Programmheft
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Programmheft
a -w a ▶ ▶ h n a ec b h an a o m t a ▶ es ter rad a nur ▶ ay min s a ▶ yl e v y ▶ m i t o ur i a m kan . 2 2 7. 5 . 2 2 7 tickets ▶ 0361 ele.de i p s t s e f a v w w w. a c h a erfurt achavaאחווה achava festspiele thüringen d om ▶ h e i z w e r k ▶ s y n a g o g e n ▶ p e t e r s k i r c h e ▶ b a r o c k s a a l 1 — 11 september 2016 Es freut mich sehr, dass in diesem Jahr erneut die ACHAVA Festspiele stattfinden und auf dem besten Weg sind, sich fest im thüringischen Kulturkalender und darüber hinaus zu etablieren! bringen – all dies trägt in diesen Zeiten, in denen sich die Bürger unseres Landes neu über ihr Zusammenleben verständigen müssen, zum gesellschaftlichen Frieden bei. Mit ihrer Mischung aus Konzerten, Ausstellungen, Lesungen, Diskussionen und Führungen und ihrem interreligiösen Ansatz sind die ACHAVA Festspiele einzigartig. Egal welcher Religion wir angehören oder ob wir keiner Religion angehören, dürfen wir in den zahlreichen Veranstaltungen Gemeinsamkeiten entdecken, über unsere Unterschiede reflektieren und sehr viel lernen. Es muss in unser aller Sinne sein, dass Festspiele wie ACHAVA Erfolg haben und viele Jahre stattfinden können. Für den Zentralrat der Juden in Deutschland war es selbstverständlich, erneut die Schirmherrschaft zu übernehmen. Unsere Gesellschaft braucht Räume der interreligiösen Begegnung im brüderlichen Geist. Ob es nun Führungen durch Kirchen, Moscheen oder Synagogen sind, eine Ausstellung, die die kostbaren Erinnerungen unserer Zeitzeugen wahrt oder Diskussionen mit Experten, die vielen von uns »den großen Unbekannten«, den Islam näher Daher danke ich den Veranstaltern von ganzem Herzen für ihr außerordentliches Engagement und wünsche den hoffentlich zahlreichen Besuchern höchst vergnügliche, spannende und anregende Tage! Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Darüber hinaus setzt das ACHAVA Festspiele Zeichen für den interreligiösen und interkulturellen Dialog. Diese Ausrichtung halte ich für besonders wichtig, denn sie fördert das brüderliche und friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, religiöser und weltanschaulicher Überzeugungen und Traditionen. Damit ist das ACHAVA Festspiele an seinen Spielstätten in der Landeshauptstadt eine Stimme der Humanität und die kulturvolle und kulturelle Antwort der Zivilgesellschaft auf Intoleranz und Ausgrenzung. Die ACHAVA Festspiele sind Ausdruck für das moderne und weltoffene Thüringen. Das Festival setzt jüdische Akzente und ist damit ein Symbol für wiedererwachtes jüdisches Leben in unserem Freistaat. Von dem Reichtum jüdischer Kultur in unserem Land zeugen die Alte Synagoge in Erfurt, die Mikwe und der Erfurter Goldschatz. Auch vor diesem Hintergrund leistet das Festival einen wichtigen Beitrag im Austausch der Kulturen. Ich danke allen Organisatoren, Helferinnen und Helfern, die mit viel Fleiß dieses wichtige Kulturereignis vorbereitet haben. Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen ein jahr nach der fulminanten premiere laden die thüringer achava festspiele erneut zu einem vielfältigen und hochkarätigen programm mit konzerten, diskussionen, ausstellungen, führungen und begegnungen aller art ein. Im Mittelpunkt des ACHAVA-Konzepts steht der Dialog-Gedanke: Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und vor allem zwischen Religionen. Auch wenn wir sehr unterschiedlich sind, können und sollen wir trotzdem friedlich zusammen leben. Ein Dialog kann uns allerdings nur weiterbringen, wenn auch bestehende Probleme und Spannungen thematisiert werden. Dabei sollen nicht die Religionen selbst eine Messlatte sein – keine von ihnen hat die Wahrheit für sich gepachtet – sondern einzig und alleine die Würde des Menschen, die die Grundlage unserer Verfassung ist. Daran müssen © guido werner, © ksw © staatskanzlei Die Erfurter ACHAVA Festspiele sind nach ihrer Premiere im vergangenen Jahr aus dem Thüringer Kulturkalender nicht mehr wegzudenken, denn sie geben wichtige Impulse für unsere weltoffene Gesellschaft. Toleranz und Verständigung sind die Säulen des Festivals, das damit Zeichen für gegenseitigen Respekt setzt. »Achava« – dieses hebräische Wort bedeutet »Brüderlichkeit« und Brüderlichkeit ist die Grundlage für unser humanistisches Handeln. © andreas kneitz / zentralrat der juden HERZLICH WILLKOMMEN sich auch die religiösen Ansichten beurteilen und kritisieren lassen. Ein interreligiöser Dialog hat daher nur Sinn, wenn er Kritik von einem humanistischen Standpunkt zulässt. Das Motto der ACHAVA Festspiele ist dem Buch des Propheten Micha entnommen: »Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken.« Diese Friedensvision erscheint einfach, ist aber anscheinend nicht selbstverständlich in einer Welt, in der ständig versucht wird, einander seinen Glauben, seine Meinung und Lebensweise als einzig richtige aufzuzwingen. Deswegen planen wir, neben einigen konzertanten Highlights mit Programmen interkulturellen Inhalts, mehrere Veranstaltungen, die zum Denken und Nachdenken anregen sollen und – im Idealfall – Vorurteile, Angst und Hass durch Wissen und gegenseitige Verständigung ersetzen sollen. Auch die Musik als eine universelle Sprache, die zum gemeinsamen Singen und Tanzen anregt, kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Martin Kranz – Intendant Prof. Dr. Jascha Nemtsov – Künstlerischer Leiter Hellmut Seemann – Vorstandsvorsitzender ACHAVA e. V. ERÖFFNUNG DER ACHAVA FESTSPIELE 2016 s wie aus s u n e g k i s »Mu kenen Welt.« n einer versu he rundschau nisc © ALI T ASKIRAN © stadtverwaltung erfurt Do, 1. September ▶ ab 19 Uhr ››› köl ▶ 20 Uhr ▶ 19 Uhr un-er-setz-bar. begegnung yasmin levy mit überlebenden ▶ 22 Uhr thüringen tanzt sephardisch ausstellungseröffnung eröffnungskonzert eröffnungsparty mit djane schuchi Das Zeugnis der letzten Überlebenden der nationalsozialistischen Vernichtung birgt eine große Chance. Ihre Botschaft – die Grundsolidarität des Menschen mit dem Menschen – ist die Substanz für eine weltoffene, menschliche Zukunft. Die Ausstellung von Annegret Schüle und Sophie Eckenstaler ist sieben Überlebenden und ihren Familien gewidmet: Esther Bejarano, Wolfgang Nossen, Günter Pappenheim, Éva Pusztai, Waltraud Reinhardt, Reinhard Schramm und Michaela Vidláková. Ihr Leben bezeugt verschiedene Dimensionen der nationalsozialistischen Verfolgung, des Widerstands und der Rettung. Eigens für die Ausstellung geführte Filminterviews und Fotografien berichten von der Kindheit, den Lagererfahrungen und dem Schicksal der Familien. In der Ausstellung formulieren die Überlebenden ihr Vermächtnis an die nachfolgenden Generationen. Ladino ist die Sprache der sephardischen Juden und reicht bis ins Spanien des 15. Jahrhunderts zurück. Über die Generationen vermischte sie sich mit arabischen, griechischen, hebräischen und slawischen Einflüssen und wurde meist mündlich überliefert. Aus dieser reichen Tradition lässt sich die international bekannte, mehrfach preisgekrönte, israelische Sängerin Yasmin Levy immer neu inspirieren. Ihre rauchig-sehnsüchtige Stimme ist expressiv und mitreißend. Ob Eigenkompositionen oder alte Wiegenlieder, mit Einflüssen aus Flamenco oder Tango – Yasmin Levy führt das musikalische Vermächtnis voller Leidenschaft in die Gegenwart. Sie schöpft aus einem umfangreichen Repertoire: Ihr Vater Yitzhak Levy arbeitete als Komponist und Kantor und war führend im Erforschen und Archivieren dieses jüdisch-spanischen Erbes. In einem Interview sagte sie: »Ich singe Lieder aus einer Zeit, in der Muslime und Juden in Frieden lebten«. Das Alte Heizwerk in Erfurts Altstadt ist ein echter Geheimtipp. Es liegt zwar am Fuße des Petersberges, wird aber nur für ausgewählte Veranstaltungen genutzt. Das bedeutende Baudenkmal der Erfurter Industriegeschichte wurde 1915 als KohleKraftwerk für die umliegenden Industriebetriebe errichtet und später zum Heizwerk umgebaut. Zuletzt diente es dem OPTIMA Büromaschinenwerk und der Mikroelektronik Erfurt als zentrale Fernheizungsversorgung. Partner: Erinnerungsort Topf & Söhne ▶ Eintritt frei ▶ Kuratorenführungen mit Sophie Eckenstaler Sa, 3.9., 19 Uhr · So, 4.9., 18 Uhr · Sa, 10.9., 19 Uhr ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt ▶ Eintritt PK 1 30 Euro | ermäßigt 25 Euro PK 2 25 Euro | ermäßigt 15 Euro ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt Die ACHAVA Festspiele Thüringen laden in das beeindruckende Backsteingebäude zur Eröffnungsfeier. Nach dem Eröffnungskonzert wird das Industriedenkmal mit seiner Kathedralen-Atmosphäre zur Party-Location. ▶ Eintritt frei Die Bars sind geöffnet. ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt AYNUR HEVRA / TOGETHER Sa, 3. September ▶ 20 Uhr em kammermusikalischen ein nd Ba er ihr it m r nu Ay nt »So frö d weltmusikalischer Offenheit.« un on iti ad Tr r he isc rd ku n he isc Spiel zw ng ››› neue zürcher zeitu © KALAN MUSIC/LARA SAYILGAN-FABRIKA In der Türkei ist kurdische Musik noch immer eingeschränkt akzeptiert, aber die alevitisch-kurdische Sängerin Aynur Dogan hat geschafft, was vielen vorher nicht gelang. Sie tritt bei Konzerten auf und ihre Lieder werden sogar im Radio gespielt. Mittlerweile ist die Künstlerin in ganz Europa bekannt und wird auch zu vielen Festivals eingeladen. Ihre neueste Veröffentlichung »Hevra/Together« ist eine Zusammenarbeit mit dem großen spanischen Produzenten, Songwriter, Gitarristen und fünfmaligen Latin-Grammy-Gewinner Javier Limón. Das Ergebnis ist eine kunstvolle Verbindung von Flamenco und kurdischer Musik, die alle Grenzen überwindet. »Hevra« vereint die Farben des Ostens und des Westens und gibt ihnen einen gemeinsamen musikalischen Ausdruck. MIRIAM TOUKAN QUARTETOUKAN So, 4. September ▶ 19 Uhr Quartetoukan ist ein neues musikalisches Projekt, das Kulturen und Menschen durch Musik zusammenbringen soll. Das Programm kombiniert östliche und westliche Einflüsse und erzeugt damit eine seltene Begegnung der Dichtung von Haim Bialik und Texten des libanesischen Sängers Fairuz mit Flamenco, Klezmer und arabischer Volksmusik. Die herausragenden Arrangements wurden speziell für Quartetoukan geschrieben. Das Projekt entsprang einer Zusammenarbeit der vier Musiker Miriam Toukan (Gesang), Racheli Galay (Cello), Idan Toledano (Oud, Gitarre, Akkordeon) und Noa Vax (Schlagzeug). Hier verschmelzen verschiedene kulturelle Hintergründe zu einer faszinierenden musikalischen Reise durch das multikulturelle Israel. Aus dieser Reise stammt ein großer kultureller Reichtum – eine Basis für Zuhören, Dialog und menschliche Harmonie. ▶ Eintritt PK 1 25 Euro | ermäßigt 20 Euro PK 2 20 Euro | ermäßigt 15 Euro ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt ▶ Eintritt PK 1 25 Euro | ermäßigt 20 Euro PK 2 20 Euro | ermäßigt 15 Euro ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt A Crossroad Of Cultures… A-WA YEMEN-TEL AVIV Do, 8. September ▶ 20 Uhr »Habib Galbi« hat -Klicks… 3,5 Millionen Youtube Die Band A-WA besteht aus drei Schwestern – Tair, Liron und Tagel Haim – die das Lebensgefühl der Wüste und Jemenitische Folkmusik in einen urbanen Sound elektronischer Tanzmusik verwandeln. Zwei Jahre haben die Gesangstalente nach dem richtigen Material gesucht, bis sie auf ein ganzes Repertoire von Liebes- und Protestsongs stießen, die im jemenitisch-arabischen Dialekt vom Singer-Songwriter Shlomo Moaga’a in den 60er Jahren aufgenommen wurden. Ein Glückstreffer! Die jemenitischen Lieder, mit denen sie teilweise aufgewachsen waren, kombinierten sie mit zeitgenössischer Elektro- und Dance-Musik. So wurde Ihr Debütalbum ein voller Erfolg. ▶ Eintritt PK 1 25 Euro | ermäßigt 20 Euro PK 2 20 Euro | ermäßigt 15 Euro ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt HABANOT NECHAMA Fr, 9. September ▶ 20 Uhr l und u o S ie w iv s n e t »...so in e…« a g g e R ie w t h ic doch so le richten rger nach ››› nürnbe ▶ Eintritt PK 1 25 Euro | ermäßigt 20 Euro PK 2 20 Euro | ermäßigt 15 Euro ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt © LAVIOLA Das umwerfende Frauentrio aus Israel tritt nach vier Jahren erstmalig wieder gemeinsam in Deutschland auf. Den Namen HaBanot Nechama kann man in etwa mit »die Trostmädchen« übersetzen. Trotzdem alle drei MusikerInnen mit ihren eigenen Karrieren sehr beschäftigt sind, versuchen Sie immer wieder Zeit zu finden, auch zusammen Konzerte zu geben. Karolina Avratz stürmte mit ihren Soloalben die Israelischen Charts und gilt mittlerweile als unangefochtene Soul-Diva Israels. Yael Deckelbaum, die bereits seit vielen Jahren in der Folkmusik zuhause ist, ist die zweite Stimme von HaBanot Nechama. Auch ihre Soloalben sind ein voller Erfolg. Dana Adini, die u.a. mit der erfolgreichen Band Metropolin arbeitet, zu der auch Popikone Aviv Geffen gehört, ist im Musik und Schauspielbusiness erfolgreich. HaBanot Nechama sind in erster Linie eine Live-Band. Ihr Spielwitz, ihre energiegeladene Live-Show und ihre unverkennbaren Stimmen verzaubern seither ganz Israel und das Ausland. ESTER RADA Sa, 10. September ▶ 20 Uhr d einen dramatischen, un e m im st ul So le ol tv af kr e »Ester Rada hat ein .« ››› the guardian rt tie ek fl re te ich sch Ge re ih r eklektischen Stil, de © SHERBAN LUPU Der Sound der israelischen Sängerin mit äthiopischen Wurzeln spiegelt eine starke Reflektion ihres kulturellen Erbes wider. Ester Rada wuchs in einer stark religiösen jüdischen Familie im palästinensischen Westjordanland auf. Später findet sie in der Musik ein Ventil und einen Ausweg aus der Armut. Während sie in Israel eher als Schauspielerin bekannt ist, schoss ihre Debüt-Single »Life Happens« in die Charts. Daraus entstand ihr erstes Album »Ester Rada«, wo sich ihr Potential als Sängerin und Songwriterin umfassend zeigt. Seitdem tourt sie durch die USA und Europa, u.a. trat sie beim renommierten Glastonbury Festival in England auf. Alicia Keys beschrieb Ester mit »amazing«, als sie in Israel als ihre Vorband sang. Ihre Vorbilder und Inspiration sind schwarze Diven wie Lauryn Hill, Nina Simone oder Ella Fitzgerald. Ester Radas Stimme bereichert den Soul und Jazz um eine neue ganz einzigartige Nuance, indem sie gekonnt äthiopische Klänge mit Jazz, Funk, R&B sowie Soul und schwarzen Grooves mischt. ▶ Eintritt PK 1 25 Euro | ermäßigt 20 Euro PK 2 20 Euro | ermäßigt 15 Euro ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt STIMMEN DER WELT So, 11. September ▶ 19 Uhr byzantinische, armenische und synagogalgesänge Das Abschlusskonzert der ACHAVA Festspiele vereint traditionelle liturgische Musik von drei verschiedenen Konfessionen, die ursprünglich alle im heutigen Nahen Osten beheimatet waren: jüdische, byzantinische und armenische Musik. Auch wenn die Gesänge jeweils eine ganz eigene Prägung haben, gibt es auch viel Verbindendes: vor allem sind alle drei Traditionen rein vokal, das Benutzen von Musikinstrumenten ist in den Gottesdiensten nicht gestattet. Die älteste von ihnen ist die jüdische religiöse Musik, die ihren Ursprung in der Zeit des Jerusalemer Tempels hat. Die Motive der biblischen Kantillationen, mit denen in der Synagoge noch heute Texte der Hebräischen Bibel vorgetragen werden, wurden vermutlich schon in jener Zeit gesungen. Im Mittelalter wurde die Synagogenmusik in Europa durch melodische Elemente des deutschen Volkslieds bereichert, später kamen viele chassidische Melodien aus Osteuropa hinzu. Auch wenn die jüdische Musik ursprünglich einen ganz und gar orientalischen Stil pflegte – improvisationsartige einstimmige Gesänge ohne harmonische Begleitung –, wurde speziell im 20. Jahrhundert ein eigener Stil der Chormusik entwickelt, der Besonderheiten der jüdischen Tradition mit Formen der abendländischen Musikkultur verband. © STEFAN KRANZ MDR Rundfunkchor Dirigentin: Martina Batič (Slovenien) Solist: Liparit Avetisyan (Armenien) Auch die Musik der byzantinischen Kirche entwickelte sich jahrhundertelang in Form von einstimmigen Gesängen. Ein großer Teil des ältesten Repertoires wird auf den legendären Dichter und Komponisten Romanos Melodos zurückgeführt, der in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts am Hofe des Kaisers in Konstantinopel wirkte. Er stammte aus einer jüdischen Familie aus Syrien und wird heute in den christlich-orthodoxen Kirchen als Heiliger verehrt. Die byzantinische Musik ist genauso wie Synagogenmusik aufs engste dem Wort verknüpft und wird ausschließlich als Form des Gebets verstanden, als Mittel, dessen Ausdruck und Kraft optimal zu entfalten. Die zu Beginn des 4. Jahrhunderts gegründete armenische Kirche ist weltweit die älteste. Die eigene Kirche wurde zum Kernpunkt der armenischen Identität, die im Laufe der Jahrhunderte viele Eroberungen, Verfolgungen und schließlich den Genozid in der Türkei überstehen konnte. Die armenische Musiktradition wurde im 5. Jahrhundert angelegt, als die ersten religiösen Hymnen, Sharakans, komponiert wurden. Der Klassiker der armenischen Musik, Komitas (1869–1935), hat mit seiner Forschung und seinen eigenen Bearbeitungen entscheidend dazu beigetragen, dass diese alten Gesänge im 20. Jahrhundert zu einem neuen Leben erweckt wurden. Die armenische Musik bestand ebenso wie jüdische und byzantinische ursprünglich aus einstimmigen Gesängen, erst seit dem 19. Jahrhundert entstanden Kompositionen, die einen polyphonen Chorsatz benutzen. ▶ Eintritt PK 1 30 Euro | ermäßigt 25 Euro PK 2 25 Euro | ermäßigt 20 Euro ▶ Veranstaltungsort · Dom Sankt Marien Domstufen 1 · 99084 Erfurt TAG DER RELIGIONEN SYNAGOGEN, KIRCHEN, MOSCHEEN Fr, 2. September Juden, Christen und Muslime sehen in Abraham den Stammvater ihres Glaubens. Auf Spurensuche zu dieser gemeinsamen Herkunft begeben sich Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe acht und junge Erwachsene am 2. September 2016 in Erfurt. Durch Begegnungen und Gespräche mit Vertretern jüdischer, muslimischer, katholischer und evangelischer Gemeinden sollen Glaubensgrundlagen und die Zusammengehörigkeit der drei Weltreligionen nahe gebracht werden. Nach der Auftaktveranstaltung um 9.30 Uhr im Evangelischen Ratsgymnasium Erfurt machen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Station bei der Jüdischen Gemeinde in der Neuen Synagoge (Juri-Gagarin-Ring), im Islamischen Kulturzentrum (Leipziger Str.) und in der evangelischen Predigerkirche (Paulstr.). Gesprächspartner sind Benjamin Kochan, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Erfurt, Muhammad Khan, Sprecher des Islamischen Kulturzentrums Erfurt, Pater Jeremias Kiesl vom Augustiner-Orden Erfurt sowie Dr. Matthias Rein, Senior des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt. Organisiert und betreut wird der Projekttag von Pfarrer Heiko Ackermann, Schulseelsorger der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland, sowie Jürgen Junker, Leiter des Programms »Politische Bildung und demokratische Erziehung« der Schulstiftung. Der gemeinsame Abschluss findet gegen 14 Uhr im Kapitelsaal der Predigerkirche statt. ▶ Eintritt frei ▶ Treffpunkt · Ev. Ratsgymnasium Erfurt Aula, Meister-Eckehart-Str. 6, 99084 Erfurt ▶ Anmeldung [email protected] ▶ Teilnehmerzahl max. 90 ausstellungseröffnung Installation von und mit Etty BenZaken und Prof. Eitan Steinberg (Haifa, Israel) Design und Quilts: Etty BenZaken Musik und Sound Design: Eitan Steinberg Große Seidenquilts, die an Vorhänge einer Synagoge oder große Amulette erinnern, laden zum Lesen ein. Die Texte sind nicht nur Bibelsprüche, sondern auch handgeschriebene persönliche Erinnerungen, erzählt von verschiedenen Menschen, die teilweise bereits verstorben sind. Untermalt wird die Installation mit Musik von Eitan Steinberg, in die Stimmen eingewoben sind, die bereits vor bis zu 50 Jahren aufgezeichnet wurden. Obwohl ein Großteil der Texte in Hebräisch geschrieben ist und die meisten dieser Geschichten sich auf den Holocaust beziehen, ist diese Installation den menschlichen Erinnerungen allgemein gewidmet. Die Besucher werden motiviert, ihre eigene Vergangenheit in die Gegenwart zu holen und somit ihr Herz für den Reichtum menschlicher Schicksale und Geschichten zu öffnen. Die Künstler wollen der Wanderausstellung an jedem Ort einen weiteren Quilt und neue Stimmen hinzufügen, die speziell auf jeden Ausstellungsort abgestimmt werden, so dass die Ausstellung praktisch endlos erweitert und fortgesetzt werden kann. Prof. Eitan Steinberg ist einer von Israels bekanntesten Komponisten und erhielt bereits mehrere internationale Auszeichnungen. Seine Arbeiten sind inspiriert von folkloristischer und früher Musik, verbunden mit dem Gebrauch von Sprache, Text und Stimme. Er ist Professor für Musik an der Universität von Haifa, wo er jüdische und arabische Studenten unterrichtet. ▶ 18 Uhr vielsprachiger glaube ▶ 21 Uhr konzert »per la vita« religiöse welten – ein zusammentreffen zum sonnenuntergang esther bejarano & microphone mafia, übergabe des jochen-bock-preises 2015 Vertreter aus verschiedenen Weltreligionen lesen in ihren Sprachen aus ihren Büchern (ca. 45 min) Esther Bejarano ist 91 Jahre alt und macht gemeinsam mit der Kölner Band Microphone Mafia HipHop. Esther Bejarano hat als Akkordeonspielerin im Mädchenorchester im Konzentrationslager von Auschwitz überlebt. Nach Verschleppung und Flucht erlebte sie am 3. Mai 1945 in Lübz die Befreiung durch die Rote Armee. Nachdem sie einige Zeit in Israel lebte, kehrte sie nach Deutschland zurück und engagiert sich nun gegen Rechtsradikalismus und für Verständigung. Christentum (Latein, Deutsch), Judentum (Hebräisch), Islam (Arabisch), Buddismus (Mantras in Sanskrit) Musik: Stefan Schmidt, Gitarre; Mykyta Sierov, Oboe ▶ Eintritt frei ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt ▶ 19 Uhr shabbat g’ttesdienst ▶ Eintritt frei ▶ Veranstaltungsort · Neue Synagoge Juri-Gagarin-Ring 16 · 99084 Erfurt In Hamburg gründete sie Anfang der 1980er die Musikgruppe Coincidence. Im Juni 2009 veröffentlichte sie mit ihren Kindern Edna und Joram und der Band Microphone Mafia – einer der ältesten aktiven Hip-Hop-Acts – das gemeinsames Album »Per la Vita« (»Für das Leben«), mit dem sie auch heute noch tourt, um gegen Ausgrenzung, Rassismus oder Gewalt anzusingen. © URI RUBINSTEIN »auf abrahams spuren« – begegnung in stationen ▶ 17 Uhr amulet for the widening of the heart Etty BenZaken ist Sängerin, Autorin und interdisziplinäre Künstlerin. Sie hat mehrere zweisprachige (hebräisch-arabisch) Theaterstücke sowie Bücher geschrieben und vier CDs veröffentlicht, u.a. mit zeitgenössischen Stücken, die speziell für ihre Stimme komponiert wurden. Außerdem kreiert sie große Quilts, mit denen sie den interkulturellen Dialog fördert. Beauftragt und unterstützt vom The Van Leer Jerusalem Institute, Jerusalem ▶ Eintritt frei ▶ Veranstaltungsort · Kleine Synagoge An Der Stadtmünze 4 · 99084 Erfurt ▶ Öffnungszeiten Mo geschlossen, Di –S0 11–18 Uhr © BORIS HAJDOKUVIĆ ▶ 9.30 – 14 Uhr schülerprogramm ▶ Eintritt PK 1 15 Euro | ermäßigt 10 Euro PK 2 10 Euro | ermäßigt 5 Euro ▶ Veranstaltungsort · Heizwerk Maximilian-Welsch-Str. 6 · 99084 Erfurt SHUK ACHAVA »Shuk« bedeutet »Markt«, nur dass dieses Wort einem orientalischen Markt, wie er in Israel oder den meisten arabischen Ländern zu finden ist, nicht gerecht wird. Hier findet man einfach alles. An vielen Ständen oder überdachten Markthallen gibt es Obst und Gemüse, kleine Garküchen, Gewürze, Textilien, Haushaltswaren und vieles mehr. Der SHUK ACHAVA möchte etwas von diesem Lebensgefühl vermitteln und gleichzeitig den Dialog der Kulturen und Religionen vertiefen. Im Programm stehen kulturelle Darbietungen von Kabarett bis Klassik, die Eröffnung der Ausstellung »Israelis & Deutsche«, Podiumsdiskussionen, kulinarische Genüsse aus aller Welt und natürlich viele Aktivitäten und Darbietungen für Kinder und Familien. Zudem erwarten die Besucher verschiedene Informationsstände von Verlagen, Institutionen, Religionsgemeinschaften und natürlich auch ein gastronomisches Angebot. Der Hausherr Christian Carius (Präsident des Thüringer Landtags) begrüßt die Ehrengäste: Bodo Ramelow Ministerpräsident des Freistaats Thüringen Prof. Dr. Reinhard Schramm Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen Franziska Schmidtke Vorsitzende der Deutsch Israelischen Gesellschaft DIG, Arbeitsgemeinschaft Erfurt Dr. Alexandra Nocke Kuratorin der Ausstellung »Israelis & Deutsche. Die Ausstellung« ▶ Eintritt frei ▶ Veranstaltungsort · Thüringer Landtag Jürgen-Fuchs-Straße 1 · 99096 Erfurt © DAVID CAMPESINO © ALF JAKUBSKI © STEFAN KRANZ © GUIDO WERNER Sa, 3. September ▶ 9– 20 Uhr ▶ Thüringer Landtag israel – anders kennenlernen ▶ 9 Uhr ▶ Plenarsaal Eröffnung durch den Landtagspräsidenten ▶ 9.30 – 10 Uhr ▶ Plenarsaal Eröffnungsvortrag »Real life in Israel« Ruth Kinet (Autorin/Journalistin) ▶ 10 –11 Uhr ▶ Plenarsaal Vortrag »Das politische System Israels« Dr. Sebastian Engelbrecht (Journalist/Autor) ▶ 11 –12 Uhr ▶ Plenarsaal »Ein israelischer Anwalt vertritt Palästinenser« Dan Assan (Tel Aviv, Israel), Vorsitzender der Israelisch-Deutschen Juristenvereinigung Vortrag mit anschließender Diskussion ▶ 12 Uhr ▶ Restaurant Mittagessen Anmeldung mit Angabe Name und Anschrift unter: [email protected] einzelveranstaltungen ▶ 13 Uhr ▶ Plenarsaal Eröffnung SHUK ACHAVA & Ausstellung »Israelis & Deutsche. Die Ausstellung« ▶ 13.30 Uhr ▶ Ausstellungsfläche Führung durch die Ausstellung »Israelis & Deutsche. Die Ausstellung« Dr. Alexandra Nocke, Ausstellungskuratorin ▶ 14 Uhr ▶ Plenarsaal Anna Mateur & The Beuys (Dresden) Musikkabarett ▶ 14 Uhr ▶ Raum F125/125a Brückenbauer im Gespräch »Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft« Podiumsdiskussion ▶ 15.30 Uhr ▶ Plenarsaal »Politik und Bürger – Brückenbauen erforderlich?« Podiumsdiskussion ▶ 17 Uhr ▶ Plenarsaal Criss Cross Strings Friedemann Eichhorn & Friends Special Guest: Jascha Nemtsov – Piano kinderprogramm ▶ 14 Uhr ▶ Raum F 101 »Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor« Puppentheater, Theater Waidspeicher (für Kinder ab 8 Jahren) ▶ 14 – 18 Uhr ▶ Umfeld Raum F 101 Stände für Kinder mit Schminkstation und Bastelangebot ▶ 16 Uhr ▶ Raum F 101 »Der Froschkönig« Puppentheater, Theater Meiningen (für Kinder ab 4 Jahren) MARLENE DIETRICH UND JERUSALEMS BÜRGERMEISTER TEDDY KOLLEK, 1966 © MICHAEL MAOR KONRAD ADENAUER BESUCHT DAVID BEN-GURION, SDE BOKER, 1966 © MICHAEL MAOR Sa, 3. September ▶ 13 Uhr »israelis & deutsche. die ausstellung« ▶ 17 Uhr ▶ Raum F 101 »Im Galopp aus Ägypten« von und mit Myriam Halberstam Lesung für Kinder ab 4 Jahren ganztägig ▶ 14–18 Uhr Informationsstände der Fraktionen, Religionsgemeinschaften, Institutionen und Verlage ▶ 14–18 Uhr ▶ Restaurant, Innenhof Kulinarische Versorgung durch den Küchenmeister Olaf Pfotenhauer und einen israelischen Master Chef ▶ 16–18 Uhr ▶ Abgeordnetengebäude Führungen durch den Erinnerungsort Thüringer Landtag, ehem. Gestapo-Zelle musikalisches und kulinarisches finale ▶ 18 – 20 Uhr ▶ Innenhof Banda Internationale, 25 Musiker, 15 Nationen Drum Circle! ALLE können mitmachen! Schaukochen Frisches vom Grill ausstellungseröffnung »Wenn ein Israeli und ein Deutscher sich treffen, ist die Geschichte immer da« sagt die in Deutschland geborene israelische Schauspielerin Sara von Schwarze (1968) im Video-Interview. »Auch wenn wir miteinander schlafen, die Geschichte ist immer da.« Vor über 50 Jahren nahmen Deutschland und Israel, der Täter- und der Opferstaat, diplomatische Beziehungen auf. Viele Brücken sind in den vergangenen fünf Jahrzehnten gebaut worden. Ein vielfältiges und feinmaschiges Beziehungsgeflecht zwischen den Bürgern beider Länder entstand. Doch wer sind die Brückenbauer? Welche Gedanken und Gefühle bewegten sie? Dem geht die DeutschIsraelische Gesellschaft in ihrer Wanderausstellung »Israelis & Deutsche. Die Ausstellung« nach. Aktuelle Interviews, unbekannte historische Fotografien und neue literarische Quellen zeichnen in der Ausstellung die bewegte Geschichte der deutsch-israelischen Beziehungen nach. Die Foto-, Text- und Videodokumente lassen die zaghafte Annäherung von Deutschen und Israelis in den 1950er- und 1960er-Jahren ebenso fassbar werden wie die fast schon alltäglichen Kontakte auf kultureller, wirtschaftlicher oder sportlicher Ebene heute. Die Ausstellung nutzt eine narrative Erzählweise. Die gemeinsame Geschichte wird in die sechs Module Prolog, Kluft, Annäherung, Wegbereiter, Verbindungen und Herausforderungen gegliedert. Neben diesem inhaltlichen Erzählstrang zeichnen die Ausstellungsmacher die Chronologie der Ereignisse anhand von Marksteinen nach. Besucher können so unbekannte Facetten neu entdecken oder bekannte Momente in einem neuen Zusammenhang sehen. Eigens für die Ausstellung gestaltete Raum-Skulpturen machen die Geschichte visuell und akustisch erlebbar. Zur Visualisierung tragen historische Fotografien namhafter Chronisten bei. Aufnahmen des israelischen Magnum-Fotografen Micha Bar-Am sowie von David Rubinger und Vardi Kahana werden zum Teil erstmals in Deutschland zu sehen sein. Bisher unveröffentlichte private literarische Quellen wie Briefe eröffnen den Besuchern zusätzlich neue Perspektiven und gewähren Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt israelischer und deutscher Akteure. Sie rücken die Geschichten hinter der offiziellen Diplomatie-Geschichte stärker in den Vordergrund. Und sie geben den Blick frei für die vielschichtigen zwischenmenschlichen Beziehungen von Israelis und Deutschen – beginnend mit dem Kriegsende bis in die Gegenwart hinein. In zwölf Video-Interviews kommen des Weiteren Brückenbauer verschiedener Generationen aus Kultur und Politik zu Wort. ▶ Eintritt frei ▶ Öffnungszeiten 3. – 16. September 2016 Mo – Fr 8 – 18 Uhr (außer an Plenartagen) An Wochenenden nach Vereinbarung ▶ Veranstaltungsort · Thüringer Landtag Jürgen-Fuchs-Straße 1 · 99096 Erfurt www.israelis-und-deutsche.de EUROPÄISCHER TAG DER JÜDISCHEN KULTUR So, 4. September ▶ 10 – 17 Uhr Seit 1999 beteiligen sich jüdische und nichtjüdische Einrichtungen am Europäischen Tag der jüdischen Kultur. Dabei ist das Angebot an jedem ersten September des Jahres genreübergreifend und vielfältig. Mehr als 30 Länder bieten Themen aus Kunst, Religion und Wissenschaft an. Ernsthafte wie humorvolle Themen finden ihren Platz und versuchen, Alt und Jung für die faszinierende Welt der jüdischen Kultur zu begeistern. Im synagogenreichen Erfurt gestalten die Jüdische Gemeinde und das Netzwerk Jüdisches Leben Erfurt erstmals ein gemeinsames Programm in einer aktiven und zwei ehemaligen Synagogen sowie der mittelalterlichen Mikwe. ▶ Eintritt frei ▶ Veranstaltungsorte Alte Synagoge Waagegasse 8 · 99084 Erfurt Neue Synagoge Juri-Gagarin-Ring 16 · 99084 Erfurt Mikwe Kreuzgasse · 99084 Erfurt Kleine Synagoge An Der Stadtmünze 4 · 99084 Erfurt 10 – 12 Uhr ▶ Neue Synagoge Erfurts jüdische Gemeinde gestern und heute. Ein Gespräch mit Rabbiner Benjamin Kochan und dem Vorsitzenden der jüdischen Landesgemeinde Thüringens, Prof. Dr. Reinhard Schramm Alex Jacobowitz am Marimbaphon, ca. 20 min. 11 Uhr ▶ Mikwe Tahara! mit Franziska Bracharz 11 Uhr ▶ Innenhof Alte Synagoge Regenvariante: EG, Waagegasse 8 Alex Jacobowitz am Marimbaphon ca. 30 min. 11.30 Uhr ▶ Ausstellung ▶ Alte Synagoge Blitzlichtführungen 3 × 10 min. mit Julia Roos 12 Uhr ▶ vor der Mikwe Regenvariante: Brückenbogen Alex Jacobowitz am Marimbaphon ca. 30 min. 13 Uhr ▶ Kleine Synagoge Eröffnung Bücherflohmarkt 14 Uhr ▶ Alte Synagoge, OG Die Erfurter Hebräischen Handschriften Ines Beese, ca. 30 min 14.30 Uhr ▶ Alte Synagoge, OG Die Äsopschen Fabeln Annett Seibt und Coco Ruch 15.30 Uhr ▶ Kleine Synagoge Alex Jacobowitz am Marimbaphon ca. 30 min 16 Uhr ▶ Kleine Synagoge Workshop »Komm her –Schau hin – Mach mit!« Kleine Synagoge für Groß und Klein mit Stefan Helmuth, ca. 45 min 17 Uhr ▶ Alte Synagoge, OG Alex Jacobowitz am Marimbaphon ca. 30 min, Moderation: Dr. Anselm Hartinger Weitere aktuelle Informationen sind online unter juedisches-leben.erfurt.de/jl/de/index.html zu finden. TEL AVIV – SCHATZKÄSTCHEN UND NUSSSCHALE, DARIN DIE GANZE WELT So, 4. September ▶ 11 Uhr buchvorstellung von marko martin Wir tauchen ein in das legendäre Nachtleben, das Tel Aviv zu einem weltweiten »Hotspot« macht. Wir bekommen Antworten auf Fragen wie »weshalb gab Yossi Sarid, einst prominenter linksliberaler Oppositionsführer im Parlament, die Politik auf und veröffentlicht stattdessen Bücher und Kommentare, in denen er sich um die Zukunft sei- ner Stadt sorgt?« Und schließlich: Wer ist der alte weißhaarige Taxifahrer, der bei rasanter Fahrt und offenem Fenster »It’s now or never« singt und bei Wohlgefallen am Ende für 5 Euro eine selbstgebrannte CD nach hinten reicht? Wir nehmen teil an Marko Martins Friedens-Initiativen: Begegnungen, die dank seiner Präsenz Juden und Araber, Eritreer und Aschkenasim zusammenbrachten, komische Momente inklusive. Tel Aviv ist mehr als eine Stadt – Tel Aviv ist ein schräger Kosmos. Marko Martin verließ im Mai 1989 als Kriegsdienstverweigerer die DDR und lebt – sofern er sich nicht in Tel Aviv aufhält – als freier Schriftsteller und Publizist in Berlin. Sein publizistischer Fokus liegt auf Israel, Lateinamerika und Südostasien sowie bei Fragen der Menschenrechte im Zeitalter der Globalisierung. © PRIVAT Marko Martin, bester Kenner dieses globalen »hot spots«, nimmt uns mit auf seiner Stadttour der besonderen Art. Es ist eine wundervolle Liebeserklärung an eine wunderliche Stadt voller Geschichte und Geschichten, Begegnungen und Hinweisen. Wir begegnen unter anderem Simon, einem verwitwetem Opernfan, Rezeptionisten im Hotel Nordau, grundgütigem Auschwitz-Überlebender. Er fesselt den Autor und seine Tel-Aviver ClubFreunde – äthiopisch-irakisch-weißrussisch-argentinisch-stämmige Juden und Araber – mit seinen Erinnerungen derart, dass sie vergessen, am Morgen nach der Party zum Strand zu gehen. Wir besuchen die Strände der Stadt von Süd nach Nord – vom biblischen Jaffa, Heimat des ungehorsamen Propheten Jona, bis zum Strand der Orthodoxen, wo tagsüber ganzkörper-bekleidete Frauen und bärtige Männer baden, der in den Sommernächten aber zu einem fröhlichen Orgien-Raum wird. Er verfasste zahlreiche Essays, Reise-Reportagen und Literaturkritiken Zum Thema Tel Aviv erschien 2012 bereits ein Essayband »Kosmos Tel Aviv«. Eine Hymne an seine zweite Heimat. Moderation: Blanka Weber (Journalistin bei DRadio) ▶ Eintritt Abendkasse 5 Euro | ermäßigt 3 Euro ▶ Veranstaltungsort · Staatskanzlei, Regierungsstraße 73, Barocksaal, 1. OG, 99084 Erfurt GESPRÄCHE UNTER DEM FEIGENBAUM: DER TEMPELBERG Mo, 5. September ▶ 18 Uhr Der markante Hügel mit einem künstlichen Plateau im Südosten der Jerusalemer Altstadt, der in der christlichen Tradition »Tempelberg« genannt wird, ist wohl der umstrittenste heilige Ort der Welt. Seitdem dort vor fast 3000 Jahren der Salomonische Tempel errichtet wurde, ist dieser Ort der zentrale Bezugspunkt der jüdischen Religion. Später wurde ihm auch im Christentum und im Islam eine spirituelle Bedeutung beigemessen, da er mit wichtigen Episoden aus dem Leben von Jesu bzw. Mohammed in Verbindung gebracht wurde. Heute kommt es auf dem Tempelberg, der von einer religiös-islamischen Stiftung (Waqf) autonom verwaltet wird und für Nicht-Muslime nur eingeschränkt zugänglich ist, immer wieder zu Spannungen und Gewaltausbrüchen. Was sind die Gründe für diese Konflikte und wie kann ein friedliches Miteinander verschiedener Religionen an diesem Ort erreicht werden? Prof. Dr. Karl E. Grözinger Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft, Universität Potsdam Dr. Abdel-Hakim Ourghi Institut für Islamische Theologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg Dr. Sebastian Engelbrecht Journalist und Theologe, Deutschlandradio Moderation: Jascha Nemtsov (Künstlerischer Leiter der ACHAVA Festspiele Thüringen) und Martin Kranz (Intendant der ACHAVA Festspiele Thüringen) ▶ Eintritt Abendkasse 5 Euro | ermäßigt 3 Euro ▶ Veranstaltungsort · Staatskanzlei Regierungsstraße 73, Barocksaal, 1. OG 99084 Erfurt WOHIN WELT? KINO IM ERINNERUNGSORT TOPF & SÖHNE © PRIVAT Mo, 5. September ▶ 20 Uhr Mi, 7. September ▶ 20 Uhr leopold kozłowski-kleinman – sein leben und seine musik von düzen tekkal der letzte klezmer Filmdokumentation von Yale Strom, USA 1993, OmU (Polnisch, Jiddisch, Englisch), 83 min Der letzte Klezmer porträtiert einen der letzten echten Klezmer-Musiker Polens. Leopold Kozłowski-Kleinman wurde 1918 als Sohn einer bekannten Klezmer-Familie in Przemyślany geboren. Die Musik hat ihn auf der Flucht ebenso wie im Konzentrationslager am Leben gehalten. Yale Strom begleitet Kozłowski beim Unterricht junger Musiker, beim Dirigieren und mit Mitarbeitern des Jüdischen Theaters in Warschau. Gemeinsam begeben sie sich nach 50 Jahren in Kozłowskis Heimat und suchen die Orte auf, an denen Kozłowskis Vater, seine Mutter und sein Bruder ermordet worden sind. Tipp: Gesprächskonzert der Reihe »Hört die Zeugen« mit Leopold Kozłowski-Kleinman 6. Sep, 20 Uhr – Bitte umblättern Y ▶ Eintritt Abendkasse 5 Euro | ermäßigt 3 Euro ▶ Veranstaltungsort · Erinnerungsort Topf & Söhne Sorbenweg 7 · 99099 Erfurt © KASTNER PICHLER ARCHITEKTEN Programm aufgenommene Veranstaltungsreihe Wohin Welt? im Erinnerungsort Topf & Söhne reflektiert individuelle und kollektive Kulturen der Ethik und fragt nach dem Ideal des freien und verantwortungsbewussten Menschen. (Sophie Scholl im Gestapo-Verhör) und seiner Rolle in der Gesellschaft heute. © DÜZEN TEKKAL Woher gewinnt der moderne Mensch seinen moralischen Maßstab und was kann der Einzelne bewirken in einer Welt, in der staatliche Ordnungen übermächtig werden oder zerfallen, Regierungen angesichts der Krisen machtlos scheinen und Glauben zur Quelle von Gewalt wird? Die neu in das ACHAVA- háwar – meine reise in den genozid Filmdokumentation, Deutschland 2015, 101 min Einer der ältesten Religionsgemeinschaften der Welt droht die Vernichtung. HÁWAR (Hilfe!) erzählt von der Reise der Jesidin Düzen Tekkal und ihrem Vater Seyhmus zurück zu ihren Wurzeln, in den Nordirak. Dorthin, wo die Terrormiliz des Islamischen Staats unfassbare Gräueltaten verübt. Die Bilder und Propaganda-Videos der Täter kennt die ganze Welt. Dieser Dokumentarfilm zeigt die andere Seite, die noch nicht erzählt wurde: Der Genozid an den Jesiden. Ein Krieg, der keinen kalt lassen kann. Tipp: Podiumsgespräch der Reihe »Hört die Zeugen« mit Düzen Tekkal 9. Sep, 18 Uhr – Bitte umblättern Y ▶ Eintritt Abendkasse 5 Euro | ermäßigt 3 Euro ▶ Veranstaltungsort · Erinnerungsort Topf & Söhne Sorbenweg 7 · 99099 Erfurt Sa, 10. September ▶ 15 Uhr techniker der »endlösung« führung durch die dauerausstellung im erinnerungsort topf & söhne Die Ausstellung zeigt Schlüsseldokumente zum Holocaust aus dem Betriebsarchiv, aus Auschwitz und Moskau. Fotos und Sachzeugnisse dokumentieren die Firmengeschichte. Berichte von Häftlingen bezeugen, was den Menschen in Auschwitz angetan wurde. In Buchenwald 1997 geborgene Aschekapseln und die zu Lumpen zerschlissene letzte Habe von Häftlingen auf den Todesmärschen von Auschwitz-Birkenau nach Buchenwald werden als stumme Zeugnisse gezeigt. Auch die Nachgeschichte der Leugnung, Verdrängung und Strafverschonung sowie die späte und erkämpfte Erinnerung bis zur Eröffnung des Hauses werden thematisiert. ▶ Eintritt frei ▶ Veranstaltungsort · Erinnerungsort Topf & Söhne Sorbenweg 7 · 99099 Erfurt DIE PETERSKIRCHE: FÜHRUNGEN AN EINEM FASZINIERENDEN ORT Die Peterskirche ist einer der bedeutendsten romanischen Klosterbauten in Deutschland. Drei exklusive Führungen beschäftigen sich mit der archäologischen, kunsthistorischen und kirchengeschichtlichen Vergangenheit des Bauwerks. ▶ Eintritt Abendkasse 5 Euro | ermäßigt 3 Euro ▶ Treffpunkt · Peterskirche Petersberg · 99084 Erfurt STIFTUNG THÜRINGER SCHLÖSSER UND GÄRTEN Di, 6. September ▶ 17 Uhr Mi, 7. September ▶ 17 Uhr Do, 8. September ▶ 17 Uhr prof. dr. helmut-eberhard paulus prof. dr. dieter blume prof. dr. matthias werner Direktor der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten Professor für Kunstgeschichte des Mittelalters an der Friedrich-Schiller-Universität deutscher Historiker und profunder Kenner der Geschichte des Erfurter Petersberges denkmal-archäologische betrachtungen kunsthistorische betrachtungen kirchengeschichtliche betrachtungen ERFURTER RELIGIONSGESPRÄCHE: ISLAM – DER GROSSE UNBEKANNTE lamischen Werte das Ankommen in den säkularen Gesellschaften des Westens? Wie vereinbar sind das islamische Recht Scharia und der europäische Rechtstaat? Wie ist das Verhältnis zu Terror und Gewalt? Welche kulturellen, sozialen und politischen Bedingungen müssen erfüllt sein, damit der Islam eine Grundlage für die Integration der Zuwanderer sein kann? Ist der Islam eine hochspirituelle Religion oder eine politische Ideologie und Bedrohung für den Weltfrieden? Braucht der Islam eine Reformation, um in Wissen und Praxis einer Trennung von Religion und Politik aktiver Teil unserer Demokratie zu werden? Beeinträchtigt die Exklusivität der is- Diese und andere Fragen werden von anerkannten Experten auf eine sachliche, konstruktive und vorurteilsfreie Weise diskutiert. Die beiden Moderatoren werden auf achtsame Weise ihre jeweils eigene jüdische bzw. christliche Prägung in das Gespräch mit einfließen lassen. Die Reihe der Erfurter Religionsgespräche wird musikalisch von Alaa Zouiten an der Oud begleitet. Moderation: Thomas A. Seidel (Reformationsbeauftragter der Thüringer Staatskanzlei) und Jascha Nemtsov (künstlerischer Leiter der ACHAVA Festspiele ThüringenKozłowski) ▶ Eintritt Abendkasse 5 Euro | ermäßigt 3 Euro ▶ Veranstaltungsort · Peterskirche Petersberg · 99084 Erfurt © PETER GREWER © PRIVAT © CYRIL SCHIRMBECK In den letzten Jahren ist die Bedeutung des Islam im europäischen Leben und im öffentlichen Diskurs stark gestiegen. Auch die Zahl der Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland ist nicht zuletzt durch die jüngste Zuwanderung stark angewachsen. Die Debatten über den Islam werden äußerst kontrovers und emotional geführt und sind nicht selten durch Vorurteile geprägt. Di, 6. September ▶ 18 Uhr Mi, 7. September ▶ 18 Uhr Do, 8. September ▶ 18 Uhr dr. gerd r. puin dr. necla kelek prof. dr. mouhanad khorchide Das Phänomen Islam kann ohne seine Entstehungsgeschichte nicht verstanden werden. Dabei wird aber die traditionelle religiös-islamische Überlieferung nur selten hinterfragt. Der weltweit bekannte Koran-Experte Dr. Gerd R. Puin von der Universität des Saarlandes war der erste Nicht-Muslim, der in Saudi-Arabien islamische Religionswissenschaft studierte. Das wichtigste Projekt seines Lebens wurde dann die Erforschung der ältesten bislang bekannten Koran-Fragmente, die in Sana’a (Jemen) entdeckt wurden. Dabei wurden Erkenntnisse gewonnen, die dem etablierten Bild der Islam-Genese widersprechen und neue Perspektiven für das Verständnis dieser Religion eröffnen. Die in der Türkei geborene Sozialwissenschaftlerin und Publizistin ist eine der prominentesten islamischen Stimmen in Deutschland. Sie hat sich als Menschenrechtlerin und Kritikerin des autoritären Frauenbilds im traditionellen Islam einen Namen gemacht. Was muss getan werden, damit die Integration von Menschen mit archaischen Wertvorstellungen in die freiheitliche Grundordnung unserer Demokratie gelingen kann? Wie können die islamischen Werte in Einklang mit den demokratischen Errungenschaften der westlichen Gesellschaft gebracht werden? In seinem Buch »Islam ist Barmherzigkeit. Grundzüge einer modernen Religion« stellte Mouhanad Khorchide seine Zukunftsvision des Islam vor: Er liest den Koran aus historisch-kritischer Perspektive und interpretiert den Islam als eine humanistische Religion. Prof. Khorchide, der von den etablierten Islam-Verbänden angefeindet wird, lehrt islamische Religionspädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und leitet dort das Zentrum für Islamische Theologie, an dem künftige Religionslehrer für deutsche Schulen ausbildet werden. Er ist Mitbegründer des »Muslimischen Forums Deutschland«, das sich für das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen und für die Achtung der Menschenrechte, der Freiheit und der Demokratie einsetzt. wie ist der islam entstanden? Dr. Gerd R. Puin wurde 1940 in Königsberg/Ostpreußen geboren und wuchs in Bayern auf. Nach dem Studium der Islamwissenschaft, Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftspolitik verbrachte er sieben Monate in Riad/Saudi-Arabien. Nach der Promotion beschäftigte er sich intensiv mit Orientalistik und arabischen Handschriften. wie demokratiefähig ist der islam? Necla Kelek wurde in Istanbul geboren und lebt in Berlin. Sie hat Volkswirtschaftslehre und Soziologie studiert und wurde zum Dr. phil. promoviert. Ihre Bücher »Die fremde Braut«, »Die verlorenen Söhne«, »Bittersüße Heimat« und »Himmelsreise« haben die Debatte um Integration und den Islam in Deutschland nachhaltig geprägt. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2005 und zuletzt dem Freiheitspreis 2011. wie zukunftsfähig ist der islam? Mouhanad Khorchide ist in Beirut geboren und aufgewachsen in Saudi-Arabien. Er studierte islamische Theologie und Soziologie in Beirut und Wien. Seit 2010 ist er Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Münster. »HÖRT DIE ZEUGEN« Di, 6. September ▶ 20 Uhr gesprächskonzert »der letzte klezmer« mit leopold kozłowski-kleinman (polen), biograf jacek cygan (polen) und bernd karwen, übersetzung (polnisches kulturinstitut berlin – filiale leipzig) »Und man spielt so, wie das Herz schlägt.« Er gilt als einer der letzten noch lebenden wahren Klezmer: Leopold Kozłowski-Kleinman. Geboren 1923 nahe Lemberg, wächst »Poldek« in behüteter jüdischer Umgebung auf. Sein Leben bestand schon damals aus Musik, die den Kindern in die Wiege gelegt worden war: Der Großvater spielte vor Kaiser Franz Josef, der Vater vor polnischen Staatsgrößen, der Onkel Naftule Brandwein war später in den USA »der« Interpret für jüdische Musik. Es hätte alles so wunderbar sein können im Leben des kleinen Leopold. Der Vater plante ein eigenes Ensemble mit seinen Söhnen. Doch dann kam alles anders an jenem Tag 1941, als deutsche Soldaten einmarschierten. Leopold Kozłowski-Kleinman kann aus einem reichen und zugleich beschwerlichen Leben berichten, von Angst erfüllten Momenten und viel Glück im Unglück. Er überlebte eine Massenexekution und musste später unter makabren Umständen in einem Arbeitslager musizieren. Er spielte und spielte immer wieder jene Lieder, die er aus seiner Kindheit kannte. Es waren jiddische Texte und jüdische Musik: Das Lied von der »jiddischen Mame«, »Rozhinkes mit Mandlen« – Musik, mit der er anderen Mut machte und sich selbst Kraft gab, aber auch das Überleben sicherte. Es sind Geschichten aus einem langen Leben voller Verlust, Trauer, Schmerz, aber auch getragen von Freude und Hoffnung, vom Willen, die Geschichte seines Volkes als einer der wenigen Überlebenden zu erzählen. Er habe immer ein Credo beherzigt: »Noten muss man von sich fernhalten und das Instrument nah am Herzen.« Moderation: Blanka Weber (Journalistin bei DRadio) Tipp: Dokumentarfilm »Der letzte Klezmer. Leopold Kozłowski – Sein Leben und seine Musik.« 5. Sep, 20 Uhr – Bitte zurückblättern Z ▶ Eintritt 10 Euro | ermäßigt 7 Euro ▶ Veranstaltungsort · Staatskanzlei Regierungsstraße 73, Barocksaal, 1. OG 99084 Erfurt Ein Gespräch über den Takt des Lebens und die Größe eines Herzens. Sa, 10. September ▶ 18 Uhr Fr, 9. September ▶ 18 Uhr der lange weg der integration – jesiden in deutschland der lange weg nach europa. ein augenzeugenbericht düzen tekkal, seyhmus tekkal azedien al aquil (syrien) Düzen Tekkal erzählt von ihrem eigenen Werdegang und ihrer Emanzipation aus einem traditionellen Einwandererumfeld in einem sozialen Brennpunkt in Hannover. Im Gespräch mit ihrem Vater beschreibt sie, wie ihr mit Hilfe vieler engagierter Lehrer und Freunde, aber auch der Unterstützung ihrer bildungsfernen Eltern ein ungewöhnlicher Bildungsaufstieg gelang, sie studierte und die demokratischen Werte verinnerlichte. Als Minderheit in der Minderheit wurde sie schon früh mit Intoleranz und Anfeindungen konfrontiert – vor allem von muslimischer Seite. So lernte sie schnell, dass nur eine offene, liberale, plurale und werteorientierte Gesellschaft Freiheit und Gleichheit garantieren kann. Als Reporterin konfrontierte sie auch die jesidische Gemeinde öffentlich mit überholten Traditionen und Problemen und suchte den produktiven Konflikt. Daneben thematisiert Düzen Tekkal ist Kurdin, Jesidin und Deutsche. Die Fernsehjournalistin und Filmemacherin wurde 1978 als eines von elf Kindern einer jesidischen Einwandererfamilie in Hannover geboren. Schon als Dreijährige nahm sie ihr Vater in den niedersächsischen Landtag mit. Die Frage, wie Integration gelingen kann, beschäftigt sie seit vielen Jahren. Für ihre Reportage »Angst vor den neuen Nachbarn«, in der sie jugendliche Straftäter mit Migrationshintergrund porträtiert, erhielt sie 2010 den Bayerischen Filmpreis. 2015 erschien ihr Film »Háwar – Meine Reise in den Genozid. Moderation: Martin Kranz (Intendant der ACHAVA Festspiele Thüringen) Tipp: Dokumentarfilm von Düzen Tekkal »HÁWAR – meine Reise in den Genozid« 7. Sep, 20 Uhr – Bitte zurückblättern Z ▶ Eintritt Abendkasse 5 Euro | ermäßigt 3 Euro ▶ Veranstaltungsort · Alte Synagoge Waagegasse 8 · 99084 Erfurt © PRIVAT © MARKUS TEDESKINO sie in ihrem Buch »Deutschland ist bedroht. Warum wir jetzt unsere Werte verteidigen müssen« aber auch den neuerstarkten Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus und sieht in ihnen eine ähnliche Gefahr für eine offene Gesellschaft. Düzen Tekkals Analyse zielt auf die Feinde der Demokratie: Islamisten, Rechtspopulisten und Rechtsradikale, aber auch auf deren heimliche Unterstützer und Befürworter. Für sie sind demokratische Werte nichts Selbstverständliches, sondern müssen gelebt werden. Freiwillig verlassen die Wenigsten ihre Heimat und doch hat sich der Syrer Azedien Al Aquil alleine auf den gefährlichen Weg nach Europa gemacht, um dem Krieg in Syrien zu entkommen. Er hatte schon 5 Jahre Veterinärmedizin studiert, arbeitete dann aber in Jordanien und der Türkei als Kassierer, Rezeptionist und Ticketverkäufer, bevor er Deutschland erreichte. Der 28-jährige erzählt, wie er die Arbeit der Menschenschmuggler erlebte, von der Bootsfahrt über das Ägäische Meer und von der Angst und Unsicherheit auf der Reise in Ungewisse. Moderation: Blanka Weber (Journalistin bei DRadio) ▶ Eintritt Abendkasse 5 Euro | ermäßigt 3 Euro ▶ Veranstaltungsort · Alte Synagoge Waagegasse 8 · 99084 Erfurt KERZENSCHEINFÜHRUNG So, 4. September ▶ 21 Uhr & Sa, 10. September ▶ 22 Uhr Bei einer Kerzenscheinführung erleben Sie das Besondere dieses mehr als 900 Jahre alten Gebäudes. Sie erfahren Beeindruckendes über seine Nutzungsgeschichte und über die Ausstellung, die das Haus heute beherbergt. Dazu gehören romanische und gotische Schmuckelemente, Schriftrollen und Bücher, wegen ihrer Größe als Erfurter Riesen bezeichnet, sowie gotische Gold- und Silberschmiedearbeiten aus vergangenen Zeiten. Bei diesem Spaziergang durch die Jahrhunderte werden Sie sehen und hören, Repliken berühren und Essenzen des Mittelalters riechen. ▶ Eintritt Abendkasse 8 Euro | ermäßigt 5 Euro ▶ Teilnehmerzahl max.25 Personen ▶ Anmeldung erforderlich Tel 03 61 | 6 55 15 20 (Di – So, 10 – 18 Uhr) oder E-Mail: [email protected] ▶ Treffpunkt · Alte Synagoge Waagegasse 8 · 99084 Erfurt © STEFAN KRANZ Waren Sie schon einmal in einem Museum, wenn es eigentlich geschlossen hat? Kommen Sie zu einem einstündigen Entdeckungsrundgang in die Alte Synagoge Erfurt! SCHULE UND RELIGION © STEFAN KRANZ © MARKUS TEDESKINO Die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland offeriert Angebote für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene sowie Religionslehrer Do, 8. September ▶ ab 10 Uhr Do, 8. September ▶ 14 –17 Uhr Fr, 9. September ▶ 12.30 Uhr schüler führen schüler für religionslehrer Die Alte Synagoge und das jüdische Viertel des mittelalterlichen Erfurts können Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe vier bei Führungen am 8. September 2016 kennenlernen. Das Besondere daran: Sie werden von Schülerteams geführt. Gemeinsam wird die Alte Synagoge als älteste bis zum Dach erhaltene mittelalterliche Synagoge Europas erkundet. Der im Keller ausgestellte »Erfurter Schatz« wird ebenso besichtigt wie das nahe gelegene jüdische Ritualbad (Mikwe). Zudem führt der gemeinsame Weg entlang des Gera-Bogens um die Krämerbrücke. Im Kontext des Lutherdekaden-Themenjahres »Reformation und die Eine Welt« zum Thema: Islam – Der große Unbekannte »auf abrahams spuren« – gespräch in der schule stätten des jüdischen erbes Seit 2006 haben Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Ratsgymnasiums Erfurt in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland Erfahrungen in Synagogen-Führungen gesammelt. Ihr Wissen geben Teams aus den Klassenstufen neun und elf nun anlässlich der Achava Festspiele Thüringen weiter. ▶ Eintritt frei ▶ Termine (Führung ca. 1h) 10 Uhr (Grundschulen) 11 & 12 Uhr (Grund- & weiterführende Schulen) 13 Uhr (weiterführende Schulen) ▶ Anmeldung [email protected] ▶ Teilnehmerzahl max. 25 pro Führung ▶ Treffpunkt · Alte Synagoge Waagegasse 8 · 99084 Erfurt religionsunterrichte im dialog In einen Austausch über Religionsgrenzen hinweg treten am 8. September 2016 Lehrerinnen und Lehrer für evangelische, katholische und muslimische Religion sowie Ethik innerhalb der Erfurter Religionsgespräche 2016. Im Kontext des Lutherdekaden-Themenjahres »Reformation und die Eine Welt« wird der Islam Schwerpunktthema der Diskussionsrunde sein. Gesprächspartner und Referentinnen sind die Bildungsdezernentin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Oberkirchenrätin Martina Klein sowie Hanane El Boussadani, Koordinatorin der islamischen Religionslehrerausbildung der Universität Münster. düzen tekkal – meine reise in den genozid »Wir brauchen eine neue Wertedebatte, auch im Schulunterricht. Und es braucht einen Rahmen, in dem junge Menschen über Radikalisierung und die Lage in Krisenregionen sprechen können.« Das sagt Düzen Tekkal, deutsche Journalistin und Autorin und Jesidin mit kurdischer Abstammung. Am 9. September 2016 ist sie am Evangelischen Ratsgymnasium Erfurt in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland zu Gast, um mit Schülerinnen und Schülern ab Klassenstufe zehn über den Wert der Toleranz und die Situation der jesidischen Minderheit in der Türkei und im Irak zu sprechen. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland und der Schulbeauftragten der EKM für den Religionsunterricht (Propstei Eisenach-Erfurt), Katharina Passolt, organisiert und findet in Kooperation mit dem Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster statt. ▶ ▶ ▶ ▶ Eintritt frei Anmeldung [email protected] Teilnehmerzahl max. 60 Veranstaltungsort · Ev. Ratsgymnasium Erfurt Aula, Meister-Eckehart-Str. 1 · 99084 Erfurt ▶ Eintritt frei ▶ Anmeldung [email protected] ▶ Veranstaltungsort · Ev. Ratsgymnasium Erfurt Aula, Meister-Eckehart-Str. 1 · 99084 Erfurt MENSCHLICHER WERDEN. DIALOG DER ROSA-LUXEMBURG-STIFTUNG So, 11. September ▶ 11 Uhr ▶ Alte Synagoge »Der Mensch soll nicht vernünftiger, er soll menschlicher werden« – über Möglichkeiten und Schwierigkeiten von Mitmenschlichkeit heute. Özlem Nas Frauenbeauftragte der Schura Hamburg »Der Mensch soll nicht vernünftiger, er soll menschlicher werden«, heißt es bei Johann Gottfried Herder. Gerade diese Menschlichkeit wird gegenwärtig auf die Probe gestellt. In einem auf diesem Kontinent seit langem ungekannten Ausmaß treffen Menschen unterschiedlichster, nicht zuletzt auch religiös geprägter Kulturen aufeinander und haben sich auf ein Zusammenleben miteinander einzustellen. Wie kann ein menschliches Miteinander in Deutschland, in Europa gelingen? Was steht dem entgegen? Was heißt es, zu mehr Menschlichkeit beizutragen? Franz Segbers Christlicher Sozialethiker Diesen ebenso komplizierten wie aktuellen Fragestellungen will sich ein von der Rosa-Luxemburg- PodiumsteilnehmerInnen Michael Brie Philosoph, Rosa-Luxemburg-Stiftung Micha Brumlik Erziehungswissenschaftler und Publizist Stiftung initiiertes Panel widmen. Moderiert von Marion Brasch (Radio 1) werden VertreterInnen von Judentum, Christentum und Islam sowie des nichtreligiösen Sozialismus in ein Gespräch über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten von Mitmenschlichkeit unter heutigen Bedingungen eintreten. Moderation: Marion Brasch ( Journalistin, radioeins (RBB)) ▶ Eintritt frei ▶ Veranstaltungsort · Alte Synagoge Waagegasse 8 · 99084 Erfurt PARTNER ZENTRALRAT DER JUDEN IN DEUTSCHLAND Körperschaft des öffentlichen Rechts STIFTUNG THÜRINGER SCHLÖSSER UND GÄRTEN EVENT UND STUDIOTECHNIK GMBH tickets & information ▶ Tickethotline: + 49 (0) 3 61 | 227 5 227 ▶ Ticketshop: www.ticketshop-thueringen.de tickets spielstätten veranstalter Tickets erhalten Sie in allen Thüringer Vorverkaufsstellen und beim Ticketshop Thüringen sowie an der Abendkasse. Die Abendkasse öffnet jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Ermäßigte Eintrittskarten erhalten, gegen Vorlage des entsprechenden Nachweises, Schüler, Studenten, Senioren, Arbeitslose, Schwerbehinderte und Sozialhilfeempfänger. Erworbene Karten können nicht zurückgenommen werden. Für versäumte Vorstellungen kann kein Ersatz geleistet werden. alte synagoge ACHAVA e. V. Schwanseestraße 33 99423 Weimar einlass Waagegasse 8 · 99084 Erfurt barocksaal in der staatskanzlei Regierungsstraße 73, 1. OG · 99084 Erfurt dom sankt marien Domstufen 1 · 99084 Erfurt erinnerungsort topf & söhne Sorbenweg 7 · 99099 Erfurt ev. ratsgymnasium erfurt Meister-Eckehart-Str. 1 · 99084 Erfurt Ab 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Wir bitten um frühzeitiges Erscheinen und Ihr Verständnis für eventuelle Sicherheitskontrollen, die etwas Zeit in Anspruch nehmen. Einlass nach Veranstaltungsbeginn ist nur dann möglich, wenn die Veranstaltung dadurch nicht gestört wird. heizwerk parkmöglichkeiten Juri-Gagarin-Ring 16 · 99084 Erfurt Nutzen Sie, wenn möglich, öffentliche Verkehrsmittel oder parken Sie in einem der Parkhäuser am Stadtring (Kleine und Alte Synagoge, Erfurter Dom, Peterskirche) bzw. in der Tiefgarage am Theaterplatz 1 (Heizwerk). Maximilian-Welsch-Straße 6 · 99084 Erfurt kleine synagoge An der Stadtmünze 4 · 99084 Erfurt neue synagoge peterskirche Petersberg · 99084 Erfurt thüringer landtag Jürgen-Fuchs-Straße 1 · 99096 Erfurt Telefon: +49 (0) 36 43 | 77 69 41 E-Mail: [email protected] Martin Kranz Intendant ACHAVA Festspiele Thüringen Stellvertretender Vorsitzender ACHAVA e. V. Prof. Dr. Jascha Nemtsov Künstlerischer Leiter Stellvertretender Vorsitzender ACHAVA e. V. Hellmut Seemann Vorsitzender des Vorstands ACHAVA e. V. impressum V.i.S.d.P. Redaktion Gestaltung ACHAVA e. V. / Martin Kranz Angelika Kranz Goldwiege | Visuelle Projekte programmübersicht 2016 Do, 1. September 19 Uhr ▶ Heizwerk Ausstellungseröffnung »Un-er-setz-bar. Begegnungen mit Überlebenden« des Erinnerungsortes Topf & Söhne (Erfurt) mit Esther Bejarano, Ministerpräsident Bodo Ramelow und Oberbürgermeister Andreas Bausewein 20 Uhr ▶ Heizwerk Eröffnungskonzert Yasmin Levy So, 4. September 10– 17 Uhr ▶ diverse Orte in Erfurt Programm zum Europäischen Tag der Jüdischen Kultur. 11 Uhr ▶ Barocksaal in der Staatskanzlei »Tel Aviv – Schatzkästchen und Nussschale, darin die ganze Welt« von Marko Martin Buchvorstellung und Reisebericht 22 Uhr ▶ Heizwerk Eröffnungsparty 18 Uhr ▶ Heizwerk Kuratorenführung durch die Ausstellung »Un-er-setz-bar. Begegnung mit Überlebenden« Fr, 2. September 19 Uhr ▶ Heizwerk Konzert Miriam Toukan (Israel) – Quartetoukan Tag der Religionen 9.30 – 14 Uhr ▶ Ev. Ratsgymnasium Erfurt Auf Abrahams Spuren – Thüringer Schüler wandern durch Kirche, Moschee, Synagoge. Schülerprogramm 17 Uhr ▶ Kleine Synagoge Ausstellungseröffnung »Amulet for the Widening of the Heart« mit Etty BenZaken & Eitan Steinberg (Haifa/ Israel) 18 Uhr ▶ Heizwerk »Vielsprachiger Glaube« mit Juden, Christen, Sunniten, Schiiten, Jesiden, Aleviten, etc. Musik: Stefan Schmidt, Gitarre. Mykyta Sierov: Oboe. Meditative musikalische Lesung 19 Uhr ▶ Neue Synagoge Shabbat G’ttesdienst / Kabbalat Shabbat 21 Uhr ▶ Heizwerk Übergabe des »Jochen-Bock-Preises« an Esther Bejarano (Überlebende des Mädchenorchesters im KZ Auschwitz) durch Oberbürgermeister Andreas Bausewein. 21.15 Uhr ▶ Heizwerk Konzert »Per la vita« Esther Bejarano meets Microphone Mafia (Hip Hop) Sa, 3. September 9 –13 Uhr ▶ Thüringer Landtag Israel – anders kennenlernen (mit Anmeldung) 13 – 20 Uhr ▶ Thüringer Landtag Shuk Achava. Fest der Kulturen Ein Tag für Groß und Klein 13 Uhr ▶ Thüringer Landtag Vernissage »Israelis & Deutsche. Die Ausstellung« In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft 19 Uhr ▶ Heizwerk Kuratorenführung durch die Ausstellung »Un-er-setz-bar. Begegnung mit Überlebenden« 20 Uhr ▶ Heizwerk Konzert Aynur (Türkei) 21 Uhr ▶ Alte Synagoge Kerzenscheinführung Mo, 5. September 18 Uhr ▶ Barocksaal in der Staatskanzlei Der Tempelberg Gespräche unter dem Feigenbaum 20 Uhr ▶ Erinnerungsort Topf & Söhne »Der letzte Klezmer. Leopold Kozłowski – Sein Leben und seine Musik« FiImvorführung in der Reihe »Wohin Welt?« Di, 6. September 17 Uhr ▶ Peterskirche »Die Peterskirche – ein faszinierender Ort. Denkmalarchitektonische Betrachtungen« mit Prof. Dr. Helmut-Eberhard Paulus Sonderführung 18 Uhr ▶ Peterskirche »Islam. Der große Unbekannte. Wie ist der Islam entstanden?« mit Dr. Gerd Puin Erfurter Religionsgespräche 20 Uhr ▶ Barocksaal in der Staatskanzlei Konzert »Der letzte Klezmer« mit Leopold Kozłowski-Kleinmann (Polen), Biograf Jacek Cygan (Polen), Bernd Karwen (Polnisches Kulturinstitut) Gesprächskonzert in der Reihe »Hört die Zeugen« Mi, 7. September 17 Uhr ▶ Peterskirche »Die Peterskirche – ein faszinierender Ort. Kunsthistorische Betrachtungen« mit Prof. Dr. Dieter Blume Sonderführung 18 Uhr ▶ Peterskirche »Islam. Der große Unbekannte. Wie demokratiefähig ist der Islam?« mit Dr. Necla Kelek Erfurter Religionsgespräche 20 Uhr ▶ Erinnerungsort Topf & Söhne »HAWAR – meine Reise in den Genozid« von Düzen Tekkal Filmvorführung in der Reihe »Wohin, Welt?« TIPP: 24. thüringer tage der Do, 8. September 10 – 13 Uhr ▶ Alte Synagoge Stätten des jüdischen Erbes. Schüler führen Schüler 14 –17 Uhr ▶ Ev. Ratsgymnasium Erfurt Religionsunterrichte im Dialog Für Religionslehrer 17 Uhr ▶ Peterskirche »Die Peterskirche – ein faszinierender Ort. Kirchengeschichtliche Betrachtungen« mit Prof. Dr. Matthias Werner. Sonderführung 18 Uhr ▶ Peterskirche »Islam. Der große Unbekannte. Wie zukunftsfähig ist der Islam?« mit Prof. Dr. Mouhanad Khorchide Erfurter Religionsgespräche 20 Uhr ▶ Heizwerk Konzert A-WA (Israel/Jemen) Fr, 9. September 12.30 Uhr ▶ Ev. Ratsgymnasium Erfurt Düzen Tekkal – Meine Reise in den Genozid »Auf Abrahams Spuren« – Gespräch in der Schule 18 Uhr ▶ Alte Synagoge Hört die Zeugen – Der lange Weg der Integration. Jesiden in Deutschland. Podiumsgespräch mit Düzen Tekkal (Deutschland) und Seyhmus Tekkal (Türkei) 20 Uhr ▶ Heizwerk Konzert Habanot Nechama (Israel) Sa, 10. September 15 Uhr ▶ Erinnerungsort Topf & Söhne Sonderführung durch den Erinnerungsort 18 Uhr ▶ Alte Synagoge Hört die Zeugen – Der lange Weg nach Europa Podiumsgespräch mit Azedin Al Aquil (Syrien) 19 Uhr ▶ Heizwerk Kuratorenführung durch die Ausstellung »Un-er-setz-bar. Begegnung mit Überlebenden« 20 Uhr ▶ Heizwerk Konzert Ester Rada (Israel/Äthiopien) 22 Uhr ▶ Alte Synagoge Kerzenscheinführung So, 11. September 11 Uhr ▶ Alte Synagoge Menschlicher werden. Dialog der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Podiumsgespräch. Podium: Michael Brie, Micha Brumlik, Özlem Nas, Franz Segbers; Moderation: Marion Brasch 19 Uhr ▶ Dom Sankt Marien Abschlusskonzert Die Stimmen der Welt. Byzantinische, Armenische & Synagogalgesänge mit dem MDR Rundfunkchor Dirigentin: Martina Batič (Slovenien) Solist: Liparit Avetisyan (Armenien) jüdisch-israelischen kultur 14. Oktober – 19. November 2016 juedische-kulturtage-thueringen.de Das Programmheft finden Sie auch als Sonderbeilage in der TLZ, Thüringer Allgemeine und OTZ am 20. August 2016. Redaktioneller Stand vom 16. Juni 2016, Änderungen vorbehalten!