Bauwelt 37/2006
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Bauwelt 37/2006
Bauwelt XX.06 37.06 THEMA DER WOCHE Zwei Premieren Titel in Hellerau und Raiding. Titel Taichung wartet auf den ersten Einführung Spatenstich für das neue Einführung Opernhaus. ‣‣ Seite Seite XX 22 SCHWERPUNKT BETRIFFT Titel Titel Radialsystem V Einführung Neuer Raum für die Kunst am Einführung ‣ Seite XX Berliner Ostbahnhof. Zwei Gespräche mit Sasha Waltz und Titel Titel Jochen Sandig ‣ Seite 12 Einführung Einführung ‣ Seite XX Bauwelt re-edited ‣ Seite 2 XX. 1. Oktober Monat 2006, 97. Jahrgang „Brauchte die Bauwelt ein Re-Design? Muss sie mit dem Zeitgeist Schritt halten? Vielleicht ja, vielleicht nein. Wir sind die einzige Architekturzeitschrift in Deutschland, die wöchentlich erscheint, das macht uns keiner nach. Reicht das wirklich aus? Muss sich die Bauwelt nicht Woche für Woche neu erfinden und die Veränderung zum entschiedenen Konzept machen?“ Wochenschau ▸ Seite 2 Immer wenn es dunkel wird. WOCHENSCHAU WETTBEWERBE RUBRIKEN 2 Zum Re-Design der Bauwelt Felix Zwoch 16 Kunstmuseum Riga Doris Kleilein 10 wer wo was wann 3 Die „Entry 2006“ auf Zollverein Jan Friedrich 18 Entscheidungen 38 Kalender 6 NS-Schwerpunkt im Wiener AzW 20 Auslobungen 44 Anzeigen 8 Die Fotografien-Sammlung Eduard Gaertners THEMA 8 Mies van der Rohe und Kolbe 22 Zwischen trash und très chic Oliver Elser Titel: Modell des Taichung Metropolitan Opera House Redakteur Thementeil: Ulrich Brinkmann 6 Revisiting Home 28 Weißraum für die Hochkultur Friederike Meyer BETRIFFT 34 Klangraum und Höhlensystem 12 Radiale Systeme im Radialsystem V BEGA – Licht draußen. REZENSIONEN Postfach 3160 58689 Menden www.bega.de 40 Ausstellungen entwerfen 41 Olafur Eliasson 42 Architektur & Plastik. Mies van der Rohe & Georg Kolbe Design Award Winner 42 Geschichte der Bildenden Kunst in Deutschland, Band 6 ▸ Bauwelt 38.06 „Drei Hochschulbauten“ erscheint am 6. Oktober 2 Wochenschau Bauwelt 37 | 2006 1961. 1966. 1972. 1981. 1989. 1990. 2000. Sieben Bauwelt-Titel aus den letzten 45 Jahren. Die Bauwelt bekommt wieder einmal ein neues Gesicht – und mehr als eine neue Titelgestaltung. 3 Bauwelt 37 | 2006 AUSSTELLUNG Wie werden wir morgen leben? – fragt die „Entry 2006“ auf Zollverein Jan Friedrich Beantworten kann die Megaschau, die zur Premiere der umgebauten Kohlenwäsche auf dem Essener Weltkulturerbe ausgerichtet wird, ihre eigene Frage naturgemäß nicht. 300 Projekte, Exponate und Thesen konkurrieren um die Aufmerksamkeit der Besucher, doch der unangefochtene Star des Großaufgebots bleibt: die Kohlenwäsche selbst. Erstmalig ist die während der dreijährigen Sanierungsarbeiten zum Museums-, Ausstellungs- und Veranstaltungshaus mutierte Kohlenwäsche (Heft 32) nun also in ihrer neuen Bestimmung zu erleben – und das auf Anhieb im Großeinsatz. Gleich fünf Einzelschauen, die sich mal mehr mit der Gegenwart, mal mehr mit der Zukunft unserer gestalteten Umwelt befassen, hat die Ausstellungsgesellschaft Zollverein e.V. unter ihrem Geschäftsführer Gerhard Seltmann zur „Entry 2006“ zusammengestellt und über alle Ebenen des Industrie-Riesen verteilt. Begleitend wurde ein Programm mit 60 Veranstaltungen organisiert, die ebenfalls auf der Zeche Zollverein stattfinden. IN EIGENER SACHE Brauchte die Bauwelt ein Re-Design? Muss sie mit dem Zeitgeist Schritt halten? Felix Zwoch Vielleicht ja, vielleicht nein. Die Bauwelt ist seit jeher die einzige Architekturzeitschrift in Deutschland, die wöchentlich erscheint. Das macht uns keiner nach, und dabei wird es bleiben. Doch reicht das wirklich aus? Muss sich die Bauwelt nicht Woche für Woche neu erfinden und dann die allmähliche Veränderung zum entschiedenen Konzept machen? Diese Frage haben wir dreihundert Lesern und einer Reihe von Architekten gestellt, die im laufenden Jahr ihr Abonnement eingespart haben. Wir haben Autoren, Fotografen, Kollegen und Freunde um Rat gebeten. Von Ihnen allen wollten wir wissen, wie Sie die Bauwelt nutzen, was Sie an der Bauwelt schätzen, was Sie vermissen und wie Sie die Bauwelt verändern würden. Sie haben uns geantwortet, und der Auftrag an die Redaktion war eindeutig: Haltet die Aktualität oder verstärkt sie, wo möglich. Räumt Seiten frei für Themen, die uns bewegen. Was wir aus den Anregungen gemacht haben, sehen Sie jetzt. Beginnen wir mit dem Inhalt. Die Wochenschau wird mehr Gewicht bekommen und in Zukunft mehr Platz im Heft. Meinung, Nachricht und Kritik werden deutlicher als bisher unterschieden. Die Rubrik „betrifft“ ist seit 1975 fester Bestandteil der Bauwelt und allmählich in die Jahre gekommen. Nur der Name bleibt erhalten. Anstelle der einspaltigen Glosse soll auf zwei bis sechs Seiten Platz für Interviews, Chroniques scandaleuses, architekturphilosophische Exkurse, stadtpolitische Pamphlete vorgehalten werden. Das „betrifft“ mit einem aktuellen Thema der Woche erscheint zukünftig zwischen Wochenschau und Wettbewerbsberichterstattung. Die Auslobungen werden wie bisher tabellarisch zusammengefasst, sinnvoll reduziert auf Architekturwettbewerbe, kurz und knapp ins Deutsche übersetzt. Viele Leser haben den Wunsch geäußert, pro Woche eine Wettbewerbsentscheidung ausführlich dokumentiert zu sehen, denn Wettbewerbe sind architektonische Trendsetter. Viele von Ihnen haben eine kritische Kommentierung von Verfahren und Ergebnis gewünscht, und genau diese dürfen Sie erwarten. Einen thematischen Schwerpunkt wird es auch in Zukunft jede Woche geben. Auch auf die letzte Seite wollten Sie nicht verzichten. Das neue grafische Konzept haben wir zusammen mit Erik Spiekermann und dem United Designers Network entwickelt. Es gibt zwei neue Schriften, die den alten verwandt sind: die Unit für Wochenschau, Wettbewerbe, Kalender, eine schnörkellose Groteskschrift, und die Proforma, eine klassische Antiquaschrift für das „betrifft“ und den Thementeil des Heftes. Das Layout wird strenger, die Bilder ordnen sich blockhafter, bilden eine eigene Erzählung neben dem Text und setzen sich durch weiße Inseln von ihm ab. Während der Arbeit an der Neugestaltung haben wir uns auf eine ambivalente Formel geeinigt: Behutsame Radikalisierung. Natürlich ist das ein Widerspruch, aber wir dachten, dass der eigentlich zu uns passt. Kein Heft wird genau zu dem, was der Redakteur am Anfang vorhatte. Jeder von uns beginnt mit einer Vorstellung vom Thema und beobachtet sich dabei, wie Recherche und Materiallage das Thema zuspitzen, umformulieren, verschieben. Es gibt noch ein anderes Motto, das auf der Hand lag: entschieden gelber. Wir bleiben unserer Leitfarbe treu, mehr als treu. Sie taucht häufiger auf denn je. Wir wollen deutlich Flagge zeigen, und das nicht nur grafisch, sondern vor allem inhaltlich. Das Re-Design ist nur ein Schritt. So nebenbei wird eine neue Homepage entwickelt ▸ www.bauwelt.de „Open House“ und „Talking Cities“ heißen die beiden Ausstellungen, die sich auf je einer ganzen Ebene der Kohlenwäsche ausbreiten durften und um deretwillen es sich tatsächlich lohnt, nach Essen zu fahren. „Open House“ zeigt die Ergebnisse eines internationalen Call for Ideas des Vitra Design Museums und des Art Center College of Design in Pasadena mit anschließendem Workshop. Aufgabe war es, unter Einsatz neuer Technologien und Materialien Projekte für „intelligentes Wohnen“ zu entwickeln, deren Ansätze über die reine Applikation von elektronischen gimmicks hinausgehen. Herausgekommen ist eine kompakte Zusammenschau aktueller Tendenzen, die mit ihren unmittelbaren Vorläufern, den diversen „Häusern der Zukunft“ des 20. Jahrhunderts, in der etwas zwielichtigen Atmosphäre der ehemaligen Kohlebunkertaschen auf Ebene 12 stimmungsvoll kombiniert wurden. Zu sehen ist etwa ein „Jellyfish House“, dessen synthetische Außenhaut belastete Abwässer filtern kann. „Mix House“ stellt die Privilegierung des Visuellen in der westlichen Architektur in Frage – 90 Sekunden dauert die Fahrt mit der 56 Meter langen frei stehenden Rolltreppe vom Zechengelände bis hinauf in die Ebene 24 der Kohlenwäsche. Oben der Blick in die Ausstellung „Talking Cities“ auf Ebene 17; das Wohnhaus ist nicht nur optisch transparent, sondern auch akustisch: Die über Mikrofone eingefangenen Außengeräusche lassen sich über ein Mischpult in der Küche zu immer neuen Klangcollagen komponieren. Auf Fassaden gleich vollständig verzichten könnte man, wenn die Hausbewohner die Thermo-Kleidung tragen, die in der Arbeit „Open the House!“ propagiert wird. „Megahouse“ versucht sich an einem produktiven Umgang mit der Leerstandsproblematik: Ungenutzte Räume verschiedenster Art sollen zentral erfasst und damit zielgerichtet temporär vermietbar werden. Alles wird selbstverständlich über das Internet abgewickelt, eine computergesteuerte Normtür gibt nach Prüfung des Handabdrucks den Zugang zu den angemieteten Räumen frei. Ebenfalls auf aktuelle Kommunikationstechnik setzt das Projekt „Living Kit“. Hier soll das Internet allerdings genutzt werden, um frei verfügbare Informationen über Techniken zur Verbesserung der Lebensgrundlagen in Entwicklungsländern zu verbreiten. Verglichen mit der zurückhaltend organisierten „Open House“-Schau wirkt „Talking Cities – Die Mikropolitik des urbanen Raums“ wie ein intellektueller Abenteuerspielplatz. 36 Projekte, die sich mit Hilfe der unterschiedlichsten Medien mit der Umnutzung, Umdeutung und Neubesetzung vernachlässig ter Stadträume auseinandersetzen, hat die Kuratorin Francesca Ferguson ausgesucht und zu einer dreidimensionalen Collage montieren lassen, die die gesamte Ausstellungsebene 17 in Beschlag nimmt. Man die hölzerne Installation ist der Beitrag der taiwanesischen Gruppe „Interbreeding Fields“. Fotos: Entry 2006 /Günter Lintl (links); NOSHE (rechts) 4 Wochenschau trifft hier auf einige alte Bekannte wie Martin Kaltwasser, Folke Köbberling & Christian Maier mit ihren halb-legalen Installationen aus gefundenen Materialien, das Atelier le Balto mit seinem Gärten-auf-Brachflächen-Projekt „Wo ist der Garten?“ (Heft 27–28/05), KARO Architekten mit ihrem „Lesezeichen in Salbke“, einer Bibliothek für ein Wochenende aus leeren Bierkästen (Heft 42/05), oder Stefan Eberstadts „Rucksack House“ (Heft 40–41/05), aber auch auf ähnlich gelagerte, hierzulande bislang unbekannte Projekte aus Belfast, Tainan, Detroit oder Ljubjlana. Das große Verdienst von „Talking Cities“ ist es, den Umgang mit nutzlos gewordenen Orten – inzwischen ein etabliertes Betätigungsfeld vor allem für Architekten – erstmals einem breiten Publikum vorzustellen. Leider haben die Macher sich allzu sehr auf die suggestive Wirkung der collagierten Installationen verlassen: Nicht wenige der Projekte bleiben, vor allem für den fachlich Unbeleckten, schlicht undechiffrierbar. Vermutlich müsste man die neben der normalen Eintrittskarte ebenfalls angebotene 3-Tageskarte kaufen und voll ausnutzen, um auch von den anderen Ausstellungen mehr mitzunehmen als ein paar flüchtige Eindrücke. Von der skurrilen, vom CooperHewitt und dem Vitra Design Museum organisierten Design-Ausstellung „Second Skin“ etwa, die sich der menschlichen Haut und hautähnlich gestalteten Oberflächen widmet. In diesem Zusammenhang wurde alles zusammengetragen, was aus Gummi hergestellt oder irgendwie anders weich, biegsam und organisch Bauwelt 37 | 2006 geformt ist: von knautschigen Latex-Lampen über ein mit Pilzen bewachsenes Modell-Kleid („diese Arbeit thematisiert, dass Kleidung häufig aus dem Material getöteter Lebewesen, aber selten aus noch lebenden hergestellt wird“) bis zu einem hautfarbenen Fußball, der mit täuschend echt nachgebildeten Brustwarzen verziert ist. Der „Busenball“ brachte die Entry immerhin auf die vorderen Seiten der regionalen Boulevardpresse. Oder auch von der MoMA-Schau „Groundswell – Constructing the Contemporary Landscape“. In etwas angestaubt wirkender Manier wird hier mit Modellen und Plänen eine Auswahl an Freiraumgestaltungen der letzten Jahre präsentiert, „innovative Projekte zeitgenössischer Architekten – kleine urbane Plätze und Gärten bis hin zu weitläufigen Parks, die auf einst industriell genutzten Geländen entstanden sind“. Auf ein Minimum begrenzen lässt sich die Beschäftigung mit „Entry Paradise“, die als roter Faden der Einzelausstellungen fungieren soll und deshalb, über alle Ebenen der Kohlenwäsche verteilt, deren Entree bildet. So interessant und für die Beleuchtung gegenwärtiger Tendenzen des Designs unabdingbar die Aspekte sind, die „Entry Paradise“ thematisiert, so wenig gelungen ist sie als Ausstellung. Komplexe Themen wie „BANG-Design“, also die These, dass sich die Gestaltung der menschlichen Umwelt künftig verstärkt bereits auf der Ebene von Bits, Atomen, Neuronen und Genen abspielen wird und damit die Grenzen zwischen natürlich und künstlich verwischen, wenn nicht gar verschwinden, sind besser zwischen zwei Buchdeckeln aufgehoben als ausgebreitet auf riesigen Stofffahnen, denen mehr oder weniger aufschlussreiche Objekte wie „intelligente“ fußballspielende Miniroboter beigestellt wurden. Wirklich empfehlenswert hingegen: das gleichnamige Begleitbuch zur Entry. Die Frage danach, wie wir morgen leben werden, ist nach dem Besuch der Entry so unbeantwortet wie zuvor. Das „wir“ erscheint ohnehin obsolet, ist doch an eine kollektive Idee von der gestalteten Umwelt in unserer individualisierten, subjektivierenden Gesellschaft, die vielleicht als einzige akzeptierte Setzung aus allen Beiträgen herauszulesen ist, gar nicht mehr zu denken. Wen das zu sehr ernüchtert, dem sei der Besuch auf Zollverein dennoch empfohlen: allein der großartigen Kohlenwäsche wegen. Die eleganteste Art Licht zu schalten Kohlenwäsche auf der Zeche Zollverein | Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen ▸ www.entry-2006.de | bis 3. Dezember, täglich 10–20 Uhr | Zu allen Einzelausstellungen sind Kataloge erschienen. Das Begleitbuch zur gesamten Entry „Entry Paradise – Neue Welten des Designs“ ist im Birkhäuser-Verlag erschienen und kostet 29,90 Euro. „Open House“ bespielt die schummrigen Kohlebunkertaschen mit Zukunftsvisionen von gestern und heute. Oben die neue Haupttreppe Fotos: Thomas Mayer, Neuss Taster 4fach in Edelstahl ALBRECHT JUNG GMBH & CO. KG · Postfach 1320 · 58569 Schalksmühle · Telefon 02355.806-0 · Fax 02355.806-189 · www.jung.de 6 Wochenschau Bauwelt 37 | 2006 AUSSTELLUNG UND SYMPOSIUM Atlantikwall und verweigertes Erbe | NS-Schwerpunkt im Wiener AzW Auch die Macher der AzW-Schau zum Atlantikwall – hier der Artilleriestützpunkt im dänischen Hirtshals – sind der ästhetischen Faszination der Bunkeranlagen erlegen. Foto: Guido Guidi, AzW Architekturzentrum Wien, Halle F3 | Museumsplatz 1, Stiege 13, 1070 Wien ▸ www.azw.at | bis 9. Oktober, Mo–So 10–19, Mi 10–21 Uhr AUSSTELLUNG Revisiting Home | Wohnen als Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft Was tun, wenn der öffentliche Raum zunehmend privatisiert, der private Schutzraum der Wohnung durch veränderte Lebensentwürfe und neue Technologien aufgelöst wird und das Subjekt sich in neuen Räumlichkeiten neu definieren muss? Die Kuratoren der Gruppenausstellung in der Berliner NGBK ließen die Frage offen, wie die Grenzen des Wohnens letztendlich definiert sind, ob durch Räume, Gedanken, Wünsche, Gegenstände oder Tätigkeiten. Künstler dürfen sich im Gegensatz zu Architekten auch damit begnügen, Fragen zu stellen, ohne Antworten geben zu müssen. Und tun dies hier auf möglichst vielfältige Weise; um das Wohnen und dessen Subjekt zu untersuchen, beschäftigen sich die 13 gezeigten Arbeiten unter anderem mit Kindheitsängsten, informellem Siedlungsbau in der Dritten Welt, DDR-Möbeln, Horrorfilmen, Obdachlosigkeit oder isländischen Lebensmittelverpackungen. Diese inhaltliche Artenvielfalt lässt sich jedoch im Großen und Ganzen unter dem Stichwort „unbewusster Tapeten“ subsumieren, jener Rahmenhandlung des Alltags, die durch Wünsche und Begehren generiert und durch Wiederholung festgeschrieben wird: eine immaterielle Oberfläche psychischer Projektionen, die man „bewohnt“, ohne sie zu bemerken. Jahrzehntelang waren die sechs Wiener Hochbunker die einzigen Bauten, die in Österreich regelmäßig für Diskussionen darüber sorgten, wie mit dem baulichen Erbe der NS-Zeit umzugehen sei. Die umfangreiche Bautätigkeit, die mit dem „Anschluss“ im Jahr 1938 einsetzte und vor allem Wohnsiedlungen, Kasernen, Konzentrationslager und Fabrikanlagen umfasste, aber auch in den Zentren von Innsbruck und Linz deutliche Spuren hinterließ, blieb hingegen weitgehend unbeachtet. Eva-Maria Höhle, die Leiterin des österreichischen Bundesdenkmalamts, brachte bei der Tagung „Erbe verweigert“ im Wiener Architekturzentrum den Stand der Forschung zur NS-Architektur in Österreich auf die Formel „Entwicklungsland“. Es besteht jedoch dringender Handlungsbedarf: Eine Gesetzesänderung zwingt die Denkmalpfleger dazu, ein landesweites Register der schützenswerten Bauten anzulegen. Bisher war jedes öffentliche Gebäude automatisch denkmalgeschützt. Begleitend zum Symposium zeigt das AzW eine Ausstellung über den Atlantikwall. Im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts konnte erstmals ein Verzeichnis aller Bunkertypen erstellt werden, das über die Webseite des AzW zugänglich ist. Die Aufarbeitung der NS-Bauten in Österreich derart zu er- Exemplarisch dafür hat Anja Corcilius in ihrer Arbeit „Ohne Worte“ gleich zu Beginn der Ausstellung eine tapezierte Stellwand aufgebaut, auf der Cartoons mit Hausfrauenwitzen aus den 50/60er Jahren abgebildet sind. Daneben ein Videobildschirm, auf dem die Künstlerin mit ausdrucksloser Miene die Witze noch einmal vorträgt. Aus der Distanz eines halben Jahrhunderts fällt es schwer zu glauben, dass darüber je gelacht werden konnte, so plakativ und verstaubt wirkt das unterstellte Rollenverhalten. Doch heute? In der Videoarbeit „Living a beautiful Life“ führt Corinna Schnitt dem Betrachter vor Augen, wie wenig sich die Schemata unbewusster Latenz verändert haben: Nach eine Befragung US-amerikanischer Teenager zu ihren Lebenswünschen stellte sie zwei äußerst beklemmend wirkende Monologe zusammen, die von einer konfliktfreien Welt erzählen, in der Militärpiloten und singende Schönheitsköniginnen mit ihren hochbegabten Kindern und kompetenten Hausangestellten ein erfülltes Familienleben führen, fernab von Waffen, Sicherheitssystemen, Diebstahl, Vergewaltigung und Mord. Mit den ausgewählten Arbeiten versuchen die Künstler, Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster in Frage zu stellen oder neu lesbar zu machen. Schade, dass die Kuratoren das Wesen einer Ausstellung in diese Überlegungen nicht mit einbezogen haben. So interessant die einzelnen Arbeiten sind – die heterogene Zusammenstellung lässt manche Inhalte verblassen. Anne Kockelkorn gänzen, erscheint nicht sonderlich schlüssig. Denn seit Paul Virilio die Küstenbunker 1975 in einer Ausstellung präsentierte, überwiegt, zumal in Architektenkreisen, deren ästhetische Faszination. Zwangsarbeit, Lagersystem und militärischer Schrecken treten in den Hintergrund – auch im AzW. Eine an klassisch kunsthistorischen Stilkriterien orientierte Bewertung, gehe am Thema vorbei, warnte Winfried Nerdinger. Die Frage, ob es eine eigenständige, „typisch nationalsozialistische“ Architektur gegeben habe, stufte er als irrelevant ein. Der Epochenbruch sei durch die staatliche Überwachung gegeben, nicht durch einen neuen Stil. Ein wenig sträubten sich die zahlreich aus Deutschland angereisten Referenten, darunter Norbert Huse und Werner Durth, als „Entwicklungshelfer“ aufzutreten. Ist doch der Erfolg der Denkmalpflege oft höchst bescheiden, wie Eberhard Grunsky an Beispielen von Industriedenkmalen aus Nordrhein-Westfalen darstellte, vor allem dann, wenn sich keine neue Nutzung findet. Ein Problem, das bei den Wiener Flaktürmen hingegen als Chance zu sehen ist, wie die Architektin Ute Bauer darstellte, die ein empfehlenswertes Buch dazu verfasst hat (Die Wiener Flaktürme, Wien 2003). Gerade ihre „Unbrauchbarkeit“ mache sie zu idealen Mahnmalen. Doch gegenwärtig drohen Baumaßnahmen einen der Bunker zu entstellen. Ein Protestaufruf erging ans Publikum, weil die Denkmalpflege den Konflikt um den Flakturm im Augarten bereits verloren habe. Oliver Elser Schöne neue Welt: Die Videoarbeit von Corinna Schnitt nimmt die in der westlichen Welt allgemein übliche Lebensvorstellung des Glücks beim Wort. „Living a beautiful life“, 2003, DVD-Loop Neue Gesellschaft für Bildende Kunst | Oranienstraße 2, 10999 Berlin ▸ www.ngbk.de | bis 15. Oktober, täglich 12–18.30 Uhr | Der Katalog kostet 17 Euro. Setzt neue Maßstäbe. WDV-System Farben Putze Lacke Lasuren RaumDesign WDVSysteme Betonschutz Bodenbeschichtungen Service Beratung Ein Meilenstein für Fassaden: Qju - das einzige schaumverklebte WDV-System, bei dem ein Nachjustieren und Planschleifen der Dämmplatten überflüssig ist. Das Ergebnis: perfekte Oberflächen, ein beschleunigter Bauzeitenablauf, saubere sowie leisere Baustellen und herausragende Systemeigenschaften. www.brillux.de Wochenschau AUSSTELLUNG Bild und Abbild | Die Berlin-FotografienSammlung des Malers Eduard Gaertner Bei den Vorbereitungen zur großen Gesamtschau zum Werk des Malers Eduard Gaertner, die anlässlich seines 200. Geburtstags im Jahr 2001 im Berliner Ephraimpalais stattfand, waren die Kuratoren der Ausstellung auf ein Album mit 77 fotografischen Abzügen gestoßen, das offensichtlich Gaertner gehört hatte. Es zeigt architektonische Ansichten Berlins, die Gaertner in seinen Stadtbildern gemalt oder gezeichnet hatte, was die Vermutung nahelegte, es handle sich dabei um vom Maler selbst angefertigte Fotovorlagen oder fotografische Vorstudien seiner Bilder. Inzwischen konnte das Stadtmuseum den Zufallsfund erwerben und wissenschaftlich aufarbeiten. Dabei ergab sich, dass Gaertner die Aufnahmen weder selbst gemacht, noch sie als Vorlagen für seine Bilder verwendet hatte. Vielmehr geht man inzwischen davon aus, dass er sie aus dem Nachlass des Fotografen Leopold Ahrendts erwarb oder geschenkt bekam, als er die Stadt im Jahr 1870 endgültig verließ, um sich im Flecken Zechlin anzusiedeln, wo er sieben Jahre später verstarb. Gaertner kannte Ahrendts nachweislich, ob er mit den anderen in der Sammlung vertretenen Fotografen wie F. Albert Schwartz, Philipp Graff oder Robert Rive ebenfalls in Kontakt stand, steht in Frage. Dass Gaertner die Aufnahmen nicht im Kunsthandel erwarb, der die immer größer werdende Nachfrage von Touristen und Einheimischen nach fotografischen Stadtansichten befriedigte, zeigt die fehlende Bearbeitung der Abzüge. In Gaertners Fotografien-Sammlung finden sich ausschließlich unbeschnittene und nicht auf Karton aufgezogene Rohabzüge, die für die Fotografiegeschichte wichtige Rückschlüsse etwa über die Lagerung der Glasnegative oder die kommerzielle Herstellung von Papierabzügen zulassen, wovon weiße Flecken an den Ecken ebenso zeugen wie schwarze Schrammen an den Bildrändern. In Kooperation mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin präsentiert das Kunstforum der Berliner Volksbank nun die Fotografien-Sammlung. Dargestellt ist das vormoderne, biedermeierliche Berlin mit seinem Zentrum, dem Hohenzollernschloss, und die repräsentative Umgebung der Straße Unter den Linden mit Akademie, Opernplatz, Universität, Neuer Wache und dem 1851 aufgestellten Reiterstandbild Friedrichs des Großen. Dabei entwickeln vor allem die im heutigen Stadtbild nicht mehr nachvollziehbaren, weil zerstörten alltäglichen städtebaulichen Situationen einen eigentümlichen Reiz. Wenn etwa der Westflügel des Stadtschlosses fast beiläufig auf die benachbarte Bebauung an der Stechbahn mit dem Restaurantvorbau des Café Josty trifft, oder wenn Apothekerflügel, alter Marstall, Lange Brücke, das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten und die Wasserseite der Burgstraßenbebauung sich zu einem Stadtraum vereinen. In diesen Fotografien scheint Bauwelt 37 | 2006 auf, welchem Ideal die Apologeten der „europäischen Stadt“ nacheifern, vor allem aber auch, welchem Trugbild sie aufsitzen. Denn das Bild des intakten urbanen Raums ist eben nur Kulisse. Aufgeräumt und ohne Alltagsspuren – sieht man vom unterschiedlichen Erhaltungszustand der Häuser einmal ab – sagen die Bilder nichts aus über das alltägliche Leben, nichts über die Armut, die Umweltverschmutzung und den Investitionsdruck, die die Hauptstadt Preußens mit der aufkommenden Industrialisierung in die Zange nahmen. Vergleichende Aufnahmen weiterer Fotografen, Gaertners Panoramastudie vom Dach der Friedrichwerderschen Kirche und einige Zeichnungen der Gertraudenkirche runden die Schau ab und zeichnen ein nicht nur für Touristen interessantes Bild Berlins. Eines weiß man nach dem Besuch der Ausstellung ganz genau: Wenn das Schloss schon rekonstruiert werden soll, dann mit den Gebäuden an der Stechbahn und der Schlossfreiheit, um dieser großen Kiste ihre Wucht zu nehmen und sie wirklich in die Stadt einzubinden. Christoph Tempel Kunstforum der Berliner Volksbank | Budapester Straße 35, 10787 Berlin ▸ www.stadtmuseum.de | bis 12. November, täglich 10–18 Uhr. Robert & Horst, München 8 Aus der Gaertner’schen Foto-Sammlung: Leopold Ahrendts, Säulenvorhalle des Alten Museums (Ausschnitt), 1855/56, Stärkepapier Foto: Stiftung Stadtmuseum AUSSTELLUNG Barcelona Pavillon | Mies van der Rohe und Georg Kolbe Der „Morgen“ hat schon manchen Ort gesehen. Geschaffen für die Siedlung Ceciliengärten in BerlinSchöneberg (und dort mit seinem Pendant „Abend“ heute wieder zu sehen), wurde der Frauenakt 1927 in einem von Wilhelm Kreis gestalteten Saal im Münchner Glaspalast ausgestellt, nach dem Krieg zierte er viele Jahre den Park am Schöneberger Rathaus. Größte Popularität aber erlangte die Skulptur als kongeniale Ergänzung des Deutschen Pavillons auf der Weltausstellung in Barcelona 1929. Das Berliner Georg-Kolbe-Museum zeichnet in einer mit vielen Skizzen, Plänen, Fotos und Modellen anschaulichen Ausstellung den Dialog von Skulptur und Gebäude, von Bildhauer und Architekt und die Geschichte der beiden Kunstwerke nach; im Untergeschoss des Anbaus wird ein Blick auf Kolbes übrige architekturbezogene Arbeiten geworfen. Da Erläuterungen fehlen, ist das zur Ausstellung erschienene Buch nur zu empfehlen (siehe Seite 42). ub Georg-Kolbe-Museum | Sensburger Allee 25, 14055 Berlin ▸ www.georg-kolbe-museum.de | bis 29. Oktober, Di–So 10–17 Uhr | Das Begleitbuch, Jovis-Verlag, Berlin, kostet 22 Euro. Auch als Genie lernt man nie aus. Zum Beispiel in Punkto YTONG Massivdach. Beim 3. Forum Massiver Wohnbau erfahren Sie unter anderem, wie man YTONG Dächer mit SILKA Mauerwerk kombiniert. Was Sie davon haben? Wohnraum mit bestem Wohlfühlklima. Es lohnt sich also wieder, dabei zu sein. Der „Morgen“ markiert die Blickachse aus dem Pavillon und ist durch Spiegelung und Schattenwurf geradezu flirrend präsent. Foto: Georg-Kolbe-Museum Termine: 26.09.06 Bremen, 27.09.06 Hamburg, 28.09.06 Hannover, 04.10.06 München, 09.10.06 Frankfurt, 10.10.06 Kassel, 16.10.06 Köln, 17.10.06 Münster, 18.10.06 Dortmund, 01.11.06 Rostock, 02.11.06 Berlin, 03.11.06 Leipzig, 08.11.06 Trier, 15.11.06 Nürnberg, 16.11.06 Stuttgart, 17.11.06 Karlsruhe. Anmeldung und weitere Informationen unter www.xella.de/veranstaltungen Anmeldeschluss: 10 Tage vor dem jeweiligen Veranstaltungstermin. SILKA – der Kalksandstein, der durch Leistung überzeugt. 10 Wochenschau WER WO WAS WANN 1 Neuland Symposium 2006 | Landschaftsarchitekten, Künstler, Philosophen, Geografen und Gesellschaftswissenschaftler werden am 9. November an der Leibniz-Universität in Hannover und am 10. November auf dem Springhornhof in Neuenkirchen bei Soltau über die Bedeutung der Landschaftskunst als Impulsgeber für industriell geprägte Kulturlandschaften diskutieren. Das Symposium findet im Rahmen des Landschaftskunstpreises 2005 statt. Die Tagungsgebühr einschließlich Bustransfer beträgt 50, für Studenten und Arbeitslose 15 Euro. Anmeldung und Überweisung der Tagungsgebühr bis spätestens 30. Oktober. ▸ www.ila.uni-hannover.de 2 Die neuen Architekturführer | In der inzwischen auf über 90 Bauten angewachsenen Serie aus dem Stadtwandelverlags sind jetzt auch das Berliner Olympiastadion, der Zentralfriedhof Friedrichsfelde, die Berliner Mauer und das Hans Otto Theater in Potsdam veröffentlicht. Die kleinen Hefte kosten einzeln 2,50 bzw. 3 Euro, die gesamte Bibliothek mit 90 Einzel- und 6 Sammelbänden ist für 109 Euro direkt beim Verlag zu beziehen. ▸ www.stadtwandel.de 1 2 Bauwelt 37 | 2006 3 Convertible City | Das Motto des deutschen Pavillons der Biennale in Venedig ist auch der Titel der neuen archplus 180. Die Ausgabe dient als Ausstellungskatalog, sie zeigt die 36 für den Pavillon ausgewählten Projekte und stellt diese mit interdisziplinären Interviews und architekturtheoretischen Essays zusammen. Thematischer Kontext ist die Neubewertung von Umbau und Umnutzung der städtebaulichen Substanz. Die Herausgeber und Kuratoren Almut Ernst und Armand Grüntuch haben das Prinzip der Konversion existierender Strukturen auch auf die Publikation selbst übertragen: Sie übernahmen für diese Ausgabe von archplus die Redaktion und Gestaltung. ▸ www.archplus.net 4 geht es auch. | ist die letzte Ausgabe einer Serie von vier Jahresberichten der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, die seit 2003 dem Brecht-Zitat „Es geht auch anders, doch so geht es auch“ folgt. Die HfG beruft sich auf eine Integrationsphilosophie von Kunst, Design und Medien. 255 Seiten, A4Format, ISBN 3-921997-56-9 ▸ www.hfg-offenbach.de Vorsicht Architekturstudium | Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz ruft Abiturienten dazu auf, ihre Berufswahl in Richtung gestalterisch-planerische Berufe sorgfältig zu überprüfen, da sich die Diskrepanz zwischen Arbeitsplatzchancen und Berufszugang immer weiter verstärkt: Dem gesunkenen Niveau der Bautätigkeit stehen unverhältnismäßig hohe Zahlen von Studenten in den Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsplanung gegenüber. Die Kammer empfiehlt den Schülern, sich vertieft über Tätigkeitsspektrum und -chance zu informieren und Studienalternativen ernsthaft zu prüfen. ▸ www.diearchitekten.org Neues Wohnen in Hamburg | Obwohl die gehobene Mittelschicht wieder in zentrale Stadtquartiere einzieht und junge Familien wieder innenstadtnahe Wohnungen bevorzugen, lässt der Hamburger Wohnungsmarkt Risse an der „Vision der wachsenden Stadt“ erkennen. Trotz des prognostizierten Bevölkerungszuwachses verzeichnete das Statistikamt Nord einen Einbruch der Wohnungsbau-Zahlen um 16,5 Prozent. Die Konferenz über Perspektiven des Hamburger Wohnungsbaus findet am 12. und 13. Oktober im Architektur Centrum, Stephansplatz 5, 20354 Hamburg, statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 120 Euro inklusive Verpflegung, ermäßigt 75 Euro. Eine vorherige schriftliche Anmeldung ist erforderlich. ▸ www.architektur-centrum.de 18. Ludwigsburger Architektur-Quartett | Am 19. Oktober, 19.30 Uhr im Ratskeller Ludwigsburg in der Wilhelmstraße diskutieren Hans Frei (Zürich), Paul Kahlfeldt (Berlin), Berthold Leibinger (Ditzingen) und Amber Sayah (Stuttgart) über die Königsbau Passagen in Stuttgart, das Mercedes-BenzMuseum in Untertürkheim und ein Haus für drei Kindergartengruppen in Ludwigsburg. Termine zu Ortsbesichtigungen können telefonisch unter (07141) 25 75 66 angefragt werden. Power – Producing the Contemporary City | Das Thema der dritten internationalen Architekturbiennale in Rotterdam wurde nun bekannt gegeben. Am 24. Mai 2007 werden die beiden wichtigsten Ausstellungen „Visionary Power“ und „The New Dutch City“ in der Kunsthal Rotterdam eröffnet. Die Kuratoren Vedran Mimica, Associate Dean des Berlag Instituts, und Joachim Declerck interpretieren die Veranstaltung als Aufruf, sich erneut zur architektonischen Vision zu bekennen und Architektur und Urban Design als treibende Kraft der zeitgenössischen Stadt zu verstehen. ▸ www.biennalerotterdam.nl Wo und wie werden wir künftig wohnen? | Das 33. Bonner Städtebauseminar beschäftigt sich mit der künftigen Wohnentwicklung in der Region Bonn/ Rhein-Sieg/ Ahrweiler. Eine Wohnungsmarktanalyse für den Rhein-Sieg-Kreis prognostiziert einen zusätzlichen Bedarf von 63.000 Wohnungen bis zum Jahr 2020, verursacht durch Zuwanderung und Verkleinerung der bestehenden Haushalte. Hierfür sind innovative und bedarfsorientierte Wohnraumangebote gefragt. Die sieben Seminare sind ein Diskussionsangebot der Bonner Universität und der örtlichen Gruppen der Berufsverbände und finden ab dem 17. Oktober alle 14 Tage jeweils dienstags von 18.00 bis 19.30 Uhr statt. Eine Gebühr wird nicht erhoben. ▸ www.isbk.uni-bonn.de 180 archplus Zeitschrift für Architektur und Städtebau September 2006 € 19 G5416 Modes of Densification and Dissolving Boundaries Formen der Verdichtung und Entgrenzung German Pavilion Deutscher Pavillon Venice Biennale 2006 10th International Architecture Exhibition Armand Gruentuch Almut Ernst [ ED.] 3 4 50 60 70 – neue Aufgaben für Architekten ! | Was tun mit Immobilien, deren Erscheinungsbild nicht mehr den heutigen Vorstellungen entspricht, deren steigende Energiekosten und bautechnische Mängel den Nutzer belasten und finanzielles Engagement erfordern? Abriss oder Neustart? Die Akademie für Architektur Kommunikation Perspektiven (AAKP) bietet zu diesem Thema am 27. und 28. Oktober im DAZ, Köpenickerstraße 48/49 in 10179 Berlin ein Seminar an. Zu den Vortragenden gehören Ulrich Neumann von HG Merz, Andreas Völker von Atisreal, Karl-Heinz Winkens von Winkens Architekten, Margot Ehrlicher von hhpberlin, Sally Below und Olaf Bartels. Die Kosten betragen 730 Euro, die Anmeldefrist läuft bis 20. Oktober. ▸ www.aakp.de HUMANERGY BALANCE Lichtlösungen für die Balance zwischen Umwelt, Energie und dem Ich. Entgrenzen Sie Ihre Vorstellungen von Lichterlebniswelten von morgen … Zumtobel macht erstmals die Balance aus Lichtqualität und Lichteffizienz messbar. Humanergy Balance – balance of human aspects and energy efficiency – diesem Anspruch muss sich jetzt jede Lichtlösung stellen. Kompromisslos. www.zumtobel.com/HumanergyBalance Bauwelt 37 | 2006 Treffpunkt „Kubus“ im 2. Obergeschoss Radiale Systeme im Radialsystem V Sasha Waltz und Jochen Sandig im Gespräch mit Anne Kockelkorn und Ulrich Brinkmann Dass in Berlin ein neues Theater eröffnet, ist ungewöhnlich genug, und noch ungewöhnlicher ist es, dass seine Betreiber, die Sasha Waltz Compagnie und die Akademie für Alte Musik Berlin, das Haus ohne Subventionen führen wollen – als Ort für den Dialog verschiedenster Künstler und Künste. Sasha Waltz, ihre Compagnie ist bekannt für die Auseinandersetzung mit Räumen, sei es im Jüdischen Museum, in den Sophiensaelen, in der Schaubühne und jetzt hier im Radialsystem V; die erste Produktion heißt explizit „Radiale Systeme“ – was kennzeichnet Ihr erstes Stück im neuen Haus? Ich würde es nicht „Produktion“ nennen, es ist eher eine Recherche unter dem Titel „Dialoge“, wie ich sie mache, um neue Stücke vorzubereiten. „Dialoge“ heißt Zwiesprache halten, sei es mit einem anderen Medium, anderen Tänzern oder einer Form, die eigentlich nicht im Tanz vorkommt. Hier ist die Architektur Ausgang für eine Dramaturgie. Die Aufführung findet im gesamten Haus statt, das Publikum kann sich frei bewegen und ganz nah an die Tänzer herantreten. Es gibt keine Distanz, wie sie mit einer Bühne geschaffen wird, man muss sich aber selbst entscheiden, was man sehen will, und man muss sich die Zeit selbst einteilen. Dem Besucher wird nichts vorgeschrieben, der Blick wird nicht geführt. Dann gibt es den Dialog zwischen Musik und Tanz. Das ist ein ganz archaischer Dialog, aber es treffen unterschiedliche Formen aufeinander. Es entsteht ein Dialog zwischen Alter Musik und Neuer Musik, alten Instrumenten und neuen Instrumenten und ihrer unterschiedlichen Frequenz. Da gibt es Reibungsflächen – wie löst man die, und zu welchen Ergebnissen kommt man durch die Probleme, die sich stellen? Die Auswahl reicht von Renaissance-Musik bis zu lebenden Komponisten und bis zu improvisierter Musik. Das ist eine Herausforderung für Tänzer und Musiker. Diese Bandbreite ist programmatisch für das Haus: Wie können sich alte und neue Musik beeinflussen und weiterbringen, und wie kann das Publikum die Musik und den Tanz erfahren und einen neuen Zugang finden? Welche Möglichkeiten bietet Ihnen die räumliche Struktur des Gebäudes für den „ersten Abend“? Wenn wir diesen Gang hier entlang sehen, öffnen sich seitlich kleinere Räume, in der Mitte liegt ein großer Raum. Da findet überall unterschiedliche Musik statt. Es entsteht eine Simultanität von Geräuschen und Kompositionen. Auf einer Bühne herrscht eine Zeit, in der sich Zuschauer, Tänzer und Musiker befinden – hier gibt es Überlagerungen. Im Radialsystem gibt es fünf Ebenen, und in diesen Ebenen laufen nochmals einzelne Szenen parallel: ein reichhaltiges Erlebnis für den Zuschauer. Wie werden Sie mit den Oberflächen des Hauses – Beton, Stahl, Glas, Klinker – für Musikdarbietungen umgehen? Es gibt ein Studio mit schalldämpfender Filzdecke, dort haben die Orchester geprobt. In den großen Hallen wird es noch gewisse akustische Maßnahmen geben, dort gibt es außer den Holzböden kein organisches Material. Für Neue Musik eignet sich das Haus schon jetzt sehr gut, für Klassische Musik und die alten Instrumente, die viel leiser sind, ist die große Halle betrifft Radiale Systeme im Radialsystem V etwas komplizierter. Für Chormusik wiederum ist der Raum mit seinem kathedralenartigen Nachhall sehr schön. Wir wollen das Haus flexibel nutzen. An der Schaubühne hatten Sie vielleicht das flexibelste Theater, das man sich denken kann – hier gibt es klar voneinander getrennte Räume, die Verbindungen nicht zulassen, die aber einen eigenen Charakter haben und in sich flexibel sind. Fiel die Entscheidung für solch ein additives Konzept durch die Erfahrungen an der Schaubühne? Nein, das spielte keine wesentliche Rolle. Wir hatten nur eine Produktion, die den Mendelsohn-Bau am Lehniner Platz als Architektur, innen wie außen, auf dem Dach und im Stadtraum, bespielt hat. Eigentlich denke ich großräumig. Im Radialsystem aber käme ich – ganz abgesehen von statischen Gründen – nicht auf den Gedanken, die Trennwand zwischen den beiden Sälen zu entfernen. Das sind ganz unterschiedliche Räume, auch historisch gegeben, und ihre Größen und Proportionen sind jeweils sehr passend. Es gibt viele Künstler, die intimere Räume bevorzugen. Wir haben hier Räume für 150 bis 800 Zuschauer. Das kommt uns entgegen: Der Zuschauer ist noch nah genug dran. Wenn Sie ein ganzes Haus bespielen, reizen Sie dann eher neutrale oder eher spezifische Räume? Beides ist eine Herausforderung, aber grundsätzlich bevorzuge ich klare Räume. Interessant ist immer, die Energie der Räume tänzerisch zu erkunden: Wo sind Kraftfelder, wo wird der Körper intensiviert, wo wird er klein, wo wird er aufgesogen? Welche Blickrichtungen des Publikums lassen sich entwickeln? Und welche akustischen Qualitäten besitzen die Räume, welches Instrument passt in welchen Raum, wo klingen Streicher gut, wo Bläser? Ich liebe es, eine Situation wie diese hier zu gestalten, mit der langen Flucht des Korridors und den seitlichen Kabinetten. Es muss nicht immer der große Raum sein, da bin ich sofort im Theater, wo ich den Raum selbst erschaffe durch die Körper. Hier geben mir die Wände andere Reibungsflächen, ich kann die Körper abschneiden, Oben und Unten verändern. Eine große Herausforderung ist auch die Beziehung von Innen und Außen. Das offene Deck etwa ist sehr schwierig, weil die Energie sofort entweicht; sowohl die Körper als auch die Musik müssen dagegen ankommen. Auffällig im Radialsystem ist das Fehlen der klassischen „Zuschauerräume“. Es gibt keine Räume für den inszenierten Auftritt der Gäste. Sind diese dem Kostendruck zum Opfer gefallen, dem Sie als „freie“ Truppe ausgesetzt sind? Das Gebäude gibt nicht mehr Fläche frei, Räume für die Kunst hätten geopfert werden müssen. Das Radialsystem V wird „fließend“ benutzt werden, das ist Teil des Konzepts. Folkert Uhde und Jochen Sandig haben zwar an der Planung mitgewirkt und konnten einzelne Situationen für die öffentliche Nutzung umdefinieren, aber bestimmte Parameter waren einfach vorgegeben. Damit werden wir jedoch kreativ umgehen. In ihrer Eröffnungschoreographie arrangierte Sasha Waltz Tänzer und Musiker zu einzelnen Szenen im ganzen Haus. Die Besucher konnten sich das Stück selbst „erlaufen“. 13 14 betrifft Radiale Systeme im Radialsystem V Die Studios werden in erster Linie als Probenräume genutzt. Bietet die komplette Öffnung der Räume nach Süden und ihre Verglasung für Sie optimale Bedingungen, auch im Hinblick auf das Licht? Entscheidend ist die Nähe zum Wasser und zum Himmel. Diese Bewegungen zu spüren ist unglaublich inspirierend. Wir arbeiten in den Raum und schauen nicht ständig aus dem Fenster, wir sind mit Bewegung und Aktion beschäftigt. Der gelegentliche Blick auf die Bewegung draußen ist eine notwendige Entspannung für die Augen. Am Eröffnungswochenende herrschte am Spreeufer vor dem Radialsystem V fast eine venezianische Atmosphäre. Terrasse, Deck, Fluss und gegenüberliegendes Ufer wurden Teil der Inszenierung. Foto: Udo Meinel, alle anderen: Sebastian Bolesch Die Offenheit des Hauses verlangt den Tänzern ungeheure Konzentration ab und bietet keinen „Schutz“ vor dem Zuschauer. Mit welchen Mechanismen arbeiten Sie in einer solchen Situation? Schon bei meiner choreographischen Installation „insideout“ hatten wir diese Situation, wenn auch in einem speziell gefertigten Bühnenbild und viel kleinteiliger. Auch dort sind die Tänzer ununterbrochen in einer Situation der „Darstellung“ und ziehen sich nicht zurück. Es gibt performative Mechanismen. Mir geht es darum, von Beginn an „auf der Bühne“ zu sein, auch wenn man gerade keine Szene hat – man ist konstant präsent, in einem anderen, performativen Raum. Jeder Tänzer folgt seiner eigenen Partitur, und insofern ist jeder geschützt: Das Publikum respektiert diesen Raum der Konzentration. Wo liegt der Unterschied zwischen Probe und Performance in Ihrem Umgang mit dem Raum, und wie entwickelt sich die Auseinandersetzung? Wir arbeiten auch während der Proben wenn möglich „on location“, im authentischen Raum. Wir beginnen mit einer Improvisation, einem Spiel mit dem Raum, um seinen Charakter zu erkunden. Hier ist die Silhouette am gegenüberliegenden Ufer sehr präsent, ihr gehen wir zunächst mit der Bewegung der Körper nach. Dann erkunden wir die Zentren der Räume, ihre Bodensequenzen, die Strukturen der Fenster, die Installation: Waschbecken zum Beispiel werden erst einmal geflutet. Dann schränke ich immer mehr ein und entwickele eine Hauptidee, einen roten Faden. Worin sehen Sie die Stärke des Radialsystems V? Es ist die Verbindung von Alt und Neu und der Umgang mit dem Gegensatz. Die historische Substanz wurde nicht zu sehr „aufgepäppelt“, huldigt aber auch nicht einer Ruinenästhetik, wie sie in den neunziger Jahren üblich war. Wir müssen einen anderen Umgang mit dem Vorhandenen entwickeln. Es gibt nichts Überflüssiges hier, nichts Dekoratives, alles ist funktionell und sparsam. Und die Verbindung nach draußen hat eine große Kraft. Überall spielen zu können, das ist der eigentliche Luxus. Bauwelt 37 | 2006 15 Bauwelt 37 | 2006 Treffpunkt Terrasse an der Spree Jochen Sandig, ein privat betriebenes Theater dieses Anspruchs ist ungewöhnlich. Können Sie uns die Chronologie des Projekts erläutern und die Beteiligten nennen? Um zunächst ein Missverständnis auszuräumen – wir schaffen hier einen „neuen Raum für die Künste“ und kein weiteres Theater. „Radialsystem V“ ist ein künstlerisch flexibel nutzbarer Raum, der jenseits der tradierten Konzepte – Konzerthaus, Oper, Schauspielbühne oder Ausstellungsraum – steht. Ich habe mich schon immer für Räume interessiert, die ursprünglich nicht für eine kulturelle Nutzung gebaut worden sind. Räume in Transformation kann man ganz anders bespielen, eher wie eine Fabrik: für neue Formen der Künste. Das Radialsystem V ist ein Pumpwerk aus der Gründerzeit. Als uns Gerhard Spangenberg, der Architekt des Umbaus, durch das ruinöse Gebäude führte, konnten wir sein Potential sofort erahnen. Zusammen mit Folkert Uhde, dem Manager der „Akademie für Alte Musik Berlin“, haben wir dann eine GmbH gegründet. Daneben haben wir die gemeinnützige „Radial Stiftung“ ins Leben gerufen, um Spenden einwerben zu können. Ein solches Projekt zu entwickeln ohne Fördermittel für den laufenden Betrieb ist ein großes Wagnis. Wir haben einzig 1,2 Millionen Euro von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie für bühnentechnische Einbauten erhalten. Dafür hat sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit persönlich eingesetzt, weil er das Radialsystem als Katalysator versteht im Stadtentwicklungsareal „mediaspree“. Das ist hier allererste City-Lage an der Schnittstelle der drei künstlerisch aktivsten Bezirke Friedrichshain, Kreuzberg und Mitte. Zusätzlich haben wir eine touristische Anziehungskraft durch das Wasser. Unser Konzept zielt darauf ab, die unterschiedlichsten Szenen zu erreichen und zur Beteiligung anzuregen. Könnten Sie das programmatisch präzisieren? Das „dialogische Prinzip“ ist Programm: Es wird Zusammenarbeiten und Begegnungen geben von Künstlern und Künsten, die sonst nicht aufeinanderträfen. Das beginnt bei der Architektur mit der Begegnung von Alt und Neu. Der Clou aber liegt in der räumlichen Wandelbarkeit. Das Haus soll ein Arbeitshaus sein, kein Kulturtempel; ein Haus, in dem Künstler produzieren, in Ruhe und in einem echten Dialog. Aber dann soll es auch immer wieder turbulent zugehen, so wie am Eröffnungswochenende, wo wir 7500 Besucher hatten, und zwar nicht nur die „Kulturelite“. Die Niederschwelligkeit des Gebäudes macht einen Besuch leichter. Das erhöht die Anziehungskraft für andere kulturelle Institutionen, welche das Gebäude als ein Portal nutzen können, um sich einen neuen Zuschauerkreis zu erschließen. War auch das Umfeld ausschlaggebend für Sie, gerade hier den „Crossover“ zu wagen? Wenn man einen Kreis um den Ostbahnhof herum schlägt mit einem Radius von einem Kilometer, wird man feststellen, dass die wichtigsten Clubs der Stadt genau hier liegen. Uns interessiert das Aufeinanderprallen von Gegensätzen. Das Radialsystem V kann ein Beschleuniger sein, aber auch ein Entschleuniger. Beschleuniger in dem Sinne, dass unbekannte Künstler hier eine Plattform finden für ihre Arbeit und sich dadurch schneller entwickeln; Entschleuniger, indem bereits prominente Künstler die Möglichkeit finden, sich zurückzuziehen, um in Ruhe etwas Neues auszuprobieren, was sie unter einem größeren Erwartungsdruck nicht könnten. Wir wollen uns durch Offenheit profilieren, nicht durch Abgrenzung. Wie müssen dafür die Räume beschaffen sein? Dort auf dem Flügel steht ein Modell der Großen Halle. Dieser Raum ist etwas Besonderes. Es ist durch die Entfernung der alten Fundamente und die 1x1-Meter-Bodenelemente ein enorm flexibler Raum, wie es ihn bislang in Berlin in dieser Größe nicht gegeben hat. Wir brauchen vor allem leere Räume, die Inhalte liefert die Kunst. Spangenberg ist es gelungen, den vorgefundenen Raum noch einmal zu beruhigen. Das Ergebnis gleicht im Grunde eher einer Ausstellungsarchitektur, und die Eröffnungsproduktion von Sasha Waltz stellt sozusagen choreographierte Tänzer und Musiker aus. Die Besucher können sich frei im ganzen Haus bewegen, wie in einem Museum. Es ist ein Raumerfahrungstheater, in dem Architektur, Bildende Kunst, Musik und Tanz gleichberechtigt zusammenkommen. Inwieweit benötigt ein solches Theater noch klar definierte Zuschauerbereiche? Nicht bei jedem Stück werden sich die Besucher frei durch die Szenen bewegen können. Ich will noch einmal darauf beharren – der Begriff „Theater“ ist fehl am Platz. Wir möchten uns nicht auf eine Kunstform festlegen. Deswegen haben wir uns entschieden, keine feste Bestuhlung einzubauen. Wir haben mobile Anschlusspunkte für die Technik, das Haus ist strukturell verkabelt, wir können praktisch in jedem Raum eine Bar aufbauen, in jedem Raum proben, in jedem Raum aufführen. Diese Flexibilität ist das Besondere am Radialsystem V: die „Multi layer“-Architektur, die vielfältige Nutzungsüberlagerungen ermöglicht. Auffällig ist, dass es keine Beziehung der Räume untereinander gibt. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Ich finde es richtig, dass die beiden großen Räume im Erdgeschoss durch eine Wand getrennt bleiben, immerhin verbunden durch zwei Türen. Die Schwäche des Gebäudes liegt in dem Mangel an Nebenflächen: Wir haben kaum Lagerflächen, keine Stauräume, keine feste Garderobe für die Besucher – da werden wir improvisieren müssen. Für mich ist das Gebäude wie ein Instrument, mit seinen Resonanzkörpern und unterschiedlichen Nutzungsszenarien. Wenn wir das ganze Gebäude bespielen, wird die Architektur selbst zur Bühne. Auch die Spree wird zur Bühne. Die andere Uferseite wird zur Bühne. Man entwickelt ein anderes Gespür für die Stadt, erobert den Stadtraum mit Kunst. Am Eröffnungswochenende hatte das hier fast mediterranes Flair, mit unserem kleinen Hafenbecken und all den Booten und Schiffen. Ich hoffe, dass Berlin sich in Zukunft über das Wasser neu entdeckt. Das Wasser ist eine treffende Analogie dazu, wie künstlerische Prozesse angelegt sind. Es gibt viele Strukturen in der Stadt, die keine Räume beanspruchen, sich bilden und wieder vergehen – so wie das Wasser hier. Unsere kulturellen Institutionen sind nicht in der Lage, auf solch „liquide“ Nutzungsformen adäquat zu reagieren. Sie sind so geartet, dass das Wasser erst gefrieren und eine feste Form annehmen muss, um sich in die festen Strukturen einzupassen. Dann wird es künstlich erhitzt auf der Bühne, um wieder zu Wasser zu werden. Das Wasser braucht im flüssigen Zustand ein Gefäß, damit es nicht zerfließt. Ein solches Gefäß wollen wir mit dem Radialsystem V als Ergänzung zu bestehenden Kulturinstitutionen anbieten. Radialsystem V | Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin | ▸ www.radialsystem.de 16 Wettbewerbe Museum für zeitgenössische Kunst in Riga Bauwelt 37 | 2006 17 Bauwelt 37 | 2006 Museum für zeitgenössische Kunst in Riga Das alte Wärmekraftwerk im Rigaer Hafen wird in eine zwei Geschosse hohe Ausstellungshalle eingebettet, die der puren Kunstbetrachtung dienen soll. In den Räumen des Industriebaus findet all das statt, was heute noch zum Museum gehört: Performances, Seminare, Kaffeetrinken. Abbildungen: OMA, Rotterdam Doris Kleilein Architekten OMA – Rem Koolhaas, Reinier de Graaf, Rotterdam, mit Beth Hughes und Miho Mazereeuw Mitarbeiter Andrea Bertassi, Anders Berensson, Daniele de Benedictis, Gabriela Bojalil, Maria Derevencova, Markus Dettling, Arjan Geelhoed, Soe Hwang, Keigo Kobayashi, Klaas Kresse, Ilze Kruskopa, Mara Liepa-Zemesa, Ludvig Netre, Marc Paulin, Todd Reisz, Koen Stockbroekx, Daliana Suryawinata, Alice Wong Nationalbibliothek, Opernhaus, Kunstmuseum. „Die drei neuen Brüder“ nennt das lettische Kulturministerium die Großprojekte, die in den kommenden Jahren am Ufer der Düna gebaut werden sollen. Drei ungleiche Brüder sind da in Planung: die Bibliothek – ein futuristisch anmutender Berg nach den Plänen von Gunars Birkerts; das Opernhaus – ein formal etwas verunglücktes Ensemble von Silis, Zabers und Klava, den Siegern des im Mai entschiedenen Wettbewerbs. Für das Kunstmuseum wurde kurzerhand gar kein Wettbewerb durchgeführt, sondern Rem Kolhaas direkt beauftragt: Anfang September stellte OMA den Entwurf in Riga vor. Mehr als 100 Jahre ist es her, dass in Lettland das letzte Museum für zeitgenössische Kunst gebaut wurde. Das Nationale Kunstmuseum, ein historisierender Bau von 1905, ist ein klassischer Musentempel am Boulevardring in der Rigaer Altstadt. Mit dem neuen Museum sucht Riga nun den Anschluss an die europäische Avantgarde. Das alte Wärmekraftwerk TEC im städtischen Seehafen soll zu einem Kunst- und Kulturzentrum umgebaut werden, das Touristen und breite Schichten der Bevölkerung zugleich ansprechen soll: „Total accesibility“ wünschte sich das Kul- turministerium. Ein künstlerischer Beirat, dem unter anderem der finnische Architekt und Theoretiker Juhanni Pallasmaa und der deutsche Kurator Norbert Weber angehören, wurde Anfang des Jahres gegründet, im Mai dann der Vertrag mit dem „Unternehmen für die Entwicklung des neuen Riga“, einem Projektentwickler, geschlossen. Noch im selben Monat wurde OMA mit der Konzeption des Museums beauftragt. In der zentralen Perspektive sieht es so aus, als hätte Koolhaas das Kraftwerk mit seinen Türmchen und Schornsteinen in die Mies’sche Nationalgalerie gestellt. Und tatsächlich versucht der Entwurf, die in den letzten 20 Jahren vorherrschenden zwei Grundtypen von Ausstellungsräumen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern auf produktive Weise miteinander zu kombinieren: den white cube, den „priesterlichen weißen Raum“, einerseits; die atmosphärischen, die Kunst oft dramatisch überhöhenden Räume alter Industrieanlagen andererseits. Diese beiden Konzeptionen seien derart zu Ausstellungs-Archetypen geworden, dass jedes neue Museum vor die beinahe ideologische Wahl gestellt wird, sich für einen von beiden zu entscheiden, so Koolhaas. In Riga soll ein Museum in zwei Teilen entstehen, die komplett voneinander abhängig sind und eine möglichst große Schnittfläche haben. In den vielfältigen Räumen des Altbaus befinden sind neben Lager und Technik die kunstpädagogischen Einrichtungen, alle Medien, Gastronomie, Veranstaltungs- und Forschungsräume untergebracht – also jene Flächen, auf denen die Besucher nicht notwendigerweise direkt mit Kunstwerken konfrontiert sind. Die eigentlichen Ausstellungsräume und der Museumsshop befinden sich in dem neuen Sockel, der das Kraftwerk umgibt: ein großer fließender Raum, gebildet aus einem Flachdach und einer Glasfassade. Der Altbau wird so weniger symbolisch, sondern ganz funktional für das Museum nutzbar gemacht. Ein derartiger Umgang mit dem Kraftwerk ermöglicht, dass der Erweiterungsbau ausschließlich der klassischen Kunstbetrachtung dienen kann und die Werke wie im Schaufenster nach außen gezeigt werden. „Das alte Gebäude“, so formulierte es der Rigaer Stadtarchitekt Janis Dripe in einem überaus baltischen Vergleich, „wird wie ein Insekt in Bernstein eingeschmolzen.“ Etwa sechs Millionen Euro wird das Museum auf der Andreji-Halbinsel kosten. Rund um das Prestigeprojekt soll auf einer Fläche von 40 Hektar ein neues Wohn- und Geschäftsviertel entstehen, mit dessen Planung ebenfalls OMA beauftragt wurde. Warum für Wettbewerbe Museum für zeitgenössische Kunst in Riga Bauwelt 37 | 2006 ) Axor Massaud. Hamburg Architektur Preis 2006 – Zukunft im Bestand 1. Rang: blauraum architekten, Hamburg, für den Wohnungsbau Bogenallee (Bauherr: COGITON Projekt Harvestehude GmbH, Hamburg) 2. Rang: wrs-architekten, Hamburg, für das Gesundheitszentrum Karl-Witte-Haus, Hamburg (Bauherr: Ev. Stiftung Alsterdorf, Hamburg) 3. Rang: czerner göttsch architekten, Hamburg, für das Wohnhochhaus Norderreihe 3, Hamburg (Bauherr: Bauverein der Elbgemeinden, Hamburg) 3. Rang: Spengler Wiescholek, Hamburg, für das Farbkonzept Wohnungsbau Wümmeweg (Bauherr: SAGA Siedlungsaktiengesellschaft, Hamburg) Zwei künftige Wahrzeichen Rigas sollen in Sichtweite voneinander entfernt am Ufer der Düna entstehen: die Lettische Nationalbibliothek von Gunars Birkerts (oben) und die Konzerthalle von Silis, Zabers und Klava (rechts) auf einem Pier gegenüber der Altstadt. Perspektiven: Architekten Vorhaben dieser Größenordnung und Bedeutung nicht ein Wettbewerb durchgeführt wurde, darüber lässt sich nur spekulieren. Auch die Vertreter der staatlichen Agentur j3b, die eigens für die Abwicklung von Bibliothek, Opernhaus und Kunstmuseum gegründet wurde, können darauf keine Antwort geben. Ein Blick auf die Entwürfe der anderen beiden geplanten Kulturbauten macht allerdings deutlich, dass diese Direktbeauftragung sicher kein Fehler war. Die Lettische Nationalbibliothek, auch „Castle of Light“ genannt, ist das größte der drei Staatsprojekte und das wichtigste auf dem „Weg Lettlands in die Informationsgesellschaft“, wie es in einer offiziellen Erklärung heißt: Über 100 Millionen Euro sind veranschlagt für den Neubau am Uzvaras Boulevard und für die Einrichtung des „Lightnet“, eines zentralen Datensystems, das über 1000 Bibliotheken Lettlands online miteinander vernetzt. Gebaut wird nach den Plänen des 1925 in Riga geborenen und seit den 50er Jahren in den USA lebenden Architekten Gunars Birkerts. Bereits vor 15 Jahren entwickelte Birkerts das Projekt; der weltweit operierende Konzern „Hill International Inc.“ ist seit diesem Jahr dabei, den Entwurf umsetzen: Der futuristische Berg, am Gipfel 66 Meter hoch, birgt in seinem Inneren 44.000 m2 Nutzfläche für Bibliothek und Konferenzzentrum. Er steht an prominenter Stelle am Fluss, sein expressionistisch geformtes Dach fällt zur Brücke hin ab, die Glasfassade spiegelt die gegenüberliegende Altstadt. Auch wenn das Kulturministerium von einem „Kristall“ schwärmt – die Formensprache des von Eero Saarinen beeinflussten Birkerts wirkt krude, der Komplex in seiner Gesamtheit ähnlich entrückt und abweisend wie die sowjetischen Großbauten, denen das unabhängige Lettland eigentlich etwas Eigenständiges entgegensetzen wollte. Etwas weiter flussaufwärts, auf dem langgestreckten Pier A-B Dambis, findet sich der Standort des dritten "# ! ! Düsseldorf Schlösserareal und Schlachthofgelände Kooperatives Gutachterverfahren Preis: Schuster Architekten – Katharina Koopmannvon Weymarn, Daniel Mäuser, David Gabrysch, Düsseldorf, mit „St raum a“ Landschaftsarchitekten – Stefan Jäckel, Tobias Micke, Björn Bodem, Berlin Projektes, der neuen Konzerthalle, die von der Wettbewerbsjury ebenfalls mit einem Edelstein („mysteriöses Juwel“) verglichen wird. Das ortsansässige Büro SZK – Silis, Zabers und Klava hatte bei einem internationalen Wettbewerb den reduzierten Entwurf des Dänen Henning Larsen auf den zweiten Platz verwiesen und zudem eine ganze Reihe bekannter Büros wie Snøhetta, Behnisch + Partner und CoopHimmelb(l)au hinter sich gelassen. Die Rigaer Architekten verteilen das Programm auf zwölf schwarze, kubistisch geformte Baukörper, die im Gegensatz zum leuchtenden Berg der Nationalbibliothek eher einen dunklen Haufen bilden. Nach der Vorstellung der Architekten erscheint die Konzerthalle als ein Ensemble „undurchsichtiger und geisterhafter Gebäude am Flussufer, die persönliche Abenteuer versprechen und es erlauben, tief in die Geheimnisse der Musik einzudringen“. Die Jury, der auch der Ex-Biennale-Direktor Kurt W. Foster und der Grazer Architekt Volker Giencke angehörten, lobte die „elegante, beinahe exquisite Erscheinung“; ein Eindruck, den die Renderings nicht vermitteln. „Unser Entwurf ist nationalistisch“, wird Andis Silis in der „Baltic Times“ zitiert – ein Hinweis auf die kleinmaßstäbliche Architektur der Altstadt. Dort stehen auch die alten „Drei Brüder“, Namensgeber der Grands Projets: drei Stadthäuser, die ab dem 15. Jahrhundert errichtet, im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den 50er Jahren wieder aufgebaut wurden. Die drei neuen Brüder weisen schon jetzt sich deutlich widersprechende Charaktere auf. Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 2006 Preis (5000 Euro): Busmann + Haberer, Berlin, für den Neubau der Kriminaltechnischen Institute des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern in Rampe Sonderpreis Stadtumbau (2000 Euro): Architekt Roland Schulz ars, Schwerin, mit Ingenieurbüro Roland Apitz, Müller-Grönboldt und Drückhammer, Schwerin, für das Museums- und Vereinshaus Grevesmühlen Prämie (1250 Euro): Martin Wollensak, Institut für Gebäude-, Energie- und Lichtplanung, Wismar mit Peter Schenk und Frank Barkowski, Wismar, und Georg-Wilhelm Mainka, Universität Rostock, für das Demonstrationsbauvorhaben Kindertagesstätte „Plappersnut“ in Wismar Prämie (1250 Euro): Irene Lohaus und Peter Carl, Hannover, mit Ingenieurgemeinschaft Feldberg für die Neugestaltung des Neustrelitzer Marktplatzes Domdidier (Schweiz) Erweiterung der Schule „Cycle d‘Orientation“ Offener Realisierungswettbewerb 1. Preis (25.000 CHF): AC-A Alexandre Clerc, Fribourg 2. Preis (20.000 CHF): Lopes & Périnet-Marquet Architectes, Genf 3. Preis (16.000 CHF): Personeni Raffaele Schärer Architectes, Lausanne 4. Preis (15.000 CHF): B.F.I.K. Architectes Berchier, Fauchère, Imboden, Kauffmann, Fribourg 5. Preis (14.000 CHF): BMV Architectes – Buri, Morand, Vaucher, Genf Weitere Informationen zu aktuellen Wettbewerbsentscheidungen bei Bauwelt online. ▶ www.bauwelt.de !& !!# 18 , #"% !!#" ! # "" !!# !' ! ! # "( ! #'$! ", *!"" !##""+"""#"!"" ! !!! '# "# w w w.axor- design.com Wettbewerbe Auslobungen Bauwelt 37 | 2006 OFFENE WETTBEWERBE Kitzingen Natur in Kitzingen 2011 Offener Realisierungs- und Ideenwettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil Zulassungsbereich: EWR, WTO-Vertragsstaaten Teilnehmer: Landschaftsarchitekten; Teams mit Architekten und Stadtplanern unter der Federführung von Landschaftsarchitekten Ausgabe der Unterlagen ab 16.10.2006 Abgabe: 12.01.2007 Preisgericht: 23./24.02.2007 Gesellschaft Natur in Kitzingen 2011 GmbH Wettbewerbsbetreuung: arc.grün, Ritterstraße 16, 97318 Kitzingen, Tel. (09321) 92 620, Fax 92 62 12 eMail: [email protected] Preissumme: 58.000 Euro Freiraumplanerisches Konzept für den Bereich nördlich und südlich des Ausstellungsgeländes (Ideenteil) und Planung der Ausstellung „Natur in Kitzingen 2011“ mit temporärem freiraumplanerischen Konzept sowie einem Dauerkonzept für die Bereiche zwischen Alter Mainbrücke und Konrad-Adenauer-Brücke (Realisierungsteil) Turnhout (Belgien) Neugestaltung des Grote Markt Offener Realisierungswettbewerb Teilnehmer: Architekten, Ingenieure, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten Anmeldung bis: 18.10.2006 (16 Uhr) Abgabe: 20.11.2006 (16 Uhr) Stad Turnhout, Campus Blairon 200, Att: Steven Mateusen, 2300 Turnhout, Tel. (0032 14 44) 33 93, Fax 33 31, eMail: [email protected] Preissumme: 22.500 Euro Neugestaltung des Grote Markt Valencia (Spanien) Valencia del Mar – Marina Real Juan Carlos I Offener internationaler Ideenwettbewerb Teilnehmer: Architekten, Stadtplaner Anmeldung bis: 31.10.2006 (14 Uhr) Abgabe: 08.02.2007 (20 Uhr) Concorsio Valencia 2007 Preissumme: 300.000 Euro Städtebauliche und infrastrukturelle Neuordnung des Hafens u.a. für die America‘s Cup-Regatta ▸ www.valencia2007.com Évora (Spanien) Studentenwohnheim, Mensa und soziales Zentrum der Universität Begrenzt offener Realisierungswettbewerb Zulassungsbereich: EWR Teilnehmer: Architekten Unterlagen bis: 16.10.2006 Bewerbung bis: 24.10.2006 (17 Uhr) Serviços de Acção Social da Universidade de Évora, Rua das Alcaçarias, nº 8, 7000 587 Évora, Tel. (00351 266) 758 200, Fax 758 207 eMail: [email protected] 3500 Euro Bearbeitungshonorar für jeden ausgewählten Teilnehmer Studentenwohnheim, Mensa und soziales Zentrum für die Universität. Die Wettbewerbssprache ist Portugiesisch. Karlsruhe Zoologischer Stadtgarten Begrenzt offener Realisierungswettbewerb in zwei Phasen Zulassungsbereich: EWR Teilnehmer: Teams aus Architekten und Gartenund Landschaftsarchitekten Bewerbung bis: 13.10.2006 Stadt Karlsruhe, Lammstraße 7, 76124 Karlsruhe, Tel. (0721) 133 61 91, Fax 133 61 09 Fachpreisrichter: u.a. Speer, Frankfurt am Main; Günster, Stuttgart; Thalgott, München; Reiss, Salzburg Preissumme: 115.00 Euro In der ersten Phase soll ein Gesamtkonzept für das ca. 20,8 ha große Areal entwickelt, in der zweiten Phase ein Teilbereich vertiefend augearbeitet werden. Bewerbungsformulare beim Auslober: [email protected] München Neubau eines Gewerbehofs Begrenzt offener Realisierungswettbewerb Zulassungsbereich: EWR Teilnehmer: Architekten Bewerbung bis: 12.10.2006 (17 Uhr) MGH Münchner GewerbehofPreissumme: 39.000 Euro + und TechnologiezentrumsBearbeitungshonorar gesellschaft Wettbewerbsbetreuung: Walter Landherr, Karlstraße 55, 80333 München, Tel. (089) 18 93 96 70, Fax 18 93 96 729, eMail: wettbewerbe@ walterlandherr.de Fachpreisrichter: u.a. Thalgott, München; Allmann, München; Ernst, Berlin; Lauber, München Entwurf eines neuen Gewerbehofs für kleine und mittelständische Betriebe mit 14.000 m2 Bruttogeschoßfläche und einer Tiefgarage an der Landsberger Straße Premio Lissone: Playing Design Offener internationaler Designwettbewerb Teilnehmer: Architekten, Designer und Künstler unter 36 Jahren; Studierende Einsendeschluss: 15.12.2006 Comune di Lissone, Museo d‘Arte Contemporanea Eingereicht werden können Entwürfe zum Thema „Spielen“. Die zehn erstplatzierten Einreichungen werden als Prototypen realisiert. ▸ www.playingdesign.com Weißenhof-Architekturförderpreis Teilnehmer: Absolventen (Architektur) deutschsprachiger Hochschulen, die ihr Studium nach dem 01.01.2000 abgeschlossen haben Abgabe: 09.10.2006 Architekturgalerie am Weißenhof; Stiftung Bauen und Wohnen der LBS Baden-Württemberg Jury: Valerio Olgiati, Johannes Kaufmann, Gabriele Seifert, Angelika Schnell BEGRENZT OFFENE WETTBEWERBE SONSTIGE Preissumme: 10.000 Euro ▸ www.bauwelt.de für die vollständigen Wettbewerbsbekanntmachungen mit detaillierten Bewerbungsbedingungen und Wettbewerbsnachrichten, die uns nach Redaktionsschluss für das vorliegende Heft erreichten. Eingereicht werden können realisierte Bauten, aber auch Konzepte und Strategien ▸ www.weissenhofgalerie.de Eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Rubrik publizierten Auslobungen wird nicht übernommen. 20 22 Thema Franz-Liszt-Konzerthaus in Raiding Bei Premieren darf mit den Erwartungen der Besucher gespielt werden. Kempe Thill verfremden gewohnte Klassik durch billigste Materialien, Joseph Meier-Scupin vertraut auf ein erhabenes Weiß, und Toyo Ito hat sich ein Labyrinth aus Gehörgängen und Ohrmuscheln ausgedacht. Zwischen trash und très chic Franz-Liszt-Konzerthaus in Raiding: Atelier Kempe Thill Kritik: Oliver Elser Die White Box von Raiding – mit seiner betont billigen Fassade aus Spritzkunststoff könnte das Konzerthaus im 800-Einwohner-Dorf aus der Ferne auch eine schöne Traktorenhalle sein. Lageplan im Maßstab 1:7500 „Itt született Liszt Ferencz 1811“ steht auf der Tafel im Türgiebel eines kleinen Häuschens. Gleich daneben steht: „In diesem Haus wurde Franz Liszt geboren. Diese Gedenktafel weiht dem deutschen Meister das deutsche Volk.“ Die Verhältnisse sind nicht ganz einfach zu überschauen in Raiding, das im Jahr 1811 zur ungarischen Hälfte des k.u.k.-Reiches zählte, aber teilweise von der slowakischen Minderheit bewohnt wurde, der auch die Liszts angehörten. Ihren Sohn ließen sie auf Deutsch unterrichten und förderten frühzeitig sein musikalisches Talent. Im Alter von neun Jahren gelang Franz Liszt ein Auftritt bei Hofe als Wunderkind. Die Familie verließ daraufhin das Dorf und kehrte nie wieder zurück. Die multinationalen Verschlingungen wiederholten sich beim Bau des Konzerthauses für 590 Zuhörer, mit dem ein- bis zweimal jährlich Scharen von Festivalbesuchern in einen entlegenen Winkel des Burgenlandes gelockt werden sollen. Die Architekten André Kempe und Oliver Thill sind in der DDR aufgewachsen, haben nach der Wende in Dresden studiert und im Jahr 2000 in Rotterdam ihr Architekturbüro eröffnet. Zu dem Auftrag in Raiding sind sie über einen offenen Wettbewerb gelangt, bei dem ihr Entwurf zunächst mit dem zweiten Bauwelt 37 | 2006 Bauwelt 37 | 2006 23 24 Thema Franz-Liszt-Konzerthaus in Raiding Grundrisse im Maßstab 1:500 Bauwelt 37 | 2006 25 Bauwelt 37 | 2006 Preis ausgezeichnet wurde. Ihr Vorschlag war die pragmatischere Lösung, die sich dann auch durchsetzte. Die Finanzierung (6,8 Millionen Euro Gesamtkosten) erfolgte mit einer starken Beteiligung des EU-Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Um den Erfolg bei der Vermarktung bemüht sich das Management der renommierten Haydn-Festspiele, die seit 1986 im fünfzig Kilometer entfernten Eisenstadt stattfinden. Dass ein UFO gelandet sei, diese Phrase zählt zwar zum Standardrepertoire von Architekturbeschreibungen, aber in Raiding ist kein besonders extravagantes Gebäude nötig, um auf diesen Gedanken zu verfallen. Der Ort bietet wenig, woran sich das Konzerthaus hätte orientieren können. Kein Gasthaus nimmt sich der Besucher an, kein romantisches Ortsbild spielt Kulisse. Der kleine Park rings um das Liszt-Geburtshaus erschiene einem auch ohne das neue Kulturgebäude wie eine exterritoriale Anlage inmitten des kargen Straßendorfes, dem durch die Fassadentünche der vergangenen Jahrzehnte jede spezifische Anmut und Atmosphäre abhanden gekommen ist. Obwohl damit jeder Versuch, sich einzufügen, von vornherein ausgeschlossen war, haben die Architekten eine Großform gewählt, die noch am ehesten passt, weil sie, kompakt Architekten Atelier Kempe Thill, Rotterdam, mit Brands United/ Grabner, Graz Projektleiterin Saskia Hermanek Mitarbeiter Kempe Thill Frank Verzijden, Takashi Nakamura (Wettbewerb), Sebastian Heinemeyer, Cornelia Sailer, David van Eck, Andre Boucsein, Takashi Nakamura, Kingman Brewster (Ausführung) Mitarbeiter Brands United/ Grabner Mark Blaschitz, Bernhard Kargl, Wolfgang Schmied Tragwerksplanung und Bauleitung Vasko Woschitz, Eisenstadt Licht Manfred Draxl, Mils Akustik Karlheinz Müller, Planegg Bauherr Franz-Liszt-Gesellschaft Burgenland, Eisenstadt 26 Thema Franz-Liszt-Konzerthaus in Raiding Bauwelt 37 | 2006 und geschlossen, ebenso gut ein landwirtschaftliches Lager umschließen könnte. Die Fassade wirkt regelrecht billig, was auch tatsächlich der Fall ist. Sie besteht aus einer weißen Kunststoffschicht, die auf die Dämmplatten gespritzt wurde. Ein trashiges Gebäude – wäre jetzt als nächste Phrase fällig. Das zu behaupten ist nicht ganz falsch. Nur lässt sich beobachten, dass die Architekten immer kurz vor dem Moment, in dem eine Extremposition zum Klischee wird, das Gegenmittel einsetzen. Die Kunststoffhaut ist von Öffnungen durchbrochen, die so groß sind, dass Liszts Geburtshaus darin verschwinden könnte wie in einer Garage. Diese Aussparungen wurden mit den Insignien „guter Architektur“ verschlossen: Sorgfältig detaillierte Lärchenholztüren und üppig bemessene Fenster. Anstelle von Glas wurden in einem Stück gelieferte Acrylglasplatten eingesetzt. An der zum Park gelegenen Seite misst das Fenster fugenlose 4 x 18 Meter. Das Material wird sonst nur beim Bau von Aquarien verwendet. Die Umgebung fließt nicht ins Gebäude hinein (das wäre Phrase Nummer 3), sie erscheint etwas schlierig, aber auch präsenter als bei einem Glasfenster, denn der durchsichtige Kunststoff spiegelt nicht. Die eigentliche architektonische Gratwanderung findet im Zentrum statt, in dem für Kammermusik optimierten Konzertsaal. Er sollte ursprünglich als außen ablesbarer Holzbau„Klangkörper“ in den umgebenden Foyerring hineingestellt werden, was aus akustischen Gründen verworfen wurde. Nun ist nur die innere Raumschale aus Holz, dahinter stehen Betonwände. Die Holzverkleidung droht gestalterisch in zwei Richtungen zu kippen: Auf der einen Seite in klassizistische Strenge, denn die Wände sind durch ein Balkenraster gegliedert. Andererseits neigt sich die Klassik gefährlich in Richtung „rustikale Almhütte“, denn aus Kostengründen musste Fichtenholz verwendet werden. Abertausende von Astlöchern bringen die weihevolle Kassettierung durcheinander. Dass das Zusammentreffen von Eichenboden und Fichtenwänden für puristisch denkende Entwerfer einer Katastrophe gleicht, kommt noch hinzu. Aber genau in solchen Wagnissen liegt die Qualität des Gebäudes, seine Frische jenseits aktuell angesagter Design-Vorstellungen, insbesondere im Vergleich zur österreichischen Architekturszene. Zwischen den Polen „trashig“ und „très chic“ ist es fein ausbalanciert. Im Detail ist der Konzertsaal weit weniger kantig als beim ersten Augenschein. Der Akustiker sorgte dafür, dass alle Holzpaneele mit einer Fräse bombiert wurden, um den Schall besser zu streuen. Im Steiflicht ist zu erkennen, dass „die Platten eigentlich Blobs sind“, wie die Architekten amüsiert feststellen. Mit seiner Kombination aus klassizierender Gliederung und billigem Material changiert der Saal zwischen Festraum und Lagerhalle. Fotos: Ulrich Schwarz Bauwelt 37 | 2006 27 28 Thema Wiederaufbau des Festspielhauses Hellerau Bauwelt 37 | 2006 29 Bauwelt 37 | 2006 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Weißraum für die Hochkultur 10 11 12 13 14 Wiederaufbau des Festspielhauses Hellerau: Meier-Scupin und Partner Kritik: Friederike Meyer 14 13 Der erste Bauabschnitt der Restaurierung konzentrierte sich darauf, dass Festspielhaus für die Bespielung mit „Hochkultur“ herzurichten. Die Fassadensanierung folgt in der zweiten Phase. Grundriss Erdgeschoss im Maßstab 1:1000 Fotos: Torsten Seidel 4 11 Bestand Neubau Abbruch 4 2 5 3 6 12 3 7 7 1 9 10 8 8 Foyer Großer Saal Oberlichtsaal Seitenbühne Ausstellung Café Garderobe Pensionshäuser Kaserne West (Institutsbauten) Kaserne West (Gästehaus) Produktionshof Wohnhof Produktionsgebäude Probenräume 30 Thema Wiederaufbau des Festspielhauses Hellerau Architekten Meier-Scupin & Petzet, München (Wettbewerb), Meier-Scupin & Partner, München (Ausführung) Projektleitung Valentina Lau, Christian Übele Mitarbeiter Josephine Kipper, Andreas Rieger (Wettbewerb), Andreas Leonhard, Markus Lampe, Peter Hess (Gesamtkonzeption), Julian Snethlage, Ulli Sommersberger, Albrecht Prinz von Croy, Cornelia Uhl, Matthias Hartung (Ausführung) Bauwelt 37 | 2006 31 Bauwelt 37 | 2006 Bauleitung Hahn + Kollegen GmbH, Dresden Tragwerksplanung KUS Kröning Ulbrich Schröter, Dresden Spieltechnik und Raumakustik Beneke Daberto BDP München GmbH Bühnentechnik Hendrik Euling Bauherr Landeshauptstadt Dresden, Hochbauamt Ikone der Moderne, steinernes Zelt, lichtdurchflutete Pfeilerhalle – das Festspielhaus Hellerau verführt zu großen Worten wie zu mancherlei Assoziation. Von der Roten Armee als Turnsaal missbraucht, waren die Qualitäten des großen Saals jahrelang im Dunkel versteckt. Jetzt ist wieder zu erleben, welch großartigen Raum Heinrich Tessenow 1911 geschaffen hat. Zunächst scheint es, als wäre nichts passiert auf dem Festspielhausgelände. Alle zehn Minuten donnert ein startendes Flugzeug über den holprigen Asphaltplatz im Zentrum der ehemaligen Bildungsanstalt für Rhythmik, der umgeben ist von Bauten, die die Geschichte der Anlage widerspiegeln: im Süden die von der Wüstenrot Stiftung restaurierten Pensionshäuser (Heft 27/2002), im Osten ein verfallenes Kasernengebäude aus den dreißiger Jahren, im Westen sein bereits saniertes Pendant und im Norden das Festspielhaus. Abgeschlagen ist sein Fassadenputz, eine Platte verdeckt die Stelle im Giebeldreieck des Portikus, wo einst das Ying-Yang-Zeichen die Aufbruchstimmung der Lebensreformer signalisiert und die Sowjetarmee später einen roten Stern montiert hatte, bis sie den heruntergewirtschafteten Ort 1992 verließ. Doch der erste Eindruck täuscht. Denn der Charme des Porösen ist innen verschwunden. Vorbei die Zeit, in der Künstler aus aller Welt zwischen blätternder Wandfarbe und kaltem Steinboden ihre Stücke zur Aufführung brachten; vorbei auch die Zeit, in der man von der kurzen Phase als Treffpunkt der Intellektuellen Europas schwärmen und gleichzeitig die Spuren der militärischen Nutzung als Besonderheit verkaufen konnte. An der Schwelle zum großen Saal wird deutlich, was gemeint ist, wenn von der „Auferstehung“, vom „Neubeginn“ die Rede ist. So hell, so gewaltig wirkt der Saal, dass man einen Moment lang nicht weiß, ob man ehrfürchtig einen Schritt zurücktreten oder ihn sofort durchschreiten soll, um seine Weite zu durchmessen. Die dunkle Turnhalle der Sowjetarmee ist ein komplett weißer Raum geworden, ein Theatersaal mit Licht von allen Seiten, eine Konzerthalle ohne Vorn und Hinten, eine Bühne für den Tanz – klassisch, sakral und doch vielschichtig. Zu verdanken ist dies dem Architekten Joseph Meier-Scupin, aber auch der Jury des Wettbewerbs unter Vorsitz von Werner Durth. Sie hatte das Konzept des Münchners prämiert, der die Raumstruktur von Tessenow, die 1939 beim Umbau zur Polizeischule verbaut worden war, wieder herstellen und den Saal für verschiedene kulturelle Nutzungen ausstatten wollte (Heft 27/2000). Meier-Scupin hat Wände und Decken entfernen lassen, damit die Seitenbühnen im Norden, die Empore im Süden und die beiden angrenzenden Oberlichtsäle das Haus wieder zu jenem durchlässigen Raumgefüge machen, das Tessenow einst für die Tanzschüler des Rhythmikpädagogen Emile Jaques-Dalcroze entworfen hatte. Alles soll hier möglich sein, Theater, Tanz, Musik, Performance – zehn verschiedene Spielsituationen sind feuerschutztechnisch genehmigt, unter anderem die berühmte Variante des Schulfestes von 1914, in der sich die 600 mobilen Sitze von der Empore im Süden in den Saal abtreppen. Sie können aber auch vollständig im Kellerlager verschwinden. Ein Teil des Saalbodens kann demontiert werden, so dass – wie früher – ein Orchestergraben entsteht, in dem 120 Musiker Platz finden, den aber auch Tänzer nutzen können. Raum und Ausstattung begünstigen keine Kunstrichtung, sagt Meier-Scupin, dennoch müssen sich die Künstler mit dem Ort auseinandersetzen. Funktionsneutral sei der Raum, nicht raumneutral. Alles ist weiß: Wände, Türen, Pfeiler, Brüstungen, nur der Holzboden blieb ungestrichen. Um den Saal so pur wie möglich zu lassen, wurden die Bühnentechnik und die Deckenstrahlheizung zwischen den Dachbindern konzentriert. Obwohl der Dachraum offen bleiben soll, ist es möglich, die historische Verkleidung von Wand und Decke temporär zu installieren. Das Farbkonzept hat dem Ar- Die Absicht der Architekten war es, die Grundstruktur des Inneren zurückzugewinnen. Neu ist das dominierende Weiß, mit dem selbst der offene Dachstuhl gestrichen wurde. kleines Foto ganz links: Torsten Seidel, alle anderen: Marianne Heil 32 Thema Wiederaufbau des Festspielhauses Hellerau Bauwelt 37 | 2006 33 Bauwelt 37 | 2006 Auch die Oberlichtsäle rechts und links des Großen Saals (rechtes kleines Bild) wurden durch den Abbruch von Einbauten wiedergewonnen. Grundriss und Schnitte im Maßstab 1:750 großes Foto: Marianne Heil, kleine Fotos: Torsten Seidel chitekten heftige Kritik eingebracht. Die Techniker klagten eine Black Box ein, andere wiesen auf die historische Bedeutung der Holzbinder hin, die nie einen Anstrich gehabt hätten – Meier-Scupin setzte den Weißraum durch. Die „Bespielbarkeit“ des Hauses ist nach Jahren politischer Unentschiedenheit über ein Nutzungskonzept und das Eigentumsverhältnis allein schon ein Erfolg. Der Etat für die Sanierung wurde aufgestockt und wieder gekürzt, so schnell, wie die Verantwortlichen im Amt wechselten. Schrittweise sanierte man Foyer und Dach und bespielte das Haus nach den Regeln der Kunst, weniger nach denen der Bauaufsicht. Die Zusage von William Forsythe, in Hellerau drei Monate im Jahr mit seiner Tanzcompany zu proben und Aufführungen anzubieten, veränderte die Situation schlagartig. Für die Sanierung, die im Januar 2005 begann, stellten Freistaat und Landeshauptstadt acht Millionen Euro zur Verfügung. Viel zu wenig, wie sich schnell herausstellte: Mängel der Substanz und Anforderungen an Lärm- und Brandschutz schraubten die Kosten auf 11,8 Millionen hoch. So mussten die Decken über den Seitenbühnen, die auf Wunsch der Denkmalpflege erhalten werden sollten, aufwendig verstärkt und die einsturzgefährdete Decke eines Oberlichtsaals erneuert werden; die den alten nachempfundenen Fenster im Saal schwollen zu dicken Schallschutzpaketen an. Der 1. Bauabschnitt ist damit abgeschlossen, das Haus aber längst nicht fertig. Im Frühjahr 2007 will man die 2. Phase angehen: die Fassade verputzen, die übrigen Innenräume nutzbar machen. Die Außenanlagen werden warten müssen, ebenso das Kasernengebäude, das für Künstlerwohnungen ausgebaut werden soll. Den Verlust der Zeitschichten im großen Saal kann man mit Recht beklagen. Man kann seine Sanierung aber auch als „Nummer sicher“ akzeptieren. Das Festspielhaus Hellerau ist nun bereit für die Ankunft der Hochkultur. 34 Thema Taichung Metropolitan Opera House Bauwelt 37 | 2006 35 Bauwelt 37 | 2006 Klangraum und Höhlensystem Taichung Metropolitan Opera House: Toyo Ito & Associates Verglichen mit dem westlichen Begriff des Opernhauses ist die Taichung Metropolitan Opera ein Ort der Kommunikation zwischen einer weit größeren Vielfalt an kulturellen Aktivitäten. Indem sich unser Entwurf von Anfang an sowohl mit dem westlichen als auch, und dies besonders, mit dem weiten Spektrum des östlichen Theaters auseinandersetzt, geht er weit über die traditionelle Oper hinaus: Das „Opernhaus“ wird zur offenen Struktur, die unzählige Begegnungen schafft zwischen Hochund Populärkultur, Künstlern und Besuchern, Innen und Außen. Schon bevor man einen der drei Theatersäle betritt, erlebt man die Taichung Opera als „Hörraum“. Konventionen wie „Boden-WandDecke“ lösen sich in Hörgänge und -röhren auf, in denen sich kleine Geschäfte und Cafés, Workshops und Foyers zwischen und um die drei Säle winden. Das „Grand Theatre“ bietet Platz für etwa 2000 Zuschauer; das „Playhouse“ (800 Sitzplätze) lässt verschiedene theatralische Konfigurationen zu; die „Black Box“ ist für etwa 200 Sitze konzipiert und kann frei bespielt werden. Die den ganzen Entwurfsprozess durchziehende Fluidität unseres Projekts spiegelt nicht zuletzt das Verständnis wider, dass die dramatischen Künste immer auch räumliche Künste sind, in denen Körper, Kunst, Musik, Performance wieder und wieder miteinander in Dialog treten. Das Grundstück ist Hauptteil eines rund sechs Hektar großen Parks in einem Stadtentwicklungsgebiet nördlich des alten Zentrums von Taichung, der mit gut einer Million Einwohner drittgrößten Stadt Taiwans. In diesem Park ist unser Entwurf nicht isoliertes, begrenzendes Gebäude, sondern Fortsetzung des Netzwerks aus Grün und Wasser und den Bewegungen im Stadtraum. Während sich die Oper einerseits am Ende der grünen Achse gegenüber den neuen Stadtratsgebäuden befindet, hat sie doch keine „Hauptfassade“; vielmehr lädt sie von allen Seiten mit ihren „Fassaden“, die letztendlich Schnitte einer sich weiter ausdehnenden Struktur sind, die Passanten in ihr Inneres ein. Die räumliche Komplexität beruht auf nur wenigen geometrischen Regeln, deren Einfachheit es ermöglicht, flexibel und gezielt auf verschiedenste Faktoren reagieren zu können. Als räumliches und tragwerkskonzeptionelles Modell diente eine zwischen zwei in ein homogenes Schachbrettraster unterteilten Flächen liegende Membran. Abwechselnd mit den Feldern des Schachbrettmusters verbunden, öffnen sich beim Auseinanderziehen dieser Flächen zwei kontinuierliche, nur durch die Membran getrennte Räume. Das diesen Prozessen zugrundeliegende Raster ist kein statisch starres Absolutum, sondern in der Lage, auf örtlich bestimmte Parameter einzugehen, ohne dass es seine übergeordnete Integrität verliert. Die Homogenität des ursprünglichen konzeptionellen Rasters löst sich nach und nach auf und entfaltet die räumliche und programmatische Vielfalt in sich ständig neu formierenden, im Fließen befindlichen Beziehungen. Florian Busch Das Gesicht der Stadt Taichung, geprägt von Gebäuden aus dem letzten Jahrhundert, lässt ihre rund 4ooo Jahre währende Siedlungsgeschichte nicht ahnen. Das Opernhaus soll das Zentrum des neuesten Stadtentwicklungsgebiets im Norden der Altstadt bilden. Abbildungen: Architekten Thema Taichung Metropolitan Opera House Bauwelt 37 | 2006 37 Bauwelt 37 | 2006 Architekten Toyo Ito & Associates, Tokio 17 Mitarbeiter Takeo Higashi, Florian Busch, Yasuaki Mizunuma, Hiroyuki Shinozaki, Kentaro Maeda foyer 10 9 11 Tragwerksplanung Cecil Balmond, Ove Arup & Partners, London 9 6000 36 7 4 7 Haustechnik Kankyo Engineering, Tokio Bühnenberatung Shozo Motosugi, Tokio 4 6 3 6 Akustik Nagata Acoustics, Tokio Bauherr Taichung City Government 9 7 6 15 15 15 16 15 15 6 15 14 14 15 6 GF 1 9 3 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 3 3 GL +19,3 m Probe Workshop Gastronomie Shop Garderobe Technik Lager Anlieferung Lobby „Grand Theatre“ „Playhouse“ Foyer Grünraum 2. Galerie Konferenz Verwaltung Black Box 7 6 6 8 5 5 7 7 9 5 2 7 2 5 1 5 2 11 13 3 10 1 4 6 1 12 4 4 4 Grundrisse und Schnitt im Maßstab 1: 1000 2 6 12 4 4 GL +6,3 m BF 1 4 2 2 38 Kalender Bauwelt 37 | 2006 Kalender 39 Bauwelt 37 | 2006 b beginnt diese Woche e endet diese Woche b beginnt diese Woche e endet diese Woche Innsbruck VERANSTALTUNGEN Ahlen Amsterdam Bad Vilbel e Thomas Schriefers. Wechselwirkung Architektur Kunst Design Ausstellung b Art and Architecture. A Plea of Integration. Ceramics by Sasja Scherjon Ausstellung Erfolgreiches Projetkmanagement Seminar Das Büroprofil – strategisch geplant Seminar Bayreuth Berlin bis 08.10. Di–Fr 11–18, Sa/So 10–18 Uhr Kunstmuseum Ahlen, Museumsplatz 1 Tel. (02382) 91 83 0 ▸ www.kunstmuseum-ahlen.de 03.10.–28.10. Di–Sa 13–17 Uhr Arcam, Prins Hendrikkade 600 ▸ www.arcam.nl 10.10.–11.10. 10–17.30 Uhr KAZ im KUBA Veranstalter: Akademie der Architektenkammer Hessen Mainzer Straße 10, Tel. (0611) 17 38 60 ▸ www.akh.de 12.10. 10–17.30 Uhr KAZ im KUBA Veranstalter: Akademie der Architektenkammer Hessen Mainzer Straße 10, Tel. (0611) 17 38 60 ▸ www.akh.de b Architekturwettbewerbe in Mittel- und Oberfranken 2000–2005 02.10.–12.10. Ausstellung Mo–Do 9–16, Fr 9–13 Uhr Regierung von Oberfranken, Foyer im 1. OG, Ludwigstraße 20 ▸ www.regierung.oberfranken.bayern.de e Berlin-Tokyo/Tokyo Berlin. Die Kunst zweier Städte Ausstellung bis 03.10. Di/Mi 9–18, Do 9–22 Uhr Fr–So 9–20 Uhr Neue Nationalgalerie Berlin Kulturforum Potsdamer Platz b ASMARA. Africa‘s Secret Modernist City Ausstellung 04.10.–03.12. Di–Fr 10–18, Sa/So 14–18 Uhr DAZ, Scharounsaal, Köpenicker Straße 48/49 ▸ www.daz.de b Rebecca Horn Ausstellung 05.10.–15.01. Mi–Mo 10–20 Uhr Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7 ▸ www.gropiusbau.de b Urban-Think-Tank, Caracas Moderating Urban Density 06.10.–09.11. Di–Fr 12–18.30 Uhr Sa/So 13–17 Uhr Aedes am Pfefferberg, Studio, Christinenstraße 18/19 ▸ www.aedes-arc.de 19.10. 10.15–12.30 Uhr Bundespresseamt, Reichstagsufer 14 Veranstalter: bdla, Anmeldung: bis 05.10.06 ▸ www.bdla.de landscape matters. Zur Zukunft der Kulturlandschaft Tagung Landschaftslabor Lausitz Exkursion im Rahmen der Tagung landscape matters 20.10. 8–20 Uhr Uhr Start: Bundespresseamt, Reichstagsufer 14 Veranstalter: bdla, Anmeldung: bis 05.10.06 ▸ www.bdla.de 15. Forum für Entwerfen Veranstaltungsreihe 27.10.–28.10. Internationales Design Zentrum Berlin, Reinhardtstraße 52 Veranstalter: Forum für Entwerfen e.V. ▸ www.forum-entwerfen.de Biberach Verbesserte Perspektiven umsetzen 14. Wirtschaftstage von Hochschule und Bauakademie Biberach 08.11.–09.11. Hochschule Biberach, Karlstraße 11 ▸ www.fh-biberach.de Dessau Moderner Internationalismus – globale Weltkultur Konferenz 01.12.–02.12. Bauhausgebäude, Gropiusallee 38 ▸ www.bauhaus-dessau.de Dresden Möbeldesign. Leichtbaumöbel Ausstellung bis 11.12. Mi, Fr 10–15, Do 10–17 Uhr Sa/So 11–16 Uhr Deutscher Werkbund Sachsen, Karl-Liebknecht-Straße 56 Tel. (0351)880 20 07 ▸ www.deutscher-werkbund.de bis 05.11. Di 11–18, Mi–So 11–20 Uhr DAM, Schaumainkai 43 Tel. (069) 21 33 88 44 ▸ www.dam-online.de 04.10. 19 Uhr DAM, Auditorium, Schaumainkai 43 Tel. (069) 21 33 88 44 ▸ www.dam-online.de Frankfurt/M. e Felsen aus Beton und Glas. Die Architektur von Gottfried Böhm Ausstellung Astrid Hedtke-Becker: Wohnen im Alter Vortrag in der Reihe „Blick von Außen“ Hamburg Neues Wohnen in Hamburg Perspektiven für die wachsende Stadt Tagung 12.10.–13.10. Architektur Centrum, Stephansplatz 5 Tel. (040) 45 03 52 01 ▸ www.architektur-centrum.de b Miller & Marant Ausstellung 22.09.–11.11. Di–Fr 11–18, Do 11–21 Uhr Sa 11–17 Uhr aut.architektur und tirol Lois-Welzenbacher-Platz 1 ▸ www.aut.cc b Auf Gebautem bauen. Im Dialog mit historischer Bausubstanz Ausstellung 28.09.–25.11. Di–Fr 11–18, Do 11–21 Uhr Sa 11–17 Uhr aut.architektur und tirol Lois-Welzenbacher-Platz 1 ▸ www.aut.cc Köln Konversion im großen Maßstab. Was wird aus den Gebäuden von Gerling, Allianz, Axa & Co in Köln? Jeden Mittwoch 19 Uhr eine Stunde Architektur 04.10. 19 Uhr Haus der Architektur Lintgasse 9 ▸ www.haus-der-architektur-koeln.de Landshut Architektur des 20. Jahrhunderts: Le Corbusier Vortrag in der Reihe Zeitzeugen 05.10. 19.30 Uhr Kinopolis, Am Alten Viehmarkt Veranstalter: Beton Marketing Süd ▸ www.beton.org Linz Terry Pawson Architects: Neubau des Linzer Musiktheaters Vortragsreihe: Neue Kulturbauten für Linz – Die Gewinner der Wettbewerbe 02.10. 19 Uhr Architekturforum Oberösterreich Prunerstraße 12 ▸ www.afo.at München München 1900–1914. Heimliche Hauptstadt des Stahlbetons Tagung 06.10.–07.10. Deutsches Museum, Ehrensaal Museumsinsel 1 Veranstalter: Beton Marketing Süd Junge Architekten 2006 – Berufsfelder, Existenzgründung, Inhalte Fachtagung 07.10. 10–16 Uhr Haus der Architektur, Waisenhausstraße 4 Veranstalter: Bayerische Architektenkammer Tel. (089) 13 98 80-43 ▸ www.byak.de bis 08.10. Di–So 11–18, Mi 11–20 Uhr Kutschstall Am Neuen Markt 9 Veranstalter: Haus der Brandenburg-Preußischen Geschichte ▸ www.hbpg.de Steinhöfel bei Fürstenwalde b Friedrich Gilly in Steinhöfel Ausstellung 01.10.–29.10. Sa/So 12–18 Uhr im Schlosshotel Steinhöfel Veranstalter: Horizonte – Kulturland Brandenburg Information: Tel. (033636) 2 70 15 ▸ www.landkunstleben.de Stuttgart bis 29.10. Di–Fr 12–18, Sa/So 11–16 Uhr ifa-Galerie Stuttgart, Charlottenplatz 17 Tel. (0711) 2 22 50 ▸ www.ifa.de Potsdam e Schinkel – Künstler. Preuße. Brandenburger Ausstellung Kairo. Bauen und Planen für übermorgen Ausstellung ▸ www.bauwelt.de für komplette Seminarprogramme, vollständige Vortragsreihen, Kurzinhaltsangaben, Kritiken, Rezensionen und Termine, die uns nach Redaktionsschluss für das vorliegende Heft erreichten. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Rubrik publizierten Veranstaltungen wird nicht übernommen LIVING AT WORK KÖLN 24.-28.10.06 HALLE 10.1 GANG E/F STAND 50/51 SERIE 901 NEUES SEHEN, NEUE PERSPEKTIVEN IMPRESSIONEN UND EINRICHTUNGSIDEEN. SERIE 901. DESIGN: GÜNTER BEHNISCH, HUBERT EILERS www.vs-moebel.de 40 Rezensionen Bauwelt 37 | 2006 DESIGN Ausstellungen entwerfen | Kompendium für Architekten und Gestalter In dem kleinen, annähernd quadratischen Buch mit dem festen schwarzen Einband und den drei (!) grünen Lesebändchen führen Aurelia Bertron, Ulrich Schwarz und Claudia Frey den Leser in die Welt der Ausstellungsgestaltung ein. Als Bertron.Schwarz. Frey GmbH mit Sitz in Ulm haben sie eine Reihe großer Wanderschauen gestaltet, Wechsel- und Dauerausstellungen bedeutender Museen eingerichtet und Leitsysteme für Städte und Parkanlagen entwi- ckelt, wovon der hintere Teil des Buches beredt Auskunft gibt. Dieser „Projekte“ überschriebene Teil stellt neun exemplarische Gestaltungen des Büros vor. Es beginnt mit den Wanderausstellungen „Mauersprünge. Kunst und Kultur der 80er Jahre in Deutschland“ (Leipzig, Essen, Berlin) und „Nähe und Ferne. Deutsche, Tschechen und Slowaken“ (Leipzig, Bonn, Prag). Auf eine kurze Einführung folgt die Erläuterung des Gestaltungskonzepts durch den jeweiligen Kurator und viele die Ausstellungssituation dokumentierende Fotos. Die Kinderausstellung „Unterwegs nach Tutmirgut“, die Präsentation der Restaurierungsarbeiten am Schloss Ludwigsburg, die Einrichtung des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald, die Stadtmuseen Weingarten und Rastatt sowie die Überarbeitung von Teilen des Jüdischen Museums in Berlin zeugen von der Bandbreite des Büros und von seinen gestalterischen Prämissen. Hier versucht das Buch nichts anderes zu sein als der Werkbericht eines erfolgreichen Büros. Im vorderen Teil versucht man dem Untertitel gerecht zu werden und liefert ein kleines Lehrbuch ab – indes, es wird nicht deutlich, an welche Leserschaft es sich richtet. Umständlich und äußerst langatmig werden etwa die Begriffe Skizze und Zeichnung oder Modelle und Simulation erläutert; Aussagen wie „Was mit der Skizze abgebildet wird, ist Umfassendes Wissen für den Praktiker Dieter Vollenschaar (Hrsg.) Wendehorst Baustoffkunde 26. Auflage 2. Auflage bner eu 6 bei T Ab 10/0 Wetzell, Otto W. (Hrsg.) Wendehorst Bautechnische Zahlentafeln 31., vollst. überarb. u. akt. Aufl. 2004. 1200 S. Geb. mit CD F 49,90 ISBN 978-3-519-55002-0 Bestell-Coupon Wetzell, Otto W. (Hrsg.) Wendehorst Beispiele aus der Baupraxis 2., überarb. u. erw. Aufl. 2006. ca. 400 S. Br. ca. F 28,90 ISBN 978-3-8351-0069-5 Vollenschaar, Dieter (Hrsg.) Wendehorst Baustoffkunde 26., vollst. überarb. Aufl. 2004. 936 S. mit 218 Abb. u. 212 Tab. Geb. F 46,00 ISBN 978-3-8351-0132-6 Schulze, Horst Holzbau Wände - Decken Bauprodukte - Dächer Konstruktionen Bauphysik - Holzschutz 3., überarb. u. akt. Aufl. 2005. Geb. F 49,90 ISBN 978-3-519-25258-0 Phocas, Marios C. Hochhäuser Tragwerk und Konstruktion 2005. 351 S. mit 414 Abb. Br. F29,90 ISBN 978-3-519-00496-7 Ja, ich bin interessiert und bestelle Vorname und Name Expl. Wetzell (Hrsg.), Wendehorst Bautechnische Zahlentafeln Geb.mit CD F 49,90 ISBN 978-3-519-55002-0 Expl. Wetzell (Hrsg.), Wendehorst Beispiele aus der Baupraxis Br. F 28,90 ISBN 978-3-519-0069-5 Firma 321 06 003 Abteilung Straße (bitte KEIN Postfach) PLZ/Ort Expl. Vollenschaar (Hrsg.), Wendehorst Baustoffkunde Geb. F 46,00 ISBN 978-3-519-0132-6 Expl. Schulze, Holzbau Geb. F 49,90 Expl. Phocas, Hochhäuser Br. F 29,90 ISBN 978-3-519-25258-0 ISBN 978-3-519-00496-7 Datum/Unterschrift Änderungen vorbehalten zzgl. Versandkosten Geschäftsführer: Andreas Kösters, Dr. Heinz Weinheimer AG Wiesbaden HRB 9754 Abraham-Lincoln-Str. 46 65189 Wiesbaden Fax 0611.7878-420 www.teubner.de 41 Bauwelt 37 | 2006 eine Idee dessen, was festgehalten werden soll, um es weiter zu bearbeiten, zu konkretisieren und zu kommunizieren“, helfen weder Ausstellungsgestaltern noch Studierenden weiter. Und auch beim Thema Modelle begibt man sich auf dieses Niveau: „Das Modell hat die Aufgabe, uns zu veranschaulichen, wie das geplante Projekt in der Wirklichkeit einmal sein wird.“ Ärgerlich auch die Gliederung des Buches. Sie orientiert sich, wie die Autoren sagen, „strikt am Ablauf der für den Entstehungsprozess einer Ausstellung notwendigen Arbeitsphasen: I Konzept, II Entwurf, III Planung, IV Ausarbeitung und V Anwendung … Zu den einzelnen Arbeitsphasen werden Beispiele von verschiedenen Projekten nebeneinandergestellt, um durch die so hergestellte Vergleichbarkeit übergeordnete Gestaltungsprinzipien ablesbar zu machen und generelle Schlüsse zu erlauben“. Auf diese Art wird die Darstellung der einzelnen Projekte auseinandergerissen und schwer nachvollziehbar. Damit man die einzelnen Bestandteile findet, gibt es Querverweise und die drei Lesebändchen. Der Verweis „04.024 II 066 III 88 IV 123 V 257“ etwa will sagen: Seite 66 präsentiert die Entwurfsphase von Projekt 04.024, Seite 88 zeigt einen Grundriss, Seite 123 die Farbgebung und Seite 257 die „Anwendung“ in zwei briefmarkengroßen Bildchen. Um nun zu erfahren, welches Projekt es war, ist man gezwungen, das 111 Positionen umfassende Werkverzeichnis auf Seite 258ff zu konsultieren: Es handelt sich um das Klostermuseum in Ulm-Wiblingen. Wenn Sie jetzt der Meinung sind, das sei alles etwas umständlich, dann gebe ich Ihnen unumwunden Recht. Christoph Tempel Ausstellungen entwerfen | Kompendium für Architekten und Gestalter | Von Bertron, Schwarz, Frey | 264 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Text Deutsch/Englisch, 29,90 Euro | Birkhäuser, Basel Berlin Boston 2006 | ▸ ISBN 3-7643-7207-9 BILDENDE KUNST Olafur Eliasson. Your Engagement has Consequences | On the Relativity of Your Reality Spätestens seit seiner Ausstellung 2001 in der Tate Modern in London ist der isländische Künstler Olafur Eliasson in aller Munde. Eine gigantische künstliche untergehende Sonne hing in dem hohen Eingangsfoyer, künstlicher Nebel wurde in den Raum geblasen; Kunstinteressierte aus aller Welt reisten an, um sich mit Menschen aus der unmittelbaren Nachbarschaft auf dem Boden zu versammeln – zum mittäglichen Picknick oder auch in Formationen liegend. Ein derartiges Kunst-Event hat es selten gegeben. Doch man fragt sich, warum ein Künstler, der oberflächlich betrachtet zunächst bekannte Naturphänomene nachstellt, heute solch eine Beachtung bekommt. Das naturphysikalische Event scheint derzeit eine rechte Hochkonjunktur zu haben; in unterschiedlichen Städten sprießen die sogenannten Science Museums aus der Erde, in denen entweder Naturphänomene (wie zum Beispiel Danfoss Universe, Dänemark) nachgestellt, ganze Klimazonen (Klimahaus Bremen) nachgebaut oder auch physikalische Grundlagen (Phaeno, Wolfsburg) spielerisch nahegebracht werden. Macht Eliasson das Gleiche für Intellektuelle? Auch bei ihm sind die Phänomene zunächst bekannt. Im Unterschied zu den anderen erwähnten Beispielen aber schafft er es immer, mit einem Phänomen einen Raum aufzuspannen, der auf das Wesentliche reduziert ist – und gleichzeitig zeigt er offen, mit welchen technischen Mitteln er arbeitet. Aufschluss über das Spektrum und die Hintergründe seiner Projekte bietet die nun vorliegende Publikation. Das Buch ist ähnlich aufgebaut wie seine Arbeiten: Man sieht Phänomene und Studien auf zahlreichen Abbildungen, dazu gibt es kurze Erläuterungen zu den Bildern, in denen das Phänomen, die Methode und die technische Umsetzung erklärt werden. Einblick in seine inhaltliche Auseinandersetzung gewähren eher die Texte, in denen über ganz andere Themen gesprochen wird. Ihre Lektüre macht deutlich, dass es nicht um die Darstellung der Phänomene an sich geht – diese sind ja bekannt –, dass vielmehr der Künstler sie als Medium nimmt, um ganz andere Inhalte zu transportieren. So schreibt Eliasson über den Aspekt der Zeit in seinen Arbeiten, dass seine Objekte sich in der Zeit der Betrachtung verändern. Er möchte dem Betrachter bewusst zeigen, wie die Phänomene erzeugt werden, und dabei die Möglichkeit offen lassen, dass er sich auf die Konsequenz von Aktion und Reaktion in der Installation einlässt. Von der zu Anfang beschriebenen Entertainment-Industrie und ihren Konsumstrategien distanziert er sich unmissverständlich. Das Buch untergliedert seine Arbeiten thematisch in vier Kapitel, die jeweils von Texten begleitet werden. In dem Kapitel „Reading a Wave“ wählt KOMPLEXE KONSTRUKTIONEN SOLARHORIZONTE INTELLIGENTE GEBÄUDEHÜLLEN · 17. INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR BAUSTOFFE, BAUSYSTEME, BAUERNEUERUNG NEUE MESSE MÜNCHEN 15.–20. JANUAR 2007 (MI>YOYRJX HIW&EYIRW Info und Anmeldung unter: www.bau-muenchen.com Hotline: (+49 89) 9 49-113 08 42 Rezensionen Eliasson einen kurzen Text von Italo Calvino, der gleichnishaft für seine Arbeiten steht. Er handelt von einem Mann am Meer, der kontemplativ in die Betrachtung einer Welle versunken ist. In dem Kapitel über die Farbe Weiß „The Hegemony of TiO2“ finden sich Auszüge aus Wittgensteins bekannten Bemerkungen zur Farbe Weiß, interessant ist hier vor allem das Gespräch mit Mark Wigley über die Entstehung des White Cube. Es macht Spaß, in dem Buch zu blättern, mit seinem Wechsel zwischen großformatigen Abbildungen über Seiten hinweg und dann wieder kleinteiligen Grafiken und Fotos. Es ist teilweise sehr mühsam, sich durch die Texte zu arbeiten, was nur bedingt am Englischen liegt. Nach der Lektüre hat man jedoch das Gefühl, dem „Phänomen“ Olafur Eliasson inhaltlich nähergekommen zu sein. Anne Boissel Olafur Eliasson | Your Engagement has Consequences | On the Relativity of Your Reality | 304 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Text Englisch, 45 Euro | Lars Müller Publishers, Baden 2006 | ▸ ISBN 3-03778-0754 BILDENDE KUNST Architektur & Plastik | Mies van der Rohe & Kolbe „Architektur frisst Skulptur“, so war eine Besprechung der jüngst im Kunstmuseum Wolfsburg gezeigten großen Ausstellung „ArchiSkulptur“ überschrieben. Der Artikel Max Glauners, erschienen in der Wochenzeitung „Freitag“, untersuchte das „parasitäre Verhältnis des Bauens zur Bildhauerei“ und setzte sich kritisch mit der These der Ausstellungsmacher auseinander, „dass die Architektur die Skulptur aufnimmt, ablöst, gleichsam vertilgt, frisst, kannibalisiert“. Das Wechselverhältnis von Architektur und Skulptur ist ohnehin ein Lieblingsthema im interdisziplinären Diskurs. In den vergangenen Jahren haben die Schriften von Markus Stegmann, Ute Müller, Klaus Jan Philipp, Werner Sewing und Markus Brüderlin jenes Mit- und Gegeneinander in den Fokus genommen – genauso wie jetzt ein Buch von Ursel Berger und Thomas Pavel. „Barcelona Pavillon. Mies van der Rohe und Kolbe. Architektur und Plastik“ könnte als ein Gegenbeispiel der in Wolfsburg postulierten These der Dominanz der Architektur über die Skulptur taugen: „Beste Ergänzung – also gegenseitige Bereicherung“, so urteilte der Bildhauer Georg Kolbe über seine Zusammenarbeit mit Mies van der Rohe, dessen 1929 gebauter deutscher Pavillon auf der Weltausstellung in Barcelona als Schlüsselbau jener Epoche gilt. Man könnte glauben, alles sei gesagt und geschrieben, alles sei publiziert über diesen Architektur-Klassiker. Doch immer wieder gibt es Neues zu Bauwelt 37 | 2006 entdecken: „Barcelona Pavillon“, erschienen im Jovis-Verlag, stellt die große Skulptur „Der Morgen“, von dem 1877 geborenen Bildhauer Georg Kolbe geschaffen, nun erstmals als integralen Bestandteil der Pavillon-Architektur vor. Das Buch begleitet eine Ausstellung im Berliner Georg-Kolbe-Museum, die noch bis zum 29. Oktober zu sehen ist. (s. Seite 8) Georg Kolbe hatte Erfahrung in der Zusammenarbeit mit anderen Architekten: unter anderen mit Bruno Taut, Walter Gropius, Hans Poelzig und Erich Mendelsohn. Sein Ziel war es, die Grenzen traditioneller Bauplastik – Stichwort: Skulptur als Zierde – zu überwinden. Der im Hof des Pavillons an prominenter Stelle positionierte Frauenakt galt bereits zur Entstehungszeit als Beispiel einer selbstbewussten Bauplastik, die der Architektur ebenbürtig gegenüberstand. Das Schaffen von Georg Kolbe erschien Mies van der Rohe als ideale Ergänzung und Bereicherung seiner Architektur. Auch im Jahr 1931 arbeitete er mit Kolbe an seinem Musterhaus auf der Deutschen Bauausstellung in Berlin. Was überraschen mag: Mies van der Rohe bewunderte die von Kolbe gepflegte, gegenständliche Bildhauerkunst in der Nachfolge Auguste Rodins. Er war mit Wilhelm Lehmbruck befreundet, mit dem er wiederholt, etwa auch beim „Haus Tugendhat“ in Brünn, zusammenarbeitete – außerdem war er ein glühender Verehrer der Kunst von Aristide Maillol. Das jetzt erschienene Buch versammelt Beiträge über den Bildhauer, über den Architekten – aber auch über das Verhältnis von Architektur und Skulptur im Allgemeinen. Marc Peschke Architektur & Plastik | Mies van der Rohe & Kolbe | Pavillion Barcelona | Herausgegeben von Ursel Berger und Thomas Pavel | 190 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Text Deutsch/Englisch, 22 Euro | Jovis Verlag, Berlin 2006 | ▸ ISBN 978-3-939633-06-8 KUNSTGESCHICHTE Die Geschichte der Bildenden Kunst in Deutschland | Band 6: Klassik und Romantik Die Verlagsgeschichte der letzten Jahre ist nicht reich an Projekten wie diesem: Eine achtbändige Geschichte der Bildenden Kunst in Deutschland, die Architektur, Skulptur, Malerei, Zeichnung und Druckgraphik sowie das Kunsthandwerk umfasst. Der 638-seitige Band zu den Kulturepochen Klassik und Romantik liegt nun als erster vor. In Zeiten wie den heutigen ein Unterfangen dieser Größenordnung zu wagen, zeugt von verlegerischem Mut, aber auch vom Können und Wissen der beteiligten Autoren. Der Rückblick auf die Epoche von 1750 bis 1850 wird von dem Herausgeber Andreas Beyer in seinem einleitenden Aufsatz als „entzweites Jahrhundert“ aufgegriffen, in dem der Klassizismus auf Romantismen verschiedener Prägung traf. Es gelingt dem Heraus- geber, aus dem Begriffspaar ein Epochenporträt zu zeichnen, welches durchaus Bezüge auf unsere eigene Zeit der Brüche, aber auch der multilateralen Tendenzen und Strömungen erlaubt. Die vorliegende Publikation unterliegt einer einfachen wie stringenten Untergliederung nach Sach- und Fachgebieten von der Architektur bis zum Kunsthandwerk. Die Gliederung verheißt aber keine Ordnung nach festgefügten Stilbegriffen. Die semantisch wie stilistischen Gegenpole von Klassik und Romantik verflüchtigen sich bei näherer Betrachtung. Sehr deutlich wird dies in Klaus Jan Philipps Aufsatz zur Architektur, dem er den signifikanten Titel „Rückgriff und Auswahl“ gab. Denn „der gezielte Rückgriff auf historische Stile ... die Rückversicherung an historischer Architektur ... ist verbunden mit dem latenten Eingeständnis der Unfähigkeit, unter den gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen einen neuen, der Zeit gemäßen Stil zu entwickeln“. Die von Friedrich Gilly geforderte „Wiedergeburt der Architektur“ zeigte sich in phantastischen Gemälden und Entwürfen: z.B. in Gillys Monument auf Friedrich II oder Schinkels träumerische Visionen von gotischen Kathedralen. Die gebaute Realität war mitunter von einer polyglotten Vielfalt geprägt. Dafür stellvertretend mag Erdmannsdorffs Fremdenhaus im Georgium (1780 begonnen) nahe Dessau gelten. Jede der in eine Himmelsrichtung weisenden Fassaden wird von einer Stilrichtung geprägt: Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus. Für die gesamte Epoche galt die exemplarisch von Heinrich Hübsch aufgeworfene Frage: „In welchem Style sollen wir bauen?“ Antworten wurden einerseits aus dem neopalladianisch geprägten Klassizismus Englands, andererseits aus der in der Euphorie der Befreiungskriege als „Nationalstil“ ausgerufenen Gotik abgeleitet. Hinter allem Stilpluralismus schob sich jedoch immer stärker eine sachlich-konstruktive Bewertung der Architektur hervor, die sich z.B. in dem polytechnischen Lehrprogramm der Berliner Bauakademie oder Durands rationaler Entwurfsmethode ausdrückte. Die Epoche war, allen ästhetischen Grabenkämpfen zum Trotz, auch eine Zeit, in der man sich technischen Neuerungen im Zuge der Industrialisierung nicht verschloss. Mögen „Stilzirkus“ und „Fassadismus“ noch weitere Blüten hervorgebracht haben, die Zeitenwende um 1800 legte einen Grundstein zur „Wiedergeburt der Baukunst“ im 20. Jahrhundert. Christian Brensing Die Geschichte der Bildenden Kunst in Deutschland | Band 6: Klassik und Romantik | Herausgegeben von Andreas Beyer | 640 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 140 Euro | Prestel, München 2006 | ▸ ISBN 1-2345-678-9 2;2 Ufjmobinfcfsfdiujhu!bn!Xfuucfxfsc tjoe!Bsdijuflufo!voe!Mboetdibgutbsdij. uflufo!bvt!hbo{!Fvspqb!voe!cfstffbmt!Fjo{fmqfstpofo!pefs!jo!Bscfjuthf. nfjotdibgufo/! Fjohfsfjdiu!xfsefo!ebsg!ebt!fstuf!Xfslebt!jo!fjhfofs!Wfsbouxpsuvoh!sfbmjtjfsu voe!obdi!efn!2/!Kbovbs!3114!gfsujhhf. tufmmu!xvsef/! Ft!jtu!bvg!fjofn!fjo{jhfo!Cmbuu!jn!Gps. nbu!EJO!B2!ebs{vtufmmfo!voe!nhmjditu bmt!Ubgfm!fjo{vmjfgfso/!Jo!efs!sfdiufo pcfsfo!Fdlf!jtu!ejf!Qsfjtlbufhpsjf!)2 ..7* bo{vhfcfo-!fcfotp!Obnf-!Botdisjgu voe!Ufmfgpoovnnfs!eft!Wfsgbttfst/! 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Daher werden Kenntnisse der Eurocode Stahlbau DIN EN 1993 (EC 3) sowie für Massivbau und Holzbau vorausgesetzt. Im Hinblick auf die schwierige Situation, die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Personen in Einklang zu bringen, wird besonderer Wert auf Kundenorientierung gelegt. Verhandlungsgeschick sowie ein gutes Ausdrucks- und Umgangsvermögen in Ton, Wort und Schrift ist Bedingung. Die Eingruppierung erfolgt nach Entgeltgruppe 14 TVöD. Eine Einstellung ist zunächst befristet für zwei Jahre vorgesehen. Bewerbungen von Frauen sind besonders erwünscht. Bei gleicher Eignung und Befähigung werden Frauen nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen und des Frauenförderplans der Stadt Köln bevorzugt. Schwerbehinderte Menschen erhalten bei gleicher Eignung den Vorzug. Weitere Auskünfte erteilt Frau Weinmeister, Telefon 0221/221-22610. Ihre aussagefähige Bewerbung senden Sie bitte bis zum 10.10.2006 an unsere Adresse. Stadt Köln, Bauaufsichtsamt, Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln Zur Steuerung eines auf 4 Jahre vorgesehen architektonisch anspruchsvollem Großprojektes in Dubai suchen wir einen PROJEKTLEITER mit mehrjähriger Erfahrung und sehr guten Englisch-Kenntnissen KIEFERLE & PARTNER Freie Architekten BDA Etzelstrasse 9 70180 Stuttgart www.kieferle-partner.de suchen Architekten mit Berufserfahrung für selbstständiges Arbeiten in allen Projektphasen. Kenntnisse in ArchiCad, Bild- und Grafiksoftware, Modellbau. Schriftliche Bewerbungen bitte an BAECKER BUSCHMANN FRIEDRICH ARCHITEKTEN PARTNERSCHAFT ALEXANDERSTRASSE 7 D–10178 BERLIN T 0049 30 847 12 666 0 F 0049 30 847 12 666 61 [email protected] An der Fakultät Architektur ist am Institut für Bauklimatik frühestens zum 01.04.2007 die Professur (W2) für Technischen Ausbau und Klimagerechtes Bauen mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Die zu berufende Persönlichkeit soll neben fundierten Kenntnissen und praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet der Ver- und Entsorgungstechnik die Fähigkeit besitzen, den Studierenden eine integrative Sicht der hochbaubezogenen bauklimatischen und energietechnischen Aspekte des Entwerfens und Bauens zu vermitteln. Die Lehre umfasst die Ausbildung der Architekturstudenten im Grund- und Hauptstudium im Fach Technischer Ausbau. Besonderer Wert wird auf eine entwurfsgerechte Vermittlung der Gebäudetechnik und eine intensive Betreuung der Diplomarbeiten gelegt. Die Professur bildet gemeinsam mit der Professur für Bauphysik das Institut für Bauklimatik. Es wird eine fachliche Abstimmung und Zusammenarbeit in Lehre und Forschung zwischen beiden Professuren erwartet. Das Gleiche trifft für das Institut für Gebäudelehre und Entwerfen der Fakultät Architektur und das Institut für Thermodynamik und Technische Gebäudeausrüstung der Fakultät Maschinenwesen zu. Außerdem wird die Mitwirkung an der universitären Selbstverwaltung erwartet. Die Bewerber müssen die Einstellungsvoraussetzungen gem. § 40 SächsHG vom 11.06.1999 erfüllen. Eine abgeschlossene Hochschulausbildung im Ingenieur- od. Architekturstudium, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger wiss. Leistungen, mehrjährige Tätigkeit in einem planenden oder ausführenden Unternehmen in den Tätigkeitsbereichen Haustechnik und energiesparendes Bauen, ausgeprägte didaktische Fähigkeiten, Publikationen in einschlägigen Fachzeitschriften werden erwartet. Frauen und Schwerbehinderte sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 08.11.2006 mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag an: TU Dresden, Fakultät Architektur, Institut für Gebäudelehre und Entwerfen, Vorsitzender der Berufungskommission, Herrn Prof. Dipl.-Arch. Carsten Lorenzen, 01062 Dresden. Nächste erreichbare Ausgabe ist Heft 39/2006. Beste berufliche Chancen in der Logistik durch ein neues berufsbegleitendes MBA-Weiterbildungsprogramm „International Supply Chain Management“ Das Studium bietet Ihnen: • wissenschaftlich fundierte und anwendungsorientierte Erweiterung Ihrer logistischen Fachkompetenz • Ausbau Ihrer kommunikativen Fähigkeiten und Führungskompetenz • intensive persönliche Betreuung • einen international anerkannten Studienabschluss mit Berechtigung zur Promotion und Zugang zum höheren Dienst und vieles mehr … Beginn: Sommersemester 2007 (Anfang März) Besonderheit: Gemeinsames Studienangebot der Fachhochschule Osnabrück, Fachhochschule Münster und der Saxion Hogeschool Enschede Weiterführende Informationen: Maria Kiebert, Tel.: +49 (0) 541 / 969 2372, E-Mail: [email protected] +++ www.mba-iscm.org +++ www.mba-iscm.org +++ www.mba-iscm.org +++ 46 Anzeigen Bauwelt 37 | 2006 STELLENANGEBOTE 47 Bauwelt 37 | 2006 ARCHITEKT/-IN Wir sind ein junges, kreatives Düsseldorfer Architekturbüro. Schnelle Entscheidungswege, enge Teamarbeit und ein umfassendes Aufgabengebiet sind die Basis für die optimale Realisierung unserer anspruchsvollen Bauten. Für die Planung und Bauleitung konkreter Projekte suchen wir einen erfahrenen Projektleiter (m/w) Sie sind Dipl.-Ing. mit mind. 5 jähriger Berufserfahrung und idealerweise zusätzlich einer handwerklichen Ausbildung? Sie passen zu uns, wenn Sie teamfähig, selbstständig, und verantwortungsbewußt sind. Sehr gute CAD-Kenntnisse (Allplan) sind uns ebenfalls wichtig. Haben wir Sie angesprochen, dann bewerben Sie sich doch mit Ihrer Kurzbewerbung unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung und des frühstmöglichen Eintrittstermins bei [email protected]. Stellenangebote einspaltig pro mm ¤ 4,70 Bitte senden Sie Ihre Unterlagen für • Wettbewerbe • Stellenangebote • Stellengesuche • Geschäftsverbindungen an Bauverlag BV GmbH Bauwelt-Anzeigenabteilung, Postfach 120 33311 Gütersloh. Danke. für Wettbewerb und Entwurfsbearbeitung gesucht ARCHITECTS AND ARCHITECTURAL TECHNICIANS Anforderungen: besondere Fähigkeiten in Entwerfen und Visualisierung sehr gute CAD-Kenntnisse in Autocad, Palladio, Photoshop, 3D Studio Max hohes Engagement und selbständiges Arbeiten We are a long established, design led, Irish architectural practice with offices in Dublin,Cork, Galway and London. Our multi-national team is currently working on a diverse portfolio of projects varying in scale and nature. Due to our increasing workload we are looking for skilled architects and architectural technicians to work on projects at the design, planning and building stages. Applicants should • have 3-5 years experience • be fluent in English • have good CAD knowledge (AutoCAD) • be resourceful and flexible • and be interested in joining our Dublin Team Architekten Wannenmacher + Möller GmbH Lessingstrasse 48 a, 33604 Bielefeld Telefon 0521/96434-0 · www.wannenmacher-moeller.de e-mail: [email protected] Please forward your CV and work samples by 20th Oct. 2006 to Mr Michael Tallon STW Architects 19 Merrion Square Dublin 2 Ireland IMPRESSUM www.stw.ie Bauwelt Karlsruhe mit seinen 275.000 Einwohnern besitzt durch die unmittelbare Nähe zum Nordschwarzwald, zur Südpfalz und zum Elsaß besondere Lebensqualität. Starten Sie Ihre berufliche Zukunft als Trainee im Stadtplanungsamt der Stadt Karlsruhe. Bei uns arbeiten Fachleute auf den Gebieten Generalplanung, Stadtsanierung, Städtebau, Stadtbild und Verkehr in einem Team von 60 Mitarbeiter/-innen mit flacher Hierarchie. Wir bieten Ihnen eine zweijährige Beschäftigungsmöglichkeit auf Teilzeitbasis (80%). Hierfür suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt Hochschulabsolventinnen / Hochschulabsolventen (Universität oder Fachhochschule) der Fachrichtung Architektur (Schwerpunkt Städtebau / Stadtplanung) oder der Fachrichtung Raumplanung Sie durchlaufen verschiedene Bereiche der Stadtverwaltung und eignen sich Wissen über Abläufe innerhalb einer Großstadtverwaltung und das Verwaltungshandeln im Rahmen der Stadtplanung an. Bei entsprechender Eignung kann sich eventuell eine dauerhafte Übernahmemöglichkeit ergeben. Sie zeichnen sich aus durch eine inhaltlich breite Ausbildung, methodisches Arbeiten sowie eigeninitiatives Handeln und Teamfähigkeit. Die städtebauliche Entwurfsplanung bildet eines Ihrer fachlichen Potenziale, kommunalpolitische Aspekte wecken Ihr Interesse. Für weitere Auskünfte steht Ihnen Herr Fringes, Tel. 0721/133-6112, gerne zur Verfügung. Die Stadt Karlsruhe verfolgt aktiv die Gleichstellung von Frauen und Männern im Beruf. Stadt Karlsruhe Sie sind interessiert? Dann senden Sie uns Ihre aussage- Stadtplanungsamt kräftigen Bewerbungsunterlagen bis spätestens 20.10.2006 76124 Karlsruhe unter Angabe der Kennziffer 610.003. Unser Leserservice steht Ihnen montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr (freitags bis 16.00 Uhr) gerne zur Verfügung. Telefon +49-(0)-1805-552-25-33* Faxhotline +49-(0)-1805-552-25-35* *0,12 ¤/min. aus dem deutschen Festnetz Universität der Künste Berlin An der Universität der Künste Berlin ist in der Fakultät Gestaltung – Institut Metropole, Architektur, Design – folgende Stelle zu besetzen: Universitätsprofessor/in – BesGr. W 2 – für das Lehrgebiet „Entwerfen und Gebäudeplanung 1“ Lehrverpflichtung: 9 LVS Besetzbar: demnächst Kennziffer: 2/205/06 Aufgabengebiet: Der/die Stelleninhaber/in soll das Fachgebiet „Entwerfen und Gebäudelehre 1“ im Grundstudium vermitteln. Die Lehrinhalte sollen sich auf Studienschwerpunkte des Planens und Entwerfens beziehen und den besonderen Eigenschaften einer künstlerischen wie wissenschaftlichen Ausbildung von Architekten entsprechen. Der/die Bewerber/in soll innerhalb einer interdisziplinären Ausbildung zusammen mit Studiengängen der Fakultät Bildende Kunst und der Fakultät Gestaltung die Wirkungsmomente aus räumlichen, funktionalen Zusammenhängen sowie der äußeren Erscheinung und ihre atmosphärische Bedeutung in einem prozesshaften, analytischen Entwerfen verdeutlichen. Die problembezogene Vertiefung der fachgebietsrelevanten Inhalte in Projekten wird erwartet. Mit der Stelle ist die Leitung des CAD-Labors des Studiengangs verbunden. Die Ausübung von Forschungstätigkeit wird erwartet, ebenso die permanente Auseinandersetzung mit neuesten Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der Gebäudeplanung. Anforderungen: Nachweis praktischer Tätigkeit als Architekt/in; die schulbildende Qualität soll an Beispielen des eigenen Werkes lesbar sein. Darüber hinaus ist die Mitarbeit an der Entwicklung von Lehrmodulen und -modellen mit anderen Fachgebieten, bei der Entwicklung der Studien- und Organisationsstrukturen der Fakultät sowie in der akademischen Selbstverwaltung Voraussetzung. Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 100 Berliner Hochschulgesetz (BerlHG). Die Universität ist besonders um die Einstellung und Förderung von Frauen bemüht. Anerkannte Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bitte weisen Sie auf Ihre Schwerbehinderung ggf. bereits in der Bewerbung hin. Bewerbungen sind mit aussagefähigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe der Kennziffer bis zum 2. November 2006 an die Universität der Künste Berlin – Pers 13, Postfach 12 05 44, 10595 Berlin, zu richten. Ausschreibungstext siehe auch www.udk-berlin.de. Die Bewerbungsunterlagen können aus Kostengründen nur mit beigefügtem und ausreichend frankiertem Rückumschlag zurückgesandt werden. Erscheint 12 x im Vierteljahr, das letzte Heft in jedem Quartal als Themenausgabe Stadtbauwelt Redaktion: Bauverlag BV GmbH Schlüterstraße 42, D--10707 Berlin Telefon (030) 884 10 6--0 Telefax (030) 883 51 67 [email protected] www.bauwelt.de Chefredakteur: Felix Zwoch (--26) Redaktion: Nils Ballhausen (--30), Ulrich Brinkmann (--40), Kaye Geipel (--31), Sebastian Redecke (--27) Wochenschau: Jan Friedrich (--33) [email protected] Wettbewerbe: Doris Kleilein (--41) [email protected] Kalender, Fachbücher: Kerstin Wieland (--25) [email protected] [email protected] Schlussredaktion: Leni López (--39) Layout: Karina Marzahn (--29), Anna Wagner (--28) Projektmanagement: Paul Wolff (--23) Anzeigen: Christiane Klose Telefon (052 41) 80 27 16 Telefax (052 41) 80 60 66 [email protected] Verlag und Herausgeber: Bauverlag BV GmbH, ein Unternehmen von Springer Science +Business Media Postfach 120, D--33311 Gütersloh Telefax (052 41) 80 60 660 www.bauverlag.de Geschäftsführung: Stefan Rühling Verlagsleitung: Boris Schade-Bünsow Verlagsleiter Anzeigen: Reinhard Brummel Anzeigenleitung: Andreas Kirchgessner Telefon (052 41) 80 23 22 [email protected] Herstellungsleitung: Gerd Hökenschnieder Telefon (052 41) 80 21 87 Vertriebsleitung: Mike Röttgen Telefon (052 41) 80 5871 Werbeleitung: Rainer Homeyer-Wenner Telefon (052 41) 80 21 73 [email protected] Abonnenten-Betreuung/Leserservice: Telefon (01805) 55 22 53 3 * Telefax (018 05) 55 22 53 5 * [email protected] *0,12 €/min. aus dem deutschen Festnetz Einzelheft 10,–€; Doppelheft 19,–€ jeweils ohne Porto. Abonnementpreis: 249,60 € (incl. 54,–€ Porto Inland), 257,40 € (incl. Porto Ausland); für Studenten 145,20 € (incl. Porto). Sonderabonnement der Themenreihe Stadtbauwelt: jährlich 4 Hefte 79,80 € (incl. 8,–€ Porto); für Studenten 61,80 € (incl. 8,–€ Porto). Einzelheft der Stadtbauwelt: 24€ ohne Porto. Kombipreis Bauwelt/DBZ: 311,40 € Alle Preise enthalten 7 % Mwst. Bezugszeit: Ein Abonnement gilt zunächst für zwölf Monate, danach ist es jeweils vier Wochen vor Ablauf eines Quartals schriftlich kündbar. Bestellung: Abonnements können bei jeder Buchhandlung oder direkt beim Verlag bestellt werden. Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 49 vom 1. Oktober 2005. Bei etwaigen Rechtsstreitigkeiten gilt die örtliche und sachliche Zuständigkeit des Amtsgerichts Gütersloh als vereinbart. Die Redaktion haftet nicht für unverlangt eingesandte Beiträge und behält sich Kürzungen vor. Autorenhonorare werden aufgrund tatsächlich gedruckter Beiträge errechnet. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Bauverlages finden Sie vollständig unter www.bauverlag.de. Postvertriebskennziffer: H 1561 Reproduktion: highlevel GmbH, Berlin Druck: HB-Medien, Löhne Karten 1--4 48 Die letzte Seite Bauwelt 37 | 2006 Wiebke Becker und ihr Backteam freuen sich auf die Elbphilharmonie. Abbildungen: www.ebay.de /Stiftung Elbphilharmonie, gürtlerbachmann Werbung Große Mobilmachung in Hamburg: Für die Realisierung der Elbphilharmonie nach den Plänen von Herzog & de Meuron wirbt die Stiftung Elbphilharmonie mit einer „Helmkampagne“: Institutionen, Unternehmen und Bürger können, gelbbehelmt, auf 1,18 x 1,75 Meter großen Plakaten und 1000 Postkarten eine Woche lang ihren Glauben an das Projekt in aller Öffentlichkeit bekennen. Der rege Zuspruch – 30 Gebote nach fünf Tagen mit einer Steigerungsquote, von der jeder Aktionär nur träumen kann – sollte andere Städte hellhörig werden lassen. Vielleicht sind auch Ihre Bürger längst bereit zu noch mehr Unterstützung des Gemeinwesens. ''$:[i_]d[hiÊ IWjkhZWo *$%+$ Del[cX[h(&&,"BWd][dj^Wb"IY^m[_p 7:8A CdY^[dWZ[Ye7bWf[7b_Wi7D:;H;==7hjWdelWWhmW7j[b_[h E88 ?jWb_W8[bkn8b_Ya\Wd] :[i_]dc[ii[8he#<hh[h 9Whf[j 9edY[fj9^h_ijef^[ CWhY^WdZ9eh_Wd9hWj_ed 8WkcWdd:[bjW B_]^j:[dp e\\_Y[ WhY^_j[Yjkh[:[i_]d Fh[_i IY^m[_p:ehdXhWY^j :_[j_a[h Im_jp[hbWdZ ;97B BWkiWdd[ ;cXhk ;J7=; <>DM >eY^iY^kb[ \h =[ijWbjkd] kdZ Akdij <ehkc . =_hiX[h][h I_jpcX[b =bWi JhiY^ ]h[kjcWdd Xebp[hd Z[i_]dijkZ_e >[Yjeh ;]][h >ebpXWk ^eh][d]bWhki ?ci ?dZkijh_Wb C_Yhe Ioij[ci ?dj[hj_c[ @WaeX B?9>J! H7KCB_ijW E\\_Y[CWhXkh][h JWf[j[d\WXh_a CeZkbWh B_]^j_d] Im_jp[hbWdZCedjWdWCEHEIE D_bi >eb][h CeehcWddHkYaijk^b HeoWb CeiWI;<7HI?FFE Im_ii ?cfehj Fhecej_ed Fhe]hWcc[jWf[j[d\ehkcKIC CX[bXWkioij[c[L[h[_d Fkbi Å D[k[i IY^m[_p[h CX[bZ[i_]dL_jhWLebWPkcjeX[b ;_djh_jj09><(&$Å(#JW][iaWhj[]bj_]IWcijW]kdZIeddjW] z\\dkd]ip[_j[d0IWcijW]&/$&& Å'.$)&K^h % IeddjW]'&$&& Å'.$&&K^h mmm$Z[i_]d[hiiWjkhZWo$Y^ Foto: Dan Hannen >($9'$83,(,,$+ 3% 1.+(#$,3-# ,$-2=# 1 5 03-1$0$-1/(0 2(.-%;0 #($1$ 3<$0&$5:'-+("'$ $62(+ 0"'(2$*230? Ein neuer Ausblick mit VELUX. Realisiert von Ostermann Architekten 3%#$, "'#$1 ,!30&$0$#($-!3-*$01$-212 -#$(-$$(-, +(&$." 2(.-#($.3-&$ -+911+("'#$0 3<! ++."';!$0#$,&0:<2$-.%%(8($++$-3!+("($5(-&(-#$0 -1$12 #2*.--2$-.30- +(12$-3-# $/091$-2 -2$-# 1$1"'$'$-4$0%.+&$-=(-$(-$0$+2*.-1203*2(.-#($$(-$- 31!+("*- "'3-2$-1.5($#$+("*- "'.!$-83,.0(8.-2831 ,,$-% 112$(03-2$012;28$- 3"'($!$(#$0-25("*+3-&!$1.-#$0$0#$$- 3-#0.)$*2$8,(2'."'5$02(&$- &$1+("'2+:13-&$-5($#$,-$3$-+(, .,%.02712$,4.- 4$+36#$ 0"'(2$*230