer, Ceal
England
1968
Lorenz Oehler, Übersetzer
Zürich
García Torres, Mario
Mexico
1975
Christoph Homberger, Opernsänger
Zürich
Győri, Andrea Éva
Ungarn
1983
Maggie Tapert, Sexpertin, Wings of Joy, Zürich
Dr. phil. Dania Schiftan, ZiSMed, Zentrum für interdisziplinäre Sexologie und Medizin, Zürich
Helguera, Pablo
Mexico
1971
tbc, Verlagsmitarbeiter
Houellebecq, Michel
Frankreich
1956
Dr. med. Henry Perschak, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin
Klinik Hirslanden, Zürich
Humeau, Marguerite
Frankreich
1986
Mathias Bürki, Doktorand, Autonomous Systems Lab
Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik, ETH Zürich
Jiménez Landa, Fermín
Spanien
1979
Peter Wick, Meteorologe
MeteoNews AG, Zürich
Kessler, Jon
USA
1957
Adriano Toninelli, Uhrmacher
Officine Panerai, Neuchâtel
Ledare, Leigh
USA
1976
Dr. med. Christoph Müller, Artz für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Zürich
Margolles, Teresa
Mexico
1963
Sonja Victoria Vera Bohorquez, Transgender Sexarbeiterin
Zürich
Nadashi, Shelly
Israel
1981
Dr. Margaretha Debrunner, Gymnasiallehrerin
Literargymnasium Rämibühl, Zürich
Rafman, Jon
Kanada
1981
Oscar Trott, Float Spa Manager und Gründer
float Zürich, Zürich
Rødland, Torbjørn
Norwegen
1970
Dr. Danielle Heller Fontana, Eidg. dipl. Zahnärztin
Zürich
Sagri, Georgia
Griechenland
1979
Dr. Josephin Varnholt, Bankerin
Julius Bär, Zürich
Schmitt, Marco
Deutschland
1976
Reto Scherrer Kommunikationschef Kantonspolizei Zürich
Kantonspolizei Zürich
Sierra, Santiago
Spanien
1966
Marcel Hirschi, Sicherheitsberater
Security & Safety AG, Zürich
Szeemann, Una
Schweiz
1975
Tee, Jennifer
Holland
1973
Dr. Peter Hain, Fachpsychologe für Psychotherapie und für Kinder- und Jugendpsychologie
FSP, Zürich
Dr. Olaf Knellessen, Psychoanalytiker
Eigene Praxis, Zürich
Rolf Steinmann, Leiter des Bestattungs- und Friedhofamt
Bestattungs- und Friedhofamt Stadt Zürich, Zürich
Thýn, Jiří
Tschechien
1977
Sabrina Meyer, Pathologin
Institut für klinische Pathologie, Universitätsspital Zürich
Walther, Franz Erhard
Deutschland
1939
Thomas Deutschenbaur, Geschäftsführer und Stoffentwickler
Development Never Stops, Adliswil
Xunzhi, Yin
China
1968
Delia Eberle, Flugbegleiterin
Helvetic Airways, Zürich
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4. Konzept und Themenkammern The Historical Exhibition: Sites Under Construction, co-kuratiert von Christian Jankowski und Francesca Gavin
Die in Zürich repräsentierten Arbeitsfelder und ihr Verhältnis zur Kunst sind Untersuchungsgegenstand des kuratorischen Konzeptes, das von Christian Jankowski für
die Manifesta 11 entwickelt wurde: In den Künstler-Host-Beziehungen werden sie
Teil eines lebendigen Prozesses, in der historischen Abteilung werden sie sachlich
dargestellt. Parallel dazu werden anhand verschiedener Werkgruppen in The Historical Exhibition: Sites Under Construction in einer gerüst-artigen Struktur Kunstwerke
und nicht-kunstspezifische Materialien aus den letzten fünfzig Jahren versammelt. Ein
Zeitraum, in dem soziale Schichten zerbrochen sind und der Mensch nicht mehr zwingend von der Position definiert wird, in die er hineingeboren wurde – so wie noch die
Bäckertochter oder der Sohn des Buchhalters. Die von Francesca Gavin co-kuratierte
Ausstellung gliedert sich in elf Themenkammern, die neben den traditionellen Berufsfeldern vor allem auch den Beruf des Künstlers selbst reflektieren.
Von Jägern und Astronauten
Dieser Raum fungiert als Ouvertüre zur Manifesta 11. Er lenkt das Augenmerk auf
eine Szene aus dem Film Solaris (1972) des russischen Regisseurs Andrei Tarkowski, die eine Begegnung zwischen einem Astronauten und einem Alien zeigt, die in der
Bibliothek eines Raumschiffs schweben. Im Mittelpunkt von Tarkowskis Visualisierung
des historischen und wissenschaftlichen Fortschritts steht die aufregende Verbindung
zwischen diesen beiden Figuren. Im Aufeinandertreffen von Künstlern und Berufen in
Zürich anlässlich der Manifesta 11 findet sie einen Widerhall: Als Begegnungen mit
dem Unbekannten.
Porträts von Berufen
Seit Hunderten von Jahren haben Künstler Menschen bei der Arbeit dargestellt und
interpretiert und dabei Bedeutungsschichten reflektiert, die von der geistlichen Allegorie bis zu weltlichen Anliegen wie einer Veränderung des Status und der Klasse
reichen.
Selbstporträts und Eigenwerbung
Im Zeitalter der sozialen Medien bieten viele Menschen, die sich nach Anerkennung
durch digitale Augen sehnen, visuelle Inhalte an, um sich selbst als Marke zu bewerben. Dieser Raum erkundet Überschneidungen und Unterschiede zwischen dem Geschäft der Eigenwerbung von Politikern, Polizisten und Unternehmen und der immer
zügelloseren Produktion und Konsumtion von Bildern einzelner Menschen.
Arbeitswelten
Im Verlauf des letzten halben Jahrhunderts hat sich unser physisches und virtuelles
Arbeitsumfeld als Reaktion auf Technologie und Ideologie ständig verändert. Die hier
gezeigten Kunstwerke, darunter Zeichnungen auf Briefpapier, Darstellungen von
schlechtbezahlten Jobs und Bilder des Inneren und Äusseren von Unternehmen,
dokumentieren, wo wir arbeiten, und sie reflektieren, wie unsere Umwelt Handlungen,
Gedanken und Einbildungskraft kontrolliert oder stimuliert.
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Arbeitspause
Die Zigarettenpause, das Mittagessen, das Schichtende, die Sonntagsruhe, der
Feiertag: Diese Zeiten sind reglementiert oder ritualisiert und sie stehen im Gegensatz zur Arbeit. So sind auch die Freizeit und der Tourismus Bereiche, die infolge der
Industrialisierung gewachsen sind, obwohl sie in jüngster Zeit ihre romantische Seite
eingebüsst haben.
Berufe in der Kunstwelt
Die hier präsentierten Darstellungen von Positionen in der Kunstwelt gleichen dem
Abspann eines Spielfilmes. Sie zeigen, dass der Künstler lediglich eine Stelle innerhalb einer komplexen Hierarchie einnimmt, die von Museumswärtern bis zu Kuratoren, von Reinigungskräften bis zu Händlern reicht. Für diejenigen im Inneren des
Kunstbetriebs – und es ist eine Industrie – ist dies ein liebevoller, wenn auch satirischer Spiegel; für diejenigen ausserhalb von ihr, enthüllt es die vielen Menschen, die
sich darum bemühen, einem Kunstwerk Wert, Bedeutung und Aura zu verleihen.
Kunst als ein Zweitberuf
Menschen mit einem so unterschiedlichen Hintergrund wie Medizin, Finanzen, Musik,
Kinderbetreuung, Theater und Informatik haben mit grossem Erfolg Kunst geschaffen.
Diese Werke zeigen, welche Auswirkung Erfahrungen in einem anderen Beruf auf die
Kunstproduktion haben.
Künstler in anderen Berufen
Wodurch fühlt sich ein Künstler von den Methoden anderer Berufe angezogen? In
den letzten Jahrzehnten haben diese für Künstler, die nach alternativen Produktionsmitteln suchten, eine enorme Anziehungskraft entwickelt. Künstler sind zu Dokumentaristen geworden und haben sich den Strukturen der Gesellschaft angenommen. Ob
sie als Lehrer, Hypnotiseure oder Pornomodelle arbeiten – alle diese Künstler stellen
neue Fertigkeiten zur Schau.
Berufe in Musik, Literatur und Filmen
Filme haben Figuren wie den sich mühsam durchschlagenden Verkäufer, den unbarmherzigen Manager oder den ethischen Journalisten zu modernen Archetypen
und den Jedermann zu einer heroischen Gestalt gemacht.
Berufe, die in der Kunst auftreten
Diese Kunstwerke oder Dokumentationen von Kunstwerken befassen sich mit bestehenden Machtstrukturen und bieten Momente des Widerstands, der Subversion oder
auch Affirmation.
Kunst ohne Künstler
Kunst ist in Netzwerke mobiler Ideen, Bezüge und Meme eingetaucht, die manchmal
die Erzeugung eines Kunstobjekts oder Kunstmoments vorantreiben, ohne dass es
einen Input des Künstlers bedarf.
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5. Künstlerliste The Historical Exhibition: Sites Under Construction
Künstlername
Land
Künstlername
Land
Al Qadiri, Fatima & Khalid Al Gharaballi
Kuwait
Liebscher, Martin
Germany
Artist Placement Group
UK
Linke, Armin
Germany/Italy
Axell, Evelyne
Belgium
Little, Graham
UK
Bachmann, Nicole
Switzerland
Lockhart, Sharon
USA
Baga, Trisha
USA
Lombardi, Mark
USA
Barrada, Yto
France
Lutyens, Marcos
UK
Baxter, Bhakti
USA
Magid, Jill
USA
Beer, Tjorg Douglas
Germany
Marlatt, Megan
USA
Bermejo, Karmelo
Spain
Meier, Dieter
Switzerland
Bernhardt, Katherine
USA
Monk, Jonathan
UK
Bochner, Mel
USA
Motti, Gianni
Switzerland
Boner, Alice
Switzerland
Munari, Bruno
Italy
Bony, Oscar
Paraguay
Nagy, x-T Kriszta
Hungary
Burden, Chris
USA
Öğüt, Ahmet
Turkey
Büttner, Werner
Germany
Okón, Yoshua
Mexico
Calle, Sophie
France
Olmos, Giovanna
USA
Chernysheva, Olga
Russia
Olowska, Paulina
Poland
Claydon, Steven
UK
Opie, Julian
UK
Collier, Anne
USA
Paglen, Trevor
USA
Cosey Fanni Tutti
UK
Pica, Amalia
Argentina
Dejanoff, Plamen & Heger, Swetlana
Bulgaria/Czech Republic
Pickering, Sarah
UK
Demand, Thomas
Germany
Piper, Adrian
USA
Denny, Simon
New Zealand
Quaytman, R.H.
USA
Dial, Thornton
USA
RELAX (chiarenza & hauser & co)
Switzerland
Domanović, Aleksandra
Slovenia
Rossell, Daniela
Mexico
Eeden, Marcel van
Netherlands
Ruff, Thomas
Germany
Eichhorn, Maria
USA
Ruscha, Ed
USA
Fairhurst, Angus
UK
Sánchez Castillo, Fernando
Spain
Farocki, Harun
Germany
Sander, August
Germany
Fopp, Damian
Switzerland
Schlatter, Sabine
Switzerland
Fusco, Coco
USA
Shaw, Jeremy
Canada
Gaskell, Anna
USA
Shein, Alexander
Russia
Gordon, Kim
USA
Sister Corita Kent
USA
Gursky, Andreas
Germany
Skala, Jiri
Czech Republic
Gute, Charles
USA
Smith, Michael
USA
Hadfield, Chris
Canada
Son Thomas, James
USA
Hanson, Duane
USA
Soth, Alec
USA
Harrison, Rachel
USA
Stark, Frances
USA
Hiller, Susan
UK
Štětina, Roman
Czech Republic
Huyghe, Pierre
France
Syms, Martine
USA
Jäggli, Margrit
Switzerland
Takala, Pilvi
Finland
James Roberts
USA
Tarkovski, Andrei
Russia
Kelly, Daniel
UK
Torimitsu, Momoyo
Japan
Kippenberger und Akim S. aus 44
Germany
Trockel, Rosemarie
Germany
Laderman Ukeles, Mierle
USA
Vanini, Angela
Germany
Lawler, Louise
USA
Vuk Ćosić
Croatia
Leckey, Mark
UK
Wang, Taocheng
Netherlands
Leinkauf, Mischa & Wermke, Matthias
Germany
Zipp, Thomas
Germany
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6. Ausstellungsorte der Manifesta 11
Löwenbräukunst und Helmhaus
Ein Grossteil der Neuproduktionen und The Historical Exhibition: Sites Under Construction präsentiert sich in bekannten Zürcher Kunstinstitutionen – dem Migros Museum für Gegenwartskunst, dem LUMA Westbau / POOL etc., der Kunsthalle Zürich im
Löwenbräukunst-Areal und dem Helmhaus Zürich. Das Helmhaus Zürich hat Christian Jankowski als Gastkurator eingeladen und beteiligt sich so mit Neuproduktionen
und einem Teil der historischen Ausstellung an der Kunstbiennale.
Satelliten-Ausstellungen
In den jeweiligen Arbeitsstätten der Gastgeber werden die Satelliten-Ausstellungen
platziert.
Pavillon of Reflections
Architektonische Ikone der Manifesta 11 wird der für die Biennale geschaffene
Pavillon of Reflections, eine schwimmende Plattform auf dem Zürichsee. Mit einem
riesigen LED-Screen, Zuschauertribüne, Bad und Bar bietet der Pavillon Raum für
Dialoge und Reflektionen über die für die Biennale neu entstandenen Kunstwerke. Im
Zentrum des Veranstaltungsprogramms sind Filme, die die Entstehungsprozesse der
neuen Kunstwerke begleiten und ihre Rezeption im Umfeld der Hosts dokumentieren.
Die Dokumentarfilme werden in Zusammenarbeit mit Studierenden und Alumni des
Departments Cast/Audiovisual Media der ZHdK produziert. Die künstlerische Leitung
der Filme liegt bei Christian Jankowski. Die Studenten unter der Leitung von Martin
Zimper betätigen sich gemeinsam mit ehemaligen Studenten. Zum Kernteam gehören Marwan Abdalla, Miloš Saviç und Remo Schluep. Das anspruchsvolle Projekt ist
einerseits künstlerische Auftragsforschung, andererseits als Z-Lab ein innovatives
Lehrformat mit Bachelor- und Masterstudierenden aus unterschiedlichen Studienrichtungen. Moderiert werden die Dokumentarfilme von Schülerinnen und Schülern
Zürichs, die als Kunstdetektive die Manifesta 11 begleiten. Der Pavillon of Reflections
wird unterstützt von der EKZ (Elektrizitätswerke des Kantons Zürich), entworfen und
gebaut vom Studio Tom Emerson, ETH Zürich.
Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire
Für die Dauer der Manifesta 11 wird das Gebäude an der Spiegelgasse 1 im Zürcher
Niederdorf als Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire umgestaltet. Von aussen
wird ein Erker aus Kunststoff die Transformation des geschichtsträchtigen Gebäudes
repräsentieren, von dem vor 100 Jahren die Kunstbewegung Dada ausging. Das
Innere verwandelt sich dem Thema der Biennale entsprechend in eine Arbeitswelt
in der Art eines Bürogebäudes. Wer der Zunft der Künstler beitreten will, muss eine
Performance liefern. Künstler können gemeinsam mit Nicht-Künstlern ab sofort über
die Webseite der Manifesta Projektvorschläge – die sogenannten Joint-Venture-Performances – einreichen. Als Nicht-Künstler gelten auch Berufstätige aus dem Kunstbetrieb wie Kuratoren, Galeristen oder Auktionatoren.
Der Zutritt zum Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire ist nur den Zunftmitgliedern
gestattet. Auch das Manifesta Ticket ist hier nicht gültig. Einzige Bedingung für den
Einlass ist die Performance. Und wie in allen Zünften wird es auch im Cabaret der
Künstler – Zunfthaus Voltaire die Position des Zunftmeisters geben. Jankowski hat
hierzu den Künstler Manuel Scheiwiller berufen.
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Der Umbau des Cabaret Voltaire in ein Zunfthaus erfolgt unter der Leitung von ETH
Prof. Dr. Alex Lehnerer mit seinen Assistenten und Studenten in Zusammenarbeit mit
seinem Büropartner Savvas Ciriacids (Ciriacidis Lehnerer Architekten).
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7. Vermittlungsprogramm der Manifesta 11
Kunstvermittlung ist ein wichtiges Instrument der Manifesta. Bildung als eine Erfahrung gegenseitigen Lernens: Der Ansatz der Manifesta-Kunstvermittlung geht nicht
von einem vorhandenen Vorwissen aus, sondern soll die Besucher anregen, eigene
Meinungen zu bilden. Alle Kunstinteressierten - ungeachtet ihres Alters, ihrer Erfahrung und ihres Wissensstandes in Sachen Kunst - sind eingeladen, sich an diesem
Dialog zu beteiligen. Anspruch des Vermittlungsprojektes ist es, Gegenwartskunst
und ihre Rolle, die sie in der Gesellschaft spielen kann, verständlich zu machen.
Neben der formalen Bildung werden Situationen hergestellt, die ein informelles Lernen ermöglichen. Das Angebot an diversen Programmen zur Kunstvermittlung wird
durch Workshops an Schulen, Vortragsreihen an Universitäten und Gymnasien und
öffentlichen Diskussionen abgerundet.
«Das kuratorische Konzept der Manifesta 11, basierend auf den Joint Ventures, kann
als ein Vermittlungsprojekt in sich betrachtet werden: Künstler engagieren NichtKünstler in der Produktion von Kunst. In ihrem Vermittlungsprogramm potenziert die
Manifesta diese Erfahrung durch das Einladen von Nicht-Künstlern, die ergänzend
zum Führungsangebot durch Kunsthistoriker Führungen geben und die Joint Ventures der Manifesta aus verschiedenen Perspektiven darstellen», so Yana Klichuk,
Leiterin Vermittlung.
Was wird ein Priester wichtig finden bei der Manifesta? Welche Geschichten weiss
ein Banker zu erzählen? Welche Kunstwerke würde ein Arbeitsloser erläutern? Was
sind die beliebtesten «Joint Ventures» eines Lehrlings? Diese Geschichten werden in
einem Audioguide gesammelt und können kostenlos über die Webseite der Manifesta
11 abgerufen werden.
Führungen für verschiedene Interessens- und Altersgruppen können bereits jetzt
online gebucht werden. Die ersten 180 Schulklassen sind kostenlos willkommen.
www.manifesta11.org/visit
Das Vermittlungsprogramm wird grosszügig unterstützt vom Förderfonds Engagement Migros, initiierendem Partner der Manifesta 11.
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8. Publikationen der Manifesta 11 (Katalog & Kurzführer)
Der Manifesta 11 Katalog What People Do for Money stellt die Gastgeber der Künstler ins Zentrum und beinhaltet neue Texte von Franco Berardi, Harald Falckenberg,
Aaron Moulton, Sally O’Reilly, Mikhail Shishkin und Jakob Tanner. Der zweisprachige
Katalog (Deutsch/Englisch) wird im Verlag Lars Müller Publishers veröffentlicht.
Der Manifesta 11 Katalog wird weltweit vertrieben und ist direkt erhältlich unter Lars
Müller Publishers (www.lars-mueller-publishers.com) sowie an den Manifesta 11
Hauptausstellungsorten.
Zweisprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch
Softcover; 21 x 26 cm; Umfang 304 Seiten.
Einzelhandelspreis: CHF 49.00
ISBN: 978-3-03778-488-4
Der handliche Manifesta 11 Kurzführer erscheint auf Deutsch, Französisch und Englisch und ist ein unverzichtbarer Begleiter für alle Biennale-Besucher. Er enthält eine
Übersicht über alle Kunstwerke und Ausstellungsorte auf einen Blick, eine Stadtkarte
und zusätzliche Informationen zu Künstler und Künstlerinnen in Text und Bild sowie
nützliche Besucherinformationen über Zürich.
Der Manifesta 11 Kurzführer wird in der Schweiz vertrieben und ist ab dem 11. Juni
2016 an allen Manifesta 11 Hauptausstellungsorten oder online auf der Manifesta 11
Website erhältlich.
Dreisprachige Ausgabe: Deutsch, Französisch, Englisch
Softcover; 11,5 x 15,7 cm; Umfang 288 Seiten
Verkaufspreis: CHF 10.00
ISBN: 978-3-033-05563-6
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9. Eintritt und Ticketing
Ein-Tagesticket CHF 30.00
Reduzierter Tarif* CHF 25.00
Gültig 24 Stunden ab Eintritt zu allen Ausstellungen
Inkl. Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel (Zone 110)
Drei-Tagesticket
CHF 50.00
Reduzierter Tarif*CHF 45.00
Gültig 72 Stunden ab Eintritt zu allen Ausstellungen
Inkl. Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel (Zone 110)
SaisonpassCHF 150.00
Freier Eintritt zu allen Ausstellungen
Gültig während der ganzen Dauer der Manifesta 11
Gruppentarif pro Person
CHF 15.00
Ab 10 Personen
Gültig 24 Stunden ab Eintritt zu allen Ausstellungen
Inkl. Öffentliche Verkehrsmittel (Zone 110)
Die ersten 180 Schulklassen erhalten kostenlosen Eintritt, siehe www.manifesta11.
org/visit
Führungen pro Gruppe
CHF 200.00
Dauer 90 min.
Gruppengrösse bis 16 Personen
Buchungen über www.manifesta11.org/visit
Jeden Mittwoch von 18–20 Uhr
Eintritt kostenlos zu den Manifesta 11 Ausstellungen
Löwenbräukunst und Helmhaus Zürich.
Freier Eintritt
Wichtige Hinweise:
- *Reduzierter Tarif (mit Nachweis); Studenten, Kultur Legi Inhaber, AHV/IV, ICOM- und ZurichCARD Inhaber
- Freier Eintritt für: Jugendliche unter 18 Jahren, alle Schweizer Schulklassen bis zur
Matura, Sommer-Plausch Karteninhaber, Teilnehmer am Manifesta 11 Community
Programm
- Der Schweizer Museumspass ist für die Manifesta 11 nicht gültig.
- Online Tickets können während der gesamten Ausstellungsdauer eingelöst werden
und sind 1 Tag (24 Stunden ab Eintritt) bzw. 3 Tage (72 Stunden ab Eintritt) gültig.
- Alle Tickets, die online oder am Schalter von Zürich Tourismus im Hauptbahnhof
über eine Starticket Vorverkaufsstelle erworben werden, müssen an einem Manifesta
Ticketschalter in ein Ein-Tagesticket, Drei-Tagesticket oder einen Saisonpass umgetauscht werden.
- Ein-Tagesticket und Drei-Tagesticket berechtigen zur Benützung der öffentlichen
Verkehrsmittel (Zone 110, 2. Klasse, ohne Nachtzuschlag).
- Pavillon of Reflections (UND AUSSTELLLUNGEN) begrenztes Platzangebot, Zutritt
wird nicht gewährleistet.
- Einzeleintritt zum Pavillon of Reflections kostet CHF 6.00, gültig am Kaufdatum von
8 bis 24 Uhr
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- Manifesta 11 Tickets können nicht umgetauscht oder zurückerstattet werden.
- Alle Tickets unterstehen den allgemeinen Vertragsbestimmungen gemäss
www.manifesta11.org.
Satelliten-Ausstellungen
Öffnungszeiten und Adressen werden im Manifesta 11 Kurzführer sowie auf der Manifesta 11 Webseite unter www.manifesta11.org veröffentlicht.
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10. Öffnungszeiten
Manifesta 11 Zürich 11.6.–18.9.2016
Preview für Presse und Professionals 9.6. & 10.6.2016
www.manifesta11.org / www.manifesta.org
Löwenbräukunst
Limmatstrasse 270, 8005 Zürich
Fr–Mi: 11–20 Uhr / Do: 11–22 Uhr
Helmhaus
Limmatquai 31, 8001 Zürich
Fr–Mi: 11–20 Uhr / Do: 11–22 Uhr
Satelliten-Ausstellungen
Öffnungszeiten und Adressen werden im Manifesta 11 Kurzführer sowie auf der Manifesta 11 Webseite unter www.manifesta11.org veröffentlicht.
Pavillon of Reflections
Am Bellevue / Utoquai, 8001 Zürich
Do–Di: 8–24 Uhr / Mi: 8–17 Uhr / Film-Screenings ab 20 Uhr
Bitte beachten Sie, dass der Eintritt wegen eines limitierten Platzangebots nicht jederzeit gewährleistet wird.
Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire
Spiegelgasse 1, 8001 Zürich
Zunft-Studio (Krypta) und Shop
Mo–Fr: 11–19 Uhr / Sa: 10–18 Uhr / So: 12–17 Uhr
Bar
Mo–Do: 11–24 Uhr / Fr: 11–2 Uhr / Sa: 10–2 Uhr / So: 12–19 Uhr
Performance-Saal
Do: 20–24 Uhr / Fr, Sa: 20–2 Uhr
Bitte beachten Sie, dass der Zutritt zum Performance-Saal nur für Mitglieder der
Künstler-Zunft möglich ist. Um Mitglied zu werden, übermitteln sie bitte ein Konzept
einer Joint-Venture-Performance (eine Performance zwischen Künstler und NichtKünstler). Projektvorschläge können über die Webseite der Manifesta 11 oder an der
Bar des Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire eingereicht werden. www.manifesta11.org/de/m11/artists-guild-open-call
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11. Was ist Manifesta? Einführungstext und Q & A
11 Fragen und Antworten zur Manifesta 11
1. Wie politisch ist die Manifesta?
Die Manifesta agiert als Spiegel der sozio-politischen und kulturellen Bedingungen
ihrer Gastgeberstadt. Gleichzeitig reflektiert sie die allgemeine geopolitische Situation in einem Europa, welches sich mehr denn je einer Krise gegenübersieht, welche
sich in den gegenwärtigen Debatten zu Themen der Wirtschaft und Migration zeigt.
Die Manifesta entstand in der stürmischen Zeit rund um den Fall der Berliner Mauer
als Antwort auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umbrüche nach dem
Ende des Kalten Krieges. Als umherziehende Biennale, bringt die Manifesta neue
Zielgruppen hervor, welche die Fähigkeit der zeitgenössischen Kunst, die Auseinandersetzung zwischen lokalen Gemeinschaften, politischen regierungsunabhängigen
Organisationen und NGOs zu erweitern, vorantreiben. Sie dient als Plattform und
Ressource für einen kritischen Diskurs über soziopolitische und kulturelle Zustände in
der Gastgeberstadt und in ganz Europa.
2. Warum ist die Manifesta mehr als eine Ausstellung?
Die Manifesta ist mehr als die Summe einzelner Ausstellungen, sie ist eine Biennale mit Forschungsauftrag. Alle zwei Jahre initiiert sie mit ihrem Ausstellungsprojekt
auch ein Forschungsvorhaben, das Europas geopolitische und kulturelle Landschaft
erkundet. Auf der Grundlage ihrer Geschichte, ihrer sich ständig wandelnden Identität
und der urbanen Bedingungen erforscht die Manifesta die speziellen Gegebenheiten
eines regionalen kulturellen Kontextes – wie im Jahr 2016 Zürich.
3. Wer wählt die Gastgeber-Städte der Manifesta aus?
Europäische Städte können sich als Austragungsort der Manifesta bewerben. Der
Vorstand der Manifesta-Stiftung in Amsterdam tritt dann eine Vorauswahl auf Basis
der vorliegenden Bewerbungen.
4. Weshalb wurde Zürich als Gastgeberin für die Manifesta 11 ausgewählt?
Zürich ist eine der wirtschaftlich und technologisch fortschrittlichsten Städte Europas.
Dieser Umstand bietet der Manifesta 11 Gelegenheit, die relevanten Themen im Kontext einer städtischen Gesellschaft und deren Lebensraum zu erforschen.
5. Welche Rolle spielt die historische Bedeutung von Zürich als Kunststadt?
Zürich stellt sein grosses Potenzial als Kunststadt mit einer reichen Diskurskultur
einmal mehr unter Beweis. Die Geburtsstätte von Dada, des Zentrums für «Neues
Bauen», der Ausgangspunkt der «Guten Form», des Schweizer Grafikdesigns und
der konkreten Künstler Max Bill und Richard Paul Lohse möchte mit der Manifesta 11
einen weiteren kunsthistorischen Impuls setzen. Die Manifesta 11 ergänzt die Feiern
rund um das hundertjährige Dada-Jubiläum um eine zeitgenössische, internationale
und visionäre Dimension.
6. Wer hat den Kurator ausgewählt und welche Rolle spielt er?
Bei dieser Manifesta-Ausgabe traf ein speziell dazu eingerichteter Ausschuss mit
Repräsentanten des Gastgebers und der Manifesta-Stiftung die Kuratorenauswahl.
Auf der Grundlage einer ersten Besprechung wurden drei Kandidaten eingeladen,
die Stadt zu erkunden und der Auswahlkommission einen sehr präzisen Vorschlag
für das Konzept der Manifesta 11 vorzustellen. Mit Christian Jankowski ist nun zum
ersten Mal ein Künstler alleiniger Kurator einer Manifesta.
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7. Warum wurde ein Künstler als Kurator der Manifesta 11 ausgewählt?
Der Video- und Konzeptkünstler Christian Jankowski wurde aufgrund der Kernprinzipien seiner künstlerischen Arbeit als alleiniger Kurator der Manifesta 11 ausgewählt:
Kollaborationen, die Einbindung neuer Berufsgruppen, welche davor nichts mit Kunst
zu tun hatten, und seine Überlegungen zu massenmedialen Formaten. Diese Prinzipien sind auch in Jankowskis Konzept für die Manifesta 11 zentral: What People Do for
Money: Some Joint Ventures regt eine direkte Interaktion zwischen lokalen Zielgruppen und dem Prozess der künstlerischen Praxis an
8. Welche Menschen spricht die Manifesta 11 an?
Die Manifesta 11 spricht die verschiedensten Zielgruppen an: Neben den Menschen
der Stadt und der Region und allen, die beruflich mit Kunst zu tun haben, vor allem
auch kulturnahe Touristen. Der hohe Vermittlungsanspruch und das umfangreiche
Begleitprogramm der Manifesta sichern auch den Dialog mit jüngeren Kunstinteressierten. Die Parallel Events, die zu jeder Ausgabe stattfinden, laden die bestehende
lokale Kulturszene in Stadt und Region ein, an einem gemeinsamen Rahmenprogramm teilzunehmen.
9. Wie wird die Manifesta 11 organisiert?
Die erwähnten Parteien – die Manifesta-Stiftung mit Sitz in Amsterdam und die Stadt
Zürich – haben eine neue private Stiftung für die Manifesta 11 gegründet. Die Stiftung
Manifesta 11 Zürich, unter der Leitung von Hedwig Fijen, ist für die internationale und
lokale Förderung und die praktische Umsetzung des Konzepts verantwortlich.
10. Wie wird die Manifesta 11 finanziert?
Die Manifesta 11 entsteht in Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich und der ManifestaStiftung in Amsterdam. Wie bei jeder Manifesta-Ausgabe unterstützen diese die
Städte und Regionen mit Beiträgen logistischer wie finanzieller Natur. Der jeweilige
Gastgeber, in diesem Falle die Stadt Zürich, ist verantwortlich für die grundlegende
Finanzierung durch öffentliche wie private Förderer, die Manifesta-Stiftung für die
internationale Non-Profit-Förderung sowie die Generierung zusätzlicher Gelder.
11. Wie politisch unabhängig ist die Manifesta?
Sie ist unabhängig von politischen Parteien oder kommerziellen Unternehmen und
ist eine private, nichtkommerzielle Organisation mit festem Stiftungssitz (aber konsequent nomadischer Ausrichtung). Der Stiftungsvorstand verfolgt das Prinzip der
«Code Cultural Governance», wie es das niederländische Kultusministerium formuliert hat, um Verhältnismässigkeit und Transparenz zu gewährleisten.
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12. Sponsoren und Initialpartner der Manifesta 11
Die Realisierung der Manifesta 11 ist dank der grosszügigen Unterstützung verschiedener Partner möglich. Neben den Initiatoren Manifesta Amsterdam und der Stadt
Zürich wurde das Projekt bereits in einer sehr frühen Phase von den initiierenden
Partnern unterstützt. Zu ihnen zählen der Lotteriefonds des Kantons Zürich, Engagement Migros, das Bundesamt für Kultur, die Kulturstiftung Pro Helvetia, die Ernst
Göhner Stiftung, die Georg und Bertha Schwyzer-Winiker Stiftung und die Sophie und
Karl Binding Stiftung. Unser besonderer Dank gilt zudem unserem Hauptsponsor der
EKZ und unserem Corporate Partner der Bank Julius Bär. Die vollständige Nennung
aller Partner, die alle einen massgeblichen Beitrag zur Manifesta 11 leisten, wird Ende
April auf der Manifesta 11 Webseite ersichtlich sein.
Lotteriefonds des Kantons Zürich
Der Lotteriefonds des Kantons Zürich wird – wie alle Lotteriefonds der Kantone –
gespiesen aus dem Reingewinn von Swisslos. Die Gelder des Fonds stehen vor
allem für grössere, einmalige und gemeinnützige Vorhaben aus den Bereichen Kultur,
Bildung, Soziales, Gesundheit und Freizeit zur Verfügung. Unterstützt werden nur
Vorhaben, die mindestens regionale Bedeutung aufweisen. Über die Vergabe der
Beiträge entscheidet abschliessend – je nach Beitragshöhe – der Regierungs- oder
der Kantonsrat.
Engagement Migros
Der Förderfonds Engagement Migros ermöglicht Pionierprojekte im gesellschaftlichen Wandel, die neue Wege beschreiten und zukunftsgerichtete Lösungen erproben. Unser wirkungsorientierter Förderansatz verbindet finanzielle Unterstützung mit
Coaching-artigen Leistungen im Pionierlab. Engagement Migros wird von den Unternehmen der Migros-Gruppe mit jährlich ca. 10 Mio. CHF ermöglicht und ergänzt seit
2012 das Migros-Kulturprozent. www.engagement-migros.ch
Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia
Im Auftrag des Bundes fördert die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia das künstlerische Schaffen in der Schweiz, trägt im Inland zum kulturellen Austausch bei, fördert
die Verbreitung von Schweizer Kultur im Ausland und setzt sich für Kunstvermittlung
ein. Pro Helvetia unterstützt Projekte aufgrund von Gesuchen, über ihr Netz an Kulturzentren und Verbindungsbüros im Ausland, im Rahmen eigener Programme sowie
durch Information und Promotion.
Sophie und Karl Binding Stiftung
What foundations do with money: Die Sophie und Karl Binding Stiftung in Basel pflegt
innerhalb ihres breiten Spektrums an Förderthemen einen starken Schwerpunkt
in Kultur. Die Binding Sélection d’Artistes – ein Förderprogramm für Ausstellungen
Schweizer Kunstschaffender über vierzig – bildet dabei ein Glanzlicht. Wenn wir mit
der Manifesta 11 auch wieder mal einen kulturellen Grossevent fördern, dann ist das
der Singularität dieses Ereignisses geschuldet – und der grossen Verbundenheit unseres Stiftungsgründers Dr. Karl Binding mit dem Kulturleben seiner Heimatstadt.
EKZ
Die EKZ versorgen rund eine Million Menschen kostengünstig, sicher und umweltgerecht mit Strom und gehören zu den günstigsten und grössten Schweizer Energieversorgungsunternehmen.
Mit erneuerbaren Energien und innovativen Lösungen für das Stromnetz und Elektro20/25
installationen arbeiten wir an der Energiezukunft. Das alles mit einem Ziel: Unseren
Kunden ihre Energiewelt einfacher zu machen. Unser Engagement für den Pavillon
of Reflections macht unsere Leistungen auf innovative und unkonventionelle Weise
erlebbar.
Bank Julius Bär
Das Unternehmen Julius Bär ist stolz darauf, Corporate Partner der Manifesta 11 zu
sein. Kunst ist für die führende Private-Banking-Gruppe der Schweiz seit Jahrzehnten
eine Passion und ein wesentlicher Teil der Firmenkultur und des Arbeitsumfeldes:
Die Julius Bär Kunstsammlung, die 1981 gegründet wurde und heute über 5‘000
Kunstwerke umfasst, unterstützt junge zeitgenössische Schweizer Künstler und stellt
deren Werke in den Büroräumlichkeiten der Bank weltweit aus. Julius Bär ist überzeugt, dass Kunst inspiriert und eine Plattform für Reflexion und Dialog darstellt. Für
die Bank mit Zürcher Wurzeln, die bis ins Jahr 1890 zurückreichen, ist die Manifesta
daher eine grossartige Möglichkeit, Kunst der Öffentlichkeit zugänglich zu machen
und dabei ihr langjähriges Engagement für diesen Bereich sowie für den Heimmarkt
Schweiz und die Stadt Zürich zu unterstreichen.
Zürich Tourismus
Im Sommer 2016 ist Zürich während 100 Tagen Gastgeberin der elften Ausgabe der
Manifesta und avanciert damit einmal mehr zur internationalen Kunst- und Kulturmetropole. Für Zürich Tourismus ist dies Anlass genug, den Fokus beim Destinationsmarketing auf die alle zwei Jahre stattfindende Kunstbiennale zu legen – damit möglichst
viele Besucher die Gelegenheit haben, die Limmatstadt von ihrer kreativsten Seite
kennen zu lernen.
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13. Biografien
CV Hedwig Fijen, Direktorin Manifesta
Hedwig Fijen, gebürtige Niederländerin, studierte Geschichte und Kunstgeschichte an
der Universität Amsterdam. Sie ist die Gründungsdirektorin von der Manifesta, der europäischen Biennale für zeitgenössische Kunst, die seit 1993 an verschiedenen Orten
in Europa stattfindet. Fijen ist in alle zentralen Aufgaben der Manifesta-Organisation
involviert, einschliesslich der Auswahl der Gastregionen und -städte, des thematischen Inhalts und der Nominierung des Kurators. Auch die Umsetzung des Konzepts
des Kurators geschieht unter ihrer Verantwortung. Unter Fijens Leitung hat sich die
Manifesta zu einer der einflussreichsten Biennalen weltweit entwickelt. Während
dieser Zeit hat sie die Manifesta Biennale Aktivitäten mit theoretischen und Bildungsprojekten erweitert, wie zum Beispiel mit dem Manifesta Journal, den verschiedenen
Manifesta Publikationen und den Manifesta Coffee Breaks.
CV Christian Jankowski, Kurator Manifesta 11
Christian Jankowski (Göttingen, 1968) studierte an der Akademie der Bildenden
Künste in Hamburg. In seinen performativen und medialen Arbeiten verwendet er
Film, Video und Fotografie ebenso wie die Medien Malerei, Skulptur und Installation.
Seit 2005 hat er eine Professur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart inne. Jankowskis Werk umfasst performative Interaktionen
zwischen ihm und Personen, die nicht dem professionellen Kunstbetrieb angehören,
zwischen der zeitgenössischen Kunst und der «Welt jenseits der Kunstwelt». In seiner künstlerischen Laufbahn hat Jankowski schon mit Zauberern, Politikern, Nachrichtensprechern und Mitgliedern des Vatikans zusammen gearbeitet. Jankowski nutzt
für diese performativen Kooperationen bewusst die Massenmedien, in denen er seine
Arbeiten inszeniert: Film, Fotografie, Fernsehen und Zeitungen. Jankowskis Werk
kann gleichermassen als eine Reflexion, Dekonstruktion und Kritik einer Gesellschaft
verstanden werden, die auf dem Spektakel beruht.
CV Francesca Gavin, Co-Kuratorin Historical Exhibition
Die Kuratorin, Schriftstellerin und Redakteurin Francesca Gavin co-kuratiert die
Historical Exhibition der Manifesta 11. Sie hat internationale Ausstellungen kuratiert,
so zum Beispiel das performance and print program für die Chart Art Fair 2015, The
Dark Cube im Palais de Tokyo, E-Vapor-8 im Site Sheffield und 319 Scholes in New
York, The New Psychdelica im MU in Eindhoven sowie diverse projektbezogene Ausstellungen in ganz Europa. Daneben hat sie Online-Ausstellungen für Kaleidoscope
magazine und Artsy betreut. Zudem ist Gavin Kuratorin der Soho House Collection.
Daneben ist sie Redakteurin für das Magazin Dazed & Confused. Ihre fünf Bücher
The Book of Hearts, 100 New Artists, Creative Space: The Urban Homes of Artists
and Innovators, Hell Bound: New Gothic Art und Street Renegades wurden alle bei
Laurence King publiziert.
CV Yana Klichuk, Leiterin Vermittlung Manifesta 11
Yana Klichuk ist federführend bei den Bildungs- und Vermittlungsprogrammen der
Biennalen. Zusammen mit einem lokalen Team, Interessenvertretern und Kuratoren
der Biennalen entwirft sie die Strategie, wie lokale Zielgruppen der Gastgeberstadt
und der Region durch Vermittlungsprogramme und verschiedene Spezialprojekte
engagiert werden können. Engagement bedeutet aus ihrer Sicht nicht nur den Leuten
etwas beizubringen, sondern auch etwas von ihnen zu lernen. Bevor sie Leiterin
Vermittlung wurde, hat sie als Education Coordinator bei der Manifesta 10 in St.
Petersburg, Russland, gearbeitet, wo sie die organisatorische Struktur entwickelt und
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die Bildungsprogramme der Biennalen unterstützt hat. Davor war sie Kuratorin am
National Center for Contemporary Arts und der PRO ARTE Stiftung in St. Petersburg.
Sie hat einen Abschluss in Visueller Kunst und Kunstkritik der St. Petersburg State
University und Bard College, NYC. Seitdem entwickelt sie Bildungsprogramme für die
Manifesta 11 in Zürich und die Manifesta 12 in Palermo.
CV Carles Congost, Künstler Manifesta 11
Der katalanische Künstler Carles Congost (Gerona, 1970) schloss sein Kunststudium
an der Universität Barcelona ab und hat seither etliche Einzelausstellungen realisiert. Er arbeitet hauptsächlich mit Audio, Video, Fotografie, Malerei und Skulpturen.
Congosts künstlerisches Schaffen ist inspiriert von der Klubkultur mit ihrer Ästhetik
der Mode-, Musik- und Werbewelt. Seine Arbeiten verweisen ironisch auf die lustvolle
Welt der Teenager. Er gilt als einer der herausragendsten katalanischen Videokünstler in der Tradition der Konzeptkunst.
CV Michel Houellebecq, Künstler Manifesta 11
Michel Houellebecq, 1956 auf La Réunion geboren gilt als einer der meistgelesenen
aber auch umstrittensten Schriftsteller seiner Generation. Mit seinen Romanen Extension du domaine de la lutte von 1994 (Ausweitung der Kampfzone) und vor allem Les
particules élémentaires von 1998 (Elementarteilchen, ausgezeichnet mit dem Prix
Novembre 1998) ist er einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Beide Romane wurden
verfilmt. Der dritte Roman Plateforme von 2001 (Plattform) und der vierte La Possibilité d‘une île von 2005 (Die Möglichkeit einer Insel), waren gleich bei ihrem Erscheinen Erfolge und wurden mit den Literaturpreisen Prix Novembre bzw. Prix Interallié
ausgezeichnet. Des Weiteren erhält Houellebecq 2010 den Prix Goncourt für La carte
et le territoire (Karte und Gebiet) und 2015 erschien Soumission (Unterwerfung), sein
bislang umstrittenstes Werk. Als «radikalsten Schriftsteller unserer Zeit» gehandelt,
wird Houellebecq für seine provokanten Äusserungen gleichermassen hoch gelobt
wie scharf kritisiert. Auch als Filmemacher und einflussreicher Poet bekannt, beginnt
gleich nach Eröffnung der elften Manifesta Houellebecqs erste, grosse Einzelausstellung im Pariser Palais de Tokyo. Auf 1000m2 verteilt soll es keine Show über den
Autor werden, sondern vielmehr sollen die Besucher in eine Welt gemäss Houellebecq eintauchen.
CV Teresa Margolles, Künstlerin Manifesta 11
Die Arbeiten der mexikanischen Fotografin, Video- und Performance-Künstlerin Teresa Margolles (Culiacán, 1963) drehen sich um Themen wie Tod, Gewalt und soziale
Ausgrenzung. Seit Beginn der 1990er Jahre arbeitet Margolles auch in der AutopsieAbteilung der forensischen Medizin in Mexiko City, wo täglich zahlreiche, meist anonyme Opfer gewalttätiger Verbrechen eingeliefert werden. Ihre Arbeiten folgen einem
minimalistischen Ansatz und entstehen vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund.
Seit 2005 beschäftigt sich die Künstlerin mit der extremen Gewalt in Mexiko und dem
Drogenkrieg, welcher hier tobt. Ihre wichtigsten Einzelausstellungen: Migros Museum
für Gegenwartskunst, Zürich (2014); Fridericianum, Kassel (2010); Venice Biennale
(2009); Kunsthalle Krems, Krems an der Donau, Österreich (2008); Guggenheim Museum, New York (2005); Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main (2004).
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14. Manifesta 11 Vorstand & Ehrenkomitee
Manifesta 11 Vorstand
Hedwig Fijen, Direktorin, Manifesta (Vorsitz)
Peter Haerle, Direktor Kultur, Stadt Zürich (Stellvertretender Vorsitz)
Peter Paul Kainrath, Kulturproduzent und stellvertretender Direktor, Manifesta (Finanzdirektor)
Christian Brändle, Direktor, Museum für Gestaltung Zurich
Gijs van Tuyl, Vorstandsmitglied Manifesta, Gründungsdirektor Kunstmuseum Wolfsburg und ehemaliger Direktor Stedelijk Museum
Norbert Müller, Stabschef Projektstab Stadtrat, Stadt Zürich
Hans Jürg Schürmann, Rechtsanwalt, CMS von Erlach Poncet Ltd
Paul Mosterd, stellvertretender Direktor, De Nieuwe Kerk und Hermitage Amsterdam
Manifesta 11 Ehrenkomitee
Alain Berset, Bundesrat, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern
EDI
Ihre Exzellenz Anne Elisabeth Luwema, Botschafterin des Königreichs der
Niederlande
Jacqueline Fehr, Regierungsrätin, Vorsteherin der Direktion der Justiz und des
Innern des Kantons Zürich
Carmen Walker Späh, Regierungsrätin, Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion des
Kantons Zürich
Corine Mauch, Stadtpräsidentin, Stadt Zürich
Michael Künzle, Stadtpräsident, Stadt Winterthur
Prof. Michael Hengartner, Rektor, Universität Zürich
Prof. Dr. Thomas Meier, Rektor, Zürcher Hochschule der Künste - ZHdK
Charles Beer, Präsident, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung
Prof. Dr. Peter Nobel, Rechtsanwalt, Nobel & Hug - Rechtsanwälte
Prof. Peter von Matt, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller, Universität Zürich
Marcel Meili, Geschäftsinhaber, Meili & Peter Architekten AG
Roger de Weck, Generaldirektor, SRG SSR
Hedy Graber, Leiterin, Direktion Kultur und Soziales, Migros-Genossenschafts-Bund
Ricardo Cabanas, Ehemaliger Fussballspieler
Maja Hoffmann, Gründerin und Präsidentin, LUMA Foundation
Thomas Hirschhorn, Schweizer Künstler
Barbara Frey, Intendantin, Schauspielhaus Zürich AG
Bice Curiger, Kuratorin und Verlegerin, Zürich und Arles
Dr. Charlotte von Koerber, Kunsthistorikerin und Sammlerin
Brigit Wehrli-Schindler, Soziologin, ehemalige Direktorin der Stadtentwicklung
Zürich
Pipilotti Rist, Schweizer Künstlerin
Olivier Mosset, Schweizer Künstler
Ellen Ringier, Ehemaliges Mitglied des Vorstands und Präsidentin diverser kultureller
Einrichtungen
Sabine Parenti, Patronin
Cristina Bechtler, Verlegerin und Sammlerin
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Manifesta 11 Zürich 11.6.–18.9.2016
www.manifesta11.org / www.manifesta.org
Kontakt
Nora Hauswirth, Nationale Pressebeauftragte
+41 (0)43 321 30 37 /+41 (0)79 613 92 12
Email: [email protected]
Kathrin Luz, Deutsche & Österreichische Pressebeauftragte
Email: [email protected]
Rhiannon Pickles PR, Eveliina Petäjäaho International Press Officer
[email protected]
+31 644 52 40 85
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