Vortrag Kaeltetechnik GT SGVC
Transcrição
Vortrag Kaeltetechnik GT SGVC
Pharmaceuticals Ökonomisch/Ökologische Bewertung der Kältebereitstellung für die Gefriertrocknung aus prozesstechnischer Sicht Dominik Bolten, F. Hoffmann-La Roche 1 Pharmaceuticals ► Gefriertrocknung in der Pharma Industrie Prozessbedingungen bei der Formulierung in der Pharma Warum der Vergleich flüssig N2 – Kompressionskältetechnik? Stand der Anlagentechnik heute Lösungen ohne halogenierte Kältemittel Ökologisch/ökonomische Bewertung beider Verfahren Umsetzung in der Praxis und weiteres Vorgehen 2 • Die zu trocknenden hochwertigen Pharmazeutika sind – in wässriger Lösung sehr instabil – temperaturempfindlich Pharmaceuticals Warum Einsatz der Gefriertrocknung in der Pharma-Industrie? • Es bestehen hohe Anforderungen an die kristalline Struktur des „Kuchens“ (Stichwort: Lösungseigenschaften) • Zur Erhaltung ihrer pharmazeutischen Wirkung scheiden andere Trocknungsverfahren aus • Die Lagerkosten sinken aufgrund reduzierter Kühlbedürfnisse während der Lagerung 3 Pharmaceuticals Gefriertrocknung in der Pharma Industrie ► Prozessbedingungen bei der Formulierung in der Pharma Warum der Vergleich flüssig N2 – Kompressionskältetechnik? Stand der Anlagentechnik heute Lösungen ohne halogenierte Kältemittel Ökologisch/ökonomische Bewertung beider Verfahren Umsetzung in der Praxis und weiteres Vorgehen 4 • Die Feuchte geht aus dem gefrorenen Produkt bei Temperaturen < 0°C und unter Vakuum (z.B. 3×10-3 mbar) direkt aus dem festen in den dampfförmigen Zustand über • Das Produkt muss durch Abkühlung auf Temperaturen < -50°C gefroren werden (die erforderliche Temperatur ist produktspezifisch und von der eutektischen Temperatur abhängig) Pharmaceuticals Die Gefriertrocknung ist eine Vakuumsublimationstrocknung • Einfrier- und Sublimationsgeschwindigkeit beeinflussen wesentlich die Trocknungszeit und kristalline Struktur des Produktes 5 Pharmaceuticals Der GT-Prozess im Zustandsdiagramm von Wasser AB Einfrieren BC Evakuieren CD Sublimieren DE Nachtrocknen K Kondensieren 6 • Die sich in wässriger Lösung befindenden Produkte sind in Vials abgefüllt • Die Vials werden auf die übereinander angeordneten Platten gestellt Pharmaceuticals Der Prozessverlauf in der Liquida Herstellung erfolgt diskontinuierlich in Kammertrocknern • Die Kühlung erfolgt dabei im Kontakt mit den gekühlten Platten • 1. Phase: Einfrieren des Produktes in den Vials auf < -50°C • 2. Phase: Durch Beheizung der Platten unter Vakuum erfolgt die Trocknung über Sublimation • 3. Phase: Nachtrocknung durch Erhöhung der Plattentemperatur (Desorption) • Die aus dem Produkt sublimierten Dämpfe kondensieren an dem gekühlten Kondensator zu Eis ► Es bestehen 2 Kühlaufgaben: - Kühlung der Platten - Kühlung des Kondensators 7 Pharmaceuticals Der Trocknungsprozess läuft in 3 Phasen ab Temperatur 1. Phase: Einfrieren bis auf -50 °C Produkttemperatur 2. Phase: Haupttrocknung durch Sublimation +20°C • dabei Evakuieren der Kammer bei p = 10^-3 mbar Absolutdruck • Zuführung der Sublimationswärme durch Beheizung der Platten 0°C • Temperatur am Eiskondensator: – 75 °C -20°C 3. Phase: Nachtrocknung -40°C • Entfernung von adsorptiv gebundenem Hydratwasser durch Erhöhung der Plattentemperatur auf +20°C -60°C • Dabei wird der Druck noch einmal um eine Potenz reduziert • Temperatur am Eiskondensor: -90°C -80°C -100°C Zeit Einfrieren Platte (Produkt) Haupttrocknung Kondensator Nachtrocknung 8 Pharmaceuticals Gefriertrocknung in der Pharma Industrie Prozessbedingungen bei der Formulierung in der Pharma ► Warum der Vergleich flüssig N2 – Kompressionskältetechnik? Stand der Anlagentechnik heute Lösungen ohne halogenierte Kältemittel Ökologisch/ökonomische Bewertung beider Verfahren Umsetzung in der Praxis und weiteres Vorgehen 9 Die Direktive K6 besagt, dass • ab Ende 2009 keine teilchlorierten Kältemittel (HFCKWs, z.B. R22) mehr verwendet werden dürfen (gesetzlicher Ausstiegstermin: Ende 2014) Pharmaceuticals Roche hat sich mit der Direktiven K6 zum Ausstieg aus der Verwendung halogenierter Kältemittel verpflichtet • ab Ende 2015 keine fluorierten Kältemittel (HFKWs, z.B. R134a) mehr verwendet werden dürfen (per Gesetz vorerst unbegrenzter Einsatz erlaubt) ► Für die Kälteanlagen der Gefriertrocknungsanlagen dürfen nur noch natürliche Kältemittel verwendet werden ► Es gibt zwei Alternativen für die GT: » Einsatz von flüssigem Stickstoff (LN2) » Kompressionskältetechnik auf Basis natürlicher Kältemittel 10 Ozonabbaupotential • Das aus den chlorierten Kältemitteln freigesetzte Chlor baut in der Stratosphäre Ozon ab • Der ODP -Wert (ODP = Ozone Depleting Potential) macht eine Aussage über das Ozonabbaupotential Pharmaceuticals Halogenierte Kältemittel tragen zum Abbau der Ozonschicht und zur globalen Erwärmung bei • ODP ist bezogen auf R 11 = 1 • Ziel: ODP = 0 Globale Erwärmung (Treibhauseffekt) • Die von der Erdoberfläche ausgesandten Wärmestrahlen werden von Treibhausgasen absorbiert, dadurch kommt es zur globalen Erwärmung der erdnahen Schicht • Der GWP Wert beschreibt das direkte Treibhauspotential eines Stoffes • GWP ist bezogen auf CO2 = 1 • Ziel: GWP = 0 bzw. so niedrig wie möglich • Der GWP Wert für fluorierte Kohlenwasserstoffe liegt um das 100 bis 10`000 fache höher als derjenige von CO2. 11 Pharmaceuticals Was ist zu tun? Ozonzersetzungspotential (ODP) und Treibhauspotential (GWP) von Kältemitteln 1.0 R12 0.9 0.8 ODP (R11=1) 0.7 0.6 0.5 Natürliche Kältemittel Fluorierte Kältemittel ODP = 0 GWP = 0 bzw. niedrig ODP = 0 GWP sehr hoch 0.4 0.3 0.2 0.1 H2O NH3 0.0 0 N2 CO2 1 R22 Propan 10 R134A 100 1000 R507 10000 R23 100000 GWP (CO2=1, 100a) 12 Thermodynamische Eigenschaften: • Die geforderten Temperaturen (-60°C Platte, -90°C Kondensator) müssen deutlich oberhalb des Kältemittel-Tripelpunktes liegen Pharmaceuticals Anforderungen an das zu verwendete Kältemittel Ökologische Eigenschaften: • Das Kältemittel muss die Direktive K6 erfüllen (natürliche Kältemittel, z.B. NH3, CO2, brennbare Gase) Sicherheitstechnische Eigenschaften: • Bei Einsatz brennbarer Kältemittel (ND-Stufe) soll der Dampfdruck möglichst über dem Atmosphärendruck liegen, um im Inneren der Anlage ein explosives Gemisch zu vermeiden 13 erfüllt Temperaturanforderungen nur teilweise erfüllt Temperaturanforderungen nicht Pharmaceuticals Welche Kältemittel sind zu wählen? Dampfdruck bei -60°C und -90°C unter Atmosphärendruck (Vakuum) Temperaturanforderungen erfüllt, Dampfdruck über Atmosphärendruck erfüllt Temperaturanforderungen nicht, niedriger Dampfdruck (Vakuum) 14 Pharmaceuticals Gefriertrocknung in der Pharma Industrie Prozessbedingungen bei der Formulierung in der Pharma Warum der Vergleich flüssig N2 – Kompressionskältetechnik? ► Stand der Anlagentechnik heute Lösungen ohne halogenierte Kältemittel Ökologisch/ökonomische Bewertung beider Verfahren Umsetzung in der Praxis und weiteres Vorgehen 15 Typische Kältemittel: • R 403B (R22/218/290) (56/39/5) ODP = 0.031 GWP = 3700 • HP 80 (R125/22/290) (60/38/2) ODP = 0.02 GWP = 2570 • R 404A (R125/143a134a) (44/52/4) ODP = 0 Pharmaceuticals Heute sind bei der GT hauptsächlich Kompressionskälteanlagen mit halogenierten Kältemitteln im Einsatz GWP = 3800 ► Indirekte Kühlung der Platten über ein Wärmeträgermedium (Silikonöl) ► Direktverdampfung am Kondensator ► 2-stufiger Kaltdampfprozess Vorteil dieser Technologie: ► Keine aufwendige Sicherheitstechnik erforderlich (NG Installation möglich) ► Die Kältemittel sind nicht brennbar 16 • Direktverdampfung des Kältemittels im Kondensator • Kühlung via Wärmeträgermedium in der GT- Kammer Pharmaceuticals Prinzipschaltbild – Kompressionskälteanlage nach Stand der Technik 17 Pharmaceuticals Gefriertrocknung in der Pharma Industrie Prozessbedingungen bei der Formulierung in der Pharma Warum der Vergleich flüssig N2 – Kompressionskältetechnik? Stand der Anlagentechnik heute ► Lösungen ohne halogenierte Kältemittel Ökologisch/ökonomische Bewertung beider Verfahren Umsetzung in der Praxis und weiteres Vorgehen 18 Pharmaceuticals Bei Verzicht auf halogenierte Kältemittel stehen zwei Lösungsvarianten für die Kältebereitstellung zur Auswahl: Variante 1: Einsatz von flüssig-N2 (LN2) als Kältemittel Variante 2: 2-stufige Kompressionskälteanlage auf Basis natürlicher Kältemittel (z.B. NH3-brennbares Kältemittel) 19 • Direktverdampfung von flüssig-N2 im Kondensator • Kühlung via Wärmeträgermedium in der GTKammer ohne Kompressionskälteanlage Pharmaceuticals Prinzipschaltbild Variante 1– Einsatz von flüssig N2 20 • Kühlung via Wärmeträgermedium im Kondensator • Kühlung via Wärmeträgermedium in der GT- Kammer Pharmaceuticals Prinzipschaltbild Variante 2 – Kompressionskälteanlage auf Basis natürlicher Kältemittel 21 Einsatz von flüssig-N2 als Kältemittel - Hohe Betriebskosten (können durch Einspeisung ins N2-Netz gesenkt werden) g n u t r e w e - ökologisch u. energetisch sehr ungünstige Lösung B e h e c d s i n e m + niedrige Investitionskosten s o s n a f o k m ö u + geringer Platzbedarf im Gebäude h e c n i s i e g h r o c l ü i l F o r k e ö d r e o f n i r 2-stufige Kompressionskälteanlage auf Basis natürlicher Kältemittel e e t g erforderlich (Ex-Installation der Kälteanlage) is - Hohe Sicherheitsstandards n u t h c a r t Investitionskosten B- eHohe - Leicht erhöhte Sicherheitstechnik wegen der erstickenden Wirkung von N2 Pharmaceuticals Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile: - Eigener Maschinenraum (Brandabschnitt) mit besonderen Ansprüchen erforderlich + niedrige Betriebskosten + ökologisch u. energetisch gute Lösung 22 Pharmaceuticals Gefriertrocknung in der Pharma Industrie Prozessbedingungen bei der Formulierung in der Pharma Warum der Vergleich flüssig N2 – Kompressionskältetechnik? Stand der Anlagentechnik heute Lösungen ohne halogenierte Kältemittel ► Ökologisch/ökonomische Bewertung beider Verfahren Umsetzung in der Praxis und weiteres Vorgehen 23 ⇨ Technisch- ökonomischer Vergleich (Wirtschaftlichkeitsbetrachtung) Pharmaceuticals Die ökonomisch, ökologische Bewertung umfasst zwei Betrachtungen: ⇨ Ganzheitliche ökologische Bewertung (TEWI-Vergleich) 24 Grundlagen: Pharmaceuticals Im Technisch- ökonomischen Vergleich wird die Wirtschaftlichkeit der beiden Varianten - Konventionelle Kompressionskälteanlage u. flüssig N2 Einsatz - verglichen • Zwei Kälteverbraucher: ⇨ Gefriertrocknungskammer Plattentemperatur: ⇨ Eis-Kondensator: Kondensatorschlange: Qo = 60 kW bei -60°C Qo = 5 kW bei -100°C • Der Vergleich beruht auf energetischer Bilanzierung der Verdampfung bzw. –Sublimation von Wasser • Die Investitionskosten für beide Varianten basieren auf aktuellen Angeboten • Für die Variante Kompressionskälteanlage wurde eine zweistufige Kaskade gewählt – HD-Stufe: Ammoniak (-38/+15°C) kondensierend an Kaltwasser – ND-Stufe: Ethylen (-100 bzw. -60/-35°C) 25 Kompressionskälteanlage: • Redundante Ausführung der Kälteanlage (2 komplette Kälteanlagen mit doppelt ausgeführten Verdichtern) Pharmaceuticals Basis für die Auslegung beider Varianten Flüssig N2 Anlage: • LN2-Tank wird vom N2-Lieferant gestellt • Lediglich bauseitig Fundamente und vakuumisolierte Leitung erforderlich • Keine redundante Ausführung 26 Pharmaceuticals Die Investitionskosten der beiden Varianten liegen weit auseinander Kompressionskälteanlage: Flüssig N2 Anlage: HD-Stufe ND-Stufe Kälteträgernetz Sylthermfüllung Summe pro Anlage 1‘000‘000.- CHF Kälteträgernetz Sylthermfüllung Betonsockel für N2-Tank Sicherheitseinrichtungen Summe für 2 Anlagen: 2‘000‘000.- CHF Summe: 400‘000.- CHF Sicherheitszuschlag: 100‘000.- CHF TOTAL: 500‘000.- CHF Containment für 2 Anlagen Lüftung Kühlwasseranschluss EMSR 2 Anlagen Hilfsmittel, Diverses Summe für 2 Anlagen: TOTAL für 2 Anlagen: 650‘000.- CHF 2‘650‘000.- CHF Hohe Investitionskosten Niedrige Investitionskosten 27 • Kompressionskälteanlage – Elektrische Energie der Verdichter – Kaltwasser Pharmaceuticals In der Betriebskostenanalyse zeigen sich ebenfalls deutliche Unterschiede beim Vergleich der beiden Verfahren • flüssig N2 Anlage – Flüssig N2 – LSVA Steuer für den Transport des flüssig N2 zum Werk (entfernungsabhängig) Die spezifischen Kosten pro kWh thermische Kälteleistung sprechen für sich: • LN2: 5.0 CHF/kWh* • Kompressionskälteanlage 0.7 CHF/kWh* LN2 hohe Betriebskosten Kompressionskälteanlage niedrige Betriebskosten 28 * bezogen auf den Referenzfall Pharmaceuticals Referenzfall (bezogen auf gewichtete, mittlere Jahresproduktionsrate) • Abzuscheidende Eismenge: 315 kg (max. 540 kg, min 205 kg) • Flüssig N2-Preis: 0.275 CHF/m3 Î Die Variante „Kompressionskälteanlage“ ist zu Beginn aufgrund der höheren Investitionssumme deutlich teurer Î Break even point bei 16 a Akummulierte Kosten (CHF) Î Im Betrachtungszeitraum von 15a ist die N2-Variante im Referenzfall unter den vorgegebenen Parametern günstiger 3'500'000 3'000'000 2'500'000 2'000'000 Kälteanlage 1'500'000 N2 Variante 1'000'000 500'000 0 0 5 10 15 20 Jahre (Diskontierung der Geldströme mit 6 % Verzinsung) 29 Bei Begrenzung des Bewertungszeitraumes auf < 15 a • stellt die flüssig N2-Variante selbst bei ⇨ grossen, abzuscheidenden Eismengen ⇨ massiver Preissteigerung für flüssig N2 oder ⇨ deutlich günstigerem Investitionsaufwand für die Kälteanlage Pharmaceuticals Fazit des Wirtschaftlichkeitsvergleich aus ökonomischer Sicht die günstigere Variante dar. Lässt man unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit längere Bewertungszeiträume (>15a) zu, so bietet die Kompressionskälteanlage finanzielle Vorteile. 30 Für die Bewertung der Umweltverträglichkeit einer Kälteanlage reicht der GWP-Wert (Global Warming Potential) des Kältemittels alleine nicht aus z.B. CO2 ⇨ GWP = 1 NH3 ⇨ GWP = 0 LN2 ⇨ GWP = 0 R 404A ⇨ GWP = 3260 Pharmaceuticals Für eine ganzheitlich - ökologische Bewertung ist eine umfassende Betrachtung erforderlich Es müssen zusätzliche Informationen hinsichtlich des Energieverbrauches der Kälteanlage berücksichtigt werden ⇨ Diese Anforderungen erfüllt die TEWI-Betrachtung 31 (TEWI = Total Equivalent Warming Impact in [kg CO2/a]) Pharmaceuticals Der TEWI Wert gibt an, um wieviel mal stärker oder schwächer eine bestimmte in die Atmosphäre emittierte Menge des Gases im Vergleich zur gleichen Menge CO2 zum Treibhauseffekt beiträgt TEWI = GWP *µL *mo + na* f *εK * Q0 direkter Anteil indirekter Anteil mit: GWP Treibhauspotential des Kältemittels [kg CO2/(kgKältemittel/a] µL mittlere jährliche Leckrate der Kälteanlage in % der Füllmenge [-] Mo Kältemittelfüllmenge [kg] na jährliche Betriebstunden [h/a] f = 0,688 Emission von CO2 und anderen Treibhausgasen bei der Energieerzeugung [kg CO2/kWh] εK Kälteleistungszahl, entspricht 1/COP Q0 Kälteleistung [kW] 32 • Beschränkt man die ökologische Bilanzierung auf die Produktionsstätten von Roche (sprich: Bilanzhülle um das Werk), so fällt die Bewertung sehr günstig aus ⇨ Pharmaceuticals Für eine ökologische Bewertung der Verwendung von flüssig N2 reicht die werksinterne Betrachtung nicht aus Dies würde einer ganzheitlich-ökologischen Bilanzierung allerdings nicht gerecht werden • Bezieht man die flüssig-N2 Erzeugung und den Transport mit in die ökologische Betrachtung ein, so wird die Ökobilanz und somit der TEWI-Wert deutlich ungünstiger • Bei kurzen Transportwegen vom Herstellungsort bis zur Roche Site verliert der Transportweg an Bedeutung 33 TEWI Kältemittel Prozent direkt indirekt total R404A 0.1 0.9 1 100 % LN2 0 1 1 537 % 2-stufig 0.05 0.95 1 89 % Pharmaceuticals TEWI-Vergleich verschiedener KältebereitstellungsTechnologien NH3 /Ethylen * geschätzte Leckrate bei R404a, NH3 /Ethylen von 5% ** beim indirekten TEWI von LN2 wurde die CO2 Emission bei der LN2 Herstellung berücksichtigt *** in allen Fällen wurde die gleiche thermische Kälteleistung zugrunde gelegt 34 • Bei Einsatz von LN2 ist der TEWI 5x schlechter als bei Betrieb einer heute üblichen Kompressionskälteanlage auf Basis halogenierter Kältemittel (z.B. R 404A) • Der TEWI-Wert einer 2-stufigen Kompressionskälteanlage auf Basis natürlicher Kältemittel (z.B. NH3/Ethylen) stellt die ökologisch günstigste Lösung dar Pharmaceuticals Fazit der ökologischen Bewertung Konflikt mit der Direktiven K6 • Die Verwendung von LN2 ist K6 konform, aber ökologisch ungünstig • Halogenierte Kältemittel, deren CO2 Bilanz günstiger als die von LN2 ist, sind gemäss der Direktiven K6 heute nicht mehr zulässig • Kompressionskälteanlagen auf Basis natürlicher Kältemittel sind heute noch nicht Stand der Technik! 35 Pharmaceuticals Gefriertrocknung in der Pharma Industrie Prozessbedingungen bei der Formulierung in der Pharma Warum der Vergleich flüssig N2 – Kompressionskältetechnik? Stand der Anlagentechnik heute Lösungen ohne halogenierte Kältemittel Ökologisch/ökonomische Bewertung beider Verfahren ► Umsetzung in der Praxis und weiteres Vorgehen 36 • In Zusammenarbeit mit einem GT-Lieferanten wurde ein Pilotprojekt für eine 2-stufige Kompressionskälteanlage auf Basis natürlicher Kältemittel initiiert Pharmaceuticals Roche bekennt sich im Rahmen der K6 zum Verzicht auf die halogenierten Kältemittel und unterstützt die Entwicklung nachhaltiger, ökologisch sinnvoller Lösungen • Ziel des Pilotes: Entwicklung einer K6 konformen, technisch umsetzbaren Lösung, die eine Alternative zum Einsatz von LN2 darstellt Für zeitnahe, dringende Neuanlagen: • Anwendung der LN2-Technologie Bei Möglichkeit der „Zweitverwendung“ des gasförmigen N2 als Inertisierungsstickstoff, die fallweise zu prüfen ist, kann diese Alternative sowohl ökologisch als auch ökonomisch die günstigste Variante darstellen. 37 Pharmaceuticals Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 38 Pharmaceuticals Back-up Folien 39 Pharmaceuticals Phasendiagramm von Wasser Dampfdruck von Wasser: bei -100°C 1.1*10^-3 Pa bei -150°C 3.3*10^-10 Pa 40 seltener Fall sehr unwahrscheinlich Pharmaceuticals Sensitivitätsanalyse unrealistisch unrealistisch 41