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Winnenden REDAKTION WINNENDEN TELEFON FAX E-MAIL ONLINE 0 71 95 / 69 06 -49 0 71 95 / 69 06 -30 [email protected] www.winnender-zeitung.de Tipp des Tages THEMA: „Hilde“ im Kino „Hilde“ kommt heute im Winnender Kino, der Film über Hildegard Knef, in dem Heike Makatsch die Hauptrolle spielt und Kai Wessel die Regie führte. Hildegard Knef war „Die Sünderin“ im gleichnamigen Film, war Weltstar, ein Kinotraum, war umstritten, hatte das deutsche Publikum provoziert, hatte Filmerfolge und Fehlgriffe, und alles wird im Film erzählt - ab 20.15 Uhr im Olympia-Kino. Kompakt Zusammenstoß: Zwei Fahrerinnen leicht verletzt Winnenden Zwei Fahrerinnen wurden leicht verletzt bei einem Zusammenstoß auf der B 14 am Ortsausgang. Am Montag um 15.10 Uhr fuhr eine 66 Jahre alte MercedesFahrerin auf der Backnanger Straße. An der Einmündung der Lilienstraße nahm ihr eine 37 Jahre alte Smart-Fahrerin die Vorfahrt. Es kam zum Zusammenstoß der beiden Autos. Die beiden Autofahrerinnen wurden jeweils leicht verletzt. Der Sachschaden beträgt 7000 Euro. „Musik für junge Ohren“ in St. Borromäus Winnenden. „Musik für junge Ohren“ lautet das Motto eines Kooperationsprojekts Winnender Kulturschaffender. Nächster Termin ist am Sonntag, 27. September, 17 bis 17.45 Uhr in der St.-Karl-BorromäusKirche. Auf dem Programm steht Musik für Blechbläser, Schlagzeug und Orgel mit Thomas Kratzer, Mathias Mundl und Peter Kranefoed. Eingeladen sind alle Altersstufen bis hin zum jungen Erwachsenen. Angemeldete Gruppen zahlen keinen Eintritt. Anmeldungen erfolgen unter Telefon 10 70 18. Um 18 Uhr findet ein Konzert Orgel und Blechbläser statt. CD „Die Liebe bleibt“ wird im „Samba“ präsentiert Winnenden. „Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ Diesem Leitsatz Viktor Hugos folgend, haben Sänger, Songwriter und Musiker Gefühle und Stimmungen nach dem Amoklauf vom 11. März in Reim und Rhythmus gepackt. 20 Songs sind auf der CD „…die Liebe bleibt!“ zu hören (wir haben berichtet). Einige davon werden am Montag, 21. September, live vorgestellt bei der CD-Präsentation ab 17.30 Uhr im „Samba“. Der Eintritt ist frei. Ökumenisches Fest im Schelmenholz Winnenden. Zum ökumenischen Schelmenholzfest laden die Kirchengemeinden ein auf Sonntag, 20. September. Das Fest beginnt mit einem Gottesdienst um 10.15 Uhr im Maximilian-Kolbe-Haus. Weiter geht es auf dem Theodor-Heuss-Platz im und um das Christophorus-Haus. Es gibt ein Unterhaltungsprogramm für Kinder und Erwachsene. Für die Bewirtung ist gesorgt. B 1 Nummer 214 – WIS1 Mittwoch, 16. September 2009 Start an der Albertville-Realschule Ein fast normaler erster Schultag Schulleiterin Astrid Hahn weist Vorwürfe zurück / Open-Air-Konzert für Jugendliche erst im April Von unserem Redaktionsmitglied Regina Munder Winnenden. Die Albertville-Realschule kann im neuen Schuljahr mit weiteren Räumen den Lehrplan erfüllen. Astrid Hahn berichtete Medienvertretern bei einer Pressekonferenz von einem „fast normalen ersten Schultag“. Wäre da nicht der von einer Zeitschrift verbreitete Angriff auf die Schule selbst, der Täter sei hier gemobbt worden. „Das hat uns stark in Mitleidenschaft gezogen“, sagte sie, hörbar innerlich aufgewühlt. „Wir haben diese Erkenntnis nicht.“ „Wenn es so gewesen wäre, hätte ich mir gewünscht, dass diese Nachhilfelehrerin sich an die Eltern und die Schule gewandt hätte.“ Astrid Hahn weiß aus vielen Gesprächen mit Klassen- und Fachlehrern des Täters, dass den Pädagogen eine solche Versagensangst aufgefallen wäre. „Und dann hätten wir reagiert, uns Zeit genommen“, versichert sie. „Der Täter wäre vielleicht auch nicht mit auf Studienfahrt letztes Jahr, wenn er denn so ein starkes Mobbingopfer gewesen wäre.“ Mit seinen Eltern hatte sie ebenfalls nie Kontakt. „Das spricht dafür, dass er keine Probleme gemacht hat. Sonst werden die Eltern einbestellt oder kommen auf die Schule zu.“ Auch der Koordinator der psychologischen Nachsorge, Thomas Weber, kann die Anschuldigung nicht nachvollziehen. „Bei den 500 Gesprächen mit Schülern und ihrem Umfeld gab es keinerlei Hinweis, dass er gemobbt wurde.“ Astrid Hahn bat die Medienvertreter um Naturwissenschaftsräume in 18 zusammengefügten Containern ermöglichen es der Albertville-Realschule jetzt, den Lehrplan zu erfüllen. „saubere Recherche“ und schilderte ihrerseits, dass die Schulgemeinschaft nun beginnen kann, einen Teil ihres Traums zu verwirklichen. „Mit einem konstanten Kollegium und in festen Räumen können wir unser Wir-Gefühl leben und etwas Sinnhaf- 50 gehen regelmäßig zur Psychotherapie Psychologe Weber: Geringe Zahl, die sich aber ändern kann Winnenden (gin). Die schnelle Einbeziehung von Psychologen und Trauma-Experten in der Akutphase nach dem Amoklauf macht sich ein halbes Jahr danach insofern positiv bemerkbar, dass niemand von den Schülern stationär behandelt werden muss. Das berichtete der Vorsitzende der Geschäftsführung der Unfallkasse, Manfred Hagelstein. 50 von 600 akut betroffenen Schülern befinden sich heute in ambulanter psychotherapeutischer Behandlung. „Uns ist bewusst, dass es eine Dunkelziffer gibt, dass es eine Momentaufnahme ist“, deutete Hagelstein an, dass sich das jederzeit ändern kann. Der Psychologe Thomas Weber von der mit der Unfallkasse kooperierenden Firma Trauma Transform Consult (TTC) bestätigte: „Es ist tatsächlich eine sehr geringe Zahl von ambulanten Psychotherapien. Aber wenn es Störungen gibt, kann sich das ändern. Wir sind mit der psychologischen Nachsorge noch lange nicht durch. Dafür werden wir über einen langen Atem verfügen müssen.“ Zwei Lehrer konnten zum neuen Schuljahr noch nicht in die Schule kommen, weitere seien in der Genesung und weitere nur eingeschränkt fähig zu arbeiten, fasste Schulleiterin Astrid Hahn zusammen. Vor Beginn der Sommerferien haben Psychologen auf Wunsch einiger Betroffener begleitete Schulbegehungen angeboten. „Um eventuell ausgelöste Gefühle von Angst, Trauer und Wut bearbeiten und auffangen zu können“, teilt TTC mit. Das Angebot gilt weiter für hauptbetroffene Schüler. Auf der Basis von 500 freiwillig geführten Einzelgesprächen mit Schülern bereiten die Psychologen für die nächsten Wochen eine telefonische Nachbefragung der Schüler beziehungsweise ihrer Erziehungsberechtigten vor. Auch kann man von sich aus die Hotline und die Berater im Stadtgarten kontaktieren. Die ehemaligen Zehntklässler haben an ihren weiterführenden Schulen oder Ausbildungsstellen jederzeit die Möglichkeit, Kontakt zu den Psychologen aufzunehmen. Alle 101 Absolventen sind übrigens, so Bürgermeister Norbert Sailer, an weiterführende Schulen, in ein soziales Jahr, ans Berufskolleg, Ausbildungsplatz und Lehrstelle vermittelt worden. Man habe Bewerbungshilfe angeboten oder vermittelt, wenn eine Frist eigentlich schon abgelaufen war. tes gestalten aus einer sinnlosen Tat.“ So habe sie auch die Fünftklässler begrüßt, „ich bin zuversichtlich, dass wir den Weg gemeinsam gehen, auch wenn er schwierig ist“. Manche Schüler freuten sich auf die Schule, manche seien von Sorge erfüllt, ob sie alles schaffen. „Wir versuchen die Probleme individuell zu lösen.“ Im Schulanbau werden Räume genutzt Das Raumproblem jedenfalls ist beinahe gelöst. Bis auf einen Musiksaal hat die Albertville-Realschule nun alles dank der Naturwissenschaftsräume hinter dem alten Schulgebäude. Im alten Trakt wurde außer- Bild: Bernhardt dem ein Raum zum Zeichensaal umgebaut, „wir nutzen den Technikraum, den Computerraum, den Mensch- und-Umwelt-Raum dort“, berichtete die Schulleiterin im Gespräch mit der Presse. Für die Winnender Jugendlichen hatte Oberbürgermeister Bernhard Fritz noch eine schlechte Nachricht. Mit dem als Ersatz für den abgesagten Citytreff versprochenen Open Air wird es dieses Jahr nichts mehr. „Die Zeit, es zu planen, war zu kurz.“ Er und Astrid Hahn hätten sich mit dem Kooperationspartner, dem SWR, auf Ende April verständigt. „Wir wollen alle Winnender Schüler dazu einladen, aber es soll ein Ereignis für den ganzen Kreis sein“, so sein Plan. Die Musik wähle der „erfahrene Partner“ aus. In Provisorien auf zwei Jahre eingerichtet t Der private Sicherheitsdienst wacht in diesem Schuljahr nicht mehr vor der Containerschule. t Gestern hat der Technische Ausschuss das Büro Hoppe Sommer Planungs GmbH Stuttgart mit der Planung der Um- und Anbauten in der und an die AlbertvilleRealschule beauftragt. t Wegen eines niedrigeren Klassenteilers und daraus resultierenden zusätzlichen Klassen ist die Containerschule erweitert worden. Das hat 61 000 Euro gekostet für zwei Jahre, die Miete für die bisherige Schule im ersten Schuljahr 735 000 Euro. Sie hat jetzt 22 Klassenräume. t 581 Schüler besuchen die AlbertvilleRealschule, sie werden von 50 Lehrern unterrichtet – mit Deputaten zwischen zwei und 27 Wochenstunden – und von drei Schulleitern, Rektorin Astrid Hahn und den Konrektoren Volker Stetter und Christine Forster, betreut. t Schulpsychologen haben an der Schule ein kleines Beratungszentrum eingerichtet. Sie besetzen 1,5 Stellen. t Aus 18 Einzelcontainern ist ein 50 Meter langer und sechs Meter breiter Naturwissenschaftstrakt entstanden mit Wasserund Stromanschluss, ohne Gasanschluss. Die Mietkosten für die nächsten zwei Schuljahre betragen 147 000 Euro. t Das „Containerdorf“ für die Psychologen im Stadtgarten neben der HermannSchwab-Halle wird nach Auskunft von Regierungsschuldirektor Wolfgang Schiele bis 31. Dezember 2010 stehen und besetzt bleiben. „Bei Bedarf auch länger.“ t Oberbürgermeister Bernhard Fritz nannte es „sicher, dass wir in zwei Jahren ins alte Gebäude zurückkehren können“. Radfahrprüfung fürs Sportabzeichen Freude an Gesprächen und Chorgesang Winnenden. Die Radfahrprüfung für das Sportabzeichen beginnt am Sonntag, 20. September, um 8.45 Uhr an der Buchenbachbrücke beim Autohaus Hilt in Birkmannsweiler. Ein Fahrradhelm ist laut Veranstalter erforderlich. Regelmäßig dienstags von 17.30 bis 19 Uhr wird im Herbert-Winter-Stadion ein Sportabzeichentraining angeboten. Jeder ist willkommen, auch wenn er kein Vereinsmitglied ist. Der VfR Birkmannsweiler führt das Angebot im Auftrag des Stadtverbandes für Sport durch. Gartenfreunde schauen Atomkraftwerk an Winnenden. Am 14. Oktober fährt der OGV Winnenden nach Neckarwestheim und besichtigt das dortige Kernkraftwerk. Zu dieser Tagesfahrt sind noch einige Plätze frei. Anmeldungen müssen bis spätestens am 20. September bei Hartmut Luckert mit der Personalausweisnummer eingehen. Abfahrt ist um 7.30 Uhr an der Bushaltestelle Seehalde in Höfen, um 7.35 Uhr am Stadtfriedhof Winnenden und um 7.40 Uhr in der Wiesenstraße am Bauhof. „Die Tagesfahrt wird mit einer zünftigen Weinprobe im Neckartal ausklingen“, verspricht der Obst- und Gartenbauverein. „Sängerlust“ Breuningsweiler kam beim 50. Kelterfest ohne laute Musik aus / Seit zehn Jahren Fest an der neuen Kelter Winnenden (gin). Ein Fest-Jubiläum hat der Männergesangverein „Sängerlust“ Breuningsweiler gefeiert – und dabei bewusst auf großes Tamtam verzichtet. Zum 50. Kelterfest spielte dieses Jahr an keinem der drei Tage eine Band oder Kapelle. Nur am Montag hatte Manfred Götz aus Breuningsweiler seinen Auftritt als Alleinunterhalter. Am Samstag war der Besucherzuspruch in der neuen Kelter und dem angebauten Festzelt überschaubar, dafür waren die Sänger am Sonntag und Montag zufrieden. Vor allem am Sonntag passte das Wetter für einen schönen Spaziergang in die Kelter der Weingärtner-Genossenschaft Winnenden am Stöckach. Seit zehn Jahren findet das Traditionsfest hier statt, platzieren die Sänger die Ausgabe-Theken für Zwiebelkuchen und Getränke vor den modernen Stahltanks. Der gemütliche Teil spielt sich im angedockten Festzelt ab, hier stehen die Tische und Bänke. „Am Sonntag hatten wir einen tollen Auftritt mit der Urbania und der SV-Sängerriege“, berichtet Ehrenvorstand Werner Weller von dem selbst gestalteten Unterhaltungsprogramm. Am Montagmittag sitzt er zusammen mit Werner Friedrich an der Kasse und wird auch beim dritten Fest-Auftritt des Chors am Nachmittag wieder mitsingen. Alle 50 Kelterfeste mitgemacht hat Herbert Sellner. Der Sänger ist mehr als 60 Jahre aktiv und erinnert sich noch genau, wie in dem Fachwerkbau gleich am Ortseingang gefeiert wurde. Dort stehen nun Wohnhäusern, für Herbert Sellner war der Fest-Umzug kein Problem. Viele haben ein Auto, und die Sängerlust bietet immer ein Shuttle an, das die Viertelesschlotzer gefahrlos von Breuningsweiler nach Winnenden hin und zurück bringt. „Was uns Alten, die wir Hörgeräte haben, gefallen hat: Es ist prima, wenn keine Musik spielt“, beurteilt Herbert Sellner das diesjährige Kelterfest positiv. „Nicht um die Musik abzuwerten, aber man kann sich einfach besser unterhalten.“ Werner Weller sieht auch den finanziellen Aspekt. „Man muss lang schaffen, bis die Kapelle gezahlt ist, das ist fast nicht mehr tragbar.“ Rund eine Woche sind die vielen Helfer beschäftigt, das Fest aufzubauen, zu betreiben und abzubauen. „Wenn die Leute da sind, ist so mancher Stress vergessen. Gefeiert haben wir von der Sängerlust schon immer gern“, sagt der Ehrenvorsitzende und lacht. 50. Kelterfest der „Sängerlust“: Im Festzelt im Stöckach lässt sich fröhlich feiern. Bild: Bernhardt